Die Apokalypse des Johannes - 143. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 143. Vortrag -
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Themenschwerpunkte

Der 143. Vortrag zur Apokalypse des Johannes beginnt mit dem 41. Wochenspruch und dieser beschreibt wie aus der Seele des Menschen, aus dem Herzensgrund, die Ich-Kräfte (Götterkräfte) empor steigen können. Diese sich im Wirken mit dem göttlichen Willen entflammen und durch unser Ich, sich individuell in Liebe zur Handlung, verwirklichen zum Menschenwerk.

Dabei wird ein kurzer Ausflug auf die Frage geworfen, wie erlebt sich eigentlich unser Engel? Das Bewusstsein unseres Engels entsteht im Grunde nur im Tun, an den Taten erlebt sich der Engel. Im Weiteren wird die Frage geklärt, was ist mit dem Götter-Plan gemeint? Nämlich, das die geistigen Wesen über uns vom Engel bis zur Gottheit, nicht planen wie wir Menschen. Vielmehr stecken reine Absichten hinter diesem Plan. Aber diese Absichten können sich auf unendlich viele Arten verwirklichen. Zudem wird herausgearbeitet warum Karma nicht gleich Karma ist und der Unterschied mit dem Entwicklungsstand unseres Ichs in Verbindung gebracht. Es wird auch die Frage beleuchtet, wie kommt das Wort «Ich» in die deutsche Sprache und welche Bedeutung hat es? Was ist dieses Geistselbst eigentlich genau? Es ist die schöpferische Kraft die fähig ist, unseren Astralleib zu etwas ganz Eigenem zu machen, zu einer eigenen Schöpfung. Außerdem wird das Thema Erbsünde schön herausgearbeitet und es wird gezeigt, dass wir Menschen nicht die Schuld für diese Erbsünde haben, das aber die Erbsünde trotzdem im Menschen wirkt. Die Erbsünde hat eben überhaupt nichts zu tun mit unserem individuellen Karma, für das müssen wir selbstverständlich geradestehen. Aber eben nicht für den Sündenfall. Erst durch die Inkarnation des Christus ist das Auflösen der Erbsünde möglich geworden. Die Verklärung des physichen Leibes zum gereinigten Phantomleib bzw. Auferstehungsleib. Darüber hinaus geht es weiter mit dem nathanischen Jesusknaben und alles was so im Umfeld davon schwebt. Insbesondere wird das Thema der «Unbefleckten Empfängnis» nochmals aus anderen Perspektiven betrachtet. Gegen Ende des Vortrages wird das Erlebnis der Maya (Mutter von Buddha) bei der «Unbefleckten Empfängnis» vom späteren Buddha geschildert.


Kurztransskription des Vortrages

Begrüßung und der 41. Wochenspruch  00:00:41

Der Seele Schaffensmacht

Sie strebet aus dem Herzensgrunde

Im Menschenleben Götterkräfte

Zu rechtem Wirken zu entflammen,

Sich selber zu gestalten

In Menschenliebe und im Menschenwerke.

Liebe heißt sich verschenken, aber dieses Geschenk muss freilassend sein 00:01:14

Denn Liebe heißt sich verschenken in Wahrheit. Und das heißt, es ist eine Kraft die im Anderen etwas bewirken kann, die sich der Andere zu Eigen machen kann. Wobei natürlich immer dazu gehört, dass dieses Geschenk vollkommen freilassend sein muss. Also es darf nie so sein, dass man dem Anderen dazu zwingen will es anzunehmen, wie zum Beispiel: "Du, ich weiß genau was du brauchst und du musst es unbedingt machen, das wird dir gut tun." Wenn er es freiwillig nicht annimmt, dann nimmt er es nicht an, dann liegt es in seinem Schicksal es nicht anzunehmen.

Wir alle machen Fehler, aber wir wachsen auch daran 00:03:43

Wir lernen gerade an unseren Fehlern und das heißt, dass wir auch Fehler machen, machen müssen ist das vielleicht sehr streng gesagt, aber die Erfahrung zeigt, dass wir sie machen immer wieder als Menschen.

Aber solange auch der Wille da ist sich zu bessern, im Sinne von die eigenen Fähigkeiten besser, richtiger zu entfalten, so dass sie im Einklang mit der Welt stehen. Denn erst dann erfüllt sich der wirkliche Wille des Ich. Der Wille des Ich ist nicht: Ich will das … machen, ich will gern Jenes machen. Das ist das Ego, das wir auch brauchen. Aber das Ego weiß, von dem was das Ich will zunächst einmal so ziemlich überhaupt nichts. Sondern das Ego in seiner puren Gestalt geht am meisten nach dem, was die Widersacher in uns angerichtet haben. Zum Beispiel: Was macht uns Spaß und Freude? Was macht uns, wie man so schön sagt glücklich? Glück ist eigentlich immer mit einer Aufgabe verbunden. Wenn ich sage, was kann es den Schöneres geben, dass das Leben nur glücklich ist? Und wenn ich mich dann Ausruhe auf dem und sage, ich will einfach nur mein Glück genießen, dann werde ich mit Sicherheit meine nächsten Aufgaben versäumen. Das wiederum bedeutet aber, dass dies schon wieder der Weg bergab ist.

Unser Alltagsbewusstsein (Ego) im Vergleich zum Bewusstsein unseres Engels bzw. unseres wirklichen Ichs 00:08:39

Unser Alltagsbewusstsein, das eigentlich das Ego-Bewusstsein ist und unser Ich-Bewusstsein, das darüber ist, aber im Grunde heute noch sehr stark verwaltet wird, begleitet wird von unserem Engel. Der Engel bekommt den Willen des Ich mit und der hilft uns dann die Schicksalssituationen herbeizuführen, in denen der Wille unseres Ich´s wirklich sich ausleben kann. Wir erkennen den Willen unseres Ich´s eigentlich erst im Moment des Tuns. Damit sind wir ganz verwandt, mit der Bewusstseinsarbeit des Engels der uns begleitet. Der Engel weiß auch erst im Moment wo er etwas tut. Aha, das ist richtig. Das ist das was ich richtig eingebracht habe in die Welt. Der Engel weiß es vorher überhaupt nicht. Wir als Menschen durch unseren Verstand können zumindest etwas im Voraus planen. Der Engel plant gar nichts. Er hat den Impuls etwas zu tun und in dem Moment wo er es getan hat, sieht er: Es war gut, oder es war vielleicht nicht ganz so gut. Denn auch Engel können Fehler machen. Und wenn ich öfters über einen Götter-Plan gesprochen habe, darf man sich das nicht so vorstellen wie wir Menschen es machen, die voraus denken und sich Vorstellungen bilden wie das werden könnte. Das gibt es dort nicht. Vielmehr ist eine gewisse Absicht da, aber die Absicht ist eigentlich noch ganz formlos. Die könnte sich auf Millionen, ja unendlich vielen Arten verwirklichen lassen. Und gerade dadurch entsteht der Reichtum in der Welt. Im künstlerischen Schaffen ist gerade das nicht Vorhergesehene das Wesentliche.

Das gilt jetzt auch für den Menschen, denn wenn etwas wirklich aus dem Schöpferisch-Geistigen kommen soll, dann muss man jederzeit bereit sein auch vom Plan abzuweichen. Das mache ich bei den Vorträgen auch, ich fange an zu sprechen und ich merke der ganze Plan passt überhaupt nicht, dann werde ich ganz was anderes erzählen.

Aber eigentlich geht es darum, einen Kompromiss zu finden zwischen einem Plan und dem, was im Moment aus dem Geistigen herein will. Denn wenn wir uns zusammenfinden zu einer Runde, dann bilden wir eine geistige Gemeinschaft und da ist zwangsläufig ein Austausch da.

Also wenn man schöpferisch tätig wird, dann ist da die Absicht einen bestimmten geistigen Impuls in die Welt zu tragen. Aber wie sich der hier verwirklichen lässt, verwirklichen kann, dazu gibt es unendlich viele Möglichkeiten.

Leider erkennen wir meistens heute am wenigsten den wirklichen Impuls der vom Ich herkommt. Die Kunst ist zu erkennen, ihn zu bemerken an dem, was jetzt wirklich passiert ist. Jetzt sind die Worte rausgekommen und jetzt spüre ich: Ja, die  waren gerade die richtigen Worte. Oder ich spüre vielleicht: Oh Gott, das war zwar gut gemeint, aber ich bin völlig ins Fettnäpfchen getreten. Ich wollte vielleicht jemand ermuntern, ein Kompliment machen und ich habe gerade die falschen Worte gewählt, weil das Ego aktiv war. Das Ich findet die richtigen Worte, weil es dem Anderen etwas schenken will.

Der nathanische Jesusknabe und die Empfängnis von Maria 00:22:15

Wir beschäftigen uns namentlich noch immer mit dem nathanischen Jesusknaben und Allem was so dazugehört. Also zum Beispiel gibt es eine ganze Menge Geschichten schon über die Maria. Über die Vorgeschichte der Maria und damit, was ja auch Kirchenlehre ist, was auch richtig ist, dass die Maria selber aus einer «Unbefleckten Empfängnis» hervorgegangen ist. In der atlantischen Zeit, also vor unseren Kulturepochen, da war das sogar das Übliche, dass der Zeugungsakt im Schlaf erfolgt ist. Entweder im Traumschlaf oder sogar im Tiefschlaf. In der deutschen Sprache gibt es sogar noch die Erinnerung daran, wenn wir vom Beischlaf sprechen.

Bei dieser «Unbefleckten Empfängnis» passiert etwas, was aber nicht bewusst erlebt wurde und was in einzelnen Fällen eben auch in der nachatlantischen Zeit, bis etwas hinaus über die Zeitenwende, noch in einzelnen Fällen geschehen konnte. Und das hat einen sehr großen Einfluss, auch auf die Individualität, die hereinkommt, die herein will zur Verkörperung. Denn dann ist zumindest ausgeschaltet alles was eben auch mit dem Zeugungsakt oder sagen wir mal mit den Begierden verbunden sein kann. Bei der «Unbefleckten Empfängnis» ist es wirklich rein die Astralkraft, das Astralische das sich das Kind selber mitbringt. Also das heißt, die Inkarnation erfolgt dann nach dem Plan, aber so in dem Sinne wie ich es vorher erläutert habe, den sich das Kind gemacht hat.

Karma in der Vergangenheit und Karma im Bewusstseinsseelenzeitalter 00:29:20

Der nathanische Jesusknabe inkarniert sich das erste Mal und bringt deshalb kein Karma mit. Aber Karma ist nicht gleich Karma. In der Vergangenheit ist es ja so gewesen, dass man zwar karmische Schuld auf sich laden konnte. Aber es ist anders zu bewerten, als wenn wir heute karmische Schuld auf uns laden. Weil in der Frühzeit der Menschheitsentwicklung war das Ich des Menschen noch ganz schwach und die Widersacher Kräfte waren sehr stark. Heute sind die Widersacher Kräfte auch stark, aber heute ist auch das Ich viel stärker geworden. Und deshalb muss man sagen, dass von der Verführung im Paradies begonnen und im Folgenden die Widersacher leichtes Spiel hatten, den Menschen in Situationen zu treiben, wo sie möglichst viel karmische Schuld auf sich geladen haben. Was sie dann in Folge gebunden hat an die Erdenschwere, sehr eng gebunden hat, an die Erdenschwere. Die Aufgabe, der Wunsch dieser Widersacher Kräfte war, den Menschen an diese Erdenschwere zu binden. Deshalb ist dieses Karma nicht mit dem heutigen Karma vergleichbar.

Der Unterschied zwischen der Freiheit der Widersacher und der Freiheit des Menschen 00:33:46

Die Freiheit der Widersacher ist nicht ganz vergleichbar mit der Freiheit die der Mensch hat. Aber es ist doch eine gewisse Unabhängigkeit da. Also besonders bei den luziferischen Wesenheiten, die haben so was wie eine halbe Freiheit könnte man sagen. Wenn man es jetzt direkt vergleicht mit dem Menschen, dann sind sie frei von der Gottheit geworden. Aber sie sind noch nicht ganz frei geworden aus dem Nichts heraus schöpferisch tätig zu sein. Das ist der Unterschied zur Freiheit des Menschen.

Was weder der Luzifer weiß und noch weniger der Ahriman, dass das menschliche Ich aber so geartet ist, dass es in sich, seit dem Mysterium von Golgatha, den Zugang zur höchsten schöpferischen Quelle hat. Wenn wir aus freiem Willen diesen Zugang suchen, dann können wir das Ich-Bewusstsein erleben. In der Zeit als das Ich des Menschen noch ganz schwach entwickelt war, namentlich noch bevor das Mysterium von Golgatha stattgefunden hatte und eigentlich erst ab der Zeit können wir uns dieses Ichs wirklich bewusst werden. Vorher ist es Abdruck des Ich-Bewusstsein, ist eigentlich Ego-Bewusstsein.

Das «Ich» in der deutschen Sprache 00:40:09

Nicht zufällig haben wir in der deutschen Sprache das Wort «Ich» und nur in der deutschen Sprache. Rudolf Steiner hat das mehrmals beschrieben, dass es ganz bewusst durch den christlichen Bischof Wulfila (lat. Ulfilas) in die indogermanische Sprache hineingelegt wurde, aus der das Altdeutsche dann entstanden ist. Und von da ist es in unsere deutsche Sprache hineingekommen. Das Wort «Ich» sind die Initialen des Jesus Christus. Man könnte auch sagen, wenn man es also ganz scharf sagt, das Ich ist der Christus in uns, in individueller Form. Der Christus ist in uns. Also anders als durch das Ich, kann ich den Christus nicht finden.

Der Erdenkosmos ist ein Wendepunkt in der Entwicklung 00:43:04

Hier während unserer Erdentwicklung ist ein Wendepunkt da. Wir haben die vergangenen Entwicklungsstufen, alter Saturn, alte Sonne, alter Mond und jetzt die erste Hälfte der Erdentwicklung. Alles das, dass sind Früchte der Vergangenheit. Und das findet seinen Abschluss letztlich mit dem Mysterium von Golgatha. Der Weg ist zu Ende gegangen. Und jetzt beginnt eine völlige Neuschöpfung in Wahrheit.

Die Widersacher arbeiten mit diesen alten Kräften und versuchen den Menschen immer auf diesen alten Weg zu halten. Das ist aber der Weg der letztlich bergab führt.

Was ist jetzt ganz genau dieses Geistselbst, von dem Rudolf Steiner spricht? 00:47:06

Namentlich dann, wenn wir mit dem Tod diese Erdenwelt verlassen und unser Astralleib sich auflöst, dann übergeben wir auch das der Seelenwelt. Aber es wirkt etwas von dem weiter, das nehmen wir mit, das eigentliche Geistselbst. Man könnte sagen es ist der verwandelte Astralleib, durch unser Ich verwandelte oder teilweise verwandelte Astralleib. Aber wenn man es noch genauer nimmt, ist es die schöpferische Kraft die fähig ist, diesen Astralleib zu etwas ganz Eigenem zu machen, zu einer eigenen Schöpfung. Das heißt, wenn man es genau nimmt, ist es nicht das Astralische selber, sondern die Kraft dieses Eigene, individuell Astralische zu schaffen. Genau diese schöpferische Kraft nehmen wir mit. Sie wird zu einem Bestandteil unseres Ichs, könnte man sagen. Das Geistselbst ist nicht eine Hülle, die das Ich umgibt, sondern es ist etwas was in das Ich aufgenommen wird. Eigentlich ist das Ich die äußerste Hülle und drinnen ist eine zweite Schale. Da ist diese schöpferische Kraft, den Geist selbst zu bilden, ein ganz Individuelles. Das ist das eigentliche Geistselbst.

Wenn ein Mensch wirklich so weit ist, was ganz minimal bei den höchsten Eingeweihten der Fall ist, dann schafft er sich seinen eigenen Astralleib. Das sind ganz wenige, die schon so weit sind, denn damit sind sie eigentlich schon auf der Engel Stufe, aber auf der fertigen Engel Stufe. Also eigentlich auf einer Stufe wo sie auf dem Sprung zum Erzengel Niveau sind. Also das sind wirklich ganz wenige. Aber wenn ein Eingeweihter wirklich so weit ist oder wäre, dass er sich wirklich vollständig seinen eigenen Astralleib geschaffen hat, dann verschenkt er ihn an die Welt, wenn er stirbt. Und wenn er wieder herein kommt, baut er sich einen vollkommenen neuen und greift dabei nicht auf irgendetwas zurück, was in der Seelenwelt vorhanden ist, sondern er schafft ihn aus dem Nichts heraus. Das ist gemeint mit vollständig entwickeltem Geistselbst. Erst wenn das Ich so weit ist, kräftig genug geworden ist, mehr zu können als sich selbst ununterbrochen zu schaffen, dann fängt es an interessant zu werden. Dann fängt es an, Astralisches, Seelisches zu schaffen. Das ist der nächste Schritt. Und in dem Maße, in dem es das tut, wird das Geistselbst geschaffen.

Was ist die Erbsünde genau und hatte Adam beim Sündenfall überhaupt eine wirkliche Wahl? 00:55:09

Und bei der «Unbefleckten Empfängnis» kommt jetzt das dazu, dass sich nichts einmischt von dem was astralisches der Eltern ist oder was astralisches der Großeltern ist usw.

Das ist jetzt bei der Maria der Fall, als sie geboren wird, und daher heißt es auch, dass dadurch die Maria frei ist von der Erbsünde. Dies gibt uns jetzt auch die Möglichkeit, einen Seitenblick zu werfen, auf das was Erbsünde ist. Erbsünde ist nicht einfach die karmischen Verfehlungen die jeden Einzelnen betreffen. Sondern dies geht zurück bis zum Sündenfall. Also im Grunde war völlig klar, dass wenn der Mensch in den Einfluss der luziferischen Kräfte kommt, also dieser alten Schlange, die in dem Fall genau den Luzifer meint, dann gibt es eigentlich gar keine andere Möglichkeit als das der Mensch (Adam) dieser Kraft verfällt. Denn in Wahrheit hat dort der Mensch immer noch nicht die Freiheit gehabt anders zu entscheiden. Das ändert aber die Perspektive ganz und gar. Nicht, dass sie uns jetzt von aller Schuld an Allem freisprechen will. Aber diese Schuld haben wir Menschen nicht, dass wir in die Erbsünde hineingefallen sind. Diese Urschuld, die aber bewirkt wurde durch die luziferischen Kräfte, also wenn es irgendwo auf dem Karma liegt, dann bei den luziferischen Kräften. Aber jedenfalls nicht im Karma des Menschen. Also die Erbsünde ist nicht Teil des menschlichen Karmas, aber wir haben dennoch die Wirkung. Wenn es jetzt heißt, dass der Christus die Schuld der Welt auf sich genommen hat, die Sünden der Welt auf sich genommen hat, dann hat das eben überhaupt nichts zu tun mit unserem individuellen Karma. Sondern es ist der Ausgleich, die Abschlagszahlung für die Erbsünde. Diese ist aber entstanden, weil die Gottheit es zugelassen hat. Sicher, die luziferischen Wesenheiten sind aktiv geworden, aber die Gottheit hat es zugelassen. Der Christus ist gerade Mensch geworden, um diese Schuld  abzutragen. Die Schuld, die durch die Erbsünde entstanden ist. Und dadurch, weil er diese Sünde auf sich genommen hat, dadurch wird die Erbsünde erst aufgelöst.

Es ist eigentlich in Wahrheit die Schuld der Gottheit. Das jetzt klingt sehr blasphemisch. Ich meine die Schuld in dem Sinne, dass die Gottheit einen Raum dafür geschaffen hat, wo das passieren konnte. Nicht, dass aktiv die Gottheit das hervorgebracht hätte, aber sie hat den Widersachern den Raum gegeben, das zu bewirken. Aber das ist auch umgekehrt die einzige Möglichkeit, dass der Mensch wirklich frei werden kann. Wenn die Erbsünde nicht Einzug gehalten hätte beim Menschen, dann hätten wir keinen stofflichen Leib, sondern zwar einen physischen Leib, aber keinen Stofflichen. Es wäre eine rein geistige Formgestalt. Eine Formgestalt die vergleichbar ist dem, was der Auferstehungsleib des Christus ist. Der Christus hat die Intention gehabt eine reine, aus dem hohen Geistigen geschaffene, physische Welt zu schöpfen. Die Erde hätte eigentlich eine physische Welt werden sollen, aber eine die für sinnliche Augen nicht vorhanden wäre. Dadurch, dass die Widersacherimpulse hineingekommen sind, dadurch ist die Erbsünde hineingekommen, dadurch ist unsere stoffliche Welt entstanden. Das wird wichtig sein für eine Physik der Zukunft, für eine Chemie der Zukunft, wenn wir diese Welt verstehen wollen.

Der Weg des Menschen zur Auferstehung, zum Auferstehungsleib 01:15:11

Wenn wir den physisch-stofflichen Leib des Menschen betrachten, dann müssen wir einmal erkennen, wie haben die Widersacher da hinein gewirkt, um diesen eigentlichen Impuls des Christus zu verfälschen, zu verändern.

Beim einzelnen Menschen ist jetzt die Frage: Wenn er aus eigenem Willen sagt: Ich folge euch Widersachern nicht, sondern ich folge dem Christus in mir und ich versuche seine Intentionen auf individuelle Weise zu verwirklichen. Dann wird derjenige den Weg zu diesem reinen Physischen, zur Auferstehung finden. Und er wird mitarbeiten daran, dass die ganze Erdenwelt, ja unser ganzes Planetensystem, den Weg dorthin findet. Oder aber er sagt: Ich folge ganz bewusst den Impulsen der Widersacher in eine immer stärkere Verstofflichung hinein. In eine Verstofflichung die eben dem Stoff entspricht, der durch die Wirkung der Widersacher entstanden ist. Das heißt seit dem Mysterium von Golgatha besteht diese Gabelung. Und es liegt in der freien Entscheidung des Menschen, welchen Weg er mitgeht. Der Christus sagt nicht: Das sollst du jetzt tun! Er gibt einen Fingerzeig, du da wäre eine Aufgabe für dich. Der Impuls kommt von ihm, gemeinsam mit unseren Schutzengel: Da wäre eine Aufgabe für dich, schau hin. Da besteht die Chance, dass du was mit deinen Kräften, wenn du dich ein bissel anstrengst, daraus machen könntest.

Wenn ich einen solchen Impuls aufgreife, dann gehe ich den Weg des Christus, indem ich meinen individuellen Impuls schöpferisch hineingelegt habe. Diesen schöpferischen Impuls, den sehen wir nicht voraus, den sieht der Christus nicht voraus, den sehen die Widersacher nichts voraus, den sieht niemand voraus. Das ist übrigens genau das, was den Widersachern Angst macht und namentlich dem Ahriman Angst macht. Weil Ahriman ist ja der große Berechner, der eigentlich eine Welt schaffen will die absolut vorhersehbar ist.

Die in ferner Zukunft liegende Aufgabe der Menschheit 01:22:23

Eine vollkommene Welt ist in Wahrheit eine Endstation. Trotzdem ist die Möglichkeit da, dass eine vollkommene Welt entsteht, eine immer Vollkommenere. Aber es ist ja ganz klar, dass das auf einen Endpunkt zuläuft. Und dann muss ein völliger Neubeginn kommen. Und genau das ist die Aufgabe die den Menschen einmal zugedacht ist im ganz großen Stil. Denn wenn wir fertig sind mit den sieben kosmischen Verkörperungen unserer Erde, vom alten Saturn durchgehend bis jetzt. Wir stehen in der Mitte oder knapp über der Mitte der Erdentwicklung und es geht noch weit in die Zukunft. Also da müssen wir noch viel lernen und üben. Aber dann, am Ende des Vulkan Zustandes, am Ende des siebten kosmischen Zustandes, dann sind wir so weit, dass wir wie die Elohim bei der Erde einen neuen Kosmos schaffen, dann sind wir auf dieser Stufe. Das ist die Aufgabe in der fernen Zukunft.

Erst ganz am Ende, wenn dieser Vulkan sich ins Nichts hinein auflöst, das heißt letztlich in den Nirvanaplan eingeht und dort im Grunde weg ist, weil oberster Nirwanaplan ist nichts anderes als reine Schöpferkraft. Dort ist nichts mehr, sondern es ist nur die Fähigkeit etwas zu schaffen. Aber das was etwas schafft, ist nicht. Heute können wir eben nur erst ganz Kleines aus dem Ich heraus schaffen. Die erste Tätigkeit sich selbst immer wieder und dann in späterer Folge unser Seelisches aus dem Nichts heraus zu schaffen. Wenn ich sage als schaffende Kraft, dann sage ich schon wieder was drüber, aber als Quelle dessen aus dem Astralisches-Seelisches aus dem Nichts heraus entstehen kann. Und da drinnen ist auch die Kraft, Lebensgeist zu schaffen, sprich einen Ätherleib, ätherische Kräfte aus dem Nichts zu schaffen und letztlich auch Physisches völlig aus dem Nichts heraus zu schaffen. Alles das ist in diesem Punkt, der zugleich die Unendlichkeit ist. Man kann es nur in Paradoxien ausdrücken, nur in Widersprüchen ausdrücken. Man kann schlicht sagen, es ist alles offen. Niemand zwingt einen zu irgendwas, es gibt keine Regeln, es gibt nichts. Dort lebt das höchste Geistige drinnen und das ist in unserem Ich auch drinnen.

Die Konsequenzen aus der «Unbefleckten Empfängnis» von Maria 01:34:49

Also die Maria geht hervor aus einer «Unbefleckten Empfängnis», das heißt sie nimmt einmal rein das Astralische mit, dass sie sich aus der Seelenwelt mitgebracht hat, sucht sich dort die reinsten Kräfte aus und nimmt sie mit herunter. Da es eine «Unbefleckte Empfängnis» ist, nimmt sie nichts auf von den Impulsen die durch die Vererbungslinie kommen. Also sie nimmt nicht die Impulse auf, in der die Erbsünde liegt. Deshalb hatte auch dieses Prinzip der «Unbefleckten Empfängnis» seine Aufgabe bis zur Zeitenwende erfüllt.

Die zukünftige Art und Weise der «Unbefleckten Empfängnis» 01:42:05

Heute, im Zeitalter der Bewusstseinsseele haben die Menschen die Aufgabe, dass eben auch der Zeugungsakt voll bewusst etwas Reines wird, aber in dem Sinne, dass es im Einklang steht mit dem Wesen das sich da verkörpern will. Dazu wird es notwendig werden, eine Beziehung, eine Art Geistgespräch zwischen Eltern und Kind zu führen. Aber wie viele Eltern kennen ihr Kind schon, das herein will? Das wird in der nicht allzu fernen Zukunft ganz wesentlich werden. Dass die Eltern sehr bewusst dieses Kind kennen, das herein will, auch erkennen vielleicht wenn jemand herein will, der jetzt nicht herein sollte.

Vielleicht gerade deswegen, weil es sich schon zumindest mit einem gewissen Bewusstsein den Widersachern verschrieben hat. Ich meine so lange das alles unbewusst passiert und man eben sich einfach von den Widersachern hat übertölpeln lassen, wie es uns allen geht, solange ist das noch nicht das riesen Problem. Das Problem fängt an, wenn wir bewusst sagen: Ich entschließe mich frei aus meinem Ich heraus, im Dienste der Widersacher zu arbeiten. Wenn ich also wirklich den Entschluss gefasst habe, Schwarzmagier zu sein. Solange jemand Schüler auf dem Gebiet ist und irgendwie hinein taumelt in das Ganze, aber von einem schwarzmagischen Meister gelenkt, geleitet, gelockt wird, aber selber noch nicht wirklich voll wissend dabei ist, bei dem was er da tut, sondern den Entschluss mehr aus seinem Ego heraus getroffen hat. Dann ist er noch kein wirklicher Schwarzmagier. Dann kann er genug Schlimmes anrichten und genug Leid in der Welt erzeugen. Aber er ist noch nicht ein richtiger Schwarzmagier.

Deshalb wird es in Zukunft sehr wichtig werden, dass man erkennt, wer will da herein, welche Absichten hast du? Das heißt, es wird in der Zukunft, im Idealfall lange bevor der Zeugungsakt wirklich erfolgt, das Tor geöffnet für die Erdenwelt. Es wird eine Art Geistgespräch geben zwischen der Seele die sich verkörpern will und den Eltern die das ermöglichen. Das heißt noch nicht, dass dieses Wesen alles das schon sammeln kann, was es braucht. Vielleicht braucht es etwas, was die Eltern mitbringen in ihrem Astralischen. Vielleicht haben sich die Eltern vorbereitet darauf und sich Seelenkräfte aus dem Nichts heraus erschafft, die es da oben noch nicht gibt?

Dies wird zumindest bei einem Teil der Menschheit, allerspätestens in der nächsten Kulturepoche, der Fall sein und bei einem nicht so kleinen Teil der Menschheit. Das alles ist erst möglich geworden durch das erste Erdenleben und den Kreuzestod des Christus. Vorher hätten wir diese Fähigkeit nicht gehabt, aus dem Nichts heraus etwas zu schaffen.

Die Geburt des Buddha, Überlieferung einer «Unbefleckten Empfängnis» 01:55:26

Es gibt eine Überlieferung einer «Unbefleckten Empfängnis», nämlich die des späteren Buddhas. Und der steht wieder in einer sehr engen Verbindung mit dem nathanischen Jesus.

Also Buddha, der spätere Buddha, Siddhartha Gautama, wie er mit dem königlichen Namen hieß. Er wurde hineingeboren in ein Königshaus oder Herrscherhaus im damaligen Nordindien, aus dem Geschlecht der Shakya, so hieß dieses Königsgeschlecht.  Der Vater des Buddhas war Suddhodana, der König Suddhodana und seine Mutter hieß Maya. Maya heißt so viel wie Verzauberung, Verklärung, Illusion und gemeint ist damit die Schönheit ihrer Seele, die Schönheit bzw. Reinheit ihres Astralischen.

Wie diese Empfängnis stattfindet oder das etwas Besonderes passiert erlebt Maya im Traum. Aber tatsächlich ist es so, dass die Zeugung des späteren Buddha in einem Traumzustand stattfindet. Maya erlebt, dass sie in einer Vollmondnacht von einer Schar Devas, von Engel Wesenheiten abgeholt wird und zu dem heiligen Anotatta-See gebracht wird. Die Bedeutung des Namens «Anotatta» heißt, der nicht Erhitzte, der immer Kühle. Es ist ein Bild für die nicht erhitzten Seelenkräfte, das heißt nicht von Begierdenglut, von Triebglut erfüllten Seelenkräfte. Sie badet in diesem See, in diesem Anotatta-See.

Der entsprechende See in der physischen Welt liegt am Fuße, aber doch in einiger Entfernung des heiligsten Berges der Welt, wie ihn die Inder nennen, der Kailash. Das ist ein Berg in Tibet. Jedenfalls gibt es diesen See in der Nähe und der heißt Manasarovar. Da ist das Wort «Manas» drinnen und Manas ist das Geistselbst. Das heißt dieser See gilt als Symbol und als geeigneter Ort, um am Geistselbst zu arbeiten.

Also Maya erlebt das im Traum und wird dort gebadet, wird mit den schönsten, reinsten Gewändern umhüllt. Dann bettet sie sich auf ein Lager und sie träumt dann von einem weißen Elefanten. Und der Moment, der Zeitpunkt der Befruchtung besteht darin, dass dieser weiße Elefant mit seinem Stoßzahn in ihre rechte Seite eindringt. Auf dem Stoßzahn ist noch eine Lotosblume drauf und dann fällt sie in Tiefschlaf. Und zehn Monate später wird der künftige Buddha geboren. Maya stirbt sieben Tage nach der Geburt und aufgezogen wird der Buddha von ihrer Schwester.

Verabschiedung und einige Hinweise 02:10:08

Schlüsselwörter

Liebe heißt sich verschenken - Geschenke müssen vollkommen freilassend sein - Wir alle machen Fehler - Der Wille ist der erste Weg zur Besserung - Glück ist immer mit einer Aufgabe verbunden - Das Alltagsbewusstsein (Ego-Bewusstsein) - Das Bewusstsein unseres Engels - Der Götter-Plan ist eine Absicht - Das Ich findet die richtigen Worte - «Unbefleckten Empfängnis» - Der Zeigungsakt hat einen Einfluss auf die Individualität die herein will - Karma ist nicht gleich Karma - Die Freiheit der Widersacher - Die Freiheit des Menschen - Der Zugang zur höchsten schöpferischen Quelle - Bischof Wulfila - Wie kommt das Wort «Ich» in die deutsche Sprache? - Die Erde ein Wendepunkt in der kosmischen Entwicklung - Verwandlung von Astralischen zu Geistselbst - Schöpferische Kraft um Astralisches sich zu Eigen zu machen - Was ist Geistselbst - Was ist die Erbsünde? - Erbsünde durch den Sündenfall im Paradies - Verführung durch Luzifer im Paradies - Der Christus trägt die Sünden der Welt - Die individuelle Entscheidung, gehe ich mit dem Christus oder mit den Widersachern - Die Weggabelung unserer Zeit - Der Weg zur Auferstehung - Der Weg aus der Verstofflichung zum reinen Phantomleib - Unsere Aufgabe nach dem Vulkan - Die Schöpfung eines vollkommen neuen Kosmos - Die ferne Aufgabe der Menschheit - Die Konsequenzen aus der Empfängis der Maria - Die zukünftige «Unbefleckte Empfängnis» - Bewusst eine Inkarnation einer Individualität verweigern - Geistgespräch zwischen Eltern und Kind vor der Empfängnis - Inkarnation von Schwarzmagiern verweigern - Die Empfängnis des Buddha - Maya die Mutter des Buddha - Traumvision der Maya

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Themenbezogene Leseanregungen

Rudolf Steiner: Die Geheimwissenschaft im Umriß, GA 13 (1989), ISBN 3-7274-0130-3; Tb 601, ISBN 978-3-7274-6011-1

Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X