Das Denken als Weg - 2. Lektion - Videokurs von Hans Bonneval, 2020

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Begriffsarbeit mit Hans Bonneval, 2. Lektion, veröffentlicht am 16. Juni 2025. Hier klicken um zum Video zu gelangen

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Transkription der 2. Lektion für Das Denken als Weg

+++ dies ist noch ein maschinelles Rohtranskript. Gerne kannst du mitTun- melde ich übers Kontaktformular bei François+++

Einführung: Übung des neuen Denkens

Liebe Menschen, hier ist die Schule für Neues Denken nach Rudolf Steiner mit der zweiten Lektion des Grundkurses. Mein Name ist Hans Bonneval und los geht's. Wir wollen das neue Denken üben bei gleichzeitiger Einführung in die Anthroposophie, in die Spiritualität, in die spirituelle Wissenschaft Rudolf Steiners. Heute sind die Begriffe Körper, Seele, Geist, Gehirn.

Wir wollen wiederum das neue Denken üben, indem wir uns Fragen vorlegen, die man in der Regel nicht aus dem Gedächtnis beantworten kann und deshalb in das wahre, in das richtige Denken überhaupt erst hineinkommt. Denn das übliche Denken ist, dass man eigentlich bloß erinnert oder das Erinnerte irgendwie kombiniert. Hier wollen wir neu schaffen, etwas, was man nicht im Gedächtnis hat. Also wir wollen nicht neue Dinge in der Welt entdecken, aber wir wollen Dinge erarbeiten, die wir im Gedächtnis nicht vorfinden. Wie gesagt, Schreibzeug zurechtlegen und das Video anhalten, wenn die Frage gestellt ist, das ist eigentlich die Grundvoraussetzung für den Erfolg dieses Kurses.

Der physische Leib als Gefäß und Werkzeug

Und heute lautet die erste Frage, was ist der Körper der Lebewesen? Die Anthroposophie würde sagen, der physische Leib. Was ist der physische Leib oder wie wir gewöhnlich sagen, der Körper von Lebewesen? Wozu ist er da? Was wird damit gemacht? Und bitte jetzt wieder das Video anhalten.

Der Körper beziehungsweise der physische Leib des Menschen zum Beispiel ist nicht der eigentliche Mensch, wie die Naturwissenschaft uns glauben macht, auch nicht das eigentliche Tier oder die Pflanze, sondern es handelt sich um ein Gefäß für das eigentliche Wesen. Das eigentliche Wesen hat eine Behausung und das ist der physische Leib oder der Körper und ein Werkzeug. Der physische Leib ist das Werkzeug des Menschen oder des Tieres in der physischen Welt. Mit ihm kann man die physische Welt bearbeiten, verändern, eingreifen, all die Dinge tun, die man braucht, um sich zu versorgen. Also, der physische Leib ist Gefäß und Werkzeug der Wesen.

Die Seele als Bewusstseinsorganismus

Wer wohnt aber nun in diesen Leibern? Das ist die nächste Frage und zwar, was ist die Seele? Und wiederum bitte das Video anhalten und selbst versuchen, die Frage zu beantworten, was ist Seele?

Leider ist Seele ein sehr ungenauer Begriff, der in der Esoterik verschieden verwendet wird, sodass allerlei Verwirrung zustande kommt durch diesen Seelenbegriff, aber wir können zunächst mal eine Benennung der Sache abgeben, die doch eine ganz gute Orientierung ergibt. Eigentlich heißt Seele das Innere und meint dasjenige, was nicht physisch ist. Das Nichtphysische, das innere Leben, das ist die Seele, aber was ist das innere Leben? Das ist so ziemlich unklar. Nun, man kann die Anthroposophie, wenn man die genau nimmt, dann kann man sagen, ja, da gibt es ja noch das Ätherische, also den Ätherleib, das ist das Leben darin und dann gibt es den sogenannten Astralleib, das ist das Bewusstsein und dann gibt es noch das Ich, das gehört auch alles zum Inneren, also das ganze Nichtphysische, das kann man die Seele nennen.

Ich möchte gerade für diesen Kurs die Seele einfach so bezeichnen, dass ich sage, die Seele ist der Bewusstseinsorganismus des Menschen. Der ganze Leib, fast der ganze Leib ist durchdrungen von einem weiteren Leib oder von einem Wesen, kann man auch sagen, von einem Seelenwesen, das das Bewusstsein ist. Der Mensch ist erfüllt von einem Bewusstseinsorganismus, alles was er bemerken kann, das erscheint in diesem Bewusstseinsorganismus. Also wenn wir irgendetwas bemerken, sei es körperlichen Schmerz, Hunger, Durst, Atemnot oder sonst irgendetwas, aber auch Gefühle, Gedanken, Empfindungen, all diese Dinge erscheinen in der Seele, in dem Bewusstseinsorganismus des Menschen. Also, das ist das Wichtige zu wissen, Bewusstsein ist Seele. Geist hat kein Bewusstsein, Körper hat kein Bewusstsein, aber zwischen beiden befindet sich die Seele, sodass in der Seele die Dinge bewusst werden. Das ist die Seele.

Geist als schaffendes Ideenwesen

Dann als nächsten Begriff hätten wir den Geist vor uns. Das ist natürlich eine sehr schwierige Frage, über deren Beantwortung man wenig lernt. Gewöhnlich versteht man unter Geist so all das, was das Gehirn scheinbar leistet. Das Gehirn tut es eigentlich nicht, das werden wir aber noch näher anschauen in anderen Lektionen. Aber hier zunächst mal die Frage, was ist Geist? Bitte jetzt das Video anhalten und selbst versuchen eine Antwort zu finden.

Der Seelenbegriff ist sehr ungenau, alles Innere, alles Nicht-Physische und so. Der Geistbegriff ist furchtbar unbekannt. Man versteht eigentlich nicht wirklich, was Geist ist, auch wenn man Geisteswissenschaft kennt, Geisteswissenschaften irgendwie studiert und dergleichen, es ist trotzdem missverstanden. Denn Geist ist eigentlich vom Altertum her immer verstanden als die Ideen für die Dinge. Man nannte das früher nicht Ideen, da hat man es Urbilder genannt. Die Urbilder für die einzelnen Erscheinungen, für die Tiere, die Pflanzen, die Menschen, aber auch für die Minerale, für meinetwegen Ton oder Lehm oder Granit oder so, da gibt es überall, sagen wir, Ideenwesen und das muss man gleich dazu sagen, keine äußere Erscheinung ist einfach so da, sondern jede Erscheinung ist die Folge einer Idee. Die Erscheinung ist entstanden durch eine Idee, durch einen Geist.

Und so wie wir Menschen keine Tat tun können, wenn wir keine Idee haben, was wir tun wollen, so gibt es in der großen Welt keine Erscheinungen ohne eine Idee, ohne ein lebendiges Ideenwesen. Also Geist besteht aus lauter lebendigen Wesen, die als Ideen der Erscheinungen tätig sind. Jede Erscheinung, alles was wir im Materiellen finden, aber auch im Seelischen und im Ätherischen, alles was in irgendeiner Weise erscheint, ist hervorgebracht durch eine Idee, die aber wesenhaft ist. Wir dürfen die Idee nicht einfach als einen Bauplan, der in irgendeiner Schreibtischschublade liegt, verstehen, sondern Geist, das sind lebendige Wesen, die haben einmal den Sinn der Sache in sich und das ist jetzt wieder dieser Sinnenbegriff, den wir in der ersten Lektion schon angeschaut haben. Der Sinnenbegriff, der macht eine Idee aus. Es muss immer erst einen Sinn geben, dann kann es auch ein Sein geben.

Und so wie die Naturwissenschaft uns das nahelegt, sie behauptet das nicht unbedingt so, aber sie legt uns nahe, dass wir einen Urknall hatten, aus dem alles hervorgegangen ist, aber keinen weiteren Sinn hatte, es ist einfach so passiert. Es hatte auch keinen Anlass und so weiter, sondern es ist einfach so passiert. Ja, das kann niemals sein. Es gibt kein Sein ohne Sinn. Und das zu verstehen und zu sagen, aha, der Sinn des Seins, das ist der Geist. Der Sinn schafft das Sein, der Geist ist tätig und der schaffende Geist erzeugt die Erscheinungen. Und wenn man allen Geist zusammenzählt, dann hat man einfach die Gottheit und sagt, ja, das ist der Schöpfer, der Erschaffer allen Seins. Ja, das ist ganz richtig gesehen. Nur, dass man eben den Geist auch in Einzelheiten aufteilen kann und sagen muss, hinter jeder Tiergattung, hinter jeder Pflanzengattung steht immer ein zentrales Ideenwesen dahinter, das diese Erscheinungen schafft. Und auch hinter jedem Menschen. Es gibt einmal eine Menschheitsidee, aber dann gibt es auch noch die Idee für jeden individuellen Menschen. Und diese Idee tragen wir sogar in uns. Die Bäume, die Pflanzen, die Tiere nicht. Aber wir tragen unsere eigene Idee in uns. Unsere Idee ist repräsentiert durch das Ich, das wir in uns tragen. Der Kern unserer Seele, das Ich, das ist unsere Idee. Und diese Idee ist schaffend tätig. Die bringt uns hervor und die erhält uns. Das ist der unbekannte Teil oder der unbewusste Teil unseres Ichs, unseres Geistes. Denn das Ich ist geistig und auch seelisch. Also unser Geist ist genau wie der Geist der übrigen Dinge in der Welt der Hervorbringer. Das ist die Idee. Wir nennen das Idee, damit es besser verstanden wird, das eigentlich richtige Wort dafür oder der Begriff ist Geist. Um Geist zu verstehen, nenne ich es Idee, Ideenwesen. Ein tätiges Ideenwesen bringt die Erscheinung hervor. Das ist Geist.

Das Gehirn als Aufzeichnungsorgan

Der nächste Begriff, den wir jetzt bilden sollten, ist das Gehirn. Was ist das Gehirn? Wozu ist es da? Was wird damit gemacht? Das ist die nächste Frage. Bitte jetzt wieder die Stopptaste und selbst eine Antwort versuchen.

In der Schule lernt man, dass das Gehirn die Gedanken hervorbringen würde. Das ist so nicht ganz richtig. Das Gehirn ist nicht die Gedankendrüse des Menschen, sondern das Gehirn zeichnet vor allem die Gedanken auf, die man hat. Die Gedanken selber sind nicht vom Menschen produziert, sondern sie sind Weltbestandteile. Die Gedanken sind in der Welt und wir nehmen an ihnen teil. Das ist ein ganz anderer Blick. Da muss man sich wahrscheinlich, je nachdem wie viel man von dieser Gehirnidee aufgenommen hat, erstmal dran gewöhnen. Aber Rudolf Steiner legt das sehr plausibel dar. Wenn man das also näher studiert, findet man schon, dass er unbedingt recht haben muss.

Das Gehirn produziert nicht die Gedanken. Das Gehirn ist notwendig zum Aufzeichnen der Gedanken und zum Wiederholen, also zum Erinnern. Kombinieren. Und vor allen Dingen ist es wichtig für die Wahrnehmung, wenn ich Wahrnehmungen habe und muss mir die erklären, und das ist eben immer der Vorgang, den der Mensch machen muss. Wir haben ja schon in der ersten Lektion gesagt, das Wort erklärt mir noch nichts, sondern erst der Gedanke. Und so ist es mit der gesamten Wahrnehmung. Ich nehme etwas wahr, aber durch das Wahrnehmen weiß ich noch nichts. Durch das Sehen mit den Augen kann ich nicht verstehen. Und mit den Ohren. Sondern die Wahrnehmung muss durch das Denken erklärt werden. Und diese Zusammenführung von Wahrnehmung und Gedanke, die passiert im Gehirn. Aber das Gehirn produziert nicht den Gedanken, den Sinngehalt, den wir suchen, um die Dinge zu erklären. Das Gehirn ist ein guter Aufbewahrungsort für Gedanken. Man kann sagen, das Kurzzeitgedächtnis auf jeden Fall hat mit dem Gehirn zu tun. Aber es ist nicht der Gedankenproduzent des Menschen. Soviel zur zweiten Lektion.

Glossar

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Literaturangaben

Bonneval, Hans: Das Denken als Weg zu einer spirituellen Welterkenntnis, ISBN: 978-3-7497-7333-5

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