Die Apokalypse des Johannes - 133. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 133. Vortrag -
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Vorschau

Einleitend wird die menschliche Wahrnehmung beleuchtet. Denn von unserer Bewusstheit wird es abhängen, wie wach wir bei der Selbstbeobachtung unserer Wahrnehmung sind. Dann geht es um die „Erlösung des Bösen“ in der Welt, eine der großen Aufgaben im Bewusstseinsseelenzeitalter, an der wir alle unseren Beitrag leisten müssen, um schwere karmische Schulden abzutragen und gemeinsam das Neue Jerusalem auf Erden zu bauen. Auch hier sind uns die drastischen Bilder aus der Apokalypse wieder Wegweiser und verlässliche Begleiter. Mit der Unterstützung des Christus im ICH sollen sie Mut machen, uns diesen Aufgaben bewusst zu stellen.

Transkription des 133. Vortrages

Gehalten am 1.11.2022, Transkription 5.2.2024, von Elke)

Begrüßung und Wochenspruch 0:00:45

Es kann losgehen. Meine Lieben, ich begrüße euch zum 133. Vortrag der Apokalypse. Jetzt tu ich mir wirklich schon mit dem Zählen schwer, muss immer nachdenken…ähh… welcher ist es? Dazu gibt es den 31. Wochenspruch. Es entwickelt sich alles das weiter, was wir an innerem Licht im Sommer aufgenommen haben, an geistigem Licht vor allem. Das also jetzt immer mehr zur Kraft wird, immer mehr zum Bewusstsein gekommen ist und auch in die Tatkraft hineingeht. Und dazu… darum geht‘s jetzt in dem 31. Wochenspruch:

Das Licht aus Geistestiefen,

Nach außen strebt es sonnenhaft.

Es wird zur Lebenswillenskraft

Und leuchtet in der Sinne Dumpfheit,

Um Kräfte zu entbinden,

Die Schaffensmächte aus Seelentrieben

Im Menschenwerke reifen lassen.

Es ist an der Zeit, mit Tatkraft die Zukunft künstlerisch aus dem eigenen Willen heraus zu gestalten, aber mit dem wachen Ich -Bewusstsein 0:01:53

Also das heißt, wir hatten in den letzten Wochen in den letzten Sprüchen einmal… ist erst dumpf zunächst dieses Licht in uns erwacht, ist dann immer mehr zur Gedankenklarheit gekommen und wird noch immer mehr bis zu Weihnachten hoffentlich immer klarer und klarer werden. Aber es kommt jetzt ganz deutlich dazu in diesem Wochenspruch, dass es Lebenswillens-Kraft, Tatkraft wird. Also dass auch das, was aus dem Geistigen kommt, was in der Klarheit des Denkens erfasst ist, wirklich zur Tat wird, ja letztlich zur Umgestaltung unserer Welt. Das ist unsere große Aufgabe.

Ich meine, wir müssen auch wissen - was wir an Früchten hinübernehmen können, wächst im Grunde nur aus dem, was wir hier wirklich tun und umgestalten. Wir können zum Beispiel ein prächtiger Hellseher sein, der während seines ganzen Lebens das ganze Panorama der geistigen Welt sieht. Wenn er hinüber geht, ist er genau auf derselben Stufe wie der, der ein Leben lang nichts gesehen hat. Es ändert überhaupt nichts, er ist nicht irgendeinen Schritt weiter dadurch. Und die Arbeit dran, es zu entwickeln hier, von nichts vielleicht, die Schritte, die er dazu tun muss und was er dazu alles hier auf Erden machen muss, das bringt ihm was. Aber wenn es einfach da ist, ist 0,00 mehr drüben deswegen. Also es ändert überhaupt nichts. Aber was er zum Beispiel tut und das, was er geistig erlebt, gedankenklar zu erfassen und sozusagen auf den Boden zu bringen und damit auch anderen Menschen vielleicht verständlich zu machen - oder dass sie zumindest eine Ahnung davon kriegen, was denn das ist - das hat sehr wohl einen großen Wert. Und dann wird er auch drüben, wenn er über die Schwelle gegangen ist, endgültig einmal für eine Zeit über die Schwelle gegangen ist, bis er wieder zu einer neuen Inkarnation kommt - dann wird ihm das sehr viel bringen drüben, dass er mit mehr Wachheit, mit mehr Bewusstseinsklarheit noch also dort sich orientieren kann in der geistigen Welt.

Aber was einfach so, ohne dass man ringen muss, darum hereinkommt, aus Begabung auch, selbst wenn man sich es aus einer früheren Inkarnation mitbringt… das hat ja eine Vorgeschichte. Also wenn ein Mensch von Natur aus hellsichtig ist, wie es Rudolf Steiner auch war, dann ist das sicher ein Ergebnis also früherer Inkarnationen. Aber was es für seine eigene Zukunft, bedeutet für den Menschen, heißt, wie arbeite ich daran, um das jetzt immer mehr durch meine Ich- Kraft zu ergreifen. Und dass alle sehen, etwas wird, das ich mache, so klar mache, wie ich im klaren Denken drinnen bin. Das heißt, es muss alles Visionäre letztlich aufhören, wo ich sage: Ich habe Bilder aus der geistigen Welt, ich stehe mit offenem Auge davor, sie sind mir gekommen und ich habe nichts mitgetan. Dann erwarten wir etwas, was wir als letzten Rest jetzt noch in der Sinneswahrnehmung haben: Wir haben sie fertig vor uns und sagen: Aha, das ist die objektive Welt, die ist unabhängig von mir.

Und die ist aber nicht die Wirklichkeit. Die Wirklichkeit muss ich aktiv ergreifen. Und das heißt, ich muss jedes Bild, das ich mir davon mache, selbst formen. Nicht, indem ich jetzt aus dem Verstand spekuliere: Warte, wie soll ich denn das machen? Also nicht konstruieren, sondern künstlerisch gestalten, aber mit dem wachen Ich-Bewusstsein. Und dann kann eben auch dieses künstlerische Gestalten in die wache Gedankenklarheit hineinkommen. Aber - der Impuls kommt aus dem Willen, er schafft, er ist tätig und je weiter ich entwickelt bin, desto deutlicher wird im Moment des Schaffens, wenn es herauskommt, wenn es da ist, auch erkannt, wie es im Zusammenhang mit dem Rest der Welt steht und wie es in dem, was ich schaffe, mit den anderen Dingen zusammenhängt. Also das heißt, es ist dann die Gedankenklarheit auch mitgegeben.

HELLSEHEN TOD Visionäre und hellseherische Fähigkeiten sind wertlos, solange nicht an ihnen gearbeitet wird. Was wir an Früchten nach dem Tod hinübernehmen können, erwächst im Grunde nur aus dem, was wir hier auf Erden wirklich tun und umgestalten [133 | 0:01:53]

WILLE Die Wirklichkeit muss ich aktiv ergreifen. Das heißt, ich muss jedes Bild, das ich mir davon mache, selbst formen. Der Impuls dazu kommt aus dem Willen [133 | 0:01:53]

Das neue Denken beruht auf Gedankenklarheit und ist die Stufe zum neuen geistigen Schauen. Es beruht nicht auf fertigen Wahrnehmungen wie das alte Hellsehen, sondern muss von uns selbst willentlich gestaltet werden 0:06:25

Und dieses Denken ist ein ganz anderes als das spekulative Verstandesdenken, wo ich sage, ich versuche logisch etwas abzuleiten, etwas zu erschließen. Diese Fähigkeit zu üben und gelernt zu haben ist sehr wichtig, dass man später die Gedanken-Klarheit behält. Aber dieses Denken, das aus der geistigen Tätigkeit herauskommt, ist ein ganz anderes. Und das ist die Stufe zum neuen geistigen Schauen eigentlich in Wahrheit. Vor allem zum Schauen dessen, was in der Welt sich an geistigen Kräften abspielt. Während das alte Hellsehen ja immer etwas war, was in Wahrheit also zumindest die längste Zeit mit den Kräften… eigentlich immer zusammenhängt, mit den Kräften, die die Leibeshüllen bilden und noch nicht die Ich-Tätigkeit war. Bis zum Erdenleben des Christus hin war es das. Und natürlich vielfach auch nachher noch teilweise heute noch. Man findet genug Leute, die heute auch noch hellsichtige Einsichten haben, die sie - ja, überkommen, irgendwie. Sie sind halt da, sie wissen eigentlich nicht, wieso sie jetzt gerade da sind. Ja, vielleicht bereiten sie sich vor, dass sie in die Stimmung kommen, dass sie da sind. Aber der Inhalt, na ja, man könnte sagen, überwältigt sie. Also, er ist einfach so da wie eine fertige Wahrnehmung. (W. fragt ins Publikum: Könnte sein, dass der Ruben da ist?)

Und das Neue ist, und das Höhere ist, dass wir dieses Bild, diese Erscheinung erst schaffen müssen, aber gemäß den Gesetzmäßigkeiten, die mir da entgegenkommen - das heißt, der Wesen, die mir da entgegenkommen. Das heißt in letzter Konsequenz, wenn ich ins Tiefste hinein gehe, tauche ich intuitiv in das andere Wesen ein. Da bin ich eigentlich in dem Moment des Eintauchens, wenn ich da in den anderen versinke, hör ich für einen Moment auf, ich selbst zu sein, könnte man sagen. Also ich gebe mich ganz hin an den anderen. Aber im Zurückkommen nehme ich alle die Gesetzmäßigkeiten mit in dem Leben und bringe sie mir zu Bewusstsein. Das ist ununterbrochen der Pendelschlag, das geht immer hin und her.


GEISTIGE SCHAU HELLSEHEN Das alte Hellsehen hing mit Kräften zusammen, die die Leibeshüllen bildeten und noch nicht die Ich-Tätigkeit. Sie überkommen den Menschen wie eine fertige Wahrnehmung. Das Neue und Höhere ist, dass wir dieses Bild, diese Erscheinung erst schaffen müssen [133 | 0:06:25]

Viele Menschen denken, dass geistige Offenbarungen sie einfach ergreifen. Dagegen ist es heute so, dass sie eben nicht mehr unabhängig von uns geschehen 0:08:55

Und wir werden uns heute sehr intensiv mit dem Thema beschäftigen. Weil es ist immer noch bei vielen Menschen, denke ich, die Meinung da, ja - wenn eine geistige Offenbarung kommt, dann muss die doch von mir unabhängig sein in dem Sinn, dass ich gar nichts dazu tue, dass sie zustande kommt, dass sie mich einfach ergreift. Und das stimmt eben für heute nicht mehr.

Und das stimmt insbesondere nicht für das, was der Johannes gegeben hat. Das stimmt weder fürs Johannes Evangelium und noch weniger für die Apokalypse. Also das Bild, das er schildert, die Apokalypsis Jesu Christi, ist zugleich die Apokalypsis des Johannes. Und so nennen wir sie auch „Apokalypse des Johannes“ als Übertitel. Und das ist richtig, es so zu nennen. Was er erlebt in seiner Geistesschau, die durch Inspiration und teils auch Intuition eben vertieft ist, ist das Wesen Jesu Christi, ist zugleich das Wesen des Ichs und ist zugleich Ausdruck seines ganz individuellen Ichs. Und es wäre anders, wenn es ein anderer schildern würde, der die gleiche Fähigkeit hat oder eine vergleichbare Fähigkeit hat.

Also, wir müssen einfach wegkommen in der Beurteilung geistiger Wahrnehmungen, von dem, was wir aus der Außenwelt gewohnt sind, dass etwas dann Wirklichkeit ist, so nennt man sie - oder Realität ist: Aha, das steht so vor mir und es ist halt wie es ist und ich kann es nur zur Kenntnis nehmen. Und nicht einmal für die Sinneswahrnehmung stimmt es ganz. Weil sicher, wenn 2 oder 10 Menschen dasselbe anschauen, werden sie annähernd dasselbe, denselben Eindruck erhalten im Groben. Also wenn da ein Wolkenkratzer steht, wird nicht ein anderer sagen, da steht eine Hundehütte. Außer er ist wirklich irgendwie ganz weggetreten. Dann hat er eine Halluzination von einer Hundehütte. Aber gut, das wollen wir weglassen. Aber das heißt, die groben Strukturen  werden wir gemeinsam haben, aber individuell entdeckt jeder Mensch darüber hinaus weitere Details, die die anderen nicht sehen. Die sind genauso wirklich da, weil er sie erkennt. Er macht sie sichtbar dadurch. Weil man muss sehen, das Bild, das da ist, das fertige Bild, das da ist, entsteht in Wahrheit auch daran, dass wir eigentlich aktiv es hervorbringen. Nur sind wir uns dessen in der Regel nicht bewusst. Es geht darum auch, zum Beispiel beim Sinneswahrnehmen sich dessen bewusster zu werden. Wir arbeiten mit daran! Es ist nicht so, dass da ein fertiges Bildchen kommt von außen rein und ja das… weiß ich nicht… das Hirnkastl oder sonst bildet das ab in unser Bewusstsein.

Kein Mensch weiß wie, jedenfalls nicht die bessere Forschung. Also wie das ein bewusstes Erleben wird, hat man noch keine Ahnung. Es gibt hunderttausend Spekulationen darüber, aber dort scheitert es immer an der Grenze. Das ist genau die Grenze, wo es darüber hinaus geht, über das nur den Spiegelungsapparat zu verstehen. Unsere Sinnesorgane, unser Gehirn, das daran angeschlossen ist, ist das Spiegelungsorgan. Und das kann man wissenschaftlich verstehen, in allen Details. Oder in vielen Details. Da gibt es sicher noch sehr, sehr viel zu entdecken und ist hochspannend! Also kann man nur unterstützen, dass das erforscht wird. Aber sie beschreiben nur den Spiegel. Sie haben keine Ahnung davon, wie das Bild zustande kommt, das wir ein Bewusstsein erleben, um uns erleben. Es ist ganz klar, dass dieses Bild mit der Wirklichkeit als solcher naja, nur in einer sehr einseitigen Weise zu tun.

Weil es ist ganz klar, dass jedes Wesen, das anders geartet ist als wir, also Tiere zum Beispiel, die andere Sinnesorgane, ein ganz anderes Bild der Welt haben, ein teils wirklich ganz anderes Bild der Welt. Ich meine, kein einziges Tier sieht die Welt so wie wir.


weiter 0:13:41

APOKALYPSE JOHANNES EVANGELIUM CHRISTUS ICH Insbesondere das Johannesevangelium und die Apokalypse des Johannes zeigen uns: Die Apokalypse Jesu Christi ist zugleich die Apokalypse des Johannes. Was er erlebt in seiner Geistesschau, die durch Inspiration und teils auch durch Intuition vertieft ist, ist das Wesen Jesu Christi. Das ist zugleich das Wesen des ICH und ist zugleich Ausdruck seines ganz individuellen Ichs. Und es wäre anders, wenn es ein anderer schildern würde [133 | 0:08:55]

GEHIRN BEWUSSTSEIN An die Sinnesorgane angeschlossen ist das Gehirn, das ein Spiegelungsapparat ist. Die Forschung weiß bis heute nicht, wie es zu einem bewussten Erleben kommt. Sie beschreiben nur den Spiegel und haben keine Ahnung davon, wie das Bild zustande kommt, das wir im Bewusstsein um uns erleben [133 | 0:08:55]

Wir haben einen großen Einfluss auf die geistige Wahrnehmung 0:17:50

Es hängt sehr davon ab, wie wach wir dabei sind, das Bild selbst zu formen, das ich dann kommunizieren kann. Weil man muss davon ausgehen, dass die geistige Wahrnehmung, das seelische Bild, das man erlebt, völlig anders ist als ein sinnliches Bild oder eine sinnliche Wahrnehmung.

Bei den Griechen war es üblich, beim Philosophieren zu gehen 0:25:43

Der Grieche, anders als die Römer, erfühlte die Erde über die Füße. Darum ist Sokrates so gerne barfuß gegangen: Da werde ich eigentlich eins mit dem Boden. Ich spüre, ich bin der Boden. Und dann zu spüren, wie da etwas aus den ersten Tiefen mich zu meinem Denken inspiriert. Eine Schule des Aristoteles nannte sich Peripatos (Peripatetiker = die Herumwandelnden, von Altgriech. περιπατεῖν) weil sie in der Wandelhalle herumgegangen sind und im Sprechen ihre Gedanken ausgetauscht haben. Die Gedanken der Philosophen entstehen im Gespräch, im Austausch miteinander. Lesen war üblicherweise so, dass man laut gelesen hat, auch wenn man alleine war: Ich lese mir selbst vor, weil im Sprechen der Gedanke eine ganz andere Qualität bekommt, als trocken in Zeichen festhalten.

Sprachgestaltung: In jeden Laut eintauchen 0:28:19

Am Anfang war der Logos, die Logik, die aus diesem Geschehen heraus geboren ist. In der Sprachgestaltung kann man erleben, wie jeder Laut eine andere Formkraft, eine andere Formwirkung hat. Jeder Konsonant und jeder Vokal hat eine andere Grundstimmung, die in unendlich vielen Variationen neu erlebt werden kann. Diese Seelenerlebnisse machen auch das Denken viel reicher. Daher sind Übersetzungen eigentlich Nachdichtungen, weil jede Sprache einem eigenständigen Erleben entspringt.

Christus ist der Herr des Karma 0:35:36

Das bedeutet nicht, dass uns der Christus den karmischen Ausgleich erspart, sondern dass wir es selbst tun müssen, indem wir uns mit dem Christus ganz bewusst verbinden. Und das tun wir, indem wir uns ganz auf unser Ich stellen. Die Widersacher werden alles tun, um uns von der Auflösung unseres Karmas abzuhalten.

Vater Kraft - Christus Kraft - Kraft des Heiligen Geistes 0:38:23

Die Vaterschaft hängt mit dem Physischen zusammen, mit dem Substantiellen dieser Welt. Er ist die Ursubstanz. Die Vater-Kraft ist ganz extreme Willenskraft, die die ganze Welt bis ins Kleinste hinein trägt. Und sie ist als solches praktisch ungreifbar.

Der Christus in uns ist eigentlich die Lebenskraft in uns. Er unterstützt uns überall dort, wo unsere Arbeit an unserem eigenen Ätherleib noch nicht am Ende ist.

Die Kraft des Heiligen Geistes ist das Geistige, das unmittelbar in unserer Seele lebt und sich dadurch offenbart, dass wir eben unseren Astralleib umwandeln aus unserem Ich heraus zu dem Geistselbst. Daher kann man sagen, auch das Geistselbst ist der Heilige Geist in uns.

Der Evangelist Johannes ist der wiedererweckte Lazarus 0:44:14

Die Wiedererweckung des Lazarus, geschildert im Johannes-Evangelium, wurde vom Christus vollzogen. Sie erboste die Hohepriester, weil eine Einweihung bisher ein Vorgang war, der nur in Gegenwart der ganzen Priesterschaft vollzogen werden durfte und konnte.

Zusammenhang zwischen Mathematik und Knochenbau 0:53:06

Mathematik ist im Grunde ein Erlebnis dessen, wie sich meine Knochen bewegen.  Mathematische Fähigkeiten, ja die Schlagfertigkeit des Denkens überhaupt, wird am besten über die Geschicklichkeit der Gliedmaßen-Tätigkeit geschult. Die mathematische-geometrische Begabung hängt zusammen mit dem inneren Erleben der Knochenmechanik, also des Gliedmaßen-Systems bis in die Knochen hinein.

Was es bedeutet, Erzengel Michael oder Uriel zu begegnen 1:07:27

Sie sehen all unsere Fehler, die wir begangen haben. Und sie machen unser Ich, wenn wir es erleben können, wach dafür, die eigenen Fehler zu sehen. Unsere Aufgabe besteht darin, die Fehler auszubügeln, indem wir aus ihnen Neues und Höheres machen, was vorher noch nicht in der Erde war.

Das Rätsel des Bösen lösen 1:10:49

Wir leben im Bewusstseinsseelenzeitalter, in der wir das Rätsel des Bösen zu lösen haben. Wir brauchen das Böse, um unsere Freiheit entwickeln zu können. Die Überwindung des Bösen, das Wiedergutmachen, aus dem Bösen etwas Gutes machen, das zu verwandeln durch unsere Kraft -  das ist unsere Aufgabe. Die Fähigkeiten dazu müssen wir uns erst erwerben. Die biblische Geschichte von Kain und Abel (Genesis) führt uns ganz nahe an das Rätsel des Bösen heran, schildert sie doch bekanntlich nichts weniger als den ersten Mord der Weltgeschichte, einen Brudermord, der gleichsam urbildhaft für alle weiteren Verbrechen der Menschheit steht, die eine Folge des Sündenfalls sind.

An der Erlösung der Widersacher-Kräfte arbeiten 1:15:29

Wenn wir wirklich unser freies Ich entwickeln wollen, dann können wir im Grunde gar nicht anders, als an der Erlösung von Luzifer und Ahriman zu arbeiten. Im Zweiten Mysteriendrama von Rudolf Steiner sagt eine der Protagonistinnen: Es gibt nur ein Gebiet im Geister Land, wo das Schwert geschmiedet werden kann, damit du verschwinden musst. Es ist dort das, wo die Menschen sich aus Verstandeskräften Wissen bilden und dann zur Geistesweisheit umgestalten.

Was bedeutet Erkenntnis des Bösen konkret? 1:17:22

Durch die karmischen Folgen, die sich uns eingegraben haben, sind wir den Widersachern verfallen. Wir können sie selbsttätig auflösen, verwandeln und etwas Neues daraus machen. Das ist Erkenntnis des Bösen und Verwandlung des Bösen.

Dinge aus dem Nichts schaffen und dorthin wieder zurückführen 1:18:36

Das geht nur durch das Ich selber. Das Ich ist immer das Tor. Aber da kann ich mich nicht stützen auf Fähigkeiten, die mir durch die Körperhüllen gegeben sind. Alles, was vorher von selber funktioniert hat, muss ich aus mir selbst machen. Das wird ansatzweise in der Sprachgestaltung versucht.

Rudolf Steiner: Die Ahrimanisierung als kulturbildender Faktor 1:27:04

Der Rückzug in eine Dorfgemeinschaft kann die Welt nicht ändern. Die Welt ändern werden geistig strebenden Menschen, die mitten in den Techniken sitzen. Das wird ab jetzt notwendig sein im Sinne der regulären Welt-Entwicklung, der geistigen Welt-Führung. Rudolf Steiner sagte  ganz deutlich, dass das die Aufgabe des Westens ist. Das heißt, die Technik bis zum Feinsten ausgearbeitet, so dass sie dem Menschen alles abnimmt und letztlich den Menschen selber mit der Maschine verbindet.

Die Kains-Söhne stehen unter ganz besonderem Schutz der Gottheit 1:41:38

Nirgendwo auf der Welt sind Menschen im Bewusstseinsseelenzeitalter zu solchen Grausamkeiten fähig wie in Europa. Daher hat gerade Mitteleuropa die Aufgabe, im Geistigen voranzugehen und diesen neuen, voll bewussten, wachen Zugang zur Geisteswelt zu finden. Dafür bestehen gute Voraussetzungen auch durch die Lage zwischen Ost und West. Es geht darum, den Leib bis in die tiefsten Kräfte hinein so umzugestalten, dass er Tempel der Gottheit, Tempel des Christus, letztlich auch Tempel des Ich werden kann. Die Eingeweihten der Zukunft, die schon die längste Zeit auf Erden wirken, sind die Kainssöhne. Das Kainsmal kennzeichnet sie als die, die nicht angerührt werden dürfen. Der biblische Brudermord ist ein Symbol dafür, dass Kain die Kräfte von oben ablehnte und nur mehr auf sein Ich im Innern hören wollte.

Die Tempellegende, gegeben von Christian Rosenkreutz 1:50:35

Die Tempellegende erinnert an den Bau des Salomonischen Tempels und knüpft an an den Guss des Ehernen Meeres. Der im Auftrag König Salomos gebaute Tempel auf dem Tempelberg Moria in Jerusalem wurde mit Hilfe phönizischer Baumeister unter der Führung von Hiram Abif errichtet, der aus dem Kainsgeschlecht stammte.

Der Sturz ins Eherne Meer symbolisiert die Aufgabe, Babylon auf Erden zu bezwingen und zu verwandeln 1:51:53

Die Apokalypse enthält dunkle Bilder. Dennoch ist sie ein Buch, das jedem Mut machen sollte, sich auf sein eigenes Ich zu stellen und zu wissen: Da drinnen lebt der Christus, darin lebt die ganze göttlich geistige Welt, und sie steht mir zur Verfügung. Wenn wir wirklich aus der Freiheit heraus tätig sind und uns dessen bewusst werden, dann erleben wir zugleich den Christus. Das wirkliche Ich und das göttliche Ich, das Christus-Ich sind eins.

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Schlüsselwörter

Visionäre und hellseherische Fähigkeiten sind wertlos, solange nicht an ihnen gearbeitet wird - Erscheinungen werden vom Menschen erschaffen werden - das Wesen Jesu Christi ist zugleich das Wesen des ICH, was zugleich Ausdruck meines ganz individuellen Ichs ist - wir bringen Bilder der Außenwelt aktiv hervor - das Gehirn ist Spiegelungsapparat für Bilder von außen - wir steuern die Wahrnehmung sehr selektiv - Gedanken entstehen im Gespräch und beim lauten Lesen - Wahrnehmung über die Füße - Aristotelische Schule der Peripatetiker - Sprachgestaltung lässt Sprache erleben -  die Unmöglichkeit von Übersetzungen - Christus ist der Herr des Karma - bewusste Verbindung mit dem Christus - die Vaterkraft hängt mit dem Physischen zusammen - die Christuskraft unterstützt uns im Ätherischen - der Heilige Geist ist im zum Geistselbst umgewandelten Astralleib - der Evangelist Johannes ist der wiedererweckte Lazarus - Mathematik und Knochenbau, Knochenmechanik - das Rätsel des Bösen lösen - brachliegende Kräfte gehen in das Reich der Widersacher ein - Kain und Abel - an der Erlösung der Widersacher arbeiten - das Böse verwandeln zu etwas Neuem - Neuschaffung aus dem Nichts durch Sprachgestaltung - die Ahrimanisierung als kulturbildender Faktor - Weiterentwicklung der Technik mit geistig strebenden Menschen - die Kains-Söhne stehen unter ganz besonderem Schutz der Gottheit - Europas besondere Aufgabe im Geistigen - Königin von Saba - König Salomo - Tempelbaumeister Hiram - ehernes Meer - das wirkliche Ich und das Christus-Ich sind eins ;

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Glossar

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A

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B

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C

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D

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E

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F

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G

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I

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J

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L

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M

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P

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Q

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U

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W

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X

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Y

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Themenbezogene Leseanregungen

- Die Kain und Abel-Imagination, GA 145 https://anthrowiki.at/Kain_und_Abel-Imagination

- Zweites Mysteriendrama/ Die Prüfung der Seele https://anthrowiki.at/Die_Mysteriendramen_Rudolf_Steiners

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Vortragszyklus «Apokalypse»
 
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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X