Die Apokalypse des Johannes - 4. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 4. Vortrag -
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Themenschwerpunkt

Dieser Vortrag ist ein Einstieg in die dritte nachatlantische Kulturepoche, die ägyptisch-chaldäische Epoche, der Gemeinde von Pergamon. Davor hören wir einen Nachklang zu den beiden vorhergehenden Kulturepochen, der urindischen und der urpersischen Kulturepochen. Die urindische als Zeit der Einheit. Die urpersische als Zeit der Zweiheit - Auseinandersetzung zwischen lichten und dunklen Kräften, zwischen Ahura Mazdao und Ahriman. Eine erste Ahnung zeichnete sich ab, dass das Dunkle eine Entwicklungsaufgabe darstellt für die Menschheit, die in der Auseinandersetzung mit dem Dunklen liegt und letztlich zur Erlösung der dunklen Kräfte führen soll. Dafür ist Christus in das Reich des Todes abgestiegen beim Ereignis von Golgatha. Die Menschheit bedarf ein Wissen über die Unterwelt, daher beginnt in der dritten Kulturepoche eine starke Auseinandersetzung mit dieser Unterwelt, die sich bis in die griechisch-lateinische Kulturepoche fortsetzt. Wir lernen, dass die Unterwelt im Erdinneren liegt und es wird der Unterschied zwischen der Unterwelt, dem Reich der Toten, den niederen astralischen Sphären, dem Kamaloka, wo unsere Karmapäckchen abgelegt sind und den höheren und höchsten geistigen Sphären erläutert. Wir erfahren, dass der Erdmittelpunkt der Sitz der ahrimanischen dunklen bis dunkelsten Mächten ist, eine Abspiegelung der höchsten lichten und lichtesten Sphären, letztlich des „Kristallhimmels“ ist. Weiter lernen wir grundlegendes über die beiden persischen Völker, die Hochland-Iraner und die Tiefland-Turanier, die Nachfahren von atlantischen Magiern waren. Letztlich führte der Missbrauch magischer Kräfte für egoistische Zwecke zum Untergang von Atlantis. Die Ich-Kraft beginnt mit der Aufrichtekraft, die sich bis in die Architektur der Bauwerke niederschlägt und sich auch in der Sprache ausdrückt. Bei der Entwicklung des Kindes führt die Ich-Kraft, die Aufrichtekraft nach etwa drei Jahren zur Erkenntnis: Ich bin ein Ich. Über das äußere Sprechen, das innere Sprechen, das Denken entwickelt sich allmählich das Verstandesdenken. Die Sprache der Dichter und die Eurythmie möchten dem Geistigen, den Imaginationen, einen Wirkraum geben. Die ägyptisch-chaldäische Kulturepoche ist eine Zeit der Auseinandersetzung mit der Unterwelt. Im Aufsammeln der Karmapäckchen und deren Auflösung in einer neuen Wiedergeburt liegen unsere Aufgaben. Dafür dürfen/sollen wir uns unsere Karmapäckchen ansehen. Der Christus hilft uns dabei, nur jene Karmapäckchen aufzuschnüren, für die wir bereit sind und die Kraft dazu haben. Seit der Zeitenwende, dem Ereignis von Golgatha, bei dem Christus durch den Tod ging, stehen für die Menschheit neue Entwicklungsmöglichkeiten offen. Wenn wir sie ergreifen. Es gibt jedoch auch Möglichkeiten positives Zukunfts-Karma zu schaffen.


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Transkription 4. Vortrag Apokalypse des Johannes

Begrüßung und Einleitung: Sieben Gemeinden entsprechen sieben Kulturepochen 0:00:25

Ja, meine Lieben, also Apokalypse Teil vier. Wir haben uns beschäftigt in der letzten Zeit mit den Sendschreiben an die sieben Gemeinden in Kleinasien. Diese sieben Gemeinden, sagten wir, repräsentieren in gewisser Weise die sieben Kulturepochen, die sieben sogenannten nachatlantischen Kulturepochen, also beginnend mit der urindischen Zeit. Wir haben dann das letzte Mal relativ ausführlich die urpersische Zeit besprochen und werden uns heute in die ägyptisch-chaldäische Zeit begeben.

Wiederholendes zur urindischen Kulturepoche - Epoche der Einheit 0:01:14

Vielleicht ein bisschen noch als Nachklang zur urpersischen Zeit, da tritt das Prinzip der Zweiheit sehr stark in Erscheinung, während bei der urindischen Zeit bei der ersten Epoche alles noch in der Einheit beschlossen ist. Also das ist eine Epoche, die noch ganz im Geistigen lebt im Grunde, wo noch die Sinneswahrnehmung nicht die große Rolle spielt, sondern eher als Abschattung, als Verfinsterung des geistigen Erlebens empfunden wird. Also das ist so der Übergang von der Zeit der Atlantis, wo die Menschen Großteils noch ein sehr starkes Hellsehen hatten, das heißt, sie erlebten die Welt anders, als wir sie heute erleben. Sie erlebten nicht einfach so wie wir gegenständlich die Welt, sondern wo wir heute Gegenstände sehen, erlebten sie eine Imagination. Also wenn sie den Pflanzen, den Tieren und dergleichen gegenüber traten, dann war viel stärker die Imagination da und nicht das, was wir heute mit den Sinnen sehen. Obwohl sie sich sehr, sehr geschickt in der äußeren Welt bewegt haben. Aber es ist etwas anderes, was man im Bewusstsein erlebt und etwas anderes, was jetzt die Sinne vielleicht direkt übertragen. Und das lief damals eigentlich über das Unterbewusste - gerade die räumlich-sinnliche Wahrnehmung.

Das ist ja, wenn man noch jetzt zurückgeht zu den Tieren zum Beispiel, darf man es sich auch nicht vorstellen, dass bei den Tieren es so ist, dass die die Welt so wie wir leben, das also eine Katze der Maus gegenüber steht und jetzt vielleicht sich gar denkt, ach interessant, die könnte ich fressen oder die ist nett zum Spielen, sondern das ist ein gewaltiges imaginatives Erlebnis für beide, sowohl für die Katze als für die Maus. Selbst wenn sie gefressen wird die Maus, ist es ein gewaltiges Erlebnis. Und nicht unbedingt ein schreckliches. Also das ist ein fast gemeinsames Erlebnis, das da ist, das kann man sich schwer vorstellen.

In der urindischen Zeit beginnt sich aber jetzt dieses hellsichtige, dieses imaginative Erleben zu verdunkeln. Und daher empfindet man das immer mehr, dass sich ein Schleier darüber legt über die geistige Welt. Und dieser Schleier, dieser dunkle Schleier der Maya, wie sie es nennen, das ist die Sinneswelt die auftaucht. Aber zunächst also noch eben wie ein dunkler Schleier, noch mit wenig Details, sondern etwas, was das Geistige verfinstert.

Wiederholendes zur urpersischen Kulturepoche - Epoche der Zweiheit 0:03:46

In der urpersischen Zeit, mit der wir uns das letzte Mal beschäftigt haben, tritt aber jetzt dieser Gegensatz sehr stark hervor von einerseits schon dieser dunklen Welt, die aber immer wichtiger wird, vielleicht auch etwas Bedrohliches hat und einer lichten Welt, in der man das Geistige noch spürt, zwar nicht mehr ganz so wesenhaft spürt, aber man sieht noch die Aura des Geistigen. Man sieht namentlich die Aura dort, wo die Sonne ist, die große Sonnenaura, das ist das, was die Urperser dann den Ahura Mazdao nannten, die „mächtige Aura“ eigentlich heißt es auf Deutsch übersetzt. Es ist ja so, gerade das Persische zählt ja zu den indogermanischen Sprachen dazu. Also das ist unsere Sprachfamilie eigentlich. Und da gibt es ganz interessante Anklänge. Und der Gegenpol halt zu dieser lichten Sonnenaura, zu diesem Ahura Mazdao, manchmal auch Ormuzd genannt, ist der Ahriman, der finstere Ahriman. Ahri-Man, im Englischen würde man sagen angry man, also der Finstere, der Zornige, das ist der Herr Ahriman. Der ist der Düstere irgendwo.

Das Dunkle, Finstere als Entwicklungsaufgabe 0:05:07

Und die Urperser erkennen aber jetzt, dass diese finstere Welt auch natürlich eine Aufgabe für sie bereit hält, dass sie irgendwo erforscht werden muss, dass sie in Erfahrung gebracht werden muss und dass sie auch eine Welt der Auseinandersetzungen ist. Ja, da beginnt auch ein Bewusstsein langsam dafür, dass das auch für das geistige Leben eine große Bedeutung hat, dass da ein finsteres Reich ist, das auch irgendetwas mit dem Reich des Todes zu tun hat.

Das Erleben nach dem Tod - Lebenspanorama in sinnlichen Bildern (etwa drei Tage lang) 0:05:40

Wir haben das letzte Mal ja auch - sehr deutlich glaube ich - gesprochen darüber, dass das Erleben nach dem Tod etwas anderes ist im Grunde als dieses dunkle Reich da unten. Also das erste, was man erlebt nach dem Tod, ist etwa drei, dreieinhalb Tage nach dem Tod, in dieser Zeit in diesen drei, dreieinhalb Tagen, erlebt man das vergangene Erdenleben durchaus noch in sinnlichen Bildern. Das ist als eine Erinnerung an das sinnliche Leben, das man aber mit einer sehr großen Distanz betrachtet, aber mit einer ungeheuren Freudigkeit auch, egal auch wenn es nämlich üble Erlebnisse waren, schwere Erlebnisse waren, man sieht sie - wie soll ich sagen - mit großem Interesse. Man sieht jetzt eigentlich, was hat mir dieses Erdenleben gebracht irgendwo? Was war eigentlich seine Bedeutung? Zum Beispiel, wenn im Islam verheißen wird, namentlich im Kampf sterben für den Islam, dass die gleich ins Paradies kommen, dann beziehen sich diese Schilderungen eigentlich immer auf dieses Lebenspanorama. Da wird also das ganz, ganz intensiv erlebt und das ist ein wunderschönes Erlebnis.

Das Erleben nach dem Tod - rein seelisches Erleben im Kamaloka 0:07:03

Und dann, nach diesen drei, dreieinhalb Tagen kommt ein gewisser Schnitt, weil dann verflüchtigt sich diese Lebensrückschau. Alles sinnliche Erleben, alles sinnesartige Erleben geht weg und man geht jetzt in ein rein seelisches Erleben über. Nicht wahr, es ist zwar bei dem sinnlichen Erleben natürlich auch ein seelisches Erlebnis dabei, aber jetzt fallen die sinnlichen Elemente völlig hinaus und wir leben in reinen Imaginationen im Grunde. Und die reinen Imaginationen haben mit dem Sinnlichen nichts mehr zu tun. Daher lassen sie sich sehr schwer schildern. Auch wenn Rudolf Steiner viele Imaginationen beschreibt, dann beschreibt er sie zwangsläufig in sinnlichen Bildern, weil wir für etwas anderes im Grunde gar keine Worte haben.

Aber man darf nicht die sinnlichen Schilderungen verwechseln mit dem, was die Imagination in Wirklichkeit ist. Sie sind rein seelisches, nicht-sinnliches Erlebnis. Das ist wichtig! Und das ist das Erleben in der Seelenwelt. Man könnte sagen, es ist ein, die Seelenwelt besteht aus einem Wechselspiel von Sympathie- und Antipathiekräften. Wobei Sympathie und Antipathie aber hier in einem sehr großen und sehr objektiven Sinn zu nehmen sind. Also nicht so unser kleinliches „Das mag ich“ oder „Das mag ich nicht“, sondern Sympathie heißt, ich habe das Bestreben mich mit der geistigen Umwelt zu verbinden. Antipathie heißt, ich ziehe mich mehr in mich zurück. Das ist der große Rhythmus, der dann, wenn wir durch die Seelenwelt durchgehen, sich immer wieder abspielt. Zustände wo wir uns mehr auf uns selber zurückziehen und daher dann die geistige oder seelische - besser gesagt - Außenwelt weniger wahrnehmen. Und eine andere Phase, wo wir uns mehr an diese seelische Außenwelt wenden. Das wechselt so rhythmisch. Im Kamaloka, überhaupt am Anfang, ist es allerdings noch sehr unrhythmisch, das wechselt also sehr, sehr unregelmäßig am Anfang. Der Rhythmus stellt sich erst so im Laufe der Zeit ein.

Frage einer Zuhörerin: Ist das bei ihnen auch so, dass das, was Steiner manchmal schildert mit dieser Einsamkeit?

W.: Ja, ja, damit hängt das zusammen, damit hängt es zusammen. Also vor allem das Problem ist, wenn Menschen heute, weil wir doch in einer sehr materialistischen Zeit leben in gewisser Weise - vielleicht auch leben müssen, weil damit eine Aufgabe verbunden ist - aber dann tun sich viele Menschen in der Zeit, wo sie in die Seelenwelt gehen, in das sogenannte Kamaloka, anfangs sehr schwer, weil sie dann die seelische Außenwelt kaum wahrnehmen, kaum ihrer bewusst werden. Und sie spüren eigentlich so etwas wie ein eisiges Auf-sich-selbst-konzentriert-sein und so eine ganz eisige, frostige Einsamkeit. Und das ist das Problem, das ist auch das Problem dann oft für die Zurückgebliebenen, dass es schwer ist, da in seelischen Kontakt zu kommen. Aber man kann also sehr viel tun von uns hier unten, auch wenn man wirklich ein Bewusstsein fürs Geistige hat und sich zuwendet geistig dem Toten, dann kann das eine gewisse Öffnung bedeuten. Weil es natürlich leichter ist, sich mit Menschen zu verbinden, die man schon aus dem Erdenleben kennt, als Menschen, die da drüben sind, die man vielleicht nicht kennt, vielleicht sind darunter welche aus dem eigenen Familienkreis, die schon vorausgegangen sind. Aber es sind auch viele andere herum. Und Menschen, die halt keinen Bezug zum Geistigen hatten im Erdenleben, tun sich sehr schwer, das zu differenzieren.

Also sie spüren das so wie ein Rauschen im Hintergrund, dass da geistige Wesen sind, so wie beim Ton halt, aber sie können es nicht heraushören sozusagen die einzelnen seelischen Stimmen. Und das ist sehr belastend dann. Aber das heißt, wenn wir von uns hier unten seelisch unsere Stimme kräftig erheben, dann kann das einen Durchbruch bedeuten. Also da können wir sehr, sehr viel helfen. Und wir haben das letzte Mal auch von den Zeit der vierzig Tage und so gesprochen. Also das ist auch so ein wichtiger Punkt. Also nach vierzig Tagen ist auch wieder ein neuer Sprung, der passiert und da kann man dann besonders viel helfen. Also da fängt nämlich auch langsam an, sich so ein gewisser Rhythmus eben auszubilden zwischen Hinausgehen in die seelische Umwelt und mehr auf sich zurückziehen. Und da kann man also sehr viel gerade unterstützen. Also das kann ein besonderer Moment des Aufwachens auch sein, der mit diesen vierzig Tagen verbunden ist. Also dass man dann etwas mehr mitbekommt von der seelischen Umwelt, in der man ist.

Wo liegt das dunkle Reich? Die Unterwelt im Erdinneren 0:12:52

Ja, das ist dieses eigentliche Reich des Todes, wie man es also normalerweise heute erlebt. Aber wo ist dieses eigentliche Reich des Todes, dieses finstere Reich? Das ist nämlich nicht dieses Reich in Wahrheit. Es gibt nämlich nicht nur diese obere Seelenwelt und da gehört trotz allem auch das Kamaloka dazu, sondern es gibt auch eine untere Seelenwelt. Wenn man sich ein Bild dafür machen wollte, könnte man sagen, die obere Seelenwelt, die obere Astralwelt, jetzt was das Kamaloka betrifft, das hängt mit der Mondensphäre zusammen, während diese untere Astralwelt eben mit dem Erdinneren, mit der Unterwelt zu tun hat. Also man sieht sehr deutlich, dass etwa so ab der ägyptischen Zeit und dann besonders auch in der griechisch-lateinischen Zeit kommt sehr stark das Bewusstsein für diese untere Welt. Darum spricht man da ganz besonders von der Unterwelt. Die Inder, die Urinder hätten noch nicht von einer Unterwelt gesprochen. Für sie war der Tod eigentlich ein Hinaufgehen in dieses lichte Reich und sie haben von Anfang an eigentlich selbst diesen Durchgang durchs Kamaloka relativ licht und hell empfunden. Und dorthin haben sie gestrebt. Also im Grunde war das eine Befreiung dort hineinzugehen, weil sie dort ihre eigentliche Heimat gesehen haben.

Neun Höllenkreise bei Dante 0:14:24

Aber bis zur Zeitenwende, also bis zum Erdenleben des Christus, dann bis zum Mysterium von Golgatha zu, hat sich das immer mehr dazu gemischt, dieses Erleben der dunklen Welt, also das, was man mit den Schrecken der Unterwelt auch bezeichnen kann, und wo die Griechen dann sagen, wo sie in der Odyssee so schön heißt: „Lieber ein Bettler in der Oberwelt als ein König in der Unterwelt.“ Weil alles, was du aus Erden mitgenommen hast, was da bedeutend war, was dich groß gemacht hat, dort zählt das alles nicht und dort bist du ganz im Düsteren unten. Egal wie groß du oben warst. Und es gibt also diese untere Astralwelt und die verschiedenen Schichten - ich habe das letzte Mal auch erzählt wie der Dante das ja so schön schildert mit den neun Höllenkreisen, die zusammenhängen mit den neun Schichten des Erdinneren, die auch R. Steiner beschreibt - also da sind schon ziemlich grimmige Erlebnisse zu machen.

Das dunkle Reich: Ein Spiegelbild der höheren geistigen Hierarchien 0:15:28

Es ist aber auch so und wir werden dann sehen, dass, wenn wir unser heutiges konkretes Thema, also die ägyptische Zeit angehen, diese untere Welt ist in gewisser Weise aber ein Spiegelbild, aber halt ein dunkles Spiegelbild der ganzen oberen Welt. Nicht wahr, wir können in der oberen Welt neun Engelhierarchien unterscheiden. In der Unterwelt gibt es auch diese neun Sphären, die sind eine Art Spiegelbild. Und je tiefer man hinunter geht, desto stärkere, aber jetzt dunkle Kräfte sind es. So wie wenn wir nach oben immer weiter hinaufsteigen, kommen wir zu immer höheren geistigen Wesenheiten. So ist es, wenn wir ins Erdinnere steigen - jetzt mit dem Bewusstsein natürlich, nicht äußerlich, dass wir hineinbuddeln - da findet man nichts. Aber wenn wir Seelisch-Geistig hinein steigen, dann haben wir es mit immer stärkeren dunklen Kräften zu tun. Dunkle Kräfte, die aber eine Aufgabe haben. Auch darüber sprachen wir. Dass dieses dunkle Reich eben gerade dazu notwendig ist, um uns die Freiheit zu ermöglichen.

Das dunkle Reich ist bis zur Zeitenwende nicht einsehbar für die höheren geistigen Hierarchien 0:16:37

Dieses dunkle Reich ist nämlich so, dass bis zur Zeitenwende auch die ganzen höheren Hierarchien bis hinauf zum Christus nicht hineinschauen konnten in dieses dunkle Reich. Das ist ihnen verborgen. Und sie haben keinen Einfluss darauf, was dort geschieht. Das heißt, sie haben ganz bewusst, um den Menschen die Freiheit zu ermöglichen, ihre Macht beschränkt, haben sogar, wie R. Steiner so oft schildert, die Widersacher abkommandiert oder eben bestellt dazu, dort ein eigenes Reich zu gründen, das jetzt in einer gewissen Eigenständigkeit agiert und wo die oberen Hierarchien keinen Zugriff, keinen Eingriff darauf haben. Und das haben die Urperser dann auch sehr stark erlebt, diesen Gegensatz des lichten Reiches und des dunklen Reiches und der Mensch, der dazwischen steht. Und sie entwickeln ein erstes Bewusstsein dafür, dass die Menschen das Zünglein an der Waage sind dazwischen, also das heißt nämlich ja nichts weniger, als dass die Entwicklung, wie sie in die Zukunft geht, letztlich vom Menschen abhängt. Nicht wahr, da oben ist ein großer Schöpfungsplan, aber in dem Schöpfungsplan gibt es jetzt - man kann nicht sagen einen weißen Fleck - sondern einen schwarzen Fleck unten, der von ihnen nicht kontrolliert wird und umgekehrt, die Wesenheiten, die jetzt im dunklen Reich sind, also namentlich die ahrimanischen Wesenheiten, wenn man ahrimanisch nämlich im großen Sinne versteht, dann sind es eben alles diese Geister der Finsternis, da gibt es aber auch verschiedene Abstufungen.

Die Abstufungen der Geister der Finsternis im Spiegelbild der Engelhierarchien: Vom Erdmittelpunkt bis zum Kristallhimmel 0:18:22

Also da gibt es die ahrimanischen Wesenheiten im engeren Sinn. Das sind ursprünglich also gefallene oder abkommandierte Erzengelwesenheiten. Aber es gibt also da noch stärkere, es gibt auch gefallene Urengel, wenn man so will, und noch stärkere, es gibt eben das ganze Spiegelbild zu den Hierarchien, die es nach oben gibt, gibt es dann nach unten auch bis ganz in ins Erdzentrum, wenn man hineinkommt, dann entspricht das dem, was jenseits der neunten Sphäre oben ist, weil dort ist das eigentliche höchste geistige Reich. Das steht noch über diesen Hierarchien drüber. Und die Trinität als solche hat ihren Ort - kann man nicht wirklich sagen - aber ihren Wirkungsbereich dort. Und ich habe das letzte Mal auch erzählt, dass der Dante hier sehr wichtig und sehr schön schildert, ja, aber eigentlich auch die himmlischen Hierarchien, diese neun Hierarchien, in Wirklichkeit sind sie auch jenseits dieser neuen Stufen. Sie haben nur ihre Abspiegelung in diesen Planetensphären, also sieben Planetensphären, dann als Achtes die Tierkreissphäre und die Grenze bildet dann der sogenannte Kristallhimmel. Von dem hat man im Mittelalter sehr oft gesprochen. Also das ist sozusagen - man könnte es primitiv sagen - der Hintergrund, an dem die Sterne befestigt sind. Zumindest hat man das später dann so interpretiert. Die Griechen haben als erstes von diesem Kristallhimmel, überhaupt von Kristallsphären gesprochen, allerdings haben sie sich das nicht so primitiv gedacht, dass da irgendeine durchsichtige Sphäre ist, an der die Sterne picken. Das ist halt die moderne Interpretation. Aber in Wahrheit ist dort der Übergang, wo es in ein rein Geistiges übergeht, das nicht mehr irgendwie in räumlichen und zeitlichen Begriffen fassbar ist und dort ist die eigentliche geistige Realität. Aber dasselbe gibt es als Spiegelbild nach unten.

Frage eines Zuhörers: Und Christus ist alles? W.: Na ja, es hat sich geändert der Zustand mit dem Mysterium von Golgatha. Er hat eben bis zum Mysterium von Golgatha sich selber ausgeschlossen auch von diesem dunklen Reich. Das war also ganz bewusst der Schritt, dass auch die ganze Trinität eigentlich gesagt hat: Gut, da unten soll ein dunkles Reich entstehen, das nicht von uns beeinflusst wird, das uns nicht zugänglich ist, das wir nicht kontrollieren können, von dem wir nichts wissen. Darum ist es eben auch dunkel. Dunkelheit heißt im Geistigen immer Unwissenheit in gewisser Weise, nicht wahrnehmen können, nicht erleben können, nicht tätig werden können da drinnen. Das heißt geistige Finsternis im Grunde. Also völlig hilflos dem gegenüber zu stehen.

Das Mysterium von Golgatha: Christus steigt ab in das Reich des Todes - ein bedeutender Wendepunkt 0:21:25

Und das war der ganz bewusste Entschluss. Aber es hat sich geändert mit dem Mysterium von Golgatha. Weil in dem Moment ist der Christus abgestiegen in dieses dunkle Reich. Darum heißt es ja irgendwo so - auch da in der Apokalypse - ich lese euch das vor. Das ist noch am Ende des ersten Kapitels. Also noch bevor jetzt die einzelnen Sendschreiben beschrieben werden. Da spricht der Christus von sich selbst. Er sagt:

„Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot.“

Ich war tot. Das ist ganz wichtig, dass der Christus sagt: „Ich war tot.“ Und damit ist gemeint, ich bin in dieses dunkle Reich hinunter gestiegen. Dort, wo sonst keine der oberen Hierarchien hineinsteigen kann. Bis jetzt zumindest.

„Ich war tot. Dennoch trage ich das Leben der Welt durch alle Äonen. Mein ist der Schlüssel zum Reiche des Todes und der Schatten.“

Er sagt nicht, mein ist der Schlüssel zum Himmelreich. Ist es natürlich auch. Aber das ist hier gar nicht das Wesentliche, sondern das Neue, was durch den Christus jetzt kommt durch das Mysterium von Golgatha ist, dass er jetzt auch den Schlüssel zu dieser Unterwelt hat. Und damit ist aber auch ein Entschluss verbunden, dass der Christus aber jetzt nicht Einfluss nimmt auf dieses Reich da unten, sondern die Einflussnahme dem Menschen überlässt. Und er stärkt den Menschen in seiner Kraft mit diesem Reich umzugehen. Aber er selbst aus sich heraus unternimmt nichts. Nicht der Christus kämpft also jetzt gegen den Ahriman da unten, sondern er unterstützt uns dabei, wenn wir gegen ihn kämpfen. Aber wir müssen tätig werden. Das ist sozusagen das, weil wenn das nicht der Fall wäre, dann würde die Freiheit aufgehoben, dann richtet der Christus halt alles, und dann würde es so passieren, wie bei den ganzen Hierarchien, die über uns stehen, die einerseits das Privileg haben, dass sie nicht irren können aus sich heraus, dass sie immer in der Wahrheit leben, immer das Richtige tun, indem sie den göttlichen Willen erfüllen, je nachdem wie sie dazu bestimmt wurden. Aber da ist keine Freiheit drinnen.

Die Freiheit des Menschen - die höheren geistigen Hierarchien kennen die Freiheit nicht 0:24:09

Also auch das ist ja ein gewaltiges Wort, dass die Engel über uns, die Erzengel usw., dass die die Freiheit, die der Mensch hat, nicht haben. Sondern sie in dem Moment, wo sie Ihr Inneres öffnen, dann öffnen sie sich für das, was oben von der Trinität herunter strömt, das strömt in sie ein und je nach ihrem Entwicklungsgrad werden sie dann tätig und erfüllen diese Aufgabe. Da gibt es kein Überlegen. Soll ich das tun oder soll ich das nicht tun? Oder nein, ich würde es lieber anders tun. Sondern sie erfüllen das. Also sie haben eigentlich keine Wahl. In dem Moment, wo Sie in Ihr Inneres gehen, haben Sie Geisterfüllung, namentlich bei den Engelwesenheiten im engeren Sinne, also den Engeln, Erzengel, Urengel ist das ganz stark der Fall.

Bei den Hierarchien, die darüber kommen, kommt noch was Stärkeres dazu. Aber die sind in Wahrheit noch stärker dann in dem drinnen, dass sie den Willen der Gottheit erfüllen. Also bis zu den höchsten drei Stufen, also die Throne und dann die Cherubim und die Seraphim, also die den Anblick Gottes haben, die das Antlitz Gottes sehen, die sehen sozusagen die höchsten Gottesbefehle wenn man so will, und die führen sie einfach aus. Nichts anderes. Und sie haben nicht die Entscheidungsmöglichkeit, darüber zu sagen, das will ich tun oder das will ich nicht tun. Oder können wir es nicht vielleicht anders machen? Und der Christus hat es aber auf sich genommen, sich mit diesem unteren Reich zu verbinden, dabei aber den Menschen die absolute Freiheit zu lassen, das heißt von sich aus greift er nicht ein. Sondern wir müssen uns mit ihm verbinden, dann haben wir den Zugang zur höchsten Quelle nämlich unmittelbar. Das ist nämlich auch etwas sehr Interessantes. Die Engelwesenheiten zum Beispiel nehmen wir jetzt wirklich die Engelhierarchie, die über uns steht, die bekommen das, was von der höchsten Quelle fließt, aber durch acht Stufen, die noch über ihnen stehen, fließt das herunter.

Und was dann unten bei ihnen ankommt, das ist ihre Aufgabe. Beim Menschen gab es diese Möglichkeit auch und gibt es noch immer. Aber es kommt eine neue Möglichkeit dazu, dass im Ich seit dem Mysterium von Golgatha der unmittelbare Zugang zur oberen Quelle da ist. Und der Christus hilft uns nur so viel davon zu nehmen, als wir halt nach unserem Entwicklungsgrad ertragen können, damit wir nicht geblendet werden. Weil wenn wir diese volle Quelle spüren würden, wäre das viel zu stark natürlich für uns. Also das ist vor allem uns eine Hilfe, dass er so wir ein Filter geradezu wirkt, also wie so ein Sonnenschutz, dass wir nicht geblendet werden von diesem Licht. Dabei unterstützt er uns. Aber er bestimmt nicht, was wir damit tun.

Freiheit - ein neues Schöpfungsprinzip: Zusammenwirken vieler unabhängiger Zentren aus der Freiheit heraus 0:27:13

Und damit wird ja wirklich ein neues Schöpfungsprinzip im Grunde angeregt, dass es jetzt ja viele Menschen-Iche gibt und eine im Grunde neue Schöpfung entsteht, die nicht aus einem Zentrum kommt, sondern aus vielen Zentren, die zusammenwirken. Das ist das ganz Neue. Ich meine, bei den Engelhierarchien muss man nicht noch Brüderlichkeit oder so etwas fragen, weil die Einheit ist von vornherein gegeben dadurch, dass sie aus einer Quelle gespeist werden. Man hat dieses hierarchische Prinzip. Jetzt beim Menschen-Ich, das ist auf einer Ebene im Grunde. Und das ist die große Aufgabe, die wir lernen müssen. Schaffen wir es zusammenzuwirken, dass trotzdem eine gemeinsame Schöpfung daraus wird. Das wird eine Bedeutung schon haben für das Neue Jerusalem, das heißt für die nächste Inkarnation unserer Erde, wenn man so will. Das ist das, was in der Apokalypse als das Neue Jerusalem bezeichnet wird. Also da haben wir noch ein bisschen Zeit bis dorthin. Und das ist nicht der letzte Schritt.

Menschheitsentwicklung - in fernster Zukunft werden die Menschen Schöpfergötter sein, wie die Elohim im Alten Testament. Das ist zumindest der Plan 0:28:32

Danach wird es noch weitere planetarische Inkarnationen unserer Erde geben, wo wir weiter reifen, bis wir einmal so weit sind - aber das geht eigentlich schon über unseren Blickhorizont hinaus - wirklich selber alleine einen ganzen Kosmos oder in gewisser Weise alleine einen ganzen Kosmos zu schaffen. Schon in Verbindung mit der geistigen Quelle oben, aber wo wir so mächtig sind, wirklich eine ganze Welt zu erschaffen. Also wo wir auf einer Stufe sind wie die Schöpfergötter der Bibel.

Frage eines Zuhörers: Meinst du jetzt alleine die Menschheit in ihrem Zusammenhang oder jedes Ich alleine?

W.: Na ja, die Menschheit in ihrem Zusammenhang. Die Menschheit in ihrem Zusammenhang. Also es ist dann nicht unbedingt so, dass jeder seinen eigenen Kosmos schafft, sondern das neue Prinzip ist gemeinsam einen Kosmos zu schaffen und dieses Gemeinsam-Schaffen, in gewisser Weise ist es bei der Erdenschöpfung ja schon dadurch leise vorgebildet, eben mit den Schöpfergöttern der Bibel, den Elohim, die genannt werden, und es heißt ja in Wahrheit im Alten Testament in der Genesis im ersten Kapitel, nicht: im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Das ist zwar die Standard-Übersetzung, aber im Hebräischen

„Bereschit bara Elohim et HaSchameim we et HaArez“, also „Im Anfang schufen die Elohim den Himmel und die Erde“.

Elohim ist aber eine Mehrzahl. El ist der semitische Gottesname, der Standard-Gottesname sozusagen und Elohim ist die Mehrzahl. Da man das natürlich bei den Theologen nicht so sehr gerne sieht, dass da eine Mehrzahl plötzlich ist, sagt man halt naja, das ist so wie der Pluralis majestätis, so wie man sagt „Eure Hoheit“ oder „Wir, der Kaiser haben beschlossen“. Wir - also auch eine Gemeinschaft. In Wahrheit kommt ja dieser Pluralis auch daher, dass wirkliche Herrscher, die noch aus dem Geistigen schöpfen konnten, tatsächlich den Eindruck hatten, ich mache das nicht alleine, ich herrsche nicht alleine über das Volk, sondern mir helfen geistige Wesenheiten. Also namentlich der Volksgeist ist mit mir und der leitet mich. Also er hat sich nicht alleine gefühlt. Und so war es in etwa bei diesen Elohim auch, dass nämlich durch diese Gemeinschaft der sieben Elohim, also R. Steiner schildert sehr deutlich, dass es sieben sind, aber durch diese Gemeinschaft der sieben Elohim beginnt der Christus zu wirken, als ihr gemeinsames, großes Ich sozusagen. Und nämlich ab einem bestimmten Zeitpunkt, der auch im ersten Kapitel der Genesis geschildert wird, da heißt es zunächst noch:

„Die Erde war wüst und leer und Finsternis über der Tiefe. Und der Geist der Elohim schwebte über der Finsternis.“ Ruach Elohim…. .

Und die Elohim sprachen - Christus wirkt durch die sieben Elohim Und dann fangen sie aber zu sprechen auch plötzlich.

„Und die Elohim sprachen, es werde Licht und es ward Licht.“

Die Elohim sprachen! Bis dahin haben sie noch nicht gesprochen. Plötzlich wirkt das Wort durch sie. Und das Wort, das durch sie wirkt, ist in Wahrheit der Christus. Also ab dem Moment beginnt etwas Neues, nämlich dass durch die Gemeinschaft der sieben Elohim, der Christus, wirkt. Also da ist etwas vorgebildet bereits das, dass eine Gemeinschaft da ist, die gemeinsam ein Werk hervorbringt. Und die Elohim bilden ja dann auch den Menschen nach ihrem gemeinsamen Bild. Nach ihrem gemeinsamen Bild, nicht nach dem Bild des einen Elohim oder des anderen, sondern nach ihrem gemeinsamen. Das heißt, in gewisser Weise ist das Bild zumindest, das sie schaffen und das sich im Menschen beginnt zu verwirklichen, mehr als jeder Einzelne dieser Elohim. Weil jeder hat nur eine bestimmte Schattierung. Erst alle sieben gemeinsam sind so weit, dass der Christus durch sie wirken kann, der vereinigt das jetzt zu einem Gesamtbild. Weil er ist das große, makrokosmische Ich, könnte man sagen. Aber im Menschen entsteht dann das mikrokosmische Ich, nämlich indem die Elohim dann letztlich am Ende der sieben Schöpfungstage bzw. am Ende des sechsten Schöpfungstages in Wahrheit, weil der siebente ist der Tag der Ruhe, aber am Ende des sechsten Schöpfungstag opfern sie im Grunde ihr Ich hin. Sie haben hier auch ein Ich, aber es ist anders als das Menschen-Ich. Sie opfern es hin. Aus dem Funken entsteht das menschliche Ich, aber das hat jetzt eine andere Qualität. Es hat eine andere Qualität, bei dem diesen Funken jetzt die Freiheit ermöglicht wird, sagen wir es einmal so. Man kann nur sagen ermöglicht, weil mehr Freiheit heißt dann schon, ergriffen muss es dann selber werden. Also es ist nicht nur ein Zündfunke. Daher ist natürlich in diesem Funken, der da ist, nicht die ganze Weisheit der Elohim drinnen, sondern das fängt jetzt bei Null an. Also die erste Tat ist, dass das Ich lernt: Ich muss mich selber schaffen. Das ist die erste Tat eigentlich. Ich bin nur dadurch da, dass ich mich selber schaffe. Und zwar ganz unabhängig von allem anderen. Es ist ein großer Ausflug, den wir gemacht haben.

Menschheitsaufgabe - das dunkle Reich verwandeln 0:34:32

Ja, und in dieser Kraft unterstützt uns jetzt der Christus, seit er in dieses Totenreich hinabgestiegen ist. Aber eben vollkommen freilassend, das hat der Christus gelernt, auch wenn er jetzt hineinschauen kann in dieses dunkle Reich - ja, man muss wirklich sagen, er hat es gelernt, indem er da hinunter gestiegen ist - dass er sagt, ich lasse aber trotzdem den Menschen die Freiheit. Ihr Menschen müsst dieses dunkle Reich verwandeln. Das ist eure Aufgabe! An dem entwickelt ihr eure Freiheit. Und ihr müsst zum Schluss soweit sein, dass ihr aus Freiheit euch entscheidet für das helle Reich oder für das dunkle Reich. Und im Idealfall wäre es so, dass die Menschen eben an der Lösung dieses dunklen Reiches arbeiten und es auch zu einem lichten Reich verwandeln. Dann gibt es wieder ein neues, lichtes Reich, aber ein Reich, in dem trotzdem die Freiheit drinnen ist, weil die dann in jedem einzelnen Menschen-Ich verankert ist.

Iraner und Turanier: zwei gegensätzliche Völker Urpersiens 0:35:40

Und die Wichtigkeit dieser Aufgabe spürte man bereits in der urpersischen Zeit. Also dass da im Menschen-Ich etwas ganz Besonderes ist. Dieses Menschen-Ich, das zwischen Licht und Finsternis genau dazwischen steht. Und es gab auch äußerlich so einen Gegensatz, gerade in der urpersichen Zeit zwischen den persischen Völkern, den Iranern, also die war ja vor allem im Hochland des Iran zentriert diese urpersische Kultur, hat zwar natürlich weiter ausgestrahlt, aber dort war das eigentliche Zentrum, und wirklich auch im Hochland noch, wo man also der oberen Welt näher sich fühlte in einer gewissen Weise, und dann sogar noch auf Berge hinauf ging und dort Heiligtümer errichtete, Feuerstätten errichtete, das Feuer war sehr wichtig in dieser urpersischen Zeit. Und als Gegensatz dazu gab es aber das Tiefland von Turan und das vor allem von Nomaden Völkern, den Turaniern sozusagen bevölkert war.

Von denen leiten sich eine Menge Völkerschaften ab. Viele, die man heute als mongolische Völker bezeichnet, das ist aber nicht ganz richtig diese Bezeichnung, aber es waren auf jeden Fall Reitervölker, mit denen haben die Hunnen durchaus etwas zu tun, mit denen haben die Turkvölker etwas zu tun. Es gab sogar im 19. Jahrhundert bis ins 20. hinein sogar so eine panturanische Bewegung, die namentlich von Ungarn ausging. Die Ungarn gehören auch zu diesen Turkvölkern irgendwo dazu, also zu diesen turanischen Völkerschaften, die sich dann sehr stark verbunden haben damit, und da gab es also zur Zeit des Ersten Weltkriegs und ein bisschen danach noch sehr stark eine Bewegung, ja sozusagen turanische Völker der Welt, vereinigt euch! Also, als Gegensatz eben zu den semitischen Völkern einerseits, aber auch zu den indogermanischen Völkern, so als etwas dagegen.

Ursprung der Turanier und das Ende von Atlantis durch den Missbrauch magischer Kräfte für egoistische Zwecke 0:37:47

Und das hatte wieder eine lange, lange Vorgeschichte, weil diese Turanier haben ihren Ursprung auf der alten Atlantis. Und zwar bei den Urturaniern. Und diese Urturanier hatten eine wichtige Aufgabe, das war also die vierte Zeitperiode der Atlantis, also das geht weit, weit in die Vergangenheit hinein. Und gerade diese Urturanier entwickelten starke, man würde heute sagen, magische Kräfte. Man darf sich ja nicht vorstellen, dass die so schon ganz so verkörpert waren wie wir diese Atlantier namentlich in der damaligen Zeit. Sie waren also noch sehr, sehr viel mehr verbunden mit der ganzen Natur herum. Und es gab aber schon trotzdem ein gewisses egoistisches Element, das sich entwickelte, also das auch ein Herausgehen hatte, aber trotzdem noch sehr starke magische Verbindung mit der Natur bestand. Und aus dem Missbrauch dieser magischen Kräfte für mehr oder minder egoistische Zwecke wurde letztlich dann der Untergang der Atlantis provoziert.

Also das heißt das, was dann zu den großen Überflutungen geführt hat. Und das hängt aber sehr stark mit den Naturrhythmen zusammen. Also das heißt, die Menschen hatten eine Verbindung mit diesen Naturrhythmen bis hinein in die Eiszeit-Rhythmen. Man könnte sagen, die atlantische Zeit hängt zusammen mit der letzten Eiszeit, die dann so vor 10.000 Jahren etwa dann ausklingt und da sind dann die großen Überschwemmungen. Und dann ordnet sich das ganze Antlitz der Erde neu.

Und dann zieht ein kleiner Strom wirklich bis nach Indien hinein letztlich, also zuerst noch nach Tibet, Darin-Becken, Hochland von Tibet und von dort nach Indien hinein, und von dort beginnt die nachatlantische Kultur. Und das waren aber interessanterweise gerade die Völkerschaften, die hatten keine magischen Kräfte mehr, die hatten kaum mehr das Hellsehen, die Wenigsten, die urindische Zeit ist halt noch so ein Übergang. Aber schon in der urpersischen Zeit hatten viele dieses Hellsehen nicht mehr. Und sie sahen vor allem die geistigen Wesenheiten nicht mehr. Sie  hatten zwar noch gewisse Imaginationen, aber die waren schon sehr schwach. Die waren schon sehr verdunkelt. Aber sie entwickelten bereits sehr stark so etwas wie ein Verstandesdenken.

Das unglaubliche Gedächtnis der Atlantier - Entstehung des Verstandeswissens 0:40:31

Frage eines Zuhörers: Gedächtnis?

W.: Naja, Gedächtnis hatten sogar die Atlantier insgesamt viel stärker. Die Entwicklung des Gedächtnisses, so wie wir es heute kennen, das eben mit dem Verstandeswissen sehr stark verbunden ist, ist nämlich im Grunde ein winziges Abbild oder eigentlich sogar etwas Verwandeltes von dem, was die Atlantier an Gedächtnis hatten. Die Atlantier hatten ein unglaubliches Gedächtnis. Ein Gedächtnis, das sogar in den Frühzeiten der Atlantis über das eigene Leben zurück reichte, in den eigenen Stamm hinein, in die eigene Familie hinein. In der Bibel findet man dazu deutliche Hinweise, die man sich sonst gar nicht so gut erklären kann, wenn es zum Beispiel vom Methusalem heißt, der wurde, was weiß ich, über 900 Jahre alt.

Da denkt man sich, wie ist denn das zugegangen? Ja, erstens hat man sich damals noch nicht als individuelles Ich empfunden, sondern was man als Ich empfunden hatte, war der ganze Stamm, die ganze Großfamilie. Das war mein Ich. Ich bin Methusalem, und meine Schwester ist auch Methusalem, und mein Bruder ist auch Methusalem, und mein Onkel ist Methusalem. Wir alle sind Methusalem. Und das seit vielen, vielen Generationen. Und das Gedächtnis hat getragen über diese ganzen Generationen hinauf, bis zum ersten Urahn, der vielleicht eine ganz besondere Tat gesetzt hat, wodurch dieser besondere Stamm sich herausgebildet hat, der dann einen eigenen Weg gegangen ist. Und das trug man im Bewusstsein in allen Details. Und man brauchte zu der Zeit natürlich auch nicht so etwas wie Schrift, wo soll man das aufschreiben, wenn ich es in lebendigen Bildern, in mächtigen Imaginationen immer gegenwärtig habe. Natürlich hat man sich das auch erzählt. Also die Sprache ist eigentlich viel auch aus dem heraus entstanden, dass man sich dann gegenseitig erzählt hat und in dem gelebt hat. Aber es war eben nicht so wie heute, man hat eine Geschichte gehört und dann stellt man sich das halt ein bisschen bildlich vor, sondern man war einfach wie eins zu eins dabei.

Unser heutiges Gedächtnis ist ja im Grunde total blass und selbst wenn man  ein tragisches Erlebnis hatte, wie das vor zwanzig Jahren war, so ist es heute in der Regel dann immer vergleichsweise blass zu dem augenblicklichen Erlebnis, das man damals hatte. Beim Atlanter war das nicht der Fall. Sondern er hatte es praktisch so, als wäre es gegenwärtig. Und er hatte es aber noch nicht als rein sinnliches Erlebnis, sondern als übersinnliches Erlebnis gegenwärtig. Das heißt, man würde es dann heute in  mythologischen Bildern schildern. Die Mythologien sind Reste von dem, Resterinnerungen an das eigentlich.

Gegensatz Iraner (lichte Kräfte, Anhänger des Ahura Mazdao) und Turanier (dunkle magische Kräfte): Schamanismus 0:43:29

Ja, also dieser Gegensatz, dieser Gegensatz, der sich jetzt - jetzt kommen wir wieder zur urpersischen Zeit - zwischen den Iranern, also den Anhängern des Ahura Mazdao und den Turaniern, die also die Nachfahren dieser atlantischen Magier waren, wenn man so will, die aber natürlich eine große Aufgabe haben auch mit diesen dunklen Kräften irgendwie umzugehen. Das ist auch so. Das kann schiefgehen, kann aber auch gut gehen. Und das sind Dinge, die zum Beispiel im Schamanismus durchaus auch eine Rolle spielen, die sprechen ja auch sehr deutlich, also im Schamanismus, von den drei Weltbereichen, dem oberen Weltbereich, dem mittleren, in dem der Mensch lebt und dem unteren Weltbereich, zu dem aber auch die Mutter Erde zählt. Also wo auch die heilsamen Kräfte drinnen sind, wo aber auch finstere Dämonen lauern.

Und wenn man sich mit denen einlässt, kann es halt gefährlich werden. Aber manche versuchen es natürlich auch zu Machtzwecken auszunützen. Also da sind starke Rückerinnerungen natürlich auch an die atlantische Zeit da. Vor allem weil man ja im Schamanismus dann ganz in die Trance verfällt, das heißt man ist mit dem Wachbewusstsein, mit dem Ich-Bewusstsein überhaupt nicht dabei. Also wenn der da drinnen ist, er schildert, er ist in Trance, er schildert das, er nimmt die, die um ihn Herumsitzen mit und wenn er aufwacht, weiß er eigentlich nichts davon. Er nimmt nichts mit davon. Also das ist eigentlich etwas, was aus der alten Zeit kommt.

Aber das ist wichtig auch trotz allem in der Menschheitsentwicklung, dass alte Elemente erhalten bleiben, weil die neuen, die kommen, nicht wahr, wenn wir heute in eine geistige Schau treten, ist es ein ganz anderer Weg, weil heute muss das Ich ganz wach und bewusst dabei sein. Nur, was wir da heute schon können, ist verdammt wenig. Das ist noch ganz wenig. An gewisse Dinge kommt man eigentlich gar nicht heran, wo diese alten Strömungen aber noch heran können. Weil die noch ganz alte Fähigkeiten haben, die auch sehr stark dann mit der Leiblichkeit verbunden sind, also mit den Leibeshüllen überhaupt, also Astralleib, Ätherleib, aber auch sogar bis in den physischen Leib hinein. Das sind gerade die Kräfte, die helfen, sehr stark mit dem dunklen Bereich unten sich zu verbinden. Dort kommen wir erst sehr anfänglich hinein.

Anmerkung eines Zuhörers: Die Gefahr ist dann doch, dass diese Medien, sagen wir einmal so, der Schamane das dann auch missbraucht.

W.: Die Gefahr besteht. Die Gefahr besteht. Da scheiden sich natürlich auch die Geister. Ich meine, es gibt also viele Schamanen, die eben natürlich um diese Gefahr sehr genau wissen und deren Training dann ganz genau darauf abzielt, dass sie ihr Astralisches, ihr Ätherisches soweit reinigen, dass diese Gefahr nicht besteht, weil der Antrieb, egoistisch zu werden zum Beispiel, die steckt vor allem im Astralleib drinnen. Es gibt aber natürlich auch andere, die gerade dieses egoistische Element dann besonders schulen. Da geht es dann ins Schwarzmagische hinein. Das ist die Problematik.


Anmerkung eines Zuhörers: Der Übergang ist fließend.

W.: Der Übergang ist fließend. Aber es gibt natürlich welche, die trotzdem ganz im guten Bereich sind. Und es gibt welche, die relativ extrem im schwarzen Bereich drinnen sind. Aber der Übergang ist natürlich fließend.

Für die Auflösung der Karmapäckchen braucht es den Ich-Impuls 0:47:23

Die große Aufgabe, dann das dunkle Reich eben wirklich zu erlösen, das kann aber nur durch den Ich-Impuls dann geschehen. Also der unterstützt wird durch den Christus-Impuls. Also was man auf dem alten Weg kann, man kann mit einer gewissen Schulung, mit einer gewissen Sicherheit dann sagen, gut, mit dem dunklen Reich, das lasse ich zur Seite, mit dem beschäftige ich mich nur insofern, als ich sehe, welche Gefahren dort liegen, und ich schaue, dass ich diese Gefahren umgehe,  und nehme die Kräfte aus dem lichten Reich. Nämlich auch aber die guten Kräfte, die im Unterirdischen sind. Weil es sind ja nicht nur schlechte Kräfte. Das ist eben auch der Punkt. Also das ist sehr, sehr differenziert eigentlich. Aber auflösen können wir sie erst bewusst aus dem Ich heraus und da sind wir noch am Anfang. Also das habe ich ja auch in den vergangenen Vorträgen geschildert, die primäre Aufgabe, die wir jetzt eigentlich schon beginnen können und beginnen sollten, dass wir aus der Kraft unseres Ich heraus unseren Astralleib verwandeln. Im Astralleib ist auch unser Karma drinnen. Also das sind auch unsere ganzen Verfehlungen drinnen. Da habe ich das letzte Mal sehr deutlich darüber gesprochen, dass diese Karmapäckchen, wenn wir nach dem Tod hinübergehen, dann durch das Lebenspanorama und dann aufsteigen durch das Kamaloka eben und dann weiter durch die Planetensphären, die Karma Päckchen bleiben zunächst einmal liegen, nämlich alles das was wir im Kamaloka nicht auflösen können. Das bleibt unten. Das bildet eigentlich den Großteil dieses dunklen Reiches da unten. Dort sind unsere Verfehlungen, das eigentlich Finstere. Das Böse sind nämlich nicht die ahrimanischen Wesenheiten, sondern das haben wir erzeugt dadurch, dass wir halt zu einseitig ihren Verführungen und ihren Verlockungen verfallen sind.

Frage eines Zuhörers: Kann man dann sagen, wenn wir dann weiterziehen in die höheren Reiche nach dem Kamaloka, dass dann die, also unsere Verfehlungen, die wir gemacht haben im Erdenleben, die bleiben dann dort und werden aber wahrscheinlich von ahrimanischen oder von anderen Geistern benutzt? W.: Ja, sie werden benutzt, ganze richtig! Sie entfalten dadurch auch negative Wirkungen, sie werden benutzt.

Nur wir selber können unsere Karmapäckchen auflösen, sprich: Geistselbst (Manas) entwickeln 0:50:01

Und jetzt ist es aber auch - das haben wir das letzte Mal auch besprochen - so, dass nur wir selber, und zwar jedes individuelle Ich seine Karmapäckchen auflösen kann. Niemand anderer. Also auch wenn es jetzt so schön und hier richtig heißt, der Christus habe unsere Schuld auf sich genommen, dann heißt das nicht, dass er unser Karma auf sich nimmt und es ausstreift irgendwo. Das heißt es eben ganz gerade nicht. Sondern das müssen wir selber machen. Und diese Aufgabe hat begonnen mit der Zeitenwende. Dann können wir wirklich aus dem Ich heraus das auflösen. Und dann können wir insgesamt überhaupt unseren Astralleib verwandeln zu dem, was R. Steiners als das Geistselbst bezeichnet oder was die Inder bezeichnet haben als das Manas.

Manas: Der denkende und handelnde Mensch 0:50:57

Dort heißt es Manas. Manas hat etwas, Manas, Menes, hängt mit dem Denken, hängt mit dem Menschen zusammen. Das Wort Mensch hängt zusammen mit dem Wort Manas. Das Wort mental hängt mit dem zusammen. Alles das leitet sich von dem ab, interessanterweise auch das Wort Hand, manus im Lateinischen, hängt auch damit zusammen. Weil der Mensch ist der denkende und handelnde Mensch. Ja eigentlich entsteht das Denken ursprünglich aus dem Handeln. Er ist der, der aus dem Geistigen heraus handeln kann. Und bevor er das ganz bewusst kann, ist es unbewusst. Aber er erwacht an dem Handeln eigentlich. Dadurch kommt als nächstes ein Handeln, das nur mehr in der Sprache besteht. Das heißt, es ist ein nicht mehr so äußeres Handeln, sondern das hat eine seelischere Komponente. Und zum Schluss ist es ganz verinnerlicht im Denken, dann es ist ein inneres Handeln, Begreifen, ein inneres Begreifen. Darum sprechen wir von Begriffen.

Entwicklung beim Kind: Ein Aufrichten und Abtasten mit den Augen - Begreifen 0:52:06

Und das Kind entwickelt es genau so. Es fängt langsam an sich aufzurichten. Da ist aber das erste, dass es lernt, seine Blicke zu konzentrieren auf ein Ziel, das ist so eine Art, die Welt zu ergreifen mit den Augen. Ein Abtasten mit den Augen. Wir sehen nämlich Formen nur wenn wir sie mit den Augen abtasten in Wahrheit. Das Auge an sich, wenn es ruhig ist, sieht keine Formen. Es sieht hell, dunkel, Farben, aber keine Formen. Die Formen zeichnen wir. Wir zeichnen sie eigentlich nach und dadurch erfassen wir sie. Also es ist ein Begreifen mit den Augen, damit beginnt es, auch beim Kind. Und dann ist das nächste wirklich mit den Händen zu begreifen. Und dann stellt er sich als Ganzes auf. Dann begreift er nicht nur, dann lenkt er auch seine Schritte durch die Welt. Dann geht er seinem Schicksal entgegen sozusagen. Da fängt das erste bisschen an mit Karma wieder auszubilden. Das ist in dem Alter noch ganz schwach. Aber jetzt kommt eben andererseits die Verfeinerung zum Sprechen, also Verinnerlichung. Aber es ist Innen/Außen noch, die Sprache geht auch nach außen, dann bleibt sie aber mehr innen.

Das gesprochene Wort (Logos proforicos) - das innere Wort (Logos endiathetos) 0:53:24

Die Griechen haben sehr deutlich unterschieden zwischen dem Logos proforicos, das ist das ausgesprochene Wort, man kennt das profane Wort, das Ausgesprochene. Es gibt aber auch das innere Wort, den Logos endiathetos, das innere Wort. Weil sie empfunden haben, ja, ich kann eigentlich auch innerlich sprechen, und das hat was mit dem Denken zu tun. Wenn wir uns heute überlegen, wie ist es, wenn wir denken? Wir sind heute immer noch vielfach, dass wir dann innerlich eigentlich so eine Art sprechen, wir formulieren es irgendwie innerlich. Und es gibt natürlich noch andere Formen des Denkens. Man kann das mit dem Sehen genauso machen und man kann in Bildern denken und dergleichen. Aber ein wichtiger Punkt ist auch dieses Denken in Worten. Also das hilft uns gerade diese Begriffe auch zu bilden.

Aufrichten - Sprechen - Denken - Ich-Kraft 0:54:15

Und das heißt, es ist die dritte Stufe vom Sprechen, zum inneren Sprechen, jetzt zum Denken im Inneren. Das sind die drei Stufen. Und wenn man da angelangt sind, dann: Ich bin ein Ich. Dann kommt das Erlebnis Ich bin ein Ich. Über das haben wir auch gesprochen. Manche können sich daran erinnern, diesen bedeutsamen Moment um das dritte Lebensjahr, wo man steht - und plötzlich ist alles was anders da draußen. Ich kann mich so gut an das erinnern und je älter ich werde, desto besser daran erinnern. Das muss im Spätherbst gewesen sein. Wahrscheinlich war es wirklich zu meinem dritten Geburtstag, das könnte schon stimmen, draußen war es schon dämmrig, kein Licht, vor mir die Familie, Mama, Papa, Onkel, Tante und meine Großmutter mütterlicherseits. Und hinter mir der Kamin, der noch nicht eingeheizt war und - ich bin etwas anders, als alle die. Völlig baff, völlig baff, das ist ein Moment und dann versinkt das wieder.

Ich-Kraft heißt: Ich stehe der Welt gegenüber 0:55:30

Weil dann kommen wieder Momente, weil vorher, die Zeit vorher kann man sich gar nicht zurück erinnern normalerweise. Das ist ausgelöscht. Da fängt es das erste Mal an. Und a bisserl was von dem ist dann immer drinnen, wo man sich bewusst erinnern kann. Dort ist man bewusst dabei. Das ist ein gleitender Übergang dann. Und wird immer mehr. Wird immer mehr. Und so wie wir dann heute sind, begleitet es uns irgendwo normalerweise immer, dass wir wissen, ich stehe der Welt dort gegenüber. Aber auch erst als heutiger Mensch. Der Urinder noch ganz schwach. Der hat sich noch kaum als Ich empfunden. Sondern vielmehr eins mit dem ganzen Draußen. Also das heißt, verbunden mit den Menschen draußen, kein ICH-Bewusstsein noch. Da sehen wir, wie wichtig aber dieses Aufrichten, Sprache entwickeln, Denken entwickeln und damit haben wir jetzt die Kulturentwicklung von der urindischen, ja eigentlich von der atlantischen Zeit, weil dort beginnt das Aufrichten. Es beginnt sehr früh interessanterweise.

Es beginnt mit der Aufrichtekraft 0:56:36

Also heute mit den Forschungen, was man finden kann, die Aufrichtekraft ist das Allererste was passiert. Bevor man noch von richtigen Menschen sprechen kann, gibt es schon so etwas wie Aufrichtekraft. Oft sind das nur Fußabdrücke, die man findet, die aber durch ihren Bau zeigen, das ist ein Wesen gewesen, das normalerweise einen aufrechten Gang hatte. Das ist nämlich so, dann sind die Gliedmaßen anders gebaut, als wenn man auf allen Vieren die meiste Zeit läuft. Und lange danach erst kommt die Sprache und zum Schluss das Denken, das heißt auch das Gehirnwachstum und wo sich dann die Stirne aufwölbt, das kommt als Allerletztes. Also das heißt, wir können das alles schon, was uns zum Schluss im Denken bewusst wird. Also wir dürfen nicht glauben, aha, also die Menschen haben im Denken angefangen und dann haben sie überlegt und jetzt sind sie geschickt und gescheit worden. Die waren eigentlich gescheit, bevor sie es wussten. Sie konnten es. Dann haben sie es gefühlt. Aus dem Fühlen heraus konnten sie aussprechen, was sie eigentlich alles tun können. Und zum Schluss kommt das Nachdenken mit Begriffen.

Denken heißt irren können - Beginn der Freiheit 0:57:53

Und natürlich ist aber damit erst der Gewinn der Freiheit auch drinnen. Jetzt ist es nicht mehr so, dass ich einfach weise bin und tue aus dem heraus, sondern jetzt kann ich ja eigentlich auch anfangen zu irren. Also in dem Denken, so wie wir es heute haben, das hat das große Privileg, auch irren zu können. Na ja, sonst wären wir wie die Engelwesenheit über uns, wir würden uns nie irren. Aber Freiheit gäbe es nicht. Wir würden immer in der Wahrheit leben. Dann wäre der Mensch nicht das, was er ist, mit allen Plus und Minus. Also d. h. im Minus sind wir, das ist der Preis dafür, den wir auch zahlen müssen. Da müssen wir durch. Und wir müssen sogar die Minus selber auflösen auch noch. Da haben wir einiges zu tun.

Die dritte Gemeinde - die ägyptische Zeit 0:58:45

Ja, aber gehen wir jetzt vielleicht wirklich hinein endlich in die ägyptische Zeit. Also in die dritte Gemeinde. Das ist die Gemeinde von Pergamon. Also das sind diese sieben Gemeinden in Kleinasien, also in der heutigen Türkei, im westlichen Bereich. Pergamon, nach dem ist das Pergament benannt. Es ist angeblich dort, da gibt es die Legende, dass das dort entwickelt wurde, das Pergament, also diese Tierhäute, die nicht aber gegerbt sind, sondern die man dann beschreiben kann. Und den berühmten Pergamon-Altar gab es dort. Heute steht eine Rekonstruktion in Berlin auf der Museumsinsel da im Museum.  

Dort gibt es Rekonstruktion in Originalgröße mit Originalreliefs drinnen. Es sind ja nur mehr Teile davon erhalten. Ein riesiges, u-förmiges Gebäude ist etwa im zweiten Jahrhundert vor Christus gebaut worden. Ich sage das deswegen, weil vielfach also da wird dann irgendwann vom Thron des Satans gesprochen. Und viele haben interpretiert, also dieser riesige Altar, das ist nämlich ein Altargebäude in Wahrheit. Also das darf man sich nicht so wie einen Tisch oder so etwas vorstellen, sondern es ist ein riesiges Gebäude mit Säulen und allem und es ist u-förmig und hat vorn eine riesige Treppe, mit der man hinaufgeht. Und man sagte, dort thront eigentlich der Satan. Also zumindest ist es so eine Interpretation, dass das konkret der Thron des Satans ist, der dort steht. Ich meine, es hatte natürlich ein gewissen Bezug insofern, als diese neuen Dinge, die jetzt durch das Christus-Leben hereingekommen sind, halt auch einen Gegenpart hatten in den alten Kräften, die in dieser Gemeinde von Pergamon eben auch sehr stark wirkten. Und durchaus bis hinein in diese schwarzmagischen Kräfte, die natürlich lange nicht mehr heranreichen an das, was die Atlantier hatten, aber immerhin, also die geistige Kräfte einfach gebrauchten oder missbrauchten, um ihre eigenen ganz engen Herrschaftsinteressen zu unterstützen.

Zeit der Auseinandersetzung zwischen weißen und schwarzen Magiern 1:01:11

Also vieles in der Zeit läuft so in der ägyptischen Zeit. Das ist auch eine ganz starke Auseinandersetzung in der ägyptischen Zeit zwischen den, wie soll man sagen, weißen Magiern oder weißen Eingeweihten und den dunklen Eingeweihten. Und damit hängt auch zusammen, … na, sagen wir das ein bisschen später, dass wir nicht zu sehr herumspringen. Ja, also diese schwarzen Kräfte spielen sicher auch eine Rolle.

Ich-Kraft als zweischneidiges Schwert - Das Schwert aus dem Munde 1:01:43

Ich lese einmal zum Einstieg vor, wie das in der Apokalypse drinnen steht. Also es geht an die Gemeinde von Pergamon:

„Und dem Engel der Gemeinde zu Pergamon schreibe: es spricht zu euch, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat.“

Es ist das Schwert, das aus dem Munde geht nämlich. Das hat auch was mit dem Wort zu tun, in dem aber die Ich-Kraft liegt. Und die Ich-Kraft ist ein zweischneidiges Schwert. In dem Sinne, dass es sich zur dunklen oder zur hellen Seite wenden kann. Es teilt diese beiden Reiche auseinander irgendwo auch. Ja, das ist auch im ersten Siegelbild, das R. Steiner entworfen hat, und das dann nach seinen Angaben gemalt wurde. Ich kann das zeigen, ich habe es sogar da liegen. Ich weiß nicht, ob man es sieht? In der Kamera? Seht ihr das? Das ist das erste Siegelbild, da ist auch dieses sogar flammende Schwert, das aus dem Munde kommt. Es ist eine Art Flammenschwert. Das liegt also alles in der Ich-Kraft drinnen irgendwo. Also das Feuer des Geistes, das im Wort drinnen liegen kann und das zwischen dunkel und hell scheiden kann auch. Also:

„Es spricht zu euch, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat. Ich kenne und sehe deine Wohnstätte.“

Wohnstätte ist auch wichtig. Wenn man nämlich denkt jetzt an die ägyptisch-chaldäische Zeit, auf die sich diese Gemeinde von Pergamon bezieht.

Aufrichtekraft drückt sich aus in Bauwerken 1:03:34

Weil jetzt entstehen die Hochkulturen erst. Das Urpersische hat zwar schon Bauwerke. Es sind also vor allem gewisse Tempelanlagen oder Feuerstätten auf den Bergen oben. Es ist die Zeit, wo auch sehr viele Steinsetzungen passieren, wo man so eine Art Säulen oder Hinkelsteine oder so etwas aufstellt. Die sind nämlich Ausdruck der Aufrichtekraft zwischen dem oben und unten. Aufrichtekraft heißt nämlich gerade fertig werden mit dem Gegensatz Unterwelt und Oberwelt. Da stehen wir dazwischen. Darum müssen wir uns aufrichten sozusagen. Das Tier kann das nicht. Das Tier läuft in der Querrichtung dazu. Aber jetzt in der ägyptisch-chaldäischen Zeit, geht es jetzt weiter. Jetzt kommen große Bauwerke.

Turmbau zu Babel - Sprachverwirrung 1:04:29

Das fängt schon gegen Ende der urpersischen Zeit an. Da wird dieses Prinzip der Aufrichtung immer mehr ausgebaut, ja fast bis ins Groteske aufgebaut, was sich unter anderem ausdrückt etwa im Turmbau zu Babel. In der Bibel wird das so geschildert. Was kommt daraus heraus? Die Sprachverwirrung. Die hängt damit zusammen. Der Egoismus der einzelnen Volksgruppen. Jetzt bilden sich so etwas wie einzelne Sprachen heraus, die sich nicht mehr miteinander verstehen.

Ursprünglich kam die Sprache aus dem Gefühl - alle konnten sie verstehen 1:05:02

Die Sprache war nämlich einmal auch ganz anders, als wir es uns heute denken. Sie hatte nämlich ursprünglich nicht so ein starkes begriffliches Element, sondern ein Element, das mehr aus der Mitte, aus dem Gefühl kam und wo man sich im Grunde überall verständigen konnte. Da war es nicht so, der eine Stamm spricht die Sprache, der andere spricht der, ja, es hat jeder seine eigene gehabt, aber jeder andere konnte es trotzdem verstehen, weil er den seelischen Anteil in der Sprache spüren konnte durch die Vokale vor allem. Durch die Vokale. Und die Konsonanten haben zumindest bestimmte Formen gezeichnet und da war es auch klar, wenn ich ein k ausspreche, dann wird das nichts Weiches sein sondern etwas Eckiges. Und wenn ich b mache, dann ist das etwas Rundes. Das heißt, das konnte man unmittelbar mitempfinden. Das heißt, man bekam immer mit dem Wort auch ein Bild mit und konnte sich das vorstellen. Heute ist es abstrakt geworden. Ich meine, man sieht das selbst im Deutschen manchen Worten noch an, wo sie bildhaft eigentlich herkommen.

Aber da muss man zurückschauen. Rudolf Steiner regt da immer an so ein bisschen zu schauen, wo kommt das Wort eigentlich her? Jetzt nicht als abstrakten Begriff, das heißt es willkürliches Zeichen im Grunde zu nehmen für einen bestimmten Gedankengang, sondern zu sehen, wo kommt eigentlich das Bild her? Weil unsere Begriffe heute sind ja ganz abstrakt im Grunde. Das sind nicht lebendige, reiche Begriffe, sondern ganz abstrakte Begriffe. Brauchen wir, um bewusst zu werden, aber sie sind entsprechend ausgedürrt. Also früher hatte man in der Sprache vor allem diese reichen Bilder, also man erlebte erstens, was der Seelisch erlebt in den Vokalen und man erlebte, auf welche Formen er sich bezieht. Und das konnte man verstehen. Schrift gab es sowieso nicht, aber selbst wenn es sie jetzt theoretisch gegeben hätte, Wörterbücher oder so etwas, die gab es nicht. Die Sprache hat sich ununterbrochen verändert. Die Worte sind eigentlich geschöpft worden aus dem Erleben heraus. Es wird auf einer höheren Ebene so eine Zeit wieder kommen, dauert noch, dauert noch.

Es wird sich einmal auch aufhören wieder, dass es soundso viele Nationalsprachen gibt, sondern man wird aus dem Ich heraus Worte erschaffen, die genau das ausdrücken, was ich eben jetzt zum Ausdruck bringen will. Die aber jetzt eben nicht nur Gefühlsstimmung sind oder vages Bild, sondern die auch eine handfeste begriffliche Kontur bekommen. So stark wird das werden. Da muss die Sprache aber viel, viel stärker werden als heute. Eben nicht nur vom Kopf bestimmt, sondern mit dem Gefühlserlebnis, mit dem Willenserlebnis drinnen. Dann werde ich die richtigen Konsonanten prägen, die richtigen Vokale erleben. Und die werden sich zu einem gemeinsamen Bild formen, das der andere im Hören versteht, obwohl er das Wort in Wahrheit vorher noch nie irgendwo gehört hat.

Die Sprache der Dichter 1:08:11

Anmerkung eines Zuhörers: Die großen Dichter waren ja auch immer Wortschöpferisch. Wie Goethe zum Beispiel.

W.: Ja, ja, natürlich. Große Dichter hätten sich nie fesseln lassen durch ein Wörterbuch. Wenn es das Wort nicht gibt, ich brauche aber eines, das passt, dann schafft er das. Und verbiege zumindest vorhandene Worte, wie es mir passt. Der Goethe war da genial. Der hat sich nichts geschert darum. Und wenn der Reim nicht passte: „Ist er nicht jung, genung.“ Weil nur dann reimt es sich. Jung und genung. Genung, das Wort gibt's nicht, aber wenn genug nicht passt, es klingt nicht gut, so klingt es viel runder und viel eingängiger in Wahrheit. Oder es „grundelt“ so, wo etwas ganz lebendig ist, nicht das Grün, das Grün, das wäre zu brutal, es „grundelt“, es ist so ein bisschen dunkel und wurlt so ein bisschen, es ist etwas Lebendiges drinnen, das L ist drinnen. Es grünt (Wolfgang verzieht das Gesicht). Ein hartes T am Schluss, ja, geistiger Einschlag, aber - und jetzt ist es tot. Jetzt steht es tot da. Ist grauenhaft. Es „grundelt“, das ist zwar auch t am Ende, aber das wird man sicher nicht so hart aussprechen. Es ist abgemildert durch das L, das drinnen ist. Durch das Lebendige. Es „grundelt“ - und es hat das Dunkle. Grün ist schon zu hell. In dem Umlaut ist ein e eigentlich drinnen irgendwo, da kriegt es einen zu hellen, fast zu egoistischen Charakter. E ja immer ein An-mich-halten. So ein bisschen eine Egoismus-Geste. Ja, schau ich finster hinter meinen Gartenzaun hervor, was der Nachbar drüben macht. Nein, mag ich nicht. Ich will es anders haben. Das ist im e ein bisschen drinnen. Und das ist auch im Grün - Gruen - dann drinnen. Da ist eine Spur von dem drinnen. Im grundelt ist es nicht drinnen.

Sprache und Eurythmie 1:10:14

Also das wird kommen und daher hat da die Anthroposophie und alles, was daraus entstanden ist, eine große Aufgabe in der Sprachgestaltung, in der Eurythmie. Weil man es ja wirklich mit dem ganzen Körper erleben muss. Weil wenn es ich es nur da erlebe (Wolfgang greift an seinen Kehlkopf), ist es ja das nicht. Ist ja ganz interessant, wie die Sprache den ganzen Körper erfasst. Es gibt ja ganz interessante Studien: Die Sprache fängt an mit Muskelzittern am ganzen Körper. Das sieht man nicht einmal. Das war in den Siebzigerjahren, da ist ein amerikanischer Forscher irgendwie auf das gestoßen, der hat mit Hochgeschwindigkeitskameras die Leute gefilmt und hat dann festgestellt, also es gibt Muskelzuckungen bevor noch ein Wort erklingt, bevor noch der Kehlkopf tätig wird, fangen die Muskel zu vibrieren an und zwar in einer ganz charakteristischen Weise, für jeden Laut und für jeden Vokal und Konsonanten in einer anderen Weise. Das konzentriert sich irgendwie, dann fängt als nächstes da im Kehlkopf etwas an, eine Bewegung an und dann erst kommt der Laut heraus. Also aus der Peripherie heraus kommt das Wort. Als würde ich es wirklich aus der Welt heraus schöpfen, dann ergreift es meine Muskeln, dann fangt es da an sich zu konzentrieren (Kehlkopf) und dann wird es mir bewusst (Stirn). Das ist nämlich auch das Interessante. Das Wort wird mir eigentlich erst bewusst, wenn ich schon angefangen habe es zu sprechen. Wir verdrehen das immer, wir glauben heute immer, zuerst muss ich alles gedacht haben und dann tu ich's. Also Befehl kommt von oben und dann tu ich´s. Die wichtigsten Dinge, die wir tun und sprechen, kommen eigentlich umgekehrt.

Sprache und Inspiration 1:12:03

Anmerkung eines Zuhörers: Der Kleist wusste das! „Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden. Das ist zwar ein fürchterlicher Artikel, aber der drückt das sehr gut aus.“ W.: Ganz genau! Ganz genau! Er drückt es ganz perfekt aus. Ich meine, bei einem Vortrag oder so ist es genauso, wenn ich jetzt ein Konzept ein Fertiges habe und sage, das bete ich jetzt der Reihe nach durch, dann ist es tot. Dann kommt's von da oben. Dann kann nichts hereinkommen. Dann kann nichts im Sprechen hereinkommen. Also dafür müsste man sich öffnen. Dann ist auch eine Möglichkeit da, dass im Sprechen auch Inspiration nämlich drinnen ist. Und das sollte es eigentlich sein. Und das wird einmal kommen. Oder zumindest die Möglichkeit besteht, dass das einmal kommt. Und das heißt, die Menschen werden einander verstehen, indem sie dadurch die gleiche Inspiration herein bekommen. Das werden sie dann miterleben.

Gemeinsam an der Schöpfung arbeiten 1:13:01

Das dauert halt noch. Und das ist natürlich dann etwas auch, was die Schranken zwischen den Menschen verringert, ohne dass man aber jetzt sein Ich verliert deswegen. Überhaupt nicht. Weil das wird ja gerade wichtig sein für diese Gemeinschaftsbildung, dass wir gemeinsam schöpferisch tätig sind, gemeinsam an einer neuen Schöpfung arbeiten. Das heißt ja nicht, dass jeder sein Ich aufgibt, sondern jeder seinen Beitrag gibt und jeder auch letztlich erwünscht ist mit seinem Beitrag. Weil zum Ich gehört dieses Geben-können. Geistiges heißt immer sich verschenken. In Wahrheit ist es das Ich, das sich verschenkt und wie eine Quelle sprudelt. Wenn das nicht sprudelt, dann ist es keine Quelle, dann ist es eigentlich kein Geistiges. Dann ist es nur das kleine Ego. Unterscheidung zwischen Ich und Ego

Das kleine Ego ist: „Ich bin da und dort geboren. Ich bin der und der. Bin Hofrat und ich bin der Chef da und ich sage, wo es lang geht.“ Das ist das Ego.

Anmerkung eines Zuhörers: „Und überall sind Grenzen!“

W.: Und überall sind Grenzen. Ja, und ich setze auch überall Grenzen. Das gehört mir und das gehört dir und so weiter. Aber das ist nicht das wirkliche Ich. Auf das habe ich auch schon immer wieder hingewiesen - und das ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig, dass wir uns als Anthroposophen dessen bewusst sind - unser Alltags-Ich ist einmal hauptsächlich das Ego. Das kann gut erzogen sein, dann ist es eh ein nettes Ego, aber es ist das Ego. Und es hat mit unserem wirklichen Ich sehr, sehr wenig zu tun. Es ist zwar ein Spiegelbild, aber ziemlich abgeschattetes Spiegelbild.

Das heißt, wir brauchen nicht glauben, dass von dem, was wir heute als Ego empfinden, irgendetwas über den Tod hinüber geht, wenn es bloß Ego ist. Das ist weg. Und wir können froh sein, dass es weg ist. Ich meine, ein bisschen etwas wartet dann in den Karma-Päckchen auf uns, dann müssen wir es wieder aufnehmen, aber unser wirkliches Ich ist ein anderes Erlebnis. Das heißt, wir müssen in Wahrheit erst, ja, das Kind im dritten Lebensjahr, wenn der Moment da ist, da in dem Moment erlebte es etwas von dem, aber halt noch ganz, ganz unscharf. Aber da weiß es, dass es ein Ich ist. Wir haben heute nur dort wirklich ein Erlebnis dieses Ich, dass wir doch sagen: „Ich bin ein Ich!“ Aber mehr wissen wir schon nicht darüber. Es ist im Grunde ein Punkt. Es ist ein Punkt, den wir eigentlich nur dadurch kennen, dass wir nichts davon wissen. Das ist, wie wenn in der weißen Wand ein schwarzes Loch ist. Eigentlich sehen wir nichts in dem Loch, da ist es ganz finster, aber an der weißen Wand sehen wir doch, hoppla, da ist ein schwarzer Punkt, ein schwarzes Loch. So ist unser Ich in unserem Alltags-Erlebnis in Wahrheit. Und das bildet das Zentrum, um das sich auch das ganze Ego dreht vielleicht herum, aber, was wirklich da ist, da müssen wir durch das schwarze Loch durchschlüpfen.

Und das kann dann ein großes Erlebnis sein. Also wirklich das eigene wahre Ich zu erleben. Rudolf Steiner schildert das so schön in einem Brief an einen Freund, so im 19. Lebensjahr herum war das ungefähr, wie er dieses Erlebnis hat und also einige Leute hatten das. Einige Philosophen. R. Steiner bezieht sich da explizit auch auf Schelling, der auch so ein Erlebnis schildert und wo er sagt, also seinem Freund schreibt: „Jetzt habe ich die ganze Nacht durchgewacht, ich glaube, ich habe jetzt dieses Erlebnis gehabt, von dem Schelling schreibt.“ Und da erfährt man mehr von seinem eigenen Ich. Weil dieses Erlebnis des eigenen Ich das ist natürlich ein geistiges Erlebnis. Das heißt, es ist kein sinnliches Erlebnis. Das Sinnliche muss ich wegstreichen. Ich kann vielleicht eine Spiegelung im Seelischen schon sehen. Dann ist es aber dieses rein seelische Erleben, wie wir es nach dem Tod haben. Also in diese Sphäre kommt man eigentlich hinein. Also es ist dann ein über die Schwelle gehen. Das wirkliche Ich erleben wir jenseits der Schwelle, weil es dort auch ist.

Und dieses wirkliche Ich führt uns von außen, das heißt, wir führen uns von außen in Wahrheit. Und unser Weg ist jetzt aufzuwachen für das wirkliche Ich. Und wir haben bis jetzt einmal nur den einen Punkt da drinnen, da wo es aufleuchtet. Es zentriert sich da oben (Stirn). Der ist sehr wichtig und der Punkt sollte eben so weit gehen, dass er die nächste Stufe erlebt, nicht mehr nur als schwarzes Loch, sondern wo es hell wird, wo Farben entstehen. Ja, Farben, aber seelische halt, d. h. ein seelisches Erlebnis. Nicht sinnliche Farben. Man kann es nur mit den Farben vergleichen. Eigentlich sind es Seelenstimmungen zwischen Sympathie und Antipathie, sich verbinden, sich trennen. Solche Erlebnisse sind es, das dann zur Imagination als nächstes aufwacht und daher machen die Inder da einen Punkt (Punkt zwischen den Augenbrauen). Das ist das Imaginations-Organ. Das ist aber zugleich auch das Ich-Organ. Da fängt es an! Da dazwischen. Irgendwo da drinnen erleben wir den Punkt, der jetzt sich ausweiten kann, bis zu einer Imagination, wo es eben mit dem eigenen Ich zusammenhängt. Und die Erfahrungen, die dabei kommen, sind so, dass sie am Anfang oft erschütternd auch sind. Wie bei jedem geistigen Erlebnis, also wenn man wirklich einmal davor steht, weil dann sieht man zunächst einmal das ganze Dunkle auch was man mitschleppt. Wovon wir ja sonst im Leben normalerweise behütet sind.

Vom Aufnehmen der Karmapäckchen unmittelbar vor der Geburt 1:19:15

Und wir haben das letzte Mal gesprochen, im Grunde auch nach dem Tod sehen wir diese ganz dunklen Dinge nicht bewusst. Wir gehen zwar durch auch dieses Reich irgendwo, weil wir gehen alle Astralsphären durch, also auch diese untere Astralsphäre, aber wir sind zu dem Zeitpunkt in der Regel nicht stark genug, um das ertragen zu können. Und wir haben das letzte Mal besprochen, eigentlich erleben wir sie erst, wenn wir nach dem Tod durch die geistige Welt durchgegangen sind, bis hinauf zur sogenannten Weltenmitternachtsstunde. Dann die Umkehr, eben auch wieder zu einer neuen Inkarnation herabsteigen und dann im letzten Moment, wenn wir uns wieder die eigenen Körperhüllen bauen müssen, wir brauchen ja dazu ein Astralisches wieder, ein Ätherisches und das Physische wird durch die Vererbungsströmung mitgebracht, auch Teile des Ätherischen, auch Teile des Astralischen kommen von dort, aber wir müssen trotzdem unseren eigenen Astralleib uns bauen und wir müssen aber unsere ganzen Karma-Päckchen wieder einbauen. Die müssen wir aufnehmen. Die müssen wir wieder schultern. Und in dem Moment erleben wir es bewusst, weil wir sind jetzt gestärkt durch den ganzen Weg durch die geistige Welt, um sie in dem Moment zu ertragen.

Die Hilfe des Christus - wir nehmen nur Karmapäckchen auf, die wir auch schultern können 1:20:34

Und daher haben wir vor der Geburt, also in der Zeit der Empfängnis und dann vor der Geburt, das Erlebnis ist in der Regel erst nach der Empfängnis, es dauert also eine gewisse Zeit, da sind wir schon verbunden mit dem Keim unten, dass dann eine Vorschau kommt auf die karmischen Aufgaben, die wir uns vorgenommen haben. Und da sehen wir ohnehin aber nur die Karma-Päckchen, die wir jetzt uns vorgenommen haben in der Inkarnation aufzulösen. Da hilft uns natürlich die geistige Welt auszuwählen, ja, wozu reicht denn unsere Kraft schon? Weil wenn man denkt, jetzt man war jetzt so ein atlantischer Schwarzmagier vielleicht, der die bis zum Untergang der Atlantis geführt hat. Naja, das ist ein ordentliches Packerl, was man da mitschleppt. Das ist ziemlich gewaltig. Und da wären wir heute noch nicht in der Lage, das aufzuarbeiten. Also das heißt, es ist eine weise Führung auch da und insbesondere seit sich der Christus mit der Erde verbunden hat und auch diese Welt der Karmapackerl genauer anschauen kann, dann hilft er uns dabei, das mitzunehmen, für das wir schon reif sind und das aufzuarbeiten.

Todgeburten - das Ich zuckt zurück 1:21:56

Aber jedenfalls vor der Geburt sieht man dann in diesen Bereich hinein. Dann kann es sogar passieren, dass das Ich zurück zuckt. Dann können zum Beispiel Behinderungen entstehen. Eine nicht volle Inkarnation. Das Ich sträubt sich hineinzugehen oder es kann eine Totgeburt sein. Also wo man im letzten Moment noch sozusagen die Reißleine zieht und sagt, ich trau mich nicht.

Anmerkung eines Zuhörers: Da sprichst du gerade von einer Situation, wo man durch den Schock, den man da erlebt, behindert wird und diese Behinderung dann unter Umständen gar nicht im Karma liegt, sondern erst dort die Quelle hat.

W.: Richtig! Ja. Solche Fälle gibt es. Ich meine, es kann natürlich auch einen tieferen Sinn haben. Also es ist auch insofern zweifach zu sehen, als ja in der Behinderung auch eine Möglichkeit gegeben ist, etwas aus einer Epoche mitzunehmen, ohne sich allzu sehr aber in die Welt zu verstricken. Also das kann sehr wichtig und sehr gut für den Betreffenden sein. Auch wenn es vielleicht hier für uns zunächst nicht so ausschaut. Und - nur da ist es sehr wichtig und sehr hilfreich, wenn eben Menschen herum sind um diesen Behinderten, die ihm die seelische Zuwendung geben. Die seelischen Kräfte, die er braucht, um in einer nächsten Inkarnation dann ganz kräftig die Aufgabe anzugehen, die er jetzt noch nicht angehen konnte oder wollte. Es ist halt auch nicht so ein mechanisches System, dass das immer genau passt. Also im letzten Moment kommt man vielleicht doch darauf, die Kräfte reichen vielleicht doch nicht. Weil es ist immer, zuletzt ist es immer die Entscheidung des Ich, das sagt, traue ich mir das zu oder traue ich mir das nicht zu? Mache ich es oder mache ich es nicht? Also auf dem ganzen Weg ist immer die freie Entscheidung des Menschen drinnen. Die nehmen wir mit, auch durch die geistige Welt und letztlich liegt die letzte Entscheidung, ob wir uns inkarnieren, die liegt bei uns. Also es helfen uns viele geistigen Wesenheiten, weil wir natürlich alleine nicht alles zustande bringen, was dazu notwendig ist. Aber im Grunde assistieren sie nur.

Der moderne geistige Weg bedeutet die dunklen Kräfte (Karmapäckchen) anzuschauen 1:24:13

Anmerkung eines Zuhörers: „Das heißt, in Zukunft wird es auch immer wichtiger werden, dass man an diesen Punkt, wenn man da durch geht vor der Geburt, dass man das bewusst oder mit Bewusstseinskraft, dass man die Kraft hat, das auszuhalten und diese Kraft, die kommt ja nur daher wahrscheinlich, dass man das mehr oder weniger bewusst erleben kann, was da für Konsequenzen damit verbunden sind.“

W.: Ja, ganz wichtig! Daher ist auch für jeden heutigen geistigen Weg, ist es sehr, sehr wichtig, dass wir uns mit diesen dunklen Dingen auseinandersetzen. Also in das Reich der Dunkelheit zu gehen heißt ja vor allem nämlich, ganz konkrete Auseinandersetzung mit den eigenen Karmabrocken, die da unten liegen. Das ist der für uns interessante Bereich. Weil mit den Karmabrocken der anderen, die können wir hier eh nicht auflösen. Da geht es wirklich um unsere Karma-Päckchen. Und in vorchristlicher Zeit ging das auf die Art noch gar nicht, und daher, je weiter man zurückgeht, desto mehr ist eher das Bestreben hinauf in die lichte Welt zu schauen und die Einweihung so zu machen, dass man dort möglichst schnell hineinkommt. Heute wäre es eigentlich sträflich, nicht zuerst da unten hineinzuschauen, ja, was ist denn da eigentlich? Sondern ich will hinauf, da kann man sicher sein, dass man in den luziferischen Bereich kommt, der heute uns nicht mehr die Kräfte geben kann, die uns weiterbringen. Nämlich alleine zumindest nicht.

Die Hütchenspiele des Ahriman 1:25:38

Es sind die luziferischen, wie die ahrimanischen Kräfte nach wie vor wichtig für uns, das muss man sich auch bewusst sein, weil das sind nicht die Bösen einfach, sondern die haben ihre Aufgabe wegen uns bekommen. Und sie leiden selber in gewisser Weise darunter. Weil ihnen dadurch auch Kräfte genommen wurden. Der Ahriman hat den Zugang zur Quelle oben nicht. Nicht wahr, so wie die von oben nicht hineinschauen konnten, so kann er leider nicht hinauf schauen. Er hat zwar ein riesiges Marschgepäck und mit dem - wie wir das letzte Mal gesagt haben - kann er Hütchenspiele machen. Die alten Hüte immer wieder neu präsentieren und da hat er sehr viele Möglichkeiten, aber wirklich Schöpferisch-Kreativ aus dem Nichts heraus etwas schaffen, kann er nicht und daher ist er dort auch blind. Dort ist er blind! Und er fürchtet gerade den Menschen deswegen, er fürchtet den Menschen, deswegen weil der Mensch diese Fähigkeit aber hat. Der Mensch hat diesen Zugang. Ob er ihn nützt oder nicht, ist eine andere Frage. Wir haben den Schlüssel hinauf und hinunter. Also d. h. im Kleinen, so wie es der Christus im Großen hat, der hat nämlich auch beide Schlüssel. Darum ist auch beim Petrus oft von zwei Schlüsseln die Rede. Es ist nicht nur einer.

Anmerkung eines Zuhörers: Der Ahriman hat nur Zugriff auf den Menschen, wenn er auf der Erde ist, oder? Bei dem Mysteriendramen: Die Theodora, die kriegt er ja nicht, die ist völlig im freien Willen, da hat er keinen Zugriff.

W.: Die kriegt er nicht mehr. Also die da drüben sind, die kann vielleicht noch der Luzifer erfassen irgendwo, solange sie nicht hoch genug aufgestiegen sind. Aber in der Regel entwischen sind ihm auch. Aber auch das luziferische Reich ist ein beschränktes.

Anmerkung eines Zuhörers: „Ja, nach dem Tod würde ich sagen, hat der Ahriman insofern Zugriff darauf noch, wenn man selber noch verstrickt ist mit der Erde.“

W.: Ja, ja! Dann hält er einen. Ich meine, das -  aber das ist dann wirklich in der sehr erdnahen Sphäre, das ist eigentlich diese dunkle Sphäre unten, und das erstrebt der Ahriman in gewisser Weise. Weil das eine ist, er weiß natürlich, den Zugang zur Schöpfungsquelle hat er nicht, aber der Mensch hat ihn. Nur wenn der Mensch also frei auf Erden herumrennt, ist halt die Gefahr, dass der Mensch ja jetzt seinen eigenen Willen geltend macht. Der Ahriman will zwar zu der Quelle, aber er will nicht, dass der Mensch ihm sagt, was er, der Herr Ahriman jetzt tun soll, sondern es soll umgekehrt sein. Und daher strebt dazu, den Menschen eigentlich in eine Form zu bringen, wo sein Ich draußen ist, aber trotzdem der Menschenleib unten noch da ist. Aber das Ich nicht eingreifen kann. Aber auch nicht aufsteigen kann durch die geistige Welt. Das ist also eine sehr gefährliche Zukunftsperspektive, wir werden in späteren Vorträgen noch sehr deutlich darauf kommen. Ich-lose Menschen

Anmerkung eines Zuhörers: „Aber da ist der Schlafzustand, den du da ansprichst auch, in den Mysteriendramen holt er sich, schnappt er sich diese Seelen ja im Schlaf. Also genau dieser Zustand, der Körper ist da.“

W.: Ganz genau! Das ist genau dieser Zustand. Und in der Zukunft wird es aber teilweise noch weiter gehen, es wird sicher bis zu einem gewissen Grad passieren, dass das Ich wirklich so weit draußen ist, dass ich auch im Tagesleben keinen Zugriff hab auf das, was da unten ist. Dann kommen wir zu einem sehr, sehr heiklen Thema, das Rudolf Steiner sehr selten angesprochen hat, aber doch auch, nämlich das Phänomen der Ich-losen Menschen. Und wo er sagt, es gibt solche bereits. Die darf man aber jetzt nicht zu Dämonen oder so etwas stempeln, das wäre also völlig falsch. Aber das sind Menschen, wo das Ich nicht hereinwirken kann, sondern eigentlich drüber schwebt. Das ist der Zustand, den Ahriman anstrebt. Weil in dem Moment, wo der Körper stirbt nämlich, da geht das Ich durch die geistige Welt durch, dann ist es dem Zugriff des Ahriman entzogen.

Die Zusammenschmiedung des Menschenwesens mit dem Maschinenwesen 1:29:56

Also nur, wenn es ihm gelingt, den in der erdnahen Sphäre zu halten, dadurch, dass der Körper noch lebt in irgendeiner Form und beseelt ist, lebendig ist eben, dann hofft er dadurch eben dieses Ich anzapfen zu können, sozusagen durch dieses Ich - das aber selber seinen Willen hier nicht tätig werden lassen kann - Zugriff auf die schöpferische Quelle zu kriegen. Das ist die Gefahr für die Zukunft. Und die wird weitergehen. Ich meine, ein Motor ist zum Beispiel, die Technik. Nicht wahr, ein Mittel und wo Rudolf Steiner sagt, es wird kommen in der Zukunft: Die Zusammenschmiedung des Menschenwesens mit dem Maschinenwesen.

Ansätze dazu gibt es ja heute schon. Ich meine, selbst wenn wir heute vielleicht ein Handy oder so etwas in der Hand halten, aber bei vielen glaubt man eh schon es ist angewachsen. Es gibt schon alle möglichen Implantate, das ist noch harmlos, Cochlea-Implantate oder von mir aus ein Herzschrittmacher. Aber da ist schon etwas Technisches integriert. Das wird weit vorangehen, ich meine, die Phantasien gehen eh sehr weit.

Frage einer Teilnehmerin: Ist das gemeint, wenn man sagt, wir sind schon von Biorobotern umgeben? Die völlig empathielos sind und fremdgesteuert.

W.: Ja, das ist damit gemeint. Ja, richtig. Da beginnt so etwas. Das ist eine der größten Gefahren für die Zukunft, also dass diese ich-losen Menschen entstehen und wo dann wirklich zum Schluss auch der physische Leib immer mehr mit den Maschinenwesen zusammenschmilzt. Und es gibt ja heute gewaltige Phantasien, ich meine, die sogenannten Trans- und Posthumanisten, also vor allem aus Amerika kommt das, die träumen davon halt so eine physische Unsterblichkeit zu machen, indem ich den Körper immer mehr durch Technik ersetze und vielleicht sogar das Bewusstsein, sie glauben halt, dass das so einfach geht, übertrage auf eine Art Computer oder wo, und das dadurch im Grunde endlos bestehen kann. Na, das wäre die ahrimanische Hoffnung. Dann habe ich unten eigentlich eine Art Mumie in Wahrheit, die zwar agieren kann, aber wo kein Ich drinnen ist, also so eine Art technisch bewegte Mumie im Grunde. Da entsteht wieder so ein Anklang an die ägyptische Zeit. Das ist die Spiegelung. Es werden solche Dinge noch kommen in unserer jetzigen Kulturepoche, also die nachatlantische Kulturepoche, die geht ja noch ins dritte Jahrtausend hinein. Also wir sind ja erst im ersten Drittel drin. Gegen Ende des ersten Drittels. Aber das dauert noch so bis über 2300 deutlich hinaus. Da sind wir noch im ersten Drittel. Weil es hat 1413 n. Chr. begonnen. 2.160 Jahre ist eine Kulturepoche.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Entschuldigung! Rudolf Steiner hat doch immer davon gesprochen, er wünscht sich wache Menschen.“

W.: Ja, ganz genau. Das ist genau das. Weil der Ahriman wünscht sich schlafende Menschen sozusagen. Und das ist heute eben in unserer fünften Kulturepoche, was dann der Gemeinde von Sardes entsprechen wird in der Apokalypse, das ist unsere Aufgabe. Wir werden das dann sehen, dass dort ganz besonders das Bewusstsein angesprochen wird. Also das ist heute die Kraft. Und zwar im Bewusstsein noch mehr, nämlich nicht nur fürs eigene Ego, sondern für unser wirklich geistiges Ich. Das ist der entscheidende Schritt um den es jetzt geht. Und primär einmal, was wir mit Anthroposophie wollen, geht genau um diesen Schritt einmal. Das ist der entscheidende Schritt vom Ego-Bewusstsein hinzukommen zum geistigen Bewusstsein des wirklichen Ich. Das ist die allererste Aufgabe. Und die ist schwer genug, weil wir wirtschaften ja trotzdem im Großen und Ganzen alle noch mit dem Denken aus der griechisch-lateinischen Zeit. Das haben wir halt sehr spezialisiert und ausgefeilt bis zum Geht-nicht-mehr. Aber im Grunde ist noch viel Denken dieser Art. Das ist noch nicht unmittelbares geistiges Erleben und aus dem Begriffe formen. Man muss denken, dann müssen wir fähig sein, Begriffe zu formen, indem wir nach dem Geistigen greifen und die zu erfassen, nicht auf dem Umweg über das Sinnliche. Und was in der Überlieferung steht und was im Lexikon steht und in den Fachlehrbüchern drinnen steht. Sondern wo ich eine Situation geistig erfassen kann. Und das aber verdichten kann bis zu einem begrifflichen Element, d. h. wo ich die Zusammenhänge sehe, wo ich sehe, die Abgrenzungen auch, die es gibt. Wo ich sehe, welche geistigen Wesen sonst beteiligt sind, und wo ich vor allem einmal mich als geistiges Wesen erfasse konkreter mit meinem ganzen Schicksal, wo ich auch sehe, wo liegen meine Aufgaben im Speziellen. Die hängen damit zusammen, einerseits das alte Karma aufzulösen, aber etwas Fruchtbares für die Zukunft daraus zu machen.

Positives Zukunfts-Karma 1:35:32

Also das heißt unsere Art der Karmabewältigung überhaupt seit der Zeitenwende, seit dem Christus, geht ja noch weiter als sie früher gehen konnte. Also nicht nur ist jetzt die vollkommene Auflösung möglich, sie soll noch so sein, dass daraus etwas Fruchtbares für die gesamte Entwicklung entsteht. Das heißt, es gäbe zwei Arten, wie man - wir können unser Karma auflösen und sagen, danke, ich bin froh, auf Wiedersehen. Ich habe meine Erdenaufgabe erledigt. Ich brauche mich eigentlich nicht mehr inkarnieren, weil die Schäden, die angerichtet habe sind vorbei. Aber es gibt ja noch mehr. Ich kann es so verwandeln, dass zugleich etwas Furchtbares auch für den Rest der Welt passiert. Dass da Kräfte sind, die zum Beispiel anderen helfen mit ihrem Karma fertig zu werden. Ich kann nicht ihres auflösen, aber ich kann Ihnen Impulse, Anregungen geben. Ich kann ihnen Kraftquellen sozusagen zurück lassen, die sie verwenden können und karmische Verbindungen knüpfen mit anderen Menschen, mit denen ich in Wahrheit kein Karma auszutragen habe. Aber das jetzt ein Zukunfts-Karma ist, wo dann herauskommt, dass wir später als Gemeinschaft, als kleiner Kreis vielleicht, irgendeine ganz besondere Aufgabe gemeinsam erfüllen. Dann haben wir schon so ein Vorbild dessen, dass mehrere Menschen gemeinsam etwas Neues hervorbringen, etwas gemeinsam schaffen. Nicht einer ist der Chef, der sagt, wie es lang geht, und die anderen sind die Ausführenden, sondern wo das Werk gemeinsam entsteht. Das wird auch für die Zukunft sehr, sehr wichtig. Also dieses Schaffen aus der Freiheit heraus. Das sind die, die aus dem Geiste heraus geboren sind, in der Gemeinschaft sogar, ohne sich deswegen als Ich zu verlieren, ohne dass einer sich auf den Schlips getreten fühlt, weil nicht er das große Sagen hat, sondern jeder die Empfindung hat, ich durch meinen ganzen Schicksalsweg seit ich auf Erden das erste Mal verkörpert war, bringe ganz bestimmte Fähigkeiten mit und die kann ich euch zur Verfügung stellen. Und ich sehe, ihr könnt anderes dazu beitragen. Und gemeinsam schaffen wir jetzt zunächst einmal etwas, was höher ist als jeder Einzelne von uns.

Also das wird dieses Zukunfts-Karma, das ist ganz, ganz wichtig. Weil das sind dann positive astralische Kräfte, die wir mitnehmen. Das sind eigentlich Kräfte, die wir dann bewusst erschaffen haben. Und die würde ich dann gar nicht mehr so Dunkelkammer nennen, sondern das sind lichte Karma-Quellen im Sinne eines Sonnenkarmas. Also heute wird auch das genannt das alte Karma, das Mondenkarma und das neue, das Zukunftsträchtige, das Sonnenkarma irgendwo, das ist uns nicht zwangsverordnet, sondern das müssen wir wollen, das müssen wir willentlich eingehen. Also das wird sehr wichtig sein.

Die Geschichte von Bileam und Balak

Ja, wir sind jetzt noch gar nicht wirklich weit gekommen mit der der ägyptischen Zeit. Wir sind jetzt schon gegen Minute 40 herum. Ich glaube, ich werde die ägyptische Epoche so im Detail auf den nächsten Vortrag verschieben oder zumindest noch etwas hinein nehmen davor. Ich lese jetzt noch einmal schön die Geschichte von Pergamon aber weiter, dass wir zumindest den Text haben und vielleicht noch ein paar abschließende Gedanken dazu. Aber sie werden das unterstreichen, worüber wir heute gesprochen haben.

„Und dem Engel der Gemeinde zu Pergamon schreibe. Es spricht zu euch, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat. Ich kenne und sehe deine Wohnstätte. Du wohnst, wo der Thron des Satans steht.“

Ihr erinnert euch an den Pergamon-Altar. Muss nicht der sein, aber es passt ein bisschen.

„Du hältst fest an meines Namens Kraft und hast deinen Glauben an mich nicht verleugnet. Auch nicht in den Tagen des Antipas, der als mein treuer Zeuge in eurer Mitte getötet wurde an der Stätte der satanischen Macht.“

Also da ist schon auf die satanische Macht mehrmals hingewiesen. Das sind also diese dunklen Kräfte, mit denen man sich in der ägyptischen Zeit schon sehr stark auseinandersetzen musste, also noch stärker in Wahrheit als in der urpersischen Zeit.

„Aber ich muss dir doch einen Vorwurf machen. Einige von euch halten fest an der Lehre des Bileam, der Baal erklärte, den Söhnen Israels einen Fallstrick zu legen, indem er sie zum Essen des heidnischen Opferfleisches und zur Unzucht verleitete.“

Naja, Bileam und Balak. Bileam war eine Art Prophet, aber halt nicht einer der klassischen Propheten. Es war aber ein Mensch, der Zugang zum Geistigen hatte. Und der wurde von Balak, einem midiantischen König, wenn ich mich so recht entsinne, eingespannt, er soll das israelitische Volk verfluchen. Das war also die Zeit, wo der Moses also ins geheiligte Land zieht und dort waren halt auch die Midianiter und die fürchten natürlich, da kommt ein gewaltiger Volkszug, die wollen unsere Gebiete beanspruchen. Verfluch mir doch bitte dieses. Und der Bileam tut das auch, hat also gewisse magische Kräfte sozusagen, weil Fluch heißt, ich habe gewisse magische Kräfte. Ich sage nicht nur: „Ihr Israeliten sollt verflucht sein.“ Das wird sie nicht weiter schrecken. Sondern er hat wirklich geistige Kräfte dahinter, die vielleicht wirklich etwas bewirken könnten. Und das Interessante ist: Dreimal versucht er dieses israelitische Volk zu verfluchen - und jedes Mal wird ein Segen daraus. Es endet immer in einen Segen. Er kann gar nicht anders. Es mündet in einen Segen des israelitischen Volkes.

Koscheres Essen - das Blut muss rein gehalten werden

Ja, und die Verfluchung lag eben auch sehr stark darin, dass es eben diese wichtigen Dinge, das heidnische Opferfleisch, das hat eben etwas mit dem Judentum dann später zu tun, aber was schon bei den Israeliten angedeutet ist, nämlich nur das Koschere zu essen. Also das, was das Blut nicht in sich hat, das ausgeblutet ist. Das ist ganz wichtig. Weil es muss das Blut rein gehalten werden. Da darf nichts hineinkommen. Das Blut soll Träger des Ich, der Ich-Kraft werden, jetzt zunächst einmal der Volks-Ich-Kraft noch zu dieser Zeit. Und daher alles Essen von Bluthaltigem, das könnte eine Störung sein. Und das Zweite, was das Blut, die Blutslinie stören könnte, die Unzucht, damit ist nicht einfach das gemeint, was wir heute darunter verstehen, sondern vor allem, sich fortzupflanzen mit jemand, der nicht diesem israelitischen Volk angehört. Das war Unzucht. Das war damit gemeint. Also das ist ganz stark zu der Zeit, das Thema.

Und das sollte eben verhindert werden, dass sich dieses reine Volk da breitmachen kann. Und das ist am besten, wenn es so zu einer Vermischung kommt und das Essen nicht das Richtige ist, dass also einfach die geistige Aufgabe dieses Volkes unterhöhlt wird. Und dann heißt's weiter.

„Es sind unter euch auch solche, die in ähnlicher Art an der Lehre der Nikolaiten festhalten.“

Ja, die Nikolaiten, das haben wir auch das letzte Mal kurz angesprochen, das war auch eine Art Sekte zu der damaligen Zeit, die eben auch in Ausschweifung, Sinnesgenuss, im Sich-Halten an die irdischen Freuden das Wichtigste sah. Also das heißt ein Fesseln an die äußere Welt und nicht sich der wirklichen geistigen Welt zuwenden.

„Tust du das nicht, so komme ich unversehens über dich und werde gegen sie kämpfen mit dem Schwerte meines Mundes.“

Also mit dem Schwerte meines Mundes, eigentlich mit der Kraft des Wortes durch die Ich-Kraft, durch die auch letztlich die Christus-Kraft wirkt.

„Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht. Wer überwindet, dem will ich von dem verborgenen Manna geben und einen weißen Stein, in den ein neuer Name eingeschrieben ist, den niemand kennt, außer dem, der ihn empfängt.“

Also ein neuer, ein weißer Stein, in den ein neuer Name eingeschrieben ist, den niemand kennt, außer dem, der ihn empfängt. Na, das hat mit dem Ich zu tun. Ich kann nur jeder zu sich selber sagen. Ich kann nicht sagen „Ich“ und meine irgendjemand draußen. Und konkreter gesagt muss ich aber wissen, ja, wie ich mein Ich wirklich. Dass es nicht nur das Wort Ich ist, sondern wie ist konkret mein eigenes Ich? Das ist der verborgene Name. Das ist damit gemeint. Der weiße Stein ist auch sehr interessant. Darauf gehe aber jetzt nicht ein.

Manna ist das durch das Ich verwandelte Geistselbst (Manas)

Das Manna möchte ich noch erwähnen. Es hat nichts mit den Manner-Schnitten zu tun natürlich. Es wird ja in der Bibel auch erwähnt, also dass das israelitische Volk mit Manna gespeist wurde auf dem Weg. Manna, sagt R. Steiner ganz deutlich, das ist dasselbe, was die Inder Manas nannten. Das ist das Geistselbst. Das heißt, der durch das Ich verwandelte Astralleib. Also die Aufgabe, die wir eigentlich haben. Da fängt das schon an. Da fängt es schon an, die ganze Einweihung in der Zeit in Wahrheit sowohl bei den Ägyptern, bei den Chaldäern, aber auch eben natürlich namentlich bei den Israeliten, die gehören ja auch in diese Zeit hinein.

Moses war eingeweiht in die ägyptischen Mysterien

Die Israeliten, die ziehen ja aus aus Ägypten, weil sie jetzt eine eigene Aufgabe kriegen, aber sie sind aufgewachsen in Ägypten. Und namentlich der Moses war Eingeweihter in die ägyptischen Mysterien. Er ist ja praktisch also in engster Nähe des Pharaos gestanden. Und hat also diese ganze ägyptische Weisheit mitgenommen. Also da ging es ja bereits um die Entwicklung dieses Manas, dieses Geistselbst. Um diese Kraft ging es bereits. Und hier wird das bereits verkündigt, das steht da drinnen. Das ist die große Aufgabe schon in der ägyptischen Zeit und dadurch vorzubereiten dann, dass das Erdenleben des Christus möglich ist. Dazu muss das vorbereitet sein. Die Eingeweihten müssen immer vorausgehen, natürlich Dinge vorausnehmen, die dann später allgemein werden. Sie nehmen es voraus, natürlich in einer etwas anderen Art, als es dann später wird, aber sie müssen es vorbereiten.

Die ägyptisch-chaldäische Zeit: ein Doppelname, weil zwei Völker sind maßgebend für diese Zeit

Also ich denke wir werden das nächste Mal noch ein bisschen was über das Ägyptische, Ägyptisch-Chaldäische. Auch das ist interessant, dass dieser Doppelname, den R. Steiner dieser Epoche gibt und was ja auch in der historischen Entwicklung deutlich ist, weil die maßgebenden Völker sind eben einerseits die Ägypter, andererseits die Babylonier bzw. Chaldäer. Aber auch etwa die Induskulturen, die Mohenjo Daro- und Marapa-Kulturen fallen in diese Zeit hinein. Das ist nicht das Urindische, sondern es fällt bereits in die Zeit hinein. Also da ist auch noch so ein, streift das auch noch an irgendwo diese Kulturaufgabe.

Abschließende Zuhörerfragen

Ja, dort wird es noch viel zu sagen geben darüber. Ich möchte für heute meinerseits einmal Schluss machen. Wie ihr wisst, es gibt jetzt immer noch die Möglichkeit kurz ein paar Fragen zu stellen, wenn Sie direkt dazu Bezug haben, dass es halt nicht allzu ausufernd wird. Also wenn ihr noch Fragen, Anregungen, Wünsche, Beschwerden habt, dann ist jetzt die Gelegenheit.

Frage eines Zuhörers: „Du hast irgendwas gesagt, da wolltest du etwas erzählen, hast aber gesagt, jetzt noch nicht, ich erzähle das später. War das jetzt schon?“

W.: Nein, das kommt in den nächsten Vorträgen, würde ich sagen! Weil ich habe gesehen, das würde zu weit weg führen.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Für die zukünftige Gemeinsamkeit legst du ja jetzt schon eine Basis.“

W.: Ja. Ja. Also ich finde es sehr spannend, dass wir dazu gekommen sind, auf diese Art das zu machen, einerseits mit dem total ahrimanischen Medium. Ich habe euch eh gesagt, bei den ersten ein bis zwei Vorträgen habe ich mir wirklich schwer getan, das auszublenden. Das ist jetzt weg. Das ist jetzt weg. Ich fühle mich jetzt total wohl mit euch und ich schaue die Bilder nicht an, sie sind eh schwarz alle und das ist eh gut. Ich blende einfach die Technik aus, dann geht es irgendwo. Also das ist einerseits die Herausforderung. Und ich sehe auch, dass aber da wirklich eine Gemeinschaft entstanden ist, wo wir uns halt gemeinsam irgendwo mit dem beschäftigen. Und das geht ein bisserl hinaus mit Hilfe der Technik. Dann spannen wir den Herrn Ahriman ein.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Ja, wir hören aktiv zu.“

Ja. Ja. Fein. Ich danke euch dafür. Ohne euch kann ich das nicht machen.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Nein, wir danken dir!“

W.: Ja, wechselseitig. Wirklich, es geht nur gemeinsam. Also, wenn ich das jetzt so zu Hause für mich auf Band sprechen würde, dann fehlt die Inspiration, die auch mit euch zusammenhängt. Das ist wirklich essenziell!

Anmerkung einer Zuhörerin: „Im Auto kann ich das noch nicht.“

W.: Autofahren kann sehr meditativ sein. Da üben wir schon beidseitig bewusst zu sein, also nach außen, da müssen wir doch ein bisschen aufpassen, aber man kann auch auf das Geistige gehen. Das ist ganz toll. Besonders Autobahn-Bewusstsein hat etwas sehr Meditatives.

Anmerkung einer Zuhörerin: „Ich möchte dir auch danken. Also ich empfinde da gar nicht, dass etwas zwischen uns ist. Irgendein technisches Medium.“

W.: Ja. Ja. Ist auch so. Das erste Mal besonders habe ich noch so eine Barriere gefühlt, aber die ist jetzt völlig weg. Die ist komplett weg. Gott sei Dank!

Anmerkung einer Zuhörerin: „Jetzt fällt mir noch etwas ein. Und zwar mit dieser Höllenfahrt Christi. Da steht irgendwo er hat Ahriman in Fesseln gelegt. Ist das jetzt nicht so, oder schon?“

W.: Ja, schon. Schon. Also wir werden im Zuge der Apokalypse noch darauf kommen. Also - natürlich, dadurch kann Ahriman nicht alle seine Kräfte ausspielen. Aber die Fesselung ist letztlich nur so lange, bis wir Menschen so weit sind, ihn erlösen zu können. Letztlich geht es um das. Letztlich geht es darum, ihn erlösen zu können. Und das ist unsere Aufgabe. Nur jetzt können wir das natürlich noch nicht so wirklich. Vielleicht der eine oder andere ein paar Splitterchen beitragen. Aber das ist noch eine große Aufgabe. Und der Ahriman hat gewaltige Kräfte, natürlich, und die hält der Christus in dem Maße, dass wir fertig werden können damit. Aber das ist sozusagen nicht endgültig so. Der Christus kann ihn nicht für uns besiegen.

Auch der Michael zum Beispiel, der Erzengel Michael der gekämpft hat mit den Widersachern und den ahrimanischen Drachen ja wohin geworfen hat? Aus dem geistigen Reich auf die Erde herunter. Also namentlich der letzte Michaels-Sturz hängt damit zusammen, dass wir uns jetzt sehr bewusst mit dem auseinandersetzen müssen. Bei uns ist er gelandet. Also man könnte sage, oh je, was hat er uns da eigentlich angetan, dass er uns den Drachen schickt? Aber da ist unsere Aufgabe. Also der Kampf Michaels mit dem Drachen heißt: Er gibt uns die Chance ihn zu besiegen oder uns einmal vertraut zu machen mit ihm. Das ist der, der Dienst an uns leistet, nicht der, uns die Aufgabe abzunehmen.

Aber das heißt auch, welches Vertrauen hat die geistige Welt in uns, dass wir das einmal schaffen werden? Welches Vertrauen ist von Anfang an in uns gesetzt? Weil mit uns könnte der ganze Schöpfungsplan auch scheitern letztlich. So was gab es ja noch nie, dass da so ein kleines Wesen, das jetzt anfängt als geistiges Wesen im Grunde erst, weil indem wir ein Ich bekommen haben, sind wir erst ein geistiges Wesen geworden. Seit diesem Zeitpunkt sind wir Mitspieler in der geistigen Welt sozusagen. Aber wir sind der Kleinste, der Winzigste. Und die ganze Schöpfung hängt aber jetzt an uns. Wie das ausgeht, ob das Experiment - sage ich einmal - gelingt oder nicht, liegt an uns. Es ist das erste Mal, dass nicht klar ist, am Ende wird das herauskommen, was halt aus der göttlichen Quelle fließt und das wird sich voll und ganz verwirklichen und dann wird halt eine neue Schöpfung wieder passieren.

Wie es genau im Detail ausgeht und wie viele Menschen mitgehen können und wie viele Menschen vielleicht sogar aus dem Reich herausfallen - das wäre die schlimmste Perspektive, dass am Ende der Entwicklung ein Teil der Menschheit endgültig herausfällt. Damit würden auch die Widersacher nicht endgültig erlöst werden. Und eben auch von den animalischen Wesen, auch von den luziferischen oder von den noch ärgeren, die unten sind, die Asuras und dergleichen, was es da gibt, die würden ganz ausscheren aus der Entwicklung. Und da würde ein eigenes, eigentlich ja dunkles Reich entstehen, das nicht über die Schöpferkräfte verfügt, aber doch also Tätigkeitsmöglichkeiten hat. Aber das völlig abzweigt. Und wo Menschen mitgehen könnten. Und das heißt, dann würden wir dieses finstere Reich manifestieren, ja, über das hinaus, dass es für uns immer geschaffen wurde als Notwendigkeit, um die Freiheit zu erzeugen. Aber dann würde es, wenn diese Notwendigkeit vorbei ist, wenn also der Nutzen dieses Reiches vorbei ist, würde es dann trotzdem weiterbestehen.

Und da würde aber etwas aus der eigentlichen Schöpfung herausfallen. Das würde etwas sein, was dann nicht aufgelöst würde. Nicht aufgelöst werden kann. Das ist jetzt, da brauchen wir uns jetzt noch nicht wirklich den Kopf zerbrechen. Aber es werden diese Dinge in der Apokalypse sehr wohl angesprochen. Also in den späteren Vorträgen wird das dann immer deutlicher, in den späteren Kapiteln eben der Apokalypse, wird es immer stärker, immer stärker, was kommt. Und am stärksten wird es dann dort am Schluss, wo die Zornesschalen ausgegossen werden, wo der göttliche Zorn über die Menschheit kommt. Und wo ich das letzte Mal schon sagte, paradoxerweise ist dieser göttliche Zorn Ausdruck der göttlichen Liebe. Aber da werden wir noch einige Stufen vor uns haben bis wir dort hinkommen. Ich sehe schon, es wird eine lange Vortragsreihe.

Ja, gibt es noch Fragen dazu?

Anmerkung eines Zuhörers: „Ich wollte nur sagen, wie Goethe das so schön sagt.“ W.: Gut! Dann verabschiede ich mich auch von allen. Danke! François wird das bald wieder auf YouTube stellen und bearbeiten. Er hat den nächsten Job jetzt. Dem müssen wir wirklich alle sehr danken! Vielen Dank! Ich bin froh, dass wir diese ganzen Verbindungen gefunden haben. Ich klink mich jetzt aus.

(Transkription von Bruno im Juli 2022)

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Schlüsselwörter

Sieben Gemeinden stehen für sieben nachatlantische Kulturepochen - urindische Epoche, Zeit der Einheit: das Geistige, Hellsehen, Imagination - Schleier der Maya - urpersische Epoche, Zeit der Zweiheit: das Lichte (Ahura Mazdao bzw. Ormuzd) und das Dunkle (Ahriman) - es entsteht ein Bewusstsein dafür, dass das Dunkle eine Aufgabe für die Menschheit beinhaltet - Erleben nach dem Tod: Lebenspanorama - Erleben nach dem Tod: Kamaloka (Mondensphäre) - Das dunkle Reich: Wo liegt es? Die Unterwelt im Erdinneren - Neun Höllenkreise bei Dante entsprechen neun Engelhierarchien - Erdmittelpunkt und Kristallhimmel - Iraner und Turanier: Zwei gegensätzliche Völker in Urpersien - Atlantis: Der Ursprung der Turanier - Der Untergang von Atlantis durch Missbrauch magischer Kräfte für egoistische Zwecke - Das Gedächtnis der Atlantier: Ursprung des Verstandesdenkens - Logos proforicos und Logos endothetikos - Von der Aufrichtung zur Sprache, zum Denken und zur Ich-Kraft - Ich bin ein Ich - Die Aufgabe des Menschen: Karmapäckchen auflösen, heißt Astralleib verwandeln, heißt Geistselbst (Manas) entwickeln - Die dritte Gemeinde: Die ägyptisch-chaldäische Zeit - Pergamon - Pergamon-Altar - Zeit der Auseinandersetzung zwischen weißen Magiern und schwarzen Magiern - Ich-Kraft und Sprache (Wort) - Aufrichtekraft findet ihren Ausdruck in Bauwerken - Die Sprache der Dichter - Sprache und Eurythmie - Sprache und Inspiration - Gemeinsam Kreativität entwickeln jeweils aus dem individuellen Ich - Des Christus Hilfe beim Auflösen der Karmapäckchen - Hütchenspiele des Ahriman - Das Phänomen der Ich-losen Menschen - Karmabewältigung und positives Zukunfts-Karma - Die Geschichte von Bileam und Balak - Koscheres Essen, weil das Blut muss rein gehalten werden - Nikolaiten - Manna: Der durch das Ich verwandelte Astralleib in Geistselbst aus Freiheit heraus - Moses war eingeweiht in die ägyptischen Mysterien - Der Doppelname Ägyptisch-Chaldäisch beruht auf den beiden bedeutenden Völkern dieser Zeit: Ägypter und Babylonier bzw. Chaldäer


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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X