Die Apokalypse des Johannes - 125. Vortrag von Wolfgang Peter

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Themenschwerpunkte

In Anknüpfung an den 23. Wochenspruch des Anthroposophischen Seelenkalenders, der den Sommer noch einmal für uns Revue passieren lässt und den Herbst mit seinen verschleiernden Farben ankündigt, erfahren wir von den verschiedenen Stufen des Farbensehens im Laufe der Erdentwicklung und seiner Beziehung zum Seelischen sowie auch von der Übertragung der reinen Sinneswahrnehmung auf ahrimanisch geprägte hochkomplexe technische Systeme, die für unser alltägliches Leben inzwischen geradezu unverzichtbar geworden sind und die in der Geschwindigkeit ihrer durch selbstlernende Algorithmen erreichten musterbasierten Auswertung unser menschliches Vermögen unvorstellbar weit übertreffen - uns ihre Ergebnisse aber völlig ohne Beteiligung von Bewusstsein vorsetzen.


Unsere bewusste Wahrnehmung erreichen weniger als ein Prozent dessen, was uns in der Welt vor die Augen tritt, und dabei werden wir beherrscht durch unsere Vor-urteile, denn wir ignorieren das, was nicht in unserem von den Widersachern verzerrten Erwartungshorizont liegt. Für eine gedeihliche Zukunft werden wir unseren Blick weiten und ganz besonders auch den im Abendland geradezu krankhaften Dualismus von Sinnlich-Stofflichem und Geistig-Übersinnlichem überbrücken müssen.


Hierbei kommen wir nicht daran vorbei, uns intensiv unserer geistigen Weiterentwicklung zu widmen, denn wir werden als Menschen immer "jünger" und werden spätestens im 7. Jahrtausend die Geschlechtsreife nicht mehr erreichen und uns somit auch nicht mehr inkarnieren können, sondern aufeinanderfolgend arbeiten an einer Neubelebung der Erde und damit dem Bau des Neuen Jerusalem aus dem Wässrigen, den Luftströmungen und schließlich dem Wärmeelement der Erdatmosphäre - in umgekehrter Reihenfolge unseres Herabsteigens. Bis hin zum Übergang vom Luft- zum Wärmeelement auf der Neuen Venus, dem Zeitpunkt 6-6-6, laufen wir dabei Gefahr, doch noch den soratischen Mächten in ihren Kosmos des ewig Gleichen zu folgen - die Hölle für einen Menschen, der seine schöpferische Ich-Kraft bewahren will.


Hier setzt in Fortsetzung des 124. Vortrags das makrokosmische oder umgekehrte Vaterunser an, von dem uns Rudolf Steiner als Inspiration des Jesus von Nazareth im Fünften Evangelium berichtet und das den von den Widersachermächten geleiteten Abstieg des Menschen in den tiefsten Abgrund schildert, jedoch ohne die deutliche Trennung der Ansprache von physischem Leib, Ätherleib, Astralleib und Ich, wie wir es im "regulären" (mikrokosmischen) Vaterunser übermittelt erhalten haben.


Im mikro- und im makrokosmischen Vaterunser wird dem "täglich Brot" ausdrückliche Bedeutung beigemessen; dies erinnert uns an die Versuchung des Jesus Christus durch Ahriman in der Wüste: Der Christus durfte seine göttliche Kraft nicht dazu einsetzen, Steine in Brot zu verwandeln; wir Menschen werden es in Erfüllung unserer Aufgabe vollbringen, aus Totem Lebendiges zu erzeugen, und nach Rudolf Steiner sogar die ganze Erde zu einem automatisch funktionierenden elektrischen Apparat machen. Es wird entscheidend sein, welche Gesinnung des Menschen dahinter stehen wird und ob wir im Sinne und mit Unterstützung des christlichen Gebets und insbesondere des Vaterunsers, das an unser waches Ich-Bewusstsein und die Bewusstseinsseele appelliert, unseren Rückweg finden und uns in unserer Ich-Kraft mit dem Christus verbinden.


Schlüsselwörter

Der 23. Wochenspruch: eine Zusammenfassung dessen, was während der Sommerzeit passiert ist - wir haben das Weltenwort aufgenommen, das in uns zum Welten-Keimeswort wird und das wir zum Leuchten bringen sollen - unser wirkliches Ich ist potenziell die ganze geistige Welt, es ist aber zugedeckt mit dem Schleier der Maya - von unserem seelisch-geistiges Wesen und dem Seelisch-Geistigen der Außenwelt sehen wir nur die Oberfläche, die zudem verzerrt ist durch die Widersacherkräfte - wir bekommen nur mehr ein sehr abstraktes Lebensbild - wenn die Welt ihre sinnliche Schönheit verliert, wird es grau - für Menschen, die sich nicht ins Seelische hineinleben, wird die Wahrnehmung auch der äußeren Welt immer mehr grau in grau werden - Farbensehen bei Reptilien und Säugetieren - stark eingeschränktes Farbensehen bei den Säugetieren durch ahrimanischen Einfluss zur Vorbereitung der Verstandesweisheit des Menschen - der Mensch hat ein neues Farbensehen entwickelt, und zwar erst sehr spät - Blaublindheit der Griechen - Farbensehen bei Kulturvölkern und Naturvölkern - Farbensehen beim Menschen ist entstanden durch die Arbeit des Ichs am astralischen Leib: Aufnehmen von Seelenkräften, die in abgeschatteter Form als unsere Farben erscheinen - Astralaura und die Quelle der Farben in der Seelenwelt - die physikalischen Prozesse haben mit der bewussten Wahrnehmung der Farben nichts zu tun - zum Reproduzieren von Sinneswahrnehmungen in der Technik: Überlegenheit durch Schnelligkeit, aber ohne jedes Bewusstsein - etwa die Hälfte der Menschheit ist bereits in einer großen Datenbank registriert: zur Problematik der Datenauswertung und der "eingebauten" Vorurteile - zur Wirksamkeit und Unverzichtbarkeit der für uns unbewusst bleibenden ahrimanischen Intelligenz in unserer technisch hochentwickelten Infrastruktur: eine Entsprechung unseres Nervensystems mit den Sinneszellen, aber ohne Bewusstsein - seelische Blindheit durch Traumata - wir gehen durch die Welt und sehen 99 Prozent nicht: wir sehen nur, was wir erwarten zu sehen - es gilt, zur wirklichen Wahrnehmung durchzudringen und die Sinneswelt ungetrübt von unseren Vorurteilen zu sehen - die Widersacher "helfen" uns dabei, uns in unsere eigene Vorstellungswelt einzuspinnen; dies war aber die Basis für die Entwicklung unseres Egos - wir erkennen unser Ich nur schwer, obwohl wir ihm eigentlich ununterbrochen begegnen - wenn zuviel Bewusstsein da ist, empfinden wir es als körperlichen oder seelischen Schmerz - ohnmächtig werden ist eine Notwehrreaktion auf zu große Schmerzen - dort, wo wir unseren Willen entfalten, sind wir völlig unbewusst - ich will das, ich will das: nur unsere Vorstellung des Willens - die Trennung von sinnlicher und geistiger Welt ist nur eine Konvention, denn es gibt sie im Grunde nicht: wir führen sie herbei, um sie aus eigener Kraft wieder zu überbrücken - es gibt kein Materielles, ohne dass ein Geistiges bis ins Tiefste drinnen ist - Materie: ein Un-Begriff für die Physik - es gibt auf der ganzen Welt nur ein Elektron: die Idee vom Elektron - in der äußeren Welt sind zwei Dinge niemals vollkommen gleich - das Sinnliche, wie wir es kennen, ist nur eine Erscheinung: wir werden dessen im Bewusstseinszeitalter immer mehr bewusst werden und die Welt bald ganz anders erleben - die Menschheit wird immer jünger: wir haben heute viele Greise, die von den geistigen Fähigkeiten her 25 Jahre alt geblieben sind - im 5., 6., 7. Jahrtausend werden die Menschen die Geschlechtsreife nicht mehr erreichen und beginnen auszusterben - das Vaterunser mit seiner Beziehung zu den Wesensgliedern des Menschen kann geistige Kraft rege machen - okkult heißt nichts anderes als verborgen - wir nehmen bislang 99,99 Prozent unseres Wesens und der Welt draußen nicht wahr - das christliche Gebet rechnet ganz auf das wache Ich - ich muss das Gebet frei machen von allen egoistischen Bestrebungen und einen göttlichen Willen in mir entwickeln - das Ich reift an dem, was es zu verschenken hat an die Welt - im Unterschied zu den höheren Hierarchien haben wir Menschen in unserem Ich durch den Christus unmittelbaren Zugang zur göttlichen Quelle - Rudolf Steiner trägt im Fünften Evangelium vor, wie der Jesus von Nazareth in einem scheintoten Zustand durch Inspiration das makrokosmische (oder umgekehrte) Vaterunser erhält, das ihn erleben lässt, wie eine hohe geistige Kraft sich in der Menschheit manifestiert und dabei immer mehr verdorben wird - Wortlaut des makrokosmischen Vaterunser - die Übel und das Böse meinen das Gleiche - "Es walten die Übel": das Ich kommt auf einen falschen Weg - die soratischen Wesenheiten sind die eigentlich in den Abgrund treibenden Kräfte - durch die Ich-Kraft als Opfergabe der Elohim wird die Gottheit immer mehr über den individuellen Ich-Funken tätig, der sich mehr und mehr aufgeteilt hat - der Wille, der sich im Ich entfaltet, und der göttliche Wille sind das Gleiche, wenn wir nicht von den Übeln ergriffen werden - die Gottheit riskiert um der Freiheit des Menschen willen, dass die gesamte Schöpfungsidee komplett scheitert: wenn wir uns verweigern, kann die ganze Gottheit nicht helfen - "Es walten die Übel, Zeugen sich lösender Ichheit": wir können geistige Kräfte in den Dienst des Egoismus stellen, sie so dem Reich der Widersacher schenken und mit dieser ganzen Fülle als großes Wesen in ihr Reich eintreten - das irdische Paradies, der Garten Eden: dort droht die größte Gefahr, wenn wir auf dem Rückweg wieder bis zum Luftelement verdichtet sein werden - auf dem Weg hinunter ins feste Element entwickeln in der lemurischen Zeit die Tiere ein Knochensystem, die Pflanzen verhärten zu Bäumen, der Mensch erhält zum Wärmeelement das Luftelement dazu: Beiträge zur "sich lösenden Ichheit" und gleichzeitig Voraussetzung für die Entwicklung eines freien Ichs - der Mensch im Wasserelement - als das Mineralreich entsteht, berührt der Mensch die Erde und sein Ich löst sich los vom Göttlichen - als Aufgabe die Kunst, sich nicht von dem riesigen Ego in die Enge und damit zu den Widersachern treiben zu lassen - der erste Tod ist der letzte Tod auf Erden, wenn wir endgültig unseren physisch-materiellen Leib ablegen - der Mensch wird wieder leben im Wässrigen der Erde, in den Luftströmungen und im Wärmelement, das die Atmosphäre durchzieht, aber dann mit einem ganz anderen Bewusstsein als einst beim Herunterkommen - unsere große Aufgabe nach unseren Verkörperungen: die Erde bereit machen für das Neue Jerusalem - beim Sündenfall war der Adam ein Wärme-Luft-Mensch: der Frontalangriff der Widersacher erreicht uns beim Übergang vom Luftelement zum Wärmeelement - die höhere Wiederholung des luftig-leuchtenden Sonnenzustandes ist die Neue Venus: dort sind die geistig sehr fortgeschrittenen Menschen für die Widersacher das Angriffsziel Nummer Eins - die Hoffnung der soratischen Wesenheiten ist ein gewaltiger Kosmos wie ein großes Uhrwerk für alle Ewigkeit: die Hölle für die schöpferische Ich-Kraft! - die Lust des Egos: genießen, ein wichtiges Rädchen zu sein - vom kompletten Geistestod - mit jedem schöpferischen Gedanken, den wir in den Dienst des Egoismus stellen, füttern wir die soratischen Wesenheiten - selbstlos zu werden in seinem Ich: für heutige Verhältnisse ein irrwitziger Gedanke? - vor dem Zeitpunkt der Venus-Entwicklung 6-6-6 gibt es für uns keine Sicherheit! - das Übel ist das wirklich Böse und steht der schöpferischen Ich-Kraft diametral entgegen - die "Selbstheitschuld" lebt im Astralischen - im makrokosmischen Vaterunser sind Wesensglieder zusammengezogen, die im regulären Vaterunser aufgespalten sind - wir haben primär am Astralleib zu arbeiten: den Astralleib durch das Ich neu gestalten zum Geistselbst und damit etwas auf die Stufe des Heiligen Geistes stellen - die Sünde hat etwas zu tun mit Verfehlungen im Astralleib - Laster sind zur Gewohnheit gewordene Sünden: sie verderben die Lebenskräfte - im makrokosmischen Vaterunser werden astralische und ätherische Ebene nicht deutlich auseinandergehalten: Scheidung erst begründet, als die Menschen schon heruntergestiegen waren auf die Erde - der tägliche Wechsel von Tag und Nacht bedeutet etwas Besonderes in unserem Wesen: das Herausgehen von Astralleib und Ich in der Nacht ist dem Zustand nach dem Tod ähnlich und auch dem Zustand, als der Mensch noch nicht so wirklich auf die Erde heruntergestiegen war - die Engelwesenheiten haben einen physischen Leib, der herunter bis ins Wässrige reicht: sie leben in den Wassergebieten - die Erzengel leben bis hinunter ins Luftelement, die Urengel (Zeitgeister) und auch die Asuras leben bis hinunter ins Wärmeelement - das Wärmeelement hängt mit der Zeit zusammen: das weiß auch die Physik - das Willenselement wirkt am stärksten in der Wärme: der Wille funktioniert so, dass das Ich von draußen wirkt, und zwar bis in die Wärmeprozesse in uns hinein - die Chronobiologie hat schon einige Rhythmen im Menschenleib gut erforscht: Tag- und Nachtrhythmus, Mondrhythmus - die äußere Wissenschaft kommt von der Außenseite bereits heran an das Ätherische, aber nicht ans Astralische - die große Grenzscheide, über die wir jede Nacht durchgehen, ist auch die Scheidewand zwischen dem Erleben von Objekt und Subjekt - der Astralleib ist der Bewusstseinsträger schlechthin: für Selbstbewusstsein muss aber das Ich hinzukommen - wir verwechseln so oft unser Ich mit unserem Ego - deutliche Scheidung zwischen Ich, Astralleib, Ätherleib und physischem Leib erst je mehr der Mensch auf die Erde heruntergestiegen ist: darauf zielt das makrokosmische Vaterunser - makrokosmisches Vaterunser: Textwiederholung - "der Mensch lebt nicht vom Brot allein", kann aber auch nicht ohne Brot leben: die Versuchung des Jesus Christus durch Ahriman - der Mensch wird Mineralisches ("Steine") zu Brot machen: die Nahrung, die er sich völlig selbst zubereitet, wird auch einen weiteren Schub für unser Ich und unser Ich-Bewusstsein bedeuten - Rudolf Steiner sagt, wir werden künstliches Leben erschaffen: es liegt im Zuge einer richtigen Entwicklung, dass wir Prozesse umdrehen und aus dem Toten Lebendiges erzeugen - die ganze Natur wird sich verändern: Leben, an dem der Mensch bereits mitgeschaffen haben wird - wir lernen derzeit das Leben dadurch kennen, dass wir sehr viel zerstören: aus unseren Fehlern lernen - die Erde stirbt, wir müssen sie neu beleben: das wird nur gelingen, wenn wir aktiv genug sind - wir müssen aktiv werden, aber dabei passieren Fehler - unsere "Holperschritte" sind ein Bewusstwerdungsprozess - unser Wirken in den Inkarnationen, die noch vor uns liegen: eine beseelte Kulturwelt zu schaffen - unser Wirken vom größeren Umkreis aus: die Natur zum Aufblühen bringen - über die moralische Gesinnung des Menschen eine lebensschaffende Technik entwickeln - im Wettstreit mit den Widersacher-Kräften: Steiner sagt, die ganze Erde wird zu einem automatisch funktionierenden elektrischen Apparat werden - unser Zeitalter braucht die Begegnung zwischen Menschen mit (nüchternem) materialistischem Denken und Menschen mit starkem geistigen Potenzial - der brillante, hoch rational denkende Wolfgang Pauli und seine Begegnungen mit dem Herrn Ahriman - das Vaterunser als Weg: das Gebet appelliert an unser waches Ich-Bewusstsein und unsere Bewusstseinsseele und will nicht als Mantra, sondern in Gedankenklarheit erfasst werden - das Vaterunser ganz wach in Gedanken erleben: ein großartiger Weg, um starke geistige Kräfte zu entwickeln


Transkription 125. Vortrag (von Elke und Susanne am 19. September 2022)

Begrüßung und 23. Wochenspruch

Ja, meine Lieben, ich begrüße euch zum 125. Vortrag, zur Apokalypse und dazu gibt es den 23. Wochenspruch:

Es dämpfet herbstlich sich

Der Sinne Reizesstreben,

In Lichtesoffenbarung mischen

Der Nebel dumpfe Schleier sich,

Ich selber schau in Raumesweiten

Des Herbstes Weltenschlaf,

Der Sommer hat an mich

Sich selber hingegeben.

Also eigentlich eine große Zusammenfassung dessen, was jetzt so während der ganzen Sommerzeit passiert ist. Wir haben mit all dem, was wir über die sinnliche Welt aufnehmen, auch das Geistige, das Weltengeistige, aufgenommen, das Weltenwort, das in uns zum Welten-Keimeswort wird, das haben wir in uns aufgenommen. Also das heißt im Grunde, alle geistigen Kräfte, die da draußen wirken, mit denen aber auch unser wirkliches Ich mitkommt und sich halt in unserer Leibeshülle einen Brennpunkt schafft. Und da drinnen flackert zunächst einmal unser kleines Alltagsbewusstsein, so als kleines Kerzerl. Und der Weg geht jetzt dorthin, dieses Welten-Keimeswort zum Klingen in uns zu bringen, auch zum Leuchten in uns zu bringen, sodass wir uns bewusst werden des vielen Geistigen, des unerschöpflichen Geistigen, das in der Welt draußen ist, das in unserem Ich drinnen ist, das eigentlich nicht voneinander zu trennen ist. Das Ich ist in gewisser Weise die geistige Welt, potenziell die ganze geistige Welt - und das steht uns alles zur Verfügung. Und nur wir wissen im Allgemeinen heute noch sehr wenig davon. Wir spüren es nicht, es ist zugedeckt, also das ist der Schleier der Maya eigentlich, dass wir unser sinnliches Erleben, unser Alltagserleben über alles drüber breiten, und zwar sowohl über unser wirkliches seelisch-geistiges Wesen als auch über das Wesen der Außenwelt. Wir sehen das Seelisch-Geistige in der Außenwelt… nicht einmal die Lebenskräfte wirklich sehen wir so im Allgemeinen. Und bei uns sehen wir aber auch ganz, ganz wenig, wir sehen nur eine Oberfläche, eine schwache Reflexion, die noch dazu ziemlich verzerrt ist durch die Widersacherkräfte, also namentlich auch durch die luziferischen Widersacherkräfte - oder ganz ausgedünnt heute und abstrahiert durch die ahrimanischen Kräfte, wo wir eigentlich dann überhaupt nur mehr ein sehr abstraktes Lebensbild bekommen von uns selbst und von der Welt draußen.

Vertiefung zum 23. Wochenspruch: Die Nebel des Herbstes lassen die Farben verblassen und erinnern an die Entwicklung und den Prozess des Farbensehens  

Also wo ein, ja, wie soll ich sagen, die Welt eigentlich, ja, auch sogar die sinnliche Schönheit verliert und immer mehr in ein abgestuftes Grau hineingeht. Und tatsächlich sagt Rudolf Steiner, es wird sich auch, zumindest bei einem Teil der Menschheit, bei den Menschen, die eben nicht jetzt wirklich zumindest einmal ins Seelische sich hineinleben, da drin aktiv sind, dann wird die Wahrnehmung auch der äußeren Welt immer mehr grau in grau werden. Es ist ganz interessant, ich meine, es ist so, dass es eigentlich ein großer Gewinn war, dass wir überhaupt das Farbensehen wiedergewonnen haben. Also in der Natur, wenn man draußen schaut, bis zu den Reptilien hin, die haben ein extrem starkes ausgeprägtes Farbsehen. Also, teilweise noch viel stärker, als wir es jemals entwickelt haben. Aber dann, die Säugetiere gehen in ein sehr eingeschränktes Farbspektrum hinein, bis zum teilweise nur Schwarz-weiß-Sehen. Also grad die Säugetiere, da verschwindet es. Es ist ein ahrimanischer Einfluss, der drinnen ist; der notwendig war, auch um vorzubereiten, dass später dann der Mensch seine Verstandesweisheit entwickeln kann - und dazu musste diese Fähigkeit einmal verschwinden. Aber interessanterweise, gerade der Mensch hat dann ein neues Farbensehen entwickelt, und zwar im Grunde erst sehr spät.

Also es war so, dass die Menschen noch bis in die griechische Zeit hinein, also das ist jüngste Vergangenheit von der Menschheitsentwicklung gesehen, nicht für alle Farbtöne offen waren, sondern alles, was die passiven Farbtöne waren, war im Grunde helleres oder dunkleres Grau. Etwas, was nicht definiert ist. Rudolf Steiner spricht sehr deutlich von der Blaublindheit der Griechen. Und nur die aktiven Farbtöne, also die gelben und roten Töne, aber auch schon so Ockertöne von mir aus auch noch irgendwo, das hat man als Farbe wirklich wahrgenommen. Drückt sich bis in die Sprache hinein aus, wo es dann also ganz kuriose Dinge gibt, wo man Farben falsch versteht, zum Beispiel Purpur, purpureus, purpur; hat mit purpur gar nichts zu tun, sondern war für die Griechen ein Wort für prächtig. Daher ist ein weißer Schwan ist purpureus, prächtig. Und er ist sicher jetzt nicht purpurfarben in unserem Sinn. Aber es gab jedenfalls eine wenig differenzierte Wahrnehmung, zumindest also bei den Kulturvölkern. Es war etwas anders bei Naturvölkern, die zum Beispiel jetzt im Urwald leben: Dort gibt es unheimlich viele Grünabstufungen zum Beispiel, die sie wahrnehmen können und über die sie zur Orientierung kommen, wo sie dann auch Worte entwickelt haben dafür. Es ist nicht überall in der Menschheit gleich, aber es ist eigentlich dieses sich wieder hineinarbeiten in das Farbensehen ein langer Prozess gewesen. Und man muss denken, während der atlantischen Zeit, also das heißt während der Eiszeit, als langsam unsere heutige physische Menschenform, also der Homo sapiens herangebildet wurde, über diese lange Zeit gab es im Grunde das Farbensehen für die Menschen noch nicht so richtig. Es tritt eben erst so richtig auf in der nachatlantischen Zeit und es dauert bis durchaus in die griechische Zeit hinein, dass man etwa also sagen kann, dass die Menschen allmählich bekommen das Farbensehen, wie wir es gewohnt sind heute. Es ist also ein langwieriger Prozess.

Und es ist eigentlich dadurch entstanden, dass das Ich wirklich arbeitet am astralischen Leib, dass der astralische Leib des Menschen, wie soll ich sagen, wieder geeignet gemacht wird, diese Seelenkräfte aufzunehmen, die dann in abgeschatteter Form als unsere Farben erscheinen. Also gerade Farben und Astralleib hängt tatsächlich sehr stark zusammen. Obwohl: wenn man die Aura oder was sieht, also die Astralaura, dann sieht man nicht sinnliche Farben. Aber trotzdem ist im Astralischen die Quelle der Farben. Und wir sind - Rudolf Steiner sagt es ja so deutlich - wenn wir Farben sehen, ist nicht der Vorgang der: also da kommt irgendwie ein Lichtsignal von außen und das erzeugt dann in uns im Gehirn oder sonst irgendwo die Farbwahrnehmung, sondern wir tauchen mit unserem Ich in die Seelenwelt da draußen ein. Und dort draußen sind wir mit der Farbe vereinigt. Aber es hängt halt davon ab, wie stark unsere Ich-Kraft entwickelt ist, um sich mit dem wirklich bewusst zu vereinigen oder nicht. Und das Sehen ist wirklich viel mehr so, wie es die Griechen noch gesehen haben: Es ist ein aktiver Prozess, der vom Sehen ausgeht. Nicht der passive Prozess, das, was in die Augen hineinkommt. Ja, natürlich kommt Licht auch in die Augen, und die physikalischen Prozesse dabei spielen sich schon ab, das ist schon richtig, aber die haben mit der bewussten Wahrnehmung der Farben gar nichts zu tun.

Aha, jetzt ist die Jitzi-Verbindung getrennt worden… Unterbrechung …Also heute haben wir wieder ein anderes technisches Problem…

…Nein, niemand hat Schuld, das ist… Der Ahriman will nicht, dass wir über ihn reden, der hält sich gerne im Dunklen.

Über das Farbensehen hinaus zur technischen Umsetzung der Sinneswahrnehmung ohne Bewusstsein - bis hin zur ahrimanischen Künstlichen Intelligenz

Ja, also das heißt, wir waren bei der Farbwahrnehmung überhaupt… Die Sinneswahrnehmung überhaupt hat was damit zu tun, dass wir aktiv geistig die Welt draußen ergreifen. Halbbewusst, mehr bewusst, weniger bewusst, wie auch immer, aber nur dadurch kommt das Bewusstsein zustande. Ich meine, es stimmt schon, natürlich, es wird Licht aufgefangen durch das Auge und das ist alles richtig und es wird über die Nerven weitergeleitet - alles - aber das sind genau die Prozesse, die nicht ins Bewusstsein fallen. Das ist genau das, was man heute auf technischem Wege im Grunde auch irgendwo reproduzieren kann. Also das heißt, gerade da zum Beispiel ist heute die optische Technik, die Elektronik, um das aufzunehmen… funktioniert genial. Es schließt sich an Künstliche Intelligenz, die Muster in dem, was durch die Linse hereinkommt, entdecken kann - und viel schneller entdecken kann als der Mensch. Es ist heute zum Beispiel schon so, wenn etwa Röntgenaufnahmen… bei den Ärzten, bei den Untersuchungen ist es mittlerweile so, jedes künstliche Intelligenz-Programm, das macht es besser als jeder, selbst der erfahrenste Arzt. Ob das alles stimmt, ist eine andere Frage, aber die Künstliche Intelligenz entdeckt Regelmäßigkeiten, Muster in den Sachen, die auffällig sind, einfach viel besser als der Mensch. Und das hat aber alles mit dem Bewusstsein nichts zu tun, das passiert völlig unbewusst. Also die Künstliche Intelligenz weiß nichts von dem, was sie entdeckt, sondern sie spuckt nur das Ergebnis aus und sagt: Da sind Anzeichen für eine Krebserkrankung oder für dieses oder jenes oder für einen Haarriss im Knochen, den vielleicht der Arzt gar nicht bemerkt. Und man hat gar keine Vorstellung, wie stark das ist, weil diese Programme können das millionenfach schneller auswerten als jeder Mensch. Also das heißt heute überhaupt… die großen Programme, die über Großrechner laufen, da geht es milliardenfach schneller.

Also das heißt, die werten aus zum Beispiel Kameras, die ja jetzt schon fast an allen Ecken und Enden sind: Verkehrskameras oder sonst wo, an Häusern montiert oder was, mit denen alles Mögliche und nicht nur der Verkehr beobachtet wird, wo mittlerweile heute in einer großen Datenbank etwa die Hälfte der gesamten Menschheit bereit registriert ist. Also alle, die irgendwo einmal an einer Kamera vorbeigelaufen sind, sind registriert im Grunde. Und in einem Sekundenbruchteil kann die Software auswerten, welches Gesicht da zu sehen ist, sofern das in den Datensätzen drinnen ist, die kann Milliarden Daten pro Sekunde auswerten. Das kann kein Mensch machen. Und das hat eine riesige Problematik natürlich, weil dann mit den Daten, mit den Auswertungen, natürlich viel gemacht wird. Die Polizei verwendet das zum Beispiel. Und man weiß aber auch, dass in der Auswertung der Daten alle die Vorurteile drinnen sind, die mit den Trainingsdatensätzen, die man der Software gegeben hat, um zu üben, dass damit alle Vorurteile, die die Menschen haben, hineingetragen werden. Also, zum Beispiel weiß man in Amerika, Schwarze werden siebenmal häufiger als Weiße von der Polizei angehalten, kontrolliert, bedrängt oder sonst irgendwas. Kein Wunder, dass es dann zu irgendwelchen Handgemengen vielleicht kommt, weil, wenn die da zu fünft kommen und einen angehen, dann geht sehr schnell die Post ab. Und das liegt aber nicht dran, dass die Schwarzen krimineller wären als Weiße, sondern das Vorurteil ist eingebaut. Das Vorurteil ist eingebaut. Und dazu kommt, dass bei einem dunkelhäutigen Gesicht die Erkennungsquote ein bisschen schlechter ist, weil einfach die Kontraste nicht so gut sind. Und das führt auch noch dazu, dass da also leichter sich Fehler einschleichen. Aber hundertprozentig ist schon, wenn die merken, aha, wart, auf dem Platz sind drei, vier, fünf, sechs Schwarze - ich sage es jetzt bewusst so - rotten sich sozusagen zusammen, haben vielleicht noch irgendwie eine verdächtige Körperhaltung, weil die künstliche Intelligenz kann bereits erkennen, ob das auf Aggression oder auf irgend so was hindeutet. Ob sie es richtig auswertet, ist eine andere Frage. Aber jedenfalls läuten dann die Alarmglocken und dann stürzt der Polizeitrupp mit zwanzig Leuten dorthin. Und die werden schon mal vorsorglich verhaftet, obwohl sie noch gar nichts gemacht haben. Und so funktionieren die Dinge.

Das ist also überall dort, wo eine, wie soll man sagen, unbewusste ahrimanische Intelligenz wirksamwird. Und die Dinge sind so, dass heute weltweit ohne diese Sachen, das meiste nicht mehr funktioniert. Die ganze Stromversorgung würde nicht mehr funktionieren ohne solche Sachen. Wasserversorgung, die ganzen Großstädte mit ihrer Infrastruktur würden zusammenbrechen ohne dem. Das ist nicht Erfindung der letzten Tage, sondern das läuft schon seit fünfzehn, zwanzig Jahren so, dass ohne dem nichts mehr geht. Also, da fangen sich wirklich an, diese ahrimanischen Netze zu verbreiten - überall. Und das entspricht also genau all dem, was in unserem Nervensystem ist mit den Sinneszellen, mit dem allen, das ist die Ebene. Und wenn nur diese Ebene da wäre, wäre es völlig bewusstlos, wir würden nichts mitbekommen davon. Dann würden wir genauso agieren wie diese künstliche Intelligenz. Es würden halt irgendwelche Muster ausgewertet und die würden uns steuern irgendwo. Und das ist aber überhaupt nicht der Fall beim Menschen. Sondern erstens, dass er bewusst etwas wahrnimmt, dazu muss er geistig aktiv werden. Da braucht er jetzt noch keine große Geistesschulung dazu, das lernen wir heut schon als kleines Kind irgendwo zu ergreifen.

Seelische Blindheit: Die Seele verweigert sich

Kann aber auch passieren manchmal durch einen Schockzustand, durch irgendeine traumatische Erfahrung, dass wir es verweigern zu tun. Ich habe öfter schon von dieser seelischen Blindheit gesprochen. Die kann eine Teilblindheit sein. Die kann eine Vollblindheit sein, die ist eigentlich sehr schwer loszukriegen, weil organisch alles in Ordnung ist, es ist nur die Verweigerung der Seele da, das ins Bewusstsein zu heben. Und die kann sehr stark sein. Und die kann manchmal unheimlich kurios sein. Also, jemand ist von einem Hund als Kind gebissen worden und der sieht alles - nur Hunde nicht. Ist dann ausgeblendet. Da kommt wer mit drei Schäferhunden und er sieht den Menschen, aber die Hunde nicht. Kann man sich gar nicht vorstellen.

Wir stecken voller Vor-urteile: Wir sehen kaum mehr als wir erwarten und leben in unserer vom Ego bestimmten eigenen Vorstellungswelt

Nur, uns geht es allen so: Wir gehen durch die Welt und sehen 99 Prozent dessen, was vor unseren Augen ist, nicht. Und von dem, was wir sehen, ist noch der größte Teil der, dass wir das sehen, was wir erwarten zu sehen. Das heißt, wir schicken eigentlich schon ein Bild dem entgegen, was wir erwarten. Wir haben schon einen flüchtigen Eindruck, das wird das und das sein. Das sagen wir uns natürlich nicht bewusst, aber wir formen das Bild ganz stark. Und also zur wirklichen Wahrnehmung durchzudringen, ist gar nicht so leicht. Daher, kein Wunder, dass in der Philosophie auch, so groß im 19. Jahrhundert, die Rede war davon, ja wir können ja überhaupt nur wissen von unseren Vorstellungen von den Dingen. Sie haben völlig recht, zu 99 Prozent ist genau das der Fall. Nur, es liegt an uns, eben über diese Vorstellungen hinauszukommen, zur sinnlichen Wirklichkeit. Da rede ich noch gar nicht von irgendwas Übersinnlichem. Sondern nur die Sinneswelt einmal ungetrübt zu sehen. Ungetrübt von unseren Vor-urteilen, die wir mitbringen. Im Grunde haben wir immer Vorurteile. Das, ja, hat sich bewährt für das äußere Leben, offensichtlich irgendwo, wo wir in einer gewohnten, vertrauten Umgebung arbeiten, ist eben dann gar nicht notwendig, das Bewusstsein sehr zu belasten damit, genauer hinzuschauen. Man sieht was - aha - ist schon eingeordnet, klassifiziert, passt. Und brauche ich gar nicht wirklich intensiv hinschauen.

Aber was wir damit eben überhaupt natürlich nicht mitkriegen, wie da das Seelische, das Geistige aus der Welt zu uns spricht. Das kriegen wir gar nicht mit. Das ist halt für das praktische äußere Tun zunächst einmal verschleiert - und wir ziehen aber wirklich selber den Schleier darüber und die Widersacher helfen uns halt dabei, den Schleier darüber zu ziehen und uns eigentlich einzuspinnen in unsere Vorurteile, in unsere eigene Vorstellungswelt. Aber auch ein Aspekt dessen, dass gerade das mit eine Basis war, dass wir unser Ego entwickeln konnten. Also sozusagen unsere kleine Innenwelt. Wo wir aber auch nicht unser wirkliches Ich drinnen haben, sondern im Grunde auch nur eine mehr oder weniger, meistens mehr, verzerrte Vorstellung von dem, wer wir wirklich sind. Also die kann überzogen ins Positive sein oder überzogen ins Negative, aber sehr selten entspricht sie der Realität. Ich meine, es gibt die Menschen, die sich für alles viel zu klein halten, so ich kann eh nichts, ich bin so klein - und sich ganz klein machen, obwohl sie in Wahrheit viel größer sind von ihrer Kapazität her. Und andere: Ich bin der Größte, der Beste, der Schönste und sonst was. Und da ist vielleicht grad, dass es sehr klein ist, das Ich noch so klein ist, noch sehr träge ist. Also, da gibt es alle möglichen Verzerrungen, und das Richtige liegt irgendwo genau in der Mitte dazwischen - und den Punkt müssen wir aktiv suchen, im Grunde. Es ist im Grunde nicht schwer, das Ich zu finden, weil, wir finden es in allem, was uns entgegenkommt. Dort könnten wir es finden, aber in der Praxis ist es doch wahnsinnig schwer, weil wir es gar nicht erkennen, obwohl wir eigentlich ununterbrochen die Begegnungen haben, wo uns unser Ich aus der Welt zukommt. Aber das wenigste davon kriegen wir mit.

Wenn zuviel Bewusstsein da ist: Seelischer und körperlicher Schmerz bis hin zur Notwehrreaktion Ohnmacht

Und das mitzubekommen, immer mehr wach zu werden dafür: Ich sage einmal, das ist die große Aufgabe jetzt vor allem unseres Bewusstseinsseelenzeitalters. Es geht jetzt eigentlich erst so richtig an damit, dass wir uns damit beschäftigen, unser Bewusstsein wirklich selbst aus eigener Kraft weiterzubilden. Wir haben, sage ich mal, ein bisschen einen Ansatz mitbekommen, das zieht sich natürlich jetzt schon längere Zeit, aber das ist noch im Verhältnis zu dem, was es werden wird, noch ziemlich an der Nulllinie entlang. Also, der große Aufstieg steht uns noch bevor. Also, wir werden noch schauen, was alles im Bewusstsein Platz hat. Und wie soll ich sagen, das ist ein schwieriges Training in Wahrheit, weil, was passiert denn, wenn zu viel Bewusstsein da ist, nämlich mehr Bewusstsein, als wir ertragen können: Dann empfinden wir es als Schmerz, als seelischen Schmerz oder auch als körperlichen Schmerz. Und wenn das zu stark wird, werden wir einfach ohnmächtig, dann ist das Bewusstsein ganz weg. Also das ist sozusagen unsere Notwehrreaktion drauf. Darum, zum Beispiel, wenn wir ein Bewusstsein dafür hätten, was in unserem Organismus wirklich sich abspielt tagtäglich, sprich in unserem Blutkreislauf, in der Atmung, in der Verdauung, in der Bewegung der Muskeln und so weiter… Wir kriegen ja das meiste davon nicht mit - selbst wenn wir ein tolles Körperbewusstsein haben, wie man sagt. Also, ja, es gibt manche Menschen, die ein bisschen mehr Bewusstsein davon haben, aber das ist auch ein Hauch von dem, was wirklich sich abspielt. Und daher sind wir dort, wo wir unseren Willen entfalten, im Grunde praktisch völlig unbewusst.

Dualismus zwischen Sinnlich-Stofflichem und Geistig-Übersinnlichem: Eine geistig kranke Vorstellung des Abendlandes, die wir aus eigener Kraft wieder überbrücken müssen

Wir verwechseln immer, ich will das, ich will das, ich will das. Das ist die Vorstellung des Willens. Ich stelle mir vor, ich will dieses Glas haben. Aber was alles passiert, dass das überhaupt möglich ist, dass ich das Glas ergreifen kann, ohne es zu verschütten, ohne es zu zerbrechen. Wo im Übrigen also die Roboter, die es heute schon gibt, größte Schwierigkeiten haben damit, weil sie nicht die Sensibilität, nicht die Wahrnehmung, nicht die Zartheit haben. Nur, wir haben sie, aber bewusst kriegen wir nichts, also das wenigste davon mit. Da spielt sich das meiste noch unbewusst ab. Und das heißt, wir brechen jetzt aber langsam, allmählich, im Bewusstseinszeitalter in eine ganz neue Dimension auf und dann wird auch mit dem Sinnlichen, das wir immer differenzierter wahrnehmen, eben auch das Geistige aber für uns wahrnehmbar werden. Weil, es gibt im Grunde diese Trennung nicht. Das ist eine von uns eingeführte Konvention, dass wir sagen, das ist die Sinneswelt und dort ist die geistige Welt. Und man denkt, da ist jetzt irgendeine Mauer dazwischen oder was. Es ist eigentlich ein stufenweiser Übergang, und die sinnliche Welt - was wir als sinnliche Welt heute erleben - ist halt ein unterer Bereich davon, der noch dazu eben von den namentlich ahrimanischen Mächten verdunkelt ist. Und der daher sehr schattenhaft ist und verzerrt ist und verändert ist, aber im Prinzip gibt es eine Welt. Und wir müssen… das ist eine der wichtigsten Dinge, denke ich, heute, weil das wirklich die geistig völlig kranke Vorstellung des Abendlandes ist: Der Dualismus zwischen Sinnlich-Stofflichem und Geistig-Übersinnlichem oder sonst was. Wir erleben die Welt so, aber wir müssen uns bewusst sein, dass in der Realität diese Trennung nicht besteht, diese Trennung führen wir herbei, um sie aus eigener Kraft wieder zu überbrücken - und daran spüren wir die Kraft unseres Ichs, in Wahrheit. Aber diese Kluft, die da drinnen ist, ist nur dazu da, damit wir unser Bewusstsein entwickeln können. Sie hat in der Wirklichkeit sonst keine Basis, überhaupt nicht, in der Wirklichkeit gibt es diese Trennung nicht. Also, es gibt keinen Gegensatz von materiell und geistig letztlich. Es gibt kein Materielles, ohne dass ein Geistiges bis ins Tiefste drinnen ist. Ohne dem würde es nicht funktionieren.

Materie: Heute bereits ein Un-Begriff in der modernen Physik

Im Grunde, die Naturwissenschaft weiß das, daher ist heute der Begriff der Materie in Wahrheit für die Physik ein Un-Begriff. Weil sie als solche gar nicht zu fassen ist. Ich kann jetzt kommen, ja bis zu den Molekülen, bis zu den Atomen, von mir aus, da kann ich mir noch irgendwas vorstellen. Aber je kleiner ich hineingehe - letztlich in so ein Elektron oder irgendwas, was im Atom herumsaust - da wird es schwierig. Eigentlich gibt es in der ganzen Welt nur ein Elektron, nämlich die Idee des Elektrons, die an allen Ecken und Enden der Welt irgendwelche messbaren Sachen hervorbringt. Aber es ist ein Elektron vom anderen - jetzt spreche ich in der Mehrzahl - nicht zu unterscheiden. Was aber nach den Gesetzen der Logik eigentlich heißt, wenn alles bis aufs letzte Haar gleich ist - der Leibniz hat das so schön gesagt - dann ist es identisch, dann gibt es nur eines. Weil, in der äußeren Welt sind zwei Dinge niemals vollkommen gleich. Man sagt, wie ein Ei dem anderen gleicht es. Aber wenn man genau schaut, ist jedes Ei trotzdem ein bissel verschieden. Und je weiter ich hinunterkomme, gibt es das nicht mehr. Es gibt eine Idee und das ist eigentlich ein Geistiges, das da drinnen steckt, auf dem Grunde der Materie. Das ist jetzt gar nicht anthroposophische Weisheit, sondern das ist naturwissenschaftliche Weisheit oder Erkenntnis, die kommt.

Und das Sinnliche, so wie wir es erleben, ist eben eine Erscheinung, ist nur eine Erscheinung. Und wir stehen heute jetzt in der Kulturepoche drinnen, wo das langsam ins Bewusstsein kommen sollte, könnte, kann, wird. Wird auch passieren, wird auch passieren. Aber das heißt, das stellt so viele Gewohnheiten aus vergangenen Zeiten infrage und das ist immer das Privileg eines neuen Zeitalters - und wir stehen in einem neuen Zeitalter - alles, was früher war, über den Haufen zu werfen. Und das gilt im höchsten Maße für unsere Zeit. Und wir stehen immer noch im ersten Drittel des Bewusstseinsseelenzeitalters. Das heißt, es ist immer noch in gewisser Weise die Zeit, wo das Alte nachwirkt, bereit gemacht wird, um auf die neue Stufe zu kommen. Aber es bricht auch immer schon mehr auf das, was wirklich nach vorne weist. Also was wirklich den Kern unseres Zeitalters ausmacht. Und da wird man die Welt ganz anders erleben, die Welt ganz anders erleben.

Im Zuge der Entwicklung unserer Kulturepochen wird der Mensch immer "jünger": In wenigen Jahrtausenden wird der Mensch die Geschlechtsreife nicht mehr erreichen

Und der Punkt ist nur, das passiert also heute auch alles nicht mehr einfach so von selbst, sondern es hängt sehr viel heute davon ab, wie aktiv der Mensch selber wird, geistig aktiv er wird. Von selber entwickelt es sich bis zu einem gewissen Grad. Rudolf Steiner spricht auch von einem sogenannten jünger Werden der Menschheit. Mit dem meint er folgendes: dass die Menschen nur bis zu einem gewissen Alter durch die natürliche, also das heißt, die leibliche Entwicklung etwas Neues dazu bekommen und dass das aber ab einem gewissen Alter abreißt. Zur Zeit von Rudolf Steiner war das so das 27. Lebensjahr in etwa. Es ist heute schon wieder etwas zurückgegangen, also wir stehen heut sicher so beim 25. in etwa. Und was darüber kommt… auf dem Niveau kann man stehen bleiben; bis zu neunzig oder hundert Jahren bleibt man dann eigentlich, geistig gesehen, 25-jährig - und entwickelt sich von selbst nicht weiter. Also das heißt,arein durch die natürliche Entwicklung passiert nichts mehr. Wenn man zurückgeht in die urindische Zeit, haben sich die Menschen noch fast bis ins sechzigste Lebensjahr hinein durch die natürliche Entwicklung einfach weiterentwickelt. Also durch das, was mit dem Körper passiert ist, mit den Veränderungen, durch die Weisheit des Körpers sind sie gereift. Der Mensch heute reift alleine durch das nicht mehr. Das hört im 25., 26. Lebensjahr auf. Und darum haben wir natürlich viele Greise, die eigentlich 25 sind heute, oder 26. Nicht das körperlich, vielleicht sind sie gebrechlich, aber von den geistigen Fähigkeiten, von den wirklich schöpferisch-geistigen Fähigkeiten, vom Bewusstseinsgrad sind sie auf dem Niveau stehen geblieben, auf dem sie waren. Und das wird von Jahr zu Jahr schlimmer werden. Es wird von Jahrzehnt zu Jahrzehnt, von Jahrhundert zu Jahrhundert schlimmer werden. Es wird letztlich so weit kommen, dass im 5., 6., 7. Jahrtausend sich die Menschen gerade noch bis knapp an die Pubertät hin entwickeln, das heißt bis zur Geschlechtsreife. Das heißt, es wird dann tatsächlich auch die Geschlechtsreife nicht mehr stattfinden. Und das ist der Zeitpunkt, wo die Menschheit beginnt auszusterben auf Erden. Und wir haben ja öfter schon davon gesprochen, dass die Zeit der Menschen auf Erden begrenzt ist; sehr streng begrenzt eigentlich ist und dass eben etwa in dieser Zeit - 5., 6., 7. Jahrtausend - die meisten Menschen sich nicht mehr inkarnieren werden auf Erden. Und sich auch nicht mehr inkarnieren müssen, wenn sie geistig so intensiv an sich gearbeitet haben, dass sie für ihre weitere Entwicklung der physischen Verkörperung nicht mehr bedürfen. Und das heißt, wir haben aber ein bisschen einen Zugzwang in Wahrheit, da dran etwas zu tun. Also wach zu werden in unserem Ich, Bewusstsein zu entwickeln und Wege zu finden, Wege zu suchen. Wege zu finden, wie man dieses Ich-Bewusstsein und dieses willentlich ganz bewusst, wach bewusst aus dem Ich heraus tätig zu sein, wie man das fördern kann.

In Fortführung des 124. Vortrages: Mit dem Vaterunser okkulte Kräfte entwickeln

Und damit möchte ich jetzt anknüpfen an das Thema, das wir das letzte Mal eben begonnen haben, uns mit dem Gebet, mit dem Vaterunser zu beschäftigen. Es hat nämlich in Wahrheit sehr viel damit zu tun. Und das wollen wir uns heute anschauen, wie also dieses Vaterunser in seinem ganzen Aufbau mit dem Menschenwesen zu tun hat, mit seinen Wesensgliedern auch zu tun hat. Und wie es in Wahrheit, wenn man es sehr bewusst betet, sich bewusst damit beschäftigt, eben auch die geistige Kraft rege macht, nicht nur zu verstehen das Menschenwesen, sondern wirklich auch daran zu arbeiten. Eben wach zu werden dafür, weil die Voraussetzung ist, wach werden dafür. Und das wirklich ganz konkret spüren zu lernen. Und Rudolf Steiner sagt ganz deutlich, man kann durch das Vaterunser ja sogar okkulte Kräfte entwickeln. Okkulte Kräfte! Na, das klingt jetzt schon wieder so mystisch irgendwo. Es heißt nichts anderes, als eben geistige Kräfte zu entwickeln, die das enthüllen, was uns vorher verborgen war. Okkult heißt ja nichts anderes als verborgen.

Kleiner Einschub: Was ist unter dem geheimnisvollen Begriff "okkult" zu verstehen?

Die Ärzte sprechen manchmal von einem okkulten Schmerz oder was, wenn sie die Ursache nicht finden. Es tut weh und der Schmerz wandert womöglich irgendwo herum. Einmal tut es mir im Knie weh, dann tut es mir da oben am Kopf weh und dann am Ellbogen. Und es ist aber organisch überhaupt nichts zu finden. Aber eindeutig, der Schmerz ist da, das tut höllisch weh, es ist verborgen einfach. Also, okkult heißt nichts anders, als verborgen. Diese Worte sind heute so belastet - mit einem bisschen mystischen Schauer, der dahinter ist: Geheimzirkel, der wo abgeschlossen, verborgen irgendwas macht. Nein, im Grunde geht es darum, dass wir alle das, was uns jetzt noch verborgen ist, Schritt für Schritt enthüllen; was uns verborgen ist, an unserem eigenen Wesen - und da sind wahrscheinlich 99,99 Prozent unseres eigenen Wesens uns verborgen - und erst recht von der Welt draußen. Und da einfach mehr mitzukriegen davon, um das geht es eigentlich.

Das christliche Gebet zielt auf die Bewusstseinsseele: Ich muss mich frei von allen egoistischen Bestrebungen machen und einen göttlichen Willen in mir entwickeln

Und das christliche Gebet - und das Vaterunser ist das christliche Gebet schlechthin - rechnet ganz auf die Bewusstseinsseele, auf das wache Ich. Das hat einiges zur Folge, auch im Umgang, wie man damit umgehen sollte, mit dem Vaterunser. Das Erste ist einmal klar, das haben wir schon das letzte Mal besprochen: Ich muss das Gebet, die Bitte an die geistige Welt, freimachen von allen egoistischen Bestrebungen. Also nicht: „Bitte lieber Gott, mach, dass beim Nachbarn der Blitz einschlägt, aber nicht bei mir!“ Das ist natürlich ein völliger Nonsens. Also das heißt, ich muss eigentlich einen geistigen, einen göttlichen Willen in mir entwickeln. Das heißt, die Frage kann eigentlich immer drumstehen, ich bittedarum, dass mir die Kraft gegeben sei oder mir die Möglichkeit gegeben sei, meine geistige Kraft einzusetzen im Dienste der ganzen Welt, im Dienste des Göttlichen; das heißt, die Welt weiterzuentwickeln. Das ist das, was das Ich macht, weil, das ist die einzige Chance, dass es sich selbst entwickeln kann. Das Ich reift an dem, was es zu verschenken hat an die Welt. Mit jedem sich verschenken, wird es größer, reicher und bewusster. Das ist der Schritt. Also das Ich, das wirkliche Ich, kann niemals sagen, ich will mal jetzt was, aber nur für mich entwickeln, das gehört nur mir. Das kann das Egound mit dem soll es halt glücklich werden, wird es aber meistens eh nicht. Weil, das fängt an, wenn man es zu lang umklammert, zu stinken und zu schimmeln in Wahrheit und verdirbt einen selber.

Aber in Wahrheit kann ich geistig nur wachsen, indem ich mich verschenke. Das ist das Grundprinzip der Liebe auch, auf der anderen Seite. Das heißt, sich selbst verschenken an die Welt. Das heißt, im Kleinen, das zu tun, was die Gottheit im Großen gemacht hat. Sie verschenkt sich an die Welt - und dadurch ist überhaupt die Welt erst zustande gekommen. Aus ihrer Schöpferkraft, die sie gibt, ist die ganze Welt entstanden. Sind die ganzen geistigen Wesen entstanden, die dazu notwendig sind. Das geht also in einen sehr stufenweisen Prozess. Und ihr wisst, wir haben davon gesprochen, dass jetzt der Unterschied von uns Menschen zu den geistigen Hierarchien, die über uns stehen, der ist, dass wir Menschen sozusagen den Zugang zu dieser göttlichen Quelle, zu dieser Kraftquelle, in unserem Ich unmittelbar drinnen haben. Während die ganzen Hierarchien über uns angewiesen sind auf das, was sozusagen vom Umkreis her auf sie herunterfließt. Und bei uns, mit dem Erdenleben des Christus, hat sich das Ganze umgedreht. Das heißt, aus dem Mittelpunkt, aus dem Zentrum, aus dem Brennpunkt, wo die ganze Welt-Geistigkeit, das Welten-Ich in uns unseren individuellen Brennpunkt bildet - und damit unser individuelles Ich -, dass da aus dieser Quelle alles herauskommt. Und dass damit verbunden ist also namentlich die Kraft des Christus. Ja, aber eigentlich die Kraft letztlich der ganzen Trinität. Das werden wir uns noch genauer anschauen.

Das Fünfte Evangelium: Während eines todesähnlichen Zustands erlebt der Jesus von Nazareth in einer Inspiration das makrokosmische Vaterunser

Und das Vaterunser als Gebet weist eigentlich auf die ganzen Stufen hin, die da zu absolvieren sind, und auch auf das hin, wo die Probleme liegen können. Dass mit der Menschwerdung viele Probleme verbunden sind, das haben wir ja schon das letzte Mal auch besprochen, als davon die Rede war, wie es Rudolf Steiner schildert im Fünften Evangelium: wie der Jesus von Nazareth, in den noch nicht der Christus eingezogen war, wie er in seinem etwa 24. Lebensjahr an eine Eingeweihtenstätte, an eine Tempelstätte kommt, die aber jetzt schon ganz verfallen ist, wo sich Menschen versammelt haben, die heruntergekommen sind, sowohl leiblich wie auch seelisch geistig heruntergekommen sind, die schwer unter den Dämonen zu leiden haben, von denen sie besessen sind, von den Dämonen, die sich an dieser einstmals heiligen Stätte versammelt haben. Und wie dann dieser Jesus von Nazareth angesichts dieser ganzen Situation sprechen will zu den Menschen; dort betritt er die heiligste Stelle dieses Heiligtums und bricht wie tot zusammen. Worauf die Menschen in Panik fliehen, weil das so ein erschütternder Moment für diese Menschen dort war, weil, sie haben gedacht, jetzt kommt der neue Priester, der sie aus ihren Leiden herausführen wird - und er stürzt jetzt wie tot zusammen.

Und in diesem Moment des wie tot Zusammenstürzens erlebt er jetzt etwas geistig. Er erlebt eine Stimme, also er hat ein inspiratives Erlebnis sozusagen, er hört die geistige Welt, wenn man so will. Und sie spricht das, was Rudolf Steiner genannt hat, das umgekehrte Vaterunser oder auch das makrokosmische Vaterunser. Und darin drückt sich eigentlich aus, wie die göttlich-geistige Kraft herabgestiegen ist - oder auf dem Wege ist herabzusteigen - auf die Erde und wie dabei aber immer mehr diese Kraft korrumpiert wird im Grunde. Also der Weg wird gezeichnet, wie eine hohe geistige Kraft langsam, stufenweise, während der ganzen Menschheitsentwicklung, heruntersteigt, sich manifestiert in den Menschen, in den Menschengemeinschaften, dabei aber immer mehr verdorben wird, in gewisser Weise. Und ich lese euch das noch einmal vor. Dieses makrokosmische Vaterunser ist natürlich in der Bibel nirgendwo erwähnt. Es steht eben in dem sogenannten Fünften Evangelium, das im Grunde ungeschrieben ist, aber das von Rudolf Steiner mündlich vorgetragen wurde oder mündlich berichtet wurde davon. Und da geht es eben um die Zeit des Jesus von Nazareth zwischen seinem 12. Lebensjahr bis zum 30.  Lebensjahr, aber insbesondere beginnend mit dem 18. Lebensjahr. Also was Rudolf Steiner schildert, ist eigentlich zwischen 12. und 18. Lebensjahr auch nichts Konkreteres, es ist ganz marginal. Aber dann mit dem 18. Lebensjahr, wodieser Jesus von Nazareth jetzt wirklich als Handwerker durch das Heilige Land zieht und dabei eben auch zugleich die Menschen kennenlernt und alle möglichen Erlebnisse hat.

Das makrokosmische oder umgekehrte Vaterunser im Wortlaut, den Rudolf Steiner uns übermittelt hat

Und etwa mit dem 24. Lebensjahr hat er eben das jetzt gerade beschriebene Erlebnis in dieser alten Einweihungsstätte, in diesem alten Heiligtum, das aber verfallen ist. Und da vernimmt er jetzt, während er in diesem, ja, wenn man so will, scheintoten Zustand, das ist ja im Grunde gerade ein Einweihungsschritt, der passiert. Also, es ist jetzt zwar kein dreieinhalbtägiger Todesschlaf oder so, aber es ist jedenfalls ein, sagen wir mal, ein ausgedehnter Moment, wo er wirklich in einen todesähnlichen Zustand hineinversetzt wird. Und in diesem Moment erlebt er das makrokosmische Vaterunser als Inspiration. Und das lautet also so:

"Amen!

Es walten die Übel,

Zeugen sich lösender Ichheit,

Von andern erschuldete Selbstheitschuld,

Erlebet im täglichen Brote,

In dem nicht waltet der Himmel Wille,

Da der Mensch sich schied von Eurem Reich

Und vergaß Euren Namen,

Ihr Väter in den Himmeln."

Das makrokosmische Vaterunser in seiner Beziehung zu unserem Entwicklungsweg, Teil I: "Es walten die Übel" - Die soratischen Mächte greifen unser Ich an

Mehrzahl, ihr Väter in den Himmeln. Also, "es walten die Übel". Übel ist ein Wort, das hier Rudolf Steiner gebraucht, das dann auch in der Originalversion der Bibel in den alten Übersetzungen vorkommt, aber meistens übersetzt wird mit dem Bösen. Also, die Übel und das Böse: da ist das Gleiche gemeint. Und was ist damit gemeint? Wenn man es ganz, ganz stark nimmt und nimmt unter der Perspektive, dass wir uns ja beschäftigen mit der Apokalypse des Johannes, beschäftigen mit den Widersacher-Kräften, die im tiefsten Abgrund lauern, also letztlich die soratischen Wesenheiten, die den Menschen bis zur schwarzen Magie bringen, anregen mit der Hilfe der Asuras und der ahrimanischen Mächte - und so weiter. Aber die eigentliche treibende Kraft sind die soratischen Wesenheiten. Dann steckt das genau hinter diesem wirklichen Bösen, hinter diesen Übeln, die eine Verfehlung der Ichheit sind, wo das Ich sich auf einen falschen Weg begibt. Also alles, was mit den Übeln zusammenhängt, hängt damit zusammen, dass das Ich auf einen falschen Weg kommt.

Das makrokosmische Vaterunser in seiner Beziehung zu unserem Entwicklungsweg, Teil II: "Zeugen sich lösender Ichheit" - Die Gottheit wird immer mehr tätig über die individuellen Ich-Funken

Drum steht auch „Zeugen sich lösender Ichheit“. Ja, es löst sich diese Ich-Kraft aus dem Weltenschoße heraus. Wenn wir denken an die Schöpfungsgeschichte, ist unsere Ich-Kraft zunächst einmal eine Opfergabe der Elohim, die ihr Ich hinopfern als einen gemeinsamen großen Funken. Als Menschheits-Ich wird dieser Funke einmal zunächst gegeben. Und dieser Funke ist ein riesiges Kraftpotenzial. Aber entwickeln kann es sich nur dadurch, dass jetzt die Menschen… Das heißt, dieser eine Funke beginnt sich immer mehr aufzuteilen in einzelne kleinere Funken. Und was jeder einzelne dieser Funken an Kraft entfaltet, um zunächst einmal sein Seelisches umzuarbeiten, das bringt diesen Funken immer mehr zum Wachsen, zum Leuchten, zum Kräftigen. Und dadurch entsteht also die immer stärkere individuelle Ich-Kraft, die aber immer zugleich Teil der göttlichen Ich-Kraft ist, aber ihr eben eine individuelle Nuance gibt. Und das ist für die Zukunft das ganz Wichtige, dass die Gottheit immer mehr durch die einzelnen individuellen Ich-Funken tätig wird. Und das heißt, wo der Wille, der sich im Ich entfaltet, und der göttliche Wille im vollkommenen Einklang sind, eigentlich das Gleiche sind. Oder ein Aspekt des Gleichen sind. Und das heißt, der Wille der einzelnen Menschen zusammengenommen, das heißt letztlich der ganzen Menschheit, ist zugleich der göttliche Wille. Da gibt es keine Trennung mehr. Wenn es gut läuft, wenn es richtig läuft.

Das makrokosmische Vaterunser in seiner Beziehung zu unserem Entwicklungsweg, Teil III: Für die Freiheit des Menschen riskiert die Gottheit, ihre gesamte Schöpfungsidee in die Sinnlosigkeit zu führen

Wenn wir eben nicht von den Übeln ergriffen werden, also von dem Bösen ergriffen werden, das jetzt eine ganz andere Intention hat, nämlich diese gewaltige geistige Kraft, das heißt eigentlich, die göttliche Kraft schlechthin in ein ganz anderes Reich hinüberzuziehen, über den Umweg des Menschen es hineinzuziehen, diese Kraft. Und damit würde im Grunde die ganze, nicht nur Menschheitsentwicklung, die ganze Erdentwicklung, die ganze Entwicklung über die sieben kosmischen Entwicklungsstufen, von denen wir immer wieder gesprochen haben, ins Absurde hineinführen, in die Sinnlosigkeit hineinführen. Und man muss aber sehen, um dem Menschen die Freiheit zu ermöglichen, riskiert die Gottheit, dass diese gesamte Schöpfungsidee, dieser Funke der Schöpfungsidee, scheitert. Komplett scheitert. Und dann ist eine Entwicklung, die über viele kosmische Entwicklungsstufen schon gelaufen ist - eben über den Alten Saturn, über die Alte Sonne, den Alten Mond und mehr als die Hälfte der Erdentwicklung - es könnte passieren, dass diese Entwicklung verloren ist. Ohne dieses Risiko einzugehen, ist die Freiheit des Menschen nicht möglich. Und das heißt, was da geschildert wird, ist durchaus eine sehr reale Gefahr, die besteht. Und die einzigen, die etwas dagegen unternehmen können, sind wir. Wir können die ganze göttliche Hilfe dafür beanspruchen, aber wir müssen es wollen. Die ganze Gottheit, das heißt, die Vater-Gottheit, der Christus, der Heilige Geist, die ganzen himmlischen Hierarchien, die mit ihnen verbunden sind, können uns nicht helfen, wenn wir sagen: „Njet, wir wollen das nicht“. Aus welchen Gründen auch immer. Wenn wir es verweigern, dann können sie nicht helfen. So weit geht das. Also es ist nicht nur so, dass man sagt, na gut, sie haben sich zurückgezogen und halten sich zurück, aber im Notfall könnten sie ja immer noch einschreiten; sondern sie haben es sich eigentlich unmöglich gemacht einzuschreiten.

Also, wir spielen eine wichtige Rolle in dieser ganzen Entwicklung drinnen. Und daher - das ist schon jetzt bei diesem umgekehrten, bei diesem makrokosmischen Vaterunser - das ist nämlich das Interessante: das ist das Allererste, das oben steht, das Allererste, das oben steht, dass diese Gefahr besteht, in Wahrheit mit den Übeln zu unterliegen: "Es walten die Übel, Zeugen sich lösender Ichheit." Sich lösend. Wir können uns eben auch völlig loslösen von dem göttlichen Impuls und diese ganze Kraft, die wir mitbekommen haben, dem Reich der Widersacher schenken, übergeben, ja, vielleicht um dann von dort einen anderen Lohn zu erwarten, wie auch immer. Also, indem wir den Weg der schwarzen Magie letztlich gehen. Also geistige Kräfte in den Dienst des absoluten Egoismus zu stellen - und nicht ihn (sie) zu stellen im Sinne des Ganzen, des großen Ganzen. Das Ich ist immer… das wirkliche Ich ist das, was sich gibt an das Ganze, um das zu vergrößern. Wenn es vom Egoismus erfasst ist, heißt es eigentlich im schlimmsten Sinne, geistige Kräfte sammeln im Dienste des Ego. Und auf das warten die soratischen Wesenheiten. Das sind die für sie interessanten Menschen, die da sehr viel hereinholen und die dann irgendwann sagen: "Ja, mit dieser ganzen Fülle, die ich geraubt habe" - jetzt in dem Sinne aus der geistigen Welt, also an Schöpferkräften - "mit dem gehe ich als großes Wesen, als mächtige Individualität ein in das Reich der soratischen Wesenheiten." Dort ist es dann allerdings mit der Freiheit vorbei, aber es ist eine große Machtpositiontrotzdem.

Abstieg und Aufstieg: Im Garten Eden in seiner Verdichtung bis ins Luftelement erlebt der Mensch Sündenfall und letzten Frontalangriff der Widersachermächte

Und das hängt auch sehr eng zusammen mit genau dem Punkt, wo für uns Menschen, auch wenn wir einen geistigen Entwicklungsweg gehen, die größte Gefahr droht. Das ist der Punkt. Und dieser Punkt wird erreicht, ich habe das das letzte Mal wieder einmal geschildert: oben im irdischen Paradies. Dort ist der entscheidende Punkt, dort ist die allergrößte Gefahr. Dort hat die Gefahr begonnen, wenn man so will. Im Garten Eden hat die luziferische Versuchung einmal stattgefunden. Dadurch sind wir noch tiefer hinuntergeraten, sind dadurch in den Bereich der ahrimanischen Mächte, der asurischen Mächte, ja, und letztlich der soratischen Wesenheiten gekommen. Und denen werden wir allen im sogenannten irdischen Paradies, das aber eben nicht so eine äußere Verkörperung natürlich war wie jetzt… Also wo der Mensch ja gerade bis zum Luftelement verdichtet war, das heißt, einen sehr luftigen Leib hatte, wenn man so wollte, in Wahrheit eben diese ganze große Sphäre umspannt hat, den äußersten Bereich dessen, wo jetzt der Mond sich bewegt, sogar etwas darüber hinaus. Dort in etwa war die Sphäre des irdischen Paradieses. Das ist der Garten Eden. Und in dem herrschten sehr lebendige Kräfte, pflanzenbildende Kräfte, aber auch eben halt nicht unsere heutigen Pflanzen, sondern Pflanzen, die eben in lebendigen Luftströmungen im Grunde sich darleben. Und der Mensch selber war so eine Luftströmung, aber eine andere als die Pflanzen. Und auch die Tiere waren da oben noch in so einer Dichtigkeit da. Nur sind dann zuerst infolge des Sündenfalles die Tiere herunter gesunken, es sind die Pflanzenwesen herunter gesunken und sind immer dichter geworden. Das heißt, sie haben das flüssige Element zunächst aufgenommen, sie haben dann das feste Element, das kristalline aufgenommen zu dem Zeitpunkt, wo der Mensch dann eben auch herunter gekommen ist. Das ist aber das Letzte.

Abstieg und Aufstieg: Der Mensch in seinen Verdichtungen - Leben im Wärmeelement, in den Luftströmungen, im Wässrigen und und endlich im Kristallinen, wo wir nichts Göttliches mehr wahrnehmen

Und da beginnt also die Entwicklung, dass eben auch die Tiere zum Beispiel das Knochensystementwickeln, dass die eigentlich wuchernden Pflanzen beginnen zu verhärten, Bäume zu werden, einen festen Stamm zu entwickeln und solche Sachen. Also das weist halt in die Vergangenheit zurück, in die Zeit, die Rudolf Steiner als die lemurische Zeit bezeichnet. Und das alles hat eben beigetragen auch zu dieser lösenden Ichheit aber. Das ist die andere Seite davon. Es ist eben auch die Voraussetzung dafür, dass wir da hinuntersteigen, hinunterfallen, um unser freies Ich zu entwickeln. Dort oben war es noch im Schoß der Gottheit in gewisser Weise, als Jahwe Elohim eben dem Adam den lebendigen Odem einblies. Was nichts anderes heißt, als dass zu seinem Wesen jetzt auch das Luftelement dazuzählte. Man darf sich nicht vorstellen - es wird manchmal ja geschildert -, es wird in die Nase eingeblasen, aber so eine Nase haben wir noch gar nicht gehabt. Sondern es heißt schlicht und einfach nichts anders, als dass der Mensch jetzt zum Wärmeelement, das er schon hatte - das war das Endergebnis der ersten Schöpfungsgeschichte - jetzt dazu bekommt auch das Luftelement. Und dann beginnt er herunterzusinken. Und dann kommt halt langsam auch, aber nicht mehr durch den göttlichen Einfluss, das Wasserelement dazu und schließlich auch das Erdelement. Das Kristalline. Aber da brauchen wir lang dazu, bis wir das aufnehmen.

Aber wir steigen schon sehr früh dann mit - als der Sündenfall passiert ist - hinunter in das Wasserelement, sinken in das hinein. Das heißt, wir sind die Welle im Ozean, wenn man es jetzt so ausdrücken will. Oder die Wolke, die sich bildet draußen. In all dem leben wir drinnen. Und die Tiere gehen uns voran, um sich zu verdichten. Dann werden halt, weiß ich nicht, die Fische draus und die Amphibien und irgend so was. Die Amphibien, da beginnt aber schon das Kristalline hineinzukommen. Bei den Fischen beginnt es schon hineinzukommen, dass eine Wirbelsäule entsteht und so. Das sind die ersten Momente, und das ist alles aber eine Folge dessen, dass der Mensch beginnt, sich immer mehr mit dieser Erde im engeren Sinne jetzt zu verbinden; mit der Erde, die schon sehr zähflüssig geworden ist, aber wo es noch nicht gab das kristalline Element - zunächst.

In dem Moment, wo das Mineralreich entsteht, ist das das Zeichen, dass der Mensch, wie soll ich sagen, wie an einem Punkt die Erde berührt hat - sagen wir es mal vorsichtig so - "betreten", wäre schon falsch gesagt, weil solche Füße, wie wir es heute haben, hatte er ja noch nicht. Aber dann verbindet er sich mit dieser engeren dichteren Erdensphäre. Das ist der Weg aus dem irdischen Paradies herunter auf die Erde. Und auf diesem Wege passiert immer mehr, dass sich die Ichheit loslöst von dem Göttlichen, loslöst von dem Göttlichen, eigenständig wird. Obwohl darin die göttliche Kraft ist, aber sie steht unter dem Willen des individuellen Menschen. Allerdings des Willens, dessen er sich noch nicht bewusst ist. Wir sind es selbst heute noch nicht wirklich. Das ist die Schwierigkeit dabei. Wir haben also da immense Kraft zur Verfügung und wir gehen noch ganz instinktiv damit um; damals vielfach noch bei den Menschen, die sich gut entwickelt haben so, dass sie wirklich, da sie ja mit ihrem Bewusstsein eigentlich noch ganz in der geistigen Welt waren, daraus ihre Impulse geschöpft haben und dadurch das Ich auf den richtigen Weg gebracht haben. Aber letztlich musste es so weit kommen, dass wir endlich einmal so wirklich da unten stehen und nichts mehr von oben wahrnehmen - nichts mehr, wo es dunkel wird.

Wo der Deckel drüber ist, wo es dunkel wird. Voraussetzung für die Freiheit. Jetzt ist nur mehr das kleine Ego da, in dem aber trotzdem der Funke des Ichs drinnen ist. Und die Kunst besteht jetzt darin, mit dem Funken was anzufangen und sich nicht von dem riesigen Ego in die Enge treiben zu lassen, in dem eben die Widersacherkräfte sich austoben. Ist aber alles zunächst einmal eine Notwendigkeit, wirkliche Notwendigkeit um den freien Menschen zu schaffen. Und wären nur die luziferischen, die ahrimanischen und die asurischen Kräfte da, dann würde auch nicht die Gefahr bestehen, dass das alles schiefgeht. Aber dann würde auch nicht diese wirkliche Freiheit des Menschen entstehen, die letztlich doch entstehen sollte. Und da müssen wir in gewisser Weise sogar dankbar sein - oder zur Kenntnis nehmen -, dass eben die soratischen Wesenheiten da sind, die jetzt wirklich die Möglichkeit letztlich geschaffen haben, dass der Mensch mit seinem Ich in eine ganz andere Welt abbiegen könnte. In eine ganz andere Welt abbiegen könnte. Und die Entscheidung darüber, die letzte Entscheidung, eben der Punkt, bis wohin sie reichen, diese soratischen Wesenheiten, ist eben wirklich dieser Bereich des irdischen Paradieses. Also gut, aus dem ist der Mensch jetzt abgestiegen, jetzt kann man sagen, okay, er entwickelt sich geistig auf Erden, er entwickelt sich weiter.

Aufstieg: Der erste Tod und unser nachfolgendes Wirken für die Erde aus ihrem Umkreis heraus

Er geht durch durch die irdischen Verkörperungen, dann kommen im 5., 6., 7. Jahrtausend die letzten Inkarnationen, irgendwann die allerletzte Inkarnation, wo der Mensch dann seinen ersten Tod erleidet. Der erste Tod ist das endgültige Ablegen des physischen Leibes. Also der erste Tod ist nicht, wenn man das erste Mal gestorben ist auf Erden, sondern es ist gerade der letzte Tod auf Erden, wo wir das letzte Mal einen physischen Leib ablegen. Dann ist erst sozusagen dieses Sterben auf Erden endgültig geworden. Wir haben das Physische in der Form, in der materiell durchsetzten Form, wie wir es jetzt haben, endgültig abgelegt, um dann uns rein auf einer höheren Ebene weiterzuentwickeln. Das heißt, zunächst in einem Ätherleib und so weiter. Und damit ist aber wieder verbunden… also in dem Moment, wo wir den physischen Leib ablegen, und das heißt ablegen… der Prozess dauert ja dann auch noch insofern eine Weile, weil… Gut, jetzt legen wir also alles das ab, was mit dem mineralischen, festen Element verbunden ist, mit dem kristallinen Element. Also wir verkörpern uns nicht mehr in einem Leib, der etwas von diesem Festen in sich hat, aber der wohl noch etwas Flüssiges hat. Das heißt, wir leben wieder mal mit den Wasserströmungen, mit den Wolken, mit den Wolkendünsten, in denen werden wir uns sehr wohl zunächst noch mal verkörpern. Also das heißt es, wenn es heißt, im 5., 6., 7. Jahrtausend wird der Mensch sich nicht mehr inkarnieren auf Erden: Wenn man es genauer nimmt, heißt es, er inkarniert sich nicht mehr in einem solchen Leibesgefäß, wie wir es jetzt gewohnt sind, aber er lebt sehr wohl im Wässrigen der Erde, in den Dünsten, die über der Erde leben und schweben, in den Luftströmungen, im Wärmeelement, das die Atmosphäre durchzieht. In dem allen werden wir leben so, wie wir gelebt haben, bevor wir die feste Erde betreten haben. Aber nur jetzt mit einem ganz anderen Bewusstsein und mit einer höheren Entwicklungsstufe. Aber wir gehen durch das durch und wir werden dann sehr, sehr viel arbeiten an der Erde.

Und wir werden eine große Aufgabe haben, die Erde bereit zu machen zu dem, dass alles das, was aus der Erdentwicklung kommt, uns dann dazu dienen kann, dass die neue Erde, das Neue Jerusalem gebaut werden kann. Das wird ja ganz davon abhängen von dem, was wir tun. Und da werden wir eine lange Zeit uns damit sozusagen als Menschheit beschäftigen, wie wir jetzt als nicht mehr in einem engen Leibesgefäß verkörperte Menschen - aber mit dem Bewusstsein, das wir dadurch entwickelt haben - wie wir dann ganz bewusst weiterarbeiten an der Gestaltung der Natur und vorbereiten das, was später kommt, eben dieses Neue Jerusalem. Aber das kann alles scheitern, bis zu dem Moment hinauf, wo wir jetzt…  ja, das wässrige Element… dann ziehen wir uns zurück nur mehr ins Luftelement und zuletzt gehen wir ins Wärmeelement über. Das ist dann sozusagen das dichteste. Und da eigentlich zwischen dem Übergang vom Luftelement zum Wärmeelement, da liegt der kritische Punkt.

Aufstieg 6-6-6: Als Wärme-Luft-Mensch auf der Neuen Venus stehen die geistig weit entwickelten Menschen ihrer letzten großen Schlacht gegenüber

Das ist der Punkt, wo die luziferische Versuchung kam in der Vergangenheit: Also der Mensch hatte das Wärmeelement, hat das Luftelement dazu bekommen - und dieser Wärme-Luft-Mensch, das war der Adam, der halt dem Sündenfall unterlegen ist. Und genau an dem… wenn wir den Rückweg wieder gehen, genau an dem Übergang, Luftelement zum Wärmeelement, bis dorthin können die soratischen Wesenheiten hingreifen, können die anderen Widersacher dazu anhalten und anstacheln, den Menschen herunterzureißen. Das heißt, wir denken, wir haben uns jetzt also geistig entwickelt, wir haben uns sogar so weit entwickelt, dass wir unsere letzte irdische Verkörperung durchgemacht haben, also dass wir durch den sogenannten ersten Tod durchgegangen sind - und jetzt denken wir, hurra, jetzt kann nichts mehr passieren! Wir leben im Wasserelement zunächst, wir leben im Luftelement, was kann da schon noch groß passieren? Wir sind im Übergang, rein in das Wärmeelement einzugehen, also das das Letzte noch ist, was vom Physischen, Sinnlichen da ist - und bis dorthin greifen die soratischen Wesenheiten. Dort können sie uns noch erreichen. Und sie legen eigentlich alles darauf an, den Menschen diese Entwicklung bis dorthin möglich zu machen. Weil: Sammle so viel geistige Kräfte, wie du nur kannst! Je mehr du sammelst, desto willkommener bist du uns! Und das heißt, dort wo wir denken, wir haben eigentlich das ganze Übel schon hinter uns gebracht, dort kommt der Frontalangriff. Dort ist die letzte große Schlacht sozusagen. Und die wird im großen Stil eben stattfinden.

Nicht während unserer Erdentwicklung, sondern es geht ja sogar noch weiter, über das Neue Jerusalem, beziehungsweise, was Rudolf Steiner auch den Neuen Jupiter nennt, hinaus und dann in den Venus Zustand, also eine höhere Wiederholung des luftig-leuchtenden Sonnenzustandes. Also wir hatten die Alte Sonne, da ist zum Wärmeelement dazu gekommen Licht und Luft, also Luftelement und Lichtelement. Dem entspricht auf höherer Stufe die Neue Venus, die kommen wird. Und dort, das heißt auf der sechsten kosmischen Entwicklungsstufe: Alter Saturn, Alte Sonne, Alter Mond, Erde, Neuer Jupiter bzw. Neues Jerusalem, das Fünfte - und dann sechste Stufe, die Neue Venus, also die höhere Metamorphose des Sonnenzustandes. Und dort, wenn dieser Zustand, also der sechste kosmische Entwicklungszustand gereift ist durch sechs Lebenszustände und jeder dieser sechs Lebenszustände ist durch insgesamt sieben Formzustände durchgegangen, also Verdichtung wieder bis hinein… Verdünnung wieder hinein... Und jetzt auf der sechsten Stufe, bis zum sechsten Formzustand - dieser sechste Formzustand ist schon ein sehr vergeistigter Zustand in Wahrheit - bis dorthin, bis dorthin, können uns die soratischen Wesenheiten noch erreichen. Und das heißt, da haben wir dann schon eine gewaltige geistige Entwicklungdurchgemacht bis dahin. Da haben wir nicht nur unsere Erdaufgabe bewältigt, da haben wir die Aufgabe des Neuen Jerusalem bewältigt. Wir haben bewältigt einen großen Teil der Aufgabe, die mit der Neuen Venus verbunden ist - und trotzdem, bis dorthin ist im Grunde jeder Mensch noch erreichbar für die soratischen Wesenheiten. Eben namentlich auch die geistig sehr fortgeschrittenen Menschen. Weil natürlich, die sind das Angriffsziel Nummer Eins. Die haben am meisten zu bieten für die soratischen Wesenheiten.

Die Idealwelt der soratischen Wesenheiten: Die Hölle für einen Menschen, der seine schöpferische Ich-Kraft bewahren will

Na bitte, die wollen einen ganzen eigenen, völlig anderen Kosmos bauen, als unser Weg ist. Und nur aus eigener Kraft können sie das nicht; beziehungsweise, wenn sie es machen, wäre das halt ein sehr armseliger Kosmos. Und sie haben die riesige Hoffnung, also einen ganz gewaltigen Kosmos zu schaffen, der halt präzise funktioniert wie ein Uhrwerk, der in gewisser Weise eine, aus ihrer Perspektive gesehen, Idealwelt ist, in der es aber keine Freiheit gibt. Überhaupt keine Freiheit! Ein durch und durch im Grunde berechenbarer Kosmos, der aus lauter kleinen, bildlich gesprochen, Rädchen besteht, die alle zusammenwirken, um dieses große Uhrwerk für alle Ewigkeit ablaufen zu lassen, ja, mit einer… auch im Grunde, wovon schon der Nietzsche gesprochen hat: die ewige Wiederkehr des Gleichen. Irgendwann wiederholt sich das alles, weil es einfach über nur endliche Möglichkeiten verfügt. Aber, was ist denn so schlecht daran, wenn diese ewige Harmonie sich immer wiederholt? Keine Entwicklung! Keine Entwicklung drinnen! Null! Sondern das ganze Programm spult sich ab, immer wieder, immer wieder, immer wieder, über endlose Zeiträume. Das ist so etwa das Bild, das da drinnen ist. Und was natürlich für einen Menschen, der seine wirkliche schöpferische Ich-Kraft bewahren will, die Hölle schlechthin ist. Weil, damit wird also alles das, was unseren göttlichen Funken ausmacht, zunichte gemacht.

Aber es wird bestätigt natürlich alles, was zum Beispiel das Ego ausmacht. Weil großes Ego haben, heißt, ich bin dort ein großes, wichtiges Rädchen drinnen. Und ich kann die Lust genießen, dieses Rädchen immer wieder zu drehen, immer wieder zu drehen - und mich daran zu erfreuen, wie mächtig dieses Rädchen ist. Wenn ich es von der Seite sehe, schaut es eigentlich ja zumindest gar nicht so schrecklich aus. Wenn ich es von der Seite des Ichs her sehe, ist es das Schlimmste, was es geben kann. Weil es ist dann das wirkliche Verlöschen dieser Freiheit, die im Ich drinnen ist, dieser Schöpferkraft, die im Ich drinnen ist. Die ist weg. Die ist komplett weg. Und damit ist es wirklich so etwas, wie ein - aus unserer Perspektive gesehen - kompletter Geistestod. Eine völlige Scheidung von dem schöpferisch Göttlich-Geistigen überhaupt. Eine vollkommene Scheidung davon. Aber eben bis dorthin, bis zu fast gegen Ende des Venus Zustandes, der Neuen Venus, bis dorthin können sie uns immer noch erreichen.

Und genauso, wie wir uns geistig weiterentwickeln… gerade dadurch, dass wir uns geistig weiterentwickeln, geben wir diesen soratischen Wesenheiten, insofern sie etwas davon rauben können, auch eine noch sehr, sehr große Entwicklungsmöglichkeit. Wir füttern also diese Wesenheiten im Grunde. Mit jedem schöpferischen Gedanken, den ich in den Dienst des Egoismus stelle, oft vielleicht ohne mir dessen bewusst zu sein, füttere ich diese Wesenheiten. Und sie werden dadurch immer kräftiger. Und die bewussten Schwarzmagier sind die, die das halt also ganz bewusst machen. Aber was ist ihre Hauptarbeit, also der Menschen, die wirklich bewusst schwarze Magie betreiben? Möglichst viele Menschen in ihr Fahrwasser zu ziehen, die bei dem ganzen Werk unbewusst mittun. Die schon schöpferisch tätig sind aus ihrem Ich, die aber nicht wach genug sind, genau mitzukriegen, was da passiert, wohin diese Kräfte wirklich fließen. Die halt verbinden das Schöpferische mit dem, wie soll ich sagen, lustvollen Genuss, den das Ego dabei empfinden kann und das ihnen aber jetzt trübt das volle Bewusstsein für das, was abläuft dabei. Ich meine, viele große Künstler haben aus großen geistigen Impulsen geschaffen und trotzdem auch ein ganz starkes Ego gehabt, das also genossen hat - und zwar auf egoistische Weise genossen hat, wie gut sie eigentlich sind in dem, was sie tun.

Aufstieg: Selbstlos zu werden im Ich -  ein irrwitziger Gedanke in heutigen Zeiten?

Und die nicht jetzt in voller… ich meine, das ist ja vielleicht für heutige Verhältnisse überhaupt ein irrwitziger Gedanke, also so selbstlos zu werden in seinem Ich, dass ich einfach nur lebe aus dem, es der Welt zu schenken. Es der Welt zu schenken, nichts von ihr zu erwarten, keine Anerkennung zu erwarten dafür, nichts. Nur zu hoffen, dass das, was man schenken kann aus dem Ich heraus, dass das ein Funke ist, der zündet irgendwo bei anderen Menschen, indem dieser Impuls, den ich, jedes Ich, geben kann, von dem anderen Ich wieder in völlig individueller Weise als Anregung genommen wird, Eigenes zu schaffen, ganz Eigenes. Also ja nicht zu erwarten: "Ach, mein Impuls, der wird sich jetzt in der Welt verbreiten und das wird alles so werden, wie ich es mir vorgestellt habe." Nein, es wird ganz anders werden, aber ich habe eine Anregung gebracht. Und am schönsten wird es sein, wenn daraus Impulse entstehen, die ich nie vorhergesehen hätte, an die ich überhaupt nicht gedacht habe dabei, und doch sehe, das ist aber aus dem Impuls, den ich gegeben habe, herausgekommen. Und zu sehen: "Mein Gott, da sind so viele Menschen, die bringen alles das herein, was ich noch gar nicht hereinbringen konnte." Und das konnten sie nur, weil die ein anderes Ich haben. Weil, als einzelner Mensch kann ich keinen Kosmos schaffen. Alle zusammen letztlich schaffen den neuen Kosmos, ja, eigentlich schon in Wahrheit das Neue Jerusalem. Jedenfalls sind wir da maßgeblich beteiligt dran.

Das makrokosmische Vaterunser in seiner Beziehung zu unserem Entwicklungsweg, Teil IV: An erster Stelle finden wir den Hinweis auf die Gefahr, in das soratische Reich gezogen zu werden

Also, das sind ganz, ganz große Kräfte. Aber an die wollen die soratischen Wesenheiten heran. Also das heißt, hier in diesem makrokosmischen Vaterunser oder dem umgekehrten Vaterunser ist das… gleich an erster Stelle wird auf diese Gefahr in Wahrheit hingewiesen. Also, das ist gleich das, was passiert, was virulent wird, wo wir im Grunde durch die luziferische Versuchung durchgegangen sind und aus dem Paradiese hinausgeworfen wurden, wenn man es so nimmt. Da oben, dort ist der ganz kritische Punkt. Und wir müssen bis dorthin wieder gehen und dann wird die letzte Entscheidung fallen, was mit uns wirklich passiert, welchen Weg wir gehen. Dort erst. Vorher gibt es keine Sicherheit.

Also, wenn wir aber durch diese Venus-Entwicklung 6-6-6 durchgegangen sind, also diese sechste planetarische Stufe und sechste Unterstufe, also sechster Lebenszustand, sechster Formzustand, wenn wir durch das durch sind, dann ist diese Gefahr gebannt, jedenfalls für die Menschen, die bis dahin sich nicht von den soratischen Wesenheiten in ihr Reich haben ziehen lassen. Dann sind wir durch das durch. Aber nicht früher, nicht früher. Und das heißt, bis dahin werden wir sehr viel damit zu tun haben, uns eben auch mit den Widersacher-Kräften zu beschäftigen, immer mehr uns zu beschäftigen.

Das makrokosmische Vaterunser in seiner Beziehung zu unserem Entwicklungsweg, Teil V: "Von andern erschuldete Selbstheitschuld" - Dem Egoismus die Ich-Kraft entgegen stellen und das Astralische ins Geistselbst wandeln

Na ja, wie geht es denn dann weiter. Also:

"Amen!

Es walten die Übel,

Zeugen sich lösender Ichheit,

Von andern erschuldete Selbstheitschuld…"

Von anderen erschuldete Selbstheitschuld. Also die Schuld ist jetzt schon wieder eine andere Ebene als das Übel. Das Übel ist das wirklich Böse. Also das, was der Ich-Kraft, der schöpferischen Ich-Kraft diametral entgegnen steht, was also diese schöpferische Ich-Kraft rauben möchte für das Reich der soratischen Wesenheiten. Die Schuld, die Selbstheitschuld hängt schon mit dem Egoismus zusammen, aber hängt zusammen mit dem, was im Astralischen lebt. Also die Übel hängen zusammen damit, dass das Ich scheitert, in gewisser Weise, seiner wahren Natur nicht gerecht wird.

Die Schuld - die von anderen erschuldete Selbstheitschuld… Na ja,  womit hängt's zusammen? Es hängt zusammen… weil es hier nämlich… in dem makrokosmischen Vaterunser ist etwas zusammengezogen, was dann im regulären Vaterunser, also in dem, das wir gewohnt sind, nämlich aufgespalten ist. Weil, was müsste hier eigentlich stehen? Was hier aber interessanterweise eben nicht getrennt ist, was wir aber dann heute jetzt trennen müssen. Nämlich, wenn ich vorher gesprochen habe, die Übel hängen mit dem Ich zusammen; was wäre denn die nächste Stufe, wo wir gefährdet sind? Wir sind einfach durch die Widersachekräfte gefährdet in unserer ganzen Wesenheit. Woraus besteht denn unsere Wesenheit, was haben wir denn alles? Also, wir haben das Ich, das ist der Kern, das ist wirklich der Kern unseres Wesens. Aber damit sich dieses Ich entwickeln kann, musste es sich auf Erden inkarnieren. Ja, in was inkarnieren? Es braucht einen Astralleib, das ist das, in dem das Ich also primär zu arbeiten hat und daraus also dann sein eigenes Seelisches entwickelt, indem es das Astralische umgestaltet. Dann brauchen wir aber auch einen Ätherleib, die Lebenskräfte. Wenn wir… und gehen wir noch einen Schritt zurück: Wenn wir den Astralleib vollkommen durch unser Ich neu gestaltet haben, das heißt alles, was wir von Natur aus mitbekommen haben, was dann durch die Widersacher - durch die Versuchung der Widersacher - verdorben wurde, wenn wir das alles nicht nur ausgeschieden haben aus unserem Wesen, sondern völlig verwandelt haben zu etwas Neuem, es ins Nichts geworfen haben und uns unseren ureigensten Astralleib selbst aufgebaut haben, dann haben wir das Astralische verwandelt zum Geistselbst. Oder was oft auch bezeichnet wird als Heiliger Geist; damit hängt's zusammen. Den Begriff Heiliger Geist kann man aus verschiedenen Perspektiven sehen. Aber wenn wir das Astralische vollkommen verwandelt haben und uns zu eigen gemacht haben dadurch, dann ist es etwas, was auf der Stufe des Heiligen Geistes steht, in gewisser Weise.


Das makrokosmische Vaterunser in seiner Beziehung zu unserem Entwicklungsweg, Teil VI: Unsere Sünden - Verfehlungen im Astralleib


Und jetzt habe ich noch ein Wort schon gesagt, das hängt mit der Versuchung zusammen. Also gerade im Astralleib sind wir immer der Versuchung unterlegen, also namentlich eben dieser luziferischen Versuchung. Da hat der Sündenfall begonnen. Die Versuchung greift den Astralleib an. Und wenn wir der Versuchung des Astralleibes unterliegen, also zum Beispiel, mit dem hängt auch zusammen… also wenn wir der Versuchung unterliegen, dann begehen wir eine Sünde, wie es so schön heißt. Die Sünde hat was zu tun mit Verfehlungen im Astralleib. Das ist die Sünde. Jetzt ohne irgendeine Wertung oder sonst wie, aber wenn wir eben nicht aus unserem Ich heraus tätig sind im Astralleib, sondern das Ego, das unter dem Einfluss der Widersacher steht, wirken lassen, dann begehen wir eben eine Sünde. Dann sind wir der Versuchung unterlegen und begehen eine Sünde - oder begehen vielleicht immer wieder eine Sünde. Und je öfter wir eine Sünde begehen - tatsächlich gibt es ja in der Kirchenlehre die deutliche Unterscheidung - dann wird aus der wiederholten Sünde… Die wiederholte Sünde zum Laster.


Das makrokosmische Vaterunser in seiner Beziehung zu unserem Entwicklungsweg, Teil VII: Unsere Laster - Gewohnheit gewordene Sünden, die die Lebenskräfte verderben

Laster sind eigentlich Sünden, die zur Gewohnheit geworden sind. Und dann wird nämlich nicht nur der Astralleib verdorben, sondern wird auch der Ätherleib nachhaltig verdorben, die Lebenskräfte werden verdorben. Also, was durchaus ganz praktisch fürs Menschenleben eine Bedeutung hat: Man sagt ja oft, man sündigt beim Essen oder man sündigt beim Trinken oder was. Ja, wenn es zur Gewohnheit wird, dann wird tatsächlich auch die Lebenskraft ausgehöhlt. Also, man kommt nicht nur seelisch irgendwo herunter - immer wieder mein Achtel oder mein Viertel oder sonst was, oder meinen Doppelliter haben, jeden Tag - sondern ich komme gar nicht mehr los davon. Ich kann gar nicht mehr anders. Und es geht gar nicht mehr um die momentane Versuchung: "Ah, da steht a Glasel Wein, das reizt mich!", sondern ich muss es haben. Ich muss es. Es ist Gewohnheit geworden. Es ist eigentlich gar nicht mehr so eine besondere Lust damit verbunden, sondern es ist eine zwingende Gewohnheit geworden. Dann fange ich aber tatsächlich an, die Lebenskräfte zu unterminieren. Und das ist das alles dann, was mit Laster beziehungsweise mit der Schuld zu tun hat. Dann arbeite ich da hinein und hier wird aber nicht unterschieden: Also im makrokosmischen Vaterunser wird interessanterweise nicht wirklich deutlich auseinandergehalten die astralische und die ätherische Ebene. Das mag wohl auch einen ganz bestimmten Grund haben, weil, dort ist diese starke Scheidung erst hineingekommen im Zuge der Menschheitsentwicklung, wo die Menschen schon heruntergestiegen waren auf die Erde.


Der Mensch in seinen Rhythmen: Das Ich und der Astralleib in ihren besonderen Beziehungen zur kosmischen geistig-astralischen Welt


Weil, wir haben ja was sehr Interessantes in unserem Wesen drinnen, was so eben auch die höheren Hierarchien ja nicht haben: Dass wir täglich wechseln in einen Zustand, wo Ich und Astralleib in dem belebten physischen Leib drinnen wohnen - untertags nämlich, wenn wir wach sind - und in der Nacht geht im Wesentlichen das Ich und der Astralleib bis auf eine ganz feine Verbindung heraus und löst sich weitestgehend von dem physischen und ätherischen Leib. Also das heißt, wir gehen eigentlich mit dem Ich und dem Astralleib in einen Zustand einerseits, der ähnlich ist, wie der, der nach dem Tod stattfindet, der aber auch ähnlich ist mit jenem Zustand, als der Mensch eben noch nicht so wirklich auf die Erde heruntergestiegen war. Also wo er außerhalb der Verkörperung ist, sogar außerhalb des Ätherischen ist. Also wo er ganz in der kosmischen geistig-astralischen Welt lebt, sagen wir es mal vorsichtig so - oder zumindest ein Hauch davon im Bild erlebbar ist. Jedenfalls ist da diese Trennung dann stark.


Wasser-, Luft- und Wärmeelement: Auch die Engel, Erzengel und Urengel haben physische Leiber


Aber das ist zum Beispiel bei den Engelwesenheiten nicht so der Fall, obwohl die Engelwesenheiten in gewisser Weise auch einen physischen Leib haben, der aber nicht unmittelbar mit ihnen verbunden ist, sondern der zum Beispiel… Ich habe darüber, glaube ich, schon öfter gesprochen: Engelwesenheiten sindgerade mit Wassergebieten, mit Wasserflächen, Wasserläufen verbunden. Aber so, dass sie mit mehreren Wasserstellen, mit einem See, mit einem Fluss, mit einem Bach dort in der ganzen Welt verbunden sind. Also nicht ein zusammenhängendes Gewässer. Ein Engel ist mit einem See in Österreich verbunden, mit einem Wasserfall in Kenia und was weiß ich. Das gehört zusammen. Also ganz eigene Konstellationen, sodass jeder Engel ja ganz besondere Verbindungen hat. Die gehen aber bis zum Wasserelement, nicht bis zum festen Erdelement hinunter. Aber das haben sie. Und mit dem Luftelement sind sie sowieso auch verbunden und mit dem Wärmeelement verbunden. Also auch die Engelwesenheiten leben in gewisser Weise in der physischen Welt, wenn man so will, aber halt in den feineren Elementen: bis zum Wasser hinauf - oder bis zum Wasser herunter, wie immer man es nennen will.


Und die Erzengel dann nur mehr mit dem Luftelemente und die Urengel, aber auch die Asuras als zurückgebliebene Urengel, dann überhaupt nur bis zum Wärmeelement, also das heißt, bis zu dem, was der Mensch auch hatte; vergleichbar irgendwo doch mit dem Menschen, wie er aus der ersten Schöpfungsgeschichte - also aus dem ersten Bericht der Genesis - herausgekommen ist. Da hat er als Dichtestes das Wärmeelement. Und in ähnlicher Weise ist das aber auch bei den höheren Hierarchien der Fall. Also, da gibt es auch die Verbindung bei den Engeln bis zum Wasserelement, die Verbindung der Erzengel bis zum Luftelement und der Urengel bis zum Wärmeelement.


Wärmeprozesse, Wille und das von draußen wirkende Ich


Und mit dem Wärmeelement, das ist sehr interessant, wie der Aspekt… mit der Wärme und mit dem Wärmeelement hängt auch die Zeit sehr stark zusammen. Das weiß die Physik, dass die Zeit was mit der Wärme zu tun hat, weil die anderen Prozesse sind alle - zeitlich zumindest - umkehrbar. Also die Mechanik und so weiter, das ist alles idealerweise, so wie es zumindest die klassische Physik sieht, umkehrbar. Mit der Wärme kommt etwas Unumkehrbares hinein. Etwas, wo man wirklich zwischen Vergangenheit…


Kurze Unterbrechung wegen technischer Störung.

Ja also… Die Urengel sind auch die Zeitgeister. Das hängt irgendwo damit zusammen. Und es hängt mit dem Willenselement zusammen, das da drinnen ist in der Wärme, das am stärksten in der Wärme wirkt. Der Wille wirkt unmittelbar im Wärmeelement, unmittelbar im Wärmelement. Und im Übrigen, der Wille funktioniert so, dass das Ich von draußen wirkt. Und es wirkt hinein bis in die Wärmeprozesse in uns - und von dort wird ergriffen dann das Muskelsystem und sonst was. Und es ist nicht eine zentrale Steuerung von oben über die Nerven. Sondern das dient eigentlich alles nur dazu, um diesen Impuls, der von außen kommt, zu ergreifen. Und also auch da, da sind so viele Dinge, wo das, was heute in der Naturforschungentdeckt wird… und das ist alles hoch interessant, also das ist interessant, das zu entdecken, weil, sie entdecken genau das, wo das menschliche Ich nicht drinnen ist. Wo es nicht wirksam ist.


Chronobiologie und die Rhythmen im Menschenleib in der Betrachtung von außen


Das heißt, sie erkennen im Grunde… und auch das Astralische nicht, das erkennen sie auch nicht. Sie können also gerade bis an die Grenze dessen kommen - wenn man jetzt… da müssen sie eh noch weitergehen… - bis zu dem, wo das Ätherische wirksam ist. Und schon das wird ein großer Fortschritt sein, dass sie die Ätherkräfte noch erkennen. Bis jetzt erkennt man nur die rein physischen Prozesse: die sinnlichen Prozesse und vor allem auch mit den Nervenprozessen die untersinnlichen Prozesse, die mit Elektrizität und Magnetismus zusammenhängen. Und die spielen ja im Nervensystem eine große Rolle. Und… Nur, die äußere Wissenschaft wird weiterkommen: Also an die Ätherkräfte tastet man sich auch schon in der äußeren Wissenschaft heran. Also namentlich auch dort, wo man erkennt die Zeitrhythmen, die drinnen sind; Chronobiologie oder solche Sachen sind ein gutes Beispiel, wo man erkennt wie auch die Rhythmen im Menschenleib, aber auch bei den Tieren drinnen; die Zeitrhythmen, wie die aber auch in einem Zusammenhang stehen mit kosmischen Rhythmen, also zumindest mit dem Tag- und Nachtrhythmus, mit dem Mondrhythmus. Das ist bereits gut erforscht. Die Planetenrhythmen noch weniger, weil das ein bisschen schwieriger noch zu messen ist, das ist feiner, die Einflüsse. Aber bis dorthin kommt also die äußere Wissenschaft. Das ist aber alles das, wo wir mit dem Bewusstsein nicht drinnen sind. Das heißt, das ist die Welt, der wir uns in gewisser Weise äußerlich, durch äußere Beobachtungen gegenüberstellen können.


Die große Grenzscheide, die wir jede Nacht durchschreiten


Und mit dem Astralischen und mit dem Ich fängt es aber an, von innen her das Bewusstsein zu entwickeln. Und das wird aber eine wunderbare Ergänzung sein, wenn das zusammenkommt. Durch die Geisteswissenschaft kommen wir eigentlich eben aus dem Geistigen, das heißt, aus dem Ich heraus: Werden tätig, fangen an, im Astralischen zu arbeiten, fangen an, diese Arbeit hoffentlich jetzt langsam bewusster und bewusster zu tun und damit dort auch Erlebnisse zu bekommen im Astralischen. Und dann arbeiten wir uns weiter und - das ist noch sehr, sehr schwierig - ins Ätherische, von der anderen Seite. Von der anderen Seite her, um dort wach zu werden. Aber von der Außenseite her, zumindest die Spuren des Ganzen, was sich da tut im Ätherischen, an dem ist auch die äußere Wissenschaft dran. Aber wir können es von der anderen Seite auch entdecken, wenn wir vom Geistigen ausgehen, vom Ich ausgehen. Und aber gerade da eben zwischen Ätherleib, also zwischen den Ätherkräften und dem Astralischen, da ist zunächst einmal die große Grenzscheide, über die wir jede Nacht durchgehen. Da trennt sich eben das Ich und der Astralleib vom Ätherleib und vom physischen Leib - und da ist auch aber die große Scheidewand zwischen dem, was wir als, wie soll ich sagen, Objekt betrachten und dem, was wir als Subjekt erlebenkönnen. Das ist auch die große Scheidung. Also gerade… In Wahrheit, der physische Leib und eben auch die Lebenskräfte sind etwas, was wir zunächst als heutiger Mensch rein äußerlich erleben.


Wir sehen… ja sicher, wir spüren sinnlich irgendwo, es geht uns nicht gut oder was. Aber das ist ein äußeres Erlebnis im Grunde. Wir sehen die Verletzungen, die drinnen sind und diese Dinge. Wir sehen, wenn was mit den Lebenskräften nicht funktioniert; das sehen wir. Und das innere Erlebnis ist dann das, was über das Astralische kommt. Und irgendwo da drin sitzt das Ich. Nicht wahr, der Astralleib ist der Bewusstseinsträger schlechthin zunächst einmal - nicht das Selbstbewusstsein, dazu muss das Ich dazukommen. Aber trotzdem, das Hauptding, also was sozusagen die Hauptenergie des Bewusstseins ausmacht, ist das Astralische eigentlich. Und es geht nur drum, dass da jetzt aber ein Zentrum spürbar wird, das wir eben als das Ich bezeichnen und von dem wir eigentlich ja noch so wenig wissen. So wenig wissen und unser Ego verwechseln damit. Und das Ego ist aber eigentlich ganz das Bewusstsein, das im Astralischen da ist. Das dreht sich zwar irgendwo um den Ich-Punkt herum - nur das ist für uns im Grunde zunächst einmal ein völlig ausdehnungsloser Punkt. Also wir kriegen mit, irgendwo ist was, ich bin.

Das makrokosmische Vaterunser in seiner Beziehung zu unserem Entwicklungsweg, Teil VIII: Eine deutliche Scheidung zwischen Ich, Astralleib, Ätherleib und physischem Leib fehlt im makrokosmischen Vaterunser noch

Aber was bin ich denn eigentlich? Ah ja, ich bin da und dort geboren, ich habe diese und jene Fähigkeiten und ich werde von den und den Menschen bewundert. Und weiß Gott, was ich alles gemacht habe in meinem Leben und überhaupt: Ich bin der Größte. Aber das ist alles nicht Ich, sondern Ego. Und das ist, was alles im Astralischen drinnen lebt und da fährt namentlich der Luzifer, wenn wir eitel sind, mit uns Schlitten - und so weiter. Also, da ist jetzt dieser gewisse Bruch drinnen. Und wie gesagt, diese Verfehlungen im Astralischen und im Ätherischen, also wo die Versuchung und die Sünde übergeht in das Laster und die Schuld, wird in dem makrokosmischen Vaterunser nicht unterschieden. Und ich finde das sehr interessant. Rudolf Steiner sagt dazu gar nichts diesbezüglich und das ist mir erst jetzt in der Beschäftigung, mit der Vorbereitung, so richtig deutlich aufgefallen. Wieso ist das eigentlich? Das ist sehr markant, dass das fehlt da drinnen. Und da muss man sehen, dass eben diese Scheidung, diese deutliche Scheidung zwischen Ich, Astralleib und Ätherleib und physischer Leib, dass das ja wirklich erst passiertist, je mehr der Mensch heruntergestiegen ist auf die Erde. Und das beschreibt jetzt dieses makrokosmische Vaterunser - aber den Weg dort hinunter. Und das heißt, zunächst einmal ist diese Scheidung eben lang noch nicht so deutlich und so krass da.


Das makrokosmische Vaterunser in seiner Beziehung zu unserem Entwicklungsweg, Teil IX: "Erlebet im täglichen Brote" - Steine zu Brot machen? Das ungelöste Problem des Jesus Christus


So, wie geht es jetzt weiter. Also noch einmal von Anfang:


"Amen!

Es walten die Übel,

Zeugen sich lösender Ichheit,

Von andern erschuldete Selbstheitschuld,

Erlebet im täglichen Brote,

In dem nicht waltet der Himmel Wille,

Da der Mensch sich schied von Eurem Reich

Und vergaß Euren Namen,

Ihr Väter in den Himmeln."


"Ihr Väter in den Himmeln" - Mehrzahl, ist auch sehr interessant! Also, "erlebet im täglichen Brote": Das Brot ist, na ja, das, was wir auf Erden brauchen; der Mensch braucht auf Erden das Brot, um leben zu können. Es heißt zwar so schön, der Mensch lebt nicht vom Brot allein, aber ohne Brot im weitesten Sinne genommen, lebt er heut auf Erden auch nicht, sondern wir brauchen das. Und das ist ja sogar einer der Punkte, ich habe's, glaube ich, eh das letzte Mal geschildert: Versuchungsgeschichte des Jesus Christus, jetzt, also nach der Jordan-Taufe, nach dem vierzigtägigen Fasten in der Wüste, treten also der luziferische und der ahrimanische Versucher oder Widersacher an ihn heran. Und er kann den Luzifer relativ leicht aus dem Feld schlagen, das ist kein Problem. Er kann die gemeinsame Attacke von Luzifer und Ahriman auch zurückschlagen. Aber eines sagt dann der Ahriman, wo auch der Christus zunächst keine Lösung dafür anbieten kann, keine Lösung hat: Der Mensch braucht auf Erden das irdische Brot. Und er muss lernen, sozusagen, wie komme ich dazu? Und es geht nicht eben so einfach, aus den Steinen Brot zu machen. Und das sagt ihm ja der Ahriman, mach doch einfach aus den Steinen Brot. Und diese Macht darf der Christus aber nicht einsetzen. Genau diese Kraft nicht.


Aufstieg: Der Mensch wird Steine zu Brot machen und aus dem Toten Lebendiges erzeugen, denn es ist seine Aufgabe

Der Mensch wird sich heranwagen an das. Er wird das Mineralische zum Brot machen, also zum Nahrungsmittel machen. Und das ist ganz interessant, dass Rudolf Steiner sogar gesagt: Die Entwicklung, also auch der Ernährung der Menschheit, wird dorthin gehen; also von der tierischen Nahrung, die man hatte, oder tierische und pflanzliche Mischkost, die es dann gab, mal zu einer vegetarischen Ernährung, von mir aus zu einer ganz veganen Ernährung dann.  Aber dann wird auch der Mensch sich ernähren zuletzt vom Mineralischen, vom rein Mineralischen. Und das wird erst die Nahrung sein, die er sich völlig selbst zubereitet. Völlig selbst. Und dorthin wird es gehen irgendwo. Ich meine, Ansätze dazu gibt es ja heute schon. Also, wo das versucht wird, rein synthetische Nahrung herzustellen. Und in dem Moment, wo sie rein synthetisch ist, also letztlich aus toten Stoffen hergestellt wird, sind wir genau dort. Ich meine, mineralische Nahrung heißt jetzt bitte nicht, dass wir Kieselsteine beißen werden oder an irgendwelchen Quarzkristallen herumnagen und -nuckeln werden. Das wird es nicht sein. Sondern aber wir werden tote Stoffe so verwandeln, dass wir sie zu unserer Ernährung gebrauchen können - und es wird uns irgendwann auch gar nichts anderes übrigbleiben. Die Menschheit wird dorthin kommen. Und das wird auch sein Gutes haben, weil gerade mit dem kristallinen Element, also mit dem wirklich festen Erdelement, hängen ja auch unsere Ich-Kräfte zusammen. Und gerade, indem wir schöpferisch aus unserer Ich-Kraft heraus so was entwickeln werden, werden wir wieder einen weiteren Schub erleben für unser Ich und für unser Ich-Bewusstsein. Weil, das Ich lernt eben immer nur, wenn es tätig wird. Haben wir jetzt noch a bissel Zeit! Also, für die nächste… für diese und wahrscheinlich nächsten Inkarnationen müssen wir noch nicht damit rechnen, dass wir alle nur mehr so was essen. Aber es wird kommen, es wird trotzdem relativ bald so was kommen, dass das jedenfalls eine bedeutsamere Rolle spielt. Es ändert sich halt alles einfach.


Ja, aber das ist eben interessant, dass diese Aufgabe der Mensch lösen muss, aus den Steinen Brot zu machen, also in diesem Sinne genommen. Also das heißt auch, das Tote zum Leben zu erwecken. Bis jetzt ist es nichts… Nicht wahr, Leben ist nicht, wie es heute die Naturwissenschaft darstellt: Es ist nicht das Leben aus dem Toten entstanden, sondern das Tote ist das, was zurückgeblieben ist, dort wo das Leben abgestorben ist. Wir werden den Prozess umdrehen. Wir werden aus dem Toten Lebendiges erzeugen. Ganz deutliche Aussage von Rudolf Steiner, dass wir künstliches Leben erschaffen werden. Und die Forscher arbeiten im Moment also mit Hochdruck daran, so was zu machen, künstliches Leben. Ist großes Thema, synthetische Biologie, das ist ein ganz aktuelles Thema. Wobei es immer noch eben nicht wirklich vollständig ist, weil sie im Grunde Lebewesen, Einzeller oder was hernehmen und an denen herumbasteln und sie verändern. Dazu zählt schon die ganze Gentechnik und so weiter, aber da gibt es noch alles Mögliche, was dazu kommt. Also, sie fangen im Grunde an, Leben an den Rand des Todes zu bringen und so zu manipulieren, dass ein anderes Leben daraus entsteht, das dann nach ihren menschlichen Bedürfnissen, nach ihren menschlichen Zwecken, die sie sich setzen, eingerichtet wird - wie auch immer. Mit vielen Verirrungen, die passieren auf dem Weg, aber dass so etwas probiert wird, liegt im Zuge der richtigen Entwicklung trotzdem auch drinnen. Auch wenn sie jetzt noch völlig falsch gemacht wird. Und das ist noch nicht das Letzte. Aber wir werden dorthin kommen. Und wir werden hineinwachsen in das. Aber wie gesagt, für die(se) Inkarnation jedenfalls brauchen wir uns noch nicht so wirklich fürchten davor, aber dann, ja, die nächste wird's schon näher rücken - und dann wird es einfach Tatsache sein, dass wir auch von dem leben; wird sich vieles, vieles ändern. Es wird sich die ganze Natur verändern. Und wir werden alle Hände voll zu tun haben, dass in der Natur nicht alles abstirbt, sondern dass Leben dort drinnen ist. Und dieses Leben wird nicht mehr das alte Leben sein, sondern es wird zum großen Teil das Leben sein, an dem der Mensch bereits mitgeschaffen hat. Also die Erde ist nicht dadurch zu retten, dass man einfach sagt, die Menschen ziehen sich zurück, lasst die Natur wirken, die weiß es besser. Ja, sie weiß es nicht gut genug, um die, wenn man das jetzt so ausdrücken will, um die Probleme, die auf die ganze Erde und auf die ganze Menschheit zukommen, wirklich zu lösen. Es wird unsere Aufgabe sein.


In der Gegenwart lernen wir das Leben kennen, indem wir es zerstören: Wird es uns gelingen, die Erde neu zu beleben?


Und ohne jetzt das gutzuheißen, aber wir lernen jetzt im Moment gerade das Leben dadurch kennen, dass wir sehr viel zerstören. Also wir lernen eigentlich immer aus den Fehlern, habe ich eh schon oft gesagt.Wir lernen aus den Fehlern, die wir machen. Und man muss es nicht übertreiben. Und es heißt nicht, ja bitte, macht so schnell und so viele Fehler wie möglich! Es geht immer darum, dass das ein richtiges Tempo bekommt. Aber ich möchte nur darauf hinweisen, dass gewisse Sachen, gerade auch, wenn es gut sich entwickeln soll, nicht vermeidbar sind, die aber auch schwierige Phasen sicher bedeuten in der Menschheitsentwicklung. Aber wir sind auf dem Wege, dass die Erde eigentlich stirbt - und von uns neu belebt werden muss. Und wenn wir es richtig machen und gut machen, erwischen wir gerade den richtigen Zeitpunkt, wo es uns dann gelingt, wirklich die Erde wieder neu zu beleben. Und jetzt mit einem Leben, das wirklich, ja, den Menschen zu verdanken ist; ihrer Arbeit zu verdanken ist, dass es Leben gibt und neues Leben wieder gibt auf der Erde. Und wir werden durch eine Phase durchgehen, wo das sehr dran heranschrammt abzusterben. Oder vielleicht sogar wirklich abstirbt, wenn wir nicht genug aktiv sind. Die Gefahren sind da - und die muss man ernst nehmen.


Und man muss eben bei vielen Dingen aber eben auch sehen, dass auch die Fehler, die gemacht werden, bis zu einem gewissen Grad notwendig sind. Und so einfach zu sagen, na ja, das hätte alles nicht passieren dürfen, ist unrealistisch, einfach. Wir lernen daran, dass wir etwas falsch machen, an dem lernen wir, es richtig zu machen. Und wie gesagt, damit kein Freibrief: "Ja, ruiniert alles!" Nur wir müssen halt aktiv tätig werden. Wir müssen aktiv tätig werden und dabei passieren Fehler. Es ist ja nicht so, dass man sich jetzt vorstellt: "Ach Mensch, die ganze Industrie und die ganzen Leute, die verdienen wollen, die beuten die Erde aus, die ruinieren sie und sie wollen alles schlecht machen." Das ist auch ein sehr einseitiges Vorurteil. Ich meine, viele wollen es gerade gut machen und gerade die großen Erfinder - oder die was entdeckt haben - die wollen was Gutes machen. Die wenigsten davon sind jetzt welche, die jetzt: "Ach, ich bin der große Schwarzmagier. Ich weiß, ich stehe im Dienste der soratischen Wesen und ich bringe das Böse hinein." Das denken sich die wenigsten dabei. Das sind wirklich ganz große Ausnahmefälle. Aber viele Menschen sind wirkliche Idealisten, die auch sehr viel geistige Kraft hineinbringen - und dann, siehe da… aber es passieren Fehler dabei. Und es geht einmal schief, aber an dem lernt man wieder, an dem kommt man weiter. Der Weg der Menschheit geht halt mit diesem ewigen Holperschritt irgendwo. Und diese Holperschritte sind aber auch ein Aufwachprozess, ein Bewusstwerdungsprozess. Je mehr etwas einfach so ganz locker passiert, desto weniger Bewusstsein wird für uns erweckt dabei. Also wir lernen gerade auch an den Dingen, die schief gehen, bewusst zu werden. Und damit will ich nur sagen: Nicht, nehmen wir alles zur Kenntnis, ist halt Schicksal und ist ja wurscht. Macht so viel Schlechtes, wie es geht. Nein! Wir müssen alles daransetzen, es zu verhindern. Aber wir werden trotzdem Fehler machen. Und diese Fehler werden trotzdem ihr Gutes haben. Das will ich damit ausdrücken. Also nicht, dass man sagt, bewusst alles niederschlagen - das wird das Beste sein. Nein, das nicht! Sondern, selbst wo wir die größte Mühe hineinsetzen, wird trotzdem letztlich alles zu Bruch gehen, irgendwo, und wir müssen einfach auf Zug schauen, dass wir es schaffen, rechtzeitig aber das Neue, die neue Verwandlung, hineinzubringen. Um das werden wir nicht herumkommen.


Und wir müssen auf längere Sicht uns einfach verabschieden von romantischen Vorstellungen, es würde so wieder werden, wie es in der Vergangenheit war. Das ist vorbei. Zurück zur Natur, wie sie war, wird nicht funktionieren, unter Garantie nicht. Es geht vorher zu einer neuen Kulturwelt, die eine lebendige, die eine beseelte Kulturwelt ist, aber an der der Mensch, der wesentliche Mitgestalter ist. Und da sollten wir noch sehr viel schaffen, während wir verkörpert sind auf der Erde. Also das heißt in den Inkarnationen, die noch vor uns liegen, da werden wir die Grundlage dafür legen. Und dass das so richtig zur Entfaltung kommt, wo die Erde eigentlich noch einmal so eine gewisse Blüte erlebt, wird sein, wenn wir uns nicht mehr inkarnieren. Wenn wir dann vom größeren Umkreis hereinwirken, sozusagen aus dem Bereich letztlich des irdischen Paradieses, wenn man es so beschreiben will, wo wir also nicht mehr in einem physischen Leib, wie wir ihn heute haben, verkörpert sind. Da wird es ein Aufblühen der Natur geben.


Rudolf Steiner: Die ganze Erde wird zu einem automatisch funktionierenden elektrischen Apparat werden - welche Gesinnung des Menschen wird dahinter stehen?


Und es wird eine Verbindung geben auch des Technischen, dessen, was der Mensch eigentlich wirklich neu hineingebracht hat, mit dem Lebendigen. Kann man sich heut alles noch nicht vorstellen: Eine lebendige Technik, eine lebensschaffende Technik. Eine moralische Technik der Zukunft wird so eine Zwischenstufe sein: Wo Maschinen entstehen, die ganz reagieren auf die moralische Gesinnung des Menschen und wo nur ein Mensch, der diese Gesinnung hat und diese astralischen und Ätherkräfte hat, die eben durch diese moralische Erziehung… aber moralisch heißt nicht, nach irgendeiner Regel, die wer gegeben hat, sondern die aus der moralischen Intuition des Ich kommt. Und da, aus dem heraus, erzieht sein Astralisches sein Ätherisches - und das gibt ihm die Kraft, diese Maschine in eine lebendige Bewegung zu bringen. Wo die Grenze zwischen Maschine und Leben tatsächlich irgendwo verschwindet. Wo die Maschine zu etwas Belebtem wird. Aber natürlich wird auch der Widersacher-Impuls sein, das wird auch da sein. Es wird auch das Teil der Welt sein, wo Steiner sagt: Die ganze Erde wird zu einem automatisch funktionierenden elektrischen Apparat werden. Das sind alles so Impulse, die da sind und die auch im Wettstreit miteinander liegen, wenn man so will. Und an uns liegt es, was das Übergewicht kriegt. Also da gibt es viele, viele, viele Möglichkeiten und vieles, vieles muss noch entdeckt werden.

Und es ist wirklich wichtig, dass jetzt in unserem Zeitalter die Begegnung stattfindet zwischen dem, wie soll ich sagen, jetzt rein äußerlich-naturwissenschaftlichen, sagen wir, materialistischen Denken, das in vielen Bereichen gerade gut ist, wenn es heraushält alle irgendwie Träume von einem Geistigen, die aber aus der Vergangenheit kommen, also aus einer Tradition kommen und wo man etwas hineinliest und hineinspintisiert, was so gar nicht drinnen ist… Und wenn sie sagen: Ich nehme es selber noch nicht wahr, ich kann es nur äußerlich erforschen und ich bestehe drauf, das zu haben, und ich bin nicht bereit, jetzt meine Fantasien hineinzulegen, die ich aus irgendeiner religiösen oder sonstigen Erziehung hab, die ich aber nicht mehr verstehe. Und wo eine andere Seite dazukommt, wo Menschen da sind, die aber jetzt ein wirklich starkes geistiges Potenzial entwickeln und aus Eigenem zu einer neuen geistigen Wahrheit kommen. Und das wird sich vereinigen. Und es wird dann letztlich die Menschen geben, die beides können. Die beides können.


Und wie es einzelne, ja, Naturforscher… ich hab euch ja schon öfter was von ein paar… von (Wolfgang) Pauli oder was erzählt, der das aus irgendeiner Vergangenheit sich mitgebracht hat, dass er beides bis zu einem gewissen Grad vereinigen konnte. Er hatte hellsichtige Erlebnisse. Er hat nur nichts wirklich konkret damit anfangen können, außer dass er halt im Großen und Ganzen sieht den Geist der Materie, den Herrn der Materie, also sprich den Herrn Ahriman. Und dass er dem begegnet ist und dass das der Albtraum seines Lebens auch irgendwo war. Und andererseits war er ein brillanter, hoch rational denkender Naturwissenschaftler. Und der im Übrigen das Grundverständnis dafür gelegt hat, wieso Materie überhaupt räumlich erscheinen kann, obwohl in Wahrheit ja die Grundlage eigentlich etwas rein Geistiges ist. Aber wie kann das in was Räumliches übergehen? Will jetzt nicht ins Detail gehen, wir haben jetzt keine Chemiestunde. Aber das sind schon ganz zentrale Themen. Er war also mit dem sehr, sehr verbunden, und da steckt sehr, sehr viel geistige Kraft dahinter - auch wenn er jetzt wahrscheinlich Rudolf Steiner nicht gelesen hat und diese Dinge. Aber er hat eigene Erfahrungen gehabt.


Ausblick: Das Vaterunser als Wegbegleiter


Ja, so kommt einiges auf uns zu. Und was wir dazu als wichtige Grundlage brauchen können, ist das Vaterunser als Weg. Mit dem kann man sehr, sehr weit kommen. Und das Wichtige daran ist, das habe ich, glaube ich, relativ am Anfang heute schon gesagt, dass das Vaterunser ein Gebet ist, das ganz an das Ich-Bewusstsein, an das wache Ich-Bewusstsein und die Bewusstseinsseele appelliert. Es ist kein Mantra im alten Sinn. Obwohl es sicher in der Ursprache, im Aramäischen, so wie es der Christus gesprochen hat, auch diese mantrische Kraft hatte, die aber in allen Übersetzungen immer mehr verschwindet. Und das ist auch nicht nur ein Versehen, dass das so ist, oder: Oh Gott, das ist schade, dass das alles verloren gegangen ist! Es ist bis zu einem gewissen Grad auch gut, weil es eigentlich ein Gebet ist, das ganz in Gedankenklarheit erfasst werden will. Und wenn da in der Übersetzung diese Gedankenklarheit drinnen ist und das, was lebt in dem Vaterunser, wenn es in diese Gedankenklarheit übersetzt ist, kann das auch sehr gut sein. Auch dann, wenn es eigentlich vom Lautbestand her, also vom mantrischen Charakter her, schwach ist. Dann kann's gerade sogar ein Element sein, das eben besonders das Wachbewusstsein des Menschen anspricht und eben nicht…


Weil, das Mantra wirkt eher über die unterbewusste Seite: Der Klang selber, mit dem schwingt man mit und schwingt sich hinein. Und daher ist das eigentlich auch so, das Vaterunser-  oder die christlichen Gebete überhaupt - sind auf das Wort hin gebaut und nicht auf den Gesang. Die mantrischen Sprüche werden eigentlich im Grunde gesungen, in Wahrheit. Da habe ich das Wesentliche noch nicht, wenn ich's jetzt… aha, gedankenklar, nüchtern sage, dann hab ich's nicht. Sondern eigentlich muss ich mich einschwingen in das Mantra - und dann fängt es in mir zu wirken an. Und es wirkt eben über das Astralische im Wesentlichen. Und das christliche Gebet - namentlich das Vaterunser - sollte den Menschen ganz im Wachbewusstsein ansprechen. Und in gewisser Weise ist das, was aber auch in der Kirche ja dann gemacht wird - wenn es in der kultischen Sprache oder so dann in so einen Singsang hineinkommt oder was - dann entspricht es eigentlich nicht dem, was es sein sollte. Weil, dann wird das Bewusstsein der Gemeinde gedämpft dabei und sie schwingen halt mit. Jetzt will ich nicht sagen, dass man das nicht auchmachen kann. Aber dann bin ich schon ein bisschen weg von dem, was eigentlich der wirkliche Sinn der Sache ist.


Ich müsste zumindest vorher gestärkt sein, es ganz wach in Gedanken erleben zu können. Dann ist das ein großartiger Weg, um starke geistige Kräfte zu entwickeln. Und dann kann es sehr, sehr viel Hilfe auf dem Weg sein: nur sich mit dem zu beschäftigen, sich in das betend zu versenken. Aber davon werden wir das nächste Mal weitersprechen.


Ausklang


Ich habe euch ja prophezeit, es wird ein bisschen ein paar Vorträge dauern, bis wir das annähernd einmal im Umriss erfassen, was hinter dem Gebet steckt, hinter diesem zentralen christlichen Gebet steckt. Ja, damit sage ich euch danke für heute. Bis zum nächsten Mal. Danke fürs Dabeisein. Gute Nacht. Danke. Bis zum nächsten Mal, meine Lieben. Habt noch einen schönen Abend.  


Themenbezogene Leseanregungen


Rudolf Steiner: "Das Vaterunser, Eine esoterische Betrachtung" (2 Vorträge, gehalten in Berlin am 28. Januar und 18. Februar 1907; erschienen zusammen mit weiteren 18 Vorträgen, alle gehalten in Berlin in den Jahren 1906 und 1907: Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft; GA 96)

Der Vortrag vom 28. Januar 1907 ist auch als Sonderdruck erschienen, Dornach 1991, ISBN 3-7274-5125-4


Rudolf Steiner: Aus der Akasha Forschung. Das Fünfte Evangelium (18 Vorträge, gehalten 1913 in Oslo, Berlin, Hamburg, Stuttgart, München und Köln; GA 148)

Die 5 in Oslo (Kristiania) gehaltenen Vorträge sind auch erschienen zusammen mit dem in Den Haag gehaltenen Vortrag vom 13. April 1922 "Die Lehre des Auferstandenen: Tod und Auferstehung des Menschendenkens" (zu finden auch in GA 211), herausgegeben 2011 von Pietro Archiati im Archiati Verlag, ISBN 978-3-86772-150-9