Anthroposophie - eine Erlebnisreise - Teil 1 von Christoph Bolleßen, 2024

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Begrüßung zur neuen Videoreihe 00:00:47

Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Kanal Kulturepochen zu unserer neuen Videoreihe Anthroposophie – eine Erlebnisreise. Ja, der Titel soll alle interessierten Zuschauer an dieser Stelle ganz herzlich einladen, gemeinsam auf eine Reise zu gehen durch die Grundbegriffe der Anthroposophie, durch einige Grundlagen, Zusammenhänge, die wir dank der Geistesschau Rudolf Steiners heute vor uns haben können. Und ich möchte eingangs zwei Dinge vielleicht ganz kurz erwähnen.

Langsame Sprechweise und mögliche innere Erlebnisse 00:01:55

Und zwar, zum einen wird in dieser Videoreihe, wie in den anderen Videos auf diesem Kanal auch wieder angestrebt werden, eine relativ langsame Sprechweise anzuführen. Dies hat damit zu tun, dass ich sehr viele Zuschriften erhalte, dass diese langsame Sprechweise für Menschen, die mit den Begrifflichkeiten der Anthroposophie arbeiten möchten, als angenehm empfunden wird. Und auch ich persönlich bin der Meinung, dass ich nicht auf YouTube angetreten bin, um mich gemeinsam mit vielen anderen Kanalinhabern in einer Art Schnelligkeitswettbewerb, wer schafft es in noch kürzerer Zeit noch mehr Informationen unterzubringen, an diesem Wettbewerb möchte ich mich nicht beteiligen. Denn aus meiner Sicht brauchen wir vor allen Dingen auch, wenn wir spirituellen Fortschritt machen wollen heutzutage, eine gewisse Entschleunigung unserer Umgebung und vor allen Dingen auch eine Entschleunigung der Inhalte und Informationen, die an uns herangetragen werden. Somit bitte ich um Verständnis, dass sich an meiner Sprechgeschwindigkeit in den Videos vorerst nichts ändern wird. Und weiter soll der Titel Anthroposophie eine Erlebnisreise auch nicht den Eindruck erwecken, dass wir nun Vorhaben in den Videos mit visuellen Effekten, mit vielen bildhaften Einspielungen oder dergleichen zu arbeiten, sondern ganz bewusst soll es weiterhin so sein, dass wir hier entschleunigt und ruhig miteinander sprechen und dass die ausgeführten Gedanken für sich stehen sollen. Denn, und damit können wir durchaus schon unsere Erlebnisreise mit der Anthroposophie beginnen. Diese Erlebnisreise soll nicht eine Reise sein, die besteht aus Bildern, die uns von außen in die Seele gelegt werden, sondern diese Erlebnisse, Vorstellungen, Gefühle und vielleicht auch Taten, die durch das Arbeiten mit den anthroposophischen Inhalten als Konsequenz daraus entstehen, müssen aus dem freiheitlichen Wesenskern eines jeden Menschen selbst heraus entstehen. Und das heißt, wenn hier gesagt wird, Anthroposophie eine Erlebnisreise, so ist dies so gemeint, dass man hier eventuell Erlebnisse haben kann. Nämlich dadurch, dass man durch die Videos vielleicht die Anregung findet, sich tiefergehend mit der Geisteswissenschaft Dr. Rudolf Steiners zu befassen und aus meiner Sicht die unerlässliche Nacharbeit, die darin bestehen sollte, dass man sich mit dem Werk Rudolf Steiners auseinandersetzt, seine Schriften studiert, die stenografierten Vortragsschriften auf sich wirken lässt, dass dann diese gemeinsame Reise, diese Videoreihe zum Erlebnis werden kann, durch die eigene Tätigkeit der Zuschauer.

Der Begriff Anthroposophie 00:07:12

Nun, beginnen wir vielleicht mit dem Wort Anthroposophie. Für diejenigen, die die Videoreihe Grundlagen Anthroposophie, die einmal auf diesem Kanal erstellt wurde, bereits mitverfolgt haben, bitte ich an der Stelle um Nachsicht, dass sich gewisse Dinge hier wiederholen werden. Ich hoffe aber, dass es trotzdem auch für euch interessant bleiben kann und dass immer wieder auch neue Dinge hinzukommen. So besteht dieses Wort, dieser Begriff Anthroposophie zunächst einmal aus den beiden Wortstämmen Anthropos, das heißt zunächst einmal der Mensch und Sophia, die Weisheit. Das heißt also, ganz rudimentär gesprochen ist Anthroposophie die Weisheit vom Menschen. Und wenn wir es etwas genauer fassen und auch die Begrifflichkeit entsprechend erweitern, so können wir sagen, Anthroposophie ist die Weisheit vom Menschenwesen. Und was bedeutet nun aus einem anderen Blickwinkel dieser Begriff Anthropos? Nun, der Anthropos gerade so, wie wir ihn auch heute in unserer Zeit verstehen sollten, ist ein Wesen der besonderen Art.

Sonderstellung des Menschen 00:09:28

Als Mensch sind wir alle natürlich Teil der göttlichen Schöpfung, aber wir können doch beobachten, dass wir innerhalb dieser Schöpfung eine Sonderrolle haben. Wir erkennen das sehr leicht, wenn wir zum Beispiel in die uns am nächsten stehenden Wesen, die auch wie wir Teil der physisch-sinnlichen Welt sind, nämlich die Tiere, so beobachten wir doch, dass das Leben der Tiere in gewissem Sinne sehr zweckmäßig gestaltet ist. Das heißt, jede Tierart, jede Tiergattung erfüllt innerhalb der göttlichen Schöpfung eine gewisse Aufgabe. Und diese Aufgabe umfasst einen bestimmten Handlungsspielraum, einen gewissen Lebensraum, bestimmte Verhaltensweisen, bestimmte Verrichtungen, die die Tiere ausführen. Und wir sehen also, dass es innerhalb der einzelnen Tiergattungen wenig Spielraum für Individuelles gibt. Das heißt, ein Löwe, der sich an der einen Stelle in bestimmter Art und Weise verhält, bestimmte Dinge tut, so wird dies auch bei einem Löwen so sein, der einige hundert oder tausende Kilometer entfernt lebt, der Fall sein. Aber wenn wir die Menschen heute betrachten, dann fallen diese Menschen in gewissem Sinne aus dieser Zweckmäßigkeit und aus dieser festen Rollenverteilung heraus. Kein Mensch gleicht dem anderen. Das Verhalten der Menschen ist immer unterschiedlich. Wir erkennen zwar auch heute noch eine mehr oder weniger solide Gruppenhaftigkeit in einigen menschlichen Vereinigungen, aber doch ist es selbst bei Menschen, die noch relativ natürlich und ursprünglich leben, sehr deutlich zu verzeichnen, dass es bei Menschen nicht um eine Gruppenseelenhaftigkeit wie bei den Tieren geht, sondern dass das Menschenleben darauf ausgerichtet ist, immer mehr ein Abbild eines individuellen Impulses zu werden.

Der Anthropos als der Entgegengewendete 00:12:55

Und wenn wir nun den Anthropos versuchen, durch diese vorher genannten Attribute neu zu charakterisieren, dann können wir sagen, aus dieser Sichtweise heraus ist der Anthropos der Entgegengewendete. Das heißt, ein Wesen, das als Teil der Schöpfung sich doch in diesem Sinne aufmacht, sich gegen die Schöpfung zu wenden. Nämlich in dem Sinne, dass er sagt, ich bin ein Sünder. Und zwar Sünde so zu verstehen, dass es mit dem Begriff der Sonderung zu tun hat. Und ihr merkt vielleicht, dass wir hier direkt am Anfang, auch wenn wir von Anthroposophie-Grundlagen sprechen, das religiöse Gebiet betreten. Und auch das ist im Sinne Rudolf Steiners, wenn er sagte, dass die Anthroposophie-Forschung, die Arbeit mit der Geisteswissenschaft auch immer zur Folge hat, dass es zu einer religiösen Vertiefung kommt. Allerdings, und das sei hier zu Beginn klargestellt, es handelt sich bei der Anthroposophie nicht um eine Unterstützung der heute vorherrschenden christlichen Kirchenrichtungen oder ähnliches, sondern die Anthroposophie und das, was Rudolf Steiner als religiöse Vertiefung bezeichnet, richtet sich an ein universelles Erfassen der göttlichen Welt, völlig losgelöst von Hautfarbe, religiöser Zugehörigkeit, Konfession und möchte vielmehr eine Klarheit in die heute noch von blindem Glauben oft gekennzeichneten Verhältnisse der Menschen zum Göttlichen hineinbringen. Wir werden auf dieses Gebiet noch oft zurückgreifen. Für den Moment können wir festhalten, der Mensch, der Anthropos als der Entgegengewendete, ein Individualwesen, ein abgesondertes Wesen, das in gewissem Sinne eine eigene Stellung innerhalb der Schöpfung einnimmt, mit allen Konsequenzen, mit allen lichtvollen Höhen, aber auch mit allen finsteren Tiefen.

Die Frage nach dem Wie, nicht nach dem Warum 00:16:45

Und wenn wir nun die Frage stellen, wie kam denn unsere Weltentwicklung eigentlich in Gang, dann ist an dieser Stelle ganz wichtig zu erwähnen, dass Rudolf Steiner sagt, die Frage nach dem "Wie" ist die richtige, nicht die Frage nach dem "Warum". Aus dem einfachen Grund, weil das Werkzeug, das dafür dass die Warum-Frage geschmiedet wird, ist der Verstand. Und da der Verstand bereits Teil der Schöpfung ist und da der Verstand auch bereits Teil unserer heutigen Bewusstseinslage ist, so ist es, wie wir noch sehen werden, nicht der richtige Weg, mit dem Verstande die Warum-Frage zu stellen. Aber das "Wie", das soll uns hier weiter interessieren. Das "Wie", also wie hat sich unsere Weltentwicklung in Gang gesetzt?

Der Beginn der Schöpfung außerhalb von Raum und Zeit 00:18:33

So erhalten wir von Rudolf Steiner die Information, dass zunächst einmal, und wir können hier, wenn wir es ganz genau fassen möchten, nicht Worte verwenden wie am Anfang oder zum Beginn. Wir müssen zwar uns dieser Worte bedienen, aber wir müssen auch feststellen, dass die Worte Anfang, Beginn gleichzeitig eine Qualität der Zeit, des zeitlichen Ablaufes in sich tragen. Und das, was wir nun als erstes betrachten möchten, diese Vorgänge spielen sich noch ab in Gegebenheiten, in denen es keine Zeit und keinen Raum gibt. Rudolf Steiner spricht hier von der sogenannten zeitlosen Ewigkeit. Und in dieser zeitlosen Ewigkeit haben wir das göttliche Weltlicht, ein unfassbar hohes Bewusstsein, das so umfassend ist, dass es in sich selbst ruhen kann, sich vollkommen selbst genügt. Und in diesem Bewusstsein sind alle Entstehungspotenziale enthalten. Man könnte sagen, ein Licht, ein geistiges Licht von so hoher Reinheit, dass aus diesem geistigen Lichte alles entstehen kann.

Der Vater erschafft den Sohn 00:21:08

Und dann kommt ein Momentum außerhalb der Zeit, in der dieses Bewusstsein, man könnte es auch nennen, das Vaterbewusstsein, die Vatersubstanz, beschließt nun, ein Spiegelbild seiner selbst aus sich hervorgehen zu lassen. Und der Vater belässt es aber nicht bei einem Spiegelbild, sondern dieses Spiegelbild soll ein eigenes Leben erhalten. Und an dieser Stelle kommen wir zu einem sehr wichtigen Grundzug der anthroposophischen Weltanschauung, nämlich, dass wir von Rudolf Steiner erfahren, dass sämtliche Entwicklungsvorgänge, alle Höherentwicklungen des göttlichen, des kosmischen, des wesenhaft Seilenden immer zurückgeht auf die Opfertaten höherer Wesen. Und in diesem Falle ist es die Opfertat des Vaters. Der Vater opfert aus Liebe sein Leben und überträgt es dem Sohn. Das bedeutet, fortan befindet sich also zum Vater, denn es ist nicht so, dass der Vater durch diese Tat stirbt, sondern ein Teil des väterlichen Lebens geht an den Sohn über. Aber dieses Loslösen, dieses Hingeben der eigenen Lebenskraft, so möchte ich doch an dieser Stelle wähnen, bedeutet doch, weil es ein Opfer ist, in gewissem Sinne eine Schwächung des väterlichen Daseins. Denn Rudolf Steiner spricht von Opfer, nicht von Geschenk. Und ein Opfer ist immer auch mit Entbehrung verbunden. Und somit haben wir fortan den Vater, den Urgrund, die Ursache aller Ursachen und den Sohn. Und der Sohn ist das direkte Spiegelbild des Vaters, allerdings mit einem eigenen Leben, mit einem gesonderten Leben.

Im Heiligen Geist spiegelt sich das Verhältnis von Vater zu Sohn 00:25:50

Aber so sagt Rudolf Steiner, diese beiden Pole, diese beiden großen, wesenhaften Urgründe reichen noch nicht aus, um ein Weltensystem in Gang zu setzen. Dazu bedarf es nun, dass sich die Beziehung des Vaters zum Sohn noch einmal in einer neuen Sphäre spiegelt. Und diese Sphäre ist die Sphäre des Geistes. Zur Sphäre des Heiligen Geistes, so wie wir aus unserer heutigen Erdensicht, so wie wir die Sphäre nennen, zum Heiligen Geist, so wie wir ihn verstehen, wird er im Prinzip erst später. Dazu werden wir kommen. Halten wir zunächst also fest, die Sphäre des Vaters, dann den Sohn und die Sphäre des Geistes, in der sich die Beziehung von Vater und Sohn spiegelt. Und in dieser Sphäre des Geistes, in diesem dritten Logos, dort finden wir nun auch neben der Beziehung von Vater und Sohn ein Bild des Vaters. Und dies ist ein weiteres Geheimnis, dass wenn wir später sehen werden, dass wir Menschen Kinder des Geistes sind, denn in der Sphäre des Geistes, in der Sphäre des Heiligen Geistes, wie man sagen, unseres Innersten, unseres Iches. So sind wir Menschen Kinder des Heiligen Geistes. Und das bedeutet eben für uns, dass wenn wir nun an den Vater denken, wenn wir uns versuchen, dem Vater anzunähern, dass wir es zunächst einmal zu tun haben mit einem Bild des Vaters. Und deshalb lesen wir im Neuen Testament in den Evangelien das Christuswort, "Niemand kommt zum Vater, denn durch mich." Und das ist mir an dieser Stelle ein großes Bedürfnis, das besonders hervorzuheben und damit auch einen wichtigen Unterschied zwischen der heute allgemein vorherrschenden religiösen Denkungsart und der anthroposophisch-geisteswissenschaftlichen Sicht darzustellen. Wenn wir dies nun verinnerlichen, "Niemand kommt zum Vater, denn durch mich", dann müssen wir sagen, dass wer heute den Sohn missachtet, den Sohn nicht in seine Sichtweise miteinbezieht, dass derjenige überdenken sollte sein Verhältnis zum Vater. Und ob das, was als Vater angerufen wird, schließlich auch den väterlichen Grund benennen will.

Entstehung der sieben Schöpfergeister 00:31:13

Und so haben wir nun die göttliche Trinität, Vater, Sohn und Geist. Und ausgehend von dieser Trinität gibt es nun eine Entstehung von neuen Wesen. Diese Vorgänge, die sich im trinitarischen Miteinander der drei Sphären abspielen, ist eine Explosion, könnte man sagen, des Lebens. Die Tätigkeit des Vaters und die dann beginnende Tätigkeit des Sohnes und die abbildende Tätigkeit des Geistes, resultierend aus der Interaktion von Vater und Sohn, hat zur Folge, dass, obwohl es keinen Raum gibt, man sagen könnte, in der Umgebung der Trinität, kommt es zu mannigfaltigem Leben. Neue Wesen entstehen und diese Wesen, sehr hohe Wesen, die sich aus der Tätigkeit der Trinität zunächst bilden, sind die sieben schöpferischen Geister. Und diese sieben schöpferischen Geister ergeben sich aus der qualitativen Zusammenstellung der drei trinitarischen Sphären. Wir haben es im Vortrag in Stuttgart-Möhringen, wer möchte, kann sich diesen gerne unterstützend anschauen, näher beschrieben. Das heißt, aus der Kombination der Qualitäten des Vaters, des Sohnes und des Geistes entstehen sieben Qualitäten, sieben Wesenheiten, sieben Geister.

Eintritt in die Welt der Hierarchien 00:33:57

Die Wesen der ersten Hierarchie haben eine Vorgeschichte 00:33:57

Und wiederum, hervorgehend aus diesen sieben schöpferischen Geistern, kommt es nun dazu, dass wir eintreten in die Welt der sogenannten Hierarchien. Wir können uns natürlich nun fragen, woher kommen diese Wesen der Hierarchien, woher kommen diese sieben schöpferischen Geister. Und an dieser Stelle wird es für uns geistig strebende Menschen besonders interessant, denn wir können aus den Aussagen Rudolf Steiners ableiten, dass nun diese Wesen der sogenannten ersten Hierarchie, die wir gleich mit Namen auch benennen werden, diese Wesen der ersten Hierarchie, das heißt also unmittelbar folgend aus unserer Sicht, unterhalb der sieben schöpferischen Geister, diese Wesen haben bereits schon eine Vorgeschichte. Sie haben ein Bewusstsein erlangt, dass aus einer Entwicklung, die jenseits unserer Weltenentwicklung sich abgespielt haben muss, zu suchen ist. Und daraus entsteht natürlich auch eine These, nämlich man daraus schließen, dass unsere Weltenentwicklung nicht der Anfang aller Anfänge war, sondern dass es vor unserem Weltenentwicklungszyklus, auch wenn die Formulierung schwer fällt, denn wir befinden uns ja nun immer noch in einer mehr oder weniger zeitlosen Ewigkeit, aber es muss auch etwas anderes gegeben haben, eine Entwicklung, die mit unserem Weltensystem noch nicht in unmittelbarem Zusammenhang steht.

Die Seraphim 00:36:45

Und das heißt, es kommen nun hohe mächtige Wesenheiten in Tätigkeit. Zunächst einmal die erste Wesensgruppe, die der ersten Hierarchie zugehörig sind, sind nach Rudolf Steiner die sogenannten Seraphim. Und dazu wäre noch zu erwähnen, dass diese Namen der Engelwesen, der den Namen Dionysios der Areopagite trägt. Dionysios war ein Schüler des Apostels Paulus und er hatte im alten Griechenland eine Mysterienschule gegründet. Und er ist derjenige, auf den die Bezeichnungen, die wir hier verwenden, für die einzelnen Wesen der Hierarchien, auf ihn gehen diese Bezeichnungen zurück. Und Rudolf Steiner verwendet diese Namen und so möchte ich es natürlich in unseren Betrachtungen ebenso tun. Das heißt, die erste Gruppe von Hierarchiewesen sind die Seraphim, die höchsten uns bekannten Engelwesen. Und da sich die Seraphim unmittelbar, räumlich gesprochen, unterhalb dieses trinitarischen Geschehens befinden. Sie können durch die sieben schöpferischen Geister hindurch noch von Weitem die Trinität wahrnehmen. Und deshalb sind die Seraphim die einzigen Engel, die in den ikonografischen Darstellungen liegend erscheinen. Mit dem Blick nach oben gerichtet zur Trinität. Und diese Seraphim nehmen nun den göttlichen Schöpfungsplan entgegen. Und wenn wir uns diesen Vorgang, wie also der göttliche Plan aus der Trinität herausfließt, könnte man sagen. So haben wir auch hier eine erste geistige Urform, die uns auch in der Natur begegnet., nämlich die Form des Tropfens. Das heißt, diese geistigen Urideen, dieser gesamte Plan der Weltenentwicklung, eine Idee, ein Anstoß und auch die Substanz, die väterliche Substanz, um diese hohen moralischen Ideen in Tätigkeit zu versetzen, fließen nun in Form eines Tropfens herunter zu den Seraphim, zu den Wesen der ersten Hierarchie.

Die Cherubim 00:41:04

Und die Seraphim geben diesen Plan nun weiter an die Wesen unter ihnen. Und diese Wesen sind die sogenannten Cherubim. Und die Cherubime sind diejenigen Wesen, die innerhalb der ersten Hierarchieordnung das Lebensprinzip, die Tätigkeit verkörpern. Und somit nehmen die Cherubim diesen weisheitsvollen göttlichen Plan und beginnen sofort mit diesem Plan zu arbeiten. Aufgrund dieses Plans werden sie unmittelbar in Tätigkeit versetzt. Und wir erfahren von Rudolf Steiner, dass sich nun Wesen aus der Stufe der Cherubim aufmachen, sich räumlich anzuordnen. Und wir müssen sagen, räumlich heißt noch nicht, dass es einen Raum gibt, sondern es entsteht zunächst einmal eine Qualität, eine hochgeistige Qualität, die räumlich ist, durch die Anordnung der Cherubim. Aber einen Raum und eine Zeit, so wie wir sie kennen, ist immer noch nicht geboren. Das heißt, die räumliche Anordnung der Cherubim folgt aus der Gabe des göttlichen Planes aus der Trinität, über die schöpferischen Geister an die Seraphim. Die Cherubim wollen diesen Plan nun in Tätigkeit bringen. Und indem sie sich nun räumlich anordnen, lösen sie etwas aus in den Wesen unter ihnen.

Die Throne 00:43:48

Und diese Wesen unter ihnen, die das Formprinzip der ersten Hierarchie verkörpern, dies sind die Throne. Und die Throne sehen die Tätigkeit der Cherubim und sind von diesem Anblick so angerührt, sie möchten nun den göttlichen Plan und die Tätigkeit in eine bestimmte Form bringen. Und sie sind so angerührt von der Tätigkeit der Cherubim, dass sie ihr eigenes Selbst, ihre eigene Substanz, das, was sie an Formgebung imstande sind, zu opfern, nämlich ihren Willen. Die Throne opfern also ihre eigene Substanz, ihre Willenssubstanz. Und in diesem Moment, in dem sie sich selbst opfern für die Cherubim, für den göttlichen Plan, der dahinter steht und in Tätigkeit versetzt wird, und in diesem Moment, in dem sie sich selbst opfern, entsteht die Zeit. Und zwar entsteht die Zeit auch dadurch, dass es hier eine bestimmte Tatsache zu berücksichtigen gibt. Rudolf Steiner erwähnt, dass nicht alle Cherubim das Opfer der Throne auch annehmen. Denn indem sie das Opfer der Throne annehmen, werden auch sie teilweise aus der zeitlosen Ewigkeit hineinversetzt in ein Zeitliches. Und somit sind also auch Cherubim vorhanden, die das Opfer der Throne nicht annehmen und stattdessen sich gegen das Zeitliche entscheiden. Und somit haben wir fortan eine Übergangszone, eine Diskrepanz, könnte man auch sagen, zwischen zeitloser Ewigkeit und Zeitablauf.

Entwicklung wird innerhalb der Zeit möglich 00:47:19

Und der Zeitablauf ist etwas, das für unsere Welt in Entwicklung von großer Wichtigkeit ist, denn Dinge, die in einem zeitlichen Ablauf stehen, haben zugleich die Eigenschaft, dass sie einen Anfang und ein Ende haben. Und wenn etwas einen Anfang und ein Ende und wieder einen Anfang hat und wieder ein Ende hat und wieder einen Anfang hat, dann entstehen daraus viele Versuche, viele Möglichkeiten, sich zu verbessern, Dinge wieder gut zu machen oder auch Dinge besser zu machen. Und somit entsteht also durch das Opfer der Throne zunächst die Zeit. Aus der zeitlosen Ewigkeit entsteht nun eine Welt der zeitlichen Abläufe. Und dadurch, dass sich die Throne opfern, entsteht nun die erste Entwicklungsstufe unseres Sonnensystems.

Die Seraphim als Verbindung zum übrigen Universum 00:49:31

Und an dieser Stelle ist die Frage durchaus berechtigt, was ist denn nun mit dem übrigen Universum? Ich kann nur vermuten, dass das übrige Universum in Schritten entstanden ist, die wir vorher beschrieben haben und dass sich Rudolf Steiner also ganz bewusst auch konzentrieren möchte auf die Zusammenhänge, die unser Sonnensystem betreffen. Ein Hinweis, dass dies so ist, bietet mir persönlich unter anderem die Tatsache, dass die Seraphim auch genannt werden von Rudolf Steiner die Geister der All-Liebe. Und ich entnehme daraus zunächst einmal, dass es sich wahrscheinlich auf das Weltenall, das heißt also das gesamte Universum bezieht, dass man also vermuten kann, dass diese Seraphim mit allem, was es im Universum zu finden gibt, durch ihre Wesenheit, durch ihre Substanz verbunden sind.

Mit dem alten Saturn entsteht ein Wärmekosmos 00:51:09

Und das heißt, wenn wir das Opfer der Throne anschauen, begeben wir uns also jetzt in unseren Betrachtungen ganz konkret auf die Geschehnisse unseres Sonnensystems. Und Rudolf Steiner sagt also, dass die erste Stufe des Inerscheinungstretens unseres Sonnensystems und unseres Erdenplaneten so ausgesehen hat, dass durch das Opfern der Willenssubstanz der Throne ein Wärmekosmos entstanden ist. Und zwar noch keine physisch-sinnliche Wärme, sondern es handelt sich um eine geistige Wärme. Und hier beginnt also auch eine kleine Forschungsaufgabe für uns, nämlich uns zu fragen, wie können wir uns einer geistigen Wärme in unserer Erkenntnis annähern. Wie ist eine geistige Wärme, die aus dem Willensopfer der Throne vorzustellen, eine geistige Wärme, die aus dem Opfer der Throne heraus resultiert, wie ist diese vorzustellen, in uns erlebbar zu machen. Und dieser Wärmekosmos war größer als unser heutiges Sonnensystem. Rudolf Steiner sagt, dass dieser Kosmos, dieser Wärmekosmos, der auch der alte Saturn genannt wird in der anthroposophischen Betrachtung, dass dieser alte Saturn also in seiner Größe hinausragte über die Umlaufbahn des heutigen Planeten Saturn. So groß war dieser Wärmekosmos. Und Rudolf Steiner beschreibt es, dass, wenn man sich nun vorstellte, im damaligen Zustand würden wir als Raumfahrer in der Lage sein, durch die unendlichen Weiten des Universums zu reisen, so sagt er, muss man sich das so vorstellen, wenn man dann das Gebiet des alten Saturn durchfahren hätte, dass man auf einmal in seiner Seele vernommen hätte, dass es eine seelisch-geistige Wärme dort gibt, die es außerhalb dieser Sphäre der geistigen Wärme nicht gegeben hat.

Die Anlage für die physischen Leiber des heutigen Menschen 00:54:36

Und auf diesem alten Saturn ordneten sich nun zum einen kleine Wärmepunkte an der Peripherie dieser riesigen Wärmekugel an, oder dieses Wärmetropfens. Wir beobachten also, dass sich die Formgebung immer mehr von der des Tropfens in die der Kugel verändert. Und so war nun dieser alte Saturn eine riesige Wärmekugel, an deren Peripherie sich unzählige kleine Wärmepunkte anordneten, und diese kleinen Wärmepunkte waren die Anlagen der physischen Leiber der heutigen Menschen. Und zusätzlich entstanden durch das Opfer der Throne auch Kinder, neue Wesen, die also nicht wie die anderen, sondern diese Wesen sind neue Wesen, die im Zuge unserer Weltenentwicklung als erste neu entstanden sind. Und diese Wesen sind die sogenannten Urengel oder auch Archai. Deshalb werden diese Urengel auch die Urbeginne genannt oder auch die Zeitgeister. Denn wie wir eben gesagt haben, durch die Opfertat der Throne entstand also zunächst auch die Zeit.

Verabschiedung und Dank 00:57:20

Ja, und mit Blick auf die Uhr, auch wir unterliegen den Gesetzmäßigkeiten des Zeitlichen, würde ich diesen ersten Teil unserer neuen Reihe hiermit gerne für heute zu Ende führen. Ich bedanke mich sehr herzlich für eure Aufmerksamkeit, für euer Mitdenken, wünsche euch weiterhin eine schöne Adventszeit und bedanke mich besonders herzlich bei allen, die eine kleine finanzielle Zuwendung an diesen Kanal richten, aber auch bei denen, die einen Kommentar hinterlassen, den Kanal abonnieren. Alles Gute und ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Teil. Danke und bis bald.

Glossar

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A

ALTER SATURN

  • Rudolf Steiner sagt, dass dieser Kosmos, dieser Wärmekosmos, der auch der alte Saturn genannt wird in der anthroposophischen Betrachtung, dass dieser alte Saturn also in seiner Größe hinausragte über die Umlaufbahn des heutigen Planeten Saturn. So groß war dieser Wärmekosmos. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:51:09

ANTHROPOS

  • Und was bedeutet nun aus einem anderen Blickwinkel dieser Begriff Anthropos? Nun, der Anthropos gerade so, wie wir ihn auch heute in unserer Zeit verstehen sollten, ist ein Wesen der besonderen Art. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:07:12
  • Und wenn wir nun den Anthropos versuchen, durch diese vorher genannten Attribute neu zu charakterisieren, dann können wir sagen, aus dieser Sichtweise heraus ist der Anthropos der Entgegengewendete. Das heißt, ein Wesen, das als Teil der Schöpfung sich doch in diesem Sinne aufmacht, sich gegen die Schöpfung zu wenden. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:12:55

ANTHROPOSOPHIE

  • So besteht dieses Wort, dieser Begriff Anthroposophie zunächst einmal aus den beiden Wortstämmen Anthropos, das heißt zunächst einmal der Mensch und Sophia, die Weisheit. Das heißt also, ganz rudimentär gesprochen ist Anthroposophie die Weisheit vom Menschen. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:07:12
  • Allerdings, und das sei hier zu Beginn klargestellt, es handelt sich bei der Anthroposophie nicht um eine Unterstützung der heute vorherrschenden christlichen Kirchenrichtungen oder ähnliches, sondern die Anthroposophie und das, was Rudolf Steiner als religiöse Vertiefung bezeichnet, richtet sich an ein universelles Erfassen der göttlichen Welt, völlig losgelöst von Hautfarbe, religiöser Zugehörigkeit, Konfession und möchte vielmehr eine Klarheit in die heute noch von blindem Glauben oft gekennzeichneten Verhältnisse der Menschen zum Göttlichen hineinbringen. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:12:55

ARCHAI

  • Und diese Wesen sind die sogenannten Urengel oder auch Archai. Deshalb werden diese Urengel auch die Urbeginne genannt oder auch die Zeitgeister. Denn wie wir eben gesagt haben, durch die Opfertat der Throne entstand also zunächst auch die Zeit. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:54:36

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C

CHERUBIM

  • Und die Cherubime sind diejenigen Wesen, die innerhalb der ersten Hierarchieordnung das Lebensprinzip, die Tätigkeit verkörpern. Und somit nehmen die Cherubim diesen weisheitsvollen göttlichen Plan und beginnen sofort mit diesem Plan zu arbeiten. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:41:04

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D

DRITTER LOGOS

DIONYSIOS DER AEROPAGITE

  • Und dazu wäre noch zu erwähnen, dass diese Namen der Engelwesen, der den Namen Dionysios der Areopagite trägt. Dionysios war ein Schüler des Apostels Paulus und er hatte im alten Griechenland eine Mysterienschule gegründet. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:36:45

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G

GEIST

  • Dazu bedarf es nun, dass sich die Beziehung des Vaters zum Sohn noch einmal in einer neuen Sphäre spiegelt. Und diese Sphäre ist die Sphäre des Geistes. Zur Sphäre des Heiligen Geistes, so wie wir aus unserer heutigen Erdensicht, so wie wir die Sphäre nennen, zum Heiligen Geist, so wie wir ihn verstehen, wird er im Prinzip erst später. [...] Und in dieser Sphäre des Geistes, in diesem dritten Logos, dort finden wir nun auch neben der Beziehung von Vater und Sohn ein Bild des Vaters. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:25:50

GEISTIGES LICHT


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HEILIGER GEIST

  • Dazu bedarf es nun, dass sich die Beziehung des Vaters zum Sohn noch einmal in einer neuen Sphäre spiegelt. Und diese Sphäre ist die Sphäre des Geistes. Zur Sphäre des Heiligen Geistes, so wie wir aus unserer heutigen Erdensicht, so wie wir die Sphäre nennen, zum Heiligen Geist, so wie wir ihn verstehen, wird er im Prinzip erst später. [...] So sind wir Menschen Kinder des Heiligen Geistes.| Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:25:50

HIERARCHIEN


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I


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MENSCHEN

  • Aber wenn wir die Menschen heute betrachten, dann fallen diese Menschen in gewissem Sinne aus dieser Zweckmäßigkeit und aus dieser festen Rollenverteilung heraus. Kein Mensch gleicht dem anderen. Das Verhalten der Menschen ist immer unterschiedlich. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:09:28
  • Für den Moment können wir festhalten, der Mensch, der Anthropos als der Entgegengewendete, ein Individualwesen, ein abgesondertes Wesen, das in gewissem Sinne eine eigene Stellung innerhalb der Schöpfung einnimmt, mit allen Konsequenzen, mit allen lichtvollen Höhen, aber auch mit allen finsteren Tiefen. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:12:55

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OPFER, OPFERTATEN

  • dass sämtliche Entwicklungsvorgänge, alle Höherentwicklungen des göttlichen, des kosmischen, des wesenhaft Seilenden immer zurückgeht auf die Opfertaten höherer Wesen. [...] Denn Rudolf Steiner spricht von Opfer, nicht von Geschenk. Und ein Opfer ist immer auch mit Entbehrung verbunden. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:21:08

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PHYSISCHER LEIB


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RAUM, RÄUMLICH

  • Und wir erfahren von Rudolf Steiner, dass sich nun Wesen aus der Stufe der Cherubim aufmachen, sich räumlich anzuordnen. Und wir müssen sagen, räumlich heißt noch nicht, dass es einen Raum gibt, sondern es entsteht zunächst einmal eine Qualität, eine hochgeistige Qualität, die räumlich ist, durch die Anordnung der Cherubim. Aber einen Raum und eine Zeit, so wie wir sie kennen, ist immer noch nicht geboren. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1 Folge, 2024, 00:41:04

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S

SERAPHIM

  • Das heißt, die erste Gruppe von Hierarchiewesen sind die Seraphim, die höchsten uns bekannten Engelwesen. Und da sich die Seraphim unmittelbar, räumlich gesprochen, unterhalb dieses trinitarischen Geschehens befinden. Sie können durch die sieben schöpferischen Geister hindurch noch von Weitem die Trinität wahrnehmen. Und deshalb sind die Seraphim die einzigen Engel, die in den ikonografischen Darstellungen liegend erscheinen. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:36:45
  • dass die Seraphim auch genannt werden von Rudolf Steiner die Geister der All-Liebe. Und ich entnehme daraus zunächst einmal, dass es sich wahrscheinlich auf das Weltenall, das heißt also das gesamte Universum bezieht, dass man also vermuten kann, dass diese Seraphim mit allem, was es im Universum zu finden gibt, durch ihre Wesenheit, durch ihre Substanz verbunden sind. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1: Folge; 2024, 00:49:31

SOHN

  • Und in diesem Falle ist es die Opfertat des Vaters. Der Vater opfert aus Liebe sein Leben und überträgt es dem Sohn. Das bedeutet, fortan befindet sich also zum Vater, denn es ist nicht so, dass der Vater durch diese Tat stirbt, sondern ein Teil des väterlichen Lebens geht an den Sohn über. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 0021:08
  • Wenn wir dies nun verinnerlichen, "Niemand kommt zum Vater, denn durch mich", dann müssen wir sagen, dass wer heute den Sohn missachtet, den Sohn nicht in seine Sichtweise miteinbezieht, dass derjenige überdenken sollte sein Verhältnis zum Vater. Und ob das, was als Vater angerufen wird, schließlich auch den väterlichen Grund benennen will. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:25:50

SONNENSYSTEM

SPHÄRE

  • Dazu bedarf es nun, dass sich die Beziehung des Vaters zum Sohn noch einmal in einer neuen Sphäre spiegelt. Und diese Sphäre ist die Sphäre des Geistes. Zur Sphäre des Heiligen Geistes, so wie wir aus unserer heutigen Erdensicht, so wie wir die Sphäre nennen, zum Heiligen Geist, so wie wir ihn verstehen, wird er im Prinzip erst später. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:25:50

SÜNDE, SÜNDER


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T

THRONE

  • Und diese Wesen unter ihnen, die das Formprinzip der ersten Hierarchie verkörpern, dies sind die Throne. Und die Throne sehen die Tätigkeit der Cherubim und sind von diesem Anblick so angerührt, sie möchten nun den göttlichen Plan und die Tätigkeit in eine bestimmte Form bringen. Und sie sind so angerührt von der Tätigkeit der Cherubim, dass sie ihr eigenes Selbst, ihre eigene Substanz, das, was sie an Formgebung imstande sind, zu opfern, nämlich ihren Willen. Die Throne opfern also ihre eigene Substanz, ihre Willenssubstanz. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:43:48
  • Und Rudolf Steiner sagt also, dass die erste Stufe des Inerscheinungstretens unseres Sonnensystems und unseres Erdenplaneten so ausgesehen hat, dass durch das Opfern der Willenssubstanz der Throne ein Wärmekosmos entstanden ist. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:51:09

TIERE

  • [...] so beobachten wir doch, dass das Leben der Tiere in gewissem Sinne sehr zweckmäßig gestaltet ist. Das heißt, jede Tierart, jede Tiergattung erfüllt innerhalb der göttlichen Schöpfung eine gewisse Aufgabe. Und diese Aufgabe umfasst einen bestimmten Handlungsspielraum, einen gewissen Lebensraum, bestimmte Verhaltensweisen, bestimmte Verrichtungen, die die Tiere ausführen. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:09:28

TRINITÄT

TROPFEN

  • So haben wir auch hier eine erste geistige Urform, die uns auch in der Natur begegnet., nämlich die Form des Tropfens. Das heißt, diese geistigen Urideen, dieser gesamte Plan der Weltenentwicklung, eine Idee, ein Anstoß und auch die Substanz, die väterliche Substanz, um diese hohen moralischen Ideen in Tätigkeit zu versetzen, fließen nun in Form eines Tropfens herunter zu den Seraphim, zu den Wesen der ersten Hierarchie. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:36:45
  • Wir beobachten also, dass sich die Formgebung immer mehr von der des Tropfens in die der Kugel verändert. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:54:36

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U

URBEGINNE, URENGEL


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V

VATER, VATERBEWUSSTSEIN, VATERSUBSTANZ

  • Und dann kommt ein Momentum außerhalb der Zeit, in der dieses Bewusstsein, man könnte es auch nennen, das Vaterbewusstsein, die Vatersubstanz, beschließt nun, ein Spiegelbild seiner selbst aus sich hervorgehen zu lassen. Und der Vater belässt es aber nicht bei einem Spiegelbild, sondern dieses Spiegelbild soll ein eigenes Leben erhalten. [...] Und in diesem Falle ist es die Opfertat des Vaters. Der Vater opfert aus Liebe sein Leben und überträgt es dem Sohn. Das bedeutet, fortan befindet sich also zum Vater, denn es ist nicht so, dass der Vater durch diese Tat stirbt, sondern ein Teil des väterlichen Lebens geht an den Sohn über. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 0021:08
  • Wenn wir dies nun verinnerlichen, "Niemand kommt zum Vater, denn durch mich", dann müssen wir sagen, dass wer heute den Sohn missachtet, den Sohn nicht in seine Sichtweise miteinbezieht, dass derjenige überdenken sollte sein Verhältnis zum Vater. Und ob das, was als Vater angerufen wird, schließlich auch den väterlichen Grund benennen will. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:25:50

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W

WÄRME

WÄRMEKOSMOS

  • Und Rudolf Steiner sagt also, dass die erste Stufe des Inerscheinungstretens unseres Sonnensystems und unseres Erdenplaneten so ausgesehen hat, dass durch das Opfern der Willenssubstanz der Throne ein Wärmekosmos entstanden ist. [...] Rudolf Steiner sagt, dass dieser Kosmos, dieser Wärmekosmos, der auch der alte Saturn genannt wird in der anthroposophischen Betrachtung, dass dieser alte Saturn also in seiner Größe hinausragte über die Umlaufbahn des heutigen Planeten Saturn. So groß war dieser Wärmekosmos. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:51:09

WELTENTWICKLUNG

  • Und wenn wir nun die Frage stellen, wie kam denn unsere Weltentwicklung eigentlich in Gang, dann ist an dieser Stelle ganz wichtig zu erwähnen, dass Rudolf Steiner sagt, die Frage nach dem "Wie" ist die richtige, nicht die Frage nach dem "Warum". | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:16:45

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ZEIT / ZEITLICHE, DAS

  • und in diesem Moment, in dem sie sich selbst opfern, entsteht die Zeit. Und zwar entsteht die Zeit auch dadurch, dass es hier eine bestimmte Tatsache zu berücksichtigen gibt. Rudolf Steiner erwähnt, dass nicht alle Cherubim das Opfer der Throne auch annehmen. Denn indem sie das Opfer der Throne annehmen, werden auch sie teilweise aus der zeitlosen Ewigkeit hineinversetzt in ein Zeitliches. Und somit sind also auch Cherubim vorhanden, die das Opfer der Throne nicht annehmen und stattdessen sich gegen das Zeitliche entscheiden. Und somit haben wir fortan eine Übergangszone, eine Diskrepanz, könnte man auch sagen, zwischen zeitloser Ewigkeit und Zeitablauf. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:43:48
  • Und der Zeitablauf ist etwas, das für unsere Welt in Entwicklung von großer Wichtigkeit ist, denn Dinge, die in einem zeitlichen Ablauf stehen, haben zugleich die Eigenschaft, dass sie einen Anfang und ein Ende haben. [...] dann entstehen daraus viele Versuche, viele Möglichkeiten, sich zu verbessern, Dinge wieder gut zu machen oder auch Dinge besser zu machen. Und somit entsteht also durch das Opfer der Throne zunächst die Zeit. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:47:19

ZEITGEISTER

  • Und diese Wesen sind die sogenannten Urengel oder auch Archai. Deshalb werden diese Urengel auch die Urbeginne genannt oder auch die Zeitgeister. Denn wie wir eben gesagt haben, durch die Opfertat der Throne entstand also zunächst auch die Zeit. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:54:36
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ZEITLOSE EWIGKEIT

  • Rudolf Steiner spricht hier von der sogenannten zeitlosen Ewigkeit. Und in dieser zeitlosen Ewigkeit haben wir das göttliche Weltlicht, ein unfassbar hohes Bewusstsein, das so umfassend ist, dass es in sich selbst ruhen kann, sich vollkommen selbst genügt. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:18:33

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  1. HIERARCHIE
  • wir können aus den Aussagen Rudolf Steiners ableiten, dass nun diese Wesen der sogenannten ersten Hierarchie, die wir gleich mit Namen auch benennen werden, diese Wesen der ersten Hierarchie, das heißt also unmittelbar folgend aus unserer Sicht, unterhalb der sieben schöpferischen Geister, diese Wesen haben bereits schon eine Vorgeschichte. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:33:57

7. SCHÖPFERISCHE GEISTER

  • Neue Wesen entstehen und diese Wesen, sehr hohe Wesen, die sich aus der Tätigkeit der Trinität zunächst bilden, sind die sieben schöpferischen Geister. Und diese sieben schöpferischen Geister ergeben sich aus der qualitativen Zusammenstellung der drei trinitarischen Sphären. | Bolleßen, C. Anthroposophie, 1. Folge, 2024, 00:31:13

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