Die Apokalypse des Johannes - 93. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 93. Vortrag -
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Rohtranskription des 93. Vortrages

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Also meine Lieben, ich begrüße euch herzlich zum 93. Vortrag zur Apokalypse und wir steigen ein mit den winterlichen Tiefen des Wochenspruches, des 43. Wochenspruches.

In winterlichen Tiefen erwärmt des Geistes Wahres sein. Es gibt dem Weltenscheine durch Herzenskräfte Daseinsmächte. Der Weltenkälte trotzt erstarkend das Seelenfeuer im Menscheninnen.

Da sind eigentlich ganz starke Sachen drinnen. Also es ist angesprochen, die Herzenskräfte sind das Seelenfeuer das im Menscheninneren erwacht. Die Feuerkräfte, die Wärme, die Hitze hat auch immer etwas sehr stark zu tun mit dem Willen, mit den Willenskräften.

Und die Willenskräfte, da ist eigentlich das Geistige am unmittelbarsten drinnen. Wirklicher Geist ist gestaltender Geist, kreativ gestaltender Geist und das kommt eigentlich aus dem Willen und in einem wirklich lebendig schöpferischen Denken wirkt auch diese Willenskraft drinnen, formend. Und das alles brauchen wir aber, um dem Weltenscheine durch unsere Herzenskräfte Daseinsmächte zu geben.

Was heißt denn das? Wir haben in der Sinneswelt, die uns umgibt, eigentlich nur die Hälfte der Wirklichkeit. Wir haben eigentlich nur ein Scheingebilde, das zunächst noch keine Wirklichkeit ist. Auch wenn uns das täuscht, weil wir es ja so fest angreifen können und so weiter, also durch den Tastsinn oder durch den Sehsinn oder wie immer und das alleine erscheint uns schon so wirklich.

Es ist aber noch nicht die volle Wirklichkeit. Die Wirklichkeit bekommt es erst durch das, was wir aus dem Inneren dazugeben, weil die andere Seite der Wirklichkeit kommt aus unserem Inneren heraus. Sie lebt in unserem Inneren und das ist nicht nur das, was wir uns über die Welt denken, sondern es ist das Geistige der Welt selbst, das durch unser Inneres spricht und spricht gerade durch diese formende Willenskraft, bis aber sie hineingeht und bewusst wird im Denken dann.

Also dieses denkende Bewusstsein dann auch mitnimmt. Es ist sozusagen bewusst gewordene schöpferische Kraft, die in uns drinnen ist. Also wir ergänzen nicht sehr viel die Außenwelt, wenn wir sie anschauen und jetzt betrifft die ganze Naturwissenschaft und wir uns Gedanken darüber machen, wie sie funktionieren könnte.

Solange ich dem gegenüberstehen bleibe und das Innerliche getrennt davon halte und nachdenke über die Natur, bin ich noch nicht in der Wirklichkeit drinnen, sondern in der Wirklichkeit bin ich drinnen, wenn ich wirklich mit meinen Herzenskräften, mit meinen Willens-Gefühls-Denkmächten eigentlich alle drei zusammen vereinigt, denn im wirklichen Geistigen wirken alle drei zusammen und das Ich ist es, das sie zusammenhält. Und wenn ich das, also aus diesem intuitiv willenhaften Denken, wenn ich das entgegenbringe dem Sinnesschein, dann komme ich erst zur Wirklichkeit und dann kann ich also auch durchdringend sozusagen durch den Schleier des Sinnlichen zu dem Seelischen und Geistigen, das dahinter wirkt. Also auch zu dem, was zum Beispiel an Elementarwesen drinnen wirkt, aber auch an höheren geistigen Wesenheiten drinnen wirkt.

Da gibt es im Grunde keine Grenze. Das ist immer Bewussterwerdens dabei. Und das Wichtige ist diese gestaltende Willenskraft, die drinnen ist.

Also man darf nicht glauben, dass die geistige Wahrnehmung uns so einfach überfällt und jetzt erscheint uns etwas. Wenn es so ist, dann ist es nicht mehr und nicht weniger Schein, als wie die Sinne des Weltaußens zunächst einmal. Ich muss es mit meiner eigenen Aktivität verbinden, aber die eigene Aktivität, die im Weltensein eigentlich wurzelt, die aber in meinem Inneren bewusst aufleuchtet.

Wir sind halt so komische Wesen, dass wir die Wirklichkeit von zwei Seiten bekommen und aufgefordert sind, dazu aufgerufen sind, sich zu einem Ganzen zu machen. Und genau in diesem Prozess einerseits sich in Wahrheit getrennt fühlen von der Welt, ich stehe ja gegenüber, bin nicht ich das da draußen, habe es daher nicht in der Wirklichkeit. Andererseits auch, was ich in mir zunächst einmal subjektiv an Emotionen, an Gefühlen so erlebe, was meinem Ego sagt, ja das ist mal sympathisch, das ist mal antipathisch, auch das ist nur Schein.

Da kenne ich mich nicht selbst. Wenn ich nur in mein Ego hinein brüllte, dann wäre ich mir selber zum Schein. Wenn ich nur in der sinnlichen Außenwelt hänge, habe ich die Außenwelt nur als Schein.

Also es ist zweimal Schein, aber wenn in meinem Inneren das Geistige erwacht, schöpferisch tätig wird, dann kommt es an die Wirklichkeit heran. Und zwar sowohl an die Wirklichkeit draußen, als auch an die eigene Wirklichkeit. Dann erst.

Das geht Hand in Hand. Und das ist der große Schritt, den die Geisteswissenschaft, also im Sinne Rudolf Steiners, also die anthroposophische Geisteswissenschaft hinaus macht, über die heutige Naturwissenschaft, die an den Universitäten gelehrt wird. Ohne sie schlecht zu machen, aber es ist ein großer Schritt hinaus, der jetzt erst in die Wirklichkeit hineinführt.

Alle Wissenschaften, die wir bis jetzt entwickelt haben in den letzten Jahrhunderten oder sagen wir im letzten Jahrtausend, es fängt ja schon an in der griechisch-lateinischen Zeit langsam dort hinzugehen, hat seine Blüte halt jetzt bekommen im 19. 20. Jahrhundert.

Aber es arbeitet mit dem Schein. Mit dem Schein in der äußeren Welt und mit dem Schein über einen selber. Und daher ist es heute für die Wissenschaft, für die äußere Wissenschaft so ein großes Rätsel zum Beispiel, auch die beiden zusammenzubringen, zu verstehen, wie hängt das zusammen, wie hängt mein inneres Erleben, mein Bewusstsein zusammen mit dem, was ich äußerlich an chemischen, physikalischen Prozessen erleben kann, an Gehirnprozessen, wenn ich sie sozusagen von außen messend anschaue.

Und an dem hängt seit ein paar Jahrhunderten die Wissenschaft Rätsel darum, wie das zusammengehen kann. Und die Lösung wird erst möglich sein, wenn man zur Wirklichkeit vorstößt. Das heißt, zur Wirklichkeit außen, indem man zur Wirklichkeit im Inneren findet.

Das ist die Voraussetzung. Das heißt, wir müssen eigentlich als erstes durchstoßen durch dieses bloße Ego-Bewusstsein, das eigentlich nur Schein ist, zu dem, was aus dem wirklichen Ich herauskommt. Und dieses Ich zu erleben als geistigen Brennpunkt der ganzen Welt.

Jeder Mensch ist ein geistiger Brennpunkt der Welt und hat Zugang zu dem gesamten Geistigen der Welt. Und das muss ich aber ergreifen. Es kommt nicht in mein Bewusstsein einfach so von selbst, sondern ich muss es ergreifen wollen.

Das ist das ganz Wichtige. Nicht nur beim alten Hellsehen oder bei der alten Einweihung oder so, war gerade das Ich ausgeschaltet. Und das ist passiert, kann man sagen.

Passiert dadurch, dass die geistige Welt letztlich mit Hilfe der Priesterschaft, die dabei war, diese Schau ausgelöst hat, in gewisser Weise hereingeholt hat. Die Zeit ist vorbei. Die Zeit ist vorbei.

Es ist die Zeit, da wir aus eigenem freien Willen zur Wirklichkeit der Welt wie auch unserer selbst durchbrechen. Aber wir müssen es wollen. Und das heißt aber auch, dass alle geistigen Wahrnehmungen, die wir haben, von uns geschaffen werden müssen.

Das ist das Paradoxe. Man denkt sich heute immer, naja, aber die Wirklichkeit kann ja nicht so sein, dass ich da jetzt mache, was ich will. Naja, ich mache, was ich will.

Aber in diesem Willen liegt zugleich der Weltenwille drinnen, weil unser Ich aus dem ganzen Weltgeistigen herausgeboren ist. Aber ein ganz spezieller Brennpunkt. Und daher dringt jeder Mensch auf seine individuelle Art in diese Wirklichkeit vor, schafft sich zu einem Brennpunkt, schafft sich damit aber auch sein eigenes Bild der Welt.

Muss er schaffen. Und es gibt ein ganz neuer Ort von Wissenschaft, von christlicher Wissenschaft, die nicht mehr dorthin geht, aha, naja, Wissenschaft ist es doch dann, wenn alle das gleiche darüber sagen. Nein.

Nein. Dann sind wir im Schein drinnen in Wahrheit. Wir sind in der Wirklichkeit erst dort, wo wir aus unserer individuellen Perspektive die Welt anschauen und aus diesem individuellen Impuls heraus uns das Bild der Welt formen.

Und das ist mehr als ein Formen eines Bildes, es ist zugleich eine Tat, die die Welt verändert. Dadurch verleihen wir dem Dasein Daseinsmächte. So wie es da drinnen steht.

Das ist ganz wörtlich zu meinen. Die Welt, so wie wir sie erleben, ist eigentlich noch nicht Wirklichkeit, sondern sie kriegt erst Daseinsmacht dadurch, dass wir uns damit verbinden. Also soviel zum 43.

Wochenspruch. Ich lese ihn noch einmal. In winterlichen Tiefen erwärmt des Geistes Wahres sein.

Es gibt dem Weltenscheine durch Herzenskräfte Daseinsmächte. Der Weltenkälte trotzt erstarkend das Seelenfeuer im Menscheninnen. Mit der Weltenkälte, man kann es natürlich jetzt einfach ganz auf die Jahreszeit beziehen, man kann es aber auch wirklich auf unsere Zeit beziehen, die heute ein sehr stark avimanisiertes, avimanisches Zeitalter ist.

Und eines dieser Charakteristika der avimanischen Welt ist, dass sich Seelenkälte, Eiseskälte eigentlich verbreitet. Also wo alle Herzenswärme eigentlich daran zu ersterben droht, zu erstarren droht. Und das Mittel, das wir haben, aber wir haben eine unerschöpfliche Quelle hier.

Und wir können viel, viel mehr Herzenswärme erzeugen, im Prinzip zumindest. Meistens tun wir es halt nicht. Aber wir haben die Kraft dazu in Wahrheit.

Und dort wo es uns gelingt, also diesen Eisespanzer aufzuschmelzen, den uns jetzt heute ganz besonders die avimanische Welt gibt, aber die auch nur eine Scheinwelt ist, die ist auch nicht das Fertige. Auch wenn sie uns so stark anspringt. Also alles was so materiell ist, da steckt das Avimanische dahinter, auf das man so klopfen kann drauf.

Ist doch ein ziemlich massiver Schein, der da ist. Und unsere Herzenswärme kann durchdringen. Sie kann durchdringen.

Also wir haben auch diesen Schein, dass wir diese Scheinwelt erleben, ist natürlich einfach eine Folge auch zunächst einmal der luziferischen Versuchung. Damit fängt schon der Schein einmal an. Da ist so das Erste, dass sich der Sinnesschleier, die Sinnesqualitäten über die geistige Welt darüber breiten und zugleich ein Schleier über unser wahres Wesen an.

Sodass wir immer mehr nur das Ego sehen. Das Ego ist sozusagen das Ich gesehen durch den luziferischen Schleier und dadurch verzerrt. Weil das ist halt ein Vorhang, der ist sehr stark gemustert irgendwo und der ist verschieden durchlässig.

Der zeigt uns nicht unser wirkliches Ich, sondern ein verändertes Bild desselben. Und das Arimanische ist halt das, was wirklich so dann in der handgreiflichen Materie drinnen steckt. Was in der Erstarrung drinnen ist.

Alles was starr ist. Weil das luziferische hat eigentlich eine sehr starke Bewegtheit in sich. Das Arimanische, das ist starr.

Und selbst wenn es Bewegung ist, ist es eine mechanische Bewegung sozusagen. Eine streng vorherberechenbare Bewegung und so weiter. Und wenn wir da durchdringen können zu unserem Ich, zu unserem wirklichen Ich durchkommen und dadurch zugleich die Ichkraft im Kosmos erleben, dann dringen wir zum Christus durch.

Denn dann begegnet der Christus in uns dem Christus im Makrokosmos im Grunde. Und es ist immer derselbe Christus. Also das heißt tätig werden, geistig tätig werden aus dem Inneren heraus.

Und aus dem heraus das seelische, aus dem Geistesfeuer, das seelische Erwärmen, Durchwärmen. Und das ist diese Wärme, diese Seelenwärme, diese Seelenfeuer, das ausstrahlt in die Welt und das seine Wirkung hat. Und diese Wirkung ist am unmittelbarsten da und für unsere Zeit vielleicht die wichtigste und da können wir am meisten heute tun in der Begegnung mit anderen Menschen.

Denn es gilt genauso für die Begegnung mit anderen Menschen, wenn wir mit dem, wie soll ich sagen, nicht erwachten Bewusstsein ihnen gegenüber treten, haben wir nicht die wirklichen Menschen, sondern nur ihren Schein. Nur ihre Erscheinung. Und das ist heute so oft.

Ich meine, wir sehen den Mensch, wir denken uns, ja den mag ich oder den mag ich nicht, wie auch immer. Aber wir legen einen Schleier darüber. Wir sehen gar nicht den Menschen, der da kommt, sondern wir sehen den Schein, den unser Ego darüber legt.

Eben wie es sich wohl fühlt oder nicht wohl fühlt damit. Und damit ist es noch gar keine wirkliche menschliche Begegnung, weil da ist ein Vorhang dazwischen. Da ist bei ihm vielleicht ein Vorhang und bei mir ein Vorhang.

Und die zusammen sind schon ein ziemlich massiver Vorhang, durch den wir eigentlich nicht durchkommen. Und wir gehen in Wahrheit erst in das Zeitalter hinein, wo wirkliche menschliche Begegnungen möglich sind. Und dort, wo eine wirkliche Begegnung stattfindet, wo dieser Vorhang zur Seite geschoben ist oder zerrissen ist, wenn man so will, da können wir den Christus erleben.

Und das ist ja jetzt ganz speziell unser Thema. Wir haben uns jetzt eine ganze Menge Vorträge vorbereitet darauf, dieses Christus-Erlebnis zu verstehen oder irgendwo zu erfassen, wie komme ich dem nahe, dass es mehr ist als ein Glaube, der sich hält an die Schrift, die drinnen steht und wo man etwas spürt, aber wo es eben auch noch nicht die reale Erfahrung ist. Und man muss dazu sagen, der Christus hat ja gesagt, bei der Begegnung als Auferstandener, bereits bei der Begegnung mit dem Thomas, mit dem Zweifler, der also den Christus, den Auferstandener noch berühren muss mit seinen Fingern, um sich zu vergewissern, ja du bist wirklich auferstanden.

Seinen Augen alleine traut er noch nicht. Er will sogar ein Tasterlebnis haben. Also er will eigentlich diesen Schleier noch ganz stark spüren in Wahrheit und daran glauben, dass der Christus auferstanden ist.

Und der Christus sagt aber dann ganz deutlich, selig sind die, die da nicht schauen und doch glauben. Und mit Glaube ist aber nicht, in Wahrheit nicht gemeint, naja gut, die Leute haben es gesagt, das ist so und viele sagen so, also glaube ich es halt auch. Also das heißt, ich weiß es zwar nicht, ob es wahr ist, aber dass so viele glauben, glaube ich es halt auch.

Das ist damit nicht gemeint. Also was mit Glaube, mit wirklichem Glaube gemeint ist, ist ein gefühlsmäßiges Erleben der Wirklichkeit des Geistlichen, des Göttlichen, des Christus. Und das war bei vielen bis weit ins Mittelalter hinein durchaus noch der Fall.

Dass ein gefühlsmäßiges Erlebnis da war, das aber nicht möglich war, dieses Erlebnis in die Gedankenklarheit vollkommen hineinzubringen, sondern dazu musste man sich halt mit der Überlieferung, mit den Schriften beschäftigen, verstandesmäßig beschäftigen. Dadurch hat man durch diese äußere Überlieferung die Begriffe, die Gedanken, die Ideen bekommen, wie man mit diesem Erlebnis umgehen kann. Dass aber eben ein Erlebnis bereits aus dem Bereich der Wirklichkeit war, war halt noch nicht gefasst in Begriffe.

Und erst dann wird die Wirklichkeit voll ergriffen. Und dem Christus war aber ganz bewusst, dass eben eine Zeit kommt, wo eine Übergangszeit ist, wo dieses alte Schauen, das noch ein Wirklichkeitsbewusstsein gegeben hat, aber ohne dem Ich, zu einem neuen Schauen kommt, ganz mit dem Ich. Und dazwischen ist eine Zeit, wo halt dieser Glaube da ist, der es noch nicht bis zur Gedankenklarheit bringt, aber der eine Herzensüberzeugung bringt, zumindest.

Die ist mittlerweile, wage ich zu behaupten, bei vielen Menschen schon verschwunden. Muss man nicht unbedingt bedauern, denn es ist auch der notwendige Übergang, dass wir es jetzt, ab jetzt und in der Zukunft immer mehr ganz bewusst ergreifen, dass dieses Erlebnis im Gefühlsleben sich einerseits erstreckt bis in das Willensgemäße hinein. Im Willen schlafen wir ja überhaupt normalerweise ganz komplett.

Wenn wir ins Schöpferische hineingehen, erwachen wir bis in den Willen hinein. Das ist die eine Seite. Und die andere Seite, die sich mit daraus ergibt, durch dieses Erwachen, dass es auch ins ganz klare Denken hineinkommt.

Das heißt, wir schauen unmittelbar den ganzen geistigen Zusammenhang. Und wir tun es ganz bewusst. Aber wir tun es im Einklang mit der ganzen geistigen Welt.

Weil wir sind durch unser Ich eben ein Brennpunkt der geistigen Welt. Und wir sind die, die den nächsten Gestaltungsschritt setzen. Und zwar eben nicht nur um wahrzunehmen, sondern auch um die geistige Welt und die Welt überhaupt zu verändern.

Das ist daher untrennbar miteinander verbunden. Es ist also damit in Wahrheit Geisteswissenschaft nicht nur eine Erkenntnismethode. Aha, ich schaue mir die geistige Welt an und orientiere mich und schaue, wie das alles zusammenhängt.

Sondern ist zugleich auch immer eine Tat in der geistigen Welt. Etwas, was die geistige Welt verändert. Und in jeder menschlichen Begegnung, wo das stattfindet, wo dieser Schleier fällt, diese Schleier fallen, die zwischen den Menschen sind, ist es etwas, was von Mensch zu Mensch hinüber, herüber wirkt, aber in völliger Freiheit.

In völliger Freiheit. Das ist das ganz Charakteristische im Ich-Impuls drinnen und im Christentum drinnen. Eigentlich im Christus-Impuls drinnen.

Dieses Prinzip der Freiheit, die aber in keinem Gegensatz steht zur Menschheit als Ganzes. Heute wird sehr viel davon gesprochen, ja man müsse Solidarität üben mit den anderen Menschen und daher müssen sich alle dann auch richten es in gleicher Art zu machen, wenn irgendwer gesagt hat, so soll es sein, so ist es gut und richtig. Nein.

Nein. Dezidiert nein. Diese Art von Solidarität ist unchristlich.

Sie ist unchristlich. Sie besteht darin, die Freiheit, nicht nur natürlich sich selbst zu nehmen, sondern vor allem dem anderen den Raum für seine Freiheit zu geben. Und zu sagen, du wirst es anders machen.

Und nur du kannst mir sagen, wie dein Weg ist und wie er sein soll. Und ich werde versuchen, dich dabei zu unterstützen, soweit ich das kann und umgekehrt. Und das heißt, jeder Mensch macht es anders, muss es anders machen.

Also im wirklichen Christentum gibt es alles, nur keine allgemeine Regel. Und wir haben aber heute in unserem moralischen Denken, der Moralphilosophie genau das Gegenteil drin. Also das ist ganz stark in der Moralphilosophie des Pragmatismus drinnen, also der in den englisch sprechenden Völkern sehr stark ist.

Was halt äußerlich praktisch ist, was gut funktioniert im Grunde. Also wenn ich jetzt 1000 retten kann und dafür 10 opfern muss, dann ist doch klar die Entscheidung, dann opfere ich eben die 10, auch wenn die nichts dafür können. Aber egal, es werden 1000 dafür gerettet, also wiegt es schwerer.

Ganz klare pragmatische Entscheidung. Unchristlich. Absolut unchristlich.

In Europa schaut es eh anders aus, da würden die meisten Moralphilosophen das auch als nicht richtig empfinden. Aber es ist sehr stark drinnen, also die Philosophie, die auch Kant gebracht hat. Ja, wenn du eine moralische Entscheidung triffst, wenn du eine moralische Maxime findest, dann muss sie so sein, dass du dir wünschen kannst, dass alle Menschen genauso handeln würden.

Unchristlich. Schon wieder unchristlich. Nicht jeder soll genauso handeln, wie ich es mir vorstelle.

Nein, jeder muss seinen Weg finden. Das zitiert der Rudolf Stein in seiner Philosophie der Freiheit, also da beschäftigt er sich ja ganz stark auch mit Kant drinnen und gegen diesen kategorischen Imperativ von Kant, also der heißt eben, eine moralische Maxime ist dann gut, wenn du dir wünschen kannst, dass alle Menschen genauso handeln würden. Dann ist sie moralisch in Ordnung.

Und gegen das ist der Steiner ganz stark angetreten. Ja, weil das eben immer noch im Äußeren bleibt, nicht aus dem geistigen Kern herauskommt. Und wie soll ich sagen, eine heilsame Entwicklung der Menschheit wird nur kommen durch den individuellen Beitrag der vielen, vielen Menschen, die es alle irgendwie anders machen.

Das können kleine Unterschiede sein, das können große Unterschiede sein, aber das allein liefert den Reichtum, den geistigen Reichtum, der notwendig ist, um auch mit den Widersachern ja nicht nur fertig zu werden, sondern sie zu erlösen. Das ist das, was wir schenken können. Auch dieser Welt.

Was wir auch schenken können, den Wesen über uns. Denn alle haben sie die Freiheit nicht. Und wenn man so einen Moment der wirklichen Freiheit in einer menschlichen Begegnung erlebt, wo eben dann das rauskommt, das sind vielleicht komplett unterschiedliche Standpunkte da, weil es eben zwei unterschiedliche Individuen sind.

Und trotzdem können sie miteinander in Frieden sprechen, in Frieden sich trennen, in Frieden miteinander arbeiten und trotzdem ganz unterschiedlich sein. Dort kann man den Christus erleben. Das war mal als Einleitung zu dem ganzen Thema.

Und auch vielleicht als Orientierungshilfe, wo geht denn auch die moralische Entwicklung hin. Wie kann man durchschauen moralische Prinzipien, die vielleicht proklamiert werden, die aber nicht mehr unserer Entwicklung entsprechen, die für die Vergangenheit richtig waren, als der Mensch noch nicht diese individuelle Freiheit so ergreifen konnte. Da waren sie richtig und notwendig.

Da musste von oben einfach ein Impuls kommen, der dann zu einer Maxime möglichst für alle wurde. Und dann lenkt man halt das ganze Volk oder die ganze Gemeinschaft aus diesen Impulsen heraus, weil sie wirklich aus dem Geistigen geholt waren, waren sie auch richtig und gut, aber sie sind eben nur gut, solange unten nicht die Einzelnen zu Quellen, zu eigenständigen Quellen werden, um ganz andere Ideen noch hereinzubringen. Und die Natur kann uns das eigentlich Vorbild sein.

In gewisser Weise schaut euch die Natur in ihrem Reichtum an. In ihrer unglaublichen Fülle, wo die unmöglich scheinendsten Dinge trotzdem möglich sind. Die Tierwelt, die Pflanzenwelt.

Wenn ich es abstrakt nehmen würde, ja dann nehme ich halt sozusagen die Urpflanze. Dann habe ich eine Pflanze, da ist das Pflanzenprinzip vollkommen drinnen und dann wäre eine Pflanze nach der anderen, alle nur nach einem einseitigen Modell aus der Urpflanze herausgeholt und alle gleich. Das ist so in etwa die technische Lösung, die wir uns heute vorstellen in der Massenproduktion.

Und in der Natur ist das nirgendwo der Fall. Die Natur individualisiert überall, nur ist es in der Pflanze nicht ein Ich drinnen, das das selber durchführt. Aber das Ich der Pflanzen, das höhere, das Gruppen-Ich der Pflanzen, tut es sehr wohl.

Tut es sehr wohl. Und er zeigt eine Mannigfaltigkeit der unglaublichsten Pflanzen, der unmöglich erscheinendsten Pflanzen, die alle ihre spezielle Eigenart haben und gerade durch diesen Reichtum erst die Natur als Ganzes lebensfähig machen. Wir sehen das heute in der Landwirtschaft, wenn riesige Monokulturen nur sind, lauter gleiche Pflanzen, dann ist das immens anfällig.

Immens anfällig auf Schädlinge, auf sonstiges. Da muss man was Gott will für Pflanzenschutzmittel, also im Grund Vernichtungsmittel für die Natur einsetzen, um dem Herr zu werden und um die Schädlinge zu vertreiben und sonst was. Es gibt eigentlich in der Natur keine Schädlinge.

Genauso wie es keine Krankheitskeime gibt. Die sind alle in Wahrheit Teil des ganzen Systems und gehören dazu. Es wäre viel schlimmer, wenn es die ganzen Saugen nicht gäbe, auch die Bakterien, die Viren.

Und jetzt habe ich das eh schon öfters gesagt, ich meine die meisten der Bakterien sind sowieso total positiv förderlich von Haus aus schon. Und bei den Viren ist es genau dasselbe. Es sind wahrscheinlich 99,9 Prozent der Viren, die wir mit uns herumschleppen, auch wenn manche Forscher bezweifeln, dass es Viren gibt, es ist wurscht, aber es gibt etwas in die Richtung hin.

Die meisten sind förderlich der Entwicklung von Haus aus. Und ein kleiner Teil hat die Aufgabe uns Widerstand zu leisten. Da wirken sehr wohl die Widersacher mit, aber im Grunde auch, um uns zu fördern.

Um an der Auseinandersetzung mit ihnen zu reifen. Und die einzige Gefahr, die besteht und die jetzt auf unserer Zeit besteht, ist, dass sich außer den eigentlichen regulären Widersacher möchten, also das sind die Luziferischen, die Arimanischen und dann noch die sogenannten Asuras. Also das sind die, die eigentlich vom Schöpfergott, wenn man so will, oder von der Schöpfungsquelle bestimmt wurden, diese Aufgabe zu erfüllen.

Das sind die regulären Widersachergeister. Aber wer wisst, es gibt auch diese Wesenheiten, die hinter Sorat stehen, die einen völlig anderen Weg gehen, als wir Menschen, die im Grunde einen ganz anderen Weg gehen, als überhaupt unsere ganze Schöpfung. Und zwar im großen Stil über die ganzen sieben kosmischen Entwicklungsstufen, also vom alten Saturn bis zum Vulkanzustand am Ende, wo wir jetzt mit unserer Erde in der Mitte stehen.

Also diese Wesenheiten, die mit Sorat zu tun haben, die kommen aus einer ganz anderen Ecke und das Problem ist, dass die erstens eine gewisse Macht und Herrschaft über die Widersacherkräfte über die regulären Widersacherkräfte gewinnen und sie immer mehr einspannen zu ihren Zwecken, die nicht mit dem eigentlichen unserem Weltzweck vereinbar sind. Und die allergrößte Gefahr ist, dass sie unser Ich angreifen. Und zwar angreifen, ich habe das auch schon öfters gesagt, weil das ist letztlich der einzige Weg, um daran heranzukommen, den Menschen zu überreden, seine Freiheit aufzugeben.

Im Tausch gegen eine sehr, sehr große Machtfühle. Das ist die Hauptgefahr. Das ist die eigentliche Gefahr.

Also scheitern können wir nur an uns selbst. Nämlich wenn wir aus Freiheit heraus den Weg dieser soratischen Wesenheiten wählen. Aus dem mehr oder weniger egoistischen Machtbedürfnis heraus, das dort also in großem Maßstab dann erfüllt wird.

Tatsächlich erfüllt wird. Das ist die in Wahrheit einzige Gefahr, die uns wirklich droht. Nur das ist halt sehr verdeckt.

Und die soratischen Wesenheiten spornen halt die Widersacher natürlich sehr stark an, dass sie uns immer mehr in dieses Terrain hinführen und uns diesen Machtgewinn, den sie uns versprechen, immer schmackhafter machen. Und den sie uns auch tatsächlich geben würden. Oder auch wir selbst.

Wir selbst müssen aufpassen. Es ist letztlich eine freie Entscheidung. Aber und es ist auch kein Zufall oder, ja ich sag einmal, es ist fast ein Charakteristikum unserer Zeit, dass man sieht, dass viele Menschen zumindest die Freiheit noch nicht wirklich wollen.

An der Oberfläche scheint es nicht, sondern klar jeder sagt, ja ich will tun können, was ich will. Das sagt jeder, aber das ist das Ego. Und das Ego hat mit dem Ich nichts zu tun.

Das Ego ist eben genau das, was durch die Widersacher beeinflusst, was uns in eine ganz andere Richtung lenkt. Eigentlich uns immer mehr von unserem wirklichen Ich wegführt. Oder wegführen will in Wahrheit.

Und da sind mittlerweile ganz starke Impulse, das ins theoretische Fahrwasser zu führen. Das ist die große Auseinandersetzung. Und darum ist es so wichtig zu erkennen, was in diesem Ich-Impuls eigentlich drinnen steckt.

Eben erstens, dass es die ganze Fülle der Kraft ist, die Christus verliehen bekommen hat, erhalten hat. Ihr wisst den berühmten Satz, den ich immer wieder zitiere, dass vom menschlichen Ich gesagt wird, dass es die gleiche Vollmacht haben soll, die ich von meinem Vater empfangen habe. Die gleiche Vollmacht haben soll.

Das heißt, es ist noch nicht erfüllt. Wir haben es nicht einfach so gekriegt und tun jetzt, sondern wir müssen es uns Schritt für Schritt erwerben. Das gehört dazu.

Denn ansonsten wäre es schon wieder ein Widerspruch gegen die Freiheit. Wir müssen uns die Freiheit erarbeiten. Dann ist sie unsere Freiheit.

Niemand kann uns die Freiheit schenken als wir selbst uns. Was uns die geistige Welt und der Christus gegeben hat, ist die Möglichkeit dazu. Aber verwirklichen müssen wir es selbst, sonst ist es nicht da.

Aber darin liegt die Macht. Und das ist die einzige Macht, auf die wir bauen sollten. Nämlich nicht die Macht über andere, sondern die Macht über uns selbst.

Dann hat es ich die Führung. Die Macht über unser ganzes eigenes Wesen. Auch über unser Ego.

Die Macht letztlich in letzter Konsequenz über alle unsere Leibeswillen. Sodass sie zu einem Werk unserer selbst werden. Zu einem ganz individuellen Werk.

Bis hin zur sogenannten leiblichen Auferstehung. Wie es heißt, die man sich natürlich nicht zu sinnlich im Sinnesschein so vorstellen darf, wie jetzt Grabel quer aus dem Grab heraus und die Knochen sammeln sich jetzt wieder zusammen. Das ist natürlich ein kindisches Bild davon.

Aber wo wir die geistige Kraft, die das physische baut und gestaltet und die unsere eigene wird. Das ist die eigentliche Auferstehung des Leibes. Die volle Herrschaft, die Gestaltungskraft bis ins physische hinein.

Und das wird in späteren Zeiten nicht mehr so sein, dass es darum geht jetzt so einen Körper zu bauen, wie wir ihn jetzt haben. Das wird auf der nächsten kosmischen Entwicklungsstufe unserer Erde schon ganz anders ausschauen. Aber wir werden Gestaltungsmacht bis ins physische hinein gewinnen.

Wenn wir am Ende unserer ganzen großen Entwicklungskette sind, dann haben wir es. Dann sind wir soweit, dass wir selbst einen neuen Kosmos schaffen können. Denn darüber haben wir öfter gesprochen, so groß muss man es denken.

Dann sind wir soweit, selbst Schöpfergötter zu werden im kosmischen Maßstab. Im kosmischen Maßstab. Und wie das dann sein wird, über das kann uns niemand etwas sagen.

Das werden wir sagen, wenn es soweit ist. Also das ist der Sinn eigentlich dieser ganzen Entwicklungsreihe, durch die wir durchgehen. Und wo wir jetzt im Grunde in der Mitte oder knapp über der Mitte stehen.

Also wir haben nur viel Zeit, um diese Kräfte zu erreifen. Wenn man jetzt ist, ist es inusual, daran zu denken. Heute können wir versuchen, es in ganz kleinem zu machen.

Aber nur um zu sehen, wo die Perspektive hingeht. Und nicht umsonst sagt der Christus ja, ihr seid Götter. Selbst im Alten Testament steht es schon drinnen.

Und er zitiert ja sogar das Alte Testament. Nur Wirklichkeit kann es erst dann werden oder konnte es erst werden, ab dem Zeitpunkt, wo das Ich beginnt, seine Freiheit zu entfalten. Und dazu musste der Christus Mensch werden.

Dazu musste das Göttliche, ja ich möchte mal sagen, es schaffen, sich in ein solches Leibesgefäß hinein zu zwingen. Das ist ja was ganz Unglaubliches. Ja hinein zu zwingen ist vielleicht nicht ganz richtig ausgedrückt.

Weil man muss sich jetzt vorstellen, ja die geistige Kraft, oh Gott, wie groß ist das Universum und das muss ich jetzt alles da hineinstopfen. Nein, es geht darum, die geistige Kraft, die diesen ganzen Kosmos geschaffen hat und weiterschaffend daran tätig ist, dass die hier einen Brennpunkt bildet im Inneren und in diesem Brennpunkt leuchtet aber die gesamte geistige Kraft auf, die den Kosmos schafft. Und jetzt stellt euch das einmal vor, welche immense Kraft das ist.

Die muss eigentlich diesen Körper zerspringen im Grunde. Das ist also etwas Unglaubliches und das ist schon unglaublich, wenn es gar nicht jetzt um das Christus-Ich geht, das sich da hinein dringen muss, sondern da unser Ich von derselben Qualität ist, auch wenn es noch nicht so viel davon Errege gemacht hat, aus eigener Freiheit heraus, aber trotzdem potenziell ist diese Kraft in jedem Menschen drinnen. Und je mehr wir davon ergreifen, verwirklichen, umso stärker wird dieses Geistesfeuer in uns.

Und dieses Geistesfeuer muss früher oder später so eine stoffliche Leibeshülle wie wir sie jetzt haben, wie wir sie auch gebraucht haben für unsere Entwicklung, aber muss es notwendig irgendwann zu sprengen. Aber das heißt nicht, dass nicht die geistige Kraft da bleibt, physisches zu gestalten. Das heißt es eben nicht.

Wir müssen immer wieder ganz stark unterscheiden zwischen dem stofflichen Leib und dem eigentlich physischen Leib. Das eigentlich Physische ist, der physische Leib ist in Wahrheit etwas Übersinnliches. Der Auferstehungsleib des Christus ist eigentlich etwas Übersinnliches.

Auch wenn die Jünger, ja im Grunde, wenn man so die Schilderungen liest, ja gerade zu sinnlicher Gestalt erlebt haben. Aber dazu ist trotzdem ein geistiges Schauen notwendig. Ein grundlegendes geistiges Schauen ist notwendig.

Und ihr wisst ja schon, bei der ersten Begegnung, Maria Magdalena ist die Erste, also diese Seele, das heißt eigentlich die menschliche Seele, die ihn sieht, erkennt ihn zuerst nicht. Das wäre ja komisch, also am Vortag waren wir noch mit ihm zusammen, hat das Ganze erlebt und jetzt erkennt man ihn. Also es ist ein anderes Erlebnis und doch ist in diesem Erlebnis das ganze Menschsein des Christus drinnen.

Aber es ist anders als ein noch in körperlich, in materiell körperlicher Gestalt. Das ist etwas ganz anderes. Das ist sehr, sehr schwierig.

Macht euch keinen Kopf zerbrechen, wenn ihr es schwierig findet und jetzt sagt, wie viele Fragen sind da offen. Ganz klar, wir werden uns weiter damit beschäftigen. Wir werden auch sehen dann, dass das ja wahnsinnig viel zu tun hat, auch mit dem, was in der Apokalypse geschildert wird, dann ist das Neue Jerusalem.

Das Neue Jerusalem, also nur so als Völker, hat nicht zufällig die Würfelgestalt. Die Würfelgestalt ist erstens einmal was, was charakteristisch ist für unsere Erdentwicklung, das ist ein Bild geradezu für die Erdentwicklung und trotzdem ist es zugleich ein Bild für den kommenden Zustand. Aber was heißt das, wenn wir hinübergehen ins Neue Jerusalem? Wir können hinübergehen und am besten und am reichsten hinübergehen, wenn wir eben das erfüllt haben, was für die Erde das Charakteristische ist, eine geistige Gestaltungskraft zu entwickeln, die bis ins physische hineinreicht, bis ins stofflich-physische sogar hineinreicht und das bezwingen kann.

Das lernen wir jetzt auf erster Stufe und es wird ausreifen. Dazu wird es noch die nächsten drei kosmischen Entwicklungszustände brauchen, die uns noch bevorstehen. Aber die Kraft dazu nehmen wir jetzt mit und was wir uns jetzt nicht erarbeitet haben, wird sehr schwer nachzuholen sein später, weil es werden die späteren kosmischen Entwicklungsstufen nicht mehr diese Dichtigkeit, diese Härte, dieses Tote erlangen, wie wir es jetzt haben.

Und wir lernen jetzt sozusagen den Tod zu überwinden. Wirklich den Tod zu überwinden, dieses Ersterben, das durch die stoffliche Natur einfach unausweichlich ist, aber das lernen wir überwinden und ohne deswegen aber nur zu alleinen Seelenwesen oder sowas zu werden, sondern wo wir Gestaltungsmacht wirklich bis ins physische aus der Freiheit heraus haben. Und das bedeutet auch in ferner Konsequenz, wenn wir dann einmal am Ende unserer ganzen Entwicklungsreihe sind, also wenn wir durchgegangen sind durch das neue Jerusalem, also das was Rudolf Steiner auch den neuen Jupiter nennt, wenn wir durchgegangen sind durch den nächsten großen Kosmos, die neue Venus und dann durch den Vulkanzzustand noch durchgegangen sind, also die dritte kosmische Entwicklungsstufe, dann können wir als Schöpfergötter wirklich einen neuen Kosmos schaffen bis ins physische hinein und zwar aus eigener Freiheit heraus.

Und dann ist es, weil man muss denken, wie ist es denn jetzt gelaufen bei der Erdentwicklung zum Beispiel. Da gab es auch Götterwesenheiten, die also diese Erde geschaffen haben, mit dem ganzen Planetensystem in Wald, mit dem ganzen Kosmos dazu, eben die in der Bibel genannt werden die Elohim, das sind also geistige Wesenheiten einer bestimmten Hierarchiestufe, die im Grundsatz dann auch der Sonne genommen haben. Ihr wisst ja am Anfang der Schilderung der Genesis, im Anfang schufen die Elohim den Himmel und die Erde, was im Wesentlichen heißt, also die Elohim ziehen sich mit der Sonne heraus und die Erde entsteht als eigenständiges Gebilde.

Also da in etwa beginnt die Schilderung der Genesis. Aber ich habe euch das auch schon in den Vorträgen angedeutet, die Elohim machen das ja nicht ganz alleine, sondern es wirkt durch sie der Christus. Durch die Gemeinschaft der Elohim wirkt der Christus.

Nicht durch jeden Einzelnen, sondern durch die Gemeinschaft der sieben Elohim. Wobei einer dann eine vorzügliche Rolle einnimmt, Yahweh Elohim, der dann die weitere Führung übernimmt, der sich dann eben auch verbindet mit dem Mond, der in der Zwischenzeit dann von der Erde abgetrennt wird, also seinen Wohnsitz auf den Mond nimmt interessanterweise, während die anderen sechs Elohim im Sonnenbereich bleiben. Es gibt also dann dadurch sogar gewisse Spaltung bis hin zu einem gewissen Gegensatz zwischen den Sonnen-Elohim und dem Monden-Elohim, Yahweh.

Aber da kündigt sich ein Prinzip an, das noch Gesundheit, das noch viel stärker werden wird. Denn der Christus wirkt dann nicht durch eine Gemeinschaft von sieben Elohim, sondern in jedem einzelnen Menschen, der schöpferisch beiträgt zu dem neuen Kosmos, der kommen wird. Und das heißt, es ist eine Welt, die aus unendlich, ja was heißt unendlich, aus vielen, vielen Ich-Brennpunkten heraus geschaffen wird, als etwas Gemeinsames.

Und wo nicht dieser Impuls aus einer Quelle herausgetragen wird, von oben sozusagen, sondern wo diese eine Quelle, diese eine göttliche höchste Quelle in jedem dieser Wesen selbst wirkt, nämlich in den Menschenwesen. So viel kann man schon ahnen von dem, was sozusagen kommen wird in der Zeit, über die wir im Grunde noch gar nicht sprechen können, weil wir erst dann soweit sind, überschauen zu können, was wir dann schaffen wollen, was wir dann schaffen werden. Niemand kann das.

Auch das göttliche Selbst kann es nicht. Will es nicht. Sagen wir es besser so, will es nicht.

Das Interessante ist ja, so wie ich es beim Menschen gesagt habe, es geht einzig um die Macht über uns selbst, aber die Ohnmacht gegenüber den anderen. Das heißt, wir verstoßen überall dort gegen das christliche Prinzip, wenn wir Macht über andere ausüben. Eines ist mit dem anderen nicht vereinbar.

Wenn man sagt, ja gut, die Menschen sind halt noch nicht so weit, wir müssen aus Autorität, aus Macht etwas regeln, mag sein, dass das noch notwendig ist, aber dann ist es noch nicht christlich. Solange das notwendig ist, ist es nicht christlich. Gebe durchaus zu, dass das wahrscheinlich noch nicht so funktioniert, weil es natürlich auch bedeuten würde, dass jeder Mensch diesen Impuls in sich entwickelt haben muss dann, nämlich Macht über sich selbst zu haben.

Volle Macht über sich selbst. Und wenn ich ehrlich bin, das haben wir alle noch nicht. Sondern wir sind immer noch ausgesetzt den Wirkungen der Widersacher, die Macht über uns haben, die uns dirigieren in die eine oder andere Richtung, die ihren Zwecken dient.

Also wir haben diese Macht über uns selbst in Wahrheit noch nicht so wirklich. Wir beginnen erst gerade. Also das wird noch ein gewisser Weg sein, bis wir diese Macht über uns selbst gewinnen.

Da ist uns der Christus vorangegangen. Er hat die volle Macht über sich selbst, über sein ganzes Wesen, eben auch über die ganzen Leibeshüllen, in denen er sich inkarniert hat, gewonnen mit dem Mysterium von Golgatha bis ins dichteste physische Himmel. Die volle Macht über alle seine Leibeshüllen.

Da haben wir nur einen Weg, bis wir das auch können. Aber da sind wir in der Nachfolge des Christus und nur durch diese Tat des Christus ist es möglich geworden. Und in jedem Moment, wo wir über etwas in unseren Leibeshüllen, also zu diesen Leibeshüllen zählt der Seelenleib, wenn man so will, der Astralleib, den wir haben.

Dazu zählen die Lebenskräfte, der Lebensleib, den wir haben. Und zuletzt der physische Körper, der physische Leib. Jedes Mal, wenn wir Macht über irgendetwas in unseren Leibeshüllen bekommen, können wir den Christus erleben und zugleich unser Ich erleben.

Am stärksten wird das jetzt möglich sein im Seelischen selbst. Denn das Seelische entsteht dadurch, dass wir aus unserem Ich unseren Astralleib verwandeln. Zunächst einmal taten wir das schon in der Vergangenheit so mehr oder weniger unbewusst.

Dadurch sind überhaupt die eigentlichen seelischen Wesensglieder entstanden, die im Astralischen, in unserem Astralleib leben, noch als etwas Besonderes, das eben bereits durch unser Ich unbewusst verwandelt ist. Aber heute stehen wir im Bewusstseinseel und Zeitalter. Und da geht es darum, bewusst, ganz bewusst das Astralische zu verwandeln.

Und wo immer uns das gelingt, erleben wir unser wirkliches Ich und erleben damit zugleich den Christus. Es ist untrennbar miteinander verbunden. Also wenn wer fragt, warum erlebe ich den Christus noch nicht oder wie soll ich ihn erleben? Wir erleben ihn dort, wo wir wirklich unser Seelisches bewusst verwandeln.

Dort fängt es an. Und wir können es am besten und am leichtesten, ja am leichtesten, fällt mir wieder der Mephisto-Ausspruch ein. Zwar ist es leicht, doch ist das Leichte schwer.

Also es sind eigentlich Kleinigkeiten, um die es geht, aber sie wirklich vollbewusst durchzuziehen, ist halt schwer. Und Bewusstseinseele jetzt in unserem Zeitalter so zu entwickeln, dass sie die Seite zum Geistigen hin, zum Seelischen hin eröffnet. Also zu einer Wahrnehmung, nicht nur zu einer bewussten Wahrnehmung der Außenwelt gegenüber, sondern zu einer Wahrnehmung der geistigen Welt, der Seelenwelt zumindest.

Das ist ja damit verbunden, dass wir unseren Astralleib langsam Schritt für Schritt zur Geistselbst verwandeln. Dort, wenn wir das tun, fangen wir an, den Christus zu erleben. Wenn wir das aus vollem wahren Ich-Bewusstsein tun.

Wenn wir eben vor allem in einer menschlichen Begegnung merken, wie da vielleicht ein seelischer Impuls herauskommt, der Sympathie oder Antipathie, wie auch immer, und wir einmal sagen stopp, kommt der Impuls von meinem Ich oder kommt er von meinem Ego, das unter dem Einfluss der Widersache steht. Woher kommt es? Was regt sich an mir, an Empfindungen gegenüber diesen Menschen? Bin ich mir bewusst, woher diese Erlebnisse kommen, diese Empfindungen der Zuneigung, der Abneigung, wie auch immer, oder bin ich mit meinem Ich ganz bewusst dabei? In jeder menschlichen Begegnung haben wir die Chance dazu, zumindest für einen Moment dafür aufzuwarten. Es wird erst ein ganz kleiner Moment sein.

Ich meine, ihr dürft euch jetzt nicht vorstellen, also jetzt sind wir im Gespräch als Menschen miteinander und jetzt unterbrochen grübeln, kommt es aus dem Ich oder woher kommt es? Nein, so darf man sich das nicht vorstellen. Es geht nicht um ein Nachdenken darüber und ein Urteilen darüber, ist es von da oder ist es von dort, sondern es geht darum, dass wir immer mehr erleben werden, aber da sind Momente drinnen, wo ich ganz genau spüre, das kommt jetzt aus meinem Ich. Und aus meinem Ich schenke ich dem anderen etwas.

Und ich erlebe das andere Ich, indem es sich an mich verschenkt. In Kleinigkeiten. Und viel näher kann ich euch das gar nicht beschreiben, aber man weiß es in dem Moment, wo es da ist.

Man spürt es in dem Moment, man weiß es in dem Moment, wo es da ist. Dann ist es eine Christusbegegnung und zugleich eine Begegnung mit dem anderen Ich, wie auch mit meinem eigenen Ich. Es ist eigentlich so ein Dreiergespann.

Es ist mein Ich dabei, es ist das Christus-Ich in der Mitte und es ist das andere Ich da. Und eigentlich sind alle drei vereint, bilden eines in gewisser Weise. Und damit will ich nur mal die Spur hinlegen, wie wir dazu kommen, den Christus zu erleben.

Den Christus zu erleben, unser eigenes Ich zu erleben, das andere Ich zu erleben. Zu erhaschen in einem Moment. Das ist die Keimzelle des Christus-Erlebnisses.

Und zu spüren, in diesem Erlebnis drinnen liegt die Kraft, die Widersacher zu erlösen, die regulären Widersacher zu erlösen und es steckt die Kraft drinnen, die soratischen Wesenheiten zurück zu weisen, zurück zu schlagen. Die haben in unserer Entwicklung einfach nichts verloren. Die können wir nicht erlösen, die gehen einen anderen Weg.

Die haben mit unserer Entwicklung im Grunde nicht wirklich etwas zu tun, sind, wie soll ich sagen, wie ein Irrläufer geradezu. Queren sie unsere Entwicklung, versuchen aber natürlich jetzt mit großer Macht, da so viel daraus zu gewinnen, als sie können. Und der Punkt ist, sie können aber nur etwas gewinnen aus unserer Erdentwicklung heraus, wenn sie den Sinn der Erdentwicklung zunichte machen.

Nämlich diese Entwicklung zur Freiheit hin. Das ist genau das, was sie nicht brauchen können für ihr. Sondern gerade diese soratischen Wesenheiten sind das Musterbeispiel einer hierarchisch geordneten Welt, wo alles aus einem Zentrum gespeist wird und im Grunde alle untergeordneten Hierarchien Befehlsempfänger sind, aber Befehlsempfänger mit verschiedenen Machtgraden, die ihnen verliehen werden.

Also das heißt, die höchste Stufe hat eine große Fülle, das auszuführen und das weiterzugeben an die Unteren, was sie von oben empfangen hat. Und so geht es stufenweise weiter, bis zur letzten, die halt dann nur mehr die ausführenden Organe sind. Also dieses Pyramidalie-System sozusagen, mit der Spitze nach unten.

Und das ist etwas, was diese soratischen Wesenheiten in höchster Masse betreiben. Eine Entwicklung in die Richtung zu bringen. Und das ist eine Entwicklung, die Freiheit nicht zulassen kann.

Weil da gibt es eben nur ein Zentrum. Und das Zentrum gestaltet und das bestimmt alles im Grunde. Und es kann im Grunde nur Erfüllungsgehilfen brauchen, in den unteren Ebenen.

Und man muss dazu sagen, dass in gewissem Sinne auch unsere Entwicklung noch sehr stark nach diesem Prinzip begonnen hat. Dass aber mit der Erdentwicklung jetzt, also mit unserer konkreten Erdentwicklung, die wir jetzt haben durch das Mysterium von Golgatha, es gelungen ist, das in eine andere Richtung zu bringen. Ich meine, das war schon natürlich von Anfang an die Intention, aber es ist zunächst einmal noch mit einem sehr, sehr streng hierarchischen System gestartet.

Denn das ist eigentlich einmal das Grundprinzip überall gewesen. Und das war es offensichtlich schon zu dem Zeitpunkt, darf ich jetzt nicht sagen, aber jener Entwicklung, die abseits unserer ganzen kosmischen Entwicklung stattgefunden hat. Ich kann nicht sagen, davor, wie ihr wisst, mit dem alten Saturn, mit der ersten kosmischen Entwicklungsstufe unserer Erde, beginnt Zeit erst in unserem Sinn, irgendwie einen Sinn überhaupt zu machen.

Also man kann nicht von einem davor sprechen, ich spreche immer von einem abseits davon. Von mir war es parallel dazu, oder wie immer ihr es nennen wollt, man kann es eigentlich zeitlich nicht einordnen. Man kann durchaus sagen, diese Welt, die abseits des alten Saturn war, läuft neben unserer irgendwo.

Das kann man genauso mit gleichem Recht sagen, wie wenn man sagt, das hat sich vorher abgespielt. Da steht uns der Verstand still einfach. Der Ich kann damit umgehen.

Das Ich kann damit umgehen und kann einfach sagen, da ist eine andere kosmische Entwicklung, die in gewisser Weise Voraussetzung war, damit sich unsere Entwicklung entwickeln konnte, beginnen konnte, aber diese Entwicklung hat etwas ganz streng Hierarchisches drinnen, als Grundprinzip. Also das heißt, eine Schöpfungsquelle, die im Prinzip alles macht und wo alle anderen Wesen, die geschaffen werden, eine dienende Rolle alleine haben. Und beim Menschen-Ich ist es anders.

Das heißt nicht, dass wir nicht auch Diener sein dürfen und dass das nicht zum Ich dazu gehört, nur es ist ein Dienen aus der Freiheit heraus. Ein Dienen wollen und jetzt eben nicht nur einer Quelle, sondern wir dienen dieser einen Quelle, indem wir jedem anderen Ich dienen. Einmal den Ichen der Menschen, indem wir ihre Entwicklung fördern, indem wir ihnen etwas als Anregung schenken, das sie dann aufnehmen können oder auch nicht können aus Freiheit heraus, aber es als einen Impuls vielleicht nehmen können, den sie wieder umgestalten zu etwas völlig Neuem.

Das heißt, sie machen nicht einfach das. Ich habe da gesagt, mach das und das, dann ist es gut. Dann ist es nicht gut, wenn er es 1 zu 1 übernimmt, sondern wenn er es nur als Anstoß nimmt und sagt, ah ja, interessant, aber ich mache was anderes daraus.

Und genau das kann ich für mich brauchen. Also ich habe ein Rezept, wie es gut gegen die erkennt, wenn man da sonst was durchkommt. Wenn du es 1 zu 1 übernimmst, kann es schon ganz gut sein, aber es ist noch nicht das, was wirklich zu dir ganz optimal passt.

Dann musst du was Eigenes daraus machen, vielleicht den Rhythmus, in dem du es nimmst, anders wählst oder die Dosierung anders oder sonst was. Es muss den individuellen Charakter kriegen. Das seht ihr, wie sich die Medizin auch ändern wird.

Es wird kein Heilmittel mehr geben für die Zukunft, das nicht individualisiert ist. Und das individualisierte Heilungsmittel wird in der etwas ferneren, aber doch nicht sehr fernen Zukunft so sein, dass eigentlich der Mensch selber mit seinem Ich dieses Heilmittel ist. Mit der Unterstützung vielleicht von anderen, die ihm Impulse dazugeben, aber die Impulse, die ich erst zu was Eigenem machen muss.

Davon spricht ja Rudolf Steiner, dass es so etwas geben wird. Er nennt es den hygienischen Okkultismus, der gerade Europa und insbesondere Mitteleuropa als günstigstes Feld hat, um sich da einmal entwickeln zu können. Das wird unsere Aufgabe sein, dass wir aus unserer Ichkraft heraus heilsam wirken, für die anderen und gerade dadurch auch für uns selbst.

Es wird kein Impuls aus dem Ich heraus sein, wo ich sage, ich habe eine Bewegung, das zwickt mich, jetzt muss ich mich ganz nur konzentrieren darauf, wie werde ich wieder gesund. Wo ich also vergesse den Bezug zu den anderen. Sondern ich werde gerade die Heilkräfte, die ich brauche für mich, daran lernen, dass ich den anderen Kräften Anregungen gebe.

Das heißt, wo mich vor allem interessiert, was ist bei dir los, wessen bedarfst du, was kann ich dir schenken als Anregung. Wenn ich das in meinem Leben in genügendem Maße gemacht habe, wird sozusagen als Nebenprodukt die Heilkraft auch herauskommen für mich selbst. Ich kann diese neue Form des Geistigen Heilens.

Es gibt keine Heilung außer Selbstheilung. Es gibt keine. Man kann Anregungen geben, um diese Selbstheilung in Gang zu bringen, um sie anzustoßen und dazu können eben auch Substanzen aus der Natur oder sowas von mir aus, Substanzen, die die Menschen zusammengesetzt haben.

Aber das habe ich auch schon öfters gesagt, also die rein synthetisch hergestellten Substanzen können sehr wohl nützlich sein, können im Körper etwas reparieren. Also das heißt, irgendwas, was nicht in Ordnung ist, einmal ausgleichen, aber heilen im eigentlichen Sinne können sie nicht. Und das heißt, man muss damit rechnen, dass das, was diesen Schaden erzeugt hat in meinem Körper, diese Kraft ist noch immer da.

Und ich kann jetzt über lange Zeit darüber reden, damit diesen Schaden immer wieder zu beheben. Daher ist es typisch ja bei den heute im Großen und Ganzen verwendeten Heilmitteln, dass ich eigentlich nie loskomme davon. Ich brauche sie immer wieder.

Ich brauche sie immer wieder, damit geht es gut, damit kann man sehr alt werden und damit kann man lange Zeit weitgehend leidensfrei umgehen damit. Aber eine Heilung ist es nicht. Eine Heilung ist es nicht.

Wirkliche Heilung kann nur Selbstheilung sein, weil jeder Organismus, das heißt die Leibeshüllen vom physischen, physischstofflichen Leib, wenn man so will, Ätherleib, Astralleib, die können nur letztlich aus der Kraft, aus der schöpferischen Kraft des Ichs heraus geheilt werden. Das muss durchgehen. Und wir können es heute noch nicht so wirklich ganz bewusst, aber wir sind dabei es zu lernen.

Wir sind dabei es zu lernen. Und wir haben eben gerade dadurch, wir haben bis jetzt erst die Möglichkeit so wirklich halbwegs bewusst in unserem Seelischen zu arbeiten. Im Ätherischen schaffen wir noch kaum, aber da haben wir die Christuskraft in uns, die das tut gemäß unseres Willens, Impulses.

Der Christus würde nie sagen, ja du, aha, du kannst es noch nicht, also warte, lass mich her jetzt, geh zur Seite, ich mache es für dich. Nein. Er ergänzt nur das mit Ätherkraft, was aber aus unserem Ich-Impuls kommt, ins Seelische hineingeht und er führt es weiter ins Ätherische und verleiht dem Ätherische Kraft auch.

Die haben wir noch nicht, im Großen und Ganzen. Aber er führt das weiter, was aus unserem Ich-Impuls kommt. Das heißt, er führt eigentlich unseren Heilimpuls aus und bringt ihn zur Geltung.

Aber der reicht halt erst ein Stückchen weit und er wird verstärkt. Aber es ist niemals so, dass er einfach für uns es tut, nach seinem Gutdünken. Weil er sozusagen, ja weil es mit einem Menschen gebaut ist und das jetzt in Ordnung bringen kann.

In Ordnung bringen können ist nur wir. Aber er unterstützt uns mit seiner Kraft und gibt uns durch sozusagen, ja, wenn man so will, er dient uns. Er dient uns nach unserem Willen und hat aber als der Dienende Kräfte, über die wir heute noch nicht verfügen.

Und diese Kräfte stellt er uns zur Verfügung, aber die Richtung müssen wir angeben. Die Richtung geben wir an. Also das heißt, es gibt ja das schöne Wort, das wir am Ende Christus auch ganz wichtig als den Heiland bezeichnet.

Aber er ist Heiland genau in dem Sinn, dass er uns die Kraft gibt, uns selbst zu heilen. Die Kraft, die wir noch nicht haben. Aber der Impuls muss von uns kommen.

Das ist so wichtig, das einzusehen. Es gibt nichts, was aus dem Ich herauskommt, was irgendein anderes Ich und auch nicht das Christus-Ich bestimmen könnte. Sondern die anderen Iche, die helfenden Iche, sei es eben das große Christus-Ich oder auch das Ich eines Heilkundigen, eines Heilers, wenn man so will, ist immer dienend.

Es muss dem Ich, das seine Körperhüllen, seine Leibeshüllen heil wieder machen will, es muss ihm dienen. Und nicht ihm vorgeben, wie es tun soll. Und das heißt, es wird immer weniger eine Medizin auch funktionieren, die ein allgemeines Schema für alle darüber legt.

Naja, das Mittel hat sich bewährt, das verschreiben wir halt, wenn die und die Krankheit da ist. Es wird in der Zukunft immer weniger funktionieren. Wir erleben ja jetzt in unserer Zeit einen immensen Aufschwung.

Also jetzt auch dieser synthetisch hergestellten Pharmazeutika, die Pharmaindustrie, wenn man so will, ist sehr mächtig geworden. Und steht ihm sicher sehr kritisch gegenüber, weil da auch viel wirklich Böses auch passiert. Aber es ist auch eine Notwendigkeit, dass die Menschheit durch das durchgeht, nur um daran zu erleben, dass es letztendlich nicht funktioniert.

Das es letztendlich nicht funktioniert. Wir sind jetzt in einer Phase darin, wo es zwar natürlich, und das ist eigentlich schon ziemlich deutlich, also das kann man schon mit Händen greifen, dass diese Mittel nicht zu einer Heilung führen. Aber sie führen halt zu einer längerfristigen, immer wiederkehrenden Reparatur.

Und damit kann man leben. Aber man wird das immer mehr erkennen, dass das eigentliche Problem damit nicht wirklich gelöst ist. Das sieht man ja bei vielen Sachen, was weiß ich, die Beta-Blocker für die Herzfunktion oder so.

Die musst du ein Leben lang dann nehmen, damit halt der Bluthochdruck und so weiter, das in Ordnung kommt. Aber in dem Moment, wo es das absetzt, hast du das Problem wieder, es ist nicht gelöst. Wobei dazu kommt, dass es nicht immer so groß das Problem ist, wie getan wird.

Weil da kommt jetzt schon ein bisschen wieder die Schweinerei hinein, die halt heute drinnen ist. Die entsteht dadurch, dass fälschlich das Heilwesen im Wirtschaftsleben verankert ist, wo es überhaupt nicht hingehört. Weil dann kommt also der Sog des Wirtschaftslebens, Wirtschaft muss verdienen einfach und muss ihr Geld abwerfen.

Ist ja auch der Sinn des Wirtschaftslebens, muss man dazu sagen. Der Sinn des Wirtschaftslebens ist, so viel Kapital anzuhaufen, dass ich damit alles andere finanzieren kann. Weil das Staatsleben ist nicht dazu angetan, Geld zu erzeugen, Geldwerte zu erzeugen und das Geistesleben erzeugt das eigentliche Kapital, nämlich das geistige Kapital.

Dass die Wirtschaft dann, dass der Wirtschaft durchaus wieder zugute kommt, um damit jetzt was zu machen. Aber da muss das alles wieder zurückfließen, das Geld muss wieder zurückfließen. Und den Kreislauf haben wir heute nicht.

Der ist unterbrochen und staut sich eigentlich im wirtschaftlichen Bereich. Dort haben wir heute auch das Problem, unser Finanzproblem heute ist, dass wir zu viel Geld in der Welt haben, viel zu viel. Wir haben um 90 Prozent zu viel Geld in der Welt.

Und das staut sich irgendwo und ist im Grunde so ein Riesentumor. Und das ist ein Tumor im gesamten sozialen Leben, es ist ein sozialer Tumor, der dadurch entsteht. Und was tun Tumore? Sie lagen den ganzen restlichen Organismus aus, um sich selbst immer mehr aufzublenden.

Und das erleben wir jetzt. Daher ganz klar die Tendenz, dass immer mehr Geld in immer weniger Hände kommt, damit eine immer größere Macht entsteht, aber eben gerade nicht die Macht über sich selbst, sondern die Macht über die anderen, über die ganze Welt letztlich. Und das ist genau das Gegenstück, das soratische Gegenbild geradezu ist zu dem, was Macht sein sollte, Macht über sich selbst.

Das ist die einzige Macht, um die es geht. Und der Punkt ist also, dass aber alle diese Dinge, die jetzt zum Beispiel mit Pharmaindustrie oder so sind, es muss gemacht werden, im Grunde nur zu dem Zweck, damit wir erkennen, das ist es nicht, wo wir hingehen sollen. Aber wir müssen alles in der Praxis kennenlernen.

Wenn uns nur jetzt jemand vorher gesagt hat, ja, also das wird ein schlechter Weg sein, das reicht nicht. Wir müssen als Menschen, wir müssen, ich sage wir müssen, jeden Unsinn gemacht haben, um ihn zu überwinden. In irgendeiner Form müssen wir ihn gemacht haben.

Wir müssen halt nur immer aufpassen, dass nicht gleich die ganze Welt damit zugrunde geht. Das ist das große Problem. Um zum Beispiel die Atomkraft zu überwinden, mussten wir sie erst hervorbringen.

Das heißt, es hätte nie funktioniert, von Haus aus zu verzichten drauf. Man musste nur frühzeitig, hätte früher erkennen sollen, wohin das führt. Aber wir sind halt ein bisschen begriffsstützig als Mensch.

Wir brauchen immer zu lange im Moment noch, bis wir drauf kommen, eigentlich an dem Fehler, den wir gemacht haben, zu erkennen, dass es die falsche Richtung ist. Und dasselbe ist das also mit synthetischen Pharmazeutika. Es gibt eigentlich nur die Selbstheilung und die kann unterstützt werden, im Grunde, und das werden wir noch lange brauchen, auf alte Art, indem wir Naturheilmittel der verschiedensten Form nehmen, weil in den Naturheilmitteln, wenn sie richtig zubereitet sind, lebt eben die Weisheit der ganzen Natur drinnen.

Die ist sehr groß. Die ist wirklich viel, viel größer als die Weisheit, die wir als Biochemiker, als Pharmazeuten und so weiter haben, die ist so klein. Ich meine, wir sind heute stolz darauf, wenn wir bei Arzneimitteln sagen können, wir kennen genau den Wirkungsmechanismus.

Das Wort sagt eh schon alles, Mechanismus. Wir erkennen aber nicht, dass jedes Pharmazeutikum, das wir aufnehmen, immer auf den gesamten Organismus wirkt. Auf den gesamten.

Das heißt, in alle Prozesse, die da ablaufen, in irgendeiner Form eingreift. Der Wirkungsmechanismus, von dem wir reden, ist ein einziger Weg, den man erforscht hat. Und im Verstand kann man sich das sehr leicht herausbilden.

Aha, ja, das ist ganz logisch, ich kann das nachverfolgen. Aha, dort wird es so und so wirken. Aber das ist eine graue Theorie.

In Wirklichkeit wirkt es an Millionen anderen Stellen, von denen man nicht weiß, wie sie ausfällt, diese Wirkung. Das können wir mit unserem analytischen Verstand gar nicht durchschauen, weil die Fülle ist einfach zu groß. Wir können es gar nicht durchschauen.

In jeder einzelnen Zelle, was da wirklich sich abspielt, ist mehr Weisheit als die ganze Medizinwissenschaft, die Pharmazie, die Biochemie und das alles zusammengenommen, ist so wunzig klein gegenüber dem, was in jeder einzelnen Zelle sich an Weisheit abspielt, die drinnen ist. Die drinnen liegt nämlich in Wahrheit in den Seelenkräften, im Australischen, in den Ätherkräften drinnen, die es umsetzen. Ja, die Ätherkräfte, die uns beleben und am Leben halten und regenerieren, sind dieselben Kräfte in Wahrheit, aus denen das lebendige Denken kommt, die Weisheit kommt.

Nur wir verfügen heute noch nicht wirklich über diese Weisheit, sondern wir haben nur das tot abgestorbene Produkt, weil wir in der Regel erst dann aufwachen, wenn das abgestorben ist. Und da kristallisiert ein bisschen was heraus und das ist ein Stolperl von dem, was sich ununterbrochen allein in unserem Organismus abspielt, der im Übrigen in keinster Weise natürlich unabhängig ist von dem, was in der Umwelt sich abspielt um uns herum. Und zwar Umwelt im weitesten Sinne, bis in den Kosmos hinaus.

Von dem hat man ja überhaupt ganz wenig Ahnung und bezieht es nicht teil. Hat aber sehr wohl einen Einfluss darauf. Also das System ist viel komplexer.

Und das können wir aber mit dem analytischen Verstand, das heißt, das alles zergliedert in Einzelteile und glaubt es, aus diesen vielen Einzelteilen wieder zusammensetzen zu können und das dann zu verstehen, das gelingt uns bei dieser Fülle niemals. Da brauchen wir ganz andere Erkenntnisorte, eine intuitive Erkenntnisart, die mit dieser Fülle sich innerlich vom Herzen aus verbinden kann, es bewusst erleben kann, aber in seiner Ganzheit erleben kann und spüren kann, wenn ich da in die Richtung aktiv werde, verändert sich das Ganze. Ist es heilsam, ist es nicht heilsam.

Das zu spüren. Zu spüren, wie sich das Ganze verändert. Das braucht man.

Und darüber könnte man niemals ein Wirkungsmechanismus oder das als Wirkungsmechanismus beschreiben. Aha, das eine wirkt aufs andere und so weiter. Das sind Splitter davon.

Das wird einmal völlig unnötig werden. Wir werden das Ganze auf einmal verstehen. Also in die Richtung geht es.

Ganzheitlichkeit ist halt so ein großes Schlagwort, aber Ganzheitlichkeit heißt eigentlich geistig erleben den Zusammenhang des Ganzen und wie das Ganze darauf reagiert. Und es nicht nur zu erleben, sondern eben auch mit zu gestalten. Das ist Selbstheilungskraft, verstärkt dann eben durch die Christuskraft, die das in Ätherkräfte umwandelt.

Das wird noch während unserer Menschheitsentwicklung, noch während wir jetzt verkörpert sind in solchen oder so ähnlichen Leibern, wird das schlagend werden. Es wird kommen. Es wird wahrscheinlich schon im nächsten, übernächsten Jahrhundert spätestens da sein.

Es ist sehr nahe. Es ist sehr nahe daran. Und wir brauchen dazu im Grunde nicht mehr als echtes künstlerisches Erleben.

Echtes künstlerisches Gestalten. Nämlich wirklich aus dem Geistigen heraus gestalten. Dazu muss in der Kunst auch noch einiges passieren.

Es war auf alte Weise in der Vergangenheit. Da ist jetzt in einem Suchprozess drinnen, in einem Suchprozess, wo vielfach auch noch geistige Blindheit herrscht. Nicht bei allen.

Die bahnbrechenden Künstler haben alle etwas zumindest halbbewusst aus dem Geistigen herausgenommen. Das ist ganz deutlich. Aber der Mainstream ist es nicht.

Das ist wieder einmal das Problem, dass Kunst heute natürlich einmal das Geschäft ist geworden. Da haben wir schon wieder das nächste Problem, dass die Kunst ganz stark in den Bereich der Wirtschaft hineingeraten ist. Und damit ihrer eigentlichen Aufgabe nicht mehr gerecht werden kann.

Nicht mehr kann. Weil es dann unter dem wirtschaftlichen Druck steht. Ist wieder nicht gegen die Wirtschaft gesprochen.

Es ist nicht das Problem. Das Problem, der Fehler liegt nicht bei der Wirtschaft. Der Fehler liegt an der Schwäche noch unseres Geisteslebens.

Wir zehren im Moment noch, und damit ist das auch wieder etwas Ungewissliches, wir zehren noch aus einer alten Geistigkeit aus der Vergangenheit. Großteils. Und diese neue Geistigkeit ist noch sehr schwach ausgebildet.

Es gibt einzelne Künstler, die tun es. Aber viele hausieren noch sehr stark mit den alten Kräften. Und damit kann man auch etwas Neues, oder scheinbar Neues bewusst konstruieren daraus, oder kombinieren, wie auch immer.

Und es ist aber nicht wirklich ein individueller Impuls drinnen. Und es wird aber ergriffen dann halt von der Wirtschaft. Im Grunde, gerade jetzt bei der Malerei zum Beispiel.

Wenn ein Galerist ein Gespür hat, dann weiß er aus welchem Künstler er etwas machen kann, was sich gut verkaufen lässt. Und das liegt nicht unbedingt an der Qualität der Werke, die drinnen ist. Da kommen viel andere Impulse hinein.

Sagen wir es einmal so. Weil die Kriterien, nach denen sich Kunst verkaufen lässt, sind andere als die, die für die geistige Qualität des Werkes sprechen. Das sind zwei Dinge, die laufen auseinander.

Die sind also zumindest eine Zeit lang nicht deckungsgleich. Man hat das in der Vergangenheit gesehen. Gerade die wirklich großen Künstler, die neue Impulse hineingebracht haben, waren Zeit ihres Lebens arm, die meisten.

Und in dem Moment, wo das große Geld hineinkommt, ist schon die Gefahr da, dass sie etwas abzweigen. Es gab welche, die beides sehr gut konnten. Wenn man zum Beispiel den Picasso nimmt, der wirklich ein ganz großer Künstler ist, aber auch ein ganz großer Geschäftsmann war.

Und da ganz deutlich gesagt, wenn die Leute mir das abkaufen und viel Geld zahlen, sollen sie es haben. Was eigentlich Kleinigkeiten sind, da ist auch etwas drinnen, aber es ist nicht der große Wurf. Er hat nicht den Wert, um den er es eigentlich verkauft.

Er konnte beides. Er ist einer der Künstler, die unsere Zeit oder das 20. Jahrhundert in grandioser Weise widerspiegeln.

Totale geistige Begnadung, die da ist drinnen. Aber auch drinnen stehen in dem, es ist alles Wirtschaft. Es ist alles auch von der materiellen Seite her zu sehen.

Ganz deutlich. Also der hat das in irgendeiner Weise total vereinbart miteinander. Und ich möchte damit auch sagen, es heißt ja nicht, dass jetzt ein genialer Künstler einfach hungern muss.

Eben genau das sollte in einem gesunden sozialen Organismus eben gerade nicht der Fall sein. Ja, man kann sagen, für viele Künstler war vielleicht gerade diese Zeit der Not auch ein geistiger Impuls, dass sie durch das durchgegangen sind. Muss man auch sehen.

Und es ist, um noch ein letztes Mal von Picasso zurückzukommen, dass er, obwohl er eben nicht darben musste letztlich, also dann zumindest ab einem gewissen Zeitpunkt, dass er trotzdem sich noch diese künstlerische Fähigkeit behalten hat. Das ist eine große Leistung, weil er hat trotzdem noch Werke gemacht, wo wirklich Geistiges durchspringt. Und zwar ganz schön stark.

Ganz schön stark. Also er hat sehr, sehr viel erfasst von den geistigen Impulsen. Auch wieder geistigen Impulsen, die im 20.

Jahrhundert geherrscht haben und dem Ausdruck verliehen. Und er hat, wie eigentlich alle früheren Künstler des 20. Jahrhunderts, ja deutlich auch an der Überwindung des Materialismus mitgearbeitet, weil es sind eben Dinge, die eigentlich im materiell sinnlichen Sinn gar nicht möglich sind.

Alle Maler im 20. Jahrhundert haben das bloß gegenständliche Malen, so wie die Welt sich den Augen zeigt, diesen Sinnesschein überwunden. Ganz deutlich.

Also Picasso und der Braque mit dem Kubismus, den sie entwickelt haben, wo sie die Perspektive wieder überwunden haben, die wir normal aber im Äußeren sehen drinnen haben, aber wo sie überwunden hat und damit eigentlich erst die geistige Struktur, die dahinter ist, bis zu einem gewissen Grad zumindest sichtbar macht. Das war ganz was Tolles. Also wo man hinter das schaut, wo man sich der Imagination annähert.

Die Imagination hat niemals das, was man als räumliche Tiefe bezeichnen kann. Die Imagination hat ein Erleben, wo alles nebeneinander ist, alles gleichzeitig sichtbar ist und wo die Größe aber nichts mit der Entfernung zu tun hat, wie wir es in der Perspektive erleben, sondern wo es mit seiner geistigen Bedeutung etwas zu tun hat. Wie es noch im Mitleid war.

Im Mitleid waren groß die Dinge, die geistig bedeutsam sind. Nicht, weil sie uns besonders nahe sind. Also es ist dieses Flächenhafte, wenn man so will.

Und in der Imagination kann man das erleben. Es sind natürlich dann immer sinnliche Eindrücke, die man sieht, aber es ist ein seelisches Erlebnis, wo eine Fülle von seelischen Empfindungen, Erfahrungen, alle nebeneinander da sind und man sie gleichzeitig erleben kann. Das ist das Schwierige.

Im normalen Seelenleben erlebt man das Seelische als Zeitfluss. Da wird es ein Panorama, das gleichzeitig vorhanden ist und wo ich mich herumbewegen kann, von einem zum anderen sozusagen. Herumbewegen heißt dann, meine Konzentration jetzt mehr auf die eines, auf das andere zu legen und ich kann jedes, wie soll ich sagen, seelisch unter das Mikroskop legen.

Das heißt, ich kann immer mehr Details für mein Bewusstsein sichtbar machen, wo immer ich will, solange ich in der Imagination drinnen bin. Aber daher brauche ich auch das Ganze nicht aus Details zusammensetzen. Ich kann mir ein Detail anschauen, wenn ich will, jederzeit, muss es aber nicht.

Ich sehe vor allem immer den Zusammenhang des Großen Ganzen. Das ist das, was immer vor dem inneren Auge steht dabei. Und das führt mich, das leitet mich dazu, dass ich auch jede Veränderung, die passiert, in das Ganze eingliedern kann und im Zusammenhang sehen kann mit dem Ganzen.

Also ich erlebe immer, wie das Ganze reagiert darauf, sozusagen. Ja, aus dem, aus diesem Erlebnis wird man eine zukünftige Heilkraft ziehen, in nicht zu ferner Zukunft. In nicht zu ferner Zukunft.

Und daher ist es für uns, also gerade, ich sage einmal, Europa ist der geeignetste Ort dafür, gerade auch im Gegensatz zu dem, wie Medizin heute ist, was sie leisten kann, aber auch zu sehen, was sie nicht leisten kann, wie die Selbstheilungskräfte ganz was anderes ist, an dem aufzuwachen, diese Selbstheilungskräfte aber immer bewusster zu führen. Bewusstsein entsteht immer im Gegensatz. Wir brauchen den Gegensatz.

Und dem erwacht es. Sonst kommen wir zu sehr ins Träumern hinein. Also wir müssen einfach die Widerstände sehen, die der eigentlichen Heilung entgegenstehen, die aber trotzdem andererseits nützlich sind, als Reparaturmittel jetzt vorübergehen.

Aber wir brauchen sie vor allem darum, um zu erkennen, was Heilung nicht ist. Dadurch verstehen wir dann erst, was Heilung ist. Wir lernen eigentlich immer an dem, wie es nicht ist, lernen wir es erst richtig.

Das ist der Weg des Menschen. Ja, aber das ist in der Natur genauso. Die Natur lernt eigentlich immer, wenn man so will, als Natur, das heißt die Geistwesen, die dahinter sind, in letzter Konsequenz auch an den Fehlern, die sie machen.

Nichts in der Natur ist vollkommen. Aber es entwickelt sich, hat sich entwickelt in die Richtung etwas Vollkommeneren, von etwas Einfachen in etwas immer Komplexeres, aber daher auch immer Anfälligeres. Aber sie verbessert immer weiter.

Und macht immer wieder Fehler auch. Und lernt an den Fehlern. Das haben wir mit der Natur, mit dem geistig-schöpferischen, überhaupt irgendwo gemein.

Wenn die Natur von Haus aus vollkommen wäre, dann wäre wirklich das Bild, wie man es sich vorgestellt hat, aber als Fehlinterpretation. Aha, in sechs Tagen hat dann, liebe Gott, die Welt geschaffen. Und dann war sie fertig.

Und dann war sie perfekt. So läuft es aber eben nicht. Das stimmt.

Das ist aber nur eine Missinterpretation. Das ist jetzt nicht der Bibel anzulasten, dass wir sie falsch interpretiert haben. Die Schöpfungstage, die sieben insgesamt.

Wenn man es im ganz Großen nehmen will, im ganz Großen Stil, dann sind es überhaupt die sieben kosmischen Entwicklungszustände. Man kann es im Kleinen lesen auf unsere Erdentwicklung. Und da kann man es im ganz Kleinen darauf lesen, dass es beginnt zu dem Zeitpunkt, wo Erde und Sonne sich drinnen.

Das ist also ganz was winziges, aber man kann es in der ganz großen Dimension genauso lesen. Also das ist auch das typische im imaginativen Erleben, dass man es auf die kleinsten Maßstäbe und auf die größten anwenden kann. Und es gibt immer trotzdem die innere Ordnung wieder, die da ist.

Aber in jedem Bereich findet man eine richtige Zuordnung irgendwo drinnen. Und das erklärt auch, warum, so wie Rudolf Steiner die Weltentwicklung schildert, immer diese siebener Zyklen kommen, unter siebener Zyklen, die sich aufeinander türmen geradezu. Und da wird einem ja schwindlig, also wenn man sich das anschaut.

Sieben kosmische Entwicklungszustände, die sich in sieben Lebenszustände gliedern. Und die gliedern sich wieder in sieben Formzustände. Und diese sieben Formzustände durchlaufen sieben Hauptzeitalter.

Und dann gibt es sieben Unterzeitalter. Das sind zum Beispiel jetzt unsere Kulturepochen. Und da gibt es dann noch weitere Gliederungen.

Da gibt es dann die Gliederungen mit den Erzengeleregenschaften zum Beispiel. Das sind auch wieder sieben Zeitalter, die allerdings nicht mehr ganz genau hineinpassen in den Rhythmus. Wunderbar! Die Natur, die Errechnung geht sich nicht aus.

Die Rechnung geht sich nicht aus und Gott, das macht es genial. Wenn jetzt die Erzengelzeitalter genau so wären, dass sich jede Kulturepoche genau in sieben Erzengelzeitalter gliedert, dann wäre das System tot. Das System deckt sich eben gerade nicht mehr.

In Wahrheit deckt es sich schon früher nicht mehr ganz. Es ist immer ein Einzel daneben. Es ist immer ein bisschen daneben.

Das ist nur so nebenbei. Es ist immer dieses Spiel. Und das alleine ermöglicht schon die Freiheit.

Das System, was man sich so vorstellt mit der Perfektion, mit der absoluten Harmonie, das wäre eigentlich in Wahrheit ein totes System. Das wird ewig so weiterlaufen, vorherberechenbar, in wunderbarer Ordnung, die nicht gestört werden kann, aber in der nichts mehr passiert. Das Prinzip der Schöpfung, des Schöpfungsprozesses ist, dass er eigentlich immer weiter geht.

Und immer weiter geht im Sinne, dass immer wieder eine ganz neue Perspektive auftauchen kann. Und damit das möglich ist, kann es aber niemals die Vollkommenheit geben. Wenn etwas vollkommen ist, ist es fertig.

Mehr als vollkommen geht nicht. Im Grunde. Mehr als vollkommen geht nicht.

Und dann ist es aus. Dann ist es aus. Und der Schöpfungsprozess, und gerade während unserer Erdentwicklung ist das ganz besonders deutlich, läuft immer, es strebt nach Vollkommenheit, aber bevor sie erreicht wird, kommt schon wieder ein neuer Einschlag und der bringt eigentlich mehr durcheinander, als dass er das jetzt noch direkt weiterführen würde.

Jetzt kommt ein ganz anderer Aspekt hinein, wirft eigentlich einmal die ganze Ordnung wieder durcheinander und gestaltet eine neue, reichere, höhere. Das ist drinnen. Wir müssen einfach sehen, dass vieles, auch von den religiösen Vorstellungen, wie man sie sich mitgenommen hat, noch aus dem Alten herauskommt.

Je weiter ich in die Vergangenheit gehe, umso mehr war es so. Dieses alles sehr stark einer endgültigen, harmonischen Ordnung zustreben und bei dem bleibt es. Im Grunde mit der Menschheitsentwicklung fängt es an, dass immer noch eine Ordnung gestrebt wird und wenn man ihr schon zu nahe kommt, kommt ein großer neuer Einschlag und verändert wieder das ganze Spiel.

Das kann man selbst äußerlich naturwissenschaftlich in der Entwicklung des Lebens auf Erden deutlich sehen, wie immer wieder es solche, gerade zu Revolutionen, Umwälzungen gab, wir würden sagen mit einem hohen Preis verbunden, dass fast 90, 95 Prozent des Lebens auf Erden zugrunde gegangen ist und dann kam was ganz, was Neues. Innerhalb kürzester Zeit was ganz, was Neues, was also schon eigentlich mit einer hohen Reife beginnt und dann aber auch wieder irgendwo niemals erreicht, die absolute Vollkommenheit. Bevor die erreicht wird, kommt was Neues.

Es wird in der Erdentwicklung noch so gehen, da wird noch einiges Neues kommen, nämlich auch in der Zeit, wo wir als Menschen so nicht mehr verkörpert sind. Wo wir aber bereits in anderer Form noch viel kräftiger ist jetzt mitwirken an der nächsten Entwicklung. Also wir werden immer mehr eingespannt in diese Entwicklung.

Ja, was ich euch da jetzt alles erzählt, dient im Grunde nur zur Vorbereitung auf das Christuserlebnis. Das ist der Hintergrund, den man dazu braucht. Ich habe euch das letzte Mal versprochen, wir werden uns heute beschäftigen, ja, mit Christuserfahrungen, Christuserlebnissen, Wahrnehmung des ätherischen Christus, oder wie man es nennen will.

Also solche Erlebnisse. Aber ich wollte das jetzt einmal als Einleitung dazu machen, die Zeit ist schon für Einleitungen ziemlich weit gediehen. Als Einleitung machen, damit man nicht jetzt vielleicht wieder glauben könnte, aha, Erlebnis des ätherischen Christus, das muss jetzt so sein, irgendwann durch einen Schicksalsschlag oder eine besondere Situation geht jetzt das Licht auf und jetzt tritt mir der Christus entgegen und es ist eine überwältigende Vision.

Das kann sein, aber das ist eigentlich nicht der Maßstab der Dinge. Der Maßstab der Dinge ist es im Kleinen zu erleben. Also in diesen vielen Dingen, die ich versucht habe, euch ein bisschen zu schildern, eben in einer menschlichen Begegnung, wo der Moment da ist, wo ich aus meinem Ich etwas geben kann, wo ich etwas empfangen kann vom Anderen, wo der Christus mit dabei ist.

Das ist etwas ganz leises, es ist nichts Spektakuläres. Es ist etwas Zartes. Also das möchte ich nur vorausschicken einfach, dass es in Wahrheit darum geht, auf diese zarten Momente zu hören und dann werdet ihr mit Sicherheit, wenn man sein Leben mal wie will passieren lässt, dann werdet ihr Momente finden, wo diese Begegnung schon da war.

Und diese Begegnung schon da war, aber sie ist einem Moment, wo sie passiert ist, vielleicht noch gar nicht bewusst geworden. Also der Beginn, sich einem Christuserlebnis zu nähern, fangt einmal damit an, mit einer gewissen Rückschau auf das eigene Leben. Waren da nicht vielleicht Momente, wo ich in der Begegnung mit einem anderen Menschen oder mit anderen Menschen etwas erlebt habe, wo wirklich eine geistige Begegnung von Mensch zu Mensch da war.

Und wo etwas von mir zu ihm fließt und von ihm zu mir. Dort ist der Christus dabei. In diesen Momenten ist er dabei und dort kann ich ihn erleben.

Und dort habe ich ihn erlebt, vielleicht nicht bewusst, aber dort tritt er mir entgegen. Und mit der Zeit kann das zu einem sehr mächtigen Bild auch werden. Zu einem sehr mächtigen Bild, das ja bei manchen einzelnen Menschen, das sind halt die, die dann sehr spektakuläre Visionen oder sowas schildern, wo dann dieses Erlebnis einmal ganz klar ins Bewusstsein gekommen ist.

Aber in Wahrheit haben sie es zu verdanken auch den vielen kleinen Impulsen, die vorher schon da waren. Und dann kann man es in einen großen Impuls hinausstellen. Aber es wird in der Zukunft viel weniger auch so sein, dass es uns eben wie eine große Vision überfällt, sondern wie ein Bild, an dem wir unser Leben lang bauen und das immer deutlicher wird.

Das zuerst noch sehr, sehr vage ist und deutlicher wird und in der nächsten Inkarnation noch deutlicher wird. Und es wird ganz individuelle Züge auch tragen. Das sieht man jetzt auch schon bei den Menschen, die so spektakuläre Visionen schildern.

Sie sind durchaus sehr unterschiedlich. Sie haben natürlich was Gemeinsames, aber sie sind sehr, sehr individuell verschieden. Und damit wir jetzt wirklich ein bisschen auch in das hineinkommen, was ich euch versprochen habe, nämlich so Geschilderungen ganz konkret auch zu bringen, fangen wir mit einem allerersten an, man kann sagen mit der ersten großen Schau, spektakulären Schau des, ja im Grunde ätherischen Christus, das Damaskuserlebnis des Paulus.

Mit dem werden wir anfangen und ich lese es einmal. Wenn ich jetzt noch einmal zu reden anfange, dann kann man wieder nicht so lesen. Ich lese es einmal, wir werden aber dann noch was anknüpfen daran.

Es ist also in der Apostelgeschichte unter anderem geschildert, es wird mehrmals geschildert, das Erlebnis. Ich nehme jetzt diese Schilderung aus der Apostelgeschichte 9. Kapitel. Das ist ja den Übertitel hat, wenn man so will, Saulus vor Damaskus.

Saulus war noch voller leidenschaftlichem Hass und Vernichtungswillen gegen die Jünger des Christus. Das ist einmal wichtig, also aus einer stark ablehnenden Haltung heraus. Hass sogar, Hass und Vernichtungswillen steht da in der Übersetzung drinnen.

Also es ist eine sehr starke Emotion da. Er warnte sich an den hohen Priester und bat ihn um Aufträge an die Synagogen zu Damaskus. Er wollte die, die er auf dem Wege treffen würde, Männer und Frauen, gebunden nach Jerusalem bringen.

Also eben die, die dem Christus folgen. Er war also fest entschlossen, die gebunden nach Jerusalem zu bringen. Als er auf dem Wege war und nahe an Damaskus herankam, umstrahlte ihm plötzlich ein Licht aus dem Himmel.

Er fiel zur Erde nieder und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach, Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Er sprach, wer bist du, Herr? Und er vernahm die Antwort, ich bin Jesus, den du verfolgst. Stehe nun auf und gehe in die Stadt, dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst. Die Männer, die ihn begleiteten, standen sprachlos da.

Sie hörten zwar eine Stimme, aber eine Gestalt sahen sie nicht. Saulus erhob sich von der Erde. Aber als er seine Augen aufschlug, sah er nichts.

An der Hand musste man ihn nach Damaskus führen. Drei Tage lang war er blind und nahm weder Speise noch Trank zu sich. In Damaskus, es geht noch Ananias.

Er antwortete, siehe, her bin ich Herr. Und der Herr sprach zu ihm, mache dich auf und gehe in die Straße, welche die Gerade genannt wird und frage in dem Hause des Judas nach Saulus von Tarsus. Judas ist jetzt nicht der Judas gemeint von den Aposteln, das war ein sehr häufiger Name.

Klar, Judas hat mit Judea zu tun, also eigentlich ein ganz ganz üblicher Name. Also gehe in das Haus des Judas und frage nach Saulus von Tarsus. Siehe, er ist ins Gebet vertieft und hat eben schauend wahrgenommen, dass ein Mann namens Ananias zu ihm kommen und ihm die Hand auflegen und das Augenlicht wiedergeben wird.

Da sprach Ananias, Herr, ich habe von vielen über diesen Mann sprechen hören, wie viel Leid er deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat und jetzt ist er hierher gekommen mit einer Vollmacht von den hohen Priestern alle gefangen zu nehmen, die deinen Namen anrufen. Doch der Herr antwortete ihm, gehe hin, denn er ist das Werkzeug meiner Auserwählung und so weiter und so weiter. Vor die Völker und die Könige und vor die Söhne Israels soll er meinen Namen tragen.

Ich will ihm aber auch zeigen, welche Leiden er wird auf sich nehmen müssen im Dienste meines Namens. Da machte sich Ananias auf den Weg, ging in das Haus und legte ihm die Hand auf und sprach, Saul, mein Bruder, der Herr sendet mich, Jesus, den du auf deinen Wege geschaut hast. Du sollst wiedersehend sein und der Heilige Geist soll dich erfüllen.

In diesem Augenblicke fiel es wie Schuppen von seinen Augen, er konnte wieder sehen, erhob sich, ließ sich taufen, nahm Speise und kam wieder zu Kräften. Also ein sehr dramatisches Ereignis eigentlich dafür für den Paulus und ganz besonders einmal zu sehen, es ist einer, der also mit leidenschaftlichem Hass gegen die Christen auftritt. Es ist also ein ganz starkes seelisches Erlebnis bei ihm da.

Es ist sogar ein negatives Erlebnis, wenn man so will, aus Sicht der Christen. Also es ist Feindschaft gegenüber dem Christentum da. Es ist eine Wirkung, wenn man so will, auch der Widersacherkräfte da.

Ganz deutlich. Widersacherkräfte in dem Sinn, weil woher kommt der Hass beim Paulus? Er versteht oder will nicht dieses Neue, was mit dem Impuls eingezogen ist. Er hängt an dem Alten und hängen an dem Alten, hat immer was zu tun, dass die Widersacher auch dabei sind.

Das heißt also in die alte Lehre, wenn sie so einfach eins zu eins weiter fortgesetzt wird, ist einfach natürlich ein Eintrittstor gegeben für die Widersacherkräfte auch. Und jetzt wird es vielleicht wieder sagen, was heißt denn das? Aha, im Judentum sind jetzt, wenn man dem noch festhält, die Widersacherkräfte drin. Ja, sie sind drinnen.

Sie sind aber in allen anderen Religionen genauso drinnen. Sie sind auch im heutigen Kirchenchristentum drinnen. Genauso, ganz genauso.

Es ist eben in Wahrheit des Christentums eine Wahngestalt, weil es ja dieser Christusimpuls aus dem Ich herauskommen muss. Nur dann ist es wirklich Christentum aus dem ganz individuellen Ich-Impuls, dass alles was Glaubensgemeinschaften im alten Sinn sind, dass das alles, dass da die Widersacher drinnen sind, drinnen sein müssen. Das heißt trotzdem nicht, dass das eine Aufgabe war.

Es zeigt uns nur, dass selbst in den sozusagen heiligsten Institutionen, wenn man so will, die Widersacher mitarbeiten und auch mitarbeiten müssen, sollen. Wir sollen es nur mit der Zeit durchschauen lernen und erst wenn wir dieses durchschauen lernen, gewinnen wir die Kraft, das langsam Schritt für Schritt langsam als Menschheit, ein Einzelner kann es vielleicht schneller schaden, die neuen Kräfte wirklich zu entfalten. Gerade im Gegenschlag zu dem, wie es nicht mehr sein soll.

Aber dazu brauchen wir es ganz real. Das heißt, auch diese alten Systeme haben ihre Notwendigkeit geradezu. Und da darf man also ja nicht ausspielen, zum Beispiel, ich habe ein Judentum, aber das neue ist das Christentum.

Also das heißt, wenn schon, also gottgefälliger ist es, wenn ihr euch in die Kirche einschreiten lasst. Ist es nicht. Das alleine ist es nicht.

Es mag eine Hilfe sein, es mag eine Station sein, aber man kann genauso als Jude, man kann genauso als Moslem, man kann als Buddhist oder sonst was auch zu diesem Christusimpuls kommen. Und man wird am stärksten dazu kommen, wenn man erkennt, egal welcher Religion ich angehöre, dass eigentlich in der Individualisierung dessen, was mir meine Religionsgemeinschaft gibt, der Weg zum Christus zu finden ist. Und daher kann ich ihn finden im Buddhismus, im Hinduismus, im Wudokult von mir aus.

Selbst dort drinnen kann ich ihn finden. Das ist sicher besonders schwierig, aber ich kann ihn in jedem kultischen, in jedem religiösen System drinnen finden. Und die Verbreitung des Christentums auf der Erde wird nicht darin bestehen, dass alle in die Kirche sich einschreiben lassen.

Egal in welche jetzt. Es gibt ja eher im Christlichen mehrere. Die Katholische ist ja nicht in Wahrheit das, was in ihrem Namen steht.

Nämlich die Allgemeine, die für alle gültig ist, ist sie ja nicht. Aber da gibt es also auch viele Gemeinschaften. Aber ich kann sie überall finden.

Überall. Das Christentum finde ich, finde ich dort, wenn ich den individuellen Zugang zum Christus finde. In meinem Ich.

Nur dort. Es führt kein Weg letztlich zum Erlebnis, zur Erfahrung des Christus als durch das eigene Ich. Und zwar durch das eigene Ich, das sogar zu erwachen begonnen hat an seinen Fehlern.

Es ist nicht ohne Grund, dass da der Paulus eine zentrale Rolle einspielt, der zunächst als Feind der Christen auftritt. Weil er in einer anderen Überzeugung verwurzelt ist. Und erst in der Überwindung dieser Überzeugung, die aber noch nicht in Wahrheit seine individuelle war, sondern eine aus der Gruppe herausstandene.

In der Überwindung dieser allgemeinen Überzeugung, in der er drinnen steht, durch seinen individuellen Impuls. Das macht es aus. Das macht es aus.

Und wenn man die Evangelien liest und eben auch die Briefe des Paulus oder so liest, der Paulus ist eine ganz deutliche Individualität. Ein ganz magiger Mensch einfach. Den kann man jetzt mögen oder nicht mögen.

Manche können sagen, der ist mir zu stark irgendwo. Der ist ein sehr sehr kraftvoller Mensch. Einfach der drinnen ist.

Aber er ist ganz anders als die anderen Apostel. Jeder dieser Apostel hat seine ganz besondere Eigenart. Und beim Paulus ist eben das ganz Besondere, dass er eben aus dieser absoluten Feindschaft zunächst einmal herauskommt.

Und dann aber ein ganz stärker Impulsgeber für dieses eigentliche Christentum ist. Für dieses, wenn man so will, paulinische Christentum. Das ganz auf das Individuelle in Wahrheit baut.

Zumindest ein Anfangssatz dazu. Es ist, wenn man die Schriften liest, das ist auch nicht immer so. Es ist natürlich auch noch was, was in seiner Zeit und so weiter drin verwurzelt ist.

Das ist auch nicht vollkommen. Aber er winkt darum. Er schafft jedenfalls den Schritt weg von etwas, wo er noch nicht in Wahrheit als Individuum drinnen steht, sondern wo er sich einfach unterordnet.

Zu etwas, wo er das Neue in Wahrheit aus sich selbst schöpft. Aus seiner Christusbegegnung herausschöpft. Und dieses Erlebnis ist zugleich das Ich-Erlebnis für den Paulus.

Das geht Hand in Hand. Nicht ich, sondern der Christus in mir. Aber mit dem Nicht-Ich ist gemeint eigentlich das Ego.

Weil das wirkliche Ich und der Christus sind eins. In Wahrheit. Und der Paulus ist halt so interessant, weil er wirklich eine immens kantige Persönlichkeit ist.

Also sehr markant, sage ich mal. Und vor dem sollte man sich nicht schrecken. Einfach eben auch nicht beschönigen und übersehen, mit welchem Hass und welcher Intensität er die Christen verfolgt hat zunächst.

Also die Anhänger des Christus. Das gehört da dazu. Gerade in dieser Überwindung.

In diesem Umschlagen. Da spielt nämlich auch etwas mit, was für unsere Zeit auch immer bedeutender wird. Wir brauchen diese Kräfte, die entstanden sind, auch durch Mitwirkung der Widersacher, die uns eigentlich verführt haben, aber die wir jetzt ergreifen und etwas anderes umwenden.

Weil das Ich ist noch sehr klein. Und wir müssen aber, jetzt einmal nur das, und das ist nur die erste Stufe, das Ganze ist ja eigentlich noch viel größer. Aber wenn wir nur unser seelisch-astralisches verwandeln wollen oder Macht darüber gewinnen wollen.

Denn das ist die Macht über sich selbst gewinnen. Über mein eigenes Astralisches. Da muss man sehen, unser Astraleb ist ein Mordsvieh.

Ist ein riesiges Tier. Ist manchmal auch eine riesige Bestie. Und die müssen wir handhaben lernen.

Wenn wir sie in heilsamer Weise aus unserem Ich heraus erneuern und dadurch verwandeln wollen. Also erneuern, schöpferisch erneuern. Wir sind eigentlich dabei, dieses Riesentier, das wir in uns haben.

Im Grunde ist der Astraleb ein Riesentier, gefüllt von riesiger, instinktiver Weisheit. Einerseits. Aber andererseits durch die Wirkung der Widersache, erfüllt auch mit einer immensen Begierdenkraft, die aber von uns verwandelt werden muss.

Aber wir brauchen dieses Riesenpotenzial. Wir sind noch lange nicht so weit, dass wir einen ganzen Astraleb aus uns selbst erschaffen könnten. Aber wir müssen ihn uns langsam erobern.

Und immer mehr Kraft darüber gewinnen. Und dazu müssen wir einfach immer mehr wagen hineinzuschauen, was für Kräfte sind da in meinem Astralischen drinnen. Und dazu muss man sehen, wo wir ihn in irgendeiner Form durchlebt haben.

Der Paulus hat das. Er hat das durchlebt. Er war nicht von Haus aus immer der, der eh zu jedem Menschen lieb ist.

Ich weiß schon, aber zu den, mit denen er sich verbunden fühlte. Und zu den anderen nicht. Also in der Überwindung dessen resultiert seine Größe.

Und das ist was wichtiges, denke ich, für jede Christusbegegnung. Sie besteht in der Überwindung auch all des Negativen, wenn man so will, das wir getan haben. Auch in unserer karmischen Vergangenheit.

Und das ist ein Punkt, der uns helfen wird, dass das wahr wird oder sich verwirklichen kann, dass der Christus der Herr des Karmas ist. Und damit werden wir aber zugleich selbst Herr unseres Karmas. Ganz bewusst.

Das heißt es nämlich. Christus der Herr des Karmas heißt schon wieder nicht, aha der Christus arrangiert alles für uns. Er hilft uns dabei.

Aber der Impuls muss von uns kommen. Und wir werden noch dankbar sein für die Verfehlungen, die wir in der Vergangenheit begangen haben. Das ist das Potenzial.

Dort ist überall die größte Notwendigkeit vorhanden, das uns zu eigen zu machen und es etwas Gutes zu verwandeln. Die alten Kräfte in neue zu verwandeln. Die alten Kräfte, mit denen wir in die falsche Richtung gegangen sind, mit denen wir was angestellt haben, das in was Neues zu verwandeln.

Und jedenfalls die Macht über diese Kräfte zu gewinnen. Wir brauchen also diese Riesenkraft drinnen. Es hat natürlich schon durch das ganze vorige Kulturzeitalter begonnen, aber jetzt ist es ganz stark.

Wir sind durch unsere zunehmende Verstandestätigkeit, ist zwar die Voraussetzung, dass wir diesen Ich-Punkt als solchen erfassen können, aber es hat uns die meisten anderen Kräfte unzugänglich gemacht. Und wir sitzen heute mit unserem sehr wachen Verstandesbewusstsein auf einem Riesenberg darunter, in dem es gärt, in dem es Drachenkräfte drinnen sind, die wir aber beherrschen werden müssen. Und das ist die Aufgabe jetzt in unserem Zeitalter.

Man ist eh schon angedeutet worden, immer in der Vergangenheit, aber da geht es jetzt nicht mehr darum den Drachen zu erlegen, sondern den Drachen zu verwandeln. Eigentlich, wie soll ich sagen, in den Rachen des Drachens sich zu stürzen und ihn von innen her zu verwandeln. Und seine Kraft zu unserer Kraft zu machen.

Zu unserer individuellen Kraft. Also es ist nicht nur ein Überwinden, sondern ein Erneuern und in Besitz nehmen. In Besitz nehmen im Sinne von sich zu eigen machen.

Dort geht es hin. Naja, wir werden das, glaube ich, die nächsten Male oder es wird, glaube ich, noch zumindest ein, zwei Male dauern, uns damit ein bisschen auseinandersetzen, damit wir dann ganz gerüstet sind, uns in die tiefste Kluft hinein zu stürzen. Im 17.

Kapitel, in der Apokalypse. Wir stehen ja immer noch zwischen 16. und 17.

Aber das 17. Kapitel ist, auch wenn es sich vielleicht für heutige Menschen nicht mehr so schauerlich liest, wie man es einstmals erlebt hat, aber es ist der tiefste Abgrund, der möglich ist. Der fängt dort im 17.

Kapitel an. Der ist die Voraussetzung, dass wir dann zum neuen Jerusalem kommen. Als Bild dessen, was aus Erde und Mensch und aus der Menschheit insgesamt werden kann, wenn wir das freie Ich entwickeln und mit dem freien Ich den Christusimpuls in uns lebendig machen und aus dem heraus agieren.

Und dazu müssen wir halt in den Abgrund nicht nur hineinschauen, sondern hineingehen, ihn durchlichten und die ganze Kraft, die dort unten ist, die voller Widersacherkraft ist, ja, wenn es irgendwann einmal geht bis zur Kraft der Asuras hinunter, wie gesagt, die Soratwesen können wir nur weghalten, aber alle anderen können wir mitnehmen. Und je mehr wir davon mitnehmen können, weil das ist ja auch eine große Sache, die über die Zukunft entscheidend ist. Es könnte ja auch sein, dass ein Teil auch der Widersachermächte mit diesen soratischen Wesenheiten ausscheidet aus der Entwicklung.

Es geht ja nicht nur darum, dass wir Menschen dort hineingerissen werden, sondern es können auch die Widersacher selber hineingerissen werden. Und es können auch aus den über uns stehenden Hierarchien, welche durch das steigen ja immer wieder auch welche ab zu den Widersachern. Das wird ja ununterbrochen.

Ist ja nicht nur einmal in der Vergangenheit passiert, sondern es passiert immer wieder, dass welche von dort hinunter stürzen, sozusagen. Der Prozess ist auch nicht in der Vergangenheit einmal passiert und seitdem nicht mehr, sondern es passiert laufend. Und wir tragen jederzeit dazu bei, wenn wir versäumern unsere geistige Entwicklung, dadurch hämmern die Entwicklung zum Beispiel unseres Engels, unseres begleitenden Engels, der dadurch sich nicht so genügend auf seine eigene Entwicklung konzentrieren kann, mit uns beschäftigt ist und immer noch Aufgaben erfüllen muss, die wir eigentlich schon selber erfüllen sollten.

Dann wird er zurückgehalten und das führt früher oder später dazu, dass er sich in die Riege der Widersacher einreitet. Weil er einfach zurückbleibt. Wir können aber diese Wesenheit nämlich nur erlösen.

Wir. Nämlich wir. Der Christus allein ohne uns kann es auch nicht.

Wir können sagen, der Christus wird es schon machen. Der wird schon dafür sorgen, dass alles gut geht. Nein.

Wir. Der Christus in uns, mit uns. Nur dadurch müssen wir uns heute mit diesen Abgründen, auch mit dem Ereignen der Widersacher, so intensiv beschäftigen, um zu lernen, wie können wir sie erlösen.

Wie können wir das machen. Wir lernen es eigentlich nur kennen dadurch, dass wir zunächst als erstes einmal erleben, was haben sie mit uns angestellt. Wie haben sie uns auf den falschen Weg gebracht.

Auf den falschen Weg im Sinne dessen, dass es ein Weg ist. Weg von der Freiheit. Ein Weg ist weg davon, Macht über uns selbst zu gewinnen.

Und das aber die einzige Macht ist. Und die Widersacher zu erlösen, heißt eben nicht mit Macht sie wieder zu erlieren. Sondern es heißt ihnen etwas zu schenken.

Aus unserer Kraft heraus. Etwas, was sie vermissen und was sie als Impuls brauchen können, um dann aus dieser Dunkelheit heraus zu steigen wieder. Das ist die Erlösung, die mit der Zeit kommen wird.

Und eben auch diese Widersacher der Christus alleine ohne uns, kann sie auch nicht erlösen. Sondern wir sind zu notwendig. Das ist ein ganz großer Problem.

Aber man kann daraus auch den Mut schöpfen, dass wir das Potenzial haben, alle Kraft zu entwickeln, die wir dazu brauchen. Schrittweise. Schritt für Schritt.

Es wird nicht leicht sein immer. Das ist schon ganz klar. Aber es gibt eigentlich nichts, was uns bremsen kann, außer wir selbst.

Außer wir selbst. Das habe ich am Anfang schon gesagt. Also selbst in das Reich der soratischen Wesenheiten, womit dann wirklich irgendwann einmal endgültig eine völlige Abzweigung aus der Entwicklung wäre.

Sie können uns aus sich heraus nicht zwingen, dort hineinzugehen. Sie können uns nur durch das, was sie uns bieten, nämlich sehr große Macht, verlockend dazu, auf unsere Freiheit, aus Freiheit auf unsere Freiheit zu verzichten. Für den Preis einer großen Machtposition.

Also es hängt daher dieser Christusweg und das Erlebnis auch des Christus damit zusammen. Verzicht auf äußere Macht zugunsten der Macht über sich selbst. Das ist immer auch eine Frage.

Ich nähere mich dem Christus dort, wo ich auf äußere Macht verzichte und eigentlich dadurch gerade Macht über mich selbst gewinne. Und das ist ja so verlockend. Am schlimmsten ist eigentlich gar nicht die Macht, die ich jetzt sozusagen im bösen Sinne anwende.

Aus meinem Egoismus heraus tue ich was. Ja, das ist schlimm genug. Aber noch viel schlimmer ist es dort, wo ich aus höchstem Idealismus heraus andere Menschen zu ihrem Besten zwingen will.

Das ist das Böseste, was man tun kann. Und man fühlt sich aber gar nicht böse dabei. Man denkt, ja, aber ich will ihn doch nur bewahren davor, dass er in den Abgrund stürzt.

Ich weiß doch, was für ihn gut ist. Und wenn er es nicht kapieren will, dann muss ich ihn halt zwingen dazu. Dann zwingen wir die ganze Menschheit dazu, dass sie sich gut entwickelt.

Das ist der direkte Weg zu den sowatischen Wesenheiten. Das ist der direkte Weg. Und daher, eine Christusbegegnung ist dort vorhanden und wirkliche Christusbegegnung ist dort dann, wenn ich gerade von so einem hohen Idealismus erfüllt bin, aber absolut die Freiheit des anderen zu achten.

In keinster Weise ihn wohin zu drängen, das heißt nicht, dass ich nichts sagen darf. Aber es muss die Freiheit des anderen, darf es in keinster Weise antasten. Und wenn nur der leiseste Impuls da ist, willst du nicht auf die Richtung einschwenken, die du da jetzt erzählst.

Dann ist das ein Weg ins Böse. Und das ist das Böseste Böse. Das ist die erschütternde Nachricht, die dann eigentlich in dem 17.

Kapitel versteckt, sehr verborgen, aber dahinter steckt. Die eigentliche schwarze Magie, die eigentlich bösesten Kräfte sind dort, wo höchste gute geistige Kräfte gegen den Sinn der Freiheit verwendet werden. Zur Erreichung eines Ziels, wie hoch das immer noch sein mag, aber wo einer bestimmt für die anderen und ihnen sagt, was der rechte Weg ist.

Sie drängt dorthin. Man muss sehr unterscheiden, nämlich zwischen dem Impulse zu geben und Zwang auszuüben. Psychologischen Zwang.

Ich weiß schon, es wird niemand jetzt gleich mit Waffengewalt kommen, um einen zu einem guten Ziel sozusagen zu zwingen. Aber das geistig, ja den Unterschied zu erfassen, wo gebe ich etwas, was Anregung sein kann und wo fange ich an zu zwingen. Zu drücken, einen Druck auszuüben, einen leisen, einen untergründigen, einen psychologischen Druck auszuüben.

Die ganze Kirchengeschichte ist nicht frei davon. Bei Gott nicht. Bis heute nicht.

Und es wird viel mit suggestiven Mitteln gemacht, um Anhänger zu gewinnen. Heute nach wie vor so wie früher. Und das ist alles unchristlich.

Wieder schimpfe nicht, wie gesagt, man muss jeden Unsinn machen, um den richtigen Weg zu finden. Und die Kirche als Institution, so wie sie ist und als Hülle eines Geistigen, das darin wohnt, und zwar nicht nur des besten Geistigen. Dass es das gab und noch gibt, ist notwendig dazu, dass wir erkennen müssen, wie wir es nicht machen sollen.

Was ist die Institution als Ganzes? Ich spreche jetzt von der Institution als Ganzes. Ich meine, es gibt genug Menschen in der Kirche, Pfarrer, auch höhere Würdenträger, die trotzdem in dem Gebäude drinnen sind, in diesem eigentlich sehr stark von Widersacher durchsetzten Gebäude drinnen sind, die trotzdem ganz was Christliches haben, ganz christlich sind. Aber das Gebäude als solches, das seelische, geistige Gebäude als solches ist es nicht.

Es ist eigentlich, kann man sagen, als Institution angenommen. Alle Tempeln, die aus der Vergangenheit kommen, und auch alle Kirchen, die aus der Vergangenheit kommen, als Institutionen, in dem sie für alle bestimmend sein wollen, sind eigentlich Burgen der Widersache. Sehr stark geworden.

Welche Botschaften gibt es in der Kirche? Das ist mit einer der Botschaften, die da versteckt drinnen sind, und die dann zum Beispiel Tante in seiner göttlichen Komödie ganz deutlich hervorholt. Man sieht dann, die ärgsten Bösewichte sind die Kirchenvertreter, die vorkommen, hauptsächlich drinnen. Und da sind natürlich, und waren genug dabei, die Päpste bis zu Päpsten hinauf, aber Päpste sind gar nicht einmal das Entscheidende.

In der Kirchenhierarchie gibt es dann noch andere Stellen, die viel entscheidender sind. Aber das sind Eintrittstore für schwarzmagische Kräfte, und das sind also die Kräfte im Dienste von Sora, letztlich. Das gilt es einfach zu erkennen und zu verhandeln.

Dann hat man einen christlichen Impuls. Also das heißt, unterm Strich, wir müssen uns immer fragen, wenn ich irgendeinen Impuls gebe, als Anregung für jemand anderen, wahre ich seine volle Freiheit, will ich sie fördern, oder will ich einen leisen Schubs in eine bestimmte Richtung geben. Und der Missionsgedanke des Christentums ist halt ganz stark missverstanden worden, in der man sagt, ja man muss Anhänger gewinnen, die sich zu unserer Religion bekennen, und das geht es überhaupt nicht.

Missionieren heißt eben im richtigen Sinne, nur in Wahrheit durch das eigene Leben Botschaft davon zu geben, was Freiheit ist, was Christus ist, was aus dem christlichen Handeln bedeutet. Aus dieser Freiheit, aus dieser individuellen Verantwortung heraus zu handeln. Menschen, die aus individueller Verantwortung handeln, vielleicht gegen alle Widerstände, die es gibt, gegen alle Gesetze vielleicht, die da sind, der sogar bereit ist, sein Leben einzusetzen.

Wie auch immer, dort ist der Christus da. Dort ist er vorhanden. Und der niemals einen Druck darauf macht, oder nur irgendwie Menschen in die eine oder andere Richtung lenken will.

Sondern der alles dazu beitragt, den einzelnen individuellen Menschen zu befähigen, sich selbst zu lenken. Einfach nur einen Impuls gibt zur Selbstermächtigung, über sich selbst, aber über keinen anderen. Ich meine, wir leben natürlich in einer Übergangsphase drinnen, wo ganz klar ist, dass wir noch nicht auskommen ohne Institutionen die Macht ausüben.

Wir sind noch nicht so weit, daher ist das Christentum am Anfang, am allerersten Anfang in Wahrheit. Und was wir bis jetzt haben, sind die ersten mühsamen Gehversuche auf dem Gebiet. Aber es ist noch lange nicht auf Erden verwirklicht in dem Maße, in dem wir es eigentlich noch verwirklichen können, bis zu der Zeit, wo wir uns nicht mehr in solchen Leibern verkörpern auf Erden.

Dann wird es in anderer Form weitergehen, aber wir haben noch ein ganz schönes Stück Weg vor uns, dass zumindest ein Teil der Menschheit so weit kommt, dass diese Freiheit unter diesen Menschen herrscht. Und dass sie auch die anderen, die jetzt von den Widersachern verführt werden, in den Abgrund gerissen werden, vielleicht in einer gewissen Weise, weil sie sich reißen lassen, aus einer Ich-Schwäche heraus oder sonst wo immer, oder aus Verlockung der Macht, wie man ihnen verspricht, dass wir versuchen, sie zu retten durch Impulse, die wir geben, aber völlig freilassen. Völlig freilassen, nicht ermüden, Impulse zu geben, in Wahrheit letztlich durch die Art, wie wir sind.

Durch nichts anderes. Der Christus wirkt am meisten durch das, wie er ist. Gar nicht nur die Worte, die da drinnen stehen, sondern es ist der Christus durch die Art, wie er ist.

Das ist etwas, was wirkt. Darum wirkt der Christus, wenn er gegenwärtig ist. Da braucht er gar nichts sagen, sozusagen.

Dadurch, dass er anwesend ist. Und in jedem Menschen ist er anwesend. Und ein Mensch, der in der Begegnung mit anderen Menschen diese Freiheit geben kann, da ist die Christuskraft ganz stark anwesend auch.

Und da wird sie spürbar. Nur dort, wo wir Freiheit zulassen. Dort, das ist die Grundvoraussetzung dafür, ihn überhaupt erleben zu können.

Und das heißt, den anderen Menschen annehmen, mit seinen Stärken, aber auch mit seinen Schwächen. Man kann natürlich auf Schwächen aufmerksam machen oder was, aber ohne Druck, ohne im äußeren Sinn bekehren wollen. Du musst jetzt den und dem weggehen, dann wirst du darüber hinweg kommen.

Das Schwierige dabei ist, wir müssen das halt in unserem eigenen Leben immer erst schaffen. Erst das, was wir in uns selber geschafft haben, von dem können wir auch den anderen etwas schenken. Und wir haben halt noch viel zu viel von zwei gescheiter Reden, vielleicht auch gut gemeinter Reden, aber habe ich es schon verwirklicht, bei mir selber, wenn ich es nicht verwirklicht habe bei mir selber, kann ich es eigentlich auch nicht schenken.

Dann kann ich eigentlich nur reden darüber. Aber eine Kraft als solche hat es noch nie. Die Kraft entsteht dadurch, dass ich es selber in mir verwirkliche, aber da genügen die winzigsten Schritte.

Die winzigsten Schritte. Und Gott, wie soll ich das schaffen? Wir haben erstens tagtäglich Gelegenheit dazu, in jeder menschlichen Begegnung, und sei es nur in der Art, wie ich einen Menschen anschaue, kann Freiheit drinnen liegen oder Unfreiheit drinnen liegen. Ich kann Freiheit gewähren damit oder versuchen zu knechten.

Und Freiheit gebe ich dann, wenn ich ihn wahrnehme, wenn ich ihn erlebe, so wie er ist. Und das zulasse. Wir geben die Freiheit schon dort nicht, wo wir unsere Meinung, unsere sympathierende Antipathie darüber stülpen und dadurch den anderen Menschen so erleben, nicht wie er ist, sondern wie wir ihn sehen.

Das müssen wir wegkriegen. Und sei es in einzelnen Momenten, das wird niemand von uns schon das ganze Leben lang in jedem Moment gelingen. Aber wenn es ein, zwei Momente im ganzen Leben sind, ist es schon was.

Und wenn es vielleicht einmal jedes Jahr ein, zwei Momente werden, ist es noch mehr. Und vielleicht werden es einmal jede Woche ein Moment, wo das passiert. Dort sind Christusbegegnungen da.

In der Begegnung mit diesen anderen Menschen. Naja, es ist wieder etwas später geworden, ich denke, wir werden das nächste Mal darüber weitersprechen. Es ist groß, es ist intensiv, ich weiß das.

Es sind sehr gewagte Dinge, die ich eigentlich sage, kommt noch vor. Schreckt euch bitte vor nichts, es geht nur darum, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, welche Kraft in unserem Ich drinnen ist. In dem Ich, in dem die Kraft ist, die ich von meinem Vater erhalten habe, wie es der Christus sagt.

Und diese Kraft ist aber Kraft über uns selbst. Und aus der heraus können wir schenken. In diesem Sinne, ich danke euch fürs Dabeisein.

Auch danke, gute Nacht. Gute Nacht. Lieber Wolfgang, ich wollte nur etwas fragen in die Michaela.

Ich bin schon wieder auf den Kacheln, jetzt darf ich wieder. Im Urachautkalender steht heute Denktag für Paulus vor Damaskus. Das ist toll, das muss ich ganz gestehen, war mir nicht bewusst.

Ich habe zufällig, weil ich jeden Tag das ein bisschen anschaue, dann habe ich noch eine Buchempfehlung, ein wunderbares Büchlein über Paulus. Ich kriege mein Mikrofon raus, aber ich kriege die Kamera jetzt nicht. Ich liege drauf und es geht nicht.

Aber es heißt, Paulus, der Weg der Apostel von Martin Beheim Schwarzbach. Vielleicht kennst du das? Ich kenne es nicht, nein. Michaela kannst du mir das bitte schicken? Ja, kann ich.

Bitte. Falls wer Interesse hat, könnt ihr es euch an mich wenden. Okay, gut.

Super, danke Michaela. Es ist nicht ich, sondern der Christus in uns. Wir sind eine tolle Gemeinschaft.

Das muss ich euch wirklich auch sagen. Ohne euch geht das nicht, es geht gemeinsam. Und ihr alle habt einen wichtigen Teil daran.

Ihr seid auch ein Geschenk für uns. Ja, ist doch so. Es sollte doch so sein, dass wir Menschen ein Geschenk füreinander sind.

Vielleicht strebt man ein bisschen danach. Wir bemühen uns. Vielen Dank, dass ihr dabei seid.

Ah ja, toll, schaut schon gut aus. Ich ahne es. Danke.

Tschüss, Sarah. Gut, danke. Bis zum nächsten Mal.

So, ich werde mich gleich verabschieden. Jetzt muss ich den Livestream noch beenden. So, da muss ich den Stream beenden.

Danke fürs Dabeisein beim Livestream. So, da muss ich jetzt noch aussteigen. Bis zum nächsten Mal.

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X