Die Apokalypse des Johannes - 117. Vortrag von Wolfgang Peter

Aus AnthroWorld

Themenschwerpunkt

Leitfaden durch den 117. Vortrag ist der 15. Wochenspruch des Anthroposophischen Seelenkalenders - und umgekehrt durchdringt der 117. Vortrag den 15. Wochenspruch in seinen Tiefen und stellt wie zaubernd - von unserem Ego ausgehend - uns unseren mit schweren, aber unausweichlichen karmischen Verfehlungen gepflasterten Weg als Menschheit durch die Zeiten der Erdentwicklung vor das Auge unserer Erkenntnis.

Für das "Ich in seinen Schranken" der irdischen Verkörperung ist es jetzt im Bewusstseinsseelenzeitalter dringend geboten, aus freiem Entschluss den Mut aufzubringen sich mit wachem Bewusstsein den Widersacherkräften - dem Drachen - zu stellen und in der Begegnung und Durchdringung von Licht und Finsternis altes Astralisches umzuwandeln, dem Ich als lebenspendende Liebeskräfte zuzuführen und so zum Bau des Neuen Jerusalem beizutragen.

Schlüsselwörter

"Das Ich in seinen Schranken": mein irdisches Ich-Bewusstsein - Eigen-Bewusstsein entwickeln, um sich der Welt gegenüberstellen zu können - sich später wieder in Liebe aus Freiheit verbinden - natürliche Verbindung durch geistig freie ersetzen - Menschengemeinschaft als freie geistige Gemeinschaft - der Kampf gegen das andere Blut: unser aller Karma aus der Vergangenheit ruht in den Tiefen unserer Seelen - unser Ich in seinen Schranken mit all seinem karmischen Ballast kennenlernen - Schuldhaftes als Notwendigkeit für unsere Entwicklung zur Freiheit - Empfangen geistiger Impulse in vergangenen Zeiten - wie frei sind wir? - Gegenwart: wir haben nach oben zu geben, was die geistige Welt sich nicht selbst geben kann - die Menschheit als 4. Hierarchiegruppe wird als erste über die volle Freiheit verfügen - eine neue Dimension: die Freiheit wird auch an die Hierarchien übergehen - das Sterbenkönnen als Privileg des Menschen - zur Erlösung der Widersacher - wir brauchen auch starke Ego-Kräfte - Astralisches vergeistigen noch während der Zeit der Inkarnationen - lernen, unser eigenes negatives Astralisches bewusst anzuschauen - die Freiheit des späteren Maitreya Buddha - jetzt im Bewusstseinsseelenzeitalter unserer karmischen Verfehlungen bewusst werden - mit dem Bewusstsein wächst die Kraft, die Widersacherkräfte im Zaum zu halten - es droht der Krieg Aller gegen Alle - aus der Freiheit heraus die Ego-Kräfte durch das Ich vollkommen verwandeln - das Ego und der Wille, andere zu beherrschen - Rudolf Steiner: hygienischer Okkultismus - eine Zukunftsoption: gesund leben und sterben - alle körperlichen Krankheiten haben ihre Ursache im Seelischen - wir haben aus der Vergangenheit tief blutende Wunden, die an unserer Ich-Kraft saugen - was wir auf Erden nicht in Tat umsetzen, geht für unser freies Ich verloren - auch Michael darf uns nicht gegen unser Wollen helfen - die dunkle Seite ist stärker als Michael - wir Menschen können im Gegensatz zu Michael den Drachen besiegen - unsere Kraft gegen die Widersacher kommt aus dem bewussten freien Ich - dieselben Kräfte können heilend oder krankmachend wirken - Ziel der asurischen und soratischen Wesenheiten: Schädigung der Ätherkräfte, sodass der physische Leib des Menschen kein freies Ich-Bewusstsein entwickeln kann - Begegnung mit den dunklen Mächten: wir sind alle zu den schrecklichsten Dingen fähig - unser langer Weg zum Bewusstsein des Nirvana-Bereichs - das Neue Jerusalem bauen können - um hoch nach oben zu steigen, müssen wir genauso tief hinabsteigen - Dantes "Göttliche Komödie": der Frontalangriff der Widersacher erfolgt oben auf der Spitze des Läuterungberges - bereit sein, sich in den Schlund des Drachens zu werfen - das Tier mit den sieben Häuptern und den zehn Hörnern und das zweihörnige Tier - Hure Babylon - warum zehn Hörner? - der Mensch in seiner Beziehungsfähigkeit: die Vereinigung im Ätherischen - soziale Gemeinschaften: Trennung und Abgrenzung, um Bewusstsein zu entwickeln - vor dem Weltfrieden steht der Frieden mit uns selber - Gemeinschaften in der anthroposophischen Bewegung - jede Gemeinschaft hat eine eigene Aufgabe - Faust, seine katastrophalen Fehler und sein strebendes Bemühen - Faust ist ein Bild des modernen Menschen - Faust: auf dem gestillten Astralmeer ist sein Ich auf festem Boden angekommen und kann erlöst werden - zum 17. Kapitel der Apokalypse: Rätselhaftes - Zusammenfassendes zum 15. Wochenspruch: am Ich in seinen Schranken aufwachen - gemeinsame Botschaft von Apokalypse und Rudolf Steiner: um zu erkennen, müssen sich Licht und Finsternis begegnen und durchdringen

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Datei:117. Folge Apokalypse des Johannes von Wolfgang Peter.jpg
- 117. Folge -

Weitere Vorträge von der Apokalypse des Johannes von Wolfgang Peter findest du hier: Vortragsreihe Apokalypse des Johannes von Wolfgang Peter

Transkription des 117. Vortrags (von Ghislaine und Susanne am 18. Juli 2022)

Begrüßung und Einführendes zum 15. Wochenspruch 0:00:34

Gut. 15. Wochenspruch. Mit dem begrüße ich euch zum 117. Vortrag zur Apokalypse. Jetzt habe ich kurz schon nachdenken müssen - weil, ich kann ja nur bis drei zählen… Also bin ich schon in Schwierigkeit. 15. Wochenspruch dazu:

Ich fühle wie verzaubert

Im Weltenschein des Geistes Weben,

Es hat in Sinnesdumpfheit

Gehüllt mein Eigenwesen,

Zu schenken mir die Kraft,

Die ohnmächtig sich selbst zu geben

Mein Ich in seinen Schranken ist.

Das ist auf den ersten Blick ein schwieriger Spruch, wie die meisten im Übrigen. Einfache gibt es ja selten. Also, was ist einmal das "Ich in meinen Schranken"? Das ist mein irdisches Ich-Bewusstsein, das ich da, mein kleines Ich, das Ich in seinen Schranken, in den Schranken der Körperlichkeit. Also das heißt, so wie wir in etwa uns im Alltagsleben erleben. Und dazu muss man sagen, dieses Bewusstsein, das wir heute haben, das wir als unser Ich, als unser kleines Ich, bezeichnen - gemischt mit Ego drinnen, wo dann auch noch die Widersacherkräfte dabei sind, die hineinspucken in das Ganze - was aber seine Notwendigkeit auch hat. Dass gerade die Widersacherkräfte… die luziferischen namentlich, helfen uns sehr, auch wirklich dieses Eigen-Bewusstsein zu entwickeln, dieses "in seinen Schranken" eben. Also, das heißt auch, sich trennen zu können von der Welt, sich der Welt gegenüberstellen zu können, sich trennen zu können von den anderen Menschen, sich trennen zu können von der Gemeinschaft, um sich später einmal - oder hoffentlich sogar sehr früh - in Liebe aus Freiheit mit ihnen zu verbinden. Aber davor muss also eine Trennung erfolgen, die - wie soll ich sagen - die natürlichen Bande, die durch die Volksgemeinschaft, die Familie, sonst was, gegeben sind, eigentlich auflöst.

Natürliche Verbindungen vollkommen ersetzen durch geistig freie Verbindungen 0:02:59

Um sie dann… wenn es gut geht, geht es Hand in Hand: Öfters gibt es Brüche dabei auf dem Weg - das ist sicher heute das Häufigere, dass es Brüche gibt -, aber es muss die natürliche Verbindung vollkommen ersetzt werden durch eine ganz freie. Das ist der Weg, der allerdings noch eine Weile dauern wird, der dauern wird letztlich ja bis hinein, weit hinein in die nächste Kulturepoche, denn das wird erst die große Kulturepoche der, wie soll ich es jetzt nennen, Brüderlichkeit, Schwesterlichkeit. Solidarität, sagt man heute auch gerne, obwohl, ich weiß nicht, ob das genau trifft, das Wort, aber es ist jedenfalls eine geistig freie Verbindung. Es geht in der Zukunft um freie geistige Gemeinschaften, die letztlich darin gipfeln, dass eine Menschheitsgemeinschaft entsteht, eine wirkliche Menschheitsgemeinschaft. Und das heißt aber auch, dass das wirklich funktioniert, sich auch das Bewusstsein sehr, sehr stark weiterentwickeln muss.

Und eben das ist wichtig jetzt zum Verständnis auch dieses Wochenspruchs: dieses Bewusstsein. Auch unser Tagesbewusstsein, das wir haben, so wie wir es heute kennen, ist es noch nicht sehr alt. Das war früher viel, viel dumpfer, dieses Bewusstsein - und viel, viel, ja, ich würde sagen, instinktiver (war) die Beziehung zur sozialen Gemeinschaft. Damit war es eine gewisse Selbstverständlichkeit im Guten wie im Schlechten. Das heißt, da hat mit einer gewissen Notwendigkeit zum Beispiel gerade das, was blutsmäßig verbunden war - vor allem in vorchristlicher Zeit - hat zusammengehalten im Wesentlichen und das schlimmste war das Verbrechen gegen das eigene Blut. Aber sehr wohl war es Standard: Kampf gegen das andere Blut. Wirklich Kampf. Das war das … also im Alten Testament zieht sich das durch, überall und in allen Religionen, die aus der Zeit kommen, zieht sich das durch. Es besteht eigentlich wirklich eine Art direkter oder indirekter Konkurrenzkampf drinnen. Und die Liebe bezieht sich nur auf das, was blutsmäßig verbunden ist, und auch nur auf die Gottheit, die mit diesem Volkstum sich verbunden hat. Denn früher war das, was man als Götter bezeichnet hat, waren im wesentlichen Volksgötter, Stammesgötter - und so weiter. Die standen alle in Auseinandersetzung miteinander und die waren mindestens so brutal wie das, was heute auf Erden passiert, was ja eigentlich sehr viel verstärkt ist durch die Technik. Weil, was heute passiert… Na, die Grausamkeit war früher viel, viel größer und die Unerbittlichkeit. Es gab eigentlich nur, im Prinzip… In den meisten Fällen, so haben sich die Stämme, die Völker gebildet: Der Kampf gegen das andere Volk. Das war Pflicht, das andere Volk eigentlich zurückzudrängen, nach Möglichkeit sogar auszulöschen.

Auf unser aller Karma lasten schwere Konflikte aus dem ehemals unausweichlichen Kampf gegen "das andere Blut" 0:06:08

Und an dem haben wir alle mitgemacht. Alle, die wir da sitzen, auch die da draußen sitzen. Es liegt alles auf unserem Karma drauf, auch wenn es eine gewisse Notwendigkeit war, es zu tun; deswegen war es trotzdem etwas, was unser Karma natürlich ganz stark belastet. Und das sind Dinge, die in unserem Untergrund, das heißt in den Tiefen unserer Seele drinnen ruhen und die uns heute alle in der Regel noch nicht bewusst sind - oder den wenigsten von uns bewusst sind. Bewusstseinsseelenzeitalter, in dem wir jetzt drinnen stehen, entwickeln, heißt eben auch dieses "Ich in seinen Schranken" kennenzulernen mit all dem Ballast, den wir aus fernster Vergangenheit mitbringen. Die Welt war nicht immer friedlich. Es gab friedliche Zeiten auch, aber die waren immer dann gegeben, wenn eigentlich der Sieg über die konkurrierenden Völker gegeben war. Es war kein friedliches Zusammenwirken in der Vergangenheit da. Und es gab das eben nur innerhalb der Stammesgemeinschaft, der Volksgemeinschaft dann später. Das war schon ein Riesensprung von einer Stammesgemeinschaft zu einer Volksgemeinschaft aufzusteigen. Das ist das Bild, das sich dann am deutlichsten ausdrückt in den zwölf Stämmen Israels. Das ist, sozusagen, das Musterbild einer Volksgemeinschaft, die aus  Stammesgemeinschaften sich bildet als etwas Gemeinsames, die aber eben durch das Blut verbunden sind miteinander und in schroffer Ablehnung stehen zu allem anderen Blut, das außerhalb ist. Ganz stark. Und mit der Verpflichtung jedenfalls zu verhindern, dass jemals eine Vermischung mit diesem anderen Blut stattfindet. Es ist also ganz stark.

Einer der großen Propheten, der Elias, war in einer früheren Verkörperung als Pinhas oder Pineas verkörpert, und da ist von ihm ganz stark überliefert eine Szene, wo er eben ein Paar, einen Mann und eine Frau, die miteinander… also, die sich verbinden geschlechtlich miteinander, dass er die mit dem Schwert durchbohrt, weil sie verschiedenen Blutes sind. Und das ist also die Voraussetzung gewesen dafür, dass er dann in der nächsten Inkarnation dieser starke Prophet werden konnte. Also das heißt, was wir heute als absolut Schuldhaftes sehen würden und was im Karma eben auch lastet, war trotzdem eine Notwendigkeit. Das sind so die geheimen Gesetze unserer Erdenmenschheit, unseres Erdendaseins, dass wir in gewisser Weise Dinge, die eigentlich verwerflich sind, machen mußten, um die Entwicklung zur Freiheit voranzutreiben. Und nur weil wir diese Fehler… Fehler oder Notwendigkeiten, man könnte es beides nennen - eigentlich sind sie Fehler, weil es ein Verstoß ist gegen jedes geistige Gesetz. Nur, auf der Erde herrschten andere Gesetze. Das ist eine Folge dessen, dass die Gottheit sich gerade von der Erdenwelt zurückgezogen hat - zunächst - und der Ort, an dem die Menschheit sich entwickeln sollte, im Grunde der Ort der Widersacherkräfte war, weil anders die Freiheit des Menschen nicht zu verwirklichen war. Das ist eine sehr, sehr harte Wahrheit. Was wir auch heute noch an solchen Konflikten - oder zwischen Völkern oder Volksgruppen und Gemeinschaften - haben, ist im Grunde noch eine Nachwirkung, eine starke Nachwirkung aus der Zeit. Nur, sie ist heute völlig sinnlos, völlig zerstörerisch. In der damaligen Zeit war sie unheimlich leidvoll. Und weil es leidvoll war, weil es starke Zerstörungen in der Seelenwelt, im Astralischen, hervorgerufen hat, ist es auch karmisch belastet - und trotzdem war es eine Notwendigkeit. Trotzdem war es eine Notwendigkeit, das zu tun, sonst wäre die Freiheit nicht entstanden.

Im Bewusstseinsseelenzeitalter gilt es, sich unserer schweren karmischen Schuld bewusst zu werden 0:10:45

Es ist jetzt im Zeitalter der Bewusstseinsseele sehr dringend geboten, sich bewusst zu werden, welche karmische Schuld man aber auch aus einer gewissen Notwendigkeit heraus mit sich trägt. Es ist heute in Wahrheit sträflich, überhaupt irgendeinen geistigen Entwicklungsweg zu gehen, wenn man nicht auf das als allererstes das Augenmerk richtet. Im Alten Testament - oder in vorchristlichen Zeiten - war es eigentlich anders. Man hat als erstes sich gewendet zu den Engelwesenheiten verschiedenster Hierarchienstufen, die über uns stehen, um von dort zu empfangen die geistigen Impulse, die notwendig sind, um das Erdenleben voranzubringen. Weil das Ich des Menschen eben noch nicht selbst über diese Fähigkeit verfügte, selbst seine Impulse zu finden. Es war zwar zur Freiheit veranlagt, aber es konnte die Freiheit noch nicht ergreifen. Über das haben wir schon öfter gesprochen. Das beginnt im Grunde erst, ausgelöst durch das "Mysterium von Golgatha". Zur Wirksamkeit kommt es aber auch erst ein paar Jahrhunderte später, im Grunde, also so in den ersten Anfängen, in Wahrheit, um das Jahr 333 nach Christus. Ist ein spannendes Jahr dafür! Und für viele, viele, viele Menschen erst sehr, sehr viel später. Für viele steht das noch jetzt so richtig bevor.

Wie frei sind wir wirklich? Die geistige Welt wartet auf die Früchte, die wir aus der Freiheit heraus geben können 0:12:37

Wenn wir uns fragen: Ja, wie frei sind wir? Die meisten Menschen, zumindest in unserem Kulturkreis, werden sagen: "Ja, ich bin ja frei und ich kann frei entscheiden und ich tue, was ich will." Und in den wenigsten Fällen hat das mit wirklicher geistiger Freiheit etwas zu tun. Denn Freiheit heißt ja nicht: Ich tue was ich will, im Sinne, ich tue, wozu ich gerade Lust habe, was mir gerade Spaß macht, was mir Freude macht. Sondern wirklich aus der Freiheit zu handeln heißt: Ich tue das, was ich aus meinem schöpferischen Willen tun kann, nach meiner ganzen Entwicklung, die ich über die vielen, vielen Jahrtausende,  Jahrhunderttausende eigentlich, an menschlicher Entwicklung mir angeeignet habe und mit dem ich einen Beitrag für die Welt liefern kann. Das heißt, wo jetzt sich umdreht das ganze Bild: Nicht mehr primär empfangen wir von oben, sondern wir geben nach oben. Und das fängt jetzt in unserem Zeitalter immer stärker an. Und… weil dazu muss eben auch dieses volle Bewusstsein der Freiheit dabei sein. Diese Dinge können am meisten die Menschen geben, die sich am meisten die Freiheit schon errungen haben und nicht noch auf einem alten Weg sind, also die, sozusagen, im alten Sinne die Götter oder den Gott oder Gott verehren mit den unbewußten Kräften. Wir sind natürlich in einem Übergang drinnen. Es wird noch lange Zeit das alte System geben, aber das Neue wird eben ein ganz Anderes sein. Die geistige Welt wartet auf die Früchte, die wir aus der Freiheit heraus geben können, die sich die geistige Welt nicht selbst geben kann, die geistige Welt, die über uns steht, also namentlich die geistigen Hierarchien, nicht geben können selbst. Das wird immer, immer stärker werden in der Zukunft.

Die Menschheit in der Vorbereitung einer neuen, einzigartigen 4. Hierarchiegruppe mit besonderen Aufgaben 0:14:49

Es wird also namentlich stärker werden auf den kommenden kosmischen Verkörperungen unserer Erde. Da wird es so richtig erst anschwellen. Wir sind jetzt eigentlich im Grunde in der Vorbereitungsphase, uns auf die nächsten drei vor uns liegenden kosmischen Inkarnationen der Erde vorzubereiten. Und dann wird die Menschheit als Ganzes eine neue Gruppe von geistigen Hierarchien bilden, die sogenannte 4. Hierarchiegruppe; Gruppe nämlich: in drei Abstufungen des Menschlichen. Das werden wir entwickeln auf den nächsten drei kosmischen Inkarnationen der Erde. Das heißt, dann werden wir eine Stellung einnehmen, wie sie jetzt die Engelwesenheiten im engeren Sinn haben, das heißt Engel, Erzengel, Urengel. Nur mit dem großen Unterschied, dass wir dann eben über die volle Freiheit verfügen, über die diese Engel-, Erzengel-, Urengelwesenheiten überhaupt nicht verfügen. Überhaupt nicht. Man kann sich das gar nicht vorstellen.

Eine mächtige Wesenheit wie Michael zum Beispiel… Wir stellen uns ihn falsch vor, wenn wir sagen: Naja, der Michael, der sagt halt "ja, werd ich mir jetzt was einfallen lassen, wie wir das unten wieder in Ordnung bringen oder wie wir den Menschen helfen" aus seiner Freiheit heraus. Das geht nicht. Ein Impuls kommt von oben - und er (Erzengel Michael) zeichnet sich aber dadurch aus, dass er in großer Reinheit diesen Impuls entgegennehmen kann - von oben. Und es ist aber im Begriff, sich das alles umzudrehen, dass immer mehr von unten kommt. Und auf das warten ja alle Wesen eigentlich im Kosmos im Grunde. Es warten die Wesen auf Erden, das heißt die Tiere namentlich darauf, es warten die Elementarwesen darauf, dass dieser Impuls vom Menschen kommt, dass dieser Erneuerungsimpuls kommt - und es warten aber auch die höheren Hierarchien darauf, dass da etwas von unten kommt und mit diesem Impuls von unten, ja, wie soll ich es sagen, etwas von dieser Freiheit auch in die höheren Welten übergeht. Weil diese menschliche Freiheit, diese einzigartige Freiheit, können wir nur hier auf Erden entwickeln. Und kein Wesen, das nicht voll auf Erden inkarniert ist, kann das - und konnte es auch in der Vergangenheit nicht. Und auch für den Christus und für die Trinität ist es eine neue Dimension, obwohl das ja die schöpferische Quelle letztlich selbst ist. Und trotzdem entsteht eine ganz neue Qualität dadurch, dass sich der Christus als Mensch inkarniert hat und voll in die Sterblichkeit hineingegangen ist. Das ist das ganz wesentliche Element.

Das heißt eben auch, dass der Moment des Sterbenkönnens ist ein Privileg des Menschen und der Wesen, die ihn begleiten, die aber letztlich auf Erden der Mensch aus sich herausgesetzt hat: Die Tiere, die Pflanzen, die Mineralwelt, so wie wir sie heute kennen, sind etwas, was der Mensch aus sich herausgesetzt hat. Und eben gerade diese Erdennatur, vom Mineralischen, Pflanzlichen übers Tierische hinauf plus den ganzen damit verbundenen Elementarwesen, die warten als allererste drauf, dass sie an diesem, wie soll ich sagen, Geschenk der Freiheit irgendwo einmal anfänglich teilhaftig werden können. Sie werden die Ersten sein, die teilhaben können, wenn wir es vorbereiten - und dann schrittweise auch die höheren Hierarchien. Also, vor allem die heutigen Engelwesenheiten, Erzengelwesenheiten, Urengelwesenheiten.

Die Erlösung der luziferischen, ahrimanischen und asurischen Wesenheiten durch den Menschen 0:18:55

Und dafür wird eine ganz große Rolle spielen die Erlösung der Widersacher. Warum? Also, welche Widersacherwesenheiten kennen wir? Ich möchte jetzt einmal vorerst die soratischen Wesenheiten ausblenden. Die sind ein eigenes Kapitel. Aber die eigentlichen Widersacherwesen sind eben zurückgebliebene Engelwesenheiten verschiedener Stufen, also zurückgebliebene Engel, zurückgebliebene Erzengel, zurückgebliebene Urengel. Zurückgeblieben im Übrigen meist nur bezüglich bestimmter Kräfte, in anderen Kräften teilweise sogar stärker als die regulären Hierarchien der gleichen Hierarchiestufe. Also, die luziferischen Wesenheiten stammen aus der Engelhierarchie, also aus derselben Hierarchie, aus denen unsere Schutzengel, unsere begleitenden Engel und so weiter sind. Das sind die luziferischen Kräfte. Die sind und waren vor allem in der Vergangenheit ganz entscheidend, eben das Ich in seinen Schranken vorzubereiten dadurch, dass sie immer stärker unser Ego gemacht haben. Unser Ego gemacht haben, das heißt, etwas Eigenes, was jetzt aber nicht aus dem Ich zunächst kommt, sondern aus dem Astralischen - dem Astralleib von uns ein ganz eigenes Gepräge gibt. Und im Grunde steht dahinter, wenn man es jetzt ganz überspitzt formuliert, der Wunsch oder der Wille, aus diesem Astralleib eine ganze eigene Astralwelt zu machen. Und alles soll sich nach dieser Astralwelt richten. Im Grunde die Vorbereitung für das, was wir später mal wirklich machen werden im Großen, aber in einer ganz anderen Form. Jetzt sind wir noch zu klein dazu und jetzt tragen wir unsere kleinlichen Egoismen hinein. Es wird einmal ein ganz großer, weiter Egoismus sein, in dem sich die Egos aller Menschen vereinen - und es wird etwas Gutes sein. Und die Kräfte, die drin wirken - ob wir den stärksten engen Egoismus haben oder den großen - die Kräfte sind dieselben, nur sie wirken anders. Je enger ich es verdichte, desto stärker werden diese Kräfte einerseits, aber desto mehr sind sie nur auf den engsten Eigennutz beschränkt.

Uns bleiben nur ein paar Jahrtausende, um für unsere Zukunftsentwicklung unverzichtbares Astralisches in Geistiges zu verwandeln 0:21:42

Wir brauchen aber diese Stärke. Und wir müssen sie sogar noch stärker machen, um sie später einmal ausdehnen zu können - jetzt während unserer Erdentwicklung noch - auf die ganze Erde, die ganze Menschheit. Das ist die Vorbereitung überhaupt, die wesentliche Vorbereitung, dass uns das zumindest zu einem Teil gelingt, um das mitzubauen, ganz wesentlich mitzubauen, was in der Apokalypse als das "Neue Jerusalem" geschildert wird. Denn das "Neue Jerusalem" entsteht aus dem, was die Menschen an vergeistigtem Astralischen entwickelt haben bereits jetzt während der Erdentwicklung. Wir werden es jetzt während der Erdentwicklung nicht vollkommen schaffen. Es wird dann eben das "Neue Jerusalem", die nächste kosmische Verkörperung unserer Erde, dazu dienen, um das voll ausreifen zu lassen. Aber wenn wir es jetzt nicht vorbereiten, wird es überhaupt nicht passieren. Das ist das große Problem! Weil, was wir jetzt nicht im Kleinen vorbereiten, sozusagen in unserem eigenen Astralleib dazu vorbereiten, das wird dann fehlen - und kann in der Form nicht mehr nachgeholt werden, weil wir die Grundlage nur jetzt während unserer irdischen Verkörperungen legen können. Später wird es eine ganz andere Art der Entwicklung geben dazu. Aber diese Entwicklung, dass es wirklich mit voller Freiheit passieren kann, müssen wir jetzt noch während der paar Jahrtausende schaffen, die die Menschheit noch in verkörpertem Zustand auf der Erde hat. Und wir wissen - wir haben schon öfter gesprochen davon -, dass die Zeit, scheinbar zumindest, sehr, sehr kurz ist. Also äußerlich gemessen, sind es ein paar Jahrtausende: 6., 7., 8. Jahrtausend, 9. Jahrtausend - bis dahin wird es etwa gehen.

Von der Notwendigkeit, unser verdorbenes Astralisches in voller Bewusstheit anzuschauen 0:23:54

Nur, diese Zeitbegriffe, diese äußerlichen Zeitbegriffe, sind insofern ganz sinnlos, als das Entwicklungstempo sich gewaltig, gewaltig verstärken wird, verschärfen wird. Und das ist jetzt schon merkbar. Auch wenn man sich denkt: "Ich merke noch nichts draußen, wenn ich mir das Weltgeschehen anschaue." Aber doch! Wir sehen halt meistens nur die Schattenseiten dessen. Es ist im Übrigen auch ein ziemliches Charakteristikum unserer Zeit und ein notwendiges Charakteristikum unserer Zeit, dass wir eigentlich dazu gestoßen werden, als erstes immer das ganze Negative zu sehen. Die Menschen sind heute… Man braucht nur schauen die letzten Krisen, wie sie verlaufen sind. Das Erste ist, man sieht das Negative. Welche Gefahren sind dort? Die Medien wissen das am allerbesten: Mit guten Nachrichten kann man nichts verkaufen. Man kann keine Geschichten verkaufen, die gut sind. Die verkaufen sich schlecht. Aber wenn dort Gefahr, Panik und weiß Gott was, drohendes Unheil, ist, dann steigen die Auflagen so (Wolfgang zeigt nach oben). Es ist so eine gewisse magnetische Anziehungskraft gerade dazu da, das Negative zu sehen heute. Und das eben mit einer gewissen Notwendigkeit, weil alles dazu drängt, uns dieser Kräfte bewusst zu werden, die wir alle haben und mit denen wir aber umzugehen lernen müssen, wenn es heilsam weitergehen soll, die Entwicklung. Es liegt jetzt wirklich an uns. Und es liegt am meisten daran, dass wir es wagen, uns selbst, das heißt namentlich unseren Astralleib anzuschauen, was er so im Laufe der verschiedenen Inkarnationen geworden ist. Also wirklich unser irdischer Astralleib in der Verkörperung: den anzuschauen, was da an Kräften drinnen sich abspielt. Das ist der Punkt, warum die Apokalypse ganz tief in den Abgrund hinunterführt, bevor dann die Aussicht gestellt wird für das "Neue Jerusalem". Und warum also so sehr, sehr starke Bilder drinnen sind - und Bilder, die wir wahrscheinlich heute noch viel stärker auffassen müssten. Weil, ich habe so die Befürchtung, dass viele Menschen, die jetzt, heute, die Apokalypse lesen: "Ja, das ist natürlich schon schrecklich und grauslich, irgendwo." Aber die Frage ist, ob sie so elementar erschüttert sind, dass sie dadurch den Anstoß finden, in ihre eigenen Tiefen hineinzuschauen… Weiß ich nicht. Es gibt zugleich die große Tendenz heute, das Übel überall in der Welt zu sehen, bei allen anderen Menschen rundherum zu sehen, aber am allerwenigsten bei sich. Und das ist das Entscheidende!

Der Maitreya Buddha wird als erster Buddha seine Buddha-Würde aus der vollen Freiheit heraus erhalten 0:26:58

Die Fehler der Anderen zu suchen und zu sehen, und die Sachen die draußen passieren, sicher: sollen wir nicht achtlos dran vorbeigehen, was dort ist - aber es wird nichts nützen, wenn man nicht die eigenen Abgründe anschaut. Die hat praktisch jeder, außer den ganz wenigen Eingeweihten, die so weit gekommen sind bereits, dass sie für sich eine irdische Inkarnation nicht mehr brauchen, sich aber trotzdem inkarnieren. Und dann stehen sie aber trotzdem, wenn sie sich inkarnieren, unter der Gefahr, dass trotzdem wieder ein Absturz passiert. Da sieht man also welch ein großes Opfer solche Menschen auf sich nehmen, die sich - wie ein Buddha etwa - nicht mehr verkörpern müssen - und es trotzdem tun. Buddha tut es nicht, aber nicht, weil er jetzt Angst hat davor, dass etwas schiefgehen könnte, wenn er sich inkarniert, sondern es braucht eben zwei Gruppen von Menschen für die Zukunft: Die eine Gruppe ist die, die sich nicht mehr verkörpern, nachdem sie in gewisser Weise zu einer vollendeten irdischen Inkarnation gekommen sind. Wobei das auch wieder ein großer Unterschied ist, ob das in vorchristlicher Zeit passiert ist oder ob man jetzt in nachchristlicher Zeit sich erst zu dem Status entwickelt hat. Daher wird ein großer Unterschied sein zwischen dem Buddha, dem ehemaligen Gautama Buddha, also dem historischen Buddha, und dem späteren Maitreya Buddha, der also in der Zukunft, wohl in der nächsten Kulturepoche, zur Buddha-Würde aufsteigen wird. Der also jetzt noch nicht die Buddha-Würde wirklich erhalten hat, sondern eigentlich noch Bodhisattva ist, aber aufsteigt zur Buddha-Würde dann, dass er so weit ist, dass er sich nicht mehr hat verkörpern zu müssen. Und er wird es aus seiner vollen Freiheit heraus können, was der historische Buddha in gewisser Weise noch nicht konnte, weil es in vorchristlicher Zeit noch nicht möglich war.

Also, da tun sich sehr, sehr viele Themen auf, einfach, die aber ganz entscheidend sind für die Geschichte der Menschheit, für die Menschheitsentwicklung überhaupt. Das steckt also alles da drinnen mit dem Entwickeln seines "Ichs in den Schranken". Das Wichtige ist, was in dem Spruch, in dem Wochenspruch eben auch, ausgedrückt wird: Dass wir das aber zu verdanken haben dieser ganzen großen geistigen Welt, die über uns ist und die uns jetzt in der Sommerzeit in dem geistigen Weben irgendwo draußen gegeben ist in der Sinnesdumpfheit, wenn wir uns mit dem verbinden draußen. Dort ist die Quelle der Kräfte, die da hineinkommen, immer wieder, immer wieder und immer wieder. Jedes Jahr, immer wieder besonders zu der Zeit besonders stark. Wir können sie jetzt noch nicht fassen, aber wir brauchen diese Kräfte. Und da sind durchaus eben nach wie vor auch luziferische Kräfte dabei. Durchaus auch - und gehört alles dazu. Nur - in Freiheit können wir es nur in Empfang nehmen, wenn wir uns immer mehr dessen bewusst werden, was da hereinkommt. Das ist der Unterschied zu früher. In der vorchristlichen Zeit - und für viele noch weit darüber hinaus - haben wir dies mehr oder minder dumpf, unbewusst, empfangen und haben es jetzt als Selbstverständlichkeit irgendwie in uns, können es irgendwie handhaben, aber mehr instinktiv als bewusst.

Jetzt in Vorbereitung der nächsten Kulturepoche in unsere karmischen Verfehlungen hineingehen, um dem drohenden Kampf "Aller gegen Alle" entgegenzuwirken 0:30:53

Und jetzt im Bewusstseinsseelenzeitalter geht es einmal drum, sich all dieser Kräfte bewusst zu werden - soweit wie irgendwie möglich. Das heißt, als Vorbereitung der nächsten Kulturepoche müssen wir es in dieser Kulturepoche schaffen, eben zum Beispiel völlig ungeschminkt hineinzuschauen in all unsere karmischen Verfehlungen - bis hinein in die Zeiten, wo das passiert ist, was ich euch anfangs erzählt habe. Wo Völkermord und so weiter einfach notwendig war, eine gewisse Notwendigkeit, die uns die Widersacher aufgezwungen haben, aber uns umgekehrt dadurch die Freiheit ermöglicht haben. Man muss auch sehen, wenn zum Beispiel heute in der Evolutionslehre, also seit Darwin oder was, vom "Kampf ums Dasein" und so weiter gesprochen wird, dann muss man eines sagen: Dass dieses Prinzip, das da erwähnt wird in der Evolutionslehre, dass das in die Natur hineingekommen ist, liegt am Menschen. Wir haben es hineingebracht. Wir haben es hineingebracht mit Hilfe der Widersacherkräfte, die uns dabei geführt haben. Wir haben das hineingetragen, sonst wäre auch die Natur ganz anders. Wobei man dazu sagen muss, dass es im Großen und Ganzen in der Natur, die wir aus uns herausgesetzt haben - also im Tierreich, Pflanzenreich, Mineralreich und so weiter - dieser sogenannte Kampf ums Dasein im Grunde wesentlich friedlicher verläuft als beim Menschen.

Beim Menschen wurde es irgendwann, ja, fast könnte man sagen, zu einer Art Selbstzweck. Es ist dann immer mehr übers Ziel hinausgeschossen worden. Es war so selbstverständlich drinnen, dieses im Grunde: Alles um mich herum abwerten, niederhalten, kleinmachen, um selbst zu wachsen. Und das galt zunächst einmal für die Stammes- und dann für die Volksgemeinschaften. Aber immer mehr auch für den Einzelmenschen drinnen. Natürlich, wir haben auch die andere Seite in uns. Aber die da unten ist sehr stark! Und wir haben es den höheren Mächten zu verdanken, dass sie uns lange, lange Zeit geholfen haben dabei, diese Kräfte, naja, im Zaum zu halten, wo wir es noch nicht konnten. Nur - jetzt ist der Übergang in die Zeit, wo wir der Hüter dieser Kräfte sind. Wenn unser Ich sich nicht stark genug entwickelt, das heißt, stark genug in seinem Bewusstsein wird… Und mit dem Bewusstsein wächst aber zugleich die Kraft, diese Widersacherkräfte in uns im Zaum zu halten. Es ist eigentlich das Bewusstsein für diese Kräfte - wenn es in richtiger Weise passiert - nämlich so, dass jetzt nicht das Ich einfach die Panik kriegt und im Grunde nichts anderes will als davonlaufen vor den Kräften, sondern sagt: "Okay, meine Aufgabe ist, diese Kräfte nicht zu bekämpfen, eigentlich, sondern zu ergreifen und selbst zu handhaben." Wenn wir das versäumen, dann wird das herauskommen, was eben auch eine Schilderung der Apokalypse - oder zumindest als ein Ergebnis dieser apokalyptische Schilderung - ist. Was Rudolf Steiner dann nennt: Den Krieg Aller gegen Alle. Dann wird es wirklich so sein, dass zwischen Mensch und Mensch nur ein Gesetz herrscht: Alle Anderen niedermachen. Nur ich. Niemand Anderer. Die Welt gehört einzig mir. Auf das streben wir zu. Das ist einer der Wege, die kommen. Und dahinter stecken ganz stark natürlich die soratischen Kräfte auch. Jetzt müssen wir die auch nennen, die uns mit Handkuss, sozusagen, in Empfang nehmen, wenn wir diesen Weg gehen.

Jetzt am Scheideweg: alles für mein Ego - oder unsere Ego-Kräfte aus der Freiheit heraus verwandeln in Lebenskräfte als Geschenk für die Welt 0:35:34

Und es gibt zwei Wege, die heute sich für den Menschen - und jetzt wirklich für den Ich-Menschen - ergeben: Der eine Weg eben, der Weg nach unten, zu sagen: "Ich verschmelze mein Ich vollkommen mit meinem ganz engen Ego. Mein Ich stelle ich in den Dienst dieses kleinen Egos, im Grunde. Alles für mein kleines Ego." Und im Grunde geht's drum, eine eigene Welt zu schaffen, die ganz bestimmt ist durch dieses Ego. Und die soratischen Kräfte sagen: "Ja, je mehr du das tust, desto mehr ermöglichen wir dir das auch. Wir geben dir einen Raum, wo du absoluter Herrscher drinnen bist und wo du deine ganzen egoistischen Bedürfnisse ausleben, nicht nur darfst, sondern sollst." Und die andere Seite ist das genaue Gegenteil davon, dass wir eben aus Freiheit heraus unsere Ego-Kräfte, unsere niederen astralischen Kräfte durch das Ich vollkommen verwandeln. Verwandeln heißt, damit zugleich eine Kraft zu entwickeln, dass alles, was daraus entsteht, Geschenk für die ganze Welt wird. Geschenk wird im Seelischen, Geschenk durch die Hilfe des Christus wird auch im Ätherischen, in den Lebenskräften. Nicht wahr, dieses Ätherische, was mit dem Prinzip der Liebe verbunden ist, die darin besteht - in Wahrheit im Kern darin besteht - Lebenskräfte zu verschenken. Als notwendige Voraussetzung aber auch hat - oder als Begleiterscheinung hat - dass wir auch Seelisches verschenken: Und beides so verschenken, dass wer immer es annehmen will, es in völliger Freiheit annehmen kann. Das ist das Entscheidende dabei.

Wenn ich jetzt vorher davon gesprochen habe, der andere Weg ist der, alles im Dienste des eigenen Egos zu tun, dann kann das trotzdem bedeuten: Ja, ich schließe in dieses eigene Ego sehr viel anderes ein - durchaus. Und ich sorge mich darum, sozusagen, in der bestmöglichen Weise - solange es meinem Willen gehorcht. Solange es alles das annimmt, was von meiner Quelle ausströmt. Es ist der große Unterschied. Es wäre also eine Welt denkbar, die wunderbar geordnet ist von einem führenden Ich heraus, das ein Ego entwickelt, das den ganzen Erdball umfasst, das aber keine Freiheit zulässt, sondern alles hat sich dem eigenen Plan zu fügen. Und es wird sich nicht auf einen Menschen reduzieren, aber die soratischen Wesenheiten werden helfen, dass es eine kleine Gruppe von Menschen ist, sozusagen, die die Welt zu ihrem Besten - so fassen es jedenfalls die soratischen Wesenheiten auf - unter die Herrschaft dieser kleinen Gemeinschaft stellen. Die also insofern sehr, sehr ausgewählt ist, weil die miteinander zusammenarbeiten müssen. Das ist das große Problem, dass dort also nicht Auseinandersetzungen innerhalb dieser Gemeinschaft entstehen.

Aber das sind die eigentlichen Abgründe - oder der eigentliche Abgrund -, der da geschildert wird drinnen. Und das ist eine ganz reale Möglichkeit für die Zukunft. Es werden sich Teile davon verwirklichen - und daher wird ein Teil der Menschheit in das fallen, was dann letztlich eben auch in diesen Krieg Aller gegen Alle mündet. Wobei man sich aber nicht so einfach vorstellen sollte einen Krieg, wie wir ihn heute noch erleben. Das wird zwischenzeitlich eine Rolle spielen noch - und er wird immer gefährlicher werden durch die technischen Mittel, die wir zur Verfügung haben. Das wird aber letztlich auch dazu führen, dass Kriege dieser Art unmöglich werden, weil, wir sind jetzt im Grunde schon dran, dass jeder globale Krieg zumindest heute die Erde zerstören würde. Oder zumindest das Leben auf der Erde zum größten Teil zerstören würde. Wir sind jetzt schon dran, dass es keine Möglichkeit mehr gibt, einen Krieg schonend zu führen, sodass einer wenigstens überbleiben könnte. Das ist das Paradoxon. Aber noch schlimmer wird es aber werden…

Die Kriege werden sich mehr und mehr auf die ätherische und die seelische Ebene verlagern 0:40:52

Es wird sich immer mehr auf die ätherische und auf die seelische Ebene verlagern. Das heißt, was kommen wird - wir haben einmal vor langer Zeit in den Vorträgen darüber gesprochen - es wird so etwas kommen, namentlich in Europa, in Mitteleuropa, Europa überhaupt, wird sich eine neue Form der Heilkunst entwickeln und auch der Krankheitsverhütung überhaupt. Also etwas, was Rudolf Steiner nennt: den "hygienischen Okkultismus". Es klingt jetzt gerade in unserer Zeit, wo wir mit Corona zu tun haben, klingt es sehr, sehr äußerlich. Aber mit Hygiene ist ja eigentlich gemeint im weitesten Sinne, ein Leben zu führen, das der Gesundheitsvorsorge auch dienlich ist. Also Krankheiten erst gar nicht entstehen zu lassen, sondern schon die Lebensführung so anzulegen, dass das Leben so gesund wie möglich abläuft. Weil, das Normale, was übrigens von Anfang an vorgesehen wäre für den Menschen, wodurch aber dann die Freiheit sich nicht entwickeln hätte können, wäre: Er lebt, er ist zwar sterblich, aber er lebt eigentlich bis ins hohe Alter gesund - und dann entschläft er ganz sanft als eigentlich im Grunde gesunder Mensch im Wesentlichen. Das heißt, man stirbt nicht eigentlich an einer Krankheit, sondern man verlässt die Leibeshüllen, weil die geistige Aufgabe für diese Inkarnation vollendet ist. Dann entlässt der Körper den Geist - und das wäre eigentlich der Normalzustand gewesen. No, den haben wir heute in den seltenen Fällen so. Und es wird aber im positiven Sinn die Entwicklung dorthin gehen. Das werden wir entwickeln können für die Zukunft, dem zumindest näher, immer näher zu kommen. Das heißt, eine Medizin, die sich auf äußere Mittel stützt, die wir jetzt zweifellos noch brauchen, wird sich in der Zukunft - zumindest für die Menschen, die sich geistig entsprechend entwickeln - in etwas ganz anderes verwandeln, nämlich, dass wirklich eine Heilung aus dem Geistigen, aus dem Seelischen heraus stattfindet. Denn was die Lebenskräfte wirklich aufzehrt, sind die Verfehlungen im Astralleib, also alles, was an Störungen im Seelischen ist. Alle körperlichen Krankheiten haben letztlich ihre Ursache im Seelischen, auch solche, die durch äußere Erreger zum Beispiel verursacht werden. Dass wir überhaupt anfällig für so etwas sind, dass uns so etwas angreifen kann, dass wir verletzlich sind durch so etwas, liegt daran, weil seelisch einfach etwas nicht in Ordnung ist - bei uns allen.

Unsere unbewussten Wunden im Astralischen saugen an unserer Ich-Kraft und lassen wichtige Fähigkeiten des freien Ichs für alle Zukunft verloren gehen 0:44:11

Also, braucht man sich jetzt nicht klein vorkommen deswegen, es geht uns allen so. Wir haben schwerste Wunden in unserem Astralischen. Das heißt, in den unterbewussten Bereichen unseres Seelischen, wenn man es anders ausdrücken will. Dort sind wir alle schwerst verwundet durch viele, viele Kämpfe aus der Vergangenheit, sozusagen, so wie ich es euch geschildert habe. Das tragen wir alles mit uns - und das sind seelisch tief blutende Wunden, wenn wir so wollen. Blutend in dem Sinn, dass das auch wahnsinnig saugt an unserer Ich-Kraft - und fordert unsere Ich-Kraft ganz, ganz stark heran. Die Gefahr ist immer, wenn wir Ich-Kräfte, die unbewusst zunächst einmal versuchen dran zu arbeiten… Aber wenn es unbewusst ist, wird immer größer die Gefahr, dass das alles Kräfte sind, die sich die Widersacher holen, namentlich die Asuras. Wir haben darüber gesprochen, dass die sogar an unser Ich herankommen, indem sie nämlich zerstörerisch wirken können bis in unseren physischen Leib hinein. Dadurch aber, wenn sie unseren physischen Leib beschädigen in bestimmter Weise, uns wesentlich erschweren das klare, wache Ich-Bewusstsein zu entwickeln. Und alles das letztlich, was wir nicht bewusst aus dem Ich heraus schaffen, ist letztlich für die Zukunft verloren. Das ist das, wo Rudolf Steiner davon spricht, dass sogar also "Stücke aus dem Ich herausgerissen werden". Das ist jetzt ein sehr bildhafter Ausdruck, weil, wie ihr wisst, das Ich ist kein Ding in dem Sinn, kein Gegenstand, wo ich sagen kann: Das Ich ist so groß, so breit, so dick, so schwer. Das kann man alles nicht sagen. Es ist kein Ding, aus dem man in dem Sinn Stücke herausreißen kann, aber es verliert ganz bestimmte Fähigkeiten. Denn alles, was aus dem Ich heraus in seinen Fähigkeiten drinnen läge an Möglichkeit: Realisieren tut es sich in dem, was man hier als Tat setzt, hier auf Erden. Und was wir hier auf Erden nicht als Tat gesetzt haben, geht uns für unsere Freiheit, für unser freies Ich in der Zukunft verloren. Das heißt, das, was jetzt nicht passiert bis zu unserer letzten Inkarnation hin, ist für alle Zeiten verloren. Für alle Zeiten verloren. Ist unwiederbringlich. Das ist gemeint damit, dass "Stücke aus dem Ich herausgerissen werden". Wenn uns also namentlich die Asuras hindern daran, Ich-Bewusstsein in genügendem Maße zu entwickeln und vieles unbewusst laufen lassen, das ist verloren. Für alle Zukunft verloren. Das sind aber die wichtigsten Kräfte, die wir brauchen. Dieses Ich-Bewusstsein, dieses starke Ich-Bewusstsein, können wir im Grunde von heute an nur entwickeln, indem wir unseren eigenen Verfehlungen - und damit aber auch den Widersachern, die dahinter stehen und die uns dorthin getrieben haben - indem wir dem ganz stark ins Auge schauen. Wenn man einen geistigen Weg geht und das nicht berücksichtigt, dann tut man der Entwicklung der Menschheit nichts Gutes.

Zum geistigen Streben gehört heute unverzichtbar der Blick auf die dunkle Seite 0:48:05

Es reicht heute nicht aus, sich vorwiegend zu beschäftigen mit dem, was von den höheren Hierarchien herunter zu uns strömt, wenn wir nicht auch die andere Seite in gleichem Maße anschauen. Das Schicksal der Erde oder der Menschheit auf Erden wird uns aber dazu hinführen, dass wir genug Gelegenheit bekommen werden, auch die dunkle Seiten anzuschauen. Und die wird uns ermöglichen, auch immer klarer und immer wacher die lichte Seite zu sehen und aus ihr alle Kräfte zu schöpfen, die wir nur je brauchen können. Nicht wahr, unserer Freiheit tut es keinen Abbruch, auch viel, viel Höheres, als wir noch aus unserem eigenen Ich schaffen können, von oben aus Freiheit anzunehmen. Das Wichtige ist: aus Freiheit heraus. Die geistige Welt, die über uns steht, die Engelhierarchien, auch ein Michael oder so: Er wird nicht den kleinsten, na, "Finger" kann man nicht sagen, rühren, aber, weiß ich nicht, den kleinsten Flügelschlag rühren - oder wie immer ich das ausdrücken soll, um das in so ein Bild zu fassen - um uns gegen unseren Willen zu helfen. Wenn wir nicht wollen, muss er sich zurückhalten. Engelwesenheiten, die sich nicht daran halten, zählen schon zu den Widersacherkräften. Also, nehmen wir an, irgendein Engel oder Erzengelwesenheit denkt: "Na, aber da ist die arme Menschheit, ich darf zwar nicht eingreifen, aber ich weiß ja, wie ich ihnen helfen kann - und ich tu's." Abgesehen davon, dass sie die Freiheit nicht haben - die wirklichen haben es nicht, die wirklichen höheren Hierarchien -, dann ist es mit Sicherheit irgendeine luziferische Wesenheit. Dann ist es ein luziferischer Engel, zumindest. Oder es ist ein ahrimanisches Wesen. Und die ahrimanischen Wesenheiten, die stehen auf der gleichen Rangstufe wie die Erzengel und sind in manchen Kräften durchaus stärker. Nicht wahr, die ahrimanischen Wesenheiten - viele von ihnen zumindest - sind eigentlich in Wahrheit sogar zurückgebliebene Urengelwesenheiten, ursprünglich. Es sind also Urengelwesenheiten, die mit vielen ihrer Fähigkeiten so weit zurückgeblieben sind, dass sie nur mehr als Erzengel einzustufen sind, aber sie haben bestimmte Fähigkeiten der Urengel in sich - und die sind stärker als die der regulären Erzengel.

Daher zum Beispiel die ahrimanischen Gegengeister zu Michael etwa, um dieses ganz prominente Beispiel zu nehmen: Die dunkle Seite ist stärker als der Michael. Daher, Michael konnte den Drachen nicht wirklich besiegen. Er konnte ihn nur auf die Erde stürzen. Und wir sagen: "Dankeschön. Jetzt haben wir ihn." Wir können. Wir können das, was der Michael nicht kann. Wir können es - im Prinzip auf jeden Fall. Wir müssen es nur wollen. Es kann uns niemand zwingen dazu, aber wir können es aus Freiheit, wenn wir den Mut aufbringen, uns im Grunde völlig mit dieser Kraft zu verbinden und sie völlig mit unserem Ich zu durchdringen, sozusagen, ganz als Ich dieser Wesenheit, dieser Widersacherwesenheit, sich ihr hinzugeben, sich ihr zu schenken - ohne sich dabei aufzugeben. Das ist das Interessante, dann wird diese Kraft durchlichtet. Dann wird diese Kraft durchlichtet. Der Michael kann das nicht. Es können die Menschen, die sich sozusagen, ja, wie soll ich sagen, bildlich gesprochen, in den Schlund des Drachens werfen. Und die Folge ist, dass der Drache von innen heraus durchlichtet wird. Und mehr noch, dass diese Widersacherwesenheit damit teilhaftig wird des Freiheitsprinzips, das durch das menschliche Ich gegeben ist. Das heißt, die erlösten Widersacher werden die ersten sein nach dem Menschen, denen die Freiheit zugänglich wird. Das ist die große Aufgabe der Menschheit überhaupt, diese Freiheit nach und nach zu allen Wesen hinzutragen.

Und manche werden es annehmen wollen, manche werden es nicht annehmen wollen. Bei den regulären Widersacherkräften kann uns das überall gelingen. Ich meine, es kann uns der Drache natürlich auch zurückstoßen und sagen: "Ich will dich nicht verschlucken." Aber dann muss er sich auch von uns zurückziehen. Das ist nämlich die andere Seite. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir sind stark genug und er ist offen genug dazu, bereit uns zu verschlingen - trotz des Lichtes das wir ausstrahlen - oder er spuckt uns sozusagen aus oder lässt uns gar nicht zu sich herein. Dann trennt er sich, aber dann kommt er auch nicht mehr an uns heran. Dann zählt er zu den Wesenheiten, die ausgeschieden werden, die ausgeschieden werden aus der regulären Entwicklung - gerade bei den Widersacherkräften, die sich aus den Engeln, Erzengeln, Urengeln rekrutieren, also auf der Engelstufe die luziferischen, auf der Erzengelstufe die ahrimanischen, und auf der Urengelstufe die asurischen Kräfte, die also insbesondere dann zurückgebliebene Elohim eigentlich sind oder gleicher Rangstufe der Geister der Form. Daher haben sie eine starke Macht über das Physische, zum Beispiel über die Gestaltung des Physischen. Und da können sie eben gerade beim Menschen sehr stark hineinspielen, gerade jetzt in unserer Zeit das Physische des Menschen so zu beschädigen, dass die Freiheit zurückgedrängt wird. Aber das geht nur, wenn wir mitwirken in dem Sinn, dass wir das Bewusstsein unserer Freiheit versäumen aus eigener Kraft zu entwickeln. Sie können es uns nicht rauben, wenn wir es nicht zulassen. Aber sie verführen uns halt sehr stark dazu, auf die Freiheit gerne zu verzichten - vor allem wenn wir eh immer dabei sagen: "Ja, ich bin frei, ich bin frei. Ich mache, was ich will." Und nicht die wirkliche Freiheit ergreifen, das heißt schöpferisch etwas Neues der Welt zu geben. Nur dort ist wirkliche Freiheit da.

Das Schaffen aus dem Nichts heraus ist im Tagtäglichen möglich! 0:55:58

Ich habe euch schon gesagt: Das ist möglich in jeder menschlichen Begegnung, in der Begegnung mit der Natur. Wenn wir nur einen Blick auf eine Blume werfen, kann diese schöpferische Freiheit drinnen sein. Es ist eigentlich, unter Anführungszeichen, keine große Hexerei. Im Kleinen kann man es tun - und wir tun es auch. Und wir tun damit genau das, von dem ich so oft schon gesprochen habe: Dieses Schaffen aus dem Nichts heraus. Es war ja oft die Frage: "Ja, aber wie tut man denn das eigentlich?" Da spricht er immer davon: "Ich soll es aus dem Nichts schaffen, wie tue ich das?" Wir tun es, aber noch nicht mit genügend Bewusstsein wahrscheinlich viele von uns - tagtäglich. Es geht jetzt nur drum, sich dessen, was wir ohnehin immer wieder tun, bewusst zu werden. Dann ist es eine ganz freie Tat. Dann wird es eine wirklich ganz freie Tat. Aber wir sind auf dem Weg. Es ist unser Ich tätig, unser wirkliches höheres Ich in uns tätig, aber unser kleines Ich lässt halt noch nicht zu, dass das alles ins Bewusstsein hereinkommt.

Bewusstsein für unser kleines Ich mit all seinen Abgründen entwickeln, kann uns zur Heilung aus dem Seelisch-Geistigen heraus hinleiten 0:57:17

Daher müssen wir ein Bewusstsein einmal kriegen für dieses kleine Ich auch. Dazu gehört halt der ganze große dunkle Teil dazu. Je mehr wir da hineingehen, uns dessen bewusst werden, praktisch im gleichen Gegenschlag dazu, wird uns immer mehr von der lichten Seite unseres Ichs bewusst. Das heißt, das, was als unser großes Ich zunächst einmal nur draußen erlebt werden kann - oder im ganz großen Sinn eigentlich im Leben zwischen Tod und neuer Geburt in der Weltenmitternachtsstunde, da ist es pur. Nur einmal dieses große kosmische Ich, ja, auch fast über-kosmische Ich, möchte ich sagen… Aber damit wir es wirklich in Freiheit ergreifen können, müssen wir nicht nur in die Inkarnation hineingehen, sondern es gehört eben wirklich die volle Nachfolge Christi dazu: dieses Abgestiegen in das Reich der Toten oder Abgestiegen in die Unterwelt, Abgestiegen in diesen Abgrund, der hinunterführt bis zu den soratischen Wesenheiten - bis dorthin. Also, sogar bis über die Grenze der eigentlichen Widersacherkräfte im engeren Sinn hinaus zu diesen irregulären soratischen Wesenheiten, die also so ganz Querschläger sind. Die können wir weder erlösen noch sonst was, wir können sie wohl auch nicht von ihrem Weg abbringen. Niemand hat darauf Einfluss, auch der Christus nicht, auch die Gottheit als solche nicht. Die gehen ihren Weg. Sie wurden zu ihrer Aufgabe auch nicht bestellt. Sie sind in gewisser Weise völlige Irrläufer in unserem Entwicklungszyklus drinnen, aber wir können uns auf jeden Fall freihalten von ihnen - oder uns ganz mit ihnen verbünden. Diese beiden Möglichkeiten stehen uns offen. Die soratischen Wesenheiten sind halt die, die uns damit verführen, dass sie uns gewaltige Macht geben. Diese Macht ist etwas, die wir also unmittelbar im Astralischen haben, die wir aber auch haben in den Ätherkräften drinnen, die also namentlich dann in der nächsten Kulturepoche noch viel stärker als jetzt - aber beginnend schon jetzt in unserer Kulturepoche - eingesetzt werden können, um Menschen oder die Natur, andere Wesen, ja, im weitesten Sinne krank zu machen. So wie sich entwickelter "hygienischer Okkultismus", wenn man es so nennen will, also ein Heilen aus dem Seelisch-Geistigen heraus: Wenn man über diese Kräfte verfügt, aber sie falsch anwendet, das heißt, nicht im Sinne der Freiheit anwendet, werden sie eben krankmachende Kräfte. Es sind genau die gleichen Kräfte. Das wusste man schon in alten Zeiten, nur konnte man es da noch nicht aus dem schöpferischen Ich heraus wirklich selbst entwickeln, aber man konnte sie handhaben. Man wusste, wer heilen kann, kann auch krank machen. Wer die Kenntnisse des Heilens hat, hat die Kenntnisse auch, willkürlich Krankheiten zu erzeugen. Man kann beides tun.

Immer wieder am Scheideweg: Wie setzen wir die Kräfte ein, die wir wecken? 1:01:01

Die Menschheit spielt mit dem. Immer wieder. Nicht erst in unserer Zeit, aber in unseren Zeiten halt - so wie es unserer Zeit entspricht - halt auf vielfach auch technisch-wissenschaftlichem Weg. Auf äußerem Weg Kräfte zu wecken, wieder Kräfte zu wecken, die so durch kein anderes Wesen als den Menschen geweckt werden könnten. Muss man dazu sagen. Aber in der Zukunft wird es viel weiter gehen noch, es wird nicht nur die äußere Zerstörung sein, weil, natürlich für uns im Erdenleben ist es ganz schlimm jetzt. Es wird mir eine Krankheit sozusagen zugeworfen, die mich letztlich zu Tode bringt, nehmen wir mal das an: Aus einer höheren Sicht gesehen, ist das noch das Harmloseste. Viel, viel schlimmer ist es, wenn eine Schädigung bis in die Ätherkräfte hineingeht, bis in die Seelenkräfte hineingeht. Mit dem werden die Widersacher in der Zukunft verstärkt arbeiten. Eine Folge wird dann auch eine äußere Erkrankung unter Umständen sein. Unter Umständen auch gar nicht, sondern es wird ein sehr angenehmes Leben vielleicht da sein, aber ein Leben, wo eine Krankheit insofern entsteht, als alles dazu getan wird, dass der physische Leib des Menschen ungeeignet wird, ein freies Ich-Bewusstsein zu entwickeln. Das wird ein ganz großer Zielpunkt namentlich der asurischen und soratischen Wesenheiten sein, dass sie das anstreben, dass der physische Leib des Menschen so verhärtet, so verändert wird, dass einfach die Entwicklung eines freien Ichs nicht mehr möglich ist mit einer solchen Verkörperung. Und wir wissen, es geht nur in der Verkörperung. Also, ich kann mit dem besten Willen hereinkommen, aber wenn dann unten nur mehr Verkörperungsmöglichkeiten sind, die nicht geeignet sind, ein freies Ich-Bewusstsein zu entwickeln, dann steht die Menschheit vor einer sehr, sehr großen Herausforderung. An dem arbeiten aber namentlich die soratischen und asurischen Kräfte ganz, ganz stark. Muss man sehen.

Ich meine, wir können ihnen nur dadurch Paroli bieten, dass wir ein starkes freies Ich-Bewusstsein entwickeln, weil darin liegt die Kraft, bewusst am physischen Leib zu arbeiten. Immer bewusster. Ich meine, das Endziel werden wir erst dann noch in drei weiteren kosmischen Inkarnationen erreichen, aber es beginnt jetzt. Das sind die Auferstehungskräfte, die drinnen sind. Also, wir setzen diesen soratischen Impulsen, asurisch-soratischen Impulsen entgegen die Auferstehungimpulse, die durch den Christus in die Menschheit hineingekommen sind. Das sind die Gegenkräfte dazu: Dieses Heilmittel, sozusagen, letztlich selbst zu erschaffen mit Hilfe des Christus, mit Hilfe der Vatergottheit sogar, weil, auch der Christus konnte es nicht ohne die Vatergottheit - oder ohne jene Aspekte der Trinität, die halt als Vatergottheit bezeichnet wird, die bis ins Physische eingreifen können. Wir haben aber dann den Christus als Hilfe, der im Ätherischen tätig sein kann, der uns unterstützt dabei. Und wir selber müssen im Seelischen arbeiten. Und daher das ganz Wichtige, hineinzuschauen als Erstes: Was ist da alles Dunkles drinnen? Das ist das Gebot der Stunde! Das ist wirklich ab jetzt, spätestens ab jetzt - wir sind eigentlich schon verspätet dran - ein ganz großes Ziel, das heißt: Die Begegnung mit den dunklen Mächten. Schritt für Schritt.

Die Begegnung mit dem Doppelgänger kann das ganze weitere Leben prägen 1:05:29

Ich danke meinem Schicksal, muss ich sagen. Das erste geistige Erlebnis, das ich hatte, war die Begegnung mit dem Doppelgänger. Und die war dermaßen niederschmetternd, dass das das ganze weitere Leben prägt, so eine Erfahrung. Zu sehen, was da alles aufzuarbeiten ist. Und dass das klarer Weise nicht in einer Inkarnation zu machen ist sondern dass das noch einige braucht. Und auch zu sehen, dass einfach diese Kräfte, die mit diesen Verfehlungen aus der Vergangenheit aber zusammenhängen... Das wäre ja noch - unter Anführungszeichen - "einfach" zu sagen: "Na gut, das ist jetzt ein Binkel, den schleppe ich mit, aber der ruht da irgendwo im Untergrund. Nur der Punkt ist, der ruht nicht im Untergrund - einfach. Ja, an unsere Bewusstseinsoberfläche kommt er nicht, aber es kann als Kraft jederzeit geweckt werden, was da dahinter steckt. Darum sagt Rudolf Steiner: Jeder Mensch, der heute im Bewusstseinsseelenzeitalter auf Erden lebt, ist zu den unausdenklich schrecklichsten Dingen fähig, die man sich nur irgendwie ausdenken kann. Jeder. Jeder. Das heißt, jeder hat das Potenzial, ganze Völkerschaften in die Vernichtung zu führen, zum Beispiel, Menschen seelisch zu zerstören. Es wurln (wurln = wimmeln) in uns gerade nur so diese Kräfte unten. Es ist in uns ein gewaltiger Zerstörungsherd, der dadrinnen ist. Wir müssen ihn haben, wir brauchen ihn auch, wir kommen gar nicht drumherum. Es werden auch genau die Kräfte sein, die uns letztlich einmal helfen - wenn die Erdentwicklung vollendet ist - die ganze Erde aufzulösen.

Unser weiter, weiter, weiter Weg bis zum Bewusstsein des Nirvana-Bereichs 1:07:28

Und was wir nicht auflösen können, also das heißt letztlich aus dem physischen-, aus dem ätherischen-, sogar aus dem seelischen Dasein zu stoßen, zu vergeistigen - und dann auf eine so hohe geistige Stufe zu heben, dass es wirklich selbst für einen hochentwickelten geistigen Blick verschwindet… Also das heißt, aufsteigt in ganz, ganz hohe Weltsphären. Das heißt das, was manchmal genannt wird "die Welt der Vorsehung". Wobei ihr wisst, "Vorsehung" heißt nicht, dass wirklich jetzt einzelne Ereignisse so nach Plan ablaufen, das ist damit nicht gemeint. Aber es ist jedenfalls ein hoher Weltbereich, der im Grunde die Übersicht jedenfalls hat auf das, was für das Erdgeschehen jeweils notwendig ist. Den Überblick drüber hat, wieweit arbeiten zum Beispiel die Menschen dabei mit - oder nicht. Also das heißt, in diesem Bereich "Welt der Vorsehung" - oder dann, was man den Nirvana-Plan auch in der östlichen Diktion nennt. Dieser Nirvana-Plan hat übrigens drei Abstufungen noch - und dann sind wir erst an der Quelle, an der höchsten Quelle oben. Das heißt, wir müssen letztlich, um überhaupt zu dem "Neuen Jerusalem" zu kommen, wenn wir das wollen aus der Freiheit heraus, aber wenn wir es wollen, dann müssen wir mithelfen dazu, die ganze Welt, ja, letztlich nicht nur die Erdenwelt im Kleinen, sondern den ganzen Kosmos, der damit verbunden ist, ins Nichts aufzulösen, auf die höchste Stufe des Nirvana-Plans zu bringen. Das ist die höchste Stufe der Vergeistigung. Damit verschwindet alle äußere Erscheinung, also selbst äußere Erscheinung im Sinne von dem, was ein Hellseher erblicken könnte. Zu sehen gibt es dort nichts mehr. Es ist dann dort oben, ja, wie soll ich sagen, reinste, pure Schöpferkraft, bevor sie noch tätig geworden ist - oder nachdem sie tätig geworden ist. Es ist sehr schwer auszudrücken. Ich will mich da jetzt nicht zu viel verbreiten, weil das ist ein Thema für zehn Vorträge mindestens - oder noch mehr. Aber jedenfalls jenseits selbst dessen, was wir als das Devachan bezeichnen, zum Beispiel. Man spricht oft im anthroposophischen Zusammenhang vom "unteren Devachan": Es kommt eh aus dem Indischen, die Bezeichnung; wir sagen auch "untere geistige Welt" und "obere geistige Welt". Ja, da ist es noch lang nicht aus. Bis dorthin, wenn man bis dorthin schauen kann, Bewusstsein haben kann, ist man als Mensch schon sehr, sehr weit. Ist man schon sehr, sehr weit. Nur sehr hohe Eingeweihte blicken weiter, das heißt in die Welt der Vorsehung oder eben auch dann bis in den Nirvana-Bereich hinein, aber dann ist die Voraussetzung dazu, dass wir wirklich zur Buddha-Würde aufgestiegen sind, das heißt eine irdische Verkörperung für unsere Entwicklung nicht mehr brauchen. Bevor wir das nicht haben, bekommen wir kein Bewusstsein für den Nirvana-Plan, für keine der Ebenen dort. Und das sind immerhin auch noch drei Ebenen, die wohl sehr unterschiedlich sind und die man, ja, als heutiger Mensch wohl nur sehr vage erfassen kann. Aber von dort kommt unser wirkliches Ich, von der obersten Spitze dessen. Nur, wir sind uns dessen noch nicht wirklich bewusst.

Ich meine, wenn wir gut in der geistigen Entwicklung sind, dann fangen wir mal an irgendwo im oberen Devachan, dass einmal was zu dämmern beginnt, was unser Ich wirklich ist. Das Wichtige ist aber letztlich einmal hier jetzt auf Erden, während der Zeit, die wir noch haben an Inkarnationen hier, das im Bewusstsein mit unserem kleinen Ich, mit unserem "Ich in seinen Schranken", zu erfassen. Und das ist ein weiter Weg noch. Es ist ein weiter Weg noch, weil, was wir jetzt an Bewusstsein haben, was für uns das ganz normale Bewusstsein ist und auf das wir recht stolz sind, das ist sooo a Fuzzerl von dem, was es werden muss, wenn wir nur diese Stufe erreichen wollen, dass wir bis an die Grenze des oberen Devachans kommen. Aber das reicht also nicht an Bewusstsein, um wirklich ganz hinüberzukommen dann in die nächste kosmische Entwicklungsstufe. Dazu müssen wir schon weiter hinaufkommen. Aber es sollten zumindest genügend Menschen während der Erdentwicklung so weit kommen, dass sie mit ihrem Bewusstsein wenigstens bis an die obere Grenze des oberen Devachans, also der oberen geistigen Welt kommen. Die Entwicklung wird schnell vorangehen müssen.

Wir können nur so weit hochsteigen wie wir hinabsteigen - Dantes Wegschilderung in der "Göttlichen Komödie" 1:13:32

Sie geht aber voran nur im Wechselschlag zu dem, wie weit wir bereit sind hinunterzusteigen. Das Licht nach oben wird eben nicht mehr dadurch kommen, dass es uns von oben geschenkt wird, sondern indem wir es uns erringen, indem wir die Willenskraft, die Festigkeit des Ich aufbringen, da hinunterzusteigen. Also, das Paradoxe ist - und das ist eben das, was so schön der Dante letztlich geahnt hat, irgendwo: Der Weg zum Licht führt, indem ich hinuntergehe, dann durch die tiefste Dunkelheit durch, dann weitergehe aber noch, weil ich jetzt ja mitnehme diese ganze Bürde, die ich mit mir trage, die ist ja deswegen noch nicht weg, dass ich die erst läutere. Ich brauche (es), erst den Weg hinunterzugehen, mir bewusst zu werden: Was trage ich selber mit mir mit? Was ist überhaupt in der Welt an dunklen Kräften vorhanden? All derer muss ich mir bewusst werden. Und wenn ich mir aller bewusst geworden bin - bis hinunter, bis hinunter wirklich zu den soratischen Wesenheiten. Auch wenn der Dante die nicht gesondert erwähnt, aber letztlich geht es darum. Wenn ich nicht bis dort hinuntergehe mit meinem Erdenbewusstsein…

Das Interessante ist ja… die Schilderung der "Göttlichen Komödie" ist so, dass ein irdischer Mensch da durchgeht, das heißt mit seinem Erdenbewusstsein, das nimmt er mit. Es ist nicht einfach ein abgehobenes hellseherisches Bewusstsein oder ein Betrachten dieser dunklen Welt von oben irgendwo, sondern er trägt immer sein waches Erdenbewusstsein mit - bis ganz hinunter. Bis ganz hinunter. Dann fängt erst die große Aufgabe an: Jetzt läutere deinen Astralleib. Jetzt läutere dich von deinen ganzen Verfehlungen. Arbeite die alle auf. Das ist ein weiter Weg bis hinauf. Und dann sind wir endlich soweit, dass wir da oben stehen - und dann kommt erst die Entscheidung:  Kommen wir wirklich weiter (oder…), was eben nur der Fall ist, wenn wir im höchsten Ansturm der Widersacherkräfte, nämlich letztlich der geballten Macht aller Widersacherkräfte, aber mit dem größten Impuls der soratischen Kräfte, ob wir dem…

Dann, wenn wir vollkommen geläutert sind dort oben, dann kommt der Frontalangriff, oben auf der Spitze des Läuterungberges. Das heißt dort, wo ein Eingeweihter seine Vollendung erreicht hat, also bereit ist aufzusteigen im Grunde zur Buddha-Würde, dort lauert in der Zukunft die größte Gefahr. Und die Bewältigung dieser Klippe, sozusagen: Es gibt nur einen Weg im Grunde, wie das bewältigt werden kann: Indem ich bereit bin, mich sozusagen in den Schlund dieses Drachens - oder dieser multiplen Drachen - zu werfen. Und vertraue auf meine Ich-Kraft, dass die diese Wesenheiten durchleuchtet. Das wird also - oder kann gelingen, "wird", werden wir sehen -, aber kann gelingen eben mit den luziferischen, mit den ahrimanischen, mit den asurischen Wesenheiten. Und eine Schlacke wird ausgeschieden, die mit den soratischen Wesenheiten zusammenhängt. Auf das haben wir keinen Einfluss. Das ist, sozusagen, wie soll ich sagen, der Verdauungsrest, der dann überbleibt. Aber es wird eigentlich der Drache überwunden und es bleiben nur seine Verdauungsreste übrig, so als Bild jetzt genommen, irgendwo. Das ist eigentlich die Prüfung, durch die wir ganz am Ende durchzugehen haben.

Wann schaffen wir es, uns in den Schlund des Drachens zu werfen? 1:17:58

Letztlich, wenn ich es jetzt weiter betrachte, die Perspektive, ist es nicht am Übergang jetzt von unserer Erde zum "Neuen Jerusalem" - da ist natürlich ein wesentlicher Schritt dazu notwendig, aber dort ist es eben noch nicht endgültig - sondern endgültig ist es dann erst, drüber haben wir gesprochen, nicht einmal auf dem "Neuen Jerusalem", sondern erst auf der folgenden kosmischen Verkörperung unserer Erde, was Rudolf Steiner nennt: die "Neue Venus". Da wird die Liebe eine ganz, ganz starke Kraft sein. Ich meine, sie wird schon im "Neuen Jerusalem", dem "Neuen Jupiter" eine Naturkraft sein, aber sie wird noch eine viel größere Bedeutung auf der "Neuen Venus" haben. Und dort, haben wir drüber schon gesprochen, im 6…. Also, das ist das: 6. kosmischer Entwicklungszustand, im 6. Unterzustand und dort noch einmal im 6. Unterzustand - dort ist die letzte Prüfung. Wer dort es… Manche schaffen es vielleicht schon früher, aber wer dort es noch schafft, sich, sozusagen, voll beherzt aus seiner Ich-Kraft heraus in den Schlund des Drachens zu werfen, der besteht die Prüfung, besteht die Aufgabe. Und hat den Nebeneffekt, dass damit auch die Widersacherkräfte, außer den soratischen, eben die Exkremente des Drachens, wenn man so will… Aber der Rest des Drachens wird durchlichtet, zumindest jeder Drache, den jeder mitschleppt mit sich. Weil, der große Drache setzt sich zusammen aus den kleinen Drachen, sozusagen, die jeder mitbringt.

Apokalypse 17. Kapitel: das Tier mit den sieben Häuptern und den zehn Hörnern 1:19:57

Weil, dieses Tier auch mit den sieben Häuptern und den zehn Hörnern, das ist ein großes für die ganze Menschheit, aber auch ein kleines, das jeder mit sich trägt. Wir tragen jeder unser Tier mit uns. Das zweihörnige Tier, das für die soratischen Wesenheiten steht, das können wir nicht beeinflussen, aber es besteht die Gefahr, dass wir uns ihm anschließen. Wir können es nicht durchleuchten - aber wir können uns schon vereinigen mit ihm, aber dann eben nicht im Sinne, es zu durchlichten und zu erlösen, sondern dann mit Haut und Haar diesen Weg zu gehen (Wolfgang zeigt nach unten). Das heißt also, ein kleines zweihörniges Tier zu sein im Schoße dieses riesigen zweihörniges Tieres, wenn man es als Bild gebrauchen will. Und damit eine neue kosmische Entwicklung anzustoßen. Aber das ist diese sogenannte "8. Sphäre".

Über diese Dinge wird in der Apokalypse sehr deutlich gesprochen. Ich möchte euch das jetzt einmal vorlesen. Wir stehen im 17. Kapitel drinnen, wo sich die Lage immer mehr zuspitzt. Wir haben schon einiges gelesen. Es geht hier weiter die Geschichte mit der Hure Babylon. Die Hure Babylon steht eben gerade für alles das, was an verdorbenen astralischen Kräften letztlich im Menschen, in der Menschheit, in der Erdensphäre vorhanden ist. Da ist sie das Bild dafür. Sie reitet eben, na klar, auf dem Tier mit den sieben Häuptern und den zehn Hörnern. Dieses Tier, also vor allem einmal die sieben Häupter - wir haben schon einmal drüber gesprochen, was sie bedeuten, und man kann das natürlich auch wieder in sehr verschiedener Weise wählen - aber jedenfalls sind damit sieben Entwicklungsstufen gemeint. Wir haben damals davon gesprochen, es sind sieben… Die Häupter sind etwas, was im Ätherischen veranlagt ist, was im Ätherischen gebildet wird, aber letztlich kommt es aus dem Seelischen heraus, aber im Ätherischen werden, sozusagen, Köpfe gebildet. Und wenn die Köpfe… wenn das dann weitergeht, das sich bis ins Physische hinein manifestiert, dann werden Hörner daraus, letztlich. Es ist eine Entwicklung, die aus dem Geistigen natürlich letztlich kommt, über das Seelische geht, das Seelische drückt sich im Ätherischen ab, dort werden die Formen gebildet in Form dieser sieben Häupter - und wenn es jetzt ins Physische hineingeht, werden daraus zehn Hörner.

Wieso hat des Tier zehn Hörner? 1:23:13

Wieso jetzt plötzlich zehn? Man könnte jetzt denken: "Naja, es kommt jetzt aus dem Seelischen, gut jetzt sind sieben Häupter im Ätherischen eigentlich, warum werden nicht sieben Hörner draus, warum gerade zehn?" Weil, logisch wäre vielleicht noch, man würde sich denken: "Naja, vierzehn Hörner, gut sieben Häupter, jedes hat zwei Hörndl - oder sind es Einhörner? Na, Einhörner geht nicht, dann wären es wieder nur sieben Hörner." Also, wieso sind’s zehn? Der Grund ist, dass sie sich physisch in zwei Varianten ab einem gewissen Zeitpunkt realisieren. Es hängt damit zusammen, dass das Bild also konkret zurückgreift auf die Entwicklung, wie sie seit der atlantischen Zeit erfolgt ist, wo sich der Mensch in seiner heutigen Gestalt erst allmählich entwickelt hat. Dafür stehen die vier Sphinx-Tiere zunächst einmal: das heißt der Stier, der Löwe, der Adler und letztlich das Menschenantlitz, das daraus entsteht. Dann ist er angekommen beim Menschsein. Also, da gehen wir weit in die atlantische Zeit zurück, wo der Mensch erstmals, naja, in annähernd unserer Gestalt aufgetreten ist, aber auch noch nicht so ganz. Es ist noch immer so ein bisschen im Ätherischen zurückgehalten. Weil, wenn er dann wirklich so ganz physisch erscheint, wie erscheint er denn da? Als Manderl und als Weiberl, als Männchen und als Weibchen. Geschlechtertrennung. Aber das ist ab dem Moment, wo es wirklich jetzt in die dichte Physis hineingeht. Und das heißt, ich habe den Stier, ich habe den Löwen, ich habe den Adler, das sind alles Köpfe im Ätherischen. Dann kommt das Menschenantlitz, das ist auch noch ein Kopf. Der ist's auch noch nicht. Aber jetzt kommen drei weitere Häupter, die, wenn sie ins Physische gehen, jetzt nicht in einer Gestalt auftreten, sondern immer männlich, weiblich, männlich, weiblich. Jetzt zählt es einmal zusammen: Wir haben drei, die doppelt erscheinen, nämlich männlich und weiblich, also sechs. Sechs Hörner. Und vorher haben wir vier - also den Stier, den Löwen, den Adler und das Menschenantlitz -, die jeweils nur in einer Gestalt da sind. Da spielt die physische Trennung noch keine Rolle. Und damit haben wir dann insgesamt die zehn Hörner. Die Hörner sind das, was bis ins Physische verhärtet ist, also wirklich ins Physische hineinsteht. Ist aber das Entscheidende für die Ausbildung des Ich-Bewußtseins. Gerade diese vielen Hörndln sind notwendig für die Ausbildung des Ich-Bewußtseins. Daher ganz wichtig auch für die Ausbildung des Ich-Bewusstseins die Geschlechtertrennung.

Wirkliche Liebe ist erst in der Vereinigung im Ätherischen möglich 1:26:46

Ganz wichtig, dass da, sozusagen schon von Natur aus, eine Beziehung da ist zwischen zwei Formen des Menschseins, die zusammenfinden müssen in irgendeiner Weise. Was nicht immer so ganz leicht ist. Und die zusammenfinden müssen, wenn sie in Liebe zusammenfinden sollen, nicht nur durch den Instinkt oder Trieb… Ja, notwendig ist dazu, dass sie sich verbinden bis ins Ätherische hinein, also, sicher physisch auch die Vereinigung da ist, aber das Wesentliche ist die Vereinigung im Ätherischen. Dort ist erst die wirkliche Liebe da, wo sie ein gemeinsames Ätherisches bilden, eigentlich eine  Äther-Gemeinschaft bilden: Das Musterbild jeder zukünftigen Gemeinschaft, in Wahrheit - auch. Das  galt für die alten Gemeinschaften in gewisser Weise, wo es über das Blut ging, aber heute wird es immer wichtiger, dass namentlich also diese ätherische Gemeinschaft… Das ist die Grundlage des sozialen Wesens überhaupt, aus der Freiheit entwickelten sozialen Wesens. Überall wo was Soziales lebt.

Für die Bewusstwerdung sind auch im sozialen Leben Abgrenzung und Trennung erforderlich 1:28:21

Nicht umsonst spricht Steiner vom sozialen Leben. Das Wort "Leben" drin ist was ganz Entscheidendes. Weil, wenn es wirklich funktioniert, ist es ein Lebensstrom. Das wird die Grundlage sein auch für den "hygienischen Okkultismus" im Übrigen in der Zukunft, weil hier ein gemeinsames Lebensfeld gebildet wird. Das heißt, es ist dann auch gar nicht so: Die Heilung passiert, aha, da kommt jetzt ein besonderer Heiler, der so einen wohltuenden Einfluss hat. Das eigentliche Ziel ist, dass die Gesellschaft, die Gemeinschaft als solche, die soziale Gemeinschaft, das Heilende schlechthin ist. Sind wir noch ziemlich entfernt davon. Wir haben heute oft sehr viel krankmachende Kräfte in der sozialen… ja, "Gemeinschaft", weiß ich nicht, ob man es nennen so kann… in der sozialen "Zerrüttung". Nicht wahr, viele negative Kräfte können da auch drinnen sein - und auch sein können, wo alles gut gemeint ist. Aber weil jede Gemeinschaft heute noch - auch wenn es so eine kleine oder eine bisschen größere ist - ja immer noch das Bewusstsein haben müßte: Ja, da ist aber die ganze Menschheit. Und die Gemeinschaften, wie soll ich sagen, definieren sich heute zwangsläufig noch - es ist aber auch notwendig - durch ihre Abgrenzung gegenüber dem Anderen: "Wir sind anders, wir machen das so und viel besser natürlich als ihr. Das ist eh klar." Aber da ist eine notwendige Trennung, die aber auch überwunden werden muss. Es ist immer beides drinnen. Das heißt, wir werden auch immer akzentuierter die Trennung setzen, aber zugleich auch die Brücke wieder drüber bauen. Wir brauchen immer die Trennung, um uns bewusst zu werden: Was ist das Besondere jetzt nicht nur dieses Einzelwesens, sondern dieser Gemeinschaft? Was darf da hinein und was darf nicht hinein? Das muss eigentlich sehr streng sein. Wenn heute geträumt wird vom Weltfrieden oder sonstigen, muss uns klar sein, dass der Weg nicht so einfach gehen wird, dass der Weltfrieden da ist. Wir müssen zuerst einmal den Frieden mit uns selber schaffen, das heißt in Einklang kommen mit den widerstrebenden Kräften in uns selbst. Bevor wir das nicht angegangen sind, ganz bewusst, wird alles scheitern.

Was kann Gemeinschaften zu Sprengstoff machen, der den Widersachern in die Hände arbeitet? 1:30:56

Aber der nächste Punkt ist: Ja, wir bilden endlich einmal wirklich so eine lebendige Gemeinschaft, aber da sind ganz andere Menschen, andere lebendige Gemeinschaften rundherum - und wir können sie eigentlich nur ausbilden in Abgrenzung zu diesen. Solange wir sagen: "Naja, es ist eh gut, was ihr auch macht und was ihr macht einfach so. Ja, können wir uns eh gleich zusammentun am besten." Wird nicht funktionieren! Wird den geistigen Impuls, der in einer zunächst kleinen Gemeinschaft wachsen und reifen muss, wird ihn zerstören. Wenn ich sag also: "Ja, wir sind ja eh alle im Geiste eins, drum tun wir uns zusammen, ist ja ganz Wurscht. Wir nehmen was Budhistisches rein, was Taoistisches und sonst was und aus der Religion, eine Gemeinschaft aller Bekenntnisse und esoterischer Strömungen. Muss doch das Ideal sein." Dann ist es Sprengstoff. Das ist Sprengstoff, der den Widersachern in die Hände arbeitet. Also, man muss sehr vorsichtig sein dabei und genau ein Bewusstsein entwickeln, was lebt in unserer ganz konkreten Gemeinschaft, in der wir das tun? Also, was lebt - von mir aus, wenn man es jetzt auf die Anthroposophie umlegt - was lebt in unserem kleinen Zweig einmal? Der sich unterscheiden muss von anderen Zweigen - seiner inneren Natur nach. Erst wenn die dann zusammenfinden können zu einer größeren, einer wirklich anthroposophischen Gemeinschaft im umfassenderen Sinn, dann wird es funktionieren. Aber wir müssen einander akzeptieren in der Andersartigkeit - und die muss klar zu Bewusstsein kommen. Das heißt also zu sagen: "Na ja, sind wir uns eh no in allem einig" - und sind es aber in Wahrheit nicht, weil jede dieser Gemeinschaften etwas Eigenes entwickeln sollte, um eben möglichst viel zum späteren großen Ganzen beizutragen. Dann wird es nicht funktionieren. Dann wird es eher zur Zersplitterung nicht nur des - sowieso - Gemeinsamen kommen, das sich gar nicht bildet, sondern es wird auch dann womöglich rückwirkend und auf die kleinen Gemeinschaften zersplitternd wirken, weil die gegeneinander dann… Es wird sicher nicht jetzt so ein äußerer Kampf mit Colt und Pistole oder so was sein, aber es ist eine seelisch-geistige Auseinandersetzung, die da ist. Auseinandersetzung im guten Sinne kann es ja sein, dass man bewusst ist, dass man etwas andere Wege geht. Und das liegt ja auch daran, dass sich in solchen Gemeinschaften Menschen versammeln, die ganz unterschiedliche Wege in der Vergangenheit gemacht haben. Und gut wird eine geistige Gemeinschaft als kleine Gruppe sein, wo möglichst unterschiedliche Menschen dabei sind. Das ist die erste Hürde nämlich.

Jetzt angenommen, es kommen alle, die in einer bestimmten Klostergemeinschaft sich in der früheren Inkarnation befunden haben - vielleicht sogar in ein und demselben Kloster - und die bilden jetzt einen Zweig, einen anthroposophischen Zweig. Es gibt sehr viele Zweige, die fast ausschließlich aus solchen Klostergemeinschaften sich resultieren - in einer früheren Inkarnation. Die verstehen sich recht gut, irgendwie, auch mit allen kleinen Hickhacks, die es gibt, wie es halt in Klostergemeinschaften üblich war. Es läuft ja auch nicht immer alles "Wonne Waschtrog" - aber man zieht doch irgendwo am gemeinsamen Strang. Aber dann ist man natürlich ganz was anderes als die andere Klostergemeinschaft. Und es reibt sich schon wieder. Und der Punkt ist, wenn einem das nicht bewusst ist, kann sehr viel schief gehen dabei. Da muss man wissen: "Okay, wir haben eine Aufgabe aus der Vergangenheit." Wir erkennen vielleicht, hoffentlich, irgendwie: da war doch was mal früher. Wir blicken auf das zurück und müssen uns vorbereiten, das jetzt auf eine neue Ebene zu heben. Aber da müssen wir intern miteinander zurande kommen und klar erkennen, welche Gemeinschaft sind wir eigentlich, welchen Ursprung - zumindest von der Richtung her - haben wir. Es gibt auch andere Gemeinschaften die aus anderen Richtungen kommen. Klar. Aber es sind, klarer Weise, häufig viele, viele Menschen in der anthroposophischen Bewegung drinnen, die aus früheren christlichen Gemeinschaften kommen, die also schon eine christliche oder vielleicht sogar mehrere christliche Inkarnationen hatten - und insbesondere dort, wo halt ein, naja, relativ von der Welt abgeschottetes geistiges Streben möglich war. Das sind alles Dinge, die wir uns mitbringen - im Positiven wie im Negativen. Aber es gibt natürlich auch andere geistige Gemeinschaften sowohl im anthroposophischen als darüber hinaus, die auch aus einer ganz anderen Richtung heraus kommen, wo zum Beispiel viele Menschen versammelt waren, die noch ein altes Hellsehen zumindest in der früheren Inkarnation hatten. Da gibt es viele, viele Mischungen und die sollen sich alle in ihrer Eigenart entwickeln können als Gemeinschaft, weil sie aneinander lernen können, ohne jetzt den anderen gegenüber ablehnend zu sein, oder was, sondern nur zu wissen: Wir haben einen anderen Weg und wir sollen ihn auch gehen - und wir dürfen ihn nicht einfach vermischen mit den Zielen der anderen dort. Die sind für sich. Man kann trotzdem gemeinsame Ziele fassen. Aber jede Gemeinschaft hat eine eigene Aufgabe, darum bildet sie sich. Drum ist es nicht einfach eine, wie soll ich sagen, unstrukturierte Gemeinschaft, sondern sie gliedert sich. Das ist wichtig. Bei diesen Dingen können sehr viele Sachen falsch laufen. Dessen sollten wir uns heute bewusst werden.

Apokalypse 17. Kapitel: die Hure Babylon trunken vom Blute der Zeugen Jesu 1:37:46

Aber gehen wir zurück zur Schilderung der Apokalypse, zu dem Tier mit den sieben Häuptern und zehn Hörnern. Ich lese mal ein bisschen was. Weil manches vielleicht ein bisschen unverständlich davon auf den ersten Blick oder rätselhaft klingt. Wir haben letztens schon gelesen - also "letztens", früher mal, ich glaube in dem letzten Vortrag nicht, aber früher mal haben wir schon gelesen davon - also aus dem 17. Kapitel. Wir sind dort stehengeblieben bei der Hure Babylon:

"...und auf ihrer Stirn stand ein Name geschrieben, ein Mysterium: Die große Babylon, die Mutter aller Hurerei und aller Greueltaten auf Erden…"

Davon wissen wir jetzt: Das sind die ganzen karmischen Verfehlungen und so weiter, alles, was im Astralischen daneben ist, hängt mit dem zusammen in der ganzen Menschheit. Und es geht jetzt weiter:

"Und ich sah das Weib trunken von dem Blute derer, die dem Geist ergeben sind, und von dem Blute der Zeugen Jesu."

Blut hat in dem Fall was ganz stark zu tun mit der Ich-Kraft. Also, diese starken Astralkräfte, die saugen an unserem Ich, das sich eben am stärksten im Blut manifestiert, irgendwo. Daher dieses Bild mit dem Blut auch drinnen. Daher der Mephisto: den Pakt, den der Faust mit ihm schließt, muss der Faust mit seinem Blut besiegeln. Und das heißt, dass er etwas von seiner Ich-Kraft hergibt, in Wahrheit. Und das geht. Also das wollen diese Widersacherkräfte. Sie wollen über das Blut, sozusagen - als Bild jetzt genommen - an das Ich des Menschen heran. Nur, das Äußere, wie bei Mephisto einen Zettel unterschreiben mit dem Blut allein, genügt noch nicht.

Faust ist ein Bild des modernen Menschen 1:40:01

Sondern was der Faust eben nicht aufgibt, ist dieses immer weiter Strebende bei allen Fehlern - und er macht wirklich bis zum Allerletzten, bis zum Hundertjährigen hin, macht er katastrophale Fehler. Ich meine, letztlich zum Schluss: Nur weil da ein Hüttchen von Philemon und Baucis ist, mit einem Kapellchen, mit einer alten Bretterhütte, wo immer dieses Glöckchen läutet, das gar nicht harmonisch klingt, das verschandelt dem sein großes Werk deshalb auch. Und dann will er ihnen natürlich eh ein wunderschönes großes Hüttchen großzügig anbieten und die wollen nicht weg von ihrem Hügel. Und dann beauftragt er halt den Mephisto: "Geh, schaff sie mir zur Seite, du kennst ja das schöne Hüttchen, dass ich für sie ausersehen." Nur, der Mephisto macht es dann auf einem anderen Weg: "Wir klopften an, wir pochten an, aber die Türe wird nicht geöffnet." Na, plötzlich liegt die Tür im Haus, also er fällt dann mit der Tür ins Haus. "Leider war da einer, der uns bekämpfen wollte, und leider sind alle umgekommen in dem Kampf." Zum Schluss brennt die Hütte ab. Beim Kampf ist die Lampe umgefallen und alles tot - und der Mephisto sagt: "Ja, wir haben sie dir weggeräumt, leider sind ein paar dumme Sachen passiert, aber so was ist halt." Und der Faust ist dann ganz schockiert drüber. Aber er hat's gewollt, letztlich.

Nicht wahr, viele Verbrechen entstehen aus dem heraus: "Ja, wir wollen ja eh nur das Beste." Wir bedenken aber nicht, welche Folgen es hat, wenn der andere dieses Beste gerade nicht haben will. Das ist nämlich der Punkt dran. Weil der Faust will eigentlich für sich das Beste und meint halt: "Naja, für sie ist es doch auch das Beste, wenn sie ein wunderschönes, prächtiges Gut mit, was weiß ich, Bediensteten und sonstwas kriegen. Es muss ihnen doch besser vorkommen als diese alte Bretterbude dort, die schon uralt und verfallen ist. Aber nein, sie wollen nicht. Darüber setzt sich der Mephisto dann - und letztlich aber auch der Faust - hinweg. Weil, er will sie zwingen zu ihrem Glück, letztlich, in Wahrheit. Da ist er immer noch den Einflüsterungen des Mephisto… letztlich unterliegt er ihm oder den Künsten. Er lässt sich verführen durch den Mephisto, er benützt ihn immer noch als scheinbar willigen Dienstboten, der aber sein eigenes Süppchen natürlich kocht. Der Faust ist ein Bild des modernen Menschen, im Grunde - und gerade in all den Fehlern, die er macht:

"Es irrt der Mensch, solang er strebt." Aber er strebt auch immer.

"Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen."

"Und hat die Liebe gar von oben an ihm teilgenommen, begegnet ihm die selige Schar mit herzlichem Willkommen."

Faust kann erlöst werden: Er hat dem wogenden Astralmeer festes Land abgerungen, auf dem sein Ich sicher stehen kann 1:43:26

Trotz aller Fehler. Ja, genauer gesagt, auch wegen aller Fehler, die er aber durch das Streben, durch das Sich nicht aufhalten lassen im Streben, auch begangen hat. Haben wir alle gemacht. Haben wir alle gemacht - und werden wir noch eine Weile machen. An dem wird’s nicht fehlen, aber das Wichtige ist, dass wir es auch erkennen, dass wir unsere Fehler auch erkennen. Das wird das immer Wichtigere sein, dass wir sie erkennen. Und der Faust lernt schon bis zu einem gewissen Grad. Er sieht, dass er Fehler gemacht hat. Aber immer wieder gleich… der nächste Schritt ist schon wieder gleich: "Ach, hinaus drüber, hinaus drüber." Er ist eigentlich immer bereit für den nächsten Fehler, im Grunde. Nur dann: der Tod tritt ein für ihn in dem Moment, wo er dieses Streben, aber jetzt gerechtfertigter Weise, freiwillig aufgibt, im Grunde:

"Könnte ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch, du bist so schön. Dann will ich gern zugrunde gehen."

Das steht im Pakt mit dem Mephisto von Anfang an drinnen. Und ganz zum Schluss sagt er, das wäre jetzt sein Reich, das Land, das er dem Meer, dem wogenden Astralmeer eigentlich in Wahrheit… Das ist ja alles nicht so äußerlich, das ist ein Bild für etwas Inneres. Er hat dem wogenden, tobenden Meer, das heißt, diesem astralischen Meer, das von diesen wilden Kräften erfüllt ist, hat er solides, festes Land abgewonnen, auf dem das Ich wirklich sicher stehen kann. Das hat er ihm abgewonnen - und darum wollte er auch dieses Hüttchen weg, weil das hat die Volkommenheit seines Landes... Das ist noch mit ganz alten Kräften, das Hüttchen dort, die waren noch nicht bereit dazu, auf seine Segnungen zu kommen. Das wollte er nicht zulassen, drum ist es die letzte Verfehlung, dass er sie auch weggeräumt hat. Aber zum Schluss sieht er dann endlich sein vollendetes Werk, also das gestillte Astralmeer, das zum festen Boden geworden ist - zwar immer gefährdet von dem Meer natürlich, das von außen herandringt dran, aber so liebt er sein Volk: stets bereit aufzustehen gegen das, was da von außen anbrandet. Er weiß, dass das kein absolut sicherer Boden noch ist, weil rundherum tobt noch das ganze Astralmeer, aber er hat ihm ein schönes Stück Land, sozusagen, abgewonnen, festes Land, feste Erde abgewonnen. Das heißt, das Ich ist dort wirklich ganz auf den Boden gekommen. Und wenn es das ist, dann kann man es, sozusagen, erlösen. Dann ist er nicht verloren, dann geht er nicht mit den Weg des Luzifer, Ahriman, also des Mephisto - und schon gar nicht weiter zu den soratischen Wesenheiten und asurischen Wesenheiten unten, sondern dann kann er trotzdem erlöst werden. Er wird halt wieder zu einer nächsten Inkarnation kommen müssen, aber er ist es, weil er diesem strebenden Impuls treu geblieben ist. Naja, gut.

Apokalypse 17. Kapitel: Vom Blute der Zeugen Jesu und (für uns vorerst noch) rätselhaften Dingen 1:47:24

Jedenfalls, diese Widersacherwesenheiten greifen nach dem Blut. Nach dem Blut derer, die dem Geist ergeben sind und nach dem Blute der Zeugen Jesu. Der Zeugen Jesu. Also, Zeugen Jesu heißt, dass ihnen das Wirken des Christus oder des Jesus Christus... "Jesus" ist sogar sehr gut da, die Übersetzung, weil, es ist der Christus, der Jesus geworden ist, der Erdenmensch geworden ist, der selbst diesen Weg durchgemacht hat, der eben Jesus Christus geworden ist - wenn man es ganz genau nehmen will. Und die (Zeugen Jesu) sind ganz besonders der Angriffspunkt natürlich des Tieres, also die, die sich nicht nur des eigenen Ichs bewusst sind, sondern sich ganz bewusst auch sind, dass in diesem Ich und mit diesem Ich, durch dieses Ich, die Christus-Kraft wirkt - wenn wir es aus Freiheit heraus wollen. Also die, die wirklich auch diese Durchchristung des Ichs ganz bewusst erleben. Naja, jetzt… wir werden heute sicher nicht mehr dazu kommen, das alles zu erläutern, was da drinnen steht. Also wird es jetzt eher als Rätselfrage kommen, aber das war eigentlich von mir schon so angedacht, dass wir es als Rätsel stehen lassen. Gut, also:

"Und ich sah das Weib trunken von dem Blute derer, die dem Geist ergeben sind, und von dem Blute der Zeugen Jesu. Als ich das Weib sah, befiel mich eine große Verwunderung."

,sagt der Johannes als Schreiber dieser Offenbarung.

"Da sprach der Engel zu mir: Worüber verwunderst du dich? Ich will dir das Geheimnis des Weibes sagen und das des Tieres, das sie trägt und das sieben Köpfe und zehn Hörner hat."

Jetzt kommen die noch vielleicht etwas rätselhaften Dinge:

"Das Tier, das du siehst, ist da gewesen; es ist jetzt nicht da, aber es wird von neuem aus dem Abgrund emporsteigen, und dann wird es seinen Untergang finden. Die Menschen auf der Erde, deren Namen seit der Grundlegung der Welt niemals im Buche des Lebens gestanden haben, werden in große Verwunderung geraten beim Anblick des Tieres, das in der Vergangenheit da war, jetzt nicht da ist, aber in der Zukunft dasein wird. Hier spricht der Verstand, der Weisheit hat."

Der Verstand, der Weisheit hat. Ja, ich lese sogar noch ein Stückl weiter. Ihr müsst euch das nicht alles im Detail merken, wir werden das nächste Mal darauf näher eingehen, weil, es kommen noch sehr interessante Dinge da.

"Die sieben Häupter sind sieben Berge. Auf ihnen sitzt das Weib. Sie sind zugleich sieben Könige. Fünf von ihnen sind gefallen, einer ist da, und einer ist noch nicht da. Wenn er kommt, muss er eine kurze Zeit bleiben. Und das Tier, das da gewesen ist und nicht da ist, ist selbst der achte König und gehört doch auch zu den sieben; er wird seinen Untergang finden."

Der achte König, der doch zu den sieben gehört. Bei "acht" sollte uns schon irgendwas dämmern, womit das zusammenhängen könnte. Na ja, und dann geht's noch in der Art… Da kommen noch ein paar Rätsel weiter, aber die, würde ich sagen, werden wir uns für heute sparen.

Der 15. Wochenspruch: Der 117. Vortrag hat ihn für uns durchdrungen - eine Essenz 1:51:51

Ich lese euch heute… wir sind heute neun Minuten vor neun. Ich habe heute vor, mal, überpünktlich aufzuhören. Ich lese euch zum Abschied noch einmal den 15. Wochenspruch, weil er im Grunde, wie immer eigentlich die Wochensprüche, mit unserem Thema zusammenhängt. Es ging ja am Ende um unser Ich in seinen Schranken. Und da ist der Weg nämlich, mit all dem fertig zu werden, auch drinnen gezeichnet. Das ist die Voraussetzung, was da passiert. Also 15. Wochenspruch:

Ich fühle wie verzaubert

Im Weltenschein des Geistes Weben,

Es hat in Sinnesdumpfheit

Gehüllt mein Eigenwesen,

Zu schenken mir die Kraft,

Die ohnmächtig sich selbst zu geben

Mein Ich in seinen Schranken ist.

Also das, was da draußen im und hinter dem Sinnenschein oder besser, na, innen ist eigentlich fast besser, aber verhüllt durch den Sinnenschein: Was dort an Geistigem webt, aus dem ist die Kraft unseres Ichs genommen. Und es geht aber drum, dieses Ich in seinen irdischen Schranken zu fassen und dadurch aufzuwachen. Nur so können wir die Bewusstseinsseele überhaupt entwickeln. Und wenn wir sie einmal entwickelt haben am Physischen, dann können wir sie auf’s Geistige - aber in neuer, vollkommen selbstbewußter Art, in völliger Freiheit - hinwenden. Das ist die Entwicklung, um die es geht. Und zwar ein bissel eben jetzt auch die Wettersituation, die Klimasituation im Sommer, es soll ja heißer werden auch in den nächsten Tagen, habe ich gehört vorher. Dann ist es eine starke Herausforderung, eben erstens draußen wirklich zu ahnen dieses Geistige, etwas zu spüren davon - ich sage ganz bewusst nicht, es zu denken, sondern es ganz, ja, ins Gefühl einmal aufzunehmen - und das hineinzutragen und zu schaffen, das in uns, im irdischen Bewusstsein, zum Erwachen zu bringen. Hier können wir es dann mit unserem Denken durchdringen auch. Aber mit unserem. Nicht jetzt einfach nur so das Weltendenken hineinzunehmen, ja, natürlich nehmen wir was mit, aber darum geht es jetzt gar nicht, sondern wirklich dieses Ahnen des Geistigen da draußen, es hineintragen und in uns zum Erwachen zu bringen. Das ist die andere Seite. Heute haben wir sehr viel von der dunklen gesprochen, da kommt die helle Seite hinein. Die da drinnen - aber mit dem Freiheitsbewusstsein - zum Erwachen zu bringen. Das ist, sozusagen, das Licht, das andererseits uns beleuchtet, dass diese Widersacherwelt diese gewaltigen Schatten wirft. Wir brauchen eines zum anderen. Wir können im Licht nichts erkennen, wenn nicht der Schatten da ist. Und wir nehmen vom Schatten nichts wahr, wenn das Licht nicht kommt. Weil, sonst ist es eins zu eins Finsternis: Wir nehmen gar nichts wahr. Aber wenn wir nur ins reine Licht hineinstarren - nehmen wir an, in die Sonne hineinstarren - dann sehen wir auch nichts, im Grunde. Also, im reinen Licht sind wir blind und in der absoluten Finsternis sind wir auch blind. Es geht also darum, dass Licht und Finsternis einander durchdringen, begegnen. Das ist die Aufgabe jetzt. Jetzt. Das geht nur, wenn wir aufwachen für da unten. In gleichem Maße werden wir erkennen im Licht, das oben ist. Das als Botschaft für heute. Als Botschaft, ich sage mal, der Apokalypse - oder auch als Botschaft Rudolf Steiners, indem er über die Apokalypse spricht.

Ausklang 1:56:27

Ja, in diesem Sinne, danke für heute. Jetzt haben wir’s eh geschafft auf Punkt 9 Uhr. Ich danke euch fürs Dabeisein. Auch allen Danke, die im Livestream so fleißig dabei sind. Ich verabschiede mich. Vielen Dank.

Themenbezogene Leseanregungen

Wolfgang liest die Apokalypse des Johannes aus:

Das Neue Testament, in der Übersetzung von Emil Bock, herausgegeben von der Christengemeinschaft in der Deutschen Demokratischen Republik, 1988 (nach unserer Kenntnis nur mehr antiquarisch erhältlich)

Die verwendete Übersetzung der "Göttlichen Komödie":

Dante Alighieri: Die Göttliche Komödie, in Original-Terzinen übersetzt von Hans Werner Sokop und mit Erläuterungen versehen. Mit 100 Bildern von Fritz Karl Wachtmann, Akademische Druck u. Verlagsanstalt (ADEVA), Graz 2014, ISBN 978-3-201-01987-3