Eine freie Initiative von Menschen bei mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ... |
| Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages. Please note that some mistranslations can occur due to machine translation. |
Christi Himmelfahrt 2025 - ein Vortrag von Christoph Bolleßen, 2025
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9

| zurück zu Christoph Bolleßen |
Transkription vom Vortrag Christi Himmelfahrt 2025, veröffentlicht am 29. Mai 2025
+++ Stand 15. Oktober 2025: Dies ist ein maschinelles, vorläufiges Rohtranskript +++
Einleitung und Lesung aus der Apostelgeschichte 00:00:47
Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kultur-Epochen zu diesem neuen Video. Heute an diesem besonderen Feiertag möchte ich gerne zu Beginn des Videos eine Stelle mit euch lesen. Und zwar handelt es sich um eine Passage aus der Apostelgeschichte. Und dort heißt es:
Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her? Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist. Und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde. Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Blicken emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie gespannt zum Himmel schauten, wie er auffuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißen Kleidern bei ihnen, die auch sprachen: Männer von Galiläa, was steht ihr und seht hinauf zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird so kommen, wie ihr ihn habt hingehen sehen in den Himmel.
Die Bedeutung der Himmelfahrt als Brücke zu Pfingsten 00:04:08
Nun, mit dieser Schilderung und ihrer wundervollen, lebendigen, bildhaften Darstellung ist es uns möglich, einen Zugang zu den Ereignissen hinter dem Feiertag Christi Himmelfahrt vorzunehmen. Denn dieser Feiertag ist nicht unerheblich. Er stellt eine wichtige Verbindung her zwischen den Ostergeschehnissen und dem Pfingstfest. Wie wir in der Passage gehört haben, ist diese Christi Himmelfahrt eine Segensbotschaft an die Jünger, dass sie erneut eine Taufe erfahren werden, jedoch diesmal nicht mit Wasser, sondern durch den Heiligen Geist. Sie werden getauft werden mit dem Heiligen Geist.
Wie wir in den Geschehnissen, die im Lukasevangelium geschildert werden, erfahren können, sind diese Geschehnisse um die Himmelfahrt Christi besonders mysteriös, besonders für die Aufmerksamkeit des Lesers geschaffen. Denn wir erfahren hier an beiläufigen kleinen Stellen, dass der auferstandene Christus unter anderem den Menschen, den Jüngern, die mit ihm sind, die Sinne öffnet, auf dass sie die Schriften und die Äußerungen der Propheten wirklich verstehen. Indem er ihnen aufzeigt, in welcher Form diese Propheten und diese alten Schriften über ihn, den Christus, Auskunft geben. Dies ist ein wichtiges Zeichen, eine wichtige Information auch für uns heutige Menschen. Dass wir also erfahren, dass wir den Christus zu suchen haben, sowohl in der Vergangenheit, indem wir durch die Fähigkeit des Geistes erleben können, dass diese Schriften aus alter Zeit uns Zeugnis darüber geben können, wie der Christus aus den Himmeln auf die Erde herabgestiegen ist. In welcher Form er sich in den einzelnen Zeiten der Menschheitsentwicklung äußerte. Welche Geschehnisse mit seinem Herabsteigen bis in die fleischliche Inkarnation hinein verbunden waren.
Geistige Interpretation: Die Cherubim und der Aufstieg Christi 00:08:25
Und nun an diesem Himmelfahrtsgeschehen ist es so, dass wir zunächst einmal sagen können, der Christus in der Mitte seiner Jünger als Auferstandener, nicht mehr in einer stofflich fleischlichen Inkarnation, sondern in seinem Auferstehungsleib in der Mitte der Jünger. Und sie erkennen ihn durch ihre Herzenswärme, durch ihre Herzen. Es gibt diese Äußerung, dass sie ihn erkennen durch ihre brennenden Herzen. Und schließlich, nachdem er ihnen gesagt hatte, sie mögen auf die Ausgießung des Heiligen Geistes warten, erfahren wir, dass er von einer Wolke vor ihren Augen aufgenommen und in den Himmel getragen wird.
Nun, wie haben wir dieses Bild, diese Metapher zu deuten? Wie wir von Rudolf Steiner erfahren, sind die Wesen der höheren Hierarchien bis in die Naturgeschehnisse hinein mit Aufgaben betraut, die unsere Erdenschöpfung direkt betreffen. Wie wir öfter dargelegt haben, geschieht nichts auf Erden, nichts in der Natur in einer unpersönlichen mechanistischen Form, sondern hinter allem stehen Wesen und ihre Taten. Und so haben wir gerade in Bezug auf die Wolken die Mitteilung Rudolf Steiners erhalten, dass hinter der Wolkenbildung die Wesen der ersten Hierarchie zu suchen sind, und zwar im Besonderen die Wesen der Cherubim, die Geister der Harmonien. Und dass wir sagen können, die Cherubim, die hinter den Wolken stehen, hinter der Wolkenbildung stehen, nehmen den Christus auf und führen ihn in den Himmel hinein.
Wir erinnern uns, dass wir einmal dargelegt haben, dass wir im Wesentlichen zwölf Cherubim zu sehen haben und diese zwölf Cherubim bilden in ihrer Gemeinschaft den Tierkreis. Die Tierkreiszeichen, die wiederum besonders auch im Hinblick auf die Individualentwicklung des Menschen und seine jeweiligen Inkarnationen sehr bedeutsam sind. Und ebenso finden wir unter den zwölf Cherubin vier von ihnen, die eine Art Leitungsfunktion einnehmen. Und diese vier Cherubin mit der Leitungsfunktion tragen die Prinzipien des Menschenwesens in sich und repräsentieren diese. Und dies waren Adler, Löwe, Stier und Wassermensch oder Mensch.
Christi Opfer und Rückzug auf den Budiplan 00:13:24
Und durch das Auffahren in den Himmel nehmen die Cherubim den Christus nun in ihre Mitte. Und Rudolf Steiner berichtet uns, dass diese Himmelfahrt Christi ein weiteres großes Opfer des Christus bedeutet. Denn wir erinnern uns, dass wir gesagt haben, vor dem Mysterium von Golgatha haben mächtige Wesen der göttlichen Welt stets so in die Menschheitsentwicklung eingegriffen, dass sie selbst tätig wurden und durch Wesen und durch Menschen gewirkt haben. Und dass die Voraussetzung dafür gewesen ist, dass wenn sie sich bestimmter Menschen bedienten, dass diese Menschen aus ihrer Eigenverantwortlichkeit herausgefallen sind. Das heißt, zugunsten eines höheren Geistes musste dann dieser Mensch oder diese Menschengruppe ihre eigenen Fähigkeiten zurückstellen.
Und die Tat auf Golgatha, das Mittelpunktereignis der gesamten Erdenmenschheitsentwicklung, sollte nun eine Zeitenwende darstellen. Nämlich dahingehend, dass der Christus sich inkarnierte, den Tod überwunden hat, den Jüngern dann im Auferstehungsleib erschien und schließlich mit der Himmelfahrt vor ihren Augen verschwand, unsichtbar wurde. Es ist sogar so, dass er durch die Himmelfahrt in die höchsten Höhen der geistigen Welt hinaufgetragen wird, und zwar noch über die geistige Welt hinaus, wenn wir es so ausdrücken möchten. Um dort zu wachen über die künftige Entwicklung, ohne dabei jedoch einzugreifen.
Wenn wir es auf unserer geistigen Landkarte genauer anschauen wollen, so befinden sich im sogenannten höheren Devachan, in dieser höheren geistigen Welt, dort befinden sich die Keime, die Anlagen unserer höheren Dreiheit, der höheren Dreiheit eines jeden Menschen. Und der Christus begibt sich über diese höhere geistige Welt hinaus, er hebt sich über diese höhere geistige Welt hinaus, und zwar bis auf den sogenannten Buddhi-Plan. Und dieser Buddhi-Plan, der auch genannt wird die Welt der Vorsehung, dort ist die Welt, in der aktives schöpferisches Leben herrscht und ebenso das Element der Wärme, die Wärme an sich, ihr Leben hat. Dort in dieser Welt, in dieser Sternenwelt, inmitten des Tierkreises, dort finden wir dann den Christus und er bildet nun eine Brücke, auf dass der Heilige Geist, der, wenn wir es örtlich beschreiben wollen, nun über dieser Welt der Vorsehung steht. Dort beginnt das Reich der Trinität, der göttlichen Trinität. Und der Christus bildet nun eine Brücke für uns, auf dass der Heilige Geist sich in uns offenbaren kann.
Das bedeutet, dass durch diese Himmelfahrt das Menschenwesen eine ungeheure Aufwertung durchmacht. Die Fähigkeit, die Schrift so zu deuten, dass wir die große Kraft des Sohnes Gottes immer mehr verstehen können, das ist ein großes Geschenk der geistigen Welt. Es werden die Geistaugen den Menschen geöffnet, langsam, auf dass sie erwarten können das Pfingstereignis, die Ausgießung des Heiligen Geistes.
Der Mensch zwischen Himmel und Erde: Die umgekehrte Pflanze 00:20:38
Und weiter können wir deuten, dass es nun geboten ist, nicht wie die Jünger zu verharren und nur in den Himmel zu schauen, sondern wir haben ebenso diese beiden Gestalten in weißen Kleidern, die uns daran erinnern, nicht einfach in den Himmel zu starren, sondern uns darüber bewusst zu werden, dass der Christus wiederkommen wird. Die Frage ist nur, in welcher Form. Und hier haben wir aus meiner Sicht einen Hinweis darauf, dass wir uns inmitten zweier Kräfte hineinzustellen haben, wie wir es in den vergangenen Videos schon einmal ausgeführt haben. Wir haben auf der einen Seite die Kräfte, die uns nach oben über den Erdboden in das Himmlische hinein erheben möchten. Und wir haben ebenso die Kräfte, die uns nach unten in die Materialität, in das Irdische hineinziehen. Beide Kräfte sind nicht zu missachten, aber sie müssen in einer geistigen Klarheit angeschaut werden. Und gerade so, wie es uns beispielsweise die Pflanzenwelt vormachen kann. Sie richtet die Blüte in Richtung Sonne aus, bleibt aber stets mit ihren Wurzeln der Erde treu. Verlässt die Erde nicht.
Und der Mensch ist bildhaft gesprochen zunächst einmal eine Pflanze, die auf den Kopf gestellt ist. Wir haben bei der Pflanze das geistige Zentrum mit der Erde verbunden, sogar unterirdisch, während sie ihre Geschlechtsorgane der Sonne zubindet, nach der Sonne ausrichtet. Bei Menschen ist es genau umgekehrt. Das geistige Zentrum des Menschen richtet sich nach der Sonne, und unsere Geschlechtsorgane richten wir in Richtung Erde aus. Das ist zunächst einmal ein gravierender Unterschied. Und schließlich haben wir Menschen etwas, was wir mit den Tieren gemeinsam haben, was die Pflanzen nicht ihr eigen nennen können. Und zwar gibt es eine Fähigkeit, die laut Rudolf Steiner essentiell wichtig ist, damit ein Lebewesen sich nicht nur wie die Pflanze in einer vertikalen Richtung auszurichten weiß, sondern dass es einem Lebewesen möglich macht, auch horizontal beweglich zu sein. Und das ist die Fähigkeit des Atmens. Der Atem, die Möglichkeit zu atmen, Luft aufzunehmen und sie wieder abzugeben, jedoch in einer veränderten Form. Das befähigt ein Lebewesen, beweglich zu sein in der Horizontalen. Und so können wir sehen, dass der Mensch treu zu bleiben hat, sowohl der Erde als auch dem Himmel. Und in dieser Mittelpunktfunktion sich auszurichten, horizontal und lotrecht, darin finden wir die tiefere Bedeutung der Menschheitsentwicklung. Und dieses Ausrichten, dieses Tarieren inmitten dieser Grundkräfte, dies soll nun nicht durch göttliche Intervention geschehen, sondern aus Freiheit.
Die Johannizeit und das Urbild des Getreidefeldes 00:28:03
Und die Zeit, in die das Himmelfahrtsfest hineinfällt und das Pfingstfest, ist dafür besonders gut geeignet. Denn wir haben auf der einen Seite den Tiefwinter im Januar, wir haben das Weihnachtsfest im Dezember. Dies ist der Punkt, dies ist die Zeit, in der die Erde vollständig eingeatmet hat. Sie hat das, was aus dem Kosmos stammt, ganz in ihr innerstes Wesen aufgenommen. Und dann beginnt sie auszuatmen. Und dieses Ausatmen ist sozusagen an seinem Zenit angelangt, am Ende des Monats Juni, zur Johannizeit. In dieser Zeit befindet sich die Erde, das Innere der Erde, ganz draußen, ganz dem Kosmos hingegeben, hat ihr Inneres nach außen gekehrt, könnte man sagen.
Und gerade in dieser Zeit können wir etwas in der Natur beobachten, das äußerst bemerkenswert ist. In dieser Johannizeit, die unmittelbar auf das Pfingstereignis folgt, sehen wir das Getreide auf den Feldern, die Gräser auf den Feldern in ihrer vollen Höhe, wie sie in der Formation beisammenstehen. Ich möchte hier erwähnen, dass es uns leider heute nicht mehr vergönnt ist, durch die modernen Formen der Getreidezüchtung diesen Anblick wirklich genießen zu können. Denn wir sollten nicht vergessen, dass Getreidepflanzen eigentlich eine Wuchshöhe von über zwei Metern erreichen, deutlich über zwei Metern erreichen. Und dass wenn die Getreidepflanzen diese Wuchshöhe erreicht haben um die Johannizeit, dass wir genau beobachten können, wie sie zum einen ihre reifenden Früchte ganz der Sonne hingeben, die Wurzeln ihre volle Kraft entwickelt haben. Und wie diese Pflanzen mit dem Wind, mit der Bewegung der Luft leben. Das heißt, der Wind bewegt die Pflanzen, die miteinander stehen. Und wir können sehen, wie wunderschöne Formationen durch diesen Wind gebildet werden, wie der Wind durch die Kornfelder streift.
Heute leider nur in einer sehr traurigen Form, wie gesagt, denn die Wuchshöhe der Getreidepflanzen wurde durch Züchtung dahin gebracht, dass die Pflanzen deutlich kleiner werden. Dies hat vor allen Dingen wirtschaftliche Hintergründe. Beim Mähen des Getreides fällt mit einer Wuchshöhe von über zwei Metern sehr viel Stroh an. Das ist der eine Hintergrund. Und die Ähren können in einer solchen Wuchshöhe auch nicht so schwer und groß werden, weil dann der Pflanzenstängel brechen würde. Und auch ist es nur schwer möglich, Pflanzen mit einer solchen Wuchshöhe mit Maschinen zu ernten. Und so hat man sich entschieden, die Wuchshöhe der Pflanzen deutlich zu reduzieren. So hat man weniger Stroh als Nebenprodukt der Getreideernte und man kann die Größe der Getreidekörner, der Ähren, erhöhen und somit einen höheren Ertrag erzielen.
Allerdings sollten wir als geistig strebende Menschen den Blick darauf wenden und sagen, zu welchem Preis geschieht dies. Wenn dieses Hinwachsen zur Sonne, dieses Sich-Hingeben dem Lichtätherischen und der Luft nicht mehr stattfinden kann, welche Qualität haben wir dann in Getreidespeisen zu erwarten? Aber wenn wir das Glück haben, ein Getreidefeld zu sehen, auf dem die Pflanzen wesensgemäß wachsen und wir haben dieses beschriebene Spiel der Pflanzen mit der Erdenschwere, mit der Lichtesleichtigkeit und dem Wind, der die Pflanzen in Bewegung bringt, so kann uns hier ein christliches Prinzip offenbar werden. Jede Pflanze strebt danach, die bestmöglichen Früchte hervorzubringen und gleichzeitig suchen die Pflanzen aber auch den richtigen Abstand zu ihrer nächsten Pflanze. Und durch die Bewegungen, durch die Hingabe an das Licht, an die Sonne und an den Wind, sehen wir, wie der Wind die Bewegungen der Pflanzen so ausrichtet, dass sie immer in einem schönen ästhetischen Verhältnis zueinander stehen, sich gemeinsam bewegen. Trotzdem ist jede Pflanze für sich, aber alle gemeinsam bilden ein Getreidefeld.
Die Aufgabe im Zeitalter der Bewusstseinsseele 00:36:49
Und dieser Wind, der die Pflanzen bewegt, wir hatten es hier in den Videobeiträgen schon einmal ausgeführt, dieses Luftige steht geistig gesehen in einer engen Verbindung mit dem Willenselement. Die Sylphen, die Elementarwesen des Luftigen, stehen in enger Verbindung mit dem Willen. Das heißt, hinter dieser Bewegung, hinter dieser gemeinsamen Bewegung und natürlich auch hinter der individuellen Bewegung steht Wille, Willenskraft. Und wie wir es auch in der Natur beobachten können, kommt es manchmal zu Stürmen, zu starken Winden, in denen es die Pflanzen mit großer Mühe nur vollbringen, ihre natürliche Bewegung dahingehend zu erhalten, dass sie als Einzelpflanze in ihrer Aufrichtung zu bleiben zwischen Erdenschwere und Lichtesleichtigkeit.
Und dass wir sagen können, auch wir Menschen erleben diese Stürme, gerade heute, gerade in unserer heutigen Zeit. Dass aber diese Stürme, die dort ausgelöst werden, in erster Linie darauf zurückzuführen sind, was aus unserem eigenen Willenswesen aufsteigt. Und wenn wir über Christi Himmelfahrt im Jahr 2025 sprechen, dann müssen wir sagen, dass diese Himmelfahrt uns heutzutage eine besonders schwere Aufgabe stellt. Dass wir nun mit dem Beginn des dritten Jahrtausends endgültig vor der Aufgabe stehen, zu realisieren, zu verinnerlichen, dass das Bewusstseinsseelenzeitalter voll begonnen hat. Die Zeit, in der uns der göttliche Wille, der Wind bewegt hat, ist nun vorbei. Alle Winde, alle Stürme, alle Bewegungen, die sich nun sowohl in meinem Einzelleben als auch in meinem Umfeld gemeinsam mit den anderen Menschen vollziehen, sind das Produkt unserer selbst.
Und die Bewusstseinsseele ist ein tiefes Geheimnis und sie ist in gewisser Hinsicht auch ein Paradox. Sie muss es sein. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass die Bewusstseinsseele nun dasjenige Wesensglied an uns Menschen ist, das uns endgültig mit der geistigen Welt verbinden muss. Und die geistige Welt steht in vielerlei Hinsicht in einer Art Gegensatz zum irdischen Geschehen. Geist und Materie sind nicht dasselbe.
Der spirituelle Weg: Atmung, Wille und Tat 00:41:45
Und so haben wir mit Blick auf die Bewusstseinsseelenentwicklung zum einen die große Aufgabe, aus Freiheit heraus mit den anderen Menschen eine Gemeinschaft zu bilden. Das ist die erste Aufgabe, die erste große Aufgabe. Aber die zweite Aufgabe, und die ist aus meiner Sicht essentiell notwendig, um die erste Aufgabe angehen zu können, ist die, dass wir uns wirklich zur Individualität empor schwingen. Das heißt, die volle Verantwortung zu übernehmen für das, was ich aus der karmischen Vergangenheit mitbringe und für das, was aus meinem Wesenskern heraus in die Welt kommt.
Wenn wir es auf das Atmen beziehen, so können wir sagen, Einatmen ist das eine. Das anzunehmen, was besonders die Pflanzenwelt in ihrer keuschen Eigenschaft, in ihrer Uneigennützigkeit, in ihrer hingebungsvollen unerschöpflichen Opferbereitschaft uns zur Verfügung stellt, die frische Luft, die wir zum Atmen, zum Einatmen brauchen, uns zu schenken. Dies zunächst einmal in Dankbarkeit zu tun, das ist das eine. Aber jetzt kommt das Entscheidende, nämlich das Ausatmen. Luft holen, um dann etwas zu tun mit dieser Luft. Denn im Ausatmen liegt das Wort. Wir benutzen das Ausatmen, um das Wort zu formen, um das Wort zu sprechen, um etwas auf der Welt zu tun, unsere Gliedmaßen zu benutzen.
Und so ist es nicht unerheblich, dass wir im Hinblick auf das Himmelfahrtsgeschehen im Lukas-Evangelium lesen können, dass der Christus, bevor er in den Himmel auffährt, seine Hände hebt vor den Jüngern. Seine Hände emporhebt. Dies ist eine Tat, die mit Willen verbunden ist. Und diese kleine, aber ausdrucksvolle Tat heißt, ich hebe die Hände empor gegen die Erdenschwere. Mein Wille erhebt mich über die Erdenschwere. Und wir hatten ja gesagt, dass besonders die Hände im Hinblick auf die Entwicklung des Menschen interessant sind, dass einmal die Hände in Zukunft unser Haupt bilden werden in der nächsten Inkarnation. Man könnte auch sagen, das, was ich nun tue auf Erden, wird einmal in einem nächsten Leben schicksalsbestimmend für mich sein. Und wenn wir die Hände emporheben in Richtung Sonne, uns öffnen dem Geistigen, so ist dies die richtige Richtung in der heutigen Zeit.
Der Geist ist Fleisch geworden. Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Und nun muss das Fleisch wieder Geist werden. Wir haben uns durch die Tat auf Golgatha und durch die Deutung und das weitere Opfer des Christus durch die Himmelfahrt in diesen Kontext hineinzuleben, wenn wir die christliche Botschaft verstehen wollen. Unser Wille bestimmt nicht nur unser Schicksal, nicht nur das Schicksal der Menschheit, sondern auch das Schicksal der gesamten Welt. Deshalb sagt uns der Christus auch, bis an das Ende der Erde sollen wir mit ihm verbunden bleiben. Denn dieses Leben, dieses geistige Leben, das wir dank seines Opfers nun schöpfen können aus den höchsten Höhen der geistigen Welt, mit dem wir uns jederzeit verbinden können, diese Möglichkeit muss von uns in Freiheit ergriffen werden. Der Christus tritt nicht deterministisch auf. Und selbst der Vater hält sich im Hintergrund. Die Brücke ist der Heilige Geist. Und wie wir wissen, ist der Heilige Geist zunächst einmal besonders verbunden mit dem Denken.
Und wenn wir sagen, wir erheben unser Denken, wir veredeln unser Denken, so ist besonders das Himmelfahrtsereignis hervorragend dafür geeignet. Die Erden schwere als Teil unseres Wesens, als wichtiger Teil unseres Wesens. Erden schwere. Dann aber die Verbindung zum Licht, die Lichtesleichtigkeit zu sehen. Wir wissen, dass unser ätherischer Leib, der der Bildner unseres physischen Leibes ist, unter anderem aus Licht und Klang besteht. Und das Denken ist ein ätherischer Vorgang. Zumindest das Denken, wie es heute immer mehr um sich greifen sollte. Das heißt, indem wir uns erheben von der Erdenschwere zur Lichtesleichtigkeit. Das ist ein entscheidender Schritt. Und schließlich verbinden wir uns dann mit unseren Schöpferkräften, indem wir sagen, durch den Atem, wie wir den Atem verwenden, wie wir den Atem sehen. Zunächst Demut, Dankbarkeit, durch das Einatmen, während des Einatmens, dann dieser Moment des Innehaltens und dann das Ausatmen. Und das Ausatmen ist die Form des Wortes. Und mit dieser Form des Wortes kommen Taten in die Welt, durch mich.
Schlussgedanken und Ausblick 00:53:27
Und wenn wir nun reflektieren, dann können wir sagen, welche Taten möchte ich denn durch mich in der Welt verwirklicht sehen. Das wäre die Zukunftsperspektive. Und ebenso die Fähigkeit entwickeln, welche Worte und welche Taten ausgehend von meinen Gedanken kommen denn im Moment, sozusagen als Situationsanalyse, in die Welt. Und dann können wir meist beobachten, dass in unserem Denken Kräfte wirksam sind, die durchaus noch einer Veredelung unterzogen werden könnten. Denn wir dürfen nicht vergessen, auch im Denken waltet Wille. Und der Wille ist das Bindeglied, unser seelisches Tor zu unserem Ich. Das heißt, indem wir den Atem genauer beobachten, den Atem veredeln, kommen wir von der Seele zum Geist, indem wir sagen, in dieser Verwendung des Atems zu sehen, wie der Wille, mein Wille, in diesen Vorgängen wirkt. Im Denken wirkt, im Fühlen wirkt, mein ganzes Seelenwesen durchwebt, komme ich zu meinem wahren Selbst, zu meinem Geistselbst.
Und hier nun zu sehen, wie der Christus die Hände hob, bevor er von der Wolke aufgenommen und in den Himmel getragen wurde. Dass wir darin zu sehen haben, unser Streben nach Höherem, nach unserem höheren Ich, indem wir dem Christus nachfolgen, seine Taten, seine Worte, die uns geschenkt wurden durch das Neue Testament, durch die Evangelien. Aber auch im Wirken, in den Werken Rudolf Steiners. Hier können wir uns mit dem Christus vertraut machen. Auf ganz individuelle Weise. Durch den Heiligen Geist, durch den veredelten Geist, der jedoch nur zu uns kommt, wenn wir es wollen. Und das Wollen drückt sich aus durch Taten, durch Bestrebungen, durch Bemühungen, durch Arbeit, innere, esoterische Arbeit.
Und dann können wir dem großen christlichen Mysterium immer näher kommen. Es ist ein Weg, den jeder für sich beschreiten muss. Und doch können wir aus diesem individuellen Weg Gemeinschaftliches herausnehmen, herausgewinnen, wie es Christian Morgenstern so schön formulierte: Wir fanden einen Pfad, ein kleiner Weg durch das Individuelle zum Gemeinschaftlichen. Aber dadurch müssen wir erst hindurch gehen, wirklich Individualitäten zu werden und nicht an der Schwelle dieses Pfades, dieses Tores ängstlich umzukehren, um zu sagen, wir retten uns wieder in die alten Formen von Gemeinschaft. Dies ist ein Abweg. Die Zeiten des Blutes sind vorbei. Die Zeiten der Völker sind vorbei. Die Zeiten der Konfessionen sind vorbei. Die Zeiten der Parteilichkeiten sind vorbei. Nur die Zeiten der Freiheit und der Individualität führen in die Zukunft. Und mit diesem schmalen Pfad verbindet uns in besonderer Form die Himmelfahrt Christi.
Und das war mir wichtig, heute mit Ihnen, mit Euch zu teilen. Und ich möchte mit Blick auf die Uhr und in dieser Himmelfahrtsstimmung gerne das heutige Video zu Ende führen. Ich wünsche Ihnen, wünsche Euch eine schöne Himmelfahrtszeit, hin zum großen Pfingstereignis, hin zur Johannizeit. Und sage vielen Dank fürs Mitdenken, für das Interesse an diesen Videos, an diesem Kanal. Ein ganz besonderer Dank an alle, die diesen Kanal auch finanziell unterstützen. Es ist sehr willkommen und ich hoffe, dass wir uns im nächsten Beitrag wiedersehen. Alles Gute, bis dahin und bis bald.
Glossar
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar A
A
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar B
B
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar C
C
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar D
D
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar E
E
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar F
F
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar G
G
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar H
H
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar I
I
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar J
J
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar K
K
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar L
L
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar M
M
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar N
N
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar O
O
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar P
P
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar Q
Q
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar R
R
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar S
S
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar T
T
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar U
U
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar V
V
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar W
W
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar X
X
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar Y
Y
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar Z
Z
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar 0-9
0-9



