Die Nebenübungen von Rudolf Steiner in Gruppenarbeit

Aus AnthroWorld

Was sind «Die Nebenübungen» von Rudolf Steiner?

Rudolf Steiner selbst verwendete unterschiedliche Beschreibungen hinsichtlich dessen, was Die Nebenübungen sind. Es gibt also eine bestimmte Bandbreite in der Ausdrucksweise- was jedoch nicht täuschen sollte. Ein Irrtum könnte sein, dass man denkt, man könnte die Übungen individuell für sich interpretieren und umsetzen. Die nachfolgende Beschreibung gibt einen Anhaltspunkt, was unter den Übungen zu verstehen ist- aber es ist wesentlich sich in eigener Recherche weitere Beschreibungen anzuschauen, damit innerlich ein klares Bild entsteht.

  1. Übung seine Gedanken zu kontrollieren
  2. Übung seinen Willen zu stärken
  3. Herr über seine Emotionen werden- Gleichmut der Gefühle
  4. Positivität- in allem das Fünkchen des Guten entdecken
  5. Unvoreingenommenheit- Jeder Situation ohne "ach, das kenne ich schon" begegnen
  6. Balance aller 5 Übungen im Alltag

Filmbeiträge aus youtube

1.Nebenübung
- 1. NÜ -
2. Nebenübung
- 2. NÜ -
3. NÜ
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4 NÜ
- 4. NÜ -
5 NÜ
- 5. NÜ -
6. NÜ
- 6. NÜ -


Scheitern, Versagen, Frust

Ich könnte «Die Nebenübungen» von Rudolf Steiner auch mit "Anleitung zum Scheitern", oder "Ich habe versagt" charakterisieren, und jeder Mensch, der sich an den Nebenübungen bereits probiert hat, wüsste sofort was ich meine. Ich stelle mal eine Arbeitshypothese hin: Die meisten, die sich mit den Nebenübungen beschäftigt haben, halten es nicht auf Dauer durch. Die Quote der Menschen, die früher oder später die Flinte ins Korn werfen dürfte nach meiner subjektiven Schätzung bei über 90% liegen. Ggf. bei 95%. Oder sogar nur ein Mensch auf Hundert, sprich 99%. Das gilt auch für sehr engagierte und hochkarätige Anthroposophen.

Aber das ist kein Drama- man muss nur erkennen, dass es in der Natur der Sache selbst liegt. Nämlich, es muss ein Umfeld vorhanden sein, welches die Durchführung der Nebenübungen begünstigt. Und ein solches Umfeld kann durch einen geeigneten sozialen Zusammenhang herbei geführt werden. In anthroposophischen Kreisen ist es üblich, dass in Lesekreisen Texte von Rudolf Steiner laut vorgelesen und gemeinsam diskutiert werden. Vielen Teilnehmern von solchen Lesekreisen fällt die Teilnahme am Lesekreis leichter als das eigentätige Lesen von Büchern "alleine da Heim". Selbiges kann man tun, um die eigene Erfolgs- und Durchhaltequote mit den Nebenübungen signifikant zu erhöhen.

Die Nebenübungen in Gruppenarbeit und die Erfolgsquote

Bei anthro.world erproben wir die Durchführung der Nebenübungen mit einer Gruppenarbeit. Klar, jeder muss da Heim für sich die Nebenübungen durchführen, das nimmt einem keiner, aber 1x/ Wochen findet ein gemeinsamer Austausch statt. Wir haben Gruppenerfahrungen mit "echten Gruppen" gemacht, wo Menschen physisch zusammen kommen. Aber vor allem auch online und sogar live Ausgestrahlt im youtube. Es hat sich gezeigt, dass sich der Horizont der Teilnehmer erheblich erweitert, weil die Teilnehmer von den anderen Teilnehmern die ICH Botschaften hören und lernen können. Die Erfahrungen haben gezeigt: Der Frust ist niedrig, die Freude und die Motivation ist sehr hoch.

Nun haben wir bereits mit 2 Staffeln über einen Zeitraum von mehr als 12 Monaten Gruppenerfahrungen gesammelt: Die 1. Staffel fand live auf YouTube statt und kann immer noch aufgerufen werden (s. unten), die 2. Staffel lief im Rahmen von nichtöffentlichen Kleingruppen mit fast 50 Teilnehmern von Oktober 2021 bis März 2022. Ab Mai 2022 startet eine 3. Staffel, weitere Infos hier: https://anthro.world/die-nebenuebungen-und-mehr/


Folge 1
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Folge 2
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Folge 3
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Folge 4
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Folge 5
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Folge 6
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Folge 7
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Folge 8
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Folge 9
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Folge 10
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Folge 11
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Folge 12
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Folge 13
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Folge 14
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Folge 15
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Folge 16
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Folge 17
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Folge 18
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Folge 19
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Folge 20
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Folge 21
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Teilnehmerstimmen/ Rückschau auf die 2. Staffel Die Nebenübungen 2021/22

Eine Teilnehmerstimme von A.

"Ich bin “jung” in der Anthroposophie, obwohl ich in einem Haus aufgewachsen bin, wo mein Vater ein Anthroposphe war und sein ganzes Leben der Anthroposophie gewidmet hat, und meine Kindheit damit geprägt war. Ich habe es abgelehnt! Aber verschiedene Konzepte, Verhaltensweisen, Denkweisen sind in mir geblieben. Ich bin wieder dazugekommen, in Kontakt zu Anthroposophen, vor ungefähr 2 ½ Jahren. Intensiver habe ich begonnen während der Pandemie. Die Nebenübungen habe ich 2 Mal alleine begonnen, aber habe diese nie zu Ende gebracht. Ich hatte keine Motivation und Unterstützung weiter alleine zu machen.

Da bin ich in der 2-ten Staffel der Nebenübungen, durch meine Schwester, hereingekommen. Und fand einen Raum zum Praktizieren. Nicht nur einen Raum, sondern auch Unterstützung und Geborgenheit. Ich danke für die Aufnahme in der Gruppe. Da habe ich festgestellt dass ich 2 Hindernisse habe:- Die deutsche Sprache- Die spezifischen Begriffe.

Die erste Nebenübung : Gedankenkontrolle – am Anfang war es eine Katastrophe, aber durch die Gespräche sowohl in der Gruppe als auch bei den Treffen mit Wolfgang, durch den Austausch von Erlebnissen, Erfahrungen, Vorgehensweise von den anderen Mitwanderer in diesen Erlebnissen der Nebenübungen und das tägliche Üben, wurde es immer besser. So dass es jetzt täglich, fast immer, morgens läuft.

Die zweite Nebenübung: Initiative des Willens – Der Start hat lange gedauert. Am Anfang war es so, dass ich mich überhaupt nicht erinnert habe an die 2 Zeiten an denen ich mir vorgenommen habe eine Aktion durchzuführen. Dann habe ich mir die Uhr eingestellt um mich zu erinnern. Und sie klingelte als ich im Auto war und ich wusste nicht warum sie klingelt. Bei einer Sprechstunde hat jemand gesagt (leider weiss ich nicht mehr wer) dass er sich in der Früh Termine setzt. Ich habe mir auch morgens Termine gesetzt und so wurde es immer besser so dass ich immer öfters beide Termine eingahlten habe und immer seltener diese vergessen habe.

Die dritte Nebenübung : Gelassenheit gegenüber Lust und Leid

Die vierte Nebenübung : Positivität

Die fünfte Nebenübung : Unbefangenheit in der Auffassung des Lebens

Die letzten 3 Übungen brauchen eine tägliche Beobachtung, eine tägliche innere Analyse und sind immer mehr Bestandteil meines Lebens geworden. Ich bin zur Erkenntnis gekommen dass Stärkung des Willens sehr notwendig ist. Wille die Gedankenkontrolle durchzuführen, Wille die Aktionen nicht zu vergessen und zu praktizieren, Wille alle Nebenübungen Teil meines Lebens zu machen und mich permanent beobachten und analysieren. Stärkung des Willens insbesondere um diese konsequent zu üben, zu erleben.

Die sechste Nebenübung : Gleichgewicht der Seele, habe ich nur begonnen.

Durch das Praktizieren der Nebenübungen habe ich festgestellt, dass ich immer bewusster geworden bin was um mich geschieht, wie ich Sachen angehe, wie ich die Personen mit denen ich in Kontakt komme anders betrachte und viel toleranter bin. Es ist mir klar - ich muss dranbleiben, weiter durchhalten und üben. Bei der ersten und zweiten Übung habe ich von Anfang an die Ätherströme am Ende der Übungen auf mich wirken lassen. Nicht immer aber fast immer. Bei den anderen Übungen leider weniger. Bei der Anregung von S. habe ich versucht diese selbstständig zu praktizieren. Aber da ist noch viel Raum zur Verbesserung. Aber dranbleiben, manchmal klappt es, manchmal nicht."


Eine Teilnehmerstimme von F.

"Hallo ihr Lieben! Jetzt habe ich so tapfer kaum ein Termin verpasst und ausgerechnet gestern hat es bei mir nicht geklappt. Daher möchte ich mich hiermit für die wunderschöne Zeit mit Euch bedanken. Die Vorstellung, dass das, was wir im letzten halben Jahr für uns selbst und für die geistige Welt getan haben, jetzt im Weltenäther wirkt, fasziniert mich. Vielleicht geht es Euch genauso? Möglicherweise gelingt es uns ja gelegentlich, den Kontakt aufrechtzuhalten? Freue mich jedenfalls über jede Mail die ich von Euch erhalte - natürlich geht ein Anruf auch ;-). Wenn es Euch recht ist, werdet ihr gelegentlich auch von mir was lesen... Herzliche Grüße, F."


Eine Teilnehmerstimme von A.

"Ein herzliches Hallo an F. und C., die am Mittwoch nicht dabei sein konnten und an alle lieben Nebenübende, wir haben ein interessantes halbes Jahr miteinander erlebt in einem erkenntnisreichen, offenen und lebendigen Austausch miteinander. Durch die vielen Beiträge in Form von Gebeten, Zitaten und Sprüchen wurde unser Treffen jedes Mal zusätzlich bereichert und im Erkenntnisgewinn erweitert. Ein herzliches Dankeschön dafür an alle. Ein Dank auch an Francois, der dies alles eingefädelt und ermöglicht hat. Auch bei Euch allen möchte ich mich nochmal herzlich dafür bedanken, dass unsere Gruppe in meiner langen Abwesenheit so wunderbar weiter bestanden ist, von Euch weiter geführt wurde und jeder Verantwortung in seiner individuellen Art dazu eingebracht hat. Ich war zutiefst berührt und beeindruckt, welche Entwicklung sich in dieser Zeit offenbart hat. Wir haben am vergangenen Mittwoch spontan beschlossen, dass wir uns in einem halben Jahr, am xy. September um 18 Uhr wieder miteinander treffen wollen. Ich werde rechtzeitig den "Raum" abklären und die Zugangsdaten übermitteln. Bis dahin wünsche ich euch eine schöne Zeit herzlichst A."

Eine Teilnehmerstimme von C.

"Meine Reise-Erfahrungen mit der Nebenübungsgruppe über ein halbes Jahr – Ziel offen

Im Gepäck hatte ich nur meine bisherigen Erfahrungen mit dem Üben der 6 Nebenübungen und ein paar Schriften von Rudolf Steiner, in denen er eine Beschreibung und eine Art Anleitung über das praktische Üben gibt.

Beim ersten gemeinsamen Kennenlernen, (wir waren zunächst 10, zum Schluss noch 8 Teilnehmer), war für mich schon spürbar, wie unterschiedlich wir sind. Es war am Anfang noch einiger Bedarf da, wie die erste Übung tatsächlich gemeint ist und gemacht werden sollte. Langsam lösten wir uns von einem „nur so wird es gemacht“ und fingen an zu erkennen, dass jeder seine eigene Herangehensweise hat und haben soll. Jeder sozusagen seine Ich-Botschaften ohne Bewertung sagen kann. Dadurch wurden die Treffen lebendiger und freier. Mir schien dabei sehr wichtig, dass immer im Focus sein sollte, dass es um die entsprechende Nebenübung geht und nicht vermischt werden sollte mit irgendwelchen anderen Meditations-Formaten.

Der Unterschied zwischen dem Üben alleine und jetzt üben mit einer Gruppe, war doch sehr deutlich. Beim alleine Üben ohne Austausch stagnierte die Erfahrung irgendwann bei mir. Durch den Gruppenaustausch kamen immer wieder neue Aspekte dazu, neue Sichtweisen und Anregungen. Auch der Austausch über Misserfolge brachte mir jedes Mal einen Schub.

Ein wichtiger Pluspunkt ist die Motivation. Zusätzlich zur eigenen, inneren Motivation kam jetzt noch eine äußere Motivation dazu, alleine dadurch, dass ich mir Gedanken darüber gemacht habe, was ich in der Gruppe an Erfahrungen berichten soll. Dadurch wurden mir meine eigenen Erfahrungen viel bewusster. Auch wurde mir meine eigene Veränderung während dieses halben Jahres bewusster. Ging ich früher eher sachlich und diszipliniert z.B. an die erste Nebenübung, so stellte sich eine neue respektvolle Haltung gegenüber der Übung ein, weil sich tief in mir ein Gefühl entwickelt hat von einer Art Ehrfurcht gegenüber den Übungen. So z.B. bei der dritten Nebenübung „Gleichmut der Gefühle“. Mir meiner eigenen Emotionen bewusst zu werden und vor allem zu erkennen, ob es jetzt „wesentlich“ ist, diese nach außen zu bringen und mich dadurch zu verlieren oder sie in mir zu behalten und daraus Kraft zu schöpfen. Das war eine ein-drucksvolle starke Erfahrung, die sich in mich eingewebt hat.

Wichtig scheint mir allerdings zu sein, dass der Rahmen „Nebenübungen“ doch möglichst eingehalten werden sollte, denn sonst verliert sich die Gruppe in allen möglichen Themenbereichen. Es darf und soll ja aus dem Alltag berichtet werden, aber immer mit Bezug auf die Nebenübungen. Wenn dieses geschieht, dann sind solche Gruppen wirklich eine absolute Bereicherung.

Das Üben mit einer Gruppe ist für mich auf jeden Fall eine wunderbare Ergänzung auf dem oft einsamen und holprigen geistigen Schulungs-Weg. Denn die Reise geht ja weiter. Die Nebenübungen sind Teil meines Lebens geworden, das wurde auch durch das gemeinsame Üben mit der Gruppe für mich noch sehr viel deutlicher.

Ein großes Dankeschön an die Initiatoren, die es möglich machten, dass solche Übungsgruppen entstehen konnten. C."


Eine Teilnehmerstimme von Helga

Lieber Francois, meine Erfahrungen in der Staffel mit xy würde ich so zusammenfassen: "Wir hatten eine sehr schöne, harmonische Gruppe und durch oft sehr persönliche Erfahrungen - auch solche, die vermutlich durch das Üben entstanden sind - sind wir uns näher gekommen und vertrauter geworden. Vor allem durch so manches Scheitern bei den Übungen bekam ich dann wieder die Gewissheit, nicht alleine damit zu sein und die Geduld nicht zu verlieren, sondern bis zum nächsten Treffen so gut es ging, weiter zu machen. Erstaunlich war für mich auch, wie unterschiedlich jeweils die Erfolge und das Scheitern ist, vor allem bei der ersten und zweiten Übung, was ich für mich selber noch nicht klären konnte, woran das liegt. Aber ich hoffe, im Laufe der 2. Staffel einen Ausgleich zu finden bzw. die eher beschwerliche Übung stärken zu können." Ich weiß jetzt nicht, ob meine Ausführungen in Deinem Sinne sind - unter meinem Namen Helga kannst Du das gerne veröffentlichen. Ich wünsche Dir eine tiefgehende und schöne Osterzeit und ich bin gespannt, wie und mit wem die 2. Staffel weitergeht. Herzliche Grüße Helga

Eine Teilnehmerstimme von R.

Was war für mich in den Ich-Botschaften anderer erkennbar, was sich auch in meiner eigenen Erfahrung in einer ähnlicher Weise gezeigt hat?

  • Bei der Durchführung der Willensübung, gab und gibt es wiederholt einen Blick auf die Uhr, zu eigentlich dem richtigen Zeitpunkt, doch es sind noch wenige Minuten bis zum exakten Timing der gewollten Handlung. Dieser kurze Moment der überbrückt werden soll, um die Übung pünktlich ausführen zu können, wird von mir gern mit einer alltäglichen Beschäftigung genutzt. Es entschwindet mir dabei die Konzentration immer wieder einmal zu leicht, die Zeit verstreicht zu schnell und ein erneuter Impuls für die Ausführung der Willensübung kommt erst wieder circa eine halbe Stunde später.
  • Die Willens-Übung soll mehrmals am Tag ausgeführt werden, wobei man immer die gleiche Tätigkeit oder auch verschiedene Handhabungen ausführen kann. – Bei der Denk- und Konzentrationsübung schwirren eine Anzahl von ungewollten Gedanken durch den Kopf, die es zu bannen gilt. Es ist für die Gedankenübung wichtig eine Art gedankliches Vakuum aufzubauen, um die Gedankenschwärme abzuhalten.

Was hat mich in diesen wöchentlichen Meetings motiviert und in meiner weiteren Ausübung der Nebenübungen gestärkt?

  • Es war interessant mitzuerleben wie es allen Teilnehmer/-innen mit den Nebenübungen ergeht und wie auf unterschiedlichste Weise jeder/ jede mit den Nebenübungen umzugehen lernte.
  • Es war sehr gewinnbringend selbst Gehör zu finden und von anderen Anregungen zu bekommen, die helfen reflektierend den eigenen Weg besser weitergehen zu können.
  • Sich gemeinsam eine anthroposophische Frage zu stellen und auf diese mit den verschiedenen Sicht- und Herangehensweisen eine Antwort zu finden, gab mir ein tieferes Verständnis der R. Steiner Texte (z.B. „Die Philosophie der Freiheit“).
  • Mich motivierte es auch in der Gruppe aufgefangen zu sein mit den eigenen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der sogenannten „richtigen“ Ausübungsmethode der einzelnen Nebenübungs-Aufgaben, und auch mitzuerleben was sich bei anderen in ähnlicher oder unterschiedlicher Weise für Fragen oder Schwierigkeiten einstellten.
  • Es war sehr aufbauend die Wichtigkeit der Übungen zu erkennen, und zu sehen, dass ich Erfahrungen mit anderen Menschen teilen kann, die auch mit ernsthaftem, unermüdlichen Einsatz diese Aufgaben verfolgen wollen.
  • Mich stärkte, meine Begeisterung mit anderen zu teilen wenn eine Aufgabe gut gelungen ist, an den erfreulichen Botschaften der Kolleginnen/Kollegen Anteil zu nehmen, und in den unterschiedlichsten Geschichten zu hören, wie es in den konkreten Lebenssituationen unterstützend war diese Übungen anzuwenden.
  • Es war sehr schön ein vertrauensvolles Zusammenwachsen mitzuerleben, und über die Zeit eines halben Jahres zu bemerken wie bei jedem/jeder Einzelnen von uns sich kleinere oder größere erkennbare Wirkungen der Nebenübungen einstellten.
  • Selbst wenn ich zu Beginn eines Treffens das Gefühl hatte eigentliche nichts wirklich Berichtenswertes mitteilen zu können, so ergab es sich immer wieder, dass ich durch Aussagen anderer, mich an ein selbst zunächst nicht wahrgenommenes, nur in der Rückschau erkennbares, ähnliches Erlebnis erinnern konnte. Ohne das gemeinsame Gespräch wäre dieses Vorkommnis vermutlich nicht ins eigene Bewusstsein vorgedrungen.

Welche Übungen fallen mir besonders schwer, bei welchen Übungen deuten sich schon erkennbare Fortschritte an und wie zeigt sich das?

  • Die Willensübung gelingt mir nur sehr langsam besser. Es gibt Tage an denen diese Übung optimal wie gewollt abläuft und es gibt Tage, und das sind eindeutig die häufigeren, an denen ich den Zeitpunkt nur mit einer halben oder ganzen Stunde Verspätung schaffe. In sehr, sehr seltenen Ausnahmen vergesse ich sogar einen der drei täglichen Zeitpunkte.
  • Bei der Gedankenübung kommen phasenweise immer wieder Gedankenschwärme, denen mein Wille nicht gut Stand halten kann, sodass ich mehrere Anläufe brauche um die gewünschte Konzentration zu schaffen.
  • Es gelingt mir immer besser anderen Personen offen zu begegnen, ihnen zuzuhören, sie in ihrer eigenen Art wahrzunehmen und ihnen ohne eigene Vorbehalte zu begegnen.
  • In Diskussionen versuche ich zu unangenehmen, negativen Sachlagen auch einen gegenteiligen, positiven Gesichtspunkt aufzufinden und ins Gespräch einzubringen. Auch wenn es manchmal schwierig ist diesen Aspekte zu formulieren, zumindest in diesem Moment.
  • Auch Geduld zu üben probiere ich mit mehr Bewusstheit. Das gelingt nicht immer, doch auch schon das Bemühen zählt für mich. Ich versuche auch mir selbst gegenüber geduldiger zu sein und gelassener zu bleiben. Ich bin bestrebt auf meinen Entwicklungsweg mit den Nebenübungen mich nicht mit Selbstverurteilungen zu bestrafen wenn eine Übung nicht so gelingen will wie ich mir das vorstelle, sondern mich selbst anzunehmen mit meinen heutigen Fehlschlägen, mir Mut zu machen und in aller Ernsthaftigkeit zu sagen: Ich gehe den Weg weiter und wenn es noch nicht so gut gelingen will, dann ist das heute einfach so und ich verfolge meinen Übungsweg konsequent weiter.

Welche Aussagen sind für mich besonders in Erinnerung geblieben und inwiefern wirkten sich diese für mein tägliches Tätigsein und den Verlauf meines Übungswegs aus?

  • Eine der ersten Aussage, die sich auf die Wahl eines natürlich geformten Steines, als Betrachtungsobjekt für die erste Übung bezogen hat, war die Anregung: besser einen von Menschen gemachten Gegenstand für die Konzentrations- und Denkübung heranzuziehen. Für mich war genau dieser unterschiedliche Aspekt so interessant, dass ich die nächste Denkübung mit einer kurz aufeinander folgenden Betrachtung zweier Dinge, einem natürlich geformten Stein und einer Münze im Vergleich durchgeführte. Der Stein zeigte sich mir sympathisch, in einer mystischen Weise, lebendig-warm, und doch dicht und undurchdringlich, mit dem Einschluss einer gesichtsförmigen Zeichnung, wie ein großes Naturgeheimnis. Die Münze war im Vergleich hochintelligent durchdacht, fein graviert, mit viel Kenntnis ausgearbeitet, mit raffiniert erdachten Maschinen hergestellt. Dieses einzelne Geldstück zeigte sich mir in einem kurzen Moment, als Ergebnis, das der gesamten Entwicklung unserer abendländischen Kultur bedurfte. Und die bewusste Wahrnehmung dieser Bedingungen zur Formgebung der Münze war nur durch den vergleichenden Kontrast zur ersten Betrachtung auf das natürlich Geformte möglich.
  • Willentlich denken heisst, nicht den Gegenstand sprechen lassen wie beim „Goetheanischen Denken“, sondern selbst einen Denkinhalt, eine Perspektive, einen Aspekt auswählen um bewusst nur diesen Gedanken zuzulassen.
  • Die Gedankenübung, sollte auch die erste Übung am Tag sein und immer zu einer ähnlicher Zeit ausgeführt werden.
  • Je größer der Widerstand, die Überwindung oder die Langeweile ist, die sich bei der/dem Ausübenden einstellt, umso wirksamer ist Nebenübung.
  • Bei der dritten Gleichmut-Übung ist es wichtig die Gefühle nicht zu unterdrücken, sondern diese zuzulassen und gleichzeitig in der eigenen Mitte zu bleiben.
  • Bei der Positivitäts-Übung gibt es eine Steigerung zur 3. Übung, es braucht mehr als gleichmütig in der eigenen Mitte zu bleiben, es soll zusätzlich ein positiver Aspekt einer unangenehmen Sache erforscht werden. Es geht darum kreativ zu schöpfen, bewusst etwas Schönes aufzufinden, um dieses wie aus dem Nichts heraus mit der eigenen, subjektiven Wahrnehmung zu beleben.
  • Das Denken ist außerhalb unseres Gehirns, ja unseres Körpers und das Funktionieren des Denken hat mit den verschiedenen Leibern des Menschen zu tun: dem Bildekräfte-Leib (Äther-Leib), dem physischer Leib, dem Astral-Leib und dem Ich.

Was war für mich der besondere „Spirit“ in der Gemeinschaft meiner Kleingruppe?

  • In unserer Online-Nebenübung-Kleingruppe haben wir einander aufmerksam zugehört, und einen respektvollen Umgang gepflegt. Es gab eine stabile Kerngruppe und wechselnde Teilnehmer, die den Ablauf der Staffel immer wieder neu aufgefrischt haben, was auch den Erfahrungsaustausch belebt und erweitert hat.
  • Wir haben uns gemeinsam tiefergehend mit Fragen beschäftigt, die sich aus den aktuellen Wochensprüchen und aus den Theorien bzw. den Texten von Rudolf Steiner im Zusammenhang mit dem Übungsweg ergeben haben.
  • Die Herangehensweisen an die Selbsterziehung der Gruppenmitglieder war deutlich verschieden, was auch aufgezeigte wie persönlich gefärbt diese Übungen ausfallen können.

Würde ich aus heutiger Sicht etwas anders machen oder haben wollen und was sind meine Ideen oder Anliegen für eine Verbesserung des Formats der Nebenübung-Online-Treffen? Bist du völliger Anfänger oder hast du Vorerfahrung mit den NÜ? Wenn du Vorerfahrung hattest, haben die NÜ gut geklappt?

  • Ich war ein Anfänger bevor ich in die Online-Nebenübung-Kleingruppe im Oktober 2021 eingestiegen bin. Jetzt schöpfe ich aus der Erfahrung von einem halben Jahr Übungszeit, die ich gemeinsam mit meinen Gruppen-Kollegen und -Kolleginnen aus der 2. Nebenübungs-Staffel gesammelt habe.

Erwartungen/ Realität vor Beginn/ bei Ende?

  • Meine Erwartungen waren zu Beginn der Teilnahme in den Nebenübung�Meetings, primär darauf ausgelegt mich mit anderen anthroposophisch interessieren Menschen auszutauschen, da ich in meinem näheren Lebensumfeld derzeit keine anthroposophisch interessierten Personen kenne.

Wirst du die NÜ weiter machen, und wenn ja wie (alleine, in einer Gruppe, oder noch eine weitere Staffel besuchen?)

  • Da ich die Nebenübungen nun schon seit einem halben Jahr ausübe und diese mich in meinem täglichen Leben schon spürbar unterstützen, möchte ich die Übungen weiter ausüben. Auch an einer weiteren Teilnahme einer neuen Nebenübung-Staffel bin ich interessiert, da es für mich eine bereichernde und schöne Erfahrung war.

Für welchen Typ Mensch eignen sich die NÜ in Gruppenarbeit?

  • Ich glaube, es gibt keinen Typ Mensch, für den diese gemeinschaftliche Auseinandersetzung nicht geeignet wäre. Die einzige Bedingung, die daran geknüpft ist diese Nebenübungen anzugehen, ist diesen Übungsweg auch zu wollen und die Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben bewusst, aktiv anzugehen.

Würdest du anderen Menschen aus deinem Bekannten/ Freundeskreis empfehlen NÜ zu machen? Und wenn ja, wirst du denen von deinen Erfahrungen erzählen?

  • Ich habe außenstehenden Personen schon davon erzählt. Ich möchte jedoch niemanden überreden, es soll ja der Antrieb dazu von jedem Einzelnen selbst kommen.

Liegen in den NÜ in Gruppenarbeit fruchtvolle Zukunftsimpulse, wenn ja welche?

  • Der fruchtbarste Impuls dieser Gruppenarbeit ist der direkte Austausch, in dem spontan zu Fragestellungen, diversen Unsicherheiten und gemeinsamen Erfahrungen verschiedene Gesichtspunkte aktuell erörtert werden können. Das gibt jedem/jeder Einzelnen einen reichen Schatz an diversen Sichtweisen und Einsichten, die helfen die eigene Herangehensweise zu hinterfragen und auch früher oder später den eigenen, individuellen, besten Übungsweg zu finden.

Wie erklärst du einem Menschen, der weder Ahnung von Anthroposophie noch von den NÜ hat, worum es essenziell bei den NÜ geht?

  • Die 6 Nebenübungen von Rudolf Steiner sind geeignet für eine Selbsterziehung, als ein Angebot für individuelle Erfahrungen und Entwicklung auf Basis von bewusstem Denken, Fühlen und Wollen. Diese Form der Selbsterziehung ist zwar an bestimmte, vorgegebene Eckpunkte geknüpft, wie: die tägliche Ausübung, die Einhaltung einer bestimmten Abfolge und auch die einzuhaltenden, selbst festgelegten Zeitpunkte, doch es gibt für jeden subjektiv zu entscheidende, freibleibende Möglichkeiten in der Herangehensweise.
  • Diese Übungen zeigen einem selbst auf, welche besonderen Eigenheiten bzw. Schwierigkeiten man als Aufgabe zu überwinden hat und welche Veränderungen als mögliches, individuelles Potential vor einem liegen und darauf warten ausgereift zu werden.
  • Für einen Zeitraum von etwa einem Monat soll zunächst nur mit der ersten, der Denk- und Konzentrationsübung begonnen werden. Es geht darum, für den Zeitraum von circa fünf Minuten mit der Betrachtung eines einfachen Gegenstands, der gleichbleibend oder wechselnd sein kann, sich seines Denkens bewusst zu werden.
  • Die willentlichen Gedanken sollten sich ausschließlich auf den gewählten Gegenstand beziehen. Diese können beispielsweise mit dem Material, dem Aussehen, der Herstellung, oder mit der Verwendung, etc. zu tun haben. Die Schwierigkeit liegt darin keine anderen, ungewollten Gedanken zuzulassen.
  • Im zweiten Monat, folgt die Willensübung, bei dieser wird täglich zu einem selbst gewählten und festgesetzten Zeitpunkt eine einfache Handlung ausgeübt. Diese Tätigkeit soll sich von sonstigen, im Alltag notwendigen Handgriffen deutlich unterscheiden, sodass sich keine andere, unwillentliche Zweckmäßigkeit in die Übung unbewusst herein spielen kann. Dieses Tun kann mehrmals über den Tag verteilt, zu vorher selbst festgesetzten Zeitpunkten ausgeführt werden.
  • Die dritte Übung der Gelassenheit bezieht sich auf das eigene Fühlen. Es sollen, die auf einen zukommenden, oder selbst erzeugten schlechten, negativen oder auch überschwänglich positiven Gefühle bewusst durchlebt und nicht verdrängt werden. Dabei geht es darum diesem Fühlen mit Gleichmut zu begegnen, indem man sich nicht selbst in den eigenen Emotionen verliert, sondern gelassen wahrnehmend handeln kann.
  • Ab dem vierten Monat kommt die Positivitäts-Übung dazu, die einen auffordert Hässliches, Böses, Unangenehmes oder Grausliches – alles was negativ auf einen zukommt immer aus einer zweiten Perspektive anzusehen. Denn es gibt nichts Schlechtes was nicht auch eine gute Seite hat. Dabei soll, ein zunächst nicht offensichtlicher, positiver Aspekt in einer negativen Situation gesucht, aufgefunden und in den Fokus gestellt werden und sei es nur ein schönes, scheinbar nebensächliches, kleines Detail.
  • In einer weiteren, fünften Unbefangenheits-Übung geht es darum keine Vorurteile zu pflegen. Allen Menschen und Situationen möglichst ohne Vorbehalte zu begegnen, auch wenn Sachlagen oder Aussagen auf einen zukommen, die zunächst unglaubwürdig erscheinen. Diese erwartende Haltung hilft uns, die eigene, Begrenztheit in der Wahrnehmung zu erkennen, uns nicht selbst, in der eigenen Subjektivität abzuschließen, sondern uns zu öffnen um neue ungewohnte Denkweisen und Erkenntnisse zu gewinnen und damit den eigenen Wahrnehmungs�Horizont zu erweitern.
  • Die sechste Harmonisierungs-Übung besteht darin alle diese bereits genannten Übungen gemeinsam auszuführen und dadurch die eigene Haltung und das eigene Handeln zu formen. Die Übungen sind in einer vorgegeben Reihenfolge zu erbringen und helfen einem gelassener und bewusster agierend den Aufgaben des täglichen Lebens zu begegnen.

Eine Teilnehmerstimme von R.

"Lieber Francois,

hier ein paar spontane Gedanken zum letzten Halbjahr: Zur Gruppe:

  • Extrem hilfreich war der Gruppeneffekt. Ohne den wäre ich sehr wahrscheinlich irgendwann abgeschmiert. Die Gruppe war eine super Stütze, dran zu bleiben.
  • Außerdem habe ich durch die anderen auch viel Inspiration bekommen für meine Übungen.
  • Überhaupt: darüber mit anderen zu reden ist das Beste, was man machen kann, um sich selber klar zu werden, was eigentlich passiert.

Zu den NÜ:

  • Es fällt mir schwer zu sagen, was sich bei mir speziell durch die Übungen verändert hat. Die letzte zwei Jahre waren ja extrem herausfordernd und haben sowieso viel Veränderung gebracht, meine spirituellen Ambitionen geboostert und mir täglich viel innere Arbeit abverlangt. Gleichmütig, positiv und offen zu bleiben sehe ich sowieso als "Standard" für ein Überleben in diesen Zeiten an, auch ohne die NÜ.
  • Am deutlichsten kann ich die 1. und 2. NÜ für mich beurteilen. Die 1. NÜ ist eine wunderbare Konzentrationsübung, bei der ich nicht nur mehr innere Ruhe gefunden habe, sondern auch oft viel Spaß hatte bei der Erforschung der Gegenstände. Die 2. NÜ hat bei mir am schlechtesten geklappt und zeigt mir, dass ich hier noch viel lernen kann.
  • Insgesamt glaube ich, dass ein halbes Jahr NÜ zu kurz ist, um sie wirklich beurteilen zu können.

Ausblick:

  • Insgesamt beurteile ich die NÜ als wirklich wichtig, um einen spirituellen Weg zu gehen. Sie helfen bei der eigentlichen Meditation, klarer und bewusster zu werden. Daher mache ich gerne weiter.

Ganz liebe Grüße, R."