Die Apokalypse des Johannes - 207. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 207. Vortrag -
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Transkription des 207. Vortrages

gehalten am 2.4.2024, transkribiert am 5.4.2024 (von Elke)

Vorschau

Auch in diesem Vortrag geht es um das Neue, vom Menschen in Kreativität selbst Geschaffene. Das Weltenwort: Das was sich im Großen im Kosmos gestaltet, entwickeln wir im Kleinen mit unserer Sprache, als einem Abglanz davon. Wir können lernen, Sprache bewusst zu gebrauchen, wenn wir unsere Kräfte bewusst und aus freiem Willen einsetzen. Z.B. bei der zwischenmenschlichen Kommunikation, wo wir schließlich eine Individualsprache entwickeln werden und einander verständigen, indem wir uns in den anderen intuitiv hineinversetzen. Damit das Geisteslicht, das uns nach dem Tod in den höheren Sphären entgegenkommt, nicht blendet, hängt davon ab, wieviel ich davon wahrnehmen kann, wieviel Licht ich selbst ausstrahlen kann.

Begrüßung und 1. Wochenspruch (Osterstimmung) 0:00:53

Meine Lieben, ich begrüße euch ganz herzlich zum 207. Vortrag zur Apokalypse und wir stehen jetzt am Neustart der… was? 207, ja! Meine Zuschauer schauen entsetzt! Also das kann nur schlimmer werden… na, keine Ahnung, schauen wir mal. Aber es ist Frühling, ist der Übertitel „Osterstimmung“. Also wir fangen jetzt bei den Wochensprüchen wieder mit dem 1. Wochenspruch an. Und ich lese euch den einmal vor. Ich werde euch aber dann auch den Letzten lesen, den wir eigentlich übersprungen haben. Weil ihr wisst, dass Ostern ja ein bewegliches Fest ist, kann sich das praktisch bis zu einem Monat verschieben. Und die einzige Angabe von Steiner ist auf jeden Fall: Mit dem Ostersonntag beginnt der erste Wochenspruch. Und es hat sich dann eingebürgert, dass man zwischendurch unter Umständen einen Sprung macht, um die anderen Jahresfeste zu synchronisieren mit dem Kalender irgendwo. Also weiß ich nicht, wenn es zum Beispiel Johanni ist und wenn der Johanni-Spruch erst jetzt 3 Wochen später wäre, dann passt das irgendwie von der Stimmung her schon.

Weil Steiner eben immer 4 Wochen-Sprüche in einer ähnlichen Stimmung, allerdings halt mit verschiedenen Facetten gehalten hat. Aber die Grundstimmung ist also die gleiche. Und das heißt also damit ist es kein Problem, wenn es die Verschiebungen gibt. Aber es ist natürlich schön, wenn Johanni… der Johanni-Spruch wirklich zu Johanni ist. Und wenn der Michael-Spruch wirklich zu Michaeli ist und Weihnachten genauso. Also es kommt halt diese Beweglichkeit aber hinein. Das ist das geniale an Ostern, dass es eben ein bewegliches Fest ist. Ihr wisst ja, es hängt ab vom Mond, vom ersten Frühlingsvollmond, weil der Ostersonntag ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Also es muss Frühling sein, also das war diesmal der 20. Wird in jetzt in Zukunft nicht mehr der 21. irgendwo werden? Es geht eher die Tendenz, also zu 19. hin. Ja, 19. März, das verändert sich im Laufe der Zeit. Also verschiebt sich. Es ist nicht alles in… eben die ganze Himmelswelt in Wahrheit ist eben kein Mechanismus, sondern es ist auch etwas Bewegliches drinnen, es verändert sich was in der Konstellation zueinander. Also man kann berechnen, sehr viel, Papier ist geduldig. Aber es sind dann in Wahrheit immer Abweichungen und die werden mit der Zeit immer größer.

Jetzt entsteht halt eine neue Ordnung sozusagen. Also es ordnet sich eigentlich immer wieder neu. Es ist was unheimlich Lebendiges und das sollen aber eben auch die Wochensprüche ausdrücken irgendwie. Aber bevor ich  jetzt noch stundenlang erzähle, lese ich einmal den 1. Wochenspruch, dann können wir eh weiter reden darüber. Also die Osterstimmung:

Wenn aus den Weltenweiten

Die Sonne spricht zum Menschensinn

Und Freude aus den Seelentiefen

Dem Licht sich eint im Schauen,

Dann ziehen aus der Selbstheit Hülle

Gedanken in die Raumesfernen

Und binden dumpf

Des Menschen Wesen an des Geistes Sein.

„Die Sonne tönt nach alter Weise in Brudersphären Wettgesang...“  (Goethe) Tatsächlich tut sie das auch durchaus im ganz physikalischen Sinne. Die Sonne musiziert und durchdringt unser ganzes Sonnensystem 0:05:05

Also da steckt schon wieder einmal eine ganze Menge drinnen. Also, die Sonne spricht zum Menschensinn, durchaus also zu unseren äußeren Sinnen auch, also was wir mit den Augen sehen, was wir mit dem Wärmesinn auch wahrnehmen, spüren. Es ist ja nicht nur Licht, das ist auch Wärme, die zu uns kommt, es ist in Wahrheit noch viel mehr. Aber was wir wahrnehmen, sind die Wirkungen des Lichtes, die Wirkungen der Wärme, die kommt. Also das ist das Vordringliche.

Wenn man ein feineres Gespür hat, aber das nimmt man eben dann nicht mehr sinnlich wahr, sondern das ist schon sinnlich-übersinnlich, sagen wir mal, dann kann man vielleicht das erleben, wovon der Goethe spricht, wenn er sagt:

„Die Sonne tönt nach alter Weise… die Sonne tönt nach alter Weise in Brudersphären Wettgesang.“

Sie tönt! Tatsächlich tut sie das auch durchaus im ganz physikalischen Sinne. Also die Sonne ist eine riesige Glocke in Wahrheit. Nur sie schwingt in Millionen verschiedenen Rhythmen gleichzeitig. Also das ist eine unglaubliche Symphonie, die die Sonne aufführt da, ununterbrochen. Die musiziert! Und das durchdringt natürlich unser ganzes Sonnensystem. Und das hat auch Einflüsse natürlich auf die Natur in Wahrheit. Die sind sehr fein und sehr subtil, aber es ist da. Also im Grunde unser ganzes Sonnensystem erklingt von den Tönen, von der riesigen, riesigen Symphonie, die die Sonne ununterbrochen musiziert. Die ist da. Und diese Rhythmen drücken sich aber auch im Licht aus. Auch das ist leisen Schwankungen unterworfen. Weil die Rhythmen hängen ja damit zusammen, dass die Sonne schwingt und indem sie schwingt, immer ein bisschen größer, ein bisschen kleiner wird, das ist gar nicht so wenig, ich meine wenn man es mit irdischen Maßstäben ist. Für die Sonne ist es nichts, es ist so ein bisschen eine Bewegung an der Peripherie, aber damit ändert sich auch das Licht immer ein bisschen. Wenn es sich ausdehnt, wenn es sich zusammenzieht. Also unterliegt das Licht auch gewisse Rhythmen, die drinnen sind. Alles! Und das durchzieht aber unser ganzes Sonnensystem, weil die Sonnen-Atmosphäre, wenn man so will – pfff -  ist so groß wie unser ganzes Planetensystem.

Und heute kann man das ja auch äußerlich erforschen, dass es dann irgendwo eine Grenze gibt, wo das, was von der Sonne ausgeht, also was sozusagen wirklich Sonnen-Atmosphäre ist, wo das dann auf den interstellaren Raum trifft also, das heißt den Raum zwischen den Sternen. Aber jede Sonne hat eine riesige Atmosphäre. Und das Planetensystem… alle Planeten bewegen sich eigentlich innerhalb dieser Sonnen-Atmosphäre. Die ist natürlich ganz, ganz dünn. Also wir würden sagen, das ist ein Vakuum, das ist ein besseres Vakuum, als man es auf Erden irgendwo herstellen könnte. Und trotzdem ist da etwas, was von der Sonne ausgeht. Also die Sonne macht so einen Art Atmungsvorgang - einen Ausatmungsvorgang, aber auch einen Einatmungsvorgang. Und da spielen die ganzen Rhythmen eine Rolle, die bei der Sonne da sind. Darin lebt… also alle unsere Planeten leben dort drinnen. Es leben da drinnen aber auch eben die Wesenheiten, die mit unserem Sonnensystem zu tun haben. Also das heißt, die Engelwesenheiten, also die Engel im engeren Sinn, die Erzengel, die Ur-Engel. Dann geht es weiter aber zu den Geistern der Form, die ihren Sitz in der Sonne haben. Sie sind natürlich keine räumlichen Wesen, sie sind alle keine räumlichen Wesen. Aber ihre Wirkungen gehen von dort aus und ihre formende Kraft geht von dort aus.

Und eben im Anfang, als sich unser ganzes System gebildet hat, die zentrale Quelle von der es ausgeht ist die Sonne beziehungsweise genauer gesprochen die geistigen Wesenheiten, die dort wohnen, die dort Platz haben. Also das heißt eben die Geister der Form, die eben wirklich dann dem ganzen Sonnensystem seine Form geben, also dass eben auch Planeten sich herausgliedern und dass sie geformt werden. Und dass sie letztlich auch dann… weil es auch ahrimanische Wesenheiten dabei gibt, auch bei den Geistern der Form. Es gibt regulär Entwickelte, es gibt aber auch welche, die dem entgegenwirken und die sorgen dann dafür, dass die Planeten materielle Körper werden, also Himmelskörper, wie man es auch heute lehrt in der Astronomie  und Astrophysik.

Die Auferstehung des Christus erfolgt im physischen Leib, aber keineswegs in einem stofflichen Leib! Und daher ist der Auferstandene auch nur sichtbar für diejenigen Menschen, die übersinnlich schauen können 0:10:12

Weil vom Ursprung her, ohne dass diese Widersacher-Kräfte da wären, wäre das alles eigentlich nur übersinnlich zu schauen. Es wären eben… was würden wir dann sehen? Dann würden wir eben sehen die Wesenheiten, die mit diesen Himmelskörpern verbunden sind. Aber nur die Körper wären dann eben nicht da, sondern ihr Physisches wäre auch ein Übersinnliches. Es wäre ein Physisches da, aber es wäre übersinnlich. Das ist so was Wichtiges eben auch zum Verständnis jetzt der Osterzeit und des Auferstehungsgeschehens.

Weil der Christus… die Auferstehung des Christus erfolgt im physischen Leib, aber keineswegs in einem stofflichen Leib! Und daher ist der Auferstandene auch nur sichtbar für die Menschen, die ein übersinnliches Schauen auch haben. Selbst… also die Erste, die ihm begegnet, ist ja bezeichnenderweise die Maria Magdalena. Also eine Frau ist es, die ihn zuerst erkennt, aber eigentlich nicht erkennt, sondern ihn wahrnimmt und ihn für den Gärtner hält. Ihr wisst es, sie glaubt, der Gärtner ist da und erst als er zu sprechen beginnt zu ihr… natürlich ist das auch kein äußeres Sprechen, sondern es ist eigentlich eine Inspiration, die sich jetzt zur Imagination dazu gesellt, weil das Erlebnis des Auferstandenen ist ein imaginatives Erlebnis. Nichts also, was mit durch die Sinne wirklich vermittelt ist. Obwohl es also sinnesartig beschrieben wird und auch sicher von der… von den Menschen so erlebt wurde. Aber es ist ein rein imaginatives Erlebnis. Aber es hat also ganz starke Formkräfte. Es ist eine ganz besondere Art von Imagination, wo es also wirklich gerechtfertigt ist, auch von Formkräften zu sprechen, weil es eben eine Auferstehung im Physischen ist.

Wenn es nur ein Ätherleib wäre, wär das schon anders. Weil der Ätherleib hat zwar normalerweise bei uns, solange wir leben auf Erden auch etwa unsere physische Gestalt, aber wenn ein physischer Leib dabei wäre, tendiert der Ätherleib dazu, sich auszudehnen. Und das ist beim Christus ja dann  auch der Fall, weil er verbindet sich ja dann immer mehr mit der Erdensphäre. Das heißt also, Erdensphäre umfasst sehr viel, weil das umfasst die Atmosphäre der Erde, aber auch die ganze Tiefe der Erde. Also sein Auferstehungsleib wird mit der Zeit die ganze Erdenwelt im Grunde. Also er verändert sich. Das sieht man ja sehr schön in der Entwicklung ,der weiteren Entwicklung der Osterzeit. Es geht ja dann hin auf Christi Himmelfahrt. Christi Himmelfahrt ist genau das Erlebnis dann, dass ja er in den Wolken verschwindet sozusagen für die Blicke der Jünger. Das heißt aber nicht, dass er weg ist. Ganz und gar nicht. Er sagt ja selber ganz deutlich:

„Ich bin bei euch bis zum Ende der Tage.“ (Matthäus 28,20)

Er ist da! Und zwar wirklich hier auf unserer Erdenwelt, verbunden mit unserer Erdenwelt. Also er umfasst die ganze Erdensphäre, wenn man sie so nennen kann.

AUFERSTEHUNG CHRISTI Die Auferstehung des Christus erfolgte im physischen, aber nicht in einem stofflichen Leib. Daher war der Auferstandene nur sichtbar für Menschen, die übersinnlich schauen konnten [207 | 0:10:12]

MARIA MAGDALENA Maria Magdalena oder Maria von Magdala wird im Neuen Testament von allen vier Evangelisten als Zeugin der Auferstehung erwähnt [207 | 0:10:12]

Im Himmelsblau wird der Äther sichtbar 0:13:46

Die Erdensphäre ist auch sehr viel weitergehend als das, was wir als mineralischen… als mineralische Erde äußerlich sinnlich sehen. Es gehört die Atmosphäre dazu, es gehört die Atmosphäre dazu auch dort, wo sie so dünn wird, dass wir eigentlich sagen würden: Vakuum. Aber es ist es eben nicht, sondern es geht noch etwas von der Ausatmung hinaus. Die Erde atmet nämlich auch aus in den Kosmos hinaus und das geht bis über die… weit über die Mondbahn hinaus. Also zum Beispiel, wenn man exakt spricht, bewegt sich der Mond jetzt astronomisch astrophysikalisch gesprochen innerhalb der Erdatmosphäre. Aber sie ist dort so dünn, dass das halt kaum mehr nachweisbar ist. Da braucht man schon ganz empfindliche Instrumente. Aber das kann man heute auch äußerlich zeigen und das hat alles eine Bedeutung.

Und gerade dort natürlich, also wo es immer dünner, das physisch Stoffliche immer dünner wird, umso deutlicher ist eigentlich dort, oder umso leichter ist es dort zu bemerken halt der übersinnliche Anteil. Also sowohl der übersinnliche Anteil des Physischen, aber dann halt auch das Ätherische, das dahinter ist. Und die Ätherkräfte haben etwas zu tun, also gerade mit zunächst einmal mit dieser erweiterten Erdensphäre, die durchaus einmal ist… ja bestimmt ist auch durch diese groß ausgedehnte Lufthülle, auch wenn sie ganz dünn ist. Je dünner sie wird, desto mehr macht sich das Ätherische dort direkt geltend. Und auf der Erde zeigte sich durch die Bläue des Himmels. Die Griechen… das Wort Äther, woher kommt das? Das kommt aus dem griechischen Αἰθήρ (Aither) und damit haben sie eigentlich das Himmelsblau bezeichnet. Das ist sozusagen das… ja, der sinnliche Abglanz der Äthersphäre.

Der Äthersphäre, wo eigentlich also der Äther des ganzen Kosmos wirkt, also dann vor allem die Äthersphäre unseres ganzen Planetensystems wirkt, aber dann daraus sich eben herausbildet die Äthersphäre unserer Erde. Und da sind die großen lebensspendenden Kräfte drinnen in den Rhythmen, die da drinnen sind. Also diese Rhythmen, die aber eben letztlich von der Sonne kommen, aber natürlich in spezieller Form dann auf unserer Erde wirken. Und wieder in anderer Form wirken, auf den anderen… auf den anderen Planeten, die es in unserem System gibt.

ÄTHER Mit dem Wort Äther (griech. Αἰθήρ , Aither) bezeichneten die Griechen das Himmelsblau. Es ist der sinnliche Abglanz der Äthersphäre [207 | 0:13:46]

Auf allen Planeten gibt es Lebenssphäre und damit auch Lebewesen, die wir aber nicht mit sinnlichen Augen erfassen können, weil sie nicht in physisch-stofflicher Form verkörpert sind 0:17:12

Das heißt Äthersphäre, Lebenssphäre gibt es auf allen Planeten, auch dann, wenn es kein äußeres Leben gibt, das sich in physischer Form, nämlich in stofflich-physischer Form verkörpert hat. Das heißt noch lange nicht, dass dort nicht auch Lebewesen sind. Es sind halt Lebewesen, die wir nicht mit sinnlichen Augen erfassen können. Aber dort gibt es eine Lebenssphäre und dort gibt es eine ganze Menge Lebewesen. Also es sind alle Planeten sozusagen bewohnt.

Es war ja sogar so in der Entwicklung der Menschheit, dass am Anfang… also in der Zeit, wenn man es jetzt in biblischer Sprache nennen will, nach dem Sündenfall, also wo die Menschen langsam begonnen haben, die Erde zu betreten, das heißt, sich zu inkarnieren, allerdings noch sehr, sehr zart - ich habe das schon, glaube ich schon mehrmals erwähnt - das Erste ist eigentlich, wo man merkt, dass der Mensch die Erde betritt, also in der Erde etwas zu kristallisieren beginnt. Da fängt es an. Das ist… der erste Fußabdruck des Menschen ist nicht so einer, wie wir heute einen Fußabdruck machen würden, sondern der erste… die ersten Fußabdrücke des Menschen sind die Kristalle, die sich bilden. Das entsteht durch den Einfluss des Menschen. Und mit der Zeit bilden sich halt dann die ersten Einzeller und weiß Gott was. Wobei die Einzeller -pfff - zuerst ist die ganze Erde selber eine große Zelle, eine einzige Zelle, weil die ganze Erde lebendig ist.

Und mit der Zeit fängt aber an, diese große Sphäre, ja, man könnte sagen, zu zerbrechen. Das ist aber eigentlich in gewisser Weise ein Sterbevorgang. Ich hab das schon erwähnt, dass eigentlich die Frage nach der Entstehung des Lebens auf Erden heißt, die Entstehung des Lebens auf Erden, wie wir es heute kennen, beginnt damit, dass eigentlich Lebenskraft abstirbt. Und es beginnt also hinein zu sterben dann langsam in Einzel-Lebewesen. Zuerst ist es die ganze Sphäre, die durch und durch lebendig ist. Aber da würde man äußerlich noch keine Pflanzen, keine Tiere, nicht einmal Einzeller oder irgendetwas finden, sondern eine große Zelle sozusagen. Das ist die Erde. Die schaut natürlich nicht so aus, wie die kleinen Zellen, die man in unter dem Mikroskop sieht. Obwohl es durchaus also gewisse Beziehungen gibt. Weil Formprinzipien sind ähnliche drinnen. Nur in den Einzel-Lebewesen gehen sie dann immer in eine Einseitigkeit hinein. Das heißt, bestimmte Formen, die im Großen als Rhythmus, als Klang noch drinnen sind, nicht verfestigt, sondern als Strömungsgestalt. Und jede Form ist eigentlich… wie entstehen Formen? Aus lebendigen Bewegungen! Es strömt etwas, und mit der Zeit verfestigt sich das. Es ist eben nicht so, wie wir heute eine Maschine bauen, dann tun wir das alles irgendwie auf der Drehbank herrichten und dann stecken wir das alles zusammen und bauen es zusammen. So ist es nicht, sondern es bildet sich aus einem Ganzen, es fängt an sich zu gliedern. Es fängt an sich zu gliedern und so ist es auch auf der Erde, dass es sich zu gliedern beginnt.

Also diese große Zelle, die umfasst also die Erde mit ihrer Atmosphäre mit dem allen Drumherum. Das ist eigentlich die Urzelle. Und dann fängt sie sich an zu gliedern und dann entstehen einzelne Bereiche mittlerweile. Das kann man… die sich dann weiter zerfallen, die sich trennen voneinander, dann entstehen riesige Gebiete. Also Rudolf Steiner beschreibt das so schön einmal. Es fängt nicht mit den kleinsten Zellen an, sondern es sind riesige Zellen dann im Grunde. Das heißt eigenständig werdende, lebendige Gebiete, ganze Territorien, wenn man so will. Aber da gibt es noch nicht die die verfestigte Erde. Das ist also noch in der Zeit, bevor der Mensch die Erde betritt. Da gibt es noch nichts Kristallines, da ist es noch flüssig. Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass es feuerflüssig war. Es gibt aber durchaus auch Anschauungen, die viel sanftere Entstehung der Erde zum Beispiel oder auch der anderen Planeten sehen. Also, wo es aus einem, aus einem viel, wie soll man sagen, feuchteren, feuchtflüssigen herauskommt, das Ganze.

Wir vergleichen das heute halt immer sehr gern mit dem, was wir heute noch ab und zu sehen können, wenn Vulkane ausbrechen. Ah, da gibt es dieses glutflüssige Innere der Erde! Das ist nicht gesagt, ob das immer so war. Das sind späte Prozesse. Das sind Prozesse, wo schon sehr viel Verhärtung ist, weil das Ganze, was da herausgestoßen wird aus den Vulkanen, das das ist ja eigentlich schon Festes, das durch die Hitze verflüssigt worden ist und dann herausspritzt. Aber zuerst gibt es eigentlich gar keine… kein wirklich Festes, weil wirklich Festes ist Kristallines. Alles andere ist Flüssigkeit, auch wenn es vielleicht eine sehr zähe Flüssigkeit ist. Also Glas ist bis zu einem gewissen Grad eine Flüssigkeit in Wahrheit. Man braucht nur ein paar 1000 Jahre warten, dann merkt man, wie das Glas fortrinnt.

Die Theorie von der Kontinentalverschiebung von Alfred Wegener 0:24:03

Zum Beispiel unsere Kontinente, die tatsächlich sich also dadurch auszeichnen, dass sie sehr stark durchkristallisiert sind, also wirklich bis zu einem gewissen Grad verfestigt sind - vollständig aber auch nicht - aber immerhin, es ist vieles kristallisiert. Aber alle Kontinente, alle Inseln schwimmen auf einer flüssigen Schicht, die darunter ist. Zähflüssig, das ist eine Gesteinsschicht, ja, aber es ist nichts Festes, sondern es verflüssigt das. Es ist plastisch. Plastisch, heißt fließend im Grunde und darauf schwimmen die Kontinente.

Das war ja das Große, was dann der Alfred Wegener gefunden hat, dass es diese Kontinentalverschiebung (Kontinentaldrift) gibt, dass die Kontinente immer in Bewegung sind. Sie sind es heute auch noch. Also zum Beispiel Amerika und Europa schwimmen noch immer voneinander weg. Aber es gab auch Zeiten, wo diese kristallisierten Inselchen alle beisammen waren. Also es bildet sich erst aus der Erde, aus dieser flüssigen, von mir aus zähflüssigen Erde bildet sich etwas Kristallines heraus, das bildete ein Urkontinent in gewisser Weise. Der zerbricht, teilt sich auf in mehrere Kontinente. Aber nach großen Rhythmen finden die wieder zusammen. Also es gab mehrmals im Zuge der Erdentwicklung einen einzigen Kontinent, einen großen Kontinent, in dem sich alle vereinigt haben. Und dann trennt es sich wieder. Und dann schaut die Erde natürlich wieder ganz anders aus. Weil dann entstehen nicht wieder die Bruchstücke, sondern es ist das alles nur flüssig genug, dass es sozusagen ineinanderfließt und dann sich neu verteilt, neu auseinanderbricht. Also das ist heute noch ein sehr lebendiger Prozess im Grunde. Nur der Zeitmaßstab ist halt so, dass wir uns schwertun, das wahrzunehmen, weil das sind Millimeter pro Jahr oder so, um die sich das verschiebt.

Aber trotzdem kann man das heute mit den heutigen Mitteln messen, überhaupt mit den Satelliten oder so kann man das exakt vermessen heute, wie das passiert. Also auch das sind ja Rhythmen drinnen. Also das heißt, auseinandergehen, wieder sich irgendwann einmal zusammenballen wahrscheinlich. Wahrscheinlich werden die Kontinente wieder mal alle zusammenfinden. Ich mein, man sieht es ja heute - und so ist ja auch damals der Alfred Wegener draufgekommen - indem er die Küstenlinien von Amerika und von Europa und Afrika verglichen hat miteinander und irgendwo draufgekommen ist: Ja, das passt ja eigentlich sehr gut zusammen, das ist ja wie bei Puzzleteilen, wenn man die richtig zusammensteckt, schnappt es ein und passt zusammen. Und so ist es da auch. Also das heißt, sie waren tatsächlich beisammen und gerade diese, dieses letzte, dieses Auseinanderdriften, also wo sich dann Nord- und Südamerika gebildet hat, auf der einen Seite und Eurasien auf der anderen Seite, hängt ja mit der Zeit… Das ist passiert in der Atlantischen Zeit also in Wahrheit. Das ist das, was dahintersteckt, hinter dem Untergang der Atlantis. Dass da etwas Gemeinsames war. Dann sind einzelne Teile davon untergegangen, aber wesentlich ist, dass das Ganze auseinandergerissen wurde. Und in der Mitte im Atlantik - durch den Atlantik geht der mittelatlantische Rücken durch. Dort  wölbt sich etwas auf. Also es ist ganz, ganz interessant. Also da fließt auch dann durchaus ein Magma und dergleichen heraus, unterseeisch in großen Tiefen. Also heute noch in Bewegung das Ganze.  

ALFRED WEGENER Alfred Wegener (1880 -1930) war ein deutscher Meteorologe sowie Polar- und Geowissenschaftler. Als sein wichtigster Beitrag zur Wissenschaft gilt seine – erst posthum anerkannte – Theorie der Kontinentalverschiebung (Kontinentaldrift), die eine wesentliche Grundlage für das heutige Modell der Plattentektonik wurde [207 | 0:24:03]

Das Wort, wie wir es aus der menschlichen Sprache kennen, ist nur der Schatten einer viel höheren schöpferischen Wirklichkeit. Darauf verweist schon der Prolog des Johannes-Evangeliums „Im Anfang war das Wort…“  0:28:25

Und Bewegung eben, die in Rhythmen erfolgt, und… das ist eigentlich der äußere Ausdruck der Lebenskräfte des Ätherischen. Das Ätherische äußert sich in der sinnlichen Welt im sinnlichen Abdruck durch die Zeit-Rhythmen, die etwas gestalten. Das ist im Kleinsten so, bei der kleinsten Zelle, die sich entwickelt. Das ist beim Embryo, der sich entwickelt und teilt und teilt und teilt. Immer sind es gewisse Rhythmen, die das Ganze durchgestalten. Also es ist… ja, da wird… da wird eigentlich so deutlich, dass da stehen Klangkräfte dahinter. Ja, es stehen sogar noch mehr Kräfte dahinter. Weil Klangkräfte - hinter denen steckt der sogenannte Klangäther. Also Äther, die Ätherkräfte, die man eben nur mehr übersinnlich unmittelbar wahrnehmen kann, aber eben trotzdem ihren äußeren Abglanz in der Natur hat, in den Rhythmen, die in der Natur sind. Das sind alles im Wesentlichen die ätherischen Rhythmen, die da sind. die das gestalten. Aber aus diesen Rhythmen heraus bildet sich das.

Und es ist aber noch mehr, dass wirklich so etwas entstehen kann, wie der Mensch aber auf dem Weg zum Menschen - er lässt auf seinem Weg dann zurück die Pflanzen, die Tiere. Ja, als erstes die Kristalle. Dass solche Gestalten entstehen können, dazu reicht der Klangäther nicht aus, sondern da muss noch mehr dazu kommen. Es müssen die Formen noch eine, wie soll ich sagen, individuelle Weitergestaltung erleben in dem Ganzen. So wie sie der Mensch im Abglanz erlebt, wenn das der bloße Klang - also wenn wir, weiß ich nicht, zum Beispiel Vokale singen oder also einfach etwas ertönen lassen - ist ein nächster Schritt zur artikulierten Sprache: Das Wort! Und das sind vergleichbare Kräfte im Großen, gestalten zum Beispiel die ganze Erde oder gestalten unser ganzes Sonnensystem. Im ganz Großen gestalten sie den Kosmos überhaupt. Das steckt dahinter, wenn es heißt, am Anfang des Johannes Evangeliums: „Im Anfang war das Wort…“ (Wort)

JOHANNESEVANGELIUM Im Prolog des Johannes-Evangeliums heißt es: „Im Anfang war das Wort…“- Der Christus als Wort Gottes [207 | 0:28:25]

In Zukunft wird der Mensch eine Individualsprache entwickeln. Sie wird dann funktionieren, wenn sich der Sprecher genügend intuitiv hineinversetzen kann in den Mitmenschen 0:30:39

Das ist ganz konkret zu nehmen. Nur man darf sich's halt nicht jetzt so kleinmenschlich vorstellen: Da war der liebe Gott, der hat die langen weißen Haare und den langen weißen Bart. Und der hat halt jetzt in Menschen-Sprache oder weiß ich nicht in welcher… wäre noch die Frage, in welcher überhaupt jetzt gesprochen. Nein, so ist es nicht. Sondern es sind also dieselben Kräfte, die wir im Kleinen in unserer Sprache entwickeln, die sind im Großen die Kräfte, die den Kosmos gestalten, nichts anderes. Und nur weil im Großen so der Kosmos sich gestaltet oder gestaltet wird, haben wir im Kleinen entwickelt den kleinen Abglanz davon - unsere Sprache. Das ist sozusagen der letzte Ausfluss des Weltenwortes.  Aber wir lernen, das bewusst zu gebrauchen. Und das sind alles so Schritte auf dem Weg des Menschen, dass er hier etwas in die Hand bekommt, das heißt also, bewusst handhaben kann, bewusst damit umgehen kann, was draußen die ganze Welt geschaffen hat. Aber wir haben diese Kräfte in uns. Und wir können lernen, diese Kräfte ganz bewusst und aus freiem Willen heraus einzusetzen, bis zu einem gewissen Grad.

Bei den Sprachen, bei der Sprache sind wir heute noch nicht so weit. Weil wir sind in einer Volkssprache drinnen, oder in einer Volksgemeinschaftssprache drinnen. Das ist regional dann unterschiedlich. Selbst im kleinen Österreich… in Wien spricht man anders als in Tirol oder in Vorarlberg. Da… wenn sie so wirklich so richtig loslegen, die Vorarlberger, versteht ein Wiener nichts. Da kann man Chinesisch genauso sprechen, ist genauso gut oder schlecht verständlich. Also es ist schon in dem kleinen Bereich ganz anders und es wird noch vielfältiger werden. Es wird noch vielfältiger werden, weil darüber haben wir schon gesprochen: Es wird eine ganz andere Art der Sprache noch entstehen und das ist - ja sicher noch ein bisschen Zukunftsperspektive - aber auch nicht wieder so Jahrtausende weit. Ja, vielleicht… vielleicht dauert es ein Jahrtausend. Aber es wird schon früher irgendwo da und dort anfangen, dass der Mensch eine Individualsprache entwickeln wird. Und dass der andere Mensch sie aber verstehen wird dadurch, dass er… dass er einfach sich intuitiv genügend hineinversetzen kann in den anderen Menschen.

Die Kunst, als Vorbereitung auf das Leben zwischen Tod und neuer Geburt, zurechtzukommen in einer Sphäre, in der wir nicht mehr verkörpert sind, sich im geistigen Stimmengewirr nicht zu verlieren, können wir jetzt schon lernen 0:34:22

Und das alles ist eine Vorbereitung darauf, auf die – wie soll ich das jetzt sagen - Kommunikation, die wir im Geistigen sowieso haben, weil da haben wir keine Sprachwerkzeuge, obwohl wir uns dann trotzdem der Sprache als Geistiges trotzdem bedienen, indem wir im Geiste formen und das dann aber unmittelbar austauschen können. Und wir müssen lernen, dann auch damit umzugehen, weil eigentlich erleben wir dann den anderen Menschen unter anderem als Sprache. Natürlich nicht als äußere Sprache. Aber es sind also dieselben Kräfte, die uns sozusagen entgegentönen von den anderen geistigen Wesen, auch dann von höheren geistigen Wesen, aber auch von anderen Menschen.

Das ist im Übrigen die Kunst, die der Mensch dann entwickeln muss im Leben zwischen Tod und neuer Geburt oder überhaupt wenn er dann also nicht mehr sich verkörpert, also wenn er ganz in dieser Sphäre lebt, zurechtzukommen, sich nicht zu verlieren, indem ich - sag es einmal ein bisschen unter Anführungszeichen - in dem Stimmengewirr, das da um ihn ist. Weil wahrnehmen der anderen Seelen heißt eigentlich, sie zu hören, in gewisser Weise. Das heißt also, wir sind dann im Leben zwischen Tod und neuer Geburt, wenn wir jetzt einen Vergleich nehmen, wie wenn man drinnen in einem Riesen-Saal steht und alle quatschen durcheinander und wir sind in diesem Gebrause drinnen. Und es kann durchaus auch manchmal ein bisschen unharmonisch sein, weil noch nicht alle Menschen die volle Harmonie da hineintragen. Also, es ist… aber es ist vor allem schwierig, weil wir uns nicht abgrenzen können davon. Wenn wir hier in einem großen Ballsaal oder wo stehen, wo alle jetzt irgendwie sie unterhalten - noch sind wir zumindest durch unseren Körper getrennt von ihnen. Diese Art der Trennung haben wir aber dann nicht. Diese Art der Trennung zunächst einmal ist nicht da. Und die Kunst ist, sich zu finden dann in dem Stimmengewirr: Hab das jetzt ich gesagt oder hat das der Nachbar gesagt? Es ist es ist ja so unmittelbar gegenwärtig, egal wo der ist. Es ist ja kein äußeres Sprechen, sondern es ist einfach… ein ja… es ist natürlich eine Art Gedanken-Sprache, wenn man es so nennen will.

Sprachzentren sind beim Menschen zunächst nicht ausgebildet und undifferenziert. Erst durch das Sprechen bilden sie sich aus. Sprache und Gesang waren am Anfang der Menschheitsentwicklung eins 0:37:19

Aber das, wenn wir jetzt wieder zurückblicken an den Erdenanfang - aus so etwas heraus ist unsere Erde entstanden. Das heißt, es war Klang-Äther, aber es ist auch Wort-Äther da. Das heißt übersinnlich tönendes Wort. Und das hängt sehr stark mit dem Christus zusammen. Das ist die lebensbildende Kraft. Also nur die Klangrhythmen alleine würden noch nicht das Leben, so wie wir es kennen auch auf der Erde hervorbringen können, hätte das nicht hervorbringen können. Sondern es muss wirklich also die Kraft des geistigen Wortes dazukommen. Das das ist mehr… also das… das heißt aber nicht, dass der Klang-Äther verschwindet.

Das ist… es entsteht eigentlich etwas, wie es auch im Anfang der Menschheitsentwicklung war, wo Sprache und Gesang eigentlich nicht getrennt waren voneinander, sondern dass in gewisser Weise eines war. Die Sprache war zugleich ein Singen und das Singen ist zugleich auch immer mehr ein Sprechen geworden. Das waren Entwicklungsschritte eben auch in der Menschheit. Zuerst einmal ein, ja, ein Singen aus den Vokalen heraus, das die eigenen Empfindungen ausdrückt. Aber je stärker die Ich-Kraft hinein wirkt in den Menschen, umso mehr formt es sich bereits zur Sprache. Und dann ist es… dann kommt ein konsonantisches, ein formendes Element hinein. Und das bildet den Kehlkopf, das bildet die Sprachzentren da oben im Gehirn. Es ist ganz deutlich, also wir können nicht sprechen, weil wir die Sprachzentren haben, sondern weil wir sprechen, bilden wir die Sprachzentren. Es ist auch ganz wichtig. Das kann man… kann man ja verfolgen bei der Entwicklung des Kindes: Also diese Sprachzentren sind zuerst gar nicht ausgebildet, das ist noch ganz undifferenziert. Erst durch das Sprechen bilden sie sich aus.

Und daher ganz wichtig auch zum Beispiel in welcher Sprachumgebung ein Kind aufwächst, wie die Qualität der Sprache dort ist. Damit meine ich nicht, ob sie mir jetzt Deutsch, Englisch, Französisch, Afrikaans oder irgendwas spricht: Um das geht es nicht so. Es geht darum, wieviel Seelenqualität liegt da drinnen? Das macht einen großen… hat einen großen Einfluss darauf, wie reich sich auch die äußeren Sprachorgane, also ja… äußere, die inneren zunächst einmal, die Gehirnwindungen, aber es ist etwas physisch-Stoffliches. Es hängt davon ab, in welcher Sprachumgebung das Kind lebt. Also von der Sprachqualität, wieviel wirklich von seelisch-Geistigem der Mensch, das heißt die Eltern, die Umgebung, Onkel, Tanten und die ganze Umgebung hinein legt in die Sprache. Das hat einen Einfluss darauf, wie sich diese Gehirnzellen ausbilden, diese Gehirnzentren ausbilden.

Und in der Zukunft, wie gesagt, werden wir in eine Individualsprache eben entwickeln. Das findet dann seinen Ausdruck, dass eben diese Sprachzentren noch viel mehr individualisiert werden, als das heute schon der Fall ist. Es ist natürlich heute schon individualisiert, weil kein Kind in der gleichen Umgebung aufwächst. Und natürlich macht auch etwas aus, was es sich aus einer früheren Inkarnation mitbringt an Fähigkeiten. Das, was auf ihn zukommt, was er da hört, aufzugreifen und ja, hineinzuarbeiten in die Gehirnstruktur, bis in die Gehirnstruktur hineinzuarbeiten. Das ist nämlich das Erste - also Wahrnehmung heißt, die Wahrnehmung der Umgebung macht, dass wir unseren Organismus formen.

SPRACHE Sprachzentren sind beim Menschen zunächst nicht ausgebildet und undifferenziert. Erst durch das Sprechen bilden sie sich aus. Sprache und Gesang waren am Anfang der Menschheitsentwicklung eins [207 | 0:37:19]

Dass das Geisteslicht, das mir nach dem Tod in den höheren Sphären entgegenkommt, nicht blendet, hängt davon ab, wie viel ich davon wahrnehmen kann, wie viel Licht ich selbst ausstrahlen kann 0:41:42

Aber indem wir das schon also ganz von Anfang an… so, ja schon, das fängt also ganz leise an, schon so ab dem 17.,18. Tag nach der Befruchtung, fängt das schon ganz leise an, dass unser Ich anfängt, mitzuarbeiten. Und tut etwas mit den ganzen Einflüssen, die jetzt aus der Umgebung kommt und verarbeitet es auf eine individuelle Weise. Nur Bewusstsein davon ist zumindest hier auf Erden noch nicht da. Da spielt also sehr viel Rolle dann auch mit der Engel, der uns begleitet, der das überschaut und der sozusagen dafür sorgt, dass die Impulse, die von unserem eigenen Ich kommen, die sich aber noch nicht hier auf Erden ihrer selbst bewusst sein können - weil es ist ja eigentlich so, wenn sich ein Kind inkarniert, kommt eine Phase, wo wir sehr bewusst sind .

Also machen wir es kurz im ganz Großen, also wenn wir nach dem Tod hinübergehen, kommt meistens kurz nach dem Tod einmal eine Orientierungsphase, wo wir nicht sehr bewusst sind. Dann kommt aber das Aufwachen und dann gehen wir sehr bewusst. also durch die Sphäre des Kamaloka, überhaupt durch die ganze Sphäre der Astralwelt einmal durch. Dann kommen wir in den Bereich also das… der höchsten australischen Kräfte. Das ist also in der Sonnensphäre irgendwo und dann geht es weiter. Dann kommen wir in die eigentlich geistigen Bereiche, das heißt, dann kommen wir mit noch höheren geistigen Wesenheiten zusammen. Da ist schon die Frage, wie weit jeder dort noch bewusst bleibt oder ob das… ob man es dann beginnt zu verschlafen. Das hängt einfach davon ab, wieviel eigene geistige Kraft ich schon entwickelt habe. Weil wie soll ich sagen, es ist - um einen Vergleich zu gebrauchen, um die geistige Außenwelt und die geistige Umwelt… es ist natürlich eine Übersetzung in räumliche Begriffe, aber anders können wir es nicht darstellen irgendwo -wieviel ich davon wahrnehmen kann, von diesem Geisteslicht, das mir entgegenkommt, hängt davon ab, wieviel Licht ich bereits ausstrahlen kann. Wenn ich nicht genügend ausstrahlen kann, dann wäre ich einfach geblendet. Das habe ich vorher, weiß ich nicht, vor 100 Vorträgen wahrscheinlich oder noch früher habe ich die „anthroposophische Sonnenbrille“ genannt. Also wenn wir uns geistig schulen, geistig arbeiten, dann schaffen wir dadurch, wie soll ich sagen, einen Schutz, dass wir nicht geblendet werden von dem Geisteslicht, das auf uns zukommt. Wir können es also durch unsere eigene Kraft sozusagen abdämpfen und das müssen wir sonst, sonst sehen wir nichts. Weil wir sehen im Stockdunkel nichts, aber wir sehen auch im grellen Lichtzimmer genauso wenig, weil da sind wir geblendet. Also das heißt, wir müssen Licht selber, eigenes Geisteslicht dagegenstellen.

Das ist so wie in Goethes Märchen "Der Alte mit der Lampe“ (Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie). Die leuchtet dort, wo Licht ist. Nur dort leuchtet sie. Aber dort erhält sie dann mehr, weil dann werden dort die geistigen Hintergründe sozusagen sichtbar. Aber er geht mit der Lampe dem Licht entgegen, um dann das, was in diesem Lichte lebt, sehen zu können. Das ist ganz interessant. Ja, klar, Geistiges können wir in dem Maße erkennen, in dem wir selber Geistiges entwickeln und dem entgegenhalten. Dann ist es so, dass wir wirklich in Berührung mit dem Geistigen kommen und uns bewusst werden können dessen. Ansonsten wirkt es vielleicht durch uns, aber wir kriegen halt nichts mit davon. Und beim Menschen ist es also jetzt so, wenn er halt in den geistigen Bereich komm im nachtodlichen Leben irgendwo, reicht seine Kraft dann in der Regel nicht mehr aus, um bewusst zu bleiben. Dann verschläft er einen ziemlich großen Teil. Er verschläft den Teil, wo wir wirklich in die sogenannte Weltenmitternachtsstunde kommen, wo also dann die Umkehr stattfindet, da sind wir eigentlich im höchsten Geistigen oben, da ist natürlich entsprechend stark das Licht. Und da sehen wir nichts mehr dann. Da ist unsere „anthroposophische Sonnenbrille“ wahrscheinlich auch noch nicht stark genug. Aber dann kommen wir wieder zurück und dann kommen wir wieder in einen Bereich, wo unser Licht ausreicht, dann sehen wir wieder etwas.

Aber kurz vor der Empfängnis, wenn wir uns also… beziehungsweise also wenn wir uns beginnen zu verbinden mit dem befruchteten Keim, dann passiert erstens einmal eine Vorschau auf das kommende Leben. Nicht in dem Sinn, dass jetzt alle Ereignisse schon da drinnen stehen würden, weil die sind noch nicht geschehen und sie sind offen, wie sie geschehen. Aber man sieht sehr deutlich, welche Prüfungen man durchzumachen hat, weil die kommen von uns. Wir legen uns die Prüfungen und wir kriegen ein ziemlich genaues Bild davon, welche Prüfungen wir in etwa wann uns vorlegen werden. Die sind ein Fixpunkt drinnen. Wie wir damit umgehen, was daraus entsteht, das wird sich ergeben dann, wenn wir es tun, wenn wir eben in die Situation kommen und das wird sich entscheiden daran, wie wir eben umgehen mit den Schicksalsaufgaben, die wir uns selber gestellt haben. Das haben wir eigentlich ausgearbeitet in dem Leben zwischen Tod und neuer Geburt. Mit dem Wissen kommen wir herein. Und bevor es wirklich ganz ernst wird, sehen wir das vor uns. Und dann ist das Bewusstsein aber verdunkelt.

ANTHROPOSOPHIE   Die „anthroposophische Sonnenbrille“ (Wortschöpfung von Wolfgang), die wir entwickeln sollten, schützt uns vor Blendung durch das Geisteslicht, für das wir noch nicht genügend Bewusstsein entwickelt haben (207 | 0:41:42]

Eine geistige „Umstülpung“ passiert beim Eintritt des Menschen in die Existenz, wenn er die geistige Sphäre verlässt, wobei sich das Bewusstsein verdunkelt. Ein Beispiel dafür ist die Seelenstimmung beim 52. und 1. Wochenspruch 0:48:06

Dann ist das Bewusstsein verdunkelt und dann stülpt sich das Ganze irgendwann einmal um, wenn das Baby jetzt geboren wird und rauskommt. Das ist eines der ersten Sachen ist ja Licht wahrscheinlich, weil selten werden die Kinder ganz im Dunkeln geboren. Überhaupt wenn das in einem Spital oder wo ist es, wenn da womöglich die Festbeleuchtung da ist, sprich irgendeine helle Lampe oder so. Das ist entsetzlich für das Kind im Grunde. Das ist so, wie wir im Geistigen geblendet werden, werden wir jetzt dann im Sinnlichen geblendet dadurch. Das ist das Erste. Und dann ist - bähhh – dann kommt das große Schreien. Kommt natürlich auch aus dem, dass wir jetzt zu atmen anfangen, also die äußere Luft zu atmen beginnen, ist vieles… aber es ist auch also diese erste Wahrnehmung, die wir haben, ist Schmerz. Das ist die Erste. Das ist aber nichts Böses, das gehört dazu. Es ist also ein radikales Aufwachen, das heißt: Hoppla, jetzt bin ich woanders! Das ist noch sehr, sehr vage halt alles. Aber es ist ein radikaler Wechsel. Es ist eine komplette Umstülpung des Bewusstseins. Vorher waren wir ganz in dieser geistigen Welt, jetzt ist zunächst einmal davon gar nichts da. Und es fängt als erstes an, irgendwas aus dem Sinnlichen zu kommen. Also komplette Umstülpung drinnen!

Und so eine Umstülpung ist da in diesen Wochensprüchen auch drinnen interessanterweise. Jetzt lese ich euch einmal den letzten Wochenspruch vor, den 52. Den wir das letzte Mal eben nicht gelesen haben, weil da  der 51. dran war und der 52. eigentlich unter den Tisch fällt. Aber schauen wir mal, was da steht und dann vergleichen wir es. Ich lese dann noch einmal den ersten. Dann vergleichen wir, wo die feinen Unterschiede ist. Weil die Grund-Seelenstimmung ist ganz ähnlich. Das haben wir ja gesagt: 4 Wochen eigentlich ist es praktisch die gleichartige Stimmung und trotzdem sind unterschiedliche Nuancen drinnen. Also der 52., der unter den Tisch gefallen ist:

Wenn aus den Seelentiefen

Der Geist sich wendet zu dem Weltensein

Und Schönheit quillt aus Raumesweiten,

Dann zieht aus Himmelsfernen

Des Lebens Kraft in Menschenleiber

Und einet, machtvoll wirkend,

Des Geistes Wesen mit dem Menschensein.

Das ist der Schritt zur Geburt eigentlich, also zur Empfängnis im Grunde, also zum sich Verbinden mit dem befruchteten Keimen in gewisser Weise das. Das ist da drinnen also. Also zumindest ist dieser letzte Schritt. Wir sehen nur jetzt, also in dem Spruch, aber auch wir sehen die Quelle, von wo das kommt. Also es kommt sozusagen aus dem Kosmos. Und wie wendet sich das jetzt beim 1. Wochenspruch?

Wenn aus den Weltenweiten Die Sonne spricht zum Menschensinn

Und Freude aus den Seelentiefen

Dem Licht sich eint im Schauen,

Dann ziehen aus der Selbstheit Hülle

Gedanken in die Raumesfernen

Und binden dumpf

Des Menschen Wesen an des Geistes Sein.

Also jetzt ist es eigentlich nicht der Inkarnationsvorgang, sondern der Exkarnationsvorgang in gewisser Weise: Das Hinausgehen in die geistige Welt. Und das fängt ja jetzt immer mehr an. Wir gehen eigentlich jetzt immer mehr heraus und wir wissen ja auch schon, dass in Wahrheit das Ich eigentlich immer draußen ist. Nur die Frage ist, wo entwickelt es sein Bewusstsein? Also im letzten Spruch geht es… also im letzten Spruch des Seelenkalenderjahres, also im 52. geht es darum, dass also aus den Himmelsfernen des Lebens Kraft in die Menschenleiber strömt und sich einet damit und machtvoll wirkt da drinnen. Nämlich wirkt in der Form, dass des Geisteswesen mit dem Menschen-Sein verbunden wird.

UMSTÜLPUNG  Die Umstülpung beschreibt, wie sich die hiesige physische Welt zur geistigen Welt verhält. Sie passiert beim Eintritt des Menschen in die Existenz, wenn er die geistige Sphäre verlässt, wobei sich das Bewusstsein verdunkelt [207 | 0:49:16]

ICH    Das Ich ist in Wahrheit immer draußen . Nur die Frage ist, wo entwickelt es sein Bewusstsein? [207 | 0:49:16]

Die Ahrimanisierung des Denkens führt dazu, dass wir fertige Gedanken übernehmen, anstatt aus der Freiheit heraus selber Gedanken zu bilden. Im technischen Bereich aber können die genialen Ideen Ahrimans durchaus hilfreich sein  0:53:47

Das heißt, bei den Gedanken müssen wir ja auch immer unterscheiden: Sind es bloß Gedanken, die wir haben, weil man sie uns eingetrichtert hat und wir sie gelernt haben und halt - na ja, jetzt sage ich ein bisschen überspitzt - einfach nachplappern und glauben, wir haben was verstanden. In Wahrheit haben wir noch gar nichts verstanden. Es hat vielleicht einer das verstanden, der das erstmals formuliert hat und viele andere plappern es im Grunde nur nach, können vielleicht auch nach der Anweisung irgendwas Gescheites durchaus tun, aber sie begreifen es selber nicht wirklich. Ich möchte nicht wissen, wie viel Menschen, die sich sehr gescheit und sehr gebildet glauben oder geben - es ist immer nur die Frage, wieviel denken sie selber wirklich und wieviel haben sie einfach an Gedankenschatz, den sie genommen haben von anderen, also sich angelesen haben oder zugehört. Das ist ja nichts Schlechtes, soll man ja durchaus tun. Nur es sollte dazu führen - und das ist in unserer Zeit also extrem wichtig, weil sehr starke Bestrebungen sind nämlich, da nicht aufkommen zu lassen, dass der Mensch selbst wirklich aus der Freiheit heraus Gedanken bildet, sondern dass man eben fertige Gedanken übernimmt.

Das ist die Ahrimanisierung, die drinnen ist. Der Ahriman ist der, der uns inspiriert mit Gedanken durchaus, das können sehr geniale Gedanken sein. Also gerade im technischen Bereich kommt da sehr viel von Ahriman und ist jetzt nicht grundsätzlich was Böses. Sind wir froh, dass wir die Technik haben, trotzdem! Der Steiner hat das selber immer gesagt… er hat gesagt, dass er aufgewachsen ist einerseits in der Natur, aber andererseits mit der modernsten Technik. Und er sagt Ja dazu. Das gehört zu unserer Zeit, zu unserem Zeitalter dazu. Und es wird also gerade auch die Technik namentlich, also was die Informationstechnologie ist, was künstliche Intelligenz ist und dergleichen, wird wichtig sein vor allem dazu, zu erkennen, dass es was ganz anderes ist, als was das wirkliche menschliche Denken ist, obwohl es auf den ersten Blick scheinbar das menschliche Denken nachahmt. Aber es ahmt eigentlich nur nach das „Gedanken-Haben“ und mit denen jonglieren irgendwo. Das ist das ahrimanische Denken.

Und da sind nicht wir eigentlich die Denkenden, nicht wirklich! Sondern da gehen wir mit fertigen Gedanken um, die wir zwar neu kombinieren irgendwie, aber auch das ist noch nicht wirkliches Denken, Wirkliches aus dem Geiste heraus schaffen. Weil die Weltengedanken, wie sind die zustande gekommen? Na ja, indem höhere geistige Wesenheiten schaffend im Geiste tätig waren, das sind im Grunde die Weltgedanken. Man darf eben diese Weltgedanken auch nicht vergleichen mit unseren Gedanken, wie wir sie nur durch unser Gehirn abspiegeln. Da sind die so blass, und dann sagen wir, na ja, Gedanken sind zollfrei, die tun nix – pff! Ja, sie tun in Wahrheit doch was, in der geistigen Welt tun sie eben doch etwas. Aber es stimmt, sie sind im Vergleich zu den wirklich… wirklich schöpferischen Gedanken sind die Gedanken, die wir uns nur angelernt haben, blass. Ganz blass. Und man merkt schon einen deutlichen Unterschied, wenn man wirklich, also schöpferisch tätig wird im Denken. Muss jetzt gar nicht irgendwas Großartiges sein, aber eigene Gedanken zu entwickeln. Also zum Beispiel, in der Art, wie ich mit einem anderen Menschen spreche. Welche Gedanken ich habe, wie mit dem… wie zu dem sprechen soll, wie ich die Gedanken formuliere, sodass sie zwar ein Ausdruck dessen sind, was ich dem geben will, aber auch Ausdruck seines Wesens sind, dass er es nehmen kann zum Beispiel. Also das ist der geläufigste Fall eigentlich, wo das passiert, ohne dass wir das oft noch heute bewusst mitkriegen. Aber dort, wo die Kommunikation zwischen Menschen funktioniert, mit Menschen, die ich vielleicht gar nicht kenne noch, denen erstmals begegne, mit denen ins Gespräch komme. Und leicht geht das natürlich, wenn von Haus aus eine Sympathie da ist. Aber noch fruchtbarer ist es, wenn gerade keine Sympathie da ist und dann vielleicht auf den ersten… man… der gar nicht sympathisch ist der andere Mensch, aber ich doch bereit bin ihm zuzuhören und er bereit ist, mir zuzuhören. Obwohl es vielleicht doch zunächst ein scheinbar distanziertes Verhältnis ist, weil vom Astralischen her vertragen wir uns nicht so gut. Aber wir können uns trotzdem geistig verbinden. Und dann passiert in der Art, wie wir sprechen und wie wir unsere Gedanken ausformen… im besten Fall dann passiert genau diese Schöpferische da drinnen. Und dann ist das, was wirklich großartig ist. Und nur in so einem… wenn so ein Denken sich entwickeln kann, dann ist Freiheit im Denken möglich.

Und es ist aber heute - ich hab das ja schon mehrmals gesagt, das ist jetzt nicht aufzufassen als böse Absicht der Leute, die das organisieren - aber was das Bildungsleben heute zum Beispiel betrifft, dann geht es eigentlich, zielt es ganz dezidiert ab auf Ausschaltung des freien Denkens. Es wird ein Schein von Freiheit gewahrt, dass man aus so ein paar fertigen Gedanken wählen darf. Das ist aber noch nicht wirklich Freiheit. Das ist nicht Freiheit. Was wirklich schöpferisches Denken betrifft, da ist eine große Angst davor da. Na klar, nicht nur bei den Herrschenden oben sozusagen. Es ist überall… ist Angst, weil das hat immer das Potenzial, das Leben umzukrempeln. Alles, was jetzt so vertraut war, das machen wir jetzt eh schon 20,30 Jahre so und das soll so bleiben. Das könnte sich von heute auf morgen ändern. Und dann hat man Angst, dass man nicht mitkommt mit dem. Weil die ganzen Schemata, die jetzt da drinnen habe, die sind auch eine Last. Sie sind eine große Hilfe im Alltag - geht alles, zack, zack, zack, zack! Das sind die Menschen, die am wenigsten denken, kommen mit den Standard-Alltagssituationen am besten durch. Auch in der Schule! Also die Schüler, die sofort alles begreifen, ja, tack, tack, tack, tack, da entspricht dieses genau… die saugen das auf und können es einfach 1:1 anwenden, das heißt wieder ausspucken, in Tätigkeit bringen die fertigen Gedanken, die tun sich leicht. Der wirklich frei denken will, da nimmt er was… jetzt muss er aber erst anfangen, das zu verdauen, sich zu eigen machen, zu schauen, was ist denn das überhaupt?

Da kann er nicht einfach… aha, pythagoreischer Lehrersatz, a²+b²=c2… aha, ja kann ich.  Na, wieso ist das so? Ist es immer so? Wo kommt es her? Ich muss grübeln drinnen, ich muss das eigentlich komplett zerlegen, wie es beim Verdauen halt auch äußerlich der Fall ist, dass die Nahrung zerlegen muss, dann muss ich die Gedanken, die auf mich einströmen, die ich durchaus nehmen soll, aber ich muss sie verdauen. Und wir haben aber heute schon diesbezüglich eine ziemliche Verstopfung. Also da bräuchten wir so ein Abführmittel heute. Abführmittel für die verstopfenden Gedanken. Einmal – wssst-, dass das wirklich davon ist und dann, ja dann steht man mal vor dem Vakuum: Ah gut, wie jetzt?

Und jetzt anfangen, selber zu denken. Das ist extrem wichtig. Das sind die Schüler, die sich dann schwer tun, Schülerinnen und Schüler. Die sich scheinbar unheimlich schwer tun da. Die anderen können das schon alle. Der grübelt noch immer, wieso das so ist. Weil er selber – gerade in der Mathematik ist das besonders deutlich. In der Mathematik sind die…  gut, die lernen das halt, die wissen das Rezept wie es geht. Ich meine, man kann mathematische Aufgaben relativ nach festen Regeln lösen bis zu einem gewissen Grad. Und die, die sich am wenigsten dabei denken, warum, wieso ist halt so - ich lern die Formeln auswendig, ich kann es anwenden. Da gibt es 3, 4 Formeln, muss ich schauen, welche gerade passt und dann kann ich das anwenden. Ende. Der, der jetzt sagt, ich will das verstehen, warum ist denn das so? Ja, der Lehrer hat es scheinbar erklärt, aber ich hab das nicht nachvollziehen können noch, ich brauche. Weil es vielleicht der Lehrer auch nur das fertige Rezept in Wahrheit vorgestellt hat, mit ein paar Erläuterungen. Das ist alles noch nicht wirkliches eigenes Denken. Da muss ich es ergreifen. Ich kann schon, darum ist es ja trotzdem, kann hilfreich sein, wenn es mir wenn jetzt beibringt. Aber dann ein guter Lehrer wird das wirklich nicht aus seinem Wissen heraus präsentieren, sondern aus seinem Können heraus, das er nämlich in der Mathematik drinnen lebt. Und dann entwickelt er die Formel nicht, weil er sie eh weiß und auch weiß, wie man sie herleitet, sondern weil er sie jetzt im Moment erlebt. Und dann, dann kann er den Schülern ein Anstoß, einen viel besseren Anstoß geben, selber das zu finden.

Und ich muss sagen, ich hatte selber ganz gute Mathematiklehrer, die das gemacht haben. Und ich habe niemals eine einzige Formel gelernt. Niemals! Wenn ich es gebraucht habe, habe ich mir es schnell abgeleitet irgendwo. Das hat ein bisschen mein Arbeitstempo verzögert. Alle, die die Formeln einfach gelernt haben - fix und ging das ruck zuck - ich habe halt, wo die das gleich hingeschrieben haben, habe ich mal 5 Minuten grübeln müssen: Warte, wie ist denn das? Aber dann war ich drinnen dabei. Natürlich, die das schnell konnten, waren schneller fertig. Ich bin oft dann nicht fertig geworden oder was und habe in der Eile dann vielleicht noch einen Rechenfehler gemacht und dann habe ich nicht so eine gute Note gekriegt unter Umständen. Aber ich habe mit Begeisterung drinnen gelebt. Das war mir wichtig. Und  das ist für den Lehrer wichtig, eigentlich auch solche Schüler zu erkennen. Die sind sehr interessant, die da hadern drinnen. Also das heißt, die länger brauchen, die ringen mit dem Ganzen. Weil die denken selber. Ich meine, es gibt natürlich die Steigerung davon, es gibt welche, die wirklich sehr selbständig denken, die aber beides haben, die das so so… dann schon so gut können, dass sie es aus dem Ärmel schütteln. Und das braucht seine Zeit. Man wird mit der Zeit auch besser und das… es gibt welche, die das gut können.

Großes Beispiel, das eh in anderem Zusammenhang immer wieder nenne, der Wolfgang Pauli, der österreichische Physiker,1900 geboren. Der war schon in der Schule so. Dass der Lehrer sich selber… er hat aus den Lebendigen heraus gearbeitet. Aber dann hat er sich selber nicht mehr ausgekannt, was er da auf der Tafel schreibt und ist zur Lösung selber nicht mehr gekommen. Und rechnet wirklich fast die ganze Stunde da hin und her, löscht wieder weg, hat sich irgendwo verirrt. Und dann sagt er: „Bitte Pauli, sagen Sie mir es endlich, Sie haben doch die Lösung eh schon längst!“ Hat er auch wirklich gehabt, er hat sie nämlich nach 5 Minuten schon gehabt, fertig stehen in seinem Heft. Aber er hat ihn halt nicht stören wollen irgendwo. Aber er hat sie selber - das das ist so ein typisches Beispiel - hat sie selber gefunden diese Lösung, ganz eigenständig, aber halt in einem Mordstempo. Also da gibt es natürlich auch Unterschiede.

Anstatt vorgefertigte Formeln anzuwenden kann man beim Ableiten von Formeln etwas Neues entwickeln: In der Mathematik und in anderen Wissenschaften steckt sehr viel Geist, wenn es kreativ geschaffen und im Eigenen erarbeitet wurde 1:08:09

Aber das heißt nichts anderes, dass es letztlich in einer früheren Inkarnation eben sich vorbereitet hat. Auch dazu, dass es jetzt also so- so! kann. Nicht weil er das Wissen hat, weil erinnern kann man sich nicht, was man gelernt hat. Aber die Fähigkeiten sind da und aus den Fähigkeiten heraus kann man schöpfen. Ich meine, vielleicht war er ein Musiker oder, weiß ich nicht, Musik und Mathematik hängt sehr stark zusammen. Also es  ist häufig so, dass gute Mathematiker entweder Musiker waren oder im nächsten Leben Musiker werden. Weil das ist Mathematik auf anderer Ebene. Und wirkliche Mathematik hat aber genauso so intensive, wie soll ich sagen, Gefühlstöne, also so viel Astralität auch dabei, wie sie in der Musik drinnen sein kann. Also das heißt, ein wirkliche Mathematiker lebt in dem drinnen und der geht durch Höhen und Tiefen durch. Das ist eine Abenteuerreise und das ist… begleitet das Ganze. Es erscheint vielleicht nach außen trotzdem ganz nüchtern zu sein, aber es ist…  es brodelt da drinnen im Grunde. Das ist ein Abenteuer, das da drinnen liegt, also zu sehen, wie diese ordnenden Kräfte, eben die Astralwelt, aber auch dann ordnen und dergleichen.

Das sind starke Auseinandersetzungen. Hat dann im Übrigen das Leben von Pauli auch genauso gekennzeichnet. Weil er hat dann sehr starke innere Kämpfe gehabt und ist aber bis zu… dann durchaus zu einem imaginativen Schauen gekommen dieser Kräfte, die da sind. Und er ist nicht ein Einzelfall, ist nur ganz besonders prägnanter Fall. Und aber es gibt andere, bei denen das genauso ist. Auch ein Einstein hatte das drin. Einstein war eigentlich ein ziemlich schwacher Mathematiker. Er war nicht gut in Mathematik. Und der hat in Wahrheit seine Formeln… wie stellt der seine Formeln auf? Nicht indem er das einfach ableitet, sondern er versucht einmal in mathematischer Sprache zu beschreiben, welche Einflussgrößen da sind. Das ist aber noch lang keine fertige Formel irgendwo. Und er kann es auch nicht von irgendwo ableiten, weil das ist was ganz Neues, was er da jetzt entdeckt. Und jetzt muss er mit dem umgehen und dann fängt er an zu probieren, zu spielen. Und da brauchst du einen… eigentlich einen imaginativen Blick, wie hängen die Sachen zusammen irgendwo? Dann, wenn die Formel fertig ist und dass ich beweise, dass da jetzt keine Unstimmigkeit, keine Widersprüche drin sind, dann fängt die Knochenarbeit an. Dann brauche ich nichts Imaginatives, dann muss ich wirklich sauber den Beweis runterbeten von A bis Z und schauen, dass das hinten und vorne zusammenstimmt. Aber zuerst ist das einfach ein imaginatives Zusammentragen von Einflussgrößen und sie dann in ein Ganzes zu binden in der richtigen Stelle und dann kriegt man -  wie soll ich sagen - eine imaginative Idee von der Formel, die rauskommen soll.

Dann muss ich es halt beweisen, dass das auch funktioniert. Aber nur indem ich alte Formeln hernehme und an denen herumbastle, wird keine neue Formel draus. Das muss ich erst wirklich ausformulieren, sozusagen. Ich muss lernen, also diese…  ja, wie heißt es in der Wissenschaft so schön? 1% Intuition oder Inspiration und 99% Transpiration! Das ist also von der Arbeitsleistung her... ist dann das Ausarbeiten und das Beweisen, dass das auch wirklich Hand und Fuß hat das Ganze, da ist die meiste Arbeit drin, das ist die Knochenarbeit drinnen. Aber ohne dem 1% Inspiration oder Intuition oder Imagination… eigentlich ist alles… alle drei irgendwo dabei, geht gar nichts. Geht nix. Also das heißt, die die Forscher, die wirklich was Neues entdecken, die nicht nur das eh schon Vorhandene anwenden, da gibt es natürlich auch genug. Die wissen halt die Formeln, die es eh schon gibt, in hunderttausend Fällen anzuwenden, vielleicht noch ein bisschen zu modifizieren, um es jetzt einen neuen Fall anzupassen, aber da ist noch nicht wirklich was kreatives Neues drinnen. Oder wenig - sagen wir es einmal so.

Aber das wirkliche, aus dem aus dem Leben Schöpfen, da ist man ganz im Geistigen drinnen. Also… das ist… daher also dort, wo wirklich zum Beispiel Naturwissenschaft und gerade auch mathematische, die Wissenschaften, die mathematische Grundlage haben - und welche haben das heute nicht in Wahrheit ? Das ist nicht nur so - wähhh - das ist so abstrakt und äußerlich! Da steckt eine ganze Menge Geist dahinter. Kann dahinterstecken, wenn man wirklich im eigenen Denken damit umgeht und sich das im Eigenen erarbeitet und nicht nur halt das Fertige anwendet. Dann ist es tot. In dem Moment, wo es abstirbt - irgendeiner hat es einmal kreativ geschaffen und hat es in eine Form gebracht. Und dann ist jetzt hinein gestorben in diese Form, in die Formel eben hinein gestorben. Und wenn ich die einfach nur 1:1 anwende, ohne sie wirklich in ihrer Tiefe zu verstehen, dann ist da praktisch kein wirkliches eigenes kreatives Denken mehr drinnen. Aber der, der es gefunden hat, der hat sehr viel drinnen. Und da ist oft vielleicht mehr Geist drinnen, wirklich aktiv gestaltender Geist, als bei manchen spirituellen Bewegungen oder so. Oder bei manchen spirituellen Gurus drinnen.

Die vielleicht ein paar alte Imaginationen haben, wo was Traumbildartiges aufsteigt und aus dem heraus der Welt… die Welt beglücken. Also das … und gerade die die Wissenschaftler, die wirklich da kreativ auf dem Feld sind und das jetzt in die Formel hineingießen können, die den Prozess erleben, erleben, wie schwierig das ist, die sich durchbeißen, dann diese Imagination hereinzuholen, sie sozusagen auf die Erde zu holen, diese Inspiration, diese Intuition, sie herunterzuholen in die Formel zu gießen -  die tun also fürs Geistige unter Umständen viel mehr als die, die dauernd vom Geist reden. Und da kann der nach außen hin sich als Materialist oder sonst was bekennen - das ist vollkommen wurscht. Es ist viel gesünder das, als in… ja, wie soll ich sagen, zweifelhafte Imaginationen, Inspirationen oder was hineinzukommen.

Die regulären Hierarchien greifen heute, im Gegensatz zu früher, nicht in die Freiheit des Menschen ein. Daher können wir keine „Durchsagen“ aus der geistigen Welt erwarten. Das würden uns zum Opfer der Widersacher machen 1:15:15

Weil eben heute die Gefahr sehr groß ist, wenn man nicht wirklich auf einem genauso bewussten Weg in der Geistesforschung tätig ist oder sogar auf einem noch bewussteren, als es etwa in der Mathematik der Fall ist, dann ist fast die Garantie da, dass sich die Widersacher auf dem Gebiet austoben können, wie sie wollen. Man kriegt es nicht mit. Man bekommt es nicht mit, weil man zu wenig bewusst mit dem eigenen Tun drinnen ist. Sondern es einfach, wie soll ich sagen, ja - als „Durchsage“ der geistigen Welt konsumiert. Und dann ist man dem ausgeliefert. Und das würden die regulären Hierarchien heute nicht mehr tun. Sie tun es nicht, sie tun es einfach nicht. Sie inspirieren uns zu so was nicht. Also wenn dann solche Inspirationen kommen, die sich uns so von selber aufdrängen, dann sind sie in der Regel von den Widersachern. Gibt natürlich Übergangsfelder immer. Also man darf es nicht so schwarz-weiß nehmen.

Aber das heißt also, wir brauchen diese Festigkeit drinnen, die dadurch entsteht, dass wir wirklich selbst tätig sind. Also dieses, was hier im ersten Wochenspruch jetzt gestanden ist „… und binden dumpf des Menschenwesen an des Geistes Sein…“, so endet das. Also das ist ja jetzt dieses Geistige… das… und wenn wir hinausgehen, eigentlich uns mit dem Geistigen draußen verbinden, sollen wir ja nur. Zunächst ist das Problem, wir werden dumpf im Bewusstsein. Also wir, wir kriegen es nicht genug wach mit. Daher ist tatsächlich auch in der Sommerjahreshälfte oder später als Frühjahr, Sommer hinein, immer die Gefahr, dass wir mehr Inspirationen reinkriegen zum Beispiel von den luziferischen Wesenheiten, durchaus auch von den ahrimanischen, weil wir draußen sind. Aber eben, weil wir nicht wachbewusst dabei sind, dann kommen die Widersacher rein. Weil die anderen halten sich dezent zurück. Die warten darauf, dass wir sie einladen, zu kommen. Weil… weil sie dürfen nicht. Sie dürfen unsere Freiheit nicht beschränken. Sie müssen warten darauf, dass von uns der Impuls kommt, dass wir uns zu ihnen hinwenden. Das ist die Umdrehung.

Ich meine, in vorchristlicher Zeit war es eben so, dass sich die geistige Welt zu uns gewendet hat und uns angesprochen hat. Jetzt ist das Zeitalter da, wo wir uns aus eigener freier Entscheidung der geistigen Welt zuwenden müssen, wenn Sie uns auf rechtmäßige Weise entgegenkommen soll, nur dann darf sie das. Das heißt, wenn wir… wenn wir einfach nur warten, was so kommt und uns trifft, dann kann man praktisch zu 100% sagen, dann sind die Widersacher dahinter. Die können ja durchaus manchmal auch was Nützliches beisteuern, aber es ist auf längere Sicht die Gefahr - na tun sie ja, sie sind durchaus wichtig… also das… das muss uns auch klar sein. Wir dürfen über die Widersacher nicht einfach schimpfen und – krrr - die Gegner und welches Schwert oder was mit welchem Fall noch auf…

(Irgendein Mikro dürfte offen sein. Bitte abstellen. Das sind die Widersacher. Jetzt haben wir’s mal wieder durchschaut. Na also… mhm… Bitte achtet darauf, es dürfte irgendwo ein Mikro offen sein. Jetzt, glaube ich, ist es weg. Danke.)

Wirkliches Eigendenken nimmt etwas auf, verdaut es und baut etwas Neues, nahe am Original, aber mit einer neuen Nuance, die hinzukommt 1:20:24

Also was… was heute notwendig ist, ist dass wir uns in voller Freiheit erheben zur geistigen Welt, in voller Freiheit! Und das heißt… daher ist der Weg heute zur eigenen geistigen Wahrnehmung, die natürlich dann irgendwann die Grundlage ist für die Geistesforschung… Weil wie betreibt man Geistes-Forschung? Wie betreibt man Anthroposophie, sodass wir wirklich sagen können - ja, wir betreiben Geisteswissenschaft. Ja, dann ist zuerst wie bei jeder Wissenschaft das Studium da, dass wir uns einmal bekannt machen mit dem, was ist denn eigentlich schon entdeckt worden, was haben Menschen schon gefunden? Das ist ganz wichtig.

Weil niemand, obwohl es theoretisch - aber das ist eben nur theoretisch möglich - weil man kann eigentlich die Mathematik, die gesamte Mathematik aus dem Nichts heraus aufbauen, theoretisch. Nur dazu müsste man dann halt nur den ganzen Weg als einzelner Mensch aus sich heraus nachvollziehen, den bis jetzt die ganze Menschheit bis heute gegangen ist. Weil da haben, weiß ich nicht, wie viele Millionen Menschen dazu beigetragen, dass wir heute in der Mathematik dort stehen, wo wir eben heute stehen. Und die sehr komplex geworden ist. Und gerade also im vorigen Jahrhundert und jetzt in unserem neuen Jahrtausend tollste Entdeckungen auf dem Gebiet der Mathematik… Entdeckungen! Ich sage durchaus Entdeckungen. Und die Entdeckungen entstehen so, dass der Mensch in seinem Denken einmal neue Aufgabengebiete findet und dort plötzlich ganz andere mathematische Strukturen auch noch entdeckt.

Das ist… gerade in der Mathematik ist es so, durch eigene Tätigkeit eröffne ich ein Feld und da offenbart sich im Grund etwas. Und dann entsteht daraus Dinge, da entsteht nichts Willkürliches daraus. Und da offenbart sich ein Teil der geistigen Welt in der mathematischen Sprache durchaus, durchaus! Also daher ist es faszinierend und es gibt auch tolle Sachen. Ich meine, die auch wunderschön ästhetisch sind, wenn man die dann in Bilder umsetzt oder was. Ist eigentlich unheimlich kreativ. Es ist also… wäre völlig falsch also zu sagen: Ah, das ist jetzt ahrimanisch! Ahrimanisch wird es in dem Moment, wo es jetzt einfriere und nur mehr die fertige Formel verwende und das anwende. In dem Moment wird es ahrimanisch. Dann hört nämlich das Eigendenken auf dabei. Das eigene kreative schöpferische Denken hört auf.

Und  weil ich jetzt das Wort Eigendenken genannt habe: Ich meine, wirklich wirkliches eigenes Denken entsteht, wenn ich durchaus also etwas aufnehme, es verdaue, das heißt bis in die Einzelteile zerlege und daraus was Neues baue, das vielleicht jetzt ganz nah dran ist am Original, aber jetzt eine neue Nuance drinnen hat. Aber dazu muss ich es eigentlich komplett auflösen. Im Auflösen, im Abbauen, kennenlernen, was ist die Gesetzmäßigkeit, die drinnen ist? Und jetzt bringe ich es neu heraus, mit den ganzen Gesetzmäßigkeiten, bring aber noch was Neues hinein. Weil ich sehe, da ist noch eine Möglichkeit. So wie ich das jetzt schildere, wird es kein Mensch, selbst der beste Mathematiker heute noch nicht bewusst erleben. Er wird nicht alle feinen Nuancen erleben. Aber in Wahrheit läuft es genauso ab: Er nimmt etwas auf, etwas, was schon da ist und verdaut es. Das heißt, er zerlegt es in die Einzelheiten, löst sie einmal ganz auf und aus dem heraus erschafft er es neu, aber mit einer neuen Nuance, die dazukommt. Und nur dadurch erklärt sich ja, dass das… was das Neue, was neu herauskommt, mit dem ganzen Rest eigentlich in einer… in einer harmonischen Zusammenfügung ist irgendwo. Es passt dazu. Also gerade in der Mathematik ist es so deutlich, dass nicht eines, wenn es wirklich aus dem Geist geschöpft ist, dass das eine dem anderen widersprechen kann.

Das passt zusammen. Wenn Widersprüche auftreten, sind sie eigentlich nur scheinbare Widersprüche. Dann muss man halt forschen: Woher kommt der scheinbare Widerspruch: Aha! Da ist der der ganze Rahmen… rundherum ist irgendwie anders, dann muss ich es anders betrachten. Wenn ich zum Beispiel sage: Ja die Winkelsumme eines Dreieckes sind 180 Grad, das lässt sich sehr leicht beweisen. Und ich sage, das muss immer so sein! Wenn ich jetzt aber ein Dreieck zeichne auf einen Globus drauf, also verkugelt darauf ein Dreieck zeichne, dann sind die Winkelsumme keineswegs 180 Grad, weil die können in einem ziemlichen weiten Bereich variieren.

Brauchen wir jetzt nicht weiter uns damit beschäftigen. Wir wollen jetzt nicht die Mathematikstunde machen. Aber nur ich möchte an dem Beispiel zeigen die Trittsicherheit, die notwendig ist, also bei der Geistesforschung. Bei der Mathematik werden die meisten sagen: Ich verstehe es zwar nicht, aber ich weiß zumindest, ja, da sind ganz klare Schritte drinnen. Vielleicht schaff ich es noch nicht, jeden wirklich zu verstehen, aber wenn ich es einmal verstehe, dann weiß ich, das stimmt. Darum kann ich in der Mathematik sehr gut Beweise machen und die… da habe ich die Sicherheit, es stimmt, weil es einfach zusammenpasst, hinten und vorne passt zusammen. Aber ich kann in der Mathematik genauso auch ein neues Feld eröffnen, eine neue Perspektive - aha - und dort ist es anders. Ein Dreieck in der Ebene, da stimmen meine 180 Grad Winkelsumme. Auf der Kugeloberfläche stimmt‘s schon nimmer. Aber dort gibt es auch Gesetzmäßigkeiten, die sind halt anders. Kann ich beides genauso denken und ich kann auch sehr schön dann sehen, aha, wenn ich jetzt die Kugel immer größer, noch immer größer, so dass sie eigentlich im Grunde immer flacher wird in Wahrheit - stellt euch vor, zuerst eine kleine Kugel, jetzt wird es immer größer, immer größer, dann entstehen eigentlich immer flachere Bereiche. Aha!... dort gilt es, was in der Ebene ist, genauso. Das eine kann ins andere übergehen in Wahrheit. Ich brauche nur die Kugel im Grunde unendlich groß machen, dann wird es im Grunde eine Ebene. Nichts anderes. Genauso wie eine Gerade oder ein Kreis, wenn ich den Kreis immer größer, immer größer mache, dann wird es Gerade irgendwann. Der unendlich große Kreis ist zugleich eine Gerade. Also das heißt, das Denken kann das mitvollziehen. Sinnlich können wir es uns schwer vorstellen. Aber so gesehen ist die gekrümmte Linie und die gerade Linie 1. Kann 1 werden. Der unendliche Kreis ist die gerade Krumme, die gekrümmte Gerade. Oder die… wie sag ich jetzt? Die „geradisierte“ Krümmung. Fällt mir jetzt kein aktueller Ausdruck aus… also die begradigte Krümmung ist 1.


DENKEN Wirkliches eigenes Denken entsteht, wenn ich etwas aufnehme, es verdaue, das heißt bis in die Einzelteile zerlege und daraus was Neues baue, das vielleicht jetzt ganz nah dran am Original ist, aber jetzt eine neue Nuance enthält [207 | 1:20:24]
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Die Geistesforschung muss heute so klar sein, ähnlich der Mathematik. Imaginationen überkommen uns nicht mehr, wir müssen uns an sie herantasten. Sie kommen aus mir, weil ich mir der Größe des Ganzen dessen gewahr bin und gleichzeitig meine Kleinheit dabei sehe 1:28:56

Scheinbare Widersprüche, die sich aber überwinden lassen im Denken, im klaren Denken. Und so klar muss man heute in der Geistesforschung sein. Noch klarer im Grunde. Das heißt nicht, dass ich jetzt Mathematiker sein muss, aber ich muss diese selbe Klarheit beibehalten. Und ich muss bei jedem Schritt dabei sein: Ich tue das und ich verstehe, was ich tue. Dass ich das also wirklich mit vollziehen kann. Und das ist das, was dann eben schon anfängt bei den Imaginationen, dass sie heute eben nicht mehr so sind, dass sie mich überfallen praktisch… und jetzt hab ich eine Vision. Sie haben also… sie verlieren vollkommen diesen visionären Charakter. Also da kommt… ah, jetzt steht das wie ein Traumerlebnis, aber bei Tagesbewussten – ja, auch nicht ganz bei Tagesbewusstsein, aber doch beim Wachzustand - trifft es mich und jetzt ist es da. Und jetzt steht, weiß ich nicht, der Engel vor mir und es ist typisch das „Fürchte dich nicht“, weil es ist erschütternd dann.

Heute müssen wir uns selber herantasten. Es kommen die Erschütterungen genauso, aber die Erschütterungen kommen dann von mir aus eigentlich, weil ich die Größe des Ganzen dessen immer mehr gewahr werde und meine Kleinheit auch sehe dabei. Aber da kommt es von mir aus also, es ist aber ganz anders dann. Und dann kommt ja… beim Aufbau der Imagination spielt ja immer eine Rolle, dass ich es eigentlich letztlich in sinnliche Begriffe, in sinnliche Bilder übersetzen muss, um es überhaupt kommunizieren zu können. Ich meine, die wirkliche Imagination ihrem Ursprung nach ist bildhaft und zugleich doch nicht bildhaft, unsichtbar bildhaft.

Eigentlich… man darf sich nicht vorstellen, dass die Quelle, aus der wirklich die eigene Imagination kommt -  aha, jetzt hab ich irgend so ein Bild wie im Traum, dass da ein Engel, dort ein Engel, dort noch ein anderer ist. Nein, ich habe eigentlich zunächst nur… ich spüre da einen Engel. Ich sehe ihn aber nicht. Ich spüre da einen, ich spüre noch andere geistige Wesen, Elementarwesen, sonst irgendwas. Es ist einfach wie ein Abtasten, wie ein Erforschen mit dem geistigen Blick, der aber kein Sehen ist, der eigentlich ein Tasten ist in gewisser Weise, ein sozusagen Berühren, die geistige Welt… es ist… in äußere Worte übertragen… ich weiß nicht wie ich… wie ich es sagen kann, weil es gibt keine Worte dafür. Also ich kann nur versuchen, von verschiedenen Seiten es zu verdeutlichen. Aber es ist ein langsam… ich weiß, es ist…da ist dieses Wesen. Und wenn ich es in ein Bild fassen muss, es ist lang und dünn. Das drückt sein Wesen aus. Es ist nicht wirklich, weil es ist kein körperliches Wesen, also ist es eigentlich nicht lang und dünn, aber es ist ein richtiges Bild dafür. Ein anderes ist vielleicht ganz rund in seiner Grundform irgendwo. Also gerade bei Elementarwesen gibt es da sehr, sehr interessante Gestalten drin. Aber da muss ich wissen, ich fange das an zu spüren zuerst einmal und suche jetzt das adäquate Bild dazu. Aber das ist kein Suchen vom Kopf her, sondern es ist… ja im Grunde eine künstlerische Tätigkeit. Es ist wie eine künstlerische Tätigkeit.

Und nur wenn es so ist, dass man eben wirklich die Berührung mit dem Geistigen hat, dass man jetzt ins Bild fasst, dann habe ich aber auch die Sicherheit, wenn ich es umsetze in das Bild jetzt - ja, das passt oder es trifft’s noch nicht genau, ich kann arbeiten daran sozusagen. Das heißt, ich muss mir eigentlich diese Imagination erarbeiten, aufbauen. Man sieht das sehr schön auch bei vielen Imaginationen, wie sie Steiner schildert. Er schildert nicht einfach das fertige Ding, sondern er schildert, wie das aufgebaut wird. Stark ist das zum Beispiel bei den Jahreszeiten-Imaginationen - haben wir ja jetzt gelesen, die Osterimagination oder so. Also da holt er aus der ganzen Peripherie, alles was da an Einflusskräften da ist und aus dem baut er dann das Bild auf, das ist ganz deutlich. Das ist nicht zack, fertig, steht es da. Und bei dem Bild… es kommt noch fast deutlicher  in der Schilderung heraus… weil es gibt dann so Wandtafelzeichnungen auch, aber das ist auch nur ein Aspekt davon. Aber in der ganzen Schilderung ist drinnen, wie diese Imagination aufgebaut wird. Und man könnte aber jetzt zu dieser… zu diesem… zu dieser Osterzeit, das auch natürlich aus einer anderen Perspektive betrachten, geistig gesehen aus einer anderen Perspektive. Dann würde das Bild anders aussehen.

(Technische Störung - Ich komme mir da wie in einer Großküche vor. Ich weiß nicht… da fließt was, keine Ahnung, na gut. Kann man nicht ändern. Jetzt sollte es gut sein. Danke Lucia. Danke. Keine Ahnung, was das ist. Gut!)

Ja, also wirklich eben… dann aber wirklich bis in jede Faser drinnen leben.

IMAGINATION Imaginationen überkommen uns nicht mehr, wir müssen uns an sie herantasten. Sie kommen aus mir, weil ich mir der Größe des Ganzen dessen gewahr bin und gleichzeitig meine Kleinheit dabei sehe (2027 | 1:28:56]

Wesen aus der geistigen Welt suchen die Begegnung mit dem Menschen. Dadurch erleben sie etwas, was sie aus sich heraus so nicht können. Sie wollen erkannt werden, weil das eine Bereicherung für die geistige Welt ist 1:35:51

Und jetzt ist die Frage aber, wie komme ich an die Inspirationen, an die Imaginationen heran… an die Intuitionen heran? Das erste ist nämlich in gewisser Weise eigentlich eine Intuition, die aber noch wenig bewusst ist, wo ich nur die Berührung spüre. Also die Berührung, ah die Blume da, da ist jetzt gerade ein Elementarwesen, da ist was. Dann ist es einmal nur das Spüren: Da ist etwas! Und da muss man auch sehr aufpassen, dass man sich nicht was einbildet: „Ach ja, ich weiß ja, das sind die Elementarwesen. Ja, ja, ja!“… Das kann eine Einbildung auch sein. Ich muss es wirklich spüren, das ist am besten… geht es dann, wenn man nicht so dezidiert hingeht – warte, jetzt schaue ich mir die Blume an und jetzt warte ich darauf, dass das Elementarwesen kommt! Da wird es meistens so... da kriege ich es am wenigsten mit. Wie bei allem eigentlich ist es…. das sind ja fast Schicksals-Momente, wo man an das herankommt. Man darf sich auch nicht vorstellen, dass modernes imaginatives Schauen einfach so ist: „Ja, ich mach jetzt das geistige Auge auf und ich sehe, was ich will, was ich halt sehen will!“ So einfach geht das nicht. Es… da muss eine geistige Notwendigkeit dazu da sein. und diese geistige Notwendigkeit liegt in der geistigen Welt, sie liegt aber auch in meinem… in meiner Geistigkeit, das heißt in meinem Schicksalsweg drinnen, in dem, was ich mir mitgebracht habe an Kräften, an Fähigkeiten.

Und da wartet jetzt – wie soll ich sagen - die geistige Welt… oder Wesen aus der geistigen Welt suchen die Begegnung mit dem Menschen jetzt, der bestimmte Fähigkeiten mitbringt. Weil sie wollen erkannt werden. Sie wollen erkannt werden, weil das eine Bereicherung für die geistige Welt ist. Das… die geistige Welt, sie warten alle eigentlich darauf, dass wir sie durch - wie soll ich sagen - durch unsere geistigen Augen sehen und ihnen dieses Erlebnis entgegentragen. Dadurch erleben sie etwas, nämlich was sie aus sich heraus so nicht können. Und das ist eine Bereicherung für die geistige Welt.

Es ist kein Zufall, dass die Gottheit mit der Menschheit dieses Experiment macht, ein völlig freies geistiges Wesen zu schaffen. Es dient dies auch einer höheren Notwendigkeit, damit andere geistige Wesenheiten auch an ihren Fehlern lernen können 1:38:15  

Wir werden das noch mal sicher in der Zukunft noch genauer besprechen können, nämlich diese Unterschiede. Einiges haben wir ja schon - Ansätze zumindest besprochen eben, dass die Engelwesen zum Beispiel nicht so ein Innenleben haben, wie wir es haben. Sondern dass sie Geisterfüllung haben und dann von sich gar nichts wissen. Gerade wenn sie sich in ihr Inneres… wobei das sowieso kein räumliches Inneres ist, aber sagen wir mal, wenn sie sich von ihrer Tätigkeit abwenden zu sich selbst, dann kommen sie aber in Wahrheit nicht zu sich selbst, sondern dann kommt die Geisterfüllung. Sie kommen am stärksten zu sich selbst, indem sie sich „sehen“, wieder unter Anführungszeichen, geistig sehen in den Taten, die sie verrichten. Darin spüren sie sich. Darin spüren sie sich, also wie sie die Welt verändern, wie sie wirken in ihr, an dem spüren sie sich. Da merken sie, „das bin ich jetzt“. Wenn sie aber sozusagen sich ganz in ihr Inneres wenden, dann sind sie nicht bei sich. Dann ist Geisterfüllung von oben. Da wissen sie in dem Moment von sich nichts, überhaupt nichts. Dafür ist die Chance, dass sie rein, möglichst rein die Impulse aufnehmen können, die von oben kommen.

Ganz funktioniert es eh nicht. Das haben wir auch schon öfter darüber gesprochen, eben weil letztlich ja alles strömt von der Gottheit selbst durch die verschiedenen Hierarchiestufen herunter, ist trotzdem die Problematik wirklich da: Je weiter es nach unten geht, desto mehr Verfälschungen, Fehler schleichen sich ein. Weil es sind halt… in dem ganzen Spiel sind auch Widersacher-Wesenheiten drinnen dabei. Es ist alles Mögliche, es sind die Fähigkeiten der Wesenheiten unterschiedlich. Manche Engel- Wesenheiten haben schon sehr viele Fähigkeiten entwickelt, andere weniger. Das heißt, manche können geschickter diese Impulse umsetzen, die von der Gottheit kommen, andere weniger gut.  Dadurch differenziert sich das. Und das ist dadurch nicht vollkommen, auch was unten ankommt. Das ist nicht der Fehler der Gottheit. Aber es ist einfach bedingt dadurch, dass die Hierarchien, je weiter unten sie sind, desto größer ist die Gefahr, dass ihr geistiger Blick getrübt ist bis zu einem gewissen Grad für das, was von oben kommt. Wenn ich es jetzt menschlich sage, dass es Missverständnisse gibt bezüglich dessen, was sie tun sollten. Und das zweite ist, dass sie vielleicht nicht alle Fähigkeiten schon entwickelt haben, die sie eigentlich dazu bräuchten. Das heißt, sie können jetzt in ihrem Tun, indem sie sich dann selber spüren, das halt vielleicht nur mangelhaft bis zu einem gewissen Grad zum Ausdruck bringen. Das ist die Problematik, die drinnen ist.

Das ist wirklich die zentrale Problematik, die in der ganzen Welt-Entwicklung drinnen ist. Und ich sage es eh fast in jedem Vortrag, aber es ist ganz wichtig, weil es einfach eine neue Perspektive gibt, die noch wenig beachtet wird: Es ist nicht so ein Zufall, dass die Gottheit mit der Menschheit dieses Experiment macht, ein völlig freies geistiges Wesen zu schaffen. Das heißt, ein Wesen, das sich selbst schafft dann letztlich, aus der Freiheit heraus. Da steckt auch eine gewisse Notwendigkeit, eine höhere Notwendigkeit drinnen, weil nur, wenn es auch auf den untergeordneten Stufen geistige Wesenheiten gibt, die aus der Freiheit heraus, tätig sein können, dann, ja, können sie natürlich auch Fehler machen. Aber sie können wachsen an diesen Fehlern. Und sie können nämlich… weil in ihrer Ich-Kraft dieselbe Kraft steckt, die in der Quelle oben steckt. Das heißt, die Ich-Natur des Menschen ist anders als die Ich-Natur der Engel, Erzengel, Urengel und so weiter. Die verfügen über diese Fähigkeiten nicht, sondern sie sind angewiesen auf das, was von oben strömt.

Durch das Mysterium von Golgatha ist die göttliche Schöpferkraft Mensch geworden 1:43:27

Der Mensch hat das - und das ist so wirklich also ernst geworden - eben mit der Osterzeit, mit dem Mysterium von Golgatha, mit der großen Erden-Osterzeit sozusagen, dass der Christus durch das Mysterium von Golgatha gegangen ist, dass Gott Mensch geworden ist. Nämlich wirklich im vollsten und ganzen Sinne im Moment des Kreuzestodes. Da vollendet sich das. Damit ist die göttliche Schöpferkraft Mensch geworden. Und das ist die Voraussetzung dafür, dass wir Menschen, wenn wir uns eben mit dem Christus verbinden mit unserem Ich - unser Ich ist eben darauf angelegt - dass wir eben auch diese göttliche Kraft, einen Funken davon in uns haben und den rege machen können, aus uns heraus, aus unserem Inneren heraus. Das können die Engel-Wesenheiten nicht. Ich meine, dass sie uns jetzt noch und lange Zeit noch in so vielem überlegen sind, eben auch durch das, was sie von oben noch bekommen, ist gar keine Frage. Wir fangen jetzt ganz klein an, weil es wird die Zeit kommen, wo eigentlich von oben, von selbst einfach immer weniger strömt zu uns. Im Grunde ist es schon praktisch versiegt. Es geht jetzt darum, dass wir aus der Freiheit heraus den Blick richten können auf die geistige Welt. Und zwar nämlich aus der Freiheit heraus, heißt nicht, wir gehen in unser Inneres, Geisterfüllung kommt und wir sagen: „Aha, ja, so und so machen wir es.“ Nein, sondern wir, aus der Freiheit! Und damit, ja, fangen wir an, also die Welt mitzugestalten, aus der Freiheit heraus. Das machen die Engel nicht, die Erzengel nicht, die Urengel nicht, die ganzen Hierarchien nicht. Sie können eigentlich nur der Gottheit folgen. Wenn das nicht von oben strömt, das ist eben der große Unterschied. Also für sie strömt es von oben. Und was für sie von oben strömt, strömt letztlich aus unserem Ich in der Verbindung mit dem Christus, weil der… weil das der göttliche Kern ist. Das ist das Ungeheure eigentlich der ganzen Menschheitsentwicklung. Damit dreht sich eigentlich alles um.

Und ich habe das ja auch schon erwähnt, aber ich glaube, man muss es immer wieder erwähnen: Es ist eben genau das, was die soratischen Wesenheiten nicht haben wollen, dass das jemals eintreten könnte. Die sind also die eigentliche Triebkraft, dass das ja nicht eintritt!

Bei der Aufarbeitung unseres Karmas sind wir ganz auf uns gestellt. Der Christus hat die Sünden der Welt auf sich genommen. Aber was wir im Seelischem zerstört haben, dafür sind wir selbst zuständig 1:46:58

Weil damit die Gottheit selbst Macht aufgibt. Macht und Allwissenheit gibt sie auf. Also schrittweise halt, nicht vollständig. Aber um jedenfalls uns den Freiraum zu lassen, weil eben die Engel, Erzengel usw. bis hinauf zu den Seraphim haben-diese-Freiheit-nicht! Sie haben auch nicht dieses Innenleben, seelische Innenleben, wie wir es haben. Weil wir sind… wenn wir uns in unser Inneres wenden, dann haben wir einmal unser Seelisches mit aller Weisheit im Seelischen drinnen ist, die uns verliehen wurde, aber auch mit all den Fehlern, die wir hineingebaut haben durch unsere Verfehlungen eben, also die drinnen sind.

Mit dem sitzen wir mal drinnen. Dann ist das Erste, was wir merken… sind einmal…ja als erstes drängen sie eigentlich die Fehler meistens auf. Die wir merken, das sind die also… dort, wo wir merken mit dem Seelischen nicht richtig umgegangen sind. Das ist also alles das, was dann in unserem Karma eingeschrieben ist. Das, das steht halt da drinnen. Es ist nichts anderes, als dass einfach im Astralischen selber etwas, ich sag einmal, beschädigt wurde durch uns selbst in unserem Astralischen, zunächst. Und das soll uns aber auch jetzt nicht zur Verzweiflung bringen oder was, weil das gehört halt zu unserem Weg dazu. Also die Freiheit ist ja nicht anders zu erringen, als dass man halt eben Fehler macht, dass man probiert, eh vielleicht guten Willens ist, aber es kann trotzdem schief gehen. Und wir müssen heute lernen auf dem Weg. Das ist ein mühevoller Weg.

Und es ist anders. Ich meine, es ist unser Karma daher anders auch als das  bei den Hierarchien, die über uns stehen. Die haben auch ein Karma. Weil es entsteht auch ein Karma, wenn sie halt ihre Aufgabe, das heißt, die aus der Geisterfüllung kommt, aber durch mangelnde Fähigkeiten trotzdem fehlerhaft nur umsetzen können, dann ist das in ihrem Karma drinnen. Und es löst sich dieses Karma nur dann auf, wenn sie halt das nächste Mal wieder eine vergleichbare Tat machen, das irgendwo ausgleichen können, also die Fähigkeit, die sie noch nicht so haben, doch entsprechend ausbilden können. Das können sie sehr wohl. Aber sie brauchen dazu eben immer den Zustrom von oben. Bei uns also namentlich, was die Aufarbeitung unseres Karmas betrifft, sind wir ganz auf uns gestellt. Damit ist nicht das gemeint mit dem, der Christus habe alle Sünden vergeben, die Sünden der Welt auf sich genommen. Ja, die Sünden der Welt, das ist das, was in der Welt passiert ist. Aber was in unserem Seelischen zerstört wurde, für das einmal selber zuständig. Und wir sind zuständig dafür, dem anderen, in dem auch etwas zerstört wurde - weil wir jemand anderem, einem anderen geistigen Wesen etwas angetan haben - dann haben wir eben als Aufgabe, auch beizutragen, dass das dort in Ordnung gebracht wird.

Und wir stehen aber jetzt in der Zeit drinnen, die insbesondere auch dadurch uns einerseits mehr Freiheit, aber damit auch mehr Verantwortung, aber auch eben mehr Möglichkeiten gibt, dass wir jetzt eigentlich erst so richtig, ganz bewusst diese Verantwortung übernehmen können, indem wir einfach bei jeder Handlung, die wir tun, vielleicht nicht unbedingt im Moment gleich, aber zum Beispiel in der Tagesrückschau oder dann sonst was… einfach beobachten lernen, was ist denn da passiert? Ich hatte heute irgendein Streitgespräch mit jemand. Irgendwie sind wir sehr unversöhnlich auseinander gegangen, was war da los?

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Glossar

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X

Einzelnachweise