[[Datei:Meine Leserstimme.jpg|thumb|200px|François]]<blockquote>''«Beim Buch "Kernpunkte..." geht es ja ums große Thema der sogenannten Dreigliederung i.S. von Rudolf Steiner. Ich habe mich bisher 2x intensiv mit den Kernpunkten beschäftigt. Das erste mal im Lesekreis am Dottenfelderhof bei [[B:Dr. Manfred Klett|Dr. Manfred Klett]]. Ein weiteres mal als [[Die Kernpunkte der sozialen Frage (GA 23) als online Lesekreis|online Lesekreis]] mit [[A:Dr. Wolfgang Peter|Dr. Wolfgang Peter]].''
[[Datei:Meine Leserstimme.jpg|thumb|200px|François]]<blockquote>''«Beim Buch "Kernpunkte..." geht es ja ums große Thema der sogenannten Dreigliederung i.S. von Rudolf Steiner. Ich habe mich bisher 2x intensiv mit den Kernpunkten beschäftigt. Das erste mal im Lesekreis am Dottenfelderhof bei [[B:Dr. Manfred Klett|Dr. Manfred Klett]]. Ein weiteres mal als [[Die Kernpunkte der sozialen Frage (GA 23) als online Lesekreis|online Lesekreis]] mit [[A:Dr. Wolfgang Peter|Dr. Wolfgang Peter]].''
Beim ersten Lesen musste ich mich erst einmal überhaupt an die Ausdrucksweise "Wirtschaftsleben", "Freies Geistesleben" und "Rechtsleben" gewöhnen. Zugegeben, ich hatte Widerstände, denn ich fand diese Begriffe unnatürlich und auch irgendwie "angehaucht". Schließlich hatte ich bereits 20 Jahre lang in der institutionellen und internationalen Immobilienwirtschaft für Banken und börsennotierte Fonds gearbeitet, und da sprach niemand von "Wirtschaftsleben" sondern von "Wirtschaft" oder von "Economy" oder "Business". Anstelle von Rechtsleben hieß es "Recht, Gesetz, oder rechtlichen Rahmenbedingungen oder "legal". Und "Freies Geistesleben"... was sollte denn das bitteschön heißen?
''Beim ersten Lesen musste ich mich erst einmal überhaupt an die Ausdrucksweise "Wirtschaftsleben", "Freies Geistesleben" und "Rechtsleben" gewöhnen. Zugegeben, ich hatte Widerstände, denn ich fand diese Begriffe unnatürlich und auch irgendwie "angehaucht". Schließlich hatte ich bereits 20 Jahre lang in der institutionellen und internationalen Immobilienwirtschaft für Banken und börsennotierte Fonds gearbeitet, und da sprach niemand von "Wirtschaftsleben" sondern von "Wirtschaft" oder von "Economy" oder "Business". Anstelle von Rechtsleben hieß es "Recht, Gesetz, oder rechtlichen Rahmenbedingungen oder "legal". Und "Freies Geistesleben"... was sollte denn das bitteschön heißen?''
Ein erster positiver Aha-Moment erfolgte mit dem Themenkreis, dass die bedarfsgerechte Gestaltung des Schulunterrichts dem konkreten Lehrer obliegt - ein zentrales Beispiel fürs Freie Geistesleben. Uups, dachte ich mir, war ich doch selber mal ganz anderer Meinung (bundesweit gleiche Lehrpläne seien das einzig Wahre - der besseren Vergleichbarkeit wegen). Hmm. Plötzlich konnte ich tief empfinden, dass pauschale Lösungen/ pauschale Lehrpläne niemals zu einer bedarfsgerechten, individuellen Begegnung zwischen Lehrer/ Schüler führen können. Denn Schüler haben nicht alle zum selben Zeitpunkt dieselben inneren Fragen... Und wo keine innere Frage auftaucht, da fehlt es an Interesse und Begeisterung. Letztgenannte sind bekanntlich Motor für die Entwicklung aus <u>eigenen Impulsen</u>!
''Ein erster positiver Aha-Moment erfolgte mit dem Themenkreis, dass die bedarfsgerechte Gestaltung des Schulunterrichts dem konkreten Lehrer obliegt - ein zentrales Beispiel fürs Freie Geistesleben. Uups, dachte ich mir, war ich doch selber mal ganz anderer Meinung (bundesweit gleiche Lehrpläne seien das einzig Wahre - der besseren Vergleichbarkeit wegen). Hmm. Plötzlich konnte ich tief empfinden, dass pauschale Lösungen/ pauschale Lehrpläne niemals zu einer bedarfsgerechten, individuellen Begegnung zwischen Lehrer/ Schüler führen können. Denn Schüler haben nicht alle zum selben Zeitpunkt dieselben inneren Fragen... Und wo keine innere Frage auftaucht, da fehlt es an Interesse und Begeisterung. Letztgenannte sind bekanntlich Motor für die Entwicklung aus <u>eigenen Impulsen</u>!''
Ferner wurde mir im ersten Lesekreis bei Dr. Klett bewusst, wie bedrückend und traurig es sich anfühlen kann, wenn die Wirtschaft oder durch die Staatsgewalt durch (eigennützige) Vorgaben und Rahmensetzungen das tatsächliche "Freie Geistesleben" beschränkt. Wenn also die Menschen nicht mehr ohne Vorbedingung willkommen geheißen werden können. Häufiger schwingt die Frage mit: Wozu dienst du mir? Seltener wird danach gefragt: [[WER BIST DU? Ein Vortrag von Dr. Gunter Gebhard|Wer bist du?]] und Was benötigst du, damit du deine (mitgebrachten) Gaben und Talente in diesem Leben bestens für dich und für die Gesellschaft entfalten kannst? In unserer Realität wird gesagt: Das sind die Anforderungen, und die musst du erfüllen! Oder du gehörst nicht hier hin! Aber inzwischen ist mir klar geworden: Auch die Wirtschaft ist darauf angewiesen immer wieder neue Impulse von wirklich frei denkenden Menschen zu bekommen, aber das freie Denken will geübt und geschult sein. Sonst wird es schnell höllisch (im Takt, uniform, einseitig) und unmenschlich.
''Ferner wurde mir im ersten Lesekreis bei Dr. Klett bewusst, wie bedrückend und traurig es sich anfühlen kann, wenn die Wirtschaft oder durch die Staatsgewalt durch (eigennützige) Vorgaben und Rahmensetzungen das tatsächliche "Freie Geistesleben" beschränkt. Wenn also die Menschen nicht mehr ohne Vorbedingung willkommen geheißen werden können. Häufiger schwingt die Frage mit: Wozu dienst du mir? Seltener wird danach gefragt: [[WER BIST DU? Ein Vortrag von Dr. Gunter Gebhard|Wer bist du?]] und Was benötigst du, damit du deine (mitgebrachten) Gaben und Talente in diesem Leben bestens für dich und für die Gesellschaft entfalten kannst? In unserer Realität wird gesagt: Das sind die Anforderungen, und die musst du erfüllen! Oder du gehörst nicht hier hin! Aber inzwischen ist mir klar geworden: Auch die Wirtschaft ist darauf angewiesen immer wieder neue Impulse von wirklich frei denkenden Menschen zu bekommen, aber das freie Denken will geübt und geschult sein. Sonst wird es schnell höllisch (im Takt, uniform, einseitig) und unmenschlich.''
''Beim zweiten Lesekreis waren mir die o.g. Begriffe "Wirtschafts- Geistes- und Rechtsleben" inzwischen vertraut geworden. Sie waren mit Leben gefüllt, weil ich Stück für Stück eigne Erinnerungen und neue Erfahrungen an die Gedanken von Rudolf Steiner anknüpfen konnte. Daher schienen mir das Thema zunehmen "richtig" und "natürlich", weil es Schnittmengen aus dem eigenen Leben gab. Nun war mein Augenmerk dieses mal eher auf der historischen Entwicklung zu Beginn der [[A:Industrielle Revolution|Industriellen Revolution]]. Insbesondere das Wesen und Werden der sogenannten [https://anthrowiki.at/Proletariat Proletarier] interessierte mich. Mir wurde klar, ich drücke es nur verkürzt aus, die Proletarier von damals, die waren örtlich aber auch religiös entwurzelt (zuvor Landbevölkerung, wo man vertraut war mit den Jahreszeiten und mit den anschaulichen Lebenszusammenhängen, zum Beispiel von der Aussaat bis zur Ernte und zur Weiterverarbeitung. In diesen Lebenszusammenhängen erledigten die Menschen viele Aufgaben aus einer Hand). Mit der Landflucht, mit einsetzen der Industriellen Revolution, änderte sich das total! Dieselben Menschen fanden sich, getrennt von ihren dörflichen Familienzusammenhängen, bald in schmucklosen Fabrikhallen wieder und konnten nur ihre "Arbeitskraft verkaufen" um wiederum ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ein Leben im Hamsterrad. Im Zeichen der Zeit erfolgte die Arbeit in Arbeitsteilung - das war rationaler und effizienter, und der "Faktor Mensch" wurde aus den jahreszeitlichen Rhythmen (Mensch-Natur/ Landwirtschaft) herausgehoben, und fand sich wieder in einer Umgebung mit Maschinentakt und Maschinenlärm. Ich habe es ferner so aufgefasst, dass die geistige und physische Ausbeutung nicht mehr durch religiöse Betätigung Stütze und Trost fand. Hingegen waren diese Menschen empfänglich für marxistische Ideologien. Theoretische Gedankengebäude, welche auch nicht aus konkreten und beseelten Lebenszusammenhängen stammten. Besonders interessant für mich war insbesondere der Aspekt, dass sich bei diesen Menschen eine ausgesprochene materialistisch, maschinelle Denkungsart entwickelte, was ja nicht zu verdenken ist, wenn von einem Menschen nur erwartet wird wie ein Zahnrad im Uhrwerk zu funktionieren. Und die besitzenden Klasse hatte Machtverhältnisse geschaffen (Rechtsleben), um von der Arbeit der anderen Menschen und auf Kosten der anderen Menschen zu profitieren. Und es kommt mir so vor, als würde bis in unsere Gegenwart eine Denkungsart von Utopie, Ideologie und Materialismus - und zwar in genau dieser Paarung, hinein strahlen. Und eben: Das hat seine guten Gründe.''
''Last but not least: So manches mal hatte ich damals im "Business-Leben" ein flaues Gefühl- obwohl Käufer und Verkäufer bekamen was sie wollten. Ich sagte mir, "hier stimmt doch etwas nicht". Aber ich konnte keinen klaren Begriff finden, warum. Heute, nach der Beschäftigung mit der GA 23, liegt es sonnenklar vor mir: Jedes mal, wenn z.B. das wirklich Freie Geistesleben vom Wirtschaftsleben oder von Machtverhältnissen in die Zange genommen wird, dann können wir Menschen das irgendwie fühlen. Wir bemerken intuitiv, wenn das geschriebene Recht vom inneren Rechtsgefühl abweicht- und das äußert sich dann nach meiner Erfahrung durch ein inneres Unwohlsein. Es schwächt, Menschen kommen somit nicht in ihre Kraft. Aber damit diese dumpfe Unwohlseins- Emotion auch tatsächlich den Weg hinauf schafft bis ins Tagesbewusstsein, hat es mir sehr geholfen die von Rudolf Steiner gegebenen Gedankengänge zur Dreigliederung des sozialen Organismus selber hinsichtlich ihres Wesens tastend und empfindend zu denken. Aus meiner heutigen Sicht handelt es sich bei der Dreigliederung um keine Utopie. Jeder der diesen Gedanken ohne Vorbehalte begegnet, hat die Chance innerlich Gewissheit zu erlangen, dass es sich um wahre Lebensgesetze handeln muss, die Rudolf Steiner einfach nur für uns Menschen beschreibt, damit wir erkennen können was eh in uns liegt. So, oder so ähnlich, hab' ich die GA 23 empfunden. »''
Beim zweiten Lesekreis waren mir die o.g. Begriffe "Wirtschafts- Geistes- und Rechtsleben" inzwischen vertraut geworden. Sie waren mit Leben gefüllt, weil ich Stück für Stück eigne Erinnerungen und neue Erfahrungen an die Gedanken von Rudolf Steiner anknüpfen konnte. Daher schienen mir das Thema zunehmen "richtig" und "natürlich", weil es Schnittmengen aus dem eigenen Leben gab. Nun war mein Augenmerk dieses mal eher auf der historischen Entwicklung zu Beginn der [[A:Industrielle Revolution|Industriellen Revolution]]. Insbesondere das Wesen und Werden der sogenannten [https://anthrowiki.at/Proletariat Proletarier] interessierte mich. Mir wurde klar, ich drücke es nur verkürzt aus, die Proletarier von damals, die waren örtlich aber auch religiös entwurzelt (zuvor Landbevölkerung, wo man vertraut war mit den Jahreszeiten und mit den anschaulichen Lebenszusammenhängen, zum Beispiel von der Aussaat bis zur Ernte und zur Weiterverarbeitung. In diesen Lebenszusammenhängen erledigten die Menschen viele Aufgaben aus einer Hand). Mit der Landflucht, mit einsetzen der Industriellen Revolution, änderte sich das total! Dieselben Menschen fanden sich, getrennt von ihren dörflichen Familienzusammenhängen, bald in schmucklosen Fabrikhallen wieder und konnten nur ihre "Arbeitskraft verkaufen" um wiederum ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ein Leben im Hamsterrad. Im Zeichen der Zeit erfolgte die Arbeit in Arbeitsteilung - das war rationaler und effizienter, und der "Faktor Mensch" wurde aus den jahreszeitlichen Rhythmen (Mensch-Natur/ Landwirtschaft) herausgehoben, und fand sich wieder in einer Umgebung mit Maschinentakt und Maschinenlärm. Ich habe es ferner so aufgefasst, dass die geistige und physische Ausbeutung nicht mehr durch religiöse Betätigung Stütze und Trost fand. Hingegen waren diese Menschen empfänglich für marxistische Ideologien. Theoretische Gedankengebäude, welche auch nicht aus konkreten und beseelten Lebenszusammenhängen stammten. Besonders interessant für mich war insbesondere der Aspekt, dass sich bei diesen Menschen eine ausgesprochene materialistisch, maschinelle Denkungsart entwickelte, was ja nicht zu verdenken ist, wenn von einem Menschen nur erwartet wird wie ein Zahnrad im Uhrwerk zu funktionieren. Und die besitzenden Klasse hatte Machtverhältnisse geschaffen (Rechtsleben), um von der Arbeit der anderen Menschen und auf Kosten der anderen Menschen zu profitieren. Und es kommt mir so vor, als würde bis in unsere Gegenwart eine Denkungsart von Utopie, Ideologie und Materialismus - und zwar in genau dieser Paarung, hinein strahlen. Und eben: Das hat seine guten Gründe.
Last but not least: So manches mal hatte ich damals im "Business-Leben" ein flaues Gefühl- obwohl Käufer und Verkäufer bekamen was sie wollten. Ich sagte mir, "hier stimmt doch etwas nicht". Aber ich konnte keinen klaren Begriff finden, warum. Heute, nach der Beschäftigung mit der GA 23, liegt es sonnenklar vor mir: Jedes mal, wenn z.B. das wirklich Freie Geistesleben vom Wirtschaftsleben oder von Machtverhältnissen in die Zange genommen wird, dann können wir Menschen das irgendwie fühlen. Wir bemerken intuitiv, wenn das geschriebene Recht vom inneren Rechtsgefühl abweicht- und das äußert sich dann nach meiner Erfahrung durch ein inneres Unwohlsein. Es schwächt, Menschen kommen somit nicht in ihre Kraft. Aber damit diese dumpfe Unwohlseins- Emotion auch tatsächlich den Weg hinauf schafft bis ins Tagesbewusstsein, hat es mir sehr geholfen die von Rudolf Steiner gegebenen Gedankengänge zur Dreigliederung des sozialen Organismus selber hinsichtlich ihres Wesens tastend und empfindend zu denken. Aus meiner heutigen Sicht handelt es sich bei der Dreigliederung um keine Utopie. Jeder der diesen Gedanken ohne Vorbehalte begegnet, hat die Chance innerlich Gewissheit zu erlangen, dass es sich um wahre Lebensgesetze handeln muss, die Rudolf Steiner einfach nur für uns Menschen beschreibt, damit wir erkennen können was eh in uns liegt. So, oder so ähnlich, hab' ich die GA 23 empfunden. ''»''
François Hagdorn, 5. Mai 2023</blockquote>
François Hagdorn, 5. Mai 2023</blockquote>
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''Am Ende meines ersten Jahres an der Landbauschule in Nimes hatte ich schließlich die GA 327 gelesen. Wahrscheinlich habe ich nicht alles verstehen können, jedoch auf einer Gemütsebene spürte ich in dem Buch eine tiefe Wahrheit. Während bei Rudolf Steiner nicht nur von Substanzen sondern auch von den Wirkungen der Kräfte die Rede war, hingegen auf meiner landwirtschaftlichen Schule die Betrachtung auf die chemischen Stoffe beschränkt blieb (das fand ich zu einseitig), dämmerte es mir, dass mein Weg keine Zukunft in der konventionellen Landwirtschaft haben wird.''
''Am Ende meines ersten Jahres an der Landbauschule in Nimes hatte ich schließlich die GA 327 gelesen. Wahrscheinlich habe ich nicht alles verstehen können, jedoch auf einer Gemütsebene spürte ich in dem Buch eine tiefe Wahrheit. Während bei Rudolf Steiner nicht nur von Substanzen sondern auch von den Wirkungen der Kräfte die Rede war, hingegen auf meiner landwirtschaftlichen Schule die Betrachtung auf die chemischen Stoffe beschränkt blieb (das fand ich zu einseitig), dämmerte es mir, dass mein Weg keine Zukunft in der konventionellen Landwirtschaft haben wird.''
''Im selben Jahr lernte ich den Zeitzeugen Franz Rulni (1894-1981) auf einem Seminar kennen, da war er 80 Jahre alt. Franz Rulni war 1924 beim Landwirtschaftlichen Kursus in Koberwitz mit anwesend, und ich fühlte mich von der Begegnung mit ihm sehr inspiriert. Ich beendete meine landwirtschaftliche Schule um künftig mit anthroposophisch orientierten Menschen im landwirtschaftlichen Kontext zu arbeiten. Aber dafür musste ich zunächst einmal meine Vorurteile über Bord werfen (damals in Frankreich war es ein gängiges Vorurteil die Anthroposophie mit einer Sekte gleichzusetzen), und ich setzte meine Lebens-Forschungsreise fort durch meine Arbeit in Frankreich, England und Deutschland, u.a. auf Bio- und Biodynamischen Höfen.''
''Im selben Jahr lernte ich den Zeitzeugen Franz Rulni (1894-1981) auf einem Seminar kennen, da war er 80 Jahre alt. Franz Rulni war 1924 beim Landwirtschaftlichen Kursus in Koberwitz mit anwesend, und ich fühlte mich von der Begegnung mit ihm sehr inspiriert. Ich beendete meine landwirtschaftliche Schule um künftig mit anthroposophisch orientierten Menschen im landwirtschaftlichen Kontext zu arbeiten. Aber dafür musste ich zunächst einmal meine Vorurteile über Bord werfen (damals in Frankreich war es ein gängiges Vorurteil die Anthroposophie mit einer Sekte gleichzusetzen), und ich setzte meine Lebens-Forschungsreise fort durch meine Arbeit in Frankreich, England und Deutschland, u.a. auf Biodynamischen Höfen.''
''Mein biographischer Weg führte mich schließlich bis zur Gegenwart nach Deutschland, wo ich als ausgebildeter Physiotherapeut tätig bin, und mein großes Interessensgebiet betrifft nach wie vor die Fragestellungen rund um die Kräfte und Wirkungen, welche zur Gesundung und Heilung beitragen können.»''
''Mein biographischer Weg führte mich schließlich bis zur Gegenwart nach Deutschland, wo ich als ausgebildeter Physiotherapeut tätig bin, und mein großes Interessensgebiet betrifft nach wie vor die Fragestellungen rund um die Kräfte und Wirkungen, welche zur Gesundung und Heilung beitragen können.»''
Version vom 6. Mai 2023, 20:19 Uhr
Hier kannst DU dich mit deinen persönlichen Erfahrungen mit Vorträgen und Büchern von Rudolf Steiner zu Wort melden. Mitmachen hier
Leserstimme für die GA 2 «Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung»
«Nach langer Suche nach Antworten auf Fragen über den Sinn des Lebens, über Freud und Leid, über Geburt und Tod und weshalb die Welt und die Menschheit so ist, wie sie ist, bin ich glücklicherweise vor ein paar Jahren auf die Geisteswissenschaften von Rudolf Steiner gestossen.
Angefangen habe ich damals mit Lehrgängen über Erkenntnis- Bewusstseins-, Wahrheits-, Denk- und Freiheitsschulung, die mir später geholfen haben, auch Lehrgänge in Anthroposophie, spirituellem Christentum, sozialer Dreigliederung und biodynamischer Landwirtschaft besser zu verstehen.
Für mich persönlich sind die Erkenntnis- und Freiheitswissenschaften (GA 2 bis GA 4) von Rudolf Steiner die Basis für ein aktives, klares, reines, geistreiches Denken, um zu Erkenntnissen zu kommen, die von uns selbst auf Wahrheit überprüft werden können.
Ohne diese Erkenntnis-, Bewusstseins- und Denkschulung mit entsprechenden Übungen dazu ist man mehr seinen Emotionen und Gefühlen im Traumbewusstsein "ausgeliefert", die uns öfter mal zu unbewussten Handlungen verleiten, die man dann später vielleicht bereut.
Im Weiteren erfuhr ich dadurch viel mehr Selbstbestimmung statt Fremdbestimmung und blindem Glauben. Ich habe mich erstmals als ein geistiges, aktiv denkendes Wesen, als ein Teil im Ganzen wahrnehmen können, erfahre dadurch mehr Ruhe und Halt und konnte erstmals wirkliche Erfahrungen und Begegnungen mit Gott und anderen geistigen Wesen machen.
Die universellen Gesetzmässigkeiten, durch die sich Gedanken verknüpfen, wie Alles mit Allem verbunden ist und sich gegenseitig beeinflusst, offenbaren sich mir immer mehr. Ich bin mir so richtig bewusst geworden, welche Eigenverantwortung und Konsequenzen ich für mein Denken, Fühlen und Wollen selber trage und wie mein Weltbild, meine Glaubenssätze mein Leben bestimmen.»
Leserstimme für die GA 4 «Die Philosophie der Freiheit»
«Ich habe einmal Tropical Cultural Engineering an der landwirtschaftlichen Universität Wageningen (Niederlande) studiert. Ich dachte, hier ist Platz, um die Fragen zu erforschen, mit denen ich lebe. Überhaupt dachte ich, hier gibt es Wahrheitsfindung, hier wird mir beigebracht, erfüllende Antworten auf die großen Fragen zu finden. Nichts erwies sich als weniger wahr. Ich musste mich bestimmten Methoden unterwerfen, die mir das Gefühl gaben, dass alle Menschlichkeit, alle Kreativität, kurz gesagt, alles, was dem Leben einen Sinn gibt, herausgepresst wurde. Das menschliche Wesen verschwand aus den Forschungsmethoden, denen ich mich anpassen musste.
In meiner Verzweiflung fragte ich den Professor für alternative Landwirtschafts- und Gartenbaumethoden, ob er eine Alternative hätte. Und er hatte sie. Und was für eine Alternative!
Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung mit besonderer Rücksicht auf Schiller, eröffnete sich mir eine neue Welt. Und bald stolperte ich auch über Die Philosophie der Freiheit, das meistgelesene Buch des 20. Jahrhunderts. Und was für ein Buch!
Ich glaube, ich würde immer noch im Dunkeln tappen, wenn ich dieses Buch nicht gefunden hätte.
Es war einmal ein naiver junger Mann in einer unverständlichen Welt, einer wirklich unverständlichen Welt, und ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Und dann traf ich Rudolf Steiner und seine Philosophie der Freiheit und er sagte: "Beobachte dein eigenes Denken. Machen Sie Ihre Vorstellungen von der Welt zum Gegenstand der inneren Wahrnehmung." Und ich erlebte mich als Denker, als schöpferische Tätigkeit. Und von da aus, als freie Persönlichkeit, die in sich selbst begründet ist, kann ich alles andere verstehen. Und nicht nur das: Auf der Basis des Verstehens kann ich frei handeln.
Kurzum: Die Philosophie der Freiheit hat mich gerettet, hat es mir ermöglicht, mein Leben und meine seelische Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen, hat meinem Leben einen Sinn und eine Kohärenz gegeben.
Danke, Rudolf Steiner, für all das, was du getan hast.»
Leserstimme für die GA 4 «Die Philosophie der Freiheit»
«Ich war im Grunde mein ganzes Leben, mehr oder weniger bewusst, auf der Suche nach der Frage des Seins. Was ist der Sinn des Lebens? In welchen Verhältnis stehe Ich zu der mich umgebenden Welt?
In dem staatlichen Schulsystem hatte ich von Anfang an meine Probleme und fand mich in den Naturwissenschaften deutlich besser zu Recht, denn dort konnte ich in dem Materialismus teilweise Antworten finden. Dies führte mich letztlich auf dem zweiten Bildungsweg bis in die Forschung und Entwicklung der Automobilindustrie. Aber auch dort fand ich den Sinn, das Verhältnis von mir zur der mich umgebenden Welt, nicht. Gibt es so etwas wie eine universelle Wahrheit?
So fand ich doch nach einigen Irrwegen, nein, nach einigen Umwegen, zu Rudolf Steiner. Die drei für mein Leben bedeutsamsten Werke sind: „Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung (GA 2), Wahrheit und Wissenschaft (GA 3) und die Philosophie der Freiheit (GA 4).“ Hier fand ich schließlich die Antworten auf die Fragen meines Lebens.
Ich beschäftigte mich insbesondere mit der Philosophie der Freiheit sehr intensiv, schrieb Zusammenfassungen, die ich dann letztlich immer wieder verwerfen musste, weil sich der Inhalt ständig erweiterte. Dieser Inhalt des Werkes hatte ein Eigenleben, aus Inhalt wurde etwas Lebendiges, es wurde Leben. Ähnlich war es mit der Form dieser Zusammenfassungen, immer wenn ich ein Schaubild, eine graphische Darstellung gefunden hatte, so war diese im nächsten Augenblick schon wieder unzureichend. Diese ganze Philosophie der Freiheit war wie ein lebendiger Organismus, kaum hatte ich Sachverhalte festgehalten, schon waren diese wieder überholt bzw. veraltet. Es entwickelte sich mehr und mehr ein trinitäres, lebendiges Denken in mir. Die Form, man könnte auch sagen die Wahrnehmung, und dieser lebendige Inhalt aus dem Geistigen verschmolzen zu einer lebendigen Erkenntnis.
Allerdings hinkte mein Verstand dauernd diesem geistigen Erleben hinterher. Es war wie verhext, mein Verstandesdenken war stets veraltet und dieses Erleben war ständig in Veränderung. Dieses innere Erlebnis mündete letztlich in einer Art von Überschau. Ich konnte diesen Organismus aus einer „höheren“ Ebene, einem Überblick sehen. Ein Sehen ohne zu sehen. Es war aber keine Imagination, wie Rudolf Steiner diese beschreibt. Es war mehr so etwas wie purer Sinn und in diesem Sinn konnte ich dann nach belieben eintauchen und einzelne Details ganz konkret betrachten. Nur wenn ich versuchte diese Details in den Verstand zu heben, dann stand ich wieder vor diesen zeitlichen Problem, dass der Verstand im Grunde immer zu langsam war.
Aus dieser Perspektive konnte ich schließlich das Mysterium von Golgatha schauen. Es war ein Einschlag im Zentrum dieses Organismus. Im übertragenen Sinn könnte man sagen, es war so, als wenn man einen Stein ins Wasser wirft. Von diesem Einschlag breiteten sich Wellen aus. Wellen in die Vergangenheit und in die Zukunft, alles wird dadurch berührt und es gibt Nichts, was nicht berührt wird. Ein unglaubliches Erlebnis. Bis zum heutigen Tage kann ich im Verstandesdenken dieses Erlebnis nicht richtig greifen und vermutlich lässt es sich auch dort nicht greifen. Aber in diesem Lebendigen kann es erlebt werden. Danke, Rudolf Steiner!»
Leserstimme für die GA 23 «Die Kernpunkte der sozialen Frage»
«Beim Buch "Kernpunkte..." geht es ja ums große Thema der sogenannten Dreigliederung i.S. von Rudolf Steiner. Ich habe mich bisher 2x intensiv mit den Kernpunkten beschäftigt. Das erste mal im Lesekreis am Dottenfelderhof bei Dr. Manfred Klett. Ein weiteres mal als online Lesekreis mit Dr. Wolfgang Peter.
Beim ersten Lesen musste ich mich erst einmal überhaupt an die Ausdrucksweise "Wirtschaftsleben", "Freies Geistesleben" und "Rechtsleben" gewöhnen. Zugegeben, ich hatte Widerstände, denn ich fand diese Begriffe unnatürlich und auch irgendwie "angehaucht". Schließlich hatte ich bereits 20 Jahre lang in der institutionellen und internationalen Immobilienwirtschaft für Banken und börsennotierte Fonds gearbeitet, und da sprach niemand von "Wirtschaftsleben" sondern von "Wirtschaft" oder von "Economy" oder "Business". Anstelle von Rechtsleben hieß es "Recht, Gesetz, oder rechtlichen Rahmenbedingungen oder "legal". Und "Freies Geistesleben"... was sollte denn das bitteschön heißen?
Ein erster positiver Aha-Moment erfolgte mit dem Themenkreis, dass die bedarfsgerechte Gestaltung des Schulunterrichts dem konkreten Lehrer obliegt - ein zentrales Beispiel fürs Freie Geistesleben. Uups, dachte ich mir, war ich doch selber mal ganz anderer Meinung (bundesweit gleiche Lehrpläne seien das einzig Wahre - der besseren Vergleichbarkeit wegen). Hmm. Plötzlich konnte ich tief empfinden, dass pauschale Lösungen/ pauschale Lehrpläne niemals zu einer bedarfsgerechten, individuellen Begegnung zwischen Lehrer/ Schüler führen können. Denn Schüler haben nicht alle zum selben Zeitpunkt dieselben inneren Fragen... Und wo keine innere Frage auftaucht, da fehlt es an Interesse und Begeisterung. Letztgenannte sind bekanntlich Motor für die Entwicklung aus eigenen Impulsen!
Ferner wurde mir im ersten Lesekreis bei Dr. Klett bewusst, wie bedrückend und traurig es sich anfühlen kann, wenn die Wirtschaft oder durch die Staatsgewalt durch (eigennützige) Vorgaben und Rahmensetzungen das tatsächliche "Freie Geistesleben" beschränkt. Wenn also die Menschen nicht mehr ohne Vorbedingung willkommen geheißen werden können. Häufiger schwingt die Frage mit: Wozu dienst du mir? Seltener wird danach gefragt: Wer bist du? und Was benötigst du, damit du deine (mitgebrachten) Gaben und Talente in diesem Leben bestens für dich und für die Gesellschaft entfalten kannst? In unserer Realität wird gesagt: Das sind die Anforderungen, und die musst du erfüllen! Oder du gehörst nicht hier hin! Aber inzwischen ist mir klar geworden: Auch die Wirtschaft ist darauf angewiesen immer wieder neue Impulse von wirklich frei denkenden Menschen zu bekommen, aber das freie Denken will geübt und geschult sein. Sonst wird es schnell höllisch (im Takt, uniform, einseitig) und unmenschlich.
Beim zweiten Lesekreis waren mir die o.g. Begriffe "Wirtschafts- Geistes- und Rechtsleben" inzwischen vertraut geworden. Sie waren mit Leben gefüllt, weil ich Stück für Stück eigne Erinnerungen und neue Erfahrungen an die Gedanken von Rudolf Steiner anknüpfen konnte. Daher schienen mir das Thema zunehmen "richtig" und "natürlich", weil es Schnittmengen aus dem eigenen Leben gab. Nun war mein Augenmerk dieses mal eher auf der historischen Entwicklung zu Beginn der Industriellen Revolution. Insbesondere das Wesen und Werden der sogenannten Proletarier interessierte mich. Mir wurde klar, ich drücke es nur verkürzt aus, die Proletarier von damals, die waren örtlich aber auch religiös entwurzelt (zuvor Landbevölkerung, wo man vertraut war mit den Jahreszeiten und mit den anschaulichen Lebenszusammenhängen, zum Beispiel von der Aussaat bis zur Ernte und zur Weiterverarbeitung. In diesen Lebenszusammenhängen erledigten die Menschen viele Aufgaben aus einer Hand). Mit der Landflucht, mit einsetzen der Industriellen Revolution, änderte sich das total! Dieselben Menschen fanden sich, getrennt von ihren dörflichen Familienzusammenhängen, bald in schmucklosen Fabrikhallen wieder und konnten nur ihre "Arbeitskraft verkaufen" um wiederum ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Ein Leben im Hamsterrad. Im Zeichen der Zeit erfolgte die Arbeit in Arbeitsteilung - das war rationaler und effizienter, und der "Faktor Mensch" wurde aus den jahreszeitlichen Rhythmen (Mensch-Natur/ Landwirtschaft) herausgehoben, und fand sich wieder in einer Umgebung mit Maschinentakt und Maschinenlärm. Ich habe es ferner so aufgefasst, dass die geistige und physische Ausbeutung nicht mehr durch religiöse Betätigung Stütze und Trost fand. Hingegen waren diese Menschen empfänglich für marxistische Ideologien. Theoretische Gedankengebäude, welche auch nicht aus konkreten und beseelten Lebenszusammenhängen stammten. Besonders interessant für mich war insbesondere der Aspekt, dass sich bei diesen Menschen eine ausgesprochene materialistisch, maschinelle Denkungsart entwickelte, was ja nicht zu verdenken ist, wenn von einem Menschen nur erwartet wird wie ein Zahnrad im Uhrwerk zu funktionieren. Und die besitzenden Klasse hatte Machtverhältnisse geschaffen (Rechtsleben), um von der Arbeit der anderen Menschen und auf Kosten der anderen Menschen zu profitieren. Und es kommt mir so vor, als würde bis in unsere Gegenwart eine Denkungsart von Utopie, Ideologie und Materialismus - und zwar in genau dieser Paarung, hinein strahlen. Und eben: Das hat seine guten Gründe.
Last but not least: So manches mal hatte ich damals im "Business-Leben" ein flaues Gefühl- obwohl Käufer und Verkäufer bekamen was sie wollten. Ich sagte mir, "hier stimmt doch etwas nicht". Aber ich konnte keinen klaren Begriff finden, warum. Heute, nach der Beschäftigung mit der GA 23, liegt es sonnenklar vor mir: Jedes mal, wenn z.B. das wirklich Freie Geistesleben vom Wirtschaftsleben oder von Machtverhältnissen in die Zange genommen wird, dann können wir Menschen das irgendwie fühlen. Wir bemerken intuitiv, wenn das geschriebene Recht vom inneren Rechtsgefühl abweicht- und das äußert sich dann nach meiner Erfahrung durch ein inneres Unwohlsein. Es schwächt, Menschen kommen somit nicht in ihre Kraft. Aber damit diese dumpfe Unwohlseins- Emotion auch tatsächlich den Weg hinauf schafft bis ins Tagesbewusstsein, hat es mir sehr geholfen die von Rudolf Steiner gegebenen Gedankengänge zur Dreigliederung des sozialen Organismus selber hinsichtlich ihres Wesens tastend und empfindend zu denken. Aus meiner heutigen Sicht handelt es sich bei der Dreigliederung um keine Utopie. Jeder der diesen Gedanken ohne Vorbehalte begegnet, hat die Chance innerlich Gewissheit zu erlangen, dass es sich um wahre Lebensgesetze handeln muss, die Rudolf Steiner einfach nur für uns Menschen beschreibt, damit wir erkennen können was eh in uns liegt. So, oder so ähnlich, hab' ich die GA 23 empfunden. »
Leserstimme für die GA 149 «Christus und die geistige Welt»
«Als ich vor Jahren begann Bücher von Rudolf Steiner zu lesen, stellte ich sehr schnell fest,dass jedes Buch mich veranlasste, sofort ein weiteres Buch von Rudolf Steiner zu lesen. Die Fülle von Informationen die er so manchmal nebenbei einfließen ließ, konnte ich nicht einfach nur konsumieren, sondern ich musste mich den darin enthaltenen hoch interessanten Themen widmen. Und so wurden die Bücher immer mehr, die von mir gelesen werden wollten, um noch tiefer in die geisteswissenschaftliche Anthroposophie einzutauchen.
Dann stieß ich irgendwann auf das Buch „Christus und die geistige Welt“ GA 149 und da passierte in mir ein besonderes Gefühlserlebnis. Ich kann es gar nicht genau erklären, aber es hat mit dem Gefühl zu tun, als ob sich die äußerst komplexe Welten- und Menschheitsentwicklung für mich plötzlich wie auf einen Punkt zusammengezogen hätte und zwar zusammengezogen auf die Christuswesenheit und die Wesenheit des späteren nathanischen Jesus. Ich hatte plötzlich wie einen roten Faden, der sich durch alle Entwicklungsstufen der Menschheit zog.
Um es noch genauer zu sagen, es hat mich zutiefst berührt, als sich mir der Zusammenhang zwischen der hohen Christuswesenheit und dem hohen geistigen Wesen, das später der nathanische Jesus wurde, offenbarte. Ich wusste von dem Mysterium von Golgatha und der großen Tat des Christus und dem nathanischen Jesus, aber ich wusste nicht, dass überirdisch schon früher drei wichtige Christus-Taten gemeinsam mit der Wesenheit des späteren nath. Jesus vollbracht wurden. Und so führte mich dieses Buch letztlich zu der GA 152 „Vorstufen zum Mysterium von Golgatha“ – hier wurde noch ausführlicher über diese drei Christus-Taten in Zusammenhang mit der Wesenheit des späteren nathanischen Jesus von Rudolf Steiner berichtet. Aber den Impuls gab mir letztlich die GA 149.
Zusätzlich führte mich die GA 149 zu einem für mich sehr bedeutsamen Menschen und zwar Paulus. Ich kreiste schon einige Zeit um diese Persönlichkeit, aber erst durch dieses Buch kam ich dem Paulinischen Impuls näher und ich kam dadurch zu einem wichtigen weiteren Buch und zwar von Emil Bock „Paulus – Beiträge zur Geistesgeschichte der Menschheit“.»
Leserstimme für die GA 220 «Wahrheit, Schönheit, Güte»
Der Vortrag «Wahrheit, Schönheit, Güte» von Rudolf Steiner ist ein Unterkapitel aus der GA 220 mit der Bezeichnung «Lebendiges Naturerkennen»
«Wie der Vortrag „Wahrheit, Schönheit, Güte“ zu meinem Lieblingsvortrag wurde: An meinem 21. Geburtstag ging ich spazieren. Ich hatte unerwartet eine Stunde Wartezeit, die ich gerne für einen Gang am Hange des Heiligenberges mit Blick auf den Bodensee nutzte. Als ich so nachsinnend dastand, meinen Blick über das Tal schweifen lies, verwickelte mich ein älterer Herr in ein Gespräch. Er klagte etwas über das Leben und die Menschen. Dann fragte er mich, ob ich an Gott glaube. Ich antwortete: „Ich muss nicht glauben, ich fühle“. Ich war etwas überrascht über meine Antwort. Ich konnte sie nicht so recht vernünftig begreifen oder gar begründen. Aber es fühlte sich stimmig an. Als ich dann 14 Jahre später den Vortrag „Wahrheit, Schönheit, Güte“ von Rudolf Steiner las, habe ich die Ausführung dieses „Ich fühle“ bekommen.
„Wir sprechen von Wahrheit, wissen aber nur wenig, dass das Gefühl für Wahrheit zusammenhängt mit dem allgemeinen Gefühl, das wir von unserem physischen Leibe haben“ (GA 220, S. 106). „Wenn der Mensch über eine Tatsache die Wahrheit bedenkt, dann steht er in Übereinstimmung mit dem Gefühl, das er von seinem physischen Leibe und sogar von dem Zusammenhange seines physischen Leibes mit dem vorirdischen Dasein hat“ (GA 220, S. 106).
Für mich bedeutet dieses Fühlen des eigenen Körpers eine der am leichtesten nachvollziehbaren, erlebbaren Brücken zur Geistigen Welt, zum Erinnern des eigenen göttlichen Selbst.»
Leserstimme für die GA 244 «Fragenbeantwortungen und Interviews»
«Über diese Neuveröffentlichung des Rudolf Steiner Verlages habe ich mich ganz besonders gefreut. Das Werk enthält auf über 900 Seiten alle mündlichen und schriftlichen Beatwortungen von Publikumsfragen an Rudolf Steiner sowie Notizen, Mitschriften und Interviews aus den Jahren 1892 bis 1924 – viele davon bisher unveröffentlicht. Normalerweise ist es für die Lektüre eines GA-Bandes erforderlich, sich für einige Zeit vom alltäglichen Geschehen zurückzuziehen. Bei diesem Buch ist es anders! Hier ist man in der Lage, auch zwischendurch für einige Minuten in die Schrift hineinzuschauen, sie wieder beiseite zu legen und das Gelesene einfach über den Tag wirken zu lassen. Die zahlreichen spannenden und meist kurz gehaltenen Antworten Rudolf Steiners sind ein Sammelsurium wertvoller Anregungen zu vielen Themenbereichen der Anthroposophie. Absolut bereichernd!»Christoph Bolleßen, 18. April 2023
Leserstimme für die GA 327 «Landwirtschaftlicher Kurs»
«Als Jugendlicher verbrachte ich die schönste Zeit meines Lebens in einem Internat auf 1.000 m Höhe in den französischen Alpen und war der wunderbaren Natur nah. Es war Anfang der 70er Jahre, die Anfangszeit der grünen Bewegung. Seinerzeit herrschte in Frankreich in der Öffentlichkeit wenig Bewusstsein für die Ökologie und die neue, sehr kleine, ökologische Bewegung machte mit militanten Protesten auf sich aufmerksam.
Ich war 16 Jahre alt und mit Feuer und Flamme engagierte ich mich für den Schutz der Natur. Ich führte Diskussionen mit Gleichgesinnten und ich las die Ökozeitung «la gueule ouverte[2]». Darin fand ich eine Anzeige für die erste französische Übersetzung des Landwirtschaftlichen Kurses von Rudolf Steiner (GA 327). Ich hatte noch nie von Rudolf Steiner gehört, aber ich kaufte mir dieses Buch, denn ich erhoffte somit mehr Kenntnisse und mehr schlagkräftige Argumente für meine Überzeugungsarbeit in der Ökobewegung finden zu können. Denn es stand ein Schulwechsel auf eine weiterführende Fachschule mit landwirtschaftlichem Schwerpunkt in Nimes (Frankreich) an, und ich wollte für die Diskussion mit meinen künftigen Mitschülern, meist Söhne von Bauern, mit Argumenten gut gerüstet sein.
Als ich das Buch bekommen habe, stand da das Wort «Wissenschaft des Geistes/ Science de l'esprit». Ich fragte mich: "Was hatte Geist mit Landwirtschaft zu tun?" Auf, was auf dem Buchrücken war zu lesen, weckte definitiv mein Interesse:
« Le cultivateuer matérialiste, lorsqu'il ne se contente pas d'une vie bornée, mais prend la peine de penser uns peu ... est en mesure de prévoir à peu près dans combien de décennies les produits agricoles seront tellement dégénerés qu'avant la fin de ce siècle, ils ne pourront plus servir à l'alimentation. » ... was soviel heiß wie «Wenn sich der materialistische Landwirt nicht mit einem engstirnigen Leben zufrieden gibt, sondern sich die Mühe macht, ein wenig mitzudenken ... ist in der Lage, ungefähr vorherzusagen, in wie vielen Jahrzehnten die landwirtschaftlichen Produkte so stark degeneriert sein werden, dass sie vor dem Ende dieses Jahrhunderts nicht mehr zur Ernährung dienen werden.» Ferner fand ich diese Aussage spannend, was E. Riese auf dem Buchrücken schreibt, dass nämlich sinngemäß bei einem Bauernhof von einem Organismus gesprochen werden kann, und dass es sich bei einem Hof um eine Individualität handeln sollte.
Am Ende meines ersten Jahres an der Landbauschule in Nimes hatte ich schließlich die GA 327 gelesen. Wahrscheinlich habe ich nicht alles verstehen können, jedoch auf einer Gemütsebene spürte ich in dem Buch eine tiefe Wahrheit. Während bei Rudolf Steiner nicht nur von Substanzen sondern auch von den Wirkungen der Kräfte die Rede war, hingegen auf meiner landwirtschaftlichen Schule die Betrachtung auf die chemischen Stoffe beschränkt blieb (das fand ich zu einseitig), dämmerte es mir, dass mein Weg keine Zukunft in der konventionellen Landwirtschaft haben wird.
Im selben Jahr lernte ich den Zeitzeugen Franz Rulni (1894-1981) auf einem Seminar kennen, da war er 80 Jahre alt. Franz Rulni war 1924 beim Landwirtschaftlichen Kursus in Koberwitz mit anwesend, und ich fühlte mich von der Begegnung mit ihm sehr inspiriert. Ich beendete meine landwirtschaftliche Schule um künftig mit anthroposophisch orientierten Menschen im landwirtschaftlichen Kontext zu arbeiten. Aber dafür musste ich zunächst einmal meine Vorurteile über Bord werfen (damals in Frankreich war es ein gängiges Vorurteil die Anthroposophie mit einer Sekte gleichzusetzen), und ich setzte meine Lebens-Forschungsreise fort durch meine Arbeit in Frankreich, England und Deutschland, u.a. auf Biodynamischen Höfen.
Mein biographischer Weg führte mich schließlich bis zur Gegenwart nach Deutschland, wo ich als ausgebildeter Physiotherapeut tätig bin, und mein großes Interessensgebiet betrifft nach wie vor die Fragestellungen rund um die Kräfte und Wirkungen, welche zur Gesundung und Heilung beitragen können.»
Leserstimme für die GA 340 «Nationalökonomischer Kurs»
Mit etwa 17 Jahren begann ich mich intensiv für Geld und seine Rolle in der Welt zu interessieren. Während 20 Jahren konnte ich dabei aber zu keinen befriedigenden Einsichten gelangen - immer blieben Zweifel übrig; eine Ahnung, dass ich es noch nicht ganz verstanden hätte. Ironischerweise brachte mich ein prominenter Anthroposophie-Kritiker auf die Vorträge Rudolf Steiners zu Geld und Wirtschaft*. Nun lösten sich die Rätselfragen in mir in fast wundersamer Weise auf. Es war aber kein märchenhaftes Wunder von aussen, sondern die in diesen Vorträgen enthaltene Anleitung zum klaren Denken, die dazu führte. Meine ursprüngliche Fokussierung auf das Geld und die Wirtschaft veränderte sich. Sie erweiterte sich auf die (gesamt-)gesellschaftlichen Wirkkräfte, welche in der sozialen Dreigliederung beschrieben werden. Nun beschäftige ich mich seit einigen Jahren damit, wie ich dieses Wissen zu einer Anwendung bringen kann. Die Projektidee „Willconomy.com“ und der Richtige-Preis-Rechner „Honma.ch“ sind die ersten sichtbaren Resultate davon.