Die Apokalypse des Johannes - 115. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 115. Folge -
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Themenschwerpunkt

Die Wochensprüche 11, 12 und 13 des Seelenkalenders von Rudolf Steiner sind Träger und Ausdruck der Johannizeit um den 24. Juni herum, die uns in den Wochen des Sonnenhöchststandes mit unserer Seele in die Schönheit der Natur weit nach draußen fliegen lassen und uns von dem Seelisch-Geistigen der sinnlichen Welt ein ahnendes Fühlen schenken können, das wir in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter mehr und mehr mit Bewusstsein zu durchdringen haben. Wir haben zu erkennen, dass wir durch die Widersacherkräfte auf unserem Entwicklungsweg in die Freiheit von einem rein physischen in einen physisch-stofflichen Leib getrieben wurden, wobei in der Stofflichkeit der Natur uns ein Bild der göttlichen Ich-Kraft des Menschen und seiner karmischen Verfehlungen vor Augen steht. Ein Kennzeichen der Stofflichkeit ist Einzigartigkeit, Individualität; Vollkommenheit ist dagegen nicht möglich. Und so ist es jetzt unsere Aufgabe, das Kristalline, das uns in dem Erdelement gegeben ist, mit unserer Christus-Ich-Kraft zur übersinnlichen Form der idealen kristallinen Gestalt, den Würfel, hochzuheben und das "Neue Jerusalem" zu bauen.

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Transkription 115. Vortrag (von Ghislaine und Susanne am 4. Juli 2022)

Einstieg, Begrüßung und Kommentar zu den Wochensprüchen des Seelenkalenders 0:00:29

Mikrophone aus. Ja, bitte, alle Mikros aus. Ich gehe auf Großmodus. So. Alles bereit. Sicherheitsgurte geschlossen. Dann heben wir ab. Wir werden heute wirklich abheben, weil, heute fangen wir ordentlich mit dem Seelenkalender an. Werden wir gleich sehen. Manchmal kann es unordentlich sein. Gut. Alles läuft.

Ich begrüße euch ganz herzlich zum 115. Vortrag zur Apokalypse. Jetzt muss ich schon aufpassen, dass ich mich nicht verzähle. So, schwieriger wird es jetzt beim Wochenspruch. Wir hatten letzte Woche den 10. Wochenspruch. Wir hatten aber jetzt in dieser Woche Johanni - und der Johannispruch ist eigentlich der 12. Wochenspruch. Das heißt, wir müssen jetzt langsam synchron werden. Und es hat sich so teilweise eingebürgert - und ich halte es für ganz geschickt -, dass man eben jetzt einen Sprung drinnen macht. Also, kurze Erläuterung, die Wochensprüche. Eine Angabe von Rudolf Steiner ist die: Es sei eigentlich nur wichtig, dass der 1. Wochenspruch am Ostersonntag kommt und dann für die nachfolgende Woche ist. Also, das heißt, dass man immer mit Ostersonntag mit dem 1. Wochenspruch beginnt und dann - weil, es gibt ja dadurch, dass Ostern ein bewegliches Fest ist - kann das also fast vier Wochen hin und her wandern. Und daher stimmt es mit den Daten, die hier im Seelenkalender von 1912/1913 drinnen sind, ja nicht überein - oder nur zufälligerweise einmal. Es gibt immer wieder Verschiebungen und die Frage ist: Was macht man jetzt? Weil, es ist ja dann irgendwie komisch, wenn Johanni schon längst vorbei ist und dann, zwei Wochen später, kommt man jetzt zum Johannispruch, der eigentlich ganz gebaut ist auf dieses Hinausfliegen. Aber es ist erstens so, dass eben vier Wochensprüche in etwa ohnehin immerhin praktisch der gleichen Stimmung sind. Also, so schnell ändert sich die Stimmung nicht. Da ist, wie soll ich sagen… Der tägliche Wetterwechsel oder so macht mehr Einfluss als jetzt die jahreszeitliche Veränderung. Es kann auch im Juni einmal frisch sein, es kann auch zu Johanni einmal kühler sein und dann ist man natürlich nicht so hinausgehoben, wie wenn es wirklich hochsommerlich ist. Also, man kann hin und her schieben drinnen. Aber es sind doch so Sprüche wie der Johannispruch also sehr, sehr markant. Und es ist natürlich schön, es wirklich… dass man zu Johanni wirklich den Johannispruch macht. Daher hat sich es eingebürgert - und das ist durchaus im Sinne Steiners, sag ich mal -, dass man zu Johanni einen Sprung macht. Das heißt, wirklich am Johanni-Tag springt man auf den Johannispruch - am 24. - Egal, ob das jetzt ein Sonntag ist oder sonst etwas, man springt also auf den Johannitag. In dem Fall war es ein Donnerstag, nein, der Freitag sogar, Freitag. Also diesen Freitag war der Johannispruch - und am Sonntag eigentlich schon der nächste Spruch, der 13., dann wird wieder gewechselt. Also, das heißt, wir haben heute den 11., 12. und 13. Wochenspruch. Ich möchte euch nämlich keinen vorenthalten. Sie sind alle sehr schön. Sie haben ganz ähnliche Stimmung, halt in verschiedenen Facetten ausgedrückt, aber ich möchte euch alle drei diesmal präsentieren. Der Kommentar passt eigentlich zu allen drei, also es wird einen Kommentar zu drei Sprüchen im Wesentlichen geben.

Einführendes zum 11. Wochenspruch 0:04:53

Ich lese einmal den 11. Wochenspruch:

Es ist in dieser Sonnenstunde

An dir, die weise Kunde zu erkennen:

An Weltenschönheit hingegeben,

In dir dich fühlend zu durchleben:

Verlieren kann das Menschen-Ich

Und finden sich im Welten-Ich.

Also, was steckt da drinnen? Wir sind also jetzt hingegeben an die Weltenschönheit, das heißt, eigentlich an die Schönheit der sinnlichen Welt. Das ist schon allein einmal ganz, ganz wichtig, also die Welt erstrahlt in Schönheit. Jetzt gerade, je mehr es hinausgeht. Ich meine, Winter kann natürlich auch sehr schön sein. Aber Winter ist karg, ich meine, Schneedecke weiß und dürre Bäume, entlaubte Bäume. Das ist eine sehr markante schwarz-weiß Zeichnung. Hat auch einen Reiz, keine Frage. Aber so die volle Blüte der Schönheit in allen Farben und so, das beginnt jetzt und steigert sich eigentlich in Wahrheit hin bis zum Herbst, nicht wahr. Wenn die Herbstesfärbung entsteht oder was, das ist eigentlich auch ein Gipfelpunkt der Schönheit, im Grunde. Was kann schöner sein eigentlich als die Herbstwälder, wenn sich das so färbt alles, die verschiedensten Nuancen. Also, die ganze Zeit von jetzt bis in den Herbst hinein. Wenn dann langsam die Blätter auch wieder abfallen, dunkel werden zuerst, bräunlich werden, schwarz werden, dann verschwindet es irgendwo. Aber jetzt sind wir ganz in der sinnlichen Schönheit draußen - und das ist was ganz Wichtiges, die fühlend zu erleben, mitzuleben mit dieser Schönheit der sinnlichen Welt.

Das Seelisch-Geistige in der Natur um uns - Die Elementarwesen sind physisch, aber nicht stofflich 0:06:45

Weil, wenn wir jetzt oft davon sprechen: Ja, man muss in die geistige Welt streben und so. Das heißt aber keineswegs, dass man die sinnliche Welt vernachlässigen sollte, ganz im Gegenteil. Ganz im Gegenteil. Sie gibt überall Kunde von dem Geistigen, das darin wirkt, von dem Seelischen, das darin wirkt - und gerade über die Sinnesqualitäten: über das Sehen, über das Hören, über die Klänge. Der Wind, der säuselt und so weiter, der Regen, der fällt. Also die ganzen Naturgeräusche, Naturklänge, die Quelle, die plätschert. In all diesen sinnlichen Qualitäten in denen wirkt ja Seelisches und hinter dem Seelischen auch Geistiges mit.

Es ist eigentlich der Weg, um den Naturgeistern zu begegnen. Also gerade da, durch das Tor der Sinneswelt, der sinnlichen Qualitäten, die drinnen sind, wenn man sie wirklich mit dem Gemüt erleben kann, dann kann sich das steigern bis zur Wahrnehmung wirklich dieser Elementarwesen, die um die Pflanzen schweben, die mit den Bäumen verbunden sind. Wobei mit den Bäumen oft also ganz mächtige Wesen verbunden sind, überhaupt wenn es alte Bäume sind, dann sind das nicht so einfache Elementarwesen. Das sind Wesen, die die ganze Erdgeschichte eigentlich mitgemacht haben. Also die, die an den Blumen arbeiten, das sind relativ frische und junge Elementarwesen, die sich immer wieder erneuern, verwandeln - und kaum sind sie da, sind sie schon wieder weg. Die sind sehr beweglich. Aber so ein Baumgeist zum Beispiel, man kann dann wirklich auch sagen "Baumgeist", weil da ein Ich-haftes oder ein geistartiges Prinzip drinnen ist, was bei den einfachen Elementarwesen nicht der Fall ist. Also, sie haben nicht so ein Selbstbewusstsein, wie wir es haben, aber sie haben ein reiches Erleben. Sie haben unter Umständen eine sehr große Intelligenz, etwa die Wurzelwesen, die Erdelementarwesen - auch die, die in den Gesteinen drinnen sind. Die haben eine sehr, sehr hohe Intelligenz, aber sie fühlen sich nicht als Einzelwesen, sondern sie gehören zu einer Gemeinschaft dazu. Und als Wesen entstehen sie, verschwinden sie, gerade bei den Wurzelwesen oder so ist das ganz, ganz extrem, sozusagen. Man beobachtet sie, wenn man sie beobachten kann: Jetzt sind es 5, auf einmal sind es 20, dann sind es 3, dann sind es 140 oder was. Das heißt, die kann man gar nicht mehr zählen. Es ändert sich ununterbrochen. Sie sind da, verschwinden wieder, lösen sich auf, gehen in dem Ganzen, in der Gemeinschaft auf - und lösen sich aus der wieder heraus. Und gerade also diese Wurzelwesen haben eine ganz gewaltige Intelligenz, aber eine Art - wenn man so will - instinktive Intelligenz, könnte man sagen. Sie sind nicht so, wie wir als Verstandesmensch jetzt denken, dass sie da sitzen und grübeln oder was, sondern sie wissen es einfach. Sie wissen es einfach, und sie wissen es mit einem sehr messerscharfen Verstand aus ihrer Sicht, im Sinne von: Sie wissen genau, was zu tun ist. Was wann zu tun ist. Sie könnten es nicht in einem Lehrbuch schreiben, aber sie haben es in ihrem Können, in ihrem Wissen drinnen, in ihrem praktischen Wissen drinnen.

Ja, und dann kommen die ganzen anderen Elementarwesen dazu: Die Elementarwesen des Wässrigen also, die sich dort bewegen, wo Wässriges ist, wo Quellen rieseln, wo feuchtes Moos ist und dergleichen, die also für das Pflanzenwachstum natürlich auch sehr wichtig sind. Und dann die Sylphen, die Sylphen, die mit dem Luftelement mitgehen, die also vor allem die Blüten umschweben, dann umschwärmen, also so, wie äußerlich die Insekten sich herumbewegen, so bewegen sich die Sylphen vor allem um die Blüten herum, die jetzt bestäubt werden. Da geht es sehr stark zu.

Die stärksten sind - oder die dem Menschen eigentlich am nächsten stehen, in gewisser Weise - sind die Salamander, die Feuerelementarwesen. Sie sind ja wirklich auch benannt nach den Salamandern, die man sieht, obwohl die nicht so ausschauen; sie sind eigentlich feurige Wesen, sie bestehen aus Feuer, im Grunde. Ihr Leib, wenn man so will, besteht aus Hitze, aus Wärme, aus Nichts. Aber sie haben einen physischen Leib - wie alle Elementarwesen. Und damit kommt die große Frage: "Wieso sehe ich sie dann nicht so, wie ich die Gartenzwerge sehe, die künstlichen?" Ja. Wir sehen nicht alles, was physisch ist. Es ist eben ganz interessant. Wir sehen das meiste von dem, was physisch ist, nicht. Wir sehen nur das, was wirklich voll stofflich ausgestopft ist am Physischen. Physisches ist nicht identisch einfach mit Stofflichem.

Kapitel 1 der Genesis: Der Mensch betritt als nur übersinnlich sichtbares physisches Wesen die Erde 0:12:00

Stoffliches ist zwar auch physisch, aber es gibt auch ein Physisches, das nicht im eigentlichen Sinn stofflich ist. Zum Beispiel der menschliche Leib: So wie er ursprünglich war und lange Zeit eigentlich noch zum großen Teil geblieben ist, war er physisch vorhanden, aber keineswegs stofflich. Das heißt, man hat den Menschen, der die Erde betreten hat in ihrer weit zurückliegenden Vergangenheit, nämlich zu einer Zeit, als die ersten Lebewesen überhaupt auf der Erde aufgetreten sind. Der Erstling aber, der die Erde betreten hat, war der Mensch. Alle Tiere, auch die Pflanzen, sind erst danach gekommen, in Wahrheit. Nur der Mensch hat die Erde betreten, natürlich nicht in dieser körperlich-physischen Gestalt, die wir heute haben, sondern in einem nur übersinnlich sichtbaren Physischen. Aber er hatte einen physischen Leib. Einen physischen Leib, der sehr, sehr viel beweglicher war, wo Stoffe sehr wohl auch durchgegangen sind, allerdings nicht das feste Erdelement.

Am Anfang, ganz am Anfang, so als Ergebnis des 1. Kapitels der Genesis, also des sechs Tage Werkes, der ersten Schöpfungsgeschichte in der Bibel, da ist der Mensch als dichtestes ein Wärmewesen. Er hat etwas, was ätherische physische Wärme ist. Das ist sein Leib am Anfang. So wird er geschaffen. Und in dieser Wärme lebt sein Ich, das er zu diesem Zeitpunkt auch bekommt. Weil, am 6. Schöpfungstag, wenn die Elohim den Menschen nach ihrem gemeinsamen Bild erschaffen, dann ist auch die Ich-Kraft drinnen, die die Elohim hinopfern. So hinopfern, dass der Menschheit insgesamt dieser schöpferische Ich-Funke gegeben wird. Und dieser Adam, von dem in der Genesis die Rede ist, ist ja noch in Wahrheit eigentlich der Adam Kadmon, der kosmische Mensch. Also, die Erde betreten heißt zu dem Zeitpunkt, sich bewegen in der Wärmesphäre der Erde. Nicht wahr, die Erde selbst ist zu dem Zeitpunkt noch nicht fest geworden. Sie ist flüssig bis zu einem gewissen Grad. Sie hat eine Atmosphäre und sie ist von Wärme durchdrungen und von einer großen Wärmeatmosphäre auch umgeben. Und in dieser Wärmeatmosphäre lebt dieser Adam Kadmon, im Grunde, nachdem er im Grunde abgestiegen ist, in Wahrheit, aus dem ganz großen Kosmischen. Der erste Anfang ist die ganz große kosmische Welt - und es zieht sich immer mehr zusammen und es wird schließlich eben eine Warmesphäre, in der er lebt. Und das ist das Ergebnis der Genesis, 1. Kapitel.

Kapitel 2 der Genesis: Durch Jahwe Elohim wird Adam aus der roten Ackererde geschaffen 0:15:25

Und dann erst im 2. Kapitel gibt es ja noch einmal eine Schöpfungsgeschichte. Es ist ja ganz interessant, dass es in der Bibel zwei Schöpfungsgeschichten gibt, die ganz unterschiedlich sind. Weil, erst im 2. Kapitel kommt der Garten Eden. Und jetzt wird noch einmal Adam geschaffen aus dem Erdenkloss, wie es oft übersetzt wird, oder aus dem Erdenstoff, wie man es nennen will, aus der roten Ackererde. Adam kommt aus dem Hebräischen von "Adamah". "Ha’adamah" heißt eigentlich die rote, die fruchtbare Ackererde. Nur, schon wieder nicht gemeint die Erde, die wir heute kennen, egal wie fruchtbar sie ist, sondern es gibt einen ganz deutlichen Hinweis, was jetzt dazukommt an Physisch-Stofflichem: das Luftelement. Denn es heißt dann ganz deutlich: Jahwe Elohim, so heißt es jetzt, also es heißt nicht einfach: Gott schuf jetzt den Adam, sondern konkret heißt es: Jahwe Elohim. Jahwe Elohim ist einer der sieben Elohim, die im 1. Kapitel der Genesis tätig waren. Da war es ihr gemeinsames Werk. Was jetzt weiter passiert, ist nun einmal ein Werk des Jahwe Elohim, eines der sieben Elohim, der aber in dieser Gemeinschaft der Sieben, wie soll ich sagen, der Führende war, der Sprecher aller war. Und warum sage ich "der Sprecher"? Es ist ja im 1. Kapitel so schön immer gesagt: "Und die Elohim sprachen, es werde Licht." Da wird das erste Mal gesprochen. Und das habe ich ja schon öfters erzählt, das ist aber genau das Anzeichen: Hier wirkt ab diesem Moment der Christus, der das lebendige Weltenwort ist, durch die Gemeinschaft der Elohim.

Der Christus als das lebendige Weltenwort wirkt in der Schöpfung von außen durch die sieben Elohim: Zeitenrhythmen 0:17:30

Das darf man sich nicht so vorstellen wie: Naja, jeder Mensch fängt irgendwann zu sprechen an, zuerst plappert er ein bisschen, dann fängt er an. Ja, im Grunde ist es bei uns aber auch der Christus-Impuls, der damit zu tun hat, dass wir sprechen können. Jetzt werdet ihr sicher sagen: Ja, aber die Menschen konnten doch schon sprechen, bevor der Christus inkarniert war. Ja, da war es genau noch dieser Christus, der durch die Naturwelt aber von außen herein gewirkt hat - in Verbindung mit Jahwe Elohim. Und der Weg ist ja eben der: Die sieben Elohim, von denen im 1. Kapitel der Genesis die Rede ist… Wobei die Siebenzahl nicht direkt erwähnt wird, es ist nur versteckt drinnen. Es ist versteckt drinnen, dass es sieben Schöpfungstage zum Beispiel sind. Und diese sieben Schöpfungstage sind in Wahrheit sieben dienende Wesenheiten der sieben Elohim, nämlich die Tage: "Jom" - oder auch die Nächte, die dazugehören. Es wird ja immer von Tag - es war Tag und es war Nacht - gesprochen. Das sind Zeitgeister (Archai oder Urengel). Es sind hohe Engelwesenheiten, die aber eine Stufe unter den Elohim stehen. Es sind die Geisteswesen, die alles ordnen in der Natur, was einen rhythmisch-zeitlichen Verlauf nimmt. Also, sie haben was zu tun mit unserem ganzen Planetensystem, mit den Rhythmen, die drinnen sind. Sie haben was zu tun auch mit dem Tag- und Nacht-Rhythmus. Sie haben was mit dem Jahresrhythmus zu tun. Sie haben etwas zu tun vor allem auch mit den großen Kulturepochen dann später. Also, vor allem mit den Entwicklungsepochen der Menschheit, im Grunde. Da spielen sie eine ganz große Rolle.

Und da sind eben auch sieben führende Zeitgeister, so wie es sieben Elohim gibt - und wie es dann später auch sieben Erzengel gibt, sieben Führende. Es gibt mehr Erzengelwesenheiten, aber sieben Führende, die eben auch gewisse Zeitepochen regeln, die aber kleiner sind, die enger sind. Also die Erzengelwesenheiten zum Beispiel: Vier von ihnen haben mit unseren Jahreszeiten zu tun, die jetzt in unseren Breiten da sind. Es ist ja nicht in allen Breiten so. In den Tropen oder so, am Äquator, gibt es nicht die vier Jahreszeiten und an den Polen auch nicht. Auf den Polen ist eigentlich immer Winter, im Grunde, und in der Äquatorgegend gibt es zwar Trockenzeiten und Regenzeiten und so, aber so wie wirklich Winter und Sommer in dem Sinn, in unserem Sinn, gibt es dort nicht. Aber in unseren Breiten wirken vier von den sieben Erzengeln, um die vier Jahreszeiten zu regeln, in Einklang zu bringen. Und die spielen natürlich hier auch bei den Wochensprüchen eine große Rolle. Und in der Johannizeit ist die Zeit des Erzengels Uriel. Der Uriel ist, na ja, ein ziemlich strenger Erzengel, in Wahrheit. Also er ist der, der jetzt so, man möchte sagen, thront über unseren sommerlichen Gegenden und sehr genau die Menschen beobachtet, ihr Treiben unten, und sehr genau beobachtet ihre Fehler, die sie machen - und vor allem ihre Fehler, die sie machen im Umgang mit der Erde. Also das heißt, wir hinterlassen in der Erde ununterbrochen die Spuren unserer - ja, ich sage einmal - Irrtümer, um es höflich auszudrücken: unsere Verfehlungen, unsere bösen Taten, wie auch immer, durch die wir die Natur schädigen. Und das haben wir von Anfang an gemacht.

Nach der Verstofflichung der Welt durch die von der Gottheit zugelassenen Widersacher ist der Weltenplan offen 0:21:54

Und eigentlich wäre es geplant gewesen… "Geplant", ihr wisst, ich habe öfter schon gesprochen drüber, der Weltenplan ist nicht so, dass irgendwo ein fertiges Konzept in der göttlichen Schublade liegt, was alles zu tun ist und was dabei herauskommen soll. Sondern gerade die Erdentwicklung ist auf Freiheit angelegt - und da ist im Grunde das wenigste vorhersehbar. Vorhersehbar ist eigentlich nur das, was noch auf den alten Schienen weiterläuft und eine gewisse Zeit auch noch weiterlaufen musste. Das kann man verfolgen. Aber es kommen immer mehr neue Einschläge hinein, gerade dadurch, dass sich der Mensch entwickelt. Aber wenn man von "geplant" sprechen will, dann kann man sagen: Es war anfangs so gedacht - oder vermeint, es könnte so funktionieren -, dass der Mensch eigentlich in einem viel geistigeren Zustand die Erde betritt und dann immer einen physischen Leib gehabt hätte, der nur übersinnlich sichtbar gewesen wäre, der also nicht wirklich von äußeren Stoffen durchdrungen wäre; bzw. sogar die ganze Stoffeswelt wäre anders gewesen. Aber der andere weise Einschlag war ja, dass die Gottheit aber zugelassen hat die Widersachermächte, die luziferischen zunächst einmal. Und damit hat es schon begonnen, dass eine Verdichtung stattgefunden hat. Und dann kamen auch noch die ahrimanischen Kräfte dazu, sodass sich dadurch überhaupt erst die materielle Welt herausgebildet hat. Und erst jetzt aus dem Zusammenfluss eines übersinnlich Physischen mit einem - ja, man könnte sagen - untersinnlich Stofflichen…

Die Eigenschaften der Materie sind bestimmt durch ihre Beziehungen - mit dem gesamten Kosmos 0:23:47

Denn eigentlich ist das Materielle untersinnlicher Natur, was im übrigen die Naturwissenschaft bis zu einem gewissen Grade bereits erkannt hat. Weil, Materie ist eigentlich für einen Physiker ein Unwort. Was soll das sein eigentlich, die Materie? Ja, natürlich, wir sagen halt: Der Tisch ist Materie, der Stein ist Materie. Aber wenn ich es jetzt genauer physikalisch untersuche, zerrinnt mir das alles unter den Fingern. Ich habe es vielleicht noch mit Kräften zu tun, die nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten wirksam werden, aber diese Kräfte sind an keinen Stoff gebunden. Ja, eigentlich gibt es auch diese Kräfte nicht, es gibt nur die Beziehungen zwischen... ja, zwischen was eigentlich? Man weiß es gar nicht. Es gibt eigentlich nur das Beziehungsgeflecht. Es ist heute die gängigste Interpretation der Grundlagenphysik, dass im Grunde alles aus einem Netz von Beziehungen entsteht. Und alles, was in Erscheinung tritt, ist sekundär da. Es entsteht durch die Beziehungen, die da sind. Aber die sind weder messbar noch sonst irgendwie fassbar, sondern sie werden erst fassbar dadurch, dass sie miteinander etwas tun: also dieses ganze Netzwerk von Beziehungen. Und daher sind die Eigenschaften eines Atoms oder eines Elementarteilchens bestimmt durch alle anderen Beziehungen, die es eingehen kann in der Welt, durch ihre Beziehung mit dem gesamten Kosmos. Das heißt, jedes Ding, was uns als Elementarteilchen, als Atombaustein, als kleinster…  "erscheint" kann man ja nicht einmal sagen, weil, sehen tut man es ja nicht. Man kann es irgendwie messen, eine Spur, eine Wirkung davon, aber was man dann misst, hängt ab vom ganzen Kosmos. Es hätte diese Eigenschaften nicht, wenn der ganze Kosmos nicht genau so wäre, wie er jetzt gerade ist. Und wenn sich etwas in den Beziehungen ändert, wurscht, dann ganz am Ende der Welt, sozusagen, dann ändern sich die Eigenschaften hier. Und das ist für uns nicht vorhersehbar. Ja, es ist selbst für die Gottheit nicht vorhersehbar. Sondern da drinnen ist der große Freiraum geschaffen, also zu gestalten. Und da sind wir eingeladen, nicht ganz unwesentliche Mitgestalter zu sein, ja, sogar immer mehr die wesentlichen Gestalter zu werden.

Die Widersacher haben uns die Freiheit ermöglicht, uns aber auch aus einem übersinnlich-physischen Leib in die Unvollkommenheit der Stofflichkeit getrieben 0:26:33

Es ist nur ein bisschen der Haken hineingekommen - längere Zeit eben - durch die Widersacher, die uns einerseits die Freiheit ermöglicht haben, dadurch auch die Stoffeswelt in der Form bewirkt haben, wie sie jetzt da ist. Aber sie haben auch bewirkt, dass der Mensch halt jetzt nicht bei seinem übersinnlich-physischen Leib geblieben ist, sondern immer mehr das Stoffliche inhaliert hat bis hinunter zum festen physischen Element, zum festen stofflichen Element hinein. Ich meine, beim stofflichen Element… "Physisch" wäre rein die Form, die Form eines Kristalls. Jetzt stellt es euch vor: Ein Kristall in seiner charakteristischen idealen Form, ein idealer Bergkristall zum Beispiel, ein idealer Diamant. Ohne Stoff. Na, wer jetzt auf Reichtum aus ist und mit Diamanten handeln will, wird mit dem übersinnlichen Diamant keine große Freude haben. Aber es ist der einzige Diamant, der wirklich absolut rein ist. Jeder Diamant, der im Physischen erscheint, weicht ab vom Idealbild. Selbst der schönste und klarste und prächtigste Diamant hat einen inneren Bau, der nicht vollkommen ist. Das heißt, alles, was ins Physisch-Stoffliche gegangen ist, ist notwendig unvollkommen. Daher auch wir - bis in den physischen Leib hinein, weil er das Stoffliche aufgenommen hat und im Stofflichen nichts Vollkommenes möglich ist in unserer Welt, so wie es ist.

Der Irrtum der Widersacher: Die Möglichkeit eine vollkommene Welt stofflicher Natur schaffen zu können 0:28:24

Ich meine, die Widersacher denken, sie könnten eine vollkommene Welt rein stofflicher Natur schaffen. Das ist der Traum der ahrimanischen Mächte und alles, was noch tiefer im Untergrund drinnen ist. Aber sie werden es nicht schaffen. Das ist ganz interessant. Aber sie können eine Welt schaffen, die doch dem Ideal sehr nahe kommt, aber doch trotzdem immer Fehler drinnen hat. Und das wird die große Überraschung dann sein, wenn etwa die soratischen Wesenheiten es schaffen, ihren eigenen Planeten zu bilden, der sich abspaltet aus der Erdentwicklung - also diese sogenannte 8. Sphäre und die von ihnen gedacht ist als die vollkommene Welt ja in Wahrheit. Dann werden sie aber irgendwann draufkommen, dass sie die absolute Vollkommenheit nicht erreichen können. Denn das Physische, das materialisiert ist, verliert diese Vollkommenheit. Man kann sich sehr, sehr nahe herantasten und alles, was wir selbst als Menschen versuchen, um die Natur zu verbessern, wird hauptsächlich aus diesen Quellen von unten gespeist. Also, in manchen Bereichen gelingt es uns auch. Wir können immer wieder in der Technik was hervorbringen, was perfekter ist als die Natur. Natürlich nicht perfekter als die Katzen, die da hinter mir vorbei marschieren. Das ist schon klar. Aber gut, das ist ein Sonderthema. Aber im Allgemeinen ist es so: Wir können die Natur in einzelnen Bereichen immer wieder übertreffen. Und trotzdem: das Gesamte, was wir daraus bauen… Also wenn wir jetzt im Gesamten unsere technische Welt und nur mehr die technische Welt hätten, dann wäre sie unvollkommen. Erst recht wieder. Also, wir schaffen es nicht, das komplett zu machen.

Die Widersacher versuchen, das über das Ich hereingeholte Geistige dauerhaft an das Physisch-Stoffliche zu binden 0:30:30

Aber es droht uns, dass halt die Widersacher doch uns alle die Teile abspenstig machen, wo das Geistige, das wir durch unser Ich hereinholen, so sehr ins Physisch-Stoffliche geht - und sich mit ihm dauerhaft verbindet. Das ist die ganz große Gefahr. Weil, dieses Stoffliche, wie wir es jetzt kennen, ist hauptsächlich gespeist durch die Widersacherkräfte, durch die ahrimanischen Kräfte, Asuras wirken mit, über die wir heute auch noch genauer sprechen. Ich glaube, das war ja ein Wunsch, der mehrmals schon geäußert wurde. Über diese Asuras, also diese dritte Gruppe von Widersachermächten, haben wir noch wenig gesprochen. Sie werden auch jetzt noch drankommen. Die vierte und stärkste sind dann die soratischen Kräfte. Aber die dritte haben wir noch ganz offen gelassen. Ja, aber jedenfalls, die haben also ganz ihre geistigen Kräfte an das materielle Element gebunden. Das ist auch ihre Zielsetzung. Die haben sich die Aufgabe gesetzt, die perfekte materielle Welt sozusagen zu bauen und alles Geistige, was irgendwie nur durch den Menschen hereinkommen kann, ihrem Reich einzuverleiben und damit ein immer perfekteres Physisches zu bauen. Und das Ziel ist eine unzerstörbare, unvergängliche physische Welt. Eine Welt, in der es keinen Tod mehr gibt, weil das Leben sich immer im materiellen Bereich bewegt, also im materiell-sinnlichen Bereich bewegt. Aber das sozusagen auf unbegrenzte Dauer. Das ist ja auch die große Triebkraft heute, habe ich auch schon öfters erwähnt, in der Philosophie des Transhumanismus und der Technologie, die sich daran anschließt. Also zu sagen: "Was ist das Schrecklichste, was dem Menschen passieren kann, wenn man ganz im Materiellen lebt?" Na klar, der Tod. Weil, dann ist es - aus Sicht des Materialisten - aus. Wobei es da auch noch die Teilung gibt, dass manche sagen: "Na, Gottseidank, endlich alles vorbei und ich löse mich ins Nichts auf. Und endlich Friede. Keine Probleme mehr." Andere fürchten es, weil sie doch ihren inneren Schatz, den sie sich erworben haben, den sie ja doch in sich spüren, auch wenn sie Materialisten sind: "Ach, das alles soll weg sein? Dann müssen wir was dagegen unternehmen. Wir müssen eine Technik entwickeln, die praktisch ein unbegrenztes Leben auf Erden ermöglicht im Materiellen." Weil, wenn es nicht mehr materiell ist, wenn das Materielle zerfällt, denkt man, dann löst man sich selber auch auf. Und je mehr man also folgt diesen soratischen, aber auch asurischen Wesenheiten, desto mehr gerät man in die Gefahr, dass es wirklich so ist.

Ihr werdet jetzt mit Recht sagen: Ja, aber das geistige Ich, das gewachsen ist, zur Flamme geworden ist aus dem Funken, den uns die Elohim gegeben haben, das ist doch rein geistiger Natur - und in diesem Sinne also sowieso unzerstörbar. Es hat ja sogar in sich die Fähigkeit, sich selbst in jedem Moment neu wieder zu erschaffen, in dem besteht das Ich. Es wäre nicht da, wenn es sich nicht beständig erneuern würde. Das ist schon richtig. Aber trotzdem, das Ich des Menschen taucht ein in die Erdenwelt, es taucht ein in die physische Welt - und es ist durch den Einfluss der Widersacher bis in die materielle Welt eingetaucht. Dadurch gibt es aber die Möglichkeit, Geistiges ganz an dieses Materielle abzugeben, sozusagen wirklich dem Materiellen einzuverleiben. Man trägt nämlich gerade dazu bei, dass man das in seinem eigenen Leib tut. Also, dass geistige Kräfte, die sonst ganz locker nur den Leib berühren, dass sich die immer mehr bis ins Physische hinein manifestieren und schließlich so weit manifestieren, dass dann tatsächlich nach dem Tod diese schöpferischen Kräfte, die sich gebunden haben an das Materielle, auch wirklich dann nicht mehr ins geistige Reich, in unser geistiges Reich, in unsere geistigen Sphären aufsteigen, sondern dass sie mit den Reichen der Widersacher verbunden bleiben. Und zwar jetzt, der ahrimanischen, der asurischen ganz besonders - und die bahnen den Weg dann in dieses soratische Reich hinein, das dann endgültig irgendwann ausgeschieden wird. Ausgeschieden wird in jedem Falle dann, wenn auch nur ein einziger Mensch diesen Weg wirklich geht und die Entscheidung fällt, in dieses Reich übergehen zu wollen. Vielleicht ist es dann ein Mini-Planet; weiß ich nicht, wie groß er sein wird, müssen wir uns jetzt nicht überlegen, aber es wird… Wie groß diese Nebenwelt künftig sein wird, die später dann begleiten wird die, wie soll ich sagen, die wiederauferstandene Erde…

Was die Asuras so gefährlich macht: Wichtigste schöpferische Kräfte des Ich an das Stoffliche zu binden, so dass sie schon jetzt unwiderruflich dem Ich verloren gehen 0:36:16

Nicht wahr, es wird die Erdentwicklung einmal zu Ende gehen. Wir wissen, es folgt dann ein neuer kosmische Entwicklungszyklus, der in der Apokalypse das "Neue Jerusalem" genannt ist - und dort wird es auch so etwas wie die Erde geben. Wird natürlich ganz anders aussehen, als sie jetzt ist, aber sie wird einen Nebenplaneten, eine Art Mond haben, der sie umkreist. Und dort versammeln sich die ganzen soratischen Kräfte und die Menschen, die ihnen gefolgt sind. Die Katzen sind natürlich schlau genug, dort nicht hinzugehen. Ist klar. Aber damit sind wir jetzt ganz stark bei der Rolle der Asuras nämlich. Was macht die Asuras so besonders gefährlich? Sie sind die, die das menschliche Ich eben immer wieder verlocken dazu, dieses Geistige an das Stoffliche zu binden, und zwar möglichst endgültig zu binden, was zur Folge hat, dass diese geistigen Kräfte, die sich an das Stoffliche binden, wirklich dem Ich verloren gehen, die es so nicht mehr nachbilden kann. Also, das heißt, die Asuras versuchen alles, was sich ans Stoffliche binden lässt, an geistigen Impulsen sozusagen, heranzusaugen und den Menschen zu verleiten, es wirklich, indem sie das durch den Leib durchgehen lassen, den Leib so zu verwandeln, dass sich diese geistige Kraft bindet an das Stoffliche, nicht nur an das Physische, an das übersinnlich Physische, sondern an das Stoffliche. Und das würde der Ich-Kraft - oder nicht nur "würde", denn zum Teil ist es bereits Realität - auf immer verloren gehen. Das heißt noch nicht, dass das ganze Ich mitgehen muss, aber es sind einmal Teile davon, die herausgerissen werden, so sagt das Rudolf Steiner. Teile, die aus dem Ich herausgerissen werden. Das ist, ja, "Teile"… Ihr wisst, im Geistigen… Geistiges ist nicht räumlich, also wie soll man ein Nicht-Räumliches teilen? Aber es heißt ganz konkret, bestimmte schöpferische Kräfte gehen den Menschen verloren - und es sind geradezu die wichtigsten Kräfte.

Die Asuras greifen den Menschen in der Bewusstseinsseele an 0:38:49

Es sind nämlich die Kräfte, mit denen wir entweder aus der Freiheit heraus Physisches gestalten können bis ins Erdelement hinein, der Form nach, das heißt bis ins Kristalline. Damit können wir auch heute, gerade mit diesen Kräften, wirklich die Natur umgestalten im Physischen. Nur eben, es ist der große Unterschied, verwenden wir diese Kräfte, um es umzugestalten, ohne uns mit dem Materiellen drinnen zu verbinden, sondern eben wirklich zu bleiben im Formenden - oder geben wir uns hin an dieses materielle Element, das eigentlich in gewisser Weise Nichts ist. Und hinter diesem Nichts steht aber die soratische Welt, in letzter Konsequenz. Also, das ist dieses - wie soll ich sagen - Loch, wo wir dann hineingezogen würden und aus dem eine eigene Welt gebildet wird. Und die Asuras sind in diesem Punkt am stärksten die Helfer der soratischen Wesenheiten, indem sie nämlich den Menschen…wo angreifen? Und das ist für uns heute von ganz besonderer Bedeutung: Weil, sie greifen den Menschen nämlich in der Bewusstseinsseele an. In der Bewusstseinsseele erwacht das Ich erst so wirklich richtig ganz zu sich selbst. Es blitzt natürlich auf bereits in der Verstandesseele, aber da ist es noch mehr das Bewusstsein fürs Ego. Aber in der Bewusstseinsseele, vor allem, wenn wir sie auf das Geistige wenden, da... Die brauchen wir, um uns unseres Ichs wirklich voll bewusst zu werden. Weil, ein Ich zu besitzen und von dem Ich ganz klar zu wissen, sind noch zwei verschiedene Sachen. Den Ich-Funken haben wir mitbekommen, eben als die Elohim ihr Ich hingeopfert haben. Und dann ist es mit der Zeit immer größer geworden und die Menschen haben nichts von ihrem Ich gewusst, obwohl es in ihnen gestaltend gewirkt hat. Weil, was tut das Ich? Und tut es heute noch zum größten Teil? Es gestaltet am Körperlichen, es gestaltet in den Lebenskräften, es gestaltet unbewusst im Seelischen. Und erst ein winziger Teil davon fällt in unser Bewusstsein herein. Und mit dem fangen wir jetzt an, bewusst an uns zu arbeiten - zumindest an unserem Seelischen bewusst zu arbeiten. Und die Frage ist da eben immer noch: Ist es unser Ego oder ist es unser wirkliches Ich, wo der Impuls herkommt?

Die wichtigste aller Künste: Kreativ und weckend sein in der Begegnung mit anderen Menschen 0:41:42

Es ist sehr, sehr schwer zu unterscheiden. Weil jedenfalls alles, was Alltagsbewusstsein ist, wo ich mit den sinnlichen Dingen der Welt zu tun habe, wo ich zu tun habe: "Ach, wo bin ich geboren? Was habe ich studiert? Was habe ich gelernt? Welche sportlichen Fähigkeiten? Ach, ich bin so großartig, oder nein, ich kann gar nichts." Das ist alles Ego. Es hat mit dem Ich nichts zu tun. Es kann ein Mensch sein, der im Äußeren eigentlich völlig unbedeutend ist - und er hat ein riesiges schöpferisches Ich, das aber ganz im Geistigen tätig ist, sodass er sogar darauf verzichtet jetzt Kunstwerke im äußeren Sinn hervorzubringen, sondern vielleicht nur die wichtigste aller Künste übt: Die Lebenskunst. Kreativ zu sein in der Begegnung mit anderen Menschen. Genau die richtigen Worte zu finden, die den Anderen geistig nähren können. Das ist das, was die großen Eingeweihten machen. Äußerlich sind sie die unbedeutendsten Menschen, die man sich denken kann. In der Regel. Also, außer es ist... sie müssen ein großes Opfer bringen, weil eine bestimmte Notwendigkeit besteht, halt in der Öffentlichkeit zu wirken, hinauszutreten und dann eben dadurch auch sich einen gewissen Namen zwangsläufig zu machen. Aber das ist mit einem großen Opfer verbunden und hat zur Folge, dass man eigentlich freiwillig sehr, sehr viele Leiden auch auf sich nimmt, weil, man macht sich zum Angriffsziel natürlich aller Widersacherkräfte dadurch, in ganz besonderem Maße. Solange ein großer Eingeweihter, wie soll ich sagen, im Verborgenen wirkt oder so ganz unauffällig wirkt, indem man einfach Menschen begegnet und ihnen die richtigen Worte sagt, die bestimmend für ihr Leben sind… Aber nicht bestimmend in dem Sinne: "Ach, ich sage dir, du musst das oder das tun." Sondern die einfach weckend sind für das, was im Ich des Anderen drinnen liegt, die bewußtseinsweckend sind. Oft erst mit einer Verzögerung von 20, 30, 40 Jahren vielleicht. Vielleicht begegnet er einem Kind und sagt ihm ein Wort, ein ganz bestimmtes Wort. Das Kind vergisst das Wort lange Zeit. Irgendwann später erinnert es sich, es weiß gar nicht, woher das kommt, aber es wird ein Wort, das es immer wieder beschäftigt dann - als junger Mensch, als älterer Mensch vielleicht schon. Irgendwas mit dem Wort ist - und man geht dem auf die Spur und findet dadurch die eigene Lebensaufgabe, wegen der man selber aus eigenem freien Entschluss in die Inkarnation auf Erden heruntergekommen ist.

Die große Kunst, in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter den eigenen Weg zu finden durch die Begegnung mit dem Anderen 0:44:40

Also, das ist ja die große Kunst: die, den eigenen, den wirklich eigenen Weg zu finden. Und der hat nichts zu tun mit der äußeren Profession, der wir nachgehen im Leben. Kann ganz anders sein. Kann sich manchmal decken auch, ist aber eher zufällig fast. Es ist in ganz seltenen Fällen so, dass sich das deckt. Also meistens arbeitet man in einem ganz anderen Bereich äußerlich - und hat aber geistig sich eine ganz andere Bestimmung gesucht, die man, ja wie soll ich sagen, so nebenbei, der man nebenbei nachgeht. Und das ist aber die eigentliche Hauptsache. Aber das müssen wir erst finden, erkennen, dass es das Wichtige ist. Und wir stehen eben heute im Bewusstseinsseelenzeitalter und das drängt danach, dass es gut ist für die Menschen, wenn sie sich dieser Aufgabe, die sie sich mitgenommen haben, bewusst werden. Und das ist eigentlich der beste Weg dann: "Was lebt in mir wirklich? Was kann ich denn wirklich gut? Wo drängt es mich hin?" Dann muss ich aber abstreichen alles, was jetzt mit dem Äußeren zu tun hat. Es hat nämlich nichts damit: "Ah, damit verdiene ich viel Geld. Ah, da muss ich mich nicht sehr anstrengen, das ist bequem, da kann ich mich bedienen lassen." Das ist alles uninteressant. Sondern wo ist ein innerer Impuls hin: "Ach, es ist eigentlich für die meisten eine uninteressante Tätigkeit, aber mich würde es faszinieren, das zu machen." Das zu finden, diesen Punkt zu finden: "Wo gehöre ich hin?"

Man kommt in Wahrheit auf diesen Weg immer nur durch Begegnung mit anderen Menschen. Das muss nicht jetzt gleich ein großer Eingeweihter sein, der einem den Impuls gibt. Wir können nämlich alle… Wir sind alle kleine Eingeweihte und wir können einander diese Impulse geben. Nämlich ganz interessant. Es ist oft so, dass menschliche Begegnungen… Das müssen gar keine aus der Vergangenheit karmisch bedingten Begegnungen sein, sondern es können ganz neue Begegnungen sein, die sind heute sogar das Fruchtbarste. Zwei Menschen begegnen einander - und wenn sie wach genug sind oder Einer wach genug ist, den Anderen als Ich wahrzunehmen, das heißt durchzuschauen durch die ganze äußere Maske der Konvention, des Berufs, der Haut, der Kleidung, die er trägt, des Gehabes, das er an den Tag legt, sondern durch das durchschaut: "So, das interessiert mich alles nicht. Wer bist du wirklich? Das interessiert mich." Und wo er so intuitiv etwas mitbekommt davon und das eigentlich dem Anderen in dem kurzen Gespräch zurückspiegelt. Wir lernen nämlich viel leichter das andere Ich intuitiv kennen als uns selber. Es ist immer das Letzte, auf was wir draufkommen. Und es ist sehr hilfreich, am Anderen zu erwachen - kann aber wechselseitig gehen. Also, in einem idealen Gespräch in unserer Zeit - ich weiß nicht, wie oft das stattfindet - aber dann ist es so, dass zwei oder vielleicht auch mehr Leute im Gespräch aneinander erwachen. Für sich selbst, für den Anderen, aber gerade dadurch auch für sich selbst. Weil, indem sich der Andere versenkt in mich intuitiv, nimmt er mein ganzes Wesen in gewisser Weise in sich auf, trägt es in gewisser Weise in sich, ohne deswegen seines zu verlieren. Aber es ist etwas, was Bestandteil seines Wesens wird, aber auf ganz eigene Art. Er macht sich es zu eigen im besten Sinne des Wortes. Es wird etwas Eigenes daraus. Aber der Moment dieses Wahrnehmens: "Wer bist du?" Und ich kann es nur ins Bewusstsein nehmen, wenn ich es wirklich hereinnehme in mich. Wenn ich es hereinnehme und das für einen Moment im Bewusstsein aufblitzt, ist es drinnen. Es ist unverlierbar Bestandteil des eigenen Ichs geworden. Nimmt dem Anderen überhaupt nichts weg.

Tragfähige Gemeinschaften der Zukunft 0:49:11

Weil, man darf sich jetzt nicht vorstellen: "Ja, jetzt nehme ich da was, ahhh, dann geht es ihm ab." Überhaupt nicht. Ich nehme diese Kraft auf, durchdringe sie intuitiv durch und durch, obwohl ich mir sicher nicht alle Einzelheiten bewusst machen kann, aber ich nehme den Impuls mit und vereinige ihn mit meinem Ich. Das ist die Grundlage der modernen Gemeinschaftsbildung, in Wahrheit. Die beruht nicht auf  Blutsverwandtschaft, sie beruht nicht auf Parteizugehörigkeit - na, da schon gar nicht -, sie beruht nicht auf irgendwelchen nationalen Bindungen und dergleichen, sie beruht nicht auf der gleichen Geschichte. Am tollsten ist es, wenn Menschen mit völlig unterschiedlicher Herkunft, aus unterschiedlichen Kulturen einander so begegnen können, dann entsteht wirklich was Neues. Und dann entstehen Impulse, wo von jedem Ich zum anderen Ich etwas hinüber geht, und man es  sich zu eigen machen kann und dabei den Anderen erkennt und zugleich sich selbst ein bisschen mehr erkennt. Das ist ganz wichtig in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter. Nur das werden Gemeinschaften sein, die wirklich halten, die wirklich funktionieren. Gemeinschaften, die "Ja, wir bilden eine Partei, weil wir sind der und der Meinung und das muss so und so laufen." Es wird scheitern. Es wird scheitern. Da kann man noch so viel Idealismus haben. Vielleicht sind drei Leute beisammen, die den Idealismus haben, weil, die haben diese Verbindung miteinander in dem Moment. Wo es was Größeres wird und Leute dazukommen, die diese intuitive Verbindung nicht haben, sondern sagen: "Ja, für diese Ideen kann ich mich begeistern, die finde ich auch wichtig, da mache ich mit. Ich werde auch Funktionär bei euch oder irgendwas." Aber er hat diese Begegnung nicht gehabt. Dann, in das Gebilde, das entsteht, sind die Schwierigkeiten programmiert. Ich weiß, das ist die Tragik heute, wenn sich die Gruppen bilden mit den besten Intentionen. Da sind vielleicht fünf Leute, zehn, fünfzehn Leute, die wirklich einander so erkannt haben und die wissen, die kennen die Quelle. Vielleicht noch nicht ganz im Oberbewusstsein, aber ihr Ich hat es mitbekommen - und aus dem agieren sie. Aber in dem Moment, wo Leute dazukommen, die sich jetzt auch sozusagen einschreiben lassen in dem Verein, geht es bergab. Das heißt, egal welche Art von Partei oder Gruppierung man bildet, es wird nicht funktionieren. Es wird nur funktionieren, wenn solche ganz freien Gemeinschaften entstehen, die sich auf dem Erkennen vom Ich zu Ich gründen.

Von dem Anderen im Erkennen seiner Einzigartigkeit als geistiges Wesen Impulse empfangen und sie sich zu eigen machen - ohne sich zu verlieren und ohne dem Anderen etwas wegzunehmen 0:52:13

Und überall, wo das passiert, sind es Eingeweihte im Grunde. Wie groß oder wie klein, ist ganz egal. Das ist, wenn ihr wollt, die unterste und kleinste Stufe - oder zugleich auch die höchste Stufe des Eingeweihtenseins. Die besteht darin, einfach den anderen Menschen wirklich als das geistige Wesen zu erkennen, das er ist. Und dieses Erkennen ist aber nicht nur ein: "Aha, ich nehme wahr, er ist so", sondern es ist zugleich eine Verwandlung meiner selbst, indem ich die Impulse, die in dessen Ich leben, in mich aufnehme und sie mir zu eigen mache. Das heißt, zu etwas Eigenem mache, ohne dem Anderen etwas wegzunehmen dabei. Aber ich nehme etwas von Seinem - wird nicht gleich in der Totalität sein, aber einzelne Elemente davon, die ich als Kräfte mir aneigne und dann auch zur Verfügung habe und sicher auf meine ganz individuelle Weise dann einsetze, ganz anders als der, von dem ich sie bekommen habe. Also, man muss dann nicht die Angst haben, man könnte sich verlieren. "Ach, jetzt weiß ich ja gar nicht mehr, wer bin ich denn? Jetzt bin ich zehn Leuten begegnet, um Gottes willen, wo bleibe ich?" In den Mysteriendramen ist es so schön geschildert, in dem was wir jetzt gespielt haben (Die Prüfung der Seele). Im 1. Bild des Dramas: der Professor Capesius, Universitätsgelehrter, Historiker, zugleich aber auch geht er die ersten Schritte auf dem Geistespfad und kommt wirklich zu ersten geistigen Erlebnissen und spürt jetzt, wie er im Denken, Fühlen, Wollen eigentlich irgendwo zerrinnt. Und mächtige Geistwesen erscheinen ihm. Also, die kosmisch hinter dem Denken, Fühlen und Wollen nicht nur des einzelnen Menschen, sondern aller Menschen eigentlich irgendwo stehen in dieser Sphäre. Von der wird er berührt und er denkt: "Aber wo bleibe ich jetzt? Ich verliere mich." Ja, das Ego, pfff…, das ist in dem Moment uninteressant, das Ich ist eben was anderes. Aber das kann er noch nicht unterscheiden. Das kann er noch nicht wirklich unterscheiden. Wenn er das unterscheiden könnte, würde er sagen: "Ah, mein Ich ist aufgewacht und es sieht, wie groß ist eigentlich die Welt, der ich angehöre." Dieses Ich ist ja dazu da, die Seelenkräfte aller Menschen, der gesamten Menschheit zu durchdringen. Aller Menschen! Ich bin mit meinem Ich erst fertig, wenn ich die Seelenkraft aller Menschen durchdrungen habe. Ihr Denken, ihr Fühlen, ihr Wollen. Der ganzen Menschheit, egal ob inkarniert auf Erden oder nicht inkarniert. No, wird nicht gleich morgen passieren, auch nicht übermorgen. Also, es braucht uns nicht gleich schwindlig werden. Aber man muss sich jetzt das vorstellen. Man stellt sich vor so viele Menschen, so viele unterschiedliche Impulse, so viele verschiedene Seelenqualitäten des Denkens, des Fühlens, des Wollens dahinter: Und an alledem soll ich teilhaben. Ich soll es in mir rege machen können. Das ist das Ziel irgendwo. Und wenn man nur a bisserl schnuppert dran wie der Capesius, fühlt man sich sofort verloren. Also, die Gefahr ist jedenfalls sehr groß. "Brrr… Schwimmt mir alles davon."

In unserer Zeit gibt es keine einfachen Wahrheiten mehr! 0:55:45

Gerade in unserer Zeit, wo das aber so gefordert ist, ist andererseits da: Die Menschen wollen vielfach am liebsten einfache Wahrheiten, die für alle gültig sind, wollen nicht "Ach, ist es, wenn der das sagt, vielleicht ein bisschen anders. Was der da sagt, bedeutet wieder was anderes. Na, ich will jetzt klar wissen: Ist es jetzt richtig, ist es falsch, ist das gut, ist das böse? Was soll ich tun? Sagt es mir." Nein, das ist das genaue Gegenteil davon. Das ist genau der Weg der Asuras. Das ist der Weg zu den soratischen Wesenheiten hinunter. Die wissen ganz genau: Was ist gut, was ist schlecht. Nämlich gut ist alles, was unserem Weg dienlich ist. Schlecht ist alles andere. Es wird für uns allerdings so präsentiert, dass es umgekehrt erscheint. Aber da sind wir natürlich… kommen wir nicht nach mit der Intelligenz dieser Wesenheiten, die das sehr geschickt also uns anders, ganz anders erscheinen lassen. Schon der Luzifer kann das sehr gut. Und der Ahriman kann es noch besser. Die Asuras können das schon sehr gut - und von den soratischen Wesenheiten sprechen wir gar nicht erst. Sie können uns das so schmackhaft machen und alles so in Klarheit vor unser Bewusstsein legen, dass man geradezu gezwungen ist dazu, das für bare Münze zu nehmen. Und wir müssen heute über diese Art des Denkens hinauskommen. Wir mussten es uns erwerben. Das war Aufgabe der griechisch-lateinischen Zeit, das logisch schließende Denken zu entwickeln, die Logik, die entweder ja oder nein sagt, richtig oder falsch, wahr oder unwahr. Was anderes gibt's nicht. Es gibt immer nur die zwei Möglichkeiten. Und es ist vielleicht das Ich in der Mitte, das entscheidet da oder da. Aber das stimmt eben heute nicht mehr, es reicht zumindest nicht mehr aus. Es gibt heute nichts, wo man klar sagen kann: Das ist böse, das ist gut! Sondern es hängt vom einzelnen Individuum ab, wie es die beiden betrachteten Kräfte - oder Wesenheiten oder was immer es ist - ganz individuell in ein Gleichgewicht, in ein individuelles Gleichgewicht bringt.

Und die Frage ist: Bin ich aus meinem Ich heraus wirklich in Freiheit tätig oder folge ich lieber den Widersacherkräften? Und folge denen, die dann sagen: "Ja, das ist gut, das ist moralisch richtig." Also, wir werden in der Zukunft - ist ja jetzt schon da bis zu einem gewissen Grad - immer mehr erleben, dass gerade die Dinge, die in den Abgrund führen, mit den schönsten moralischen Worten begleitet werden. Wo so oft die Rede davon ist, dass nur das ist das Gute - und wer dem nicht folgt, schadet ja den anderen Menschen, ist unmenschlich oder sonst was. Wo wir das hören werden, da kann man mit Sicherheit schon sagen: Da sind die Widersacher dahinter. Ganz klar. Die wirklich moralische Entscheidung heute lässt sich in keine allgemeine Regel mehr fassen. Ihr werdet jetzt sagen: "Gelten dann die zehn Gebote nicht einmal mehr, oder so?" Sie gelten als Rahmenbedingung, denn sie sind in Wahrheit ganz, ganz freilassend und geben einen sehr weiten Bereich. Sie sagen nämlich nicht… (Niesen im Hintergrund) Gesundheit! Sie sagen überhaupt nicht, wie du das tun sollst. Sie sind Verbote im Sinne von: Sie setzen gewisse Limits, die wir jetzt noch brauchen. Wir werden sie irgendwann einmal nicht mehr brauchen, weil wir sie dann verinnerlicht haben.

Karmische Verschuldungen als Chance für die Weiterentwicklung und nicht-karmisch bedingte Durchkreuzungen als zusätzliche Lernmöglichkeit 1:00:06

Es wird dann nicht in Frage kommen eben zu töten oder sonst etwas. Was in der Vergangenheit im Übrigen durchaus gang und gäbe war - und auch so, wie die Menschheitsentwicklung halt gelaufen ist, in gewissem Sinne sogar notwendig war als Folge nämlich der luziferischen Verführung. Wäre die nicht gewesen, hätte es das natürlich auch nicht gegeben, aber um den Schäden, die durch die luziferische Entführung, ach… Verführung, ja, Entführung… kann man auch sagen. Uns haben sie ein bisschen in ein anderes Reich entführt. Um einen Gegenpart zu dem zu haben, mussten Untaten geschehen. Dadurch ist das Karma in der Art entstanden, wie wir es jetzt haben. Und das Karma bietet uns die Chance, fertig zu werden mit den Widersacherkräften, in Wahrheit. Wir haben das Karma darum bekommen, um mit den Widersacherkräften fertig zu werden. Und in dem Zweifelsfall, wenn wir zu angestrengt den falschen Weg gehen und dadurch immer wieder eine karmische Verschuldung nach der anderen auf uns laden, dann werden wir schließlich irgendwann abrupt gestoppt, indem uns halt das Karma sagt: "So, jetzt! Du bist zwar erst 40, aber weg mit dir. In dem Erdenleben machst du mir keine Fehler mehr. Geh hinüber. Schau, was ist." Das ist keine Art von Bestrafung, ganz im Gegenteil, sondern es ist der Weg zu sagen: "Dein Maß ist voll. Du hast genug neues Karma auf dich geladen. Jetzt denk sozusagen einmal drüben nach, mit deinem höheren Bewusstsein, wie du das in Ordnung bringen kannst. Offensichtlich hat in der Inkarnation deine Planung nicht ganz geklappt, wie du etwas aus der Vergangenheit abbaust, sondern du kriegst es jetzt präsentiert." Wobei man, bitte, wieder auch ganz deutlich dazu sagen muss, nicht jede Krankheit, jeder Unfall oder was, ist karmisch bedingt! Muss man auch dazu sagen.

Es gibt immer auch Sachen, die passieren… Es ist in der physisch-stofflichen Welt auch so, dass es Durchkreuzungen geben kann, die eben auch nicht durch das Karma herbeigeführt werden. Sondern in der äußeren physisch-materiellen Welt kann es ganz zufällige Durchkreuzungen geben. Ja, sie sind in dem Sinn wirklich Zufall oder - von mir aus - von den Widersachern herbeigeführt oder sonst was und sie schädigen uns, aber wir kriegen danach karmisch eine Entschädigung dafür. Wir machen etwas durch, wir leiden etwas unverdienter Weise - und indem wir es aber durchleiden, entwickeln wir Kräfte, die wir sonst nicht entwickelt hätten. Also, das ist in gewisser Weise, wenn man es jetzt von der positiven Seite sieht, ist das also eine zusätzliche Lernmöglichkeit, die wir bekommen, die wir unverdient und unverschuldet bekommen haben.

Die karmisch bedingten Schicksalsschläge sind die Lernmöglichkeiten, die wir uns selbst eifrig verdient haben, indem wir halt so oft den Widersachern gefolgt sind und so oft Schaden der Welt zugefügt haben: Schaden anderen Menschen, den Tieren, den Pflanzen, ja selbst der Erde als Ganzes angetan haben. No, da fällt mir genug ein, was wir an Karma auf uns laden - nach wie vor. In der Vergangenheit waren es noch viel schlimmere Sachen.

Die Natur: Ein Bild des durch den Menschen geflossenen Göttlichen und seines Karmas gegenüber der Natur 1:03:57

Ich meine, die ganze Natur, dass sie so geworden ist, wie sie jetzt ist: in ihrer Zauberhaftigkeit, in ihrer Fehlerhaftigkeit aber auch, die sie hat, in ihrer Unvollkommenheit, die sie auch hat - ist ein wildes Mischmasch, möchte ich sagen, ein wilder Zusammenfluss verschiedenster Kräfte. Und der wichtigste Vermittler dabei ist der Mensch. Je nachdem nämlich wieviele Kräfte namentlich in vorchristlicher Zeit - also aus den höheren Hierarchien, aus der göttlichen Quelle - er durch sein Wesen gezogen hat, wieviele Widersacherkräfte er durch sich wirken hat lassen, das hat letztlich die Natur hervorgebracht, so wie sie jetzt ist. So gesehen, ist die Natur - mit ihren großartigen Seiten, aber auch mit ihren Mängeln - ein Bild des Göttlichen, das durch den Menschen geflossen ist, aber zugleich auch des ganzen Karmas, das die Menschheit der Natur gegenüber auf sich geladen hat.

Ich meine, dass es die Tiere in der Form gibt, liegt an uns. Wenn der Mensch nicht in die Fänge der Widersacher gekommen wäre, hätte er die Tiere nicht als separate Wesenheit aus sich heraussetzen müssen - oder als separate Wesenheiten. Er hätte das Tierreich eigentlich in sich entwickelt. Er hätte das Pflanzenreich in sich entwickelt. Er hätte das Mineralreich in sich entwickelt, in Wahrheit. Und dann wäre die äußere Erdenwelt tatsächlich eine Vollkommene  gewesen, soweit es halt geht. Aber sie wäre eben nicht materiell geworden.

Die Entwicklung von der physischen Welt zur fehlerhaften stofflichen Welt fordert in der Formgebung die Entwicklung von der Kugel zum Würfel 1:06:01

Sie wäre physisch geworden, sie hätte auch das kristalline Element entwickelt, der Form nach, aber nicht der Stofflichkeit nach. Das ist eine wichtige Perspektive schon, also für unsere Apokalypse auf das "Neue Jerusalem". Wir werden dann sehen, dass dort der Würfel… Der Würfel ist eigentlich das Bild für die Erdentwicklung, im Grunde: dieses kristallin-räumlich, aber nicht notwendigerweise stofflich, aber physisch Gestaltete. Da ist der Würfel in gewisser Weise die ideale Gestalt. Nicht die Kugel zum Beispiel. Die Kugel ist eigentlich das Idealbild für die alte Mondentwicklung, für den Kosmos der Weisheit, der aus der alten Mondentwicklung hervorgegangen ist, die eine flüssige Welt noch war. Und was ist die Kugel? Die Kugel ist die ideale Tropfenform. Dass unsere Tropfen auf der Erde länglich sind, liegt nur an der Schwerkraft, die da ist. Im Weltraum sind alle Tropfen exakt kugelförmig - und schwingen und vibrieren. Es ist ja wunderbar, so ein Wassertropfen im schwerelosen Raum reagiert auf die Musik, auf den Schall - und der schwingt. Er schwingt mit, total. So wird eigentlich, wie soll ich sagen, so wurden die Planeten in Wahrheit gebildet: aus den Klangätherkräften heraus. Tropfenförmig sind ja heute alle noch mehr oder weniger. Tropfenförmig, weil, die meisten Planeten sind Kugeln, nur es ist das Verdichten der Elemente dazu gekommen, daher sind es nicht mehr ideale Kugeln. Es ist das Verstofflichte hineingekommen, dadurch sind genug Fehler drinnen, die wir schätzen. Ich meine, wir hätten uns als Menschen auch nicht entwickeln können, wenn wir auf einem Wassertropfen, auf einem großen, leben würden. Also, wir mussten eigentlich diese Kugelform - oder müssen sie…

Wenn wir die Erdentwicklung wirklich voll in unserem Sinne nutzen wollen, geht es darum, diese Kugelwelt umzugestalten zur Würfelwelt. Geistig gesehen. Äußerlich wird die Erde nie ein Würfel werden. Aber es heißt, vom flüssigen Element überzugehen in das Durchgestalten bis ins feste Erdelement hinein. Und Erdelement, noch einmal, ist nicht gleich Stofflichkeit. Erdelement sind die formbildenden Kräfte, die dahinter stecken. So wie das Wasserelement ist nicht einfach das stoffliche Wasser, sondern zum Wasserelement gehört dieses Fließende, alle diese Bewegungsformen, die damit zusammenhängen, die mit dem Fließen zusammenhängen, all die Bewegungsformen, die im Ätherischen eben zum Beispiel auch drinnen sind. Der Würfel hängt zusammen mit all den Formen, die im Kristallinen möglich sind, ohne dass es aber stofflich deswegen sein muss.

Die Kräfte des Wasserelements geben dem Lebendigen doppelt gekrümmte Formen 1:06:01

Mit den Kräften, die im Wässrigen drinnen sind, kann man nie wirklich das Kristalline bilden. Die reichen nicht aus. Da bleibt es immer in einer geschwungenen Form, meistens sogar in einer doppelt geschwungenen Form. Lebendige Formen sind nicht nur so - zum Beispiel wie eine Schale - einfach gekrümmt, sondern doppelt gekrümmt. Das Gekrümmte ist noch einmal, zumindest einmal, in sich gekrümmt. Dann entstehen lebendige Formen. Jedes Blatt macht das. Selbst wenn es manchmal ausschaut, als würde es wie eine Schale sein. Wenn man es genauer anschaut, ist es mehr als eine Schale. Denkt man sich, "naja, ist halt keine vollkommene Schale." Nein, es ist gerade deswegen vollkommener, weil es eigentlich doppelt gekrümmt ist! Und das ist diese Bewegungsform. Die ätherischen Kräfte, die Kräfte des Wasserelementes sind die formenden Kräfte, die dahinter stehen. Sind nicht das äußere Wasser.

Das ist schon wieder ein zu materialistischer Gedanke. Bei den Griechen schon war das nicht mehr so hundertprozentig klar - und sehr bald nicht mehr ganz klar. Ich meine, so Leute wie der Thales, die davon gesprochen haben, die ganze Welt ist aus dem Wasser entstanden, die haben das noch gewusst. Der wusste das noch. Da geht es nicht ums äußere Wasser, sondern da geht es um diese Bewegungskräfte, die im Wasser drinnen sind, und aus dem ist alles heraus gewachsen, in Wahrheit. Und das stimmt ganz konkret. Denn bevor die Erde begonnen hat zu kristallisieren, auch dem Formmäßigen nach, ist sie aus dem Flüssigen heraus entstanden, aus dem Fließenden entstanden. Und das Leben entsteht immer aus dem Fließenden -  und geht aber so weit, dass, wenn sich das Samenkorn bildet… Das Samenkorn geht fast ans Kristalline heran. Das ist das Letzte, wo das Fließende jetzt schon ganz in die Erstarrung, in die Ruhe geht, aber trotzdem drinnen noch sich die Bewegungsfähigkeit erhalten hat. Aber äußerlich kann das schon wirklich fast eine kristalline Form annehmen. Die ist im Vergleich zu einem wirklichen Kristall noch sehr, sehr grob, irgendwie, aber da geht es so mit einem Hauch hin. Aber trotzdem ist der Same eben noch lebensfähig, wenn er wieder in die fließende Bewegung aufgenommen wird. Und in dem Fall dann wirklich äußerlich, durch den äußeren wässerigen Stoff, durch das Wässrig-Stoffliche. Aber das Wichtige ist eigentlich die Bewegungsfähigkeit des Wassers.

Dynamisierung als Tätigkeit der Ich-Kraft des Menschen 1:12:31

Das ist zum Beispiel auch das Geheimnis der Homöopathie, der Dynamisierung in der Landwirtschaft, zum Beispiel: Dem wässrigen Element diese Kräfte, diese Bewegungskräfte einzuverleiben durch die Tätigkeit gerade des Menschen, wenn er arbeitet damit. Ihm aber auch etwas mitzugeben von den Ich-Kräften. Und damit kommt schon wieder etwas von dieser kristallisierenden Kraft hinein - und gerade dadurch entsteht die Möglichkeit, dann wirklich bis ins Körperliche hinein auch Wirkungen hervorzurufen. Es ist ein weites Gebiet. Ich möcht's aber nur so hineinstreuen in das Ganze, dass man die Zusammenhänge sieht. Ja.

Das Großartige des Erdelements ist seine Individualisierung: Unsere Ich-Kraft wirkt mit, jeden Kristall einzigartig zu machen 1:13:32

Wir Menschen haben das alles aber sehr in Unordnung gebracht, was da passieren kann. Wir haben also den idealen Würfel, den wir eigentlich bauen sollten, sehr aus den Augen verloren. Weil, interessanterweise die Architektur, die wir jetzt bauen… Ich denke gerade dran, weil da bei mir, zwei, drei Straßen weiter, gibt es so Siedlungen, lauter Würfelhäuser. Ein Würfel nach dem anderen. Einer gleich wie der andere. Nichts individuell gestaltet. Das Großartige nämlich des Erdelements, des physisch gesehen festen Elements, ist gerade die Individualisierung. Jeder Kristall ist individuell. Jeder Kristall, der zunächst aus dem alten Urbild, aus der Weisheit des Alten Mondes heraus kommt: Da gibt es nur einen Diamant. Da gibt es nur einen Salzkristall. Das ist das, wovon Platon spricht in seiner Ideenlehre. Die Idee des Würfels, die Idee der Kugel, die Idee des Dodekaeders und so weiter. Aber in dem Moment, wo es jetzt physisch in... das physische Erdelement sich begegnet mit dem Stofflichen, gibt es die Möglichkeit, eine individuelle Gestalt zu bilden. Und tatsächlich ist jeder Kristall einzigartig. Er weicht aber ab vom Idealkristall, das heißt, er ist aus dem Sinn, aus dem Bild des idealen Kristalls genommen, fehlerhaft. Dieser Fehler macht aber gerade die Individualität aus. Und das heißt, der fehlerhafte Kristall ist in Wahrheit der Weiterfortgeschrittene, der Höhere. Und es geht jetzt nur drum, das nicht den Widersachern zu überlassen. Die jubilieren, wenn sie das in ihr Reich kriegen. Weil, eigentlich ist dieser "fehlerhafte" Kristall - das heißt der individualisierte Kristall - der ist aus der Ich-Kraft heraus gestaltet. Und zwar wirklich hängt das zusammen mit der ganz spezifisch-menschlichen Ich-Kraft, in der die Freiheit drinnen ist. Ihr werdet jetzt sagen: "Ich habe doch nicht die ganzen Kristalle da draußen gebaut. Jedes Mal, wenn es schneit, soll ich jetzt alle Kristalle gebaut haben? Kann ich mich nicht erinnern dran." Und trotzdem ist das die Ich-Kraft der Menschen, die darin wirkt. Man könnte jetzt wirklich sagen: Ja, jeder Schneekristall, der fällt, da steckt ein Menschen-Ich dahinter, das das gemacht hat, ohne dass wir es im Alltagsbewusstsein wissen. Aber das ist ein Ich-Impuls, der drinnen steckt. Wenn der nicht drinnen wäre, dann hätten wir lauter gleiche Idealkristalle. Dann könnten wir alle Schneekristalle anschauen, alle wären vollkommen - gebildet nach dem Bildungsgesetz eines Schneekristalls eben. Das kann man mathematisch fassen. Und alle exakt gleich, lauter Kopien voneinander. Das wäre so etwa, wie sich der Platon vorstellt, dass die Eine Idee dann hineinschneit in die irdische Welt. Aber dann kommen wir nicht dorthin, wo der Mensch zu Freiheit kommt. Wir bauen etwas hinein, was dem jetzt eine neue Wendung gibt. Wir bauen scheinbar einen Fehler hinein. Wir machen es unvollkommener, als es der vollkommene Kristall ist - aber in Wahrheit ist es etwas Neues, etwas Höheres. Wir brechen die Symmetrien, die geometrischen Symmetrien, die drinnen sind. Es ist ganz interessant. Es ist ganz interessant im Übrigen, dass - ohne zu wissen diese Zusammenhänge wahrscheinlich bei den meisten - aber es ein ganz wichtiges Thema in der Grundlagenphysik ist. Also, die Welterklärung beruht ganz wesentlich darauf: Die Welt ist entstanden aus Symmetriebrüchen. Je mehr Symmetriebrüche drinnen sind, umso mehr Gesetzmäßigkeiten, umso differenzierter wird die Welt, umso individueller wird die Welt bis in die Natur hinein. Aber das ist das menschliche Ich, das mitwirkt mit der Hilfe des Christus, mit der Hilfe anderer Wesenheiten, die dem Christus zugeordnet sind.

Weil, das Ganze hat ja begonnen schon am Anfang der Erdentwicklung im Grunde. Da wirkt es hinein - zuerst von außen mit der Hilfe der höheren Hierarchien und dem Christus, der sich immer mehr der Erde nähert. Und heute geht es aber aus dem Inneren heraus. Das heißt, heute sind wir bereits daran, aus unserem Ich heraus in die Natur hineinzuwirken und viel mehr noch geistig als äußerlich - indem wir mit dem Bagger drüber fahren über alles. Das führt nicht immer zu den vollkommeneren Gestalten, weil auch wieder nicht alles, was zerbrochen in der Symmetrie ist, ist deswegen schon etwas Höheres.

Der Künstler zerbricht den Stein, um etwas Vollkommenes herauszuholen - Michelangelos David 1:19:25

Das Zerbrechen ist auch ein Zerbrechen, das ein Heben auf eine höhere Ebene ist. Es ist ganz interessant. Ich meine, so um ein Bild zu nehmen: Nehmt ein Marmorblock - und jetzt kommt der Künstler und meißelt etwas weg. Er zerbricht eigentlich den Stein, er bricht etwas ab. Aber was herauskommt, ist jetzt im Vergleich zum ursprünglichen Block etwas Zerstörtes, in Wahrheit, rein äußerlich gesehen. Und doch hat er etwas Vollkommenes herausgeholt - und der Künstler hat gespürt, dieser Stein gibt mir die Möglichkeit diese Gestalt herauszuholen. Und er schaffte, sie so herauszuholen, dass halt dann aber nicht ein großer Bruch passiert, dass plötzlich der ganze Block auseinanderfällt, sondern er weiß genau, bis wohin er gehen kann - und dort hört er dann auf. Und dann kommt diese Gestalt hervor, die in dieser Art ganz individuell durch den einzelnen Künstler herausgeholt wurde. Auch wenn man mit Richtigkeit sagt: "Ja, der Michelangelo hat den David aus dem Marmorblock herausgeholt, weil er der Möglichkeit nach drinnen war." Aber der Möglichkeit nach heißt nicht, dass er fertig drinnen ist, sondern es gab die Möglichkeit, den herauszuholen, ohne dass der ganze Block zerbricht - und dann, sozusagen, eine Statue, oder sagen wir mal jetzt, einen großen Kristall zu bauen mit all den scheinbaren Unvollkommenheiten, die aber gerade seine Vollkommenheit ausmachen.

Die Ich-Kraft hat sich zuerst in den Gesteinen manifestiert: Jeder Kristall gehört der ganzen Menschheit 1:21:15

Ein Gefüge aus.... Weil so ein Marmor - oder sei es Granit oder was immer es ist - ist ein Gefüge aus vielen, vielen Kalkkristallen, zum Beispiel so ein Marmorblock oder was. Es ist natürlich nicht ein großer Einkristall, so ein Block, sondern da sind viele, viele Kristalle zusammengewachsen - und denen allen muss man nachspüren. Und jetzt durch die Art der Bearbeitung dem die individuelle Note geben, nachdem es schon vorbereitet ist durch die Ich-Kraft, die in der Natur wirkt seit dem Erdbeginn. Weil, schon da ist drinnen, dass jeder einzelne Marmorkristall, jeder Kalkkristall, der dadrinnen ist, einzigartig ist. Also, in Wahrheit, wo hat sich die Ich-Tätigkeit am ersten manifestiert? In den ganzen Kristallen, die sich gebildet haben, in den Gesteinen, in den Gebirgen. Das heißt, dann versteht ihr vielleicht, was ich öfter gesagt habe, aber jetzt wieder von einer anderen Seite: Ich begegne meinem Ich da draußen. Ich brauche nur ins Kalkgebirge zu gehen, ich brauche nur die Kristalle anschauen, ich brauche nur mein Bergkristall hernehmen, der am Schreibtisch steht oder wo, und kann mit Fug und Recht sagen: Da war ich mitbeteiligt oder zumindest ein Ich war beteiligt, die Ich-Kraft war beteiligt. Wahrscheinlich war die ganze Menschheit beteiligt dran - nur an dem einen Bergkristall, den ich jetzt da habe. Und wieviele stehen irgendwo herum? Aber selbst die, die noch im Boden irgendwo sind oder herauswachsen, dort waren wir alle mitbeteiligt. Platz genug ist in jedem einzelnen Kristall, dass alle Menschen an einem einzigen Kristall mitgearbeitet haben. Wir haben sicher jetzt noch nicht Kristalle - und wird es vielleicht auch gar nicht geben, weiß ich nicht, ob das so sinnvoll ist -, wo ich sage: "Das ist aber jetzt mein Kristall und nur mein Kristall." Nein. Jeder Kristall gehört der ganzen Menschheit. Es geht drum: Kann aber der Erdboden mit all den Mineralien drinnen… Die sind niemals Besitz eines einzelnen Menschen! So ein ganz interessanter Gedanke jetzt im sozialen Leben.

Die Erdenwelt: Bild der Beiträge jedes einzelnen Menschen-Ichs 1:23:56

Rudolf Steiner hat ja auch für das soziale Leben ganz starke Impulse gegeben im Sinne einer sogenannten Dreigliederung des sozialen Lebens, also dass es einen Wirtschaftsbereich gibt, einen Rechtsbereich gibt - also Staatsleben im weitesten Sinne, aber eben viel, viel enger gefasst als heute - und ein freies Geistesleben. Diese drei Bereiche. Und zu diesem sozialen Leben gehört dazu, dass eben in der Zukunft wirklich eine Menschheitsgemeinschaft entsteht. Und die kann nur entstehen aus freien Individuen, die nicht durch irgendwelche äußeren Satzungen, die nicht durch Parteien, Staaten und sonstiges verbunden sind oder Religionen verbunden sind, wo wir sagen, wir haben ein gemeinsames System - sondern die einfach beruht auf der Begegnung von Ich zu Ich. Und wo wir dann bewusst nachvollziehen werden lernen auch, wie unsere gemeinsame Wirkung als Menschheit - auch überall in der Natur - zu finden ist. Dort treffen wir uns überall. Wir brauchen nur ein x-beliebiges Steinderl aufheben von der Straße, schauen, wie da ein Kristall drinnen glänzt, Quarzkristall, in so einem Kieselstein: Die ganze Menschheit hat da gearbeitet dran. Alle. Über Jahrtausende, Jahrzehntausende wahrscheinlich - und das an so und so vielen Stellen an der Erde. Und überall sind wir alle mitbeteiligt. Unsere Ich-Kraft. Das ist ein großer Gedanke. Und der Gedanke steckt hinter diesem Bild des "Neuen Jerusalem" als idealer Würfelgestalt. Wir sollen dieses ins Geistige dann hinaufheben, mitnehmen diese Kraft, die wir jetzt erüben im Physischen auch - bis ins Physische hinein. Weil, da geht es eben wirklich darum, dass diese Kristalle ganz real sich im Physischen, ja eben sogar bis ins Stoffliche verwirklichen. Weil, durch das Stoffliche, das in der Form entstanden ist durch die Widersacher, nur dadurch ist unsere Freiheit und damit die Individualität möglich. Es ist kein Kollektiv. Es ist kein… nicht mehr Platons Ideenwelt von oben, die angestrebt ist, sondern das neue Ideal ist höher. Jeder Kristall, jeder ist individuell. Und in jedem Kristall wirkt aber die ganze Menschheit mit. Das heißt, die Erdenwelt wird zum Bild der Beiträge des Ichs von jedem Menschen. Endpunkt der Erdentwicklung ist, dass die gesamte Erde umgestaltet worden ist durch die Gemeinschaft der Menschen, sodass jedes Stäuberl da unten unsere Signatur trägt - von jedem einzelnen Menschen, der jemals auf Erden gelebt hat. Und wenn er das nicht hat, wäre er kein Mensch. Und die meisten sind ja durch viele Inkarnationen durchgegangen und werden noch durch einige Inkarnationen durchgehen. Und das können wir aber nur - die Kräfte dafür uns sammeln und uns schaffen - wenn wir wirklich selber auch in diese irdische Verkörperung, in die stofflich-irdische Verkörperung, hineingehen.

Wieder, ich erinnere: Physisch und stofflich ist nicht genau das Gleiche. Das rein Physische wäre übersinnlich. Und wir sind eben… Gerade im Fall der Elementarwesen: Alle Elementarwesen haben einen physischen Leib. Da wurlt's dicht an dicht. Das Zimmer da ist vollgestopft mit Elementarwesen, der Garten draußen sowieso. Und wir haben trotzdem kein Problem. Wir ersticken nicht daran. Sie fallen uns nicht auf die Zehen. Wir schlagen uns auch nicht blutig an ihnen, sondern wir gehen einfach durch. Und merken sie - zumindest bewusst - nicht. Aber wenn wir mit einem Bewusstsein durchgehen, welche Kräfte wir eigentlich in unserem Ich haben - welche gestaltenden Kräfte wir drinnen haben bis in das Physische hinein, bis ins Übersinnlich-Physische hinein - dann kriegen wir vielleicht ein Gespür dafür, dass wir sehr wohl den Elementarwesen, die drum herum sind, begegnen können. Die arbeiten auch in dem Bereich, aber auf eine andere Art. Und sie sind eigentlich, sofern sie nicht ahrimanische Elementarwesen sind, sehr interessiert daran, was da vom Menschen kommt. Was da passiert. Sie sind neugierig irgendwo. Sie sind vielleicht auch vorsichtig, weil, irgendwo stört es ihre alte Ordnung, die sie mitbringen. Aber manche erkennen auch: "Aber da entsteht was Neues, was Höheres." Das hat natürlich einen Einfluss auf die Elementarwesen, die das erkennen können, die in Verbindungen… Und erkennen können deswegen… Wobei man sich - bitte, noch einmal - das Bewusstsein, das Erleben dieser Elementarwesen eben nicht so vorstellen darf wie unser Alltagsbewusstsein. Das ist wahnsinnig schwer nachzuvollziehen. Ich will nicht mehr heute drüber verbreitern. Wir können einmal ja versuchen dem nahezukommen.

Bewusstsein entwickeln für unser eigentliches Tun in der stofflich-physischen Welt: Unser Weg zum "Neuen Jerusalem" 1:30:50

Aber es ist schon schwer genug, sich in das Bewusstsein eines Tieres zum Beispiel hineinzuversetzen. Wie erleben meine Katzen die Welt beispielsweise? Ganz anders als wir. Und das ist schon schwer genug. Jetzt sich hineinzuversetzen: Wie erlebt ein Elementarwesen, ein Bergwesen, ein Kristallwesen oder was, wie erlebt das die Welt? Das ist noch, noch viel schwieriger. Aber es gibt schon Wege, sich dem ahnend-tastend zu nähern. Es wird für die Zukunft eine große Aufgabe sein. Weil, wir werden ganz konkret mit diesen Kräften arbeiten, nämlich bewusst arbeiten. Wir arbeiten ja schon lange - seit Erdbeginn - damit, aber praktisch völlig unbewusst. Und der Erfolg für die Zukunft wird umso größer sein - nämlich "Erfolg" im Sinne, dass eine reiche Welt als dieses "Neue Jerusalem" entsteht - das wird umso größer sein, je bewusster wir jetzt in der Zeit, die uns noch verbleibt auf der physisch-stofflichen Erde… dass wir uns hier ein Bewusstsein entwickeln dafür. Und ich habe schon davon gesprochen, die Zeit ist nicht so lange. Sie währt einige Jahrtausende noch, nicht länger, zumindest für die meisten Menschen, weil wir dann fertig sind mit der Entwicklung, die wir im Stofflichen brauchen. Aber die ist dann abgeschlossen. Wir können dann aus der stofflichen Welt nichts mehr für uns gewinnen für unsere weitere Ich-Entwicklung. Also, das heißt, bis dahin müssen wir es geschafft haben, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln: Was tun wir denn da eigentlich mit der physisch-stofflichen Welt? Wie erhöhen wir in der Auseinandersetzung mit der stofflichen Welt? Und heben dadurch das Physische, das Mineralisch-Physische, auf eine höhere Ebene? Bitte, ihr wisst, es sind wirklich schwere Dinge. Ich werde es auch gern wieder einmal wiederholen, man muss das öfter durchgehen. Das ist wahnsinnig verwirrend.

Stoffliche Welt - Mineralische Welt - Physische Welt 1:33:12

Ich spreche von der stofflichen Welt, ich spreche von der mineralischen Welt und ich spreche von der physischen Welt. Das ist alles nicht das Gleiche. Das Stoffliche ist das Derbste, das Gröbste sozusagen. Das ist es, was uns die Welt als sinnlich sichtbar macht, die sonst für sinnliche Augen nicht sichtbar wäre. Die physische Welt ist alles, was, naja, in den Formgestalten lebt. Das können aber jetzt die flüssigbewegten sein, auch wenn da natürlich das Ätherische stärker drinnen ist, aber in dem Moment, wo es sich in fließende, wässrige Formen, wirkliches äußeres Wasser jetzt ergießt, geht's ins Physische hinein, in dem Fall dann sogar ins Physisch-Stoffliche. Aber es beginnt bereits zu strömen im flüssigen Element. Das ist noch nicht das äußere Wasser, sondern das ist das, was als Wasserelement dahinter steht. Also, jeder Fluss, der äußeres Wasser hat, hat im Hintergrund das flüssige Element, das durchfließt. Das flüssige Element für sich wäre übersinnlich wieder nur sichtbar.

Und beim festen Element ist es so: Ja, einen stofflichen Kristall, einen wirklichen Diamant, den man am Finger tragen kann und der sehr teuer ist, dazu brauche ich den Stoff. Damit dieser Diamant entstehen kann, brauche ich auch die formenden physischen Kräfte, die das Erdelement formen können. Das heißt, ich brauche auch das Erdelement. Ist aber nicht sinnlich sichtbar. Ist nicht sinnlich sichtbar. Also, das heißt, das Physische, das zuerst nur im Wasserelement - nicht im äußeren stofflichen Wasser, aber im Wasserelement tätig war - geht über in das physische, aber nicht stoffliche kristalline Element. Dann ist es das Mineralreich. Also, ich habe das Physische, das kann sein luftförmig, das kann sein wässrig-strömend, aber luftförmig, eben dieses sich Verbreitende, Verströmende; dann das Fließende, aber als Bewegungsprinzip - und dann erst das Formenbildende, aber als gestaltende Kraft, nicht als greifbarer Stoff.

Und auf dem Alten Mond zum Beispiel gab es das mineralische Element nicht, da gab es nur dieses Fließende. Und auf der Erde ist dieses Fließende durch die Ich-Kraft gekommen bis in die kristallbildende Kraft hinein. Die Kristall-Kraft ist die Ich-Kraft. Das ist ganz interessant. Es ist praktisch die gleiche Kraft, ja, es ist die gleiche Kraft. Und genau das ist der Grund auch warum, als der Mensch wirklich die feste Erde betreten hat… Wenn ich jetzt sage "feste Erde", heißt das ab einem gewissen Zeitpunkt, wo die Erde schon sehr zähflüssig, aber noch nicht kristallin war. Dann ist das immer fester geworden. Der Alte Mond war auch schon ähnlich dem ein bisschen, es war am Anfang sehr flüssig, dann ist es immer zähflüssiger geworden. Alles das wiederholt sich während der Erdentwicklung, aber der entscheidende Punkt kommt, als der Mensch die Erde betritt, macht’s "Krrrrt" - und die Kristalle beginnen zu sprießen, zunächst einmal geistig gesehen. Also geistig gesehen, heißt, im Physischen durchaus, aber noch nicht äußerlich-sinnlich. Aber von dem geht's aus und von dem her ergreift es die Stoffeswelt, die jetzt gespeist ist aber durch die Widersacherkräfte - und prägt das dann dem Stofflichen auch auf. Wir haben also drei Ebenen: das Stoffliche, das Mineralische - jetzt insbesondere bei der Erde - und das Physische. Das sind alles unterschiedliche Dinge, in Wahrheit, die aber zusammenwirken im heutigen äußeren Dasein, so wie die Erde, die Natur, heute ist.

Fehler im Kristall: Höherentwicklung durch Einwirkung der Chrisus-Ich-Kraft oder wirklicher Fehler durch Einfluss der Widersacher in uns? 1:38:01

Ja, eben, ob das, was wir da hineinbauen, jetzt wirklich aus dem Ich kommt oder ob wir bloß das Fehlerhafte hineinbauen, das aus den Impulsen der Widersacher kommt, das macht einen großen Unterschied noch. Nicht jeder Fehler in einem Kristall ist ein Fehler, der durch das Ich hineingekommen ist. Nämlich, was durch das Ich hineingekommen ist, ist eben in Wahrheit kein Fehler, sondern das Höhere, die Weitergestaltung, das ganz kreativ Neue. Was hineinkommt, indem wir zu sehr den Widersachern gefolgt sind, sind wirkliche Fehler. Das ist eine Verminderung dessen gegenüber dem idealen Kristall, der aus der Vergangenheit sozusagen in Form dieses idealen Tropfens einmal gekommen ist und der weiterentwickelt werden sollte. Also, es gibt zwei Abweichungen:

Es gibt die eine Abweichung nach unten: wirkliche Fehler. Und das andere: wirkliche Erhöhungen - und dann ist dem bis in den Kristall hinein, in die Struktur hinein - aber damit auch dem Stoff als Träger - etwas Höheres mitgegeben.

Und das zum Beispiel machen wir in der Homöopathie. Man nimmt den Milchzucker, der ja auch kristallin eigentlich ist, auch wenn er zu feinstem Pulver zerrieben ist, und ich verreibe ihn mit der Urtinktur. Und dann tue ich das immer wieder durch neues Reiben weiter verdünnen, also potenzieren, dann entsteht da drinnen etwas ganz Individuelles, was nur aber durch die Menschheit insgesamt hineinkommt. Sicher führend durch den, der das Reiben macht. Der ist jetzt sozusagen der, der vorne steht, aber mit ihm reibt die ganze Menschheit mit, in Wahrheit. Und da spielt eine ganz große Rolle, welche Gesinnung trage ich in mir. Wenn die Widersacherkräfte zu stark in mir sind und ich denke: "Blöder Job, jeden Tag dasselbe Rühren, mir geht es schon so an den Nerv, aber ich muss mein Geld verdienen." Dann wird das Mittel anders oder unter Umständen gar nicht wirken. Ich meine, wir sind halt heute noch nicht so weit, aber wir sind knapp dran, dass man die Unterschiede sehr wohl auch mit der äußeren Wissenschaft feststellen kann.

Individualität der Dynamisierung: Spektroskopisch nachweisbar! 1:41:13

Das habe ich eh schon öfter erzählt. Ansätze dazu habe ich selbst schon in meiner Studienzeit miterlebt: Ich hatte einen Professor, der sich sehr mit dem beschäftigt hat und wo wir wirklich messen konnten, dass messbare Unterschiede sind, selbst bei Hochpotenzen, wo mit Garantie nichts mehr von der Ursubstanz drinnen ist. Aber in der Kristallstruktur ändert sich etwas und das ist spektroskopisch nachweisbar. Und das ist dann auch im Flüssigen drinnen. Da besteht ja auch der Witz drinnen, dass gewisse geordnete Strukturen entstehen, die normalerweise im flüssigen Element nicht stabil sind, die aber rein durch die Dynamisierung, also das heißt durch die wiederholte Verdünnung (entstehen) - und besonders wenn sie mit guten Bewegungen gemacht werden, mit einer guten Gesinnung gemacht werden… Das haben wir damals nicht unterscheiden können, muss ich zugeben. Es waren winzige Unterschiede, die drinnen sind. Und der Weg ist leider nicht weiter verfolgt worden Und ich muss gestehen, ich habe damals die Bedeutung der Sache auch noch nicht erkannt. Wenn ich mich heute nochmal entscheiden könnte, hätte ich gesagt: Das ist die Richtung, wo es weitergehen muss. Aber da sieht man, dass den Stoffen wirklich etwas eingeprägt wird, jedenfalls durch dieses Verschütteln, durch diese Dynamisierung, die drinnen ist, oder durch dieses Verreiben. Aber was wir nachweisen konnten, ist tatsächlich, dass es ein Unterschied ist, ob es maschinell oder durch einen Menschen gemacht wird. Die Unterschiede waren also so, das beim maschinellen Verreiben die Messungen weitgehend reproduzierbar waren. Beim Menschen, beim menschlichen Ding, waren sie manchmal deutlich stärker, die spektroskopischen Abweichungen, manchmal auch fast nicht nachweisbar. Ganz interessant. Das heißt, das hängt sehr von der Individualität ab. Selbst wenn alle jetzt Lemniskate schütteln (Armbewegung der Lemniskate) oder was - haben wir nämlich damals auch gemacht, interessanterweise, oder entsprechende Rührtechniken - es hing nicht nur von der Rührtechnik ab, sondern es hing offensichtlich ab wirklich davon, wer es macht. Hätte man total weiterverfolgen müssen, eigentlich, in Wahrheit: Wie weit ist es reproduzierbar? Ist das bei ihm immer so? Es hat einfach erste Ansätze dazu gegeben. Aber da sehen wir, wie stark wir bis in das Erdelement hineinwirken.

Die Unmöglichkeit des Idealkristalls auf Erden 1:44:16

Und dieses Erdelement gibt eben erst die Basis dafür, für diese individuelle Gestaltung, dieses Brechen der idealen Kristallstruktur: Entweder zerbrechen oder hinaufheben auf eine höhere Ebene, wo verbunden wird, in Wahrheit. Nämlich die scheinbaren Fehler, die drinnen sind, wenn sie eben nicht wirklich Fehler sind, sondern eine Erhöhung sind, machen den Kristall in einer gewissen Weise lebendig, zu einem Träger von Lebenskräften. Überall dort, wo eine Fehlstelle drinnen ist, können die Ätherkräfte hinein. Sie können nämlich in den Idealkristall, wenn es ihn gäbe auf der Erde… kann nichts Ätherisches hinein. Es gibt auf der ganzen Erde keinen wirklichen hundertprozentigen Idealkristall. Gäbe es ihn.... Wenn ich einmal in weiter Entfernung davon Ffhhh (Wolfgang pustet) mache, würde er sofort zersplittern. Also das heißt, dem leisesten Wind, dem leisesten Hauch, der leisesten Temperaturschwankung ausgesetzt, würde er zerspringen, weil er keine innere Elastizität hat. Das heißt, er kann dem Druck, dem er ausgesetzt ist, nicht ausweichen - beziehungsweise nur dadurch ausweichen, dass er eben zerbricht. Aber er kann sich nicht innerlich verformen. Er wäre ein absolut inelastischer Gegenstand, der so spröde ist, dass er unter der kleinsten Belastung zerbricht. Den gibt's nicht. Den gibt's genauso wenig auf Erden wie den Idealkristall, weil das wär genau dasselbe. Der Idealkristall wär absolut spröde. Einmal schief hinschauen, und er wird zu Staub, im Grunde. Und der andere Weg ist der, dass ein Kristall ist, der eigentlich - insofern er sich im Stofflichen manifestiert oder bis ins Stoffliche heruntergeht - sehr, sehr widerstandsfähig wäre. Weil er eigentlich… Seine eigentliche Individualität macht dieses System von Fehlstellen aus, die drinnen sind - im ganzen Kristallgitter. Es sind einfach Löcher drin oder irgendwo ist was zu viel drinnen, wenn man sich das jetzt so bildhaft irgendwo vorstellt. Da sind überall Fehler in dieser Struktur drin, in diesen geometrischen Kräften ist überall eine Unordnung drin. Jede Linie, die durchgeht: Da ist vielleicht eine Unterbrechung drinnen oder es ist eine Versetzung drinnen, die treffen einander nicht, wo sie einander treffen sollten - und so weiter. Und in dem kann aber drinnen liegen die Möglichkeit, unheimlich Lebenskräfte aufnehmen zu können - so ein Kristall. Also, die Sache ist ja im Esoterischen sehr verbreitet, oft, also Kristalle, Kristallwasser ansetzen. Ich gebe ein paar Bergkristalle hinein, gebe es ins Wasser - und dann ist das Wasser besser aufgeladen. Ja, es kommt darauf an. Es kommt darauf an, wieviel ist da drinnen an heilsamer Ich-Kraft… lebt in dem Kristall? Wieviel wirkt an Widersacherkräften? Weil, genau das ist das Problem, dass wir eben nicht nur das hineinbauen, was aus der Ich-Kraft kommt, sondern auch das, was aus den Widersacherkräften kommt. Auch das bauen wir hinein.

Abschließendes zum 11. Wochenspruch: Alles in der Natur ist durch-Ich-t 1:48:12

Und seht ihr, das ist der Uriel, der das beobachtet. Vom dem sind wir am Anfang ausgegangen und sind immer noch bei der Erläuterung des Wochenspruches - und nicht einmal noch des Johannispruches. Und ich habe euch heute drei versprochen und ich habe jetzt nämlich mit Schrecken auf die Uhr gesehen, sie eilet, sie eilet voran. Also, die Langfassung war jetzt zum 11. Wochenspruch, der damit endet... Na, ich lese ihn einfach jetzt noch einmal. Dann gehen wir zum Johannispruch. Also Uriel, der Richtende, der jetzt genau das beobachtet, über das wir jetzt gesprochen haben. 11. Wochenspruch:

Es ist in dieser Sonnenstunde

An dir, die weise Kunde zu erkennen:

An Weltenschönheit hingegeben,

In dir dich fühlend zu durchleben:

Verlieren kann das Menschen-Ich

Und finden sich im Welten-Ich.

Das heißt: Verliere dich in all dem, namentlich auch in all den Kristallen da draußen. In all dem, was in irgendeiner Form kristallin ist, auch in den Pflanzen, im Menschen bis ins Knochensystem hinein. Wir haben überall, weil alles in der Natur durch-Ich-t ist, in Wahrheit, haben wir das überall drinnen. Und es ist beweglich, aber trotzdem auch kann es sehr lebendig sein durch das, was wir durch unseren Ich-Impuls hineinbringen. Gut, aber wir bringen auch die Fehler hinein.

Johannistimmung: Der 12. Wochenspruch und der uns aus-richtende Uriel 1:49:53

Gehen wir zu Johannistimmung, 12. Wochenspruch. Das war also für den vergangenen Freitag. Ganz exakt gesprochen: für den vergangenen Freitag.

Der Welten Schönheitsglanz

Er zwinget mich aus Seelentiefen

Des Eigenlebens Götterkräfte

Zum Weltenfluge zu entbinden;

Mich selber zu verlassen,

Vertrauend nur mich suchend

In Weltenlicht und Weltenwärme.

Also, jetzt diese Ich-Kraft zu haben, Götterkräfte, göttliche Ich-Kräfte, aus unserem Eigenleben heraus, unserem individuellen Eigenleben, diese Kräfte zum Weltenflug zu entfalten, hinaus in "der Welten Schönheitsglanz". Also in allem das, was in der Natur an Schönheit glänzt jetzt ganz besonders, dort hinauszugehen mit "des Eigenlebens Götterkräfte" und die zum Weltenfluge zu entbinden. Und dann vertrauend uns zu überlassen dem Weltenlicht und der Weltenwärme. Vertrauend auch darauf, Uriel wird uns richten, ob unserer Fehler. Aber was heißt dieses richten. Nicht in etwa: "Uhhh, jetzt werde ich auch noch vor Gericht gestellt." Und darauf gleich kommt dann irgendwann der Scharfrichter, weil, wenn der Uriel eh schon so einen Blick hat, so manchmal sorgenhaft bis ernst, bis finster, wie auch immer, weiß ich nicht. Es ist jedenfalls ein sehr, sehr ernster Blick. Der Michael ist harmlos dagegen. Der Uriel schaut ganz besonders ernsthaft. Man hat das Gefühl, der sieht alles da unten. Sieht jeden Fehler in jedem Kristall und schaut: Ist das Fehler oder ist das aufbauende, zukunftsweisende Tat des Menschen? Der hat eine Menge zu tun wahrscheinlich, der Uriel, aber er kann das, wir können es noch nicht, aber wir können unbewusst eben schon Gutes hineinbauen - oder eben auch Fehler. Und das richtet der Uriel. Und "richtet" heißt jetzt nicht, der bestraft uns, sodass wir jetzt sagen: "Ah, jetzt kriege ich wieder Prügel. Ahhh, ich habe alles falsch gemacht." Nein, es heißt nur, er weist uns die Richtung: "Schau, dort geht's lang. Dein Ich will ja dort lang. Geh doch nicht bitte immer so hin und her, sondern dort liegt dein Weg. Nicht ich sage ihn dir. Ich sage dir nur den Weg, den dein Ich gehen will." Das ist das Richten. Er zeigt uns unsere Richtung, die in unserer Individualität drinnen liegt - bei jedem Menschen anders. Und der liest es eben ab an den Fehlern, die da drinnen sind. Und er liest sozusagen, wenn man will, in jedem einzelnen Kristall: "Ah, du bist dort falsch abgebogen. Du bist da falsch abgebogen." Das liest er in den Kristallen unten, in den Spuren, die wir dadurch hinterlassen haben in der Natur. Und er weist uns die Richtung, jedem einzelnen Menschen. Wenn wir es vernehmen können, dann bietet er uns an, uns den Fingerzeig zu geben, wo wir eigentlich hinwollen, solange wir es selbst mit unserem Bewusstsein noch nicht erfassen können.

Ein Auftrag des 12. Wochenspruchs: Durch unser Ich die Welt zu etwas Höherem verwandeln 1:53:49

Das ist unser großes Problem. Wir wissen so wenig von unserem Ich. Wir wissen so wenig davon. Und wir denken immer, das, was wir im Alltagsbewusstsein haben, das ist schon alles. Das ist es eben nicht. Ich meine, wenn wir Glück haben, dann fühlen wir uns wirklich zumindest als Ich-Wesen, das heißt, wir haben das Bewusstsein: "Mensch, aber da ist eine Quelle in mir, ich kann sie nicht fassen, aber die ist noch was anderes als meine täglichen Wünsche und Bedürfnisse, die ich habe. Hunger, gut essen, einen guten Job, reich sein oder so was." Nichts dagegen einzuwenden. Soll alles sein. Aber das ist nicht das Ich. Das Ich ist was anderes. Das Ich ist: Wie kann ich beitragen dazu, die Welt zu etwas Höherem zu verwandeln? Im einzelnen Kleinen, auf meine individuelle Weise, durch meine individuellen Fähigkeiten, die nur ich und niemand anders einbringen kann. Und wenn ich es nicht mache, fehlt der Welt etwas. Und sie wird geringer, als sie sein könnte. Das mitzukriegen. Ich meine, nicht in allen Details. Es ist eben so, dass wir dann die Intuition bekommen in… was Bestimmtes anzugehen: Mach das. Du hast eh schon… seit zehn Jahren redest du immer davon und das würdest du gerne machen. Tu's! Tu's! Und tu's nicht, weil es dir was bringt. Es bringt vielleicht kein Geld, kein Ansehen, kein gar nichts, aber es ist vielleicht der Weg, auf dem du deine wirklichen Kräfte entdeckst. Und dann kannst du vielleicht noch dreimal umbiegen, bis du dann beim Eigentlichen bist, was du machen sollst. Aber du gehst einmal die paar Umwege, um alles das auszuprobieren, was du brauchst, um deinem Ziel näher zu kommen. Und dann leistest du deinen Beitrag. Und da ist jetzt eine gute Gelegenheit um diese Zeit jetzt, vom Uriel einen Impuls dazu zu bekommen. Vielleicht im Winter erst zu spüren: "Mensch, der Uriel hat mich wahrgenommen." Und aus diesem Erlebnis heraus entsteht aber jetzt ein Impuls in mir. Der hat etwas gesehen in mir. "Was war denn? Ah!" Er sieht ja auch die guten Dinge in uns. Er sieht die Dinge, die wir falsch gemacht haben. Er sieht die Dinge, die wir richtig gemacht haben. Richtig im Sinne, dass wir unserer Richtung gefolgt sind. Und falsch haben wir es gemacht, wenn wir unserer Richtung, aus dem wirklichen Ich heraus, nicht gefolgt sind. Das ist drinnen. Und vielleicht kann so… Meistens gar nicht jetzt in der Zeit, wo Johanni wirklich ist, sondern erst später dämmert einem das. Vielleicht eben erst gerade zur Winterzeit wacht das auf. Man weiß gar nicht vielleicht, dass es aus der Johannizeit stammt, der Impuls, aber man nimmt etwas mit, um es vielleicht gerade dann zu Weihnachten, in der Weihnachtszeit, ins Bewusstsein zu heben. Nicht wahr, wir hatten das im 10. Wochenspruch drinnen, dieses: "Dich fühlte jetzt ein Gotteswesen." Das gehört zur Johannistimmung eben auch dazu - und zu diesem Uriel. Ich lese jetzt noch einmal den 12. Wochenspruch:

Der Welten Schönheitsglanz

Er zwinget mich aus Seelentiefen

Des Eigenlebens Götterkräfte

Zum Weltenfluge zu entbinden;

Mich selber zu verlassen,

Vertrauend nur mich suchend

In Weltenlicht und Weltenwärme.

Das heißt, wir müssen jetzt gar nicht aber über Nacht grübeln: "Habe ich meine ganzen Aufgaben erfüllt? Habe ich das gemacht, was ich soll? Wo habe ich meine Fehler gemacht?" Muss ich jetzt gar nicht. Geh hinaus. Vertraue jetzt darauf, dass du hier gerichtet wirst im Sinne dessen, dass dir deine Richtung gewiesen wird und du sie später einmal erkennen wirst dadurch. Vertraue dem. Und vertraue deinem Ich. Das war ja im 11. Spruch drinnen: "Verlieren kann das Menschen-Ich und finden sich im Welten-Ich." Also, wir finden uns draußen - und das nehmen wir mit. Also, mit dem Vertrauen, können wir hinausgehen.

Der 13. Wochenspruch am Sonntag nach dem Johannistag 1:58:42

Und jetzt zum Abschluss noch der 13.. Dann sind wir nämlich auf der Höhe der Zeit. Ich habe gesagt, der Johannispruch… der Wechsel ist eigentlich am Johannistag. Und wenn der Sonntag dann danach ist, kommt schon der nächste. Da ist also der Johannispruch jetzt in dem Fall wirklich nur Freitag, Samstag. Nach dieser Art.

Ich will das nicht als Dogma jetzt nehmen, wie man damit umgehen kann. Es wird unterschiedlich gehandhabt. Man kann das auch so machen, dass man alle durch liest, dann wird es halt  irgendwann asynchron, dann ist Weihnachten halt vielleicht erst Mitte Jänner oder wann, der Weihnachtsspruch. Kann sein. Oder er ist schon im Dezember zum Nikolaustag oder so, wie auch immer, weil es sich eben verschieben kann. Oder man kann es ausgleichen. Es ist Geschmacksache. Ich finde es also so recht stimmig. Also noch der 13. Wochenspruch ohne große Erläuterung:

Und bin ich in den Sinneshöhen,

So flammt in meinen Seelentiefen

Aus Geistes Feuerwelten

Der Götter Wahrheitswort:

In Geistesgründen suche ahnend

Dich geistverwandt zu finden.

Wir sind ausgeflogen ins Weltenlicht, in die Weltenwärme, in die Sinneshöhen da draußen, uns ganz verbunden - und aus den Seelentiefen flammt jetzt dieses Wahrheitswort: In Geistesgründen -  überall da, wo wir jetzt draußen sind im äußeren Geistigen, suche dich ahnend selbst geistverwandt zu finden, dass du selbst von gleicher oder ähnlich gearteter Geistigkeit bist wie das draußen. Ja, eigentlich sogar noch weitergehender, indem du dieses freie Ich in dir hast, das die alle, die da draußen jetzt herumschweben, eigentlich nicht haben, sofern es nicht Menschen-Iche sind.

Essenz und Ausblick: Mit der Christuskraft uns stärkende Kräfte aufnehmen und mit unserem Wollen ins Tun bringen, kann uns zum Schaffen aus dem Nichts führen 2:00:53

Und dass wir das können, glaube ich, zeigt uns jetzt ein bisschen - oder sollte uns Mut machen, eben diese Aufgabe zu bewältigen, durch den Abgrund zu gehen. Ihr wisst, wir sind schon wieder im Kreisen da, mittlerweile aber nicht um den Abgrund, sondern im Abgrund. Und das gilt es mitzunehmen, uns stärkende Kräfte. Was wir nur kriegen können. Und wir kriegen es aber durch das eigene individuelle Ich in Verbindung mit der Christuskraft und den ganzen Hierarchien, die ihm folgen, die uns zur Verfügung stehen, wenn wir es wollen. Nicht wenn wir es wünschen. Wünschen kann man sich viel, aber das Leben ist bekanntlich kein Wunschkonzert. Aber wenn wir es wirklich wollen. "Wollen" heißt, dass wir tätig sind. Der Christus wird in uns tätig, wenn wir es wollen. Das heißt nicht: "Bitte, Christus, mach. Ich kann's nicht." Sondern das heißt, wir strengen unsere Willenskraft, unsere schöpferische Willenskraft… Und der Wille ist das Allerschöpferischste, jeder Künstler weiß das. Ein wirklicher Künstler hat nicht sein Werk komplett fertig als Gedankenskizze und dann geht er es an, sondern, ja, er hat eine Idee dazu natürlich, aber dann geht er es einmal an, mit dem Material zu arbeiten. Egal was es ist. Haben wir schon mal drüber gesprochen. Also anpacken, tun.

Im Schauspiel genauso. Nicht ein Monat lang sitzen und studieren: "Was hat mir die Rolle zu sagen? Was bedeutet sie? Welche psychologische Tiefe hat sie?" Der österreichische Schauspieler Fritz Muliar hat zu einer Kollegin, die ihm eine Stunde lang erklärt hat, wie sie die Rolle gestalten wird, tiefenpsychologisch gesehen, hat er gesagt: "Weißt du was?" oder nein "Wissen Sie was" - sie waren per Sie -  "Wissen's was?" Nein. Oh, nein, nein. Er war per du. "Weißt's was. Lern den Text und sag ihn auf." Ende. Natürlich besteht die Kunst drin, wie man ihn aufsagt. Aber man lernt den Text und verinnerlicht ihn und lässt ihn in sich leben. Oft gerade bei den Mysteriendramen ist es mir so gegangen. Ich habe am Anfang Bahnhof verstanden. "Um was geht's hier eigentlich? Weiß ich nicht. Wurscht. Du solltest erst einmal den Text studieren." Ich hatte zum Glück bis jetzt immer nur ganz kurze Rollen drinnen, es war mir leicht gefallen. Aber bei den anderen habe ich gemerkt, denen geht es genauso. Sie haben den Text gelernt. Sie können ihn. Aber sie wissen nicht, was sie sagen. Das hat man gemerkt, weil, man versteht wirklich nichts, und man hat auch gemerkt, ja, sie grübeln, das hat man deutlich gesehen: "Was ist denn das überhaupt?" Nachdem der Text eine Zeit lang in einem lebt und einige Proben weitergegangen sind, wo ich keine Anweisung für irgendwas gegeben habe, außer "Bitte, dass das Bild eine schöne Stelle… aber auf der Seite. Aber sonst mach, was du willst, es muss aus dir kommen." Auf einmal kam. Und dann haben wir manchmal wirklich gemerkt: Jetzt zuckt der fast gerade, weil, jetzt hat er in dem Moment verstanden, was er sagt. Oder sie. Im Tun selbst. Es steht ja alles wirklich drinnen. Man muss es nur zum Leben erwecken. Und Leben erwecken heißt: Es tun, mit dem Willen tun. Das heißt, ich lerne den Text, das ist einmal eine Willensanstrengung, und ich sage ihn immer wieder auf. Aber irgendwann ist es eben nicht mehr ein Aufsagen, sondern plötzlich entwickelt der Text sein Eigenleben, nämlich das, was drinnen steckt. Und trotzdem auf eine ganz individuelle Weise, ein Anderer würde es anders machen - und es würde aber auch fürs Publikum klar werden, was drinnen ist. Also einfach aus dem Tun heraus: gestalten, gestalten lassen, den Text leben lassen - und das heißt, aus dem Wollen heraus tätig werden, nicht aus dem Verstand.

Wer fragt: "Wie schaffe ich aus dem Nichts?" Dann heißt es, ich nehme mir den Stoff her, in dem Fall. Künstler arbeiten mit einem Stoff, sei es der Lehm, aus dem ich forme, den Ton, aus dem ich forme, sei es der Marmor - oder sei es der Text, den ein Dichter geschrieben hat. Und mit diesem Stoff fang ich zu arbeiten an. Und ich nehme mir nicht im Geringsten irgendwie vor, was ich damit tue. Ich probiere, ich spiele damit. Ganz frei. Am Anfang wird nichts rauskommen dabei, aber mit der Zeit taucht das auf, was drinnen ist. Aus dem Wechselgespräch von mir mit dem Geiste in dem Stück oder in dem Ton oder sonst - wo drinnen lebt. Und aus dem Wechselgespräch heraus entsteht die neue Welt, wenn man so will, die Welt, von der wir gesprochen haben, der sozusagen nicht die Fehler, sondern die schöpferischen Impulse aus unserem Ich eingestaltet sind. In der Kunst können wir das unmittelbar tun. Im Großen des ganzen Erdballs dauert es ein bisschen länger, bis wir das bewusst können.

Ausklang 2:06:31

Ja, in diesem Sinne danke ich euch für heute. Ein paar Minuten habe ich wieder überzogen, aber ich hoffe, es ist nicht so schlimm. Gute Nacht. Gute Nacht. Ich freue mich schon auf das nächste Mal. Danke vielmals.

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Der Johannispruch ist der 12. Wochenspruch und ist bestimmt für den 24. Juni - am Sonntag nach Johanni folgt der 13. Wochenspruch - im 115. Vortrag werden der 11., 12., und 13. Wochenspruch gemeinsam präsentiert - die Schönheit der sinnlichen Welt erfühlend mitleben - dem Seelischen und Geistigen in der Natur begegnen - die instinktive Intelligenz der Elementarwesen - alle Elementarwesen haben einen physischen Leib, der aber übersinnlich ist - Physisches ist nicht identisch mit Stofflichem - als der Mensch die Erde betreten hat, hatte er einen physischen, aber keinen stofflichen Leib - von Adam Kadmon zu Adam - Jahwe Elohim als Sprecher des Christus - 7 führende Elohim, 7 den Elohim dienende Wesenheiten der Zeitenrhythmen (Archai oder Urengel) - 7 führende Erzengel - der Erzengel für die Sommerzeit ist der mit großem Ernst unsere Fehler im Umgang mit der Erde beobachtende und uns aus-richtende Uriel - es liegt kein fester Weltenplan in der göttlichen Schublade - das Materielle ist untersinnlicher Natur - Was ist Materie? Antwort der Physiker: Es gibt keine Materie; die Grundlage der wirkenden Kräfte sind durch den gesamten Kosmos getragene Beziehungen - Veränderungen in den Beziehungen sind auch für die Gottheit nicht vorhersehbar - wir werden mehr und mehr die wesentlichen Gestalter des Kosmos - unsere Stoffeswelt ist ein Werk der Widersacher - alles Physisch-Stoffliche ist notwendigerweise unvollkommen - der Irrtum der Widersacher ist zu denken, sie könnten eine vollkommene Welt rein stofflicher Natur schaffen - Verbesserung der Natur durch Technik ist in einzelnen Bereichen möglich, aber nicht in der Gesamtheit - das Wirkungsfeld der Asuras: Geistige Kräfte dauerhaft und unwiderruflich an das materielle Element zu binden - eine Welt ohne Tod: ein Ziel der Asuras - ist das geistige Ich wirklich unzerstörbar? - die Nebenwelt auf dem Neuen Jerusalem - was macht die Asuras so gefährlich? Sie binden geistige Kraft an Stoffliches und damit geht dieser Teil unserer Ich-Kraft verloren - Rudolf Steiner: die Teile, die aus dem Ich herausgerissen werden, sind schöpferische Kräfte! - geben wir uns hin an das materielle Element, das eigentlich Nichts ist? - mit dem Erwachen der Bewusstseinsseele wächst die Gefahr: die Asuras greifen uns in der Bewusstseinsseele an! - das Alltagsbewusstsein hat mit dem Ich nichts zu tun - die großen Eingeweihten: ihr Tun im unauffälligen Alltag und ihr Auftreten in der Öffentlichkeit als große Opfertat - die große Kunst, den wirklich eigenen Weg, die mitgenommene Aufgabe zu finden - zum eigenen Weg durch die Begegnung mit anderen Menschen - den Anderen wirklich wahrnehmen - im Gespräch aneinander erwachen - Grundlage der modernen Gemeinschaftsbildung - Gemeinschaften, die wirklich halten, gründen auf dem Erkennen vom Ich zu Ich - sich vom Anderen etwas zu eigen machen, ohne ihm etwas zu nehmen - sein Gegenüber wirklich erkennen - den Anderen als das geistige Wesen erkennen, das er ist, kann für das Ego zur Angst des sich Verlierens führen: das Beispiel Professor Capesius - das Ich ist dazu da, die Seelenkräfte der gesamten Menschheit zu durchdringen - einfache Wahrheiten und dieses "sag du mir, was soll ich tun?" ist der Weg, auf den uns die Asuras ziehen wollen - Gut und Böse - es gibt heute nicht mehr dieses: das ist gut, das ist böse - unser Karma ist unsere Entwicklungschance - für nicht durch das Karma herbeigeführte Durchkreuzungen werden wir entschädigt - die Natur und der Mensch als Vermittler des Göttlichen und der in ihm wirkenden Widersacherkräfte - durch das Einwirken der Widersacher auf den Menschen ist die physische Erde stofflich/materiell geworden - Physisches ist nicht Stoffliches - das kristalline Element ist eine Form, die nicht stofflich sein muss - der Würfel als ideale Gestalt des Kristallinen und Bild für das Neue Jerusalem - die Kugel als Idealbild für die alte Mondentwicklung ist die ideale Tropfenform - durch die Verstofflichung kommen die Fehler - das Wasserelement ist nicht das äußere Wasser; es steht für die innewohnenden Bewegungskräfte - Leben entsteht immer aus dem Fließenden - Ich-Kraft ist kristallisierende Kraft bis ins Körperliche - das Großartige des Erdelements (des physisch gesehenen festen Elements) ist die Individualisierung - jeder Kristall ist einzigartig, aber fehlerhaft und aufnahmefähig für Neues - der individualisierte Kristall ist aus der Ich-Kraft des Menschen bzw. der gesamten Menschheit geschaffen - die Welt ist aus Symmetriebrüchen entstanden - die vollkommene Skulptur des Künstlers aus dem zerbrochenen Marmorblock: Michelangelos David - die erste Manifestation des Ich finden wir in den Gesteinen: ich begegne meinem Ich da draußen - Rudolf Steiner: die Dreigliederung des sozialen Lebens braucht freie Ich-Wesen - die Erdenwelt: Bild der Beiträge des Ichs von jedem Menschen - alle Elementarwesen haben einen physischen Leib - wir können uns den Elementarwesen ahnend-tastend nähern - die physische Welt ist alles, was in den Formgestalten lebt - 3 Ebenen auf der Erde: das Stoffliche, das Mineralische, das Physische - Fehler im Kristall können aus dem Ich kommen oder von den Widersachern - in Homöopathie und Landwirtschaft: Dynamisierung führt zu geordneten Strukturen auch im flüssigen Element - der Idealkristall kann nicht im Stofflichen bestehen - alles in der Natur ist durch-Ich-t - 12. Wochenspruch und der uns aus-richtende Uriel, der jeden unserer Fehler sieht - das Ich: Wie kann ich beitragen dazu, die Welt zu etwas Höherem zu entwickeln? - Impulse aus der Johannizeit wirken oft erst später in der Weihnachtszeit - 13. Wochenspruch: finde dich von gleicher oder ähnlicher Geistigkeit wie das, was draußen ist - zurück zu unserem Kreisen im Abgrund: der Christus wird in uns tätig, wenn wir es wollen und damit ins Tun kommen - ins Tun kommen am Beispiel des Schauspielens - das Schaffen aus dem Nichts kann im Tun aus dem Wechselgespräch von mir mit dem "Stoff" gelingen

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Die vier Mysteriendramen von Rudolf Steiner sind in GA 14 zusammengefasst.

Titel des 2. Mysteriendramas: "Die Prüfung der Seele".