Die Apokalypse des Johannes - 14. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 14. Vortrag -
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Themenschwerpunkt

Der Ausgangspunkt dieses 14. Vortrags über die Apokalypse des Johannes ist die Gemeinde von Sardes, die fünfte Gemeinde, sprich fünfte Kulturepoche (1413 - 3573 n. Chr.), in der wir heute stehen. Zum ersten Mal - bisher haben wir immer nur über die vergangenen Kulturepochen gesprochen - werfen wir einen Blick in die Zukunft, in zukünftige Kulturepochen wie die sechste und siebte Kulturepoche bis hin zu einer neuen Verkörperung unserer Erde, das Neue Jerusalem bzw. der Neue Jupiter. Gerade durch geistiges Streben und u.a. die Beschäftigung mit der Anthroposophie bereiten wir heute den Boden für die nächste sechste Kulturepoche Philadelphia, die Epoche der Bruderliebe (im Sinne einer allgemeinen Menschenliebe). Erste Ansätze für die Kulturepoche Philadelphia finden wir im Wirtschaftsleben, in der zeitgenössischen Kunst und natürlich in der von Rudolf Steiner begründeten Geisteswissenschaft, der Anthroposophie. Ganz kurz wird die Seelenentwicklung der vergangenen Kulturepochen gestreift, von der dritten ägyptisch-chaldäischen Epoche und der Entwicklung der Empfindungsseele zur vierten griechisch-lateinischen Kulturepoche und der Entwicklung der Verstandes-und Gemütsseele. In der griechisch-lateinischen Epoche entsteht auch eine Sehnsucht danach etwas unsterblich Seelisches zu entwickeln. Den größten Schub dazu gibt das Erdenleben des Christus während der Zeitenwende, samt dem Mysterium von Golgatha, dem Kreuzestod des Christus, der dem menschlichen Ich erst wirklich die Kraft verleiht aus Eigenem heraus das Seelische in etwas Unsterbliches, das Geistselbst, zu verwandeln. Die mit dem Erdenleben des Christus ermöglichte Veränderung der Fähigkeiten des menschlichen Ich wird im Wettstreit zwischen arabistischen Denkern und christlichen Theologen wie Thomas von Aquin sichtbar. Wir leben in einer Zeit, in der es darum geht etwas Neues entstehen zu lassen, das beginnt mit einem lebendigen Denken, einem imaginativ, bildhaften Denken, das über das sinnlich-verstandesmäßige hinausgeht. Auch in den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen brauchen wir etwas Neues. Schon immer waren gravierende Veränderungen auf die Sicht der Welt mit Impulsen aus dem Geistigen verbunden (Kopernikus, Kepler, Newton, Einstein). Der Mensch trägt heute eine Mitverantwortung für die zukünftige Entwicklung der Erde


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Begrüßung und Vorbemerkung: Wir stehen in der 5. Kulturepoche, jener der Gemeinde Sardes; und wir werden einen Blick in die Zukunft machen 0:00:36

Meine Lieben, ich begrüße euch zum vierzehnten Vortrag über die Apokalypse. Wir werden heute schon einen Blick in die Zukunft tun. Bis jetzt haben wir mehr auf die Vergangenheit geschaut. Wir sind also durch die Kulturepochen durchgegangen, die den sieben Gemeinden entsprechen, die angesprochen werden in der Apokalypse. Wir stehen heute in der fünften Kulturepoche, das entspricht der Gemeinde von Sardes. Und wir werden jetzt den Blick auf die nächste Kulturepoche werfen. Da haben wir noch eine ganze Menge Zeit, weil wir stehen eigentlich erst im ersten Drittel unserer gegenwärtigen Kulturepoche. Also die nächste wird erst 3100 n. Chr. irgendetwas anfangen. Da haben wir noch ein bisschen Zeit.

R. Steiners kosmisches Maß der Dauer von Inkarnationsabfolgen 0:01:27

Das heißt also Zeit insofern auch, dass wir sicher noch einige Inkarnationen in dieser Kulturepoche haben werden, weil die jetzige Kulturepoche eine ist, die sehr, sehr schnell Veränderungen bringt, also sowohl im sozialen Umfeld, im technischen Umfeld, auch im Naturumfeld. Und daher sind heute die Inkarnationen wesentlich häufiger und erfolgen schneller aufeinander, als sie es in der Vergangenheit waren. Weil es gibt so ein von Rudolf Steiner genanntes kosmisches Maß, dass man sich während einer Kulturepoche zweimal inkarniert. Einmal als Mann, einmal als Frau. Also im Idealfall genommen, weil das also zwei unterschiedliche Perspektiven sind, wie man die Welt wahrnimmt. Und das hängt damit zusammen, dass aber in der Vergangenheit einfach die Änderungen während so einer Kulturepoche nicht so gravierend waren, wie sie heute sind.

Also wenn man nimmt die altägyptische Zeit: Das Wesentliche der altägyptischen Kultur ist schon ganz am Anfang da, und es ändert sich im Grunde bis weit in die griechisch-lateinische Zeit hinein nicht Wesentliches daran. Also es wirkt ja noch nach. Es gibt ja dann in der Griechen-Zeit auch die Ptolemäer-Herrschaft zum Beispiel, die als Pharaonen dann dort herrschten. Also nach den Alexanderzügen ist das. Aber im Grunde, so im Groben genommen, ist es immer noch die altägyptische Kultur, wie sie schon fast 2000 Jahre oder mehr sogar vorher war.

Heute ist das nicht mehr der Fall. Man braucht eigentlich nur vergleichen die Welt, wie sie vielleicht noch zur Goethezeit war, mit unserer heutigen Welt. Da liegen Äonen dazwischen in Wahrheit. Und entsprechend liegen auch oft dann schon zumindest eine oder zwei Inkarnationen dazwischen, je nachdem. Das nur so als ein Gesichtspunkt.

Mit der Beschäftigung mit Anthroposophie, durch geistiges Streben, bereiten wir die Zukunft vor, die nächste Kulturepoche, repräsentiert durch die Gemeinde von Philadelphia 0:03:44

Der zweite wesentliche Gesichtspunkt ist, dass wir aber heute, wenn wir die Zukunft vorbereiten wollen, durch ein geistiges Streben, das wir jetzt angehen - etwa wenn wir uns mit Anthroposophie so beschäftigen, wie wir es hier tun oder mit der Apokalypse uns beschäftigen - dass wir damit im Grunde schon auch die nächste Kulturepoche vorbereiten, eine Basis dafür schaffen. Also die nächste Kulturepoche, die wird in der Apokalypse repräsentiert durch die Gemeinde von Philadelphia. Philadelphia heißt Bruderliebe (im Sinne einer allgemeinen Menschenliebe). Also es ist die Gemeinde der Bruderliebe. Und das ist aber gar nicht so in einem sentimental-moralischen Sinn gemeint, sondern dass wirklich die ganze Struktur, der ganze organisatorische Ablauf dieser Kultur darauf abzielt, dass sie aus der Bruderliebe heraus schöpft.

Erste Ansätze der zukünftigen Kulturepoche sehen wir im Wirtschaftsleben. Nicht aber im Geistesleben und nicht im Rechtsleben, da sind wir noch stark in der griechisch-römischen Epoche verankert. Im Geistesleben liegen erste Ansatz der zukünftigen Kulturepoche in der Begründung der Anthroposophie durch R. Steiner um 1900 und in der zeitgenössischen Kunst 0:04:42

Und ob ihr es jetzt glaubt oder nicht, wir haben heute Ansätze dazu gerade dort, wo man es am allerwenigsten merkt, nämlich im Wirtschaftsleben. Nicht im Geistesleben, noch nicht im Rechtsleben, unser Rechtsleben ist noch ganz griechisch-römisch, also vor allem römisch im Grunde, da ist also noch ganz wenig Gegenwärtiges. Im Geistesleben, im größten Teil des Geisteslebens, leben wir auch noch in der griechisch-lateinischen Kultur drinnen sehr viel. Es ist ja erst eigentlich so im 20. Jahrhundert in der Kunst und auch in der Wissenschaft a bisserl was aufgebrochen, was wirklich neue Impulse sind. Und dann natürlich die Geisteswissenschaft, die R. Steiner gegeben hat, die mit 1900 beginnt, also zuerst in der Theosophischen Gesellschaft, dann als eigenständige Anthroposophie. Also das ist sicher ein ganz neuer Impuls.

Und daher darf man sich aber auch nicht wundern, dass das heute in einer Zeit, wo das Alte noch unheimlich stark nachwirkt, halt noch nicht von so vielen Menschen aufgegriffen wird. So wirklich in der Tiefe aufgegriffen wird, nicht wahr? Obwohl - und das ist das Erfreuliche - viele äußere Bestrebungen, die dann entstanden, ich sage jetzt bewusst äußere Bestrebungen, weil sie halt sichtbar in der Welt stehen, wie zum Beispiel biologisch-dynamische Landwirtschaft, wie die Waldorfpädagogik etwa oder die Heilpädagogik. Die wird eigentlich sehr gut angenommen bei vielen Menschen, aber oft auch ohne Genaueres zu wissen über den geistigen Hintergrund, aus dem es kommt.

Und das, was die Zukunft vorbereiten wird, das ist eben dieser geistige Hintergrund. Und da gibt es eben wie gesagt, die Anthroposophie, da gibt es Ansätze in der zeitgenössischen Kunst sehr wohl. Es gibt natürlich auch viele Verirrungen, wie zu jeder Zeit, aber es gibt viele neue Ansätze. Also im Grunde, die Kunst, die bildende Kunst, aber auch die Musik haben im 20. Jahrhundert zu neuen Formen gefunden, die nicht mehr sich ableiten von den klassisch-griechischen Formen, was teilweise oft als total unschön empfunden wurde oder als kunstzerstörend sogar oder als hässlich.

Noch im Mittelalter galt die Terz als hässlich und wurde als Missklang empfunden, weil die Menschen das innerliche Empfinden dafür noch nicht hatten. Die Pentatonik der griechischen Epoche 0:07:10

Da braucht man nur daran denken, dass man im Mittelalter noch die Terz als etwas Hässliches empfunden hat. Als einen Missklang. Weil man dieses innerliche Empfinden, das für die Terz notwendig ist, damals noch nicht hatte. Und wenn ich zurückgehe in die griechische Zeit, dann hat man überhaupt das ganz pentatonische Empfinden. Und mehr geht einfach noch nicht. Weil es steigt also aus den Himmelssphären mit der Oktave ab und steigt hinunter, kommt eben dann irgendwann in die Pentatonik und irgendwann jetzt in den Beginn der Neuzeit in die Terz hinein. Und die ist aber auch noch nicht das, was in die Zukunft weist, sondern die ist zwar ein Schritt auf dem Weg. Die ist ein Schritt auf dem Weg, wirklich da auf der Erde anzukommen und da als irdischer Mensch Schmerz, Trauer, Freude zu empfinden als ganz etwas Innerliches. Dadurch ein ganz bewusstes Seelenwesen zu werden. Aber es ist in der Terz noch nicht das drinnen, was uns zum Geistigen weiterführt. Also es ist die irdische Seite des Seelenlebens sozusagen. Also jene Seite des Seelenlebens, die eigentlich mit dem Tod zum größten Teil verschwindet.

In vorchristlicher Zeit gab es etwas, um das Seelische zu einem unsterblich Seelischen weiterzuentwickeln. Das begann allmählich zu verschwinden in dem Moment, wo das Kollektivbewusstein (eine Art Gruppenseele) zurückging und das individuelle Bewusstsein stärker sich entwickelt 0:08:25

Und wir brauchen etwas, um allein das Seelische weiter zu entwickeln zu einem unsterblichen Seelischen. Das gab es einmal in alter Zeit, in vorchristlicher Zeit, so ja bis in die ägyptische Zeit hinein. In der griechisch-lateinischen Zeit beginnt das ganz real zu verschwinden. Es beginnt nämlich dort zu verschwinden, wo die alten Kollektive, die Großfamilien, das Kollektivbewusstsein zurückgeht und das Bewusstsein auf den Einzelnen kommt. Und der Einzelne wird jetzt getrennt von einem wirklich Seelisch-Geistigen, das in einer Art Gruppenseele lebt, halt in dieser Großfamilie, in dieser Stammesseele, wenn man so will. Und das hat Bestand gehabt auch über den Tod hinaus. Das heißt, mit diesem Seelischen konnte man sich auch im Leben nach dem Tod umgeben und darin leben. Aber das hat immer mehr Platz gemacht dem Einzelseelischen.

Das beginnt auch im Grunde in der ägyptischen Zeit sich langsam zu entwickeln. Aber es dauert halt. Es wird in der griechisch-lateinischen Zeit stärker und strebt heute einem Höhepunkt zu. Also heute muss der Mensch so weit kommen, sich als ein seelisches Einzelwesen empfinden zu können und der sozusagen wirklich eine eigenständige seelische Innenwelt in sich trägt. Das ist das Ziel der Seelenentwicklung.

In der altägyptischen Zeit wurde die Empfindungsseele entwickelt, d. h. ein klareres Bewusstsein für die Außenwelt und ein dumpfes Bewusstsein für die Innenwelt 0:09:56

Und darüber haben wir ja auch schon gesprochen. In der altägyptischen Zeit wurde die sogenannte Empfindungsseele entwickelt. Damit erwacht einmal so ein klares Bewusstsein für die Außenwelt und ein dumpfes Bewusstsein für das Innere. Das heißt, das Seelische ist eigentlich noch sehr dumpf, verglichen mit dem, was man früher als Übersinnlich geschaut hat als kosmische Seelenwelt. Dagegen ist diese Innenwelt, die man jetzt als eigene entwickelt, zunächst noch etwas sehr Schwaches. Aber das Äußere, die äußere Seelenwelt, ist langsam verschwunden aus dem Bewusstsein. Und immer heller wird das Innere dann mit der Zeit.

In der griechischen Zeit wurde die Verstandes- und Gemütsseele entwickelt, d. h. das Denken leuchtet auf, ist aber noch stark mit dem Gefühl verbunden 0:10:36

In der griechischen Zeit wird es schon stärker. Verstandes- und Gemütsseele entsteht dabei. Das Denken leuchtet auf, das aber noch stark mit dem Gefühl verbunden ist. Ist aber auch noch nicht etwas, was jetzt ein unsterbliches Seelisches begründet. Die Empfindungsseele überhaupt nicht. Weil die Empfindungsseele hat vor allem mit den Sinneseindrücken zu tun und mit den - ich sage jetzt einmal bewusst - mit den Emotionen, die sich daran anknüpfen. Also dass man das gern hat, dass man vielleicht sogar eine Gier danach entwickelt oder Abscheu davor hat oder es nicht mag. Aber das ist das vergängliche Seelische, das wirklich an das körperliche Werkzeug gebunden ist.

In der griechisch-lateinischen Zeit kommt das Denken dazu. Da kommt etwas aus einem geistigen Bereich herein, aber das seelische Bild davon ist zunächst auch noch etwas Sterbliches. Also das, was die Verstandesbegriffe sind. Verstandesbegriffe, das ist so ziemlich das erste, was nach dem Tod weg ist. Da kann man nichts mitnehmen, das ist futsch. Das ist das Vergängliche überhaupt. Aber hinter den Verstandesbegriffen steckt ein Denken, das aus dem Geistigen kommt und das eigentlich schöpft aus dem Geistigen. Nur wir erleben es halt - und auch die Griechen haben es zunächst erlebt in der Verstandes- und Gemütsseele, dass da zwar etwas aus dem Geistigen hereinschneit, aber abstirbt.

In Platon´s Phaidon geht es in Wahrheit darum, einen Schulungsweg zu bilden, wie man ein unsterbliches Seelisches ausbildet 0:12:09

Und es entsteht daher auch in der griechisch-lateinischen Zeit dann die große Sehnsucht: Wie kann ich aber verhindern, dass das stirbt? Also wenn man etwa den großen Dialog von Platon nimmt über die Seele, also den Phaidon, dann geht es darum nicht zu beweisen, wie das Seelische ist? Es geht nicht einmal darum, es zu beschreiben, wie das Seelische ist? Sondern wenn man es ganz ernst nimmt, geht diese Schrift darum, einen Schulungsweg zu bilden, dass wirklich sich ein unsterbliches Seelisches ausbildet. Das ist der eigentliche Sinn. Das ist der Hintergrund. An der Oberfläche gelesen, ist es eine philosophische Abhandlung. Aber Platon hatte ein sehr viel tieferes Wissen. Und daher steckt in Wahrheit hinten für den Wissenden, der mit diesem Dialog umgeht, ein Schulungsweg, der dazu führt, wie kann ich die Seele zu etwas Unsterblichen machen. Das heißt, man ist sich bewusst, das Seelische - so wie wir es seit der griechisch-lateinischen Zeit spätestens haben - ist nicht von Haus aus etwas Unsterbliches, sondern diese Unsterblichkeit muss aktiv erworben werden.

Das Erdenleben des Christus gibt dem menschlichen Ich erst die Kraft, aus Eigenem heraus das Seelische zu etwas Unsterblichen zu verwandeln 0:13:24

Und den größten Schub dazu natürlich gibt mit der Zeitenwende das Erdenleben des Christus, der durch das Mysterium von Golgatha durchgeht und eigentlich dadurch erst dem Ich, dem menschlichen Ich die Kraft verleiht, aus Eigenem heraus das Seelische zu etwas Unsterblichen zu verwandeln. Da fängt es an! Da fängt es an! Ganz zart. Früher hat man immer empfunden, ja, wenn ich etwas Seelisch-Geistiges erlebe, dann kommt eben etwas aus der geistig-seelischen Außenwelt in mich herein, ergreift mich und ich erlebe es dann. Heute ist es anders! Heute müssen wir uns aus unserem Ich heraus mit unserer Seele zum Geistigen erheben. Dann nehmen wir auch die geistige Außenwelt wahr. Aber wir müssen zuerst diese Anstrengung durchmachen, uns dort erst zu erheben. Das heißt, es wird uns nicht einfach geschenkt. Sondern wir müssen in Tätigkeit kommen. Das ist das Wesentliche.

Moderne Philosophie und Theologie mit dem reinen Verstandesdenken arbeitet mit dem Abgestorbenen - Philosophie ist mehr als mit dem Verstand nachdenken 0:14:35

Und so etwas sieht der Platon schon, oder spürte der Platon schon, weil er durchaus auch ein Eingeweihter war. Und es dauert aber dann im Grunde bis weit in die Neuzeit hinein, dass die Impulse dazu stärker werden. Es gibt dann einzelne Philosophen, die das begreifen, dass Philosophie mehr ist als mit dem Verstand nachdenken über die tiefsten Sachen der Welt und im Grunde immer wieder zu scheitern daran. Weil man muss sich denken, wenn ich jetzt rein verstandesmäßig über die Welt nachdenke, erkenne ich im Grunde nur die Grenzen, an denen der Verstand scheitert. Und das ist die Grenze, wo sie ins Geistige geht.

Das heißt, die Philosophie kann im höchsten Fall bis an eine Grenze kommen, wo sie sagt, gut, da ist eine Mauer, an der ich scheitere, aber hinter der Mauer muss etwas sein. Das ist das Höchste im Grunde, womit man mit der Philosophie hinkommen kann oder auch mit der Theologie hinkommen kann, die sich eines ähnlichen Denkwerkzeuges bedient, nämlich der Verstandes- und Gemütsseele. In der heutigen Philosophie geht es fast gar nimmer. Weil nämlich das gemütsmäßige Element praktisch weg ist in der Philosophie. Es ist nur mehr das Verstandesdenken, das zwar eine hohe Präzision gewonnen hat, aber im Grunde nur mit dem Abgestorbenen arbeitet. Das habe ich eh in den letzten Vorträgen ausführlich dargelegt.

Was wir heute tun können, um das Unsterbliche der Seele weiter zu entwickeln ist, unser Bewusstsein von der Perspektive nach Außen umzuwenden zur geistigen Welt. Das geht nur dann, wenn unser Denken lebendig wird 0:16:16

Was wir heute tun können, um das Unsterbliche der Seele zu entwickeln oder weiterzuentwickeln - ein Fünkchen wird, hoffe ich, schon da oder dort da sein - aber um es zumindest weiterzuentwickeln, ist jetzt unsere Geistestätigkeit, unser Bewusstsein von der Perspektive nach außen - nach außen heißt auf die Sinneswelt und mithilfe des äußeren Verstandes - umzuwenden zur geistigen Welt. Und das geht nur dann, wenn das Denken lebendig wird. Das heißt, wenn wir nicht mehr fertige Gedanken im Bewusstsein erleben, sondern beginnen den Denkprozess selber zu erleben. Das ist das Großartige, was R. Steiner mit seiner Philosophie der Freiheit schon begründet hat. Dass er dort in Wahrheit zeigt den Weg vom heutigen durchschnittlichen Verstandesdenken zu einem Erleben des Denkprozesses. Das ist das Wichtigste, diese Beobachtung zunächst einmal des eigenen Denkens. Weil damit fange ich an, ganz real meiner eigenen geistigen Tätigkeit zuzuschauen. Und das ist das allererste geistige Erleben in Wahrheit. Damit fange ich wenigstens an, mich selbst als geistige Wesenheit zu ahnen. Zu ahnen.

Mit dem imaginativen, bildhaften Denken beginnt dann wirklich eine Wahrnehmung der geistigen Außenwelt. Dabei kann das Gefühl entstehen, das Denken wird unabhängig vom Gehirn 0:17:45

Und von dort geht es weiter, geht eigentlich in Wahrheit konsequent der Weg weiter zur Anthroposophie. Dass man also dieses Denken weiter verstärkt, weiter lebendig macht, weiterentwickelt zu einem imaginativen, also bildhaften Denken, wo dann wirklich eine Wahrnehmung der geistigen Außenwelt beginnt. Also da gibt es verschiedene Zwischenschritte, in denen man das erleben kann. Also ein typisches Gefühl, das viele erleben, ist - wenn man in diesem lebendigen Denken, in diesem durch Meditation herbeigeführten lebendigen Denken drinnen ist - dass man merkt, das Denken wird unabhängig vom Gehirn. Das merkt man ganz deutlich. Ja, das ist oft so, viele empfinden es so ist, als wie es da, ich sage einmal so, die Schädelplatte abhebt und man ist da draußen irgendwo. Und man hat das Gefühl des Denkens ist da rundherum. Und das ist es auch tatsächlich.

Mit unseren Händen greifen schult gleichzeitig auch die Fähigkeit im Ätherischen zu greifen, denn die eigentliche Tätigkeit kommt aus dem Ätherischen, vor allem dann, wenn ich die Hände durchseelt bewege 0:18:46

In alter Form hatten das nämlich in Wahrheit noch die Ägypter, halt nicht mit dem Bewusstsein, das wir heute haben, ich habe das eh schon öfters erzählt, sie haben das nämlich empfunden, dass man dann mit den eigenen Ätherkräften, mit dem eigenen Ätherleib beginnt, die ätherische Außenwelt abzutasten in gewisser Weise, sie zu berühren, tätig zu werden da draußen eigentlich. Und da spüre ich jetzt? Aha, da ist etwas! Das hat was Eigenes. Ich fuchtle sozusagen nicht nur im leeren Raum herum, sondern da ist etwas, was ich zu ertasten beginne, ätherisch zu ertasten beginne.

Anmerkung eines Zuhörers: "Zu begreifen!"

Zu begreifen, richtig! Zu begreifen. Nicht wahr, wir schulen unser irdisches Begreifen dadurch nämlich wirklich, dass wir mit den Händen greifen. Das schult zugleich aber auch die Fähigkeit, im Ätherischen zu greifen. Weil die eigentliche Tätigkeit, die kommt aus dem Ätherischen, wenn ich lebendig die Hand bewege, also vor allem dann, wenn ich sie durchseelt bewege, also in der Gestik oder so, in der Kultgestik am Anfang oder so, oder im kultischen Tanz dann vielleicht auch die Bewegungen, die drinnen liegen, die kommen ganz aus dem Ätherischen heraus. Und wenn ich diese Kräfte jetzt herauf hebe und sozusagen über den Kopf, über das Gehirn hinaushebe, dann beginne ich ätherisch die Außenwelt, die ätherische Außenwelt abzutasten.

Bitte nehmt das als ein Bild. Weil das Ätherische, das haben wir eh schon besprochen, ist eigentlich nichts Räumliches, sondern etwas Zeitliches. Aber da kann ich es schon überhaupt nicht mehr beschreiben. Also wir übersetzen es in ein Bild, das aber gerechtfertigt ist, weil man es auch wirklich in dem Moment so erlebt. Man hat das Gefühl, ich bin mit dem Denken da draußen einfach. Also die Schädeldecke hebt ab ein bisschen. Das ist ganz typisch. Und typisch ist dann auch, dass in dem Moment dann die Bilder eigentlich - ich kann dann wirklich nur mehr sagen, die Bilder halt im übertragenen Sinn - weil es ist mehr als unsere abstrakten Gedanken. Es ist also etwas viel, viel Reicheres. Darum ist das Wort Bild gerechtfertigt, weil es ist etwas Gebildetes, etwas geistig Geformtes. Das sprudelt nur so. Das sprudelt nur so.

Die große Schwierigkeit ist, die Fülle, die aus dem Ätherischen hereinkommt, in Worte, also in unser Verstandesdenken zu fassen, um es kommunizieren zu können 0:21:16

Und die Schwierigkeit ist eigentlich nicht, diese Fülle hereinzubekommen, sondern die Schwierigkeit ist erstens einmal diese Fülle überhaupt erfassen zu können, weil es kommt viel, viel mehr als ich erfassen kann, und noch schwieriger ist es dann in menschliche Worte hereinzuholen oder in menschliche Gedanken vor allem zu übersetzen, nämlich in unsere Verstandesgedanken. Kann ich das nicht, kann ich aber auch niemand etwas erzählen davon. Dann bin ich mir zwar bewusst, ich hatte dieses Erlebnis, aber ich kann es nicht mitteilen. Und das ist im Grunde unheimlich schmerzvoll der Prozess. Weil man muss sich vorstellen, ich habe eine Fülle, die millionen-, ja milliardenfach reicher ist, als die paar Sätze, in die ich das dann hineinpressen kann. Das ist also Reduktion auf fast Null im Grunde, da bleibt also so ein bisschen etwas über und das tut im Grunde unheimlich weh.

Und man spürt auch sofort an dem Moment, ja dazu muss ich mein Gehirn ergreifen, weil ohne dem kann ich halt die äußeren Verstandesgedanken nicht bilden, weil die brauchen wirklich das Gehirn als Werkzeug. Und man merkt dann sofort den Unterschied in der Qualität des Denkens, ich sage dann immer, damit fängt das Kopfweh-Denken an. Nicht wahr, ihr kennt das wahrscheinlich, wenn man angestrengt über irgendein schwieriges Problem nachgrübelt und dann irgendwann denkt man sich schon jetzt zerspringt mir schon der Kopf und ich komme nicht weiter. Weil es fließt halt nicht so richtig. Und den Übergang merkt man da sehr deutlich, wenn man von diesem lebendigen, nicht ans Gehirn gebundenen ätherischen Denken übergeht zum Verstandesdenken, also das heißt zur Spiegelung im Gehirn. Dann - das ist wie ein Zerstörungsprozess, von dem nur wenig überbleibt, aber mit dem müssen wir uns halt zunächst einmal begnügen, um es kommunizieren zu können.

Die Philosophie der Freiheit leben 0:23:14

Das sind alles die Dinge, die man in Steiner´s Philosophie der Freiheit alle schon erleben kann, indem man das Buch nicht nur liest, sondern übt. Über Jahre. Das gefällt den Leuten heute meistens nicht, weil man will ein Buch lesen, von mir aus in einem Tag habe ich es gelesen und habe wieder Wissen in mich aufgenommen. Dann hat man aber bei so einem Buch wie der Philosophie der Freiheit im Grunde gar nichts aufgenommen. Dann hat man höchstens ein Missverständnis aufgenommen. Weil dann denkt man sich, aha, ja, auch ein sehr interessanter philosophischer Ansatz. Aber dann hat man das Eigentliche nicht ergriffen. Weil man es in Wahrheit leben muss erst. Und wirklich leben heißt, leben durch eine bestimmte Lebensspanne einmal. Und dann immer weiter, weil man hört dann eh nie auf. Im Grunde begleitet einen das ganze Leben dann weiter. Und entwickelt sich auch weiter.

Was aus dem lebendigen Denken gewonnen wird, das formt das Seelische so, dass dabei ein unsterblich Seelisches entsteht. Dieses Seelische bleibt, das kann ich mitnehmen in die nächsten Inkarnationen 0:24:15

Aber man sieht, da sind Ansätze da, wo das wirklich heute im Prinzip wirklich für jeden Menschen möglich ist, da einen Zugang zu diesem neuen Denken zu gewinnen. Und was aus diesem Denken, aus diesem lebendigen Denken gewonnen wird, das formt das Seelische bereits so, dass ein unsterblicher Anteil entsteht. Dieses Seelische, das kann ich mitnehmen. Auch nach dem Tod und auch in die nächsten Inkarnationen. Das ist etwas, was uns begleitet. Also da beginnt eine neue Unsterblichkeit.

Der große Wettstreit zwischen arabistischen Denkern wie Averroes, die die alte Art des Seelischen vor Augen hatten und abendländischen Denkern wie Thomas von Aquin, der gespürt hat, da ist etwas Neues seit dem Erdenleben des Christus, seit dem Mysterium von Golgatha 0:24:58

Einzelne Denker hatten das schon früher. Also namentlich an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit. Eben gerade auch so Leute wie Thomas von Aquin. Und da gab es ja beim Thomas von Aquin diesen großen Wettstreit mit den Arabern, mit den arabischen Denkern. Mit Averroes und so weiter, also der Hauptvertreter dessen, weil der nämlich gesagt hat, und zwar mit Recht in gewisser Weise gesagt hat, weil er nämlich beschreibt die alte Art, wie das Seelische war, ja dieses Seelische, das wir in uns hineinnehmen und in dem sich unsere Intelligenz, unser Denken entfaltet, das ist gar nicht unser Individuelles. Das ist etwas Über-Individuelles. Während des Lebens ist uns das zugänglich irgendwo, aber nach dem Tod gehört uns das nicht mehr. Ist es nicht mehr individuell, sondern universell. Und das war ganz richtig. Und war sicher für ihn und für viele seiner Zeit auch noch richtig.

Aber Leute wie etwa Thomas von Aquin haben schon gespürt einfach in ihrem eigenen Denken, da ändert sich etwas. Oder es ist anders. Sie haben es einfach anders erlebt, sie haben vielleicht gar nicht einmal erlebt, es ändert sich, sondern sie haben es bereits anders erlebt. Und sie haben erlebt diese geistige Arbeit, die jetzt von ihnen, von Ihrem Ich ausgeht und die ein eigenständiges Seelisches baut, aber eines, das wirklich unsterblich ist. Also das war der große Streit zwischen den arabischen Denkern und den abendländischen Denkern. Und natürlich hängt das auch damit zusammen mit dem Bewusstsein, das etwa bei Thomas von Aquin noch da war, dass hinter dem Ich eben der Christus-Impuls steht. Und dass der das Entscheidende dabei ist, dass der uns die Kraft gibt, also unserem Ich die Kraft gibt, dass das Geistige Wirklichkeit wird, was aus dem Ich herauskommt. Bis dahin, bis zur Zeitenwende, war das Ich ja mehr Vorbereitung, mehr Versprechen für die Zukunft, aber in Wahrheit noch nicht tätige Kraft, die wirklich geistig schaffen konnte. Das hat sich geändert eben mit der Zeitenwende, also namentlich mit dem Kreuzestod des Christus, beginnt das. Bei einzelnen. Bei ganz wenigen. Beginnt etwa bei dem Johannes, der der Schreiber der Apokalypse ist, das ist zum Beispiel einer, der das schon in gewissem Maße hat und daher sehr deutlich darüber sprechen kann auch. Aber sprechen kann daher über etwas, was für die meisten anderen Menschen noch in der Zukunft liegt. Und er spricht ja sehr viel über die Zukunft. Wir sind halt jetzt erst gerade in der Apokalypse an der Stelle angekommen, wo wir jetzt den Blick in die Zukunft wenden.

Also um euch nicht zu schockieren, ob der Länge der ganzen Geschichte, wir stehen nämlich jetzt im dritten Kapitel erst von insgesamt zweiundzwanzig Kapiteln. Das heißt, wir sind im Grunde noch ganz am Anfang der Apokalypse. Wir sind zwar beim vierzehnten Vortrag, aber wir stehen ganz am Anfang noch. Aber immerhin an der entscheidenden Wende jetzt aus unserer Perspektive, von jetzt ab geht's in die Zukunft.

Entwicklung der Bewusstseinsseele heißt, einen Teil des Seelischen in unsterblich Seelisches zu verwandeln, in Geistselbst 0:28:33

Ja, also mit diesen Dingen jedenfalls, etwa eben am Studium der Philosophie der Freiheit, am damit ausgerüsteten Studium der Apokalypse beispielsweise oder das Johannesevangelium oder ähnliche Schriften können wir dieses Verwandeln des Seelischen zu einem Unsterblichen bereits jetzt weiter fortsetzen und was dadurch geschieht, ist ja folgendes, dass der Astralleib -  der Astralleib ist der Träger des Seelischen könnte man sagen - also unser Seelisches ist ein Teil des Astralleibes, ein Teil ist uns naturgemäß gegeben, aber innerhalb dieses Astralleib erwerben wir uns ein Eigenes. Das wirklich von uns bearbeitet ist, zuerst unbewusst. Solange es unbewusst ist, ist es noch vergänglich in Wahrheit dieses Eigene. Also es ist verweht letztlich mit dem Tod.

Aber jetzt, wenn wir die Bewusstseinsseele entwickeln, sie nach dem Geistigen wenden, das beginnt überzubleiben. Das nehmen wir mit. Und das wird jetzt nicht mehr Astralisches im eigentlichen Sinne, sondern Geistselbst. Geistselbst ist das verwandelte Astralische, also der verwandelte Seelenleib oder überhaupt die verwandelte Seele, wenn man so will. Und das tun wir ganz individuell. Wir bereichern dadurch die geistige Welt bereits. Das heißt, da kommt etwas in die geistige Welt hinein, was vorher nicht da war und was wirklich jetzt ganz eigenständig durch uns hineinkommt. Also diese Möglichkeit fängt in größerem Maßstab jetzt schon in unserer Zeit an. Ja, größer ist vielleicht übertrieben, aber doch immerhin in einem gewissen Maßstab.

Und das wird die Hauptaufgabe eben dann sein in der nächsten Kulturepoche, also so etwa nach 3100 n- Chr. etwa und ein paar Jahrzehnte noch darauf. Da wird die beginnen, die sogenannte sechste Kulturepoche. Rudolf Steiner nennt sie auch die slawische Kulturepoche. Bedeutet aber nicht, dass sich das nur im Osten bei den slawischen Völkern abspielen wird. Vor allem weil, zu dem Zeitpunkt auch die Völkervermischung bereits so stark sein wird, dass man einfach von der Leibesgrundlage her das gar nicht mehr unterscheiden kann. Also das ist schon jetzt ja am Verschwinden. Die Mischungen werden sehr viel größer sein. Aber es wird etwas von dieser Gemütstiefe, die bei den slawischen Völkern drinnen ist, in einer höheren Form erstehen, nämlich eben in der Form, dass sich das wirklich zum Geistselbst verwandelt, zumindest zu einem Teil. Es wird noch nicht vollständig sein, aber doch zu einem größeren Teil als es heute möglich ist. Ich meine, heute erfordert das wirklich einen ziemlich strengen Einweihungsweg, dass Einzelne es in höherem Maße erringen können. Wir anderen können es ein bisschen erringen. Und das wird aber dann in dieser nächsten Kulturepoche für einen breiteren Strom von Menschen möglich sein.

Scheidung der Geister 0:32:03

Es wird aber auch natürlich da bereits sehr deutlich eine Scheidung der Geister beginnen, von welchen, die dort nicht mitziehen können. Und das heißt, die, die letztlich in der Entwicklung stehenbleiben bei der Bewusstseinsseele, die nach außen auf die Sinneswelt gerichtet ist, die eine hohe Intelligenz auch hat, eine verstandesmäßige Intelligenz, aber die man nicht mitnehmen kann ins Geistige. Die man also daher auch nicht mitnehmen kann ins Leben nach dem Tod. Also diese Scheidung wird da schon sehr deutlich herauskommen. Und die wird sich verschärfen gegen Ende dieser nächsten Kulturepoche, weil die letzte darauf folgende Kulturepoche, bevor dann wirklich ein ganz großer Einschnitt kommt, da wird es nicht mehr viele Möglichkeiten geben, das nachzuholen. Da wird es sehr schwierig. Es ist eigentlich in der Regel immer so, dass die letzte Epoche eines solchen Siebener-Zyklus, sei es im Einzelleben oder sei es in Kulturepochen im großen Maßstab, dass die eigentlich dazu dienen, die Früchte dessen, was vorher passiert ist, zu ernten. Und das dann mitzunehmen. Das also zu ernten. Das vorzubereiten dafür, dass es dann, wenn man durch den Tod geht oder wenn dann halt eine neue Kulturepoche anbricht im Großen, dass es dann dort fruchtbar werden kann, dann dort wirksam werden kann.

Evolution und Involution 0:33:45

Also das heißt, das ist auch unsere Aufgabe im Alter, wirklich die Früchte unseres geistigen Lebens zu ernten, bereit zu machen für das nächste Erdenleben, dass es dann das Samenkorn ist, aus dem unser nächstes Leben entstehen kann. Das ist ganz wichtig. Nicht wahr, es ist eigentlich immer in der Entwicklung so, es gibt einen Evolutionsprozess. Evolution: evolvere heißt eigentlich auswickeln. Das heißt, da wird etwas, was am Anfang schon als Keim da ist, immer mehr ins Äußere hineingestellt, ausgewickelt sozusagen. Und das erreicht einen gewissen Höhepunkt. Und dann beginnt es sich äußerlich wieder zurückzuziehen. Dann kommt eine sogenannte Involution. Und das, was man da geistig leistet, wird eingewickelt sozusagen, bis es zu einem Samenkorn wird für die nächste Inkarnation. Und im Großen ist es so auch mit den Kulturepochen.

Also zum Beispiel, was in der griechisch-lateinischen Zeit passiert ist, das hatte seinen Höhepunkt in Wahrheit mit der Zeitenwende. Aber damit ist alles Wichtige getan. Der Rest ist Ausarbeitung noch natürlich, um es zur Reife zu bringen. Aber die wesentlichen Impulse sind da alle da. Und dann wird es entwickelt im Grunde wieder. Und stand als Keim halt jetzt für unsere gegenwärtige Zeit da. Ist auch sehr viel herausgekommen. Aber jetzt sind wir schon trotz allem so weit, dass ein neues Element dazukommen muss. Nicht wahr, auch während dieses Evolutionsprozess, dieses Prozesses des Auswickelns, muss aber auch schon ab einem gewissen Zeitpunkt beginnen, etwas ganz Neues dazuzugeben. Weil das wäre sinnlos, etwas Altes ist entwickelt, dann wird es eingewickelt wieder und dann wickle ich es wieder aus. Also das ist so, wie wenn ich jedes Jahr dasselbe Weihnachtsgeschenk neu einwickle und wieder auswickle. Das wird irgendwann langweilig mit der Zeit. Sondern es kommt immer wieder etwas dazu. Das ist der richtige Impuls.

Und wir stehen jetzt wirklich fast haargenau in der Zeit drinnen, wo das Alte wirklich gründlich ausgewickelt ist, aber wo wir etwas Neues produzieren müssen, das dann eingewickelt werden kann für die nächste Epoche. Also das bereiten wir in Wahrheit durch unsere geistige Tätigkeit vor heute. In verschiedenen Bereichen, also Anthroposophie geht es halt ganz bewusst und ganz gezielt an. Aber wie gesagt, der Weg wird in jedem Fall in der Kunst gegangen. Vielleicht noch nicht immer mit dem Bewusstsein, dass wir halt durch die Anthroposophie erwerben können. Aber das wird auch kommen. Selbst wenn Sie es nicht direkt aus der Anthroposophie haben, dann werden Sie auf Ihre Art die Anthroposophie selber finden. Weil die Anthroposophie ist in Wahrheit ja nicht etwas, was in den Büchern steht, obwohl da in der Gesamtausgabe von R. Steiner sehr viel Wichtiges und Interessantes steht. Aber die eigentliche Anthroposophie ist ein geistiges Wesen. Ist etwas Wesenhaftes. Und aus dem schöpft man sie eigentlich.

Mit der Entwicklung der Schrift in der ägyptischen Zeit beginnt das Geistige sich zurückzuziehen. Unsere Sprachen sind ein Absterbeprozess 0:37:26

Die Schriften dienen in Wahrheit auch nur dazu, mit diesem Wesen in Verbindung zu kommen und daraus das Eigentliche zu holen. Also auch die Gesamtausgabe Steiners ist, wie die Apokalypse des Johannes, in Wahrheit ein Leitfaden, es selber zu finden. Und viel mehr zu finden, als da drinnen steht. Weil man viele Dinge gar nicht in unseren Worten hineinschreiben kann, selbst wenn man wollte. Weil es die Worte dazu nicht gibt. Es gibt die Begriffe dazu nicht. Weil heute - ja nicht nur heute - es fängt an in der ägyptischen Zeit, nicht wahr, die Schrift, dass man überhaupt etwas aufschreibt, das geht so in etwa auf die ägyptische Zeit zurück. Da fängt es an mit der Bilderschrift und dann die Phönizier, von denen sich unser Alphabet ableitet. Na, das ist die Zeit der Verdunkelung aber bitte. Das heißt, die Schriftzeichen erfassen zwar zunächst noch irgendetwas Geistiges, also etwas Imaginatives. Kleiden es dann eh gleich in sinnliche Bilder, das sieht man ja bei den ägyptischen Hieroglyphen, das Seelische ist ein Vogel und so weiter. Also das sind ganz sinnliche Bilder, weil man es anders gar nicht darstellen kann.

Aber das heißt, mit der Schrift, mit den Buchstaben, beginnt langsam das Geistige immer mehr zu schwinden. Und wenn dann noch der Prozess weggeht, es selbst zu schreiben und im Schreiben wenigstens das Geistige zu erleben, das da in die Schrift hinein abstirbt. Wenn ich das jetzt so machen kann, dass es durch Buchdruck vervielfältigt wird oder heute auf elektronischem Weg, Copy and Paste, also ein ganzes Buch, ich drücke auf kopieren und kann so wo einfügen, und es ist schon das nächste Exemplar davon da. Ich brauche es gar nicht einmal angeschaut haben im Grunde. Na, dann ist natürlich keine Möglichkeit mehr da, mich mit dem, was geistig dahinter steckt, aus dem es entstanden ist, mich zu verbinden. Und das heißt, so schrecklich es klingen mag, es wird irgendwann die Schrift verschwinden. Weil wir sie nicht mehr brauchen. Sie wird irgendwann verschwinden. Weil sie ist jetzt schon auf einen Weg des totalen Absterbeprozesses. Unsere Sprachen sind am Absterbeprozess.

Ich habe das auch schon ein paar Mal erwähnt, die alten Sprachen waren viel reicher, viel komplexer. Und damit meine ich nicht nur die sogenannten hohen Kultursprachen, sondern auch die sogenannten Primitivsprachen. Die sind eigentlich viel komplexer. Weil es hunderttausend Ausnahmen gibt und jede seinen eigenen Charakter hat. Das nennen wir heute primitiv. In Wahrheit haben die hinter jedem Begriff, ja hinter jedem Laut, ein bestimmtes geistiges Wesen noch erlebt und nicht irgendein abstraktes Schema, Grammatik oder so, die das alles in eine bestimmte Verstandesform hineinpresst. Ich meine, Grammatik ist ein Ergebnis der Verstandestätigkeit in Wahrheit. Bevor sie ganz als Verstand bewusst wird, fängt man an, in die Sprachen die Grammatik hineinzulegen. So findet im Grunde der Aristoteles die Logik. Logik, das Wort Logik kommt ja von Logos, das Wort. Und so hat er es erlebt, eigentlich die Regeln des richtigen Sprechens. Das ist die Logik. Aus dem ist es entstanden. Und heute ist es noch viel abstrakter geworden. Aber das ist das Absterbende. Das ist das alte Denken!

Also wir werden in der Zukunft zu ganz anderen Ausdrucksformen kommen. Die Sprache wird einen anderen Charakter bekommen. Die Schrift wird verschwinden. Also es wird sich viel wandeln. Und es ist gut, wenn wir uns so geistig beschäftigen, dass wir zumindest so ein Gefühl dafür kriegen, dass alles auch einmal ganz anders sein könnte und in der Vergangenheit ebenfalls ganz anderes gewesen ist. Also das ist vielleicht so ein erster Schritt, gerade in dieses Lebendig-Ätherische hinein zu kommen. Wo ich euch schon öfter gesagt habe, im Ätherischen kann man sich frei in der Zeit bewegen. Also sprich: Zeit spielt dort nicht die gleiche Rolle, wie hier bei uns im äußeren Erleben. Ja, dann ist es auch ein Weg dazu, sich vorzustellen, die Dinge können ganz, ganz anders auch sein. Also das wirklich einmal lebendig vorzustellen, wie wäre das denn, ein Zeitalter, wo es die Schrift noch nicht gegeben hat? Wo es noch nicht unseren Verstand gegeben hat? Wie anders müssen die Menschen erlebt haben?

Ich habe ja das letzte Mal - oder die letzten Male eigentlich - ein bisschen was davon geschildert, wie sich das alles entwickelt hat. Aber man kann ruhig selber versuchen, sich hineinzuversetzen, wie ist das, wenn das alles nicht da ist? Wie ist das, wenn ich die Natur vielleicht noch gar nicht so wach mit den Sinnen sehe? Ich habe den modernen Verstand noch gar nicht? Ich habe noch nicht dieses innere seelische Erleben, sondern eigentlich ist das alles draußen? Jede Pflanze, jedes Tier, jeder Stein ist beseelt, weil ich das Seelische draußen erlebe? Und ich sehe aber daher sicher den Stein nicht so, wie wir ihn heute sehen. Und die Pflanze schon gar nicht und das Tier schon überhaupt nicht und vom Menschen - es muss ganz anders sein. Nur einmal das sich als Frage aufzuwerfen. Man kann ruhig ein bisschen mit der Phantasie spielen. Das macht nichts. Es ist natürlich noch keine geistige Wahrnehmung, wie es wirklich war, aber es ist einmal ein Loskommen von dem, wie wir es jetzt erleben. Also das ist ein ganz wichtiger Punkt, dass wir loskommen, es müsste immer so sein und wir erklären uns alles nach dem Muster, wie wir heute die Welt erklären. Über das müssen wir drüber.

Das ist ganz wichtig. Und das fällt uns natürlich unheimlich schwer, weil das in unseren Lebensgewohnheiten drinnen sitzt. Und Lebensgewohnheiten sind wieder einmal Ätherkräfte, Lebenskräfte. Und das heißt, dort sitzen eigentlich heute Gewohnheiten drinnen, die genau ihre lebendige Entfaltung hemmen. Das war nämlich durchaus notwendig, um den Verstand zu entwickeln. Daher der Kreuzestod auf der Schädelstätte. Ich habe das auch schon ein paar Mal gesagt, das ist nicht zufällig. Da stirbt wirklich sozusagen das Leben da oben. Weil da wirklich diese Prozesse, die sich da oben abspielen, die dienen dazu, das Ätherische so weit absterben zu lassen, dass wir die toten Verstandesbegriffe haben können und haben müssen oder haben mussten - na, wir brauchen es heute auch noch immer. Also das heißt nicht, ich sage jetzt gleich, wir müssen den Verstand völlig vergessen, aber wir müssen darüber auch hinwegkommen. Also etwas dazu entwickeln. Es eben auch lebendig machen können. Das heißt, zu dem Tod auf Golgatha muss die Auferstehung kommen im Denken zunächst einmal. Dort beginnt sie. Das ist im Grunde die allererste Auferstehung.

Ich sage das jetzt ganz bewusst, weil wir werden etwas später - nein einiges später - in der Apokalypse sehen, dass dort tatsächlich auch von einer ersten Auferstehung gesprochen wird. Also Auferstehung ist auch nicht gleich Auferstehung. Es ist ein sehr, sehr komplexer Begriff, der verschiedenste Stadien hat. Aber ein Punkt ist auf jeden Fall dieses Lebendigwerden im Ätherischen, in den Ätherkräften. Das fängt mit dem Lebendigwerden des Denkens an.

Und das heißt aber, dass es dann in der nächsten Kulturepoche, also in der Gemeinde von Philadelphia, in der Gemeinde der Bruderliebe, natürlich bei den Menschen oder bei dem Teil der Menschheit, die wirklich auf der Höhe der Zeit sind, die also nicht stehengeblieben sind beim Alten, dass die wirklich ein völlig anderes, ganz lebendiges imaginatives Denken bereits entwickelt haben werden. Ein Denken, mit dem sie wirklich bereits die geistige Welt wahrnehmen können. Nicht wahr, weil das ist fast unweigerlich mit diesem lebendigen Denken verbunden, dass es zur Imagination wird und Imagination ist bereits die erste Stufe der geistigen Wahrnehmung. Es muss dann noch Inspiration dazukommen, um wirklich zu verstehen, was ich dabei erlebe. Aber es wird auch das schon in hohem Maße der Fall sein. Und muss auch heute bei den Menschen der Fall sein, die ernsthaft sich jetzt schon dem Geistigen auch zuwenden wollen. Ich sage bewusst auch, weil wir ja natürlich auch Aufgaben in der äußeren sinnlichen Welt haben. Wir sollen ja das Geistige geradezu hineintragen in die äußere Welt, um sie zu verwandeln. Und die heilsame Verwandlung unserer ganzen Erde wird eben nur dann da sein, wenn wir aus dem Geistigen, also aus der inspirativ-imaginativen Erfahrung heraus etwas da hineintragen. Eben nicht mehr allein aus der Verstandeserkenntnis und aus der sinnlichen Erkenntnis.

Auch in den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen muss etwas dazu kommen - Wissenschaft stoßt an eine Grenze, durch die sie am Ende durch muss, um zum Geistigen zu kommen 0:47:33

Das heißt, dass auch in den ganzen Wissenschaftsdisziplinen da etwas dazukommen muss. Was die Naturwissenschaften heute machen, ist notwendig, muss man sich ganz bewusst sein. Es ist auch notwendig, dass sie bis an diese Grenze kommen, an die man mit dem sinnlich-materiellen Denken kommen kann. Bevor Sie nicht an der Grenze sind, dürfen Sie nicht aufhören, weiter zu machen. Sie müssen also streben danach im Grunde die Welt äußerlich verstandesmäßig zu erklären. Bis sie dort sind, wo sie scheitern an der Grenze. Und wo sie dann einfach so stark scheitern, dass sie merken, gut, mit der Art des Denkens, die ich habe, komme ich nicht darüber. Wo aber dann von der anderen Seite etwas hereinkommt. Wo diese Erschütterung einfach stark genug ist.

Das hatten durchaus auch äußere Forscher, einzelne. Also dort, wo große Durchbrüche erzielt wurden, die im Grunde das alte naturwissenschaftliche Weltbild ins Wanken gebracht haben und das verwandelt haben - und das ist mehrmals geschehen - man denke nur an den Kopernikus mit der kopernikanischen Wende oder dann der Kepler mit seiner Weltenharmonie und wie er das Planetensystem darstellt. Eigentlich noch sehr äußerlich einerseits, aber es kommt heraus aus dem geistigen Einschlag. Aus einem ganz starken geistigen Einschlag sogar. Der Kepler war sich dessen eigentlichem im Grunde bewusst. Er spricht ja davon, dass er die goldenen Gefäße der Ägypter, aus denen geschöpft hat und das herüber getragen hat. Und er war wohl auch in dieser Zeit halt tätig und hat das damals auf eine andere Art noch erlebt. Und so etwas wie eine gewisse Erinnerung kommt dann, nicht ganz bewusst, aber die kommt heraus. Und das ist eben nur der Fall, weil imaginativ-inspiratives Erlebnis bereits da ist.

Selbst der Newton, der als sehr materialistischer Naturwissenschaftler gilt, der also die Mechanik begründet im Grunde, also die Grundgesetze der Mechanik ausarbeitet und diese Dinge. Da kommen auch Impulse hinein. Jener Newton, gegen den der Goethe immer so angekämpft hat in der Farbenlehre. Ja in der Farbenlehre, da hat er es nicht mehr verstanden, der Newton. Da hat er nur mehr das Äußerliche gesehen. Während eben Goethe in Wahrheit hauptsächlich das Innere sieht, nämlich durch das Sinnliche hindurch eigentlich aufs Geistige schaut dabei. Das konnte gerade Newton bei den Farben nicht. Aber trotzdem hat er geistige Impulse gehabt, die ihn auf den Weg führen, wo die Naturwissenschaft dann äußerlich an die Grenzen anstößt. Und sein Naturbild ist dann im 20. Jahrhundert an die Grenzen gestoßen tatsächlich.

Und dann hat sich wieder ein neues Tor aufgetan. Ich habe das schon erzählt mit dem Einstein und so weiter. Der eigentlich der große Überwinder war. Aber es gab andere auch, die daran gerüttelt haben. Wieder eine neue Perspektive und wieder neue Grenzen, die aufgerichtet werden. Und dort wird man wieder fest anstoßen, bis es so wehtut, dass man irgendwann durchkommt. Ja, da muss man eben immer mit dem Kopf durch die Wand durch. Das sind unsere selbst gemachten Wände in Wahrheit und an denen werden wir bewusst und wenn wir da mit dem Kopf durch die Wand rennen, wachen wir auf. Der Stoß, der tut uns gut in Wahrheit. So funktioniert es halt in der Praxis.

Und in dem Fall ist es wirklich so, dass man, selbst wenn daneben ein weites Tor geöffnet wäre, es wäre falsch da durchzugehen. Weil wir brauchen dieses Erlebnis des Anstoßes? Gerade dadurch entwickeln wir die Bewusstseinsseele für das Geistige. Gerade durch das Anstoßen. Durch das im letzten Scheitern. Weil was haben wir heute? Wir haben in Wahrheit einen - und das macht ihn zu schwierig - im Grunde vielfach einen insofern geradezu spirituellen Materialismus, weil er eine Glaubensüberzeugung ist. Eine tiefe Glaubensüberzeugung für viele. Nicht wahr, ich glaube an die Materie, so wahr mir Gott helfe, nein das sagen sie nicht mehr, aber für sie ist das eigentlich Geistige - aber Sie nennen es halt Materie - ist die Materie.

Ich glaube, ich habe eh das letzte Mal oder wann davon erzählt, einer der großen Vertreter der materialistischen Evolutionslehre in Deutschland war zu Zeiten R. Steiners der Ernst Haeckel. Jener Ernst Haeckel, für den der R. Steiner also glühend eingetreten ist. Also noch kurz bevor wir mit der eigentlich anthroposophischen Tätigkeit beginnt, schreibt er ein also ein ganzes Ding, also "Haeckel und seine Gegner". Und da verteidigt er absolut den Haeckel gegen alle die, die in die Evolutionslehre irgendwelche spirituellen Spintisierereien hineintragen wollen. Weil das nämlich völlig ungesund ist. Entweder ich komme mit einem klaren, bewussten, geistigen Wahrnehmen dazu, zu wissen, welche geistigen Kräfte da wirken, dann ist es gesund. Aber wenn ich erspekuliere aus dem Verstand, mit dem Gefühl im Hintergrund, es wäre ja so schön, ich bin ja ein gläubiger Christ, also muss es ja so sein. Das ist der Sache nicht gewachsen. Dann komme ich absolut ins Luziferische hinein. Das mag erhebend sein und mag vielleicht viele Leute begeistern, aber es ist geistig gesehen Schwachsinnig im Grunde. Weil es nicht der Realität entspricht, nicht der Wirklichkeit entspricht.

Und daher, so leid es mir tut und so sehr ich Sympathie zum Beispiel habe für viele moderne Gehirnforscher, die eben noch dieses Geistige im Glauben hatten und jetzt mit Mühe und mit Krampf versuchen, das in ihre Forschungsarbeit hinein zu interpretieren. Und an die unmöglichsten Stellen dann im Grunde irgendwelche, ja ich sage einmal, Geisterl hinsetzen, die in Wahrheit aber gar nicht da sein. Das ist wirklich ein Aberglaube. Ich muss dorthin kommen, dass ich erkenne, dass das, was uns als Materie erscheint, selbst etwas Geistiges ist. Die äußere Erscheinungsform halt des Geistigen. Und dann muss ich durch diese Barriere durch und schauen, welche geistigen Schichten gibt es? Und dann gibt es halt verschiedene, dass ich halt in die Ätherwelt komme, in die Seelenwelt komme und dann überhaupt erst zum eigentlich Geistigen. Und dann ist es auch noch nicht gleich das das wirkliche eigenschöpferische Geistige, sondern ein geschaffenes Geistiges. Und dann komme erst in die Quelle hinein. Also dass eine ganze Menge Stufen zu überwinden dorthin. Und man darf sich das nicht ersparen, den Weg dorthin, den sich mit Mühe zu erkaufen und gleich dorthin springen zu wollen. Weil dann falle ich in Wahrheit einer luziferischen Phantasieerscheinung zum Opfer. Und dann ist es eben nicht Phantasie, sondern Phantasterei. Das ist der große Unterschied.

Wirkliche künstlerische Phantasie oder auch wissenschaftliche Phantasie, die schöpft aus der geistigen Wirklichkeit, ohne sie aber noch bewusst als solche zu erleben, sondern halt als Phantasiebild. Das gibt es bei vielen Forschern. Das gibt es bei den Künstlern immer wieder. Aber Phantasterei darf es nicht sein. Phantasterei entsteht dort, wo ich meine Wunschvorstellungen hineinprojiziere in die Dinge. Und dann wird es ganz falsch. Dann komme ich eigentlich in Wahrheit auf Abwege. Daher sind die, die das alles streng materialistisch erklären wollen, die sind am richtigen Weg. Irgendwann werden sie draufkommen, gut, da ist jetzt die Wand, da komme ich nicht mehr durch. Da stoße ich an. Und die Wand ist so real, dass ich sie nicht mehr leugnen kann. Und dann wird es ein relativ Leichtes sein, dass diejenigen die ersten sind, die zu geistigen Wahrnehmungen kommen. Weil schon das Anstoßen an die Wand, das massive Anstoßen an die Wand ist eine geistige Wahrnehmung. Nicht wahr, es in Wahrheit schon eben dieses Hinaustasten in die nächst höhere Ebene. Das ist der Punkt. Weil ich muss eigentlich bis dorthin gehen, wo ich mit dem Verstandesdenkens und mit der äußeren Forschung, also auf das Sinnliche gerichteten Forschung, kommen kann, dann stoße ich an die Wand und dann geht es durch. Und dann fange ich an, wirklich im Ätherischen selbst zu tasten und mir dessen bewusst zu sein. Also das Bild, das ich vorher gebraucht habe.

Mit dem Hinaustasten ins Ätherische öffnen wir das Tor zur geistigen Welt, mit dem Verstandesdenken machen wir es zu 0:57:23

Bei den Ägyptern ist das ja wirklich so zutreffend geschildert, wenn die den Ätherleib darstellen, den sogenannten Ka, Ka heißt er bei ihnen, ist ein sehr gutes Wort, weil das Ka deutet darauf hin, dass das die Kraft ist, die den physischen Leib formt. Dessen waren sie sich bewusst, dass das die Kraft ist. Also da ist das Ka, das Kantige, genau das Richtige in dem Fall. Weil sie haben genau gemerkt, das ist die Kraft, die das alles, das Äußere, durchformt. Aber wenn sie es darstellen, stellen sie es in menschlicher Gestalt dar. Aber oben auf dem Kopf sind zwei Arme, so abgewinkelte Arme. Das ist so wie aufgesetzt, da ist da der Ellbogen und dann geht es hinauf und das ist immer der Ka, wenn man solche Figuren findet, auch bei den Grabbeigaben oder so etwas. Weil sie ganz genau das erlebt haben. Aber halt noch mit einem etwas anderen Bewusstsein, als wir es haben. Also wenn wir heute ins lebendige Denken übergehen (das Telefon läutet...).

Entschuldigt bitte. Ja, also dieses Hinaustasten ins Ätherische, das können wir heute lernen. Und damit öffnen wir das Tor in die geistige Welt. Und wir haben daneben auch noch das Verstandesdenken, da machen wir es zu. Im Grunde müssen wir wissen, alles was ich in Verstandesbegriffe fasse, da mache ich das Tor zu. Wenn ich jetzt also wie R. Steiner Geisteswissenschaft betreibe und anfange, sie den Menschen mitzuteilen oder das in Büchern niederschreibe, dann passiert genau das. Ununterbrochen. Ich schöpfe etwas aus dem Geistigen, dann mache ich das Tor zu und übersetze es in etwas Verstandesmäßiges letztlich. Es geht nicht anders. Es geht jedenfalls so lange nicht anders, als ich unmittelbar durch meine Äußerungen die anderen dorthin bringen kann, dass sie es auch sehen oder auch erleben. Also wenn mehr Menschen soweit sind, dass sie diese Fähigkeit der geistigen Wahrnehmung auch haben, dann kann man mit denen bereits anders kommunizieren. Weil dann erleben Sie das Gleiche auch. Zwar von ihrem individuellen Standpunkt, aber doch ein Gemeinsames.

Aber solange das nicht der Fall ist, muss ich immer etwas herausholen, Tor zu, dass ich nicht irritiert werde, und das jetzt in Verstandesbegriffe übersetzen. Im Grunde bei jedem einzelnen Satz, den ich niederschreibe. Bei jedem Wort, das ich wähle, passiert das. Also es geht ununterbrochen Auf-Zu, Auf-Zu, Auf-Zu. Und das Zumachen ist immer der schmerzliche Punkt und man denkt sich, oh Gott, wie wenig habe von dem hereinholen können. Das ist das riesige Problem. Einen winzigsten Bruchteil davon. Aber der muss halt für den Anfang genügen.

Dreigliederung des sozialen Lebens: Freiheit für das Geistesleben, Gleichheit für das Rechtsleben, Brüderlichkeit für das Wirtschaftsleben 1:00:54

Und diese Dinge finden wir jetzt aber wirklich auch wieder in der Beschreibung in der Apokalypse des Johannes über die Gemeinde von Philadelphia. Diese Gemeinde der Bruderliebe. Von der ich gesagt habe, die Bruderliebe, die wird sich am stärksten entwickeln aus dem Wirtschaftsleben heraus. Vielleicht, bevor ich das lese, nur kurz, ganz kurz anreißen den Gedanken: Rudolf Steiner hat eine sogenannte "Dreigliederung des sozialen Lebens" beschrieben. Die ja sehr deutlich sichtbar ist, also es gibt ein Geistesleben, Bildung, Religion und weiß Gott was alles, Wissenschaft. Es gibt ein Rechtsleben. Und es gibt eben das Wirtschaftsleben, als die drei großen Gebiete des sozialen Lebens. Und R. Steiner hat die verbunden mit den drei großen Idealen der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.

Und die Zuordnung Freiheit für das Geistesleben, na das kann man ganz gut nachvollziehen. Freiheit des Geisteslebens. Im Rechtsleben wäre Freiheit nicht so unbedingte das Richtige, weil frei heißt dann, jeder macht, was er will. Ob es einem anderen schadet oder nicht, ist egal. Gesetze? Warum soll ich mich halten daran, ich bin frei. Also da muss das Gesetz der Gleichheit sein. Also nicht einer darf sich anmaßen, meine Freiheit, aber ihr andern natürlich nicht. Da muss das Prinzip der Gleichheit herrschen.

In der Wirtschaft die Brüderlichkeit. Ja, die ist zu einem Teil bereits im Wirtschaftsleben realisiert heute. Obwohl wir es gar nicht glauben. Das hat nämlich nichts damit zu tun mit dem sentimentalen Gefühl, ja, wir sind alle Brüder und wir haben uns alle lieb. Das ist schon gut, das Gefühl. Aber das ist allein zu wenig. Weil wir wissen alle, wenn man auf das baut, egal was man unternimmt, es wird in der Regel nicht funktionieren. Weil irgendwer aus irgendwelchen Gründen hält das dann doch nicht durch halt. Oder wenn es um viel Geld geht, ohhh, dann ist es vorbei mit der Brüderlichkeit. Oder der andere ist ein Bruder, der einer etwas anderen Meinung ist, die man selber nicht toleriert, dann kommt das berühmte: "Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein." Es funktioniert halt oft nicht so wirklich.

Nein, diese Brüderlichkeit, die hier gemeint ist, ist eine, die in der Struktur des Wirtschaftslebens, des modernen Wirtschaftslebens drinnen liegt, weil wir eigentlich ja weggekommen sind von der Selbstversorgung. Wirtschaftstätigkeit, also ich arbeite für meinen Eigenbedarf, also als Selbstversorger. Hauswirtschaft. Sondern wir arbeiten immer für andere. Ja, sicher, aber wir verdienen in der Wirtschaft, weil wir einen Gewinn machen. Das ist schon klar. Aber wir werden kein Gewinn machen, wenn wir an den Menschen, die unsere Kunden sein sollen, vorbeiproduzieren. Weil dann wird es einfach keiner kaufen letztendlich. Man kann und zwar mit viel Schmäh versuchen, die Kunden sozusagen über den Tisch zu ziehen und ihnen etwas einzureden, was sie in Wahrheit gar nicht brauchen und wollen. Aber nachhaltig ist das nicht. Das funktioniert auf Dauer nicht. Solche Dinge sind mit ein Grund für Wirtschaftskrisen unter anderem. Weil halt einfach vorbeiproduziert wird an den Menschen noch zu viel.

Aber eigentlich - also gesund läuft die Wirtschaft dort, wenn ich weiß, was die Leute wollen, was sie brauchen und ich ihnen das geeignete Produkt zu einem vernünftigen Preis bieten kann. Mit dem werde ich erfolgreich sind. Und das wird in viel höherem Maße in der Zukunft noch sein. Also da sind wir jetzt am Anfang mit den Fehlversuchen, die es gibt. Aber das wird in der Wirtschaftsentwicklung drinnen sein, und damit wird zumindest in einem Teil der Menschheit - und zwar gerade in gewisser Weise der auch äußerlich erfolgreichen Menschheit - genau dieses Prinzip gelten und funktionieren bis zu einem gewissen Grad. Ideale, das wisst ihr eh, sind immer etwas, was ein Ziel ist, das man anpeilt, aber nie hundertprozentig erreicht. Ich sage immer, das ist der Polarstern, nach dem man navigiert, deswegen braucht man nicht glauben, dass wir auf dem Polarstern landen. Aber er gibt uns die Richtung. Das ist das Wichtige. Ja, also das zur Brüderlichkeit und zur Gemeinde von Philadelphia.

Der Schlüssel Davids: Er öffnet und schließt das Tor zur geistigen Welt - aber auch das Tor zum Abgrund 1:05:39

Aber jetzt lese ich euch ein Stückerl vor und schauen wir einmal, ob wir ein bisschen etwas wiedererkennen von dem, was ich bisher erzählt habe:

"Und an den Engel der Gemeinde zu Philadelphia schreibe. Es spricht zu euch, der da heilig ist, der wahrhaftig ist, der den Schlüssel Davids hat. Wenn er aufschließt, schließt niemand zu. Und wenn er zuschlägt, schließt niemand auf. Ich durchschaue dein Tun. Siehe, ich habe bewirkt, dass vor dir die Türe offen ist und dass niemand sie verschließen kann."

Man könnte sagen als Nachsatz: Außer du selbst! Also der Schlüssel Davids - hatte ich auch schon öfters erwähnt - das ist genau der Schlüssel, der das Tor zur geistigen Welt öffnet oder schließt. Und zwar heute, in nachchristlicher Zeit, das betrifft eben auch schon im Grunde die Zeit, in der der Johannes schreibt, da ist das Mysterium von Golgatha bereits vollzogen. Also er spürt, dass jetzt in dem menschlichen Ich eine Kraft drinnen ist, die über diesen Schlüssel Davids verfügt. Und zwar jetzt aus der eigenen Kraft des Ich heraus. Es ist interessanterweise, wenn ich das richtig überschaue, in der Bibel nur zweimal von dem Schlüssel Davids die Rede. Einmal im Alten Testament, im Buch Jesaja, ich glaube im 22. Kapitel, aber ich bin mir nicht sicher. Und hier in der Apokalypse des Johannes. Und zwar wirklich mit Bezugnahme auf diesen Text von Jesaja auch, weil dort geht es auch ums Aufschließen und Zuschließen. Es ist also ganz ähnlich formuliert. Aber wenn man es sich genauer anschaut, geht es dort darum, dass von der geistigen Welt aus das Tor für dich geöffnet wird und geschlossen wird.

Und der große Unterschied ist, jetzt sind wir es selbst, die es öffnen oder schließen. Das ist ein kleiner, aber wichtiger Unterschied. Und eben für einen doch größeren Teil der Menschheit wird das Wirklichkeit sein eben in dieser nächsten Kulturepoche in der Gemeinde von Philadelphia. Und es wird einen Teil der Menschheit geben, die an das nicht herankommen. Die im Äußeren bleiben daher. Die dann sogar einen gewissen Abstieg eben durchmachen. Die vielleicht noch genial im Erfinden äußerer Dinge sind. Also Sie werden sicher sehr hohe äußere Intelligenz haben. Das schon! Aber sie werden geistig in Wahrheit nicht produktiv sein können. Sie werden die Wissenschaft nicht weiterbringen können aus eigener Kraft. Sie werden gewisse ahrimanische Inspirationen bekommen. Weil der Ahriman ist einer, der den Menschen seine Inspirationen aufdrängt, der wartet also nicht darauf, ob wir ein Tor aufmachen oder zumachen, er versucht es uns aufzudrängen. Allerdings haben wir auch die Möglichkeit trotzdem mit dem Schlüssel Davids auch ihm Gegenüber das Tor zuzumachen. Also wo er uns fehlleiten will.

Weil vielleicht ist auch das wichtig zu sagen, dieser Schlüssel, der dient auch dazu, den Zugang zum Reich der Widersacher zu öffnen und zu schließen. Es geht nicht nur um die obere geistige Welt. Es ist also ein gewisser Universalschlüssel. Er sperrt auch zum Tor des Abgrunds. Wir werden das auch später noch hören. Das wird auch alles geschildert. Wird alles geschildert in der Apokalypse drinnen. Es geht ganz wesentlich auch darum, das Tor des Abgrunds zu öffnen und das, was wir jetzt nicht brauchen können, dort hinein zu sperren, aber auch das herauszulassen in Wahrheit, was wir brauchen als Anregung. Eben als Widerstand, an dem wir reifen können. Weil das sind genau diese Widerstände. Wie ich vorher gesagt habe, gesund ist der äußere Forscher, der bis an die Grenze geht an der er mit seinem Verstand scheitert und dann durchbricht. Diese Grenze, da steht der Ahriman. Und dann durchbricht er sie. Und kommt aber jetzt nicht ins ahrimanische Reich, wenn er es richtig macht, sondern genau in die obere Welt. Also das ist sozusagen in Wahrheit dann der ahrimanische Deckel, der da darüber liegt, und den kann man dann durchstoßen.

Die von den ahrimanischen Kräften vorangetriebenen Entwicklungen, hochintelligente Maschinen und künstliche Intelligenz werden kommen. Sie mechanisieren alles, technisieren alles, mehr kann der Ahriman nicht 1:10:49

Also das heißt, es werden in dieser Gemeinde von Philadelphia, also in dieser nächsten Kulturepoche, nämlich erstens einmal tatsächlich die Menschen, die also nicht ins Geistige hinein können, angewiesen sein auf die anderen. Auch für ihre eigene Entwicklung. Das wird auch durchkommen. Es wird nicht einfach eine Spaltung in zwei Reiche sein, sondern es wird zumindest bis zu einem gewissen Grad die Einsicht da sein - bis zu einem gewissen Grad auch bei Ahriman selber dann, bei den ahrimanischen Kräften selber - dass sie die geistig produktiven Menschen brauchen, um da unten neue Impulse hineinzubringen. Der Ahriman wird nur versuchen, das so streng zu kontrollieren, dass die Impulse, die hereinkommen, halt nur für seine Zwecke benutzt werden. Aber er wird wissen oder er weiß es, er ahnt es ja jetzt schon, dass aber durch ein menschliches Ich oder durch menschliche Iche, durch begabte, geistig entwickelte menschliche Iche eben schöpferische Impulse hineinkommen. Die werden gebraucht werden.

Ich meine, da wird die Verwandlung der Naturwelt, der Erdenwelt, bereits gigantische Ausmaße angenommen haben. Ich meine, man braucht ja nur vergleichen - eben wie ich es heute schon sagte - wenn man die Goethezeit vergleicht mit dem, wie wir heute die Welt sehen und haben. Wie wir sie erleben draußen. Also namentlich in den Großstädten und so. Aber es zieht ja fast überall ein. Da hat sich schon sehr viel verändert, nicht alles zum Vorteil. Aber das wird in viel höherem Maße geschehen. Ob es zum Vorteil oder zum Nachteil ist, wird man sehen. Es wird nämlich, wenn diese schöpferischen Impulse von oben nicht kommen, dann wird es nur zum Nachteil sein. Dann wird es nur Zerstörung bringen. Weil die ahrimanischen Kräfte zerstören im Grunde das Alte. Und mechanisieren es, technisieren es und bringen eine Art Toten-Mechanismus hervor. Mehr kann der Ahriman nicht.

Das können hochintelligente Maschinen sein, sage ich jetzt ganz bewusst, weil intelligent können sie sein, indem sie also den äußeren Verstand benutzen können. Das kann ich alles mit Maschinentechnik, Elektronik oder wie immer das dann sein wird, kann man das alles machen. Und zwar in einem Maße, das weit dem menschlichen Verstand, wie wir ihn heute kennen, überlegen ist. Weil es einfach mit einem viel größeren Tempo geht. Das Ideal ist dann, dass es diese auf künstlicher Intelligenz beruhenden Maschinen überall in der Welt gibt. Sie sind alle miteinander vernetzt. Was eine Maschine an einem Ort lernt, kriegen sofort weltweit alle anderen mit. Das heißt, sie lernen alle mit. Und das in einem ewig steigernden Tempo. Das wird kommen! Das wird sehr bald kommen, dass so etwas da ist. Und dann ist nur zu hoffen, dass dann die Menschen mit ihrer geistigen Fähigkeit dem gewachsen sind. Also man sieht daran nur, dass wir heute da unter einem ziemlichen Zugzwang stehen. Weil die von den ahrimanischen Mächten vorangetriebenen Entwicklungen werden kommen. Und sie werden sehr schnell kommen. Sie werden sehr schnell kommen. Das kann man im Grunde heute schon ahnen, wenn man sich das Tempo der technischen Entwicklung anschaut.

Ich meine, viele dieser Techniken, die man jetzt benutzt, wie lange gibt es die? Man denke nur an das erste Smartphone, also das Internet-Handy mit dem allen drum herum. Das gibt es seit 2007. Da hat Apple das erste iphone herausgebracht. Was ist das für Zeit bitte? Das sind vieviele Jahre? Dreizehn Jahre. Das ist ja nichts, bitte. Und heute ist es weltweit, ich meine, in jedem Dorf in der Dritten Welt findet man es. Da haben sie es. Und mit allem Plus und Minus. Es hat ja auch ein Plus. Ich benutze es ja selber auch. Und ich benutze es mit gutem Gewissen. Weil es kommt nicht darauf an, dass die Technik schlecht oder böse oder nicht böse ist, sondern böse wird sie, wenn ich sie falsch verwende. Und wenn ich sie schon natürlich auch falsch aufbaue, oder so. Um sie richtig zu entwickeln, um sie menschengerecht zu bauen, um sie geistgemäß zu bauen, das heißt, dass sie auch ein Werkzeug sein können, um geistige Impulse zur Verwandlung der Erdenwelt heranzutragen. Wenn sie dabei mitwirken können, dann sind sie hochwillkommen. Dann ist es gar kein Problem.

Wir brauchen das richtige Gleichgewicht zwischen auf- und abbauenden Kräften. Auch im täglichen Leben, wo ich mit den Verstandesbegriffen absterbe und mit einem lebendigen Denken wieder auferstehe 1:15:46

Und trotzdem, alles was Technik ist, hat zerstörende Kräfte. Also es ist ein Krankheitsprozess, dem ein Heilungsprozess entgegengesetzt werden muss. Daher ist zum Beispiel die biologisch-dynamische Landwirtschaft ein ganz wichtiger Heilungsprozess. Man könnte wirklich sprechen von Erdheilung. Aber man wird sehen, dass es für die Zukunft wichtig sein wird, das richtige Gleichgewicht zwischen den heilenden und den abbauenden Kräften zu haben. Wir brauchen beides! So wie wir es in unserem Organismus auch brauchen. Wir brauchen die abbauenden Kräfte genauso. Und dafür ist also vornehmlich der Herr Ahriman zuständig. Das ist gerade eine seiner wesentlichen Aufgaben. Durch ihn wirkt das Todeselement. Und das Geistige, das wir entwickeln, eben unser freies Geistiges, das wir entwickeln, muss beständig dem Tod abgerungen sein. Das ist ganz wichtig. Daher ist diese Begegnung immer wieder da, und die ist an sich nichts Böses. Sie ist nur etwas Böses, wenn wir uns da ganz auf die eine Seite hineinfallen lassen. Wenn auf den Tod sozusagen nicht immer wieder die Auferstehung erfolgt. Das heißt, im Kleinen ist die immer wieder dort im täglichen Leben, wo ich einerseits mit diesen Verstandesbegriffen absterbe und mit einem lebendigen Denken wieder auferstehe. Dort fängt es an. Jetzt! Hier! Heute! Sofort! Unmittelbar!

Und in größerem Maßstab eben zurzeit der Gemeinde von Philadelphia. Jetzt sind es noch wenige, die vorausgehen können, dessen müssen wir uns auch bewusst sein. Also das, was wir jetzt tun, wird noch nicht in der nächsten Zeit die ganze Weltbevölkerung antreiben, weil viele Menschen einfach noch durch diese starke Absterbephase durchgehen müssen. Die ist notwendig. Die ist die Voraussetzung dafür, um überhaupt diesen Schritt, diesen bewussten Schritt ins Geistige hinein tun zu können. Weil sonst wäre es höchstens ein Rückfall in alte Kräfte. Und das wäre noch schlechter. Also mit alten geistigen Kräften kann man nicht in die Zukunft gehen, obwohl trotzdem gewisse alte Kräfte vorerst aufbewahrt werden müssen. Weil wir mit dem neuen Weg noch gar nicht so weit sind, um diese Dinge, die manche alte Naturvölker zum Beispiel heute noch erleben können, dort kommen wir mit den neuen Kräften noch gar nicht hin.

Gewisse alte Kräfte müssen in Naturvölkern bewahrt werden, wir brauchen sie um unsere neue Welt, das Neue Jerusalem, aufzubauen 1:18:31

Rudolf Steiner sagt es ganz ausdrücklich - ich habe das am Ende irgendeines Vortrags im privaten Gespräch dann gesagt - es werden bestimmte alte Kulturvölker, also Naturvölker, Naturvölker nicht Kulturvölker, eigentlich Naturvölker, mit ihren Fähigkeiten bewahrt werden müssen für eine spätere Zukunft - weil diese alten Kräfte, das muss man dazusagen - hängen mit der Leiblichkeit zusammen. Es sind zwar geistige Kräfte, aber sie stützen sich aufs Leibliche. Sie brauchen es. So wie das alte Hellsehen auch mit den leiblichen Kräften verbunden war, mit dem Geistigen auch, das hinter dem Leiblichen steckt, weil der Leib ist ja nicht nur etwas Stoffliches, sondern dahinter steckt etwas Geistiges auch und mit diesen Kräften haben sie gearbeitet. Und die werden tatsächlich durch Vererbung weitergegeben diese Kräfte. Wurden und werden weitergegeben. Und diese Kräfte, die wir heute auf dem neuen Weg noch nicht erreichen können, die müssen durch diese Völker aufbewahrt werden. Bis dann ein Zeitpunkt kommt, wo man das auch vergeistigen kann. Wo unsere geistige Entwicklung soweit fortgeschritten ist, dass wir auch an das herankommen, an das wir heute noch nicht herankommen. Und das werden gerade die wesentlichen Kräfte sein, um die Erde dann vollständig zu verwandeln. Da geht es nämlich gerade um die Kräfte das Irdische zu verwandeln. Es ist paradox, aber es ist leichter, in höhere überirdische geistige Bereiche hineinzukommen, als in das, was die Erde verwandelt. Das ist am allerschwersten. Das ist am allerschwersten. Und das werden wir auch als Allerletztes erst lernen. Und es ist auch gesund, dass wir nicht früher anfangen, weil sonst machen wir nur einen Unsinn und bringen es durcheinander.

Also ein erster Weg eben eine Gesundung der Erde, eine gesunde Verwandlung zu bringen, die nämlich nicht nur Folgen hat jetzt, während die Erde besteht, sondern die auch Folgen hat für die Zukunft. Also das heißt, wenn die Erde einmal vergangen ist und eine nächste Entwicklungsstufe beginnt, die hier in der Apokalypse das Neue Jerusalem genannt wird. Die spielt sich nicht mehr auf der Erde in unserem heutigen Sinne ab, sondern das ist im Grunde eine neue Welt, wo auch die Natur anders bereits aussehen wird und so weiter. Und um diese Welt vorzubereiten, brauchen wir eben gerade die Kräfte, um die Erde zu verwandeln. Weil das, was wir verwandeln können von der Erde für die Zukunft, das wird sozusagen unser neuer Planet sein, unsere neue Welt, auf der wir in einem ganz anderen Zustand leben.

Und dazu ist es ganz wichtig, dass diese Naturbegabungen, die es bei bestimmten Völkern gibt, die wirklich auch leiblich bedingt sind, dass davon etwas bewahrt bleibt. Also so viel zur Art, wie geht man um mit den letzten Resten von Naturvölkern, die es noch gibt? Und wie schaut man, dass diese Kräfte bewahrt werden? Wie kann man aber auch von ihnen etwas lernen und es beleuchten mit den im Grunde für diesen Bereich noch geringen Kräften, die wir heute haben, an geistigen Kräften, meine ich jetzt. Wir müssen eigentlich immer mehr lernen auch diese Naturkräfte zu durchschauen. Das sind die stärksten Kräfte! Und da ist die Komplikation, da sind die Widersachermächte auch tätig drinnen. Da sind aber ganz hohe positive Hierarchien auch drinnen. Und wenn ich jetzt sage Positiv und Negativ, meine ich das gar nicht moralisch oder irgendwie wertend, sondern wirklich wie halt bei der Elektrizität Plus und Minus. Weil das Minus gehört auch dazu. Das ist wichtig. Also wir sollten uns nicht wünschen, dass jetzt durch irgendeinen göttlichen Ratschluss, morgen die Widersacher besiegt werden. Dann wäre es mit unserer Entwicklung vorbei. Dann hätten wir nicht Frieden und Freude und wären in unserem Ziel, sondern wir wären von der Entwicklung abgeschnitten. Wir brauchen die Auseinandersetzung mit diesen Kräften. Und die brauchen wir noch lang. Lang, lang, lang.

Am Ende werden die ahrimanischen Kräfte erlöst 1:23:15

Aber sie wird zum Schluss dazu führen, dass auch die Widersacher erlöst werden. Zumindest als Möglichkeit steht das im Raum. Es steht auch im Raum, dass es zumindest ein Teil der Menschheit nicht schafft, mit dieser Entwicklung mitzugehen und dann wird auch ein Teil der Widersacherkräfte nicht erlöst. Und die bilden dann eine eigene Welt, die aus der weiteren Entwicklung ausschert und halt einen ganz eigenen Weg geht, wo aber das eigentlich Schöpferisch-Geistige dann keine Rolle mehr spielt. Weil den Zugang haben sie dann endgültig verloren. Und das ist in Wahrheit dann auch die schrecklichste Strafe, die man dem Ahriman antun könnte. Und zwar die Strafe dafür - und da muss man jetzt wirklich sehr große Anführungszeichen machen - dass er eigentlich das "Opfer" gebracht hat, die Rolle des Widersachers zu übernehmen. Das heißt, er hat jetzt schon die ganze Zeit Schwierigkeiten damit und leidet eigentlich unter einer geistigen Entbehrung und dann wird er noch dazu verdammt, dass er mit dem ganz ausschert und nie wieder ans Geistige herankommt. Also das wäre etwas ganz Schlimmes.

Der eigentliche Liebesleib ist der Ätherleib - Ätherkräfte sind Liebeskräfte 1:24:33

Und daher wird auch aber gerade in dieser Gemeinde von Philadelphia, also in dieser nächsten Kulturepoche, wird bei den Menschen, die bereits das Geistige wirklich in hohem Maße erleben können, wird genau dieses Bewusstsein auftreten, dass ihre Aufgabe ist, zu erkennen, wozu die Widersacher da sind, sich mit ihnen zu verbinden auch und letztlich zu ihrer Erlösung beizutragen. Das wird eine ganz, ganz bewusste Erkenntnis sein. Rudolf Steiner sagt das ja öfters, dass das die manichäische Aufgabe der Zukunft ist. Also nicht nur gegen das Böse zu kämpfen, sondern sich damit zu verbinden und es von innen her zu erlösen. Oder eben, wie es der Morgenstern so schön sagt: "Liebe das Böse gut!" Also das heißt dem wirklich Liebe entgegenzubringen. Aber Liebe halt auch nicht nur als ein sentimentales Gefühl, sondern als eine wirksame Lebenskraft. Rudolf Steiner nennt ja nicht etwa den Astralleib oder die Seele als den Ort, der was mit der Liebe in Wahrheit zu tun hat. Das ist das Liebesgefühl, das soll dazu gehören natürlich. Aber das ist noch die kraftlose Seite in Wahrheit. Der eigentliche Liebesleib ist der Ätherleib. Die Ätherkräfte sind Liebeskräfte. Und zwar wirkliche Liebeskräfte, indem sie Lebenskräfte sind. Das heißt, sie beleben, sie schaffen leben, sie heilen. Da fängt es an interessant zu werden.

Ergebnis des lebendigen Denkens: eine Überfülle an Lebenskraft, die ich verschenken kann 1:26:27

Das heißt dann, wenn ein Mensch aus diesen Kräften heraus lebt, ich sage jetzt bewusst lebt, und das beginnt eben schon mit dem lebendigen Denken, das man schulen kann etwa durch die Philosophie der Freiheit und das wirklich mein Leben beginnt zu erfüllen und ich aus dem schöpfen kann, dann habe ich Lebenskräfte, die ich anderen schenken kann. Ich habe einen Überschuss von Lebenskräften, die ich anderen schenken kann. Wobei zum Schenken immer dazugehört also natürlich von meiner Seite der Wille zu schenken. Aber auch, es muss beim anderen sein der Wille und die Offenheit dazu es aufzunehmen. Und ich muss unheimlich selber aufpassen, dass ich ja nicht anfange, jemand mein Geschenk aufzudrängen. Sondern ich stelle es einmal hin. Es ist noch eingepackt. Wenn du neugierig bist und es dich interessiert, mache einmal ein Zipferl auf und schaue hinein, ob es für dich interessant sein könnte. Aber du kannst es auch nehmen und in den Mistkübel schmeißen fürs Erste. Das muss drinnen sein. Wenn ich es als Geschenk gegeben habe, dann ist es weg.

Dann ist es in deine Verantwortung gegeben und wenn du sagst, ich will es nicht, dann tu damit, was du willst. Das darf mir nicht mehr wehtun. Weil dann hätte ich eigentlich meinen Egoismus drin. Aber bitte, das ist doch so ein wertvolles Geschenk, das ich dir gemacht habe. Du musst es doch annehmen. Und ich bin aber jetzt wirklich innerlich betrübt darüber, und es schmerzt mich. Es ist so, das Geistige gibt und es fragt nicht, ob es angenommen wird oder nicht. Das liegt an euch. Auch die geistige Welt tut es nicht anders. Nämlich gerade heute! In vorchristlicher Zeit, als die Menschen noch nicht aus eigenem die Freiheit hatten, darüber zu entscheiden, hat man die Geschenke den Menschen, die vorbereitet waren, einfach gegeben. Und sie konnten es auch nehmen und aus ihrem Ich, das war noch zu schwach, wären sie nicht auf die Idee gekommen, es nicht zu nehmen.

Von der Verantwortung bei geistigen Geschenken - sie müssen immer freilassend bleiben 1:28:54

Heute ist das anders. Weil wenn ich heute ein geistiges Geschenk gebe, dann hat das einen Einfluss auf den Menschen, wenn er es aufnimmt. Das verwandelt ihn. Und das muss er wollen. Das darf nicht einfach passieren. So, ich behandle dich sozusagen und deswegen wirst du jetzt ein geistigerer Mensch. Dann ist es nicht gut. Man muss so lange warten, bis er es nimmt. Vielleicht stellt er es zehn Jahre in ein Eck irgendwo und dann irgendwann kommt er darauf, was steht denn da ganz verstaubt im Eck. Was ist denn das? Ah, ein Buch ist das! Ah, das ist interessant. Dann ist vielleicht der Zeitpunkt reif. Wir sind so ungeduldig. Wir denken, es muss vielleicht gleich morgen passieren. Oder nein, am besten fängst du gleich heute Abend noch an. Nein, ist es nicht! Also das ist auch ganz wichtig. Das ist auch ein Aspekt dieser wirklichen Brüderlichkeit, die dann in hohem Maße erst dann da sein wird, weil dann auch erst die Erkenntnisfähigkeit da ist, was braucht der Andere? Auch geistig, ich gebe dir etwas, von dem ich sehe, spüre, das könntest du brauchen. Wo ein gewisses Wissen dahinter steckt oder eine geistige Wahrnehmung steckt, das passt jetzt für dich.

Ich meine, in hohem Maße ist das zum Beispiel so, wenn ein Geisteslehrer einem Geistesschüler rät bestimmte Dinge zu machen, dann darf er eigentlich nur etwas raten, von dem er spürt, das ist bei dem eh schon da. Jetzt ist der Zeitpunkt und es ist nur mehr ein Wort notwendig, das passt für dich. Wenn er auf das nicht achtet, sondern einfach den gar nicht genug geistig wahrnimmt in seiner individuellen Eigenart, dann geht das schief. Und daher ist es heute in Wahrheit im Zweifelsfall besser auf einen geistigen Lehrer, so nämlich im unmittelbaren alten Sinn, zu verzichten. Vielleicht einmal ein Buch herzunehmen, es zu lesen und wenn ich sage, ist nichts für mich, dann kann ich es in ein Eck legen und das war's einmal fürs Erste. Und ja nicht wo der Meister mich leitet, du musst das, du musst jenes, du musst dieses und dieser sogenannte Meister vielleicht gar nicht spürt, dass der Weg des Schülers ein ganz anderer sein muss. Das ist also eine ganz, ganz hohe Verantwortung.

Also das heißt, die Art, wie man dann Geistiges weitergibt muss absolut freilassend sein. Muss ganz auf die Freiheit des Menschen gebaut sein. Kein Druck in irgendeiner Richtung. Man kann von etwas erzählen, aber wenn ich merke, er tut nicht mit - Ende. Dann kann man über viele andere schöne Dinge auch sprechen und das ist viel besser. Und das wird gerade in der nächsten Kulturepoche in der Gemeinde von Philadelphia, wird das ein ganz entscheidender Faktor sein, wie die Menschen miteinander umgehen können. Weil es wird auf jeden Fall diese Scheidung der Geister der zu dem Zeitpunkt schon sehr deutlich geben. Welche, die wirklich aus dem Ich heraus sich ins Geistige erheben können und andere, die das nicht können. Die zwar sehr verstandesmäßig intelligent sind, aber ins Geistige nicht können. Und das Wichtige wird sein, dass man da trotzdem eine Kommunikationsbasis findet, etwas Gemeinsames, wo man sich begegnen kann. Weil sonst endet es letztlich im Krieg aller gegen alle, wo einer den anderen nicht mehr versteht. Und das gilt dann wirklich letztlich für alle, weil wenn die geistig Entwickelten den halt weniger geistig Entwickelten nicht verstehen kann, dann ist er genauso schuld daran, dass diese Auseinandersetzung kommt.

Die Erde als „selbsttätiger elektrischer Apparat“ gegen Ende der siebenten Kulturepoche 1:33:26

Und dieser sogenannte Krieg aller gegen alle, der ja dann in der Apokalypse im Grunde geschildert wird durch das Zeitalter, wo das Buch mit sieben Siegeln geöffnet wird, da fängt es dann an dramatisch zu werden. Das ist nach der siebenten Kulturepoche. Da fängt das an. Also das heißt, es hat noch ein bisserl Zeit, das geht dann schon auch so ins 8. - 9. Jahrtausend hinauf, naja, nicht ganz, also 6. - 7. Jahrtausend wird es sein. Wobei die Zeiten gleitend sind und man kann es eh nicht so genau auf ein Datum festlegen. Aber da wird es notwendig sein, dass dieses Verständnis eben auch da ist. Und das wird natürlich, da werden besonders eben die geistig Entwickelten aufgerufen sein, dass sie ein sehr großes Verständnis entwickeln für die, die mit dem Weg ins Geistige noch nicht mitkommen. Die vielleicht auch noch gar nicht das Bedürfnis danach spüren, aber doch vielleicht einen Weg brauchen, wie sie irgendwann einmal dort hinkommen. Weil wir sollten sie natürlich nicht endgültig hinunter gehen lassen, also da ist schon eine Verantwortung dazu da. Aber da muss uns bewusst sein, dass die, die ins Geistige noch nicht hinein können, vielleicht noch eine ganze Menge Lektionen hier im Äußeren zu lernen haben. Und Dinge eben auch in die Welt zu stellen haben. Eben zum Beispiel diese Verwandlung der Erde, die Technisierung der Erde. Bitte, Rudolf Steiner sagt, dass spätestens gegen Ende der siebenten Kulturepoche, da wird es soweit sein, dass - ich habe es schon einmal erwähnt - dass die Erde zu einem selbsttätigen elektrischen Apparat verwandelt wird. Also das ist halt jetzt in der Ausdrucksweise aus R. Steiners Zeiten. Aber da wird jedenfalls die Technologie, dieses ahrimanische Element, ein höchstes Raffinement entwickelt haben. Und das wird das Erdenleben ganz maßgeblich bestimmen. Und sogar alles das, was Natur ist, wird in diesen elektrischen Apparat in gewisser Weise einbezogen sein.

Wir verändern die Erde durch unser Tun hier unten im Zeitraum zwischen Geburt und Tod, aber auch nach unserem Tod von der geistigen Seite her im Zeitraum zwischen Tod und neuer Geburt 1:36:05

Es wird ein Naturleben geben in gewisser Weise. Und es wird zu dem Zeitpunkt tatsächlich abhängig sein von dieser Technologie. Weil wir müssen auch eines heute sehen, wenn wir jetzt sprechen über die ganzen Sachen mit Klimakrise, Umweltzerstörung und was ja da ist, die ganze Technik, die Industrie zerstört wahnsinnig viel. Auch durch die Abgase, die dann kommen. Das sind riesige Einflüsse. Es sind riesige Einflüsse auf das Klima da. Und zwar nicht nur durch die Abgase, sondern auch überhaupt durch das, was die Menschen geistig in das Leben nach dem Tod hinüber tragen. Das ist nämlich in Wahrheit die viel, viel größere Wirkung. Weil wir verändern die Erde nämlich nicht nur durch das, was wir hier unten tun, sondern das ist nur die Vorbereitung für das, was wird dann drüben von der geistigen Seite tun. Und das sind die Kräfte oder mit jedenfalls die Kräfte, die die Weiterentwicklung des ganzen Erdballs bestimmen, ja letztlich des ganzen Sonnensystems bestimmen. Von der geistigen Seite her. Da kommen dann die Kräfte herein, weil da helfen dann höhere geistige Hierarchien natürlich mit, ganz klar. Aber sie richten sich nach dem, was der Mensch an geistigen Impulsen da jetzt in den Tod hineinträgt und dort durchträgt und dann der Natur einverwoben wird. Also wir arbeiten eigentlich ununterbrochen daran. Wenn wir auf der Erde verkörpert sind halt mit den äußeren Mitteln. Und wenn wir gerade durch das Leben zwischen Tod und neuer Geburt durchgehen von der geistigen Seite. Und das gehört zusammen. Wir bereiten uns eigentlich in Wahrheit die Erde für unsere nächste Inkarnation zu äußerlich.

Das Tempo der erneuten Inkarnationen beschleunigt sich enorm 1:37:57

Und damit schaukelt sich jetzt im Moment sehr stark dieses Tempo der Inkarnationen hoch. Nicht wahr, wir müssen uns immer schneller anpassen an Veränderungen, die außen sind, wir brauchen ja auch immer mehr äußere Veränderungen und wir müssen immer schneller dadurch hereinkommen, um überhaupt Schritt zu halten, um sozusagen den nächsten Schritt nicht zu verpassen. Weil wenn wir einen auslassen, dann haben wir sozusagen eine Lücke in unserer geistigen Entwicklung auch. Und das beschleunigt im Moment die Spirale. Und macht es sehr schwer, weil man muss denken, man muss dann sehr, sehr schnell durchs Geistige durchgehen. Das sind heute oft nur Jahrzehnte. Oft wenige Jahrzehnte sogar. Also es ist durchaus zu erwarten, dass Menschen vom Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts teilweise schon von der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts schon wieder da sind. Schon wieder drinnen stehen. Die Welt hat sich schon gewaltig verändert in der Zeit.

Ja, das heißt, es wird wichtig sein vor allem für die Menschen, die geistig in einer gewissen Weise vorangeschritten sind, dass das, was sie geistig geben, dass das auch den Menschen, die empfangen sollen, angemessen ist. Ihrer geistigen Entwicklungsstufe entspricht, damit meine ich jetzt gar nicht irgend so die hochentwickelten, die nieder entwickelten, das ist ein völlig falscher Gedanke, weil wir beide Teile brauchen trotz allem. Es ist nicht nur eine Fehlentwicklung, dass sich auch diese Scheidung der Geister in der Menschheit vollzieht. Weil wir brauchen die Menschen, die einfach den Blick mehr auf das Untere haben. Wir brauchen sie! Und wir brauchen diese Zusammenarbeit. Und es geht nur darum, dass am Ende beide Strömungen zusammenfinden oder möglichst viele zusammenfinden und dass aus diesem heraus dann die Entwicklung weitergeht, eben in dem Neuen Jerusalem, in der Neuen Erde, die entstehen wird. Das ist das große Thema da in der Apokalypse drinnen. Das ist das Ziel, um das es geht. Das ist die Perspektive, die wir haben.

Die Christus-Kraft ist wirksam in jedem einzelnen menschlichen Ich 1:40:19

Und da wird also in hohem Maße in diesem Zeitalter zu entwickeln sein, die Fähigkeit der Intuition. Das heißt, im Einswerden mit einem anderen geistigen Wesen und zwar ganz besonders auch in Bezug auf die Mitmenschen. Und das ist viel, viel mehr als das, was man heute Mitgefühl oder Empathie nennt. Das ist eine gute Fähigkeit. Natürlich keine Frage, die wird auch weiter gepflegt werden und soll gepflegt werden. Aber sie wird viel, viel weiter gehen. Sie wird so weit gehen, dass man wirklich im geistigen Erleben eins wird in bestimmten Momenten mit dem anderen geistigen Wesen. Und das ist die höchste Kraft der Liebe. Das ist also die eine Seite eben mit dem anderen geistigen Wesen wirklich vollkommen sich zu vereinigen. Ich meine, der Christus hat diese Liebestat für die ganze Menschheit getan. Das heißt, er verbindet sich voll und ganz mit jedem einzelnen menschlichen Ich. Mit jedem einzelnen auf individuelle Weise.

Das klingt natürlich wieder paradox, aber im Geistigen ist es eben nicht so, naja, da muss er es doch aufteilen jetzt auf weiß ich nicht wie viele Milliarden Menschen. Nein! Es ist die gesamte volle Christuskraft für jedes einzelne Menschen-Ich da. Für jedes einzelne. Nicht für den der Teil und für den der Teil. Ich meine, wir können halt heute erst einen Teil wirklich ins Bewusstsein heben oder nutzbar machen sage ich einmal, in Tätigkeit setzen. Von bewusst rede ich noch gar nichts. Das ist alles erst am Anfang. Aber das wird ein Riesenthema sein in der Gemeinde von Philadelphia.

Textstellen aus der Apokalypse des Johannes zur Gemeinde von Philadelphia und mögliche Interpretationen dazu 1:42:14

Ja, lesen wir noch ein Stückchen weiter. Also ich habe davon gesprochen, ja ich lese das Ganze noch einmal, man muss es eh öfter hören, glaube ich. Also:

„Und an den Engel der Gemeinde zu Philadelphia schreibe: Es spricht zu euch, der da heilig ist, der wahrhaftig ist, der den Schlüssel Davids hat. Wenn er aufschließt, schließt niemand zu. Und wenn er zuschließt, schließt niemand auf. Ich durchschaue dein Tun. Siehe, ich habe bewirkt, dass vor dir die Türe offen ist und dass niemand sie verschließen kann."

So weit waren wir. Jetzt heißt es weiter:

"Deine Kraft ist noch gering, aber du hast mein Wort in deiner Seele bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet."

Das Wort ist der Christus selber und der Name ist es eigentlich auch, ganz speziell, es ist nur die Steigerung dessen.

"Siehe, ich will bewirken, dass einige aus der Gemeinschaft des satanischen Geistes, die sich zu Unrecht und aus lügnerischem Geiste Juden nennen..."

Also für Juden könnte man da durchaus auch Christen schon einsetzen, das ist damals ja noch eines im Grunde vielfach. Also:.

„Siehe, ich will bewirken, dass einige aus der Gemeinschaft des satanischen Geistes, die sich zu Unrecht und aus lügnerischem Geiste Juden nennen, zu dir kommen, um sich zu deinen Füßen zu Boden zu werfen. Sie sollen erkennen, dass ich dich liebe."

Ja, das könnte man jetzt falsch lesen, indem man sagt, gut, das sind halt die niederen, die sollen sich zu Boden werfen und sollen froh sein, dass wir sie erhören oder irgendwo und das sehen, wie sehr sie vom Herrn geliebt werden, im Gegensatz zu denen, die jetzt sich da zu Boden stürzen. Na, das wäre ein sehr unchristliches Bild, wenn man es so auffassen würde. Nein! Sie sollen nämlich wirklich erkennen lernen, welche Liebeskraft durch den Christus der Mensch aufnehmen kann. Am Beispiel derer, die schon voran gegangen sind. Dass sie sehen, es ist möglich. Es ist möglich! Und das heißt so viel wie, man muss diese Menschen an diesem Erlebnis teilhaben lassen können. Wie diese Liebe, die in dieser Christus-Kraft liegt, die aber durch das Ich strömt, die dann unsere ganz individuelle Liebeskraft wird, wie die eine wirksame Kraft ist, an diesem Erlebnis die anderen teilhaben zu lassen. Um das geht es vor allem. Also man muss sehr vorsichtig sein, wenn man diese Bilder erfasst. Man kann die sehr leicht auch falsch interpretieren.

Und da sieht man nämlich, dass es wirklich immer dringender notwendig wird, nicht am Buchstaben, am überlieferten Buchstaben hängen zu bleiben, obwohl er so exakt wie möglich ist, aber eben sich gerade deswegen zu Bewusstsein kommen zu lassen, das ist der Wegweiser, der mich erst dorthin führt, wo ich das eigentlich erlebe. Und wirklichen Wert hat das, was ich dort erlebe und was ich von dort schöpfen kann. Und nicht der Buchstabe, der da drinnen steht. Das ist mittlerweile zu wenig. Damit kann ich nichts bewirken in der Welt. Da weiß ich im Kopf irgendwie verstandesmäßig, was notwendig wäre. Oder ich glaube es zu verstehen. Wirklich verstehen oder erfassen, erleben kann ich es dann, wenn sie in mir lebendige Kraft geworden ist. Diese lebendige Kraft, das erste, was sie zeigt, ist, dass es imaginative Wahrnehmung in einer gewissen Weise ist. Und aus dieser imaginativen Wahrnehmung wird es Lebenskraft. Das steckt dahinter. Und das sollen die, die sich da jetzt zu Füßen werfen sollen, spüren, dass diese Lebenskraft auf sie überströmen kann. Sie spüren an dem anderen, wie diese Lebenskraft in ihm wirkt. Und sie spüren, wie sie durch ihn wirkt und weiter strömt und wo er sie aber in gewisser Weise so dosiert, dass sie der andere aufnehmen kann.

Nicht wahr, wir wissen, einen Kranken müssen wir oft so stufenweise aufpäppeln wieder. Ich kann ihm nicht gleich sagen, morgen darfst eh wieder einen Schweinsbraten essen. Es braucht vielleicht eine Zeit. Da muss ich ihn langsam wieder auf ein gesundes Niveau hinführen. Das kann er nicht erzwingen ein einem Brachialmoment, sondern ich muss langsam anfangen, ihn mit dem Richtigen zu nähren in dem Maße, wie es eben verträgt. Also das ist gemeint mit dem Wort: "Sie sollen erkennen, dass ich dich liebe." Sie sollen es wirklich erkennen. Also erkennen im positivsten Sinn. Nicht nur als Wahrheit, sondern als Wirklichkeit erkennen. Als Wirklichkeit, die sie auch an sich selber spüren, weil diese Kraft überströmt. Ja jetzt heißt es weiter:

"Du hast das Wort meiner Geduld in deinem Herzen bewahrt. Und so will ich dich bewahren in der Stunde der großen Versuchung, die über die ganze Menschheit hereinbricht."

Die Gefahr des schwarzen Magie 1:48:50

Ja, es wird natürlich auch jetzt - ich habe versucht eher die schönen Seiten zu zeigen - aber es wird natürlich eine ganz, ganz große Versuchung geben auch, sich dieser Widersacherströmung anzuschließen. Weil man darf sich nicht vorstellen, dass die, die hier also jetzt, diese satanischen Geister, dass die schwächlich sind, dass die kein Tätigkeitspotenzial hätten, dass die hilflos irgendwo wären. Die haben gewaltige Mächte in sich oder haben eine gewaltige Kraft entwickelt, weil die Menschheitsentwicklung diese Kraft eben auch braucht. Sie haben sogar Kräfte, die, wenn es dann ganz schief läuft, ins Schwarzmagische gewendet werden. Dann wird es gefährlich. Weil dann passiert nämlich genau das Umgekehrte. Dann passiert das, dass sie von der hellen Seite Kräfte zu rauben beginnen. Wo es eben nicht passiert, dass sie aus Liebe geschenkt werden können, weil sie das gar nicht wollen - sie würden sie zurückstoßen - aber sie rauben sie in gewisser Weise. Das heißt, sie haben die Raffinesse, diese Kräfte von den eigentlich im positiven Sinn Fortgeschrittenen abziehen können. Positiv wieder so wie Plus und Minus, ganz wertungsfrei gemeint.

Aber in dem Moment, wo es ins Schwarzmagische geht, da wird es schlecht. Da wird es böse. Da wird's wirklich böse. Das führt dann dazu, dass etwas wirklich ausscheidet aus der Entwicklung. Und dazu führt aber eben auch in letzter Konsequenz, wenn man aus den positivsten Kräften heraus, den anderen eine Entwicklung aufzwingen will. Die total positiv gemeint ist, ja, ich will euch ins Geistige führen. Aber wenn es gegen ihren freien Willen verstößt und ich sozusagen geistig erzwinge, dann werde ich selbst Schwarzmagier in Wahrheit. Nur dieses Zeitalter heute, da ist die Gefahr noch relativ gering, dass das passiert. Weil heute noch relativ wenig Menschen ein so großes geistiges Potenzial haben, dass sie es auch in entsprechenden Maße missbrauchen könnten. Aber zu der Zeit der Gemeinde von Philadelphia wird das schon in viel stärkerem Maß entwickelt sein und dann wird natürlich auch die Zeit der Schwarzmagier beginnen. Und zwar auf beiden Seiten. Also es werden sehr leicht auch welche aus dem positiven Bereich auch abrutschen können, wenn sie mit aller Gewalt die ganze Menschheit zum Guten, wie Sie es nennen, führen wollen.

Und das ist fast die noch gefährlichere Verführung als die durch die ahrimanischen Kräfte von unten her. Weil wenn ich von oben, da hole ich Kräfte nämlich in Wahrheit aus den höheren geistigen Welten heraus, über die der Ahriman und seine Scharen gar nicht verfügen und füge sie aber dann letztlich in der Konsequenz, was herauskommt, dem unteren Reich ein. Und da jubelt der Ahriman natürlich. Weil der Punkt ist, er kann es gar nicht erzwingen, aber er kann natürlich Menschen auch verführen dazu, dass sie aus besten Glauben heraus, aber trotzdem aus einer Verirrung heraus - das heißt also geistig trotzdem ungesund - es schaffen, geistige Kräfte von oben da hinunter zu führen, die dann falsch verwendet werden. Weil dort die Entwicklung gar nicht reif und gar nicht bereit dafür ist. Also da kommt einiges auf uns zu.

Wir brauchen uns aber auch nicht fürchten davor, wenn die Herausforderungen gewaltig sein werden. Noch unvergleichlich größer als die, vor denen wir heute stehen. Aber wir werden bis dahin auch mehr Kräfte entwickelt haben. Weil, das ist vielleicht gerade das Gefährliche einerseits, aber auch das Gute unserer heutigen Zeit, sie zwingt uns ein sehr hohes Entwicklungstempo auf. Und wir sind als geistig strebende Menschen unheimlich gefordert zur Zeit. Unheimlich gefordert. Und wir müssen alles, ich meine, die ganze Anthroposophie, die Geistesströmung, die R. Steiner entwickelt hat, ist jetzt schon auf dem Punkt, wo sie weiterentwickelt werden muss von jedem einzelnen, der das ergreift. Weil schon so viel passiert wieder ist in der Zwischenzeit.  So viel auch natürlich in der dunklen Welt passiert ist.

Bitte, was ist alles passiert nur im zwanzigsten Jahrhundert, wenn man es äußerlich anschaut? Aber was im geistigen Hintergrund - oder nennen wir es den ungeistigen Untergrund - passiert, ist ja noch viel mehr. Und das geht jetzt erst so richtig los! Was so alles passiert, das sind äußere Symptome von gewaltigen geistigen oder ungeistigen Kräften, die im Untergrund wirken. Also da zählt auch die Geschichte mit der Corona-Krise. Das sind Symptome, die nach außen kommen. Aber dahinter ist es einfach ein gewaltiges Arbeiten dieser dunklen, ahrimanischen Kräfte. Und sie tun es eigentlich darum, dass wir gefordert sind, die Gegenkräfte zu entwickeln und mit beiden gemeinsam die Zukunft zu schaffen, nämlich aus beiden gemeinsam wird die Zukunft entstehen.

Das Goetheanum als Geistestempel 1:54:56

Ja, da heißt es dann weiter:

"Du hast das Wort meiner Geduld in deinem Herzen bewahrt, und so will ich dich bewahren in der Stunde der großen Versuchung, die über die ganze Menschheit hereinbricht."

Das habe ich also vorher gerade gelesen gehabt.

"Alle Bewohner der Erde müssen diese Prüfung bestehen. Alle Bewohner der Erde müssen diese Prüfung bestehen. Ich komme überraschend schnell."

Also, es kommt wirklich auf Geistesgegenwart an bei dem Ganzen. Natürlich, wir müssen unser ganzes Leben lang arbeiten. Müssen heißt, wir wollen daran arbeiten. Also müssen, wie im Sinne, es schreibt uns wer vor. Wir können es uns nur selber vorschreiben. Das macht es vielleicht sogar noch schwerer. Wir wissen, wie es uns manchmal schwer fällt, uns zu dem hin zu treiben, was wir eigentlich tun wollen oder tun möchten. Solange ich es nur tun möchte, passiert meistens nicht viel, weil wenn es anstrengend wird, dann pfeift man schon wieder darauf und sagt, morgen ist auch noch ein Tag. Manchmal ist es aber auch sogar gut Tage, Wochen, Jahre zu warten. Die Geduld. Von der Geduld war vorher die Rede. Du hast das Wort meiner Geduld in deinem Herzen bewahrt. Wir müssen uns selber diese Geduld auch aneignen, zu wissen, wann ist der rechte Zeitpunkt, da mitzuwirken in der Welt? Wird auch wichtig sein, einerseits also diese Unermüdlichkeit daran sich weiter zu entwickeln, Kräfte zu entfalten, diese Prüfungen zu bestehen. Und die Prüfung besteht eben aber auch darin, die geistigen Kräfte zur richtigen Zeit in der richtigen Art in die Welt zu setzen. Sonst ist es sofort wieder vorbei. Sonst richten wir einfach Schaden damit an.

"Halte fest, was du innerlich erreicht hast, damit dir niemand deine Krone raube."

Ja, die Krone, das ist dann wirklich das Geistselbst, über das wir verfügen. In dem Fall ist das mit der Krone gemeint.

Anmerkung eines Zuhörers: "Corona."

Ja, genau. Nicht wahr, tatsächlich war das selbst im Alten - die Krone, die man aufsetzt, war auch das Geistselbst, das der Herrscher vielleicht hatte, aus dem er schöpfen konnte, das ihm aber damals verliehen wurde von den geistigen Welten. Heute müssen wir uns im Grunde die Krone selbst aufsetzen. Das heißt, wir müssen tätig werden, uns diese Kraft zu erwerben, um sie uns zu Eigen zu machen. Das Großartige ist ja, das Geistselbst ist in gewisser Weise in der geistigen Welt schon vorbereitet. Wir müssen es uns nur zu Eigen machen. Das konnten die Menschen in der Vergangenheit noch nicht. Heute müssen wir es in uns aufnehmen, und dann wird es etwas Eigenes.

"Wer überwindet, den will ich zu einer Säule im Tempel meines göttlichen Vaters machen. Er soll diesen Tempel nicht mehr verlassen. Und ich will den Namen meines göttlichen Vaters in sein Wesen einschreiben und den Namen der Gottesstadt, des Neuen Jerusalem, das sich von meinem göttlichen Vater her aus dem Himmel hernieder senkt und meinen eigenen Namen, den neuen. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht."

Ja, die Säule im Tempel, das ist auch - ganz kurz noch. Was ist die Säule überhaupt im Tempel? Und was ist der Tempel im heutigen Sinne? Die Säule ist sowieso ein Bild einmal für den aufgerichteten Menschen. Klassischerweise dreigliedrig mit dem Kapitel oben, also dem Kopfbereich, dem mittleren Bereich und unten der Sockel, auf dem das Ganze steht. Der mittlere Bereich ist sehr groß, das könnte uns auch eine Mahnung, dass eigentlich das, was die Mitte betrifft, das sollte bei uns sehr groß werden. Ist aber nur so eine Randbemerkung. Also die Säule trägt den Tempel. Jetzt ist der Tempel im alten Sinn ein Gebäude, ein architektonisches Gebäude. Und der Gedanke setzt sich ja weiter fort als Geistestempel, so wie R. Steiner etwa das Goetheanum gedacht hat. Das erste Goetheanum oder auch das zweite Goetheanum. Wobei ich sage, ich liebe das erste Goetheanum in seinen Formen, aber das Zeitgemäße ist das zweite. Das ist das, was ganz drinnen steht in der Gegenwart.

Anmerkung einer Zuhörerin: "Auch vom Material her!"

Ja. Also auch das ist mit Sicherheit in einer gewissen Weise Schicksal der ganzen anthroposophischen Bewegung und auch mit Rudolf Steiners, dass das erste Goetheanum abgebrannt ist. Das was wirklich jetzt drinnen steht in der Gegenwart und auch den Blick in die Zukunft hat ist das Zweite. Ich hätte es selber nicht geglaubt, wenn ich nicht das erste Mal erlebt hätte. Von innen und außen. Und diese Kraft ist in den Formen drinnen und im Material drinnen, in dem ganzen Ding drinnen, das steckt drinnen und da ist Zukunft drinnen.

Anmerkung eines Zuhörers: "Dass es eben nicht so schön ist, und perfekt!"

Ja, eben. Das erste Goetheanum ist in gewisser Weise, ich meine, es war einerseits ein Aufbruch natürlich, weil viele neue Elemente drinnen sind, aber es war zugleich auch ein Abschluss von etwas Alten. Das ist es auch. In Wahrheit wäre es dort nicht weitergegangen. Und das ist interessant, nicht einmal Steiner konnte das zu dem Zeitpunkt wissen. Weil er hat sicher nicht, wie er das erste Goetheanum geplant hat, schon das zweite. Das musste erst passieren.

Anmerkung einer Zuhörerin: "In einer Silvesternacht!"

In der Silvesternacht, ja. Es ist wirklich genau sozusagen auch an einer Zeitenwende. Das bedeutet eine Zeitenwende. Das ist ganz wichtig. Damit ist der Schritt drinnen. Und da ist vieles auch also im anthroposophischen Streben drinnen, wo wir immer an einer Zeitenwende stehen, wo wir etwas Altes in etwas Neues wenden müssen. Also vor dem stehen wir. Ich meine, wichtig ist, dass wir es auf einer soliden Basis aufbauen, aber weiter, weiter leben damit. Es leben lassen und weiter leben und dass wir alle und die Welt damit reifen.

Das Bild des Tempels - die Menschheit als Ganzes 2:02:05

Aber was ist dann dieser Tempel jetzt? Also wir sind die Säulen. "Ich will dich zu einer Säule im Tempel meines göttlichen Vaters machen." Und da gibt es aber jetzt mehrere Menschen, die das sein sollen. Eine Säule, eine zweite, eine dritte, eine vierte, zwölf Säulen vielleicht, vierzehn Säulen, wie auch immer. Eine Gemeinschaft von Säulen. Und das sind jetzt nicht mehr die architektonischen Säulen für die ganz ferne Zukunft. Nein, eigentlich hat das schon jetzt Gültigkeit. Sondern die Menschen, für die diese Zeilen stehen. Letztlich die Menschheit. Letztlich ist die Menschheit selbst der Tempel. Um das geht es.

Und natürlich auf dem Weg dorthin helfen die Bauwerke und so diese Formkräfte zu erleben, aufzunehmen, das hat schon eine geistige Bedeutung. Ich meine, es hat eine Bedeutung den griechischen Tempel zu erleben, es hat eine Bedeutung die romanischen Kirchen zu erleben, oder vorher noch die Krypta, und dass unten die Katakomben, aus dem herauszuwachsen, in die romanische burgartige Kirche zu wachsen, dann hinauf zu fliegen,oder die Startrampe nach oben mit der Gotik, und das Licht bricht herein, und im Barock in gewisser Weise hebt es völlig ab. Die Kuppel, die ist aber eigentlich völlig durchlässig, da fliegt es in den Himmel hinaus in Wahrheit.

Und wenn ich nehme das erste Goetheanum, die Gestaltung, das ist auch ein Kuppelbau. Aber die Wände sind eigentlich alle durchlässig, obwohl es solide Holzwände sind von der Gestaltung her. Fürs Geistige durchlässig! Und das müssen sie immer mehr werden, fürs Geistige durchlässig, durchlässig, durchlässig. Die Säulen werden immer durchlässiger, bis sie eigentlich gar nicht mehr da sind, weil es sind die Menschen, die da stehen. Die sind so, die können in der engsten sage ich jetzt Hundehütte sich treffen. Das ist ganz egal. Es ist der Tempel, wenn diese Säulen dort stehen. Die Menschen nämlich. Das sind die Säulen der Zukunft

Die Apokalypse zielt hin auf das Neue Jerusalem, die nächste Inkarnationsstufe der Erde 2:04:21

Und das ist durchaus gemeint damit, mit dem. Und daraus entsteht dann, aus dieser Mensch-Gemeinschaft, aus diesem Menschentempel - wie du es Florian ganz richtig gesagt hast, die ganze Menschheit ist der Tempel - der verwandelt sich zur Gottesstadt. Zum Neuen Jerusalem. Alles andere, die äußeren Bauwerke und was da ist, die werden abfallen, die werden zerstäuben in Nichts letztlich. Weil das wird den Weg erst für das Neue Jerusalem freimachen. Das heißt, irgendwann wird die Erde physisch verschwinden, sie wird ätherisch verschwinden, sie wird astralisch verschwinden und sich ganz ins Geistige zurückziehen. Und dort kommt der große Umschwung und es kommt als etwas Neues heraus. Das ist der Punkt eben, auf den die Apokalypse hinzielt. Bis dorthin geht das. Also bis zu dem Punkt, wo die Erde wirklich zu etwas Neuem verwandelt wird, was eben jetzt in ersten Grundrissen angedeutet wird durch das Neue Jerusalem.

Anmerkung eines Zuhörers: "Ich kann einmal diese Fensterworte zitieren von R. Steiner: »Und der Bau wird Mensch«. Das bedeutet ja, dass der Bau sich auflösen muss in die Menschheit, zum Menschen. Das heißt, das Ziel dieser ganzen Entwicklungen oder auch der physischen Erdentwicklung, irgendwann ist es im Endeffekt der Mensch. Die Menschheit ist die Perspektive."

Wir als Menschen werden mitverantwortlich für die zukünftige Entwicklung der Erde 2:05:59

Ja, absolut. Absolut. Und das heißt, der Mensch muss sich in der Welt erkennen und die Welt in sich und er wird die Welt. Er ist die Welt eigentlich. Hat zeitweise etwas aus sich herausgesetzt, dem er sich gegenüberstellen kann und das muss er alles wieder geistig in sich hineinnehmen, verwandeln und daraus entsteht eine neue Welt. Da brauchen wir noch viel Hilfe dazu. Aber wie sie gestaltet sein wird, liegt an uns. Wir werden Hilfe haben, dass das praktisch umgesetzt ist, so wie der Architekt halt einen Baumeister und Bauarbeiter braucht, dass das umgesetzt wird, das können wir noch nicht. Aber sozusagen der Plan oder wie das ausschaut, wie die groben Linien sind, was dort möglich sein wird, das liegt ganz an uns. Und an dem arbeiten wir jetzt schon mit.

Und das heißt, wir werden immer mehr am Schöpfungsgeschehen beteiligt. Wir sind nicht mehr nur Geschöpf, sondern eben auch Mitschöpfer. Und wir sind im Grunde in die Pflicht genommen, indem wir diese Möglichkeit erhalten haben. Ich meine, wir können uns zwar nur selber verpflichten, aber wenn wir es nicht tun oder wenn es viele nicht tun, dann wird halt die neue Welt ärmlich sein, auf die wir zusteuern. Ich meine, es ist noch ein weiter Weg bis dorthin, aber uns muss bewusst sein, dass jetzt der Anfang zu setzen ist. Sonst kann es auch sehr schnell, viel schneller bergab gehen, als wir uns wünschen. Das kann auch passieren. Wir sind also einfach in dem Zeitalter drinnen wo es jetzt wirklich schon in hohem Maße in die Verantwortung des Menschen gelegt ist.

Und daher müssen wir zum Beispiel wissen, wie gehen wir mit der Erde als Umwelt, Thema Klima, Umweltverschmutzung. Wie gehen wir damit um? Dann müssen wir wissen, wir müssen die Erde verwandeln. Es gibt zum Beispiel kein Zurück zur Natur, wie sie früher war. Es muss ein Vorwärts sein. Also wenn vielfach gesagt wird, na die Erde wäre besser dran, wenn die Menschen nicht da wären, dann verstehe ich das aus heutiger Sicht, aber dann hätte sie überhaupt keine Zukunft. Dann würde sie nur den Zerfallskräften unterliegen. Und dass wir halt jetzt auch viel ruinieren, liegt daran, dass wir halt auch sehr viel uns dieser Zerfallskräfte noch bedienen und wir müssen vermehrt und immer mehr in der Zukunft lebendige Kräfte hineinführen, die aus einem lebendigen geistigen Erleben oder zumindest am Anfang aus einem lebendigen Denken herauskommen. Dann werden wir auch die Ideen produzieren, die Pläne entwickeln, die heilsam für die Natur sein können.

Ich meine, es muss im Grunde - wenn sich jetzt banal sage - die ganze Erde von der Natur zur Kultur werden. Bis in die einzelnen Lebewesen hinein. Wir werden die Pflanzen umgestalten. Wir werden die Tiere umgestalten. Der Mensch wird das machen. Noch während unserer Erdentwicklung wird das passieren. Aber nicht durch Gentechnik halt, wie man es heute versucht. Das ist ein sehr plumper Versuch. Und ein Versuch der nur Zerstörungskräfte fördert, also Abbaukraft. Aber es wird die Verwandlung da sein, bis ins Alles. Bis ins kleinste Käferlein, bis in die kleinste Zelle, bis in die kleinste Bakterie, die auch ihren Nutzen hat. Dann wird sich das verwandeln. Dann werden auch die negativen Bakterien, die Bazillen, verschwinden, weil wir sie in etwas Gutes verwandeln.

Dann werden die Viren verschwinden. Die Viren sind sowieso nur Zersplitterungen von Zellen. Im Grunde entstehen Viren als Zersplitterungen von Zellkernen. Da bricht etwas heraus. Das ist einfach ein zerstörter Zellkern. Das ist der Ursprung. Und das kriegt eine eigene Hülle dann und das verteilt sich. Aber das ist im Grunde etwas, was rein aus einem Abbauprozess hervorgeht. Und das heißt, wenn wir lernen, mehr Lebenskräfte in die Welt hinein zu legen und sie in ein richtiges Gleichgewicht mit den Abbaukräften zu bringen, dann hören sich solche Probleme auch auf. Das ist weder Gottgegeben noch vom Teufel gegeben. Sondern wir haben einen Einfluss darauf. Einen langfristigen Einfluss darauf, durch das, wie wir uns entwickeln. Das darf man nicht unterschätzen.

Ich meine, die äußeren Maßnahmen sind alle nett und gut und es ist sicher richtig, manches zu tun. Aber wir brauchen nicht glauben, dass damit das Problem wirklich gelöst ist. Es wird auf diesem äußeren Weg alleine nicht zu lösen sein. Sondern nur dadurch, dass wir die weitere Entstehung solcher Dinge verhindern, dadurch, dass wir uns geistig weiterentwickeln und dadurch auch die Natur verwandeln. Das steht uns alles bevor. Und das wird eine wesentliche Aufgabe auch schon in dieser sechsten Kulturepoche sein. In dieser Gemeinde von Philadelphia.

Fragen und Anmerkungen 2:11:26

Damit sage ich herzlichen Dank. Ich habe schon wieder schamlos überzogen. Ich hoffe, ihr verzeiht mir das. Wer noch eine Extrasitzung will, kann gerne noch Fragen stellen.

Frage eines Zuhörers: Ja Wolfgang, ich habe eine Frage! Und zwar einmal die siebte Kulturepoche, da steht ja auch irgendwann noch der Wiedereintritt des Mondes bevor."

Ja, ja. Diese Dinge kommen auch. Mit denen werden wir uns beschäftigen. Ich würde fast sagen, können wir das vielleicht auf die nächsten Vorträge verschieben, wenn es jetzt direkt um das geht, wie das mit Mondeintritt und dergleichen ist.

Zuhörer weiter: "Ja passt! Ich wollte nur fragen, wie das im Zusammenhang steht mit dem Krieg aller gegen alle, weil wir da dann wohl nicht mehr nach dem Mondeintritt inkarniert sind. Aber das können wir dann vertagen.“

Ja, bitte. Weil das braucht eine ausführlichere Ding.

Zuhörer weiter: "Ich habe noch eine andere Frage! Du hast erwähnt, die Menschen, die jetzt immer mehr dem Materialismus verfallen dann, immer mehr ....Einteilung von gut und schlecht oder von brauchbar und nicht brauchbar, sondern einfach die zurückbleiben im dem Sinne von die nichts Geistiges entwickeln. Dann gibt es ja auch noch die anderen Menschen, die zwar spirituell sich entwickeln werden in einem hohen Grade, was ja auch heute beginnt, aber mit deutlich luziferischem oder ahrimanischem Einfluss."

Ja. Das ist fast das größere Problem. Das ist - in Wahrheit wird das für die Zukunft fast das größere Problem sein. Weil die, die in den Materialismus hineinstreben, die stoßen mit Sicherheit irgendwann, wenn sie es konsequent tun, an die Grenze, wo es dann ins Geistige kommt. Das lässt sich gar nicht vermeiden. Aber die, die ins Geistige auf einem luziferischen oder ahrimanischen Weg abschweifen, da kann es leicht problematisch werden, weil die finden dort diese Grenze nicht. Die gehen in ein aus unserer Sicht scheingeistiges Reich ein oder jedenfalls in ein Widersacherreich und werden mit dem immer mehr verwandt und mehr vertraut. Und das heißt, je länger sie dort drinnen stecken, desto schwieriger wird es, wieder herauszukommen und den anderen Weg zu finden, der ihnen eigentlich erst ihre vollen menschlichen Möglichkeiten eröffnen würde. Das ist der Punkt. Also das ist sicher dann in dieser sechsten Kulturepoche der entscheidende Punkt.

Anmerkung einer Zuhörerin: "Der Zauberlehrling passt da dazu!"

Ja, ja, absolut.

Anmerkung eines Zuhörers: "Das ist ja eben auch schon in der Gegenwart, wenn man auf die Inkarnation von Ahriman schaut auch ein entscheidender Gesichtspunkt."

Ja, ja! Absolut! Das wird uns eh auch noch sehr viel beschäftigen also. Weil man muss dazu sagen, auch die Zukunftsbilder da in der Apokalypse, man kann sagen, ja, das passiert jetzt danach, historisch gesehen dann nach den Kulturepochen, die wir jetzt haben und so weiter.  Aber man kann vieles davon auch bereits auf die Gegenwart beziehen. Diese Bilder sind einfach Entwicklungstendenzen, die jetzt im Untergrund schon da sind vieles. Also auch die ganz späten Bilder. Das ist jetzt im Untergrund schon da. Im Geistigen ist es eben nicht so einfach die Linie Vergangenheit und Zukunft. Sondern es ist alles im Grunde immer da. Nur äußerlich beginnt sich halt erst langsam zu zeigen.

Äußerlich kommt es erst langsam heraus. Aber die wirksamen Kräfte sind im Untergrund immer da. Nicht wahr, gerade das Geistige und auch das Widergeistige ist von Anfang an da. Das Potenzial ist da. Und das heißt, es gibt aber dadurch die Chance, auch jetzt schon damit sich auseinanderzusetzen und zu ringen, wenn man die geistige Kapazität dazu hat. Und das wird einen entscheidenden Einfluss haben, wie gut oder schlecht es in der Zukunft läuft.

Ja! Gibt es noch Weiteres?

Anmerkung einer Zuhörerin: "Ja, einen herzlichen Dank und einen guten Abend!"

Ja, Susanne! Das wünsche ich auch! Gute Nacht. Gute Nacht! Danke euch fürs Dabeisein. Und es geht weiter. Es geht unermüdlich weiter. Es ist also keine Pause mehr angedacht, ich habe mich überzeugen lassen. Ich klinke mich aus.

(Transkribiert von Bruno am 15. Januar 2023)


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Schlüsselwörter

Gemeinde von Sardes - Fünfte Kulturepoche - Anzahl an Inkarnationen je Kulturepoche ist im Steigen - Ptolemäer-Herrschaft - unsere geistige Beschäftigung, z. B. Anthroposophie, ist Grundlage für eine gesunde Entwicklung während der nächsten sechsten Kulturepoche, der Gemeinde von Philadelphia, der Epoche der Bruderliebe (im Sinne einer allgemeinen Menschenliebe) - Bruderliebe - erste Ansätze dazu finden wir im Wirtschaftsleben und in der Kunst (Musik) - die Terz im Mittelalter - die Pentatonik der Griechen - Ziel der Seelenentwicklung: das unsterblich Seelische entwickeln - Entwicklung der Empfindungsseele bei den Ägyptern - Entwicklung der Verstandes- und Gemütsseele bei den Griechen - bei den Griechen kommt das Denken herein - Verstandesbegriffe sind etwas Sterbliches - Sehnsucht nach etwas unsterblich Seelischem - Platons Phaidon ist ein Schulungsweg zur Bildung von etwas unsterblich Seelischem - Unsterblichkeit ist nicht selbstverständlich sondern muss aktiv erworben werden - ein gewaltiger Anschub dazu ist das Erdenleben des Christus mit dem Mysterium von Golgatha - heute müssen wir aus unserem Ich heraus unsere Seele zum Geistigen erheben - rein verstandesmäßige Philosophie und Theologie kommt bis an einer Grenze, an der sie scheitert - heute geht es darum, unser Bewusstsein von der Außenperspektive (Sinneswelt und Verstandesdenken) umzuwenden zur geistigen Welt, das geht nur dann, wenn das Denken lebendig wird - das Denken verlebendigen zu einem imaginativen, bildhaften Denken - die Denkprozesse selber erleben lernen, nicht die fertigen Gedanken - das Denken wird dadurch unabhängig vom Gehirn - lebendige beseelte Bewegung aus dem Ätherischen - das Ätherische ist nicht etwas räumliches, es ist etwas zeitliches und dadurch viel reicher als unser abstraktes Denken - die Fülle im Ätherischen erfassen und übersetzten in unser Verstandesdenken - das Gehirn als Werkzeug - nicht ans Gehirn gebundenes ätherisches Denken - was aus dem lebendigen Denken gewonnen wird, formt das Seelische in der Weise, dass etwas Unsterbliches entsteht - Thomas von Aquin im Wettstreit mit den arabistischen Denkern - hinter dem Ich steht ein Christus-Impuls - wir können das Verwandeln der Seele zu etwas Unsterblichen weiter fortsetzen, indem wir innerhalb des Astralischen etwas eigenes erwerben, das ist das Unsterbliche - wenn wir Bewusstseinsseele erwerben, das Geistselbst, das nehmen wir mit - das wird die Hauptaufgabe der nächsten Kulturepoche, muss aber heute schon vorbereitet werden - Scheidung der Geister - Evolution: etwas auswickeln; Involution: etwas einwickeln - wir stehen heute in einer Zeit, in der das Alte bereits vollständig ausgewickelt ist und wir etwas neues produzieren müssen, das wieder eingewickelt werden kann - mit der Entwicklung der Schrift zieht sich das Geistige immer mehr zurück - unsere Sprachen sind Absterbeprozesse - Grammatik ist ein Ergebnis der Verstandestätigkeit - Lebensgewohnheiten sind Ätherkräfte, Lebenskräfte - zum Tod auf Golgatha (Schädelstätte) muss die Auferstehung des Denkens kommen - Erste Auferstehung - das Lebendigwerden im Ätherischen, in den Ätherkräften, fängt mit dem Lebendigwerden des Denkens an - in der nächsten Kulturepoche werden die Menschen, die auf der Höhe ihrer Zeit sind, ein lebendiges imaginatives Denken bereits entwickelt haben - zu Imagination muss noch die Inspiration kommen - heilsame Verwandlung unserer Erde wird nur dann möglich sein, wenn wir aus dem Geistigen, also aus der imaginativ-inspirativen Erfahrung, etwas in die Welt hineintragen und nicht nur aus dem Verstandesdenken und der Sinneswahrnehmung - auch in den Wissenschaftsdisziplinen muss etwas dazukommen - es gibt eine Grenze des materiell-sinnlichen Denkens - immer schon kamen große Durchbrüche in den Wissenschaften (Kopernikus, Kepler) durch Impulse auch aus dem Geistigen - Newton´sche Mechanik - Einstein - Ernst Haeckel - moderne Gehirnforschung - Ka, der Ätherleib in der Darstellung der Ägypter - ein Bild für das Hinaustasten ins Ätherische und Schöpfen aus dem Geistigen - soziale Dreigliederung - im Geistesleben die Freiheit, im Rechtsleben die Gleichheit, in der Wirtschaft die Brüderlichkeit - der Schlüssel Davids - Verwandlung der Natur, der Erde - künstliche Intelligenz (KI) - das Gleichgewicht an abbauenden und aufbauenden Kräften - zum Schluss werden die Widersacherkräfte erlöst - manichäische Aufgabe der Zukunft - der Liebesleib ist der Ätherleib - Verschenken der Überfülle an Lebenskräften - von der Verantwortung bei geistigen Geschenken - Krieg aller gegen alle am Ende der siebenten Kulturepoche - die Erde als „selbsttätiger elektrischer Apparat“ - Tempo der Inkarnation nimmt zu - es scheiden sich die Geister in der Menschheit - Intuition: Einswerden mit geistigen Wesen - die Gefahr der schwarzen Magie - das Goetheanum als Geistestempel - Die Säule im Tempel ist das Bild des aufgerichteten Menschen - wir werden immer mehr am Schöpfungsgeschehen der Welt beteiligt - der Mensch trägt mehr Verantwortung für die Schöpfung - Natur und Klima - es muss im Grunde die Natur zur Kultur werden - durch geistige Entwicklung die Natur verwandeln


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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X