Die Apokalypse des Johannes - 133. Vortrag von Wolfgang Peter

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 133. Vortrag -
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Vorschau

Einleitend wird die menschliche Wahrnehmung beleuchtet. Denn von unserer Bewusstheit wird es abhängen, wie wach wir bei der Selbstbeobachtung unserer Wahrnehmung sind. Dann geht es um die „Erlösung des Bösen“ in der Welt, eine der großen Aufgaben im Bewusstseinsseelenzeitalter, an der wir alle unseren Beitrag leisten müssen, um schwere karmische Schulden abzutragen und gemeinsam das Neue Jerusalem auf Erden zu bauen. Auch hier sind uns die drastischen Bilder aus der Apokalypse wieder Wegweiser und verlässliche Begleiter. Mit der Unterstützung des Christus im ICH sollen sie Mut machen, uns diesen Aufgaben bewusst zu stellen.

Transkription des 133. Vortrages

Gehalten am 1.11.2022, Transkription 5.2.2024, von Elke)

Begrüßung und Wochenspruch 0:00:45

Es kann losgehen. Meine Lieben, ich begrüße euch zum 133. Vortrag der Apokalypse. Jetzt tu ich mir wirklich schon mit dem Zählen schwer, muss immer nachdenken…ähh… welcher ist es? Dazu gibt es den 31. Wochenspruch. Es entwickelt sich alles das weiter, was wir an innerem Licht im Sommer aufgenommen haben, an geistigem Licht vor allem. Das also jetzt immer mehr zur Kraft wird, immer mehr zum Bewusstsein gekommen ist und auch in die Tatkraft hineingeht. Und dazu… darum geht‘s jetzt in dem 31. Wochenspruch:

Das Licht aus Geistestiefen,

Nach außen strebt es sonnenhaft.

Es wird zur Lebenswillenskraft

Und leuchtet in der Sinne Dumpfheit,

Um Kräfte zu entbinden,

Die Schaffensmächte aus Seelentrieben

Im Menschenwerke reifen lassen.

Es ist an der Zeit, mit Tatkraft die Zukunft künstlerisch aus dem eigenen Willen heraus zu gestalten, aber mit dem wachen Ich -Bewusstsein 0:01:53

Also das heißt, wir hatten in den letzten Wochen in den letzten Sprüchen einmal… ist erst dumpf zunächst dieses Licht in uns erwacht, ist dann immer mehr zur Gedankenklarheit gekommen und wird noch immer mehr bis zu Weihnachten hoffentlich immer klarer und klarer werden. Aber es kommt jetzt ganz deutlich dazu in diesem Wochenspruch, dass es Lebenswillens-Kraft, Tatkraft wird. Also dass auch das, was aus dem Geistigen kommt, was in der Klarheit des Denkens erfasst ist, wirklich zur Tat wird, ja letztlich zur Umgestaltung unserer Welt. Das ist unsere große Aufgabe.

Ich meine, wir müssen auch wissen - was wir an Früchten hinübernehmen können, wächst im Grunde nur aus dem, was wir hier wirklich tun und umgestalten. Wir können zum Beispiel ein prächtiger Hellseher sein, der während seines ganzen Lebens das ganze Panorama der geistigen Welt sieht. Wenn er hinüber geht, ist er genau auf derselben Stufe wie der, der ein Leben lang nichts gesehen hat. Es ändert überhaupt nichts, er ist nicht irgendeinen Schritt weiter dadurch. Und die Arbeit dran, es zu entwickeln hier, von nichts vielleicht, die Schritte, die er dazu tun muss und was er dazu alles hier auf Erden machen muss, das bringt ihm was. Aber wenn es einfach da ist, ist 0,00 mehr drüben deswegen. Also es ändert überhaupt nichts. Aber was er zum Beispiel tut und das, was er geistig erlebt, gedankenklar zu erfassen und sozusagen auf den Boden zu bringen und damit auch anderen Menschen vielleicht verständlich zu machen - oder dass sie zumindest eine Ahnung davon kriegen, was denn das ist - das hat sehr wohl einen großen Wert. Und dann wird er auch drüben, wenn er über die Schwelle gegangen ist, endgültig einmal für eine Zeit über die Schwelle gegangen ist, bis er wieder zu einer neuen Inkarnation kommt - dann wird ihm das sehr viel bringen drüben, dass er mit mehr Wachheit, mit mehr Bewusstseinsklarheit noch also dort sich orientieren kann in der geistigen Welt.

Aber was einfach so, ohne dass man ringen muss, darum hereinkommt, aus Begabung auch, selbst wenn man sich es aus einer früheren Inkarnation mitbringt… das hat ja eine Vorgeschichte. Also wenn ein Mensch von Natur aus hellsichtig ist, wie es Rudolf Steiner auch war, dann ist das sicher ein Ergebnis also früherer Inkarnationen. Aber was es für seine eigene Zukunft, bedeutet für den Menschen, heißt, wie arbeite ich daran, um das jetzt immer mehr durch meine Ich- Kraft zu ergreifen. Und dass alle sehen, etwas wird, das ich mache, so klar mache, wie ich im klaren Denken drinnen bin. Das heißt, es muss alles Visionäre letztlich aufhören, wo ich sage: Ich habe Bilder aus der geistigen Welt, ich stehe mit offenem Auge davor, sie sind mir gekommen und ich habe nichts mitgetan. Dann erwarten wir etwas, was wir als letzten Rest jetzt noch in der Sinneswahrnehmung haben: Wir haben sie fertig vor uns und sagen: Aha, das ist die objektive Welt, die ist unabhängig von mir.

Und die ist aber nicht die Wirklichkeit. Die Wirklichkeit muss ich aktiv ergreifen. Und das heißt, ich muss jedes Bild, das ich mir davon mache, selbst formen. Nicht, indem ich jetzt aus dem Verstand spekuliere: Warte, wie soll ich denn das machen? Also nicht konstruieren, sondern künstlerisch gestalten, aber mit dem wachen Ich-Bewusstsein. Und dann kann eben auch dieses künstlerische Gestalten in die wache Gedankenklarheit hineinkommen. Aber - der Impuls kommt aus dem Willen, er schafft, er ist tätig und je weiter ich entwickelt bin, desto deutlicher wird im Moment des Schaffens, wenn es herauskommt, wenn es da ist, auch erkannt, wie es im Zusammenhang mit dem Rest der Welt steht und wie es in dem, was ich schaffe, mit den anderen Dingen zusammenhängt. Also das heißt, es ist dann die Gedankenklarheit auch mitgegeben.

HELLSEHEN TOD Visionäre und hellseherische Fähigkeiten sind wertlos, solange nicht an ihnen gearbeitet wird. Was wir an Früchten nach dem Tod hinübernehmen können, erwächst im Grunde nur aus dem, was wir hier auf Erden wirklich tun und umgestalten [133 | 0:01:53]

WILLE Die Wirklichkeit muss ich aktiv ergreifen. Das heißt, ich muss jedes Bild, das ich mir davon mache, selbst formen. Der Impuls dazu kommt aus dem Willen [133 | 0:01:53]

Das neue Denken beruht auf Gedankenklarheit und ist die Stufe zum neuen geistigen Schauen. Es beruht nicht auf fertigen Wahrnehmungen wie das alte Hellsehen, sondern muss von uns selbst willentlich gestaltet werden 0:06:25

Und dieses Denken ist ein ganz anderes als das spekulative Verstandesdenken, wo ich sage, ich versuche logisch etwas abzuleiten, etwas zu erschließen. Diese Fähigkeit zu üben und gelernt zu haben ist sehr wichtig, dass man später die Gedanken-Klarheit behält. Aber dieses Denken, das aus der geistigen Tätigkeit herauskommt, ist ein ganz anderes. Und das ist die Stufe zum neuen geistigen Schauen eigentlich in Wahrheit. Vor allem zum Schauen dessen, was in der Welt sich an geistigen Kräften abspielt. Während das alte Hellsehen ja immer etwas war, was in Wahrheit also zumindest die längste Zeit mit den Kräften… eigentlich immer zusammenhängt, mit den Kräften, die die Leibeshüllen bilden und noch nicht die Ich-Tätigkeit war. Bis zum Erdenleben des Christus hin war es das. Und natürlich vielfach auch nachher noch teilweise heute noch. Man findet genug Leute, die heute auch noch hellsichtige Einsichten haben, die sie - ja, überkommen, irgendwie. Sie sind halt da, sie wissen eigentlich nicht, wieso sie jetzt gerade da sind. Ja, vielleicht bereiten sie sich vor, dass sie in die Stimmung kommen, dass sie da sind. Aber der Inhalt, na ja, man könnte sagen, überwältigt sie. Also, er ist einfach so da wie eine fertige Wahrnehmung. (W. fragt ins Publikum: Könnte sein, dass der Ruben da ist?)

Und das Neue ist, und das Höhere ist, dass wir dieses Bild, diese Erscheinung erst schaffen müssen, aber gemäß den Gesetzmäßigkeiten, die mir da entgegenkommen - das heißt, der Wesen, die mir da entgegenkommen. Das heißt in letzter Konsequenz, wenn ich ins Tiefste hinein gehe, tauche ich intuitiv in das andere Wesen ein. Da bin ich eigentlich in dem Moment des Eintauchens, wenn ich da in den anderen versinke, hör ich für einen Moment auf, ich selbst zu sein, könnte man sagen. Also ich gebe mich ganz hin an den anderen. Aber im Zurückkommen nehme ich alle die Gesetzmäßigkeiten mit in dem Leben und bringe sie mir zu Bewusstsein. Das ist ununterbrochen der Pendelschlag, das geht immer hin und her.


GEISTIGE SCHAU HELLSEHEN Das alte Hellsehen hing mit Kräften zusammen, die die Leibeshüllen bildeten und noch nicht die Ich-Tätigkeit. Sie überkommen den Menschen wie eine fertige Wahrnehmung. Das Neue und Höhere ist, dass wir dieses Bild, diese Erscheinung erst schaffen müssen [133 | 0:06:25]

Viele Menschen denken, dass geistige Offenbarungen sie einfach ergreifen. Dagegen ist es heute so, dass sie eben nicht mehr unabhängig von uns geschehen 0:08:55

Und wir werden uns heute sehr intensiv mit dem Thema beschäftigen. Weil es ist immer noch bei vielen Menschen, denke ich, die Meinung da, ja - wenn eine geistige Offenbarung kommt, dann muss die doch von mir unabhängig sein in dem Sinn, dass ich gar nichts dazu tue, dass sie zustande kommt, dass sie mich einfach ergreift. Und das stimmt eben für heute nicht mehr.

Und das stimmt insbesondere nicht für das, was der Johannes gegeben hat. Das stimmt weder fürs Johannes Evangelium und noch weniger für die Apokalypse. Also das Bild, das er schildert, die Apokalypsis Jesu Christi, ist zugleich die Apokalypsis des Johannes. Und so nennen wir sie auch „Apokalypse des Johannes“ als Übertitel. Und das ist richtig, es so zu nennen. Was er erlebt in seiner Geistesschau, die durch Inspiration und teils auch Intuition eben vertieft ist, ist das Wesen Jesu Christi, ist zugleich das Wesen des Ichs und ist zugleich Ausdruck seines ganz individuellen Ichs. Und es wäre anders, wenn es ein anderer schildern würde, der die gleiche Fähigkeit hat oder eine vergleichbare Fähigkeit hat.

Also, wir müssen einfach wegkommen in der Beurteilung geistiger Wahrnehmungen, von dem, was wir aus der Außenwelt gewohnt sind, dass etwas dann Wirklichkeit ist, so nennt man sie - oder Realität ist: Aha, das steht so vor mir und es ist halt wie es ist und ich kann es nur zur Kenntnis nehmen. Und nicht einmal für die Sinneswahrnehmung stimmt es ganz. Weil sicher, wenn 2 oder 10 Menschen dasselbe anschauen, werden sie annähernd dasselbe, denselben Eindruck erhalten im Groben. Also wenn da ein Wolkenkratzer steht, wird nicht ein anderer sagen, da steht eine Hundehütte. Außer er ist wirklich irgendwie ganz weggetreten. Dann hat er eine Halluzination von einer Hundehütte. Aber gut, das wollen wir weglassen. Aber das heißt, die groben Strukturen  werden wir gemeinsam haben, aber individuell entdeckt jeder Mensch darüber hinaus weitere Details, die die anderen nicht sehen. Die sind genauso wirklich da, weil er sie erkennt. Er macht sie sichtbar dadurch. Weil man muss sehen, das Bild, das da ist, das fertige Bild, das da ist, entsteht in Wahrheit auch daran, dass wir eigentlich aktiv es hervorbringen. Nur sind wir uns dessen in der Regel nicht bewusst. Es geht darum auch, zum Beispiel beim Sinneswahrnehmen sich dessen bewusster zu werden. Wir arbeiten mit daran! Es ist nicht so, dass da ein fertiges Bildchen kommt von außen rein und ja das… weiß ich nicht… das Hirnkastl oder sonst bildet das ab in unser Bewusstsein.

Kein Mensch weiß wie, jedenfalls nicht die bessere Forschung. Also wie das ein bewusstes Erleben wird, hat man noch keine Ahnung. Es gibt hunderttausend Spekulationen darüber, aber dort scheitert es immer an der Grenze. Das ist genau die Grenze, wo es darüber hinaus geht, über das nur den Spiegelungsapparat zu verstehen. Unsere Sinnesorgane, unser Gehirn, das daran angeschlossen ist, ist das Spiegelungsorgan. Und das kann man wissenschaftlich verstehen, in allen Details. Oder in vielen Details. Da gibt es sicher noch sehr, sehr viel zu entdecken und ist hochspannend! Also kann man nur unterstützen, dass das erforscht wird. Aber sie beschreiben nur den Spiegel. Sie haben keine Ahnung davon, wie das Bild zustande kommt, das wir ein Bewusstsein erleben, um uns erleben. Es ist ganz klar, dass dieses Bild mit der Wirklichkeit als solcher naja, nur in einer sehr einseitigen Weise zu tun.

APOKALYPSE JOHANNES EVANGELIUM CHRISTUS ICH Insbesondere das Johannesevangelium und die Apokalypse des Johannes zeigen uns: Die Apokalypse Jesu Christi ist zugleich die Apokalypse des Johannes. Was er erlebt in seiner Geistesschau, die durch Inspiration und teils auch durch Intuition vertieft ist, ist das Wesen Jesu Christi. Das ist zugleich das Wesen des ICH und ist zugleich Ausdruck seines ganz individuellen Ichs. Und es wäre anders, wenn es ein anderer schildern würde [133 | 0:08:55]

GEHIRN BEWUSSTSEIN An die Sinnesorgane angeschlossen ist das Gehirn, das ein Spiegelungsapparat ist. Die Forschung weiß bis heute nicht, wie es zu einem bewussten Erleben kommt. Sie beschreiben nur den Spiegel und haben keine Ahnung davon, wie das Bild zustande kommt, das wir im Bewusstsein um uns erleben [133 | 0:08:55]

Man muss davon ausgehen, dass die geistige Wahrnehmung, das erlebte seelische Bild völlig anders ist als eine sinnliche Wahrnehmung. Auf die geistige Wahrnehmung haben wir einen großen Einfluss, wenn wir wach sind 0:13:19

Weil es ist ganz klar, dass jedes Wesen, das anders geartet ist als wir, also Tiere zum Beispiel, die andere Sinnesorgane, ein ganz anderes Bild der Welt haben, ein teils wirklich ganz anderes Bild der Welt. Ich meine, kein einziges Tier sieht die Welt so wie wir. Also dass wir glauben jetzt: Aha, die Wirklichkeit ist ja so - da stehen Gegenstände, es ist überhaupt alles gegenständlich. Die meisten Tiere erleben überhaupt nicht gegenständlich. Die Raubtiere sind die einzigen, die so richtig wirklich gegenständlich erleben. Aber selbst da fühlen sie sich mit dem Gegenstand, mit der Beute verbunden. Also zum Beispiel eine Maus, die vor der Katze sitzt, sieht sie nicht, wenn sie satt ist. Oder wenn sie keine Lust zu jagen hat, dann sieht sie die Maus nicht, ist uninteressant, ist ausgeblendet. Aber wir kennen das beim Menschen auch. Es gibt die seelische Blindheit, dass man gewisse Dinge einfach grundsätzlich übersieht, aus irgendeinem Trauma heraus: Ein Hund hat mich als Kind gebissen und seitdem sehe ich keine Hunde mehr, weil ich ertrage den Anblick von Hunden nicht. Das kann so stark sein, dass wirklich aus dem Seh-Bild die Hunde ausgeblendet werden, komplett ausgeblendet. Kann man sich wahnsinnig schwer vorstellen. Da steht jetzt so ein Schäferhund vor mir und vielleicht noch ein Bernhardiner und ich sehe ihn nicht.

Ja, gibt es aber! Gibt es aber! Gibt es ja ganz interessante Untersuchungen, wie man das… ich glaube, ich habe das eh schon ein paar Mal erzählt, die Geschichten mit dem Gorilla. Also zwei Mannschaften, eine in Schwarz gekleidet, eine in Weiß spielen - weiß ich nicht - irgendein Ballspiel miteinander. Und die Versuchspersonen bekommen jetzt die Aufgabe: Konzentriert euch darauf, wie oft hatten die Weißen Ballbesitz? Und die andere Gruppe der Teilnehmer: Wie oft hatten die Schwarzen Ballbesitz?

(Wartet… ich muss nur kurz das Bildchen wieder zurechtrücken… Nein? Oh ja. Aha, ich glaub, da ist ein Doppelbild bei mir drinnen. Bitte könnt ihr schauen, ob ihr irgendwie da was gedrückt habt? Ich glaube, jetzt sind wir wieder da. Nein, nicht ganz. Oh ja, doch, Entschuldigung!)

Technik - der Ahriman will uns nicht reden lassen über dieses hochinteressante psychologische Experiment. Ganz ein Äußeres! Jedenfalls zwei Mannschaften, Schwarz und Weiß und die Zuschauer also, die getestet werden sollen, sollen sich ganz darauf konzentrieren: Wie oft haben die Weißen den Ball in Besitz gehabt und die anderen, wie oft die Schwarzen? Und dann… gut, die spielen jetzt. Und dann wird ein Mensch im Gorilla-Kostüm durchgeschickt. Mitten durch und gestikuliert. Es gibt ein Video davon. Also der macht sich eigentlich total bemerkbar drinnen. Der größte Teil sowohl der einen als der anderen Gruppe der Teilnehmer hat ihn nicht gesehen. Ist ihnen überhaupt nicht aufgefallen, weil sie waren konzentriert darauf, die Weißen zu sehen, wie oft die den Ball haben und die anderen die Schwarzen. Und von einem Gorilla, von dem hat niemand was gesagt, auf den waren sie nicht konzentriert. Sie waren viel zu sehr fokussiert auf das andere.

Also das heißt, wir steuern sehr selektiv die Aufmerksamkeit und wir blenden vieles aus. Also ich sag einmal 90% von dem, was vor unseren Augen ist, blenden wir im Grunde aus. Wir kriegen es nicht wirklich bewusst mit. Das zieht einfach vorbei. Und das heißt, wenn man genauer schaut, ist es selbst im sinnlichen Wahrnehmen so, dass in Wahrheit jeder was anderes sieht. Ein Grundschema ist zwar da, aber die Variationen sind teilweise sehr, sehr groß. Ich meine, wer sehr an Mode interessiert ist, dem fällt auf  - ah Mensch, der hat aber einen schicken Anzug! Oder das ist ein hübsches Kleid! Wem das völlig wurscht ist, der halt locker in den Jeans herumrennt und egal was es ist, dem fällt das überhaupt nicht auf. Ja, da sind Menschen vorbeigegangen, okay! Pff! Also ein sehr unscharfes Bild im Grunde in Wahrheit. Das huscht einfach durch durchs Bewusstsein, verschwindet so schnell.

Also das heißt, wir haben einen großen Einfluss darauf, auf die Wahrnehmung. Wir haben erst recht einen großen Einfluss auf die geistige Wahrnehmung. Und es hängt sehr davon ab, also was wir… wie konzentriert, wie wach wir dabei sind, das Bild selbst zu formen in Wahrheit. Das Bild selbst zu formen. Vor allem das Bild selbst zu formen, das ich dann kommunizieren kann. Weil man muss ja davon ausgehen, dass die geistige Wahrnehmung, das seelische Bild, das man erlebt, völlig anders ist als ein sinnliches Bild, als eine sinnliche Wahrnehmung. Es hat überhaupt nichts damit zu tun - also wenn im sinnlichen Sinn… müsste man sagen: Ich sehe gar nichts.

Nur… gerade also auch beim alten Hellsehen, also bei dem, was aus, ja, man könnte sagen, leiblicher Anlage heraus stammt… also das geht bis ins Physische hinein. Aber auch der Ätherleib, der Astralleib, wie er eigentlich veranlagt ist, wie man es sich mitbringt, teilweise durch Vererbungskräfte, teilweise auch durch das, was man sich schicksalsmäßig mitbringt - also vor allem, was man im Astralischen sich mitbringt, kann sein, dass die Veranlagung dazu da ist. Und dann ist es, wenn das Ich nicht dabei ist, ist es tatsächlich so, dass dann auch die hellsichtigen Wahrnehmungen – schnipp! einfach da sind. Also wenn ich mich in das hineinversetze, dann sehe ich es einfach. Und ich sehe es im Wesentlichen so, wie ich es dann auch beschreibe für andere Menschen, also in letztlich sinnlichen Bildern, in sinnlichen Farben, in sinnlichen Formen usw.

Man kann das auch in Träumen erleben. Träume sind ja ganz starke Bildgestalter irgendwo. Da sieht man bei den Träumen aber in Wahrheit sehr deutlich, wie sie auf das zurückgreifen, was in mir da ist. Also es sind Bilder, die aus unserer Erinnerung meistens schöpfen, aber die jetzt verändert werden, verzerrt, verwandelt werden. Also es kommt das schöpferisch künstlerische Gestalten, sprich eine Art lebendige Phantasie dazu, die jetzt dieses Bild umgestaltet. Und die Traumbilder sind, wenn sie intensiv sind, auch sinnesartig. Sie erinnern daran, man erkennt es… nur, dass sie halt einfach sehr viel bewegter sind, dass die Szenerie plötzlich wechseln kann. Also ich bin irgendwo und plötzlich bin ich ganz woanders, in einer anderen Umgebung. Das kann also oft sehr verwirrend werden. Aber die Erlebnisqualitäten sind ähnlich oder vergleichbar denen der Sinnesqualitäten, nur man ist halt nicht so wach dabei. Außer es ist ein sogenannter luzider Traum, also ein Traum, bei dem man weiß, dass man träumt. Dann ist es sehr interessant. Dann kann man die Bilder beeinflussen. Dann kann man richtig Experimente machen. Ich habe das als junger Mensch gern gemacht: So, jetzt ich träume ich von einem guten Kaffee. Ich hab eine ziemliche Zuneigung zu Kaffee immer schon gehabt, ich gestehe es! Andere sind mehr auf den Tee. Wenn ich einen Tee trinke, so einen richtigen Tee, dann kann ich die ganze Nacht nicht schlafen. Und irgendeinen Beruhigungstee mag ich nicht. Also gut, trinke ich also selten Tee, eher Kaffee, macht halt irgendwie… na wach, na ich will gar nicht sagen, weil ich kann einen Kaffee als Schlaftrunk, also vor dem Einschlafen, so eine Viertelstunde vor dem zu Bett gehen, da trinke ich gerne einen Kaffee, dann schlafe ich bestens. Kaffee kann nämlich eine aufweckende und auch eine beruhigende Wirkung haben. Kann beides haben, je nachdem wie der Mensch gebaut ist, ist es unterschiedlicher. Welche Nervenzellen zuerst abschalten, dann wird halt der Spiegel einfach lahmgelegt, ausgeschaltet. Gut! Aber jetzt in den Träumen… also in den Träumen, kann man experimentieren damit. Also Kaffee! Na ja, jetzt möchte ich aber gern wissen, wie schmeckt der Kaffee? Dann teste ich ihn, weil ich will.

Und der schmeckt auch im Traum! Und man kann ihn sogar so schmecken lassen, wie es einem gefällt. Man kann die Nuancen variieren, das ist jetzt keine hochgeistige Tätigkeit. Aber es ist einfach ein Experimentieren in der späten Traumphase. Im Grunde ist es kurz vor dem Aufwachen. Was aus dem Geistigen mitgekommen ist, ist da schon ziemlich weg. Aber man ist wach und doch noch nicht draußen in der Sinneswelt. Oder interessant auch, aufzuwachen und man hat eigentlich das Zimmer vor sich. Und dann kommt man darauf: Na, aber ich träum trotzdem, ich bin noch nicht draußen. Ich träume von meinem Zimmer, das da ist. Und das ist lustig, es da zu vergleichen mit dem, wenn ich jetzt wirklich auf die Augen aufschlage und draußen bin. Aber man träumt eigentlich, man wacht auf und ist aber noch nicht aufgewacht. Also das sind so Felder, wo man so halbwegs bewusst experimentieren kann sogar dabei. Und das sieht man, wie man diese Bilder dann wirklich ganz bewusst beeinflussen und gestalten kann. Und trotzdem orientieren sie sich an einer Wirklichkeit. Nehmen wir jetzt das Beispiel Kaffee: Es geht ja um einen wirklichen Kaffeegeschmack. Also es ist nicht jetzt plötzlich irgendein Phantasiegeschmack, der auf… da könnte man auch, aber ich kann mich auch an der Wirklichkeit orientieren, so wie ich sie halt bis jetzt immer erlebt habe und kann vielleicht sogar Nuancen ausprobieren - alles Mögliche!

TRAUM Träume sind starke Bildgestalter. Sie greifen auf das zurück, was in mir ist [133 | 0:13:19]

Aus den Erdentiefen wird das Denken inspiriert durch Wahrnehmung über die Füße: Bei den Griechen war es üblich, beim Philosophieren zu gehen 0:24:02

Also das heißt, dass wir denken, die Welt, so wie wir sie jetzt als Normalmensch erleben, auch die äußere Sinneswelt, dass die einfach genau 1 zu 1 so ist, liegt nur daran, dass wir nicht merken, wie sehr wir mitarbeiten daran. Das heißt aber natürlich nicht, dass wir ein völlig willkürliches Bild entwerfen. So, es ist schon ganz klar, wenn ein Hochhaus dasteht, steht wirklich ein Hochhaus da und dann, wenn ich richtig sehe, werde ich das Hochhaus auch sehen. Aber wieviel Details ich davon sehe, wie genau ich es sehe, das wird sehr von mir selbst abhängen. Und viel schwerer, fast nicht möglich ist es, sich hineinzuversetzen wie Tiere die Welt erleben. Also zum Beispiel ein Pferd, das also kaum einander überschneidende Seh-Achsen hat, sieht keiner räumliches Bild. Das heißt nicht, dass es nicht geschickt sich im Gelände bewegt sogar, vielleicht ist es noch geschickter als der Mensch in der Regel.

Ich glaube, ich habe euch schon erzählt, es gibt in Tibet die Trance-Läufer. Das ist eine Meditationsart, die also eben in der stockdunklen, mondlosen Nacht über die Hochebenen Tibets laufen in vollem Tempo und sich ganz darauf verlassen, dass die Füße wissen, was sie tun sollen. Du stolperst sofort, wenn der Kopf anfängt: Warte, wo ist denn jetzt was? Da liegt man sofort auf der Nase. Man muss sich einfach darauf verlassen, dass die Füße selber auch in völliger Blindheit wissen, wo sie hinlaufen und den Boden spüren. Wir haben ja unheimlich feine Wahrnehmung des Bodens mit den Füßen.

Darum ist der Sokrates zum Beispiel so gerne barfuß gegangen. Die Erde befühlen! Ja, das ist vielleicht der große Unterschied zwischen den Römern und den Griechen überhaupt. Der Grieche ist noch, wenn er über die Erde gegangen ist, hat er die Erde befühlt mit seinen Schritten. Und das hat ihm viel gesagt, indem er die Erde spürt, den Boden spürt. Das ist ja eben gerade eine also sehr intensive Wahrnehmung, die aber eben gerade nicht so ist wie das Sehen, wo wir uns dem Gegenüber stellen, sondern das ist ein durch und durch Fühlen des Bodens. Da werde ich eigentlich eins mit dem Boden. Ich spüre ihn, ich bin der Boden. Das spüre ich mit ein bisschen. Und es ist was sehr Interessantes. Und dann zu spüren, wie eigentlich da auch etwas aus den Erdentiefen mich inspiriert, zu meinem Denken inspiriert. Bei den Griechen war es üblich, im Philosophieren zu gehen, sowohl bei den Schülern des Aristoteles als aber auch bei den Schülern von Platon, die bei Aristoteles… da ist sogar… die werden sogar Peripatetiker (Peripatos) genannt, die Herumwandelnden (Peripatetiker = die Herumwandelnden, von Altgriech. περιπατεῖν), weil sie im Peripatos, in der "Wandelhalle" (περίπατος) herumgegangen sind und im Gespräch, im Sprechen ihre Gedanken ausgetauscht haben. Keiner hätte sich hingesetzt… und jetzt sitze ich in meinem Kammerl und schreibe meine Gedanken nieder, sondern die Gedanken entstehen im Gespräch, im Austausch miteinander, im Wechselgespräch sogar.

Wie im Übrigen auch das Lesen. Man konnte natürlich schon Schreiben zur damaligen Zeit, klar, aber das Lesen war üblicherweise noch so, dass man wirklich laut gelesen hat, auch wenn man alleine war. Nicht weil ich wem anderen vorgelesen hab, sondern ich lese mir selbst vor. Weil im Sprechen der Gedanke noch eine ganz andere Qualität kriegt, als wenn ich es trocken im Zeichen festhalte. Das ist eigentlich das Abstrakteste. Da ist der Ahriman dann schon ganz stark drinnen. Aber indem ich es wieder zur Sprache bringe, bin ich schon mehr an der lebendigen Quelle. Letztlich heißt es ja: Der Logos!

GRIECHEN SOKRATES Der Grieche, anders als die Römer, erfühlte die Erde über die Füße. Darum ist Sokrates so gerne barfuß gegangen [133 | 0:24:02]

ARISTOTELES Eine Schule des Aristoteles nannte sich Peripatos (Peripatetiker = die Herumwandelnden, von Altgriech. περιπατεῖν) weil sie in der "Wandelhalle" (Peripatos) herumgegangen sind und im Sprechen ihre Gedanken ausgetauscht haben [133 | 0:24:02]

Sprachgestaltung: In jeden Laut eintauchen 0:28:20

Am Anfang war der Logos, die Logik, aber die ist dort aus diesem Geschehen heraus geboren. Und man braucht es ja nur sehen, wenn man sich künstlerisch in der Sprachgestaltung zum Beispiel beschäftigt mit ganz einfachen Sprücherln und in jedem Laut eintaucht mit dem Erleben.

Welche Schattierungen da drinnen möglich sind! Welche seelischen Erlebnisse da drinnen sind, welche geistigen Erlebnisse auch sich damit verbinden können, wie jeder Laut eine andere Formkraft, eine andere Formwirkung hat. Jeder Konsonant hat das anders und jeder Vokal hat eine andere Grundstimmung, die aber in unendlich vielen Variationen erlebt werden kann. Und wenn ich das zum Beispiel ins Denken mitnehme, eigentlich die Worte fallen lasse, aber diese Seelenerlebnisse, die ich an den Lauten habe mit hineinnehme, dann wird auch das Denken viel reicher. Und dann merkt man sofort, dass also eine Übersetzung im Grunde im klassischen Sinn nicht wirklich möglich ist, in der Form, dass wirklich das Ganze mit hinübergenommen wird. Sondern ich kann es nur machen, indem ich mit… in der anderen Sprache mit einem eigenständigen Erlebnis dahinterstecke und es vielleicht dann versuche, in anderen Worten irgendwo auszudrücken. Aber das wird nie eine wortwörtliche Übersetzung sein, es wird eher eine Nachdichtung sein.

Das ist das ganz Interessante, weil ich muss mit den Lauten arbeiten. Auch da drinnen, weil im Lauterlebnis sind tiefere Qualitäten drinnen. Den Begriff dann zu fassen, ist eigentlich immer das Endprodukt. Im Grunde jeder Gedanke, jedes geistige Erlebnis entsteht aus dem Willen heraus. Ich muss es tun, wenn ich es nicht tue, ist es nicht da. Das ist so schwer zu fassen.


Neue Überschrift 0:30:38 ...........................................

Wir denken immer: Na, aber ich will doch die Realität, auch von mir aus die geistige Realität greifen irgendwo, die muss doch unabhängig sein von mir und ich muss doch eigentlich brav als Zuschauer dasitzen, was mir die die höheren geistigen Wesenheiten zutragen, was sie auf mich herabströmen lassen. Und ich kann doch nur passives Wahrnehmungsorgan sein. Wenn ich das bin, dann trag ich in das Ganze aber am allermeisten von meinem eigenen Wesen hinein. Dann wären es wirklich so sinnesartige Visionen, wie man es im Alten Testament zum Beispiel haufenweise findet. Also Daniel - die Visionen des Daniel oder Ezechiel, die berühmte Thronwagen-Vision. Alles Bilder, die der Johannes aufgreift! Er kennt diese Bilder. Also es kommen viele Elemente davon, auch in der Apokalypse des Johannes vor. Und diese Elemente verwendet er, weil er sie kennt aus den alten Schriften heraus, weil die dort sich damit beschäftigt haben, weil er den Grundsatz dieser – wie soll ich sagen - okkulten Brüderlichkeit einhält zu sagen: Ja,  wenn ein Mensch so etwas schon geschaut hat, dann muss ich mich eigentlich auf ihn beziehen, dann muss ich auf sein Erlebnis zurückgreifen und kann es aber weiterentwickeln. Aber das ist ein ganz wichtiger Punkt. Also dass da eine gewisse Kontinuität drinnen ist, dass man sieht, die ganze Menschheit oder halt da jetzt eben die Seher, die Eingeweihten aller Zeiten arbeiten da in gewisser Weise zusammen. Und da ist wirklich ein Übergabe da. Also das heißt, wenn ich weiß, dass ein Mensch, ein anderer schon darüber gesprochen geschrieben oder so weiter hat, dann ist es eigentlich die Pflicht, dort anzuknüpfen.

Und dann darüber hinauszugehen. Hinauszugehen ist immer möglich, ist immer notwendig. So viel kann einer gar nicht gegeben haben, weil es ist immer nur ein Bruchteil von dem, was wirklich zu entdecken gibt. Also wenn man denkt, was Rudolf Steiner gegeben hat, ist unglaublich! Und was jetzt festgehalten ist in den so rund 350 Bänden der Gesamtausgabe - und es ist ein winzigster Teil von dessen, was die geistige Welt zu bieten hat. Ich meine, es sind sicher entscheidende Punkte drinnen. Also es ist nicht irgendein zufälliges Eckchen der geistigen Welt, sondern er hat also Meilensteine gefunden, die eine riesige Orientierungshilfe sind, die überall irgendwo in der geistigen Welt stehen. Aber trotzdem sind es Pünktchen dessen, was dort vorhanden ist, weil sie ist letztlich als die schöpferische Welt schlechthin unerschöpflich. Und es wird in jedem Moment mehr, verändert sich, bewegt sich.

Und diesem Beweglichen sich anzugleichen, es fassen zu können - ja, dem kann man nur mit eigener Tätigkeit gerecht werden. Selbst wenn man also Dinge erfassen will, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Also was Rudolf Steiner nennt, das Lesen in der Akasha-Chronik, also wo all die geistigen Impulse, die in der Vergangenheit die Welt bestimmt haben, sozusagen eingezeichnet sind, wenn man so will. Und die natürlich eine andere Qualität haben als die, die sich äußerlich noch nicht realisiert haben.

Also Vergangenheit und Zukunft haben eine gewisse Bedeutung, aber auch wenn ich in die Vergangenheit zurückblicke, ist es sehr interessant, also namentlich auch in der eigenen Biografie einmal dort angefangen zu sehen: Nicht nur das, was sich wirklich äußerlich ereignet hat, also was sich im Irdischen sozusagen realisiert hat, sondern auch all die Möglichkeiten zu sehen, die auch da gewesen wären und die sich nicht verwirklicht haben. Das ist ganz, ganz spannend, das eigene Leben auf das hinauf einmal abzuklopfen, was alles eigentlich möglich gewesen wäre, aber nicht getan wurde, nicht sich in der Biografie verwirklicht hat. Jetzt nicht als… muss gar nicht als Versäumnis oder Ding aufgefasst werden. Kann auch sein, weil wir eigentlich immer wieder durch unsere geistige Führung, also mit Hilfe des Engels, der uns da noch hilft - in Wahrheit ist es aber unser eigenes Ich, das uns führt, heute noch vielfach mit Hilfe des Engels. Weil wenn wir diese Hilfe nicht mehr nötig haben, dann wird es soweit sein, dass wir unser Karma voll bewusst selbst verwirklichen, anstreben, wo uns nichts mehr zustößt, sondern wir die Aufgaben aufsuchen. Ganz klar, auch wenn sie noch so schmerzhaft sind.

AKASHA CHRONIK In der Akasha-Chronik sind all die geistigen Impulse, die in der Vergangenheit die Welt bestimmt haben, gezeichnet [133 | 0:28:20]

Rudolf Steiner: "Christus ist der Herr des Karma geworden". Das bedeutet, dass wir seine Unterstützung haben, wenn wir uns auf das Ich stellen 0:36:15

Phuu – wir haben da noch einiges zu tun! Wir sollten während unserer Inkarnationen in der Erdenwelt dazu kommen, dass wir all das, was wir an karmischen Aufgaben mit uns tragen, selbstbewusst willentlich herbeiführen und dadurch dieses Karma auflösen. Das werden richtige Freiheitstaten sein. Die Widersacher werden alles dazu tun, um uns überhaupt karmische… beim karmischen Ausgleich zu stören, in dem Sinne, dass sie uns an viele Dinge, gerade an die unangenehmen Dinge, gar nicht heranlassen. Es wird kommen.

Also es ist nicht mehr für die Zukunft auch so verlässlich, dass wir sagen können: Ja gut, also wurscht, du hast viel falsch gemacht, aber das Karma wird es schon zurechtrücken. Das wird nur geschehen, wenn wir uns mit dem Christus ganz bewusst verbinden. Und das tun wir dadurch, indem wir uns ganz auf unser Ich stellen. Das heißt der Ausspruch „Christus ist Herr des Karma“ geworden. Das heißt aber eben nicht, dass der Christus bewirken könnte, dass das, was die Widersacher anstreben, dass wir uns manche karmische… manchen karmischen Ausgleich ersparen.

Weil die Widersacher der Meinung sind: Das sind doch gerade sehr interessante Eigenschaften für unsere Welt, wenn du die mitbringst. Wir wollen ja nicht einen Christusanhänger jetzt da haben, sondern wir wollen jemanden, der für unsere Zwecke dienlich ist. Weil die Widersacher ja irgendwie sich nicht ganz klar dessen sind, dass sie eigentlich im Auftrag letztlich des Christus arbeiten. Allerdings losgelöst und eigenständig geworden. Aber sie sind eigentlich von der göttlichen Quelle, wenn man so will....

CHRISTUS Das bedeutet nicht, dass uns der Christus den karmischen Ausgleich erspart, sondern dass wir es selbst tun müssen, indem wir uns mit dem Christus ganz bewusst verbinden. Und das tun wir, indem wir uns ganz auf unser Ich stellen [133 | 0:36:15] WIDERSACHER KARMA Die Widersacher werden alles tun, um uns von der Auflösung unseres Karmas abzuhalten [133 | 0:36:15]

Die göttliche Quelle – Vater, Sohn und Hl. Geist – sind eins 0:38:27

… und wenn man es aus der hohen geistigen Perspektive sieht, ist diese Quelle eins: Das heißt, sie ist Vater, Sohn und Heiliger Geist in einem. Je mehr es zu der Erdensphäre herumkommt, desto mehr ist es wichtig zu differenzieren, was ist Vaterkraft, was ist Christuskraft, was ist Kraft des Heiligen Geistes. Aber… also um das kurz zu unterscheiden: Die Kraft des Heiligen Geistes ist das Geistige, das unmittelbar in unserer Seele lebt und sich dadurch offenbart, dass wir eben unseren Astralleib umwandeln, aus unserem Ich heraus zu dem Geistselbst. Daher kann man sagen, auch das Geistselbst ist der Heilige Geist in uns.

Die Sohnes-Kraft in uns, der Christus in uns ist eigentlich die Lebenskraft in uns, hängt zusammen mit dem was, was später einmal, was heute erst im Ansatz vorhanden ist, aber doch in einem wichtigen Ansatz vorhanden ist, der sogenannte Lebensgeist, die vergeistigten Ätherkräfte, die vergeistigten Lebenskräfte. Ich meine, wer wirklich ganz bewusst und mehr oder weniger intensiv geistig arbeitet, arbeitet natürlich auch an der Umgestaltung dieser Ätherkräfte, so dass sie in die Herrschaft des Ich kommen. Aber in diesen Ätherkräften wirkt am stärksten der Christus drinnen. Und er unterstützt uns überall dort, wo unsere Arbeit an unserem eigenen Ätherleib noch nicht am Ende ist.

Und das wird noch lange dauern, weil im Großen wird es erst in einer späteren kosmischen Inkarnation unserer Erde voll ausreifen, nämlich auf der Neuen Venus. Also jetzt kommt zuerst einmal der Neue Jupiter, sprich das Neue Jerusalem, auf das jetzt Johannes in der Apokalypse die Perspektive, den Blick hinwendet. Und dann auf der Neuen Venus, die übernächste aus unserer Perspektive gesehen, übernächste kosmische Entwicklungsstufe. Dort, wo die große Entscheidung fällt, gehen wir mit dem Christus, mit der göttlichen geistigen Welt mit, zu der er gehört. Oder gehen wir hinab in das Reich Sorats, oder Weg hinab, oben, unten? In das Reich, das aus unserer Perspektive, als dunkles Reich zu bezeichnen wäre. Weil dort also diese… dieses göttliche Licht eben nicht leben kann, aber sehr viel Kraft und Macht natürlich entfaltet werden kann. Aber das heißt, auf dieser Neuen Venus im sechsten Entwicklungszustand - ihr wisst es, die Zahl 666, im sechsten Lebenszustand und dort dann im sechsten Formzustand - dort fällt die letzte Entscheidung. Und die ist aber dann endgültig. Also wer dann dort mit der regulären Entwicklung mitgeht, ist eben in dieser drinnen und die anderen nehmen eine andere Entwicklung, die mit unserer aber dann nichts mehr gemeinsam hat, überhaupt nichts mehr. Und wo es auch also keinen Rückweg mehr gibt. Also dort ist die Entscheidung dann gefallen.

Ja - und die Vaterkraft hängt mit dem Physischen letztlich zusammen, also unserem eigenen physischen Leib, aber auch wirklich mit der physischen Welt draußen. Also der ist, man könnte sagen, ja - das Substantielle dieser Welt. Also das heißt, ja… na, will ich mich nicht zu sehr verbreitern. Da müssten wir jetzt dann hineingehen in den Aufbau der Materie. Rudolf Steiner sagt, die Physiker werden einmal erkennen, wie der Christus die Materie angeordnet hat. Das eigentliche, der Tragegrund aber dessen ist der göttliche Vatergrund und der Christus gestaltet und ordnet drinnen. Das ist nur so als Bild. Also wenn man sich so das Bild des Atoms oder was von mir aus anschaut, wenn man so richtig sieht, müsste man sehen drinnen die Vaterkraft, die ihre Ordnung erhält von dem Christus. Also das heißt, die Vaterkraft ist ganz extreme Willenskraft, Willenskraft, die trägt die ganze Welt, bis ins Kleinste hinein und bis ins Größte hinein. Und sie ist als solches praktisch unreif… ja greifbar, ja, indem ist sie eigentlich drinnen, aber sie ist unbeschreibbar in gewisser Weise. Daher ist der Vater der ewig Verborgene immer irgendwo. Weil er liegt allem zugrunde, er ist die Ursubstanz irgendwo. Sehen kann ich, was da sich als Gestaltung ergibt. Aber… wollen wir uns da nicht zu weit verbreitern.

VATER Die Vater-Kraft hängt mit dem Physischen zusammen, mit dem Substantiellen dieser Welt. Er ist die Ursubstanz. Die Vater-Kraft ist ganz extreme Willenskraft, die die ganze Welt bis ins Kleinste hinein trägt. Und sie ist als solches praktisch ungreifbar [133 | 0:38:27]

CHRISTUS Der Christus in uns ist eigentlich die Lebenskraft in uns. Er unterstützt uns überall dort, wo unsere Arbeit an unserem eigenen Ätherleib noch nicht am Ende ist [133 | 0:38:27]

HEILIGER GEIST Die Kraft des Heiligen Geistes ist das Geistige, das unmittelbar in unserer Seele lebt und sich dadurch offenbart, dass wir unseren Astralleib umwandeln aus unserem Ich heraus zum Geistselbst. Daher kann man sagen, auch das Geistselbst ist der Heilige Geist in uns [133 | 0:38:27]

Der Evangelist Johannes ist der wiedererweckte Lazarus 0:43:45

Also jedenfalls der Mensch, wenn er bewusst, bewusst ins Geistige strebt, muss also die Bilder selber schaffen, während der bis zur Zeitenwende, also bis überhaupt zum Mysterium von Golgatha es niemand anders konnte und seit der Zeitenwende einzelne und dann mit der Zeit immer mehr konnten auf anderem Weg dazu zu kommen. Und Johannes, der wiedererweckte Lazarus - der, wie ihr wisst, das war schon im ersten Vortrag das Hauptthema, im allerersten das Hauptthema - er ist der erste durch den Christus Eingeweihte.

Und zwar in einem ganz interessanten Sinne. Er ist selber, wie es in dieser… wie es in alten Zeiten eben üblich war, in diesen todesähnlichen Schlaf verfallen, sodass die Menschen wirklich gedacht haben, er ist verstorben. Also Puls oder sowas waren nicht mehr fühlbar, nichts. Auch der Atemhauch war nicht mehr fühlbar, weil die Körperfunktionen also so  reduziert sind, so vom Tempo also zurückgenommen sind, dass man also sehr leicht glauben kann, der Mensch ist wirklich tot. Und der einzige, der wusste, dass das nicht der Fall war, war der Christus. Und ihr wisst ja - ich habe das damals schon geschildert und man kann es im Neuen Testament auch nachlesen - wie das Johannes schildert - der einzige im Übrigen, der diese Auferweckung schildert. Und die dann aber zum großen Anstoß wurde für die Hohepriester, dass nach dieser Auferweckung… ging es also los, dass also für die Hohepriester, für die Juden, für die führenden Juden klar war: Dieser Mensch darf nicht leben! Der tut Dinge, die sonst niemand kann, noch niemand bis jetzt getan hat das darf er nicht. Weil sie wussten, dass das ein Einweihungsvorgang war, der sonst also nur in Gegenwart von einer ganzen Priesterschaft vollzogen werden durfte und konnte. Und da kommt  einer, eben der Christus, der das so, ja scheinbar ganz nebenbei macht.

Nicht wahr, Totenerweckungen und so gab es laufend früher auch schon. Ich meine, es zählte zu den Einweihungsmethoden sowieso dazu. Und auch wenn ein Mensch aus irgendwelchen anderen Gründen in einen todesartigen Zustand gefallen ist, konnte eine Totenerweckung stattfinden. Ich meine, wenn wirklich der Astralleib sich vollkommen gelöst hat vom physischen Leib, das heißt wenn die sogenannte Silber-Schnur, die letzte Verbindung mit dem physisch-Ätherischen gerissen ist, dann konnte auch in der Vergangenheit niemand eine Totenerweckung machen. Und auch der Christus hätte niemand erwecken können, der in einem Zustand drinnen war, bei dem diese Schnur gerissen ist.  Also es ist kein Hokuspokus. Es ist etwas, was der Christus konnte, was aber auch manche Heiler vorher konnten. Es ist keine Durchbrechung der geistigen Gesetzmäßigkeiten, auch nicht der Naturgesetzmäßigkeiten drinnen. Also die Wunder sind nicht eine Durchbrechung aller Naturgesetze, aller geistigen Gesetze, und darum glauben wir es. Weil sowas hat es noch nie gegeben. Nein! Es ist alles vorbereitet in Wahrheit. Es ist alles vorbereitet. Aber was Neues ist eben das, dass der Christus alleine diese Tat vollziehen kann - diese Erweckung des Lazarus - ohne dass eine Vorbereitung dazu da ist. Und so, dass es ein wirklicher Einweihungsvorgang ist, der da stattgefunden hat. Und eben wo aber eben interessanterweise dieser Johannes, dieser Lazarus, der spätere Johannes - er hieß ja bis dahin nicht Johannes, sondern erst durch diesen Todesschlaf,  fast viertägigen Schlaf - es war also wirklich die absolute Grenze.

Eigentlich ist ja die Schilderung im Neuen Testament… die kann einem ja wirklich komisch vorkommen: Jetzt kommt die Nachricht, du dein Freund, der Lazarus ist schwer krank, zuerst. Und dann kommt die Nachricht, er ist gestorben. Und der Christus - pfff - lässt sich Zeit und sagt: Ja, diese Krankheit ist nicht zum Tode usw. Also, und macht sich nicht auf die Reise dorthin. Könnte man sich denken, ist ja sein Freund, weil mit dem war sehr eng verbunden. Und er lässt sich Zeit, er lässt sich Zeit. Und eigentlich ist es schon im Grunde der vierte Tag… bricht schon an. Also nachdem der… also der ist schon längst in die Grabstätte hineingelegt… weil eben alle davon überzeugt sind: Der kann nicht mehr erweckt werden. Aber er kann. Indem der Christus, wie es halt geschrieben ist, sagt: „Lazarus, komm heraus!“ Was im Grunde nichts anderes ist als der übliche alte Einweihungsspruch, um den… also in der Initiation… um den, der eben in diesen todesähnlichen Zustand versetzt wurde durch die Kunst der Priesterschaft, unterstützt dann auch mit allen möglichen Drogen und dergleichen später, um den wieder zu erwecken, immer zum richtigen Zeitpunkt.

CHRISTUS LAZARUS EINWEIHUNG JOHANNES-EVANGELIUM Die Wiedererweckung des Lazarus, geschildert im Johannes-Evangelium, wurde vom Christus vollzogen. Sie erboste die Hohepriester, weil eine Einweihung bisher ein Vorgang war, der nur in Gegenwart der ganzen Priesterschaft vollzogen werden durfte und konnte [133 | 0:43:45]

Als Lebensrückschau zieht drei Tage nach dem Tod das Lebenspanorama an uns vorbei. Dabei erscheinen die tragischsten Ereignisse unseres Lebens als die hellsten. Sie haben am meisten unsere Entwicklung begünstigt 0:49:39

Und die Kunst war halt damals, diesen Zeitpunkt wirklich genau zu erwischen bis zu dem Moment, wo es noch geht. Weil man muss denken, wenn ein Mensch stirbt oder eben auch in einen todesähnlichen Zustand hineinkommt, dann hat er zuerst einmal für etwa drei Tage dieses sogenannte Lebenspanorama vor sich. Das besteht also in gewisser Weise in einem Rückblick auf sein vergangenes Leben. Allerdings natürlich aus einer anderen, etwas anderen Perspektive gesehen als wir es hier im Erdenleben erlebt haben. Also ein Signifikantes zum Beispiel ist, dass wir auch alles, was uns an schrecklichen Dingen passiert ist, aber sehen in dem, was es uns in unserer geistigen Entwicklung gebracht hat. Und damit ist die Haltung, die man dazu einnimmt, schon eine ganz andere. Wir können eigentlich auf die vielleicht tragischsten Erlebnisse in unserem Leben auf Erden, sehen wir mit größter Freude hinein. Weil das sind die hellsten Lichter drinnen, das sind die bedeutsamsten Ereignisse, die uns vielleicht weitergebracht haben als die letzten drei Inkarnationen zusammen. Und es ist eine unglaubliche beseligende Wirkung und wenn man jetzt nicht ganz wach drinnen ist, also ein bisschen luziferisch angehaucht ist, dann sind das genau die Schilderungen der Paradieses-Welt, wie es etwa zum Beispiel im Islam geschildert wird, was man da erlebt also mit den ganzen Freudenmädchen, und weiß Gott was. Also alles sehr in starke sinnliche Bilder… da sieht man, da wird noch sehr viel hineingetragen, ja, auch von den Sinnesqualitäten. Das ist tatsächlich in dem Lebenspanorama auch noch drinnen. Aber es scheint eben schon was anderes herein.

Und man sieht es, wenn man wach genug ist, eben aus einer höheren Perspektive und dadurch gewinnen aber auch die Bilder der schrecklichsten Ereignisse etwas ganz, ganz Großartiges. Gerade oft die schrecklichsten Ereignisse! Und das heißt schon, man sieht es in der Lebensrückschau sicher ganz anders, als würde man es als äußeres Video sozusagen aufnehmen. Weil, wenn dort, weiß ich nicht, da war ein schwerer Unfall. Ich habe beide Beine verloren dadurch - oder nehmt was anderes. Nehmt - ihr kennt sicher alle den Physiker Stephen Hawking, der ja jetzt vor einigen Jahren gestorben ist, der eine schwere Krankheit hatte, durch die er also dann schon in relativ jungen Jahren nicht mehr gehen konnte, dann an den Rollstuhl gefesselt war, letztlich nicht mehr sprechen konnte. Nur mehr mit technischer Hilfe konnte er das steuern, dass er dann mit einer künstlichen Stimme sich verständigt hat. Aber seine geistige Aufgabe, sein Intellekt, den er entwickelt hat, dieses Leben können, ganz nur im Kopf und aus dem sozusagen herausholen, was geht, aus diesem Kopferlebnis. Und der ganze Rest des Organismus ist, ja, ruhiggestellt, komplett ruhiggestellt. Es gibt also dem Denken eine ganz andere Qualität. Das gibt die Möglichkeit, ein ganz, ganz irdisches, ja kosmisch Irdisches, wenn man so will… aber doch also mit den Gesetzmäßigkeiten der äußeren Welt. Was gibt die äußere Welt an physischen Gesetzmäßigkeiten her, unter Ausblendung von allem anderen. Wo nichts mehr hineinspielt in der Gedankenbildung von dem, was ich im Atem erlebe oder fast nichts mehr. Natürlich, er konnte noch atmen, aber das Erleben des eigenen Atems war schon sehr reduziert. Und erst Recht konnte er nicht erleben, was in der Gliedmaßen-Tätigkeit drinnen ist.

[133 | 0:49:39]

Das Denken des Menschen entwickelt sich aus der Tätigkeit der Gliedmaßen. Wir gehen zu unseren Gedanken hin und wir fangen an zu begreifen 00:53:50

Ich meine… die meisten Menschen, wenn sie denken - alle Menschen eigentlich – denken… das Denken fängt an aus der Tätigkeit in den Gliedmaßen. Dort fängt es an. Wir gehen zu unseren Gedanken hin und wir fangen an zu begreifen. Wie es das Kind macht! Es muss zuerst aufstehen, es muss lernen zu stehen, dann fängt es wackelig zu gehen an. Vorher hat es aber schon zu greifen begonnen, das ist das Erste. Nicht wahr, da liegt es noch drinnen und noch irgendwie fängt es an, schon etwas zu greifen. Irgendwann erwischt es die Nase des Opas oder irgendwas. Und bis es wirklich halten kann und fassen kann, dauert es.  Da bereitet sich das Denken vor, da werden auch wirklich die Gehirnstrukturen dazu ausgebildet. Und jetzt geht es dann weiter. Jetzt geht es dann langsam ins Krabbeln hinein und da schon spüren die Auseinandersetzung mit der Schwerkraft. Gerade die mathematischen Gedanken hängen unheimlich mit den Bewegungskräften zusammen. Mathematik ist im Grunde ein Erlebnis dessen, wie bewegen sich meine Knochen? Wie tut das alles da? Also das heißt, wenn ich ganz strenges, logisches, mathematisches Denken entwickle, erlebe ich meine Gliedmaßen-Tätigkeit.

Und wenn ich dieses Denken beobachten kann - Rudolf Steiner spricht in seiner „Philosophie der Freiheit“ von der Beobachtung des Denkens. Das ist schwierig. Wir können denken, hoffentlich. Manche besser, manche schlechter. Aber beim Denken sich noch zuschauen, da wird es schwierig. Weil man ist beschäftigt mit dem, über das man nachdenkt. Mit dem ist man beschäftigt. Nicht wahr, ich kann nicht… ein schwieriges Problem soll ich lösen? Ich weiß nicht, wie das… wie herangehen soll. Schwieriges Rätsel! Und dann soll ich mich beobachten dabei, mit voller Konzentration? Also entweder – oder! Ja – mit entsprechender geistiger Entwicklung kann man dem immer näherkommen, dass man es trotzdem kann.

Aber gerade am schwierigsten… und dann praktisch fast unmöglichsten ist es beim ganz abstrakten Denken, sich zuzuschauen, bei der sogenannten Knochenarbeit im Denken. Im wahrsten Sinne des Wortes! Also das heißt, wirklich die irdische Logik, die klassische Logik, die Mathematik, die sich… die damit eng zusammen hängt, hängt sehr damit zusammen, dass wir erleben die Gesetzmäßigkeiten in unserem Bewegungsapparat. Und dass er sich bewegt, dazu sind die Willenskräfte notwendig. Das erlebe ich eigentlich. Und völlig abstrahiert jetzt hinaufgespiegelt gibt es die abstraktesten Gedanken. Da unten ist es eigentlich fast das Konkreteste, was ich tue. Nicht wahr, die Welt ist für mich wirklicher, wenn ich es angreifen kann, wenn ich darauf wirklich stehe (klopft auf den Tisch), als wenn es aus der Ferne irgendwo sehe. Mit dem Sehsinn bin ich irgendwo weit draußen. In der Körperbewegung bin ich ganz in mir drinnen eigentlich. Und ja, den Boden vielleicht, hoffentlich spüre ich ihn auch irgendwie. Wenn nicht, werde ich vielleicht stolpern oder was. Und bis dorthin zu kommen, so zu befühlen, den Boden wie es die Griechen gemacht haben, ist noch was anderes.

Daher: Sie erleben auch ihr Denken mit dem Gehen. Aber es hat noch ganz andere Qualität, als wenn etwa der Römer dann schon ziemlich einfach marschiert. Der ist im Marschieren. Im Gleichschritt, Marsch! Ich meine, die Griechen sind lange nicht so, auch bei ihren kriegerischen Aktionen lange nicht so im Gleichschritt marschiert. Sie haben Formationen gebildet, die Phalanx und was, ist ja bekannt. Wie sie da also strategisch dadurch also sehr geschickt waren. Aber es ist viel lebendiger noch eben bei den Griechen als bei den Römern. Da wird es… und die Körperhaltung wird viel steifer. Der Körper… der Römer, der gebildete Römer hat schon eine sehr straffe aufrechte Haltung. Es ist schon ganz wichtig. Aber die Leichtigkeit des Griechen haben sie nicht mehr - gerade die Philosophen!

Jetzt natürlich je nach Temperament auch unterschiedlich. Es gibt welche, die ein bisschen vielleicht zu lebendig sind, die sehr sanguinische Denker daher sind. Und da ist der Schritt, die Bewegung, alles anders. Und der andere ist vielleicht ein sehr fest erdgebundener Melancholiker, der wird eine andere Philosophie entwickeln. Und der geht auch anders, er steht anders auf der Erde. Alles das spielt eine Rolle. Aber alles… Bewegungsorganismus, getragen durch die Knochen, die drinnen sind, natürlich auch die Muskeln spielen eine Rolle. Aber der Kern sind ist Knochenmechanik. Da liegt die ganze Mathematik drinnen, die ganze Geometrie vor allem drinnen. Ich meine, Zählen eins-zwei-drei mit den Fingern, ich meine, wir zählen halt heute im Ätherischen, aber da machen wir… mit den Ätherfingern zählen wir immer noch so. Und zur Not helfen wir uns manchmal auch noch äußerlich. Es ist immer diese Bewegung drinnen. Und darum ist uns aber auch die Mathematik, wenn man es dann einmal durchschaut hat, ist es so gewiss und so klar und so unverrückbar. Weil wir erleben es mit derselben Sicherheit, wenn wir uns bewegen, wenn ich was angreife, spüre ich die Realität der Sache und meine eigene auch zugleich. Das ist was ganz Greifbares eigentlich und so gesehen ist für einen Menschen, der sich mit Mathematik beschäftigt, ist die genauso greifbar.

Dann hat er das mitgenommen bis hinauf ins Denken. Ich meine, wer sich ein bisschen schwer tut damit und das ihm verschwimmt vor Augen, der schafft es halt dann nicht, diese Kraft aus den Gliedmaßen hinaufzubringen. Das, ja… müsste man mal schauen, wäre interessant zu schauen: Wie wirkt Eurythmie auf die mathematischen Fähigkeiten? Es wäre doch ein interessantes Thema. Weil in der Eurythmie macht man Körperbewegung, ja doch. Nicht wahr, auch wenn manche körperlos scheinen wollen, aber ganz geht es ja doch nicht. Der Körper muss mittun. Und  da ist also viel, viel Inspiration drinnen.  Und, ja - also das heißt, im Denken tragen wir etwas aus der Körpertätigkeit, aus der Tätigkeit der Leibesglieder überhaupt hinauf und spiegeln es letztlich am Gehirn. Dort stirbt es ab und wird Gedanke, dort wird es abstrakt, dort wird es letztlich tot, wenn es am Gehirn erstirbt, wird es tot. Und dann habe ich das ganz Abstrakte, den abstrakten logischen Zusammenhang. Wenn ich - und das ist einmal wichtig - also diese Klarheit, die ich mir daran erworben habe, die brauche ich. An der wache ich auf, letztlich an der Klarheit des Mathematischen, wenn ich das durchschaue, wache ich auf für die geistige Welt.

MATHEMATIK KNOCHEN DENKEN Mathematik ist im Grunde ein Erlebnis dessen, wie sich meine Knochen bewegen.  Mathematische Fähigkeiten, ja die Schlagfertigkeit des Denkens überhaupt, wird am besten über die Geschicklichkeit der Gliedmaßen-Tätigkeit geschult [133 | 0:53:50]

MATHEMATIK KNOCHEN GEOMETRIE Die mathematische-geometrische Begabung hängt zusammen mit dem inneren Erleben der Knochenmechanik, also des Gliedmaßen-Systems bis in die Knochen hinein [133 | 0:53:50]

Jenes Geistige, das noch nicht erforscht wurde, kann nicht mit dem Wirken eines Gottes erklärt werden. Damit würde man wissenschaftliche Forschung verweigern 01:01:46

Wenn ich es noch genauer schaue… weil woher kommt der Bau des Menschen? Jetzt muss ich den nächsten Schritt kommen. Er ist nämlich nicht erklärbar nur rein aus dem Zufallsspiel der chemischen Stoffe, die auf Erden sind. So wie man es heute noch immer glaubt, und dann irgendwie durch Selektion irgendwie entsteht halt dann letztlich das Überraschende, dass nach Jahr Milliarden dann letztlich wir dastehen. Also aus dem Ding… Nein, da wirkt ein Geistiges drinnen. Allerdings muss man dieses Geistige, wenn man wirkliche Forschung betreiben will, wirklich erforschen. Wenn wer sagt: Ja, ich halte den Darwinisten entgegen - da hat doch der liebe Gott eingegriffen und das ist doch nicht erklärbar, da hat der liebe Gott eingegriffen, und dort auch. Dann ist es Verweigerung der Forschung im Grunde. Dort, wo ich nicht weiterweiß, sag ich halt, der liebe Gott hat es gemacht. Also entweder sehe ich unten die Entwicklung, die ganz konkret wie ein Geistiges hineinwirkt und sich gerade auch in dem seine Bewusstseinskräfte dann holt, nämlich gerade wir in unserem Knochen-System. Da geht eine lange, lange Entwicklung. Die ganze Natur im Grunde zielt ja letztlich darauf hin, dass ein Wesen wie der Mensch entsteht, das dieses wache Bewusstsein hat und zur Freiheit kommen kann, zum Bewusstsein seiner selbst kommen kann, ganz klar.

Es gibt ein paar höhere Tiere, die an das heran streifen irgendwo. Also Delfine zum Beispiel oder auch manche von den Primaten kommen heran an das. Bei den Vögeln weiß man es nicht. Es könnte sein, dass die Raben irgendwo dran sind. Es sind die eigentlich die intelligentesten Vögel von allen im Grunde, auch wenn sie lästig sind, irgendwo. Aber wirklich das gleiche Selbstbewusstsein wie der Mensch ist es nicht, auch bei diesen Tieren nicht. Es ist anders zumindest, ganz anders. Es ist vielleicht in gewisser Weise das Bewusstsein viel geistiger.

Also bei den Delfinen, oder was ist das sicher viel geistiger und das schwimmt viel geistiger als im Bewusstsein mit als beim heutigen Menschen. Also das heißt, was Delfine erleben, die erleben schon ganz schön auch was von der geistigen Welt mit, die halt für sie bestimmend ist, eben vom Geistigen der Erde mit. Und das in einem Bewusstsein, das mit Selbstbewusstsein verbunden ist. Mit einem aber natürlich ganz anderen als wir haben. Aber Delfine erkennen sich im Spiegel ganz deutlich. Es wird ja heute gern der Spiegeltest gemacht. Also da macht man dem Tier dann irgendeinen Farbpatzen aufs Hirn und wenn sich das Tier im Spiegel nicht selbst erkennt, ist ihm der Farbbatzen völlig wurscht. Wenn es sich selbst erkennt – hu, das bin ja ich! Wieso habe ich da plötzlich einen Fleck oben? sozusagen… also das Tier erkennt das dann. Das ist heute der gängige Test. Es ist halt was sehr Äußerliches. Aber jedenfalls ist… Tiere wie die Delfine haben ein wunderbares Bewusstsein. Aber es ist eben anders als das menschliche Bewusstsein. Es ist viel weniger gegenständlich, aber doch fühlen sie sich als ein Zentrum, von dem aus sie die Welt betrachten und erleben. Und es fließen starke geistige Impulse ein. Und die sind natürlich aber ganz stark dann auch also die Bilder, die sie erleben, ganz stark geprägt durch die Sinnesorgane eben, die sie haben und die Sinnesqualitäten, die sich damit verbinden.

Was es bedeutet, Erzengel Michael oder Uriel zu begegnen 1:06:15

Beim Menschen ist es eben beim natürlichen Hellsehen auch so, dass also… das heißt natürliches Hellsehen meine ich das durch die Körperhüllen gespeist wird primär und am wenigsten durch das Ich. Das ist, wie es also in vorchristlicher Zeit war. Dann komme ich eben zu den Visionen, die fertig sind. Und das Ich kann es eigentlich… ist passiv dabei und nimmt es nur zur Kenntnis, was eben da geliefert wird. Also im Extremfall ganz hundertprozentig stimmt das bei einem heutigen Menschen auch nicht, aber weil selbst die Menschen, die sich heute überhaupt nicht geistig beschäftigen und überhaupt nichts wahrnehmen, haben doch das Ich weit genug entwickelt, dass sie eigentlich trotzdem irgendwo mit dabei sind. Und das ist selbst bei den Menschen heute, die sich damit gar nicht beschäftigen, oder vielleicht gerade ganz besonders die, die so justament sich nicht beschäftigen wollen: „Lass mich mit dem Blödsinn in der Ruh, was soll diese Spinnerei mit dem geistigen irgendwo?“ Ich sag immer, die mit Händen und Füßen sich wehren dagegen, nur irgendwas hören zu wollen davon und das als Unsinn verteufeln und es wegstoßen von sich. Weil es knappest unter der Schwelle des Bewusstseins da ist und raus will. Und weil sie dadurch bereits sehr deutlich spüren - was ist einmal das erste, was wir heute rechtmäßig erleben? Einmal die ganzen dunklen Seiten!

Ich meine, wenn ein geistiges Erlebnis heute schon anfängt immer mit den Engeln oben, dann sind wir beim Luzifer. Kann unter Garantie sein, wenn ich dauernd Engel erleb, wenn ich nicht noch was anderes dazu tue, dann ist es… sind es die Luziferischen Engerl. Die sind die schönsten! Ich meine, der Michael ist nicht so schön, wenn ich dem begegne. Oh nein, oh nein! Der Michael ist ein ziemlich kräftiger und der kann sehr erschreckend sein. Also das so einfach zu sagen, ja, bitte, Michael, hilf mir! Ja, das ist schon richtig, aber ich muss mich vorbereiten, ihn erleben zu können. Der ist sehr, sehr kräftig. Und erst recht der Uriel, der im Sommer, ja mahnend - aber jedenfalls in seiner ganzen Erscheinung sehr deutlich zum Ausdruck bringt: Ich sehe die ganzen Fehler, die ihr der Erde einverleibt habt. Die sehe ich alle. Die sehe ich alle und ich sehe damit, was an Aufgabe noch vor euch liegt, nämlich diese Fehler auszubügeln und aus diesen Fehlern etwas Neues, Höheres zu machen, was vorher, bevor ihr diese Fehler gemacht habt, noch nicht in der Erde drin war. Das heißt ihr, eure Aufgabe ist das, was ihr falsch gemacht habt, jetzt nicht nur wieder zu korrigieren, sondern weiterzuführen zu etwas Neuem, Höheren. Das ist eure Aufgabe.

Und die ist nicht ohne, diese Aufgabe! Und wenn man auf die hingewiesen wird… ich meine, es ist ja nicht so, dass das sagst. Du, da ist ein Fehler! Sondern es ist so: Er macht unser Ich, wenn wir es erleben können, wach dafür, die eigenen Fehler zu sehen. Und das ist das Erschreckende. Weil damit ist ganz klar, dass niemand außer man selbst das beheben kann und man sieht ganz klar, das schadet mir selbst und es schadet der Welt, wenn ich das stehen lasse.

GABRIEL URIEL Sie sehen all unsere Fehler, die wir begangen haben. Und sie machen unser Ich, wenn wir es erleben können, wach dafür, die eigenen Fehler zu sehen. Unsere Aufgabe besteht darin, die Fehler auszubügeln, indem wir aus ihnen Neues und Höheres machen, was vorher noch nicht in der Erde war [133 | 1:06:15]

Im Bewusstseinsseelenzeitalter haben wir das Rätsel des Bösen zu lösen 1:09:47

Ich werde also letztlich in eine ganz andere, in eine dunkle Richtung hineinfallen, immer mehr, wenn ich versäume, das aufzuarbeiten. Und das heißt, das ist nicht angenehm, das zu sehen und das auszuhalten. Weil es ist also nicht nur eine  Aktennotiz, die man hingehalten kriegt: Du da! Schau, ich gebe dir eine Liste deiner Fehler. Sondern es ist ein hautnahes Erleben. Wenn man es wirklich ins Geistige in sein Leben hineinbekommt, dann ist es ein hochdramatisches Erlebnis, weil man sieht: Also bumm! Eigentlich bin ich ja zum größten Teil in meinem Wesen eine Summe von grässlichsten Fehlern, die ich begangen habe. Das ist der Preis! Das ist der Preis dafür, dass wir ein freies Wesen werden können. Ohne dem geht es nicht.

Und der Punkt ist, wir sind jetzt an der Zeit, wir leben ja in der… im Bewusstseinsseelen-Zeitalter, wir leben in jener Kulturepoche, in der wir das Rätsel des Bösen zu lösen haben. So wie die Griechisch-Lateinische Kultur das Rätsel des Todes, von Geburt und Tod lösen sollte und bis zu einem gewissen Grad Schritte dazu getan hat. Auch wenn wir es wieder vergessen haben oder nicht mehr glauben dran an die Lösungen, die Erkenntnisse, die damals gefunden werden… ist auch richtig, weil wir es wieder jetzt in unserer Zeit neu greifen müssen. Aber trotzdem unsere Kernaufgabe ist, das Rätsel des Bösen zu lösen zu erkennen, dass es eine ganz wichtige Aufgabe in unserer Welt hat, aber dass man es natürlich nicht einfach so stehen lassen können, sondern dass wir eben gerade in der Überwindung des Bösen und des Wiedergutmachens, oder ja sogar mehr als gut machen, aus dem Bösen eigentlich etwas Gutes zu machen, das zu verwandeln durch unsere Kraft. Das ist unsere Aufgabe. Und die ist nicht ohne, weil die Fähigkeiten dazu müssen wir uns erst erwerben. Also das heißt, man steht… man hat so einen Brocken vor sich, man sieht sich so klein - ich kann das alles nicht und ich muss das! Und da ist wirklich das Muss!

weiter 01:12:09


BEWUSSTSEINSSEELE BÖSE FREIHEIT Wir leben im Bewusstseinsseelenzeitalter, in der wir das Rätsel des Bösen zu lösen haben. Wir brauchen das Böse, um unsere Freiheit entwickeln zu können. Die Überwindung des Bösen, das Wiedergutmachen, aus dem Bösen etwas Gutes machen - die Fähigkeiten dazu müssen wir uns erst erwerben [133 | 1:09:47]

KAIN UND ABEL GENESIS BÖSE BIBEL SÜNDENFALL Die biblische Geschichte von Kain und Abel (Genesis) führt uns ganz nahe an das Rätsel des Bösen heran, schildert sie doch bekanntlich nichts weniger als den ersten Mord der Weltgeschichte, einen Brudermord, der gleichsam urbildhaft für alle weiteren Verbrechen der Menschheit steht, die eine Folge des Sündenfalls sind [133 | 1:09:47]

An der Erlösung der Widersacher-Kräfte arbeiten 1:15:29

Wenn wir wirklich unser freies Ich entwickeln wollen, dann können wir im Grunde gar nicht anders, als an der Erlösung von Luzifer und Ahriman zu arbeiten. Im Zweiten Mysteriendrama von Rudolf Steiner sagt eine der Protagonistinnen: Es gibt nur ein Gebiet im Geister Land, wo das Schwert geschmiedet werden kann, damit du verschwinden musst. Es ist dort das, wo die Menschen sich aus Verstandeskräften Wissen bilden und dann zur Geistesweisheit umgestalten.

Was bedeutet Erkenntnis des Bösen konkret? 1:17:22

Durch die karmischen Folgen, die sich uns eingegraben haben, sind wir den Widersachern verfallen. Wir können sie selbsttätig auflösen, verwandeln und etwas Neues daraus machen. Das ist Erkenntnis des Bösen und Verwandlung des Bösen.

Dinge aus dem Nichts schaffen und dorthin wieder zurückführen 1:18:36

Das geht nur durch das Ich selber. Das Ich ist immer das Tor. Aber da kann ich mich nicht stützen auf Fähigkeiten, die mir durch die Körperhüllen gegeben sind. Alles, was vorher von selber funktioniert hat, muss ich aus mir selbst machen. Das wird ansatzweise in der Sprachgestaltung versucht.

Rudolf Steiner: Die Ahrimanisierung als kulturbildender Faktor 1:27:04

Der Rückzug in eine Dorfgemeinschaft kann die Welt nicht ändern. Die Welt ändern werden geistig strebenden Menschen, die mitten in den Techniken sitzen. Das wird ab jetzt notwendig sein im Sinne der regulären Welt-Entwicklung, der geistigen Welt-Führung. Rudolf Steiner sagte  ganz deutlich, dass das die Aufgabe des Westens ist. Das heißt, die Technik bis zum Feinsten ausgearbeitet, so dass sie dem Menschen alles abnimmt und letztlich den Menschen selber mit der Maschine verbindet.

Die Kains-Söhne stehen unter ganz besonderem Schutz der Gottheit 1:41:38

Nirgendwo auf der Welt sind Menschen im Bewusstseinsseelenzeitalter zu solchen Grausamkeiten fähig wie in Europa. Daher hat gerade Mitteleuropa die Aufgabe, im Geistigen voranzugehen und diesen neuen, voll bewussten, wachen Zugang zur Geisteswelt zu finden. Dafür bestehen gute Voraussetzungen auch durch die Lage zwischen Ost und West. Es geht darum, den Leib bis in die tiefsten Kräfte hinein so umzugestalten, dass er Tempel der Gottheit, Tempel des Christus, letztlich auch Tempel des Ich werden kann. Die Eingeweihten der Zukunft, die schon die längste Zeit auf Erden wirken, sind die Kainssöhne. Das Kainsmal kennzeichnet sie als die, die nicht angerührt werden dürfen. Der biblische Brudermord ist ein Symbol dafür, dass Kain die Kräfte von oben ablehnte und nur mehr auf sein Ich im Innern hören wollte.

Die Tempellegende, gegeben von Christian Rosenkreutz 1:50:35

Die Tempellegende erinnert an den Bau des Salomonischen Tempels und knüpft an an den Guss des Ehernen Meeres. Der im Auftrag König Salomos gebaute Tempel auf dem Tempelberg Moria in Jerusalem wurde mit Hilfe phönizischer Baumeister unter der Führung von Hiram Abif errichtet, der aus dem Kainsgeschlecht stammte.

Der Sturz ins Eherne Meer symbolisiert die Aufgabe, Babylon auf Erden zu bezwingen und zu verwandeln 1:51:53

Die Apokalypse enthält dunkle Bilder. Dennoch ist sie ein Buch, das jedem Mut machen sollte, sich auf sein eigenes Ich zu stellen und zu wissen: Da drinnen lebt der Christus, darin lebt die ganze göttlich geistige Welt, und sie steht mir zur Verfügung. Wenn wir wirklich aus der Freiheit heraus tätig sind und uns dessen bewusst werden, dann erleben wir zugleich den Christus. Das wirkliche Ich und das göttliche Ich, das Christus-Ich sind eins.

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A

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B

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C

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D

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E

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F

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G

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H

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I

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J

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K

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L

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M

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N

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O

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Themenbezogene Leseanregungen

- Die Kain und Abel-Imagination, GA 145 https://anthrowiki.at/Kain_und_Abel-Imagination

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X