Die Philosophie der Freiheit - 13. Folge Videokurs von Jac Hielema

Aus AnthroWorld

Stand 28. Juni 2023: Eva hat mit viel Fleiß und Gefühl die Transkriptionen vom Videokurs mit Jac erledigt. Vielen Dank, Eva, ganz toll! Wir kommen dem Buchprojekt somit einen ganz großen Schritt näher!

Mit dem nächsten Schritt werden Glossare (nicht nur Stichworte, sondern auch kurze Ausführungen von den Begriffen) für jeden Vortrag von Jac erstellt und die einzelnen Glossare werden in ein Gesamtglossar münden. BITTE MELDEN, wenn du bei dieser Arbeit MitTun möchtest. Übrigens, die Glossararbeit steht auch an für die Apokalypsevorträge von Wolfgang und für die Vorträge von Christoph Bolleßen.

... Für Weiteres bitte bei François melden. Danke!

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«... Die Philosophie der Freiheit hat mich gerettet, hat es mir ermöglicht, mein Leben und meine seelische Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen, hat meinem Leben einen Sinn und eine Kohärenz gegeben. ...»[1]

Videokurs

- 13. Folge -
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Kurzschrift Eva

Steiner unterscheidet zwischen Motiv und Triebfeder.

Motive Triebfeder
Sind Begriffe oder Ideen, Vorstellungen die wir unseren Handlungen zugrunde legen. Diese gestalten wir selbst oder wir übernehmen sie von anderen. Sind die Eigenaktivitäten in den verschiedenen Körpern (physischer Leib, Äther- und Astralleib), die automatisch in den verschiedenen Situationen reagieren. Diese sind im Laufe unseres Lebens in uns verankert worden.

Das sind die charakterologischen Anlagen. (Eduard v. Hartmann)

Die charakterologische Anlage wird gebildet durch den mehr oder weniger bleibenden Lebensgehalt unseres Subjektes, das ist durch unseren Vorstellungs- oder Gefühlsinhalt.

z.B. kommt ein Freund mit dem Vorschlag einen Spaziergang zu machen. Das ist die Vorstellung: draußen, schönes Wetter, gute Gespräche etc. Jeden Sonntag musste ich als Kind nach der Kirche einen Spaziergang machen, das war irgendwie langweilig, so habe ich eine Antipathie gegenüber dem Spazierengehen. Wenn jetzt der Freund damit kommt, reagiert mein Körper, oh nein… dann malt der Freund einen schönen Spaziergang, macht es lecker für mich…damit ich diese Antipathie überwinden kann.
Warum machen wir, was wir machen?
1. Egoismus: Man tut etwas, wodurch man selbst besser wird. Das muss nicht schlecht sein, es kommt darauf an, womit man sich identifiziert. z.B.  Identifiziere ich mich mit der Erde ist es gut ein Egoist zu sein, weil man dann etwas für die ganze Erde tut. Meistens denkt man an sein Ego…Vorstellung, man wird dadurch besser… Als Mensch ist man immer zu jedem Zeitpunkt in einer Situation, in der man reagiert. Ich bin immer in dem unmittelbar gegebenen Bewusstseinsinhalt mitten drinnen (Position Null), dann passiert etwas, worauf mein phys. Leib (unmittelbar unbewusst) direkt aus der Wahrnehmung heraus reagiert. Das ist automatisch, instinktiv wie Tiere.
2. Autorität: Ich tue etwas, weil eine Autorität sagt, ich soll das tun. (Lehrer, Coach, Arzt, Staat, Steuer, Polizei…) Die Autorität gibt mir eine Vorstellung und ich verwirkliche sie. Wenn du nicht…, dann….

Zwang, zu tun, was andere dir sagen. Im Mittelalter normal.

Mit dem Ätherleib reagieren wir in Situationen durch Emotionen, wie Trauer, Angst, Ärger, etc. Aus diesen Gefühlen reagiert man unmittelbar automatisch.
3.In neuerer Zeit wollen wir aus sittlicher Einsicht handeln. Philosophisch-ethische Systeme…Du sollst so handeln, damit man das größtmögliche Wohl der Gesamtmenschheit im Auge hat oder dass man den Kulturfortschritt fördert…tun, was am meisten Gewinn erzeugt. Gedankensysteme, auch Wirtschaft, man soll Gewinn machen…Gesamtwohl möglichst groß. Vorstellungen: Zwangsvorstellungen (Kerze am Bett = sehr gefährlich…Angst -> automatisch auspusten) Astralleib?
Reine Intuitionen, enthält keine Beziehung von vorherein, sondern entspringt aus dem Quell der reinen Intuition, erst nachher die Beziehungen zur Wahrnehmung sucht. Intuitionen Ich?
Wir können nur selbst handeln, wenn wir als Iche die Motive selbst schaffen, erzeugen. Wir fragen uns nicht, ob es gut oder schlecht ist, sondern wir tun es, weil wir diese Intuition gefasst haben.

Wir sind nur dann frei, wenn wir aus unserer Intuition herausschaffen, also ganz von innen heraus.

Der Trick ist, dass man sich diesen Instinkten, Empfindungen, Gefühlen, Vorstellungen und Intuitionen bewusst wird, sie wahrnimmt, aber nicht den Reaktionen folgt. Man stärkt das Ich, indem man bei sich bleibt und nur wahrnimmt und nicht reagiert. Dann wird man auch die Intuitionen wahrnehmen können, die dann auch da sind. In jeder Situation kommen auch Intuitionen. Im Vater Unser der Satz: Unser täglich Brot gib uns heute…, das sind die Intuitionen, was kann ich in den jeweiligen intuitiv Situationen tun? Es gibt immer Intuitionen, man muss sich darüber bewusst werden.

Triebfeder: Ich habe gesagt, wir sind immer in Situationen, die physische, emotionale, mentale Reaktionen hervorrufen und sie rufen immer auch Intuitionen hervor.

Motive: Aus Egoismus, ich kann einer Autorität folgen, ich kann einer sittlichen moralischen Theorie folgen oder ich kann die Motive intuitiv aus mir selbst schöpfen.

Transkription von der 13. Folge vom Videokurs

Intro 0:00:01

Die meisten Leute verstehen sich selbst überhaupt nicht in der Wirklichkeit. Die meisten Leuten denken, dass sie Automaten sind, dass sie nur physische und chemische Prozesse sind. Darum ist es so wichtig, dass man sich selbst als Ich als spirituelles Wesen erlebt hat und nicht nur denkt. Es gibt viele spirituelle Leute, die denken sich selbst als spirituelles Wesen. Aber das ist nicht Erfahren. Erst wenn man das erfahren hat, kann man darüber reden. Die meisten Leute glauben das nicht, vor allem die christlichen Parteien glauben das nicht. Aber das ist ein ganz anderes Thema.

Worum geht es in diesem Kapitel und der Philosophie der Freiheit? 0:00:48

Es geht ja nicht darum, dass man einen Kubus schafft. Ich bin ein Kubus schaffendes Wesen. Aber während ich einen Kubus schaffe und mich selbst anschaue als den Erschaffer des Kubus, dann werde ich mir darüber bewusst, dass ich jetzt wahrnehme, dass das meine Aktivität ist. Es geht ja nicht darum, dass ich ein Kubus schaffe oder etwas anderes. Es geht darum, dass ich aktiv etwas schaffen kann und dieses gleichzeitig zum Objekt des Wahrnehmens machen kann. Es geht um die Erfahrung des Schaffens, nicht um das, was ich schaffe. Indem ich diese Übungen mache, wie Würfel denken oder einen Globus denken. Es ist eine schöne Übung: einen Globus durch eine Wand denken. Da sieht man zuerst einen Punkt und dann sieht man so einen Kreis groß werden, dann wieder einen kleinen Punkt und dann ist es wieder weg. Also diese Aktivität. Dass man sich selbst erfährt, als tätig, als geistig tätig. Darum geht es. Nicht um das Resultat der Tätigkeit, sondern um die Tätigkeit selbst.

Umkehrungen 0:02:08

Liebe Leute, Philosophie der Freiheit. Wir werden jetzt Kapitel neun behandeln. Das ist das Hauptkapitel des Buches. Kapitel neun: Die Idee der Freiheit. Hier findet eine Umkehrung statt. Wir haben schon mehrere Umkehrungen gehabt in der Philosophie der Freiheit. Ich meine jetzt Umkehrungen in unserem gewöhnlichen Bewusstsein, unserem gewöhnlichen Denken.

Umkehrung eins: Durch das eine denkende Bewusstsein erkenne ich mich als Subjekt und das andere als Objekt. 0:03:17

Ich will ein bisschen zurückgreifen auf eine wichtige Umkehrung, die wir schon im ersten Teil gehabt haben. Das ist die Idee: sind wir Subjekte, die denken, oder durch das Denken sind wir Subjekte? Das ist ein großer Unterschied. Man muss sich bewusst werden, dass man durch denkendes Bewusstsein sich selbst als Subjekt und das andere als Objekt erlebt. Die gewöhnliche Meinung ist - auch in der gewöhnlichen Wissenschaft, - dass wir Subjekte sind, die denken, dass wir in uns selbst zugeschlossene Seelen sind und dass wir eine eigene Innenwelt haben und dass diese eigene Innenwelt irgendwie eine Repräsentation ist von einer Außenwelt. Ich hoffe, dass wenn man bis hierher gekommen, dass man inzwischen nicht nur realisiert, also denkend, sondern auch erlebt, dass gerade das Umgekehrte der Fall ist. Die ganze Wirklichkeit ist durchzogen von Leben. Es ist eine lebendige Wirklichkeit und nicht nur lebendig, sie ist durchzogen mit Licht.

Auswirkung der Position Null darauf 0:04:51

Wir haben Position Null geübt - Volle Aufmerksamkeit, ungeteilte Aufmerksamkeit! - damit wir erleben können, wie wir Teil einer Wirklichkeit sind mit allen Menschen. Wenn man jemandem begegnet und man ist böse oder traurig, oder man hat das Gefühl, der gehört zu einer anderen Welt, nein, der gehört nicht zu einer anderen Welt! Wir gehören beide zu einer Wirklichkeit. Wenn man das wirklich erlebt, dann ist es eigentlich dumm, dass man Kriege führt und solche Sachen. Dass der eine Mensch den anderen Menschen tötet. Er tötet eigentlich sich selbst, einen Teil des Selbstes oder wie wir jetzt mit dem Klima umgehen, wir töten uns selbst.

Es gibt nur ein denkendes Bewusstsein 0:05:48

Also wir müssen wirklich umdenken. Es gibt nur ein denkendes Bewusstsein und dieses eine denkende Bewusstsein kommt in mir und in allen anderen Menschen zur Erscheinung. Ich sehe mich und erlebe mich als ein Subjekt, weil das denkende Bewusstsein in mir zur Erscheinung kommt. Ich bin also kein Subjekt, das denkt, sondern durch das Denken erkenne ich mich selbst als ein Subjekt. Also das ist eine sehr wichtige Umkehrung. Man muss das mal durch meditieren.

Jetzt kommt die wichtigste Umkehrung in diesem Buch. Bis jetzt haben wir uns immer beschäftigt mit Denken und Fühlen, mit dem Erkennen der Welt: „Wie kann ich mir das andere zu eigen machen?“ Ab jetzt werden wir handeln. Wir wollen diese Welt nicht nur erkennen, wir wollen in dieser Welt auch handeln.

Was soll ich in dieser Welt tun? Biographische Episode 0:06:56

Wir wollen die Frage beantworten: „Was soll ich tun in dieser Welt?“ Ich weiß, als ich noch so ein junger Student war, ich war 21, da saß ich am Meer auf einer Bank, und da war ein alter Mann neben mir und unten am Strand, da war ein Taufritual - eine Kirchengemeinde wie die Pfingstgemeinde oder so - hatte so ein Taufritual. Ich sagte: „Da ist eine Pfingstgemeinde und junge Leute werden jetzt getauft.“  Der Mann erwiderte: „Die jungen Leute, die tun nicht, was sie wollen!“ Das hat mich sehr beeindruckt. Ich kann sogar sagen, dass, wenn dieser Mann das damals nicht gesagt hätte - junge Leute tun nicht, was sie wollen - ich jetzt hier nicht sitzen würde. Biographisch könnte man das so nachweisen. Ich habe aber nicht gefragt: „Woher weiß ich, was ich will?“ Das hätte ich natürlich fragen sollen. Vielleicht hat dieser Mann auch Philosophie der Freiheit studiert? Ich weiß es nicht, aber ich habe das Gefühl, dass er das getan hat.

Er hat also gesagt: „Die jungen Menschen heutzutage tun nicht, was sie wollen.“ Ich habe also nicht gefragt: „Woher weiß ich, was ich will?“ Darum geht dieses Kapitel! Die Idee der Freiheit geht darum, dass man weiß, was man will und dass man das nicht nur weiß - das ist eine Erkenntnisfrage - sondern, dass man auch tut, was man will.

Es ist eine Umkehrung. Bis jetzt haben wir das Thema „Erkennen“ gehabt. Zuerst war eine Wahrnehmung da, dann hat man durch intuitives Denken den Begriff auf die Wahrnehmung bezogen und anschließend hat man das Andere (die Erkenntnis) sich zu eigen gemacht. Aber jetzt soll das Umgekehrte stattfinden. Man soll sich irgendwie - auch durch Intuition - einen Begriff bilden, was man tun will, und dann muss man durch die Handlung eine Wahrnehmung erzeugen, die sich bezieht auf diesen Begriff, so dass man diesen Begriff, diese Idee verwirklicht.

Noch einmal: Erkennen, Handeln. Wenn man etwas erkennt, fängt man an mit der Wahrnehmung und man versucht den Begriff dazu zu finden. Dann versteht man, was man wahrnimmt. Dann hat man sich das zu eigen gemacht.

Umkehrung zwei: Wahrnehmbare Handlung erfolgt aus intuitivem Begriff 0:10:00

Aber umgekehrt!, wenn man handelt, dann fängt man an mit einem Begriff, und durch die Handlung wird dieser Begriff verwirklicht. Also Wahrnehmung -> Begriff, Begriff -> Wahrnehmung. Diese Umkehrung findet in diesem Kapitel: „Die Idee der Freiheit“ statt. In den ersten fünf bis sechs Absätzen spielt sich das ab. Steiner hat es eigentlich - so wie ich es verstehe - nicht einfach gehabt, diese ersten Absätze zu schreiben. Also nach sechs Absätzen ist so ein kleines Sternchen und da steht darunter bis zur obigen Stelle ist Zusatz bzw Umarbeitung für diese Neuausgabe 1918.

Ich habe diese alte Ausgabe, die er damals in 1894 geschrieben hat, auch mal gelesen. Diese Umkehrung hat ihn auch beschäftigt: „wie kann ich das so einfach beschreiben, dass diese Umkehrung stattfindet?“ Die ersten fünf bis sechs Absätze vom neunten Kapitel sind sehr wichtig, die muss man wirklich Absatz für Absatz durcharbeiten.

Es fängt an mit dieser Umkehrung, Es fängt an:

Zitat: „Der Begriff des Baumes ist für das Erkennen durch die Wahrnehmung des Baumes bedingt.“ (=Erkennen) Beim Umgekehrten, wenn man etwas will, fängt man mit einem Begriff an.

Zunächst sagt Steiner dann noch, dass wir bisher gelernt haben, das Denken zu beobachten.

Zitat: „Wer das Denken beobachtet, lebt während der Beobachtung unmittelbar in einem geistigen, sich selbst tragenden Wesensweben darinnen." Das muss man üben, indem man sich täglich versenkt im Wahrnehmen der eigenen Gedanken, dass wir unser eigenes Denken zum Objekt der Wahrnehmung machen.

Zitat: „Im Betrachten des Denkens selbst fallen in eines zusammen, was sonst immer getrennt auftreten muß: Begriff und Wahrnehmung.“ Wenn wir das Denken betrachten, dann fällt zusammen Begriff und Wahrnehmung. Dann können wir erleben, dass das Ich, also unser eigenes Wesen, dass das eine in sich selbst begründete, eine sich selbst schaffende Tätigkeit ist.

Wenn man das nicht erfahren hat, wenn man das nicht so sehen kann, dann hat es eigentlich keinen Zweck, weiterzugehen in der Philosophie der Freiheit. Also dieses Erkennen ist so wichtig, dass man zunächst das eigene Denken kennenlernt und dass man zunächst sich selbst als ein geistiges Wesen erfahren lernt, kennenlernt, weil - wenn man das noch nicht erfahren hat - alles in diesem Kapitel abstrakte Theorie sein wird und nicht lebendige Beschreibung von seelischer Beobachtung. Das haben wir schon vorher mal gesagt: „Philosophie der Freiheit“ Untertitel: seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher Methode.“

Intuition 0:13:56

Wir sind zu einem Punkt gekommen. „Ich bin ein geistiges Wesen. Und wenn ich durch geistige Aktivität denkend Begriffe und Ideen produziere und sie zum Objekt der Wahrnehmung mache, dann bin ich in einer geistigen Umgebung geistig tätig. Ich kann mich dann als ein spirituelles Wesen erfahren. Das nennt Steiner Intuition.

Zitat: „Intuition ist das im rein Geistigen verlaufende bewußte Erleben eines rein geistigen Inhaltes. Nur durch eine Intuition kann die Wesenheit des Denkens erfaßt werden.“

Die Wesenheit des Denkens, das ist unser Wesen, das ist das Ich. Diese Erfahrung muss man immer wieder neu üben. Es gibt viele Wege, das zu üben. Wir machen es mal!

Praktische Übung zum intuitiven Denken 0:15:22

Ich bitte euch die Augen zu schließen und euch selbst zu fühlen in dem Raum, wo ihr da seid, wo ihr sitzt. Am besten sitzt man mit den Füßen auf dem Boden, so dass man sich selbst bequem fühlt. Dass man realisiert, dass man immer eine Seele ist zwischen Himmel und Erde, zwischen geistiger Welt und physisch-sinnlicher Welt. Als Seele sind wir uns im Alltag bewusst über das Physisch-sinnliche.

Jeder Mensch kann heutzutage zunächst die geistige Welt als geistiges Wesen erfahren, wenn er sich in sein Wesen zurückzieht, in sein Ich und denkend geistige Inhalte produziert und diese geistigen Inhalte zum Objekt des Wahrnehmens macht. Dann ist die Frage natürlich: „Was ist ein geistiger Inhalt?“ Das Einfachste ist Mathematik, geometrische Figuren, wie Kreise, Dreiecke etc. Die gibt es nirgends in der physisch-sinnlichen Welt. Die kann man aber denken. Wenn man sich z.B. ein Kubus denkt, vorstellt, dann denkt man etwas, was man selbst produziert hat, nämlich einen Kubus.

Man denkt sich einen Innenraum. Man schafft sich einen Raum in der Seele. In diesem Innenraum denkt man jetzt einen Kubus. Diesen Kubus lässt man in dem Innenraum schweben und mit dem inneren Auge nimmt man wahr, erlebt man, erfährt man, was man da denkend produziert hat. Das nennt man intuitives Denken. Ich nehme jetzt diesen Kubus wahr, den ich in meinem Innenraum geschaffen habe.

Die Erfahrung ist die Intuition, ist das Erleben eines rein geistigen Inhaltes (Kubus) in einer geistigen Umgebung (mein Innenraum). Ich kann das nur schaffen und erleben, weil ich als Ich tätig bin. Ich schaffe diesen Kubus innerlich und ich nehme ihn wahr. Ich bin gleichzeitig tätig schaffend und passiv wahrnehmend. Also erlebe ich mich selbst als denkendes Wesen. Wenn man das erfahren hat, dann hat man den inneren Grund gefunden aus dem man Begriffe und Ideen schöpfen kann, die man eigenen Handlungen zugrunde legen kann. Ich öffne die Augen wieder.

Wie verhält sich unser Ich gegenüber unserer leiblich-seelischen Organisation? 0:20:17

Steiner geht dann weiter, aufgrund dieser Erfahrung, der Erfahrung unseres Ichs in der denkenden Betrachtung und stellt sich jetzt die Frage, wie verhält sich dieses Ich gegenüber unserer leiblich-seelischen Organisation?

Das ist die nächste Frage, die Steiner in Absatz vier beantwortet. Da sagt er, die menschlich leiblich seelische Organisation hat nichts mit diesem Wesen des Denkens zu tun. Was tut dieses Wesen des Denkens, wenn es tätig wird?

Zitat: Dem Wesenhaften, das im Denken wirkt (also das Ich) obliegt ein Doppeltes. Erstens Es drängt die menschliche Organisation in deren eigener Tätigkeit zurück. (Das kann ich erfahren, indem ich einen innerlichen Raum schaffe. Da muß ich mit eigener Tätigkeit meine seelische Organisation zurückdrängen. Ich muss ja einen Raum schaffen) und zweitens setzt es sich selbst an deren Stelle. (Ich schaffe eine Vorstellung von einem Kubus in diesem inneren Raum und lasse ihn so langsam drehen.

Und ich erfahre, wie ich Raum geschaffen habe und da ein Produkt, was ich geschaffen habe, da ein bisschen schweben lasse. Dass das Ich diese Kräfte hat, das kann man erfahren, wenn man es tut, aber nur, wenn man das tut. Deshalb muss man immer wieder diese Übung machen. Etwas Geistiges erleben in einem rein geistigen Inhalt. Unser Leib hat nichts damit zu tun. Der Geist drängt die Eigenaktivität weg - viele Leute haben sehr viel Eigenaktivität, in ihren Köpfen geht immer viel herum und sie sind immer ein bisschen böse oder traurig oder froh, also es gibt viel Eigenaktivität, aber mit diesem Denken kann man diese Aktivität zurückdrängen. An deren Stelle stellt baut man eigentlich sich selbst als geistiges Wesen auf. Man schafft sich selbst. Das ist eine sehr wichtige Erfahrung.

Nochmal: Das Ich hat als Qualität, dass es sich aus sich selbst heraus schaffen kann. Und der Leib? Warum haben wir überhaupt einen Leib? Darüber sagt Steiner: „Wir brauchen unseren Leib, damit wir uns über uns selbst bewusst werden.“

Es gibt eine Wirklichkeit. Wir sind eigentlich alle eins. Es entstehen Leiber. Ich ziehe mich zurück in einen Leib. Eigentlich sondere ich mich aus dem Ganzen ab und werde mir bewusst von mir selbst als Jac Hielema. Wenn ich dann dieses Bewusstsein habe, kann ich meinen Weg zum Ganzen wieder zurückfinden. Ich habe schon gesagt: Erkennen ist ein Heilungsprozess. Das ist ein Prozess, in dem man die abgesonderten Teile wieder ins Ganze hinein gliedert. Das ist Erkennen. Aber jetzt geht es darum, dass ich nicht nur mich selbst in der Welt, in der Wirklichkeit erkenne, sondern dass ich auch mit meiner Tätigkeit nicht nur meine innerliche Tätigkeit, sondern auch mit meiner äußerlichen Tätigkeit, die äußerliche Wirklichkeit umarbeite.

Wenn man Unternehmer ist, sagt man, dass man Umsatz macht, man setzt ja um. Das macht man auch mit den Gliedmaßen, man setzt um. Und wir wollen natürlich äußerlich so umsetzen, dass wir die gegebene Natur so in Kultur umsetzen, dass wir eigentlich die Qualität, Mensch zu sein, immer höher und schöner machen. Die Frage ist dann: „Bin ich dann frei oder bin ich automatenhaft beim Umsetzen? Wie können wir das verstehen?

Absatz 6 Zitat: „Das „Ich-Bewusstsein“ ist auf die menschliche Organisation gebaut. Aus dieser (menschlichen Organisation) erfließen die Willenshandlungen.

Und jetzt müssen wir mal gucken. Das tut Steiner von Absatz sieben bis Absatz 25. Einfach mal wahrnehmen, wie aus der leiblichen Organisation diese Willenshandlungen fließen.

Zusammenfassung der ersten 6 Absätze 0:26:36

Diese ersten sechs Absätze, das ist diese Umdrehung und die Voraussetzung, dass man Intuition erleben kann, dass man sich selbst als Ich, als spirituelles Wesen, als geistiges Wesen erleben kann. Dass man versteht, dass ich ein schaffender Geist bin und dass ich das selbst bewusst machen kann, dass ich mich als Ich weiterbilden kann, dass es ein Prozess ist. Das alles soll man wirklich verstehen, um die Idee der Freiheit zu begreifen. Die Idee der Freiheit bedeutet nicht, dass ich tun kann, was ich will, dass ich tun kann, wozu ich Lust habe. Die Idee der Freiheit ist, dass ich mich selbst schaffen kann. Also ich bin geboren. Ich bin geformt durch das Leben, durch die Kultur, durch meine Familie, durch meine Systeme vom Ursprung. Ich werde mir bewusst von mir selbst und ich kann alles, was ich in mir habe, ergreifen und ich kann mich weiter schaffen.

Ich kann es nicht oft genug betonen, dass das eine unglaubliche Qualität ist, das Ich als sich selbst schaffende Tätigkeit. Ich habe es, glaube ich, schon mal erzählt. Da war ein Komiker in Holland, der brachte sein Kleinkind ins Bett und das Kleinkind war sehr intelligent. Es sagte „Gott hat die ganze Welt geschaffen.“ Ja, ja, ja. „Aber wer hat Gott geschaffen?“ Das ist eine gute Frage. Und dieser Komiker wusste keine Antwort, weil er sich nicht selbst erfahren hat, als Ich. Die richtige Antwort war: Gott hat sich selbst geschaffen.

Dieses Ich hat also göttliche Qualität. Wenn man das einmal erlebt hat, dann kann man freudig durch die Welt laufen. In welche Situation man auch kommt, man kann immer zurück zu dem Göttlichen in sich und in dieser Situation versuchen, das Beste daraus zu machen.

Gehen wir weiter. Unsere Handlungen sind noch nicht alle frei. Ich glaube in 95 %, 99 %, 99 und halb Prozent handeln wir entweder automatenhaft oder nach Regeln, die uns von außen gestellt werden. Das ist nicht schlimm. Es geht ja darum, dass wir uns darüber bewusst werden und dass wir immer mehr Raum für uns selbst schaffen. Gucken wir mal, wie Willenshandlungen entstehen.

Wie entstehen Willenshandlungen? 0:29:53

Steiner macht einen Unterschied zwischen Motiv und Triebfeder. Die Motive sind Begriffe oder Ideen, sind Vorstellungen, die wir unseren Handlungen zugrunde legen. Und die Triebfedern sind in unseren verschiedenen Körpern. Wir haben einen physischen Leib, einen Lebensleib und einen seelischen Leib und sie sind voll mit Eigenaktivität und reagieren in verschiedenen Situationen automatisch, wir kommen später noch dazu. Unsere Triebfedern sind im Laufe unseres Lebens in uns verankert worden.

Unterschied zwischen Motiv und Triebfeder anhand eines Beispiels 0:30:56

Zum Beispiel kommt ein Freund zu mir und er sagt: „Lass uns einen Spaziergang machen.“ Das ist ein Motiv. Unmittelbar kriegt man ein Bild, dass man gemeinsam einen Spaziergang macht und ein gutes Gespräch hat oder schweigend die Natur und einander genießt. Das sind alles Vorstellungen, die man seiner Handlung zugrunde legt, sich zu entschließen einen Spaziergang zu machen.

Triebfeder aber ist, dass ich als Kind jeden Sonntag in die Kirche ging und nach der Kirche immer einen Spaziergang machen mussten. Weil ich so erzogen bin, habe ich eine gewisse Antipathie gegen Spazierengehen. Also wenn ein Freund zu mir kommt und sagt: „Lass uns einen Spaziergang machen“, dann reagiert mein Körper - also die Triebfeder in mir - mit "Nein". Also Antipathie. Dann sagt mein Freund: „Natürlich machen wir einen Spaziergang und dann werden wir uns irgendwo hinsetzen und trinken wir etwas.“ Also er versucht es lecker zu machen für mich, obwohl meine Triebfeder, meine charakterologische Anlage „Nein“ sagt, versucht er dann doch, dass ich das überwinden kann. Das ist also der Unterschied zwischen Motiv und Triebfeder.

Triebfedern 0:32:43

Die Triebfedern sind im Laufe meines Lebens entstanden. Darum nennt Steiner sie auch charakterologische Anlage. Da folgt er einem anderen Philosophen: Eduard von Hartmann.

Zitat: Die charakterologische Anlage wird gebildet durch den mehr oder weniger bleibenden Lebensinhalt unseres Subjektes….

Sie entsteht im Laufe des Lebens. Man muss sich darüber klar werden, wenn wir uns jetzt auf unsere charakterologische Anlage fokussieren, dass wir immer in einer Situation sind. Wir kommen nie aus einer Situation heraus. Darum muss man auch immer Position Null üben, dass man sich bewusst wird, dass man immer in einer Situation steckt. In dieser Situation, in der eigentlich kein Unterschied ist zwischen außen und innen, passiert immer etwas.

Z.B.: Ein Freund kommt herein und fragt, willst du einen Spaziergang machen. Ich höre ein Ping und dann habe ich eine WhatsApp bekommen und diese WhatsApp steht etwas und dann reagiere ich. Wenn man sich vorstellt, dass auf der ganzen Welt verschiedene Menschen in verschiedenen Situationen stecken. Als Mensch steckt man immer in einer Situation. In dieser Situation - man könnte auch sagen unmittelbar gegebener Bewusstseinsinhalt Video 34:35), ich (Video 34:40) bin immer in diesem unmittelbar gegebenen Bewusstseinsinhalt drinnen. Es passiert etwas in dieser Situation. Es findet ein Vorfall statt. Es findet etwas statt. (Video 35:02) Dann reagiere ich direkt aus der Wahrnehmung heraus. Also mein physischer Leib reagiert immer auf alles, was in der Situation stattfindet. Die meisten Leute sind sich dessen nicht bewusst. Plötzlich habe ich Gänsehaut oder ich erschrecke mich oder ich befinde mich in der Situation, dass ich entlassen worden bin und ich muss auf die Suche nach einem neuen Job gehen oder ich bemerke, dass mein Bein immer weh tut oder so; also man reagiert physisch in jeder Situation direkt aus der Wahrnehmung heraus. Das ist der erste Punkt, das ist automatenhaft - wir reagieren, direkt aus der Wahrnehmung. (Video 35:57) Und es gibt Leute, die so automatisch reagieren - direkt aus der Wahrnehmung heraus - dass man glaubt, dass sie ihre ganze menschliche Würde verloren haben. Eigentlich ist das das Tierischste in uns, wenn wir direkt aus der Wahrnehmung heraus in einer Situation reagieren.

Wir können aber einen Schritt weitergehen. Wir reagieren nicht nur physisch direkt aus der Wahrnehmung in einer Situation denn das Wahrnehmen braucht nicht unbedingt bewusst zu sein. Es kann auch unbewusst sein. Z.B. läuft man durch einen Wald und hört krrrr …. und plötzlich kann man 10 Meter weit springen, weil der Körper schon gehört hat, dass ein Baum umfällt und dass man wegspringen sollte. Das ist ganz gut. Der Körper will überleben - direkt aus der Wahrnehmung (Instinkt).

Man reagiert aber nicht nur mit dem physischen Leib, sondern auch mit dem Lebensleib (37:22). Situationen rufen immer Emotionen, Gefühle hervor und man reagiert aus diesen Gefühlen heraus. Z.B.  sagt jemand etwas oder jemand tut etwas oder es findet etwas statt und man wird traurig oder böse oder man wird ängstlich und man reagiert aus diesem Gefühl heraus. Und wenn man eine Angst-Atmosphäre schafft, dann kann man Leute manipulieren, die dann immer in Angst leben und aus dieser Angst heraus auf eine bestimmte Weise reagieren. Es kann auch sein, dass die Situation nicht nur Gefühle oder Emotionen hervorruft, sondern auch Vorstellungen. Das sind dann natürlich Zwangsvorstellungen (Video 38:24). Das sind nicht eigene produzierte Vorstellungen, sondern das sind Zwangsvorstellungen, die immer gleich abläuft. Z.B. lese ich abends gern noch in einem Buch bevor ich schlafe und da habe ich gern eine Kerze neben meinem Bett angezündet und ich weiß, wenn ich bei meinen Eltern bin, dass - wenn ich das tue und meine Mutter noch mal hereinkommt um „Gute Nacht“ zu sagen - reagiert sie immer: „Was? Hast du eine Kerze an? Das ist ja gefährlich. Man muss das …“ und schon hat sie die Kerze ausgepustet. Also das ist völlig aus ihrem Systemursprung heraus. Sie nimmt wahr. Sie reagiert unmittelbar mit Angst und der Vorstellung „Das ist gefährlich!“ Sie reagiert also automatisch. Früher war ich dann böse und jetzt muss ich immer lachen, weil es so automatenhaft geht. So kann man auch mehrere Beispiele bei sich selbst finden, wie man in bestimmten Situationen immer automatisch reagiert.

Aber jede Situation - wenn sich etwas abspielt, ruft auch Intuitionen hervor (Video 39:50) Die Intuitionen - also ein Bild oder eine Idee, was man tun kann in dieser Situation - die sind ganz tief. Aber es ist möglich, dass man sich bewusst macht, was für Intuitionen in einer Situation da sind. Und der Trick besteht eigentlich darin, dass man sich übt - von Situation zu Situation zu gehen, sich immer mehr bewusst zu werden, wie man physisch reagiert in der Situation aber dass man eben nicht den Neigungen, die man dann hat, folgt, sondern nur wahrnimmt: „Ah, jetzt fühle ich Schmerzen in meinem Knie“, oder „jetzt habe ich die Neigung, dieses oder jenes zu tun. Dass man die Emotionen, deren man sich jetzt bewusst wird - der Mann hat jetzt das und das gesagt und das macht mich böse - dass man bei sich selbst nur wahrnimmt - „ja ich werde böse, aber ich reagiere nicht aus meinem „Bösesein“ heraus. Allerhand Vorstellungen kommen hoch: „Dieser Mann ist so und so… und ich müsste eigentlich dies und das tun, dass man das nur das Selbst wahrnimmt. Wenn man schon so ein starkes Ich hat, dass man in jeder Situation bei sich selbst bleiben kann - also die Geistesgegenwärtigkeit hat und wahrnimmt, wie man aus der Wahrnehmung heraus, aus den Emotionen heraus, aus den Zwangsvorstellungen heraus eigentlich reagieren will, aber das nicht tut, dann wird man die Intuitionen wahrnehmen, die dann auch da sind. In jeder Situation kommen Intuitionen.

Jeder kennt das „Vaterunser“. Im vierten Satz des Vaterunsers: „Unser täglich Brot gib heute heute…“  das sind die Intuitionen! Wenn wir im Vaterunser um Brot bitten, geht es nicht um physisches Brot, sondern es geht darum: „Gib mir in jeder Situation, in jeden Lebensumständen die Intuitionen, was ich tun kann, in dieser und jener Situation.

Man könnte überhaupt sagen diese vier Niveaus: aus der Wahrnehmung, aus den Emotionen, , aus den Vorstellungen und dann aus Intuitionen zu reagieren …Ja, unser Vater im Himmel… führt hier ein bisschen zu weit. Was ich nur sagen will: „Man hat in jeder Lebenssituation immer auch Intuitionen und es kommt darauf an, sich dessen bewusst zu werden. Das sind also die Triebfedern, die charakterologischen Anlagen (Video: 43:20).

Motive 0:43:17

Aber wir handeln nicht nur automatenhaft nach den Triebfedern, sondern wir handeln auch oft aufgrund von Motiven. Das sind Ideen und Vorstellungen, die wir entweder selbst gestalten oder die wir von anderen übernehmen. Auch da gibt es verschiedene Stufen. Es fängt an: Warum machen wir, was wir machen? Es fängt an mit Egoismus. Wenn ich die Vorstellung habe, ich sollte dieses oder jenes tun, damit es mir besser geht, wenn ich das tue, dann handelt man aus Egoismus. Das braucht nicht unbedingt schlecht zu sein. Es kommt ja darauf an, womit man sich identifiziert. Wenn man sich letzten Endes mit der ganzen Erde identifiziert, dann ist es sogar wichtig, dass man ein Egoist ist, weil man dann, wenn man sich als die ganze Erde denkt, dann wird man das tun, was für die ganze Erde am besten ist. Meistens ist es aber nicht so, meistens denkt man nur an sich selbst, an den physisch leiblichen Organismus. Wenn man dann eine egoistische Vorstellung hat, woraus es mir besser geht, dann kann das ein Motiv sein. Das ist also schon eine Vorstellung! Ja, ich mache jetzt dieses oder jenes, weil man die Vorstellung hat, dadurch geht es mir besser.

Ein zweites Niveau von Motiven (Video 45:21) beruht auf Autorität. Also, ich tue etwas, weil eine Autorität sagt: „Du sollst das und das tun.“ Das kann sehr persönlich sein, z.B. habe ich einen Coach oder einen Lehrer, und der Lehrer sagt zu mir: „Du sollst das und das und das tun. Dann legt er in mir eine Vorstellung an und ich verwirkliche diese Vorstellung. Ich glaube ihm aufgrund seiner Autorität. Es gibt natürlich wieder verschiedene Ebenen. Es kann eine Person sein, die sagt, was ich tun soll. Es können aber auch Institute sein, die sagen, was ich tun soll, der Staat, das Steueramt, die Polizei, etc..  Wenn ich die Autorität anerkenne, dann werde ich tun, was sie sagt. Oft geschieht das mit Drohungen. Wenn du deine Steuer nicht zahlst, dann… oder so etwas. So wird man gezwungen, etwas zu tun, was andere dir sagen. Bis zum Mittelalter war das die gewöhnliche Situation. Jeder Mensch tat, was eine Autorität sagte, was man tun sollte. In der modernen Zeit wollen wir das aber überwinden.

Wir kommen zu einer nächsten Stufe. Wir wollen keiner Autorität mehr folgen, sondern wir wollen aus Einsicht handeln. Wir wollen aus sittlicher Einsicht handeln. Und diese Einsicht - das kann man in der Geschichte sehen (Video: 47:24) - dass in der modernen Zeit Philosophen kamen. Die haben dann ethische Systeme entwickelt. Und eines dieser ethischen Systeme ist zum Beispiel: „Du sollst tun, dass man das größtmögliche Wohl der gesamten Menschheit im Auge hat“ oder dass man den Kulturfortschritt fördert. Es sind dann eigentlich Gedankensysteme und unsere Wirtschaft - man soll ja das tun, was am meisten Gewinn erzeugt - das stammt eigentlich aus diesen sittlichen Systemen. Man sagt sogar, wenn man ein Unternehmen hat, wenn man umsetzen will, dann geht es darum, dass man Gewinn macht. Das ist das Motiv. Der Gedanke ist, dass das das Gesamtwohl möglichst groß macht.

Aber es geht noch einen Schritt weiter, (Video: 48:47) und das ist das höchste....

Zitat: Das höchste denkbare Sittlichkeitsprinzip ist aber das, welches keine solche Beziehung von vornherein enthält, sondern aus dem Quell der reinen Intuition entspringt und erst nachher die Beziehung zur Wahrnehmung (zum Leben) sucht.

Also auch bei den Motiven ist die höchste Stufe Intuitionen. (Video: 49:11) Wir sind jetzt durch die Triebfedern bei den Intuitionen angekommen. Bei Motiven sind wir auch bei Intuitionen angekommen. Wir können eigentlich nur selbst handeln, wenn wir als Iche die Motive schaffen, erzeugen und uns nicht fragen, „ist das gut oder ist das schlecht?" Nein, wir tun es einfach, weil wir diese Intuition erfasst haben. Steiner betont, dass wir nur dann wirklich frei sind, wenn wir aus unseren Intuitionen heraus schaffen, also ganz von innen heraus.

Wiederholung 0:50:08

Ich schließe jetzt ab. Wir sind jetzt beim Absatz 25. Wir haben von Triebfedern und von Motiven geredet. Ich habe gesagt, wir stecken immer in einer Situation. Die Situation ruft immer physische, emotionale, mentale Reaktionen hervor, aber auch Intuitionen in uns auf. Wir haben das Thema Motive gehabt. Ich kann etwas aus Egoismus machen, ich kann Autoritäten folgen, ich kann irgendeiner sittlichen moralischen Theorie folgen, oder ich kann die Motive aus mir selbst intuitiv schöpfen.

Schlusswort 0:50:52

Ich will enden mit dem Bild von einem Wald. Ich habe im letzten Jahr das Buch gelesen. Das innerliche Leben oder das verborgene Leben von Bäumen von Peter Wohlleben. Ich habe es auf Holländisch gelesen, aber es ist ein Deutscher. Man kann es also auch auf Deutsch lesen. Einen Wald, so wie ich ihn verstehe, könnte man auch sehen als eine Gesellschaft von Bäumen in diesem Fall. Bäume, die leben einfach ihr eigenes Wesen. Bäume - könnte man sagen - sie haben intuitiv erfasst, dass sie z.B. eine Eiche, Buche oder eine Birke sind. Sie gestalten sich selbst als Eiche oder Buche oder Birke ganz aus ihrem Inneren aus ihrer Idee, aus ihrem Wesen heraus erscheinen sie z.B. als eine Buche. Z.B. kann man sich vorstellen, dass eine Buche unsicher ist, ein bisschen ängstlich, ihr eigenes Wesen nicht ganz erfassen kann. Dann wird sie so ein bisschen zurückbleiben oder so ein bisschen krumm. Oder vielleicht versucht die Buche eine Eiche zu sein oder als Buche ein Tannenbaum zu sein, weil der Baum sich nicht bewusst machen kann, dass er eigentlich eine Buche ist. Man muss ein bisschen herumspielen mit diesem Gedanken. Es geht ja in diesem Falle darum, dass man sich als Mensch bewusst wird, als Individuum, als Ich, dass man sich erfasst und dass man sich voll als Mensch, als Individuum zur Erscheinung bringt. Weil das ist, was wir bis jetzt als Menschen im Allgemeinen versäumen, dass wir unser eigenes Menschsein erstens noch nicht ganz erfassen. Und zweitens, dass wir das auch wirklich im Leben zur Erscheinung bringen. Nicht nur als Individuum, sondern auch als Gesellschaft.

Übung - Rückblick auf alltägliche Situationen 0:53:14

Ja, ich will jetzt wieder mit einer Übung enden. Bis jetzt sind eigentlich die Übungen fast immer gleich. Es geht ja darum, dass man immer wieder auf sich selbst zurückblickt. Dass man abends auf sich selbst in einer bestimmten Situation zurückblickt. Aber jetzt erforschen wir: „Was habe ich in dieser Situation getan?“ oder „was habe ich in dieser Situation gesagt?“ und „was hat mich in der Situation veranlasst, dass ich das tue?“ „War ich in der Situation oder hat mein Körper direkt aus der Wahrnehmung reagiert?“ oder „Habe ich auf meinen Emotionen reagiert?“ Also man soll sich seiner Triebfedern, seiner charakterologischen Anlage und seiner Motive bewusst werden. Ich komme später darauf zurück. Danke.

Nachtrag: Was ist Intuition? 0:54:46

Es ist wichtig, dass man versteht, was Intuition ist. Wir haben ein bisschen geübt, also buchstäblich haben wir versucht, „im rein Geistigen eines rein geistigen Inhaltes zu erleben“. Das ist natürlich Tätigkeit. Dann erlebt man intuitives Denken und man erlebt sich selbst als Schöpfer von diesem rein geistigen Inhalt. Aber im Alltag kann man auch Intuitionen haben, plötzliche Eingebungen von dem, was man in dieser Situation tun soll.

Beispiel: Nelson Mandela 0:55:26

Ein Beispiel ist zum Beispiel Nelson Mandela. Der hat - ich glaube 35 Jahre lang - im Gefängnis gesessen. Anfangs war er ein junger Mann, er war ein Boxer, er war ein Aktivist. Und am Ende war er, ja, was für ein Mann war er? Er hat sich selbst teilweise zu einem hohen Grad erzogen. Ein sehr milder Mann war er, als er aus dem Gefängnis kam. Was ist da passiert? Was für eine Entwicklung hat er da gemacht? Seine Situation war, dass er ganz alleine in einer Zelle saß und überhaupt nicht frei war zu gehen. So wie ich mir das vorstelle - das kann man auch in seiner Biografie lesen - ist, dass er, in dieser Situation angefangen hat nicht direkt aus der Wahrnehmung zu reagieren oder böse zu sein. Vielleicht war er auch böse und traurig, aber das hat er durchlebt. Er hat sich vielleicht noch Vorstellungen gemacht, wie das Leben eigentlich sein sollte. Aber damit kreiert man Erwartungen und eine Spannung zwischen einem erwarteten Leben und dem wirklichen Leben. In dieser Situation hatte er alles losgelassen, hat akzeptiert, dass er in einer Zelle im Gefängnis ist und er ist nach innen gegangen und hat so, das kann man ja in jeder Situation tun, einen Innenraum schaffen, wo man sich innerlich als ein freischaffender Geist erleben kann.

Sozial ist er in Verbindung getreten mit den Leuten, die ihn gefangen hielten, mit den Polizisten. Ich weiß nicht genau wie man jemanden nennt, der einen im Gefängnis festhält und überwacht. Er ist in Verbindung getreten, hat Fragen gestellt und er hat eine menschliche Beziehung aufgebaut. Die ist dann auch entstanden. Er hat die Menschen, die ihn versorgten, kennengelernt und mit den Menschen mitgelebt. Er hat sich das Leben dieser Menschen zu eigen gemacht und das hat ihn milde gestimmt. So ist eine Entwicklung in Gang gekommen, in der er letzten Endes mit dem damaligen Präsidenten de Klerk ins Gespräch kam und dass die beiden schon lange bevor Nelson Mandela freikam, Gespräche geführt haben, um diese Apartheid zu überwinden.

Intuition 0:58:34

Was hat das mit Intuition zu tun? Man muss sich vorstellen, dass man eigentlich immer in diesen Schichten lebt. Einerseits leben wir in einer physischen, sinnlichen Umgebung, in einer Situation mit unserem physisch-sinnlichen Leib. Wir leben aber auch in einer seelischen Umgebung mit unserer Seele und wir leben in einer geistigen Umgebung. Es geht ja darum, dass wir als Mensch aus dem Geistigen heraus unsere Intuitionen, unsere Gedanken, unsere Motive schaffen um diese im physisch Sinnlichen zu manifestieren, zu Wahrnehmungen zu machen.

Ich glaube, dass Nelson Mandela diesen Weg gegangen ist, dass er sich in der Zeit, in der er im Gefängnis saß, sich voll schaffend als liebevoller Mensch ergriffen hat. Von da aus ist er Beziehungen eingegangen und hatte eine bestimmte Entwicklung - im Gefängnis! -  in Gang gesetzt. Man muss sich vorstellen, dass das jeder Mensch tun kann. Man braucht nicht Nelson Mandela zu heißen. Wir können diesen Innenraum schaffen, uns bewusst werden und aus diesen Innenraum heraus, aus dem Ich heraus, aus diesem liebevollen, schaffenden Geist heraus, können wir unser Leben in die eigenen Hände nehmen, jeder an seiner Stelle, jeder in seiner Situation.

Das Erleben, dass man in so einem geistigen Innenraum hat, wo sich das Wesentliche abspielt, aus dem man schöpfen kann, das ist eine ständige Übung. Aber wir haben alle diese Möglichkeit in uns. Man wird das merken, wenn man sich dem aussetzt. Darum ist diese Übung wichtig, sich jeden Abend selbst zum Objekt der Wahrnehmung zu machen in einer Situation, und sich zu fragen, „Was tue ich da eigentlich?“

Also jetzt bin ich physisch-seelisch in dieser Situation hier. Heute Abend kann ich wieder zurück gucken auf diese Situation. Aber da kreiere ich innerlich eine Vorstellung von mir in dieser Situation hier. Und wenn ich mich selbst so angucke und nachvollziehe, wie ich physisch und emotional reagiere, dann ziehe ich mich eigentlich zurück in mein liebevolles, schaffendes Wesen. Und ich gucke auf eine liebevolle Weise zu mir als Jac Hielema im Alltag. Wenn ich das mit mir selbst übe, werde ich das immer mehr überhaupt tun in der Welt, auch mit anderen. Damit fange ich an, eigentlich ständig in diesem intuitiven Innenraum zu leben und im Alltag bin ich mir da nicht so bewusst. Aber ich werde dadurch immer stärker, um aus meinem diesem Innenraum heraus zu leben und zu schaffen. Dadurch kriegt man im Alltag so Eingebungen, wie „Ich soll das in dieser Situation tun oder ich soll nichts tun in dieser Situation, was auch oft eine gute Intuition ist. Und so weiter.

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Glossar

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A

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B

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C

CHARAKTEROLOGISCHE ANLAGE

  • Triebfeder aber ist, dass ich als Kind jeden Sonntag in die Kirche ging und nach der Kirche immer einen Spaziergang machen mussten. Weil ich so erzogen bin, habe ich eine gewisse Antipathie gegen Spazierengehen. Also wenn ein Freund zu mir kommt und sagt: „Lass uns einen Spaziergang machen“, dann reagiert mein Körper - also die Triebfeder in mir - mit "Nein". Also Antipathie. Dann sagt mein Freund: „Natürlich machen wir einen Spaziergang und dann werden wir uns irgendwo hinsetzen und trinken wir etwas.“ Also er versucht es lecker zu machen für mich, obwohl meine Triebfeder, meine charakterologische Anlage „Nein“ sagt, versucht er dann doch, dass ich das überwinden kann [13 | 0:30:56]
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D

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E

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F

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G

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H

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I

INTUITION

  • Wir sind zu einem Punkt gekommen. „Ich bin ein geistiges Wesen. Und wenn ich durch geistige Aktivität denkend Begriffe und Ideen produziere und sie zum Objekt der Wahrnehmung mache, dann bin ich in einer geistigen Umgebung geistig tätig. Ich kann mich dann als ein spirituelles Wesen erfahren. Das nennt Steiner Intuition [13 | 0:13:56]
  • Es ist wichtig, dass man versteht, was Intuition ist. Wir haben ein bisschen geübt, also buchstäblich haben wir versucht, „im rein Geistigen eines rein geistigen Inhaltes zu erleben“. Das ist natürlich Tätigkeit. Dann erlebt man intuitives Denken und man erlebt sich selbst als Schöpfer von diesem rein geistigen Inhalt. Aber im Alltag kann man auch Intuitionen haben, plötzliche Eingebungen von dem, was man in dieser Situation tun soll [13 | 0:54:46]
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J

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K

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L

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M

MOTIV

  • Zum Beispiel kommt ein Freund zu mir und er sagt: „Lass uns einen Spaziergang machen.“ Das ist ein Motiv. Unmittelbar kriegt man ein Bild, dass man gemeinsam einen Spaziergang macht und ein gutes Gespräch hat oder schweigend die Natur und einander genießt. Das sind alles Vorstellungen, die man seiner Handlung zugrunde legt, sich zu entschließen einen Spaziergang zu machen [13 | 0:30:56]
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N

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O

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P

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Q

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R

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S

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T

TRIEBFEDER

  • Triebfeder aber ist, dass ich als Kind jeden Sonntag in die Kirche ging und nach der Kirche immer einen Spaziergang machen mussten. Weil ich so erzogen bin, habe ich eine gewisse Antipathie gegen Spazierengehen. Also wenn ein Freund zu mir kommt und sagt: „Lass uns einen Spaziergang machen“, dann reagiert mein Körper - also die Triebfeder in mir - mit "Nein". Also Antipathie. Dann sagt mein Freund: „Natürlich machen wir einen Spaziergang und dann werden wir uns irgendwo hinsetzen und trinken wir etwas.“ Also er versucht es lecker zu machen für mich, obwohl meine Triebfeder, meine charakterologische Anlage „Nein“ sagt, versucht er dann doch, dass ich das überwinden kann [13 | 0:30:56]
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U

ÜBAUFGABE

UMKEHRUNG

  • Umkehrung 1: Durch das denkende Bewusstsein erkenne ich mich als Subjekt und das andere als Objekt [13 | 0:03:17]
  • Also wir müssen wirklich umdenken. Es gibt nur ein denkendes Bewusstsein und dieses eine denkende Bewusstsein kommt in mir und in allen anderen Menschen zur Erscheinung. Ich sehe mich und erlebe mich als ein Subjekt, weil das denkende Bewusstsein in mir zur Erscheinung kommt. Ich bin also kein Subjekt, das denkt, sondern durch das Denken erkenne ich mich selbst als ein Subjekt. Also das ist eine sehr wichtige Umkehrung [13 | 0:05:48]
  • Umkehrung 2: Wahrnehmbare Handlung erfolgt aus intuitivem Begriff: Aber umgekehrt!, wenn man handelt, dann fängt man an mit einem Begriff, und durch die Handlung wird dieser Begriff verwirklicht. Also Wahrnehmung -> Begriff, Begriff -> Wahrnehmung. Diese Umkehrung findet in diesem Kapitel: „Die Idee der Freiheit“ statt.... Diese Umkehrung hat R. Steiner beschäftigt: „wie kann ich das so einfach beschreiben, dass diese Umkehrung stattfindet?“ [13 | 0:10:00]
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V

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W

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X

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Y

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Z

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Einzelnachweise

  1. Ausschnitt aus einem Zitat von Jac Hielema vom 25. März 2023, welches als Testimonial zur GA 4 gemeint war