Die Apokalypse des Johannes - 98. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 98. Vortrag -
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Rohtranskription des 98. Vortrages

+++ dies ist eine Rohtranskription. Wenn du wissen willst, WIE eine fertige Transkription ausschaut, dann schau dir z.B. als Muster die 10. Folge an. Melde ich gerne übers Kontaktformular bei uns, wenn du bei der Textarbeit MitTun möchtest. Wir freuen uns auf dich! +++

Meine Lieben, ich begrüße euch ganz herzlich zum mittlerweile 98. Vortrag zur Apokalypse. Also wir sind schon ziemlich weit gediehen und zum Einstieg einmal wieder den Wochenspruch.

Es ist der 48. Da ist jetzt ein bisschen eine kleine, aber doch entscheidende Wende drinnen im Vergleich zu den Wochensprüchen, die wir jetzt in der letzten Zeit hatten. Ich lese ihn einmal und werde ein bisschen was dazu sagen.

Im Lichte, das aus Weltenhöhen der Seele machtvoll fließen will, erscheine lösend Seelenrätsel des Weltendenkens Sicherheit, versammelnd seiner strahlen Macht, im Menschenherzen Liebe meckend. Also, was ist da das Neue drinnen? Das Neue ist, wir haben jetzt die ganze Zeit uns beschäftigt damit, dass wir in unserem Inneren unsere Seelenkräfte stärken, bis zur Klarheit des Denkens bringen und das entgegenhalten, entgegentragen, den sinnlichen Erleben, das von außen kommt, also den sinnlichen Reizen, die von außen kommen. Und dass wir eben eigentlich die Sinneswelt als solche nur bewusst erfassen können, dann wenn wir sie wirklich seelisch ergreifen und ganze Klarheit bekommen wir, wenn wir sie mit dem Denken auch durchdringen.

Aber jetzt ist so noch ein bisschen ein neues Element drin, nämlich dass das Weltendenken dazu kommt. Also, wir können ein bisschen unterscheiden zwischen dem Eigendenken, das wir in uns entwickeln, wo wir uns tätig fühlen, unmittelbar im Denken und das andere ist das Weltendenken, das hereinkommt. Allerdings dieses Weltendenken will auch aktiv ergriffen werden in Wahrheit, wenn wir es ins Bewusstsein heben wollen.

Also es ist sehr wohl auch eine innere Aktivität notwendig, aber die ist jetzt stark genug geworden, hoffentlich, hier und da wenigstens, damit wir dieses Weltendenken, das uns von überall, das in den Dingen waltet, in den Dingen wirkt, im Licht wirkt, in den Gestaltungen in der Natur draußen wirkt, als gestaltende Kraft, als geistiger Hintergrund, dass wir das eben bewusst ergreifen jetzt. Und wenn wir dieses Weltendenken ergreifen mit unserer Seelentätigkeit, dann hilft uns das einerseits unsere Seelenrätsel zu lösen. Also, was wir halt alles an Rätseln in unserer Seele tragen.

Ich sage einmal, wir tragen genug Rätsel in uns. Meistens sind wir uns selber das größte Rätsel. Und die Klarheit bekommen wir aber am wenigsten, wenn wir darüber nachgerübeln.

Ach, wer bin ich? Was soll ich tun? Und so weiter. Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Solange man nur mit Eigendenken philosophisch darüber gerübelt, findet man die Lösung in Wahrheit nicht. Sondern die Lösung kommt mir entgegen durch das Weltendenken und mit den Flügeln dieses Weltendenkens kommt mir mein eigenes, wirkliches Ich entgegen.

Weil das steckt eben nicht da drinnen. Wir haben immer heute so fest in uns die Überzeugung, ach Gott, mein Ich und meine Seele, das steckt da irgendwo so einfach drinnen. Aber das, was wir im Inneren erleben, ist immer nur ein Spiegelbild.

Unser Ich ist verankert in der Welt draußen, in der geistigen Gesetzmäßigkeit der Welt draußen. Das gibt uns die großartige Kraft, im Grunde potenziell die ganze Welt verstehen zu können und zwar wirklich vom Inneren her verstehen zu können, ergreifen zu können und schöpferisch auch weiterzubauen an ihr. Weil das ist unsere große Zukunftsaufgabe.

Also gerade was jetzt speziell unsere Erdenwelt betrifft. Die Erde stirbt und sie stirbt frühzeitig, wenn wir sie nicht schöpferisch weiterführen. Und das ist so wichtig zum Beispiel auch beim Umweltschutzgedanken oder Umweltgedanken, Ökologiegedanken, Klimagedanken, was auch alles damit verbunden ist.

Es hilft überhaupt nichts, wenn wir sagen, wir wollen die Natur wieder so haben, wie sie früher ist. Dann stirbt sie in jedem Fall. Weil sie ist in einem absteigenden Prozess drinnen.

Der ist natürlich sehr befeuert worden, auch dadurch, dass wir als Menschen auf der Erde aufgetreten sind. Namentlich also in Annäherung der Gestalt, die wir heute haben. Also seitdem hat sich der Verfallsprozess der Erde, der Naturwelt, also immens beschleunigt.

Das ist nicht ein neues Ereignis unserer Tage, sondern in Wahrheit geht es schon seit der Mensch in aufrechter Form die Erde betreten hat. Spätestens seit dem Zeitpunkt. Genau genommen geht es schon noch früher hinein, früher zurück in frühere Zeiten.

Aber jedenfalls es hat sich wahnsinnig beschleunigt. Also seit der Mensch sich aufgerichtet hat, seit die ersten Menschenformen oder frühmenschliche Formen auftreten. Ich meine, die aufgerichtete Kraft ist nachweisbar bis vor fünf bis sieben Millionen Jahren.

Da findet man Fußspuren zumindest. Das heißt, da waren Wesen da, die sich bereits aufgerichtet haben. Und zwar in dauerhafter Form, also als natürliche Gangart aufgerichtet haben.

Weil natürlich Affen können sich auch auferrichten. Manche andere Tiere können sich auferrichten. Eine Eickhatz kann sich auch auf die Hinterbeine stellen und Männchen machen.

Hunde können das auch, wenn man es ihnen lernt. Aber das ist nicht ihre natürliche Haltung. Aber die grundlegende Änderung ist die, dass der aufgerichtete Gang das Normale wird.

Und von diesem Moment aus beginnt, sich die Menschheitsentwicklung so richtig zu entfalten. Also das ist in der atlantischen Zeit eigentlich, könnte man sagen. In der Eiszeitperiode, da fällt es hinein.

Es gab auch verschiedenste Eiszeitperioden. Schon dazwischen auch kurze Warmzeiten. Und der Mensch betritt es, zumindest nach den äußeren Erkenntnissen, in den wärmeren Gebieten.

Da beginnt er sich aufzurichten. Zumindest von dort hat man die Spuren, die ersten Spuren herum. Und da ist interessanterweise ein wichtiger Umkreis ist, wenn man so will, Palästina herum.

Schon ein weiterer Umkreis, Afrika oder was, aber das ist ein sehr, sehr wichtiges Gebiet. Also da tut sich sehr viel. Und mit dieser Aufrichtung des Menschen kommt eine Entwicklung in Gang, durch die er dauerhaft die vorderen Gliedmaßen, also die Hände frei bekommt.

Das Entscheidende ist gar nicht, dass er dadurch noch geschickter wird im Werkzeug machen. Also die ersten Werkzeuge, halt die geschliffenen Steinglinge und solche Dinge oder aus Ton oder Lehm etwas zu formen. Tiere können auch sehr geschickt sein.

Gerade Nagetiere zum Beispiel sind sehr geschickt mit den Vorderpfötchen und die sind auch deutlich feiner ausgebildet, viel sensitiver als die unteren Gliedmaßen. Die sind relativ grob, um auf der Erde zu stehen. Aber dieses wirklich so ganz fein auf der Erde zu stehen, das haben nur wir Menschen eben.

Richtig als dauerhafte Haltung aufrecht zu stehen, das haben wir. Und die Folge ist, dass also die Hände im Grunde gegenüber allen tierischen Gliedmaßen ausgesprochen zurückgenommen sind, ausgesprochen zurückhaltend sind von der Form her. Also das haben die Biologen schon im 20.

Jahrhundert deutlich festgestellt und man hat dann gesprochen vom Menschen als dem Mängelwesen. Weil tatsächlich sind wir physisch, rein physisch, in den meisten Dingen weniger ausgebildet als die Tiere. Weniger ausgebildet heißt, wir bleiben viel näher der Embryonalform, als es bei den Tieren ist.

Bei den Tieren, ja wenn es geboren wird, so ein Affen zum Beispiel, schaut am Anfang auch vom Antlitz her sehr menschenähnlich aus. Hat noch nicht dieses stark vorspringende Kiefer, sondern der Kopf ist noch was sehr Rundliches, die Augen sind sehr groß. Also da ist die Ähnlichkeit mit einem menschlichen Baby noch relativ groß.

Die Behaarung ist schon da, aber doch von der Grundform ist er noch sehr ähnlich. Nur es wächst dann sehr schnell weiter, dann springt das Kiefer immer mehr vor, die Finger, die Gliedmaßen, die vorderen werden einfach viel gröber als bei uns, viel spezialisierter auch. Bei Menschen ist der Unterschied, er bleibt unspezialisiert und kann dadurch gerade sehr gut Werkzeuge machen, während bei den Tieren die Gliedmaßen selbst zu Werkzeugen werden.

Aber Werkzeuge halt für ganz bestimmte Zwecke, für andere geht gar nichts. Der Mensch bleibt also nahe dem ganz unerreifen embryonalen Zustand, das ist das Interessante. Also gerade was die Gliedmaßen betrifft und namentlich eben die Hände betrifft.

Also die Hände sind etwas, was den Menschen ganz besonders auszeichnet. Und nicht umsonst kommt das Wort Mensch eigentlich Manus, im Lateinischen Manus, die Hand. Mit dem hängt es zusammen.

Also das ist sehr weise in der Sprache ausgedrückt drinnen, dass da dieses Zurückhaltende ist. Wir haben ja auch schon davon gesprochen, die ganzen Tiere, ja selbst die Pflanzen, wenn man will, sogar die Mineralwelt entsteht als etwas was der Mensch aus sich heraussetzt in gewisser Weise. Natürlich nicht wir jetzt aus unserem Körper, den wir jetzt haben.

Aber der Mensch als geistiges Wesen ist viel früher da und nur in seiner heutigen Gestalt materialisiert er sich sozusagen erst ganz am Ende, ganz spät. Aber was er vorher heraussetzt in Form der Pflanzen, der Tiere, ja sogar der Mineralien, sind erste Versuche der Menschwerdung. Aber da ist immer der Punkt der, dass es sich sehr schnell verhärtet in einer einseitigen Spezialisierung.

Den Menschen zeichnet aus, dass es sich so wenig wie möglich spezialisiert. Dass er also frei bleibt. Schon von seiner körperlichen Anlage.

Also bei Menschen drinnen ist diese Freiheit, die er dann später sich geistig erwirbt und ganz bewusst erwerben kann, schon einfach veranlagt dadurch, dass er nicht körperlich einseitig ausgebildet wird, sondern möglichst zurückgenommen ist. Eine Besonderheit sind seine Füße, die Fußsohlen, der Bau des Fußes. Er ist ganz ausgesprochen menschlich, unterscheidet sich deutlich von den Affenfüßen.

Und namentlich durch diesen besonderen architektonischen Bogen, könnte man sagen. Der notwendig ist, um diesen aufrechten, federnden Gang zu haben. Wir müssen ja das abfedern.

Der Affe tritt ja im Grunde mit richtigen Blattfüßen auf. Und das ist gar nicht gesund für die Füße. Das hält man auf Dauer auch nicht durch.

Der Mensch balanciert eigentlich ununterbrochen auf diesem Bogen, der da ist und berührt die Erde im Grunde ja mit der Ferse hinten und mit den Zähnen vorne, mit dem Ballen ein bisschen. Aber dazwischen der große Bogen, der eigentlich in der Luft hängt. Und der jetzt ganz elastisch federn kann.

Der Mensch berührt die Erde mit seinen Füßen so wenig wie möglich, mit so wenig Stoff wie möglich. Das ist ganz interessant. Und bleibt also ganz elastisch mit dem Boden verbunden oder kann sich lösen davon.

Das ist also das Besondere. Und das bewirkt dann in der Folge die Entwicklung, die zurückgenommen Entwicklung der vorderen Gliedmaßen. Sie werden einfach für die üblichen Zwecke der Fortbewegung nicht gebraucht.

Und sie können sich also dadurch zurücknehmen und werden im Vergleich zum Tier jetzt vor allem auch zu einem seelischen Ausdrucksinstrument. Also die Entwicklung der Hände hat zu tun mit der Entwicklung der Gestik. Die Tiere haben diese Art von Gestik nicht, zumindest nicht mit den vorderen Gliedmaßen.

Ich meine, ich werde es noch nicht erlebt haben, dass eine Kuh oder eine Katze oder ein Löwe jetzt anfängt zu winken seinen Artgenossen. Das passiert einfach nicht. Ja, ein Prankenhieb, um einmal für Ruhe und Ordnung zu sorgen, das ist schon drinnen.

Oder beim Eichkatzler ist auch drin das geschickte Nuss aufgenackt oder was. Auch noch mit Zuhilfenahme der Zähne dann. Also da sind die vorderen Gliedmaßen plus Zähne gemeinsam das Werkzeug in gewisser Weise, um damit umzugehen.

Aber bei uns, das Tolle ist gar nicht einmal primär das Werkzeug machen, sondern Gestik. Dem seelischen Ausdruck zu verleihen in der Gestik. Das ist also das Nächste, was passiert.

Und erst nachdem das da ist und jetzt dieser seelische Ausdruck einerseits da ist, andererseits aber auch, ja, was ist seelischer Ausdruck? Zum anderen Mitmenschen streicheln zu können, ihn berühren zu können, ihn betasten zu können. Das ist was ganz ganz Wichtiges für den Menschen. Ja, Tiere kuscheln irgendwie zusammen.

Die Affen, die Affen machen da auch was. Bei den Affen ist da auch ein Ansatz drinnen und vor allem das einander lausen zum Beispiel, also die Läuse herunter nehmen. Nein, es stimmt schon, also bei den Affen ist schon noch die nächste Verwandtschaft irgendwie.

Die nächste Verwandtschaft aber natürlich nicht in dem Sinn, wir sind jetzt weiterentwickelte Affen, sondern es ist eben das Gegenteil. Eigentlich die Affen sind etwas, was stehen geblieben ist aus der Entwicklung, die letztlich weiterführt zu Menschen. Also da ist ein Teil bereits drinnen von den Menschlichen sehr deutlich, viel deutlicher als bei den niedrigeren Tieren, weil eben letztlich, so wie es vorhin gesagt wurde, alles ist aus den Menschen herausgesetzt.

Also alles ist mit den Menschen verwandt und in Wahrheit ist der Schlüssel für eine wirklich rationale Biologie, für ein Verständnis der Zusammengehörigkeit ist, wenn ich in die Mitte stelle, das Urbild den Menschen. Und von dem heraus kann ich im Grunde alle Tierformen bis zum Einzähler hinunter erklären. Also es wirft ein Licht darauf, also geradezu umgekehrt, das ist heute noch nicht so gebräuchlich, aber Goethe hat das zum Beispiel sehr stark getan, der hat das geahnt, also dieses Prinzip und wurde ja sogar von Darwin auch geschätzt als Vorläufer der Evolutionstheorie, nur hat es der Goethe gerade vom anderen Ende aufgezäumt.

Er stellt eigentlich den Menschen in den Mittelpunkt und erklärt vom Menschen her die ganze Natur im Grunde, also namentlich die ganze Tierwelt, weil er eben mitsieht das geistige Prinzip, das drinnen wirkt und das ist das geistige Band, das das Ganze zusammenhält irgendwo. Und man könnte sagen, namentlich das Tierreich ist der auseinandergelegte Mensch, man wird in jedem einzelnen Tier, in jeder einzelnen Tiergattung bestimmte Merkmale finden, die im Menschen auch da sind, aber ganz einseitig spezialisiert und dafür der ganze Rest verkümmert oder weitgehend verkümmert. Ich meine, bei einer Regenwurm ist das meiste verkümmert.

Ich meine, das ist fast wie ein freigewordener Darm des Menschen, der jetzt allein durch die Erde gerichtet, halt verkleinert irgendwo, aber im Prinzip ist es nichts anderes, ein riesiges Verdauungsinstrument und das aber unheimlich genießt auch bei dem Verdauen. Punkt. Wir haben das halt als Teil in uns, wir haben auch so einen Wurm in uns, der da drinnen ist, gehört zu uns, aber er dominiert eben nicht das Ganze.

Das ist der große Unterschied. Und im Übrigen ist eine unheimliche Weisheit in dem drinnen, was in dem Regenwurm drinnen lebt, wenn er die ganze Erde durchfurcht und eine ganz wichtige Basis dafür, dass zum Beispiel die Pflanzen und das alles auch gedeihen kann. Also da weiß man ja heute überhaupt, dass die Pflanzenwelt wäre ja ohne diese Dinge wie eben Regenwürmer, aber auch Bodenbakterien und dergleichen, Pilze, die im Boden leben und so weiter, ohne die ganze Pilzgeflecht, das die Bäume miteinander verbindet, ohne den wäre das alles nicht möglich.

Also die Pflanzen selber sind wieder Einseitigkeiten, die also alles mögliche brauchen, damit es funktioniert überhaupt, dass dann Bäume entstehen können. Und die mit den Wurzeln, die Wurzeln alleine würden es nicht ausmachen, wenn da nicht die ganzen Bodenlebewesen, also entweder Pilze meistens, kleine, das darf man sich nicht so schwammerl vorstellen, das sind es am wenigsten, sondern feine, kleine Pilze, die im Grunde von den Wurzelspitzen mit den Wurzelspitzen verbunden sind und sich dort ins ganze Erdreich verbreiten. Ohne den könnte sich ein Baum gar nicht aus der Erde erheben mit seinem Stamm.

Das alles ist notwendig und da versteht man, wenn Rudolf Steiner irgendwo, ich weiß jetzt nicht genau wo, im landwirtschaftlichen Kurs oder sonst wo sagt, Pflanzen können gar nicht krank werden. Es gibt eigentlich keine Pflanzenkrankheiten. Wenn Pflanzen krank erscheinen, dann ist der Boden krank.

Dann liegt es am Boden, dann ist dort was nicht in Ordnung. Und daher das Wichtige, wie gehe ich mit dem Boden um, wie pflege ich die ganze reiche Lebenswelt, die da im Boden drinnen ist und die die Pflanzenwelt in einer Gegend zu einem Ganzen macht. Überhaupt von einzelnen Pflanzen zu sprechen ist im Grunde eine pure Abstraktion.

Die Pflanze an sich, so ist es, ja wir können es natürlich in einem Blumentopf irgendwo halten und mühsam pflegen, aber in der Natur draußen gibt es eigentlich keine einzelnen Pflanzen, sondern die Pflanze ist in engster Verbindung mit der ganzen Bodenwelt, mit den anderen Pflanzen, die drinnen sind, die tauschen sich aus. Da ist ein reiches Wurzelgeflecht und in dem ist höchste Intelligenz drinnen. Ich meine, wenn man sich anschaut, dieses Wurzelgeflecht und das dann weitergeht mit dem Pilzgeflecht, mit dem Pilz mit Zell, das da unten ist und das alles verbindet, an was erinnert einem das? Bei uns an das da oben.

Das Hirn, die ganzen Nervenzellen oder was. Ich meine, es ist ja verblüffend, wenn man sich so einen Schnitt anschaut durch die Nervenzellen, das schaut genauso aus wie die sich verzweigenden Wurzeln eines Baumes oder einer Pflanze unter der Erde. Und tatsächlich, mit diesem Ding denkt die Erde.

Die ganze Erde. Und wo ist da die Grenze? Eine Landschaft geht in die andere rüber. Es gibt einmal Berge dazwischen und irgendwelche Klüfte, wo es einmal aufhört, aber im Prinzip steht das alles in Verbindung miteinander.

Und da spielen gerade die Wurzeln unter der Erde und die ganze, ja, weiß man in der Biologie heute, die ganze Kommunikation, die da stattfindet, eine riesige Rolle. Ja, wir haben das irgendwo auch da drin bei uns, da oben. Und warum ist das wichtig? Weil gerade diese, ja, wurzelbildenden Kräfte, das sind Ätherkräfte, das sind die Lebenskräfte, die da auch mitwirken oben.

Und diese Kräfte, die das Gehirn bauen, die sind es eigentlich, mit denen wir denken. Nur, dass wir es ins Bewusstsein bringen, dazu muss es sich noch verhärten und müssen eben dann die ganzen Salze hineinkommen, die Salzprozesse. Und dadurch entsteht dann das physische Gehirn eigentlich.

Aber zuerst sind es Ätherkräfte, Lebenskräfte, die tätig sind. Und aus denen stirbt eigentlich erst heraus die ganze Gehirnsubstanz. Im Grunde und erst an diesem Sterbeprozess, der ununterbrochen stattfindet, werden wir uns bewusst.

So in unserem normalen Denken. Das ist das Eigendenken. Das Weltendenken steht in viel stärkere Verbindungen mit den Ätherkräften, die im Gehirn drinnen sind.

Und Weltendenken erleben können, heißt eigentlich mit dem ätherischen Teil des Gehirns. Nicht nur denken zu können, sondern sich auch des Denkens im Ätherischen bewusst zu werden. Das heißt, ohne es spiegeln zu müssen an diesem Abgestorbenen, was da drinnen ist.

Das heißt, erhaschen einen Moment des Denken, bevor es abstirbt, hineinstirbt in unsere Gehirnsubstanz, wie wir uns das Mikroskop legen können. Dort ist der entscheidende Punkt. Dort ist der entscheidende Punkt.

Und wir erfassen es mit dem Verstand des Denken, erst wenn es gestorben ist im Grunde. Und wenn dadurch die Salzprozesse und die elektrischen Prozesse, die jetzt durch die Nervenschießen durchkommen. Der Punkt ist, lebendiges Denken heißt es, einen Moment vorher erhaschen, bevor es da abstirbt.

Und dann, wenn uns das wirklich gelingt, dann gehen wir in die Imagination hinein. Und die Imagination ist dann eben nicht mehr abhängig vom physischen Gehirn. Das brauche ich sehr wohl dazu, um es dann zum Beispiel in Sprache zu gleiten, um es mitteilen zu können, um es niederschreiben zu können.

Das heißt, in irdische Begriffe fassen zu können. Aber die reine Imagination erlebe ich, bevor dieser Absterbensprozess passiert. Und das heißt, da denken wir, ich will nicht sagen völlig leidfreudig, dass ich es mir nicht vorstelle, wie geisterhaft ist das schon wieder.

Wir denken einfach dann mit der strömenden Flüssigkeit, die da drinnen ist im Gehirn. Das Gehirn schwimmt ja im Gehirnwasser zum Beispiel. Und das Gehirnwasser ist nicht nur, wie das in einem Becken Wasser drinnen ist, sondern da passiert ja was.

Da sind Strömungen drinnen. Da gibt es die Gehirnventrikel, die gefüllt sind mit der Flüssigkeit. Da kommt mit jedem Atemzug was herauf, mit der Rückenmarksflüssigkeit.

Und die Gehirnflüssigkeit hebt und senkt sich mit jedem Atemzug. Und wenn wir in diesem Prozess bewusst werden, Atmung verbunden mit dem Steigen und Sinken des Gehirnwassers, dann kommen wir langsam ins lebendige Denken. Jetzt habe ich sozusagen organisch betrachtet, was ist die Grundlage.

Es gibt eine organische Grundlage, aber es ist nicht das physische Nervensystem primär. Das ist erst sekundär, um es zu übersetzen in unserer Sprache. Aber in diesen strömenden Strömungsprozessen bewusst zu werden, in Verbindung mit dem Atem.

Man kann ja mit dem Atem auch erleben, wenn ich einatme, werde ich wacher. Wenn ich ausatme, wir merken das, wenn uns was wehtut oder was, dann macht man halt einen Seufzer oder was, oder lässt die Luft heraus, dann wird es leichter. Ja, warum wird es leichter? Weil ich vom zu starken Wachen ein bisschen ins Träumern hineinkomme.

Loslassen einfach. Indem ich ausatme, lasse ich los. Wenn ich mich anspanne, wäre ich aber bewusster.

Auf der anderen Seite. Gerade weil ich mich spüre, da spüre ich mich viel stärker an meinem harten Körper. Überhaupt, wenn ich stark einatme, dann spüre ich das, wie es auch in der Brust zu spannen anfängt und überall, es drückt irgendwo darin.

Loslassen, aber ich gehe so leicht ins Träumern hinein. Das sind alles Dinge, die eine Rolle spielen, auch bei der Bildung der Träume. Also die Träume haben sehr viel zu tun mit dem, eben jetzt nicht voll ganz wachbewusst zu werden, namentlich nicht mit dem Vorderhirn oder so, weil in den Träumern die Logik gerade funktioniert hat am wenigsten.

Träume sind sehr unlogisch und scheinbar sehr chaotisch, aber sie sind Symboliker. Das heißt, die Träume sind etwas näher an der Tätigkeit dieses Flüssigkeitsorganismus, mit dem Atemrhythmus in Verbindung, was da strömt und das gleitet sich dann, aber insofern in sinnliche Bilder, es ist halt doch namentlich die Sinneszentren im Gehirn berührt irgendwo und die geben dem dann die sinnliche Färbung, aber halt völlig verzerrt oder verändert gegenüber dem, wie wir äußerlich die Sinneswelt erleben, weil wir kriegen sie ja dann auch nicht unmittelbar durch die Sinnesorgane hinein, aber wohl spielen mit bei den Träumern die Nervenzentren, die dann später normalerweise unter Tags die Sinnesreize verarbeiten. Aber sie werden eben jetzt nicht von außen erregt, sondern von innen.

Das heißt, das was in den lebendigen Strömungen da ist, berührt die ganzen Sinneszentren im Gehirn drinnen. Also das ist die Seherinde, am meisten sogar, die ist ja auch die Größte, die ist am Hinterhakt drinnen, das spielt alles hinein. Und also dieser Traumzustand ist neben dem Wachzustand jedenfalls auch ein Bewusstseinszustand, den die meisten Menschen zumindest kennen.

Ich meine, Leute wie Lessing vielleicht nicht, er hat zumindest von sich gesagt, ich bin ein so rationaler Mensch, dass ich noch nie in meinem Leben geträumt habe. Punkt. Das heißt, wenn ich schlafe, ist finster und außen.

Und wenn ich wach bin, bin ich bei klarem Verstand. Und mit dem klaren Verstand, der war im Übrigen sehr lebendig, also er hat sehr lebendige Schilderungen gemacht. Aber er tut sich zugute, dass er dabei nichts aus der Traumwelt schöpft.

Das ist ganz interessant. Also das kennzeichnet ihn als sehr modernen Geist eigentlich, dass er sich von dem Alten erleben, weil nämlich dieses Traumerleben ist ein Rest eines Altenerlebens, letztlich des Alten Hellsehens. Dass die Menschen alle hatten, dass die Tiere alle noch haben, weil kein Tier, kein einziges Tier oder sagen wir fast keins Affen kommen vielleicht ein bisschen heran.

Also manche höhere Tiere sind ein bisschen ganz nahe dran, aber eben doch nicht ganz. Der große Unterschied ist, keines der Tiere sieht sich als ein der Welt gegenübergestelltes Wesen. Auch wenn es für uns äußerlich so ausschaut, als würden sie sich so verhalten.

Aber es hat nichts damit zu tun, dass sie sich geschickt in der Außenwelt orientieren. Das geht im Übrigen auch bei praktisch völliger Bewusstlosigkeit. Selbst der Mensch kann das, kennt man vom Phänomen der Schlafverhandler.

In diesen Zustand kann man sie aber auch willentlich versetzen. Entweder wirklich in einen Trauungszustand hinein oder in einem Zustand absoluten Vertrauens. Und dann kann man im Stockdunkeln, wo man die Hand nicht vor den Augen seht, durchs wildeste Gelände gehen und man findet sicher seinen Weg.

Weil die Sinne und die Verarbeitung dieser Sinnesreize funktioniert völlig ohne Bewusstseinsinnebarheit viel besser, als wenn wir es bewusst steuern. Wenn wir bewusst unseren Weg lenken, sind wir viel unsicherer, als wenn wir uns im wahrsten Sinne des Wortes blind da verlassen, dass uns unsere Sinne leiten, unser Bewegungsorganismus leitet, ohne dass wir uns damit belasten. Wir pushen eigentlich immer nur hinein.

Jeder Sportler weiß das. Wenn er seine Bewegungsabläufe nicht, wie sagt man, automatisiert hat, eingeübt hat, sodass er nicht nachdenken muss eine Sekunde, dann funktioniert das. Wenn er im Moment nachdenken muss, treffe ich den Ball jetzt oder treffe ich ihn nicht, dann ist es schon vorbei.

Es muss einfach geschehen. Das heißt im Grunde instinktiv. Allerdings sind es bei Menschen dann oft auch erworbene Instinkte.

Also wir können das auch trainieren. Wir können das trainieren. Wir können unseren Organismus so trainieren, dass er bestimmte Fertigkeiten, bestimmte Schicklichkeiten, man nehme nur einen Musiker, einen Geiger oder was, wo man diese feine Motorik braucht.

Wenn ich so lange nachdenken muss, was ich mit den Fingern tue, spiele ich noch nicht ganz souverän. Also ich kann es nicht aus eigener Erfahrung schildern, aber eigentlich muss es fast von selbst laufen. Ich bin mit meinem Bewusstsein nur ganz in der Musik drinnen, aber nicht beschäftigt damit, was tut mein Körper, dass das funktioniert beim Spielen.

Auf das darf ich mich eigentlich nicht konzentrieren. Also in Wahrheit sind wir geschickter, wenn das Bewusstsein nicht dabei ist. Nur sind wir dann natürlich völlig unfrei.

Wir gehen halt dann dorthin, wo der Körper hinmarschieren will sozusagen. Das heißt, die Sinne ziehen uns dann halt dorthin, wo es interessant ist oder wie auch immer. Keine Ahnung.

Das heißt, wir hätten dann theoretisch keinen bewussten Einfluss darauf. Also ist jetzt auch nicht zu empfehlen, nur als Schlafwandler durch die Welt zu gehen. Aber funktionieren tut es.

Und bei den Tieren ist es ganz besonders so. Die Tiere gehen eigentlich wie Schlafwandler durch die Welt. Und jedenfalls bezüglich dessen, wie sie die Welt erleben, fühlen sie sich niemals als Einzelwesen, das anderen Wesen oder der Natur gegenüber steht.

Sie fühlen sich eins mit der Natur. Das kleine Kind hat das auch noch. Das Kind haut sich irgendwo an.

Wo hast du dir wehgetan? Da, dort an der Mauer. Ich spüre das dort. Und tatsächlich spürt das Kind das.

Wir können uns das als Erwachsene schon wieder so schwer vorstellen. Aber das kleine Kind spürt es dort. Dort tut es weh.

Dort tut es weh. Das ist ganz interessant. Der moderne Mensch kann es auch, der Erwachsene.

Wenn sein Auto hinten angekratzt wird oder was, dann tut es ihm auch weh manchmal. Er spürt es auch. Dort.

Dort tut es weh. Nämlich wirklich. Ist wirklich so.

Oder gute Autofahrer oder Rennfahrer spüren ihr ganzes Auto. Die sind körperlich eins mit dem Auto im Grunde. Sie sind verbunden damit.

Also dieses sich so herausgenommen zu fühlen aus der aus der Welt. Dass man das Gefühl hat, ich bin da und bin ganz was anderes als der Rest um mich herum. Das ist im Grunde erst seit der Zeitenwende, also seit dem Mysterium von Golgatha so richtig.

Es fängt vorher schon ein bisschen an, aber ist noch bei Weitem nicht vergleichbar mit uns selbst. Wenn man die Griechen hernimmt und das vergleicht, die hätten genauso gedacht und genauso die Welt gesehen wie wir, dann stimmt das einfach nicht. Das Erleben ist anders.

Also wir sind dadurch aber ganz bei uns selbst, ganz in uns drin fühlen wir uns, aber das ist im Grunde nur ein Spiegelbild. Das ist nur ein Spiegelbild, aber wir können uns heute nichts anderes denken und aus dem kommen so viele Missverständnisse auch gegenüber. Was ist das Geistige? Was ist das Seelische? Dann denkt man sich ja da drin ist irgendwas, irgendein luftiges Ding, die Seele.

Meine Mutter hat immer gesagt, ja wie soll ich mir die Seele vorstellen? Ich habe mir das immer als Kind vorgestellt wie ein Himbeerzuckerl. Ja, lustigerweise. Das ist mir in Erinnerung geblieben.

Ich habe mir gesagt, ja die Seele habe ich mir als Kind vorgestellt wie ein Himbeerzuckerl. Dass halt da irgendwo drin ist, weiß ich nicht. Ich weiß nicht wie es auf ein Himbeerzuckerl gekommen ist.

Ja, vielleicht von der Farbe oder was, weiß ich nicht. Keine Ahnung. Aber wir sind in Wahrheit seelisch viel, viel mehr verbunden mit der Welt draußen.

Das Seelische ist, ja durchzieht uns, aber auch das da draußen und mit ein. Und früher die Menschen überhaupt, man sagt, das waren die Animisten, die haben alles beseelt. Also jeder Stein und jede Blume oder jeder Baum oder was alles, denken sie sich beseelt.

Ja, so denken wir heute. Sie haben ihr Seelisches an dem draußen oder in dem draußen erlebt und sind nicht getrennt davon. Das heißt, der Baum ist Teil meiner Seele und wenn der Baum verletzt ist oder krank ist, dann tut es mir weh, dann schmerzt es mich.

Und wenn es ihm gut geht, dann fühle ich mich auch gut. Das ist durchaus noch bis in die griechische Zeit zu finden. Ich meine, alles das, was mit heiligen Heinen oder so zu tun hat, ist aus diesem unmittelbaren Erlebnis.

Man spürt es. Man erlebt es mit. In Wahrheit, so selbstlos ist es nicht, weil selbst heute Gehirnforscher und dergleichen bis zu einem gewissen Grad das schon auch kennen.

Man drückt es halt dann sehr abstrakt, dass man sagt, ja, also es wird ein Teil der Umwelt in mein Körperschema integriert. Also man denkt sich, also im Gehirn, irgendwo haben wir ein Abbild unseres Körpers. Ja, weil es gibt natürlich Nervenzentren, die sehr dem ganzen Körper zugeordnet sind, namentlich da irgendwo, also sowohl sensorisch als motorisch, wie man es unterscheidet.

Also da gibt es einen kleinen Menschen, der da drinnen sitzt, wirklich vom Gehirn abbildet. Also das heißt, man merkt, wenn man den Finger bewegt, dann sind da irgendwelche Nerven aktiv oben. Also sagt man, okay, da liegt ein Körperschema zugrunde.

Und dieses Körperschema kann ich aber, ist man draufgekommen, problemlos auf die Umwelt ausdehnen. Und kann es integrieren. Gibt so die sonderbarsten Sachen.

Ich weiß nicht, ob ihr kennt das sogenannte Gummihand-Experiment. Also man hat die Versuchsperson, die hat ihre Hand unter dem Tisch. Also so, dass er seine eigene Hand nicht sieht.

Und auf dem Tisch liegt eine Gummihand. Und jetzt fängt der Versuchsleiter, der das halt macht, an, unten die Hand mit einem Pinsel oder was zu streicheln. Und gleichzeitig, im gleichen Rhythmus, oben die Gummihand.

Und innerhalb kürzester Zeit fängt der Mensch an, nicht seine Hand zu spüren, sondern die Gummihand. Nicht, dass er sie bewegen könnte. Also nicht, jetzt glaubt ihr, irgendeine komische Magie.

Aber er fühlt sich in der Gummihand drinnen. Und er sagt, Schwert, Stein und Bein, da spüre ich es. Da unten spürt er gar nichts in seiner wirklichen Hand.

Sondern er verlagert sein Bewusstsein sozusagen dorthin. Ja, wir können unser Bewusstsein ausdehnen auf einen ziemlichen Bereich, größer oder kleiner. Und je weiter man zurückgeht in der Menschheit, desto größer war der Radius.

Letztlich sich eins fühlen, in gewisser Weise, mit der ganzen Erde. Jedenfalls zumindest mit dem ganzen Horizont, den ich überschauen kann. Mit dem bin ich eins.

Und bei den Tieren ist es das ganz normale. Das heißt, das Tier ist mit seinem Jagdrevier und allen anderen Tieren, die da herumkrebsen, eins. Und wenn halt das Richtige da vorbeilauft, dass es ein Beutetier ist, dann wird halt diese Einheit noch verstärkt, indem man das Tier verschlingt.

Dann wird es halt ganz verinnerlicht. Und das Beutetier erlebt es genauso als Einheit. Also das heißt, Beute, namentlich Jäger und Beute, sind im Erlebnis der Jagd, der erfolgreichen Jagd, total eins.

Das ist ein ganz starkes gemeinsames Erlebnis. Und in gewisser Weise für beide ein, in dem Moment des Getötetwerdens, auch des Beutetieres, ein großartiges Erlebnis auch für das Beutetier. Ein Aufleuchten eigentlich in dem Moment so etwas, wie bei jedem Tier ist es so, wenn ein Tier stirbt, ist es nahe dran am Ich-Bewusstsein.

Im Todesmoment ist beim Menschen das stärkste Bewusstseinserlebnis und beim Tier genauso. Weil die Bewusstseinserlebnisse hängen immer mit Absterbeprozessen zusammen, nicht mit Vitalprozessen. Und der stärkste Absterbeprozess ist halt die große Summe des Absterbens im Moment des Todes.

Und ganz besonders stark ist es, wenn es jetzt ein junges, frisches Beutetier ist, das jetzt gerissen wird, dann in einem Moment leuchtet ein Bewusstsein auf, dass diesem Tier für diese Sekunde so etwas gibt, wie die Ahnung eines Ich-Bewusstseins. Und dann geht es in die Gruppensehle über. Und das ist also absolut nichts Scheißliches oder ganz im Gegenteil.

Ganz im Gegenteil. Und dieses Erlebnis ist viel, viel schwächer, wenn jetzt das Beutetier an Altersschwäche stirbt. Daher in der Natur passiert das in der Regel nicht.

In der Regel sterben die Tiere nicht eines natürlichen Todes. Zumindest in der unberührten Natur da außen. Sondern sie sind entweder Beutetiere oder sie werden selbst bei der Jagd als Jäger auch verletzt.

Weil es ist ja mit manchen Beutetieren, der Kampf ist nicht immer ungleich. Also wenn ein Löwe irgendwelche größeren Huftiere oder so etwas jagt, das kann auch gefährlich werden. Das ist nicht so ohne.

Das kann getreten werden oder gepaart oder so etwas. Ich meine, wenn er das nicht auf einen Schlag erwischt, dann ist er fix und fertig. Weil er verausgabt sich komplett.

Also gerade die Raubtiere haben ja im Grunde ein sehr, sehr schwaches Verdauungssystem. Das Stoffwechselsystem ist typisch bei den Raubtieren sehr schwach ausgeprägt. Das sieht man am Bauch schon.

Also das wird da ganz schlank, wo ein Bär oder was, hat da ein ordentliches Bauch. Das ist auch ein Räuber, aber nicht so ein Räuber wie die wichtigen Raubtiere. Und eine Kuh oder ein Stier oder was, das ist auch noch ganz anders.

Aber dafür ist sehr stark ausgeprägt das Herzatmungssystem, also das mittlere System. Das ist ganz stark ausgeprägt. Und das ist gebaut darauf, ganz schnell loszustürmen, Sprinter zu sein sozusagen, aber nicht ausdauernd.

Nicht ausdauernd. Und auch nicht wirklich so abwehrfähig oder so robust, zum Beispiel Schläge von irgendeinem größeren, breiten Tier auszuhalten. Also da kann es sehr leicht schwere Verletzungen geben.

Weil der dann ja nicht gerade eine Maus anlagen oder so. Also das ist sehr weise in der Natur. Und das ist sehr weise, dass im Grunde das Sterben an Altersschwäche ursprünglich gar nicht vorgesehen ist.

Das ist eigentlich gar nicht das, was vorgesehen ist. Sondern in dem Prozess anderen die Gnade des Todes zu geben in gewisser Weise. Nicht eben langsam dahinsiechen zu müssen irgendwo.

Und dann, wenn nämlich so ein breites Tier, angenommen jetzt an Altersschwäche stirbt, ist natürlich auch ein Bewusstseinsprozess mit dem Sterben da. Aber er ist viel, viel größer, wenn dieser Bewusstseinsprozess, wenn ein junges Tier jetzt plötzlich in einem Moment noch mit vollen Lebenskräften stirbt und diese ganze Energie, könnte man sagen, die da drinnen ist, die jetzt in einem Moment freigesetzt wird. Das ist sozusagen der Raketenstart.

Da geht es richtig los. Und auch diese Beziehung dann später, wo die Menschen auf Jagd gegangen sind. Diese Beziehung zwischen dem Jäger und dem Beutetier.

Das ist etwas ganz, ganz Besonderes. Und nicht umsonst wurde das auch als heiliger Akt aufgefasst. Weil damals eben auch, wenn man die steinzeitlichen Jäger nimmt, die eben noch nicht unser Gegenstandsbewusstsein so hatten wie wir, auch dann nicht, wenn sie es schon zeichnen konnten.

Und das sind zwar Schritte dorthin, dieses Bewusstsein zu entwickeln, aber sie können es noch nicht in sich erleben. Daher müssen sie es an die Felswand malen. Und da gibt es verschiedene Zeichnungsarten ja auch.

Es gibt die, die dann schon sehr naturalistisch ausschauen. Also die sind schon sehr auf dem Weg dorthin, sich zu bewegen. Also ein inneres Vorstellungsbild, ein räumliches Vorstellungsbild überhaupt zu entwickeln.

Ansatzweise so wirklich räumlich ist es ja noch nicht bei den Felsenzeichnungen, aber doch schon für uns sehr naturalistisch wirkend. Es gibt aber auch die anderen, die sehr abstrakt sind, die eigentlich nur die Krachzentren aufzeichnen, die da in dem Tier drinnen sind. Also was man so findet, ist der sogenannte Röntgenstil heißt das.

Da schauen die Tiere so aus, so ein bisschen auf den ersten Blick. Man erkennt schon irgendwie, was es sein könnte, aber sie sind also wie Röntgenaufnahmen gezeichnet. Wie kommen die auf sowas? Ja, nicht weil sie jetzt Röntgenaugen gehabt haben, aber weil sie die Bewegungselemente erleben drinnen.

Nicht das Durchschauen auf die Knochen, aber sie sehen hellsichtig im Grunde genau das, was die Bewegungskräfte drinnen ist. Und die Spur dieser Bewegungskräfte zeichnen sie eigentlich. Und was mit denen seelisch verbunden ist, mit diesen Bewegungskräften und auf das schwingen sie sich seelisch ein.

Dadurch können sie das Tier überhaupt erst jagen, indem sie selber mit dem Bewegungsrhythmus des Tieres mitleben können. Dann, wenn sie sich dem anpassen können, eins werden können sozusagen mit dem Beutetier, dann können sie es erjagen. Dann können sie es fassen, dann können sie es stellen irgendwo.

Und dann, in dem das gelingt, indem sie diese Fähigkeit entwickelt haben, haben sie zu Recht den Eindruck, ja jetzt habe ich etwas von der Seele dieses Tieres in mich aufgenommen. Oder bin verbunden mit der Seele des Tieres und kann diese Kraft nützen einfach. Das steckt dahinter, das steckt hinter diesen alten magischen Gebräuchen, wenn man sie so nennen will.

Aber es ist einfach drin, dass sie für ihr Bewusstsein etwas erwecken von dem, was in diesen Jagdtieren drinnen, in diesen Beutetieren drinnen lebt. Und das haben sie sich sozusagen zu eigen gemacht, indem sie über diese Kräfte eben auch verfügen. Gerade, weil sie sich nicht vollkommen trennen von innen, sondern im Gegenteil eins sich fühlen mit innen.

Und ursprünglich war das ganz von Natur aus da dieses Einssein, weil das ist der Ausgangspunkt, aber mit der Zeit lässt das nach, es beginnt eine gewisse Trennung und dann gibt es Einweihungswege, Rituale oder was die diesen Zustand wiederherstellen sollen. Dann fängt es an zu schwanken. Man ist im normalen Alltag schon ein bisschen herausgenommen aus der Umwelt oder nur mit einer engeren Umwelt verbunden.

Noch immer nicht so ganz gegenständlich im Leben, aber man ist mit seiner Familie und seinem Dorf oder was immer es ist, eins. Aber um jetzt mit dem Beutetier eins zu werden, da muss ich mich wieder in einen Zustand versetzen, hineinversetzen, den man früher ganz natürlich hatte, aber zu dem ich jetzt wieder Zugang finden muss. So fangen Einweihungsrituale an.

So versucht man etwas zurückzugewinnen, was man ursprünglich, die Menschheit ursprünglich hatte, wie alle Naturwesen, was wir aber verloren haben, um da drinnen langsam so etwas Eigenem zu finden. Das ist noch gar nicht so wirklich das Ich, das man spürt, aber irgendwo wird die Welt halt immer kleiner für uns. Also Menschheitsentwicklung heißt, dass unsere Welt immer mehr schrumpft, mit der wir vorher verbunden waren.

Und dafür steht jetzt dann immer mehr äußerlich uns etwas gegenüber, von dem wir getrennt sind. Und was wir nicht mehr sind, dann entsteht die Spaltung Welt und Ich. Ich sagt man noch nicht, aber eine kleine Welt, eine größere Welt draußen.

Mikrokosmos, Makrokosmos, das sind spätere Begriffe dafür, aber es wurzelt aus dem, dass man, weil anfangs gab es nur den Makrokosmos. Welcher Mikrokosmos? Ich bin der Makrokosmos. Ja, Ich bin hätte ich noch nicht gesagt, aber das ist eins, das ist ungetrennt vom Erleben her, vom Bewusstseinserleben.

Ja, sicher, wenn man jetzt eine Filmkamera hätte aufstellen können, hätte man trotzdem einzelne Menschen herumlaufen gesehen, aber sich selbst haben sie nicht so erlebt, anders erlebt. Und wenn wir uns erinnern könnten an das, was wir als Kind erlebt haben, wenn wir uns noch mit der Mauer, an der wir uns angehauen, eins gefühlt haben, oder mit der Tischkante, wo ich mir wehtut, eins gefühlt habe, dann könnte man das leichter nachvollziehen. Aber das ist genau das, was in dem klarreichen Moment aufhört, wo wir aufrecht stehen in der Welt, unsere Hände frei haben und uns schon Sprache entwickelt haben irgendwo und plötzlich dann, ich bin was anderes als die Welt da draußen.

Da stehen so komische Figuren vor mir und die sind alle anders als ich. Und das ist ein beglückendes Erlebnis, ein großartiges Erlebnis. Es ist nicht das Erlebnis interessanterweise eines Verlustes, obwohl es der Moment ist der Vertreibung aus dem Paradies im Grunde.

Das ist der Moment der Vertreibung aus dem Paradies. Das wird bei jeder Menschwerdung, wo ein Mensch geboren wird, auf der Erde vollzieht er das noch. Bis dahin ist er in dieser unschuldigen Einheit mit der Umwelt noch im Grunde, von seinem Erleben her.

Und dann plötzlich bin ich ganz was anderes. Und die alten Einweihungswege waren also alle ein Weg dorthin zurück. Diesen Zustand, der verloren wurde, diese Unschuld möchte ich auch sagen, die da war bis zu einem gewissen Grad wieder zu gewinnen.

Und in ganz praktischer Hinsicht, weil damit hat zum Beispiel die Jagd dann funktioniert. Weil da ist genau in dem Moment, wo das von Natur aus nicht mehr da ist, wo die Luft auftritt, dann ist das mit dem Jagen funktioniert nicht mehr so gut. Das wird gefährlich jetzt.

Ich kann das Tier nicht mehr so gut abschätzen. Ich sehe es immer noch nicht so getrennt von mir, aber irgendwas stimmt da nicht mehr ganz. Das Erlebnis ist nicht mehr ganz harmonisch.

Da ist eine Störung drinnen und das funktioniert nicht mehr. Und aus dem kommen dann die Rituale, eben wieder zu dem zurückzufinden. Das geht auch noch anfangs noch relativ leicht, wird aber immer schwieriger.

Wird mit der Zeit immer schwieriger. Und bis dann so richtig die großen Mysterien-Schulen auftreten im modernen Sinn, sage ich jetzt einmal, also zumindest im nacheiszeitlichen Sinn, so in der ägyptischen Zeit herum, da ist natürlich die Trennung schon relativ stark da. Obwohl auch lange noch nicht so, wie wir es heute erleben.

Ich meine, so ein vielsagendes Beispiel, glaube ich, habe ich sicher schon irgendwann einmal erwähnt, was bis heute noch irgendwo Gebrauch ist, wenn jemand stirbt, die Klageweiber. Ja, da ist jemand gestorben. Aber damit ich das spüren kann, damit ich den Schmerz spüren kann, die Trauer spüren kann.

Und nicht nur, dass sie mich zerstört, sozusagen. Weil wir kennen das alles. Wenn man große Trauer, großen Schmerz in sich trägt und ihn nicht aussprechen kann, ihn nicht sich selber voll zu Bewusstsein bringen kann, sondern wenn man es unterdrückt, das ist fatal.

Das zerstört einen eigentlich. Das macht einen krank und alles mögliche, wenn ich das unterdrücke. Oben sage ich, ja, ist eh alles leibend.

Weil ich will es nicht wissen. Psychologie sagt, ich verdränge es halt. Ich verdränge es aus dem Bewusstsein irgendwo.

Dann wird es in den tiefen Schichten zu einer absolut zerstörenden Kraft. Einmal seelisch zerstörende Kraft und von dort geht es weiter. Lebenskräfte angratzen, dann geht es bis in die physische Erkrankung hinein.

Also das ist ganz schrecklich. Und nur die Menschen auch in der ägyptischen Zeit oder bis weit hinein in die griechisch-lateinische Zeit konnten diese innere Trauer gar nicht empfinden. Da war etwas.

Sie haben gespürt, ein Schmerz ist da irgendwie. Aber ich kann dem nicht Ausdruck verleihen, nicht einmal für mein eigenes Bewusstsein. Ich brauche jemanden, der draußen jammert und schluchzt und heilt.

Und das ist eigentlich gar nicht echt. Im Grunde ist es nicht echt bei den Klageweibern. Die wurden ja bezahlt dafür.

Das sind also gerade nicht die Familie. Man denkt, na gut, dass die alle heulen. Das kann man ja verstehen.

Nein, die wurden einfach in Ägypten bezahlt dafür, dass sie kommen und jetzt eben dieses große Geschrei machen. Dieses Heulen, Schluchzen und so weiter. Ja sicher einerseits später dann auch, um es ja deutlich der ganzen Welt zu zeigen.

Aber zuerst der Ursprung ist, es selbst erleben zu können. An dem, was draußen ist. Und indem die draußen alle schluchzen und damals waren es halt noch, ich sage einmal aus heutiger Perspektive, gute Schauspieler, sodass sie das ganz authentisch gemacht haben, obwohl sie die ganze Geschichte ja überhaupt nicht betroffen hat.

Aber sie konnten es. Sie konnten einfach bestimmte Seelenkräfte erregen machen, ganz echt. Aber das hat mit dem Tod des Menschen dort gar nichts zu tun gehabt, sondern sie verfügten über diese Seelenkräfte.

Und sie konnten sie zwar innerlich nicht erleben, aber sie konnten ihnen einen Ausdruck verleihen. Ganz, ganz stark. Und dadurch kann es jetzt der Betroffene von außen her miterleben.

Und sagt, meine Trauer, mein Schmerz ist da überall rund um mich. Und so kann ich ihn in mein Bewusstsein heben. Das hat er natürlich nicht gesagt, das sagen wir heute darüber.

Aber das war das, das dahinter steckt. Also wir haben erst sehr, sehr spät gelernt, das alles im Inneren zu erleben. Und heute halten wir es aber nicht nur für selbstverständlich, sondern für die einzige Möglichkeit überhaupt.

Und mit dem Bild ist, und zwar namentlich seit der Neuzeit oder so, besonders stark. Es fangen natürlich die Mitleider schon stark an, aber in der Neuzeit ist es dann extrem stark. Und daher, wenn man sich dann was Geistiges vorstellt, sind das im Grunde immer abstruse Vorstellungen.

Wenn man sich dann denkt, aha, die Seele, das ist was, das sitzt da drin im Körper und dann beim Todhusch schwebt sie heraus. Ist ja ein bisschen in den Zeichnungen schon bei den Ägyptern drinnen. Da fliegt irgendwas aus, der Vogel oder was.

Aber das Bild ist zumindest nur viertelwichtig. Oder wie soll ich das sagen, weil das eigentlich Seelische ist viel, viel größer. Das ist von Haus aus nie da einfach drinnen.

Oder nur da drinnen. Denn es umgibt uns in einem weiteren oder engeren Kreis irgendwo. Letztlich haben wir eh gesagt, das Ich ist in Wahrheit ganz von der Peripherie her.

Aber wir sind seelisch, also natürlich namentlich mit unserer näheren Umwelt sehr stark verbunden. Mit den Menschen, die herum sind, mit den Tieren, mit den Pflanzen, mit der Natur, die um uns herum ist, mit dem sind wir ganz eng verbunden. Da braucht man auch überhaupt keinen Mystizismus dazu.

Da wirken durchaus auch die Sinnesorgane mit. Alles wirkt mit. Nur wir erleben die Welt.

Man hat damals die Welt nicht so erlebt. Das ist der große Unterschied. Ich brauche nicht jetzt immer irgendeinen unsichtbaren Nebel, der nach mir greift oder was da mit der Verbindung da ist.

Das ist gar nicht notwendig. Ich brauche also kein Hokus-Pokus, überhaupt kein Hokus-Pokus dazu. Sondern man ist verbunden mit der Welt.

Die Pflanzen sind mit dem Boden verbunden. Das habe ich jetzt schon erzählt. Und sie erleben nichts davon.

Aber es ist eine Tatsache, dass sie verbunden sind damit. Und das wirkt. Und wenn in der Verbindung etwas gestört ist, dann gedeihen sie halt nicht.

Das ist der Ausdruck, den sie finden. Die Pflanzen scheuen nicht. Deswegen tut es ihnen nicht weh.

Aber sie vertrocknen halt oder verdorren. Und bei den Tieren fängt es an, dass sie anfangen zu leiden darunter. Also sie ziehen etwas bereits von diesem seelischen in sich hinein.

Bei der Pflanze ist das noch nicht. Bei den Tieren, die ziehen etwas hinein. Also es ist ein Erleben da, aber noch lange nicht des Erlebens ich bin getrennt von der Welt.

Sondern die Welt schmerzt. Die Welt schmerzt im Grunde. Meine ganze Welt schmerzt.

Die Welt mit der ich verbunden bin, die schmerzt. Da tut es weh. Jetzt werdet ihr euch fragen, warum ich erzähle das? Wie passt das in unsere ganze Geschichte hinein? Ich mache mal einen kurzen Stopp.

Ihr denkt jetzt wahrscheinlich, ich habe mich jetzt komplett verirrt, ausgehend von dem Wochenspruch, dass sich da etwas ändert. Nein. Es hat sehr viel mit unserem Thema zu tun.

Weil wir waren ja jetzt drinnen, das letzte Mal haben wir uns schon sehr beschäftigt mit der Seherin Theodora aus den Mysterientramern, die mit alten hellseherischen Kräften den Christus wahrnimmt. Und zwar den Christus wahrnimmt als eine Erscheinung, wie sie in der Zukunft kommen wird. Also für mehr und mehr Menschen.

Also sie schildert eigentlich, wie Menschen der Zukunft erleben diesen Christus im Grunde. Also auf das Ziel des Hin. Also das ist schon mal etwas sehr Interessantes, dass es nicht aus der Gegenwart oder der Vergangenheit etwas ist, sondern sie schaut in die Zukunft.

Aber sie schaut in einem medialen Zustand hin. Und medialer Zustand heißt, sie ist absolut nicht bei Bewusstsein in dem Moment. Sie spricht, sie spricht ganz klar, aber sie ist mit ihrem eigenen Bewusstsein überhaupt nicht dabei.

Das heißt, da gehen wir jetzt noch weiter. Sie ist mit ihrem Bewusstsein ganz draußen und sie ist nicht mehr in der gegenwärtigen Welt drinnen, sondern in der zukünftigen Welt drinnen, die entgegenkommt. Wir sind es mit unserer Seele immer.

Wir sind einerseits verbunden mit der Vergangenheit seelisch, wie auch mit der Zukunft, die uns entgegenkommt. Nämlich mit den Linien, mit den Impulsen, die von dort kommen. Und das einzige Reale in Wahrheit im äußeren Sinn ist die Gegenwart.

Ich meine, wo ist die Vergangenheit? Wenn was von der Vergangenheit da ist, dann ist es da, weil es jetzt gegenwärtig ist. Der Tisch von gestern, der steht nicht auch da. Aber er hat alles in sich, was von gestern fortgewirkt hat.

Aber real ist er jetzt hier in dem Moment da. Und der zukünftige Tisch, dasselbe ist auch noch nicht da. In Wahrheit ist immer nur der Moment, der Augenblick, die Gegenwart ist der Real.

Das ist die Realität. Das ist die Realität. Wir denken nur, weil wir uns erinnern können, ja gestern ist er ja auch da gestanden.

Aber die Vergangenheit, zumindest das äußere Erscheinung ist weg. Ich sehe ihn immer so, wie er gegenwärtig ist. Oder fast so.

Könnte spitzfindig sein, sagst du das Licht braucht ein bisschen, bis es bei mir ist. Aber das ist auch minimal. Im großen, im kosmischen Maßstab ist es nicht egal.

Und da ist es das ganz Besondere und das ist schon interessant. Wenn wir die Sternenwelt anschauen, die Sterne sehen wir so, wie sie in der Vergangenheit waren. So wie sie jetzt nicht mehr sind.

Also das heißt, das was sie jetzt gerade sind, sehen wir gar nicht. Sondern wir sehen nur das, was dem Licht überantwortet wurde, was eigentlich im Grunde nur ätherisch vorhanden ist. Das sehen wir jetzt.

Die Vergangenheit ist weg. Der Stern, weiß ich nicht, wenn der 100 Lichtjahre entfernt ist, und das ist schon die nähere Umgebung der Erde, dann sehen wir ihn, wie er vor 100 Jahren war. Und wie er jetzt ist oder ob er jetzt überhaupt noch existiert, kriegen wir gar nicht mit.

In 100 Jahren werden wir es wissen, ja genau. Also wäre schon ein Pech, wenn er zur Supernova geworden ist. Aber dann wäre es nicht mehr wirklich ein Pech, wenn die so nahe bei uns... Also Supernova ist eine Art Explosion eines Sternes, die entsteht dann, wenn ein riesiger Stern am Ende seiner Lebenszeit in sich zusammenstürzt, mit einer immensen Geschwindigkeit durch die hohe Schwerkraft zusammenstürzt und dann in einem Lichtblitz sich verschenkt an das Universum.

Und der Lichtblitz ist dann so gewaltig, dass die nähere Umgebung und 100 Lichtjahre sind durchaus nähere Umgebung, dass die also was zu spüren kriegt davon. Und zwar deutlich. Also wenn eine Supernova so nahe von uns sich bilden würde, dann hätte das einen entscheidenden Einfluss auf die ganze Erdentwicklung, sind wir sehr vorsichtig ausgedrückt.

Mit etwas Pech sind wir halt dann weg. Und dann geht die Entwicklung halt anders weiter, in einem etwas geistigeren Zustand. Ja, also die Theodora hat dieses alte, alte Hellsehen.

Und dieses alte Hellsehen zeichnet sich dadurch ein, dass es noch ganz eins ist mit der Umwelt. Ganz eins ist mit der Umwelt. Das ist der ursprünglichste Bewusstseinszustand überhaupt.

Also wir haben vorhin gesprochen schon vom Traumzustand, den kennen doch die meisten Menschen. Wenn man nicht gerade ein Lessing ist, dann kennt man es nicht. Wer hat ja gesagt, ich habe in meinem Leben noch nie geträumt.

Ich bin so ein rationaler Mensch, ich habe noch nie geträumt. Stimmt auch nicht, aber er ist sich halt vielleicht dessen nicht bewusst geworden, sagen wir es einmal so. Weil der Haken bei den Träumern ist, wir können sie sehr wohlbewusst erleben, aber wir erinnern uns beim Aufwachen unter Umständen nicht mehr daran.

Und die meisten Träume, die wir in der Nacht haben, erinnern wir uns nicht. Also wenn, dann im Grunde erinnern wir uns an den Aufwachtraum. Das ist aber nur einer von mehreren, die wir in der Nacht haben.

Also das heißt, um etwas zu erhaschen davon, dann müssen wir den Übergang vom Traumzustand zum Wachzustand erhaschen können. Und wir träumen in der Regel mehrmals in der Nacht, ohne aber dann eben noch jeden Traum wirklich aufzuwachen voll. Sondern im Gegenteil, wir gehen eben vom Traumzustand dann wieder in den Tiefschlafzustand über, also in den traumlosen Schlafzustand über.

Und aus dem taucht dann wieder der nächste Traum auf und der letzte halt dann unter Umständen kurz bevor wir wirklich wach werden. Aber dann gehen wir nicht mehr in einen bewusstlosen Zustand, sondern in den Tag warten. Und dann gibt es eine sehr kurze Zeitspanne, wo man das festhalten kann irgendwie.

Ansonsten ist es weg. Das kann man üben, das kann man trainieren und das hilft auch aufschreiben, sofort aufschreiben, noch während man noch halb im Traum drinnen ist. Dann kann man es schnell, weil dann hebe ich die letzten Reste ins Tagesbewusstsein hinüber und dem kann ich es einschreiben.

Aber das Traumbewusstsein ist uns zumindest während des normalen Lebens nicht zugänglich. Und noch tiefer ist natürlich der traumlose Schlafzustand. Ist auch ein Bewusstseinszustand, den wir aber im Grunde jetzt als Normalmensch nur kennen durch die Abwesenheit eines Bewusstseins.

Also ich würde gerne sagen, okay da ist das wache Tagesbewusstsein, hat auch ein bisschen seine Rhythmen, aber immerhin, ich bin von morgens bis abends halt wach. Dann schlafe irgendwann ein und dann kommen Träume, vielleicht beim Einschlafen und dann beim Aufwachen. Das dazwischen merke ich eh nicht.

Dazwischen ist irgendwas, was finster ist. Und das erinnert man sich, in der Nacht war es finster. Ich weiß zwar nicht was war, aber da war ich nicht dabei.

So erlebt man es irgendwie. Aber tatsächlich ist es auch ein Bewusstseinszustand, den Menschen in früherer Zeit durchaus noch erleben konnten. Also in der Zeit, von der gesprochen habe, diese steinzeitlichen Jäger, diese eiszeitlichen Jäger, die noch nicht dieses Gegenstandsbewusstsein hatten, hatten in der Nacht ein sehr deutliches Bewusstsein.

Aber das war eben ganz dann verbunden mit der seelisch-geistigen Seite. Also das heißt, mit den tieferen Sachen, die zusammenhängen einerseits mit der eigenen Leiblichkeit, aber andererseits auch mit dem Kosmos da draußen. Also namentlich auch mit der Sternenwelt oder so, was dahinter steckt.

Und das ist aber immer noch nicht der Zustand, in den ein Medium hineinkommt. Ein Medium kommt noch tiefer hinunter als in den traumlosen Schlafzustand. Also man kann das als einen Tiefstschlafzustand bezeichnen, der sehr sehr knapp an dem schon ist.

Man kann es auch als Todesbewusstsein bezeichnen. Das ist ein Bewusstseinszustand, wo dieser Umkreis, mit dem man sich verbunden fühlt, im Grunde wirklich das ganze Universum, den ganzen Kosmos umschließt. Das ist das weiteste Bewusstsein.

Das ist nämlich auch als eine Betrachtungsweise dieses Traustraustbewusstsein, wie man es auch nennen kann, das ist so weit wie der ganze Kosmos. Das heißt, im Traumbewusstsein nehme ich aber halt als heutiges Medium unbewusst, aber doch war ich, bin verbunden mit dem ganzen Kosmos im Grunde. Oder zumindest mit einem sehr weiten Bereich des Kosmos.

So fern der modernen Naturwissenschaft ist das im Übrigen nicht. Weil man heute weiß also, dass man die Welt eigentlich nicht beschreiben kann als aufgebaut aus voneinander unabhängigen Einheiten, Teilchen oder wie man es nennt, die aufeinander einwirken oder in Kommunikation miteinander stehen. Das ist schon auch der Fall, aber alle sind miteinander verbunden, gleichzeitig, in völliger Gleichzeitigkeit.

Das heißt, wie man sagt, wenn da das Heft darunter fällt, dann ist nicht nur der Saturn erschüttert, sondern die fernsten Galaxien. Sie kriegen es in dem Moment mit, weil sie eins sind damit. Das ist für uns so schwer, weil unser äußerliches Bewusstsein, das wir heute haben, suggeriert uns immer, aber ist doch getrennt, muss doch Nachricht von da dort hingehen, sonst kann es doch nicht funktionieren.

Und dann hat der Einstein doch gesagt, geht nur mit Lichtgeschwindigkeit. Ja, zum Glück sagt die Quantenphysik, es reagiert immer der ganze Kosmos als eines, egal was ich tue. Ich kann nicht punktuell eine Wirkung erzielen, ohne dass der ganze Kosmos mit betroffen ist.

Nicht, dass er gleich einstürzt deswegen, also keine Sorge, wenn das jetzt da herunterfallen lässt, wird deswegen nicht der Saturn einstürzen oder sonst irgendwas. Aber der ganze Kosmos bekommt es mit, mit diesem Trancebewusstsein, auf der physikalisch-physischen Ebene. Das ist das Bewusstsein des physischen Stoffes im Grunde, des physischen, des toten Stoffes.

Da wo kein Ederleib ist, wo kein Astralleib ist, und das Bewusstsein besteht darin nur in dem, ja, mit Erleben ist schon sehr grauspolig gesagt, aber das Mitleben mit dem Geschehen des ganzen Kosmos. Das ist irrwitzig, weil was tut sich da überall in der Welt alles und das, jedes Sandkörnchen sozusagen, lebt das mit. Und ist so als diese Sandkörnchen, weil es ein Brennpunkt des ganzen Kosmos ist.

Das steckt in letzter Konsequenz hinter dem, was uns auch die moderne Physik sagt, dass ich das nicht trennen kann. Ich meine, die wenigsten zerbrechen sich halt so den Kopf darüber, philosophisch, was das alles bedeutet, aber es steckt, also in dem, was uns die Quantenphysik heute lehrt, steckt es dahinter, dass es also diese Trennung nicht geben kann. Im Grunde reagiert immer der Kosmos als Ganzes.

Wurscht wo. Wurscht wo. Und, aber ich will jetzt nicht so viel über Physik sprechen, es geht ja um dieses Drausebewusstsein.

Also ein Medium ist verbunden mit dem Ganzen. Mit dem Ganzen und dieses Ganze umfasst nicht nur erweimlich das Ganze, sondern auch zeitlich das Ganze. Auch diese Trennung, die wir haben, Raum und Zeit und so weiter, ist auch erst Ausdruck des Bewusstseins, das wir heute haben, wo wir uns so getrennt von der Welt fühlen.

Wir sind ja von allem getrennt. Wir sind getrennt von der Vergangenheit, wir sind getrennt von der Zukunft und wir sind erweimlich getrennt von allem. In dem Drausebewusstsein ist man mit all dem verbunden.

Nur dieses Bewusstsein ist so, so dumpf, dass ein Medium zwar aus diesem Verbundensein mit dem kosmischen Geschehen in gewisser Weise, oder zumindest jetzt wird natürlich nur ein Teil herausgehoben davon, aber potenziell ist es wirklich mit allem herum. Aber sie kann sprechen aus dem heraus, das Medium kann sprechen aus dem heraus, kriegt aber selber null davon mit. Oder es gibt auch die Schreibmedien.

Schreibt nieder, kriegt nix dabei bewusst mit, überhaupt nix. Schaut nicht auf die Schrift, wie führe ich die, sondern schreibt, schreibt, schreibt, schreibt, schreibt, schreibt. Der Organismus hat das gelernt, die Schreibtätigkeit, das geht, aber da fließt einfach das etwas aus dem kosmischen, ist jetzt bildlich gesprochen, eigentlich fließt gar nix, sondern es ist eben eins damit und etwas davon führt jetzt die Hand.

Das Auge mag begleiten dabei, nur der Mensch selber, dieses Medium, kriegt in dem Moment des Schreibens nichts davon mit. Nichts. Gar nix.

Ja, so weit weg ist es nicht. So weit weg ist es bitte nicht. Es wird jeder schon erlebt haben, dass er, vor allem wenn er handschriftlich ist, oder auch am Computer, wenn man schreibt, man schreibt und schreibt und schreibt was und irgendwann ist man mit Gedanken dabei, dann denkt man sich, bitte was hab ich da jetzt für einen Call geschrieben.

Ich war nicht voll wach dabei, ich hab das jetzt weitergeschrieben, weitergeschrieben, weitergeschrieben und dann schau ich mir das an, das wollte ich ja gar nicht so, oder kommt mir jetzt komisch vor. Das kann einem durchaus passieren. Und bei einem Künstler überhaupt, wenn er malt ein Bild oder was, der hat ja nicht vorher alles im Kopf schon, was dann auf die Leinwand kommt.

Es passiert. Es passiert. Wenn es ein wirklicher Künstler ist, passiert es.

Das Entscheidendste ist das, was er nicht vorher denken kann. Er kann sich sagen, ich will dieses Gebäude malen. Ja, dann kann ich sagen, ich will es ja so fotorealistisch malen, dann bin ich halt ziemlich knapp an dem, was draußen ist.

Aber wenn ich als Künstler male, als expressionistischer Künstler oder sonst was, dann passieren die entscheidenden Sachen im Moment des Tuns. Das nächste Wichtige, dieses Bewusstsein, dieses Weitebewusstsein, da gibt es auch nicht diese Trennung zwischen Denken, Fühlen und Wollen. Das ist absolute Einheit.

Der Wille als solcher ist intelligent und braucht es nicht explizit noch wissen. Wir sind ja deswegen mit dem Denken so ungeschickt, so botchert auf Wienerisch, weil wir immer vorher denken und dann nach dem tun. Jetzt habe ich es ausgedacht, ich habe einen Plan gemacht und jetzt tue ich es.

Und das ist eigentlich das ungeschickte Tun. Nicht, dass wir das nicht brauchen. In der Technik bewährt sich das recht gut und in vielen Lebensbereichen.

Aber gerade dort, wo es zum Beispiel ums Geige spielen geht, ums Malen geht. Wenn ich jetzt bei jedem Pinsel spreche, denkst du, muss ich ihn jetzt so machen oder so machen. Dann wird das niemals ein Kunstwerk werden.

Das wird irgendwas zusammengestoppeltes. Sondern es ist, ja ich habe eine Plane wie das und das malen, aber dann fange ich an und dann fängt es an zu fließen irgendwann. Genauso wie das Spiel sich eigentlich selber zu spielen beginnt.

Das ist dann das großartige, wenn sich es eigentlich spielt. Und ich bin dabei und erlebe die Musik, aber dann ist mein Bewusstsein überhaupt nicht mit dem Tun und mit irgendwas nachdenken, wie soll ich tun. Weil es passiert und ich spüre es und erlebe es mit und tauche dadurch gerade erst im Tun des Spielens, des Sprechens, des Malens in die Geheimnisse dessen ein, was ich male.

Weil zugleich, wenn ich ganz loslassen kann mein Eigendenken, dann fängt man an, das was zu erzählen. Und zwar aber im Moment des Tuns. Jede Tätigkeit erzählt mir sofort auch, was sie bedeutet.

Was bedeutet der Stuhl? Was sagt mir der? Ich meine, das ist jetzt, dass das so ganz voll und ganz funktioniert, ist ein herres Ziel. Also das ist wahnsinnig schwer, aber doch ein Künstler weiß zumindest, ja das passt jetzt. Und das weiß er ganz präzise.

Und er weiß er ganz präzise, wenn es nicht passt, dann hat es eben noch nicht ganz funktioniert, dann ist der Strich einfach aus welchen Gründen auch immer nicht richtig. Es ist nicht Ausdruck dessen, was da hereinkommt bei mir, mit dem ich intuitiv verbunden bin. Und beim Medium ist es eben so, dass es eben intuitiv verbunden ist, zum Beispiel mit so einem zukünftigen Ereignis.

Wobei man deutlich sagen muss, die Zukunft hat viele Möglichkeiten offen. Nichts, was einem da entgegenkommt, muss so sich realisieren. Also wenn man sagt, das Medium erlebt die Zukunft, dann erlebt sie dieses ganze Spektrum an Möglichkeiten, die da sind.

Und fließt auf dem Strom, also der, von dem sich etwas verwirklichen wird. Hunderttausend andere Sachen liegen eben nicht im Bereich des Möglichen, liegen nicht in der Entwicklung drinnen. Es ist eben nicht willkürlich alles möglich, aber es ist ein breiter Strom möglich.

Und der bedingt ist, mitbedingt ist durch das, was in der Vergangenheit passiert ist. Also die Möglichkeiten der Zukunft hängen irgendwo an, das ist jetzt wieder unsere Perspektive, die zeitliche Perspektive des herausgerissenen Menschen hängt mit dem zusammen, was in der Vergangenheit war. Das engt die Möglichkeiten der Zukunft ein, was uns entgegenkommt.

Es ist nicht mehr ein weißes Blatt sozusagen, wo alles möglich ist. Man könnte auch sagen ein absolut gefülltes Blatt, das ist dasselbe. Ich kann keinen Unterschied mehr erkennen, weil es ist alles möglich.

Das ist der erste Moment der Weltschöpfung, wo noch nichts passiert ist, also was gerade erst beginnt, kommt aus der Zukunft. Die absolute Fülle oder die absolute Leere entgegen. Es ist ganz gleich, weil es ist nichts unterscheidbar.

Nichts wahrscheinlicher, nichts unwahrscheinlicher, sondern alles offen. Je mehr, jetzt wieder aus unserer Perspektive, Vergangenheit wir abgelegt haben, umso mehr wird die Zukunft, die Möglichkeiten der Zukunft, sagen wir mal eingeengt in gewisser Weise oder in eine bestimmte Richtung gelegt. Und vieles scheidet aus.

Und Einzelnes wird vielleicht besonders reich dadurch. Und ein Medium navigiert namentlich durch die Zeit, aber nicht bewusst. Es passiert halt einfach, wenn ein Mensch aus Natur und Lage dazu bereit ist für so etwas.

Dann passiert das. Und dann kann er relativ gut navigieren in die Richtung, die kommt. Besser oder schlechter, aber es heißt ja wie gesagt nie, dass es genauso passieren muss.

Aber es kann, wenn es ein gutes Medium ist, durchaus etwas ziemlich Wichtiges vorausnehmen. Allerdings diese Fähigkeiten hören immer mehr auf die alten Fähigkeiten. Dafür werden, aber das wird jetzt die letzte Stufe sein, dass sie auf neue, ganz bewusste Art wieder auftauchen.

Also das heißt, dieser älteste Zustand, dieser mediale Zustand, dann ganz mit Bewusstsein in unserem Sinn verfolgt. Das alte ist auch ein Bewusstseinszustand, aber für uns eigentlich ein unterunterbewusster Zustand. Aber das einmal ins Bewusstsein zu heben, das heißt das Bewusstsein des festen Stoffes eigentlich.

Oder des physischen überhaupt, das muss nicht der feste Stoff sein, das geht schon für das Wärmeelement sogar. Der alte Saturn, der nur als Wärmebestand hatte, diesen Bewusstseinszustand, der wurde dort geboren kann man sagen. Und dass dieser Bewusstseinszustand herrschte damals, heißt, dass das Ganze schon damals eben so eine Einheit war, die als Ganzes sich entwickelt und wo alles mit allem verbunden ist.

Und vor allem zeitlich verbunden ist alles mit allem. Das heißt, in gewisser Weise ist da das Ende dieser sieben kosmischen Zustände in gewisser Weise auch schon drinnen. Allerdings mit so einem reichen Möglichkeitsfeld noch, das dann von kosmischer Verkörperung zur kosmischer Verkörperung immer mehr eingeengt wird.

Und dann ein immer schmalerer Teil sich immer größer ausfaltet, so könnte man es auch sagen. Es ist so schwer, das in Bilder und Worte zu gleiten. Aber ich möchte euch einfach ein bisschen irgendwie nahe bringen, wie anders das Bewusstsein sein kann als das, was wir heute haben.

Und dass wir alle als Menschen erstens einmal durchgegangen sind durch das, dass wir es in der Tiefe noch drinnen haben. Und der Weg für die Zukunft ist der, diese alten Bewusstseinszustände in neuer Form zu fassen, aber eben jetzt mit Begleitung des vollen Ich-Bewusstseins. Aber ohne dass dieses Ich-Bewusstsein dann so ein Gegenstandsbewusstsein sein muss, wie wir es heute haben.

Sondern es ist ein Sich wieder, letztlich zielt es darauf hin, ein Sich-Eins-Fühlen mit der ganzen Welt. Das wird, wenn sich die Menschheit gut entwickelt, wenn wir das schaffen, dass wir dieses Bewusstsein am Ende unserer ganzen kosmischen Entwicklungskette haben. Am siebenten kosmischen Entwicklungszustand, den Steiner den Vulkanzustand nennt.

Vulkanzustand, weil es wieder ein reiner Wärmezustand sein wird. Und wieder einer sein wird, mit diesem Urbewusstsein, mit diesem allumfassenden Bewusstsein verbunden ist. Aber, wenn ich es paradox ausdrücken will, mit einem bewussten Bewusstsein, verzeiht mir die Verdopplung.

Also nicht nur sozusagen mitzuleben, das Ganze und sich selbst danach willentlich in den Handlungen zu gestalten, sondern auch zu wissen davon. Zugleich, unmittelbar im Tun. Und im Denken können wir das ganz stark, ich meine beim Denken müssen wir es eigentlich, selbst bei unserem Verstandesdenken, wenn wir uns wirklich einen Begriff bilden, einen neuen Begriff bilden, ich kann nicht vorher nachdenken, wie der Begriff sein soll.

Ich muss ihn, entweder denke ich ihn, dann ist er da und dann, also ich muss ihn erst schaffen, damit er überhaupt da ist. Weil ich kann mir nicht vorher ausdenken, wie werde ich jetzt in der nächsten Sekunde den Begriff denken. Ich muss ihn einfach denken.

Also im wirklichen Denken, wenn ich nicht nur Begriffe aus der Erinnerung abrufe, die ich halt irgendwann einmal gelernt habe und vielleicht in Wahrheit unverstanden gelernt habe, aber ich habe sie halt gebrauchen, zu gebrauchen gelernt. Aber wenn ich wirklich aktiv jetzt drinnen bin, jetzt in dem Moment einen Begriff zu bilden, lebendig zu bilden und wach dabei zu sein, dann ist Denken und Tun eines. Es ist halt ein rein geistiges Tun, es ist kein äußeres Tun, aber im Denken selbst machen wir das immer.

Da gibt es keine Trennung von Denken und Tun. Denken ist ein geistiges Tun. Denkt einmal darüber nach, ich kann nicht vordenken, was ich nachher denken soll.

Irgendwo muss ich anfangen, zu denken einfach. Ich kann mich nachher erinnern, das was ich vorher gedacht habe und dann sprudelt es halt raus in Worten oder was. Aber dann denke ich es eigentlich nicht, dann habe ich es schon vorher gedacht.

Denkt einmal darüber nach. In Wahrheit ist das daher ein ganz kreativer Prozess. Das heißt, wir sind im Denken immer kreativ, wenn wir wirklich denken.

Wenn wir nicht nur fertige Begriffe aneinander reihen. Das ist noch nicht wirklich. Ich denke, wir verwechseln halt oft das, was wir heute noch großteils machen, dass wir Begriffe, die wir aus der Vergangenheit mitschleppen, halt in geeigneter Weise miteinander kombinieren und aneinander reihen und sagen, so jetzt habe ich das logisch alles in eine logische Kette gebracht.

Aber im schlimmsten Fall denke ich dabei überhaupt nicht, sondern habe einmal gedacht oder ein anderer hat für mich gedacht und ich habe das übernommen und jetzt setze es zusammen. Aber das ist nicht wirkliches Denken. Wirkliches Denken ist im Grunde aus dem Nichts heraus immer wieder den Begriff zu schaffen.

Wenn es derselbe Begriff ist, den ich vor zehn Sekunden gehabt habe, wenn ich jetzt wieder zu ihm hingehe, muss ich ihn neu schaffen. Weil dann bin ich im wirklichen Denken drin. Sonst habe ich ihn nur aufbewahrt in meinem Bewusstsein.

Jetzt tauchen plötzlich alle Dinge drauf. Alles wieder gut. Und beim Medium ist es eben auch so, es spricht einfach unmittelbar ohne sich vorher was dabei zu denken, ohne sich nachher was dabei zu denken, ohne sich zu erinnern daran.

Das Medium weiß nichts mehr davon. Wie das bei der Theodorer ist, ist sicher nicht ganz extrem so. Es gibt halt da verschiedenste Nuancierungen.

Der Extremfall ist halt, dass gar kein Bewusstsein dabei ist. Es gibt also alle möglichen Zwischenstufen. Ja und der Punkt ist, je mehr ich mich noch dieser alten Kräfte bediene, umso weniger wach bin ich dabei.

Je mehr es mir gelingt, diese alten Zustände zu verwandeln in neue, wo ich mit dem vollen Wachbewusstsein dabei bin, umso mehr geht es in die Zukunft. In das sogenannte neue Hellsehen hinein. Also das heißt im Grunde die Schau, die die Theodorer da hat, würde in unserer Zeit nur dann da sein, wenn ich voll bewusst dabei bin während des Erlebens.

Und das heißt voll bewusst in die Zukunft schaue. Voll bewusst und dabei bin. Und das macht für die Zuhörer natürlich, die wenn sie spricht, macht es wenig Unterschied.

Sie hören halt was sie sagt, aber für sie selber macht es einen großen Unterschied. Und der große Unterschied ist nämlich der, nur wenn ich mit meinem wachen Ich-Bewusstsein dabei bin, kann ich beurteilen, ob das in die richtige Richtung geht oder nicht. Weil gerade wenn ich sowas von der Zukunft herein hole, also zukünftige Entwicklungsrichtungen, na ja da spucken ja halt auch über alte Widersacher hinein, um uns vielleicht was aus einer falschen Richtung entgegen zu bringen.

Weil Möglichkeiten gibt es da viele und es gibt halt auch die Möglichkeiten, die letztlich in den Abgrund irgendwo führen. Und der Weg wird ja vielleicht nicht so weit geschildert, dass man bis zu dem Abgrund sieht. Das sind ein paar Hügel davor, bevor der Abgrund kommt.

Und davor schaut die Landschaft schön paradiesisch aus. Also das heißt, das Medium selber kann niemals beurteilen, welche Impulse da drinnen liegen. Sind die von der richtigen Entwicklungsrichtung, das heißt die, die mit der Entwicklung, der weiteren Entwicklung des freien Ichs und eben mit dieser Christusentwicklung übereinstimmen oder kommt es aus der luziferischen Richtung, kommt es aus der arämanischen Richtung oder was bis zu den Wesenheiten hinter Sorat letztlich dahinter.

Weil da wird es in eine ganz andere Richtung abbiegen, die aber auch im Bereich des Möglichen irgendwo liegt. Und das Medium im alten Sinn weiß weder im Moment ihres medialen Zustandes noch nachher etwas davon, ob das richtig ist oder nicht. Kann es nicht beurteilen, überhaupt nicht.

Es kommt sozusagen an mich heran und so gebe ich, so spucke ich es aus sozusagen. So sage ich es weiter. Ende.

Mehr kann man nicht dazu sagen. Und da gehört also ein hoher Entwicklungsgrad dazu, bis zu diesem tiefen Erleben. Und das ist das Einzige eigentlich, wo ich die Zukunft wirklich so Entwicklungslinien vorhersehen kann in gewisser Weise.

Oder in gesünderer Weise, die moderne Art ist auch weniger zu prophezeien, was kommen wird, einfach so, sondern vor allem Impulse zu geben, dass sich das richtig entwickelt. Es ist nur ein Unterschied. Das klingt für uns halt dann so, ah, das ist spannend.

Der weiß was, was in zehn Jahren passieren wird. Toll. Und das ist wirklich eingetroffen.

Meistens biegt man es sich dann eh so hin, weil es ist halt in Wahrheit ungefähr so eingetroffen, weil es halt doch ein paar Möglichkeiten gibt. Und es steht eben noch nicht fest, was sich dann wirklich realisiert, aber halt ein gutes Medium trifft halt einen relativ engen Bereich davon. Aber meistens die Menschen, die es hören, tun ja übrig.

Ja, ja, wenn ich dann sowas glaubt, dann, ja klar, genau so hat es es prophezeit. Genau so. Und das kann oft sehr weit daneben liegen.

Und also das Spektrum kann sehr breit gefasst werden. Weil die Qualität ihrer Aussage hängt natürlich auch davon zusammen, wie weit ist das Feld, das sie fokussieren kann oder wie eng ist es. Und also beurteilen kann man es nur, wenn man dieses Bewusstsein hat.

Das heißt, für die Theodorer ein sehr weiter Weg dort hinzukommen. Und die Gefahr ist halt dann sehr groß, dass da Wirkungen der Widersacherkräfte hineinkommen und mit der Rolle spielen. Und zwar jetzt nicht in diese Schilderung, die wir das letzte Mal gehört haben, also wo ich es gelesen habe, noch einmal, das zweite Mal schon, also diese Christuserscheinung, diese Schilder.

Die ist eigentlich ganz, ganz rein, weil sie in ihrem Wesen ein sehr reiner Mensch ist und also weitgehend von diesen Widersacherkräften unbelastet ist, zunächst einmal. Aber ich habe euch schon angedeutet, das letzte Mal, die Problematik tritt auf durch eine andere Person, die beteiligt ist, die in einer unrechtmäßigen Weise eine Verbindung zu der Theodorer sucht. Und das kann dann eben so weit gehen, das habe ich auch das letzte Mal erwähnt, dass das eigentlich ja schon im Grunde in die schwarzmagische Richtung führt, ohne dass das jetzt bewusst von der Person gewollt ist, ohne dass das jetzt so definitiv im Mysteriendrama ausgesprochen wird.

Ich muss dazu sagen, auch noch ohne, dass es jetzt die ärgste Form der schwarzen Magie ist. Es ist eine anfängliche Form der schwarzen Magie und eine, die sehr, sehr verbreitet ist, in Wahrheit aber die letztlich dazu führt, dass geistige Kräfte hereingeholt werden und in die falsche Richtung gehen. Also so, dass die Widersacher was davon profitieren.

Und ich möchte euch da ein bisschen was dazu lesen auch. Also es geht darum, die Theodorer und es geht darum, um den Protagonisten, den Hauptprotagonisten der Mysteriendrama, den Johannes Thomasius. Johannes Thomasius ist Künstler, Maler eigentlich, ist aber da im dritten Drama, zeigt er sich, dass er ja so etwas, ja ja, Wissenschaftler, oder sagen wir besser, Verkünder einer modernen Geisteswissenschaft geworden ist.

Er hat sehr, sehr viele Erkenntnisse geschafft und er möchte also eigentlich Geisteswissenschaft, also das Wissen vom Geistigen, in allgemein verständlicher Form in die Welt hineintragen. Und das dritte Drama beginnt im Grunde auch so, dass ein ganzer Kreis von Menschen versammelt ist, also so ein Rosenkreuz, ein Kreis, wenn man so will, die sogar noch Menschen von außen eingeladen haben, dazuzukommen, weil es ist Zeit, also dieses Wissen, das man jetzt in dem engeren Zirkel gepflegt hat, bis jetzt, das zu teilen mit den Menschen draußen. Und zwar, weswegen ist es möglich? Weil der Johannes Thomasius ein Buch geschrieben hat, das eben diese geisteswissenschaftlichen Wahrheiten in allgemein verständlicher Form formuliert hat und das konnten diese Leute des Zirkels selber bis jetzt noch nicht.

Aber jetzt ist also die Möglichkeit gegeben, das also an die Öffentlichkeit zu bringen, in gewisser Weise, zunächst einmal als ausgewählte Menschen, die sich dort versammeln. Und der Punkt ist nur der, alle warten dann schon auf den Johannes Thomasius und er verspätet sich. Er verspätet sich ziemlich, weil er ein Erlebnis hatte auf dem Weg, ein geistiges Erlebnis hatte auf dem Weg und dieses geistige Erlebnis führt dahin, dass ihm klar wird, dass alles das, was er geschrieben hat, sehr wohl von den Widersachern verfälscht ist und namentlich vom Herrn Ahriman verfälscht ist.

Dass da also ganz stark ahrimanisches Zeug drinnen steht und dass natürlich er das Buch zurückziehen will damit und noch mehr. Er kommt also verspätet und er macht jetzt diesen Führern, dieses Ordens, Rosenkreuzerorden oder wie man ihn mal nennen will, einen bitteren Vorwurf, dass er sagt, ihr habt das nicht erkannt. Ihr habt mein Werk gefördert, ihr habt es an die Öffentlichkeit gebracht.

Von euch, den wir annehmen, sollte ihr seid geistig so weit fortgeschritten, dass ihr beurteilen könnt, was da hereinkommt und ihr habt es nicht richtig beurteilt. Ihr habt nicht erkannt, dass da die Handschrift Ahrimans eigentlich drinnen ist. Und ihr seid es eigentlich im Grunde nicht mehr wert, diesen Orden zu führen.

Also das ist schon der erste ziemliche Niederschlag da drinnen. Und das nächste Problem ist natürlich, dass der Thomasius selber jetzt sich im Griff der Widersacher fühlt. Er hat sich so sicher gefühlt, dass er eigentlich auf einem guten Weg ist und jetzt ist das alles in Frage gestellt, alles ins Schwanken gebracht.

Und natürlich die Menschen, die ihn begleiten, geistig begleiten, also das ist namentlich die Maria, die wir im ersten Drama schon kennengelernt haben. Also das ist jene Frau, die in deren Haus oder die zumindest die Hüterin des Hauses ist, wo dieser Vortrag gehalten wurde, wo dann die Menschen aus dem Vortragssaal kommen und wo dann auch diese Szene passiert, wo die Theodora ihre Schau hat, nachdem vorher alle Menschen aus ihrem Leben erzählt haben. Und dann kommt halt diese Schau irgendwo.

Also das ist diese Maria und diese Maria ist die, könnte man sagen, fortgeschrittenste Geistesschülerin des Benediktus, der selber diesen Vortrag gehalten hat. Das war also der Vortragende. Und namentlich Maria und Benediktus sind halt jetzt besorgt, also wie wird es mit dem Johannes Thomasius weitergehen, weil der ist natürlich jetzt in einer totalen Krise irgendwo und eben irgendwo in den Fängern der Widersacher und die wollen ihn natürlich nicht auslassen.

Und so ist im zweiten Bild des dritten Dramas jetzt, also das heißt nachdem der Johannes Thomasius da in diesen Zirkel gekommen ist und gesagt hat alles schlecht und ihr seid es nicht wert, das weiterzumachen, wer hat es nicht erkannt, was da wirklich los ist. Jetzt spielt sich das im zweiten Bild in der geistigen Welt im Grunde ab. Nein, im dritten Bild.

Im zweiten Bild beginnt es schon sich vorzubereiten, aber im dritten Bild dann sehr stark in der geistigen Welt. Maria, Benediktus in der geistigen Welt und dann Luzifer auch. Luzifer, der sich zeigt oder zudem die beiden, Benediktus und Maria, den Zugang suchen.

Also man muss sich das alles natürlich als rein geistiges Erlebnis vorstellen, ist daher schwer auf der Bühne darzustellen und in Worte zu fassen, wahnsinnig schwer. Aber wie soll man es sonst vermitteln? Es ist eigentlich, müsste man da jetzt schweigen und sich in dieses Erlebnis hineinversetzen. Im Grunde würde, wenn man sich versetzt in die Seelenstimmung, die da jetzt passiert ist, zwischen Thomasius und diesen Leuten, dieses Rosenkreuzer Ordens und dann der Benediktus und die Maria dazu, was die dazu erleben, dann würde sich eigentlich das folgende direkt daraus ergeben, aus der seelischen Erschütterung.

Aber der Steiner hat es uns ein bisschen leichter gemacht, indem er das auch in Worte gefasst hat. Aber dazu muss man sagen, die Worte, die da drinnen stehen, sind auch nur der Wegweiser, wohin es führt. Das eigentliche Erlebnis in der geistigen Welt muss man letztlich selber suchen.

Aber man hat ein paar Gründen dazu, die an dort hinweisen. Also das heißt, man darf bei den mysteriösen Texten, namentlich bei den Szenen, die in der geistigen Welt spielen, also die rein geistige Erlebnisse wiedergeben, niemals denken mit dem Text, der jetzt da drinnen steht, habe ich es schon. Das ist nur das Werkzeug, um zu Erlebnissen zu kommen, um die es eigentlich geht.

Also sie sind so wie die Hinweistafeln, im Grunde. Also das heißt, mit dem Verstand den Kopf zu zerbrechen, was ist denn da gemeint, ist völlig sinnlos. Ist mit Sicherheit der Weg, der zu immer mehr Missverständnissen führt.

Ich muss den Text hernehmen, ich kann ihn sprechen, immer wieder sprechen, am besten ich lerne ihn einfach und spreche ihn und spreche ihn und warte, was passiert dabei. Bis ich sozusagen in intuitivem Einklang komme mit der Quelle, aus der der Text gespeist ist. Dann wird der Text, der in Worte gefasst ist, in Wahrheit unwichtig und das, aus dem der Text geflossen ist, tritt hervor vor das Bewusstsein.

Und das macht den Text auch für den Sprecher in Wahrheit erst verständlich. Ich habe das, glaube ich, eh schon erzählt, wie wir begonnen haben, die Mysteriendramen einzustudieren. Am Anfang hat man meistens sehr deutlich gemerkt, okay, ich habe den Text gelernt, aber man hat nicht wirklich den Eindruck, dass man selber weiß, dass er selber weiß, was er da erzählt.

Zumindest so immer in einzelnen Dingen natürlich zwischendurch kann man sagen, die eh klar sind, aber es sind gerade die entscheidenden Punkte, wo man sagt, ja, es ist jetzt brav der Text gesagt, aber am Sinne ergibt es jetzt nicht wirklich. Und das Spannende ist, nach einer Zeit, nach öfteren Proben, öfteren immer wieder Sprechen des Textes, auf einmal ist völlige Klarheit. Ganz interessant.

Und die entsteht nicht daraus. Am allerwenigsten daraus, dass man jetzt sitzt und lachet, wichs, was meint der Steiner da damit. Einfaches Sprechen lassen.

Es liegt in der Sprache drinnen, aber im Fließen der Laute, der Rhythmen, die drinnen sind, in dem liegt es drinnen. Das offenbart es einem eigentlich. Ja, jetzt ist die Szene in der geistigen Welt, dieses Erlebnis.

Also Maria, Benediktus und Luzifer und es geht jetzt sozusagen der Kampf um die Seele des Thomasius, könnte man sagen. Das Erringern darum. Und schließlich erscheint wirklich eben der Thomasius auch in diesem Erleben, also in diesem geistigen Erleben.

Aber er erscheint nicht allein, sondern auch der Doppelgänger des Johannes Thomasius. Das heißt, die Teile in ihm, die Seiten in ihm, die halt noch nicht so ganz in Ordnung sind. Das heißt, die Verfehlungen, die er mit sich schleppt, die Irrtümer, die er mit sich schleppt, die drinnen sind.

Und dabei kommt also sehr, sehr deutlich heraus, auch schon ein Teil der Problematik. Dieser Doppelgänger, im Mysterium der Armer ist es halt so, dass er auch spricht und er erzählt halt, dass er den ich jetzt schon lange, lange Zeit den Johannes Thomasius begleiten konnte und eben auch viel gelernt hat von ihm, der Doppelgänger. Und gelernt hat vor allem dadurch, dass ihm der Johannes Thomasius sein Denken, man könnte sagen, geradezu wissenschaftlich weiterentwickelt hat.

Er wurde nämlich dann statt Maler, ist er schon auch geblieben, aber vor allem wurde er Schüler des Professor Kapesius, des Historikers Professor Kapesius. Und er hat in sehr klaren Gedankenformen gelernt, also die Entwicklung der Menschheit sozusagen zu verfolgen, das in klare Begriffe zu fassen, dass es sich ein klares wissenschaftliches Denken angeeignet wäre, wenn der vorher sehr viel mehr aus der Emotion, aus dem Gemüt heraus seine Malereien gemacht hat, auch aus einem übersinnlichen Erleben bereits, aber ohne dieser Klarheit drinnen. Und diese Klarheit hat er jetzt gewonnen und der Doppelgänger selber sagt, wie viel er gewonnen hat dadurch, weil gerade dadurch diese unbeherrschten Triebe und Leidenschaften und was ihn halt so in der Tiefe der Seele bewegt hat.

Gerade der Doppelgänger hat in einem früheren Drama ja dem Thomasius selber vorgeworfen, du deine Beziehung, deine Freundschaft zu Maria, von der du immer sagst, dass die so geistig ist oder was, das ist pure Leidenschaft, nichts anderes. Und das halt so mit Herrensachen lügst du eigentlich was vor, in Wahrheit ist es pure Leidenschaft, Ende und nichts anderes und da wird nicht vom Geistigen. Und was du für geistige Erlebnisse hältst, ist einfach deine Leidenschaft in schöne Bilder gebracht im Grunde, nichts mehr.

Ich meine, damit ist ja nichts gegen eine leidenschaftliche Beziehung gesagt, aber wenn man das jetzt einfach umlegt in ein geistiges Erlebnis, das über die Weltentwicklung Auskunft geben soll, dann ist man halt ziemlich auf dem Holzweg. Und das waren natürlich insbesondere Einflüsterungen von Lucifer, die diese Leidenschaft immer wieder angestachelt haben. Ja, mit einer gewissen Notwendigkeit, weil der Lucifer gibt dann erstens ein starkes Selbstgefühl, das braucht man aber um Selbstbewusstsein und Ich-Bewusstsein zu entwickeln, ohne dem geht es nicht, weil es soll ja ein neuer Weg eingeschlagen werden, nicht mit den alten, sag ich einmal hellsichtigen Instinkten, sondern ein ganz bewusster Weg.

Aber dann muss ich mich selber spüren und dann muss ich auch durch die Leidenschaften durchgehen. Und gerade die scharfen Bewusstsein, Leidenschaft ist ja so ein schönes Wort, weil das Wort Leiden auch drinnen steckt. Es ist einerseits etwas unheimlich Beseeligendes oder es ist ein tolles Erlebnis, wenn man in etwas Leidenschaftlichem drinnen steht, leidenschaftliche Liebe.

Es ist aber trotzdem wieder etwas anderes als geistige Liebe, es kann sich eins mit dem anderen verbinden, alles. Aber jedenfalls da in der Beziehung zu Maria, zwischen Thomasius und Maria, also von Seiten Thomasius ist es ein bisschen am schrägen Weg. Und das eben durch den Einfluss Lucifers.

Und das ist Johannes deutlich geworden, er hatte eben so eine Begegnung mit dem Doppelgänger und der hat ihm das sozusagen entgegengeschleudert. Also Doppelgänger-Erlebnis heißt im Grunde nichts anderes, ich sehe diese Teile in mir, die nicht in Ordnung sind. Ich kann mich denen gegenüberstellen in gewisser Weise.

Es ist ein Erwachungsprozess, ein Bewusstseinsprozess. Und jetzt aber da im dritten Drama erzählt der Doppelgänger wie viel er gewonnen hat dadurch, dass dieser Johannes Thomasius sich wissenschaftlich weitergebildet hat, diese Klarheit des Denkens und das hat auch mich, den Doppelgänger, verwandelt. Also er sagt, was aus der Reinheit seines Denkens strömte, er goss sich auch in mich.

Ich ward verwandelt. Ich fühle seine Reinheit auch in mir. Er hat mich nicht zu fürchten, wenn er jetzt sich zu Maria hingezogen fühlt.

Das heißt jetzt ist es eine Beziehung wie sie passt, sozusagen, wo das Geistige mit dem Anderen in Einklang ist und der Doppelgänger sehr keck spricht da jetzt den Lucifer an und sagt, ich fordere ihn zurück in dieser Stunde. Er wird mein Wesen jetzt erleben können, wenn du auch nicht den Sinn davon bestimmst, du Lucifer nämlich. Und der Lucifer, ja wir müssen es halt so menschlich ausdrücken, in den Drama geht es nicht anders, sagt, es ist ein Streben gut, doch kann ich nicht, wie du es wünschst, dich gewähren lassen.

Nein, nein, das geht nicht. Dann gebe ich dich an Johannes wieder im gleichen Wesen wie vor Jahren schon, du dich gezeigt vor seinem selben Sinn. Er würde gegenwärtig seine Liebe dem Denken nur und kalt dem Wissen schenken.

Das geht jetzt auch nicht. Er würde jetzt nur mehr Enthusiasmus, Leidenschaft haben für das Denken, für das reine Denken von mir aus, aber das genügt mir nicht. Das ist zu selbstlos.

Der würde zu sehr zerflattern in der Welt draußen. Der braucht noch was von meinen Kräften. Und alles warme Eigensein würde in ihm unfühlend Wesensleer wie Tod erscheinen.

Alles Eigenwesen. Der soll nicht jetzt sich selbst ganz verlieren dabei. Da muss ich sorgen dafür, ich Lucifer.

Du musst dich noch stärker spüren, noch stärker. Und das heißt, es entsteht wieder ein Gefahrenmoment. Es entsteht ein Gefahrenmoment und tatsächlich schafft es der Lucifer da was zu drehen, den Johannes zu beeinflussen.

Oder Johannes und Doppelgänger beide, die ja eigentlich eins sind zu beeinflussen. Es stimmt schon, die Beziehung zu Maria ist jetzt völlig auf der richtigen Schiene. Das passt eigentlich alles total.

Und es wird auch nicht mehr gelingen, dass er jetzt eine verkehrte Leidenschaft für die Maria weckt, die in der Art dem nicht passen würde. Aber dann muss halt wer anderer her. Na wie es im Leben spielt, soll ja vorkommen, dass Leidenschaften wechseln.

Und da geht es jetzt am aller unglücklichsten im Grunde, weil jetzt diese leidenschaftliche Beziehung zur Theodora gesucht wird. Dazu muss man erstens dazu sagen, die Theodora ist seit sieben Jahren verheiratet mit Dr. Strada. Also es ist äußerlich im konventionellen Sinn ein bisschen eine problematische Geschichte, die da passiert.

Aber es ist vor allem, und das ist das schwerwiegendere zunächst noch, es ist geistig höchst problematisch, weil ja die Theodora im Prinzip über alte Fähigkeiten verfügt, die sie Gott sei Dank, und das ist ein Zeichen der Weiterentwicklung, durch die Beziehung mit Strada verloren hat. Und es ist ganz was wichtiges, die neuen Fähigkeiten können nur erworben werden, wenn ich die alten verliere. Und zwar wirklich radikal verliere.

Das heißt, wir müssen alle froh sein, wenn wir nichts mehr haben von den alten. Ich meine, wenn wir es noch haben, ist es auch gut, dann passt es halt noch. Aber es wird der Zeitpunkt kommen, wo wir sie verlieren, dann gehen wir durch einen Nullpunkt durch und dann können wir sie auf neue Art erwerben.

Und um das nur zu sagen, dass nicht jemand glaubt, der vielleicht noch irgendwo selber was von alten Fähigkeiten hat, dass das was Schlechtes grundsätzlich wäre. Das ist sogar ganz wichtig. Ich meine, wenn wir alle jetzt auf dem Niveau wären wie viele Menschen heute, dass sie ganz nur beim Gegenstandsbewusstsein sind und wirklich nur mehr den Glauben haben, meine Seele, meine Seele weiß ich nicht, aber ich bin da drin irgendwo.

Und die Welt ist da draußen. Also das Durchschnittsbewusstsein, was wir heute haben. Und sonstige Erlebnisse, ja träumen tu ich hier und da ein bisschen was, das geht noch, aber so dass aus dem Traum mehr wird als ein geistiges Erlebnis, nichts mehr.

Wenn wir nur diese Menschen hätten, dann wird auch der Fortschritt nicht passieren. Also gerade in der Begegnung von Menschen mit alten Kräften noch und andere Menschen, die die Neuen zwar noch nicht haben, aber aus tiefstem Herzen suchen, das kann sehr furchtbar sein. Und darum wieder so interessant, dass gerade im ersten Drama, gleich im ersten Bild, im ersten eigentlichen Bild nach dem Vorspiel, gleich so ein altes Hälseln auftritt.

Das ist systematisch drinnen. Das hat System. Mit Sicherheit nicht, dass sich der Steiner das so jetzt vorher ausgetüftelt hat.

Ich meine, er ist ausgegangen vom Gottesmärchen, das er eigentlich dramatisieren wollte und aus den Bildern, die im Gottesmärchen drinnen sind, die Figuren entstanden letztlich. Und das ist schließlich ganz was anderes geworden als das Märchen, aber es schöpft aus genau derselben Quelle heraus. Aber es ist eigenständig geworden.

Aber niemals ausgedacht, sondern im Tun, im Schreiben. Steiner hat deutlich gesagt, ich wusste nicht, was am nächsten Tag kommen wird. Wäre es von Tag zu Tag, wäre es besser von Nacht zu Nacht geschrieben.

Und er hat nie gewusst, was kommen wird am nächsten Tag. Es gibt einen groben Rahmen vielleicht, wo es hingeht. Sicher zeichnet sich irgendwas ab, so wie wir heute eben gesagt haben, die Möglichkeiten engern sich ein in eine bestimmte Richtung.

Das ja, aber die Details ergeben sich unmittelbar im Schreiben. Also darf man sich auch nicht denken, der Steiner, jetzt ist der Gedanke gekommen und jetzt versuche ich das in Worte zu fassen. Das passiert gleichzeitig.

Aber voll bewusst. Also nicht mediales Schreiben. Aber es kommt Geistiges in das Schreiben hinein und es ist das volle Bewusstsein zugleich dabei.

Das ist eine ganz, ganz hohe Fähigkeit. Ja, ja, absolut, absolut. Und ja, also es wendet, wendet jetzt der Lucifer Schachtes mithilfe des Doppelgängers, den Thomasius so zu fassen, dass er jetzt in Leidenschaft entflammt für diese Theodorer.

Und da kann der Lucifer wieder mitwischen, weil er braucht halt auch diese sinnlichen Begierden irgendwo. Eben mit dieser, wie soll ich sagen, reinen Liebe, die jetzt den Thomasius mit der Maria verbindet, mit dem kann er nichts machen. Da hat er keinen Angriffspunkt.

Also er muss schauen, dass es eine blinde Leidenschaft wird, die Thomas etwas manipulieren. Und das wird aber dann sehr bald problematisch werden. Aber ich lese euch jetzt kurz noch vor, wie das da weitergeht in der Szene.

Also der Lucifer ruft die Theodorer herbei, bzw. sie kommt, erscheint und ihr ist dieses Erreichtes, Lucifer, ganz fremd. Wer ruft in Reiche mich, die mir so fremd? Ich liebe nur, wenn Götterwelten liebend sich meiner Seele offenbaren wollen und Wärme mir im Herzen seelig webt, die Geistesworte aus dem Innern lockt.

Das ist das, wie es die Theodorer erlebt. Das ist nichts Luziferisches, was bei ihr drinnen ist. Das klingt zwar so schön und salbungsvoll vielleicht ein bisschen, aber ist es nicht.

Das ist nichts Luziferisches. Es ist einfach, ihr Herz öffnet sich für das, was aus der regulären geistigen Welt ihr zuströmt. Und das fließt sozusagen durch ihr Inneres durch und sie spürt, sie wird jetzt in ein anderes geistiges Reich gerufen.

Und dort fühlt sie sich von Haus aus unwohl. Gleich unwohl. Und der Doppelgänger, der jetzt so siegesicher irgendwann und eigentlich von Luzifer den Thomasius zurückfordert, der soll jetzt wieder ganz frei von deinen Kräften werden.

Wir brauchen dich nicht mehr sozusagen. Das gerät jetzt ins Wanken. Und auch der Doppelgänger.

Oh, wie verwandlst du mein ganzes Sein. Du bist erschienen, nämlich die Theodorer und ich bin ein Wesen, das nur von dir erfüllt jetzt wirken kann. Johannes soll durch mich nun dir gehören.

Also ich bin ja der Doppelgänger. Johannes soll durch dich nun mir dir gehören. Er wird an dich die Liebe ferner wenden, die seinem Herzen für Maria einst so furchtsam und so glühend sich entrang.

Er sah vor Jahren dich, doch fühlte nicht, was damals schon in seinen Seelengründen an Liebeswärme sich geheim belebte. Es wird empor jetzt steigen und ihn ganz in seinem Wesen mit der Kraft erfüllen, die all sein Denken nur nach dir wird lenken. Also alles, was jetzt kommt... Du kannst mich bitten, einen Radiosender zu spielen oder mit dir.

Jetzt bitte, jetzt kommt er. Wie heißt das Serie, glaube ich, beim Apple? Das ist die künstliche Intelligenz, die nicht sehr intelligent ist, aber die halt... Ich habe zu laut geredet, glaube ich, dann schaltet es sich ein. Ich glaube, die braucht Hilfe.

Also er seht die Widersacherspucken rein. Da ist eigentlich der Lucifer drin, aber jetzt kommt der Ahrimann. Er steht schon halbtacht, ist schon halbtacht.

Also gut, jedenfalls der Thomasius wird jetzt erfüllt mit Begierde, sinnlicher Begierde, welcher Art auch immer, nach der Theodora, die eigentlich schicksalsmäßig einen ganz anderen Weg gehen sollte. Und die Theodora wird aber die Leitragende davon sein. Aber das will ich euch nicht mehr heute alles zu Gemüte bringen.

Das werden wir im 99. Vortrag machen. Und ich denke, wir werden es damit schaffen, dann diesen riesigen Exkurs, den ich seit vielen, vielen Vorträgen mache.

Wir haben kaum eine Zeile aus der Apokalypse gelesen und wenn war es eine Wiederholung von dem, was ich eh schon gelesen hatte. Wir stehen also noch immer im 16. Kapitel drinnen.

Und die große Auseinandersetzung steht uns bevor. Aber ich habe empfunden, es ist eine riesige Vorbereitung notwendig, um durch die durchzugehen. In guter Weise, sodass man wirklich versteht, um was es geht.

Und auch die Dramatik empfinden kann, die damit verbunden ist. Man kann halt alles lesen und sich denken, ja, ist eh schrecklich, was da ist. Aber vom Stockerl fahre ich auch nicht.

Da waren eh schon so viele schreckliche Dinge, so viel Ärger ist es auch nicht. Und es ist in Wahrheit um Längen Ärger. Und es ist das, was da jetzt passiert mit der Theodora und mit dem Johannes, das streift dann diese Sachen an.

Ganz leise, der Johannes Thomasius ist kein Schwarzmagier. Ein Schwarzmagier ist jemand, der das bewusst will. Er ist nur ganz einfach in den Fängern der Widersacher.

Er hat gemerkt, der Aremann war drinnen in seiner geisteswissenschaftlichen Arbeit. Er hat versucht, die Geisteswissenschaft allen Menschen zugänglich zu machen. Da hat der Aremann mitgewirkt, ganz stark.

Und jetzt kommt gleich zum Ausgleich, der Luzi fährt dazu. Nur es ist kein wirklicher Ausgleich, weil es herrscht das Gleichgewicht. Und es besteht also jetzt die riesige Gefahr, dass das alles ins Schlechtere gewendet wird.

Also dass das, was eigentlich geisteswissenschaftlicher Inhalt werden sollte, noch aremannischer wird. Und gespeist wird aber aus einer total luziferischen Quelle heraus. Also von totaler Leidenschaft.

Nämlich mit Leidenschaft ist hier gemeint etwas, was nur in Wahrheit das Selbstgefühl des Johannes stärkt und stärkt und stärkt. Das ist ja nicht wirklich Liebe zur Theodora. Sondern das ist Leidenschaft, in der er sich selbst stark fühlt.

Das ist Liebe und Leidenschaft im klassischen Sinn ist noch ganz was anderes. Leidenschaft im luziferischen Sinn heißt, ich spüre mich. Mir geht es so gut dabei.

Wenn ich mit dir zusammen bin, mir geht es so gut. Aber du bist mir eigentlich ganz wurscht. Du gehst vielleicht sogar um das alles.

Es gibt ja manchmal so Schicksalsverbindungen oder was, die sehr leidenschaftlich sein können, aber letztlich auch zerstörerisch für beide Seiten. Die gibt es ja durchaus auch. Also findet man ja auch in der Literatur viele Schilderungen von solchen Sachen.

Warum? Weil es interessant sind, weil da natürlich solche Dinge reinspielen. Das sind ganz alltägliche Dinge. Das passiert weltweit an allen Ecken und Enden passieren solche Sachen.

Weil geistig ist die Wirkung da, auch wenn keiner davon ein Schriftsteller für geisteswissenschaftliche Wahrheiten ist. Das muss es nicht sein, aber die Beziehung zwischen den Menschen gerät in ein schiefes Licht hinein. Also passt nicht zum Schicksalsgeschehen dazu.

Verhindert die Entwicklung wirklicher Liebe? Liebe hat auch was mit Leidenschaft natürlich zu tun, aber im richtigen Maße. Und so dass nicht das Geistige dadurch abgewendet wird. Gerade leidenschaftliche Liebe, also erotische Liebe, Sexualität und so.

Wenn sie ohne wirkliche Liebe, also der Beziehung von ich zu ich verbunden ist, sondern wenn sie im rein australischen stehen bleibt, kann was sehr Zerstörerisches haben. Und behindert auf jeden Fall die geistige Weiterentwicklung. Es ist immer die Frage, wer steht dahinter.

Steht dahinter der Lucifer, der das anheizt, dann geht es nur im Grunde um die eigene Lust dabei drinnen. Das sich selbst gut fühlen in dem Ganzen. Und in Wahrheit ist der andere nur ein Mittel zum Zweck.

Das kann wechselseitig sein. Jeder ist für den anderen das passende Werkzeug sozusagen, um sich stark zu erleben. Und das sollte in einem Verhältnis zwischen Menschen eigentlich nicht sein.

Das ist halt der Zukunftsweg. Deswegen kann trotzdem die Emotionalität und Leidenschaftlichkeit drinnen sein. Wenn eben das Geistige auch dabei ist.

Das ist sogar wichtig, weil wir müssen überhaupt für die Zukunft lernen, gerade mit diesen luciferischen Kräften. Und der Lucifer hat am stärksten den Einfluss auf das Australische in uns, auf das Leidenschaftliche, auf das Emotionale in uns. Und das ist eine riesige Kraftquelle, die wir lernen müssen, souverän aus unserem Ich zu führen und zu nützen.

Wir sind ja heute, auch das ist uns nicht bewusst, auch im Vergleich zum Beispiel gegenüber den Steinzeitmenschen oder sonst was, wir sind ja, jetzt sage ich es zuerst einmal wieder wienerisch, wir sind ja emotionale, leidenschaftliche Gräwegeln. Gräwegeln ist schwer zu übersetzen, aber hinfällige Wesen. Sicher hinfällige Wesen, die nur mehr ein letztes Futzern von dem haben, was einmal da war und was in neuer Form aber voll von der Kraft des Ichs getrunken wieder kommen muss.

Ja, wenn wir Geist selbst entwickeln wollen, das verwandelte Australische, das vom Ich ergriffene und umgewandelte Australische, dann soll das mindestens das Gräfte-Potenzial haben, das einmal in der Vergangenheit ohne Ich oder mit wenig Ich noch da war. Aber so, dass das Ich jetzt darüber verfügen kann, über diese Kraft. Also die Tugend ist nicht, oh, ich bin Geisteswissenschaftler.

Mich regt nichts mehr auf, ich bin in mich gefasst. Weder das Böse noch das Gute, ich weiß es sicher einzuschätzen und die richtigen Schritte zu tun. Nein, wirklich nicht.

Da gehört Leidenschaft, Emotionalität, alles das dazu. Und die Leidenschaft und die Emotionalität darf sich völlig frei ausleben, wenn das Ich sie geformt hat. Dann muss ich nichts, ich muss nicht einmal die Zügel mehr halten.

Wenn das Ich das Australische verwandelt hat, darf sich das ausleben wie nur. Wie nur, voll und ganz. Voll und ganz.

Dann brauche ich nicht einmal mit der Seite die Zügel halten, sondern wenn das Geist selbst geworden ist, dann geht es von selber in die richtige Richtung. Und führt mein Ich, nimmt mein Ich mit und ist ein Sportwagen, ein Rennwagen für das Ich, im besten Sinne. Also da geht was weiter, da tut sich was.

Also wir müssen nicht immer gefasst sein. Keineswegs, aber es soll ja nicht der Lucifer mit uns durchgehen. Naja, wir werden uns das nächste Mal damit noch beschäftigen und dann wagen wir uns halt in die entscheidende Stelle der Apokalypse.

Dort, wo da wirklich auch für die Menschheit der Punkt ist, wo beginnt der Scheideweg wirklich. Dort beginnt der Scheideweg, es ist, wie auch immer ich das gesprochen habe, noch umkehrmöglich später, aber da beginnt es jetzt und da begeben sich dann Menschen auf den Weg, wo vielleicht dann kein Rückkehr mehr möglich ist. Weil sie es nicht wollen und dann auch nicht mehr können.

Naja, werden wir weiterschauen. Ich danke euch für die Geduld bis zum 99sten. Es ist wieder ein bisschen länger.

Das seid ihr schon gewohnt von mir. Danke, dass ihr trotzdem geduldig seid. Bis zum nächsten Mal.

Bis zum nächsten Mal. Oh, beim Uwe sehe ich ein Bild, einen Berg, einen Felsen, der hervorragt. Ah ja, sehr gut.

Ist der Bildschirm schon mal sozusagen, sehr gut. Ich habe mir gedacht, ah, jetzt kommen die Lichtspiele. Das ist der Lucifer.

Genau, damit sage ich Schluss für heute. Alles Liebe, bis zum nächsten Mal. Danke, danke.

Tschüss, Papa. Schöne Woche, genau. Schöne Woche.

Danke, Papa.

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Vortragszyklus Apokalypse

2024: Folge 194. -

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X