Grundlagen Anthroposophie Teil 15 von Christoph Bolleßen

Aus AnthroWorld
Version vom 14. Januar 2024, 18:55 Uhr von Admin (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

| zurück zu Christoph Bolleßen |

vorige Folge ◁   ■   ▷ nächste Folge

«Mit dieser Vortragsreihe möchte Christoph in ruhiger und freier Rede, interessierten Menschen einige Leitgedanken der Anthroposophie Rudolf Steiners anschaulich darstellen und zugänglich machen. Zur weiteren Vertiefung in die Thematik empfehlen sich unter anderem die Schriften "Theosophie" (GA 9) und "Die Geheimwissenschaft im Umriss" (GA 13).»

Videokurs

- Grundlagen Teil 15 -
Audio zum streamen & runterladen
Video zum streamen & runterladen


Transkription der Grundlagen Anthroposophie Teil 15 [Elohim, Erde, Licht und Finsternis, Zeitgeister]

Begrüßung 0:00:27

Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kulturepochen zum 15. Teil unserer Reihe Grundlagen Anthroposophie.

Die sieben Elohim – Schöpfergötter der Erdenentwicklung 0:00:45

Wir sind mitten in der Erdenschöpfung. Wir haben beim letzten Mal ein wenig das Wesen der Elohim, dieser Schöpfergötter der Erdenentwicklung kennengelernt, ein wenig angeschaut und haben gesagt, diese sieben Elohim sind also eine göttliche Arbeitsgruppe könnte man sagen, unter der Regentschaft des Christus, aus der Hierarchiestufe der Exusiai, der Geister der Form. Diese bilden die dritte Stufe der zweiten Hierarchie, wenn man so will, die unterste Stufe, das Formprinzip, deshalb auch Geister der Form genannt. Und diese Elohim bekommen nun vom Christus die große Aufgabe, den Erdenmenschen und die Erde zu schöpfen.

Und diese Elohim finden nun zum Beginn ihres großen Auftrages, ihrer großen Aufgabe natürlich zunächst einmal - wir erinnern uns an das Prinzip des Aufhebens aus der Hegelschen Dialektik, Aufheben im Sinne von beseitigen, Aufheben im Sinne von bewahren und Aufheben im Sinne von emporheben auf eine höhere Stufe – das heißt die vorhergehenden Zustände alter Mond, alte Sonne, alter Saturn werden im Sinne dieses Aufhebens nun von den Elohim beseitigt, könnte man sagen. Das Essentielle wird bewahrt oder wurde bewahrt und es wird emporgehoben auf einen höheren Zustand. Und so haben diese Elohim zunächst einmal Erinnerungen an die Taten, die der Erdenentwickelung vorausgegangen sind. Das heißt, sie haben ein Erinnerungstableau könnte man sagen, in sich. Sie schauen in sich und haben dort Geisterfüllung, sie werden erfüllt mit den Taten der Wesen, die vor ihnen schöpferische Aufträge ausgeführt haben. Und sie erleben nun diese vorhergehenden Taten, die passiert sind, die geschehen sind, als ein sogenanntes Tohuwabohu, hatten wir gesagt.

Erde, Tohuwabohu 0:04:18

Und da sich auf dem alten Mond bereits Sonne und Erde voneinander getrennt hatten, erscheint nun dieses Prinzip auch den Elohim wieder, und es bildet sich also quasi ein Prinzip, das sozusagen über den Dingen steht. Das ist das Sonnenhafte, das Sonnenprinzip. Und es entwickelt sich etwas Erdiges, was nach unten strebt, was sich in einem Zentrum unterhalb des Sonnenhaften konzentriert, und das hatten wir charakterisiert mit dem Wort Bohu. Und Tohuwabohu drückt aus, dass diese beiden Qualitäten miteinander in Beziehung stehen. Und die Elohim erkennen dieses Prinzip und nehmen das in ihren schöpferischen Auftrag mit auf.

Und wir hatten gesagt, dass das sonnenhafte Prinzip, dass Tohu den Kopf der Leiblichkeit der Elohim bildet. Das heißt, der Kopf wird das Zentrum der leuchtenden Weisheit könnte man sagen, das Sonnenhafte. Und es bildet sich das Bohu-Prinzip, das erdige Prinzip, das also die Kräfte aus dem Umkreis nach innen in ein Zentrum hinein konzentriert. Und das ist natürlich auch maßgeblich das, was aus dem Tohu von innen nach außen ausgesendet wird. So stehen diese beiden miteinander in Beziehung.

Und wir haben dann im Bohu also den Leib und die Gliedmaßen der Elohim. Und die Erde beginnt sich also nun zu verkörpern, indem sich die Prinzipien, die geistigen Gesetzmäßigkeiten, das Essentielle aus den vorhergegangenen planetarischen Zuständen zunächst wiederholt aber nicht nur einfach eine Wiederholung, so wie die waren, sondern sie werden auch gleichzeitig auf eine höhere Ebene gehoben, werden also verfeinert, verbessert.

Und gleichzeitig hatten wir ja gesagt, dass es das Sohnes-Prinzip ist, das in jeder Entwicklungsstufe mit dabei ist. Und dieses Sohnes-Prinzip, dieses Lebendige, der lebendige Gott, der lebendige Christus, dass er dafür sorgt, dass zusätzlich noch etwas Neues hinzukommt. Er ist derjenige, der also sagt, wir haben jetzt hier eine ganz verfeinerte, hochwertige Wiederholung des Vorhergehenden. Und diese Wiederholung ist so brauchbar, die ist so gut einstudiert könnte man sagen, dass wir jetzt die Kraft haben, noch einen Schritt weiterzugehen.

Licht und Finsternis 0:05:32

Und wir hatten gesagt, dass sich diese Kraft vor allen Dingen im Ätherischen, in den sogenannten Bildekräften weiterentwickelt, höher entwickelt, so dass wir auf dem alten Saturn das Ätherische in Form des Wärmeäthers hatten, dass wir auf der alten Sonne zum Wärmeäther den Lichtäther hinzubekommen haben, auf dem alten Mond zum Wärmeäther, zum Lichtäther den sogenannten Klangäther. Und nun bekommen wir durch den Christus, durch das Sohnes Prinzip auf der Erde zusätzlich zum Wärmeäther, zum Lichtäther, zum Klangäther noch den sogenannten Lebensäther hinzu. Auf den werden wir später noch einmal eingehen.

Und nun fangen die Elohim an mit ihrer Tätigkeit. Es sind nicht nur die Elohim anwesend, sondern man muss sich das so vorstellen, dass sowohl das Opfer der Throne, sowohl das Opfer der Kyriotetes, sowohl das Opfer der Dynameis, das sind also nicht Vorgänge, die nun abgeschlossen sind, sondern diese Opfertaten gehen weiter in die Zukunft hinein. Das heißt, sie laufen permanent, sagt Rudolf Steiner, ab in die Zukunft hinein. Die werden mitgenommen.

Und so kommt es dann in den ersten Schritten der Erdenentwickelung zunächst zu einer Wiederholung der drei vorhergehenden planetarischen Zustände. Und wir hatten ja einmal kurz erwähnt, dass also jede planetarische Bewusstseinsstufe sich noch einmal unterteilt in sieben sogenannte Lebensstufen und dass sich jede der sieben Lebensstufen auch noch einmal unterteilt in die sogenannten Formzustände und dass sich diese Formzustände dann auch noch einmal unterteilen.

Und ich würde jetzt mal ganz kurz für euch den Kontext herstellen, dass wir uns einmal klar machen, wo stehen wir jetzt, gerade jetzt, in unserer heutigen Zeit? Da haben wir die Erde als die vierte Bewusstseinsstufe unseres Planeten. Dann haben wir die sieben Lebensstufen der Erde. Dort befinden wir uns auch in der vierten Lebensstufe. Und wie kann man sich das klar machen, warum ist es die vierte Lebensstufe, warum erleben wir die Welt gerade so, wie wir sie erleben? Ihr erinnert euch, dass wir kurz einmal die Zustände, die Metamorphosen des Geistigen ins Materielle, in die Verdichtung hinein charakterisiert haben.

Und da haben wir gesagt, die erste Stufe der sieben, die haben wir bezeichnet als Arupa Zustand. Das ist also das formlose Geistige gefolgt vom Rupa Zustand, eine weitere Verdichtung, eine erste formhafte Verdichtung. Der Rupa Zustand ist das geformte Geistige. Dann haben wir in der dritten Stufe das sogenannte Astral-Bewusstsein und die vierte Stufe ist das Physische oder auch das Mineralische. Und wenn man sich das klarmacht, finde ich, dann hat man auch einen ganz guten Bezug, dass wir die Welt wirklich mineralisch, also die mineralische Welt, die um uns herum ist, die physische Welt, ist für unser Bewusstsein, für unser sinnliches Gegenstandsbewusstsein maßgeblich. Das heißt also, wir haben die vierte Lebensstufe, die wir nennen das Mineralreich. Und diese Lebensstufe teilt sich dann, jede Lebensstufe teilt sich dann, in die sogenannten Formzustände hinein.

Nun beginnt die Erdenentwickelung. Unsere Erdenzeit beginnt also damit, dass die ersten drei Stufen mehr oder weniger eine Wiederholung sind der vorherigen planetarischen Zustände alter Mond, alte Sonne und der Saturn. Und die Elohim stehen jetzt vor der großen Aufgabe, dieses Erinnerungstableau, vor dem sie stehen, ihre eigene Schöpfung zu beginnen, die Erdenschöpfung zu beginnen unter Hinzunahme und Berücksichtigung dessen, was vorher erstanden ist.

Und wir erinnern uns, dass auf dem alten Mond sich zum ersten Mal das Sonnenhafte, die Sonne von der Erde getrennt hat. Wir hatten also das aufstrebende Sonnenhafte, was sich könnte man sagen, über dem Erdigen, über dem Erdhaften anordnet. Und dieses Erinnerungstableau der Elohim, das haben wir bezeichnet mit dem Wort Tohuwabohu aus der hebräischen Sprache und wir hatten gesagt, dass dieses Wort sehr exakt die damaligen geistigen Zustände beschreiben kann, indem das Wort Tohu mit dem betonten T beschreibt, dass das Sonnenhafte die Tendenz hat, Geistiges aus dem Inneren nach außen wirken zu lassen und dass das Wort Bohu die entgegengesetzte Qualität hat, nämlich Geistiges aus dem Umkreis, aus der Peripherie nach innen zu nehmen, nach innen wirken zu lassen.

Das heißt im Sonnenhaften haben wir das Ausstrahlende, das geistig Bestrahlende und in Bohu, in diesem Erdprinzip haben wir das Aufnehmen von dem, was von außen aus dem Tohu kommt, um das nach innen zu leiten und dort weiter zu verdichten. Und zu diesem Zeitpunkt bildete sich die Leiblichkeit der Elohim auch nach diesem Prinzip, so dass man sagen kann, das Tohu-Prinzip bildete den Kopf der Elohim und das Bohu-Prinzip bildete den Rumpf, den Leib und die Gliedmaßen der Elohim.

Und nun gilt es also, diese Leiblichkeit der Elohim immer mehr zu verwandeln in unsere heutige physische Welt, wobei sich diese Vorgänge, die wir jetzt besprechen, alle noch nicht im Physisch-Sinnlichen abspielen, sondern die spielen sich alle im Geistig-Seelischen ab. Und die Elohim nehmen nun weiter aus der vorherigen Geistigkeit die Dinge, die sich gebildet haben, wir erinnern uns, dass wir die Entstehung der Zeit auf dem alten Saturn hatten, das heißt, das Zeitelement spielt auch natürlich bei der Erdenschöpfung für die Elohim eine große Rolle. Und es spielt ebenso eine große Rolle, dass das Licht entsteht.

Und so haben wir zunächst einmal eine Wiederholung des alten Saturnzustandes, eine Wärmekugel entsteht. Und es gibt in der Bibel, im Alten Testament, in der Genesis, da sagt Rudolf Steiner, wenn man diese Worte aus der Genesis geisteswissenschaftlich erfasst, dann geben sie eine sehr exakte Bilderfolge, könnte man sagen, davon, wie sich diese Vorgänge im Geistigen wirklich abgespielt haben. Und so gibt es in der Bibel diesen Ausspruch, diese Formulierung "Der Geist der Elohim brütete über den Wassern". Und wenn wir uns dieses Bild vor die Seele stellen, dann können wir uns das wunderbar ausmalen, dass wir also sehen, in dem Wort brüten steckt ja auch die Wärme drin, das heißt die Elohim arbeiten zunächst einmal mit der Wärme, die herübergekommen ist vom alten Saturn. Und gleichzeitig kommt auch vom alten Saturn herüber die Finsternis. Denn wir erinnern uns, dass der alte Saturn noch nicht geleuchtet hat, sondern dass das Licht erst auf der alten Sonne entstand. Und dieser Umstand ist sehr, sehr wichtig auch für uns heute, denn wir haben auch gesagt, dass auf dem alten Saturn die erste Veranlagung des menschlichen physischen Leibes entstanden ist.

Und somit haben wir jetzt hier eine geisteswissenschaftlich sehr wichtige Verknüpfung, dass wir sagen können, Licht, Finsternis und der physische Leib des Menschen, die stehen in einer besonderen Beziehung zueinander. Das werden wir später noch behandeln, warum das so ist.

Die Elohim arbeiten mit dem, was von dem alten Saturn herüberkam, sie brüten über den Wassern und das bedeutet, sie brüten auch über den Menschenleibern. Ihr erinnert euch, auf dem alten Mond, der ja bis in den Zustand des Wässrigen hinein gekommen ist, und dementsprechend waren auch die Menschenleiber in einem wässrigen Zustand zum Beginn der Erdenentwicklung. Wir waren also könnte man sagen, kleine Wasserkügelchen, kleine Wassertropfen, geistig, die sich in dieser Erdensphäre zu manifestieren begannen. Und damit ist gemeint, die Elohim brüteten also diese kleinen Wassertröpfchen aus, sie sinnten über diesen Menschenleibern, diesen wässrigen Menschenleibern.

Und als nächstes sprachen die Elohim "Es werde Licht!". Damit ist die Wiederholung des alten Sonnenzustandes gemeint. Die Elohim empfangen also die Erinnerungen an die alte Sonne und sind natürlich ergriffen von diesem Vorgang des Lichtwerdens, nehmen das sofort in ihren Plan mit auf und sagen "Es werde Licht!".

Entstehung der Zeit, die Zeitgeister 0:24:34

Und dann haben wir den Zustand, dass es nun notwendig wird, die Erde auch im Zeitlichen zu ordnen, die Erdenentwickelung auch in eine Zeitlichkeit, in das Wesen der Zeit hineinzustellen. Und an dieser Stelle rufen die Elohim Wesen in ihren Dienst, die auf dem alten Saturn ihre Menschheitsstufe durchmachten. Ihr erinnert euch, dass die Wesen, die damals auf dem alten Saturn Menschen waren und ihr Menschsein ganz besonders am Wesen der Zeit erlebten, dass diese Wesen heute während der Erdenentwickelung aufgestiegen sind zum Range der Urengel oder auch der Zeitgeister.

Das heißt die Elohim rufen nun diese Zeitgeister in ihren Dienst und beauftragen sie damit, die Erdenentwickelung in das Wesen der Zeit hineinzugliedern, in das Wesen der Zeit hineinzustellen. Und diese Zeitgeister ergreifen diese Aufgabe natürlich, und so kommt es dann dazu, dass sich diese Zeitgeister anordnen, es sind sieben Archai, also auch wieder im Sinne der Siebenzahl der Entwicklung, und als diese sich anordnen und die Zeit, das Zeitwesen in die Erdenentwickelung einfließt, ist es auch klar, dass es im Zuge der Schritte vorher, der alte Saturn kommt mit der Finsternis, die alte Sonne kommt mit Licht und mit diesen beiden Zuständen verbindet sich nun das Zeitliche. Damit ist es also klar, dass mit der Eingliederung des Zeitwesens die Übernahme der Aufgabe der Zeitgeister sich neben der Gliederung der Zeit auch der Zustand von Licht und Dunkel in die Erdenentwickelung hinein mischt, um also sowohl den Saturn Zustand als auch den Sonnen Zustand mit zu integrieren, haben wir auf der Erde einen Wechsel zwischen Licht und Finsternis, gegliedert durch zeitliche Abläufe.

Und wie das in der geisteswissenschaftlichen Betrachtung so ist, stehen auch hinter Licht und Finsternis, Tag und Nacht, stehen auch Wesenheiten. Und diese Wesenheiten, Rudolf Steiner bezeichnet sie auch als die Äonen, diese Zeitgeister, die rekrutieren sich aus Saturn-Menschen, die regelrecht ihre Entwicklung durchgemacht haben, die dann auf der alten Sonne das Lichthafte verkörpern können, und die Wesenheiten der Finsternis rekrutieren sich aus Äonen, aus Zeitgeistern, aus Urengeln, die zurückgeblieben sind auf dem alten Saturn. Und an dieser Stelle kommt das Kapitel der Widersacher hinzu.

Abschluss 0:29:46

Und da würde ich gerne beim nächsten Mal mit euch wieder einsteigen. Ich sage vielen Dank fürs Dabeisein und bis zum nächsten Mal.

Alle Folgen auf einen Blick

Alle Vorträge
«Grundlagen Anthroposophie» auf einen Blick
 
21 22 23 24 25 26 27 28 29
11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
vorige Folge ◁   ■   ▷ nächste Folge

| zurück zu Christoph Bolleßen |

Literaturhinweis