Menschendämmerung und Auferstehung der Menschheit - Ein Werk von Yeshayahu Ben-Aharon

Aus AnthroWorld
Untertitel: Die Geschichte der Michael-Bewegung seit dem Tod Rudolf Steiners - Eine esoterische Studie

Die Originalausgabe "Twilight and Resurrection of Humanity - The History of the Michaelic Movement since the Death of Rudolf Steiner - An Esoteric Study" wurde 2021 ins Deutsche übertragen von Ulrich Morgenthaler.

Buchbearbeitung von Stefan Müller. Achtung diese Artikelseite ist noch in lebendiger Bearbeitung!
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Grundgedanken, Wurzelzitate

Ben-Aharon beginnt sein Werk mit zwei grundlegenden Zitaten von Rudolf Steiner. Diese Zitate spiegeln sich in diesem gesamten Werk wieder. Es sind die beiden Zentralgedanken, seiner Forschungsarbeit, um die sich das Werk von Yeshayahu Ben-Aharon dreht.

«Und so haben wir, ich möchte sagen, fort­wirkend in der Anthroposophischen Gesellschaft den Aristotelis­mus, nur heute spiritualisiert, und seine weitere Spiritualisierung erwartend. ... Das aber, was heute nur wie durch kleine Fenster hereinschaut, muß in der Zukunft durch jene Ver­bindung zwischen den Führern der Schule von Chartres und den Führern der Scholastik eine Einheit werden, wenn die spirituelle Erneuerung, die auch das Intellektuelle in das Spirituelle herauf­führt, mit dem Ende des zwanzigsten Jahrhunderts eintritt.»
(Lit.: Rudolf Steiner: GA 240, S. 32-35)


«Einer Zeit müssen wir entgegengehen, wo wir zunächst den Christus finden, und in seinem Gefolge immer mehr Ätherisches. Dieses Ätherische wird die Stärke haben, dann noch individuelle Men­schen aus uns zu machen. ... Mögen Menschen behaupten, daß wir Phantasten oder sonst irgend etwas seien, wir wissen, wie es mit der Menschheits- und Weltentwickelung ist. Und derjenige, der um ihretwillen durch das Mysterium von Golgatha gegangen ist, der sieht auch das, was sich in unserer Seele als der Ausdruck der Weltentwicke­lung ergibt. «Christus sieht uns», daran wollen wir festhalten.»
(Lit.: Rudolf Steiner: GA 254, S. 264-266)

Es lohnt sich, die beiden Zitate etwas genauer zu betrachten. Denn hier sind tief verborgen die Probleme in der Kommunikation zwischen den beiden Strömungen, innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft. Und der rechten Anschauung des Christus, einmal dem unmittelbaren Erleben des Ätherischen Christus und dem Wirken durch einzelne Menschen.

Entwicklung des ersten Grundgedanken

Bei der Zuwendung zum ersten Zitat, sind bemerkenswert die drei Punkte zwischen den beiden verbindenden Sätzen. Hier liegt der eigentliche Schlüssel für die Menschen, die aus der Schule von Chartres stammen und den Menschen, die aus den Scholastikern entsprangen. Zwischen den drei Punkten des ersten Zitats, stehen bei Rudolf Steiner folgende Zeilen:

«Dann werden, am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts, diejenigen kommen, von denen heute so mancher da ist, [Vertreter der Scholastik] aber ver­einigt mit jenen, welche die Lehrer der Schule von Chartres waren.

Dahin zielt die anthroposophische Bewegung: beide in sich zu ver­einigen. Aristotelismus in den Seelen, die vorzugsweise im alten Heidentum in Erwartung des Christentums standen und Christen­tum-sehnsüchtig gelebt haben, bis sie als Dominikaner das Christen­tum durch die Intellektualität verkünden konnten;

sie werden ver­einigt sein mit denjenigen, welche das Christentum noch in physi­scher Weise erlebt haben und deren bedeutendste Führer vereinigt waren in der Schule von Chartres. Diese letztern waren bisher nicht in einer Inkarnation, obwohl ich bei meinem Nahetreten dem Cisterzienser-Orden immer Inkorporationen von manchen derjeni­gen antreffen konnte, die in der Schule von Chartres waren. Denn im Cisterzienser-Orden begegnete man mancher Persönlichkeit, die nicht eine Wiederverkörperung eines Schülers von Chartres war, die aber Augenblicke im Leben hatte, wo sie in begeisterter Weise für Stunden, für Tage durchsetzt war von einer solchen Individuali­tät aus der Schule von Chartres. Inkorporationen also, nicht In­karnation lag da vor. Und Wunderbares ist da geschrieben worden, wovon man fragen muß: Wer ist der Schriftsteller? Der Schrift­steller ist nicht der Pater, der damals im Cisterzienser-Orden war, in dem blaßgelben Kleid mit der schwarzen Stola und schwarzen Binde; sondern der Schriftsteller ist in diesem Falle jene Persönlich­keit, die für Stunden oder für Tage oder Wochen in der Seele eines solchen Cisterzienser-Ordensbruders Platz gegriffen hatte. Davon hat dann noch manches nachgewirkt in solchen Aufsätzen oder Schriften, die wenig in der Literatur bekannt geworden sind. Ich selber habe ein merkwürdiges Gespräch gehabt, von dem ich auch in «Mein Lebensgang» erzählt habe, mit einem Angehörigen des Cisterzienser-Ordens, der ein außerordentlich gelehrter Mann war. Wir gingen aus einer Gesellschaft fort und sprachen über das Chri­stus-Problem. Ich setzte meine Ideen darüber auseinander, die im wesentlichen dieselben waren, die ich immer vortrage. Er sagte, indem er unruhig wurde, während ich dies auseinandersetzte: Wir mögen vielleicht auf so etwas kommen; wir werden uns nicht ge­statten, so etwas zu denken. - In ähnlicher Weise sprach er sich über andere Probleme der Christologie aus. Aber dann blieben wir - der Moment steht mit großer Lebendigkeit vor meiner Seele - in Wien, dort wo der Schottenring und der Burgring aneinander­grenzen, auf der einen Seite die Hofburg, auf der anderen Seite das Hôtel de France und die Votiv-Kirche, etwas stehen, und da sagte der Mann zu mir: «Ich möchte, daß Sie mit mir gehen. Ich werde Ihnen aus meiner Bibliothek ein Buch geben; da steht etwas Merk­würdiges drin, was an das anknüpft, was Sie jetzt eben sagten.» Ich ging mit. Der Mann gab mir ein Buch über die Drusen. Aus dem ganzen Zusammenhange unseres Gespräches mit dem der Lektüre dieses Buches erfuhr ich, daß dieser grundgelehrte Mensch, als ich, von der Christologie ausgehend, auf die wiederholten Erdenleben zu reden kam, in einer ganz merkwürdigen Weise wie entgeistert war und, als er zu sich gekommen war, sich bloß erinnerte: er hat ein Buch über die Drusen, in dem steht etwas von der Wiederverkörperung. Aus dem einen einzigen Buche wußte er das. Er war so gelehrt, daß man - er war schon Hofrat an der Wiener Universi­tät - von ihm sagte: «Der Hofrat N. N. kennt die ganze Welt und noch drei Dörfer» - so gelehrt war er -, aber er wußte nicht mehr in seiner Leiblichkeit, als daß in einem Werke über die Drusen etwas über die wiederholten Erdenleben steht. Das ist der Unter­schied zwischen dem, was die Menschen in ihrem Unterbewußtsein haben, und dem, was als die geistige Welt durch die Menschen­seelen strömt. - Und dann kam das Merkwürdige, daß ich einmal in Wien einen Vortrag hielt. Dieselbe Persönlichkeit war dabei, und nach dem Vortrage machte sie eine Bemerkung, die gar nicht anders aufzufassen war, als daß der Mann in diesem Augenblicke ein volles Verständnis hatte für einen Menschen der Gegenwart und für die Beziehung dieses Menschen der Gegenwart zu seiner früheren In­karnation. Und was er da über den Zusammenhang von zwei Erdenleben sagte, das war richtig, war nicht falsch. Aber er verstand gar nichts; er sprach das nur.

Ich will mit diesem nur andeuten, wie spirituelle Bewegungen hereinragen in die Gegenwart.»
(Lit.: Rudolf Steiner: GA 240, S. 32-34)

In diesem Zitat von Rudolf Steiner wird die Problematik zwischen den beiden Strömungen sehr deutlich. Der messerscharfe Verstand eines Thomas von Aquin (Scholastik) steht die Schule von Chartres und dem, was an Geistigem durch die Seelen strömt, gegenüber.

Entwicklung des zweiten Grundgedanken

Die genauere Betrachtung des zweiten Zitats, sind ebenfalls drei Punkte zwischen den beiden verbindenden Sätzen. Leider fehlen diese drei Punkte in der Ausgabe der 2. Auflage. Zwischen den drei Punkten des ersten Zitats, stehen bei Rudolf Steiner folgende Zeilen:

«Viele Geheimnisse sind es, die hinter dem Weltenwerden liegen, und erschütternd sind viele Geheimnisse. Es hat einstmals einen Homer ge­geben. Lesen Sie nach mit Verstand dasjenige, was ich gesagt habe in verschiedenen Zyklen und auch in dem Büchelchen: «Die geistige Füh­rung des Menschen und der Menschheit», so werden Sie sich sagen müssen: Wodurch ist Homer Homer geworden? Dadurch, daß noch ein höherer Geist ihn leitete. - Homer wußte das wohl. Seine Gesänge beginnen daher nicht mit den Worten: Ich singe-, sondern sie beginnen mit den Worten: «Singe, 0 Muse . . .» Das ist ganz ernst zu nehmen. Er wußte, daß ein höherer Geist ihn inspirierte. Nur unsere jetzige Zeit nimmt das als Phrase, wie sie als Phrase nimmt die Goetheschen Sätze:

«Die Sonne tönt nach alter Weise,

in Brudersphären Wettgesang,

und ihre vomgeschrieb'ne Reise

vollendet sie mit Donnergang»

und so weiter. Insofern nun Homer sich wieder inkarniert, wird sich der «Mensch» inkarnieren, nicht aber der Geist, der ihn dazumal lei­tete. Aber man wird dieser Gestalt im Ätherischen begegnen, die da­mals Homer inspirierte, oder dem Geist, der den Sokrates, Plato in­spirierte, insofern sie eben inspiriert waren. Anfangen müssen wir, die geistige Welt durch die Geisteswissenschaft zu verstehen. Das andere kommt dann von selbst. Aber wenn wir nicht anfangen mit der Gei­steswissenschaft, dann gehen wir der Zeit entgegen, die der Menschheit ein furchtbares Fatum aufdrängt.

Die materialistische Weltanschauung braucht nicht wahr zu sein, aber sie hat eine innere Wahrheit. Sagen kann man von der inneren Wahrheit dieses: Was die materialistische Weltanschauung von den Menschen schildert, das würde werden, wenn diese materialistische Weltanschauung siegte. Und es ist in die Hände der Menschen gegeben, durch eine andere Weltanschauung diesen Materialismus nicht zum Siege kommen zu lassen. Nicht so einfach liegt die Sache, daß man sagen könnte, die materialistische Weltanschauung sei falsch; sondern so liegt sie, daß es in des Menschen Hand gegeben ist, sie nicht durch den lahmen Gedanken der Widerlegung, sondern durch die Tat zu besiegen. Und je mehr Menschen sich finden, welche ihre Augen öffnen gegenüber dem Geistigen, desto mehr Menschen werden sich finden, die einsehen, daß die Verwirklichung des Materialismus in Bann gehalten werden kann, und desto mehr ergibt sich auch die Möglichkeit, daß der Materialismus im Banne gehalten wird.

Jetzt noch sitzt der Mensch und ahnt dieses oder jenes - er ist viel­leicht ein Dichter, ein Künstler - und sagt: Ich fühle mein Genie in mir! - Gewiß, das wird noch eine Zeitlang dauern. Aber verschwinden wird diese Stimmung, total verschwinden wird diese Stimmung. Denn jene Stimmung wird heraufkommen, wo die Menschen sagen werden:

Ich hatte eine bestimmte Stunde, da erschien mir ein ätherisches Wesen, das teilte mir dieses oder jenes mit. Ich bin das Instrument, durch wel­ches dieses geistige Wesen hineinwirkt in diese Welt! - Immer mehr und mehr muß die geistige Welt bewußte Realität werden.

Gewiß, die geistige Welt ist da; aber die Menschen können sich von ihr abwenden. Und die materialistische Weltanschauung kann genannt werden: die große Verschwörung gegen den Geist. Diese materialisti­sche Weltanschauung ist nicht bloß ein Irrtum, sie ist eine Verschwö­rung, die Verschwörung gegen den Geist.

Ich hoffe, daß dies trotz der wenigen einzelnen Striche, mit denen ich das andeuten konnte, Ihre Seelen ergreifen wird, so daß Ihre See­len in diesen Gedanken arbeiten. Gerade die Bekenner der geisteswis­senschaftlichen Weltanschauung sollen etwas wissen von den Impul­sen der Weltentwickelung, in denen die Menschheit darinnen lebt. Und möglich ist ja, daß noch viele Menschen kommen und sagen: Das ist nicht so, das ist nicht so, das ist nicht christlich, christlich ist anders -und so weiter. Wenn diese kommen, dann werden wir, wenn wir mit Tiefe und im Ernste und mit Würde aus der Geisteswissenschaft heraus erfaßt haben, was die Welt bewegt, in unserem meditativen Leben ewige Grundgesetze ahnen können.»
(Lit.: Rudolf Steiner: GA 254, S.265-266)

Eine doch sehr vergleichbare Anschauung hat Dr. Wolfgang Peter für das Wirken des Christus, während seiner physischen Verkörperung gegeben. Hier wirkte die geistige Individualität des Christus auch durch den Kreis seiner Jünger und es war den Hohen Priestern und Soldaten nicht möglich, genau zu sagen welcher Mensch ist den jetzt der Christus. Der dreizehnte in der Mitte der zwölf. Erst der Verrat des Judas, als einen der zwölf, gab den Hinweis auf den Christus.

Inhaltsverzeichnis des Werkes

Buch: Menschendämmerung und Auferstehung der Menschheit; https://www.ereignisverlag.de/
Yeshayahu Ben-Aharon
Yeshayahu Ben-Aharon; http://www.ibecoming.co.il/eng

Vorwort zur deutschen Übersetzung

Einleitung

Vorwort

Die Amfortas-Parzifal Dualität und ihre Heilung

Persönlich-unpersönliche Beobachtungen der Biografie

Erster Vortrag, 12. Februar 2019

Die Ur-Phänomene meiner spirituellen Biografie. Die Geburt des dualen »Ichs« mit 21 Jahren und seine Folgen. Drei Entwicklungsstadien der Wunde von Amfortas in meinen 20er- bis 40er-Jahren. Die grundlegende Amfortas-Parzifal-Dulität. Die drei Mondknoten und der vollständige karmische Sturm. Ein Phönix erhebt sich aus der Asche. Aus dem neuen geistigen Gespräch zwischen den Generationen. Aus dem Leben von Goethe und Alanus. Die Geheimnisse des neuen Ätherleibes und des Lebensgeistes.

Menschendämmerung und Auferstehung der Menschheit

Zweiter Vortrag, 13. Februar 2019
Die germanische Wunde von Amfortas. Das Karma Mitteleuropas. Die Rolle von Widar bei der Heilung der Menschheit im 21. Jahrhundert. Der geistige Kampf am Ende des 20. Jahrhunderts. Eine symptomatische anthroposophische Episode aus der Gegenwart. Die Menschheit im Grab der Zivilisation im 21. Jahrhundert. Auf der ahrimanischen Seite: Singularität und ahrimanische Unsterblichkeit. Auf der luziferischen Seite: Astrale Unsterblichkeit. Die endgültige ahrimanisch-luziferische Verschmelzung. Die Auferstehung der Anthroposophie im 21. Jahrhundert: Die Anthroposophie muss auf völlig neuen Fundamenten wieder aufgebaut werden. Die ungeschriebene Geschichte der Michael-Bewegung nach dem Tod Rudolf Steiners. Die Auferstehung des esoterischen Jugendimpulses im 21. Jahrhundert. Die Inkarnation der ätherischen Irdisch-menschlichen Sonne im 21. Jahrhundert. Die Schule der neuen Kraft der Liebe. Ita Wegman und der erste Lichtstrahl vom Sonnenaufgang der irdisch-menschlichen Sonne.

Die universelle Sprache Michaels und das Wesen Rudolf Steiners

Dritter Vortrag, 14. Februar 2019
Die universelle Sprache Michaels. Die universelle Umkehrung der Antrhoposophie und die positive Mission des Egoismus. Das Wesen Rudolf Steiners. Das Geheimnis des Ätherleibes Rudolf Steiners. Das Geheimnis des Ätherleibes Rudolf Steiners und seine nachtodliche Entwicklung von 1925 bis heute. Ein neuer Lebensbeginn für Rudolf Steiner auf der Weihnachtstagung 1924: Die Welten-Zeitenwende damals und heute.

Die anthroposophische Bewegung in der Gegenwart

Vierter Vortrag, 15. Februar 2019
Jügerwerden in der Gemeinschaft der Schule für Geisteswissenschaft. Der gegenwärtige Stand unserer anthroposophischen Arbeit. Die Apokalypse des 20. Jahrhunderts und der aufziehende Sturm des 21. Jahrhunderts. Urbild und Realität der Freien Hochschule un der Bewegung für Geisteswissenschaft und die hundertjährige Wiederkehr der Weihnachtstagung. Der Kampf mit Ahriman und Luzifer um die »goldene karmische Schrift«. Die vorherrschende anthroposophische Verwirrung über die "Michael-Prophetie" als bedeutsames Symptom . Eingeweihte, Sterbliche und die neue Einweihung durch den ätherischen Christus als Brücke zwischen ihnen.

Die Äthergestalt lebt

Fünfter Vortrag, 17. Februar 2019
Zwei Einladungsschreiben zum Treffen der globalen Schule in Schweden. Der dreifache ätherische Herzschlag Michaels, der zwischen Ost, West, Nord und Süd strömt. Ganganda greida: die zirkulierdende Kommunion des neuen Ätherleibes. Widar und die nordisch-germanischen Götter. Der umgekehrte Kultus. Die vereinte Kraft der beiden Mysterien von Golgatha in den vergangenen und gegenwärtigen Inkarnationen. Mein Weg zu Widar und das Jüngerwerden der Menschheit. Die drei Gralsereignisse im 9., 20. und 21. Jahrhundert. »Lasset, ihr Geister, vom Osten befreuern, was durch den Westen sich formet«: Ex oriente lux.

Nachwort

Die Auferstehung des ätherischen Christus im 21. Jahrhundert

Anmerkungen

Die Amfortas-Parzifal Dualität und ihre Heilung - Erster Vortrag, 12. Februar 2019

Dieses erste Kapitel trägt als Untertitel die Bezeichnung: Persönlich-unpersönliche Beobachtungen der Biografie. Auf den ersten, toten Blick ein Paradoxon, aber auf den zweiten, lebendigen Blick, eben ein Biografie-Typus für gewisse Menschen, die einen ähnlichen Weg in der fünften nachatlantischen Kulturepoche gehen. Eine persönlich-unpersönliche, zeitgemäße Darstellung des Parzifal, eines Typus von Menschen im Bewusstseinsseelen Zeitalters.

Menschendämmerung und Auferstehung der Menschheit - Zweiter Vortrag, 13. Februar 2019

Auf der ahrimanischen Seite: Singularität und Ahrimanische Unsterblichkeit

Jeder der in der Lage ist, sich in sein Inneres zu vertiefen, hinein zu leben in sein Herz, der kann den Kampf um dieses Ätherherz deutlich und klar empfinden. Die gehäuften Herzrhythmusstörungen der physischen Herzen sind nur eine Randerscheinung, indem sich der Kampf um diese freigewordenen Ätherherzen abspielt.

«Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass es einen Wettkampf zwischen all den bösen Geistern gibt, um dieses leere, tote, physische und ätherische Herz zu gewinnen, genauso wie es einen Wettkampf gibt, das tote Denken zu übernehmen; ein kosmisches und planetarisches Rennen ist im vollen Gange, um die leeren Gedanken und Wünsche, Sehnsüchte, Fantasien und Begierden zu erfüllen. Wir sind nicht die einzigen, die sich für diese Leere interessieren. Es ist ein Loch oder Hohlraum, an dem viele Wesen interessiert sind. Alle luziferischen und ahrimanischen Wesen sind sehr glücklich darüber, dass dies geschieht, und sagen: "Wir haben bereits das menschliche Gehirn übernommen, jetzt werden wir das Herz nehmen, dann müssen wir nur noch die Gliedmaßen hinzufügen, und bald werden wir den ganzen Menschen haben."»
(Lit.: Y. Ben-Aharon: Menschendämmerung und die Auferstehung der Menschheit S. 95-96)

Die Auferstehung der Anthroposophie im 21. Jahrhundert: Die Anthroposophie muss auf völlig neuen Fundamenten wieder aufgebaut werden

Ein mutiger Mann spricht offen über das, was sich viele Anhänger der Anthroposophie, im tiefsten Grunde ihres Herzens wünschen, ja, in gewisser Weise sogar ersehnen. Eine Wiederbelebung, eine Erneuerung, eine gesunde zeitgemäße Weiterentwicklung, im Sinne Rudolf Steiners.

«Die Kräfte der ewigen geistigen Jugend, die aus dem lebendigen Wesen des ätherischen Christus durch die Inspiration von Michael, Widar und Anthroposophia entspringen, werden uns in dieser Arbeit dann sicher leiten und unterstützen, wenn wir uns mit feuriger Begeisterung mit ihnen verbinden und unsere kleinen Egos und Schwächen, engstirnigen Köpfe und verschlossenen Herzen als liebevolles Opfer geben. ... Machen wir uns würdig, diese Flamme in unseren Herzen wieder zu entfachen, damit wir nicht kalt, passiv und erstarrt dastehen, wenn wir nach einem ganzen Jahrhundert, im Jahr 2024, von der geistigen Welt ermahnt werden: "Derjenige, den ihr sucht, ist nicht hier im leeren Grab eurer physischen Herzen - findet Ihn auferstanden in euren befreiten Ätherherzen!"»
(Lit.: Y. Ben-Aharon: Menschendämmerung und die Auferstehung der Menschheit S. 101)


«...Dies kann nur geschehen, wenn wir - basierend auf der in die Auferstehung des ganzen alten Wesen der Anthroposophie investierten Arbeit - erleben, wie Rudolf Steiner alle seine Gründungsakte und Impulse auf den Geistesaltar brachte, dessen Feuer das erste Goetheanum verzehrte und vergeistigte. Den wahren Sinn der Weihnachtstagung werden wir nur erfahren, wenn wir zunächst dieses heilige Opferfeuer des ersten Goetheanums hier und jetzt in unseren Ätherherzen brennen lassen.»
(Lit.: Y. Ben-Aharon: Menschendämmerung und die Auferstehung der Menschheit S. 105-106)


«Wenn wir uns also bemühen, den Impuls der Weihnachtstagung wieder auferstehen zu lassen und die Michael-Schule und die Bewegung der Geisteswissenschaft "auf völlig neuen Fundamenten wieder zu gründen", müssen wir zunächst in unserer bescheidenen Art und Weise das tun, was Rudolf Steiner selbst getan hat. In der Asche sowohl des ersten Goetheanums als auch der zerfallenden alten Anthroposophischen Gesellschaft stehend, hat er das ganze Wesen der alten Anthroposophie aus der Asche ihrer verbrannten Wurzeln und Zweige, Blüten, Früchte und Samen wieder auferstehen lassen und in diese Asche den ganz neuen Samen des neuen kosmischen Jahres gepflanzt, den Samen des neuen Impulses Michaels in diesem Zeitalter.»
(Lit.: Y. Ben-Aharon: Menschendämmerung und die Auferstehung der Menschheit S. 107)


«... Unser Streben muss uns bewusst machen, was das Wesen der Anthroposophie durch das spirituelle Ereignis des 20. Jahrhunderts, 1933-1945, wurde, das sich bis heute in immer neuen Umwandlungen weiterentwickelt und verändert. Und das ist unsere wichtigste gemeinschaftliche Aufgabe in den kommenden Jahren!»
(Lit.: Y. Ben-Aharon: Menschendämmerung und die Auferstehung der Menschheit S. 107)


«Dieses lebendige Verständnis ist eine unabdingbare Voraussetzung, um uns auf die wirkliche Arbeit, die wir in unserer Zeit zu leisten haben, neu auszurichten, und ohne diese grundlegende Neuorientierung wird die Anthroposophie in ihrer heutigen Form noch lange Zeit im Grab der gegenwärtigen Zivilisation bleiben. Vor allem müssen wir verstehen, dass die "Töchter" nicht aus dem Nichts auferstehen können, sondern nur durch das Wesen ihrer zuerst wiederauferstandenen und verjüngten "Mutter". Zuerst muss Anthroposophia als Ganzes wiederbelebt werden, bevor wir ihre verschiedenen Töchter in einer für das 21. Jahrhundert geeigneten Form wiederbeleben können.»
(Lit.: Y. Ben-Aharon: Menschendämmerung und die Auferstehung der Menschheit S. 108)

Yeshayahu Ben-Aharon spricht hier in besonders lebendiger Sprache vom Wesen Anthroposophia, nichts Abstraktes, Totes, wie es sich leider in dem Stahl-Betonbau des zweiten Geotheanums wieder spiegelt. In seinem Buch ist Leben, ein Leben in einer Fülle, Freude und Hoffnung, die sich hinter den Buchstaben des Textes dem Leser ausbreitet, und er versteht es dem Text regelrecht Lebensgeist einzuweben.

Die ungeschriebene Geschichte der Michael-Bewegung nach dem Tod Rudolf Steiners

Dieses Unterkapitel ist eines der Wichtigsten, um überhaupt zu verstehen, was sich seit dem Tod Rudolf Steiners ereignet hat und wie tiefgreifend doch diese Änderungen auf unsere heutige Gegenwart wirken. Aber nur durch solche aktiven geistigen Forschungen können einzelne Menschen aus der Michael-Strömung ihren Platz in der Welt finden und die Menschheit als Ganzes wieder den Weg zum Christus finden.

Ein starker Micheal-Impuls, der sich im Zeitraum von 2017-2019 noch verstärkte, hat eine neue Form der Offenheit und des Mutes zur Folge. Ben-Aharon schreibt dazu, dass ab diesem Zeitraum offen über Dinge gesprochen werden kann, die vorher nicht sagt werden konnten. Dies schrieb er im Jahre 2019 und aus der heutigen Sicht, Februar 2024, ist klar warum. Wenn man bedenkt, was sich Ende 2019 und in den Jahren 2020 und 2021 in der Welt ereignet hat. Dieser starke Michael-Impuls hat auch einen Gegenimpuls zur Folge oder der Gegenimpuls hat den Micheal-Impuls zur Folge, wie man es eben betrachten möchte.

«Um die esoterische Geschichte des Michael-Stroms im 20. Jahrhundert und heute zu verstehen, ist das folgende Wissen, das Rudolf Steiner in den Karma-Vorträgen mitteilte, von großer Bedeutung. Er enthüllte, dass nicht alle Seelen, die an der übersinnlichen Schule Michaels teilnahmen, mit Rudolf Steiner und seinen Anhängern auf die Erde kamen. Von den beiden Hauptstömen, aus denen sich die Michael Schule zusammensetzt - dem aristotelischen und dem platonischen Strom - war es der aristotelische Strom unter der Leitung von Rudolf Steiner, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts inkarnierte. Der zweite zu Michael gehörige Strom, den Rudolf Steiner mit dem platonischen Strom identifizierte, die im 12. Jahrhundert in der Schule von Chartres ihr Zentrum hatte, blieb oben in der ätherischen Welt. Die Seelen, die dem plationischen Strom angehören, inkarnierten sich nicht und arbeiteten mit Rudolf Steiner weiter zusammen, während er die Anthroposophie auf der Erde schuf. ... Er [Rudolf Steiner] sprach über die Tatsache, dass es einen Plan gab und die Möglichkeit vorbereitet worden war, dass die beiden Ströme sich zum ersten Mal in der menschlichen Evolution, am Ende des 20. Jahrhunderts, gleichzeitig auf der Erde inkarnieren und zusammenwirken würden.»
(Lit.: Y. Ben-Aharon: Menschendämmerung und die Auferstehung der Menschheit S. 111)
«Wie ich bereits in der Vergangenheit gesagt und geschrieben habe, verlagerte Rudolf Steiner im März 1925 das Zentrum seiner Tätigkeit in die ätherische Welt, weil er diesen Impuls in der physischen Welt nicht fortsetzen konnte. Das heißt, als er starb, war es in der realen, ätherischen Schule Michaels völlig klar, dass der vorherige, erste Plan überholt war. Aber der neue Michael-Plan konnte nicht beginnen Gestalt anzunehmen, bevor das "Ehe denn der ätherische Christus von den Menschen in der richtigen Weise erfasst werden kann, muss die Menschheit erst fertig werden mit der Begegnung des Tieres, das 1933 aufsteigt" stattgefunden hatte und bevor klar war, wie die Menschheit aus den dunkelsten Zeiten, die auf sie folgten, herauskommen würde. Erst ab Mitte der 1940er-Jahre war es möglich, die Situation der Menschheit zu beurteilen und den neuen Michael-Plan zu erstellen.»
(Lit.: Y. Ben-Aharon: Menschendämmerung und die Auferstehung der Menschheit S. 113)
«Nachdem die gewaltigen, die Erde erschütternden und die Welt verändernden Ereignisse der 12 Jahre 1933-45 zu einem gewissen Abschluss gekommen waren, der in Das spirituelle Ereignis des 20. Jahrhunderts beschrieben wird, versammelte Michael die kleine Schar von Menschenseelen, die ihm durch diese großen Drangsale hindurch treu geblieben waren, zusammen mit den ihm ebenfalls treu gebliebenen Wesen der dritten Hierarchie. Michael rief sie, um sich um den göttlich-menschlichen Altar herum zu versammeln, der im Zentrum des ätherischen Tempels der irdisch-menschlichen Sonne errichtet wurde, geschaffen in jenen Jahren, in denen die ewige Geistflamme - die auf der Erde gelöscht wurde - durch das nu voll sichtbare und aktive Wesen des ätherischen Christus wieder entzündet wurde. Das Ziel dieser Beratung war es, die neue Situation der Menschheit zu bewerten und über die neue Michaelische Vorgehensweise zu entscheiden. ... In dieser Beratung planten Michael und seine treu gebliebenen engelhaften und menschlichen Partner die zukünftige Rolle der Anthroposophie im 21. Jahrhundert, angesichts der folgenschweren Katastrophen und Veränderungen der Erde und der Menschheit in den Jahren 1933-45. Es wurde beschlossen, wie die Aufgaben der Anthroposophie am Ende des 20. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts entsprechend angepasst und verändert werden können angesichts der neuen Situation der Menschheit. Diese Konferenz fand statt, nachdem die große Opfertat des Christus vollbracht war, und im Lichte dieser Beratungen bereiteten wir unsere kommende Inkarnation vor. Druch die Klarheit, den Mut und die Kraft, die dieses Licht bietet, und durch die Hingabe und den feurigen Opferwillen, die es inspiriert hat, haben wir uns überlegt, wie wir am Ende des 20. Jahrhunderts unsere Aufgaben auf der Erde erfüllen können.»
(Lit.: Y. Ben-Aharon: Menschendämmerung und die Auferstehung der Menschheit S. 115-116)
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Literatur

  • Y. Ben-Aharon: Menschendämmerung und Auferstehung der Menschheit.. Die Geschichte der Michael-Bewegung seit dem Tod Rudolf Steiners. Eine esoterische Studie. 1. Auflage. Ereignis Verlag 2021, ISBN 978-3-949064-06-7
  • Rudolf Steiner: Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Sechster Band, GA 240 (1992), ISBN 3-7274-2401-X
  • Rudolf Steiner: Die okkulte Bewegung im neunzehnten Jahrhundert und ihre Beziehung zur Weltkultur, GA 254 (1986), ISBN 3-7274-2540-7