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A
AUFMERKSAMKEIT, VOLLE
- Position Null: Volle Aufmerksamkeit! Das heißt - man könnte sagen - entweder seine Aufmerksamkeit auf nichts Bestimmtes richten oder dass man seine Aufmerksamkeit nicht teilt, also dass man seine Aufmerksamkeit richtet auf alles, was in dem unmittelbar gegebenen Bewusstseinsinhalt vorhanden ist. [12 | 0:05:46]
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B
BEGRIFF
- „Was ist eigentlich ein Begriff oder eine Idee?“ Das ist einer meiner Gedanken, der Aufklärung gibt über die Beziehung von diesem Teil zu anderen Elementen in der Welt oder zum Ganzen in der Welt. Und die Frage ist dieser Begriff. Also wenn ich denke, dann erzeuge ich Begriffe. [8 | 0:22:19]
- „Wo ist der Begriff, wenn ich ihn noch nicht gedacht habe?“ ... Dieser Begriff, die Idee des Baumes, die haben wir zwar gedacht, aber sie gehört zum Baum, diese Idee. ... Was ich damit sagen will ist, dass wenn man wirklich die Idee packt von etwas, von was auch immer, dann fühlt man schaffende Kraft in dieser Idee, dass die Idee zur Erscheinung kommen will, sie will sich zeigen ... Sowohl der Baum in der physisch sinnlichen Welt als auch das Bild von diesem Baum in deiner Seele sind Erscheinungsformen des Wesens von der Idee des Baumes. [8 | 0:22:53]
BEOBACHTUNG
- Wenn ich diese Kanne erkennen will ist das Erste, was ich tue, wahrnehmen. Also ich observiere, beobachte diese Kanne. [4 | 0:09:51]
- Also beobachten und denken, wahrnehmen und denken. Das sind die beiden Prinzipien des Erkenntnisprozesses. [4 | 0:14:52]
BEWUSSTSEIN
- Bewusstseinseinschlag: Das Bewusstsein schlägt ein. Subjekt <-> Objekt stehen sich gegenüber. [3 | 0:02:44]
- „Ich weiß es, Vater. Ich bin nicht die Sonne. Ich bin ich!“ Also, das war ein sehr besonderer Moment. Denn was passierte da? Eine neue Art von Bewusstsein schlug in ihn ein! [3 | 0:32:04]
- „Das menschliche Bewußtsein ist der Schauplatz, wo Begriff und Beobachtung einander begegnen und wo sie miteinander verknüpft werden.“ ...Das menschliche Bewusstsein ist also der Schauplatz, wo Begriffe und Wahrnehmungen einander begegnen. [6 | 0:14:10]
- Da geht es um Bewusstsein. Wenn Bewusstsein aufleuchtet, dann erfahren wir uns selbst gegenüber dem Anderen der Welt, also die ganze Welt, erfahren wir. Wir erfahren uns eigentlich getrennt. Zunächst, wenn Bewusstsein in uns aufleuchtet, erfahren wir uns selbst gegenüber dem Anderen in der Welt. [11 | 0:18:14]
BEWUSSTSEIN, DENKENDES
- Denkendes Bewusstsein: ...wir fühlen uns auch als Teil des Ganzen und das erzeugt in uns das Bedürfnis, dass wir diese Zweiheit, die wir sehen, durch unser Bewusstsein - Denkendes Bewusstsein -, also denkendes Bewusstsein leuchtet in uns auf, so dass wir anfangen, Vorstellungen, Begriffe und Ideen zu erzeugen,.. [6 | 0:15:37]
- ... glauben die Menschen, dass sie Subjekte sind, die denken aber die Wirklichkeit ist, dass man ein Subjekt ist, weil man denkt. Durch das Denken benennt man sich selbst als Subjekt und das andere als Objekt. Das denkende Bewusstsein selbst übersteigt Subjekt und Objekt. ...Aber wir sind nicht ein Subjekt, das denkt, sondern durch das Denken sind wir ein Subjekt. [6 | 0:18:01]
- Es gibt nur ein denkendes Bewusstsein und dieses denkende Bewusstsein erscheint in mir und in dir und in jedem Menschen. Das heißt, wenn ich mir denkend einen Begriff erzeugt habe, dass das nicht etwas Subjektives ist, sondern dass ich etwas Objektives gepackt habe, mir zu eigen gemacht habe. Und wenn du dir von dem gleichen Objekt auch einen Begriff gemacht hast, dann haben wir beiden diesen Begriff uns zu eigen gemacht, und das ist nur ein Begriff. [8 | 0:38:18]
- Denkendes Bewusstsein am Beispiel der Kanne [8 | 0:39:23]
- Obwohl ich nur ein Teil in diesem Ganzen bin, bin ich auch die ganze sinnliche Wirklichkeit. Man kann sagen: "Ich" bin denkendes Bewusstsein mit einem groß geschriebenen "Ich" und mit dem einen denkenden Bewusstsein, das in mir zur Erscheinung kommt, aber auch in allen anderen Menschen. [9 | 0:06:11]
- Die Wirklichkeit ist erst Wirklichkeit, wenn im denkenden Bewusstsein der Begriff und die Wahrnehmung, aufeinander bezogen worden ist. [9 | 0:06:11]
- Obwohl ich nur ein Teil in diesem Ganzen bin, bin ich auch die ganze sinnliche Wirklichkeit. Man kann sagen: "Ich" bin denkendes Bewusstsein mit einem groß geschriebenen "Ich" und mit dem einen denkenden Bewusstsein, das in mir zur Erscheinung kommt, aber auch in allen anderen Menschen. [9 | 0:06:11]
- Die Wirklichkeit ist erst Wirklichkeit, wenn im denkenden Bewusstsein der Begriff und die Wahrnehmung, aufeinander bezogen worden ist. [9 | 0:06:11]
BEWUSSTSEINSINHALT, UNMITTELBAR GEGEBENER
- Was ist der unmittelbar gegebene Bewusstseinsinhalt? Das ist, was wir hier und jetzt - innerhalb des Horizonts meines Bewusstseins - von unserem Bewusstsein denken und erleben können. [12 | 0:05:46]
BILD
BEWUSSTSEINSINHALT, UNMITTELBAR GEGEBENER
- Was ist der unmittelbar gegebene Bewusstseinsinhalt? Das ist, was wir hier und jetzt - innerhalb des Horizonts meines Bewusstseins - von unserem Bewusstsein denken und erleben können. [12 | 0:05:46]
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C
CHARAKTEROLOGISCHE ANLAGE
- Triebfeder aber ist, dass ich als Kind jeden Sonntag in die Kirche ging und nach der Kirche immer einen Spaziergang machen mussten. Weil ich so erzogen bin, habe ich eine gewisse Antipathie gegen Spazierengehen. Also wenn ein Freund zu mir kommt und sagt: „Lass uns einen Spaziergang machen“, dann reagiert mein Körper - also die Triebfeder in mir - mit "Nein". Also Antipathie. Dann sagt mein Freund: „Natürlich machen wir einen Spaziergang und dann werden wir uns irgendwo hinsetzen und trinken wir etwas.“ Also er versucht es lecker zu machen für mich, obwohl meine Triebfeder, meine charakterologische Anlage „Nein“ sagt, versucht er dann doch, dass ich das überwinden kann. [13 | 0:30:56]
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D
DENKEN
- Also beobachten und denken, wahrnehmen und denken. Das sind die beiden Prinzipien des Erkenntnisprozesses. [4 | 0:14:52]
- unbewusstes Denken: Darüber muss man sich klar werden, dass man eigentlich unbewusst immer denkt und man wird sich darüber bewusst, dass man immer denkt, wenn man den Erkenntnisprozess selbst innerlich zum Objekt des Erkennens macht. [4 | 0:17:55]
- Zusammenfassung: Wahrnehmen, Vorstellen, Erkennen, Denken [4 | 0:21:42]
- Kann ich das Denken erkennen?...weil ich es bin, der diese Vorstellungen erzeugt, macht es möglich, dass ich das Denken wie nichts anderes in der Welt erkennen kann. [4 | 0:25:01]
- ... glauben die Menschen, dass sie Subjekte sind, die denken aber die Wirklichkeit ist, dass man ein Subjekt ist, weil man denkt. Durch das Denken benennt man sich selbst als Subjekt und das andere als Objekt. Das denkende Bewusstsein selbst übersteigt Subjekt und Objekt. ...Aber wir sind nicht ein Subjekt, das denkt, sondern durch das Denken sind wir ein Subjekt. [6 | 0:18:01]
- Die Ebene des Denkens: Steiner sagt: „In der Wirklichkeit, in der Erscheinungswelt, in der Physis, in der physisch-sinnlichen Wirklichkeit - wo ich und alle andere Dinge Teil eines Ganzen sind - bin ich auch dieser Baum.“ Ich kann diesen Baum erkennen, weil ich in Wirklichkeit auch dieser Baum bin. ... Das Denken übersteigt Subjekt und Objekt. Ich bin kein Subjekt, das denkt, sondern durch das Denken existiere ich als Subjekt. [9 | 0:06:11]
- Das muss ich tun durch eigene Aktivität, durch das Denken. Die Wirklichkeit ist erst Wirklichkeit, wenn im denkenden Bewusstsein der Begriff und die Wahrnehmung, aufeinander bezogen worden ist. [9 | 0:06:11]
- Denken ist, dass man Begriffe bildet und diese auf Wahrnehmungen und Erfahrungen bezieht. Denken in abstrakten Bereichen, das ist eine Art, sich selbst zu befriedigen, ohne Bezug zur Wirklichkeit oder so etwas. [9 | 0:06:11]
- "Was macht er zum Objekt des Wahrnehmens?" Das Denken! Und nicht nur das Denken - also die Aktivität des Denkens - sondern auch das, was das Denken produziert. Durch das Denken produzieren wir Begriffe und Ideen. [11 | 0:24:34]
- Durch das Denken entsteht Erkenntnis, Begriff oder Idee, Verhältnis. Ich werde mir bewusst von mir selbst in der Wirklichkeit. Aber das Denken, dass das ist größer als ich. Denkend produziere ich den Begriff Subjekt und beziehe das auf mich selbst, denkend produziere ich den Begriff Objekt und beziehe das auf das Objekt. ... Also das Denken übersteigt Subjekt und Objekt. Ich denke, aber das Ich, was hier denkt, das ist nicht nur das kleine „ich“, sondern das ist auch das andere. Durch das Denken kann ich in Verbindung treten mit all dem anderen, indem ich „gut“ denke, indem ich lebendig denke. ... Der erste Faktor des Lebens ist das Denken. [12 | 0:17:10]
DENKEN, INTUITIVES, REINES
- Indem ich diesen Baum als Wesen, als geistiges Wesen, in meinem eigenen Wesen, in meinem eigenen geistigen Raum erfahre bin ich im Bereich des „reinen“ Denkens. Dann bin ich im Bereich des „intuitiven“ Denkens. ... Warum heißt das „reine“ Ideen oder „reines“ Denken? Weil ich meine persönliche seelische Färbung herausnehme. Darum ist es „reines“ Denken. Es ist das Erleben des geistigen Wesens - in diesem Fall vom Baume - in meinem eigenen geistigen Wesen. Intuitives Denken. [11 | 0:50:43]
DESCARTES-MOMENT
- Descartes-Moment - der feste Punkt: ...Also darum nenne ich diesen Moment Descartes-Moment, wo man denkend, also Denkerfahrungen erzeugt und darum weiß, dass man existiert, dass man ist als Denker. [4 | 0:35:32]
- „Es ist ein fester Punkt gewonnen.“ Was ist nun dieser feste Punkt genau? Da kommt man zu diesem Descartes-Moment „Ich als Denker.“ Ich bin der feste Punkt. [5 | 0:22:11]
DUALISMUS
- Also auf der einen Seite hat man Geist, auf der anderen Seite hat man Materie, auf der einen Seite hat man Idee auf der anderen Seite hat man Erscheinung...es führt immer wieder auf das Gleiche, nämlich zum Dualismus. [3 | 0:06:41]
- absoluten Dualismus. Das bedeutet, dass man die Innenwelt und die Außenwelt, also die Welt an sich und meine Vorstellungen der Welt, dass man sie als absolut getrennt gegenüber stehenlässt. Position Eins. [3 | 0:08:40]
- relativer Dualismus siehe Monismus [3 | 0:15:54]
- In diesem Kapitel geht Steiner dann etwas tiefer hinein. Er zitiert vor allem einen Philosophen, der im 19. Jahrhundert lebte, als Beispiel, wie entweder ein Gott oder physische oder chemische Prozesse außerhalb des Realismus der Dämonismus (Video 20:11) gedacht wird (außerhalb der Realität als Dämonismus gedacht wird). Er nennt diese Menschen entweder spirituelle Dualisten oder materielle Dualisten, sie denken außerhalb der Wirklichkeit noch eine andere Wirklichkeit.... Steiner spricht dann über naive metaphysische Realisten, materialistische Dualisten oder spirituelle Dualisten. Es gibt viel mehr davon, als man denkt. Hier spricht Steiner im Allgemeinen über diese Menschen. Aber die gibt es überall. [15 | 0:16:20]
- Beispiele für materielle Dualisten [15 | 0:24:52]
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E
EINHEIT
- Ziel des Geisteslebens ist: die Einheit wieder herzustellen! [3 | 0:03:34]
- Wann befinden wir uns in der Einheit, wann fallen wir aus der Einheit heraus? Also bevor wir anfangen zu erkennen, gibt es noch keinen Unterschied zwischen Subjekt und Objekt. Das heißt also, dass am Anfang nur Einheit ist. ...Aber dann schlägt denkendes Bewusstsein in uns ein und dann fallen wir aus dieser Einheit. Diese Einheit ist immer noch da, aber wir erleben die Welt nicht mehr als Einheit, sondern als eine Zweiheit. [8 | 0:30:30]
EINSTEIN, ALBERT
- Einstein, der große Albert Einstein ist ein Kant-Anhänger. Er stellte die Welt sich vor aus diesen kleinen grauen Atomen, die alle eine bestimmte Geschwindigkeit und eine bestimmte Richtung haben. Und er glaubt, dass wenn wir diese Atome, die Geschwindigkeit und die Richtungen in einen großen Computer stecken würden und berechnen wie die Bahnen sind, wie die aufeinanderprallen und die Richtung verändern, dass wir dadurch die Zukunft berechnen können. Albert Einstein war ein Determinist, so nennt man das. [6 | 0:27:24]
ERKENNEN
- Der Endzustand des Erkennens: „Wann haben wir etwas erkannt?“ Wenn wir zu der Erscheinung den Begriff gefunden haben und innerlich miteinander verbunden haben. [8 | 0:35:58]
ERKENNTNIS
- Also beobachten und denken, wahrnehmen und denken. Das sind die beiden Prinzipien des Erkenntnisprozesses. [4 | 0:14:52]
- Zusammenfassung: Wahrnehmen, Vorstellen, Erkennen, Denken [4 | 0:21:42]
- Kann ich das Denken erkennen?...weil ich es bin, der diese Vorstellungen erzeugt, macht es möglich, dass ich das Denken wie nichts anderes in der Welt erkennen kann. [4 | 0:25:01]
ENTWICKLUNG
- Entwicklung: Das ist das dritte Wichtige, was in diesem kleinen Kapitel dann noch zugefügt wird: Das ist die Idee der Entwicklung. Der Mensch macht eine Entwicklung durch. [15 | 0:29:48]
ERKENNTNISPROZESS
- Also jetzt gucken wir mal den Erkenntnisprozess an, von Anfang bis zu Ende. „Wann fängt der Erkenntnisprozess an? Also was ist der Anfangspunkt?“ [8 | 0:17:24]
- Der Erkenntnisprozess: "Wie geht das eigentlich, wenn wir den Erkenntnisprozess von Anfang bis zum Ende anschauen wollen?" Ich habe ihn hier als ein U gezeichnet (siehe obiges Bild),... Das Problem mit dem Erkenntnisprozess ist, dass - wenn wir uns bewusst werden, dass wir in einen Erkenntnisprozess gehen - wir schon vom Anfang weg sind... Weil die Selbstwahrnehmung und die Selbstbestimmung als Subjekt schon ein Akt des Erkennens ist und die Wahrnehmung von etwas anderem und die Bestimmung des Anderen als Objekt, ist auch schon ein Erkenntnisakt. [8 | 0:28:58]
- Konkretes Beispiel zum Erkenntnisprozess am Beispiel der Kanne [8 | 0:32:49]
ERSCHEINUNG
- Wesen und Erscheinung, der Erkenntnisprozess: „Was passiert denn eigentlich in dem Erkenntnisprozess?“ Uns tritt etwas entgegen, eine Erscheinung. Wenn wir diese Erscheinungen verstehen wollen, dann werden wir denkend den Zusammenhang dieser Erscheinungen im Weltganzen herstellen, indem wir Begriffe bilden, eine Idee. [8 | 0:41:44]
- Das hier ist die Erscheinung von einer Kanne, und dieses (andere Kanne) ist auch eine Erscheinung einer Kanne. Das Wesen ist gleich, aber die Erscheinungsformen sind unterschiedlich.[8 | 0:44:05]
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F
FREIHEIT
- Was verstehen wir unter Freiheit? Tun und Lassen, was ich will [2 | 0:07:29]
- Philosophisch wird Freiheit manchmal auch so verstanden: Wahlfreiheit, zwischen zwei Möglichkeiten. [2 | 0:07:29]
- Spinoza und die Freiheit: Dann hat der Stein das Gefühl, „ich bewege mich in Freiheit“ [2 | 0:09:58]
- "Was macht er zum Objekt des Wahrnehmens?" Das Denken! Und nicht nur das Denken - also die Aktivität des Denkens - sondern auch das, was das Denken produziert. Durch das Denken produzieren wir Begriffe und Ideen. Diese Begriffe und die Ideen, die sollen wir zum Objekt des Wahrnehmens machen. Wir brauchen das nicht zu tun. Es ist eine Freiheitstat. [11 | 0:24:34]
- Gegenentwürfe zur Idee der Freiheit: Die zweite Hälfte des Kapitels vertieft eigentlich diesen Begriff der „Idee der Freiheit“. Steiner bringt jetzt Gegenentwürfe: Wieder ist es Kant, der der größte Gegenspieler ist, weil Kant ja auch eine Ethik entwickelt hat. Kant sagt: „Jeder Mensch soll in einer bestimmten Situation das tun, was jeder andere Mensch auch in dieser Situation tun würde.“ Steiner sagt genau das Gegenteil: Jeder Mensch soll in seiner Situation das tun, was nur er in dieser Situation tun soll. Das ist ein großer Unterschied. [14 | 0:08:55]
- Die Freiheit und wann handeln wir frei? In Corona-Zeiten habe ich mich oft gewundert, dass die Leute für die Freiheit demonstrieren. Also die Forderung an die Regierung: „Ihr sollt uns freilassen!“ Das geht ja überhaupt nicht. Steiner schreibt zum Beispiel in Absatz 42: Die Natur macht aus dem Menschen bloß ein Naturwesen; die Gesellschaft (macht aus dem Menschen) ein gesetzmäßig handelndes; ein freies Wesen kann er nur selbst aus sich machen. Die Natur läßt den Menschen in einem gewissen Stadium seiner Entwicklung aus ihren Fesseln los; die Gesellschaft führt diese Entwicklung bis zu einem weiteren Punkte; den letzten Schliff kann nur der Mensch selbst sich geben.“ ... Aber es ist auch ein Aufruf, uns selbst zu freien Geistern zu entwickeln. Das Beispiel von Nelson Mandela, ... zeigt dass man sich in jeder Situation nach innen wenden kann um Intuitionen wahrzunehmen, so dass man frei handeln kann. [14 | 0:33:56]
FÜHLEN
- Ich bin aber nicht nur ein erkennendes Wesen. Ich bin auch ein fühlendes Wesen. Also ich kann nicht nur Wahrnehmungen auf Begriffe und Begriffe auf Wahrnehmungen beziehen, ich kann auch Wahrnehmungen auf mich selbst beziehen. Wenn ich einen Baum auf mich selbst beziehe,...Dann fühle ich, was dieser Baum für mich bedeutet. Ich empfinde ihn als einen schönen Baum oder einen hässlichen Baum. Ich finde ihm sympathisch oder unsympathisch. Ich fühle etwas. Der zweite Faktor des Lebens ist das Fühlen. [12 | 0:20:08]
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G
GEFÜHL
- Ich erzeuge Vorstellungen von der Kanne und ich erzeuge Vorstellungen von meinen Gefühlen. [4 | 0:23:21]
- Man kann Wahrnehmungen, Erscheinungen nicht nur beziehen auf Begriffe, wodurch man Vorstellungen bildet. Man kann Erscheinungen, Objekte, Wahrnehmungen auch auf sich selbst beziehen. Dann erzeugt man Gefühle. ... Wenn zwei Menschen sich dasselbe Objekt angucken, observieren, beobachten, dann erzeugt dieses Objekt verschiedene Gefühle bei diesen zwei Menschen. Bei dem einen kann es Lustgefühle geben, bei dem anderen Unlustgefühle und alles dazwischen. [9 | 0:16:33]
- Und dann kommen wir zum zweiten Mittel, womit man sich individualisiert: Das Gefühl! Jetzt sind wir wieder in der Landschaft mit dem Baum und beziehen unsere Vorstellung, die wir von diesem Baum haben auf uns selbst. Und das erzeugt in uns Gefühle. Gefühle sind Wahrnehmungen an uns selbst. Auch diese Wahrnehmungen müssen wir beziehen auf Begriffe, damit wir eine Gefühlsvorstellung bekommen. Wenn man das macht, wenn man zu diesem Baum auch das Gefühl mit einbezieht, da fühlt man, dass überhaupt die Gedanken lebendig werden. [9 | 0:28:30]
GEHRIN
- Und nur weil wir Menschen ein Gehirn haben, können wir uns das Innere der Welt in uns bewusst machen. Irgendwo anders, sagt Steiner: „In der Zeit der alten Griechen haben Plato und Aristoteles erlebt, dass das Gehirn ein Wahrnehmungsorgan ist.“ So kann man sich das heutzutage auch vorstellen. Das Gehirn ist eigentlich ein Wahrnehmungsorgan und es nimmt die Ideen wahr, die in der Welt walten. [8 | 0:26:41]
GOETHEANISMUS
- Dann kommen wir zu Kapitel drei „Das Denken im Dienste der Weltauffassung“. Ich sage immer Philosophie der Freiheit ist Goetheanismus. So wie Goethe das Pflanzenleben erforscht hat, so erforscht Steiner sein Gedankenleben. [11 | 0:24:34]
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H
HANDLUNG
- Handlung aus Liebe zur Tat: Also wenn man aus sich heraus handelt, dann fängt die Liebe an zu strömen, weil man aus der Liebe heraus handelt, was man schaffen will. Obwohl wir das erleben können - jeder Mensch hat das schon erfahren, dass man etwas tut was man liebt - ... Es geht darum, dass jeder aus seinem Ich heraus schafft. Dass jeder sich als Mensch manifestiert und sich zum Ausdruck bringt. Wenn man mit Politikern oder mit Menschen auf der Straße redet, haben sie kein Vertrauen darin, dass ich - wenn ich mich als Mensch manifestiere - die Welt schöner mache. [14 | 0:19:57]
- Die freie und unfreie Handlung: ... Wir wissen jetzt, dass unser Handeln entweder frei oder nicht frei ist. Entweder wir handeln automatenhaft, wir reagieren aus unserem Körper heraus oder wir handeln, weil wir uns durch eine Autorität Normen auferlegen lassen oder wir handeln frei. Um uns zu einem freien Menschen zu entwickeln, ja, das müssen wir selber tun. [14 | 0:32:55]
- Die Freiheit und wann handeln wir frei? In Corona-Zeiten habe ich mich oft gewundert, dass die Leute für die Freiheit demonstrieren. Also die Forderung an die Regierung: „Ihr sollt uns freilassen!“ Das geht ja überhaupt nicht. Steiner schreibt zum Beispiel in Absatz 42: Die Natur macht aus dem Menschen bloß ein Naturwesen; die Gesellschaft (macht aus dem Menschen) ein gesetzmäßig handelndes; ein freies Wesen kann er nur selbst aus sich machen. Die Natur läßt den Menschen in einem gewissen Stadium seiner Entwicklung aus ihren Fesseln los; die Gesellschaft führt diese Entwicklung bis zu einem weiteren Punkte; den letzten Schliff kann nur der Mensch selbst sich geben.“ ... Aber es ist auch ein Aufruf, uns selbst zu freien Geistern zu entwickeln. Das Beispiel von Nelson Mandela, ... zeigt dass man sich in jeder Situation nach innen wenden kann um Intuitionen wahrzunehmen, so dass man frei handeln kann. [14 | 0:33:56]
- Die Bedeutung der freien Handlung: Man muss wirklich den Mut haben, um immer wieder in der Situation nicht nur überleben zu wollen, sich anzupassen, sondern leben zu wollen, leben aus der Liebe zum Handeln. Manchmal kann es sein, dass äußerliche Mächte dich zwingen, nicht zu handeln. Das ist das Schlimmste eigentlich, was passieren kann, dass äußerliche Mächte dich zwingen, nicht zu handeln. Dann kann man äußerlich nichts tun. Aber innerlich kann man immer wieder die Würfel-Übung oder die Position Null Übung machen. [14 | 0:35:43]
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I
IDEE
- „Was ist eigentlich ein Begriff oder eine Idee?“ Das ist einer meiner Gedanken, der Aufklärung gibt über die Beziehung von diesem Teil zu anderen Elementen in der Welt oder zum Ganzen in der Welt. Und die Frage ist dieser Begriff. Also wenn ich denke, dann erzeuge ich Begriffe. [8 | 0:22:19]
- „Wo ist der Begriff, wenn ich ihn noch nicht gedacht habe?“ ... Dieser Begriff, die Idee des Baumes, die haben wir zwar gedacht, aber sie gehört zum Baum, diese Idee. ... Was ich damit sagen will ist, dass wenn man wirklich die Idee packt von etwas, von was auch immer, dann fühlt man schaffende Kraft in dieser Idee, dass die Idee zur Erscheinung kommen will, sie will sich zeigen ... Sowohl der Baum in der physisch sinnlichen Welt als auch das Bild von diesem Baum in deiner Seele sind Erscheinungsformen des Wesens von der Idee des Baumes. [8 | 0:22:53]
- Von Seiten des Wahrnehmens, erleben wir einen Baum sinnlich, physisch und von Seiten des Denkens - was wir selber tun müssen - können wir uns die Idee des Baumes zu eigen machen. Aber der Baum und seine Idee sind unzertrennlich miteinander verbunden. Also in einem Baum, der lebt, der wächst, lebt diese Idee, gestaltet diese Idee. [8 | 0:25:22]
ILLUSIONISMUS
- Schopenhauer hat es zu einem Punkt geführt, indem er gesagt hat: „Die Welt ist meine Vorstellung.“ Aber was war der Fehler Schopenhauers? Er hat sein eigenes Auge und seine eigene Hand als real, als naiv-realistisch gedacht und den Rest der Welt als eine Vorstellung. Nietzsche hat gesagt: Meine Vorstellung vom Auge sieht die Vorstellung der Sonne, meine Vorstellung von der Hand fühlt die Vorstellung der Erde! ...Er hat in einem Traum gelebt, in dem er nicht wusste, wer da eigentlich träumte. ... Steiner nennt diese Position - wenn man diesen kritischen Idealismus überwunden hat - Illusionismus. Alles ist Illusion. [7 | 0:04:10]
INDIVIDUUM
- Also, was macht mich zum Individuum? Erstens, dass ich mehr reiche Vorstellungen bilde, indem ich die Idee des Baumes beziehe auf die Wahrnehmung, die Wahrnehmung auf die Ideen. Und zweitens, dass ich diese verbinde mit Gefühlen, die erzeugt werden, wenn ich die Wahrnehmung auf mich selbst beziehe. [9 | 0:31:38]
INTUITION
- Wir sind zu einem Punkt gekommen. „Ich bin ein geistiges Wesen. Und wenn ich durch geistige Aktivität denkend Begriffe und Ideen produziere und sie zum Objekt der Wahrnehmung mache, dann bin ich in einer geistigen Umgebung geistig tätig. Ich kann mich dann als ein spirituelles Wesen erfahren. Das nennt Steiner Intuition. [13 | 0:13:56]
- Es ist wichtig, dass man versteht, was Intuition ist. Wir haben ein bisschen geübt, also buchstäblich haben wir versucht, „im rein Geistigen eines rein geistigen Inhaltes zu erleben“. Das ist natürlich Tätigkeit. Dann erlebt man intuitives Denken und man erlebt sich selbst als Schöpfer von diesem rein geistigen Inhalt. Aber im Alltag kann man auch Intuitionen haben, plötzliche Eingebungen von dem, was man in dieser Situation tun soll. [13 | 0:54:46]
- Erkenntnisintuition und sittlich-moralische Intuition: Nun ist die Frage, wenn wir denkend und erkennend in der Welt stehen, dann denken wir das Allgemeine mit. Wenn ich eine Intuition in Form einer Idee bekomme, ist das etwas ganz Individuelles, etwas Besonderes. ... Und aus diesem allgemeinen Geist, diesem einen Geist bekommen wir individuelle Intuitionen, was ich in dieser bestimmten Situation zu tun habe. Man hat also Erkenntnisintuitionen: „Wie verstehe ich die Situationen, in denen ich mich befinde?“ Man hat sittlich-moralische Intuitionen: „Was soll ich tun in dieser Situation?“ [14 | 0:11:26]
- Steiner unterscheidet verschiedene Intuitionen. Zum Beispiel: Ich begegne einem Baum und dann bekomme ich eine Intuition: das ist eine Buche. Das ist eine Erkenntnisintuition. Eine Intuition ist eigentlich, dass das Wesen des Anderen sich in deinem eigenen Wesen ausspricht. Und wenn man diesen reinen Begriff auf diese Wahrnehmung bezieht, dann entsteht erst Wirklichkeit.
- Eine moralische Intuition, eine ethische Intuition ist, dass ich in einer bestimmten Situation einen Begriff innerlich bekomme, den ich dann auf diese Situation beziehen kann. Dann geht es darum, dass ich eine Wahrnehmung, also eine Handlung auf diesen Begriff beziehe, damit ich diesen Begriff verwirkliche. Das ist der Unterschied zwischen Erkenntnisintuitionen und sittlichen, moralischen Intuitionen. [15 | 0:00:03]
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J
JOHANNES-EVANGELIUM
- Vergleich Philosophie der Freiheit und das Johannes-Evangelium: ...ich habe jetzt eine Bibel mitgenommen, von der der Pfarrer sagt, das sei lebendiges Wort. Ich habe entdeckt, dass das Johannes-Evangelium genauso wie die Philosophie der Freiheit ein Organismus ist, ... Ich bin zu der Schlussfolgerung gekommen, dass das Wesen des Johannes-Evangeliums das gleiche Wesen ist wie das Wesen der Philosophie der Freiheit. Also man könnte sagen, das Johannes-Evangelium ist eine Philosophie der Freiheit von vor 2000 Jahren, und/oder die Philosophie der Freiheit ist ein Johannes-Evangelium der heutigen Zeit. [14 | 0:02:32]
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K
KANT, IMMANUEL
- Kant'sches Bewusstsein: Er sagt: „auf der einen Seite hat man die „Welt an sich“ und diese „Welt an sich“, ist unerkennbar! Warum ist diese „Welt an sich“ unerkennbar? Weil sich zwischen die „Welt an sich“ und mich immer eine Vorstellung schiebt. Und die Vorstellung ist immer gefärbt durch meine Perspektive, aber auch durch meine Konstitution. [6 | 0:25:29]
KANTIANISMUS
- In der heutigen Wissenschaft herrscht Kantianismus, also die Philosophie der des Immanuel Kants. Er sagt: [11 | 0:36:31]
KRITISCHER IDEALISMUS
- ... Gedankenkreis von Kant und aller Neo-Kantianer und das sind die meisten Wissenschaftler heutzutage ... Also die „Welt an sich“ unerkennbar, ... erzeugt in uns physische und chemische Prozesse, elektrische Prozesse in unseren Nerven, .... Das Gehirn erzeugt Vorstellungen und die Vorstellungen projizieren wir dann auf die Welt. Ja, wenn man zu einem Wissenschaftler geht und man fragt: „Glaubst du, dass es ungefähr so ist?“, dann sage er „Ja, das ist meine Weltanschauung“. Diese Philosophie, ... die Kant´sche Weltanschauung nennt sich kritischer Idealismus. ... Kritisch, weil sie nicht mehr naiv sind und Idealisten, weil sie nur die Vorstellungen in sich als real erfahren, als erkennbar erfahren. [6 | 0:30:23]
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M
MATERIALISMUS
- Materialismus: Also wenn man den Geist ablehnt, dann hat man nur noch Materie. Und das sind dann die Materialisten. [3 | 0:09:58]
- Aber dann passiert etwas. Weil die meisten Menschen - ich auch - finden es einen unbequemen Gedanken, dass ich ganz auf mich selbst gegründet sein soll. Das ist ein schwer zu akzeptierender Gedanken: Das „Ich bin“, das „Ich vertraue auf meinen Namen „Ich bin““. Also was machen diese Menschen? Was machen wir? Was mache ich unbewusst? Entweder wir werden Materialisten, oder wir werden Spiritualisten. ... Es gibt auch viele Menschen, die zu Materialisten werden. Sie sagen, die Gehirnprozesse, die Nervenprozesse erzeugen mein innerliches Leben und sie erzeugen auch die Ideen, die ich verwirklichen soll, was ich tun soll. [15 | 0:16:20]
MENSCH, NAIVER
- Mensch, naiver: Der naive Mensch und der naive Realismus: Steiner fängt dieses 10. Kapitel mit dem naiven Menschen an. Wir sind im Allgemeinen naive Menschen. Mindestens bis jetzt sind wir naive Menschen. Was ist ein naiver Mensch?Zitat: „Der naive Mensch, der nur als wirklich gelten läßt, was er mit Augen sehen und mit Händen greifen kann… Das hält er für wirklich. Und das Seelische? Seine Gefühle, seine Wunschbilder, seine Gedanken, das hält er nicht für wirklich. Wir haben bis jetzt gelernt, dass das genauso wirklich ist. Vielleicht noch wirklicher. Der naive Mensch nimmt nur ernst, was er sinnlich wahrnehmen kann. Darum, wenn ein naiver Mensch handeln will - dieser zweite Teil geht ja darum, dass man handelt, das man etwas in der Welt tut - fordert der naive Mensch Beweggründe, die er sehen kann, die er wahrnehmen kann. [15 | 0:13:25]
METHODE
- Jac Hielema Methode: Alles was Steiner über Erkenntnis, Intuition, etc. geschrieben hat, breche ich herunter und baue es selbst wieder auf [1 | 0:09:20]
- Jac Hielema Methode: ... herunter brechen und auf mich selbst beziehen - also "wie erkenne ich?" "Habe ich einen freien Willen?" - und baue es dann auf meine Weise wieder auf... [3 | 0:25:47]
MONISMUS
- Monismus: in erster Instanz erfahren wir diese Welt als getrennt von uns. Wir fühlen aber, dass wir auch Teil des Ganzen sind. Wir streben nach Einheit und das Streben... auf der eine Seite „Ich“ auf der anderen Seite „das Andere“. Und durch die Arbeit - im Schaffen - schafft er wieder Einheit. [3 | 0:15:54]
- Wir sind Teil des dreigegliederten Ganzen. Das ist Monismus. Und alles, was wir brauchen für das Menschenleben, für unsere Entwicklung, ist in diesem Ganzen enthalten. Alles können wir sehen, erfahren, denken, fühlen, erleben. Das ist Monismus. [15 | 0:08:03]
- Kommen wir jetzt zu Monismus, also zu der Position, die Steiner in der Philosophie der Freiheit entwickelt. Als Monist muss man erkennen, dass der Mensch sowohl frei, als auch unfrei ist. Wenn andere mich zwingen etwas zu tun oder nicht zu tun, dann bin ich unfrei. ... Aber ich kann innerlich auch erfahren, dass ich ein „Ich“ bin und dass ich selber Bilder erzeuge, Vorstellungen erzeuge, Begriffe erzeuge, die ich meinen Handlungen zugrunde lege, dann bestimme ich selber, was ich tue. Und in diesem Sinne bin ich frei. Steiner sagt, Zitat: Nach monistischer Auffassung handelt der Mensch teils unfrei, teils frei. Er findet sich als unfrei in der Welt der Wahrnehmungen vor und verwirklicht in sich den freien Geist. [15 | 0:24:52]
MOTIV
- Motiv als Gedanke oder Gefühl, ein Beispiel: "Hast du Lust mit mir spazieren zu gehen?" [2 | 0:12:40]
- Was sind Motive deines Handelns? Beispiel: Film [2 | 0:17:07]
- Der Grundtrieb der Wissenschaft - erforschen wir die Motive überhaupt - Warum wollen wir wissen? [3 | 0:28:31]
- Zum Beispiel kommt ein Freund zu mir und er sagt: „Lass uns einen Spaziergang machen.“ Das ist ein Motiv. Unmittelbar kriegt man ein Bild, dass man gemeinsam einen Spaziergang macht und ein gutes Gespräch hat oder schweigend die Natur und einander genießt. Das sind alles Vorstellungen, die man seiner Handlung zugrunde legt, sich zu entschließen einen Spaziergang zu machen. [13 | 0:30:56]
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N
NIETZSCHE, FRIEDRICH
- ...Friedrich Nietzsche - der Friedrich Nietzsche nannte Schopenhauer seinen Meister - er hat diesen Fehler entdeckt. ... Schopenhauer sagt: „Die Welt ist meine Vorstellung“, aber er ist nicht konsequent. Er sagt: Es gibt eine Sonne. Es gibt keine Sonne ohne Auge, und es gibt keine Erde ohne Hand. Er nimmt sein Auge und seine Hand naiv realistisch an. Nietzsche war konsequent und er hat diese Sätze dann so umgeschrieben: Die Welt ist meine Vorstellung, meiner Vorstellung vom Auge, das die Vorstellung der Sonne sieht; meine Vorstellung von meiner Hand sind die Vorstellungen von der Erde. ...er glaubt nicht nur, dass die Welt eine Vorstellung ist, nur eine Vorstellung, sondern auch, dass er selbst nur eine Vorstellung ist. [6 | 0:37:05]
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O
ORGNISMUS, LEBENDIGER
- Philosophie der Freiheit als lebendiger Organismus: Steiner sagt selbst von der Philosophie der Freiheit, dass sie ein Organismus ist, sie ist ein lebendiges Wesen. Ein lebendiges Wesen heißt, dass es einen physischen Leib hat und ein spirituelles Wesen in sich. ..., obwohl es gedruckte Buchstaben sind, dass es lebendiges Wort gibt. [14 | 0:01:25]
- ... dass man selber zwar einen physischen Organismus, einen lebendigen Organismus hat. Ein Organismus enthält immer Aufbaukräfte, Lebenskräfte und Abbaukräfte, Todeskräfte. Weil wir noch nicht ein Subjekt sind gegenüber der ganzen Welt als Objekt, muss man sich klar darüber werden, dass der ganze Erdenorganismus und dein eigener physischer Organismus, ... Wir Menschen als physische Organismen zusammen mit allen anderen Menschen zusammen mit der ganzen Erde sind eigentlich ein Organismus, ... Weil wir nur ein physischer Organismus sind. Es ist eine Illusion, dass man sich unabhängig von diesem Organismus denkt. [15 | 0:04:55]
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P
PERSPEKTIVISMUS
- Friedrich Nietzsche selbst hat sich Perspektivist genannt, also, dass er alles aus einer Perspektive sieht, dass alle Leute alles aus einer Perspektive sehen. Das war natürlich ein Problem. [7 | 0:05:50]
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R
REALISMUS, NAIVER
- Der naive Mensch und der naive Realismus: siehe Mensch, naiver.
REALISMUS, METAPHYSISCHER
- ... wir denken entweder einen Gott außerhalb von dem, was wir denken und erfahren können, oder wir denken physische und materielle Prozesse außerhalb von dem, was wir denken und wahrnehmen können. Und dann sagen wir dieser Gott oder die physischen und chemischen Prozesse, die bedingen, was wir tun sollen. Steiner nennt das: metaphysischen Realismus. Wir Menschen neigen zum metaphysischen Realismus, wenn wir den naiven Realismus überwinden. [15 | 0:16:20]
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S
SCHOPENHAUER, ARTHUR
- Arthur Schopenhauer: "Die Welt als Wille und Vorstellung". Ich werde jetzt ganz zum Schluss, also zum Schluss den Anfang von Schopenhauers Opus Magnum Hauptwerk vorlesen. Das Buch von Arthur Schopenhauer heißt: "Die Welt als Vorstellung und Wille, die Welt als Wille und Vorstellung". [6 | 0:33:23]
SPIRITUALISMUS
- Spiritualismus: Auf der anderen Seite kann man auch die Materie wegdenken, dann hat man nur noch Geist. [3 | 0:12:01]
- Aber dann passiert etwas. Weil die meisten Menschen - ich auch - finden es einen unbequemen Gedanken, dass ich ganz auf mich selbst gegründet sein soll. Das ist ein schwer zu akzeptierender Gedanken: Das „Ich bin“, das „Ich vertraue auf meinen Namen „Ich bin““. Also was machen diese Menschen? Was machen wir? Was mache ich unbewusst? Entweder wir werden Materialisten , oder wir werden Spiritualisten. [15 | 0:16:20]
SUBJEKT - OBJEKT
- ... wir werden uns bewusst als Subjekt, als erkennendes Subjekt und wir werden uns bewusst von dem anderen als das zu erkennende Objekt, Subjekt und Objekt. [3 | 0:34:13]
- Praktische Anschauung des Subjekt-Objekt-Problems: Und ich bin das erkennende Subjekt. Und wir stellen uns als Subjekt in Beziehung zu dieser Kanne als Objekt. [4 | 0:09:05]
- ... glauben die Menschen, dass sie Subjekte sind, die denken aber die Wirklichkeit ist, dass man ein Subjekt ist, weil man denkt. Durch das Denken benennt man sich selbst als Subjekt und das andere als Objekt. Das denkende Bewusstsein selbst übersteigt Subjekt und Objekt. ...Aber wir sind nicht ein Subjekt, das denkt, sondern durch das Denken sind wir ein Subjekt. [6 | 0:18:01]
- Also auf der einen Seite ist der Mensch als erkennender Mensch - ein Subjekt. Und auf der anderen Seite hat man die Welt, die man erkennen will - als Objekt. Der große Unterschied zwischen der gängigen, heutigen Wissenschaft und der Geisteswissenschaft ist, dass dieser Dualismus, dieses Subjekt-Objekt-Verhältnis in der heutigen Wissenschaft absolut ist, also absolut getrennt ist. [11 | 0:18:14]
SÜNDE
- In Sünde leben: In der Bibel steht: „in Sünde leben!" Das bedeutet eigentlich, dass man sich abgesondert denkt. Aber das ist nicht nur physisch materiell. ... Und wir können uns abgesondert denken oder abgesondert sehen. Aber das ist bedingt durch unsere, leiblich-seelische Organisation, und im Erkennen heilt man sich wieder im richtigen Verstehen, was es bedeutet, Mensch zu sein. In der Wirklichkeit heilt man sich wieder. [15 | 0:08:03]
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TRANSZENDENTALER REALISMUS
- Am Ende des 19. Jahrhundert..."Hinter unseren Vorstellungen gibt es eine reale Welt, und wir nennen uns von heute an transzendentale Realisten! Also hinter unserer Vorstellung - obwohl es da eine Welt an sich gibt, die man nicht erkennen kann - gibt es eine reale Welt! Das heißt also, dass der heutige Standpunkt der Wissenschaft - nicht vor 500 Jahren, sondern immer noch auf einem Glaubenssatz begründet ist - nämlich, dass wir einerseits nur subjektive Vorstellungen bilden können von einer realen Welt, die wir nicht erkennen können, die aber da ist. [7 | 0:06:09]
TRIEBFEDER
- Triebfeder aber ist, dass ich als Kind jeden Sonntag in die Kirche ging und nach der Kirche immer einen Spaziergang machen mussten. Weil ich so erzogen bin, habe ich eine gewisse Antipathie gegen Spazierengehen. Also wenn ein Freund zu mir kommt und sagt: „Lass uns einen Spaziergang machen“, dann reagiert mein Körper - also die Triebfeder in mir - mit "Nein". Also Antipathie. Dann sagt mein Freund: „Natürlich machen wir einen Spaziergang und dann werden wir uns irgendwo hinsetzen und trinken wir etwas.“ Also er versucht es lecker zu machen für mich, obwohl meine Triebfeder, meine charakterologische Anlage „Nein“ sagt, versucht er dann doch, dass ich das überwinden kann. [13 | 0:30:56]
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U
ÜBAUFGABE
- Übaufgabe: Als Aufgabe bitte ich euch, „gucke, was dich in der Welt berührt und schaue, ob du eine Erfahrung hast, bei der du wirklich berührt bist?" [1 | 0:12:12]
- Übaufgabe: Die Aufgabe ist, dass man sich klar macht: „Was sind die Motive deines Handelns?" [2 | 0:17:07]
- Übaufgabe Positionswechsel: „Ich gegenüber der Welt“ <-> "Teil eines Ganzen". [3 | 0:19:25]
- Übaufgabe Rückschau - Feststellung deiner eigenen Position / Weltanschauung! [3 | 0:20:23]
- Übaufgabe: Positionswechsel aus Modul 3 [4 | 0:00:51]
- Übaufgabe: Welche Weltanschauung / Position habe ich aus Modul 3? [4 | 0:01:48]
- Übaufgabe: Die Vorstellung wird das Objekt des Wahrnehmens! [4 | 0:28:55]
- Übaufgabe: Wesensforschung: Von welchem Wesen ist unser beobachtetes Objekt? [5 | 0:02:29]
- Übaufgabe: Die Baumübung. Vorstellungs- und Denkübung [6 | 0:01:13]
- Übaufgabe: Die Baumübung. Vorstellungs- und Denkübung [6 | 0:40:47]
- Übaufgabe: Reines Wahrnehmen als Versuch - ist das möglich? [6 | 0:46:02]
- Übaufgabe: Von der Wahrnehmung bis zum Reinen Denken mit dem Objekt Kanne [7 | 0:09:18]
- Übaufgabe: Von der Wahrnehmung bis zum Reinen Denken mit dem Objekt Baum [7 | 0:35:43]
- Übaufgabe: Wechsel zwischen Einheitsbewusstsein und denkendem Bewusstsein [8 | 0:19:15]
- Übaufgabe Schritte 1-3 ( 1. Schritt - Wahrnehmung; 2. Schritt - denkende Vorstellung; 3. Schritt - Liebe zum Objekt) [8 | 0:49:07]
- Übaufgabe: Bildung von Vorstellungen, begriffen und die Bewusstwerdung der Gefühle. [9 | 0:22:22]
- Übaufgabe: Bewusstseinsübung: Wie lebe ich mein Leben und was fühle ich dabei! [9 | 0:40:28]
- Übaufgabe: Selbsterforschung - Begriff- Unbegriff [10 | 0:27:20]
- Übaufgabe: Das denkende Vorstellen [11 | 0:30:31]
- Übaufgabe: Vorstellen eines Baumes, das denkende Phantasieren [11 | 0:50:43]
- Übaufgabe: Position Null, die ungeteilte Aufmerksamkeit oder der unmittelbar gegebene Bewusstseinsinhalt. [12 | 0:06:23]
- Übaufgabe: Praktische Übung zum intuitiven Denken [13 | 0:15:22]
- Übaufgabe: Rückblick auf alltägliche Situationen [13 | 0:53:14]
- Übaufgabe: Buddy-Übung: Partnerübung zu Themen, wer bin ich, etc. [14 | 0:41:46]
- Übaufgabe: Übung - Position Null: Volle Aufmerksamkeit und Monismus [15 | 0:03:48]
UMKEHRUNG
- Umkehrung 1: Durch das denkende Bewusstsein erkenne ich mich als Subjekt und das andere als Objekt [13 | 0:03:17]
- Also wir müssen wirklich umdenken. Es gibt nur ein denkendes Bewusstsein und dieses eine denkende Bewusstsein kommt in mir und in allen anderen Menschen zur Erscheinung. Ich sehe mich und erlebe mich als ein Subjekt, weil das denkende Bewusstsein in mir zur Erscheinung kommt. Ich bin also kein Subjekt, das denkt, sondern durch das Denken erkenne ich mich selbst als ein Subjekt. Also das ist eine sehr wichtige Umkehrung. [13 | 0:05:48]
- Umkehrung 2: Wahrnehmbare Handlung erfolgt aus intuitivem Begriff: Aber umgekehrt!, wenn man handelt, dann fängt man an mit einem Begriff, und durch die Handlung wird dieser Begriff verwirklicht. Also Wahrnehmung -> Begriff, Begriff -> Wahrnehmung. Diese Umkehrung findet in diesem Kapitel: „Die Idee der Freiheit“ statt.... Diese Umkehrung hat R. Steiner beschäftigt: „wie kann ich das so einfach beschreiben, dass diese Umkehrung stattfindet?“ [13 | 0:10:00]
UNBEGRIFF
- Steiner spricht hier: Man kann natürlich mit dem Denken, was eine schaffende Tätigkeit ist, nicht nur fruchtbare, wahre Begriffe erzeugen. Man kann auch Unbegriffe erzeugen, einen inhaltsleeren Begriff, also einen Begriff, den man nicht auf eine Wahrnehmung beziehen kann, also „die Idee der Welt an sich“ oder „das Ding an sich“. Das ist ja ein Begriff, den Kant erzeugt hat. Er hat keinen Inhalt, man kann ihn nicht beziehen auf etwas, was man wahrnehmen kann. Steiner nennt das einen Unbegriff, der nur die Form des Begriffes hat. [10 | 0:13:21]
- Reinigung von Unbegriffen: Versuche mal zu erforschen bei dir selbst, wie viele Unbegriffe in dir walten. Also Kapitel sieben... zeigt, wie bestimmte Wahrnehmungen sich im Ganzen verhalten und mit wie vielen Unbegriffen man lebt, die man nicht beziehen kann auf irgendeine Wahrnehmung, sondern die abstrakten Unfug walten lassen. ... wie unsere Gesellschaft oder unser Alltag, unsere Wissenschaft aufgebaut ist auf diese Unbegriffe, die man nicht beziehen kann, auf wirkliche Wahrnehmungen. [10 | 0:14:12]
- Woran erkenne ich einen Unbegriff? Es wird genau gezeigt, was Kant sagen würde oder wie Kant denken würde, wie man sich dann die Wirklichkeit denkt. Steiner zeigt dann genau, welche Unbegriffe dann im Wege stehen, um eine gute Beziehung zur Wirklichkeit zu bekommen. Eigentlich kann man auf diese Art und Weise - wie er das in diesem Kapitel macht - üben: Habe ich hier mit einem Unbegriff oder einem Begriff zu tun? Kann man eine Erfahrung schaffen und/oder kann man diese in der Erinnerung aufrufen oder - was Goethe immer macht - neue Experimente machen, so dass er wieder neue Erfahrungen hatte, damit man die Begriffe auf diese Erfahrungen beziehen kann oder Erfahrungen auf die Begriffe beziehen kann. Geht das nicht, dann weiß man, dass man mit einem Unbegriff zu tun hat. [10 | 0:20:46]
- Beispiele an Unbegriffen. [10 | 0:28:43]
- Beispiele an Unbegriffen [11 | 0:08:42]
- 7. Kapitel 1. Teil: Es ist ein Läuterungskapitel. Was macht Steiner in diesem Kapitel? Er entfernt eigentlich alles aus der Kant´schen Erkenntnistheorie heraus, was daran Unidee und Unbegriff ist. [11 | 1:08:46]
UNIDEE
- Unidee: In der Wirtschaft gibt es eine Idee, die einzige Idee in der Wirtschaft, die jetzt wirkt, ist: "Die unsichtbare Hand!" Das ist genauso, wie Kant sagt, dass es eine Welt an sich gibt, so gibt es in der Wirtschaft „die unsichtbare Hand“. D.h., wenn jeder nun egoistisch handelt, dann wird diese unsichtbare Hand - das egoistische Handeln des Einzelnen - zum allgemeinen Wohlstand führen. Das ist eine Unidee. Jeder weiß, dass wenn zwei oder mehrere Leute sich miteinander streiten, dass dabei nicht das Beste herauskommt, sondern dass alles kaputt geht. [8 | 0:05:17]
- Beispiele an Unideen [11 | 0:08:42]
- 7. Kapitel 1. Teil: Es ist ein Läuterungskapitel. Was macht Steiner in diesem Kapitel? Er entfernt eigentlich alles aus der Kant´schen Erkenntnistheorie heraus, was daran Unidee und Unbegriff ist. [11 | 1:08:46]
URSACHE UND WIRKUNG
- Da ist eine Wirkung und jede Wirkung soll eine Ursache haben. ... Wenn man keinen Begriff von Ursache und Wirkung hat, dann wird man überhaupt nicht neugierig sein, was dieses Geräusch erzeugt. Aber weil man diese Begriffe hat, Ursache und Wirkung, geht man auf die Suche nach der Ursache. [6 | 0:11:12]
- Der Zeitstrom (Vergangenheit und Zukunft) als Grundlage für Ursache und Wirkung: Für uns jetzt in diesem Kapitel, Weltzweck und Lebenszweck sind wir physisch ein Teil des Erdenorganismus und stehen in dem Zeitstrom von Vergangenheit in die Zukunft. In der Vergangenheit waren die unvollkommenen Organismen, die sich immer mehr zu vollkommenen Organismen entwickelten und letzten Endes konnte sich der Mensch in einem physischen, menschlichen Leib inkarnieren. In diesem Strom hat man Ursache und Wirkung, Kausalität nacheinander. Es passiert etwas in der physisch-sinnlichen Welt und das wiederum verursacht wieder etwas, hat eine Wirkung in der physisch-sinnlichen Welt. Ursache und Wirkung. [16 | 0:13:13]
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VORSTELLUNG
- Die Vorstellung ist vom Willen abhängig. Also einerseits hat man diese Kanne jetzt möglichst gut beobachtet - und auf der anderen Seite bilde ich mir innerlich eine Vorstellung von dieser Kanne. Die Vorstellung, ja, die erzeuge ich innerlich! [4 | 0:11:38]
- Man erzeugt Vorstellungen, damit man versteht, damit man etwas tun kann mit den Sachen. [4 | 0:11:38]
- Zusammenfassung: Wahrnehmen, Vorstellen, Erkennen, Denken [4 | 0:21:42]
- verschiedene Vorstellungen: ...Das heißt also, dass sich jeder Mensch vom selben Objekt wiederum verschiedene Vorstellungen macht, weil jeder es aus einer anderen Perspektive sieht. [6 | 0:21:44]
- eine Vorstellung ist - Steiner nennt das einen individualisierten Begriff - indem man den Begriff „Baum“ auf eine Wahrnehmung „Baum“ bezieht. Da bekommt man innerlich eine Vorstellung von einem Baum. Das bleibt dann in der Seele als Erinnerungsbild für immer da. Weil alle Menschen, alle individuellen Menschen - ... verschiedene Vorstellungen bilden. Je mehr Vorstellungen man bildet, desto mehr wird man ein Individuum. [9 | 0:06:11]
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W
WAHRNEHMUNG
- Wenn ich diese Kanne erkennen will ist das Erste, was ich tue, wahrnehmen. Also ich observiere, beobachte diese Kanne. [4 | 0:09:51]
- Also beobachten und denken, wahrnehmen und denken. Das sind die beiden Prinzipien des Erkenntnisprozesses. [4 | 0:14:52]
- Zusammenfassung: Wahrnehmen, Vorstellen, Erkennen, Denken [4 | 0:21:42]
- Und nur weil wir Menschen ein Gehirn haben, können wir uns das Innere der Welt in uns bewusst machen. Irgendwo anders, sagt Steiner: „In der Zeit der alten Griechen haben Plato und Aristoteles erlebt, dass das Gehirn ein Wahrnehmungsorgan ist.“ So kann man sich das heutzutage auch vorstellen. Das Gehirn ist eigentlich ein Wahrnehmungsorgan und es nimmt die Ideen wahr, die in der Welt walten. [8 | 0:26:41]
- Also die Frage des 4. Kapitels „Die Welt aus Wahrnehmung“: "Wie verhält sich das, was ich in der sinnlichen Welt wahrnehme, zu den Vorstellungen, die ich mir von der sinnlichen Welt mache?“ [11 | 0:36:31]
WELT an sich
- Welt an sich: Kant'sches Bewusstsein: Er sagt: „auf der einen Seite hat man die „Welt an sich“ und diese „Welt an sich“, ist unerkennbar! Warum ist diese „Welt an sich“ unerkennbar? Weil sich zwischen die „Welt an sich“ und mich immer eine Vorstellung schiebt. Und die Vorstellung ist immer gefärbt durch meine Perspektive, aber auch durch meine Konstitution. [6 | 0:25:29]
WILLEN, freier
WOLLEN
- Der dritte Faktor des Lebens, das ist das Wollen. Es kann sein, dass ich ein Tischler bin und ich sehe einen Baum und ich sehe, dass es ein sehr besonderer Baum ist, mit einem sehr speziellen Holz. Ich will diesen Baum dann absägen und daraus ein Tisch machen. Was mache ich da? Ich beziehe mich auf die Welt. Dann entsteht Wollen. Fühlen ist, wenn man die Welt auf sich bezieht, dann erlebe ich an mir das Fühlen und Wollen ist, wenn ich mich auf die Welt beziehe, dann will ich die Welt umformen, ändern. [12 | 0:24:03]
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Z
ZWECKMÄßIGKEIT
- Zweckmäßigkeit oder zweckmäßiges Handeln: ... Alles muss ich bedenken, was ich tun muss, um dort an diesem Ort um 19:00 heute Abend diese Person zu treffen. Ich hoffe dann, dass diese Person sich auch Gedanken macht, dass wir uns da treffen können. Das heißt also, die Ursache für mein Handeln liegt in der Zukunft und die Zukunft wirkt auf mein jetziges Handeln. Das ist Zweckmäßigkeit, das ist zweckmäßiges Handeln. [16 | 0:14:29]
- Beispiel - zweckmäßiges Handeln: Wir wollen einen Video-Kurs machen. Da brauchen wir Mittel. Da brauchen wir Zeit und wir organisieren das so, dass wir die Arbeit machen können, damit wir ein Produkt geschaffen haben, kreiert haben. Das ist Zweckmäßigkeit. Man könnte auch sagen Finalität: die Ursache meines Handelns ist in der Zukunft. [16 | 0:15:43]
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