Die Apokalypse des Johannes - 102. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 102. Vortrag -
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Transkription des Vortrages

Gehalten am 21.3.2023/ Zusammenfassung am 11.6.2023 (von Elke)

Begrüßung und Wochenspruch 0:00:38

Ja, meine Lieben, dann begrüße ich Euch ganz herzlich zum 102. Vortrag zur Apokalypse und es kommt der 52. Wochen-Spruch. Das ist der letzte und dann geht's wieder mit Eins los. Allerdings erst am Ostersonntag. Das heißt, wir werden jetzt die nächsten zwei Male noch leben mit diesem Spruch. Da Ostern ja ein bewegliches Fest ist, was sehr weise ist, verschiebt sich das um bis zu fast vier Wochen und das kann also hin und her wandern. Also, wir werden die Gelegenheit genug haben, uns in den 52. Wochen-Spruch zu vertiefen, auch noch die nächsten beiden Male.

Wenn aus den Seelentiefen

Der Geist sich wendet zu dem Weltensein

Und Schönheit quillt aus Raumesweiten,

Dann zieht aus Himmelsfernen

Des Lebens Kraft in Menschenleiber

Und einet, machtvoll wirkend,

Des Geistes Wesen mit dem Menschensein.

Das Geistige, das aus den Seelentiefen aufsteigt, verbindet sich mit der aufblühenden Natur, führt uns aber ins Träumerische 0:02:01

Also aus den Seelentiefen, aus unseren Seelentiefen erwacht unsere Geistigkeit, oder ist da und wendet sich jetzt dem Weltensein zu. Warum habe ich jetzt kurz innegehalten - weil je mehr wir jetzt in Frühling und Sommer hineingehen, desto mehr werden wir wieder ins Träumerische hineingeführt. Also wir haben es gar nicht so leicht, ganz wach zu sein. Da muss man sich dann schon ziemlich anstrengen, um so ganz wach zu sein. Aber gerade dieses Geistige, das aus den Seelen-Tiefen aufsteigt, verbindet sich mit dem Geistigen, das von draußen kommt, mit der Schönheit des Welten-Seins, die uns überall umgibt, namentlich in der Blumenwelt, die jetzt erwacht, in der ganzen Natur, die erwacht. Das kommt uns entgegen. Ja, aus den Himmelsfernen kommt des Lebens-Kraft. Eine belebende Kraft, die uns zukommt. Also die ist es auch genau die, die im Grunde unser Bewusstsein dämpft bis zu einem gewissen Grad. Das ist eben - Bewusstsein und Lebenskraft sind immer so Gegenpole...

(ja ich mach das Fenster zu uns, der Lärm könnte uns stören. Sonst hören wir nichts mehr, wenn der Zug durchfährt. So - entschuldigt also, das war zu viel Natur, die von draußen herein kam).

Bewusstsein ist nicht mit den Lebenskräften verbunden, sondern mit den Abbaukräften. Daher ist der Tod unser wesentlicher Begleiter 0:03:40

Also des Lebens Kraft, die Lebenskräfte beleben uns, aber sie machen uns unbewusster. Je mehr das Leben sich entfaltet, umso unbewusster werden wir. Also Bewusstsein ist gerade nicht mit den Lebenskräfte zunächst einmal verbunden, sondern gerade mit dem Gegenteil, mit den absterben Kräften, mit den Abbaukräften. Und darum ist der Tod unser wesentlicher Begleiter. Gerade jetzt in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter, wär's schön, sich dessen bewusst zu werden und zwar in einer guten Weise. Nicht huhu - was Schreckliches - sondern wohldosiert sterben wir in jeder Minute, jeden Tag, jedes Monat, jedes Jahr ein bisschen. Und das gibt uns das Bewusstsein. Wenn wir das nicht hätten, dann könnte man, weiß ich nicht, eine 1000-jährige Eiche vielleicht werden. Aber mit dem Bewusstsein schaut es dann schlecht aus, irgendwo. Es ist schon dort auch eine Art Bewusstsein, aber eben nicht vergleichbar mit unserem Selbstbewusstsein, nicht einmal vergleichbar mit dem Traumbewusstsein, sondern die Pflanzen schlafen. Sie haben ein Schlafbewusstsein, ein traumloses Schlafbewusstsein.

Es gibt sogar noch einen tieferen Bewusstseinszustand, den die Minerale haben. Mineralien haben ein mineralisches Bewusstsein, könnte man es nennen. Das ist unheimlich weit. Es umspannt in Wahrheit den ganzen Kosmos. Also die Mineralien, ihr Bewusstsein besteht darin, dass sie eigentlich, ja sich mitgestalten nach dem ganzen Kosmos, in ihrer Gestaltbildung spüren drinnen, namentlich in den Feinheiten drinnen. Etwas, was in einer gewissen Weise die Physik ja auch weiß, dass der ganze Kosmos eigentlich eine Einheit bildet. Und es gibt im Grunde nicht nur lokale Ereignisse und dann vielleicht schlagt es Wellen und irgendwann woanders, sondern gleichzeitig. Also wenn ich jetzt da was fallen lasse, weiß das der Saturn mit dem mineralischen Bewusstsein. Es weiß irgendein Stern weit weg, es weiß eine andere Galaxis, es wissen andere Galaxienhaufen, die es weit, weit weg gibt, im selben Moment - zeitlos. Da geht es nicht um eine Nachricht, die von da dorthin wandert, sondern es ist in Wahrheit ein Ganzes. Und das ist am stärksten ausgeprägt, eben im mineralischen Sein. Das ist auch ganz interessant. Also die Mineralwelt als solche ist wirklich eine Ganzheit. Die ist komplett verbunden miteinander: Die kristallbildenden Kräfte - und die habe ich auch öfters schon so erwähnt - die hängen sehr eng zusammen gerade mit der Ich-Kraft und mit der Christus-Kraft. Gerade das hat diese Welten-Weite drinnen.

Mineralien haben ein mineralisches Bewusstsein - Lebenskräfte beleben uns, aber sie machen uns unbewusster - der ganze Kosmos bildet eine Einheit -

Mineralien, mineralisches Bewusstsein, Lebenskräfte, Tod, Galaxis, Saturn, Kosmos,

Durch die Seelensprüche aus dem Seelenkalender von Rudolf Steiner bekommen wir ein Gefühl für den Wechsel der Jahreszeiten und den damit einhergehenden Wechsel des Bewusstseinszustandes 0:07:04

Aber wir brauchen unser Selbstbewusstsein einmal hier und das ist im Grunde einmal sehr eng. "Ich bin ich" - und viel mehr sehe ich schon nicht. Das ist die engste Form des Bewusstseins, aber sie ist sehr hell. Das heißt, wir wissen, dass wir bewusst sind. Es ist so paradox! Aber man muss eigentlich, zumindest verglichen mit unserem Ich-Bewusstsein von anderen Bewusstseinszuständen sprechen, wo man nichts weiß im Grunde, aber trotzdem verbunden ist mit dem Ganzen, eben in höchsten Maße mit der Mineralwelt. Man ist verbunden mit dem Ganzen und gestaltet sich danach nach den Ganzen. Und wir haben halt ein sehr enges Bewusstsein und tun uns daher zumindest mit unserem Wachbewusstsein sehr viel schwerer mitzuleben mit der ganzen Welt. Wir müssen das lernen. Und dazu dienen sehr gut auch diese Seelensprüche. Diese Seelensprüche aus dem Seelenkalender von Rudolf Steiner einmal seelisch das ins Gefühl zu bekommen, wie das wechselt die Jahreszeit, wie damit auch der Bewusstseinszustand wechselt. Man könnte es noch in einem viel kleineren Rhythmus sehen: Atemrhythmus zum Beispiel. Einatmen- ausatmen. Einatmen ist bewusst werden. Ausatmen ist ein bisschen unbewusster werden. Das Bewusstsein schwingt immer hin und her, immer hin und her. Man spürt das ja, wenn man so ganz stark einatmet, spürt man den ganzen Körper sehr stark.

unser Selbstbewusstsein ist hell, aber eng - der Seelenkalender macht den Wechsel der jahreszeitlichen Bewusstseinszustände fühlbar -

Seelenkalender, Rudolf Steiner, Selbstbewusstsein,

Alles klare Bewusstsein ist gemilderter Schmerz 0:08:53

Alles spürt man, sich selbst spürt man sehr stark. Und wenn es zu stark ist, dann sagen wir: Ausatmen, loslassen, ausatmen, erleichtert. Erleichtert also von dem Druck des Bewusstseins im Grunde. Weil wenn Bewusstsein zu stark wird, das heißt, dass wir es nicht fassen können, dann wird es schmerzhaft. Alles Bewusstsein, alles klare Bewusstsein ist gemilderter Schmerz. Schmerz heißt eigentlich, das Bewusstsein rennt an die Mauer sozusagen. Und da tut sie sich weh. Nämlich die eigene Mauer, die daran liegt, dass es noch so eng ist. Es wird mit der Zeit weiter, weiter, weiter werden. Und trotzdem wach bleiben. Aber man kann sie das ja im Bild sehr gut vorstellen: Je größer der Raum ist, auf den sich das Bewusstsein sozusagen verteilen soll, umso dünner wird's halt. Und wenn's bis in die Unendlichkeit geht, dann wird's quasi sehr dünn. Und trotzdem ist die Verbindung da.

Ja, daher sind wir eben auch mit der Geistigkeit des ganzen Kosmos verbunden und am allerstärksten, aber am unbewusstesten eben auch, insofern wir mineralisch sind. Und das ist gerade die wesentliche Aufgabe, die wir hier auf der Erde erfüllen: In dem mineralischen Leib zu leben und damit auch etwas zu spüren von dem von dem Ganzen. Das haben zum Beispiel die höheren Hierarchien, die sich nicht in unserem Sinne verkörpern in einer abgeschlossenen Leibesgestalt, haben diese Werte nicht. Wir haben sie gerade dadurch, dass wir den physischen Leib haben. Der ist eigentlich der physisch mineralischen Leib. Dadurch haben wir die Antenne sozusagen im Grunde fürs ganze Universum, nur wissen wir halt zurzeit noch nichts davon. Aber irgendwann einmal werden wir das auch in Erfahrung bringen. Es wird ein bewusstes Bewusstsein werden. Jetzt ist es ein unbewusstes Bewusstsein. Man kann nur in Paradoxien sprechen, weil es eben immer in Entwicklung ist. Also daher auch nicht umgekehrt schimpfen auf die materiellen Welt: "Ach, wir sind so geistig!" Was wir im wachen Geist haben, ist die geringste Menge Geist, die wir zur Verfügung haben. Die meiste steckt in unserem Mineralischen drinnen.

Und dann das nächste ist in den Lebenskräften. Aber da schlafen wir auch noch. Und mit den Mineralien sind wir noch tiefer als Schlaf. Das ist ein Trance-Zustand. Also Medien im Trance-Zustand kommen nahe an dieses mineralische Bewusstsein heran und daher können sie auch Eingebungen haben aus weiten Entfernungen. An die kommt man normal gar nicht heran, nicht einmal mit dem normalen Schlafbewusstsein, also dem traumlosen Schlafbewusstsein. Da muss man noch tiefer reingehen.

Dann Traumbewusstsein, das wir etwa untertags auch im Gefühlsleben haben, da sind wir traumbewusst. Wenn man so ein bissl aufpasst und im Tagträumen drinnen ist - man sagt ja schon "tagträumen" - da tun wir nicht gerade intellektuell denken. Aber es zieht sowas durch unsere Seele und das hat ja sehr starke Verwandtschaft mit den Träumen und spielt sich aber auf der Gefühlsebene ab, nicht auf der Gedankenebene. Auf der Gefühlsebene spielt sich das ab. Also da sind wir so im seelischen Bereich drinnen.

Und dann Ich-Bewusstsein. Ich bin ein Ich. Und das ist es schon irgendwo im Grunde in der Regel einmal. Viel mehr wissen wir noch gar nicht davon. Ja, das steckt für mich zumindest hinter dem 52. Wochen Spruch. Diese Verbindung mit der ganzen Welt auch zu sehen. Und dass da sehr viel Geistiges hereinkommt. aber das Wenigste davon wirklich bis ins Ich-Bewusstsein hinauf begleitet noch. Aber da ist ein riesiger Schatz, der eigentlich auf uns einströmt. Und es geht darum, diesen Schatz immer mehr zu heben. Ich lese noch einmal den 52., bevor wir uns dann in den Abgrund stürzen. Und wie hab ich es das letzte Mal gesagt - es gibt den alten Witz: Gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir einen entscheidenden Schritt weiter. Und diesen Schritt werden wir heute machen. Aber jetzt noch der 52. Wochen-Spruch:

Wenn aus den Seelentiefen

Der Geist sich wendet zu dem Weltensein

Und Schönheit quillt aus Raumesweiten,

Dann zieht aus Himmelsfernen

Des Lebens Kraft in Menschenleiber

Und einet, machtvoll wirkend,

Des Geistes Wesen mit dem Menschensein.

alles klare Bewusstsein ist gemilderter Schmerz - je größer der Raum, auf den sich das Bewusstsein verteilt, umso dünner wird es - wir haben einen physisch-mineralischen Leib -

Traumbewusstsein, Lebenskräfte, Traumbewusstsein, Ich-Bewusstsein,

Nichts ist im Lebendigen so, dass es sich genau gleich wiederholt 0:14:40

Also da werden auch ganz besonders eben die Lebenskräfte angesprochen. Und wenn wir unser Denken ein bisschen weiter entwickeln und über das normale Verstandesdenken, das wir in der griechisch-lateinischen Zeit uns erworben haben als Menschheit, wenn wir ein bisschen über das hinausgehen und lernen, ein lebendiges Denken zu entwickeln - ein Denken, das nicht mehr die Absterbe-Prozesse braucht, um sich bewusst zu werden, sondern das im Lebendigen selbst bewusst wird, das heißt im Ätherischen selber. Dann wird das Ätherische, die Bildekräfte, die Lebenskräfte, die uns gestalten, die die Pflanzen gestalten, die Tiere gestalten, die alles Lebendige gestalten, die im lebendigen Fließen des Wassers wirksam sind, also überall um uns wirksam sind - wenn wir in dem bewusst werden, dann bekommen wir ein lebendiges Bild des Seelischen und des Geistigen. Dann wird sozusagen der Ätherleib, die Ätherkräfte der Spiegel, indem wir uns das anschauen können. Wir brauchen immer einen Spiegel, in den wir uns schauen können. Im Alltagsbewusstsein, im Verstandesbewusstsein ist es der physische Leib und namentlich das physische Gehirn, also das Nervensystem und das zentrale Nervensystem besonders. Und da stirbt alles ab. Alles wird letztlich tot. Also unsere Verstandesbegriffe sind tot. Dann kann man schöner Definitionen machen, die kann man herunterbeten, aber dann ist es tot. Und in der Definition ist es endgültig erstorben, weil das Lebendige ist in der nächsten Sekunde schon wieder anders geworden. Es bewegt sich. Nicht ganz willkürlich, keineswegs! Es ist eine Ordnung drinnen. Aber trotzdem so, dass immer wieder was Neues kommt und doch das Gleiche ist in einer gewissen Weise, aber in einer anderen, leicht veränderten Form. Nichts ist im Lebendigen so, dass es sich genau gleich wiederholt. Ähnlich, aber niemals gleich.

lebendiges Denken braucht die Absterbe-Prozesse nicht mehr - Verstandesbegriffe sind tot -

Bildekräfte, Lebenskräfte, Verstandesbewusstsein, Gehirn,

Mit lebendigem Denken, mit einem wirklichen Erleben nehme ich in Wahrheit sehr viel Lebenskraft mit und nehme sie im Grunde den Widersachern weg 0:17:31

Und so ist es auch im lebendigen Denken, das wir jetzt brauchen werden irgendwie, um die Bilder lesen zu können, die jetzt da aus dem Abgrund uns entgegen kommen, um in sie tiefer eindringen zu können. Um, ja, uns diese Bilder einerseits eben zu einer Erkenntnisquelle zu machen, aber zugleich auch zu einer Lebensquelle zu machen. Jawohl, in den Abgrund gehen und Leben dabei entwickeln. Wenn ich mit einem lebendigen Denken, mit einem wirklichen Erleben, mit einem lebendigen Er-leben - ich tue es bewusst verdoppeln, dass so viel Leben drinnen ist - das wahrnehme, dann mich einlasse drauf, dann nehme ich damit in Wahrheit sehr viel Lebenskraft mit und nehme sie den Widersachern weg im Grunde. Nämlich dass sie es zerstören können, verunstalten können, gerade die ahrimanischen Kräfte. Und mit denen werden wir es jetzt zunächst einmal am meisten zu tun haben. Aber die wirken am stärksten im Ätherischen und machen das Ätherische, ja, unbeweglich, wenig beweglich, sagen wir's einmal so, steif. Das ahrimanische Ideal ist Wiederholung, Wiederholung, immer genau gleich, immer genau gleich. Und viele Dinge, das wird sehr kompliziert, vieles rollt dahin, aber alles soll im Grunde wie ein Uhrwerk rollen. Also streng berechenbar im Grunde und damit eigentlich schon so, dass nichts Neues mehr kommen kann. Wenn ich das ausrechnen könnte, wüsste ich sozusagen, was am Ende rauskommt und wohin der Weg geht. Und auf der Ebene der Äther-Kräfte fängt es aber schon an, offen zu sein, die Entwicklung. Niemand, nicht mal die Gottheit selbst, kann voraussehen, wie die Entwicklung weitergeht. Sie ist auf einen Weg gebracht worden, eine Richtung ist angepeilt worden. Aber was dann im Detail passiert, ist offen. Wir haben das letzte Mal darüber gesprochen. Daher auch interessanterweise die Theologen sprechen schon davon. Also: Die Allwissenheit und Allmacht Gottes ist nicht haltbar in gewisser Weise. Das ist das alte Bild aus der griechisch- lateinischen Zeit. Dort dachte man also: Das höchste Geistige muss ewig und unveränderlich sein.

das ahrimanische Ideal ist Wiederholung -

Allwissenheit, Allmacht, Lebensquelle, ahrimanisch, ätherisch,

Das neue Bild der heutigen Zeit ist gegenüber der griechisch-lateinischen Zeit viel reicher: Nichts steht fest, Entwicklung ist in jedem Augenblick möglich, die Zukunft ist offen 0:19:53

Aber so muss es in Wahrheit eben nicht sein. Das ist ein viel zu enges Bild in Wahrheit. Das neue Bild ist viel, viel reicher. Da ist wirkliche Entwicklung in jedem Augenblick möglich. Nicht eine Schöpfung, die irgendwo am Anfang schon feststeht, wie sie verlaufen wird, wie sie zu Ende gehen wird. Das wäre was absolut Ahrimanisches. Das wäre jetzt etwas absolut Ahrimanisches. In der Vergangenheit war das noch bis zu einem gewissen Grad so. Dass tatsächlich also alles nach einem Plan, nach einem fertigen Plan gelaufen ist, wenn man so will. Wenn man zurück geht zum Alten Saturn und so. Aber selbst da fangen schon die ersten Querschläger an, aber zart noch. Aber im Großen und Ganzen startet es mit dem Ideal, dass alles wohlgeordnet ist, überall und für alle Zeiten im Grunde. Also vom Schöpfungs-Anfang bis zum Schöpfungs-Ende ist alles bereits geordnet. Aber im Grunde stelle ich mir dann die Frage: Muss man das jetzt alles durchspielen? Es kann sich eh nichts mehr ändern im Grunde. Aber das Spannende ist, es kommen schon die ersten Querschläger, kommen schon dann sehr bald. Und das wird wird immer stärker. Und es bedarf es eines neuen Einschlags - darüber haben wir auch schon in früheren Vorträgen gesprochen - nämlich, dass nicht ein Zentrum alles steuert, sondern dass aus der ganzen Peripherie heraus, aus den vielen, vielen, jetzt vor allem Menschenwesen, die die Freiheit bekommen haben oder auf dem Weg sind, sich ihrer würdig zu erweisen, dieser Chance. Dann kommen immer neue, immer unvorhersehbarere Impulse, die die Gottheit nicht vorhersieht, die die Hierarchien über uns nicht vorhersehen können. Und die gerade aber dazu beitragen können, wenn es die richtigen Impulse sind. Das heißt, wenn sie im Einvernehmen mit der geistigen Welt geschöpft sind, dann bringen sie eine beständige Erneuerung hinein.

Es ist interessant eben in diesem Sinne zu betrachten die moderne Evolutionslehre, die natürlich wie unser ganzes Zeitalter extrem materialistisch geprägt ist. Aber sie hat den wesentlichen Kern darin, um was es geht. Die Zukunft ist offen. Sie ist nicht vorherberechenbar und und sie kann nicht nach einem fertigen Plan ablaufen, der in irgendeiner himmlischen Schublade liegt, sondern in jedem Moment besteht Offenheit, etwas Neues zu schaffen. Aber es wirkt natürlich das Alte nach. Und dadurch gibt es auch ein gewisses Beharrungsvermögen. Es ist nicht so, dass alles sich sofort wieder auflöst und die Welt jeden Tag komplett neu geschaffen wird. Dann wird auch nichts weitergehen. Sondern es bleibt etwas bestehen aus der Vergangenheit. Aber es wird weiterentwickelt. Es werden weitere Facetten daraus gemacht. Aus jeder Form, die entsteht, entstehen morgen schon wieder zehn andere Formen, die irgendwas Neues hineinbringen. Und so wird die Welt immer, immer reicher.

wirkliche Entwicklung ist in jedem Augenblick möglich - die moderne Evolutionslehre: Die Zukunft ist offen - es bleibt etwas bestehen aus der Vergangenheit, aber es wird weiterentwickelt -

Evolutionslehre

Ahrimanische und asurische Wesenheiten sind bestrebt, den Menschen berechenbar zu machen, ihn zu mechanisieren wie ein Uhrwerk 0:23:41

Und das ist genau das, was aber die ahrimanischen Wesen, die asurischen Wesen - die kann man in gewisser Weise auch zu den ahrimanischen zählen. Der Begriff Ahrimanisch kann enger oder weiter gefasst sein. Man kann es grob nehmen als Unterscheidung zwischen den Licht-Geistern und den Luziferischen. Und dann sind die anderen die Geister der Finsternis im wesentlichen. Also das sind die ahrimanischen im engeren Sinn. Aber man kann eben auch die Asuras dazuzählen. Na ja, und die Wesenheiten hinter Sorat sind ein eigenes Kapitel, auch in unserem Sinne absolut Finsternis. Aber im Grunde etwas, was der Erdenentwickelung, kann man sagen, passiert ist. Obwohl es gleich sehr bald eine wichtige Aufgabe hatte. Gerade diese Wesenheiten, die mit dem Sorat-Prinzip zusammenhängen, die waren es zum Beispiel, die die Erde aus der Sonne herausgelöst haben. Die haben diese Trennung vollzogen. Und wenn diese Trennung nicht gewesen wäre, dann hätte die ganze Entwicklung auch nicht funktioniert. Also das heißt, in gewisser Weise müssen wir auch diesen Wesenheiten hinter dem Sorat-Prinzip dankbar sein, dass sie diese Entwicklung ermöglicht haben.

Und wir müssen nur aufpassen in der Zukunft, diese Wesenheiten unter Sorat möchten um jeden Preis verhindern, dass das, was in der Zukunft passieren soll, die Wiedervereinigung von Sonne und Erde. Das wollen sie verhindern. Sie wollen also eigentlich im Grunde den Menschen und die Erde immer mehr materialisieren, mechanisieren, ja im Grunde zu einem riesigen Uhrwerk machen, könnte man sagen. Das wäre ihre Idee. Die Ideen hat schon inspiriert die großen Denker am Anfang der Neuzeit, als dieses ganze mechanistische Weltbild entstanden ist, also die Planetenbewegungen - und den ganzen Kosmos hat man sich wie ein großes Uhrwerk gedacht. Und das war ja auch die Zeit, wo man dann begonnen hat, immer tollere Uhren zu bauen. Es gab schon im Mittelalter welche. Also welche mit dem Räderwerk und so. Aber das war noch vergleichsweise primitiv in dem, was dann im 16., 17., 18. Jahrhundert an Feinmechanik entsteht und an komplizierten Räderwerken, die entstehen. Das ist genau das ahrimanische Denken! Und das sieht man gleich. Das ist ja jetzt aber nicht grundsätzlich was Böses. Sie sind herrlich, diese Uhren - Meisterwerke! Große Leistung! Und die Menschen, die diese ahrimanischen Gedanken aufgefasst haben, haben etwas total Künstlerisches zugleich auch daraus gemacht, weil das sind auch Kunstwerke, wirkliche Kunstwerke, bewegliche Kunstwerke in gewisser Weise. Ich meine nicht, dass wir jetzt stehen bleiben müssen dabei. Aber um ein bissl eine Einschätzung zu kriegen: Mit welchen Kräften haben wir zu es tun, die uns da im Abgrund erwarten? Weil da wird es vor allem um diese mechanisierenden, rationalisierenden Kräfte gehen, die alles berechenbar machen wollen. Das sind also die ahrimanischen Kräfte im weitesten Sinne mit den Kräften hinter Sorat. Aber der Einstieg fängt trotzdem ganz woanders an, nämlich sehr wohl mit den luziferischen Kräften. Die sind deswegen noch nicht überwunden und noch nicht weg. Und sie spielen gerade in unserer Zeit wieder eine sehr, sehr große Rolle. Allerdings immer in Verbindung eben mit den ahrimanische Kräften.

ahrimanische Wesenheiten wollen den Menschen berechenbar machen -

ahrimanische Wesenheiten, asurische Wesenheiten, Sorat, Sorat-Prinzip,

Das Werk Ahrimans 0:28:03

Allerdings immer in Verbindung eben mit den ahrimanischen Kräften. Und man kann sagen, bei den meisten Erscheinungen unserer Zeit, bei den Erscheinungen, die sozusagen unsere Zeit charakterisieren geradezu, da ist ein Zusammenspiel von luziferischen und ahrimanischen Kräften. Das ist so...es wird Pingpong mit uns gespielt ein bissel, wenn wir nicht aufpassen. Sie spielen sie, obwohl sie sich eigentlich in gewisser Weise spinnefeind sind. Aber sie sind aneinandergekettet, sie brauchen einander. Also der Luzifer muss einfach - ja, wie soll ich sagen, die Lust, die Begierde danach erzeugen, dass wir einfach, sage ich ganz salopp, dass wir abfahren auf dieses ahrimanische Zeug. Dass wir damit ein inneres Lustgefühl geradezu auch verbinden.

Und wir haben ja das letzte Mal gesprochen über die Mysterien-Dramen Steiners (Die Mysteriendramen Rudolf Steiners), über diese Geschichte mit der Seherin Theodora. Und wo dann der Johannes Thomasius, man könnte sagen, eine Art geisteswissenschaftliches Werk herausgebracht hat, nachdem er lange Zeit ein Student von Professor Capesius war, Historiker war. Und der jedenfalls gelernt hat, sehr abstrakt, sehr wissenschaftlich zu denken. Und es geschafft hat, geistige Wahrheiten durchaus in klare Gedankenform zu bringen, aber in eine Gedankenform, hinter der Ahriman steckt. Und woran kann man das erkennen? Dieses Werk zeichnete sich dadurch aus, dass alle, eben auch die Leiter des Mysterien-Tempels, also dieses Rosenkreuzer- Bundes gefunden haben: Jetzt ist ein Werk da, das wirklich das Geistige, die Geisteswissenschaft im Grunde jedermann verständlich macht. Alle können das jetzt verstehen. Und das ist ja an sich nichts Schlechtes. Ich meine, das versuchen wir ja auch hier. Ich versuche ja auch so zu sprechen, dass ihr die Chance habt, was zu verstehen dabei. Aber es fehlt was Winziges beim Johannes Thomasius. Bei mir hoffe ich nicht, denn ich mach immer zwischendurch ein paar Fehler oder ein paar Stolpersteine drinnen. Dann geht's schon. Wenn die Sache zu glatt geht und wenn sie dich sozusagen geradezu, ohne dass du's merkst, zum Verstehen zwingt, weil es ja so logisch ist und gar nicht anders sein kann und unausweichlich so sein muß, dann ist es mit Sicherheit ein Werk Ahrimans.

Themenbezogene Leseanregungen

Die Mysteriendramen Rudolf Steiners

Schlüsselwörter

Mineralien haben ein mineralisches Bewusstsein - Lebenskräfte beleben uns, aber sie machen uns unbewusster - der ganze Kosmos bildet eine Einheit - alles klare Bewusstsein ist gemilderter Schmerz - je größer der Raum, auf den sich das Bewusstsein verteilt, umso dünner wird es - wir haben einen physisch-mineralischen Leib - lebendiges Denken braucht die Absterbe-Prozesse nicht mehr - Verstandesbegriffe sind tot - das ahrimanische Ideal ist Wiederholung -

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X