Die Apokalypse des Johannes - 6. Vortrag von Wolfgang Peter

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Themenschwerpunkt

Der Vortrag hat die vierte Gemeinde Thyatira zum Thema. Sie entspricht nach den Angaben Rudolf Steiners der griechisch-lateinischen Kulturepoche, in der sich auch das Erdenleben des Christus ereignet. Zu Beginn gibt es eine kurze Rückschau auf den letzten fünften Vortrag und dem Osiris-Mythos. Wir erfahren, dass Mythen Übersetzungen von imaginativen Erlebnissen in sinnlich-mythologische Bilder darstellen. Besonders gut ist dafür die hebräische Sprache geeignet, wie es am Beispiel des Wortes Bereschit, dem ersten Wort des ersten Verses im Alten Testament, gezeigt wird. Spirituelle Texte können das lebendige Denken unterstützen. Was bedeutet eigentlich ein rein seelisches Erleben? Ein Erleben ohne Sinneseindrücke. Es äußert sich in erster Linie durch Sympathie, d. h. sich mit geistigen Wesen verbinden wollen und Antipathie, sich nicht mit geistigen Wesen verbinden wollen. Im Osiris-Mythos spiegelt sich die Zersplitterung in die sinnliche Welt ab dem Moment, wo wir in Form einer neuen Inkarnation auf Erden geboren werden.  Zersplittert werden auch die Seelenkräfte in drei Anteile: Denken, Fühlen und Wollen. Wir brauchen die sinnliche Welt, um unser Ich-Bewusstsein und damit einhergehend ein starkes Ego zu entwickeln, um in der Welt zurechtzukommen. Ein Teil des Vortrags behandelt die Geschichte des Dyonisos/Zagreus. Dionysos bedeutet wörtlich göttliche Vernunft, mit anderen Worten das höchste sich seiner selbst bewusste Geistige. Auch auf die Sage des Prometheus wird kurz eingegangen. Wir haben die Aufgabe unser Ego zu verwandeln durch unser wahres höheres Ich. Das wird erst möglich durch das Erdenleben des Christus. Durch Luzifer und Ahriman kommt es zur Verstofflichung des Geistig-Physischen. Wir erfahren, dass mit dem Sündenfall ein Teil der Ur-Adamwesenheit im Geistigen zurückbehalten wird. Diese zurückgehaltene Ur-Adamwesenheit ermöglicht dem Christus dahingehend zu wirken, dass die luziferischen und ahrimanischen Einflüsse auf die Menschen auf ein erträgliches Maß abgeschwächt werden. Die Menschen bekommen somit Gelegenheit ausreichend Ich-Stärke finden, um ihre Begierden und ihren Ekel zu drosseln, ihr Ego durch das Ich zu erziehen und die Lebenskräfte in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen. Mit dem Sündenfall beginnt auch die Auseinandersetzung mit Gut und Böse. Gegen Ende gibt es den Hinweis auf die beiden Jesus-Knaben in den Evangelien, dem nathanischen und salomonischen. Am Ende findet sich der Text der Apokalypse des Johannes zur vierten Gemeinde Thyatira.

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- 6. Folge -

Weitere Vorträge von der Apokalypse des Johannes von Wolfgang Peter findest du hier: Vortragsreihe Apokalypse des Johannes von Wolfgang Peter

Schlüsselwörter

Die vierte Gemeinde – Thyatira – entspricht der griechisch-lateinischen Kulturepoche – Zeit des Erdenlebens des Christus – Mysterienstätten als Stätten des geistigen Lebens – sechste Kulturepoche: slawische Epoche, mit dem Impuls der Brüderlichkeit – siebte Kulturepoche (Laodicea): amerikanische Epoche – Osiris-Mythos: Übersetzung eines imaginativen Erlebens in ein mythologisch-sinnliches Bild – hebräische Sprache und seelische Kraft der Worte am Beispiel „Bereschit“ – die Kürze der Schöpfungsgeschichte im Alten Testament – Texte als Fingerzeige zum Erlebnis des Seelisch-Geistigen – Sympathie: sich mit einem geistigen Wesen verbinden wollen und Antipathie, sich nicht verbinden wollen mit einem geistigen Wesen – materialistische Menschen lehnen das Geistige oft ab, aus Angst sich zu verlieren – Die Selbständigkeit der Menschen respektieren – in der sinnlichen Welt lernen wir Ich-Stärke – Osiris-Mythos als Bild für die Zersplitterung des seelischen Erlebens in die Sinneswelt – Dionysos/Zagreus – Dionysos bedeutet „göttliche Vernunft“, also das höchste seiner selbst bewusste Geistige – mit der göttlichen Vernunft kommt das Ich-Bewusstsein – Prometheus – Zeus übergibt das Herz des Dionysos/Zagreus der Semele – der jüngere Dionysos (Bacchus), der Sohn der Semele –Ego-Bewusstsein als Voraussetzung des Ich-Bewusstseins – Bacchanalien –Bis zur Zeitenwende gilt: Stärke dein Ego, ab der Zeitenwende gilt: verwandle dein Ego durch das Ich – die Verwandlung des Ego durch das Ich wird erst möglich durch das Erdenleben des Christus – Die Herabkunft des Christus wird von langer Hand in der geistigen Welt vorbereitet – Große Sonnenaura: Trennung von Sonne und Erde – Entstehung des Planetensystems – Kolonien geistiger Wesenheiten – Engelhierarchien – Durch die Zersplitterung der Seele entsteht die Illusion des Raumes und die Illusion der Zeit – am Anfang umfasst Adam die ganze Menschheit – Beim Sündenfall macht Luzifer aus der Sympathie die Gier und aus der Antipathie den Ekel - ein Teil der Ur-Adamwesenheit wird beim Sündenfall zurückgehalten im Geistigen – Die Ur-Adamwesenheit leidet mit den inkarnierten Menschen und sucht Hilfe durch den Christus – in der lemurischen Zeit wird die luziferische Gier, die die sich inkarnierende Menschheit erfasst durch den Einfluss der luziferischen Kräfte, abgeschwächt durch die Verbindung des Christus mit der Ur-Adamwesenheit – dann ergreift Ahriman die Ätherkräfte (Lebenskräfte) des Menschen – in der spätatlantischen Zeit fängt es an, ein seelisches Innenleben entwickelt sich: Denken, Fühlen, Wollen – nathanischer (Lukas-Evangelium) und salomonischer (Matthäus-Evangelium) Jesus – „Die gleiche Vollmacht des Ich soll ihm eigen sein, die ich von meinem Vater erhalten habe“ – der Moment, wo sich Christus auf Erden verkörpert, ist ein Wendepunkt in der Schöpfung.

Transkription des sechsten Vortrags (von Bruno am 16. Juli 2022)

Begrüßung und Einführung: Vierte Gemeinde Thyatira

Ja, meine Lieben, wir sind nach wie vor bei den sieben Gemeinden. Wir sind jetzt wirklich einmal wenigstens in der Mitte angelangt. Wir werden uns heute mit der vierten Gemeinde beschäftigen, mit der Gemeinde von Thyatira. Die Gemeinde von Thyatira, also auch in Kleinasien gelegen, entspricht nach den Angaben Rudolf Steiners der griechisch-lateinischen Zeit. Also jener Zeit in der auch das Erdenleben des Christus dann stattfindet im ersten Drittel. Das geht ja weit. Es umfasst nicht nur die griechische und römische Kultur im engeren Sinne, sondern noch im Grunde das ganze Mittelalter mit bis zum Beginn der Neuzeit. Es endet eigentlich erst 1413. Als markantes Übergangsdatum nennt Rudolf Steiner da die Geburt der Jungfrau von Orleans interessanterweise. Damit werden wir uns vielleicht ein andermal beschäftigen. Weil es gibt ja so viel zu den einzelnen Gemeinden zu sagen oder könnte man sagen zu den ganzen Kulturepochen, die dahinter stehen. Da könnte man endlos Vorträge machen, aber ich will es nicht überladen.

Sieben Gemeinden und sieben Kulturepochen: Mysterienstätten – Stätten des geistigen Lebens

Warum überhaupt diese sieben Gemeinden? Wir haben das vorher schon kurz angesprochen. Es hängt damit zusammen, dass in diesen Gemeinden es überall Mysterienstätten gab, die eine gewisse starke geistige Beziehung eben hatten zu den Mysterien oder zu der Art des geistigen Erlebens, die in diesen vergangenen Kulturepochen vorhanden waren bzw. die späteren dann auch vorausnehmen. Weil wir sind heute in der fünften Kulturepoche. Also das ist die, die dann mit 1413 anschließt an die griechisch-römische Zeit. Und dann gibt es aber noch zwei Epochen, die erst in der Zukunft liegen. Die haben also noch gar nicht stattgefunden.

Das ist also die sechste Kulturepoche, die Rudolf Steiner auch oft auch die slawische Kulturepoche nennt. Die aber sicher eine weltweite Kulturepoche sein wird, aber die doch mit gewissen Eigenschaften dieser slawischen Völker, die die slawischen Völker jetzt im Grunde ausbilden, dass die damit zusammenhängt und damit ist der Impuls der Brüderlichkeit zum Beispiel sehr stark verbunden.

Und dann gibt es noch eine siebente Kulturepoche, die Rudolf Steiner die amerikanische Epoche nennt. Na, über die werden wir später noch sprechen. Das ist jedenfalls eine, wo die wesentlichen Entscheidungen schon gefallen sind. Sagen wir mal so. Es ist die Gemeinde von Laodicea, heißt es. Und es wird dann deutlich im Text hier in der Apokalypse auch angesprochen, dass das die laue Epoche ist. Die sind weder warm noch kalt. Sie sind nicht wirklich gegen das Geistige, aber auch nicht dafür, für das Materielle ja, aber. Also es ist so irgendwie. Gleichgültigkeit herrscht. Aber das wird uns ohnehin alles beschäftigen.

Rückblick letzter Vortrag: Ägyptisch-chaldäische Zeit und Osiris-Mythos – die Übersetzung eines imaginativen Erlebens in ein mythologisch-sinnliches Bild

Letztes Mal haben wir relativ ausführlich gesprochen über die ägyptisch-chaldäische Zeit und haben insbesondere den Osiris-Mythos sehr ausführlich besprochen. Haben also darüber gesprochen, wie der Osiris von seinem Bruder Seth getötet wird. Und als das nichts nützt sozusagen – weil er verhindern will, dass die Isis, die Gattin des Osiris, ihn wiederfindet – da will er das verhindern und er zerstückelt dann den Leichnam auch noch extra. Und jetzt klingt das natürlich alles sehr grauslich. Man darf sich das aber weniger jetzt als äußeres Geschehen vorstellen, sondern es ist ein mythologisches Bild.

Es ist die Übersetzung eines imaginativen Erlebens in ein mythologisch-sinnliches Bild. So könnte man es nennen. Weil anders kann man es im Grunde nicht kommunizieren, weil ja heute unsere Sprache für das wirkliche seelische geistige Erlebnis, da gibt die Sprache keine Worte her in Wahrheit heute. Und daher müssen wir es in sinnliche Begriffe übersetzen, in sinnliche Bilder übersetzen. Und das ist etwas, was dann in den Mythologien der verschiedenen Völker sich gehalten hat, was auch letztlich in der Bibel drinnen steht. Weil auch da musste Moses es in sinnliche Bilder kleiden. Wir haben aber das letzte Mal auch darüber gesprochen, dass Moses aber noch die Fähigkeit hatte, die Kraft dieser Bilder wirklich hineinzulegen in die hebräische Sprache.

Durch die Kraft der Worte werden seelische Erlebnisse angeregt - das hebräische Wort „Bereschit“ zum Beispiel

Nämlich durch die Formkraft und durch die Empfindungskraft der Laute werden im Inneren seelische Erlebnisse angeregt, die diesen ursprünglichen Imaginationen noch näher kommen als die Übersetzungen. Viel näher kommen. Ich habe das kurz angedeutet mit dem Wort „Bereschit“, das übersetzt wird mit „Im Anfang“ und in dem in Wahrheit die ganze Schöpfungsgeschichte drinnen liegt. Wenn man sich mit dem Wort meditativ beschäftigt, kommt irgendwann die ganze Schöpfungsgeschichte heraus.

Apokalypse des Johannes und andere spirituelle Texte als Anregung zu lebendigen Denken

Und zwar in viel mehr Details, als es in der Bibel drinnen steht. Weil das ist auch nur eine Schilderung in Kürze. Ich habe schon gesagt, der Johannes schreibt am Anfang: „Das ist die Offenbarung Jesu Christi“ und so weiter, die „in Kürze“ geschehen wird. In Kürze heißt aber nicht jetzt morgen oder übermorgen. Vor allem es ist eigentlich gar keine Zeitangabe primär, sondern primär ist es eine,…es soll damit ausgedrückt werden, es ist eine Kurzfassung. Ein kurzer Hinweis auf das, was geschehen wird. Und die eigentlichen Bilder sind viel reicher. Also es ist eine sehr knappe Schilderung und der Sinn dieser Schilderung ist aber in Wahrheit, dass es den Leser oder besser gesagt denjenigen, der diese Texte wirklich studiert, der sie meditiert, der lebt mit ihnen, langsam dahin kommt, dass ihm diese Texte, die da stehen, nur zu Fingerzeigen werden zum eigentlichen Erlebnis des Seelisch-Geistigen, das dahintersteckt. Sei es ein ahnendes Erleben. Es muss ja nicht gleich großes Hellsehen oder so sein. Es gibt also die verschiedensten Stufen, aber es kann zumindest ein lebendiges Denken anregen, das dann neue Erlebnisse bringt, die aber tatsächlich geistige Realität sind. Denn im lebendigen Denken können wir bereits geistige Realitäten erfassen. Und dann findet man mehr als den Buchstaben nach hier drinnen steht.

Das ist eigentlich bei allen spirituellen Texten in Wahrheit so. Und darum gehen auch viele moderne Deutungen, sei es der Mythen der Alten oder eben auch dieser religiösen Schriften der Bibel und so weiter oft an der Sache vorbei, ja sehr oft an der Sache vorbei. Weil sie sich natürlich nur an dem Buchstaben halten, der da drinsteht im Buch, weil der liegt ihnen vor, den können sie studieren, können untersuchen, welche Überlieferung gibt es, welche Textfassung gibt es? Und das kann man alles untersuchen und daraus seine Schlüsse ziehen.

Aber man macht dann nicht das Wichtigste, was man machen müsste, nämlich den Text als Fingerzeig, als Wegweiser zu nehmen und in uns selber dann zu entdecken die Bilder, die dahinter stecken, nämlich genau die Bilder, die für einen persönlich individuell zugeschnitten sind. Nämlich es spricht die Apokalypse dann in Wahrheit jeden Menschen auf ganz spezifische Weise an, nämlich in dem Sinne, wie es mit der eigenen Schicksalsaufgabe zusammenhängt und mit den eigenen Möglichkeiten, die man daraus hat.

Die Apokalypse: Das Buch der Priester

R. Steiner hat das sehr deutlich ausgesprochen bei seinem Vortragszyklus für die Priester, für die angehenden Priester der Christengemeinschaft. Da hat er auch einen Vortragszyklus von, ich glaube, 18 Vorträgen gehalten extra für die Priester über die Apokalypse. Und er hat den Priestern gesagt, die Apokalypse, das ist euer Buch, das ist das Priesterbuch. Aber jeder von euch muss eigentlich seine eigene Apokalypse finden, also seinen eigenen individuellen Bezug dazu. Es genügt nicht, dass ihr jetzt das zehn Mal gelesen habt und brav erzählen könnt, was da drinnen steht, sondern ihr müsst das finden, was für euch die Apokalypse ist. Dann könnt ihr aus dieser geistigen Kraft heraus wirken. Aber das gilt in Wahrheit für jeden, der sich mit der Apokalypse beschäftigt. Also das nur so zur Einleitung!

Rückblick: Osiris-Mythos: Die Zerstückelung des Osiris. Eine Imagination, die ein seelisches Erlebnis bezeichnet

Ja, wie gesagt, letztes Mal sprachen wir über den Osiris-Mythos und haben eben auch diese Zerstückelung des Osiris besprochen. Ich habe es jetzt schon eingangs kurz angedeutet, er wird also durch den Seth, seinen Bruder, zerstückelt und das ist eine Imagination, die ein ganz bestimmtes seelisches Erlebnis bezeichnet, nämlich als der Mensch langsam aus den geistigen Welten auf die Erde herabgestiegen ist, also zu seiner Inkarnation herabgestiegen ist das erste Mal und dann immer wieder in wiederholten Erdenleben, dann tritt eine immens starke Wandlung des seelischen Erlebens auf. Eine immens starke Wandlung des seelischen Erlebens.

Was bedeutet rein seelisches Erleben?

Ihr müsst denken, solange man noch im rein Seelischen – ich will jetzt gar nicht vom höheren Geistigen sprechen – aber solange man in der Seelenwelt noch lebt, gibt es alles das, was wir als sinnliche Welt bezeichnen, gibt es nicht. Es gibt keine Farben, es gibt keine Töne, es gibt keinen Geschmack, es gibt keinen Geruch, es gibt schon gar keine Tasterlebnisse. Alles das gibt es nicht. Sondern es gibt nur hoch differenziertes inneres seelisches Erleben. Inneres ist vielleicht auch nicht richtig gesagt, weil es in dem Sinne keinen Unterschied zwischen innen und außen gibt. Ich stehe nicht einer äußeren Welt gegenüber. Also das heißt, wenn ich auch mit anderen seelisch-geistigen Wesen kommuniziere, wird man jetzt bei uns sagen, also mich verbinde mit ihnen, dann ist es so, dass ich ihre „Stimme“ – aber Stimme wieder sehr unter Anführungszeichen – das heißt, das, was sie seelisch bewegt, in meinem Inneren erlebe. Also in mir selbst erlebe. Es gibt diese Trennung nicht. Also das heißt, so wie ich meine eigenen seelischen Erlebnisse habe, so nehme ich dann inmitten dieser seelischen Erlebnisse auch die seelischen Erlebnisse anderer Wesen wahr und ich kann sie aber auseinanderhalten trotz allem. Also es ist nicht so, dass das mit meinem verschwimmt, aber ich bin nicht getrennt. Das ist also das Typische in der Seelenwelt, die Seelen sind nicht nebeneinander, sondern ineinander und miteinander.

Sympathie: Sich verbinden wollen mit einem geistigen Wesen

Anmerkung eines Zuhörers: Kann man als sinnlichen Vergleich das Licht nehmen?

Na ja, ja, man kann es letztlich mit allen sinnlichen Ausdrücken irgendwo vergleichen, die Qualitäten. Aber man muss sich eben trotzdem bewusst sein, dass es nur ein Vergleich ist. Also vielleicht kann man es am ehesten vergleichen mit dem, dass sich in meiner Seele eine Stimmung der Sympathie habe. Sympathie heißt aber jetzt nicht mein kleinliches „ich mag das“ oder „ich mag das nicht“, sondern es heißt, in mir ist der ganz starke Wille mich zu verbinden mit den anderen Seelen. Und dann erlebe ich sie. Dann beginne ich, sie darin zu erleben. Aber so, wie mein eigenes Inneres! Also ihr müsst euch vorstellen, ich mache die Augen zu, ich mach, die Ohren ist schwer zu zumachen, ich kann sie mir vielleicht zustopfen. Beim Geruch ist es, wenn es nicht gerade besonders stinkt, in der Umgebung weniger schwierig. Also ich schalte das Sinnliche aus und konzentriere mich nur auf das, was ich innerlich erlebe. Also von mir aus meine Gefühlswelt, meine Gedankenwelt. Willensimpulse sind schon sehr schwer zu erleben. Da sind wir eher sehr unbewusst in Wahrheit. Es sind eher die Gefühle und die Gedanken, die den Willen begleiten, die wir erleben. Also wenn wir das innerlich spüren, und wenn ich jetzt spüre in mir zumindest, ich habe diesen Willen mich zu verbinden mit der Welt und dann tauchen neue seelische Erlebnisse auf, so wie in mir halt Gefühle auftauchen, wie in mir Gedanken auftauchen. Aber ich weiß jetzt, aha, das bin ich nicht selbst, sondern das ist ein anderes geistiges Wesen, das diese Erlebnisse hat. Und das jetzt diese Erlebnisse mir zuträgt auch. Weil es beruht dann natürlich auf Gegenseitigkeit. Es muss von mir die Sympathie da sein, mich verbinden zu wollen, aber auch von dem anderen Wesen. Also das könnte natürlich auch sagen, ja, ich will mich gar nicht verbinden, dann krieg ich schlicht und einfach keinen Kontakt. Dann spüre ich höchstens: Aber da ist jemand, ein geistiges Wesen. Aber ich komm nicht näher heran, weil es sich vor mir verschließt.

Antipathie: Sich nicht verbinden wollen mit einem geistigen Wesen

Es kann aber umgekehrt auch sein, dass ich mich verschließe. Das ist oft bei Menschen der Fall, die im Erdenleben nur die sinnliche Welt kannten und über das Geistige überhaupt nicht nachgedacht haben zumindest. Anders ist es eben bei Menschen, die zumindest sich gedanklich innerlich vom Gefühl her mit dem Geistigen beschäftigen. Die haben es relativ leicht dann, den Kontakt zu bekommen. Aber wer nur ans Sinnlich-Greifbare, Sichtbare sich wendet im Erdenleben in seinem ganzen Denken und Fühlen, der hat drüben dann unheimlich schwer. Weil hat damit in Wahrheit eine unheimlich starke Antipathiekraft entwickelt? Und die Antipathiekraft bedeutet eben, ich will, das um mich liegende Seelische, die anderen Wesen, nicht an mich heranlassen. Ich will mich in mich selbst zurückziehen. Und genau das erlebt er dann, dass er halt mit seinen Gefühlen, mit seinen Seelenstimmungen, mit seinen Gedanken von mir aus auch, aber die natürlich auch anders sind, als wir es hier leben, als dass er mit denen zunächst alleine ist. Und das empfindet man drüben dann, wenn man hinüber geht, als unheimliche Einsamkeit. Weil trotzdem der Hintergrund ist da, wie so ein leises Rauschen sozusagen, da kriegt man schon mit, da wären eigentlich sehr viele geistige Wesen um mich, aber ich kann nicht heran, weil ich sie eigentlich zurückstoße. Und das muss eben immer auf Gegenseitigkeit beruhen.

Am materialistischen Weltbild festhalten: Die selbständige Entscheidung der Menschen respektieren

Also in der Regel ist es nicht so, dass sich ein geistiges Wesen von außen in mich hineindrängen kann. Und auch ich kann umgekehrt nicht in ein geistiges Wesen eindringen, das heißt mich mit ihm verbinden, das das nicht will. Das ist jedenfalls der gesunde Fall, der gesunde Aspekt zumindest heute. Es war in der Vergangenheit a bisserl anders. Aber heute, wo wir doch das Ich schon relativ stark entwickelt haben, ist das eine Grundvoraussetzung, dass unsere Selbstständigkeit bewahrt bleibt. Und es ist heute auch so, ich erlebe es sehr oft, dass Menschen, die so ganz fanatisch gegen das Geistige sind, es gibt ja Menschen, die also nur das Materialistische – und alles Geistige ist Blödsinn, Spintisiererei, hört mir bloß auf mit dem, mit der ganzen Religion, das ist alles eine Lüge, es gibt nur das Sinnliche und mit dem Tod ist es halt aus und dann zerfällt der Körper und Ende. Und die das also mit einer ungeheuren Emotionalität auch vertreten.

Das sind sehr oft Menschen, die ganz nahe daran sind, selbst geistige Erlebnisse oder seelische Erlebnisse zumindest zu haben. Und die eine ungeheure Angst davor haben unbewusst. Weil natürlich taucht dann eine ganz neue Welt auf und sie stellt meine ganze jetzige Weltanschauung im Grunde völlig auf den Kopf. In Wahrheit auf die Füße, weil mit dem einseitigen Materialismus steht die Welt eigentlich auf dem Kopf. Aber, aber das heißt, sie wird dann wieder ins rechte Licht gerückt. Und das bedeutet aber eine komplette Lebensänderung. Also alles, was man sich vielleicht an Zielen gesetzt hat im Leben, was man für wichtig hält, was halt eben dann nur materielle Dinge sind, das wird plötzlich unwichtig. Die Perspektive wird eine völlig andere. Und das muss man erst verkraften, wenn man so eingefleischter Materialist ist. Und daher kommt also einfach unbewusst der Drang, bitte ja nicht etwas Geistiges an mich heran lassen. Meide alles, was dich irgendwo dorthin führen könnte. Weil es genügt vielleicht der kleine Anregung und du bist drinnen. Und was machst du dann? Aber das ist nicht eine bewusste Überlegung, sondern das ist unter der Oberfläche, knapp unter der Oberfläche des Bewusstseins. Also darum: Aufpassen, wo Leute sind, die so ganz energisch dagegen sind, die sind ganz knapp dran, aber sie fühlen sich in Wahrheit noch nicht stark genug, diesen Umschwung zu ertragen. Und dann ist es am besten, man lässt sie in Ruhe.

Weil es ist einfach…nämlich, was Sie fürchten ist, dass, wenn sie jetzt plötzlich hineinkommen in die Seelenwelt und da wirklich etwas erleben, dass sie sich selbst verlieren. Sie haben die Angst eigentlich, dass Sie ihr Ich-Bewusstsein, ihr Ich verlieren und untergehen in dieser immens reichen Seelenwelt, die ja viel reicher ist als die Sinneswelt. Nicht wahr, da ist in Wahrheit unendlich viel Platz in der Seelenwelt, weil seelische Wesen sind keine räumlichen Wesen. Da gibt es im Grunde keine Grenze. Da gibt es eine unglaubliche Vielfalt. Da ist die Vielfalt der sinnlichen Welt, die ja schon mehr als genug ist bitte, die ist eine Kleinigkeit dagegen. Also es wird dort viel, viel reicher. Und natürlich anfangs, wenn man es nicht gewohnt ist, auch viel, viel unübersichtlicher.

Weil man weiß am Anfang nicht, was ist das überhaupt für ein Wesen? Ist mir das gut gesonnen? In welcher Beziehung stehe ich zu dem Wesen? Oder ist es vielleicht eine Widersachermacht, die sich in ein schönes Bild kleidet? Die tun das nämlich sehr gern. Nicht wahr, kein Widersacher kommt in einer erschreckenden Gestalt auf mich zu. Wenn ich im Seelischen Erschreckendes erlebe, dann sind das in der Regel nur meine eigenen dunklen Seiten. Die erscheinen als die schrecklichen Bilder, die dann in den Schilderungen der Hölle und so weiter sind. Das sind nicht die Widersacher selber, sondern das sind unsere dunklen Kräfte. Vor denen fürchtet man sich natürlich auch. Es ist auch verständlich. Weil das müssen wir erst alles aushalten.

In der sinnlichen Welt erlernen wir unsere Ich-Stärke

Also das heißt, es ist verständlich, dass Menschen da wirklich die Notbremse ziehen und sagen, jetzt noch nicht. Bitte jetzt noch nicht! Und das muss man dann wirklich respektieren und darf nicht alle beglücken wollen, du musst ins Geistige, schau doch, wie toll. Für den ist das vielleicht fast der seelische Untergang in dem Moment. Weil er sich noch vorbereiten muss, durch anderes. Weil wir lernen ja gerade an der sinnlichen Außenwelt, indem wir uns an ihr stoßen, mit ihr kollidieren, unsere Kämpfe von mir aus auch ausfechten darinnen. Da lernen wir unser Ich-Bewusstsein und die Stärke des Ich einmal auszuprobieren. Und erst wenn wir das haben, können wir auf neue Art hineintreten in die geistige Welt, nämlich so, dass wir das Ich-Bewusstsein nicht verlieren, sonst würden wir es nämlich verlieren. In alter Zeit waren die Menschen nicht so Ich-bewusst, sondern sie fühlten sich als Teil halt dieser Geisteswelt, dieser Seelenwelt, aber als unselbstständiger Teil dieser Welt. Und sie waren glücklich damit, weil sie waren sich halt bewusst, da sind viel höhere geistige Wesen, die führen mich und sie vertrauten darauf, dass sie mich gut führen. Aber jetzt geht es um unser Ich und namentlich also seit der Zeitenwende. Also das betrifft jetzt diese vierte Kulturepoche dann ganz besonders.

Die Zersplitterung des Osiris: Die Sinneswelt verändert sehr stark das seelische Erleben

Ja, aber was ist jetzt diese Zersplitterung des Osiris? Also, wenn wir aus diesem ganz anderen erleben im Seelisch-Geistigen herunterkommen in die Inkarnation, dann wird zersplittert unser Seelenleben. Schon vor der Geburt beginnt das und dann mit der Geburt erst so richtig werden die Sinne geöffnet. Und jetzt geht ein seelisches Erleben hinaus durch die Augen, durch die Ohren, durch die Nase, durchs Riechen, durchs Schmecken, durchs Tasten, durch den Wärmesinn, und das verändert das ganze seelische Erleben. Wir werden zersplittert in verschiedene Sinne. Das gibt es in der Seelenwelt nicht. Daher sind, wenn ich jetzt in der Seelenwelt Farben schildere, ist das nur eine vergleichsweise Schilderung, weil in der Seelenwelt ist das nicht getrennt. Das sind alles seelische Erlebnisse verschiedener Stufe, aber es ist nicht ein Sehen oder Hören und ein Riechen getrennt voneinander. So was gibt es dort nicht. Also daher – das habe ich eh immer wieder auch schon gesagt in diesen Vorträgen – daher ist alles, was wir heute niederschreiben können, was in den heiligsten Büchern drinnen steht, ist eine Übersetzung in die sinnliche Sprache und ist nicht die Imagination selbst. Das wird nicht immer gesondert erwähnt. Selbst R. Steiner erwähnt es nicht immer wieder. An manchen Stellen macht er extra darauf aufmerksam, aber nicht immer. Weil er halt voraussetzt, dass seine Zuhörer das schon mitbekommen haben.

Dionysos/Zagreus

Ja, also das ist diese Zerstückelung des Osiris. Das ist ein Mythos oder ein mythologisches Bild, eine mythologische Schilderung, die es nicht nur bei den Ägyptern gab, sondern die finden sich in vielen Mythologien. Also – wenn ich nur denke – in der griechischen Mythologie etwa, da gibt es die Zerstückelung des Dionysos/Zagreus. Der Dionysos/Zagreus ist der ältere Dionysos. Es gibt nämlich zwei Dionysos, wenn man so will, der Dionysos ist an sich ein Sohn des Zeus. Dionysos/Zagreus ein Sohn des Zeus mit der Persephone. Wer ist jetzt wieder die Persephone? Die Persephone ist die Tochter der Demeter, also dieser Naturgöttin, die mit dem Naturgeschehen sehr stark verbunden ist. Und diese Persephone wird aber geraubt vom Unterweltsgott, vom Hades. Weil der will sich mit ihr verbinden sozusagen, er will eine Verbindung mit ihr eingehen. Die Demeter sucht sie dann verzweifelt und so weiter. Und zum Schluss wird ein Kompromiss gefunden, dass sie zwei Drittel ihres Lebens in der Oberwelt verbringen darf, aber ein Drittel muss sie in der Unterwelt bleiben.

Und in Wahrheit ist das ein Bild für die menschliche Seele. Und Unterwelt hat sehr viel zu tun mit dem – oder zumindest die Grenze zwischen Oberwelt und Unterwelt ist das – was die sinnliche Welt ausmacht. Das ist genau unser Seelenleben, wenn es in die Verkörperung eintaucht. Also da ist schon einmal das Bild drinnen, dass sich etwas ändert, wenn die Seele in die Verkörperung geht.

Aber jetzt hat der Zeus mit der Persephone eben einen Sohn, den Zagreus. Zeus hat ja viele Kinder mit vielen Göttinnen und Sterblichen auch. Das kennt man ja aus der Mythologie. Aber das sind eben auch mythologische Bilder, nicht unbedingt als äußeres Geschehen zu nehmen. Und er hat aber auch seine Gattin, die Hera. Und die ist bekanntlich sehr eifersüchtig. Eben weil der Zeus so viele Liebschaften hat, so viele Affären hat, ich meine, bitte was hätte er denn tun sollen, es gibt ja gar nicht so viele Götter, wir hätten die Nachkommen haben sollen, wenn sie da nicht sehr fleißig gewesen wären. Das nur so als Nebensatz.

Aber jedenfalls die Hera trachtet natürlich danach jetzt diesen Zagreus, diesen unrechtmäßigen Sohn des Zeus sozusagen, zu töten. Und sie stachelt die Titanen, die ältere Götterhierarchie der Titanen, die stachelt sie auf, dass sie also diesen Zagreus töten sollen. Der Zeus versucht das eh zu verhindern irgendwie, indem der in einer Höhle aufgezogen wird und streng bewacht wird. Und es werden auch alle möglichen Geräusche gemacht und getrommelt, dass das Kindergeschrei nämlich übertönt wird, dass die ja ihn nicht finden können. Aber sie finden ihn halt doch. Und daraufhin wird der Zagreus, der Dionysos/Zagreus zerstückelt in sieben Teile, heißt es in dem Fall, da sind es nicht 14 Teile, wie es beim Osiris ist – jetzt in 7 Teile. Aber es ist trotzdem die Siebenzahl und die Vierzehnzahl haben etwas zu tun, hat wieder etwas mit den Mondenkräften usw. zu tun. 4 mal 7 ist 28 dann. Das ist der große Mondrhythmus. Sieben ist also ein Viertel davon.

Ja, also der wird auch zerstückelt. Nur die Athene kann das Herz des Dionysos retten. Während der Zeus im Übrigen die Titanen schrecklich bestrafte, nämlich die zerstückeln den Dionysos, den Dionysos/Zagreus nicht nur, sondern sie kochen ihn auch und verspeisen ihn. Also nur das Herz kann gerettet werden. Und was macht der Zeus? Also er mit seinen Blitzen, er ist ja der große Blitzeschleuderer. Er verbrennt praktisch diese Titanen, die das getan haben, zu Asche. Damit aber auch das natürlich, was sie vom Zagreus in sich aufgenommen haben. Also da bleibt nur Asche über.

Die Sage des Prometheus

Aus dieser Asche im Übrigen, auch sehr interessant, gehört auch zu der Geschichte dazu, formt etwas später der Prometheus, ihr kennt den Prometheus, das ist der, der das Feuer vom Himmel geraubt hat, das Feuer des Geistes eigentlich geraubt hat vom Himmel. Er zählt zu den Titanen und der raubt das Feuer und ist dann deswegen in ziemlichem Kampf mit dem Zeus. Weil dem passt das natürlich nicht, dass der das himmlische Feuer raubt. Und nicht nur das macht er. Aus der Asche – so wird erzählt – die jetzt von den Titanen plus Zagräus übrig geblieben ist, die feuchtet er an diese Asche und daraus formt er die Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde des Prometheus.

Und das passt natürlich dem Zeus schon überhaupt nicht. Und ihr wisst, später wird der Prometheus an den Kaukasus geschmiedet und der Adler nagt an der Leber. Auch als sehr sinnvolles Bild. Weil die Leber, der Name ja nicht zufällig ist, die Leber hat was mit den Lebenskräften zu tun. Und der Prometheus als Erschaffer der Menschen, der die Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat, erleidet im Grunde dasselbe Schicksal wie die Menschen. Er wird an den Felsen geschmiedet, nämlich an den physischen Leib. Und der Preis, den er zahlen muss, ist, dass seine Lebenskräfte eine Einbuße erleben. Die Lebenskräfte, die jetzt durch die Leber symbolisiert werden. Die Leber ist eigentlich der große Beleber des Körpers. Der hält den ganzen Stoffwechsel in Schwung. Also ohne dem ist ein irdisches Leben nicht möglich. Aber trotzdem wird sie angenagt. Wir sind nicht unsterblich im Physischen, sondern wir sind sterblich. Und beim Prometheus aber, da er ja doch höherer Natur ist, ist es so, dass die Leber immer wieder nachwächst. Und wird wieder benagt von dem. Das Spiel geht ewig weiter und er leidet natürlich unheimliche Qualen dadurch. Aber trotzdem bleibt er unsterblich. Wir Menschen nicht. Bei uns ist halt Leber dann irgendwo ganz weg irgendwann einmal. Das heißt die Lebenskräfte ganz weg.

Das Bewusstsein für die Zersplitterung in die Sinneswelt wird in der vierten Kulturepoche stärker: Farben, Gerüche (Düfte), Geschmäcker

Ja, also das ist so eine charakteristische Sage für die vierte Kulturepoche schon, dass dieses Bewusstsein eintritt, eben noch viel stärker als bei den Ägyptern, diese Zersplitterung in die Sinneswelt, die man aber auch ja gerade bei den Griechen als schön auch empfindet, weil die Sinneswelt taucht ja jetzt als etwas sehr Schönes, Farbiges, Buntes auf. Also die sind die ersten, die die Sinneswelt, die das Erlebnis des Sinnesqualitäten auch wirklich zu schätzen wissen. Das Erlebnis der Farben. Wie schön ist es, die Farben zu sehen. Wie schön ist es, die Gerüche zu erleben, die Düfte zu erleben. Der Geschmackssinn. Also auch jetzt kommt langsam immer mehr das Raffinement im Zubereiten der Speisen. Das gab es eigentlich vorher in der Art so extrem nicht. Das fängt in der ägyptischen Zeit schon an, aber eigentlich erst in der Verfallszeit. Vorher ist das alles relativ einfach, auch bei den Pharaonen und bei den hohen Eingeweihten, bei den Priestern oder so. Das ist eigentlich eine sehr einfache Ernährung. Da gibt es nicht so besonders viele Geschmacksqualitäten. Es ist halt ein notwendiges Mittel, um ein irdisches Leben zu erhalten. Und man nimmt vorhin das Getreide oder so, dass von den Sonnenkräften genährt ist und auch das Bewusstsein: Ich nehme die Sonnenkräfte in mich auf, also eigentlich – namentlich die Eingeweihten – schmeckten gar nicht das Äußere, sondern sie erlebten seelisch die Sonnenkraft, die sie damit aufnahmen. Das war das Wesentliche für sie. Bei den Griechen ist das schon nicht mehr so der Fall. Die sind gar nicht so unglücklich mit der Zersplitterung in die Sinne, dass man da jetzt ein köstliches Essen sehen kann in den verschiedensten bunten Farben, dass das verführerisch duftet, dass das zu schmecken anfängt. Na und erst recht dann die Römer – die treiben es bis zum Exzess das Raffinement. Und die Franzosen setzen es dann später fort, mit der französischen Cuisine.

Zeus übergibt der Semele das Herz des Dionysos/Zagreus

Ja, also diese Zersplitterung, das ist aber bereits ein Dionysos/Zagreus-Mythos drinnen. Aber die Geschichte ist jetzt noch immer nicht aus. Sondern dieser Dionysos, von dem das Herz gerettet wurde, dieser Dionysos/Zagreus oder der ältere Dionysos, der eigentlich eben noch dieses übersinnlich seelische Erleben in Wahrheit mehr symbolisiert, von ihm bleibt nur das Herz. Und das Herz übergibt der Zeus, nachdem er sich wieder einmal verliebt hat, in diesem Fall in eine Sterbliche, nämlich in die Semele, eine Königstochter, in die verliebt er sich. Und ihr erscheint er auch ausnahmsweise einmal in menschlicher Gestalt. Weil oft ist er ja den anderen Wesen in tierischer Gestalt als Schwan oder sonst was erschienen oder als Stier, da gibt es kaum ein Viecherl, das er nicht durchgegangen ist, weil das schildert halt Erlebnisse, die noch ganz in der Seelenwelt sich abspielen. Aber bei Semele, da geht es schon um die Seele einer Sterblichen, also eines Menschen, einer Menschentochter. Und die könnte natürlich sein wahres göttliches Wesen selbst in tierischer Gestalt nicht ertragen. Weil auch wenn sich der Zeus in einen Stier verwandelt, darf man sich nicht einen sinnlichen Stier vorstellen, sondern einfach eine ungeheure astralische seelische Kraft, aus der dann ein kleines Abbild die Stiere sind, die wir äußerlich sinnlich sehen. Aber das ist eine immense astralische Kraft, ein immenses astralisches Potenzial. Da ist eine Kraft dahinter, die sehr verwandt ist mit der Kraft, die dann im Donner rollt draußen und die ganze Natur in Erschütterung bringt. Und die erträgt der Mensch halt nicht, das seelisch zu erleben.

Das heißt, er verhüllt sich im Grunde in diese irdische Gestalt. Übergibt aber jetzt der Semele das Herz des Dionysos/Zagreus. In welcher Form ist verschieden überliefert. Entweder gibt er ihr es zu essen oder er bereitet sogar einen Trank daraus. Also jedenfalls, sie nimmt das auf und wird dadurch naja schwanger. Vom Zeus. Also man sieht, es ist eigenartige Fortpflanzungsweise, die da vor sich geht. Aber die Semele ist auch eine neugierige Menschentochter. Sie will den Zeus in seiner Originalgestalt sehen. Und es gelingt ihr wirklich, dass sie ihn erwischt, sozusagen in seiner Originalgestalt. Weil zwischendurch, wenn sie gerade schläft, verwandelt er sich in seine Originalgestalt oder in eine seiner vielen Gestalten zurück. Aber irgendwie erwischt sind ihn dann und das hat natürlich verheerende Wirkungen. Also sie wird zu Asche verbrannt. In einem Moment wird sie zu Asche verbrannt.

Aber was ist mit dem Kind? Was ist mit diesem ja zumindest halbgöttlichen Kind des Zeus? Das übersteht das in gewisser Weise, aber ist trotzdem irgendwie schwer angeschlagen und vor allem noch nicht ausgereift. Also es muss weiter ausgetragen werden sozusagen. Und da gibt es jetzt,…in der Sage wird das so dargestellt, dass Zeus selber seinen Schenkel öffnet und diesen noch nicht ausgewachsenen jüngeren Dionysos jetzt in seinem Schenkel einnäht und dort zur Reife bringt. Und aus diesem Schenkel heraus wird dann der jüngere Dionysos geboren, der, wie ihr ja wisst dann eben mit den kultischen Festen zu tun hat, der Bacchus dann genannt wird bei den Griechen und dann auch bei den Römern, der Gott des Weines, wenn man so will.

Die Bedeutung des Namens Dionysos

Aber was bedeutet der Name Dionysos wirklich? Das ist nämlich auch spannend! Dionysos hat was zu tun mit Dios, Theos, Gott? Und Nous ist eigentlich die Vernunft bei den Griechen. Und „Dionysos“ ist eigentlich die göttliche Vernunft. Also das höchste Geistige, das höchste sich seiner selbst bewusste Geistige. Die Schaffenskraft, die auch darin steckt. Das steckt im Wort Dionysos drinnen. Sollte man nicht glauben, dass der dann der Gott des Weines ist. Es hat etwas damit zu tun, dass der Wein eine gewisse Wirkung hat, die alten Blutsbande zu zerstören oder das Bewusstsein für die Blutsbande. Die Zugehörigkeit, zu sagen, meine Abstammung ist das Wichtigste. Ich bin meine Sippe. Nicht ich bin ein individuelles Wesen, sondern ich bin Teil meiner Sippe. Der Wein löscht das Bewusstsein dafür aus. Der Wein, ah, man sagt so schön, im Wein liegt die Wahrheit, sagt man doch. Also das heißt, einer, wenn er betrunken ist, zeigt sein wahres Gesicht. Wie er, naja, vielleicht nicht als Ich – aber als Persönlichkeit ist.

Ego-Bewusstsein als Voraussetzung für die Entwicklung des Ich-Bewusstsein

Anmerkung eines Zuhörers: Egoistisch.

W.: Er macht egoistisch! Ja, er macht egoistisch. Das ist das Ego, es lebt sich einfach aus, wie es ist. Das kommt heraus. Und das Ego ist zwar nicht wirklich das Ich, aber es ist zumindest ein Abdruck des Ich in dieser einen Inkarnation. Und das kommt heraus. Und das Ego zu bilden ist aber die Voraussetzung, dass wir dann später ein wirkliches Ich-Bewusstsein kriegen. Also das Ego-Bewusstsein ist die Voraussetzung für das Ich-Bewusstsein. Auch wenn das Ich dann letztlich immer damit kämpfen muss, das Ego in Schranken zu halten, zu überwinden, naja, vielleicht gar nicht zu überwinden, aber zu erziehen. Sagen wir besser zu erziehen. Nicht wahr, irgendwann einmal sollte man so weit sein, dass das Ego das Beste der Welt ist, weil es vollkommen erzogen ist vom Ich. Und dann bekommt der Begriff Ego und Begriff Egoismus einen ganz anderen Klang. Ich meine, wenn ich so egoistisch bin, dass mir das Wohl der ganzen Welt am Herzen liegt. Dann ist das eigentlich ein guter Egoismus.

Anmerkung eines Zuhörers: Ausweiten.

W.: Ein Ausweiten, ja! Also das Problem ist der engherzige Egoismus. Aber es muss natürlich dort anfangen, weil ich mich zuerst als Einzelwesen erfassen muss. Ich bin was anderes als alle, die um mich herum sind, auch die Mitglieder meiner Familie. Die sind alle etwas anderes und ich bin was anderes. Aber das ist einmal zunächst ein Erlebnis des Ego. Aber da muss man durchgehen. Und das sollten eigentlich diese Bacchanalien erzeugen. Diese Stimmung. Pflege dein Ego sozusagen. Grenz dich ab von den anderen. Denn das ist die Voraussetzung, dein Ich zu entwickeln und erst wenn du das hast, wirst du wirklich die Gottesvernunft in dich aufnehmen können. Und mit der Gottesvernunft kommt das Bewusstsein für das wirkliche Ich. Und das spitzt sich zu jetzt gerade in der vierten Kulturepoche. Also das liegt schon in der ganzen Mythologie drinnen. Aber Wahrheit wird es dann, wenn der Christus sich auf Erden verkörpert.

Dann ist erstmals ein Ich, und zwar nicht irgendein Ich, sondern gleich das große makrokosmische Ich wirklich voll und ganz inkarniert. Und ab da im Grunde fängt es an, dass auch das menschliche Ich die Chance hat, soweit sich seiner bewusst zu werden, dass er aus dem Ich heraus einmal sein Ego verwandeln kann, erweitern kann. Das beginnt erst jetzt. Also bis hin zur Zeitenwende läuft es jetzt immer mehr darauf zu: Stärke dein Ego! Stärke dein Ego! Das ist wichtig und gut, obwohl es teilweise natürlich schreckliche Folgen hat. Weil es folgen Kriege daraus, Streitigkeiten daraus, die natürlich teilweise noch weit über die Zeitenwende hinausreichen, brauchen wir ja nur heute in die Welt schauen. Also es wirkt noch mehr als genug nach, obwohl es jetzt schon mehr als 2000 Jahre her ist seit dem. Aber trotzdem, es ist notwendig. Und es ist halt offenbar für viele Menschen heute auch notwendig, dieses sehr enge Ego zu pflegen.

Ausweiten des Egos

Aber wir dürfen halt nicht verschlafen, dass die Zeit sehr bald kommen muss, es auszuweiten. Und wir sehen ja heute, dass man im Grunde global schon denken muss. Global denken heißt, die Natur mit einbeziehen, das heißt, andere, nicht nur andere Menschen, sondern andere Völker, andere Kulturen einzubeziehen. Also das ist die große Aufgabe jetzt unserer fünften Kulturepoche bereits das vorzubereiten. Und ganz groß wird es dann in der sechsten Kulturepoche sein. Da müsste es eigentlich so weit sein, dass es nur mehr die Menschheit gibt. Also das ist sozusagen das positive Ziel. Andererseits wird eine Gegenströmung sein, die sich halt im Ego verhärten will. Das wird die große Auseinandersetzung sein. Aber hier, jetzt, im vierten Kulturzeitraum fängt das sehr stark an, diese Auseinandersetzung damit.

Das Ego zu verwandeln durch das Ich, das wird ermöglicht durch das Erdenleben des Christus

Na ja, ermöglicht wird das, dass wir das Ego durch das Ich verwandeln können, durch das Erdenleben des Christus. Also alles zielt darauf hin. Und die Schilderungen eben auch der Mythologien in der urpersischen Zeit bereits, in der ägyptischen Zeit, schildern eigentlich in Wahrheit auch, wie dieser Christus langsam aus der Sonnensphäre herunter steigt zu einer irdischen Inkarnation. Also der Zarathustra sieht ihn noch in der Sonnenaura. Da ist er also noch sehr eng verbunden mit der Sonne. Beim Osiris zum Beispiel – auch eine Stufe auf dem Weg – der kommt bereits auf die Erde herab in gewisser Weise. Wird aber eben getötet, wird zerstückelt. Und jetzt, in der griechisch-lateinischen Zeit ist es wirklich der Christus, der sich inkarniert, wirklich zur vollen Inkarnation kommt auf Erden. Und das musste aber auch in der geistigen Welt vorbereitet werden.

Christus steigt durch die Sonnensphäre auf die Erde herab

Also dieser Abstieg des Christus auf die Erde von der Sonnensphäre oder ich möchte besser sagen, durch die Sonnensphäre. Weil in Wahrheit ist der Christus ja noch viel mehr als ein Sonnengott. Der Christus gehört der Trinität an. Der höchsten Geistigkeit überhaupt. Der schöpferischen Quelle. Und er ist gerade der, der ja schöpferisch tätig ist in Wahrheit. Er ist es, der durch sein Schöpfungswort die Schöpfung entstehen lässt. Wir haben das letztens im Zusammenhang mit der biblischen Schöpfungsgeschichte besprochen. Wenn die Elohim sagen: „Es werde Licht, und es ward Licht.“ Da sprechen sie das erste Mal und damit ist angedeutet halt ganz leise nur für den, der es zu deuten halt versteht, dass ab dem Zeitpunkt der Christus durch die Gemeinschaft der sieben Elohim wirkt, die die eigentlichen Schöpfergeister sind, aber sie sind es eben nicht allein, sondern der Christus wirkt durch sie.

Bildung des Planetensystems: Sonne und Erde trennen sich

Und zu diesem Zeitpunkt ist er in die Sonnensphäre abgestiegen und das ist zugleich der Zeitpunkt, wo sich überhaupt erst Sonne und Erde, die noch den Mond in sich enthält, voneinander trennen. Also da bildet sich in Wahrheit erst annähernd das Planetensystem, so wie wir es kennen. Andere Planeten gehen dann auch heraus aus der Sonne. Das ist alles im Zuge dieses Geschehens. Also dort setzt die Genesis ein. Bei dieser Trennung eines ursprünglich einheitlichen Gebildes in Sonne, Erde und andere Planeten von mir aus. Also da setzt diese Schilderung ein und zu dem Zeitpunkt ist der Christus aus dem großen kosmischen Umkreis so weit herabgestiegen, dass er jetzt Sonnengeist ist, der durch die Gemeinschaft der Elohim wirkt. Jetzt ist es der Fall, nachdem die Elohim nämlich das getrennt haben. Weil im Anfang schufen die Elohim den Himmel und die Erde. Mit der Himmelswelt ist also namentlich die Sonnenwelt gemeint. Und erst danach, und die Erde war wüst und leer und so weiter, und erst dann sprach…hier ist ein kleiner Zeitsprung im Video….

Das sind, ich sage es einmal vorsichtig, so wie es auch R. Steiner sagt: Kolonien geistiger Wesenheiten, in welcher Form auch immer. Also die meisten davon sicher übersinnlicher Natur. Ob es welche gibt, die sinnlicher Natur sind, so wie wir sind, werden wir vielleicht irgendwann einmal erfahren oder auch nicht. Aber es sind jedenfalls Kolonien geistiger Wesenheiten. Welche Fülle da draußen!. Selbst wenn man mit einem freien Auge rausschaut in einer klaren, dunklen Nacht, es sind eh nicht viele, da sieht man ein paar Tausend Sterne. Aber das ist ja nichts. Es sind Milliarden und Abermilliarden von Sternen da draußen. Alles Kolonien geistiger Wesenheiten. Und alle haben auch eine Verbindung mit uns, eine geistige, nämlich die hohen geistigen Wesenheiten dort.

Engelwesenheiten / Engelhierarchien: Engel, Erzengel, Urengel, Elohim

Also zum Beispiel, wenn wir bei uns die Engelwesenheiten, die Engelhierarchien nehmen, das fängt unten mit den Engeln an, dann gibt es die Erzengel, die Urengel und so weiter. Es geht hinauf, also nach den Urengeln kommen im Übrigen die Elohim, die zählt man gemeinhin schon nicht mehr zu den Engeln im engeren Sinne, sondern das sind Götter bereits, weil die sind immerhin schon fähig, ein ganzes Planetensystem zu schaffen, mit Sonne und allem Drum und Dran. Das ist ja schon was. Brauchen aber schon den Christus, dass das zum Leuchten anfängt. Darf man nicht vergessen. Aber da gibt es dann noch einige darüber. Also die Geister der Weisheit, die Geister der Bewegung sind noch dazwischen. Die Elohim, das sind die Geister der Form. Dann gibt es darüber die Geister der Bewegung. Über diesen gibt es die Geister der Weisheit, die Kyriotetes.

Throne, Cherobim, Seraphim

Und dann sind noch drei Gruppen von Engelwesenheiten, von hohen Engelwesenheiten drin, eben die Throne, die den Thron Gottes bauen. Die Throne haben sehr viel zu tun mit dem Feuerelement. Und dieses Feuerelement steckt heute in allem Physisch-Stofflichen drinnen. Ich habe das heute mit meinen Schülern in der siebten Klasse so ganz oberflächlich besprochen, habe ihnen nur gesagt, schaut euch dieses Stück Kreide an. Wenn ich die Energie, die Wärme, die da drinnen ist, freisetzen würde, dann steht ganz Wien nicht mehr. Dann ist es weg! Das entspricht etwa so einem Kreidestück, das nicht einmal ein Zentimeter lang ist. Kleiner ist sogar. So eine größere Erbse. Und der Stoff besteht im Grunde nur aus verdichteter gefangener Energie, so würde der Physiker sagen. Hitze, Wärme! Nichts anderes. Wir dürfen uns nicht vorstellen, da sind immer kleinere Kugeln, immer kleinere Stäuberl, ja, ein bisserl geht das so weit, aber zum Schluss kommen wir auf reine, pure Wärme. Und Wärme die Außenseite von Willenskraft. Und die Throne sind diese Willenskraft, die auch überall im Stofflichen wirkt. Die Throne, wenn das seine Außenseite zeigt, wird aus dieser Willenskraft der Throne die Wärme, die Hitze. Und dann sind andere Wesenheiten notwendig, um diese ungeheure Willenskraft aber zu bändigen in gewisser Weise, also sie in eine Form zum Beispiel zu gießen. Das machen die Geister der Form, die Elohim, die Schöpfergötter der Bibel, die machen das zum Beispiel, dass sie diese ungeheure Willenskraft in eine Form bändigen. Und dann erscheint es zum Schluss materiell.

Das ist ja das Interessante, dass eigentlich die Physik langsam auch in die Richtung kommt. Weil dass das, was wir Materie nennen, in Wahrheit Energie ist, ist auch eine Erkenntnis der Physik. Genauso wie der Geisteswissenschaften. Nur geht es da noch viel weiter, weil wir erkennen die geistigen Kräfte, die wirklich dahinter sind. Für die Physik ist es halt Energie, was immer das sein soll. Hitze halt oder so was. Da hört es auf. Aber in Wahrheit ist es Willenskraft hoher geistiger Wesenheiten.

Dann gibt es aber noch höhere. Dann gibt es die Tierkreiswesenheiten, die reichen schon weit über unser Planetensystem hinaus. Haben also mit bestimmten Sternen zu tun, die für unser Planetensystem besonders relevant sind. Diese Wesenheiten sind die Cherubim.

Und dann gibt es die Seraphim. Die sind am nächsten der Gottheit, wenn man so will. Also darüber fängt eigentlich im Grunde gleich die Trinität an, die aber überhaupt keine räumliche Entsprechung mehr hat. Die Trinität ist überall und nirgends. Bei den Seraphim kann ich aber immerhin noch sagen, die stehen in Verbindung mit der gesamten kosmischen Welt, mit allen Sternsysteme, mit allen Planeten, wenn man so will, stehen sie in Verbindung. Und das heißt, bezogen jetzt auf unsere Erdenwelt, durch die Seraphim sind wir mit dem ganzen Kosmos verbunden, mit allen geistigen Wesen, die dort sind. Kann man sich nicht wirklich vorstellen in Wahrheit. Weil das ist so eine unendliche Fülle. Und das heißt aber nichts anderes, dass die Entwicklung, die hier bei uns stattfindet, in einer Ordnung steht, die mit der Entwicklung in allen diesen Milliarden Sternensystemen zusammenhängt. Das alles bildet eine Einheit.

Anmerkung eines Zuhörers: Die Astrologen verbinden das wohl mit dem Tierkreis.

W.: Ja, ja, genau. Aber bei den Seraphim geht es noch viel, viel weiter. Die Tierkreiswesenheiten, das sind die, die entsprechen der Bahn, die die Sonne scheinbar durch bestimmte Sternensysteme zieht. Das stimmt! Das hat eine Bedeutung im engeren Sinn für unser Sternensystem, also für unser Sonnensystem. Was die Seraphim noch dazu bringen ist mit dem ganzen Rest. Mit dem sind wir natürlich lockerer irgendwo verbunden. Das ist schon klar. Aber trotzdem sind wir auch damit verbunden. Also weil im Geistigen gibt es auch kein Räumliches. Es gibt im Geistigen die Trennung nicht. Wenn jetzt wer fragt, ja wie machen die denn das? Wie kriegen die die Botschaften von den fernen Sternen? Man darf sich jetzt nicht vorstellen, aha, dort irgendwo auf Alpha Centauri oder wo sitzen ein paar Seraphim und halt bei uns auf der Sonne und  weiß Gott wo sonst! Sondern im Geistigen gibt es keinen Raum. Sie sind alle ineinander und miteinander unmittelbar. Nur für uns äußerlich.

Die Illusion des Raums

Durch die Zerstückelung zersplittert sich das alles auch in ein räumliches Nebeneinander. Auch das ist Teil der Zersplitterung. Und das ist Teil dessen, was die Inder als Maya bezeichnet haben. Das heißt, in Wirklichkeit gibt es den Raum gar nicht. Das ist etwas, was entsteht dadurch, dass wir ins sinnliche Erleben zersplittert wurden. Dadurch ist ein Erleben, das wir den Raum erleben. Ich meine, es ist gut. Es ist ganz wichtig für unser Ich-Bewusstsein. Nämlich gerade unser Raumerleben, womit hängt denn das zusammen? Das hängt nämlich sehr stark zusammen mit unserem Bewegungssystem. Also erstens einmal, dass wir uns aufrichten können, dass wir die Arme willentlich bewegen können, dass wir auch vor allem die Augen willentlich bewegen können, ein Ziel fokussieren können, einen Gegenstand fokussieren können, der weiter entfernt ist oder näher ist. Das gibt für uns das Erlebnis des Räumlichen. Mit den Ohren, dass wir hören können die Vogerl, die da zwitschern im Hintergrund. Die Tiere können das auch. Mit den Ohren sind sie sehr beweglich. Nicht wahr, ich habe das letzte Mal gesagt, die Tiere so die Blicke bewegen, die Augen bewegen wie wir, können sie nicht. Wenn dann bewegen sie den ganzen Kopf. Aber die Ohren bewegen sehr wohl. Die können sie sowohl nach vorn richten, sie können auch die Ohren irgendwie an oder verdrehen sie irgendwie. Also die sind da sehr beweglich, das können wir wiederum nicht.

Anmerkung einer Zuhörers: Damit sie die Vögel hören.

W.: Ja, ja, genau. Genau. Aber das ist trotzdem ein anderes Erlebnis, wir haben das räumliche Erlebnis besonders durch die Augen. Die Katze erlebt die Welt nicht räumlich, obwohl es für uns so ausschaut, ja, die bewegt sich doch ganz geschickt im Raum und kann das exakt erfassen. Aber was sie bewusst erlebt, ist etwas anderes. Es ist ein Bild, das keine räumliche Dimension hat. Es erlebt Linien, Aufrechte, Senkrechte, Schräge. Das alles. Und größer natürlich oder kleiner, das erlebt sie. Aber das ist ein flaches Bild eigentlich in Wahrheit für das Erleben der Katze. Trotzdem ist der ganze Organismus so gelenkt, dass er sich für unser Erleben geschickt im Raum bewegt. Ja, geht. Also meistens zumindest. Manchmal sind sie auch patschert.

Letztens ist mein Kater wieder, zwischen Kredenz in der Küche und Tiefkühltruhe gibt es einen Spalt von 20 Zentimeter vielleicht. Da steht unten die große Brekki-Dose, also das ist so eine große Tasche eigentlich, die habe ich vollgefüllt mit dem Trockenfutter, und mein schwarzer Kater, düdirili, Schweif hoch über die Kredenz, marschiert drüber und Tausend Mal ist er schon auf die Tiefkühltruhe und von dort weiter und aufs Fenster. Jo, geht so dahin und schwupps plötzlich war er weg. Ist natürlich dann sofort wie ein Pfitschipfeil davon, weil das ist den Katzen immer sehr peinlich, wenn sie so patschert sind, aber das kann auch passieren. Also sie sind oft sehr geschickt, aber manchmal auch äußerst patschert. Da lässt im Moment das Bild aus einfach. Oder es ist etwas anderes, sind sie vielleicht abgelenkt durch ein anderes Bild. Und dann funktioniert das einfach nimmer. Aber sie erleben die Welt nicht wie wir räumlich. Das ist also ein Trugschluss, wenn man das denkt. Also dass die Welt als dreidimensionalen Raum mit Länge, Breite, Höhe zu erleben ist unser Erleben. Und wir gehen aber allesamt im Grunde, weil wir halt in dieser äußeren Welt aufgewachsen sind, erzogen sind nachdem, ja so ist die Welt wirklich. Ich kann nur sagen, für uns erscheint sie so. Nichts anderes. Aber man kann nicht sagen, dass die Welt räumlich in Wirklichkeit ist. Nur für uns! Das ist wahnsinnig schwer vorstellbar. Und natürlich für einen Materialisten überhaupt. Weil der denkt sich, gut, aber wenigstens das ist es doch: Alles muss irgendwie räumlich sein und aus Räumlichem zusammengesetzt sein. Das ist für Materialisten die Grundvoraussetzung. Ist es aber nicht.

Die Illusion der Zeit

Und mit der Zeit ist es endlich. Zeit ist im Grunde auch eine bessere Illusion. Sie hat ihre Aufgabe. Aber in gewissem Sinne ist sie auch eine Illusion, vor allem so, wie wir sie heute erleben. Aber eine notwendige Illusion, weil alle diese Dinge eben uns räumlich zu unterscheiden von der Außenwelt, uns aber auch zeitlich zu orientieren. Da ist eine Vergangenheit, an die ich mich erinnern kann, und dann eine Zukunft, an die ich noch nicht heran komme, sondern wo ich mir ein Ziel setzen kann für diese Zukunft. Und ich weiß vielleicht noch gar nicht, welches soll ich anpeilen? Das ist unheimlich wichtig für unser Ich-Erlebnis. Gerade auch zum Beispiel diese Unsicherheit der Zukunft gegenüber einerseits und diese Unveränderlichkeit der Vergangenheit, die mit unserem Schicksal dann zusammenhängt, die entsteht ja eigentlich nur dadurch, dass wir halt manchmal Fehler begehen und dadurch karmisch ein Karma auf uns laden, also karmisch etwas später auszutragen haben werden dadurch. Dadurch haben wir diese Vergangenheit. Und die schleppen wir mit. Und darum ist sie so unverrückbar, weil solange wir dieses Karma nicht aufgelöst haben, solange existiert diese Vergangenheit für uns. Die hängt uns an. Die schleppen wir mit.

Anmerkung eines Zuhörers: Dadurch auch die Gegenwart.

W.: Ja, ja und dadurch dann auch die Gegenwart. Gegenwart ist immer der Moment sozusagen, wie löse ich mein nächstes Karmapäckchen auf, dass ist immer die Entscheidung, schaffe ich es jetzt in dem Moment etwas aufzulösen oder nicht. Und das gelingt uns halt immer nur sehr wenig und daher bleibt dann trotzdem immer wieder was zurück, was jetzt auch wieder Vergangenheit wird. Aber irgendwann wird es auch weg sein. Also das heißt, wenn wir unser ganzes Karma aufgearbeitet haben werden, dann verschwindet langsam auch der Zeitbegriff. Der verwandelt sich zunächst einmal, weil schon einmal im ätherischen Erleben, das habe ich jetzt ein paar Mal erzählt, und in der Imagination kann man das auch erleben. Man kann in der Zeit spazieren gehen. Da kann ich mich vorwärts rückwärts bewegen und das in Zeitlosigkeit. Also äußerlich zumindest vergeht keine Zeit während ich das erlebe. Obwohl von meinem Empfinden her glaube ich, das dauert Stunden. Tage vielleicht sogar. Und trotzdem ist es äußerlich gesehen in Zeitlosigkeit. Also das sind alles sehr, sehr schwierige Begriffe. Zeit und Raum: Die für uns einerseits so selbstverständlich sein, solange wir nicht näher darüber nachdenken.

Anmerkung eines Zuhörers: Die Schwerkraft ist auch so etwas.

W.: Schwerkraft ist auch was ja, ist auch was.

Anmerkung eines Zuhörers: Manchmal fühle ich mich ganz leicht und dann wieder ganz schwer.

W.: Richtig. Richtig. Absolut! Und diese Schwerkraft, die Überwindung der Schwere, das sind wir eh bei einem nächsten Punkt. Also was für unser Ich total wichtig ist. Also wenn wir wirklich nur schwerelos im Weltraum schweben würden, dann wäre es für uns wahnsinnig schwer, unser Ich-Bewusstsein zu entwickeln. Also zum Beispiel das Kind so lange es im Mutterleib schwimmt oder im Fruchtwasser schwimmt und daher eigentlich kaum eine Schwere oder eigentlich gar keine Schwere empfindet durch den Auftrieb, der drinnen ist. Na, da wird kein Ich-Erlebnis kommen, kein Ich-Bewusstsein. Das ist zu dem Zeitpunkt noch nicht da. Es sind zwar schon Sinneserlebnisse da, also namentlich hören oder so ist sehr wichtig. Das Kind hört, wie die Mutter spricht, es hört den Herzschlag der Mutter. Das ist ganz wichtig alles für das Kind. Es hört natürlich auch die Misstöne, die von draußen kommen, spielt eine große Rolle, also wenn man halt in einer Stadt lebt, ist das eine ganz andere Wirkung auf das Kind, als wenn man in den harmonischen Tönen am Land lebt. Aber auch da müssen die Menschen halt heute offensichtlich durch, weil diese Töne der Großstadt zum Beispiel, die bringen schon wieder so eine Zersplitterung. Das ist nicht etwas, was harmonisch zu einer Einheit sich, zu einer Symphonie gestaltet, sondern das Töt-Töt-Töt und alle möglichen Geräusche, da dudelt irgendeine Melodie heraus, da schreit einer Laut, da „Krach“ fällt irgendwas herunter, der Autoverkehr, das zerreißt uns eigentlich innerlich.

Und ja, Osiris, der zerrissen wird. Dionysos/Zagreus, der zerrissen wird. Diese Mythen sagen im Grunde nichts anderes, als dass das eine Notwendigkeit ist, dass wir da durchgehen, dass das also ein notwendiger Schritt ist auf dem Weg der Menschwerdung.

Luzifer macht die Sympathie zur Gier, die Antipathie zum Ekel

Man muss nur aufpassen, dass die Zersplitterung nicht zu stark wird. Also namentlich einmal die Zersplitterung durch die Sinne und vor allem, dass die Seele nicht Schaden nimmt, indem sie jetzt durch das, was sie mit den Sinnen erlebt, dass das astralische, das seelische Erleben zu starke Begierden entwickelt nach diesem Sinnlichen, nach den Farben, nach den Gerüchen, nach den Geschmacksvariationen, nach der Wärme vielleicht und nach diesen Dingen. Nämlich, das wird ja geschildert in der Bibel mit dem Sündenfall, dadurch, dass die Menschen eben aus dem Paradies – ja, ich sage es jetzt ganz locker, rausgeflogen sind als Folge – eben in die Verkörperung gegangen sind, in das Sinnliche gegangen sind. Damit passiert genau diese Zersplitterung. Und der Luzifer sorgt aber jetzt dafür, dieser Verführer, dass wir nicht neutral die Farben, die Gerüche, die Töne erleben, sondern wir bekommen Begierden danach, ganz starke Begierden oder vielleicht auch Ekel davor. Wir werden zurückgestoßen. Ja, das ist die verwandelte Seelenkraft. Sympathie und Antipathie. Wenn es der Luzifer ergreift, wird aus der Sympathie die Gier. Ich muss das unbedingt erleben. Ich muss das ergreifen vielleicht sogar, unbedingt. Ich muss es zu mir nehmen. Ich muss es in den Mund stecken. Unbedingt. Das ist der Luzifer. Bis zu einem gewissen Grad ist es halt notwendig gewesen. Aber die Gefahr war, dass es so stark wird, dass wir eigentlich zerrissen würden dadurch. Die Gier wäre so stark, dass es uns seelisch total hinausreißt und dann wieder total in uns hineinschleudert im umgekehrten Punkt. Da wären wir dann überhaupt nicht zu uns Selbst gekommen. Das ist das Problem. Es musste milder werden.

Und jetzt ist aber auch - in der Bibel wird es nicht so angedeutet oder sehr versteckt angedeutet - es wird schon angedeutet, aber der Hintergrund wird nicht erklärt, es ist nämlich so, dass nicht das gesamte Menschenwesen, ich sage jetzt bewusst einmal das gesamte Menschenwesen, denn ursprünglich ist es ein geistiges Lebewesen, die ganze Menschheit, aus der differenziert sich dieses Urwesen, wird in der Bibel eben Adam genannt. Also der Adam ist nicht das, was man auf den Gemälden so sieht halt, ein Mensch wie du und ich, mehr oder weniger, meistens weniger bekleidet, mit einem Feigenblatt ganz zum Schluss, sondern er umfasst die ganze Menschheit, also von dem Adam, der aus dem Erdenstoff, aus der Ackererde haAdama geschaffen wird, der umfasst die ganze Menschheit am Anfang. Und das beginnt sich zu verkörpern und jetzt sich aufzuteilen in einzelne Menschen. Und jeder einzelne Mensch wird dann in diesem Moment mit einem Ich begabt. Jetzt in dem Moment, wo diese Zerteilung stattfindet.

Beim Sündenfall wird ein Teil der Kräfte zurückbehalten – ein wesenhafter Teil

Aber es wird in der Bibel auch deutlich gesagt, also nachdem ihr jetzt vom Baum der Erkenntnis gegessen habt, wozu sie durch Luzifer verführt wurden, wird euch verboten vom Baum des Lebens zu essen. Also ein Teil der Kräfte, über die die Menschheit vorher verfügte, vor dem Sündenfall, wird zurückbehalten, die gehen nicht in die Inkarnationen ein. Und da ist alles das drinnen, was aus der zurückliegenden Entwicklung stammt, sogar weit noch über die Schöpfungsgeschichte der Bibel hinaus. Ich will das nur kurz andeuten, weil ja Rudolf Steiner sehr deutlich schildert, die Erde mit der Sonne und unseren Planeten, so wie wir sie heute kennen, ist die jetzige Verwandlungsstufe, hinter der von etwas viel Größerem. Da gab es vorhergehende Stufen, Entwicklungsstufen noch. Also, da ist der Alte Saturn bezeichnet, das ist die erste, eine reine Wärmewelt – kann man sich schon einmal nicht vorstellen – die in Wahrheit nicht einmal räumlich war, weil jetzt erst die Zeit entsteht, ein gewisses Zeiterleben entsteht also jetzt bereits dort, aber völlig anders, als wir es heute haben. Das heißt, man kann eigentlich gar nicht fragen, was war denn davor? Was war denn vor dem Alten Saturn? Die Frage ist insofern sinnlos, als es vor der Zeit keine Zeit gab einfach. Man kann höchstens sagen, abseits davon gibt es vielleicht etwas. Ich sage bewusst jetzt nicht, gab es etwas, sondern gibt es etwas, weil der Vergleich „früher und später“ einfach nicht statthaft ist.

Also mit diesem Alten Saturn, mit der Wärmewelt fängt es an, dann kommt eine leuchtende Welt, die die Alte Sonne genannt wird. Die verwandelt sich weiter zu einer Art flüssigen Gebilde, das Rudolf Steiner den Alten Mond bezeichnet. Da gibt es also zum Beispiel das Fest-Mineralische alles noch nicht, da ist alles flüssig bis zähflüssig in gewisser Weise. Und dann erst kommt unsere Erdenwelt. Dann erst, wenn jetzt diese Spaltung stattfindet, in unsere Erde im engeren Sinne und in die Sonne, die sich abspaltet, dort setzt erst die Schilderung der Bibel ein. Aber diese Früchte aus der Vergangenheit sind ja nicht verloren gegangen. Die stecken alle in diesem Menschenwesen drinnen. Und ein Teil davon wurde eben zurückbehalten jetzt beim Sündenfall und geht nicht in die Inkarnationen hinein. Und das, was zurückbehalten wurde, ist wesenhaft, wie im Geistigen alles wesenhaft ist. Ich meine, wenn wir oft vom Geist sprechen, Geist ist so ein nebuloses Wort im wahrsten Sinne des Wortes, weil es sich was viele ja wie so einen Nebeldunst vorstellen. Aber Geist heißt: Es geht um geistige Wesenheiten, schöpferische geistige Wesenheiten. Die sind die eigentliche Realität, die eigentliche Wirklichkeit. Ich unterscheide jetzt zwischen Realität, darunter versteht man meistens etwas, was man angreifen kann, als etwas Gegenständlich. Wirklichkeit ist mehr, ist etwas, das wirken kann, immer räumlich und auch außerhalb des Räumlichen. Das ist ganz egal. Also es geht um geistige Wesenheiten. Und das, was von dem Adam sozusagen zurückbehalten wurde, also von diesem Urmenschen, das ist wesenhaft.

Die im Geistigen zurückbehaltene Ur-Adamwesenheit leidet mit den Menschen, die zur Erde abgestiegen sind und sich inkarniert haben in die in die Zersplitterung der Sinne

Und dieses Wesenhafte, das nicht in die Inkarnationen hineingeht, aber von seinem inneren Erleben ganz stark verbunden ist mit der Menschheit, die sich jetzt unten zu bilden beginnt, weil das ja von seinem Wesen ist, auch wenn es jetzt verdorben ist durch den Sündenfall, das was da unten ist. Aber dieses Wesen spürt, das ist ja eigentlich aus mir entstanden oder ich bin gleicher Art. Und es leidet mit, mit dem, was die Menschen unten erleiden. Also es spürt, wie die Menschen jetzt leiden darunter, dass sie in die Sinne hineingezogen werden und dass da diese luziferische Gier drinnen ist.

Die im Geistigen zurückgehaltene Ur-Adamwesenheit sucht Hilfe - und findet Hilfe in Christus

Und diese Wesenheit sucht Hilfe. Wie kann ich die Menschheit bewahren davor, dass das zumindest nicht zu stark wird. Ich kann das nicht, aber ich brauche Hilfe dabei. Und dieses Wesen findet Hilfe. Hilfe, in dem sich der Christus mit diesem Wesen verbindet. Also, bevor sich der Christus mit der Erdenmenschheit, also die wirklich inkarniert ist, verbunden hat, verbindet er sich mit dieser Wesenheit, die zurückgeblieben ist sozusagen in der geistigen Welt. Also mit dieser rein gebliebenen Urmenschheit. Ja, so würde ich es bezeichnen. Und diese erste Verbindung, die entsteht also schon im Grunde gleich nach dem Sündenfall, also nachdem die Menschen zu den ersten Inkarnationen herabsteigen. Das ist das, was R. Steiner dann als die sogenannte lemurische Zeit bezeichnet. Man darf sich nicht vorstellen, dass damals die Menschen schon unsere Gestalt hätten. Erstens ist das alles noch ganz weich. Kein Knochensystem am Anfang, wie wir es heute kennen. Sind also sehr merkwürdige Gebilde gewesen, das will ich aber jetzt nicht im Detail abhandeln. Das ist im Moment nicht notwendig.

Jedenfalls also dieses Wesen, das sich mit dem Christus verbindet, das den Christus in sich aufnimmt, könnte man geradezu sagen, ich kann nicht sagen, dass sich der Christus in dem Wesen verkörpert. Das Wesen hat keinen Körper. Rudolf Steiner sagt einmal: „sich verseeligt“ in diesem Wesen, weil es ist einmal seelisch-geistiges Wesen. Und das bildet gewissermaßen die seelische Hülle, in die der Christus einzieht und dadurch also seine Kraft diesem Wesen auch übermitteln kann und sie teilen kann mit diesen Wesen. Und dadurch gelingt es, dass diese Zersplitterung in die Sinne zwar vorhanden bleibt, aber zumindest die luziferische Begier auf ein erträgliches Maß gedämpft wird. Sowohl die Begier nach außen als auch der Ekel vor dem außen. Es wird in ein gesundes Gleichgewicht gebracht. Das findet also schon sehr früh statt. In der lemurischen Zeit.

Umso mehr sich das Menschenwesen auf Erden verkörpert kommen zum luziferischen Begehren zusätzlich die ahrimanische Kräfte dazu

Aber damit ist es nicht zu Ende. Es kommen dann die ahrimanischen Kräfte dazu, je mehr sich der Mensch verkörpert. Denn mit der Erdenwelt sind eben auch diese dunklen Kräfte verbunden. Über das haben wir ja auch schon ausführlicher gesprochen. Über diese dunkle unterirdische Welt, aus der dann dieses finstere Höllenreich, die Unterwelt eben wird. Dieses finstere Totenreich, des namentlich die Ägypter schon sehr stark erlebt. Die Griechen ganz besonders stark erleben. Indem diese ahrimanische Kraft dazu kommt, die ist insofern ein bisserl anders als die luziferische: Die luziferische geht vor allem auf die Astralkräfte in uns. Das hängt alles zusammen eben mit den Begierden usw., auch mit dem Ekel und so. Begierde, die uns wohin zieht oder Begierde, die uns zurück stößt im Grunde. Ekel ist nichts anderes. Das sind eben diese typischen Sympathie- und Antipathiekräfte, die eben Astralisch-Seelisch wirksam sind.

Ahriman greift die Lebenskräfte an

Aber der Ahriman, der greift insbesondere die Lebenskräfte an, die Ätherkräfte. Trotzdem wirken auch die luziferischen Kräfte weiter. Die sind ja jetzt nicht weg gegangen. Die wirken weiter. Und jetzt durch den gemeinsamen Einfluss dieser beiden entsteht das, dass jetzt mit den Lebenskräften auch die luziferischen Begierden verbunden werden. Also das heißt mit der Nahrungsaufnahme, mit der Verdauung auch der Nahrung entstehen jetzt unheimliche Begierden oder unheimlicher Ekel? No, da würde keine sehr gut lebensfähige Menschheit herauskommen, wenn das in dem Maße da wäre, wenn es nur durch die Widersacher bestimmt wäre. Wir würden also von allem viel zu viel aufnehmen oder zu wenig, je nachdem. Das wäre in keinem Gleichgewicht.

Gefahren für die Entwicklung unseres Ich-Bewusstseins: Lebenskräfte in ein gesundes Gleichgewicht bringen

Diese Lebenskräfte in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen, das ist die nächste Aufgabe. Und wieder ist es dieses zurückgebliebene Adamwesen. Zurückgeblieben im Sinne von in der geistigen Welt zurückgeblieben. Also nicht missverstehen! Es verbindet sich wieder mit dem Christus. Das ist jetzt bereits in der sogenannten atlantischen Zeit. Weil da fängt es erst überhaupt so richtig an, dass so eine Körperlichkeit gebildet wird, noch eine Körperlichkeit, die mehr einen tierischen Charakter vom Aussehen her hat, obwohl der Menschen nie Tier war im eigentlichen Sinn. Die Tiere sind im Grunde nur so stehengebliebene Exemplare von dem. Zuerst ist der Mensch da und manches kann dann nicht mehr von einem menschlichen Ich bewohnt werden in einer nächsten Inkarnation, aus dem entstehen die Tiere im Grunde. Dann ist nur mehr ein Gruppen-Ich drinnen, ein tierisches. Das nur am Rande.

Die zweite Durchdringung der im Geistigen zurückgebliebenen Ur-Adamwesenheit mit dem Christus

Aber es entstehen also auch Gebilde, in denen menschliche Iche bereits leben, aber die nicht so aussehen wie wir heute. Aber die jetzt schon über die entsprechenden Organe verfügen, die komplexer werden. Vielleicht fängt jetzt schon langsam an, sich ein Knochensystem, ein ganz weiches, zu bilden. Solche Dinge. Und da ist jetzt eben die große Gefahr, wenn diese Lebenskräfte nicht in Ordnung sind, dann wird die luziferische Gier, die sich damit verbindet, für die der Ahriman aber das Tor geöffnet hat, dann fängt es an, den Organismus so umzugestalten, dass wir wieder nicht zum Ich-Bewusstsein kommen könnten. Sondern dass wir ganz in dem Aufgehen, ganz jetzt in der Verdauung aufgehen. Nicht in unserem Ich, sondern in der Verdauung aufgehen. Und diese Erlebnisse halt mit Lust oder Ekel verbunden sind. Und dazwischen finden wir uns selber aber überhaupt nicht, weil wir so hin und her geschüttelt zwischen Lust am Verdauen – und man muss sich vorstellen, nicht nur mit dem äußerlichen Schmecken, das wäre noch das Sinnliche, sondern wirklich innerlich das Verdauen bis ins Kleinste hinein zu erleben und nachzuverfolgen. Also das wurde verhindert durch diese zweite Durchdringung dieses zurückgebliebenen Adam Wesens mit dem Christus.

Ein seelisches Innenleben beginnt sich zu entwickeln: Wille, Gefühl, Denken

Und ein Drittes kommt dann noch. Also das hängt sehr stark auch mit dem ahrimanischen Einfluss zusammen, aber auch mit dem luziferischen, er ist ja immer noch da, er ist heute noch da, aber sehr stark ist da schon der ahrimanische Einfluss. Das innere seelische Leben, das sich ausgebildet hat, beginnt sich zu gliedern in drei Teile. In ein Willenselement, in ein Gefühlselement und ganz anfänglich in ein Element, das man als Denken bezeichnen könnte. Die drei Seelenkräfte. Das fängt also in der spätatlantischen Zeit an, kann man sagen. Namentlich erste Anfänge bei der fünften atlantischen, ja, R. Steiner sagt manchmal auch fünfte atlantische Rasse, aber das Wort ist heute ganz pfui. Na ja, was ist damit gemeint? Gemeint ist, dass damals alles vom Körperlichen ausging. Also es war bestimmt, einfach auch die seelischen Fähigkeiten, gerade damals sehr stark durch das, wie der Körper gebaut ist. In Wahrheit sind wir heute unabhängiger geworden davon. Es war in Wahrheit viel stärker. Nur war das Körperliche halt natürlich ganz stark durch die seelisch-geistigen Kräfte von außen gebildet und viel reicher. Der Ätherleib ist immer noch weit über den Körper hinausgegangen.

Aber immerhin, es beginnt jetzt ein seelisches Innenleben bereits sich abzugliedern, das vorher nicht da war. Vorher war alles Astralleib im Grunde. Und Astralleib ist Teil der Astralwelt. Und da gibt es nicht das Erleben so innen und außen. Ich erlebe Seelisch, aber ich erlebe auch andere seelische Wesen, geistige Wesen in dem Seelischen. Da ist noch kein Erlebnis von innen und außen. Ich habe ja heute schon gesagt, auch bei den Tieren ist es nicht so einfach, dass sie den Raum erleben. Auch wenn sie sich geschickt darin bewegen, und es für uns halt so ausschaut, dass sie sich im Raum bewegen. Für ihr Erleben bewegen sie sich in einer anderen Welt. Und das heißt, es gibt also diesen seelischen Innenraum zunächst einmal noch nicht. Das fängt aber jetzt in spätatlantischen Zeit an. Zuerst mit dem Wollen. Da kommt eine Art Eigenwille heraus. Das hängt sehr stark mit dem luziferischen Einfluss zusammen, der macht diesen Eigenwillen, diese Eigensinnigkeit, wenn man so will. Ich will das! Ohne viel Nachdenken, ohne sonst was. Aber ich will! Will Beute reißen oder sonst was oder will Beute später dann mit dem Faustkeil erlegen, wie auch immer. Es verbindet sich aber auch dann etwas Gefühlsmäßiges damit. Ich empfinde etwas. Lust. Unlust anfangs. Anfangs noch sehr körperbezogen. Aber es destilliert sich immer mehr heraus, dass es auch ein inneres Erleben gibt. Ich habe Freude an etwas. Oder ich scheue mich vor etwas. Ich habe Angst. Oder alle diese Dinge. Und ein erster Anfang des Denkens. Ich erlebe, wie das alles zusammenhängt, wie das eine mit dem anderen zusammenhängt. Bis dahin jetzt im Gefühl, habe ich es noch als Einheit genommen. Und ich sehe die Situation, ich spürte die Situation und die ist jetzt wohltuend oder nicht wohltuend, je nachdem. Aber ich studier nicht darüber nach, wie das jetzt mit anderen Erlebnissen zusammenhängt. Jetzt fängt es langsam an Zusammenhänge zu sehen. Was aber voraussetzt, dass es halt Erlebnisse sind, die auseinandergefallen sind. Ich fange an, das mit anderen Erlebnissen zu vergleichen ein bisschen. Und dadurch entsteht ein erstes Denken. Das Denken setzt immer diese Zersplitterung voraus. Das ist so jetzt das Ende fast, möchte ich sagen, oder die letzte Stufe dieser Zerstückelung, die findet im Denken statt. Und dort dann am radikalsten im Grunde.

Anmerkung eines Zuhörers: Und da ist die Teilung in Wille und Empfindung.

Ja, genau! Das ist die ursprüngliche. Und das Denken ist ja im Grunde…na ich werde eh gleich noch auf das eingehen, wann diese deutliche Dreigliederung da ist, nämlich in Wahrheit, um es kurz vorwegzunehmen, heute erst. Heute in unserer Zeit. Nicht einmal noch bei den Griechen. Da fängt es an! Und bei den Ägyptern schon gar nicht. Das kann man bis in die Physiognomie hinein verfolgen. Na, kann ich was kurz dann dazu sagen, aber ich möchte das jetzt fertig machen.

Die dritte Durchdringung der Ur-Adamwesenheit mit dem Christus: Die Seelenkräfte Denken, Fühlen und Wollen in eine Ordnung bringen

Ja, also diese uralte Wesenheit, die zurückgeblieben ist in der geistigen Welt verbindet sich jetzt ein drittes Mal mit dem Christus oder man kann es auch umgekehrt nennen. Aber, aber eigentlich ist es wirklich so, dass der Impuls von diesem Adamwesen, von diesem zurückgebliebenen Ur-Adamwesen ausgeht, den Christus aufnehmen zu wollen. Also der Christus drängt sich nicht einfach auf, sondern dieses Wesen bittet darum, so könnte man es in unsere Sprache übersetzen. Imaginativ schaut es so aus, dass es sich eben Seelisch ganz öffnet für den Christus. Weil wenn man sich Seelisch öffnet, ist das sozusagen die Einladung an das andere Wesen: „Vereinige dich mit mir!“ Und das nimmt der Christus wahr und tut es, weil ihm der Christus von Anfang an eben Impulse hat, dem Menschen die Freiheit zu geben. Und alles, was mit dem Menschen zusammenhängt, das heißt, von sich aus greift er nicht ein.

Wenn dieses Ur-Adamwesen sich nicht gerührt hätte sozusagen, dann wäre nichts weiter passiert. Also dieses Wesen hat einen großen Anteil daran, dass der Christus die Möglichkeit überhaupt bekommen hat, da herunter zu steigen. Weil hat ganz bewusst auf diese Möglichkeit auch nur verzichtet. Weil um die Freiheit des Menschen zu erlauben, muss er genau das tun. Er darf nicht einmal mehr die Möglichkeit dazu haben ohne dieses Wesen. Weil sonst müsste er es als das große, überragende geistige Wesen, das er ist, auch tun. Weil im Geistigen oben, gerade im höchsten Geistigen gibt es die Trennung, naja, warte, lass uns überlegen, was könnte man gescheiter weise tun in der Situation? Ja, das eine fühlt sich gut an, das andere schlecht, na machen wir das. Und jetzt setzt man es in die Tat um.

Diese Trennung gibt es im Geistigen nicht. Im wirklich Geistigen ist es unmittelbar Tat. Da gibt es die Trennung, also diese Trennung zwischen Denken, Fühlen und Wollen gibt es nicht. Da ist es eine Einheit. Es hat zwar alle diese Qualitäten mit drinnen, aber ich kann es gerade nicht voneinander abtrennen. Das heißt, der Christus, wenn er erlebt, da ist ein Mangel vorhanden, dann muss er handeln, weil er handeln will. Er kann nicht überlegen und sagen, na, ich habe doch gesagt, die lasse sie frei. Also nein, ich ziehe zurück. Eigentlich muss er es tun.

Und diese Möglichkeit hat er sich aber selbst genommen, indem mit der Unterwelt - das haben wir ja schon besprochen – mit der Welt der Widersacher ein Reich geschaffen wurde, das ihm und allen anderen geistigen Hierarchien nicht zugänglich ist. Und von da kommt diese Wirkung und das verhindert, dass er da eingreifen kann. Der Christus kann sehr wohl Engelwesenheiten unterstützen. Das geht ganz selbstverständlich. Weil die diese Freiheit des Menschen eben nicht haben. Sondern die öffnen sich einfach. Die öffnen ihr Inneres für das, was über ihnen ist. Und das geht in einem rhythmischen Prozess. Entweder offenbaren sie sich nach außen in ihren Wirkungen oder sie öffnen sich innerlich für das, was von höheren Hierarchien bis zum Christus halt hinauf oder zur göttlichen Quelle hereinkommt. Also da gibt es diese Freiheit nicht. Aber beim Menschenwesen hört das auf. Also die geistige Welt insgesamt hat sich diese Möglichkeit verweigert. Endgültig. Endgültig.

Mit dem Sündenfall fängt die Frage nach Gut und Böse an

Anmerkung eines Zuhörers: Also gibt es auch kein Rechten und kein Biegen, sondern eben nur die Tat!

Nein! Nur die Tat. Ja, ja. Es gibt nur die Tat. Und wenn es eben so ist, wie es bei den geistigen Hierarchien über uns ist, gibt es auch keinen Irrtum. Weil es fließt eben unmittelbar aus der schöpferischen Quelle und die schöpferische Quelle ist so, dass sie immer das Gesamte umgestaltet, so dass alles wieder zusammenpasst. Das ist nicht, lasst uns irgendeine Idee ausknobeln und probieren wir, ob es funktioniert und wenn es einen Fehler hat, reparieren wir es halt und planen ein bisschen um. Sondern es ist, wenn es geschaffen ist, ist es ein Ganzes. Und für das trifft weder die Kategorie gut noch schlecht oder richtig oder falsch zu. Sondern es ist, wie es ist und als solches existiert es dann einfach. Erst eben mit dem Sündenfall fängt überhaupt die Frage nach Gut und Böse an. In Wahrheit wenn es dann später im Faust heißt: Der Luzifer sagt, dass ihr werdet wie die Götter, dass ihr das Gute und das Böse unterscheiden könnt. Das ist in Wahrheit ja schon wieder ein luziferischer Trick. Weil die Götter unterscheiden das eigentlich gar nicht. Darum steht in der Bibel, bis dorthin, bis zur Paradiesesschilderung, dort kommt es das erste Mal durch, aber vorher, namentlich im ersten Kapitel der Genesis, taucht das Wort Böse nicht ein einziges Mal auf. Es gibt nichts Böses. Es ist immer…“Es sprachen die Elohim, es werde Licht“ und die Elohim sahen das Licht, und siehe, es war gut. „wajomär Elohim …“. Notorisch kommt das immer wieder, egal was Sie erschaffen jetzt die Elohim mithilfe des Christus, sehen Sie, wajar kitob, sie sehen, dass es gut ist. Tob, im Wort Tobias ist das auch drin. Der Gute! Alles ist gut! Und da darf man nicht mitdenken, aha, gut. Ja da gibt es den Gegensatz böse. Wir denken das mit. Nur wir haben kein Wort für diese Einheit von Gut und Böse. Wir haben schon wieder kein gescheites Wort dafür. Der Nietzsche vielleicht sagt: „Jenseits von Gut und Böse“. Aber halt in einer bisschen anderen Weise.

Anmerkung eines Zuhörers: Zum Faust möchte ich noch etwas sagen. Der Luzifer sagt ja zum Menschen, du wirst das Gute und das Böse erkennen und unterscheiden können. Aber dann der Vergleich, du wirst werden wie die Götter, der ist falsch! Aber zum Menschen passt es.

Ja, ja, genau. Aber zum Menschen passt es. Zum Menschen passt, dass wir es unterscheiden können. Und das auch, und damit wir es unterscheiden können, wird die ganze Welt gespalten jetzt in ein lichtes Reich und ein dunkles Reich. Also das heißt, da beginnt tatsächlich in die Schöpfung auch jetzt ein Prinzip von Gut und Böse einzuziehen. Das heißt, es ist ab dem Moment des Sündenfalls auch ganz klar, dass die Schöpfung als solches nicht mehr perfekt ist. Weil eben die göttlichen Hierarchien mit dem Vatergott und dem Christus-Gott und dem Heiligen Geist an der Spitze, dass die darauf verzichten, sie zu der der Vollkommenheit zu bringen, die ihrem Naturell eigentlich voll entsprechen würde. Weil da ist immer ein Element drinnen, an das sie nicht heran können. Da ist immer ein dunkler Brocken drinnen, nämlich das Reich der Widersacher, da ist ewig ein schwarzer Fleck, der jetzt drinnen bleibt. Oder ewig ist jetzt falsch, weil man kann sie ja erlösen irgendwann hoffentlich. Aber zunächst gilt das noch lange Zeit, dass da ein dunkles Reich ist, das ihnen nicht zugänglich ist. Und dadurch ist auch die Schöpfung draußen in der Welt nicht vollkommen. Das ist ganz wichtig, das auch im Hintergrund zu haben.

Erste Erwähnung des Begriffs Böse im Alten Testament

Und naja, bei Menschen ist es halt eben auch so, aber wo wird das erste Mal das erwähnt das Wort „böse“? Dort wo gesprochen wird, wo der Garten Eden geschildert wird mit all den Bäumen, die erschaffen werden. Und dann steht da mitten drin der Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen („ez hada tov va´ra“) Ez ist der Baum. Hada ist das Wissen, die Erkenntnis. Tov, das Gute und hada, das Böse. Das Wort Ra ist interessant im Übrigen. Wir haben nämlich das Wort Ra ja in der ägyptischen Mythologie kennen gelernt als etwas Gutes. Der Sonnengeist Ra oder Re. Ja. Die Hebräer sehen da schon etwas Dunkleres drinnen. Sie sehen nämlich jetzt, was drückt das Wort Ra eigentlich aus? R, das R, versucht einmal so ein R wirklich innerlich zu erleben. Das ist eine ganz starke innere Triebkraft, das hat eine unheimliche Energie, man darf es sich halt nicht so als säuselndes Rollen vorstellen, sondern es ungeheuren Bewegungsdrang auch. Bewegungskraft. Und die ist eigentlich, ja sie geht im Kreis irgendwie, aber – wenn ihr die Führung fehlt, kann sie auch sehr ungestaltet werden, sehr zerstörerisch sogar werden.

Anmerkung eines Zuhörers: Wie bei den Kindern.

Ja, ja, ja, absolut, absolut. Überhaupt wenn sie in der Trotzphase sind, da geht schon etwas weiter, da spürt man nämlich, welche Energie in dem Seelischen drinnen steckt, weil so ein Kind, wenn es schreit und tobt und mit den Fäusten schlägt und platzt und Ding, und stampft und nicht zu bändigen ist, wie es eben halt sein muss in der Trotzphase, da kommt ein bisschen was von diesen Kräften des Ra heraus. In dem Fall aber mehr das naja Zerstörerische, das aber auch notwendig ist. Weil dadurch gerade durch die Trotzphase zum Beispiel beim Kind, setzt es sich ab. Es trennt sich. Als Voraussetzung zum Ego zu kommen, zum Ich-Bewusstsein zu kommen. Es ist also notwendig.

Aber diese Kraft, wenn sie losgelassen ist und nicht nur in der speziellen Phase wirksam ist, wenn die bleibt, dann wird's gefährlich. Also diese Kraft des Ra, wenn sie sich wirklich verkörpert, geht die Post ab sozusagen. Und im Hebräischen ist es geradezu das Wort für das Böse. Ist ganz interessant. Und die Hebräer – haben wir ja auch geschildert – waren ja in enger Verbindung mit den Ägyptern. Mit Moses sind sie ausgezogen von dort.

Ja, also dadurch, dass diese Kräfte im Menschen wirken, bestand natürlich auch die Gefahr, dass dieses jetzt bereits durch Abgrenzung entstandene innere seelische Erleben, also diese Innenwelt, die sich jetzt dann noch weiter untergliedert in Wollen, Fühlen, Denken, das ist auch schon wieder Zersplitterung. Im Geistigen ist das zusammen. Es ist ein liebevolles, weisheitsvolles Tun. Jeder Schöpfungsakt ist ein liebevolles weisheitsvolles Tun. Aus dem weisheitsvollen wird dann irgendwann das Denken. Aus dem liebevollen wird irgendwann das Fühlen bei uns. Und das Tun selber, das ist halt dann der Wille. Aber da wird ein einheitlich Geistiges jetzt zersplittert in drei Teile, wieder zu dem Zweck, dass in der Mitte dann das Ich stehen kann und die drei bändigt. Und die drei in ein Wechselspiel bringt, und es irgendwann, wenn sie nämlich ganz auseinander gefallen sind – und das ist praktisch in unserer Zeit der Fall, bei manchen mehr, bei manchen weniger – aber man kann heute völlig herzlos denken, nüchtern, verstandesmäßig, ja, kommen halt so und so viele Leute um, muss man ausrechnen, wo sind mehr Chancen, wo weniger. Empfinde nichts dabei. Und der Wille ist sowieso wieder ganz was anderes. Ja, aber es mussten aber diese Seelenkräfte in ein Gleichgewicht gebracht werden, also Denken, Fühlen, Wollen. Die ansatzweise da sind bereits gegen Ende der atlantischen Zeit. Also wenn schon dann diese eiszeitlichen Überflutungen oder nacheiszeitlichen Überflutungen anfangen. Da bildet sich das bereits aus.

Und eben wieder ist es dieses zurückgebliebene Adamwesen, in dem Geistigen noch zurückgebliebene Adamwesen, das den Christus wieder in sich aufnimmt. Und der sorgt jetzt dafür auf Wunsch, auf Bitte sozusagen – wenn man es in unsere Sprache übersetzt – auf Wunsch des Adamwesens bringt er das in Ordnung. Oder sagen wir besser und konkreter es so: Durch den Wunsch dieses Adamwesens verleiht ihm der Christus die Kräfte, selbst das in Ordnung zu bringen. Es ist vielleicht besser so gesagt. Weil es ist nicht so, dass der Christus es einfach macht, sondern er lässt diesem Wesen die Kraft zuströmen, dass er selbst es machen kann. Obwohl dieses Wesen noch kein Ich-Bewusstsein hat, wie die Menschen, die schon verkörpert sind. Weil wir kriegen das Ich-Bewusstsein erst durch die Verkörperung. Und dieses zurückgebliebene Adamwesen hat noch keine irdische Verkörperung. Das ist also sehr schwierig und man muss sehr fein unterscheiden bei den ganzen Dingen.

Durch Luzifer und Ahriman, kommt es zur Verstofflichung des Geistig-Physischen

Tja. Und zum Schluss muss die schwierigste Aufgabe erfüllt werden den ganzen physischen Leib des Menschen, der eigentlich in Wahrheit ursprünglich ein übersinnlicher Leib war, weil Physisch heißt: nicht Stofflich. Dass wir einen stofflichen physischen Leib haben, liegt wieder an der luziferischen Versuchung letztlich. Auch das Stoffliche ist in Wahrheit Illusion. Wo bis zu einem gewissen Grad sogar schon die Physik eben darauf kommt. Wie ich gesagt habe, eigentlich ist es Energie und wenn wir noch weiter schauen also Hitze, in Wahrheit nichts anderes, die halt nur in einer bestimmten Form festgehalten wird. Und wenn man jetzt noch einen Schritt weiter gehen würde, ist es geistige Willenskraft, also tätiger Wille. Weil es im wirklichen Geistigen nicht die Unterscheidung Denken - Fühlen - Wollen gibt. Also ist es tätige Schöpferkraft, so könnte man es bezeichnen. Das wäre die Wahrheit. Und das wäre auch der physische Leib. Wäre so etwas. Nichts Stoffliches. Aber durch den Einfluss der Widersacher, einerseits durch den Luzifer, ganz besonders aber durch den Ahriman, kommt es zu dieser Verstofflichung.

Das muss also auch noch bewältigt werden, überwunden werden, dass aus diesem stofflichen physischen Leib ein übersinnlicher physische Leib wird. Das ist das Letzte und Schwierigste. Aber dazu muss sich jetzt sowohl dieses Ur-Adamwesen als auch der Christus selber wirklich in einen physisch stofflichen Leib verkörpern. Das ist der Punkt. Nicht wahr, vorher zum Beispiel diese Seelenkräfte des Denkens, Fühlens und Wollens in Ordnung zu bringen, war es so, dass sich dieses Ur-Adamwesen verbunden hat mit diesen Seelenkräften der Menschen, die bereits unten sind, nicht mit dem Physischen, aber mit den Seelenkräften, die unten sind, die hat es durchdrungen, sonst hätte es ja keine Wirkung gehabt. Sonst hätte er von oben winken können und sagen, schaut es geht besser auch, sondern er hat real in der Menschheit etwas bewirkt. Das heißt, er ist mit seinem Seelischen eingetaucht in das Seelische der gesamten Menschheit und hat dadurch dem Christus ermöglicht, diese Kraft da hineinfließen zu lassen.

Christus verkörpert sich auf Erden: Dadurch kann das Physisch-Stoffliche verwandelt werden

Wenn ich jetzt aber unten auch das Physische verwandeln will, dann muss auch diese seelische Kraft, auch die ätherische Kraft dieses Ur-Adamwesens bis in den physischen Leib, den physisch-stofflichen Leib des Menschen unten hineingehen. Da nützt es nichts mehr. Da ist jetzt die letzte Konsequenz zu nehmen. Weil er muss es von innen her verwandeln. Und dann geht der Christus mit auf diese Einladung, bildlich gesprochen, geht er mit zu einer Verkörperung auf Erden. Und dadurch wird der Christus geboren in Bethlehem. Die bekannte Geschichte mit dem Stall als der sogenannte nathanische Jesus-Knabe. Also dieses Christkind, was man im Hirtenspiel und so sieht.

Die zwei Jesus-Knaben im Neuen Testament:: der nathanische und der salomonische

Ich will nur andeuten, das will ich aber heute gar nicht mehr weiter ausführen, dass die Geschichte in Wahrheit noch viel komplizierter wird, bis es dann nämlich zur wirklichen Inkarnation des Christus kommt. In Wahrheit ist jetzt die Inkarnation des so genannten Christkinds oder des nathanischen Jesuskindes, wie es besser heißt, weil es ist ein Kind, das den Namen Jesus hat, das aus der nathanischen Linie des Hauses David kommt. Also von David stammen viele ab. Der biblischer König David, der den Goliath erlegt hat. Und da gibt es zwei Hauptlinien oder zwei wichtige Linien in dem Zusammenhang, die priesterliche Linie, die nathanische Linie und die königliche Linie, die salomonische Linie. Die zweigen ab von David. Und hier geht es um diesen nathanischen Knaben, der jetzt Jesus-Knabe genannt wird und in Wahrheit die Inkarnation des Christus, also das heißt die Verbindung, die wirkliche, volle Verbindung des Christus mit diesen Wesen findet zu dem Zeitpunkt noch nicht statt. Sondern erst dreißig Jahre später. Im 30. Lebensjahr des Jesus von Nazareth, bei der Jordan-Taufe. Jordan-Taufe durch Johannes den Täufer, mit dem dieser nathanische Jesus von Anfang an eng verbunden war. Das will ich jetzt auch nicht weiter ausführen. Vielleicht wisst ihr es eh. Erst da fängt der Christus an sich zu inkarnieren und dieser Inkarnationsvorgang, der geht bis zum letzten Moment durch. Und der letzte Moment ist der Todesmoment am Kreuz. Dann vollendet sich die Inkarnation des Christus. Bis dahin ist es ein Weg hinein. Wie es weiter ausschaut mit dem zweiten Jesus, es wird nämlich auch ein zweiter geboren, der salomonische Jesus, will ich jetzt heute nicht weiter ausführen. Das ist ein Weihnachtsthema. Ein gutes. Aber wenn ihr euch mit Anthroposophie beschäftigt, kennt ihr natürlich alle die Geschichte.


Es ist nur auffällig. Interessant ist, dass das offenbar vor Rudolf Steiner niemand aufgefallen ist oder zumindest nicht öffentlich ausgesprochen wurde. Dabei braucht man bitte nur in der Bibel im Neuen Testament die Geburtserzählungen lesen. Also das Lukas-Evangelium, das genau die Geburt dieses nathanischen Jesus da in der Krippe, im Stall in Bethlehem schildert. Und die ganz andere Schilderung im Matthäus-Evangelium, wo der salomonische Jesus geschildert wird, wo die drei Könige kommen und mit Gold, Weihrauch und Myra usw. Eine ganz andere Geschichte, wo der Kindermord in Bethlehem stattfindet, von den beiden Lukas nicht die Spur einer Rede ist. In beiden Evangelien sind andere Geschlechtsregister. Einmal über die nathanische Linie, einmal über die salomonische. Und wenn man weiß, wie wichtig zur damaligen Zeit die Geschlechtsregister waren, dann kann man nicht sagen, naja, das war halt Freiheit der Phantasie oder irgend so etwas. Ich meine, gerade in der Bibel ist das überhaupt nicht der Fall. Ganz im Gegenteil. Da sind oft vor in dem Alten Testament ganze Kapitel, die sind im Grunde nichts anderes, als eine Schilderung der Abstammung, wer von wem abstammt, da steht nicht einmal dort, was die getan haben, sondern nur, wer der Sohn von wem war. Wie die Linie weitergeht. Weil das war das Essentielle dieses Volks-Ich, das da durch die Generationen durchgeht.

Also in Wahrheit sieht man es, wenn man nur einmal aufmerksam ist, auf den ersten Blick, hoppla, da gibt es zwei völlig verschiedene Geschichten. Die sind ganz unterschiedlich. In vielen Details. Und das hat man halt später in der Tradition sehr zusammengemischt. Weil man es eben einfach nicht mehr verstanden hat oder auch – wenn ich es jetzt ein bisschen boshafter sage – verhindern wollte, dass man es versteht.

Anmerkung eines Zuhörers: Nicht verstehen wollte.

Ja, aber das ist eine Geschichte, die uns jetzt noch weiter begleiten wird durch namentlich auch durch die fünfte nachatlantischen Epoche. Da ist auch viel in der Richtung passiert.

Text der Apokalypse des Johannes: Gemeinde zu Thyatira

Ich sehe, die Zeit ist einigermaßen fortgeschritten. Dann will ich euch zumindest den Text der Apokalypse zum Abschluss vorlesen zur vierten Gemeinde, zur Gemeinde, vom Thyatira:

„Und dem Engel der Gemeinde zu Thyatira schreibe: Es spricht zu euch der göttliche Sohn, dessen Augen wie Feuerflammen und dessen Füße wie glühendes Golderz sind. Ich kenne dein Tun, deine Liebe und deinen Glauben und deinen Helferwillen und deine ausharrende Kraft. Deine letzten Taten übertreffen die früheren.“

Da dürfte eine Entwicklung drinnen sein.

„Aber ich habe dir vorzuwerfen, dass du dem Weibe Isabel freie Bahn lässt.“

Isabel, Isebel, hat etwas zu tun mit der Geschichte des Elias. Das müsste man ausführlicher schildern. Werde ich das nächste Mal vielleicht tun. Weil der Elias auch wichtig ist in der ganzen Sache. Aber ich lasse es heute. Es wird das Wichtige hier gesagt.

„Aber ich habe dir vorzuwerfen, dass du dem Weibe Isabel freie Bahn lässt. Sie nennt sich eine Prophetin und lehrt und verführt die mir Dienenden zur geistigen Unzucht und zum Essen des heidnischen Opferfleisches. Ich habe ihr Zeit zur Wandlung ihres Bewusstseins gegeben, aber sie will ihren Sinn nicht ändern und nicht von der geistigen Unzucht lassen. Siehe, ich werfe sie auf ein Lager mit all denen, die sich zusammen mit ihr gegen den Geist versündigt haben. Da sollen schwere Schicksale sie treffen, es sei denn, dass sie doch noch die Sinneswandlung vollzieht und von ihrem Tun Abstand nimmt. Ihre Kinder sollen der Gewalt des Todes ausgeliefert sein. Alle Gemeinden sollen erkennen, dass Ich Bin und dass ich sie auf Herz und Nieren zu prüfen weiß, und dass ich jedem von euch das Schicksal gebe, das seinem Tun entspricht. Ich spreche nun aber auch zu denen unter euch in Thyatira, die jene Lehre…“

also die falsche Lehre.

„…nicht angenommen haben und die nicht, wie man sagt, in die Tiefen des satanischen Wesens eingedrungen sind. Ich will euch keine neue Last auferlegen. Ich ermahne euch nur: Haltet fest, was ihr errungen habt, und bereitet euch so auf mein Kommen vor. Wer überwindet und das Wirken aus meiner Kraft treu weiter pflegt, bis das Ziel erreicht ist, dem will ich eine Vollmacht des Ich geben, die über allem Volkswesen steht, und er wird den Hirte der Völker sein mit dem ehernen Stabe. Wie Tongefäße wird er sie zerbrechen können. Die gleiche Vollmacht des Ich soll ihm eigen sein, die ich von meinem Vater empfangen habe.“

Bitte gebt´s euch diesen Satz:

„Die gleiche Vollmacht des Ich soll ihm eigen sein, die ich von meinem Vater empfangen habe. Und ich will ihm den Morgenstern geben. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht.“

Ausklang

Was es mit dem Morgenstern auf sich hat, werden wir uns auch das nächste Mal uns anschauen. Ich denke, für heute ist es genug. Ich hoffe, ich habe euch nicht zu überschüttet mit diesen Dingen. Wir stehen natürlich jetzt in der aller entscheidendsten Epoche einmal drinnen für die ganze Erdentwicklung. Also der Moment dann, wo sich der Christus auf Erden verkörpert, ist wirklich der Wendepunkt in der ganzen Schöpfung, nicht nur unserer Erde, sondern auch dieser Vorstufen, von denen ich heute andeutungsweise gesprochen habe und den zukünftigen Stufen, die noch vor uns liegen. Auf eine deutet ja die Apokalypse hin mit dem Neuen Jerusalem. Das ist nämlich die auf unsere Erde folgende nächste Stufe. Es wird aber noch weitere geben.

Ja, damit will ich aber heute wirklich Schluss machen. Wenn noch Fragen sind, gerne. Aber bitte, ich würde sagen kurz, weil es eh schon so spät ist. Ich danke euch jedenfalls für das geduldige Ausharren.

Anmerkung einer Zuhörerin: Ich sage Danke und auf Wiederhören.

Danke, Susanne.

Anmerkung einer Zuhörerin: Ich sage auch Danke.

Gerne, gerne, gerne. Freut mich, dass ihr da so eisern dabei seid. Bei diesen schweren Brocken. Danke. Ich bin weg!