2. Mysteriendrama, Die Prüfung der Seele - ein Vortrag von Wolfgang Peter, 2025

Aus AnthroWorld
Dr. Wolfgang Peter am 13. Januar 2025 im Schloss Hohenfels bei seinem Vortrag über das 2. Mysteriendrama von Rudolf Steiner. Hier klicken um zum Video zu gelangen

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Einführung und Begrüßung 00:00:20

Guten Morgen, meine Damen und Herren! Meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist zwar noch vier Minuten Zeit, also wenn noch jemand kommt, aber ich glaube, wir können anfangen. Es schaut ziemlich vollzählig aus. Ich freue mich, hier in Hohenfels wieder sein zu dürfen. Wir haben voriges Jahr das dritte Drama gespielt, heute machen wir einen Sprung zurück zum zweiten Drama, weil da im Mittelpunkt steht die Geschichte mit dem Templerorden. Also ein Rückblick in eine mittelalterliche Inkarnation der handelnden Personen und die spielt in einem sonst nicht näher umrissenen Schloss der Templerritter. Also es gibt die Vermutung, dass das in Österreich die Burg Lockenhaus oder Bernstein war, die als Vorbild genommen wurde, aber es ist ja freigestaltet von Rudolf Steiner.

Überblick über das zweite Mysteriendrama 00:01:34

Ja, ich möchte Ihnen einfach so ein bisschen einen groben Überblick machen, wenn ich einen intensiven Überblick machen würde, dauert es wahrscheinlich so lange wie das Stück, das will ich Ihnen nicht antun, aber die wichtigsten Personen Ihnen vorstellen und wo wir in der geistigen Entwicklung dieser Personen stehen. Um das geht es, also die mysteriösen Dramen zeigen einfach die geistige Entwicklung verschiedener geistig strebender Personen und es kommt, glaube ich, wie nirgends anders im Werk von Rudolf Steiner hier so deutlich heraus, wie ganz individuell diese Entwicklungswege sind. Und das ist das Spannende hier, also es ist nicht ein Schulungsweg nach Lehrbuch sozusagen, sondern es nimmt ganz auf die individuellen Gegebenheiten der einzelnen Personen Rücksicht.

Hauptfiguren und ihre geistigen Krisen 00:02:24

Es fängt an im ersten Bild mit Professor Kapesius als Vorbild, gilt vermutlich Schröer, der Hochschullehrer von Rudolf Steiner, den er sich als Vorbild genommen hat, der ein sehr gemütvoller Mensch war, ein sehr intuitiv die Dinge erfassender, aber weniger ein intellektueller, ein typischer, sondern ein fantasievoller, künstlerischer Mensch auch. Er hat ja zum Beispiel auch und sein Vater bereits gesammelt die Oberuferer Weihnachtsspiele zum Beispiel, also die wir auch jedes Jahr spielen, die ja im Grunde auch kleine Mysterien Dramen sind, halt in sehr volkstümlicher Weise, aber es steckt sehr viel Inhalt darin, halt in einer sehr teilweise auch lustigen, teilweise aber auch sehr ernsten Sache darin präsentiert. Hier im zweiten Mysteriendrama wird es eigentlich sehr dramatisch, weil alle Personen, alle strebenden Personen in eine gewisse Krise kommen. Also im ersten Drama hat sich das einmal entwickelt, da gab es auch schon diesen Professor Kapesius, der noch ganz skeptisch war gegenüber der Geistesschau, aber dann doch von Benediktus, der damals einen Vortrag gehalten hatte, so beeindruckt war, dass er dessen Schriften studiert. Und so beginnt es im ersten Bild, er studiert die Schriften des Benediktus und rätselt immer, was er damit anfangen soll. Er ist aber schon sehr tief eigentlich in die Sache eingedrungen, ohne es so ganz bewusst mitbekommen zu haben und er erlebt wirklich eine geistige Schauung. Und das schmettert ihn aber komplett nieder, weil er denkt, jetzt bin ich ganz verrückt geworden, jetzt habe ich Halluzinationen, da sprechen drei Wesen um mich herum, die ja gar nicht da sein können, aber sie sagen Dinge, die ich aus mir gar nicht sagen könnte, sondern sie geben mir eine ganz neue Perspektive. Und kaum ist diese Schauung vorbei und er ist ganz erschüttert und fühlt sich irgendwie wie ins Nichts zu erinnern. Wer bin ich eigentlich? Ich kenne mich überhaupt nicht mehr aus. Kommt Benediktus, sein Geisteslehrer, mittlerweile herein und begrüßt ihn und er sagt, ja, ich bin ganz niedergeschlagen und so und Benediktus sagt ganz trocken darauf, also in meiner Sprache muss ich die Worte ändern, ich finde euch im Glücke. Ja, weil er eben einen großen Entwicklungsschritt gemacht hat, aber ihn noch nicht so ganz verarbeiten kann. Und Benediktus hilft ihm halt dann ein bisschen, erfertigt zu werden, damit die Erlebnisse, die er hatte, bezogen sich auf drei weibliche Personen, wenn man so will, aber drei nur geistig erscheinende Personen, die Seelenkräfte darstellen oder genauer gesagt die Verbindung zwischen den irdisch-menschlichen Seelenkräften und dem ganzen Kosmos herstellen. Also wir nennen sie immer die drei Seelenschwestern, die auftauchen und die hängen natürlich mit Denken, Fühlen und Wollen z.B. zusammen und die treten immer wieder in diesen Dramen auf und sind so ein Musterbeispiel für eine Imagination, die man sehr bald haben kann, wenn man sich, wie soll ich sagen, objektiv betrachtend den eigenen Seelenkräften gegenüberstellen kann. Dann beginnt man etwas davon zu erleben, man spürt, das bin nicht nur ich allein, da wirkt noch mehr mit.

Geistige Wahrnehmung und Bewusstsein 00:06:01

Ich bin irgendwie mit einer größeren Welt verbunden, weil wir erleben ja im Grunde heute nur die Oberfläche dessen, was Wirklichkeit ist. Unser Bewusstsein ist noch nicht so weit, um die ganze Wirklichkeit zu erkennen, die eben auch die geistige Seite mit umfasst, die man mit Sinnen nicht sehen kann, die aber eben gerade im Seelenleben sehr deutlich zum Ausdruck kommen. Und mit ein bisschen Schulung kann man lernen, die zu sehen, in Bilder zu fassen, zu konkretisieren und dann erfährt man Dinge, die man aus sich selbst heraus bis jetzt noch nicht gewusst hat, weil sie im Unterbewusstsein oder Überbewusstsein vorhanden sind, wo wir noch nicht herankommen, aber durch die geistige Schulung herankommen können. Und zwar im Prinzip jeder Mensch, weil die Erlebnisse sind im Unterbewussten oder Überbewussten alle da. Sie sind da bei allen Menschen in Wahrheit, nur wir kriegen sie halt meistens nicht mit. Und die sind aber sehr entscheidend oft dafür, wie gut oder wie weniger gut wir manchmal mit unserem Alltagsleben letztlich umgehen können.

Begegnung mit dem Doppelgänger 00:07:13

Weil wir werden dann im fünften Bild auch erleben, wenn der Johannes, auch einer der Protagonisten dieses Dramas, wenn er seinem Doppelgänger begegnet. Also das heißt, der Seite, die ihm seine Schattenseiten zeigt, also die Seiten, die noch verwandelt werden müssten, wenn er so wirklich voll in die Harmonie kommen sollte. Und er merkt dann sehr stark, dass er zum Beispiel seine Liebe zu Maria, die ihn inspiriert bei seiner künstlerischen Arbeit. Johannes ist also Künstler, ist Maler und versucht eben in seinen Bildern wirklich Geistiges festzuhalten. Er rätselt natürlich immer wieder, wie kann man Unsichtbares, denn das Geistige ist in Wahrheit, unsichtbar in sinnliche Bilder fassen. Und da holt er sich halt immer wieder die Anregungen von Maria und er sagt, ohne ihr kann ich nichts schaffen. Also es gibt kein Werk von mir, das dir nicht seinen Ursprung dankt. Aber Maria ist sehr zurückhaltend geworden. Sie hat nämlich im zweiten Bild ein Gespräch mit Benediktus gehabt und hat ihm ihr Leid geklagt. Ihr Leid besteht darin, dass sie immer öfter irgendwie aus den Tiefen des Bewusstseins kommt, dass du dich von Johannes trennen musst. Und das war bis jetzt überhaupt kein Thema. Und sie versteht das nicht. Also bitte hilf mir diesen Irrtum aufzuklären. Und Benediktus sagt, ja das ist ganz richtig. Du musst dich von ihm trennen, vielleicht nicht äußerlich, aber jedenfalls in jeder geistigen Beziehung musst du dich trennen von ihm. Weil er muss eigenständig werden. Er kann nicht einfach von dir die Bilder übernehmen und tun, das künstlerisch umsetzen. Er muss mehr, er muss selber zu den Quellen kommen. Und er muss vor allem sich selbst erkennen können. Und das kann er nicht, solange du ihm alle diese Kräfte einfach schenkst und er nimmt sie im Grunde passiv auf. Also er muss eigenständig werden, das ist ganz wichtig. Also als geistiger Mensch, als geistig strebender Mensch müssen wir heute Individualitäten sein, ausgeprägte Individualitäten in Wahrheit. Also es geht nicht darum, so in einem allgemeinen Geistigen zu schwelgen. Im Grunde, das macht der Johannes nämlich, er fühlt sich natürlich wunderbar selig, wenn er ihr zuhören kann. Und das befeuert ihn und er sagt, nur so kann ich meinen Bildern die Kraft geben, dass sie auch wirken auf die Menschen. Aber aus eigenem geht es halt noch nicht. Und das muss er finden. Und das macht ihm Maria dann im dritten Bild klar und er ist völlig verzweifelt. So unverständlich sprach die Freundin, ich muss dir folgen Maria, aber es ist schon weg. Und die Folge davon, dieser Erschütterung ist dann, dass er im fünften Bild seinem Doppelgänger begegnet. Also er steht da, er rätselt noch immer, wieso er das Licht, das Maria ihm spendet, nicht mehr haben darf. Und er fühlt, wie Finsternis vor ihm aufsteigt, dichter Nebel, ein wilder Traum entsteigt im Abgrund, als er es ganz durchrüttelt. Und dann erlebt er sogar eine Vision geradezu, eine Gestalt, eine menschliche Gestalt naht sich ihm dunkel. Er weiß noch nicht, wer das ist und dann schaut er näher hin, ich selbst, ich selbst. Und dann hält ihm halt der Doppelgänger alles das vor, was noch nicht so ganz in Ordnung ist. Und macht auch ganz deutlich, dass deine Liebe, die so seelenhaft ist und ganz unschuldig und allein ist, glaubst du halt, dass das doch nicht ganz so ist. Sondern er hat eigentlich eine sehr starke Begierde. Und es geht jetzt gar nicht um die so äußere Begierde, sondern er hat die Begierde nach ihrem Seelenleben. Er will sie eigentlich alles von ihr nehmen, um nicht selber tun zu müssen, weil dazu fühlt er sich noch nicht fähig. Also er saugt ihre Seele geradezu aus, sie ist stark genug, um das verstölmern zu können. Aber er lebt nur sozusagen, er hängt am Tropf, könnte man sagen bei ihr. Und er ist tief erschüttert natürlich und der Doppelgänger sagt ihm ganz deutlich, ich weiche nicht von dir, bis du die Kraft gefunden hast, zu dem Wesen zu werden, das du werden sollst. Noch bist du es nicht in dieser Zeit. Und dazu musst du mich erst verwandeln. Du musst diese dunkle Gestalt des Doppelgängers zu einer lichten Gestalt umwandeln. Dann wirst du auf dem richtigen Wege sein. Und er miterlebt diese Szene interessanterweise. Also der Johannes ist dabei durch den Wald gegangen und irgendwo überfällt ihm diese Schauung. Dann spricht er sogar laut und gestikuliert wild. Und irgendwo auch im Wald ist der Professor Kapesius. Der ist halt dort spazieren gegangen und beobachtet das, was da los ist. Kann sich keiner recht mehr reinmachen, was der da tut.

Geistige Quellen und Märchen 00:12:35

Kapesius hat aber vorher in diesem fünften Bild auf seine Art wieder einen Zugang zur geistigen Welt, einen anderen gefunden oder wiedergefunden. Er hat besucht Felix und Felicia Balde. Das ist ein Ehepaar, die eigentlich ursprünglich im ersten Drama völlig in der Waldeseinsamkeit gelebt haben. Und kein Mensch ist dort hingekommen. Und beide haben, man könnte sagen, alte geistige Kräfte. Also ein altes geistiges Schauen. Ganz stark bei Felix Balde ein Naturhellsehen, könnte man sagen. Etwas, von dem im Übrigen Rudolf Steiner sagt, da sind Dinge drinnen, diese Menschen können Dinge sehen, die wir mit unserer modernen Geistesforschung, die auf einer Bewusstseinsentwicklung beruht, also ganz wach ist, die wir noch gar nicht erreichen können. Er spricht davon, dass es zum Beispiel auch Naturvölker gibt, die Kräfte haben, die können wir noch nicht entwickeln. Die sind teilweise sogar wirklich körpergebunden, also an die körperliche Anlage gebunden. Und es wäre ein Drama, wenn diese Naturvölker aussterben würden, bevor wir gelernt haben, diese Kräfte bewusst selbst zu entwickeln. Das sind quasi Naturkräfte, die sich in diesen Menschen bis in die geistige Wahrnehmung hinein spiegeln und wovon sie erzählen können. Und das hat Felix Balde in reichem Maße. Und er hat auch immer, wenn es wer hören wollte, erzählt davon. Lange Zeit wollte kaum jemand etwas hören. Aber auch er ist im Schülerkreis des Benediktus, irgendwo in dem Umfeld. Und dadurch hat sich so ergeben, schon nach dem ersten Drama, also im Übergang zum zweiten, dass er plötzlich viel besucht ist. Menschen kommen hin, hören ihm zu, verstehen zwar meistens gar nicht, was er meint, weil er spricht von Monddämonen und allen möglichen Wesen und der Mensch als Werk der ganzen Götter und dergleichen. Da können viele nicht wirklich folgen. Aber er hat ganz intensive Erkenntnisse drinnen. Und seine Gattin, die Frau Balde, kann wunderbare Märchen erzählen. Und die sind für den Professor Kapesius ein Labsaal schlechthin. An denen hat er sich immer erfreut, wenn er nicht weiter wusste, eben in seinem geistigen Streben. Dann hat er sich diese Märchen angehört und war beglückt, war befriedigt. Sie haben ihm Antwort gegeben, zwar nicht intellektuell, aber für das Gemüt. Und dieser Kapesius ist eben ein starker Gemütsmensch auch und er hat gespürt die Wahrheit dieser Bilder. Und wir lernen im zweiten Drama auch kennen, wo der Ursprung dieser Märchen liegt, die gerade Frau Balde erzählen kann. Sie liegen nämlich in einer früheren Inkarnation im Mittelalter. Und diese Märchen wurden, so wird das im Drama geschildert, eigentlich von diesem Mariterorden gefunden, weitergegeben, erzählt, um Menschen vorzubereiten, in einer späteren Inkarnation einmal durch die Erlebnisse dieser Märchen selber zu einem eigenen geistigen Wahrnehmen zu kommen. Sie bereiten das also vor. Das heißt, in diesen Märchen steckt tiefe geistige Wahrheit drinnen. Es sind halt Bilder, aber so gemacht, dass sie im Grunde jeder Mensch mit dem Gemüt aufnehmen kann und dass das eine Wirkung drinnen hat.

Geistige Bilder und Wahrnehmung 00:16:28

Da kann man gleich so einschalten ein bisschen, ja was ist geistige Wahrnehmung? Geistiges ist unsichtbar zunächst einmal, es ist übersinnlich, also es ist nicht sinnlich. Das heißt, man kann es eigentlich sinnlich gar nicht beschreiben. Dann kann man aber heute gar nicht darüber sprechen. Wie spreche ich über etwas, was keiner sieht, wofür es noch keine Begriffe im Grunde gibt? Wie teile ich das mit? Ich muss es in Bilder fassen. Eine Möglichkeit sind diese Märchenbilder. Da stecken die geistigen Wahrheiten drinnen und die Gefühle, die Stimmungen, die sie übermitteln, in denen liegt Wahrheit drinnen und die Menschen, wenn sie offen dafür sind, können berührt werden davon. Und in dieser Berührung, in dieser seelischen Berührung, liegt eigentlich der Anfang einer geistigen Wahrnehmung. Das sind nämlich die tieferen Kräfte der Seele, die wir oft gar nicht mitbekommen, aber die Seele reagiert eben einfach auf die Impulse, die kommen. Und das ist durchaus nicht nur etwas Subjektives. Das Bild, ja, das Märchenbild ist geschaffen. Man könnte es wahrscheinlich anders auch schaffen. Es ist sicher kein 1 zu 1 Abbild der geistigen Welt. Geht ja gar nicht, weil dort gibt es keine sinnlichen Bilder. Oft die Frage, ja, wie sieht ein Engel aus? Dann sage ich immer, gar nicht. Er sieht gar nicht aus. Ich kann natürlich wunderschön darstellen in annähernd menschlicher Gestalt, mit langem Kleid und Flügeln, aber dann ist das ein vollkommen sinnliches Bild. Selbst wenn es einem in der Imagination so erscheinen kann. Dann übersetzen wir das einfach sofort in so ein sinnliches Bild, um es fassen zu können. Aber das eigentlich Übersinnliche, dazu ist eine andere Erlebnisatem in Wahrheit notwendig, für die unser Bewusstsein im Großen und Ganzen noch nicht offen ist, aber wir stehen in der Zeit, wo das langsam bei dem einen oder anderen zum Durchbruch kommen sollte, könnte, kommen wird, mit Sicherheit kommen wird.

Entwicklung des Bewusstseins 00:18:39

Rudolf Steiner spricht ja davon, wie eigentlich kurz vor der ägyptischen Zeit, also vor der ägyptischen Kultur, in einem Großteil der Menschheit das alte Hellsehen, das alte Sehen der geistigen Welt, das wir uns auch sehr schwer vorstellen können. Da waren gemischt sinnliche Elemente auch schon drinnen, aber auch ein Übersinnliches, das das gestaltet hat und das sich in den Sagen, in der Mythologie dieser Völker widerspiegelt. Bis hinein sogar in die Schilderungen der Ilias und der Odyssee in der frühgriechischen Zeit, was aber eigentlich noch zur ägyptischen Kulturepoche gehörte. Da sind Bilder drinnen. So haben die Menschen das aber auch erlebt. Sie haben wirklich erlebt, da kämpft Zeus mit. Sie haben diese Vision gehabt. Aber Zeus, wer immer Zeus ist, Zeus ist eine starke geistige Kraft, die mit dem Donner zu tun hat, die mit dem Blitz zu tun hat, aber auch mit dem menschlichen Denken zu tun hat, interessanterweise. Steiner schildert öfter, was da draußen in der Natur Blitz und Donner ist, das ist in uns die Gedankenbildung. Wenn wir denken, donnert es und blitzt es da drinnen. Das schaut ein bisschen für unser Erleben anders aus. Aber das haben die Menschen damals noch erlebt. Sie haben erlebt, die äußeren Kriegsherren und dazwischen die ganzen Götter, das war ein ganz natürliches Erlebnis. Sie haben Sinnliches und Übersinnliches geradezu vermischt miteinander. Sie haben die Welt anders wahrgenommen als wir. Wir dürfen auch nicht denken, so wie wir heute die Welt sehen, hören, riechen, erleben, betasten und wie wir darüber nachdenken, das wäre immer so gewesen in der Menschheit. Das war früher ganz anders und es wird auch wieder anders werden. Goethe zum Beispiel war noch einer, der ja immer wieder gesprochen hat vom sinnlich-sittlichen Erleben. Und damit meint er eigentlich sittlich, er meint da nicht irgendeine Moralregel, sondern er meint, dass man die geistige Seite miterlebt. Wenn er seine Pflanzenbetrachtungen macht, sieht er die Lebenskraft in den Pflanzen, die das Gestalten mit. Das konnte er als einer der wenigen noch zu dieser Zeit. Das ist verloren gegangen. Früher war das für die Menschen ganz normal. Wenn sie eine Pflanze gesehen haben, haben sie die ganzen Elementarwesen gespürt, gefühlt, gesehen. Indem sie sich in ein sinnliches Bild dann auch gekleidet haben. Aber sie haben gespürt ihre Anwesenheit. Die sind tätig als übersinnliche Kräfte. Die sind vorhanden.

Elementarwesen und Gedankenkräfte 00:21:35

Es wird später in einem späteren Drama gezeigt, wie zum Beispiel Kapesius, der so viel über das Geistige nachdenkt, nachfühlt. Und ihre Realität, die Realität dieser Gedankenkräfte, kann er erst fassen, wenn er sie als Elementarwesen geistig sehen kann. Dann sieht er sie, was sie tun. Luziferische, ahrimanische, durchaus auch Widersacherkräfte, die dabei sind. Das heißt, wenn wir denken, spielt es in Wahrheit eine ganze Menge ab. Jeder Gedanke ist mit einem Elementarwesen verbunden in Wahrheit. Jetzt werden viele draußen sagen, das sind halt irgendwelche Märchen, das habt ihr euch einfallen lassen. Ja, die Bilder sind menschengemacht, keine Frage. Aber hinter diesen Bildern, die wir uns machen, um es überhaupt irgendwie greifen zu können, steht eine Wirklichkeit. Etwas, was wirkt in uns und in der Welt wirkt. Also die Kräfte, die wir in einem wirklich lebendigen Denken zum Beispiel haben, sind verwandt mit den Kräften, die die Pflanzen formen und bilden und die die vielen vielfältigen Pflanzenformen hervorbringen. Erst wir mit unserem modernen Denken bringen das zum Absterben, dann haben wir halt unseren abstrakten, fertigen, klaren, begrifflichen Gedanken. In Wahrheit sind das Lebenskräfte, die drinnen wirken. Lebendig bildende Kräfte, das sind Kräfte, mit denen auch der Künstler arbeitet. Kräfte, mit denen eben auch der Johannes Thomasius arbeiten muss in Wahrheit und selber arbeiten lernen soll. Nicht nur, er nimmt schon die Bilder, die ihm Maria zuströmt, indem sie es ihm erzählt und dann kann er das leicht in Bilder fassen, aber er soll selber an die Quelle kommen.

Das Märchen vom Quellwunder 00:23:37

Und dieses an die Quelle kommen wird im Übrigen im fünften Bild, bevor der Kapesius im Wald auf den Johannes trifft und ihn beobachtet wird und mit seinem unsichtbaren Gegenbild spricht und konferiert, hat er vorhin gehört von Frau Balde das Märchen vom Quellwunder. Und da ist die Rede von einem Kind, von einem Bub, der in jungen Jahren immer wieder an eine Quelle gekommen ist, dort eines Tages erlebt hat, drei Frauen, die an dieser Quelle sind, die das Mondenlicht einfangen usw. und die ihn beschützen vor einem Drachen, der irgendwo herumschlägt. Und viele Jahre, Jahrzehnte später, nach 360 Wochen heißt es drinnen, jetzt kann man sich das ausrechnen, ist er längst schon in die Stadt gezogen, also der Natur im Grunde entfremdet und da hat er eines Nachts wieder den Traum und der Drache schleicht um ihn herum und jetzt spürt er, er kann ihm nichts mehr anhaben. Jetzt hat das gewirkt, was er als Kind erlebt hat, ist jetzt seine wirkliche Realität geworden. Er hat die Kraft gefunden, diesen Drachen, der letztlich ja auch in ihm selber wirkt, den zu besiegen oder zumindest fernzuhalten. Es geht ja gar nicht darum, ihn zu zerstören, sondern um sich nicht von ihm auffressen zu lassen, nämlich seelisch auffressen zu lassen, im Sinne von ganz von diesen Kräften durchdringen lassen.

Luziferische und ahrimanische Kräfte 00:25:24

Es gibt ja in diesen Mysterientramen immer auch die beiden großen Widersacher oder Gruppen von Widersachern, wenn man will, die Luziferischen auf der einen Seite, die Ahrimanischen. Die Luziferischen sind die, die in den Höhen schweben, in den lichten Geisteswelten, allerdings ist es bei Gott nicht die höchste Geisteswelt, sondern eher die niederste Schicht irgendwo, die sehr auch mit dem persönlichen Egoismus verbunden ist, wobei im Drama dann sehr deutlich gesagt wird, was er im vollen Menschenwesen schafft, ist Lebensreichtum, der die Seele bildet. Dass wir überhaupt seelisch erleben können, in Farben, in Formen und das alles, das haben wir sehr wohl dem Luzifer zu verdanken. Eure Augen werden aufgetan und dann kann man sogar irgendwann so weit das Gute und das Böse zu unterscheiden, allerdings ist immer die Frage, ob wir es richtig unterscheiden, weil eigentlich müssen wir die Mitte halten zwischen diesen beiden Kräften. Luzifer und Ahriman, es gibt also zwei Arten des Bösen oder des, wie soll man sagen, dem Menschen widerstrebenden, das aber zugleich notwendig ist, dass der Mensch lernt, mit diesen Kräften umzugehen, weil wenn er sie im Gleichgewicht hält, sind sie gar nicht böse. Nur dort müssen wir erst hinkommen. Heute sind wir meistens vom einen angezogen und dann kommt gleich der andere und wir schaukeln hin und her und finden unsere Mitte, unsere Aufrechte eigentlich nicht.

Das wahre Ich und schöpferische Kraft 00:27:04

Das heißt, wir finden unser Ich nicht wirklich. Wir sprechen zwar sehr oft von Ich, Ich, Ich, das ist heute, jedes zweite Mal kommt das Wort Ich vor, aber das ist eigentlich in Wahrheit unser Ego. Ich will das haben, ich brauche das, ich bestimme das. Wenn es wirklich aus dem Ich kommt, dann mache ich meine Handlungen, meine Entschlüsse, meinen Beitrag, in dem ich mich eigentlich mit der ganzen Welt verbinde. Und nicht nur an meinen Vorteil denke, an meine Lust oder Unlust denke, sondern wo ich lerne, welche Kraft steckt in mir, was kann ich zum Weltganzen beitragen, um es zu fördern. Und ich denke gar nicht daran, dass das mir jetzt irgendwas bringt, das bringt mir schon noch was, weil wenn ich mich verschenke, in der Art wachse ich geistig und kann wieder mehr verschenken. Geistiges lebt ja überhaupt in dem Sich-Verschenken. Weil Geistiges schafft sich selbst aus dem Nichts beständig. Was wir als Ich haben, ist eine Kraft in uns, die sich aus uns selbst ständig erneuert. Die man eigentlich gar nicht beschreiben kann, man kann nicht sagen, wie dick, wie groß, wie breit ist das Ich, ich kann es nur an seinen Taten erkennen. Und diese Taten sind schöpferische Taten, im Kleinen wie im Großen. Ich höre ja oft, also ich, ich, da muss man schöpferisch sein, aber ich bin kein Künstler, wie soll ich? Ich kann in der kleinsten menschlichen Begegnung kann ich schöpferisch sein, in der Art, wie ich vielleicht liebevoll ein Wort zu einem anderen sage, das der gerade braucht. Da steckt unheimlich viel Tiefes drinnen. Einem Menschen ein Wort zu sagen, das dem in diesem Moment Kraft gibt. Etwas löst in ihm und da muss ich den anderen Menschen intuitiv erkennen können. Was er braucht, nicht meine Rezepte, mit denen habe ich allen Erfolg gehabt, probiere es halt auch einmal. Das wird wahrscheinlich nicht funktionieren, weil wir Individualitäten sind. Jeder braucht etwas ganz Eigenes. Aber dieses eigene zu aktivieren, einen Anstoß zu geben, dass der Mensch es selber ergreift. Und das kann in einem oder in wenigen Worten drinnen liegen. Das sind so Begegnungen im Leben, wo man sagt, wenn ich zurückdenke vor 30, 40 Jahren oder so, da hat mir der Mensch was gesagt und eigentlich hat das mein Leben verändert. In Wahrheit. Man kommt aber erst viel, viel später oft darauf. Und das ist wirklich schöpferische Tätigkeit. Das ist sogar in gewisser Weise noch mehr, als dass ich jetzt ein großartiges Kunstwerk hinstelle. Ja, wenn das Kunstwerk so ist, dass viele Menschen berührt werden dadurch, dann schon. Aber genauso kann es ein Wort. Also das kann in Wahrheit jeder Mensch. Und wir tun es auch immer wieder einmal. Aber auch ohne uns dessen meistens bewusst zu werden.

Inkarnation und geistige Entwicklung 00:30:17

Also es ist ein nächster Schritt. Und dazu sollen diese mysteriösen Dramen auch ein bisschen zeigen, da gibt es einen Weg dorthin, dass wir das ganz bewusst auch miterleben können. Und das heißt nicht die Worte, ich weiß jetzt aus meinem Rezeptbuch, ich kann ihm das und das sagen. Das ist es nicht. Das ist intuitiv. Ich weiß es in dem Moment, wo ich es ausspreche. Während ich spreche, beobachte ich mich selber und weiß es ist das Richtige. Das ist nichts Fertiges, das ist eigentlich etwas völlig Neues, was in die Welt kommt. Und dazu sollen diese Dinge anregen. Und ja, dann kommt auch ein Bewusstsein, aber auch bei einem selber vielleicht, auch dann gegenüber anderen Menschen. Ja, was bringt denn dieser Mensch mit? Weil er war in Wahrheit nicht nur einmal auf Erden, nicht nur jetzt, so wie er hier vor mir steht, sondern da gab es frühere Erdenleben. Und da nimmt man etwas mit. Da nimmt man etwas an Kräften mit. Man nimmt nichts an Wissen in dem Sinn mit. Ich weiß ja nicht, wenn man da Socrates war in der griechisch-lateinischen Zeit, weiß man nichts mehr von Philosophie. Deswegen überhaupt nichts, gar nichts. Aber man hat die geistige Kraft, die Socrates entwickelt hat an seinem Denken, die nimmt man mit. Und die äußert sich dann in einem nächsten Leben vielleicht in ganz, ganz anderer Form. Also äußerlich kann man es nur dann den Zusammenhang sehen, wenn man wirklich beide Inkarnationen sozusagen überschauen kann. Dazu braucht man aber auch den geistigen Blick in den Menschen, der jetzt vor mir steht, auch seine frühere Inkarnation zu sehen.

Porträt und Krise des Dr. Strader 00:32:12

Interessanterweise Johannes Thomasius, der Maler, der Künstler, konnte das bezüglich des Professors Kapesius. Im ersten Drama wurde das schon geschildert. Er hat nämlich ein Porträt von ihm gemalt. Und in dem Porträt, das ist scheinbar ein ganz normales Porträt, er hat jetzt nicht die Nase irgendwo anders oder sonst wo, sondern es ist ein richtiges Porträt. Und doch durch die Art der Farben, wie er schaut, wie er blickt, spricht mehr durch. So viel mehr durch, dass sein Freund, Professor Kapesius, den hat er damals bei dem Vortrag von Benediktus im ersten Drama kennengelernt, und der ist ganz anders, der ist Techniker, ganz streng, rational, man könnte sagen, der neigt mehr zum Alemannischen, während Kapesius ein bisschen mehr zum Luziferischen neigt. Dieser Dr. Strader schaut das Bild an und erkennt in diesem Bild seinen Freund jetzt erst richtig wirklich kennen. Durch das Bild. Und er ist schon so oft mit ihm im Gespräch gewesen und er weiß nicht, was strahlt dieses Bild aus, wo ist das, in den Farben kann es doch nicht sein, wo ist es, ist es hinter dem Bild, ich möchte die Leinwand durchstoßen, aber dort ist es auch nicht. Er kann es nicht fassen und kommt in eine wirklich schwere Krise hinein, in eine ganz tiefe Krise hinein, weil er auch nach dem Geistigen strebt irgendwo, aber es ist ihm unerklärbar, er erfasst es irgendwo nicht.

Gespräch zwischen Kapesius und Strader 00:34:02

Im zweiten Drama, im vierten Bild, das wird also jetzt noch das letzte sein, vor der Kaffeepause wird dann dazwischen sein, also jetzt nach dem Vortrag ist Mittagspause, dann ist der erste Teil, dann erstes bis viertes Bild und dann kommt wieder eine Pause und dann gehen wir schon ins Mittelalter langsam hinein. Fünftes Bild noch als Vorbereitung. Ja, aber dieser Dr. Strader besucht also im vierten Bild seinen Freund Kapesius und hat sich schon lange nicht geblickt, also nach langer Zeit kommt er zu ihm und Kapesius ist sehr erfreut und Strader sagt ihm, ja, also ich habe mein ganzes wissenschaftliches Streben und das alles aufgegeben, das hat eh alles keinen Sinn, ich komme da eh nicht weiter, ich leite jetzt eine Fabrik, die Schrauben walzt und aus, die tiefgehenden Fragen interessieren mich nicht mehr, ich komme daran ohnehin nicht heran. Und dann schildert er ihm aber doch ein paar Überlegungen, die er gehabt hat, ja, also in der Menschheit gibt es die Entwicklung und die Entwicklung, wenn man das logisch weiterdenkt, dann müsste eigentlich es so etwas wie eine Inkarnation auch geben, weil unmöglich kann ein Mensch seine volle Entwicklungshöhe in einem Leben erreichen. Was er da erreicht, das ist so wenig im Grunde. Wenn man Glück hat ein bisschen weiter, wenn man Pech hat, fällt man wieder zurück. Da müssten doch eigentlich mehrere Inkarnationen sein, um überhaupt ein Mensch zu sein, der dann wirklich in seiner vollen geistigen Größe und Stärke da ist und darüber bewusst verfügen kann und von dem fühlt Strader, das habe ich noch lange nicht, noch lange nicht. Und warum, was hemmt mich so daran? Und wenn ich aber jetzt denke, es gibt ja eine Inkarnation, dann kann ich mir sagen, ich bin selber schuld daran, in Wahrheit. Also irgendwie habe ich es früher nicht geschafft, da habe ich halt offenbar lauter Fehler gemacht und in der zwischenliegenden Inkarnationen wahrscheinlich auch. Und wie er das Wort Reinkarnation sagt, ist der Kapesius strahlt so auf, weil der ihm geradezu eine naturwissenschaftliche Erklärung gibt, es muss ja so sein, dass es Reinkarnation gibt, aber Strader sagt, für mich ist das das Schlimmste, was man sich denken kann. Also gut, ich bin nicht weitergekommen und ich weiß, ich bin selber schuld daran und ich habe keine Ahnung, was soll ich jetzt tun. Also er ist vollkommen deprimiert und lebt halt im Grunde so vor sich hin. Ja, er leitet eine Schraubenfabrik, aber das entspricht seiner geistigen Größe in Wahrheit überhaupt nicht. Er wäre für viel größere Aufgaben da, aber er findet noch nicht die Kraft und nicht den Mut, das bewusst anzugehen.

Mittelalterliche Inkarnation und Templerorden 00:37:01

Im Übrigen, das Dramensiegel, das komische, das eigenartige, sehr bewegte, sehr dynamische Dramensiegel von diesem Drama ist das Gespräch zwischen Kapesius und Strader. Oder Steiner sagt, in jeder Rundung da drinnen wird man führen, wie das Gespräch seinen Fortlauf nimmt, wie so ein Tanz dieser zwei, ein geistiger Tanz dieser beiden Protagonisten ist, also Kapesius und Dr. Strader. Einfaches intuitiv auf sich wirken lassen, das kann man gar nicht so analytisch, aber diese bedeutet jetzt genau das. Einfach das Bild wirken lassen, dann kriegt man ein Gefühl dafür, dann spürt man, wie das wirklich ein geistiger Tanz zwischen den beiden ist, die halt äußerlich zwar im Gespräch da sitzen, aber ein sehr verschlungener geistiger Tanz ist, wo ganz gegensätzliche Talente, Anlagen, Kräfte in den beiden Menschen drinnen sind und wie sie einander letztlich doch gerade dadurch befruchten, weil sie so polar gegensätzlich sind. Auch wenn sie in dem vierten Bild nicht wirklich weiterkommen, aber sie werden später weiterkommen und das ist drinnen. Ja, also dann noch dem vierten Bild, das fünfte, weil das haben wir schon gesprochen und dann nach dem fünften Bild sehen wir endlich zurück in die frühere mittelalterliche Inkarnation aller der handelnden Personen. Es wird so schätzungsweise spielen im 14. Jahrhundert ungefähr, also die Zeit, wo der Templerorden untergegangen ist und mit der Zeit also alle Templerburgen gefallen sind. Also das ist schon von Anfang an spürt man, also die Templer sind in Bedrängnis, es sind eigentlich nur mehr die Letzten. Der große Meister ist bereits in die geistige Welt übergegangen, der große Meister des Templerordens. Also einer der Großmeister des Templerordens war der letzte große eigentlich, der Jacques de Molay, der ja dann am Scheiterhaufen verbrannt wurde nach dem Philipp der Schöne, der König von Frankreich, der die Goldschätze der Templer für sich haben wollte und das so eingefädelt hat, dass die Kirche auch seinen Impulsen gefolgt ist. Ich meine, dieser Philipp der Schöne war so vom ahrimanisch-organisatorischen Geist genial, dass er erstens einmal die Päpste nach Avignon übersiedelt hat, mehr oder minder zwangsweise, also sie waren nicht mehr in Rom. Avignon in Frankreich, in seinem Reich mussten sie sein, damit sie unter seiner Kontrolle sind und im Grunde seine Wünsche erfüllen und das haben sie mehr oder minder getan. Und dieser Philipp der Schöne hat die Verhaftung der Templer, zumindest in Frankreich, so organisiert, dass auf einem Schlag an einem und demselben Tag zur selben Stunde in ganz Frankreich die meisten Templer verhaftet wurden. Und das hat er so gemacht, indem er einen Monat vorher schon ein geheimes Schreiben, versiegeltes Schreiben an alle Dienststellen sozusagen ausgesendet hat und das war zu öffnen am Stichtag, an einem Freitag, dem 13. 1307 und dann wurde das Siegel geöffnet und ruckzuck waren die meisten führenden Templer verhaftet, mit einem Schlag, das Ende des Templerordens im Grunde in Frankreich und er hatte die Perspektive an ihr Gold heranzukommen. Also der große Meister ist gefallen, aber es gab natürlich in anderen Ländern auch noch Templerburgen, eben die, die hier eine Rolle spielt, war vielleicht in Österreich, also die Burg Lockenhaus vermutlich und das spielt also den Hintergrund und es beginnt im sechsten Bild, man sieht Bauern auf dem Feld und die diskutieren jetzt darüber, diskutieren oder schimpfen oder beschweren oder was immer, ja sollen die, sind die Ritter gut oder sind sie böse, wer hat recht, die Kirche und es gibt halt völlig gegensätzliche Meinungen, es gibt im Grunde zwölf Leute, die da sind, also sechs Bürgerinnen und sechs Bürger, einfach die Zwölfzahl stellt einfach immer so eine gewisse Vollständigkeit dar, hängt mit dem Tierkreis, mit den Tierkreisbildern zusammen, daher werden die Bauern oft gern auch Tierkreisbauern genannt, die einfach bestimmte Grundcharaktere von Menschen darstellen, natürlich gibt es X-Schattierungen dazwischen noch, aber es gibt so Grundrichtungen, Rudolf Steiner hat ja auch von zwölf Weltanschauungen grundsätzlichen gesprochen zum Beispiel, also so ein breites Spektrum und das ist in gewisser Weise ja repräsentativ für die Menschheit überhaupt und die diskutieren, also es gibt Anhänger der Ritter, es gibt erbitterte Gegner, es gibt welche, die ausgleichen wollen das Ganze, also die streiten, es sind recht derbe Figuren teilweise und dann wieder zarte schüchterne Figuren, alles mögliche, mit dem wird es anfangen, ich sage Ihnen gleich, ich glaube wirklich zwölf haben wir nicht, wir haben es teilweise mit Doppelbesetzung, unsere Gruppe ist ein bisschen zu klein geworden dafür, kompakt, aber Sie werden sehen, das wird nicht stören, es ist ein ziemlicher Tumult sowieso drin, es geht nicht darum, die verschiedenen Seelenstimmungen einmal aufzunehmen, die das Terrain bereiten, irgendwo auf dem sich dann die ganze mittelalterliche Szene, Szenerie abspielt, also der Hintergrund und es geht dann weiter, wir sehen also den Großmeister oder den Jahrgroßmeister dieser Ritterburg, um die es geht und er bespricht halt mit seinen Rittern, dass viele Templerburgen schon gefallen sind und dass auch uns das vorherbestimmt ist, wir werden fallen in dem, aber wir haben doch Keime für die Zukunft gesetzt, eben z.B. kommt dann später heraus durch die Märchen, die wir unter das Volk gebracht haben, wo in Bildern verpackt sind, tiefe christliche geistige Wahrnehmung in Wahrheit, also das ist ja das Paradoxe, dass da ein sehr stärker Christusimpuls drinnen ist und der Gegner ist aber trotzdem die Kirche, die christliche Kirche und da ist es besonders ein Mönch, der im Dienst der Oberen tätig ist, aber der halt ganz auf dieser Kirchendogmatik fußt, irgendwo ganz ehrlich eigentlich in dem drinnen ist und es nicht vereinbar sieht mit diesen Gedanken, die im Templerorden drinnen waren, die teilweise schon weit in die Zukunft greifen, also wenn man denkt, das ganze Umgehen mit dem Gold, mit dem Geld überhaupt, mit dem Finanzwesen, das sie eingerichtet haben, so dass die Pilger nach Jerusalem oder so, überall ihr Geld mit einem Scheck das einlösen konnten, aber auf eine Art, die nicht auf Gewinn jetzt für den Templerorden abzielte, sondern einfach als Dienstleistung für das Geistige im Grunde, könnte man sagen, also etwas, was wenn man Rudolf Steiner folgt, so wirklich herauskommen wird, erst in der nächsten großen Kulturepoche, die auf unsere folgt.

Bewusstseinsseelenzeitalter und geistige Schulung 00:45:07

Also unsere Epoche nennt Rudolf Steiner das Bewusstseinsseelenzeitalter. Bewusstseinsseelenzeitalter heißt bewusst einmal werden wirklich für die äußere Welt, ich gehe immer so traumverloren durch die Welt und tue halt alles so irgendwie aus unklaren Gefühlen heraus, aus Sympathie, aus Antipathie, was auch immer, dass ich ganz klar, bewusst meine Entscheidungen treffe in der äußeren, sinnlichen Welt, aber dass als nächstes schon dazukommt, nach und nach, ein wirkliches Bewusstsein für die geistige Welt, die ununterbrochen in uns wirkt, aber von uns nicht als solche wahrgenommen wird. Eben zu spüren diese Berührungen mit geistigen Wesenheiten, die wir ununterbrochen haben, die sich aber heute oft nur in dumpfen Gefühlen also irgendwas ist unangenehm, da fühle ich mich nicht wohl ja, was ist das? Oder Dama, das ist so schön. Ja, eigentlich erlebt man etwas von den geistigen Wesenheiten, die dahinter sind. Das ist da, jeder Mensch hat das. Also geistige Wahrnehmung heißt nur, das ins Bewusstsein heben können und das nicht zu verschlafen. Im Unter- oder Überbewusstsein ist das alles da. Dunkle Kräfte, lichte Kräfte, es ist nichts, was fremd uns wäre eigentlich. Und unser Bewusstsein selbst, Zeitalter Menschen, die sich bemühen, werden eher bald zu geistigen Wahrnehmungen kommen und es wird nur gut sein, dass sie dann etwas damit anfangen können. Weil es wird auch kommen, wenn man nicht eine bewusste geistige Schulung durchmacht. So wie es einmal das alte Hellsehen gab, wird es jetzt ein neues geben, das kommt in dem, sagen wir mal, vorsichtig ausgedrückt spätestens in den nächsten Jahrhunderten. Also es wird nicht gleich morgen da sein, bei Einzelnen ist das deutlich schon da, weil ich habe am Anfang gesprochen, das finstere Zeitalter hat begonnen kurz vor der ägyptischen Zeit. Das ist so 3000, mehr als 3000 vor Christus. Das ist also schon lange und es hat 5000 Jahre gewährt bis zum Jahre 1900 und seit dem Zeitpunkt kann es auch ohne besondere Schulung bei Einzelnen wieder auftreten. Dann wird es aber noch mehr oder minder in der alten Form auftreten. Es sollte aber bewusst werden. Das heißt, diese Impulse, die herauswollen jetzt, die sollen bewusst ergriffen werden. Auch das ist eines der Anliegen der Mysteriendramen, das den Menschen so wirklich bildhaft, konkret einmal vor Augen zu stellen. Nicht nur, ja, es ist ein Schulungsweg und da gibt es Meditationen und ja, jetzt grübeln wir. Aber da sieht man halt wirklich ganz konkrete Personen, die etwas erleben auf dem Weg und es läuft nicht immer alles glatt dabei. Gar nicht. Und es ist sehr, sehr unterschiedlich. Also daher auch wirklich, selbst wenn man einen anthroposophischen Schulungsweg geht oder was, wenn man ihn nicht individuell ergreift und sagt, mit dem kann ich besonders gut, das ist für mich förderlich. Das kann ich nicht für 100 Menschen das alles gleich machen. Das funktioniert nicht. Man kann natürlich was vorgeben, aber es muss sich dann jeder das Übungsgebiet sozusagen herausnehmen, mit dem er besonders gut kann und dann kann es sehr schnell gehen, dass man Erlebnisse hat und sie sind dann ganz anders wahrscheinlich, als man sie erwartet. Weil wer erwartet, oh, da kommt jetzt die große Schau, ein Engel schwebt auf mich nieder und da noch fünf andere und ah, dann werde ich im Lichte stehen und mich freuen, dann ist Hexenzeit eine zifferische Erscheinung. Mit Sicherheit. Die Bibel sagt es ganz deutlich, immer wenn ein Engel erscheint, das Erste, was er sagt, fürchte dich nicht oder fürchtet euch nicht. Und das muss man sehr ernst nehmen, weil es ist niederschmetternd eigentlich. Es ist niederschmetternd, weil in dieser Begegnung auch sehr klar wird die Kraft, die geistige Kraft, die da drinnen ist und sehr klar auch wird, wie wenig ich noch entwickelt habe. Und das wird sehr deutlich, also das Licht sozusagen der geistigen Welt macht als erstes aber auch die dunklen Flecken halt sozusagen sichtbar in uns selber. Das ist jetzt kein moralisches Urteil überhaupt nicht, das geht uns allen so. Selbst die größten Meister da muss ja schon ein sehr großer Meister sein, dass er gar keinen schwarzen Fleck mehr hat. Also ein schwarzer Fleck heißt ja nichts anderes, etwas, was ich selber noch ergreifen muss, mir zu eigen machen muss, zur eigenen Kraft werden lassen muss. Dann habe ich es erst wirklich in der Hand, dann bin ich Quelle des Lichtes, die ausstrahlt. Dann bin ich mit meiner Aufgabe in dem Bereich halt fertig. Und das ist ein weiter Weg. Und ist ja gut eigentlich, was täte man denn, wenn man schon morgen fertig wäre?

Karma und menschliche Entwicklung 00:50:30

Also das ist ja das Schöne, der Mensch kann sich ewig, im Grunde ewig entwickeln, weil sein Wesenskern, das Ich, ist das Ewige in uns. Und jetzt können wir daran arbeiten, dass in unserem Seelischen auch immer mehr ewig und unverlierbar wird. Steiner spricht deutlich davon, dass das nicht gesagt ist heute, dass das Unsterbliche der Seele so einfach frei ausgeliefert wird. Wir müssen arbeiten dran. Was wir wirklich ergriffen haben und zu unserem eigenen gestaltet haben, als Künstler an uns selbst sozusagen, das heißt, dass wir an uns gearbeitet haben, das ist weg nach dem Tod fort. Oh ja, es bleibt schon ein bisschen was. Die Fehler, die wir eingebaut haben, die wir selber gemacht haben, die bleiben dann schon. Das ist dann das, was wir als Karma, als Schicksal mittragen und was uns dann im nächsten irdischen Leben wieder erwartet. Da müssen wir eigentlich auch dankbar sein. Es fällt uns manchmal schwer, ich weiß, man sieht es am Dr. Strader, wie schwer ihm das fällt, der Gedanke allein daran, aber im Grunde ist das die Aufgabe, an der wir wachsen können und durch die wir erst das werden können, was wir eigentlich geistig sind. Was aber noch so viel an Schwerweite anhängt, durch die Irrtümer, durch die wir durchgegangen sind. Das ist das große Motto von Göttes Faust. Ich habe übrigens gesagt, Göttes Faust, Eins und Zwei lässt sich leicht zusammenfassen. Aus dem ersten Teil, es irrt der Mensch, solange er strebt. Am Ende des zweiten Teils heißt es, wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen. Und dazwischen ist der ganze Weg, der dorthin fährt, dass er immer strebt, immer wieder Fehler macht dabei. Der Faust schafft es bis zum Schluss, immer wieder gravierende, wirklich gravierende Fehler zu machen. Und trotzdem, trotzdem kommt er weiter. Und das ist hier auch der Weg der Menschen durchs Mysteriendrama.

Mittelalterliche Verwicklungen 00:52:43

Es gibt jetzt die ganzen mittelalterlichen Verwicklungen. Ich sehe, da ist zum Glück eine Uhr. Ich neige nämlich dazu, immer zu überziehen. Aber sonst haben wir kein Mittagessen. Das will ich Ihnen nicht antun. Was ist wichtig? Es stellt sich heraus, dass der Johannes in einer früheren Inkarnation der Bergmann Thomas ist. Er arbeitet im Schloss für die Templeritter, ist aber in enger Verbindung mit einem Mönch, der ihm die Seele hat befreien können. Er hängt ganz an den Lehren dieses Mönches. Übrigens die Maria in einer früheren Inkarnation, aber hier so gar nicht wiederzuerkennen. Als alter, ein bisschen grießgrämiger Mönch auch, weil er so viele schwere Aufgaben hat und immer mit dem Templerorden streiten muss. Das Grundstück soll er zurückfordern, wo die Bodenschätze jetzt ausgraben nur und die Kirche hat ihnen das Land praktisch um einen Spottpreis gegeben. Und jetzt, wo die mit ihrer Fleiß, mit ihrer Arbeit, weil sie eben auch im Äußeren gut arbeiten konnten, jetzt die Goldschätze herausholen, jetzt muss die Kirche wieder zurückkommen. Und der Mönch muss das vermitteln. Schwierig. Und mit ihrer Lehre kann er auch nichts anfangen, lauter Teufelsbilder überall an der Wand, es wird furchtbar, aber dann kriegt der Mönch schon die geistige Schau, der große geistige Lehrer, erscheint ihm auch eine frühere Inkarnation des Benediktus im Übrigen und der spricht jetzt ganz anders, als er gesprochen hat, als er noch im Leben war. Da hat er eben verteufelt diesen Templerorden. Aber jetzt kriegt es eine andere Perspektive, er kriegt mit, dass die auch eine Aufgabe haben. Und dass man eigentlich das verbinden müsste. Also der Mönch kommt ins Schwanken jetzt, wie geht das weiter?

Thomas und sein Vater 00:55:13

Und Thomas, der Bergmann, er weist sich als zunächst vaterloses Kind, das heißt der Vater ist früh in die Welt gegangen, weil er auf Abenteuer gehen wollte. Die Mutter ist aus Graham gestorben, die Schwester, die eben erst geboren war, ist zu anderen Menschen gekommen und er hat sie aus den Augen verloren. Also das ist schon eine gewisse Tragik und der Bergmann Thomas hat keinen sehnlicheren Wunsch, als den Vater wiederzufinden, den er liebt, obwohl er Gutes nicht von ihm erfahren hat. Und jetzt wird er eines Tages zu seinem Arbeitsleiter, er arbeitet im Templerschloss, als Bergmann eben, wird er zu ihm gerufen und er eröffnet ihm irgendwo sehr umständlich zunächst einmal, dass er sein Vater ist. Und Thomas ist einerseits, seine Sehnsucht ist erfüllt und zugleich sieht er, aber welche Kluft trennt mich von ihm. Weil die Anschauung, der Ritter kann er nicht mehr schätzen, er arbeitet zwar für sie, seitdem er die wahre geistige Lehre von dem Mönch bekommen hat. Er fühlt sich als Sohn geradezu dieses Mönches. Also der hat mir für meine Seele das geben können, was ich brauche. Und ich habe auch kennengelernt, dass das, was die Templerritter denken, das ist falsch, das ist einfach falsch. Und das ist ein bemerkenswerter Satz, er spricht es dann später zu seiner Schwester, die er wiedergefunden hat. Nämlich interessanterweise, zuerst dachte er, die wird vielleicht meine Frau werden, ich fühle mich hingezogen, aber es war eben die Schwester, die er wiedergefunden hat. Aber dieser Mönch und dieser Thomas, die sind also geistig so eng verbunden, dass er eben diese Lehre der Templerritter nur zurückstoßen kann. Und er sagt etwas sehr Bedeutendes, nicht steht der Sohn dem Vater hier entgegen. Gedanke wendet von Gedanken sich. Ich fühle seine Macht in meiner Seele. Sich ihr zu widersetzen, wäre mir des eigenen Wesens wahrer Geistestod. Und das ist etwas sehr Bemerkenswertes, was eigentlich die Art des Denkens, des logischen, ja des mittelalterlichen, des von mir aus griechisch-lateinischen Denkens bestimmt. Es kann doch nur entweder wahr oder falsch sein. Wenn die Lehre des Mönches wahr ist, kann die Lehre der Templer nur falsch sein. Und ich kann nicht mit beiden zugleich leben. Das ist nicht möglich.

Gegensätze und Gleichgewicht 00:58:19

Heute müssen wir das lernen. Und vielleicht noch mit fünf anderen Möglichkeiten auch, weil die Wahrheit so ein Spektrum hat. Aber da brauche ich dann ein intuitiveres Ergreifen der Sache, diese Vielfalt überschauen zu können und jeder Gerechtigkeit zu geben und das Für und Wider zu sehen bei allen diesen Sachen. Das ist im Grunde fast ein schauendes Denken, ein überschauendes Denken. Also nicht nur in Eingleisigkeiten denken oder maximal in Zweigleisigkeiten denken, sondern wirklich offen zu werden. Das ist eine ganz bemerkenswerte Stelle. Er kann nicht anders. Und wie viele Menschen gibt es heute, die auch nicht anders können? Du bist mein Gegner, es geht nicht anders. Wir können nichts finden. Entweder habe ich recht oder du hast recht. Dazwischen gibt es eigentlich nichts. Und zur Not müssen wir dann Krieg führen oder sonst was. Dann führen wir ganze Völker hinein. Woher erlebt man das nicht? Heute in der Welt. Es wird so viel vom Krieg gesprochen, vom Dritten Weltkrieg. Der läuft eh schon die ganze Zeit. Der Zweite Weltkrieg ist nahtlos in den Dritten übergegangen. Nur ist es halt verstrahlt, überall. Und dort wird halt gekämpft. Und jeder behauptet sein Recht aus seinem Ego heraus. Durchaus auch Volksego, wenn man so will. Oder Gruppenego, wie man es nennen will. Und immer der andere ist absolut der Böse. Das ist ganz klar. Aber es geht eigentlich ums Gleichgewicht. Sowieso geht es ums Gleichgewicht zwischen luziferisch und ahrimanisch. Und das haben wir in der Welt auch ganz stark. Wir haben eine mehr luziferische Seite. Eine mehr ahrimanische. Und wir haben eine Mitte, die im Strudel von beiden drinnen ist. Das sind nämlich wir im Großen und Ganzen. So in Europa. Da haben wir es besonders schwer, weil von der einen Seite kommt der Strömung von der anderen. Und das Schlimmste, was wir tun können, ist ganz mit Gewicht auf eine Seite, egal auf welche, sich zuzulegen. Sondern wir müssen eigentlich die Brücke finden. Jeder in sich dazu auch. Und das erfordert viel.

Die Rolle des Strader im Mittelalter 01:00:48

Und dazu muss man sich ganz auf die Individualität stellen. Aber schauen wir, wie das mit dem Mittelalter fertig geht. Da wird auch noch etwas deutlich. Nämlich die frühere Inkarnation des Dr. Strader. Der war nämlich im Dienste des Schlosses auch. Als Jude. Und er war auch Kräuterkundig. Er hat Heilmittel erfunden. Und auch über das wird bei den Bauern immer wieder gesprochen. Die einen sagen, das ist so segnerreich, was er tut. Die anderen sagen, Teufelszeit. Also wird stark geschimpft. Wie sie auch in der äußeren Geschichte waren. Bis heute, wenn man manchmal noch nachwirkt. Und die Tragik dieses Strader. Als der Jude Simon ist. Er lebt. Gerade weil er auch im Schutz und im Auftrag der Templer arbeitet. Hat er irgendwas von ihren Idealen mitbekommen. Und er sieht. Eine lichte Gestalt. Die ihn unheimlich anzieht. Das ist eigentlich eine Christuserscheinung. Er liebt diese Gestalt. Und will sich verbinden. Und im letzten Moment muss er sie wieder zurückreißen. Ich muss mich losreißen davon. Unter dem verzweifelt er geradezu. Er will und kann doch nicht. Etwas Kollektiveres drängt ihn noch weg davon. Obwohl er individuell dazu tendiert. Das ist eine ganz dramatische Szene. Da erzählt er dem Großmeister. Es ist schon kritisch die Situation. Das Schloss wird belagert. Und der Großmeister sagt ihm. Simon ihr müsst im Schloss bleiben. Ihr seid draußen nicht mehr sicher. Und dann erzählt er ihm, dass er diese Erscheinung hat. Wenn er sich liebevoll hinwenden will. Die Hand ergreifen will, die ihm geerreicht wird. Dann zuckt er zurück. Und das ist etwas, was er schon im 4. Bild vermutet hat. Da ist etwas in der karmischen Vergangenheit. Da wirkt etwas nach. Und das hindert mich jetzt weiterzukommen. Er steht innerlich immer noch in dem Konflikt drinnen.

Die Theodora und weitere Entwicklungen 01:03:26

Im 1. Bild der Dr. Strader. Als diese Versammlung war. Wo Benediktus einen Vortrag über Geisteswissenschaften gemacht hat. Und nachher diskutiert wurde darüber. Kam auch eine See herin. Also eine Frau, die hellsichtig war. Die Theodora. Aus alten Kräften heraus. Und sie spricht auch von einer ganz starken Christusvision. Und was sie bedeutet. Für unsere gegenwärtige Zeit. Und von dem war Strader fasziniert. Im 3. Drama wird sie herausstellen. Dass sie so in enge Beziehung gekommen sind. Dass sie geheiratet haben. Dort kommt aber auch im 3. Drama die Tragik heraus. Dass der Maler Johannes Thomasius. Nachdem er sich von Maria trennen musste. Ist ihm seine geistige Inspirationsquelle verloren gegangen. Und er hängt sich an die Theodora. Und er hat sich verliebt. Weil die ist auch Seeherin. Und die hält das nicht aus. Erstens ihre Kräfte waren. Nachdem sie mit dem Strader verheiratet war. Sind sie erloschen diese Kräfte. Es ist auch gar nicht traurig darüber. Sie sind mir geschenkt worden. Sie sind verschwunden. Ich nehme das zur Kenntnis. Aber sie sind mir neu gekommen. In letzter Zeit. Ich sehe immer eine mich bedrohende Gestalt. Ich kann sie noch nicht fassen. Im 3. Drama endet die Szene damit. Dass sie zum Schluss erkennt. Thomasius, der hängt an mir. Der saugt mich seelisch aus. Der ist schuld daran. Dass ich das Hellseel verloren habe. Aber er will mehr. Und sie stirbt daran. Weil er sie seelisch aussaugt. So dramatisch sind die Dinge. Trotzdem spricht sie im 3. Drama. Später aus der geistigen Welt heraus. Und sagt dem Strader. Du musst alles tun. Obwohl der eigentlich schuld ist. Dass ich ihn übergegangen bin.

Seelische Verbindungen und Abschluss 01:05:56

Das sind Dinge. Die spielen sich im Leben ab. Wir kriegen es nicht mit. Wie oft sterben Menschen an einer Krankheit? Was ist die Ursache davon? Es sind oft seelische und geistige Ursachen. Weil vielleicht jemand anderer dran hängt. Und wunderbar erlebt von diesen Kräften. Es ist oft so, wenn man einen Menschen sieht. Der mitten im Leben steht. Und alles organisiert. Im Hintergrund ist ein anderer. Der schwächlich wirkt. In Wahrheit arbeitet der starke mit den Kräften dieses Menschen. Das ist Standard heute. Sehr verbreitet. Seelenvampire. Die Kraft sich holen von anderen Menschen. Die zu gutmütig sind. Um energisch zu sagen. Nein, aus. Du kriegst von mir nichts mehr. Du missbrauchst mich. Auf schlimmste Art. Was bis zum Tod führen kann. Das sind Dinge in den Mysterien. Es gibt Dinge, auf die ein Licht geworfen wird. Das ist zu beobachten. Die Zeit ist so weit, dass wir zum Mittagessen gehen sollten. Wenn Sie nachher noch Fragen haben. Ich bin sicher noch da. Man findet viel auf unserer Homepage. Ich danke Ihnen fürs Zuhören. Ich hoffe, dass Sie einen Überblick bekommen haben. Ich habe vieles nicht erzählt. Aber das werden wir sehen. Danke schön.

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