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Hier findest du ein Beispiel für eine «Rudolf Steiner - Leserstimme:» Leserstimme von Ruben für die GA 219 «Das Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur Sternenwelt»
Datei:Ruben Leserstimme.jpg
Ruben Bollmann

Untertitel: Die geistige Kommunion der Menschheit

«Der Vortrag vom 31.12.1922 ist für mich ein ganz besonderer, denn es ist der Abend, der am Beginn jener Nacht stand, in der das 1. Goetheanum nieder brannte. Was aber hat dieses Brand-Ereignis mit dem Inhalt des Vortrages zu tun? Sehr viel. Denn der Impuls, der mit dem Goetheanum verwirklicht wurde, war es, aus geistiger Formkraft in bestimmter Weise Materie zu gestalten und zu verwandeln. Und das ist auch das Thema des Vortrages, den Rudolf Steiner in dieser Brand-Nacht gehalten hat. Ich arbeite sehr viel mit diesem Vortrag und mit denen, die ihm voran gingen. Gerade für mich als Bildhauer und als Therapeut ist dieser Vortrag von ganz besonderer Bedeutung. Es ist für mich jedes Mal ein Fest, wenn ich ihn wieder einmal lese. Denn nicht nur mit dem Inhalt fühle ich mich zu tiefst verbunden, er hat auch eine sehr schöne Form. Erst mit der Zeit habe ich entdeckt, dass das Herz, das an einer Stelle mal kurz angesprochen wird, eigentlich die ganze Zeit als Grundthema im Hintergrund liegt, aus dem heraus der Inhalt dieses Vortrages hervor geht. Denn das Herz ist ja dasjenige Organ, was die Polarität zischen Gliedmaßen und Kopf ins Gleichgewicht bringt. Und darum geht es in dem Vortrag, wie durch den Ausgleich zwischen Bewegung und Ruhe die menschliche Freiheit möglich wird.

Wenn ich als Künstler Stoff bearbeite, so dass ich eine Form in ihn einpräge, so kann man deutlich spüren, wie der Stoff durch die Form leichter wird. Ein ungeformter Klumpen Ton fühlt sich schwerer an als die selbe Masse, ein zweites Mal, die nun aber schön geschwungen und geformt wurde. Solche Erfahrungen und noch tiefer gehende zeigen deutlich, welche Wirkung die menschliche Formkraft auszuüben vermag. Ich habe die Erfahrung gemacht, welche Gestaltungskräfte mir gerade durch die Vertiefung in Steiners Gedanken zufließen. Wenn ich mit innerem Willen, d.h. mit dem Willen, die gedanklichen Inhalte zu verstehen, an sie heran trete, dann fließen dadurch innere Kräfte zu, die sich aber bis in die äußeren Handlungen erstrecken. Und eigentlich ist das bereits der wesentliche Vortrag vom 29. und 31.12.1922. Er fasst den Anfang und das Ziel des anthroposophischen Entwicklungsweges zusammen. Diese Zusammenfassung gibt ihm sein eigentümliches Gepräge, wovon ich den Eindruck habe, dass an ihm immer neue Kräfte wach gerufen werden können. In den „Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftliche Schriften“ finden wir den Satz: “Das Gewahrwerden der Idee in der Wirklichkeit ist die wahre Kommunion des Menschen.“ Was in diesem Satz zum Ausdruck kommt, ist die Grundlage des Vortrages vom 31.12.1922, wo es darum geht, aus der Kraft der geistigen Einsicht Kräfte zu schöpfen zur Arbeit an der Erde.

Wie sehr wir solche innere Arbeit brauchen, zeigt sich beispielsweise, wenn wir eine Zeit lang an einem technischen Gerät arbeiten. Da kann es uns so gehen, mir geht es jedenfalls so, dass ich mich hinterher, beispielsweise noch bis in die Nacht hinein, so fühle, als hätte ich in meinem Schädel einen Eisklotz. Man mag darüber lachen, für mich ist es jedenfalls eine ganz eindeutige Erfahrung. Im dritten Vortrag dieses Bandes, am 3.12.1922 sprach Rudolf Steiner über ahrimanisch- und luziferischen Einflüsse in der Nacht. Die ahrimanischen Einflüsse kommen durch die Verdrehung der Moralität zustande, so dass wir das, was ursprünglich als „gut“ empfunden haben, nun als schlecht ansehen und umgekehrt. Nun, ich habe die Erfahrung gemacht: wenn ich so in die Zeitkultur hinein schaue, so kann es doch deutlich werden, wie es diesbezüglich mit uns steht. Das meine ich nicht als Kritik, sondern will es einfach als Feststellung so stehen lassen. Jedenfalls mache ich die Erfahrung, dass in der kraftvollen Durchdringung mit Gedanken am Tag auch tiefer liegende Bereiche in mir wie etwas Licht und Wärme abbekommen. Und so ist der Vortrag auch dieser Vortrag vom 3.12.1922 dem Sinn nach ausgerichtet auf jenen, den Rudolf Steiner in der Brand-Nacht des 1. Goetheanums hielt. Und diese thematische Erfüllung, die der Vortrag vom 31.12.1922 bildet, habe ich in Bezug auf viele Themen festgestellt, die Rudolf Steiner davor entwickelt hat. Ich empfinde in ihm wie das Herz der Anthroposophie. Das Herz, in dem vereinigt wird, was durch die Anthroposophie wieder verbunden werden kann: Wissenschaft, Kunst und Religion. Eine Religion, die freilich nicht an eine Kirche gebunden ist, sondern die mehr in sich birgt: nämlich die unmittelbare Vereinigung mit dem Geist auf Grund eigenständiger Erkenntnis. Diese Vereinigung beginnt im Denken durch die Einsicht in einen Sachverhalt, durch das Gewahrwerden der Idee in der Wirklichkeit.»

Ruben Bollmann, 13. Mai 2023

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  • Rudolf Steiner & Ich: Hier kannst DU zu Wort kommen
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