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Christus und das dreifache Johannes-Geheimnis - ein Vortrag von Wolfgang Peter, 2025
Hier hält Wolfgang am 2. Juli 2025 im ChorForum Essen einen Vortrag zum Thema des dreifachen Johannes. Eingeladen dazu haben ihn die Veranstalter Ulrich Roehm und Frau Marg, welche regelmäßig die sogenannte Goetheanistisch-Anthroposophische Vortrags-Initiative Essen organisieren.

Transkription des Vortrages
von Elke (August 2025)
| Peter, W. Christus und das dreifache Johannes-Geheimnis, 2025, 00:00:00 … […]
Begrüßung durch den Veranstalter Ulrich Roehm 00:00:17
So, ihr Lieben, die ja alle hier seid, herzlich willkommen! Ich mach's mal anders, denn man muss ja immer sagen, verehrte Anwesende und so - selbstverständlich sind sie willkommen. Ganz willkommen als erstes - da ist er, unser Wolfgang Peter aus Wien, hineingeflogen, pünktlich und gut gelandet.
Wolfgang: Ja, perfekt, alles perfekt, dank deiner perfekten Organisation!
Denn wir sind heute Premiere der kleinen Vortragstournee. Morgen ist in Bad Godesberg sein Vortrag, übermorgen in Düsseldorf und Samstag irgendwo westlich von Köln - in Kempen, Niederrhein. Und dann geht's zurück am Samstag nach Wien mit dem letzten Flieger. Und unser guter Geist Wolfgang hat dafür gesorgt, dass dieses irrsinnige Wetter, das uns verdonnert war, eben nicht stattgefunden hat. [Wolfgang: Ich kann nichts dafür.] Und gut geborgen, wie man so sagt, sind wir hier. Noch ein Wort dabei, im Moment von wegen Wien: Wir werden langsam international, mehr und mehr. Also Deutschland ist ja auch, aber auch Heimat. Und dann kommt ihr also aus Wien, Österreich. Dann haben wir unseren wunderbaren Salvatore Lavecchia aus Italien. Und im Herbst, kann ich Ihnen vorstellen, haben wir noch einen Herrn aus dem Vorstand des Goetheanums aus der Schweiz. [Applaus. Wolfgang: Sehr gut!] Also vier Länder Europas. [Wolfgang: Sehr gut! Toll!]
[Zu François gewandt] Du kommst gleich dran! Begrüße ich dann auch da diesen Herrn in Weiß. Nein, nein, nicht der! Der ist schwarz - in Weiß! Herr Prof. Dr. und so weiter Harlan, der am 20. August unser Herbstprogramm beginnen wird. Hier aber umgedreht mit vielen zu der Seite. Wenn ich schon so weit vorausgehe, wie gesagt, haben wir dann am September diese neuen Dozenten aus der Schweiz. Und Lavecchia wird uns dann nochmal ins neue Jahr begleiten, am 20. Januar 2026. Und alles angekommen dann in 14 Tagen, in die Zeit. [Wolfgang: Toll!]
Dann ist er nun jetzt hier, ein guter Partner von ihm. Diese beiden haben diese seltsame Geschichte ins Leben geholt, was sich Anthrowiki nennt. Stimmt das? [Wolfgang: Anthrowiki, Anthroworld]. Anthroworld, Anthrowiki … also hat die Teufelsgeschichten verpositiviert. Und François, François Hagdorn … bist du eigentlich Franzose?
François: Ja, ich bin halb Franzose. Meine Mutter war Französin.
Also ist derjenige, der alles das filmisch, videomäßig aufnimmt und dann also bearbeitet und auf diese Art dann eben auch sichtbar macht. Und ich habe gehört, wenn ich das richtig verstanden habe, dass der letzte Vortrag von Wolfgang, von ihm gefilmt, schon 12 000-mal angeschaut worden ist, im Internet. Also wir wollen nachher noch ein bisschen miteinander sprechen. Ob er nicht nur für seinen Vortrag kommt, sondern vielleicht auch noch für die anderen von uns, die dann auch - stellen Sie sich vor! Haben wir dann statt hier 20, na 12000, stellen Sie sich vor! Abgesehen von der Insertion in der Christengemeinschaft und der Zeitschrift Goetheanum. So, jetzt wolltest du noch was sagen?
François stellt sich vor. Sein Zugang zur Anthroposophie und seine Motivation als Filmemacher 00:04:13
Also ich komme aus … ich habe die Anthroposophie kennengelernt über die biodynamische Landwirtschaft. Und ich muss mal so sprechen, weil du hast das Mikrofon, deswegen rede ich mal so, sonst wird man es nachher nicht sehen auf der Videoaufnahme. Und ich habe die biodynamische Landwirtschaft kennengelernt am Dottenfelder Hof in Bad Vilbel. Und hatte ziemlich gleich die Idee, dass es ganz schön, ganz wertvoll, was gesprochen wird über die Biodynamik, die anthroposophischen Aspekte. Nur ich hatte sehr früh den Impuls, was kann ich tun, dass es auch mehr in die Welt kommt. Nicht nur in kleinen elitären Kreisen, im kleinen Lesekreis oder kleinen Zweig oder kleine private Veranstaltungen. [Herr Roehm scherzhaft: Elitären Kreis hat er gesagt!] Sondern, so wie ich die Anthroposophie kennengelernt hatte, war es mir gleich ein Bedürfnis, sie mit der Welt zu teilen. Also ohne missionarisch zu sein, nach dem Motto, schaut her, wir wissen es besser. Sondern einfach nur zu teilen. Einfach nur, dass man hinschauen kann. Und das tun wir ganz intensiv mit Wolfgang, indem wir halt seine Vorträge ins YouTube stellen und dort können sie gesehen werden. Und sie werden ja auch gebraucht. Also viele Menschen geben die Rückmeldung, dass sie dankbar sind, dass ihnen das was nützt. Und als Ulrich damals die Initiative ergriffen hat, Wolfgang mal hier hinzuholen, da war ich ganz begeistert und froh, dass das jetzt zum wiederholten und wiederholten Male stattfindet. Hier etabliert sich wirklich was in Essen und mit dem Video kann ich wiederum meinen Beitrag leisten, dass das nicht nur in diesem Raum gesehen wird, sondern auch später nochmal für die, die es wollen, im YouTube angeschaut werden kann. Und es wird ja angeschaut.
Herr Roehm: Gut, als Schlusswort also, unser lieber Goethe: Der Worte sind genug gewechselt, nun lasst uns Taten sehen.
Begrüßung Wolfgang - Beginn des Vortrages über Christus und das dreifache Johannes- Geheimnis 00:06:12
Glossareintrag:
Johannes der Täufer
… mit der Johannestaufe beginnt ja eigentlich die Menschwerdung des Christus […] Darum ist das auch ein ganz wichtiger Punkt, dass das eben auch vor allem im Johannes-Evangelium sehr deutlich hingestellt wird. | Peter, W. Christus und das dreifache Johannes-Geheimnis, 2025, 00:06:12 … […]
… das Johannifest eigentlich vor kurzem hatten, am 24. Juni. Das hat ja etwas zu tun mit Johannes dem Täufer. | Peter, W. Christus und das dreifache Johannes-Geheimnis, 2025, 00:06:12
Ja, meine sehr verehrten Damen und Herren, ich freue mich sehr, wieder hier sein zu dürfen mit einem hoffentlich spannenden Thema heute. Es geht um Christus und das dreifache Johannesgeheimnis. Es gibt nämlich drei Johannesgestalten, in Wahrheit, um die es geht, im ganzen Neuen Testament. Und ich will versuchen, Ihnen diese verwickelten Zusammenhänge ein bisschen näher zu bringen, in der Art, wie sie aus der anthroposophischen Perspektive jedenfalls sich ergeben. Es werden manche sagen, das habe ich noch nie gehört, habe ich noch nirgends gelesen. Man kann ja auch einmal andere Aspekte finden. Rudolf Steiner hat viele andere Aspekte auch aufgedeckt. Und die möchte ich Ihnen einfach ganz freilassend einmal nahebringen.
Um welche „Johannesse“ es da geht und welche tiefen Zusammenhänge da möglich scheinen … ich sage es einmal ganz vorsichtig, das will ich Ihnen nahebringen. Ein Entschluss, dass ich jetzt … zu dieser Zeit zu machen war, weil wir ja jetzt auch gerade das Johannifest eigentlich vor kurzem hatten, am 24. Juni. Das hat ja etwas zu tun mit Johannes dem Täufer. Das ist eine dieser Johannesgestalten, die eine große Rolle spielen. Und mit der Johannestaufe beginnt ja eigentlich die Menschwerdung des Christus. Also das Herabsteigen eigentlich, ja, wirklich auf die Erde. Und schon das wird für viele anfangs einmal befremdlich sein.
Ja, aber ist er nicht geboren worden da in Nazareth? Ja, nein, in Bethlehem geboren worden und wie war denn das? Aber die eigentliche Menschwerdung des Christus vollzieht sich mit der Johannestaufe. Darum ist das auch ein ganz wichtiger Punkt, dass das eben auch vor allem im Johannes-Evangelium sehr deutlich hingestellt wird.
Rudolf Steiner hat entdeckt, dass es zwei unterschiedliche Jesus-Erzählungen gibt 00:08:25
Dort findet man also nicht diese Geburtsgeschichten, so wie bei Lukas oder bei Matthäus, die ja übrigens sehr unterschiedlich sind, also bezüglich der Christgeburt, wie es heißt, oder der Geburt des Jesusknaben. Wenn man sich genauer ansieht das Lukas-Evangelium, das vergleicht mit dem Matthäus-Evangelium, sieht man große Unterschiede drinnen. Eigentlich sind die Sachen gar nicht kompatibel miteinander, wenn ich das so ganz modern ausdrücken darf. Woraus dann Rudolf Steiner die überraschende Erkenntnis gezogen hat, es gab zwei Jesusknaben, nicht nur einen, sondern es gab zwei. Die auch nicht ganz zur gleichen Zeit geboren waren, zwar schon in einem relativ engen Zeitfenster, aber doch unterschiedlich.
Darstellung im Matthäus-Evangelium 00:09:19
Also eben zum Beispiel die Frage: Bei Matthäus gibt es ja die Sache, dass die Knäblein getötet werden sollen, durch den Befehl des Herodes, der seine Königswürde gefährdet sieht, weil ja jetzt der neue König der Juden kommen soll, so die Prophezeiung. Und das fürchtet er und dann kommen ja nach der biblischen Geschichte eben auch die Könige aus dem Morgenland, noch die Weisen aus dem Morgenland, die in Wahrheit ihren Meister suchen, ihren Goldstern suchen, ihren leuchtenden geistigen Stern suchen. Und berichten das aber eben auch dem König Herodes und dann beschließt Herodes, also ja da muss man was unternehmen, das gefährdet mein Königreich. Also muss ich danach trachten, dass dieser Jesusknabe, der da geboren wird, dass der ums Leben kommt. Und dann gibt es ja im Evangelium auf jeden Fall die Überlieferung, dass die Knäbelein, die zwei Jahre und darunter sind, dass die alle getötet werden sollen, die in Bethlehem geboren wurden. Um eben zu garantieren, dass eben auch dieser neue geborene König der Juden, dass der ums Leben kommt. Und das Matthäus-Evangelium schildert dann aber deutlich, dass die Familie sich durch Flucht nach Ägypten entziehen konnte, diesem Kindermord.
Darstellung im Lukas-Evangelium 00:10:54
Das Interessante ist jetzt aber, dass im Lukas-Evangelium, das das zweite Evangelium ist, das auch eine Kindheitsgeschichte erzählt, davon nicht die Rede ist. Überhaupt nicht. Kommt überhaupt nicht vor. Ist also eine ganz andere Erzählung. Und dann gibt es auch so merkwürdige Dinge, die im Lukas-Evangelium herauskommen. Ja, dieser Jesus-Knabe, der also so ein gemütvoller Mensch ist, der heranwächst, aber eigentlich ein Mensch, der wenig Sinn für die äußere Welt hat, der nicht den Sinn hat für … dass er vielleicht König werden könnte oder sowas. Also dem Knaben ist es zunächst gar nicht anzusehen. Er muss eher im Schutz der Familie gehalten werden, wird er auch gehalten. Aber dann, im zwölften Lebensjahr -die Familie ist wieder einmal in Jerusalem und sie verlieren den Knaben irgendwo aus den Augen - und sie finden ihn wieder, dass er im Tempel predigt. Den großen Gelehrten dort predigt, die Schrift auslegt. Bis dahin war keine Rede davon. Er hat ein unheimliches Gefühl zum Beispiel für die Tiere gehabt. Er konnte mit den Tieren sprechen, vielleicht sogar. Er konnte sogar schon, kurz nachdem er geboren war, mit seiner Mutter sprechen, in einer Sprache, die es hier auf Erden eigentlich gar nicht gibt, aber die seine Mutter verstanden hat. Das ist so in den Legenden, die dann im Umfeld erzählt werden, ist das herausgekommen.
Rudolf Steiner konnte sich mit dem Inneren der Geistesgeschichte der Menschheit verbinden, sie erleben 00:12:42
Und dieser Sache ist Rudolf Steiner nachgegangen, hat versucht sich in diese Situation hineinzuleben. Nicht nur indem er äußere Überlieferungen studiert hat, sondern versucht hat einzudringen in den tieferen Kern dieser Sache. Das heißt, was sprechen diese Erzählungen zu mir? Wo führen mich die hin? Was erlebe ich dabei? Was sagt mir das? Also wo er gekommen ist zu einem geistigen Erleben dieser Zusammenhänge, dieser Ereignisse, die damals passiert sind. Die also nicht einfach nur auf äußere Überlieferung basieren, sondern die auf einem inneren Erleben basieren. Und das ist etwas, was heute für die Menschen meistens sehr schwer nachvollziehbar ist zunächst und unverständlich klingt. Wir denken immer, ja wir müssen das äußerlich irgendwie gesehen haben. Am besten wäre es gewesen, einer mit der Kamera wäre dort gestanden und hätte es mitgefilmt. Dann könnte man es genauer erzählen, wie die Geschichte passiert ist. Es gibt aber auch einen ganz anderen Zugang, der geht über das Innere. Indem man sich verbindet mit den Gestalten, die da auftreten in der Geschichte, in der Religionsgeschichte, in der Geistesgeschichte der Menschheit und sich mit ihnen geistig verbindet.
Dann beginnt man mit vollem Bewusstsein, mit vollem wachen Bewusstsein etwas zu erfahren, zu ergreifen, was in der Geistesgeschichte der Menschheit drinnen lebt. Das heißt, was in Menschen gelebt hat, was nicht einfach verweht ist mit dem Gedanken, der einmal gesprochen wurde, sondern wo man herankommen kann, wenn man eine entsprechende innere Aufmerksamkeit, eine Sensitivität dafür hat. Das ist das, was viele dann genannt haben, ja, Hellsehen oder irgendwas hineinsehen in diese Zeiten. Aber es ist eigentlich nichts anderes, als die geistige Seite der Welt zu sehen. Heute glauben wir an diese Seite … die meisten Menschen nicht mehr wirklich. Sie sind sicher eine Ausnahme. Aber wenn man so hinausschaut, die meisten Menschen denken, ja was ich angreifen kann, was ich mit den Augen sehen kann, was ich mit den Ohren hören kann, was ich riechen und schmecken kann, an das glaube ich, das ist wirklich. Und Gedanken sind zollfrei sozusagen und Gefühle sind erst recht zollfrei, die sagen mir nichts über die Wirklichkeit. Ja so wie wir heute im Durchschnitt erleben, stimmt das wohl auch. Aber Rudolf Steiner war ein Mensch, der das, was im Inneren des Menschen lebt, bewusster, intensiver beobachten gelernt hat, was in ihm auch einfach lebt und dadurch konnte er dann den Kreis immer mehr ausweiten und auch in das Geistige eindringen, was in anderen Menschen lebt. Nicht, dass man jetzt Gedanken lesen tut oder was. Sondern eigentlich vielmehr in die Gedanken, in das Geistige, das in der Geschichte gewirkt hat und dort sich verbinden kann, etwas lesen kann davon. Und wenn man das dann zusammenschaut mit der äußeren Überlieferung, dann fallen einem eben gewisse Dinge noch viel stärker auf, als sie einem sonst auffallen würden.
Eben zum Beispiel, dass diese beiden Jesus-Geschichten, wie sie in der Bibel überliefert sind, dass die eigentlich ganz deutlich in Wahrheit zwei unterschiedliche Personen schildern. Es sind ganz andere Geschichten. Dann kann man sagen, ja, das sind ja auch nur so märchenartige Überlieferungen oder was.
Das Übersinnliche kann nur in Bildern und Gleichnissen dargestellt werden 00:16:18
Aber man muss halt, sagt man ja auch, den Kern dahinter sehen irgendwo. Ist auch richtig. Ist auch richtig. Weil, wenn wir etwas Geistiges schildern, also etwas, was im Geistigen des Menschen, im Geistigen ja vielleicht der Welt lebt, im Seelischen des Menschen lebt, im Seelischen der Welt lebt - ja, wie spreche ich darüber? Wie drücke ich das aus? Wie fasse ich das? Ich muss es in Bilder kleiden, in Gleichnisse. So hat ja auch Jesus Christus gelehrt - durch Gleichnisse.
Weil, wenn er über etwas spricht, was übersinnlich eigentlich ist seinem Ursprung nach - und das Göttliche, das Geistige ist in diesem Sinne übersinnlich. Weil wir sehen in Wahrheit nicht den lieben Gott, wir sehen auch nicht die Engel in Wahrheit. Oft stelle ich die Frage, wie schaut ein Engel aus? Dann sage ich: „Gar nicht, weil er ist ein übersinnliches, ein geistiges Wesen.“ Das heißt, wenn wir uns eine Vorstellung von ihm machen wollen, müssen wir ein Bild uns formen dazu, und wir haben in der Kunstgeschichte … finden wir viele Bilder davon. Aber wir dürfen nicht denken, aha, ein Mensch, ein Hellseher, der macht jetzt das geistige Auge auf und jetzt flattert sozusagen der Engel ihm zu. Dann darf man sich nicht vorstellen, aha, der Engel ist ein übersinnliches Wesen, aber eigentlich ist er wie ein sinnliches Wesen. Nein, ist er eben nicht. Wir müssen uns nur ein Bild machen, um ihn überhaupt irgendwie fassen zu können. Das ist unser Bild, das wir machen, eine Imagination, wie es Rudolf Steiner nennt.
Engel sind konzentrierte geistige Kraft. Begegnungen mit ihnen sind erschütternde Erlebnisse, geschildert in den Schriften des Alten und Neuen Testaments 00:18:06
Und im Übrigen die ganzen Engelbegegnungen, die im Alten und Neuen Testament geschildert werden … weil viele, die ja sich mit dem Geistigen beschäftigen, sagen: Ja, einen Engel, den möchte ich halt auch gerne einmal sehen. Und dann fühle ich mich erhoben und gesichert und was. Nur - ich sage dann immer, das Erste, was überall im Alten und Neuen Testament steht, wenn ein Engel erscheint: „Fürchte dich nicht!“ Die Begegnung mit einem Engel, die wirkliche geistige Begegnung mit dem Engel … weil dieses Wesen so stark, so kräftig ist, so konzentrierte geistige Kraft ist, ist das ein erschütterndes Erlebnis, ein ja, eigentlich auf den ersten Blick niederschmetterndes Erlebnis. Weil man spürt, ja, aha, ich bin schon auch ein geistiges Wesen, aber ich bin im Vergleich dazu so winzig. So winzig. Und meine eigenen Fähigkeiten sind noch viel, viel geringer als die der Engel hat. Und dem steht man als einem Erlebnis gegenüber, das zunächst eben gerade in dieser Erschütterung drinnen liegt, in dieser Kraft, die auf mich zukommt, einfach. Und wenn ich es dann sehen will, sozusagen dieses Bild, dann forme ich bewusst oder beim alten, sogenannten alten Hellsehen unbewusst, mir ein sinnesartiges Bild davon, von dem Engel. Aber das Eigentliche ist die Berührung. Und um sie irgendwie selbst mir selbst aussprechen zu können, muss ich sie in ein Bild gleichen, in ein Bild kleiden, das mir geläufig ist. Und daher ist dieses Bild auch sehr stimmig.
Engelsflügel symbolisieren das Denken im Geistigen. Der Mensch denkt mit den Bewegungen seiner Arme sein Schicksal [Rudolf Steiner] 00:19:46
Also der Engel eben mit den Flügeln, der doch zeigt, dass es etwas ist, was nicht so ganz am Irdischen unten steht, sondern etwas darüber schwebt auch. Und der mit den Flügeln eigentlich sich im Geistigen bewegt, der in gewisser Weise denkt im geistigen Gebiet. Das zeigt eigentlich die Bewegung der Flügel. Rudolf Steiner gibt zum Beispiel ein ganz interessantes Beispiel für den Menschen, wenn der Mensch die Bewegung der Arme, mit denen denkt er sein Schicksal, sein Lebensschicksal. Das ist abzulesen in den Bewegungen der Arme, der Hände vor allem. Und da ist etwas drinnen.
Wir Menschen tragen durch die Zeiten das Geistige. Gotthold Ephraim Lessing war überzeugt davon, dass der Mensch durch viele Erdenleben hindurch geht 00:20:30
Glossar:
Gotthold Ephraim Lessing … […]
Reinkarnation
… interessanterweise haben das deutsche Denker, wie zum Beispiel der Dichter Gotthold Ephraim Lessing, sehr deutlich ausgesprochen …Entwicklung […] Wodurch passiert die? … weil die Menschen durch viele, viele Erdenleben durchgegangen sind, und das, was sie in einer Inkarnation gelernt haben, in die nächste als Fähigkeit einbringen. | Peter, W. Christus und das dreifache Johannes-Geheimnis, 2025, 00:20:30
… geschrieben … das nannte er die „Erziehung des Menschengeschlechtes“ | Peter, W. Christus und das dreifache Johannes-Geheimnis, 2025, 00:20:30
Und Rudolf Steiner konnte ja dann auch über - wieder etwas, was im Christentum heute noch nicht ganz so verankert ist, in der Christengemeinschaft schon, aber so in der katholischen Kirche oder in der orthodoxen Kirche nicht: Der Gedanke der Wiedergeburt, der Reinkarnation. Dass der Mensch nicht nur einmal auf Erden geboren wird, sondern dass er mehrmals, öfter geboren wird und dass er in jeder Inkarnation sich ein Schicksal baut, um etwas zu lernen im Leben. Und in einem nächsten Leben setzt er an. Ich finde den Gedanken nicht so unplausibel, weil wenn man sich selber anschaut, um weiterzukommen, muss ich an mir arbeiten. Wie viel bringe ich in einer Inkarnation weiter? Ist das schon so, dass ich sage, jetzt bin ich auf einem vollkommenen Niveau angekommen, oder habe ich nicht erst wieder viele Fehler gemacht, wo ich sage, das hätte ich besser machen können, das hätte ich lieber nicht tun sollen, muss ich mich anstrengen? Ich stelle es nur als Frage einfach hin. Aber jedenfalls Rudolf Steiner hat dann sehr deutlich gezeigt, man kann auch wirklich weitergehen. Eben zum Beispiel, wenn ich beobachte einen Menschen und dann mal wirklich auch schaue, wie geht der mit seinen Händen, mit seiner Gestik um. Hater er gesagt, das hat ihm oft dann den Funken gegeben, den zu verfolgen in eine frühere Inkarnation: Wer war denn der früher? Wo kommt denn der her? Das braucht irgendwo einen Anstoß in dem auch, was ich jetzt sehe oder erlebe in ihm. Ich meine, für Menschen, denen man nicht mehr begegnen kann, weil sie viel früher gestorben sind schon, ist es schwieriger natürlich, dann kann man auf die Gestik oder auf sowas nicht zurückgreifen, aber dann kann man unter Umständen etwas erleben in dem Gedankenmuster, das er in seinen Schriften vielleicht drinnen hat, in seinen Predigten drinnen hat. Da kann man auch sehr viel erkennen, weil das hat eine ganz individuelle Handschrift. Und es sind bei Menschen, die wirklich weise sind, die also wirklich den anderen Menschen etwas eröffnen, wo man nur so staunen kann und sagt - ah ja, das ist interessant, das ist eine Bereicherung des Lebens, das führt mich weiter - dann ist das etwas, was sicher nicht aus einer einzigen Inkarnation stammt, aus dem, was man da gelernt hat. Sondern das hat viel, viel, viel mehr Hintergrund.
Ich bin also mittlerweile ganz der Ansicht - man sagt ja so gern Reinkarnation und Schicksal, also Karma dann, ist eine östliche Lehre, von dort kommt es. Und ja, Rudolf Steiner hätte das halt jetzt hier auch für uns übernommen. Aber ich behaupte eigentlich, dass es vom Kern her, vom Grundgedanken, nämlich dass der Mensch bewusst an sich arbeitet, an seinen Fehlern arbeitet, sie versucht, sich zu verbessern, und wenn man dann merkt, in einem Leben geht das nicht, sondern da brauche ich mehr Leben, dann ist eigentlich der Gedanke der Reinkarnation fast etwas Selbstverständliches.
Und interessanterweise haben das deutsche Denker, wie zum Beispiel der Dichter Gotthold Ephraim Lessing, sehr deutlich ausgesprochen. Weil Lessing hat neben seinen Theaterstücken und sonstigen Schriften, die er geschrieben hat, eines geschrieben, das weniger bekannt ist wahrscheinlich, aber sehr, sehr spannend ist, das nannte er die „Erziehung des Menschengeschlechtes“. Und er sagt, wodurch entwickelt sich die Menschheit weiter? Was macht die Entwicklung der Menschheit aus? Wie entwickelt sich die Kultur? Wie entfaltet sich die? Ist da ein Aufstieg möglich? Und wenn ja, kommt doch vor, dass eine Entwicklung drinnen ist. Wodurch passiert die? Und dann sagt er, weil die Menschen durch viele, viele Erdenleben durchgegangen sind, und das, was sie in einer Inkarnation gelernt haben, in die nächste als Fähigkeit einbringen. Und so geht das stufenweise weiter. Wir selber tragen eigentlich durch die Zeiten das Geistige, das durch den Menschen hereinkommt, und eben wenn man an sich selber arbeitet, ist wirklich Geistiges in einem tätig.
Durch das Ich, das wir in uns haben als Menschen, haben wir in Wahrheit den Zugang zur geistigen Welt 00:24:58
Glossar:
Ich
… durch das Ich, das wir in uns haben als Menschen, haben wir in Wahrheit den Zugang zur geistigen Welt. Wir müssen nur lernen, es ins Bewusstsein zu bringen. | Peter, W. Christus und das dreifache Johannes-Geheimnis, 2025 00:24:58
Da geht es nicht nur um die praktischen äußeren Fähigkeiten, da geht es um eine innere geistige Haltung, um ein inneres, schöpferisches Sein, weil das Ich des Menschen ist eigentlich was Wunderbares. Es hat die Fähigkeit, aus dem Nichts heraus etwas zu schaffen. Bei einem Künstler ist das relativ offensichtlich, und er muss es in jedem Ding tun. Auch ein Schauspieler zum Beispiel, der scheinbar nur einen Text reproduziert, den ein anderer gesprochen hat. Aber wenn er es spielt, jeden Abend, wo er es spielt, muss er es neu schöpfen. Der Text bleibt der gleiche, aber die feinen seelischen Nuancen, die inneren Erlebnisse, die kleinsten Gestik, der Blick, der drinnen ist, das ist etwas ganz, was in dem Moment, wo er es tut, passiert. Und das ist ein schöpferischer Moment. Und ein guter Künstler spürt das, das war jetzt richtig, das ist es. Da kommt etwas hinein von dieser Rollenpersönlichkeit, die ich verkörpern soll. Dann verkörpere ich sie wirklich. Und das heißt, auch diese geistige Figur, die scheinbar nur ausgedacht ist oder was, hat eine gewisse Realität, und ich verwirkliche sie als Schauspieler zum Beispiel dann auf der Bühne. Und jeden Abend hoffentlich authentisch und ganz neu, in gewisser Weise. Obwohl es immer dieselbe Geschichte ist.
Also das sind so Dinge, wo Menschen an etwas herankommen, was man zunächst nicht so greifen kann. Weil es ist eben nicht nur der Text, der da steht. Der ist die Basis, mit dem muss ich mich verbinden, mit dem muss ich lernen, mit dem muss ich leben. Aber Kunst wird es erst dann, wenn ich individuell als Schauspieler zum Beispiel etwas daraus mache. Und das ist einzigartig, und an jedem Abend einzigartig. Und ein Maler, der ein Bild malt - viele Maler haben ein bestimmtes Thema dutzende Male gemalt, weil sie sagen, das geht noch ganz anders auch. Das heißt, da kommt ein Impuls hinein, und er weiß es vorher nicht, wie das dann fertig sein wird. Er hat eine Richtung, natürlich, und er hat eine gewisse Vorstellung davon. Aber im Endeffekt, der schöpferische Moment ist immer überraschend. Also der Geist ist so wie ein Blitz, der einschlägt. Und das ist wirklich etwas Göttliches, in gewisser Weise, aber es ist etwas, was zugleich ganz individuell durch das Ich wirkt. Und das heißt, durch das Ich, das wir in uns haben als Menschen, haben wir in Wahrheit den Zugang zur geistigen Welt.
Wir müssen nur lernen, es ins Bewusstsein zu bringen. In alten Zeiten hatten das viele Menschen, je weiter man in die Vergangenheit zurückgeht, desto mehr Menschen hatten dieses Erlebnis. Sie konnten es allerdings noch nicht so in eine klare Gedankensprache gleiten, wie wir es heute haben, sondern sie haben es erlebt. Sie haben dann wirklich ja einen Engel geschaut, hellsichtig. Sie haben eine Vision gehabt. Und wir haben im Alten Testament, im Neuen Testament, haben wir diese Visionen drinnen. Wir haben sie in anderen religiösen Schriften drinnen. Da kommt es in Wahrheit auch aus dem Ich, nur es ist noch ganz träumend. Das heißt, der Mensch kriegt es selber noch gar nicht mit, sondern wird fast wie überwältigt davon, von der Schauung. Und wir glauben dann immer, weil ich überwältigt bin, das ist der Beweis dafür, aha, das ist es jetzt, ganz klar, da habe ich nichts dazu getan. Aber das Interessante ist, heute müssen wir tun dabei. Und bewusst aktiv dabei sein. Weil auch der Visionär schafft das Bild selber. Weil noch einmal: Ein Engel schaut gar nicht aus! Das heißt, er kann eigentlich nicht in einer bildhaft, sinnlich bildhaften Vision erscheinen. Ja, er kann mir erscheinen, weil ich das Bild mache. Aber der Engel schaut nicht so aus. Denken Sie daran, wie im Mittelalter die Mönche und die Theologen darüber gestritten haben, wie viele Engel können - die berühmte Frage - auf einer Nadelspitze sitzen? Ja, unendlich viele, weil sie ja keine körperlichen Wesen sind! Aber weil sie keine körperlichen Wesen sind, kann eigentlich keiner drauf sitzen. Also wie ist es jetzt? Es ist ein Paradoxon. Das ist so das banalste Beispiel irgendwo. Da haben Menschen noch gerungen damit, zu verstehen, diesen Unterschied zwischen dem eigentlich Geistigen, dem Seelischen und dem sinnlichen Bild, das ich mir davon mache. Weil wir halt zunächst einmal so ganz hineingewachsen sind in die Wahrnehmung der Sinneswelt.
War auch nicht immer so. Wir haben die Welt nicht immer so erlebt, wie wir: Jo, jo, Die Welt besteht aus Gegenständen, ich bin auch ein Gegenstand und viel weiter kann ich nicht schauen. Ich kann berichten, wo ich geboren wurde. Da gibt es eine Urkunde dazu. Also alles, was ich greifen kann. So haben die Menschen früher nicht erlebt. Sondern sie haben erlebt, wenn man ganz weit in die Vergangenheit zurückgeht, auch den anderen Menschen, gar nicht so äußerlich, sondern vor allem seine geistige Qualität, seine seelische Qualität, die hat man gespürt. Und das war das viel Wichtigere. Wo man dann gesagt hat, ja man sieht die Aura des Menschen oder wie auch immer man das ausdrücken will, was nichts anderes heißt: Ich spüre das Seelische und Geistige, das in dem anderen lebt. Und das war viel wichtiger, als ob die Nase gerade oder schief ist oder ob die Augen blau oder grün sind. Das war ganz nebensächlich im Grunde. Wichtig war dieses Schauen, diese Intensität.
Das geistige Sehen war früher ein traumhaftes, wie die Schauungen der Propheten im Alten Testament 00:30:42
Allerdings es war immer ein traumhaftes Hinsehen, ein traumhaftes Sehen, Erleben des Geistigen. Das heißt ein geistiges Umsetzen in Bilder. Ohne dass ich mitkriege, wie ich das tue. Es ist dann einfach das Erlebnis da, es kommt über den Menschen, es ergreift ihn und dann erlebt er das und kann berichten davon. Das haben dann in den Schilderungen des Alten Testaments bei den Propheten oder so findet man das immer wieder. Es gibt die großen Propheten, die ihre Schauungen haben, wenn sie ans Buch Daniel zum Beispiel denken und diese Dinge. Da kommt das aus einer Vision heraus, aus einer unbewussten Anlage, mit der man noch nicht bewusst umgehen kann, aber die so intensiv ist und wo diese Menschen aber auch die Wahrheit dieses Erlebnisses gespürt haben, erlebt haben. Das spürt man nämlich in Wahrheit in sich.
Wir fragen heute immer so gerne, kann man das auch beweisen? Und wie ist denn das? Wir haben ziemlich verloren das Wahrheitsgefühl. Wir wollen immer äußere Fakten. Das ist schon gut. Ich komme aus der Naturwissenschaft. Also das ist mein Thema von dort. Und in den Naturwissenschaften gehen wir nach dem. Gibt es äußere Fakten? Kann ich etwas messen? Kann ich das registrieren? Aber das ist noch nicht die ganze Welt. Uns Menschen können wir nicht begreifen. Dabei … weil, was wirklich seelisch in uns lebt, was geistig als schöpferischer Funke in uns lebt, das begreife ich damit überhaupt nicht. Ich kann sicher sagen, wenn ich Atem-Beklemmungen habe, kriege ich Angstgefühle. Gibt es einen Zusammenhang mit dem Körperlichen? Durchaus. Aber, trotzdem erklärt mir das nicht, wie dieses Gefühl in mir auftritt, was ich dabei wirklich erlebe.
Darum steht die Wissenschaft heute komplett an, das Bewusstsein zu erklären. Es gibt alle möglichen Theorien darüber, aber eigentlich den Sprung, wie eine äußere Materie anfängt, innerlich etwas zu erleben - Freude, Glück, Liebe zu spüren, Schmerz zu spüren. Ja, äußerlich kann man noch sagen, die Nerven. Aber seelischen Schmerz, wenn jemand gestorben ist, wo kommt das her? Das kann man sich eigentlich wissenschaftlich nicht erklären.
Die Naturwissenschaft braucht eine Ergänzung nach der geistigen Seite 00:33:10
Das heißt, die Naturwissenschaft braucht eine Ergänzung nach der anderen Seite. Dass wir einmal lernen, bewusst zu erleben, was passiert in unserem Seelischen, in unserem Geistigen, dort wo wir wirklich schöpferisch sind - nicht nur bloß gescheite Gedanken haben, sondern wirklich schöpferisch sind - das ist noch mehr, wo wir wirklich ganz was Neues haben. Ich meine, auch ein Naturwissenschaftler, wenn er einen ganz neuen Zusammenhang aufleuchtet irgendwo, wenn er den einen Funken der Intuition einmal hat und ganz neue Perspektive aufzeigt, wie es der Galilei gemacht hat, oder ein Newton gemacht hat, oder ein Einstein von mir aus gemacht hat, oder was, eine ganz neue Art die Welt zu betrachten und neue Zusammenhänge dadurch zu erkennen. Ja, dann ist das ein genialer Moment. Da ist was drin. Und dann, nachher müssen sie alle lernen. Und dann studiert man das und studiert die Formeln und kann damit umgehen und kann es weiterführen irgendwo. Aber da ist noch nicht diese geistige Genialität drinnen. Einstein zum Beispiel war eigentlich ein schlechter Mathematiker. Aber er hat die Intuition gehabt,
Die Geburt des Christus, seine Menschwerdung beginnt bei der Jordan- Taufe. Die pure Liebe-Kraft zieht in den Christus ein 00:34:19
Glossar: Christus Liebe Jordan-Taufe
Bei der Jordan-Taufe zog die pure Liebeskraft in den Christus ein | Peter, W. Christus und das dreifache Johannes-Geheimnis, 2025 00:34:19
Ja, ich muss zum Kernthema kommen. Das ist nämlich alles im Grunde noch Einleitung, um ihnen aber ein Gespür dafür zu geben, was ich ihnen eigentlich erzählen will. Also laut Rudolf Steiner gab es zwei Jesusknaben.
Und wenn man das einmal ernst nimmt, sagt, schau ich mir die Evangelien wirklich einmal ernsthaft an, dann fallen einem die Unterschiede auf und dass das eigentlich irgendwo nicht zusammenstimmt. Also nur einmal das eine. Und dann das Zweite Wesentliche ist, dass Rudolf Steiner sagt, ja, aber der Jesus, weder der eine noch der andere ist noch nicht der Christus. Die Geburt des Christus, das heißt, die Menschwerdung des Christus beginnt eigentlich erst sehr, sehr viel später. Nämlich dann, als dieser Jesus von Nazareth - zu dem ist aber dann noch was später… naja, vielleicht muss ich das nicht erzählen, sonst sind wir um Mitternacht noch da. Aber dieser Jesus von Nazareth geht also hin zu dieser Jordan-Taufe. Also er wusste, dort tauft der Johannes der Täufer. Und dort geht er hin und dann gibt es ja die Schilderung in der Bibel, dass eben der Heilige Geist oder wie immer eine Gestalt einer Taube oder so sich zeigt darüber. Und da beginnt eigentlich, das ist das Symbol, das Bild dafür, dass sich das Geistige, das den Christus eigentlich ausmacht - also dieses ganz, ganz hohe göttliche Prinzip, das da drinnen ist, also in einer unglaublichen Kraft, die da drinnen ist, eine Weisheit, die drinnen ist, aber auch eine unheimliche Liebe-Kraft, die drinnen ist, eine Lebenskraft, die drinnen ist.
Oft in meinen Vorträgen erzähle ich oft, wenn man fragt, was ist Liebe? Liebe ist viel, viel mehr als ein Gefühl. Das gehört dazu. Und es ist viel, viel mehr als Emotion. Es ist lebensspendende Kraft. Wo wirkliche Liebe drinnen ist, dann strahlt etwas von dem liebenden Menschen aus, was dem anderen Lebenskräfte spendet. Das ist das Geheimnis, auch was hinter den Heilungen des Christus und so weiter, dahintersteckt. Naja, natürlich, wir können das noch nicht in dem Maße. Aber ich sage Ihnen, es wird einmal eine Zeit kommen, wo so geheilt werden wird. Wo Menschen da sind, die diese Liebe-Kraft in sich so verstärkt haben, dass sie heilend wirken.
Weil in Wahrheit, was heilt denn in uns? Sicher, es gibt Medikamente, die helfen dabei vielleicht, aber in manchen Fällen helfen sie auch nicht. Und man denkt sich dann als Arzt, wieso funktioniert das da jetzt nicht? Weil der Mensch, der geheilt werden soll, nicht mittut. Es geht nämlich um die Selbstheilungskräfte. Weil jeder Mensch hat seine individuelle Gesundheit und auch seine individuelle Krankheit. Und das kommt nicht von ungefähr. Das ist etwas, was auch im Schicksal des Menschen drinnen liegt, was mit ihm eng verbunden ist. Und eigentlich müsste er in sich diese Liebesheilkraft, „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, von innen her zu heilen. Liebe ist eine heilende Kraft. Das ist das Eigentliche.
Und dieses Prinzip, diese Liebe-Kraft, die steigt da herunter. Der Christus ist sozusagen diese pure Liebe-Kraft. Es gibt noch darüber die Vatergottheit, wenn man so will. Die ist die Gottheit, die bis ins Materiellste hineinwirkt und gestaltet, die sozusagen den Tragegrund von allem auch bildet, dass eine äußere materielle Welt sein kann. Aber der Christus ist die Verkörperung der Liebe. Der Christus, der sich auf Erden verkörpert, der bringt diese Liebeskraft hinein in Vollendung. Und sie wird aufgenommen von einem Menschen, nämlich diesem Jesus von Nazareth, mit dem er sich verbindet, der Christus, beginnend mit der Jordan-Taufe. Beginnend mit der Jordan-Taufe. Nicht vorher. Das heißt, im 30. Lebensjahr dieses Jesus von Nazareth fängt das an. Da erst.
Im Matthäus-Evangelium suchen die drei Könige aus dem Morgenland ihren „Goldstern“, den wiedergeborenen Christus. Der Name des wiedergeborenen Zarathustra in der urpersischen Zeit bedeutete „Goldstern“ 00:39:08
Vorher ist es der Jesus von Nazareth, sicher ein geistig sehr erfahrener Mann. Rudolf Steiner gibt dazu auch Angaben. Also das geht bis zurück in die persische Kulturzeit hinein. Da gab es den Zarathustra, der dort öfter erschienen ist, in vielen Inkarnationen erschienen ist. Zoroaster auch genannt im Griechischen, was so viel wie Goldstern heißt. Wissen Sie, warum im Matthäus-Evangelium die drei Könige kommen und der Stern dort eigentlich, nur dorthin gehört in Wahrheit? Weil sie ihren Goldstern suchen. Den wiedergeborenen Zoroaster. Den wiedergeborenen Zarathustra. Den suchen sie. Das lesen sie in den Sternen sozusagen, dass der wiedergeboren wird. Nur so kleine Splitter dazu, die aber wichtig sind zum Verständnis des Ganzen.
Taufe ist heute ein symbolischer Akt. Ursprünglich versuchte man, durch das Untertauchen im Wasser an die Schwelle des Todes zu gelangen, um vom Geistigen berichten zu können 00:40:12
Glossar: Taufe
Taufe ist heute ein symbolischer Akt. Ursprünglich versuchte man, durch das Untertauchen an die Schwelle des Todes zu gelangen, um vom Geistigen berichten zu können | Peter, W. Christus und das dreifache Johannes-Geheimnis, 2025 00:40:12
Ja, es ist also dieser Jesus von Nazareth, der geht zu Johannes dem Täufer, durch diese Taufe, die ein wirkliches Untertauchen war, und zwar ein Untertauchen ein kräftiges, nämlich so, dass man wirklich fast an die Schwelle des Todes kommt. Was man heute in der Kirche macht, das ist ja nur mehr ein symbolischer Akt. Es gibt manche Sekten, die das etwas intensiver machen, wo man zumindest in einem Bassin oder so eingetaucht wird. Aber damals wurde man wirklich untergetaucht, sodass man dem Ertrinken ganz nahe war. Warum? Man kommt dem Todesmoment nahe und erlebt für einen Augenblick etwas, was man sonst nur erlebt, wenn man über die Schwelle des Todes geht und dann sich dieses ganze Panorama einer anderen Welt eröffnet. Dann weiß man es eben auch, dass es es gibt. Also die Menschen damals, die diese Taufe, diese Johannes-Taufe durchgemacht haben, denen war klar, dass es eine andere Welt gibt. Ich meine, denen war es sowieso … von ihrer ganzen emotionalen Haltung haben sie nicht gezweifelt.
Heute zweifeln wir total daran. Und heute würde das auf dem Weg sich auch niemand mehr überzeugen lassen. Heute müssen wir halt selber mit wachem Bewusstsein, mit klarem Denken einmal das verfolgen und sagen, okay, es ist klar, aber das überzeugt mich noch nicht, aber ich kann einmal aufmerksam werden darauf, wach werden dafür vielleicht. Weil erleben tut diese Dinge jeder Mensch. Wir gehen, wenn wir in der Nacht schlafen, gehen wir auch ein bisschen in die Welt, wo wir hingehen, wenn wir endgültig nach dem Tod hingehen. Wir sind nicht mehr mit dem Bewusstsein hier auf Erden, in der Sinneswelt. Wir gehen weg. Und dann haben wir vielleicht die Traumphase, da gaukelt uns alles Mögliche durch, was uns bewegt. Aber dann, wenn wir tief schlafen eigentlich, sind wir in der geistigen Welt, nur wir kriegen es noch nicht mit heute. Wir verschlafen es einfach. Aber, wenn wir uns damit beschäftigen, bewusst im Wachzustand, bewusst beschäftigen, auch gedanklich, emotional, vom Gefühl her, beschäftigen damit, dann ist das der Weg, dass mit der Zeit etwas von dem, was wir normalerweise verschlafen, dass das zugänglich wird. Wir sind eigentlich als Menschen immer, immer, jeden Tag … wir leben einerseits in der Welt, wir gehen aber auch ein bisschen in die andere Welt, in die wir dann endgültig nach dem Tod gehen. Das heißt, Leben und Tod gehören total zusammen. Und der Tod ist kein Versehen, sozusagen. Natürlich, wenn man trifft im Leben und in einer Familie jemand trifft, ist es immer schmerzlich, das ist ganz klar. Wir sind halt in die Welt des Todes versetzt da irgendwo, aber es ist der Weg, weiterzugehen.
Bei der Jordan-Taufe geht die Individualität, die bis jetzt im Leib des Jesus gelebt hat, in die geistige Welt und bleibt auch dort. Im selben Moment übernimmt der Christus die Leibeshülle 00:43:23
Und jetzt machen wir gleich den nächsten Sprung ein bisschen, damit die Zeit nicht davonläuft uns. Also, Johannes der Täufer tauft, indem er also die Menschen untertaucht und sie nahe an den Tod heranbringt und sie dann für einen Moment etwas erleben von der geistigen Welt. Und auch dieser Jesus von Nazareth macht diese Taufe durch. Und mit dieser Taufe passiert bei ihm aber noch etwas ganz Besonderes. Die geistige Individualität, die bis jetzt in diesem Leib gelebt hat, die eigentlich dieser wiedergeborene Zarathustra war, der Goldstern, den die Magier gesucht haben, der geht in die geistige Welt und bleibt auch dort. Man könnte sagen, er stirbt. Und der Leib würde auch sterben, wenn nicht im gleichen Atemzug sozusagen der Christus den Einzug halten würde in diese Leibeshülle. Also sozusagen das übernimmt diese Leibeshülle, die jetzt doch in Wahrheit über 18 Jahre - müssen wir nicht jetzt klären, warum 18 Jahre - hat er gelebt in dem Leib, um ihm die ganze irdische Weisheit der Mensch auf Erden, ein Mensch, der ein hochentwickelter Mensch war auf Erden, die der geben konnte und eingravieren konnte in gewisser Weise diesem Leib.
Eine gewaltige Kraft zieht ein in die Leibeshülle des Jesus von Nazareth. Die Menschengestalt wird vielfach umgestaltet und tauglich gemacht für den Christus 00:44:59
Was wir nämlich alle tagtäglich tun, wir merken es nur nicht. Indem wir leben, indem wir denken, indem wir atmen, indem wir fühlen, indem wir seelisch erleben, wir arbeiten an unserem Leib, ununterbrochen. Wir verändern ihn. Wir schreiben unsere ganze Lebensgeschichte unserem Leib ein. Steckt alles drinnen, in den Feinheiten, die drinnen sind, in den feinen Veränderungen. Im Gehirn oben ist es nur am deutlichsten. Jeder Gedanke, den wir denken, und wenn wir noch einmal denken, verändert etwas da oben. Heute weiß man, das Gehirn kann zwar nicht mehr wirklich neue Gehirnzellen bilden, außer da bei den Schläfenwindungen. Da wird sehr viel bei der Gedächtnisbildung sehr viel gebildet, aber sonst keine neuen Nervenzellen, aber dauernd neue Verbindungen. Wird heute ausgenutzt. Selbst also … Man spricht von Neuroplastizität, wenn ein Mensch mit Schlaganfall oder was durch gutes Training, können sie das ausgleichen. Man trainiert mit ihnen, weil das umgebaut wird. Wir tun das das ganze Leben lang.
Und jetzt übernimmt der Christus da diese Leibeshülle und macht jetzt aus diesem Jesus von Nazareth den auf Erden verkörperten Christus. Und jetzt muss man sich vorstellen, dieser Christus ist ja nicht irgendeine Engelwesenheit, oder auch nicht irgendeine höhere Engelwesenheit, sondern etwas viel, viel Höheres. Jetzt muss man sich vorstellen, diese gewaltige geistige Kraft geht da hinein, in diese Leibeshülle. Und geistige Kraft heißt umgestalten, umgestalten, umgestalten, umgestalten. Im Grunde, Geist - und so eine geistige Kraft, wie sie der Christus hat, heißt - diese ganze Menschengestalt muss ich komplett umgestalten in Wahrheit, müsste sie komplett umgestalten, dass ich sie ja nur irgendwie annähernd tauglich mache für den Christus.
„Herr, lass diesen Kelch an mir vorüberziehen“ war keine Klage, sondern die Bitte des Christus, sein Werk vollenden zu können 00:47:05
Ja, aber diese ständige Verwandlung, das muss ein Leib, ein physischer Leib erst einmal aushalten. Das ist eine immense Belastung dafür. Und das ist der Grund, warum auch wirklich der Christus erst mit dem 30. Lebensjahr des Jesus von Nazareth einziehen konnte und für drei Jahre sich halten konnte in dieser Leibeshülle und nicht länger. Das heißt, er wäre in jedem Fall gestorben, weil diese Leibeshülle es nicht ausgehalten hätte. Weil - was will der Geist? Der Geist führt zur Vergeistigung. Und Vergeistigung heißt letztlich, dass die physische Hülle zerfällt, die stoffliche, dass sie abfällt. Das ist der Weg dorthin. Und diese berühmte Szene im Garten Gethsemane, also am Gründonnerstag in der Nacht, wo der Christus bittet: „Herr, lass diesen Kelch an mir vorüber gehen!“ … 99% der Leute sagen, naja, da hat er nur einen schwachen Moment, er weiß eh, es muss passieren. Aber bitte mach doch, dass es nicht passiert, also dass ich nicht am Kreuz sterben muss.
Es geht um ganz was anderes. Das heißt, er bittet darum, dass er bis zum nächsten Tag noch durchhält, weil der Leib schon so zerstört ist im Grunde. Darum, es wird sachgerecht geschildert, er schwitzt Blut. Wenn man Blut schwitzt, ist das Zeichen höchster Agonie im Grunde. Das heißt, wenn ein Körper anfängt Blut zu schwitzen, dann ist das ein Endstadium. Das ist ganz deutlich. Also das heißt, er bittet darum, lass mich noch, hilf mir, lieber Gott sozusagen, hilf mir noch, diese paar Stunden im Grunde durchzuhalten, damit ich das Werk vollenden kann.
Die Tempel-Legende vom Guss des Ehernen Meeres 00:48:58
Ja, und dieser Christus ist aber jetzt … hat noch einen anderen Zusammenhang mit dem Johannes dem Täufer und mit der Johannesgestalt überhaupt. Und das ist unser eigentliches Thema. Johannes der Täufer, ganz kurz gesagt, wird enthauptet. Sie kennen die Geschichte wahrscheinlich. Auf Betreiben der Herodias lässt ihn Herodes enthaupten. Ist nicht dasselbe Herodes, es ist jetzt nicht Herodes der Große, der beim Kindesmord eine Rolle gespielt hat, es ist ein späterer, ein Sohn von ihm, der dann später die Geschäfte übernommen hat. Der lässt ihn hinrichten, weil die Herodias das verlangt von ihm, und dann lässt er ihn halt hinrichten. Und dieser Johannes der Täufer ist auch eine ganz, ganz große, geistige Persönlichkeit in Wirklichkeit. Das spielt auch eine Rolle - im Übrigen Rudolf Steiner hat auch darauf hingewiesen, aber zum Beispiel in den Freimaurer Legenden und dergleichen - dass dieser Johannes der Täufer früher, in früher Zeit verkörpert war zur Zeit Salomons und der eigentliche Baumeister des Salomonischen Tempels war. Salomon konnte das nicht. Er hatte gewaltige Weisheit, aber die Fähigkeit, damit die Materie umzuwandeln, so dass er einen Tempel entwerfen konnte, der dem Göttlichen würdig ist, so dass das Göttliche wirklich da drinnen leben kann, das hatte er nicht.
Und da gibt es die Legende, die sogenannte Tempellegende, die das schildert. In kurzen Worten: Er schafft es also diesen Tempel zu bauen, es misslingt nur der Guss des Ehernen Meeres, weil er hat Gehilfen, die sind eifersüchtig auf ihn, die wollen auch Meister werden. Und er sagt ihnen, ihr seid noch nicht so weit und sie wollen aber selber Meister werden. Und das heißt, sie beschließen ihn umzubringen. Gelingt ihnen nicht gleich, aber es gelingt ihnen zunächst einmal eben dieses Meisterwerk, den Guss des Ehernen Meeres, also in Metall gegossen die Wogen des Meeres. Und mit einem ganz komplizierten Prozess wird es durchgeführt, wird geschildert in der Legende. Und die drei Gesellen verderben das Ganze und der Hiram, so hieß er, Hiram Abif so hieß er in der damaligen Inkarnation, kann das noch verhindern, kann das noch retten irgendwo. In den Legenden wird das auch geschildert, er stürzt sich selber in diese glühende Masse hinein. Ist aber bitte wieder nur eine Imagination, ein Bild. Und geht hinunter bis zu seinem Urvater, er stürzt also in die Unterwelt hinein, bis zu seinem Urvater. Und das ist der Kain.
Kain. Er zählt also zu den Kainssöhnen. Das sind nämlich die, die von Anfang an sich konzentrieren darauf, auf die Erde umzuwandeln. Mit der Materie zu arbeiten, die Erde zu verwandeln, sie weiterzubringen. Nicht einfach ins Geistige hinaufzugehen und dort zu sagen, die Erde interessiert mich nicht, ganz bewusst da hinunterzugehen. Und eben um dieses Eherne Meer zu retten, stürzt er sich sozusagen in diese Glut hinein und fährt bis hinunter in die Hölle, bis zu seinem Urvater Kain hinunter, der ihm halt dann die Kraft verleiht, das zumindest noch so zu bändigen, dass nicht der ganze Tempel noch zerstört wird. Weil das wäre die letzte Tat gewesen und wie jetzt mit diesem Feuerregen, der da entsteht, wäre das zerstört worden.
Lazarus trug später den Einweihungsnamen Johannes 00:53:15
[Notiz aus Anthrowiki: Hiram, der in seiner damaligen Inkarnation bis an die Grenze der Einweihung kam, wurde nach Angabe Rudolf Steiners zur Zeitenwende wiedergeboren als Lazarus, der nach seiner Erweckung durch den Christus den Einweihungsnamen Johannes trug. ]
bis 53:18
Also dieser, das ist der, der ja, nicht, jetzt habe ich das vielleicht ein bisschen falsch oder missverständlich gesagt, das ist nicht der Johannes der Täufer, der dann kommt, sondern es ist Lazarus. Es gibt auch die Geschichte des Lazarus. Auch so eine merkwürdige Geschichte, wo erzählt wird, Lazarus, der auch ein Freund, ein Schüler auch des Christus ist, ein Anhänger, der in Bethanien gelebt hat, also so ein bisschen über den Ölberg hinüber, also über das Tal hinüber und es kommt die Nachricht, er sei gestorben oder er sei schwer krank und Jesus Christus sagt, ja, diese Krankheit ist nicht zum Todes, sondern zur Verherrlichung Gottes und er tut nichts weiter, der gleich mehr bleibt. Zwei Tage später macht er sich dann gemütlich auf die Reise nach Bethanien und mittlerweile ist er schon begraben und alle sagen, ja, er ist tot und es ist keine Chance mehr ihn aufzuwecken und dann erweckt ihn der Christus auf.
Mit dem berühmten Wort Lazarus, komm heraus. Im Übrigen ein vom Wortlaut her genau etwas, was in den ägyptischen Mysterien auch so gemacht wurde. In den ägyptischen Mysterien wurden nämlich die Menschen, die zu höheren Ämtern ausersehen waren, also bis zum Pharao hinauf, der die schwierigsten Prüfungen machen musste, der Abschluss bestand immer darin, dass er in einen todesendlichen Zustand versetzt wurde.
Die ganze ägyptische Einweihung, zum Beispiel in den Pyramiden, die Fallen, die drinnen sind und so, die waren alle für den Einweihungsschüler gedacht und er musste sich bewähren, wenn er gestorben ist dabei, wenn er das nicht bewältigen konnte, dann hat er die Prüfung nicht bestanden und war nicht würdig. Und es wurde bewusst so gemacht, dass sie ganz real immer in die Nähe des Todes gebracht wurden. Warum? Weil dann komme ich in eine Situation, wo ich vielleicht mit dem Bewusstsein noch etwas erhaschen kann von der sogenannten jenseitigen Welt, wo wir hingehen.
Und und so etwas ähnliches ist diesem Lazarus auch passiert. Er hat nämlich nicht wirklich irgendeine nachweisbare Krankheit gehabt oder so, weil er hat sich so intensiv mit der Lehre des Christus verbunden, dass ihn das so entrückt hat, dass er in einen todesartigen Zustand verfallen ist, ganz von selber, spontan eigentlich. Und das hat der Christus mitbekommen, das hat er gespürt, dass das so stark war seine geistige Verbindung mit dem, dass er wusste, das ist keine normale Krankheit, das ist ein Entrückungszustand, ein ganz starker Entrückungszustand und dieser Entrückungszustand, da macht er jetzt geistige Erfahrungen, die sind wichtig für sein weiteres Leben, für seine weitere Aufgabe.
Und er wartet wirklich bis zum letzten Moment, wo so eine solche Auferweckung überhaupt noch möglich ist, weil tatsächlich, wenn einmal der Körper zu zerfallen beginnt und die Verwesung schon eintritt, dann ist keine Totenerweckung möglich. Dann kann auch ein Christus nicht mehr das erwecken. Man darf auch nicht denken, aha, das ist der liebe Gott, da ist jeder Hokus-Pokus möglich, also der liebe Gott oder der Christus ist kein Zauberkünstler.
Es gibt gewisse Bedingungen und im Grunde alle Totenerweckungen, die in der Bibel geschildert werden, auch im Alten Testament sind Wahrheit Einweihungsvorgänge. Da ist ein Mensch versetzt worden in den Zustand oder verfallen in diesen Zustand, in diesen todesartigen Zustand bis an die Schwelle des Todes, konnte etwas erleben von der Welt und wurde dann wieder auferweckt durch einen Wissenden, der ihn wieder hereinführen konnte und dann eben auch so, dass er etwas mitnehmen konnte und davon berichten konnte. Aus solchen Dingen leben in den biblischen Schriften ganz deutlich drinnen.
Das ist nicht nur Geschichte, irgendwer hat es notiert, was da äußerlich passiert ist. Es ist auch vieles drinnen, aber es ist immer die geistige Seite auch dabei und das ist die, die man im Netz sinnlich sieht. Da muss ich in eine höhere Welt aufsteigen mit meinem Bewusstsein.
Und darum geht es. Und diese Einweihung des Lazarus war insofern etwas Besonderes, weil er dadurch eine Begegnung hatte mit der Welt, wo die Menschen nach dem Tode hingehen und meistens kommt man dann in eine enge Begegnung mit einem besonderen Menschen, mit dem man eine gewisse innere Verwandtschaft hat. Und das war Johannes der Täufer, der schon enthauptet war zu dem Zeitpunkt, der sehr interessant gewirkt hat bereits, geistig gewirkt hat durch die Gemeinschaft der Zwölf Apostel immer wieder.
Vor allem dort, wo sie Heilung selber durchgeführt haben, war immer eine gewisse Unterstützung durch den Johannes den Täufer, der bereits enthauptet war, aber geistig noch sehr aktiv da war. das schränkt sich dann ein, dieser Kreis auf die drei Jünger Peterus Jakobus und Johannes Zeppedeus ein anderer, das ist der dritte Johannes, von dem es geht. Wir reden also vom Johannes den Täufer, wir reden von Johannes Zeppedeus und von einem dritten Johannes noch, der dann der Schreiber des Johannes Evangeliums ist und der Apokalypse und der Johannesbriefe.
Aber der kommt jetzt gleich dran. Dieser Lazarus jedenfalls, der erweckt wird, verbindet sich geistig mit dem Johannes den Täufer. Das hat Rudolf Steiner geschildert in seiner aller allerletzten öffentlichen Ansprache, die er gehalten hat.
Danach hat er nicht mehr sprechen können, weil dann war er einfach durch seine Krankheit so behindert und er konnte da auch nur einen Teil davon geben und er hat gesprochen von einem Thema, von dem er schon oft gesprochen hat, eben die Inkarnationsreihen des Johannes des Täufers, der dann später wiedergeboren wird als Novalis und so weiter, als Raphael wiedergeboren wird, das hat er oft schon vorher geschildert, aber jetzt bezieht er das plötzlich auf den Johannes, den Evangelisten. Und die Zuhörer waren etwas konsterniert, haben sich gedacht, vielleicht hat er sich versprochen irgendwo, obwohl er das mehrmals wiederholt hat und so, also was ist da los? Und später hat man dann Rudolf Steiner gefragt, ja was steckt denn da dahinter? Und er hat dann erzählt, wie Steiner erzählt, auch was da passiert ist. Und das ist eigentlich, wenn man es sich anschaut, dann ganz logisch erfasst.
Also Johannes der Täufer wurde enthauptet, er wurde zu so etwas wie einer schützenden geistigen Wesenheit über den zwölf Aposteln. Er hat sich mit den zwölf Aposteln verbunden. Das hat Steiner schon früher öfter geschildert.
Er hat sich verbunden mit Petrus, Jakobus und Johannes Zepeteus, die die Verklärung Christi erleben konnten. Die anderen Apostel konnten das nicht erleben. Das heißt, er hat sich jetzt auf diese drei beschränkt irgendwann.
Und jetzt bei der Auferweckung des Lazarus passiert Folgendes, dass sich der Lazarus verbindet mit diesem Johannes dem Täufer und die eine ganz innige Beziehung aufnehmen und dadurch der Lazarus den Einweihungsnamen Johannes bekommt. Weil dieser Johannes, diese Johanneskraft ihn immer begleitet eigentlich mit. Dieser Lazarus Johannes ist nach den Worten Rudolf Steiners und mir erscheint es durchaus bedenkenswert.
Ich sage es bewusst so freilassend. Ich will Ihnen nicht sagen, Sie müssen das glauben, aber Sie müssen gar nichts glauben. Ich will Ihnen nur versuchen es Ihnen zu schildern und vielleicht ist es Ihnen irgendwo ein Gedankenanschluss einmal zu schauen, wieso geistige Hintergründe wirklich passieren.
Weil natürlich auch in den geistigen Schriften, in den biblischen Schriften es wird in Bildern gegeben das ist aber erst eine äußere Seite des ganzen Geschehens. Bilder noch dazu, die gegleitet sind in das äußere sinnliche Geschehen, hinter dem aber das eigentliche geistige Geschehen steckt. Christus wäre nicht der Christus auf Erden gewesen, wenn das nur eine äußere Geschichte gewesen wäre, mit ein paar Heilungserzählungen und so weiter.
Es steckt viel, viel mehr dahinter. Das steckt in den Bildern, in den Gleichnissen drinnen, nur die muss man erst einmal lesen können. Man kann sie auch äußerlich nehmen, dem äußeren Sinn, dann steckt schon eine Weisheit drinnen, aber es stecken noch viel tiefere Weisheiten drinnen, für die das nur das Bild ist, sozusagen, dass wir dort einmal den Weg hinfinden.
Dieses Bild stellt sich jetzt so dar, dass dieser Lazarus diese Verbindung mit dem Johannes gefunden hat und dadurch eben auch für spätere Inkarnationen ein großer Eingeweiter durch die Welt durchgeht. Das heißt, der, der ursprünglich der Tempelbaumeister war, des Salomonischen Tempels, der als der Hiram gelebt hat, der dann der Lazarus geworden ist und später sich noch in Form anderer bedeutender geistiger Persönlichkeiten verkörpert hat, die mehr einen legendenhaften Charakter zumindest haben, wenn man es äußerlich betrachtet, aber wo eine starke geistige Wirkung da ist. Also zum Beispiel als Christian Rosenkreuz.
Christian Rosenkreuz hat ja dann etliche Rosenkreuzer Orden und dergleichen gegeben. Es gibt diese kymische Hochzeit des Christian Rosenkreuz, die der Johann Valentin André verfasst hat. Man kennt ihn eigentlich nur von dort, von dort ist das auch ausgegangen und man denkt sich dann, dieser Johann Valentin André, der dann irgendwann ein braver Pfarrer geworden ist, wie kommt er zu der Geschichte überhaupt? Und es ist ziemlich deutlich, dass er eigentlich sie nicht selber geschrieben hat, sondern er war nur eine Art Medium, der diese Geschichte festgehalten hat, eigentlich diktiert in Wahrheit durch den Christian Rosenkreuz selber.
Das ist eine weite Geschichte, die kann ich Ihnen heute nicht mehr ausführen, aber es sind vielleicht ein paar Gedankenanstöße. Hinter diesen Dingen, die so einfach zunächst ausschauen, wo man sagt, ja, das habe ich gelernt in der Kirche, in der Schule, und das kann ich glauben, das habe ich bis jetzt immer geglaubt und soll ich ja auch, aber dann zu erkennen, da steckt viel, viel mehr noch dahinter. Und glauben müssen Sie gar nichts dazu, sondern man müsste eigentlich herangehen, ruhig auch an die Schriften, sie in sich lebendig machen, aber dann nicht vom Kopf sie theologisch untersuchen, zerlegen, sondern sich in diese Welt hineinzuleben mit dem eigenen Gefühl, mit dem eigenen inneren Erleben, mit einer völligen Vorurteilslosigkeit und zu schauen, was erzählt mir das wirklich.
Das sind die Dinge, wie man darauf kommt. Steiner hat dann irgendwann einmal gesagt, ja, eigentlich ich muss gar nicht das aus den äußeren Schriften holen, sondern das ist nur der erste Schritt, der führt mich dorthin zu der Quelle, aus der diese Schriften eigentlich gekommen sind. Dort muss ich eigentlich lesen.
Und dort ergreife ich es selber so bewusst, wie ich hier als äußeren Naturwissenschaftler die Naturgesetze äußerlich erforsche. So erforsche ich dort geistig. Und das ist also diese besondere Bedeutung dieser Johannes-Gestalten.
Es ist der Johannes der Täufer, es ist der Johannes Zepedeus, das wieder ein anderer ist, das ist der Bruder des Jakobus und der wird meistens gehalten für den Evangelisten auch in den meisten Überlieferungen, weil sie eben diesen Zusammenhang mit dem Lazarus, mit der Erweckung des Lazarus und dass sich der verbindet mit dem Johannes dem Täufer geistig und dadurch den Einweihungsnamen Johannes bekommt und das ist eben dann auch der Lieblingsjünger des Christus, von dem im Johannes-Evangelium die Rede ist. Ja klar, weil der Christus selber der war, der ihn eingeweiht hat. Weil er hat diese Einweihungsworte gerufen, Lazarus komm heraus.
Das ist genau das, was der hohe Priester, der so eine Einweihung durchzuführen hatte, gemeinsam mit anderen Priestern, im Übrigen, das war auf jeden Fall eine Zwölfschaft von Leuten, in Ägypten wurde das praktiziert, also ganz stark, die Leute versetzen in diesen todesartigen Zustand, bis auf den letzten Moment warten, dann beim ersten Morgenlicht ihn aufwecken, am dritten Tage, weil ein vierter Tag wäre schon zu viel gewesen, weil vier Tage im todesendlichen Zustand, dann ist eine Rückkehr nicht mehr möglich, dann beginnt wirklich der Zerfall und der ist dann irreversibel, da geht nichts mehr. Also das war auch die Kunst im richtigen Moment ihn aufzuwecken, zu wissen, es geht noch, man wollte so lange wie möglich, dadurch kannst du so viel wie möglich mitnehmen aus der Welt, aber dann muss ich wissen, wann ich dich aufwecke. Und das hat in der spätägyptischen Zeit auch oft nicht funktioniert.
Es ist nicht so äußerlich dokumentiert, aber wenn man es ein bisschen tiefer schürft, findet man, dass dann viele Einweihungen schief gegangen sind. Und der Einzuweihende, ja schon in die geistige Welt gegangen ist, aber dort auch geblieben ist, sprich, er ist gestorben. Und er konnte nicht mehr berichten.
Lazarus wurde durch den Christus erweckt, auferweckt, Auferweckung des Lazarus, das war eine Einweihung durch den Christus. Und darum wird er auch ganz richtig genannt als der Lieblingsjünger des Christus, sein Einweihungsschüler, den er eingeweiht hat. Also der erste und einzige Mensch eigentlich, der durch den Christus selbst eingeweiht wurde.
Und das gibt natürlich dem Johannes, dem Schreiber des Johannes-Evangeliums und der Apokalypse und der Johannesbriefe ein ganz besonderes Gewicht, weil er der erste ist, der durch den Christus selber als hohe Priester sozusagen, nicht dem Amt nach, aber seiner Funktion nach, seiner Fähigkeit nach eingeweiht wurde. Und der Herr lebt in den Schriften, die vom Johannes sind, noch ganz was anderes drinnen als im ganzen Rest des Neuen Testaments. Da steckt noch etwas Tieferes drinnen, nicht umsonst sagen viele Menschen, das Johannes-Evangelium ist in gewisser Weise das Tiefste.
Und die Apokalypse erst recht, ich meine bei der Apokalypse sagen heute viele, um Gottes Willen, Apokalypse, schrecklich, Weltuntergang, alles furchtbar, will ich gar nicht wissen, davon will ich nichts lesen. Apokalypsis Jesu Christi sind die ersten Worte und heißt nichts anderes als Offenbarung oder Enthüllung Jesu Christi. Es geht darum, das Wesen des Christus zu enthüllen, den Menschen.
Das heißt, ihnen zu bewusst sein zu bringen, wer ist dieser Christus wirklich, welche Kraft ist da drinnen und noch einen Schritt weiter den Menschen zu zeigen, dass diese Christuskraft in jedem Menschen, im Ich jedes Menschen drinnen wirkt. Christus in uns. Nicht draußen irgendwo gestorben am Kreuz und in irgendeiner Sphäre, wo auch immer, sondern in uns.
Das heißt, das Göttliche kann in uns aufleuchten, wenn wir es wollen. Der Christus ist mit uns, nur wir dürfen ihn nicht verstoßen. Aber dann ist es eine Kraft in uns.
Und dann bekommen wir auch diesen vollbewussten Zugang zur geistigen Welt. Das heißt, wir können diese Welt, die wir mit Sinnen nicht sehen, die aber sehr wohl in unserem Gefühlsleben, in unserem Denken drinnen steckt, in Wahrheit, dann können wir es durch diese Kraft in uns uns zu Bewusstsein bringen. Und dort erfahren wir dann das Geistige auf eine Weise, die noch weit über das hinaus geht, über einen Glauben im alten Sinne, ich glaube es, weil ich eine vertrauenswürdige Versammlung von Leuten habe, die das überliefert haben, sondern es wird zu einem wirklichen Wissen, zu einer wirklichen Erfahrung.
Und das ist das Ziel eigentlich in Wahrheit irgendwo des Christentums, dass das Göttliche für jeden Menschen zur eigenen Erfahrung wird. Offensichtlich nicht in einem Leben. Ich knüpfe wieder an an die Reinkarnation.
Ich weiß nicht, wie viele das schon so ganz deutlich in sich erlebt haben, den Christus erlebt haben oder das Göttliche überhaupt in sich ganz vollbewusst erlebt haben, so dass sie absolute Sicherheit haben, so wie sie wissen, ich weiß, sie sitzen da so sicher, dass ich weiß, der Christus ist da, der lebt in mir. Das ist etwas, was Zeit braucht, dass es mehr und mehr Menschen wirklich als erlebnisbewusst wird. Dann braucht man über das alles gar nicht mehr reden, weil dann weiß es jeder, weil es jeder erfährt.
Und das ist etwas, was Rudolf Steiner den Menschen geben wollte, weil er selber durch diese Erfahrung irgendwo durchgegangen ist, es erarbeitet hat, er hat sicher eine gewisse visionäre Naturanlage gehabt, musste sie aber eigentlich im Grunde sogar verlieren, um sie neu gewinnen zu können. Ganz bewusst nämlich. Und das ist der christliche Weg.
Und dann stehe ich drinnen, und dann stehe ich genauso mit der gleichen Klarheit drinnen, wie ich der Wissenschaft gegenüber stehe, eigentlich nur mit einer größeren Klarheit. Das ist die Perspektive für die Zukunft. Und dann kriegt der Glaube eine ganz andere Bedeutung.
Glaube, das, was du weißt. Heute sagen wir immer, Glauben ist nicht Wissen. Also ich glaube, es kann sein oder kann nicht sein, ich bin unsicher.
Nein, da herrscht absolute Sicherheit. So wie in der Mathematik absolute Sicherheit habe, wenn ich Mathematik beherrsche. Eins und eins ist zwei, und das ist halt nicht drei.
Das kann ich mit meinem bewussten Denken, mit meinem bewussten geistigen Tun verfolgen und mir Gewissheit davon verschaffen. Und das ist die Zukunft auch der Religionen, dass sie dort hingehen, dass wir wirklich in der geistigen Welt leben, bewusst wahrnehmen, bewusst Erfahrungen sammeln zu dem, was auch in der äußeren Welt ist. Aber wir sind geistig gewesen auch.
Wenn wir an dem zweifeln, dann schaffen wir den Menschen in Wahrheit ab. Dann handeln wir unmenschlich, dann denken wir unmenschlich. Wir denken eigentlich schon unmenschlich, wenn wir denken, wissen wir ja nicht, ob nach dem Tod irgendwas ist, kann ich ja nicht erfahren.
Vielleicht weiß ich es nachher, wenn ich gestorben bin, aber nein, man kann es erfahren, im Leben bereits. Wie es schon große Mystiker deutlich gesagt haben, Meister Eckart, wer nicht stirbt, eher stirbt, der vertirbt, wenn er stirbt. Viele sagen, ich werde es schon wissen, wenn ich gestorben bin, ob es wahr ist oder nicht.
Nein, dann kenne ich mich nämlich gar nicht aus dort. Dann bin ich in einer Welt drinnen, die ich überhaupt nicht verstehe, in der ich mich überhaupt nicht zurechtfinde, wenn ich nicht hier schon gelernt habe, mit der umzugehen. Ganz bewusst, ganz nüchtern eigentlich.
Ohne Euphorie oder irgendwas, ohne fanatischem Glauben von irgendwo, das ist, man sieht ja heute in der Welt, wie Religionen nicht immer nur zufrieden in der Welt führen, sondern mit Fanatismus auch in ganz falsche Richtungen gehen können, wo was Unmenschliches rauskommt, im Namen Gottes, der liebe Gott kann nichts dafür, aber die Menschen können was dafür, weil sie es nicht verstehen, weil sie es glauben, aber was Falsches vielleicht glauben oder verzerrt es glauben. Wir brauchen für die Zukunft Sicherheit drinnen, einen sicheren Weg. Und das wollte ich Ihnen mit diesem Thema eigentlich ein bisschen nahe bringen, dass wir heute in der Zeit stehen, wo das möglich ist.
Wir müssen nicht mehr alte Visionäre werden, nicht mehr Propheten im alten Sinne, es überkommt uns, und dann habe ich die Schauung und bin eigentlich ganz weggetreten, und da redet wie ein Medium von mir hinein, ich bin ganz wach dabei, und ich bin mir so sicher drinnen, wie wenn ich eine mathematische Gleichung löse, wo ich die Probe aufs Exempel sozusagen machen kann. Indem wir geistig genug tätig werden, können wir das Geistige erfassen in seiner Realität. Und die Zeit ist eigentlich beginnt reif zu sein dazu, sie schreit danach.
Sie schreit danach. Ja, damit möchte ich es für das erste Mal gut sein lassen, vielleicht haben Sie Fragen dazu noch. Wie schaut man denn mit der Zeit aus? Eng, aber... Eine Kompensation ist doch eigentlich das Bild aus der Bibel, das Christus am Kreuz sagt zu dem Komprimierten, Johannes Lazarus, Johannes, Mutter, das ist dein Sohn.
Und er steht dort und geht weiter als der wie man sagt, Professor des Evangeliums. Apokalypse. Und damit übernimmt er nämlich genau, da wird eigentlich wirklich gezeigt darin, wie er eben diese Kraft dem geworden ist, eigentlich dadurch, dass er durch den Christus eingeweiht, erweckt wurde, und das vollendet sich jetzt.
Da ist nämlich genau also diese die Mutter des Christus wird ja dort in der Szene nicht Maria genannt. Ganz deutlich nicht, es sind nur zwei andere Marias sogar dabei. Und bei ihr wird nur gesagt, die Mutter Jesu war dabei.
Die wird nicht Maria genannt. durchaus also in manchen Orten auch wurde gesprochen von der Jungfrau Sophia, um die es geht. Sophia ist die Weisheit irgendwo.
Ist die Weisheit, die reine Seele, das wovon Goethe spricht, das ewig weibliche, zieht uns hinein, es ist das reine Seelische, das nicht triebhaft ist, nicht nur seine Begierden hat, sondern das das reinste Seelische ist irgendwo. Aber zugleich erfüllt wird von der Kraft der Liebe, von der Lebenskraft, die drinnen ist. Das ist das, was sozusagen diese Jungfrau Sophia, diese Mutter des Christus hier repräsentiert.
Und wo der Christus am Kreuz zu dem Johannes sagt siehe deine Mutter und zur Mutter sagt siehe dein Sohn. Dass da eine ganz geistige Beziehung entsteht und dass eben auch der Johannes dieser Jünger, dieser auferweckte Lazarus letztlich, dass der über diese Kraft verfügt, über diese Weisheit und Liebekraft. Dass das drinnen lebt in ihm.
Das ist diese Kraft, die in der Jungfrau Sophia in der Mutter Jesus sozusagen gezeigt wird. Das ist drinnen. Und damit ist ein Weg gezeigt eigentlich, denn die Menschen gehen können.
Der Johannes ist der, der vorangeht da einmal und uns den Weg zeigt. Und darum hat er seine Apokalypse geschrieben, um zu enthüllen eigentlich, das was da ist. Und in manchen Übersetzungen kommt es ganz toll heraus.
Also in der Übersetzung von Emil Bock zum Beispiel schon ziemlich am Anfang irgendwo wird deutlich dann ausgesprochen für den Menschen. Und das spricht er uns damit an, namentlich an die Menschen unserer Zeit. Die gleiche Vollmacht des Ich soll ihm gegeben sein, die ich von meinem Vater empfangen habe.
Christus in uns. In jedem Menschen und in jedem Menschen auf individuelle Art. Nicht als Herdenvolk oder als sonst irgendwas, sondern mit der vollen Freiheit des Menschen, des Individuellen.
Was zählt? Was schöpfe ich aus dem Nichts heraus, um in einer Situation was Gutes zu tun? Aus meinem eigenen Impuls heraus. Etwas den anderen Menschen zu schenken, was ihnen hilft, was ihnen gut tut. Und da zählt nicht irgendeine Formel, die ich herunterbete oder irgendwas.
Das ist eine ganz reale Kraft, die man dann ausstrahlt. Die ist freilassend für den anderen Menschen, es ist auch nicht so, sie tut einfach und sie heilt. Das muss auch angenommen werden.
Das ist was Wichtiges. Also es ist keine Zwangsheilung sozusagen. Da ist auch diese Begegnung da von Mensch zu Mensch und da fließt etwas über.
Und Johannes der Täufer hat das alles überschattet. Ist ja eine Individualität, die also das begleitet. Die das begleitet, ja.
Und die als Individualität dann auch wiederkommt. Ja, durchaus. Durchaus.
Eine ganz eigene Geschichte halt. Eine ganz eigene Geschichte. Und für mich ist das ein Bild, das viel weiter noch geht, weil das zeigt mir eigentlich, ja ist das nicht oder sollte das nicht bei allen Menschen so sein? Da ist einer, lebt auf Erden und da ist einer drüben.
Und die zwei zusammen geben noch ein viel größeres Ganzes als der eine allein, der unten ist und der eine allein, der oben ist. Wo ein wirklich Mitleben mit dieser anderen Sphäre da ist. Und wo das auch Erfahrung wird, einfach mit der Zeit.
Also es geht nicht darum einfach zu glauben, was der Steiner oder irgendwer gesagt hat, er weist eigentlich nur Wege hin, wie man das vielleicht früher oder später selber erfahren kann. Und dass wir jetzt in eine Zeit gehen, wo die Menschheit soweit sein sollte, weil sie dann eben besser mit den ganzen Problemen auch umgehen könnte, die in der Welt sind, wo sie das bewusst erfahren kann. Weil dann können wir anders agieren.
Wie ist das dann mit Jesus Christus? Wird er zu Leben sein, dass er wiederkommen wird? Ja, aber nicht in physischer Gestalt. Also nicht als Inkarnation im Sinn. Auf das Wiederkommen des Christus.
Um das geht es. Und von dem wird viel gesprochen und ist auch richtig, Rudolf Steiner spricht davon, dass es aber nicht einfach ein Wiederkommen im Physischen ist, sodass er eigentlich sozusagen die ganze Geschichte wiederholen würde. Man kann die Menschheit probieren, ob sie ihn wiederkreuzigt oder nicht.
Nein, es ist auf einer anderen Ebene, auf der Ebene der Lebenskräfte. Man nennt es auch oft die ätherische Sphäre. Es ist im Grunde die Sphäre der Liebeskräfte.
Wir leben in dieser Welt drinnen. Nur was spielt sie dort ab? Dort kann ich heute eigentlich schon dem Christus begegnen. Gerade dort.
Ich muss nur halt wach werden für diese Welt. Dann erlebe ich. Und gerade im 20.
Jahrhundert, also gerade in den Kriegszeiten und die vielen Menschen, die im KZ waren und unter schrecklichen Umständen, da gibt es viele Berichte. Auch von Juden, von anderen. Nicht nur von Christen oder was.
Und sicher nicht nur von Menschen, die den Steiner gekannt haben. Das waren die wenigsten. Die solche Erlebnisse hatten.
Die eine Christusbegegnung hatten. Aber die ist nicht physisch, nicht weil er physisch verkörpert ist. Es ist eine so intensive innere Erfahrung.
Im seelischen Bereich natürlich. Da muss ich einmal etwas spüren. Aber es ist diese ungeheure Lebenskraft, die da drinnen steckt.
Die ich erfahre. Die ich erlebe drinnen. Dieses Lebenslicht eigentlich.
Das noch mehr als Licht ist. Das ist Licht. Das ist Klang.
Das ist Lebenskraft. Die spürt man. Der begegnet man.
Man spürt das. Dann weiß man auch, was das Wort Heiland wirklich bedeutet. Wenn man diese Kraft spürt, dann spürt man, wie die ausstrahlt.
Und dann weiß man, das ist der Christus. Das ist nicht, weil er jetzt so ein Bild, habe ich schon gesehen, dürfte stimmen. Das ist es nicht.
Sondern ich spüre diese Kraft einfach, die da ist. Die kann ich sinnlich nicht beschreiben. Das sind eben nur die Imaginationen, die Bilder, die wir uns machen, um überhaupt reden zu können darüber.
Weil sonst müsste ich da stehen und verstummen. Und ich könnte es in mir versuchen zu erleben, so gut ich kann, aber deswegen werden Sie sich denken, warum sagt er denn nichts? Also wir brauchen noch diese Brücke jetzt, es in Worte, in Bilder zu gleiten. Möglichst in bildhafte Worte auch zu gleiten.
Das ist die Brücke dazu. Mir wird gerade so deutlich, wenn also der Hiram abhängt, dann der später wieder verkörperte Nazareth ist, und der Johannes das überschattet, dass also hier eigentlich die Kain- und Abelströmung sich begegnet. Also dass da zu Sachen Friede auch kommt.
Das ist es ja. Das wäre wieder ein eigenes Thema, die ganze Kain- und Abel-Geschichte. Wir haben jetzt immer das Bild, der Abel ist das der Reine, der Gute, der Schöne und der Kain ist der Böse, der erste Mörder, der Brudermörder und alles.
Katastrophe. Aber das hat noch ganz andere Aspekte. Also gerade Kain ist zum Beispiel der, der wirklich jetzt die Erde umarbeitet.
Und da was tut. Und das ist die Aufgabe der Menschen auch, hier weiter zu tun. Wir sollen die Schöpfung da pflegen, verwalten, verändern, wir sollen was tun da.
Und dazu brauchen wir entsprechende Kräfte. Das geht nicht nur im Sinne von ich schwebe da rüber irgendwo. Da ist noch viel mehr dahinter.
Diese Spannung. Die Kainssöhne und die Kainsabkömmling sind auch in der Bibel, es ist ja deutlich genannt, die ganze Kultur im Grunde, die Künste, das stammt alles von den Kainssöhnen. Und dort geht das aus.
Das sind die Künstler, das sind die, die die Erde umarbeiten. Ja, natürlich auch. Ackerbau und dergleichen betreiben, ist eine ganz andere Dimension.
Wir sind natürlich aus dem Paradies geflogen irgendwo. Mit der Aspekte davon. Es ist nicht so, dass wir von dem leben, wie es uns die Natur gibt.
Nein, wir haben die Möglichkeit sie umzuarbeiten, sie weiter zu gestalten. Das ist, darum müssen wir immer sehr vorsichtig sein, wenn wir verteufeln, wenn irgendwo was Neues kommt und da ist schon wieder wer was tun. Ja, es passiert viel Unsinn, keine Frage.
Aber trotz allem, die Erde, die Tiere, die Pflanzen auf der Welt brauchen den Menschen. Man denkt meistens so, entsteht das Bild, der Mensch ist der, der alles zerstört. Lasst doch bitte die Natur, wie sie war und am besten wäre es, wenn es die Menschen nicht gäbe.
Dann wäre die Erde schon längst tot in Wahrheit. Durch unsere geistige Aktivität und die Taten, die daraus folgen, gerade dadurch hat sie noch ein viel längeres Überleben, als sie ohne den Menschen hätte. Ich gebe Ihnen das auch nur als Gedanke mit.
Also nicht immer nur denken, am besten wäre es, die Menschen gäbe es nicht oder zumindest sie lassen von allem die Finger. Ich meine, wir machen halt auf dem Weg viele, viele Fehler auch. Ich habe Ihnen im letzten Vortrag erzählt, gerade an den Fehlern lernt man am meisten.
Also eine Inkarnation, ein Erdenleben, in dem ich alles, was mir geht, falsch gemacht habe, alles schief gegangen ist, aber ich habe alles mögliche probiert. Im nächsten Leben habe ich sicher geniale Anlagen. Unter Garantie.
Dann setze ich das um. Und ja, wenn man das Geistige im Hintergrund hat, dann haut man ein bisschen diesen weiten Zeitbogen. Und schreckt sich nicht davor.
Das geht halt über Jahrhunderte, Jahrtausende vielleicht. Und wir sind immer dabei. Das ist auch so ein Gedanke.
Ich sage nur einmal ganz deutlich, für mich ist das eigentlich der christliche Gedanke schlechthin, dass wir durch diese Erdenleben durchgehen. Das Christentum sagt nicht, ja, lebe hier brav und christlich und dann gehe hinein in die geistige Welt und bleib dort. Und die Erde interessiert dich nicht mehr.
Nein. Eigentlich wiederkommen. Meine Fehler korrigieren, daraus lernen und aus dem Gelernten etwas Positives beitragen.
Das können wir in Wahrheit. Das hat der Lessing in seiner Schrift dargestellt. An sehr, sehr vielen Beispielen.
Er hat sich sehr intensiv damit beschäftigt. Und der war kein Fantast. Er hat von sich gesagt, ich bin ein so nüchterner Mensch, dass ich in meinem Leben noch nie geträumt habe.
Kenn ich nicht. Also Visionen hat er sicher keine gehabt. Wer war das? Lessing.
Gotthold Efraim Lessing. Erziehung des Menschengeschlechts. Also da schildert er das an vielen Beispielen.
Das ist der größte Teil des Buches. Und zum Schluss lasst er die Katze aus dem Sack sozusagen. Sagt, ja das ist aber doch nur erklärbar, wenn der Mensch immer wieder kommt.
Wir sind es, die diese Entwicklung weitertragen. Sonst wäre das gar nicht möglich. Weil niemand bringt in einem Leben das alles fertig.
Das braucht viele Stufen. Danke. Danke, dass Sie so mitgegangen sind mit einem sicher nicht einfachen Thema.
Danke, danke. Gerne. Ich danke dir, Ulrich.
Das ist ganz toll. Danke. Danke.
Danke.
Glossar
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