Die Apokalypse des Johannes - 135. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 135. Vortrag-
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Vorschau

Der Wochenspruch richtet unsere Aufmerksamkeit auf das bewusste Wahrnehmen der Welt. Elementarwesen in der Natur können wir bereits erahnen, auch wenn wir noch kein Bild von ihnen haben. Da die Geisteswissenschaft keinen Gegensatz zur Naturwissenschaft sieht, sondern sich als ihre reale Ergänzung versteht, legt auch dieser Vortrag wieder den Schwerpunkt auf die Grenzen des wissenschaftlichen Erforschens. Gerade Physiker sind der Geist-Erkenntnis am nächsten und erkennen bereits: Was wir wahrnehmen, ist eigentlich Geist. Weiters geht es um die Wichtigkeit, bewusst den Widersacher-Kräften zu widerstehen, indem wir unser Ich stärken. Ahrimanische Entwicklungen, wie die künstliche Intelligenz können wir nicht aufhalten, sollten sie aber bewusst in den Dienst der aufbauenden Lebenskräfte stellen. Die dunklen Bilder der Apokalypse symbolisieren dunkle Kräfte in uns, denen wir uns mit Besonnenheit stellen können.

Transkription des 135. Vortrages

Gehalten am 15.11.2022 (transkribiert von Elke am 30.11.2023)

Begrüßung und 33. Wochenspruch 0:00:37

Gut, meine Lieben! Dann begrüße ich euch zum 135. Vortrag zur Apokalypse und zum Einstieg der 33. Wochenspruch. Und der wird uns zeigen, wie wichtig es ist, was wir in der Welt erleben, was das für die Welt bedeutet:

So fühl ich erst die Welt,

Die außer meiner Seele Miterleben

An sich nur frostig leeres Leben

Und ohne Macht sich offenbarend,

In Seelen sich von neuem schaffend,

In sich den Tod nur finden könnte.

Die Naturwelt draußen bekommt ihr richtiges Leben erst dadurch, dass wir sie wahrnehmen 0:01:19

Also, das heißt, die ganze Sinneswelt draußen, die Naturwelt draußen bekommt ihr richtiges Leben eigentlich erst dadurch, dass wir sie wahrnehmen, dass wir uns mit ihr in Verbindung setzen, dass wir sie wahrnehmen, durchaus mit den Sinnen wahrnehmen, dieses Erlebnis in uns aufnehmen. Das bedeutet etwas für die Welt. Also die meisten Menschen da draußen, denke ich, werden sagen: Ja, das kann doch der Welt völlig egal sein, ob ich sie anschaue oder nicht. Das hat doch keinen Einfluss! Aber es ist ein ganz wesentlicher Einfluss! Es ist eine ganz wichtige Sache. Eben, wenn wir von einem anthroposophischen Standpunkt aus die Welt betrachten - dass überhaupt unser Innen-Erleben, dass das eine Bedeutung hat für die Welt. Natürlich auch ganz besonders auch unser Gedankenleben, aber auch unser Fühlen, das wir der Natur entgegenbringen, der Welt um uns, natürlich auch den Menschen um uns, den Tieren, den Pflanzen, den Steinen gegenüber. Alles das bedeutet eine ganz reale Kraft, die mitarbeitet an der Natur auf verschiedenste Weise. Also vieles davon auch, indem wir es dann in das Leben tragen nach dem Tod, zwischen Tod und einer neuen Geburt, wo wir eben ja ganz stark zeitweise an der Natur mitarbeiten. Und das hängt sehr stark auch ab von dem, wie wir hier die Welt wahrnehmen. Und für alle die Elementarwesen, die in der Natur leben, die im Sommer sehr aktiv draußen sind, die sich jetzt mehr zurückziehen ins Innere.

WAHRNEHMUNG Die Naturwelt draußen bekommt ihr richtiges Leben erst dadurch, dass wir sie wahrnehmen [135 | 0:01:19]

Ahnend die Elementarwesen wahrnehmen 0:03:03

Aber für die alle bedeutet das etwas, wenn wir die Welt wahrnehmen. Und vielleicht sogar ahnend wahrnehmen einmal die Elementarwesen, die drinnen sind. Das ist dann natürlich noch eine Steigerung. Also wenn wir auch - wie soll ich sagen - hellsichtig werden für das, was an Elementarwesen da ist, vielleicht auch nur spüren die Elementarwesen, die da sind. Das Gesündeste ist eigentlich, also wenn man es im neuen Hellsehen, also in dem unserer Zeit angemessenen Wahrnehmen, dass wir eigentlich zuerst einmal, wie soll ich sagen, uns wie berührt fühlen von der Natur draußen. Aber dann auch zu spüren: Okay, da sind Wesen drinnen, ich spür es irgendwie - Wesen, ich hab so den Eindruck, es sind Wesen. Aber ich schaue sie noch gar nicht. Es dauert dann vielleicht.

Kann kürzer oder länger dauern, bis ich ein Bild von ihnen forme, das ihnen angemessen ist. Das ist eigentlich der Punkt. Also um das geht es ja jetzt bei diesem Thema ganz stark auch, dass alles, was wir geistig wahrnehmen, genauso klar im klaren Bewusstsein geschehen sollte. Wir machen das Bild so, wie wir uns unsere Gedanken bilden. Wenn ich mir Gedanken bilde über eine Sache, dann bin ich mir ganz bewusst: Ich bilde sie. Wenn ich sie nicht gerade durchs Bildungssystem nur übernommen habe und sie halt irgendwie als Antwort heruntersagen kann, aber mir weiter nichts dabei denke. Ich spreche von den Gedanken, die wir uns wirklich selber machen. Die wir nicht nur aufnehmen - fertig - und dann wieder ausspucken und sie eigentlich nicht dadurch verstanden haben. Verstehen tun wir die Gedanken, die wir uns selber bilden. Und trotzdem sind sie nicht einfach willkürlich. Ich kann Fehler begehen im Denken. Sicher, ich kann mich irren. Ich kann mich verirren und nicht das Richtige treffen, aber früher oder später werde ich es merken.

Also ich kann die Gedanken nicht willkürlich bringen - also einen eckigen Kreis zu denken ist schwierig irgendwie. Da müsste ich mir etwas schon einfallen lassen, wie ich das zusammenbringe. Also das ist ja das ganz Wesentliche, dass das Rudolf Steiner immer wieder betont: Dass wir ja mit unserem Denken in die Wirklichkeit eintauchen, dass wir in der Wirklichkeit verwurzelt sind, dass er überhaupt sagt: Unser wirkliches Ich lebt in den Gesetzmäßigkeiten der Welt draußen. Es ist gar nicht im Körper zu verorten. Da ist nur der Brennpunkt, wo es halt zum Bewusstsein gebracht wird - ein bisschen davon in Wahrheit ja nur. Aber dass es wirklich draußen lebt, in den Gesetzmäßigkeiten der Welt.

RUDOLF STEINER DENKEN ICH Rudolf Steiner betont immer wieder: Wir tauchen mit unserem Denken in die Wirklichkeit ein. Unser wirkliches Ich lebt in den Gesetzmäßigkeiten der Welt draußen [135 | 0:03:03]

HELLSEHEN Das Gesündeste im neuen Hellsehen, also in dem unserer Zeit angemessenen Wahrnehmen, dass wir uns von der Natur draußen wie berührt fühlen [135 | 0:03:03]

Rudolf Steiner: Kräfte sind die einseitig räumliche Offenbarung des Geistes 0:06:00

Und sehr interessant ist ja, wenn man jetzt verfolgt den Weg der ganz materialistischen Naturwissenschaft, so wie sie heute ist, also mit strengem Rationalismus gedacht, nur orientiert an dem, was man sinnlich wahrnehmen oder zumindest messen kann, heute hauptsächlich also an dem, was man messen kann - das ist auch interessant. Also da ist jetzt diese Wahrnehmung der Natur mal abgeschnitten. Also genau das, was wir jetzt besprochen haben, ist auf ein Minimum reduziert, sondern man hat es eigentlich nur mehr mit Messinstrumenten zu tun, das heißt mit ahrimanischen Instrumenten eigentlich. Aber das Interessante ist: Auf was kommt die Physik dann? Im Grunde kommt sie darauf auf sehr, sehr abstrakte Weise, dass die Welt draußen im Grunde etwas Geistiges ist. Was sie nur in abstrakten Gedanken fassen kann, in mathematischen Gedanken. Aber wenn man sich zum Beispiel vorstellt, also jetzt die Materie, was ist das? Ja, man kann über Atome sprechen, Moleküle, man kann immer weiter hineinbohren. Elementarteilchen nennt man sie jetzt, nicht Elementarwesen, sondern Teilchen. Aber was sind die? Sie sind keine Dinge mehr. In Wahrheit sind sie keine Dinge mehr, sondern sie bestehen oder lassen sich einfach nur beschreiben durch eine ganz bestimmte mathematische Gesetzmäßigkeit. In die lassen sie sich fassen. In nichts anderes. Dinge sind sie nicht.

Aus was sollten sie auch bestehen? Beim Atom kann ich noch sagen, na es besteht aus Elektronen, Protonen, Neutronen im Kern, okay. Aber was sind die Elektronen? Was sind sie? Es gibt eine mathematische Gesetzmäßigkeit, die sie beschreibt und die sich durch die Messungen halt dann sozusagen bestätigt irgendwo. Ich kann mit dem rechnen und dann kann ich so tun, als wie wenn ein Elektron fliegen würde. Aber für den Physiker gibt es nicht die Elektronen, sondern das Elektron. Und das Elektron, das sich an allen Orten der Welt durch seine Gesetzmäßigkeit offenbaren kann, ist eigentlich was Geistiges. Ganz abstrakt gefasst. Die Welt besteht nicht aus Dingen, sondern aus gesetzmäßigen Beziehungen zueinander, könnte man sagen. Also so ein Elementarteilchen, ein Elektron - das ist so was Einfaches, zumindest nach heutigem Kenntnisstand - das heißt, es ist, soweit wir heute sagen können, raumlos, ausdehungslos. Es hat keine Bestandteile, keine weiteren. Es ist ein Punkt im Raum. Und ein Punkt hat Null Ausdehnung. Das heißt, es ist eigentlich nichts im äußeren Sinne. Und trotzdem, wenn viele dabei, viele versammelt sind, zusammen mit den Protonen und Neutronen im Kern, wird das Ganze doch ziemlich handfest. Man kann darauf Klopfen, man kann darauf spazieren gehen usw.

Aber eigentlich ist es nichts anderes als geistig zu Beschreibendes, sagt die Naturwissenschaft letztlich. Und das heißt also im Grunde, wenn man es so nennen will, sind es Kräfte, die sich äußern, also eben das Elektron, das kleine Teilchen - das ist das, was unseren elektrischen Strom bewirkt irgendwo. So stellt man sich jedenfalls vor, dass Elektrizität etwas mit fließenden Elektronen zu tun hätte. Aber eigentlich in der Mehrzahl gibt es sie in Wahrheit gar nicht. Das ist schon wieder eine Übersetzung. Aber man kann sagen, es ist eine Gesetzmäßigkeit, die im Raum an verschiedensten Orten sich offenbaren kann. Und die dann mit bestimmten elektrischen Kräften, magnetischen Kräften auch verbunden ist. Man könnte es auch so sagen, wie es Rudolf Steiner sagt: Kraft, was wir äußerlich als Kraft erleben und auch wenn ich auf den Tisch klopfe, übe ich eine Kraft aus und der Tisch sozusagen eine Gegenkraft und das spüren wir. Und dass das alles so fest erscheint, ist Illusion im Grunde.

Also mit Kräften hat man es zu tun. Man begegnet Kräften. Und von Kräften, sagt Steiner, es ist die einseitig räumliche Offenbarung des Geistes. Kräfte sind die einseitig räumliche Offenbarung des Geistes. Also das heißt im Grund: Alles ist geistige Welt, die sich aber in verschiedensten Gesetzmäßigkeiten, in verschiedensten Verwandlungsgraden offenbaren kann. Und das geht vom höchsten Geistigen, von der schöpferischen Quelle, die in gewisser Weise auch Punkt ist, wenn man sie irgendwie fassen will. Also von der ich nicht sagen kann, ist sie groß oder klein, nicht einmal sagen kann, ist sie da oder dort, sondern es ist einfach so wie unser Ich ein Quellort, aus dem erst etwas herauskommt.

GEISTIGE WELT ICH GEIST Rudolf Steiner sagt: Kräfte sind die einseitig räumliche Offenbarung des Geistes. Alles ist geistige Welt, die sich aber in verschiedensten Gesetzmäßigkeiten, in verschiedensten Verwandlungsgraden offenbaren kann [135 | 0:06:00]

Verschiedene Metamorphosen des Geistigen bauen die Welt auf 0:10:34

Und so ist es... fast geradezu das Spiegelbild davon ist die Welt, die sich heute die Physik als Elementarteilchen vorstellt. Allerdings kommen dort also rein die Kräfte heraus, die das äußere Geschehen bestimmen, also die im Raum und in der Zeit tätig sind. Während was aus der Quelle, aus der geistigen Quelle, auch aus unserem Ich heraus kommt zunächst eigentlich weder räumlich noch zeitlich ist, nicht im eigentlichen Sinn. Und das heißt, wir haben verschiedene Metamorphosen eigentlich des Geistigen und das baut die Welt auf.

Rudolf Steiner gebraucht oft das Bild von Wasser und Eis. Also das Eis wäre das, was wir halt als Materielles fassen können. Es schwimmt aber und ist geboren oder gefroren aus einem Wässrigen. Und jetzt nehme man an, man würde zwar das Eis sehen können, aber das Wasser nicht sehen können. Es ist aber stofflich gesehen von seiner Substanz her, von seiner Wesenseigenschaft genau dasselbe. Eis und Wasser sind beide Wasser eben, aber in im gefrorenen Zustand, im flüssigen Zustand, ich könnte noch den dampfförmigen dazunehmen - dann habe ich noch eine feinere Stufe irgendwo. Und so ist eigentlich die Welt aus dem Geistigen geschaffen: Vom Allerfeinsten, vom Höchsten bis zu dem, was uns als Festes erscheint. Das sind Metamorphosen des Geistigen - nichts anderes. Nichts anderes.

weiter 0:13:24


GEIST METAMORPHOSEN Am Beispiel der Aggregatzustände des Wassers – fest, flüssig, gasförmig, zeigt sich, wie auch die Welt des Geistigen geschaffen ist: Vom Allerfeinsten, vom Höchsten bis zu dem, was uns als Festes erscheint - Metamorphosen des Geistigen [135 | 0:10:34]

Moderne Physik: Auch die physisch-materielle Welt besteht aus Beziehungen zueinander 0:13:19

Wir leben in einer Welt des totalen Materialismus. Dennoch erkennen manche Physiker, dass die Welt letztlich aus gesetzmäßigen Beziehungen von Kräften zueinander besteht.

Die Physiker sind der Geisterkenntnis am nächsten. Rudolf Steiner: Die Wissenschaft wird erkennen, wie der Christus die Materie bis ins Kleinste hinein angeordnet hat (Volltranskribierter Abschnitt) 0:21:34

Eigentlich, und das wird wohl oder übel so kommen, dass gerade die Physiker die ersten sein werden, die noch deutlicher, als viele es jetzt schon tun sollen - sagen werden: Was wir wahrnehmen, ist eigentlich Geist. Die Frage ist: Welcher Geist? Werden sie darauf kommen, dass das wahr ist, was Rudolf Steiner gesagt hat: Die Wissenschaft wird erkennen, wie der Christus die Materie angeordnet hat, bis ins Kleinste hinein. Oder wird sie nur die andere Seite wahrnehmen: Wie wurde diese Materie zu der, wie wir sie jetzt kennen, durch den zusätzlichen Einfluss der luziferischen und animalischen Wesenheiten? Denn die sind auch drinnen.

Das heißt, wenn ich heute die Materie mir anschaue, ist sie in der Form ein Zusammenspiel von Kräften, die wirklich durch den Christus hineingelegt sind in die Welt - und von Gegenkräften, die durch die verschiedenen Widersacher-Mächte hineingekommen sind. Und das heißt, man kann also diese Auseinandersetzung zwischen Luzifer, Ahriman, im weitesten Sinn und dem Christus in der Mitte, der das in der Waage hält, eigentlich bis in die tiefsten Tiefen des Materiellen auch hinein verfolgen. Es ist ein ganz wichtiger Schritt, dass die Naturforscher, namentlich die Physiker dort durch ihr Denken, durch ihr Nachdenken, aber auch durch ihr Vordenken… was sie an Theorien entwickeln, ist ja nicht so, dass sie es fertig irgendwo übernehmen können. Sie müssen also auch einen schöpferischen Prozess hineinbringen. Meistens ist es so, dass zuerst Mathematiker bestimmte mathematische Gesetzmäßigkeiten finden und die Physiker dann irgendwann kommen und sagen: Das passt aber genau auf das, was wir experimentell festgestellt haben. Mit dem kann ich das beschreiben. Es ist eigentlich vorher die geistige Wahrnehmung in gewisser Weise da und Mathematik ist eine Form des geistigen Wahrnehmens in Wahrheit.

Der Quantenphysiker Wolfgang Pauli: Vom malenden Schauen innerer Bilder 0:26:16

Wir sind bei allen inneren Bildern, die zustande kommen, beteiligt: Ich muss das Bild malen, damit ich es sehe. Das ist in der Tierwelt ganz anders.

Fressen und gefressen werden in der Tierwelt 0:32:27

Es erscheint dem Menschen als etwas Schreckliches, ist aber für das Opfer seelisch ein großartiges Erlebnis. Durch das Blutvergießen wird etwas Seelisches befreit und bereichert die Tier-Gruppenseele. Das gilt auch für das Aussterben einer Tierart, die damit den ersten Tod erlebt.

Der großartigste Moment, den Tod bewusst zu erleben (Volltranskribierter Abschnitt) 0:36:39

Es gibt kein größeres Erlebnis, als den Moment des Todes zu erleben. Kein Erlebnis in der rein geistigen Welt und daher auch kein Erlebnis, das die Hierarchien über uns haben könnten, ist so großartig wie das, das der Mensch durchmacht, der stirbt. Weil die oben können nicht sterben. Die haben das nicht. Und eben dadurch, dass der Mensch auf Erden sterben kann, durch dieses Erlebnis des Sterbens, durch dieses gewaltige Aufleuchten seines Lichtes, mit dem er wie mit einem Blitzschlag eigentlich die ganze geistige Welt erhellt und sichtbar macht für sich im Moment des Todes. Und das wird von Tod zu Tod immer stärker. Dass wir heute auch im Erdenleben ein relativ starkes Ich-Bewusstsein haben, ist dem zu verdanken, dass wir schon oft gestorben sind. Beim ersten Tod war das noch ganz schwach, da war das ein kleines Blitzerl. Aber jetzt ist es ein mächtiger Blitz! Ein mächtiger Blitz, der im Grunde für einen Moment die ganze geistige Welt erhellt für uns. Und wir sehen ja die geistige Welt nur dann, wenn wir sie erhellen können. Die geistige Welt kann leuchten so viel sie will - wenn wir sie nicht mit unserem Licht beleuchten, sehen wir sie nicht, sind wir blind für sie. Das wird so schön im Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie von Goethe geschildert: Der Alte mit der Lampe! Aber er leuchtet dort, wo das Licht leuchtet. Er erhellt nicht die Finsternis. Dass wir das geistige Licht wahrnehmen können, müssen wir ein gleich starkes geistiges Licht entgegenbringen.

Mit unserem Licht die Finsternis erhellen 0:39:38

Also dort, wo wir die geistige Welt hell sehen wollen, müssen wir ein Licht entgegenbringen, das genauso stark ist wie dieses geistige Licht. Und wo unsere Stärke nicht ausreicht, sehen wir es abgedunkelt. Das heißt, wir sehen die geistige Welt in den verschiedensten Helligkeits- und Farbnuancen. Aber wir würden sie in ihrem vollen Licht, in ihrer vollen Stärke, in der vollen Reinheit dann sehen als ein Gesamtes, wenn unser Geistiges nicht so stark ist, wie die ganze geistige Welt, wie das Licht, das uns entgegenkommt. Wir sehen nur so viel, als wir entgegenbringen können an unserem geistigen Licht, das aus dem Ich herauskommt, was unser Ich ist in gewisser Weise.

In den Tod gehen, wenn die Zeit gekommen ist 0:44:48

Der natürliche Todeszeitpunkt erfolgt nach dem Willen des Ich im Einklang mit der geistigen Welt und sollte nicht beeinflusst werden. Daher werden manche Menschen aus dem Leben gerissen, weil sie der Erdenwelt nicht mehr dienen können. Schwarzmagische Kräfte streben verleiten uns zu einer Verlängerung des Lebens und verwenden jene Kräfte, die sich Menschen erworben haben, missbräuchlich. Oder sie halten Menschen nach dem Tod im Ätherleib gefangen in der erdnahen Sphäre, welche als Gespenster ein qualvolles Leben ohne freien Willen führen. Ähnliches kann passieren, wenn Sterbende stark an der Erdenwelt hängen und nicht loslassen können.

Das Klammern an die Erdenwelt schadet 0:52:51

Das Festhalten an Gegenständen, Menschen und Besitz ist eine Fessel und vergiftet die Astralkräfte. Je besser man sich lösen kann, umso mehr kann man dem Kosmos geistig etwas geben.

Künstliche Intelligenz kann hilfreich sein 1:09:27

Wir können dadurch auch lernen, wie unser Gehirn arbeitet und erkennen, dass es ein Werkzeug ist. Es ist vom Geist gebaut, der dem Gehirn seine unverwechselbare individuelle Struktur gibt. Es ist vorbereitet für unsere karmische Aufgabe, die wir uns selber vorgenommen haben, für unsere Erdenaufgabe, was wir tun wollen. Dennoch müssen wir aufpassen, dass in der Künstlichen Intelligenz Ahriman nicht die Oberhand gewinnt.

Rudolf Steiner: Es wird zu einer Zusammenschmiedung des Menschen mit dem Maschinenwesen kommen 1:14:04

Aber wie und in welcher Form? Es wird entscheidend sein, ob Geist Ahriman über uns bestimmt oder wir ihn als Werkzeug nutzen können. Auch stellt sich die Frage, mit welcher Art von Technologie das alles passiert. Antriebskräfte für Maschinen werden vom Menschen aus dem Ätherischen kommen. Es wird davon abhängen, wie viele dieser Kräfte er in sich rege machen kann. Ansonsten wird es seiner Gesundheit und der Welt auch schaden. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die Ausbildung der richtigen geistig-moralischen Gesinnung .

Das Leid der anderen mittragen 1:20:16

Leid, das wir anderen zugefügt haben, wird nach dem Tod im Kamaloka seelisch durchlebt. Während Schwarze Magie darauf abzielt, jedes Mitgefühl abzutrainieren, haben Menschen auf dem weißen Weg das Bestreben, das Leid der anderen Menschen mitzutragen, indem sie es miterleben.

Zu Verführungen der Widersacher „Nein“ sagen können 1:36:31

Widersacherkräfte haben heute die geniale Fähigkeit, uns immer wieder so abzulenken, dass wir unsere wirklichen Kräfte nicht erkennen. Sie können uns aber nicht in ihre Reiche ziehen, wenn wir uns aus unserem Ich heraus ihnen verweigern.

In das Dunkle blicken, mit Besonnenheit 1:38:58

Der Weg der Apokalypse ist der Weg der Kainsströmung. Deren Hauptaufgabe ist ja eben, in das Dunkle hinunter zu blicken, das Ich so zu stärken, dass wir es wagen können, dort mit voller Besonnenheit hinunter zu steigen.

Kristallbildung und Menschwerdung 1:44:57

Als der Mensch zum ersten Mal die Erde betrat, hatte er noch nicht seine heutige Gestalt. Sein sinnlicher Anteil bestand aus Wärme und Luft. In der lemurischen Zeit stiegen wir nach dem Sündenfall in eine niedere Erdensphäre herab und in dem Moment begann die Kristallbildung. Auch heute haben Edelsteine eine geistige Wirkung auf uns. Es geht für uns darum, die geistige, gestaltende strukturierende Kraft z. B. eines Diamanten in uns zu entwickeln, anstatt nur den materiellen Wert zu sehen.

Der Kristall als Symbol für Erstarrung, aber auch lebendiges Fließen 1:49:44

Wir können das Menschenwesen in eine solche Kraft zu bringen, dass es vereinbar ist mit dem lebendig Fließenden. So gesehen sind wir vergleichbar einem Kristall, der aus einem lebendigen Prozess herauswächst und dann beinahe erstarrt. Weil selbst der idealste Kristall Fehler enthält, so wie jeder Mensch Fehler in sich hat, geben diese ihm immer noch eine gewisse innere Elastizität. Jeder Kristall, der das nicht hätte, würde beim leisesten Hauch nicht nur zerbrechen, sondern zerstäuben.

Kain und Abel- Imagination 1:58:57

Dieser Brudermord, der in der Genesis im Anschluss an die Paradieseserzählung angedeutet wird, ist eine Notwendigkeit und gehört zur ganzen Menschheitsentwicklung dazu. Es ist in Wahrheit ein Bild eines geistigen Geschehens, das gleichsam urbildhaft für alle weiteren Verbrechen der Menschheit steht, die eine Folge des Sündenfalls sind. Wir alle tragen heute das Kainsmal auf unserer Stirn. Gemäß der biblischen Erzählung sind nicht die Nachkommen Abels, sondern die Nachfahren Kains die Väter aller Kultur und ermöglichen erst dadurch die Erfüllung der Erdenmission.

Themenbezogene Leseanregungen

-J.W.v.Goethe: Das Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie

https://anthrowiki.at/Goethes_M%C3%A4rchen_von_der_gr%C3%BCnen_Schlange_und_der_sch%C3%B6nen_Lilie

-Kain und Abel-Imagination  https://anthrowiki.at/Kain_und_Abel-Imagination

-Wolfgang Pauli https://anthrowiki.at/Wolfgang_Pauli

Schlüsselwörter

die Wahrnehmung der Welt - Elementarwesen wahrnehmen - ich bilde Gedanken - unser wirkliches Ich lebt in den Gesetzmäßigkeiten der Welt draußen - alles kommt, sich verwandelnd aus dem Geistigen - Metamorphosen des Geistigen - Physikalische Theorien heute - die Wissenschaft wird erkennen, wie der Christus die Materie angeordnet hat - Mathematik ist eine Form des geistigen Wahrnehmens - Fressen und gefressen werden in der Tierwelt - der Moment des Todes ist ein Aufleuchten in der geistigen Welt - oftmalige Tode bringen uns das starke Ich-Bewusstsein - Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie (Goethe) - die geistige Welt sehen, indem ich sie erhelle - schwarzmagische Kräfte bedienen sich missbräuchlich der Kräfte von Menschen - das irdischen Leben loslassen - das Festhalten am Irdischen vergiftet die Astralkräfte - künstliche Intelligenz muss im Dienst des Menschen stehen - Ätherkräfte des Mensch als Antrieb für Maschinen - Ausbildung einer richtigen geistig-moralischen Gesinnung - das Leid anderer wahrnehmen und mittragen - sich den Widersacherkräften entgegenstellen - die Kristallbildung in der Erdenentwicklung - die Kristallstruktur enthält notwendigerweise kleine Fehler - die Nachfahren Kains sind die Väter aller Kultur;

Glossar

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A

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B

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C

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E

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X