Anthroposophie - eine Erlebnisreise - Teil 10 von Christoph Bolleßen, 2025

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10. Folge "Anthroposophie, eine Erlebnisreise" vom 20. März 2025 mit Christoph Bolleßen. Hier klicken um zum Video zu gelangen

Transkription des 10. Vortrags vom 20. März 2025

Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kulturepochen zu diesem neuen Teil unseres Mehrteilers Anthroposophie – eine Erlebnisreise. Ich möchte mich zunächst für das rege Interesse am Mitschnitt des Vortrages Grundgedanken zur sozialen Dreigliederung Teil 2 bedanken und mit diesem heutigen Video wieder versuchen, eine Brücke zu bauen zwischen dem Gesagten im Vortrag und dem, was wir vormals in den Teilen dieser Reihe betrachtet haben. Wir waren im Rahmen dieser Reihe an den Punkt gelangt, wo wir die Saturnentwicklung, die Mondenentwicklung und vor der Mondenentwicklung auch die alte Sonnenentwicklung noch betrachtet hatten und nun eingetreten sind in das Stellen vor unser inneres Auge der Aussagen Rudolf Steiners, die er nun zur Erdenentwicklung macht.

Die Erdenentwicklung, das heißt der Kosmos, das Sonnensystem, in dem wir auch heute unser Erdenmenschen-Dasein vollziehen durch Leben, um den soll es ab sofort nun gehen und ich möchte heute versuchen einige grundlegende Gedanken zu diesem Erdenzustand mit euch zu teilen, sie einmal durchzuarbeiten, auf uns wirken zu lassen, denn es ist aus meiner Sicht sehr hilfreich, wenn wir immer wieder versuchen, wenn wir uns den Erdenzustand vergegenwärtigen möchten, dass wir dazu ein gewisses Rüstzeug benötigen, eine gewisse Haltung, innere Haltung, Seelenhaltung gegenüber diesem Erdenzustande einzunehmen und dieser Haltepunkt, dieser Standpunkt gegenüber der Erdenentwicklung ist nicht leicht und wir werden noch sehen, warum dies nicht leicht ist, aber ich halte es für äußerst wichtig, darüber zu sprechen, damit wir, die wir alle gewillt sind, die Philosophie tiefer zu begreifen, auch in der Lage sind, die Ausgangspunkte für eine sachgemäße, für eine wirklichkeitsgemäße Betrachtung der Zustände um uns herum vornehmen zu können. Und so ist es also so, dass wir gesehen haben, die alte Saturnentwicklung, die okkulte Sonne, der alte Mond führen die gesamte Schöpfung und das Menschenwesen, das Menschenwesen als der Ausgangspunkt der göttlichen Schöpfung, dass diese beiden Entwicklungsparteien, könnte man sagen, obwohl sie eines sind, haben wir doch auch schon zum Ausdruck gebracht, dass das Weltentwicklungsgeschehen und die Entwicklung der Menschheit nicht zwangsläufig deckungsgleich verlaufen, sondern dass es gewisse Diskrepanzen gibt. Diese Diskrepanzen sind zurückzuführen auf die zunehmende Freiwerdung, die zunehmende freiheitliche Selbstgestaltung des menschlichen Lebens, dass es also hier immer mehr dazu kommt, dass die Erdenentwicklung als der eine Zeitenstrahl angesehen werden kann und dass in gewisser Weise immer mehr verselbstständigt sich dann auch die Menschheitsentwicklung mit vollzieht und dass je weiter wir in die Vergangenheit blicken, diese Deckungsgleichheit qualitativ zunimmt und dass je mehr wir in die Gegenwart rücken, man den Eindruck haben könnte, dass der Mensch sich immer mehr von der Menschheitsentwicklung ablöst und ein Eigenleben entwickelt.

Dieser Erdenzustand ist in der Tat etwas ganz Besonderes. Wir haben in den vorherigen Teilen deutlich gemacht, dass wir in gewisser Beziehung sagen können, die alte Saturnentwicklung verläuft unter der Regentschaft des Vaters und den Wesenheiten der ersten Hierarchie. Die Entwicklung der alten Sonne verläuft unter der Regentschaft des Sohnes und den Söhnen des Sohnes, wenn man so möchte, die zweite Hierarchie der Engelwesen und dass der alte Mond unter der Regentschaft des Heiligen Geistes sich vollzieht und dass hier vor allen Dingen auch die Wesen der sich seit dem Beginn unserer Weltenentwicklung neu gebildeten Wesen der dritten Hierarchie handelt.

Nun folgt dieser Erdenzustand und wenn wir zunächst einmal die Frage stellen, ausgehend von der heiligen Dreifaltigkeit der Trinität, wer ist denn nun der Regent dieser Erdenentwicklung? So ist diese Frage nicht leicht zu beantworten. Ich würde versuchen es so zu formulieren, dass wir sagen können, in der Erdenentwicklung liegt die Regentschaft zum einen bei allen dreien Qualitäten der Trinität, aber es kommt etwas hinzu. Es tritt hinzu zu den Einwirkungen dieser Mächte der Mensch, der Erden-Ich-Mensch und diese gravierende Veränderung in der Weltenentwicklung geht nun dahin, dass für diesen Erden-Ich-Menschen gewissermaßen ein sehr spezielles Milieu geschaffen werden muss, auf das er in der Lage ist, seine Erdenmission zunächst einmal zu erkennen und schließlich auch seine Erdenmission zu erfüllen.

Und wir sehen ein erstes säulenartiges Gebilde vor uns auftauchen, wenn wir diese Erdenentwicklung auf ein Fundament stellen wollen. So können wir sagen, eine wichtige Säule ist, sich klarzumachen, dass in der Erdenentwicklung die Vaterkräfte, die Sohneskräfte und schließlich die Kräfte des Heiligen Geistes im Zeitlichen formuliert nacheinander abzulaufen haben und dass es nicht statthaft ist, nicht dem Erdenziele entsprechen würde, wenn die Entwicklung der Erde vorzeitig, bevor sich alle drei Qualitäten offenbart haben, zu einem Ende bringen würde. Und hier kommen wir zu einer zweiten wichtigen Säule, die ich auch zu Beginn dieses Videos sehr deutlich formulieren möchte, weil sie uns in gewisser Weise erschüttern soll, aber nicht erschüttern, um uns in die Verzweiflung zu treiben, sondern sie möchte uns erschüttern, auf das wir wach werden.

Und zwar eine Äußerung Rudolf Steiners, in der er einmal sagte, das Wesen der Erde ist der Tod. Wie haben wir das nun zu verstehen? Wir haben es insofern zunächst zu verstehen, dass wir, wenn wir als junge Menschen heranwachsen, unsere Kindheit mehr oder weniger sorglos verbringen, dass wir in einem doch recht jungen Alter bereits irgendwann an den Punkt kommen, an dem wir damit konfrontiert werden, dass es ein Teil dieser Welt ist, ein Teil des Lebens ist, dass geliebte Menschen, vielleicht auch geliebte Tiere oder Pflanzen, alle Lebewesen, mit denen wir hier auf Erden verkehren, dass diese einmal sterben müssen. Das heißt, ihr Leben, ihre Lebendigkeit verlieren, dass sie gewissermaßen von uns gehen, wir nicht mehr in der Lage sind, mit ihnen weiterhin so umzugehen, zu verkehren, im Kontakt zu sein, wie wir es zu Lebzeiten gewohnt waren.

Und diese Eindrücke des Sterbens, des Todes machen einen gewaltigen Eindruck auf unsere Seele, was in erster Linie auch darauf zurückzuführen ist, dass, wie wir ja in den vorhergehenden Teilen der Videos öfter angesprochen haben, die geistige Heimat von uns Menschen eigentlich in Regionen der geistigen Welt liegt, in denen es keinen Tod gibt. Unsere gesamte Entwicklungsgeschichte ist wir nun hier auf Erden inkarnieren als physisch sinnliche Menschen. Bis wir uns mit diesem stofflichen Kleide umgeben, müssen wir sagen, bis zu diesem Zeitpunkt ist uns der Tod eigentlich etwas Fremdes.

Und auch den Tieren ist der Tod fremd. Den Tieren ist die gesamte stoffliche Verkörperung fremd. Sie fürchten sich davor, so sagt es Rudolf Steiner, weil sie nicht verstehen können, mit was sie konfrontiert sind, wenn man so tief in die Materie hinabsteigt.

Und was es bedeutet, so tief in die Materie hinabzusteigen, das wollen wir uns auch heute anschauen, um ein rechtes Verhältnis einnehmen zu können zu dieser Erdenentwicklung, zu diesem Erdenleben. Und hier möchte ich zunächst mit euch noch einmal kurz rekapitulieren. Wir haben gesagt, jede planetarische Verkörperung, auch die Erde, besteht aus sieben sogenannten Lebensstufen oder auch Runden genannt.

Und aktuell befinden wir uns nun in unserer Erdenentwicklung in der vierten Lebensstufe. Und jede Lebensstufe besteht wiederum aus sieben sogenannten Formzuständen. Und von diesen Formzuständen befinden wir uns nun ebenfalls im vierten Formzustand unserer Lebensstufe.

Und wir hatten gesagt, dass der Erdenplanet zunächst einmal diese drei vorhergehenden Lebensstufen absolviert und dass wir diese drei vorhergehenden Lebensstufen subsummiert haben darin, dass wir gesagt haben, es wiederholt sich im Großen und Ganzen der Zustand des alten Saturn als erstes Elementarreich, der Zustand der alten Sonne als zweites Elementarreich und der Zustand des alten Mondes als drittes Elementarreich. Und wenn wir nun eintreten in diese vierte Lebensstufe mit ihren sieben Formzuständen, dann haben wir diese Formzustände in der anthroposophischen Terminologie benannt als der erste Formzustand Arupa, formlos, der zweite Formzustand Rupa, das heißt geformt, formenhaft und der dritte Formzustand, den haben wir als astral bezeichnet. Und heute befinden wir uns im vierten Formzustand, den wir genannt haben, physisch.

Und ich möchte heute darauf hinweisen, dass wenn wir hier von physisch sprechen, dass mit diesem physischen Formzustande, wenn wir uns orientieren am göttlichen Schöpfungswillen, am ursprünglichen Schöpfungsgedanken, dass hier der physische Formzustand eigentlich die Absicht in sich trug, dass die Welt der Gestalten, die Welt der Formen innerhalb dieses physischen Formzustandes sich verdichtet bis in das ätherische hinein. Das heißt, Formen, die aus Kräften bestehen, die durchaus sich gegeneinander abgrenzen, durchaus ihr eigenes Leben führen, dass es aber nun innerhalb dieses physischen Formzustandes dazu gekommen ist, dass die Verdichtung so weit vorangeschritten ist, dass sich dieser physisch ätherische Zustand hinein verdichtete in ein physisch stoffliches. Und dass wir sagen müssen, diese Hinwendung zum Stofflichen ist nicht allein durch den göttlichen Willen zustande gekommen, sondern hier waren auch Wesenheiten am Werk, die wir kennengelernt haben als die Widersacherwesen.

Und wir sollten dies auf unsere Seele wirken lassen so, dass wir nun nicht zurückschrecken und sagen, dann ist dieser Erdenzustand also eine Art Hölle, so wie es viele Religionen heute nach wie vor behaupten. So einfach ist es aus anthroposophischer Sicht nicht. Es ist richtig, dass wir uns gerade heute mitten darin befinden in den Reichen der Widersacher zu stehen.

Und zwar in einer drastischen Form, die so weit geht, dass Rudolf Steiner sagt, der Mensch befindet sich nun in einer Art neuen Trinität, in einer Art neuem trinitarischen Geschehen, das er skizziert als räumlich gesprochen. Unten haben wir Ariman, das Reich Arimans und auch das Wesen Ariman. Oben haben wir das Wesen Luzifer und sein Reich.

Und in der Mitte haben wir den Menschen. Und wenn wir diese neue Trinität, die Rudolf Steiner uns skizziert, nun übersetzen möchten anhand der Begrifflichkeiten der göttlichen Trinität, dann müssen wir sagen, schauen wir auf die Vaterkräfte. So handelt es sich bei den arimanischen Kräften um eine Art entfremdete Form der Vaterkräfte.

Schauen wir auf das Wesen Luzifer und das luziferische Reich, so können wir sagen, es handelt sich hier um eine entfremdete Form des Heiligen Geistes. Und in der Mitte steht der Mensch, der freie Mensch, der die Sohneskräfte in sich trägt. Das heißt, wir haben Luzifer innerhalb der neuen Trinität anstelle des Heiligen Geistes.

Wir haben Ariman innerhalb der neuen Trinität anstelle des Vaters. Und wir haben den Menschen als Menschensohn vor uns. Und dieser Menschensohn ganz eng in Verbindung mit Christus steht nun in der Mitte als Vertreter der Erlösung.

Hier kommen wir nun wieder auf das große Erdengeheimnis, damit die große Verdichtung unseres Erdenplaneten, unseres Erdenkosmos bis in die Stofflichkeit hinein zustande kommen kann. Bedeutet dies, dass buchstäblich die Wesen aus der geistigen Welt in die Stofflichkeit hinein geboren werden? Das ist die Erdenperspektive. Wenn wir es aber aus der geistigen Sicht heraus beurteilen, so müssen wir sagen, die Lebewesen sterben in den Erdenzustand, in die Inkarnation, in die Stofflichkeit hinein.

Ein kleines Paradoxon, das wir gerade jetzt im Monat März, im Frühling vielleicht bei einem Waldspaziergang einmal in unserer Seele tragen können. Draußen sind nun im Tierreich alle Kräfte aktiv, die dafür sorgen, dass es Nachwuchs gibt. Die Vögel bauen ihre Nester, in diese Nester werden Eier gelegt, die von den Altvögeln beschützt werden, die Jungvögel schlüpfen, werden von den Eltern beschützt.

Und dieses Wunder des Lebens, dieses Wunder der Geburt, so soll es die geistige Perspektive uns lehren, ist gleichzeitig ein Heraussterben aus der geistigen Welt in die materielle Welt, in die stoffliche Welt hinein. So hat der Frühling aus geistiger Sicht auch eine gewisse Traurigkeit. Und für uns Menschen ist dann eben auch wichtig, sich klarzumachen, wenn wir in die Jahreszeit schauen, die dem Frühling gegenüber steht, der Herbst, in dem uns oftmals eine gewisse Traurigkeit überfällt, dass der Sommer nun zu Ende geht, die Blätter fallen, alles bereitet sich vor, ein wenig in die Erstarrung zu gehen, das Leben, das äußerliche Leben wird weniger, dass wir in diesem Herbst mit Blick auf das Frühjahr, wie wir es eben formuliert haben, auch die gegenteilige Qualität hat.

Wenn die Dinge im Stofflichen im Herbste ersterben, so bedeutet dies gleichzeitig aus geistiger Perspektive eine Geburt. Und mit Blick auf das Weihnachtsfest können wir im Herbst sagen, es sind die Geburtsvorbereitungen. Das heißt, unsere Seele soll auf der Erde damit konfrontiert werden, dass wir mitten darin stehen, zwischen Geistigkeit und Materialität.

Und dass diese Materialität, ich sage nun mit Hilfe der Widersache, so weit getrieben wird, dass wir buchstäblich aus dem Übersinnlichen, aus den geistigen Welten herausfallen und den Gesetzen des Todes unterworfen werden. Und wenn wir nun fragen, ist die Erde nun ein Paradies oder ist die Erde eine Hölle, dann kann die anthroposophische Antwort darauf nur lauten, es kommt auf uns an. Wir als die Träger der Sohneskräfte, die Vertreter des Lebens, die Vertreter der Erlösung, bestimmen maßgeblich, was für ein Ort die Erde ist.

Und einige von euch werden vielleicht bereits wissen oder gehört haben von Rudolf Steiner, dass er diesen Erdenzustand auch bezeichnet als Mars-Merkur. Das heißt, für die Erde werden zwei Planeten Namen unseres Sonnensystems genannt, was ebenso eine Besonderheit im Vergleich mit den anderen Entwicklungsstufen, die wir bisher kennengelernt haben, ausmacht. Und wenn wir nun noch einmal zurückkommen auf die drei ersten Lebensrunden, nun die vierte Lebensrunde, innerhalb dieser vierten Lebensrunde die Formzustände Arupa, Rupa, Astral, so ist es in diesem astralen Formzustand, der dritte, der unserem heutigen vierten vorausgegangen ist, hier geschieht etwas Charakteristisches, an dem wir herleiten können, warum der erste Teil der Erdenentwicklung als Mars-Erde bezeichnet werden kann.

Und zwar sagt uns Rudolf Steiner, dass inmitten dieses dritten Formzustandes, wir müssen uns hier unser Sonnensystem und die sich als verschiedene geistige Qualitäten gebildeten Planeten unseres Sonnensystems sich noch in einem Zustande befinden, der luftig-flüssig ist. Es handelt sich also noch nicht um diese stoffliche Qualität der Planeten und der Materie, wie wir sie heute kennen, sondern die Erde und die umliegenden Planeten sind noch in einem sehr durchlässigen Zustande. Und so beschreibt uns Rudolf Steiner, dass in diesem Teil der Erdenentwicklung der Planet Mars, ein hoher Vertreter der Sonnenkräfte, durch die Erde hindurch geht.

Das heißt Erde und Mars begegnen sich nicht nur, sondern sie durchdringen sich für eine gewisse Zeit. Der Mars geht durch die Erde hindurch und während dieses Mars-Durchganges passieren zwei Dinge. Der Mars hinterlässt als Kennzeichen, das in der Menschheitsentwicklung des physischen Menschen eine große Rolle spielt, er hinterlässt in der Erde ein Element, das es vor diesem Mars-Durchgang noch nicht gegeben hat

Und das ist das Eisen. Das Eisen war bis zu diesem Zeitpunkt des Mars-Durchganges ein erdenfremdes Element und wurde in dieser Durchdringung der beiden Planeten auf der Erde hinterlassen. Und gleichzeitig wurde der Erde etwas Geistiges eingepflanzt, das mit dem Eisen später in einer wichtigen Verbindung stehen sollte.

Es wurde der Erde eingepflanzt, was Rudolf Steiner als Begrifflichkeit fasst, unter Karma Manas. Und dieses Karma Manas ist so zu verstehen, dass wir es vielleicht bezeichnen können als eine Art Durst nach Dasein, Begierde nach Dasein. Und wie ihr vielleicht bemerkt habt, ist ein Teil des Begriffes Karma Manas, nämlich der zweite Teil, das Wort Manas.

Und dieses Wort Manas haben wir kennengelernt in Verbindung mit dem ersten Wesensglied der menschlichen höheren Dreiheit, nämlich das Geist selbst. Und Rudolf Steiner sagt, dass dieser Mars-Durchgang und dieses Einpflanzen des Karma Manas dazu diente, vorzubereiten, die Fähigkeit des Menschen einmal an seinem Geist selbst zu arbeiten. Und die Voraussetzung dafür ist, dass der Mensch ein Ich-Erlebnis hatte.

Er muss also sein Ich entdecken, sein Ich finden, um an seinem Geist selbst bewusst arbeiten zu können. Und die Ermächtigung, die der Mensch erhalten muss, um an seiner höheren Dreiheit arbeiten zu können, ist das Wesensglied, diejenige Seelenregion, in der das Ich zum ersten Mal bewusst erscheinen kann. Und das ist die Verstandesseele.

Das heißt, indem der Mars durch die Erde durchgeht, wird die Seele des Menschen vorbereitet, in ihrer Eigenschaft als Verstandesseele, die Region der menschlichen Seele, die der Verstandesseelenhaftigkeit zugeordnet wird, diese Region fähig zu machen, dass das Ich in ihr erscheinen kann. Und warum steht dies in so enger Verbindung mit dem Eisen? Nun, das Eisen ist zunächst einmal eine sehr wichtige Ingredienz des menschlichen Blutes. Das menschliche Blut wird dadurch, dass der Eisengehalt ihm einverleibt wird, fähig, Ich-Träger zu werden.

Wir hatten es schon einmal angesprochen, Blut, das menschliche Blut, ist ein ganz besonderer Saft, denn es fungiert als Ich-Träger des Menschen. Die Ich-Kräfte verteilen sich über das Blut im gesamten menschlichen Organismus und das Eisen im Blut ist eine Hinterlassenschaft dieses Mars-Durchganges, dieses Verbindungsschaffens zum Karma-Manas, zum Durst nach Dasein. Und dieser Durst nach Dasein, dieses sich hingezogen fühlen zur Inkarnation und auch dazu, ein individueller Mensch zu werden, das können wir sehr stark zurückführen darauf, dass einmal in der Menschheitsentwicklung es begonnen hat, dass der Mensch etwas aus der Natur entnimmt, das nicht in reiner Form in der Natur vorkommt, wie beispielsweise Holz oder andere Naturmaterialien, die der Mensch vorher nutzte, sondern es kam das Eisen in die Entwicklung und das Eisen ist zunächst einmal in einer Form anzutreffen, in der das Eisen in die Erde, tief in die Erde hineingelegt ist und damit das Eisen vom Menschen genutzt werden kann, sind große Anstrengungen, Entwicklungsschritte über den Naturmenschen hinaus notwendig gewesen, um mit diesem Eisen als Stoff arbeiten zu können.

Zunächst ist eine große Hitze notwendig, das Eisen zum Schmelzen zu bringen, dieses geschmolzene Eisen zu lenken, in ganz bestimmte Bahnen es dann zusammenzufassen, beispielsweise in eine Klinge und diese Klinge dann weiter zu bearbeiten. Wir können beobachten, dass eigentlich das Herzstück, könnte man sagen, der Eisenbearbeitung für den Menschen das Schwert gewesen ist. Denken wir beispielsweise an die Schwertschmiedekunst in Japan, aber auch hier in Europa.

Auch in Deutschland war die Schwertschmiedekunst eine hoch angesehene Disziplin und man kann sagen, dass mit der Bearbeitung des Eisens und bleiben wir beim Bild des Schwertes, dass die Eigenschaft ein Schwert zu führen aus Eisen den Menschen sehr stark in Richtung der Verwirklichung seiner Ich-Kräfte gebracht hat. Und nicht umsonst finden wir in der Bibel an einigen Stellen den Verweis darauf, dass aus dem Mund Christi, aus dem Munde Christi ein scharfes Schwert herauskommt. Und dieses scharfe Schwert symbolisiert das Ich des Menschen.

Wenn wir bei der Eisenverarbeitung bleiben, haben wir nicht nur das Schwert, wir haben natürlich auch die Rüstung. Hier haben wir ein wunderschönes Bild in den Darstellungen Erzengels Michaels. Auch er trägt ein Schwert und auch eine Rüstung aus Eisen.

Das heißt auch hier haben wir also sowohl die Qualität des nach außen Tretens als auch die Qualität der Selbstbildung und des Schutzes durch die eiserne Rüstung. Hohe Qualitäten des menschlichen Ichs. Und diese Bilder sollten uns stets vor Augen treten, wenn wir auch da in dieser Hinsicht geneigt sind, ein Urteil über die Erde zu fällen, über die menschliche Geschichte zu fällen.

Es hat viele Verwerfungen gegeben durch das Schwert, aber auf der anderen Seite war das Schwert auch der Wegbereiter des individuellen Menschen. Der Mars bringt das Kämpferische in die Welt. Das hier so zu verstehen ist, der Mensch macht sich auf, ein eigenes Wesen zu werden.

Losgelöst von allen naturhaften Bindungen und ganz sich auf seine eigenen Füße zu stellen. Dies verdanken wir diesem großen Ereignis aus fernster Vergangenheit, der Mars-Durchgang im dritten astralen Formzustand unserer Lebensrunde Nummer 4. Das heißt also, grundlegend können wir sagen, die erste Hälfte der Erdenentwicklung steht unter diesem großen Zeichen des Mars-Durchganges durch die Erde hindurch. Das Eisen repräsentiert äußerlich diesen Durchgang und das aber, wie wir alle wissen, die Mitte der Erdenentwicklung ein gigantisches geistiges Ereignis markiert, nämlich das Mysterium von Golgatha, die Menschwerdung des Sohnes, des Christuswesens.

Und dieses Ereignis markiert den Wechsel, wir erinnern uns, Mars-Erde. Und nun kommt der zweite Planet, der mit der Erdenentwicklung eng verbunden ist und das ist der Merkur. Und der Merkur wird einmal in nicht allzu ferner Zukunft, aber doch noch einige Zeit entfernt, ebenso wie es der Mars getan hat, ebenfalls einen Durchgang durch die Erde machen.

Merkur und Erde werden sich durchdringen und das kann natürlich erst wieder geschehen, wenn die Erde wieder einen ähnlich durchlässig vergeistigten Zustand erreicht haben wird, wie zur Zeit des Mars-Durchganges. Und dann, wenn dieser Zustand wiedergegeben sein wird, wird uns der Merkur seine Qualität einverleiben und diese Qualität ist nicht wie beim Mars das Eisen, sondern es ist die Qualität des Quecksilbers. Und das Quecksilber steht auch in diesem Fall dafür nur in einer umgekehrten Art und Weise, dass die Erde wieder in einen flüssigen Zustand versetzt werden muss und dass sie aber nicht wie beim Eisen zurückkehren wird in einen festen Zustand, sondern dass es nun in die entgegengesetzte Richtung geht, dass es immer vergeistigter, immer mehr in Richtung Luftigkeit gehen muss.

Und in gewisser Hinsicht, auch das hatten wir bereits angesprochen, handelt es sich bei diesem Durchgang des Merkur um eine Art Spiegelung des Mars-Durchganges, während der Mars-Zustand, der Mars-Durchgang sich im Formzustand, den wir astral genannt haben, abspielt, wird sich der Merkur-Durchgang im fünften Formzustand abspielen, den wir als plastisch bezeichnet haben. Und zwischen dem astralen Zustand und dem plastischen Zustand liegt eben unser heutiger, der physische. Und das ist etwas Schicksalhaftes, was unserem physischen Zustand obliegt, nämlich dass die Art und Weise, wie wir uns auf diesen Merkur-Durchgang vorbereiten, in die Freiheit von uns Menschen gelegt ist.

Und die Bestrebung der Widersacherkräfte ist uns in diesem festgewordenen Zustand, wir haben das Eisen geschmolzen, verflüssigt, haben es in neue Formen gebracht, aber diese Formen, die uns unter dem Einfluss des Mars gelungen sind, diese Formen sind nicht vollkommen. Diese Formen müssen wieder aufgelöst werden, dürfen nicht im festen Zustand verharren, sondern sie müssen noch einmal umgeschmolzen werden. Und die Schlacke des Festen muss weichen.

Und in dieser Spiegelung, in dieser Merkur-Spiegelung der Mars-Erde wird die Entscheidung fallen, ob es uns gelingt, die Formen, die entstanden sind, in unserem anfänglichen Durst nach Dasein, in unserem Durst nach Selbstverwirklichung, diese Formen insoweit zu veredeln, dass wir bereit sind, uns selbst für diese zu erlösenden neuen Formen zu opfern. Unser niederes Ich, unser Mars-Ich aufzugeben und es zu erlösen, es zu veredeln. Dann wird uns der Merkur mit seiner Qualität stark entgegenkommen können auf unserem Weg zum Aufstieg in die erneute Rückvergeistigung der Erde.

Und damit wir einmal in der Lage sind, so viel Lichthaftes aus uns herauszusetzen, braucht es auch die Anwesenheit von sehr viel Finsternis. Und diese Finsternis werden die Widersacher, wenn wir uns mit ihnen einlassen, und wir haben uns alle bereits in unserer karmischen Vergangenheit mit ihnen eingelassen, so werden die Widersacher in Verbindung mit den Menschen alles tun, dass diese in die Dekadenz geratene Mars-Erde und alle Formen, die aus diesem Mars-Geschehen heraus entstanden sind, nicht wieder zu vergeistigen. Und sie wollen uns diesen alten Zustand, das Festhalten an diesem alten Zustand so schmackhaft wie möglich machen.

Und wir sollten ihre Maßnahmen, die sie mit uns und durch uns ergreifen, nicht unterschätzen. Eingebunden in das Naturgeschehen können Lucifer und Ariman sehr, sehr nützliche Mitwesen sein. Sie leisten einen ungeheuren Dienst innerhalb der Erdenentwicklung.

Aber wenn sie es schaffen, mithilfe des Menschen ihren Wirkungskreis zu erweitern und in Gebiete vorzudringen, die für sie nicht bestimmt sind, dann geraten wir auf einen Abweg. Und vor diesem Abweg sollten wir uns hüten, aber nicht in dem Sinne, dass wir auf den Gedanken kommen, zu sagen, wir meiden nun einfach alles Arimanische und alles Luziferische, ganz davon abgesehen, dass dieser Gedanke ohnehin nicht umzusetzen ist, sollten wir auch an ihnen den Erlösungsgedanken anwenden. Denn auch Lucifer und Ariman bringen ein großes Opfer für die Menschheit.

Und auch in ihnen liegt ein wichtiger Teil der Zukunft des Kosmos. Wenn es uns Menschen nicht gelingt, die luziferischen Kräfte zu erlösen, so fehlen uns in Zukunft Qualitäten des Heiligen Geistes. Und wenn es uns nicht gelingt, zumindest einen Teil auch der arimanischen Wesen zu erlösen, fehlen uns für die Zukunft wichtige Vaterkräfte.

Und auch die Sohneskräfte müssen von uns in richtiger, regelrechter Art und Weise erlöst und angewendet werden. Und wie wir dies anstreben können, dazu finden wir in der anthroposophisch orientierten Geisteswissenschaft Rudolf Steiners mannigfaltige Wege, Hinweise, Anregungen. Und es ist wirklich ein großartiges Geschenk, dass wir über diese Angaben Rudolf Steiners heute verfügen dürfen.

Und in großer Dankbarkeit möchte ich auch, da sich nun der Monat März 2025 dem Ende neigt, noch einmal meinen Herzensdank aussprechen an Dr. Rudolf Steiner und im Gedenken an ihn und sein Werk alle meine Videos, die nur in bescheidener Form ein kleines stammelndes Abbild von dem sein können, was er uns in seinem Lebenswerk gegeben hat. All diese Videos möchte ich Dr. Rudolf Steiner hiermit widmen und sagen, dass ich mich aus vollem Herzen dafür einsetzen werde, dass sein Leben und sein Wirken nicht in Vergessenheit geraten und dass es uns auch gelingt, nicht zuzulassen, dass Rudolf Steiner von der Anthroposophie und ihren in der Welt stehenden Institutionen, die sich aus ihr gebildet haben, dass diese Institutionen und Rudolf Steiner niemals voneinander getrennt werden. Und wer diesen Weg mitgehen möchte, den lade ich herzlich ein, die Videos auf diesem Kanal gerne mit zu verfolgen.

Damit möchte ich mit Blick auf die Uhr das heutige Video gerne zu Ende führen. Ich bedanke mich sehr, sehr herzlich für eure Aufmerksamkeit, für euer Dabeisein und möchte gerne an diejenigen, die es vermögen, eine Bitte richten, dass ihr gerne die Arbeit dieses Kanals mit einer finanziellen Zuwendung unterstützen könnt, worüber ich mich sehr freuen würde, was sehr willkommen ist und dass ich mich sehr darauf freue, im Laufe dieses Jahres noch bei einigen Vorträgen vielleicht den ein oder anderen Zuschauern persönlich begrüßen zu dürfen. Alle Termine befinden sich in der Videobeschreibung oder auf www.kulturepochen.de. Vielen Dank für heute und hoffentlich bis zum nächsten Mal.

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Glossar

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