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Johanni 2025 - ein Vortrag von Christoph Bolleßen, 2025
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Einleitung: Die Johannizeit und der Seelenkalender 00:00:45
Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kultur-Epochen zu diesem neuen Video. Mit dem heutigen Beitrag möchte ich gerne den gemeinsamen Blick richten auf ein Fest, das sich zur Sommerzeit uns darbietet. Und das wie einige andere Feste im Jahreskreislauf ebenso heutzutage weniger Beachtung findet. Wir sprechen vom Johannifest und dieses Johannifest ist verbunden mit einer Johannesstimmung im Seelenkalender, den uns Rudolf Steiner an die Hand gegeben hat, um durch den Jahreslauf hindurch anhand seiner Worte in uns in den Seelentiefen etwas mitzuerleben, was sonst im äußeren Geschehen nicht so leicht erreichbar ist. Ich möchte gerne heute zu Beginn des Videos diesen Wochenspruch aus dem Seelenkalender einmal vortragen.
Der Welten Schönheitsglanz,
Er zwinget mich aus Seelentiefen
Des Eigenlebens Götterkräfte
Zum Weltenfluge zu entbinden,
Mich selber zu verlassen,
Vertrauend nur mich suchend
In Weltenlicht und Weltenwärme.
In diesem Spruch kann uns verdeutlicht werden, dass wir es in dieser Hochsommerzeit, die in gewisser Hinsicht in Opposition zu sehen ist zum sogenannten Tiefwinter oder auch Hochwinter von Rudolf Steiner genannt, und dass in dieser Johannesstimmung, in dieser Johannizeit, das, was aus uns im Inneren heraus möchte, was wir sozusagen an inneren Schätzen über die Winterzeit in uns zubereitet haben, dieses Innerste, dieses innere Seelische wird nun in einer Art Ausatmungsbewegung in die himmlischen Höhen, in die kosmischen Höhen hinaus gesendet und verbindet sich dort mit Weltenlicht und Weltenwärme.
Die Johanni-Imagination und der Erzengel Uriel 00:04:53
Und was uns Rudolf Steiner ebenfalls an die Hand gibt als geistiges Werkzeug, ist die sogenannte Johanni-Imagination. Dort legt er uns dar, dass wir es im Jahreslauf mit vier Erzengelwesenheiten zu tun haben, die uns durch den Jahreslauf hindurch begleiten und die eine Art Regentschaft innerhalb dieses Jahreslaufes innehaben. Und so ist es eben in dieser Hochsommerzeit, in dieser Johannizeit, das Erzengelwesen Uriel, der uns von Norden mit einem strengen Blick in einer bläulichen Gestalt beobachtet. Und er beobachtet vor allen Dingen dasjenige, was wir in der Hochsommerzeit ausgeatmet haben, seelisch ausgeatmet haben. Und das, was wir dann dem Weltenlicht und der Weltenwärme darbieten, das wird von ihm bewertet, aber nicht gerichtet in dem Sinne, dass wir eine Strafe erfahren.
Die strafende Götterwelt ist in einem christlichen geistigen Weltbild nicht mehr so stark verankert, sondern vielmehr ist es dieses Erzengelwesen Uriel, der uns selbst ein Spiegel sein möchte, sein strenger Blick soll eigentlich uns dazu animieren, uns selbst zu bewerten. Das, was wir aus unserem Inneren heraussetzen in die Welt, einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Und um dies ein wenig zu verdeutlichen, würde ich gerne aus dieser Johanni-Imagination den Spruch hier heute noch mit euch, mit Ihnen gemeinsam lesen. Dieser Spruch fokussiert diesen Zustand noch einmal sehr, sehr deutlich. Und der Spruch von Dr. Steiner lautet wie folgt:
Schaue unser Weben,
Das leuchtende Erregen,
Das wärmende Leben.
Lebe irdisch Erhaltendes
Und atmend Gestaltetes
Als wesenhaft Waltendes.
Fühle dein Menschengebeine
Mit himmlischem Scheine
Im waltenden Weltenverein.
Es werden Stoffe verdichtet.
Es werden Fehler gerichtet.
Es werden Herzen gesichtet.
Deutung des Johanni-Spruchs: Schöpferischer Atem und Verantwortung 00:09:09
Dieser Spruch, den uns Rudolf Steiner an die Hand gegeben hat, besteht, wenn man so möchte, aus vier Strophen oder vier Sinnabschnitten. Und jeder dieser Abschnitte hat drei Zeilen. Wir sind sofort erinnert an die Zahl zwölf. Wir haben hier also zwölf Zeilen, die miteinander in Verbindung stehen. Und Dr. Steiner beginnt zunächst einmal damit, die Situation am Himmel für uns darzulegen. Schaue unser Weben, das leuchtende Erregen, das wärmende Leben. Wir hatten es hier einmal herausgestellt, dass der Mensch, der heutige Mensch und besonders der mitteleuropäische Mensch, in einer innigen Verbindung zum Wärmeelement steht. Besonders in diesem Wärmeelement herauszuheben sind die Wesenheiten, die Rudolf Steiner die Salamander nennt. Das sind Wesenheiten aus der Klasse der Elementarwesen, die im Wärmehaften leben. Und in dem Moment, wo der Mensch sein Inneres ausatmet, sind diese Wesen in einer leuchtenden Erregung, um das aufzunehmen, was wir aus uns heraussetzen.
Und nun kommen sehr geheimnisvolle Zeilen, in denen hier gesagt wird: Lebe irdisch Erhaltendes und atmend Gestaltetes als wesenhaft Waltendes. Hier wird ein Ausblick in die Zukunft gewagt. Wir haben es also hier mit dem, was wir nach außen setzen, aus uns heraus atmen, mit etwas zu tun, was also das Irdische erhält. Aber dieses irdisch Erhaltende soll leben, es soll lebendig sein. Das heißt, das, was wir aus diesem Irdischen heraus an Einlassungen in uns tragen, soll nicht zur Erstarrung gebracht werden, sondern es soll durchdrungen sein mit Leben und atmend Gestaltetes.
Hier haben wir einen verdeckten Hinweis darauf, dass Rudolf Steiner uns darauf aufmerksam macht, dass alles, was wir ausatmen und vor allen Dingen das, was wir ausatmen, indem wir sprechen, indem wir das Wort führen, dass es sich bei diesem Ausgeatmeten um Gestalten handelt, um Formen, die verlebendigt werden und die sogar Wesen als Leiblichkeit dienen können, die wir in unserem Vortrag in Bern bereits erwähnt haben, nämlich die zukünftigen Jupiter-Menschen. In dem, was wir aus unserem Inneren heraussetzen, durch die Kraft, durch die Stärke des Atems, indem wir Worte zunächst in Gedanken formen und sie dann mit der Luft hervorbringen, die Luft gestalten, sodass das Wort in die Welt kommt. In diesen gestalteten Luftformen, dort nehmen bestimmte Wesen ihre Leiblichkeit daraus. Das heißt, der Atem ist eine gestaltende Kraft in der Welt. Lebe irdisch Erhaltendes und atmend Gestaltetes, als wesenhaft Waltendes. Das heißt, diese Gestalten, die wir hervorbringen, diese Formen, die wir aus uns heraussetzen, werden von Wesenheiten bewohnt, ergriffen und walten fortwährend in der Welt. Das bedeutet eine hohe Verantwortung. Alles, was wir denken, was wir fühlen und was wir dann schließlich durch einen Willensakt – auch das Sprechen ist ein Willensakt – all das sind waltende Kräfte, die in der Welt stehen und dort wirken.
Deutung des Johanni-Spruchs: Das Menschengebein und die Sichtung der Herzen 00:17:06
Und nun kommt der Bezug zu einem Höheren, zu einem Hochgeistigen. Fühle dein Menschengebeine mit himmlischem Scheine im waltenden Weltenvereine. Der Schlüssel, um diese Formen, die wir aus uns heraussetzen, zu etwas Gedeihlichem zu machen für die ganze Welt, dazu ist es notwendig, dass wir uns in unserem Bewusstsein verbinden mit der geistigen Welt. Und diese Verbindung mit der geistigen Welt aufzunehmen, da kann ein guter Weg sein, von der menschlichen Gestalt auszugehen. Und zwar am ehesten vom menschlichen Knochenskelett. Wenn wir uns vertiefen in die Gestaltung, in den Aufbau des menschlichen Knochenskeletts, so sehen wir dort geronnenen Klang, geronnene Sinnhaftigkeit, geronnene Harmonie in diesem Skelett. Hohe geistige Kräfte sendeten einst ihren Impuls, die Menschheitsidee in die Weltenweiten hinein. Geistiges Leben wurde zu Klang. Der Klang verdichtete sich zu Licht. Und schließlich wird dieser Klang ausgedrückt in einer physischen Form. Dahinter steht aber der hochgeistige Klang, der harmonische Klang der Menschheitsidee.
Fühle dein Menschengebeine. Diese Verbindung soll uns bis ins Gefühl hinein. Denn das Gefühl offenbart uns die Dinge hinter der sinnlichen Welt. Fühle dein Menschengebeine mit himmlischem Scheine. Die Dinge hinter der Erscheinung, die himmlischen Zusammenhänge hinter der Sinnenwelt. Diese zu entdecken, das ist hier anzustreben. Und nun kommt es dazu, im waltenden Weltenvereine, dass wir Menschen uns in einer Art Gefolgschaft der geistigen Welt mit ihnen in einem großen Weltenverein sehen. In einem waltenden Weltenverein. Uns darüber klar zu sein, dass alles, was wir aus uns heraussetzen, in die Welt gesendet wird, gerade eben in dieser Hochsommerzeit. Und dort von Wesen ergriffen wird.
Wir haben, man muss sagen, Gott sei Dank, heute noch Schutzmechanismen. Unter anderem unsere Schutzengel, die dafür sorgen, dass nicht gleich jeder Gedanke, der uns wirr und unkontrolliert im Bewusstsein herumirrt, dass dieser Gedanke nicht gleich in eine gestaltende Kraft hineinkommt. Hier wirft sich im Moment noch teilweise unser Schutzengel dazwischen und verhindert ein Gestaltwerden bestimmter Gedanken. Aber dieser Zustand wird im Laufe der Zeit immer mehr zurückgenommen werden. Die Eigenverantwortung steigt unwiederbringlich, je weiter sich die Weltenentwicklung in die Zukunft hineinbewegt. Und dann dürfen irgendwann die Engel nicht mehr eingreifen, denn sonst kann der Mensch nicht frei werden. Aber mit diesem Freiwerden ist auch ein Risiko verbunden.
Und in der vierten Strophe wird nun das, was in den vorigen drei Strophen beschrieben wurde, noch einmal verdichtet, fokussiert, zusammengefasst. Es werden Stoffe verdichtet. Es werden Fehler gerichtet. Es werden Herzen gesichtet. Das heißt, es ist unvermeidlich, dass der Mensch auf seinem Weg, frei zu werden, Fehler begeht. Ja, auch diese Fehler werden verdichtet. Auch diese fehlerhaften Gestalten, wenn man so will, walten in der Welt. Und die Aufgabe, die uns Uriel nun stellen möchte, ist uns aufzuwecken dafür, uns darauf hinzuweisen, dass viele Gestalten, die in der Welt befindlich sind, dass diese Gestalten von uns zu richten sind. Richten zunächst im Sinne von bewerten. Wir schauen uns noch einmal an, was haben wir hervorgebracht?
Und dieses nun wieder zu richten, wieder gut zu machen, das kann uns ein starkes Motiv sein, um im Leben einen Leitfaden zu haben. Denn es kommt nicht darauf an, dass wir immer alles richtig machen, sondern wie uns die letzte Zeile dieses Spruches noch einmal deutlich macht. Es werden Stoffe verdichtet, es geht nicht anders. Unsere Schöpferkraft ist entfaltet, unsere Ich-Kraft ist tätig. Es werden Fehler gerichtet, dass wir Fehler machen ist unvermeidlich. Aber es werden Herzen gesichtet, das heißt, sind wir in der Lage an den Punkt zu kommen, wo wir durch die Christuskraft einsehen, dass wir viel gut zu machen haben. Und gut zu machen haben, nicht im Sinne von, ich bin ein reuiger Sünder und geißele mich selbst, sondern zu sagen, ich möchte in Zukunft das, was ich in der Vergangenheit noch nicht so gut vermochte zu vollbringen, nun in einer vollkommeneren Form noch einmal versuchen. Und auf diesen Impuls kommt es an, dass dieser Impuls uns aus tiefstem Herzen ein Leitmotiv des Lebens werde.
Der Niedergang der Zeitalter und der „Krieg aller gegen alle“ 00:29:20
Dazu gehört bis zu einem gewissen Grade ein Verständnis davon, dass wir annehmen, dass wir in einem permanenten Zusammenhang mit höheren Welten stehen, dass unser Leben, unsere Gestalt, unsere Welt, dass dies alles nicht zufällig geschieht, sondern dass hinter allen Dingen, die uns widerfahren, Willensoffenbarungen unseres eigenen Wesens, aber auch des Wesens anderer Menschen stehen. Und letztlich, wenn wir auch in die tiefen Naturzusammenhänge hineinschauen, natürlich auch die Willensoffenbarungen der höheren Hierarchien.
Und wie es Dr. Steiner oft betont, gehört eben zu einer Erkenntnis des Geistigen im Menschenleben auch, dass wir uns klarmachen müssen, wir können nicht immer nur aufbauen, sondern es gibt auch Zeiten, in denen Dinge dem Niedergang entgegengehen müssen. Und ich möchte das heute auch sagen mit Blick in die Welt. Ich denke, wir sind uns einig darin, dass wir sagen können, überall auf der Welt toben gewaltige Kämpfe. Und so sagte Dr. Steiner, dass wir sagen können, innerhalb unseres Formzustandes gibt es die sogenannten Zeitalter, sieben an der Zahl. Wir befinden uns gerade im fünften von sieben Zeitaltern. Und dass jedes dieser Zeitalter aus zwei zeitlich gegliederten Abschnitten besteht, wir könnten sagen, der erste Abschnitt ist eine Art Aufstreben, ein Gedeihen, dann haben wir eine Art retardierendes Moment und dann folgt der Niedergang. Und dieser Niedergang endet mit jedem Zeitalter dann darin, dass die Menschheit, beziehungsweise das, was die Menschheit an Kultur hervorgebracht hat, in gewissem Sinne ihrem Ende entgegengeht. Das heißt, Vernichtungskräften unterworfen wird und damit aus dieser Vernichtung dann etwas Neues entstehen kann.
Und so wird auch unser Zeitalter, das nachatlantische Zeitalter, am Ende der siebten Kulturepoche, es wird die Kulturepoche der sieben Posaunen genannt von Rudolf Steiner, am Ende dieser Kulturepoche wird unser Zeitalter durch den großen Krieg aller gegen alle beendet werden. Und wir finden in Dr. Steiners Angaben durchaus den Hinweis darauf, dass es nur eine relativ kleine Schar von Menschen sein wird, ebenso wie wir es bei unseren atlantischen Vorfahren gehört haben. Und dieser große Krieg aller gegen alle wird nicht unbedingt ein Krieg sein, wie wir ihn uns heute vorstellen, sondern dieser Krieg wird dadurch gekennzeichnet sein, dass gewaltige moralische Verwerfungen und Verstrickungen zwischen den Menschen vorherrschend sind.
Die zweischneidige Natur des menschlichen Ich 00:37:53
Und diese moralischen Verstrickungen, die dann zum Krieg führen, haben im eminentesten Sinne auch mit dem menschlichen Ich zu tun. Dr. Steiner formuliert es sogar so drastisch, dass er sagt, wer die doppelte Qualität des menschlichen Ich nicht begreift, der kann die gesamte Menschheitsentwicklung nicht richtig verstehen. Dieses menschliche Ich ist ein zweischneidiges Schwert. Dieses Ich ist in der Lage, uns in die höchsten geistigen Höhen zu tragen. Dieses Ich trägt aber auch die Möglichkeit in sich, uns in den tiefsten Egoismus hineinzuführen. Und in einen Egoismus, der nicht wie das höhere Ich irgendwann einmal die ganze Welt umfassen wird. Sondern dieses Ich ist auch in der Lage, uns in einen Zustand hineinzuführen, in dem es uns richtig erscheint, über alle anderen Iche zu herrschen. Sich über die anderen stellen zu wollen. Und diese Qualität ist im Ich des Menschen zwangsläufig veranlagt.
Denn das Ich steht in der Mitte zwischen der sogenannten unteren Dreiheit des Menschen, das heißt physischer Leib, Ätherleib, Astralleib, und der noch werdenden höheren Dreiheit des Menschen, bestehend aus Geistselbst, Lebensgeist und Geistesmensch. Und ein Ich, das sich ausrichtet, die untere Dreiheit des Menschen in gewisser Hinsicht auszufüllen, ohne dabei den Christusimpuls aufgenommen zu haben. Dieses Ich entwickelt aufgrund des Zeitgeschehens, wir müssen immer wieder sehen, dass wir einer ahrimanischen Zukunft entgegen gehen, und dieses Zeitgeschehen wird, wenn der Mensch den Christusimpuls nicht anstrebt, dafür sorgen, dass das menschliche Ich, ausgerichtet auf das Niedere, immer mehr in ein falsches Fahrwasser hineingerät. Und was wir heute in der Welt beobachten können, ist aus meiner Sicht genau dieser Kampf, dem Menschen soll eine Art Ich-Bewusstsein gegeben werden, aber dieses Ich-Bewusstsein soll nicht zu weit entwickelt werden.
Der verfrühte Luzifer-Impuls und der wahre Lichtbringer Christus 00:42:33
Und dies ist auch nicht verwunderlich, denn wir befinden uns in der fünften Kulturepoche. Das bedeutet, in dieser vierten Kulturepoche, dort ist der Paradigmenwechsel innerhalb eines Zeitalters zu verzeichnen. Wir haben es öfter erwähnt, es handelt sich zeitlich gesehen ungefähr um die Mitte des Atlantischen Zeitalters. Das heißt, seit diesem Zeitpunkt wird die Menschheit immer mehr aufgefordert, selbst für die Gestaltung der Zukunft zu sorgen. Dieser Zustand wird unter anderem im anthroposophischen Kontext auch als plastisch bezeichnet, den wir jetzt in der fünften Kulturepoche zu ergreifen haben. Wir sind die Plastizierer der Zukunft. Immer mehr.
Und nun können wir sagen, wenn die Mitte unseres Zeitalters und dieses retardierende Moment inmitten der Atlantischen Zeit gelegen hat, warum ist das Mysterium von Golgatha denn zu einem späteren Zeitpunkt geschehen? Nun, hier müssen wir ins Auge fassen, dass es in der Mitte der Atlantischen Zeit dazu gekommen ist, dass dem Menschen in der Tat Licht gebracht wurde. Dieses retardierende Moment hat in der Tat stattgefunden. Allerdings nicht durch den Christus, sondern durch das Wesen Luzifer. Und hier kommen wir an einen sehr interessanten Punkt in der Menschheitsentwicklung, nämlich dass einige von Ihnen einmal den Ausspruch Rudolf Steiners gehört haben, vielleicht auch im theosophischen Kontext, dass dort gesagt wird, Christus ist der wahre Luzifer.
Das bedeutet, dem Menschen ist vor dem Mysterium von Golgatha bereits einmal ein Licht gebracht worden. Aber dieses Licht war nicht das des lebendigen Gottes, sondern dieses Licht war etwas, was den Menschen durch das Wesen Luzifer und seine Gehilfen gebracht wurde. Und das die menschliche Seele in einen frühreifen Zustand versetzt hat. Im Menschen wurde ausgelöst ein Freiheitsstreben, eine Tendenz zur Absonderung von der geistigen Ordnung. Und wir dürfen aber nicht vergessen, dass dieser Impuls uns bis heute trägt.
Dies hat damit zu tun, dass als sich Mond und Sonne aus der Erde herausgezogen haben, dass dann einige Geister der Form, einige Exusiai von einem luziferischen Impuls beseelt waren. Wir müssen ins Auge fassen, dass Dr. Steiner betont, dass es durch alle Hierarchiestufen hindurch bis zu den Seraphim luziferische Wesenheiten gibt. Und in Zusammenarbeit mit Luzifer waren es diese Wesen, die den Menschen in der Mitte der Atlantischen Zeit eine Art verfrühten Impuls zur Selbstwerdung eingepflanzt haben. Auch hier ist es ein großes Mysterium, denn man könnte ja sagen, warum wurde das von der göttlichen Welt nicht verhindert? Und so müssen wir sehen, ab der Mitte der Atlantischen Zeit kommen immer mehr die Kräfte ins Spiel, die diese Erde einst in den Untergang leiten werden. Und dieser Untergang ist notwendig, denn ohne dass die Erde einst vergehen wird, kann es kein neues Jerusalem geben, keinen neuen Jupiter geben.
Die „Gespenster Roms“ und die Erlösung durch das Herz 00:50:50
Aber es muss diesem Zustand etwas anbeigestellt werden. Dass wir Menschen ein Ich werden, ist ein Geschenk der geistigen Welt, zum Teil jedoch eben auch der Widersacher. Und auf dass die Menschheit nicht verloren geht, sich nicht in einer egoistischen Selbstheit zu verlieren droht, dazu ist der Christus Mensch geworden. Und er tat es, indem er nicht als ein mächtiges Götterwesen in das Erdengeschehen eingriff, sondern er tat es, er wurde Mensch und stellte dieses Ereignis und seine Folgen in die freiheitliche Entwicklung des Menschen hinein. Auf dass der Mensch die freie Wahl behält, ob er sich der Weltbedeutung des Mysteriums von Golgatha bewusst werde oder nicht.
Und so ist es gerade in dieser Johannizeit, in dieser Hochsommerzeit, das Wesen Uriel, das uns eine Art Mittler sein will, aus dem Norden, seine Kraft an uns richtet, seine Kraft uns anbietet, dass wir unseren Blick richten auf das, was wir getan haben. Und dass sich an diesem Bewusstsein des unvollkommenen Tuns der Wille stärken möge, dass wir es in Zukunft besser machen. Dass wir Stück für Stück immer mehr erkennen, welche Liebesbeziehungen wir mit den Widersachern eingegangen sind.
Nicht umsonst wird die zweite Hälfte unserer Erdenentwicklung auch als die Merkur-Zeit, als die Merkur-Erde bezeichnet von Dr. Steiner. Wenn wir uns die untersonnigen Planeten, die Rudolf Steiner auch die schicksalbestimmenden Planeten des Menschen nennt. So sind es zunächst in der Nähe der Sonne die Venus, der Sitz der luziferischen Wesen. Ganz in der Nähe der Erde ist es der Mond und in der Mitte zwischen Venus und Mond befindet sich der Merkur. Und dieser Merkur ist besonders interessant, weil auf diesem Merkur auch bereits diejenigen Kräfte sehr deutlich zu vernehmen sind, die aus dem ahrimanischen Bereich stammen. Der Merkur, der Merkurstab und die zwei Schlangen, die sich um ihn herumwinden. Der Merkurstab, das menschliche Ich, und die beiden Schlangen sind Luzifer und Ahriman. Das heißt, inmitten dieser zwei Kräfte richtet uns der Christus auf, wenn wir es wollen, sonst nicht.
Was sind Gespenster? Gespenster sind waltende Gestalten, die uns aus der Vergangenheit nicht loslassen möchten, beziehungsweise die wir nicht loslassen möchten. Zum Beispiel sagt Rudolf Steiner an mehreren Stellen, dass wir in unserer Gesellschaftsordnung hier in Mitteleuropa noch sehr stark vernehmen können, dass das Gespenst des alten Rom umgeht. Das heißt, damals in der griechisch-lateinischen Zeit, dort wurden viele Gestalten von den Menschen hervorgebracht, die zur damaligen Zeit ihre Berechtigung hatten. Aber dass diese Gespenster auch heute noch umherwandeln und den Menschen aber heute in Form einer Widersacherkraft daran hindern wollen, seine Entwicklung weiterzugehen. Und wir finden diese römischen Gespenster überall, in der Bildung, im Schulwesen, im Staat, in der Politik, in den Behörden, im Finanzwesen. Überall dort sind diese Gespenster der Vergangenheit tätig, wirksam, weil sie durch die Schöpferkraft einiger Menschen aufrechterhalten werden. Indem diese Menschen diesen Gespenstern Aufmerksamkeit und Macht an die Hand geben, können sie weiter walten.
Und diese Gespenster können nur erlöst werden durch die Kraft des Herzens. Es werden Stoffe verdichtet, es werden Fehler gerichtet, es werden Herzen gesichtet. Und solange die Menschen von ihrem Herzen, vom Sitz des Christus in jedem Menschen ferngehalten werden, solange können die Gespenster weiter walten. Die Schatten der Vergangenheit bleiben tätig. Und wir werden uns aus meiner Sicht noch mit großen Themenbereichen als Menschheit auseinanderzusetzen haben, bevor es in der Entwicklung, merklich, was die Gesamtmenschheit betrifft, weitergehen wird. Mächtige ahrimanische Kräfte sind am Werk. Und mit den Werkzeugen der Vergangenheit werden wir die Schatten der Vergangenheit nicht erlösen können.
Und somit versuchen wir uns in dieser Hochsommerzeit diese Dinge klarzumachen, dass wir vielleicht in diesem Jahr in die Michaelzeit hineingehen, in den Herbst hineingehen, mit Michael an unserer Seite. Und das, was wir in unserem Inneren zubereiten, mit der Kraft des Christus zu verlebendigen. Auf dass wir im nächsten Hochsommer das, was wir aus uns heraussetzen, mit Freude dem strengen Blick Uriels präsentieren können. Mit gutem Gewissen, aus vollem Herzen unsere Gestaltungen den Wesen des Weltenlichtes und der Weltenwärme anbieten können. Dann werden unsere Herzen ebenso leuchten.
Mit Blick auf die Uhr würde ich dieses Johanni-Video gerne zu Ende führen. Ich bedanke mich wie immer sehr herzlich für das Mitvollziehen dieser Gedanken. Ich freue mich sehr über die Zuschriften, die ich erhalte, über die Menschen, die im Kommentarbereich eine Nachricht hinterlassen. Und ich möchte auch ganz besonders den Zuschauern danken, die diesen Kanal mit einer Spende unterstützen, was sehr willkommen ist. Und ich wünsche Ihnen, wünsche Euch nun eine segensreiche, erkenntnisreiche Johannizeit und freue mich, wenn wir uns im nächsten Videobeitrag auf diesem Kanal wiedersehen. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.
Glossar
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