Heilung und Begeisterung - Teil 5 von Christoph Bolleßen, 2024

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Heilung und Begeisterung | Teil 5

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Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kulturepochen zu diesem neuen Video. Es handelt sich um den fünften Teil unserer Reihe Heilung und Begeisterung und wir befinden uns ja nach wie vor mitten in der Michaelischen Zeit, das heißt der Herbst hält nun stark Einzug und ich möchte auch heute ein wenig stärker in Bezug zu dieser Michaelzeit, zu dieser Michaelizeit bleiben und bitte im Vorfeld ein wenig um Verständnis, meine Stimme ist noch nicht so ganz wiederhergestellt, das bedeutet ich werde zwischendurch immer ein wenig räuspern oder auch mal einen Schluck Wasser zu Hilfe nehmen. Ich hoffe aber, dass es trotzdem gehen wird.

Ja, die Michaelzeit ist ja, wie einige von euch wissen und wie es uns ja auch die Lebenserfahrung durchaus zeigt, immer eine Zeit, die auch sehr viel mit dem Tod, mit dem Sterben, mit dem Absterben zu tun hat und ich möchte heute darauf ein wenig Bezug nehmen, allerdings in einer Form, die möglichst nah auch am Michael-Impuls gelagert ist und die auch vielleicht das ein oder andere neue Licht werfen kann auf die aktuellen Zeitereignisse, die nach wie vor in sehr starker Form auf uns einwirken und ich möchte beginnen heute mit einer kleinen geografischen Reise als auch mit einer kleinen Zeitreise in die Vergangenheit, möchte mich bewegen mit euch in die ersten nachchristlichen Jahrhunderte, in diesen ersten nachchristlichen Jahrhunderten nach dem Mysterium von Golgatha bis dann in das spätere Mittelalter hinein. Dort finden ganz entscheidende Dinge statt, die aus der äußerlichen Geschichte heraus kaum abzulesen sind. Wir erfahren von Rudolf Steiner, dass er diesen Begriff, der ja auch heute noch durchaus üblich ist, nämlich die Bezeichnung finsteres oder dunkles Mittelalter, dass er diesen Begriff tatsächlich als angemessen ansieht, aber nicht aufgrund der Tatsache, dass dort besonders böse Dinge passiert sind, wir werden gleich darauf kommen, sondern vielmehr, dass uns diese Zeit eigentlich, was das Innere der damals inkarnierten Menschen, das heißt ihr Seelenleben, das was sie innerlich bewegte, in den Überlieferungen der Geschichte eigentlich kaum begegnet.

Und das ist auch nicht ohne Grund so, denn einige Fundamente, einige Keimpunkte könnte man sagen, die unsere heutige Situation zur Folge haben, sind genau in dieser Zeit verortet. Und es gibt Kräfte in der Welt, die nicht daran interessiert sind, dass sich diese Zusammenhänge aus der Vergangenheit den Menschen heute erschließen und dass wir auf diese Art und Weise, so wie es die Anthroposophie immer beabsichtigt, eine Befriedung, einen friedlichen Impuls hineinsenden können in die Vergangenheit, in die Gegenwart und damit dann auch in die Zukunft. Aber dieses Licht der Versöhnung, dieses Licht des Friedens ist nur dann wahrhaftig, wenn diese Zusammenhänge, die damals sich zugetragen haben, dann aus der heutigen Bestrebung der Geisterkenntnis heraus tiefer erkannt, verstanden und dann auch entsprechend berücksichtigt werden in dem, was die zukünftige Gestaltung des Zusammenlebens der Menschen betrifft.

Und wie gesagt, wir gehen zurück in das vierte, fünfte, sechste christliche Jahrhundert, nachchristliche Jahrhundert und wir finden dort in dieser Zeit eine höchst interessante Ansammlung von hochgeistigen Impulsen, die wie gesagt für unsere heutige Zivilisation und unsere heutige Situation enormen Einfluss haben. Und zwar möchte ich zunächst einmal verweisen auf ein Gebiet, in dem wir heute den Staat Iran vorfinden. Ihr merkt also, der geografische Raum, über den wir vorwiegend heute auch sprechen möchten, ist der Nahe Osten.

Und auf dem heutigen Staatsgebiet des Iran, wir hatten es in den Videos auch schon einmal kurz thematisiert, dort gab es in dieser Zeit der ersten nachchristlichen Jahrhunderte eine besondere Bildungsstätte, könnte man sagen. Eine Bildungsstätte, die sehr stark hinorientiert war auf eine geistige Strömung, die Rudolf Steiner den Arabismus nennt. Und dieser Arabismus war geprägt von Kräften, die in den vorchristlichen Zeiten, in den jüngeren vorchristlichen Zeiten und auch in den Zeiten unmittelbar nach dem Mysterium von Golgatha, diese Kräfte haben den Menschen, man könnte sagen, hingeführt zu einem immer stärkeren Eigendenken, zu einer immer stärkeren Emanzipation von der ursprünglichen menschlichen Konstitution des Eingebundenseins, des Eingebettetseins in eine Art Kollektivbewusstsein, in eine Art Naturbewusstsein, in dem der Mensch dann in Gruppenseelenhaftigkeit mit anderen vereint war.

Und wir finden nun, in diesen nachchristlichen ersten Jahrhunderten finden wir eine starke Bestrebung der geistigen Welt, die Menschen also herauszuheben aus diesen Verhältnissen, und sie immer mehr in ein Eigendenken hineinzubringen. Und ein Wesen, das bei diesem Weg, bei dieser Umstellung auch tatkräftig mitwirkte, war Erzengel Michael. Michael als das Antlitz des Christus.

Seine Kraft wirkte vor dem Mysterium von Golgatha in den Menschen, sodass die Menschen die Fähigkeit hatten, wie Rudolf Steiner es beschreibt, die geistige Welt von innen heraus zu schauen, geistige Anschauungen sich zu holen und diese geistigen Anschauungen, diese geistigen Begrifflichkeiten, die sie sich durch diese Michaelische Wirkung verschaffen konnten, dann in der Wirklichkeit wiederzuerkennen. Das bedeutet in der äußeren Wirklichkeit, in der physischen Welt, wenn man so will. Das heißt, der Weg des alten geistig strebenden Menschen war von innen nach außen, und das hatte damit zu tun, dass diese Michaelische Kraft noch nicht ganz bei den Menschen, noch nicht ganz auf der Erde angekommen war.

Und nun in dieser nachchristlichen Zeit der ersten Jahrhunderte kam die Michaelkraft vollständig bei den Menschen und auf der Erde an und hatte zur Folge, dass, wie gesagt, das Eigendenken, das Emanzipationsbestreben der Menschen immer stärker wurde. Und diese notwendige Lage innerhalb der Erdenentwicklung, innerhalb der Menschheitsentwicklung versuchten sich natürlich nun Kräfte zunutze zu machen, die es mit der Menschheit nicht so gut meinen. Und an dieser Stelle würde ich gerne eine wichtige Unterscheidung vornehmen, auch das hatten wir schon ein paar Mal thematisiert, dass wenn wir die unterschiedlichen Qualitäten der Widersacherkräfte ansprechen und benennen, dass wir sagen können, dass die Wesenheiten luziferischer Art und die Wesenheiten arimanischer Art und ihre Führer, wenn man so will, sind ja dann Luzifer und Ariman als eigene Wesenheiten, dass diese beiden Kategorien von Widersachern ganz klar einen göttlichen Auftrag haben, nämlich den Menschen ein wenig zu verführen, könnte man sagen, ein wenig vom Weg abzubringen, aber sie sind schließlich doch Helfer auf dem Weg des großen göttlichen Willens, des großen göttlichen Projektes, etwas moderner gesagt, nämlich einen freien Menschen, ein freies Menschenwesen hervorzubringen, der durch seine Freiheit dann eben auch die Möglichkeit hat, sich für das Böse zu entscheiden.

Und das Böse ist, so gibt uns Rudolf Steiner diese wunderbare Definition, das Böse ist nur ein zeitversetztes Gutes. Und somit haben wir die luziferischen Wesen und die arimanischen Wesen nun zunächst einmal ein wenig separat zu halten in unserer heutigen Betrachtung, aber vielmehr geht es nun um Wesen, die in ihrem Willen zum Bösen noch einmal wesentlich höher stehen als Luzifer und Ariman. Und diese Wesenheiten nennen sich zunächst einmal die Asuras.

Die Asuras sind Wesenheiten, die ihren Ursprung haben auf dem alten Saturn und während die luziferischen Wesen vornehmlich den Astralleib des Menschen anvisieren, um dort entsprechend zu wirken, die arimanischen Wesenheiten den Ätherleib des Menschen. So sind es die asurischen Wesen, die den physischen Leib des Menschen zerstören wollen, aber sie tun es auf eine Art und Weise, die ebenso schädlich ist für die Ich-Organisation des Menschen. Das heißt, die Asuras sind in der Lage, so drückt es Rudolf Steiner aus, Splitter aus dem Ich des Menschen herauszubrechen und diese Splitter sind in dem Moment, wo sie dann den Asuras in die Hände fallen, für immer verloren.

Und diese asurischen Wesen, ihnen ist es möglich, seit einiger Zeit nun auch in der Menschheit zu wirken, beginnend mit dem Anbruch des Bewusstseinsseelenzeitalters, aber ganz besonders auch in den Zeiten des modernen Menschen, in den Zeiten der Moderne, der kulturellen Moderne. Allerdings sind wir damit noch nicht am Ende der Kategorien von Widersacherwesen, sondern wie Rudolf Steiner uns angegeben hat, gibt es eben noch ein Wesen, das sozusagen der Regent der Asuras, der Regent der arimanischen Wesen ist, und dieses Wesen ist der Sonnendämon Zorat. Dieser Name Zorat verbirgt sich hinter der in der Apokalypse des Johannes genannten Zahl 666 und dieses Wesen, das von Zeit zu Zeit in der Weltenentwicklung seinen Einfluss besonders geltend machen kann, auch dieses Wesen ist in unserer Zeit dabei, seine Impulse so kräftig es möglich ist, in die Menschheitsentwicklung hinein zu senden.

Und wir hatten es hier auch einmal benannt, dass es in unserer Zeit heute auch besonders darum geht, dass wir uns mit dem Lebensrätsel des Bösen auseinandersetzen, während die Menschen im griechisch-lateinischen Zeitalter die Aufgabe hatten, das Geheimnis von Geburt und Tod zu beleuchten. Und weil unsere vornehmliche Aufgabe nun dieses Lösen des Rätsels des Bösen ist, so haben wir aus meiner Sicht gerade in dieser Michaelzeit, die uns jedes Jahr im Herbst gegeben wird, auch die Verpflichtung uns mit dem Bösen zu beschäftigen. Und wenn wir nun zurückkommen wollen auf die Geschehnisse im Nahen Osten in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten, so ist diese besondere Bildungsstätte, die ich angesprochen hatte, auf dem heutigen Staatsgebiet des Iran, eine Keimzelle des Arabismus.

Und dieser Arabismus war damals vom Wesen Sorat beeinflusst. Und sein Vorhaben war es, den Menschen des Nordens, das heißt den Menschen Europas, verfrüht die Möglichkeit zu geben, in eine Art Bewusstseinsseelenzustand hineinzukommen. Das heißt, hier sollte in den Menschen etwas geweckt werden, verfrüht geweckt werden.

Wir erfahren von Rudolf Steiner, dass die arimanischen Mächte stets die Dinge zu früh bringen wollen. Und hier sollte also eine Art arimanische Bewusstseinsseele nach Norden, ausgehend vom Nahen Osten, gebracht werden zu den Menschen. Und wenn dieses Vorhaben Sorats geglückt wäre, dann hätte die Menschheitsentwicklung bis heute eine völlig andere Bahn eingeschlagen.

Aber dieser Impuls, dieser stark materialistisch geprägte Impuls, in dieser Akademie von Gondishapur wurde eine Art Fundament gelegt für die später sich immer mehr zur Hochblüte entfaltenden Naturwissenschaft. Es wurden also Gelehrte und Forscher aus allen Gegenden umliegend um die Akademie von Gondishapur eingeladen, dort zu forschen. Und dieser intellektuelle Forschungsimpuls hatte auch eine recht atheistische Prägung.

Das heißt, man wollte den Menschen also quasi zu früh aufwecken, man wollte ihn in die Lage versetzen, sich aufgrund seiner sinnlichen Forschungen sehr, sehr weit von der geistigen Welt zu entfernen. Und das wäre im damaligen Zustande der Menschheit noch nicht zuträglich gewesen. Und somit ist dieser arabistische Impuls abgedämpft worden, und zwar durch einen harten Kompromiss, den die geistige Welt damals eingehen musste.

Und zwar wurde es dadurch ermöglicht, den Impuls von der Akademie von Gondishapur zu stoppen, dadurch, dass sich der Mohamedanismus, das heißt der Islam, die islamischen Eroberungen in diesem Gebiet mehr oder weniger schützend zwischen die europäische und die nahöstliche Menschheit einbringen konnte. Und doch konnte noch einiges an Wucht dieses Impulses vorwiegend über die Kultur der Mauren nach Europa gelangen. Und das heißt, wir haben also diesen Impuls von Gondishapur, der nach Europa gelangt, und zusätzlich gibt es einen zweiten Impuls, der jedoch auch mit dem Wesen Sorat und mit den arimanischen Mächten zu tun hat.

Nämlich, dass in dieser Zeit sich begann, die römisch-katholische Kirche zu formieren. Und auch hier haben wir einen starken geistigen Impuls, der dann, man könnte sagen, einen kleinen Höhepunkt in dieser Zeit im Jahr 869 erfahren hat. Damals fanden die ersten Konzilien statt.

Das heißt, es gab in diesem urchristlichen Fundament zwei Gruppen von Vertretern. Die einen hielten eine institutionalisierte Kirche für nicht richtig. Die anderen wollten eine institutionalisierte Kirche.

Und die letztere Gruppe setzte sich dann schließlich durch und begann also die Formierung einer weltweit operierenden christlichen Kirche mit der Ernennung eines Papstes, eines Kirchenobers, und was dieser Gruppe nun gelang, im Jahr 869 auf diesem Konzil von Konstantinopel, war, so drastisch drückt es Rudolf Steiner aus, den Geist abzuschaffen. Konkret bedeutet das, das Menschenwesen, das vorher aus Körper, Seele und Geist definiert wurde, bestand fortan nach diesem konzilianischen Beschluss nur noch aus Leib und Seele. Und das hatte zur Folge, dass gesagt wurde, alles das, was aus dem Übersinnlichen geschöpft wurde, das soll den Menschen nun fortan ausschließlich durch die Schrift offenbart werden.

Das war die Geburtsstunde des heute recht negativ konnotierten Glaubens. Nämlich, dass wir Schriften haben, alte Schriften haben, in denen dann lebendige Anschauungen aus der geistigen Welt. Wir wissen, dass zum Beispiel diejenigen, die mit dem Christus Jesus auf Erden gewandelt sind und auch die Evangelisten, das waren Menschen, die ihre Imaginationen, ihre Bilder noch selbst aus der geistigen Welt geschöpft haben und sie dann aufschrieben.

Und dieser neue Impuls, um diese kleine römische Gruppe, Rudolf Steiner nennt sie auch das römische Kollegium, diese kleine Gruppe wollte nun zwei Dinge erreichen. Zum einen, dass die Menschen fortan nur noch an den tradierten Schriften, das heißt an den tradierten Normen, Werten, Gesetze dieser Zeit, in der sie sich damals trafen, gebunden sind. Und dass Neuschöpfungen, das bedeutet die Zugänge in die geistige Welt, die ja jeder Mensch haben kann, dass diese Zugänge verunmöglicht werden sollten.

Das heißt also, Abhängigkeit von den Schriften, Zugänge in die geistige Welt, individuelle Zugänge in die geistige Welt zu verstellen und damit auch mit Stumpf und Stil, so drückt es Rudolf Steiner aus, das Initiationsprinzip auszulöschen. Und dieses Initiationsprinzip, dahinter verbirgt sich eigentlich eine innere Entwicklung des Menschen, wir würden heute vielleicht sagen ein Schulungsweg, ein geistiger Weg, ein spiritueller Weg, den Menschen die Perspektive zu nehmen, dass jeder Mensch zu einem solchen Weg in der Lage ist. Und wenn wir es aus der damaligen Sicht sehen, dann war dieses Vorgehen zunächst einmal von einem gewissen Standpunkt aus vielleicht auch legitim, denn die Botschaft Christi, dieses Mittelpunktereignis der Menschheitsentwicklung, sollte natürlich auch nach Norden sich verbreiten können.

Und wir hatten im Norden, das heißt in Mitteleuropa, noch recht heidnisch-pantheistische Verhältnisse. Man könnte sagen, die Menschen waren noch sehr wild, wenig zivilisiert und man wollte sozusagen auf der einen Seite diese frohe Botschaft, das Evangelium, frohe Botschaft, möglichst weit auch nach Norden tragen. Auf der anderen Seite machten sich diese Motivation natürlich die dunklen Kräfte, von denen eben gesprochen wurde, zunutze, um möglichst weit in die Zukunft hinein, das heißt über die Zeit, in der diese Motivation der gesundenden Einflussnahme auf die europäische Menschheit schon abgelaufen sein würde.

Und wir erfahren von Rudolf Steiner, dass der naturwissenschaftliche Impuls, so wie er dann später im 16. 17. Jahrhundert in Europa seine volle Blüte erreicht, dass dieser nun mit dem Jahrhundertwechsel 19.

bis 20. Jahrhundert, also ab 1899, hätte mit voller Kraft überwunden werden müssen. Und wenn wir noch mal kurz zurückgehen auf die Akademie von Gondischapur, so sagt Rudolf Steiner, dass die damaligen geistigen Kräfte und diejenigen, die sich mit zweifelhaften Wesenheiten, mit zweifelhaften Menschen verbündeten, dass die auch eine starke Wirkung hatten in spätere Jahrhunderte.

Wie wir wissen, können sich bestimmte Persönlichkeiten, bestimmte Seelen dann auch wiederverkörpern. Und so erfahren wir von Rudolf Steiner dieses sehr interessante Detail, dass der damalige Kalif von Bagdad, unter dessen Regentschaft diese Akademie von Gondischapur, in voller Blüte stand. Dieser Mensch trug damals den Namen Harun al-Rashid und er zählte zu diesen großen arabistischen Denkern und dass diese Persönlichkeit, diese Seele später, als der Naturwissenschaftler Francis Bacon in England wiedergeboren wurde.

Und Francis Bacon, vielleicht kennen ihn einige von euch, ist unter anderem bekannt geworden. Ich möchte vielleicht zwei Zitate von ihm hier bringen. Das erste und wohl bekannteste seiner Zitate ist, Wissen ist Macht, für das er sehr bekannt geworden ist.

Und die zweite Aussage, die vielleicht nicht ganz so populär ist, aber die aus meiner Sicht sehr deutlich macht, wie diese Persönlichkeit innerlich geartet war, ist die folgende. Ich kann sie nicht original zitieren, aber sinngemäß sagt er, man muss die Natur auf das Folterbett spannen und sie dort foltern, bis sie ihre Geheimnisse preisgibt. Und Francis Bacon, spielt im Aufschwung, man könnte auch sagen im Siegeszug der materialistischen Naturwissenschaften eine doch wichtige Rolle.

Und wir können hier bereits erkennen, wir können spüren, dass hier ein Zusammenhang mit Sicherheit vorhanden ist. Das heißt also, diese beiden Impulse machen sich nun auf den Weg nach Norden. Aber Rudolf Steiner sagte, im Gegensatz zu den Menschen des Südens, die alle sehr stark von dieser Qualität der beiden Impulse, die ich gerade versucht habe ein wenig zu beschreiben, beeinflusst waren und die auch aus der Tradition dieser alten Einweihung, das heißt aus dem Inneren heraus, aus der inneren Anschauung der geistigen Welt zu verfahren, die Menschen des Nordens brachten etwas anderes mit.

Die Menschen des Nordens waren so geartet, dass sie sich aufgrund ihrer heidnischen Abstammung etwas erschließen konnten, was so geartet war, dass sie, man könnte sagen, den entgegengesetzten Weg geistiger Erkenntnis nahmen, denn sie entzündeten ihre geistige Schau an der Außenwelt. Das heißt, durch die Wahrnehmung der äußeren Welt, schlossen sie auf Zusammenhänge in der geistigen Welt. Rudolf Steiner bringt dafür das Beispiel, dass in den germanischen Stämmen oft diese Verehrung der Tat oder Taten, die besondere Menschen vollbracht haben, das waren in diesen Stämmen, in diesen gesellschaftlichen Zusammenhänge dann oft Krieger, Heerführer.

Ihre Taten, ihre äußeren Taten traten den Menschen vor die Seele, oftmals besonders stark, wenn sie über die Schwelle des Todes gegangen waren. Rudolf Steiner bringt etwa das Beispiel Karls des Großen, der dann beschrieben wurde als der große Anführer der Kreuzritter, der Kreuzfahrer, die damals sich auf die Kreuzzüge ins heilige Land begaben und wo die äußerliche Wahrnehmung nur feststellen kann, dass Karl der Große zur Zeit der Kreuzzüge nicht mehr inkarniert war. Und doch war es so, dass die Kreuzritter Karl den Großen als ihren Anführer sahen.

Und das heißt, die Menschen des Nordens hatten neben der physischen Welt eine Art Schattenwelt, die Welt der Toten, jederzeit ganz nah seelisch vor sich. Jedoch blieben sie weitestgehend wach für die Außenwelt. Und durch diese Wahrnehmungen in der Außenwelt ging ihnen dann eine Entsprechung, ein tiefer Zusammenhang im Übersinnlichen auf.

Und das ging so weit, dass diese europäischen nordischen Menschen sagten, dass die Toten in der Schattenwelt eigentlich die wahren Lebendigen sind. Und Rudolf Steiner beschreibt es, dass das, was diese nordischen Menschen dort fühlten, tief in sich trugen, war eigentlich die Fortsetzung des Christusereignisses. Sie bereiteten das vor, was dann später, viel später, nämlich ab dem 20.

Jahrhundert in den Menschen Mitteleuropas geschehen sollte, nämlich dass sie den Christus, die Auferstehung des Christus im ätherischen Würden wahrnehmen können. Die Anlage dazu stammt aus den Völkern, aus den Menschen des Nordens. Und wenn wir diese Dinge nun zusammenführen, dass die europäischen Menschen, die mitteleuropäischen Menschen, zwei Impulse in sich vereinen können, nämlich einmal den Impuls des Südens, in dem durch tiefe Innerlichkeit Anschauungen aus der geistigen Welt herausgeholt werden, und den Impuls des Nordens, in dem durch ein Verbinden mit der Außenwelt Rückschluss gezogen werden kann auf die geistigen Zusammenhänge, dass dies zur Folge hat, dass aus diesem Verschmelzen eine gewaltige christliche Gestaltungskraft ausgehen wird.

Wenn wir es an einer Stelle noch einmal etwas mehr fokussieren und einmal die Qualität der deutschen Sprache uns anschauen, so sagt Rudolf Steiner, dass in der deutschen Sprache es möglich ist, dass der spirituelle Gedanke, der Gedankeninhalt eines spirituellen Gedankens gleichberechtigt mit der spirituellen Empfindung in der Seele koexistieren kann, gleichzeitig. Und diese Tatsache ist unter anderem ein wichtiges Fundament für das Etablieren einer Geisteswissenschaft. Es ist also kein Zufall, dass Rudolf Steiner im deutschsprachigen Raum seine Anthroposophie gegeben hat.

Und damit sollte vielleicht auch ein wenig deutlich werden, mit was für einer enormen Verantwortung wir uns hier gerade eingefunden haben. Und auf der anderen Seite auch, mit welcher Wucht die Widersachermächte nach wie vor versuchen, die mitteleuropäische Kultur zu zerstören. Und wenn wir nun noch einmal den Sonnendämon Sorath aufgreifen, so erfahren wir von Rudolf Steiner, dass es drei Sorath-Impulse gibt, die sich für den einigermaßen für uns überschaubaren Zeitraum geltend machen.

Wir hatten es hier in einem anderen Video schon einmal kurz benannt. So sagt Rudolf Steiner, dass der erste sorathische Impuls im Jahr 666 nach Christus ausgesendet wurde. Und in diesen ersten sorathischen Impuls fallen dann die Dinge, die heute angesprochen wurden.

Auch die Verbreitung des Islam wird unter diesen Impuls gesetzt von Rudolf Steiner. Das heißt also, heute ist diese Religion ganz anders zu bewerten, als damals zur Zeit, als sie sich schützend vor den Impuls von Gondischapur stellte. Der zweite sorathische Impuls war die Vernichtung des Templerordens im Jahre 1332.

Und der dritte und stärkste sorathische Impuls betrifft das Jahr 1998. Und wenn wir davon ausgehen, dass das Jahr 1998 immer der Startpunkt für uns sein muss, wenn wir den dritten sorathischen Impuls verstehen oder aufsuchen möchten, so müssen wir zum einen berücksichtigen, dass Rudolf Steiner sagt, dass dieser dritte sorathische Impuls der stärkste sein wird und dass sich das, was 1998 durch das Wesen Sorath angestoßen wurde, nun dabei ist, sich immer noch und immer mehr zu entfalten. Und ich denke, niemand wird ableugnen, dass wir mit dem Beginn des dritten Jahrtausends, denn das dritte Jahrtausend beginnt mit dem Jahr 2000, dass wir sagen können, die Ereignisse, die seitdem stattgefunden haben, sind von großer, ungewohnt heftiger Wucht.

Und dies soll uns aber nicht entmutigen, auch wenn es mit Sicherheit so ist, dass es nicht weniger werden wird. Aber wir haben durch die frohe Botschaft der Anthroposophie die Möglichkeit, uns innerlich so aufzustellen, dass wir auch mit diesen Kräften werden umgehen können. Durch eine starke Hinwendung zum Geist, zu einer Verlebendigung, zu einer Reformation der relevanten Gesellschaftsbereiche, die getragen sind von einem christlichen Herzen, von christlichen Herzenskräften, werden wir in der Lage sein, dies alles zu meistern.

Was dafür allerdings notwendig ist, neben dem Herzen, ist auch der Kopf, sprich die Erkenntnisarbeit. Ein ruhiges Durchschauen, ein ruhiges Forschen wertfrei, neutral, ergebnisoffen, ist von sehr hoher Wichtigkeit. Dass wir uns frei machen von jeglichen ideologischen Barrieren, die in uns allen, niemand ist frei davon, eine gewisse Borniertheit erzeugen, indem sie uns durch geschickte Kräfteäußerungen in unseren Seelen sagen, schau dort nicht hin, geh dort nicht weiter, dort gibt es nichts für dich, nichts Wichtiges.

Meistens sind genau an diesen Stellen die entscheidenden Punkte, um in der Erkenntnis und in der Selbstentwicklung weiterzukommen. Also nutzen wir so gut wir es können, gerade in dieser Michaelzeit, die Kraft des Michaelischen Schwertes, das wir selbst zu schmieden haben, und zwar in uns, aus uns heraus. Und gehen wir den Weg immer mehr in Richtung Christus, in uns, aber nicht indem wir uns einfach nur unterwerfen, sondern das, was uns ausmacht, jeden von uns, ganz individuell, jeder von uns hat etwas, das nur er als Qualität in die Welt bringen kann.

Und dieses kleine Quäntchen Qualität, das darf niemals ausgelöscht werden. Und schon gar nicht zugunsten eines trügerischen Untergehens in zwanghafter Gruppenseelenhaftigkeit, weil wir vielleicht dazugehören wollen, weil uns der Mut fehlt, eine eigene Position zu beziehen. Vielleicht fehlt uns auch die Kraft manchmal, was völlig verständlich ist.

Aber wir sollten an die Kraft unseres Selbstes glauben und sie immer so nah wie möglich am wirkenden, lebendigen Gott, dem Sohn, stärken und wärmen. So viel vielleicht für heute. Danke vielmals an alle Zuschauer, die diese Gedanken mitdenken, denen diese Beiträge vielleicht ein wenig dienlich sein können.

Ich möchte mich auch sehr herzlich bei allen, die eine Spende an diesen Kanal richten, danken. Eure Spenden sind sehr willkommen, sehr wichtig. Und auch ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei denjenigen, die ein Schaubild durch eine Spende bestellt haben.

Ich hoffe, die Sendungen sind wohlbehalten bei euch eingetroffen und dass euch das Schaubild ein wenig Freude macht, eure Arbeit unterstützen kann. Und dann sage ich in diesem Sinne, kommt gut durch diese bewegten Zeiten. Der Christus ist bei uns bis ans Ende aller Tage.

Und ich hoffe, dass wir uns im nächsten Video alle wiedersehen. Bis dahin. Danke nochmals und bis zum nächsten Mal.

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