Die Apokalypse des Johannes - 222. Vortrag von Wolfgang Peter, 2024

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 222. Vortrag -
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222. Folge Die Apokalypse des Johannes Dr. Wolfgang Peter Anthroposophie Rudolf Steiner

Begrüssung und 15. Wochenspruch [00:00:40]

Meine Lieben, ich begrüße Euch ganz herzlich zur Folge Zwei Zwei Zwei. 222. Folge der Apokalypse, und dazu der 15. Wochenspruch. Der letzte Wochenspruch, der 14., war ja ganz groß auch mit Sommer übertitelt. Sommer ist es immer noch, auch wenn es jetzt vielleicht gar zu regnen beginnt bei uns draußen oder zumindest sich einigewolkt hat. Aber es ist sommerlich heiß und dazu passt der 15. Wochenspruch jetzt auch sehr gut.

Ich fühle wie verzaubert

Im Weltenschein des Geistes Weben

Es hat in Sinnesdumpfheit

Gehüllt mein Eigenwesen

Zu schenken mir die Kraft

Die ohnmächtig sich selbst zu geben

mein Ich in seinen Schranken ist.

Also das Ich in seinen Schranken. Wir sind einmal jetzt sehr hinausgeflogen. Wir sind in diese, ja, Sinnesdumpfheit gekommen. Also wir sind ein bisserl weggetreten, bisserl weg von uns. Aber es kommt also gerade auch jetzt die Kraft herein, die zunächst einmal unser Ich in unseren Schranken schafft. Also das bereitet uns ja eigentlich schon wieder irgendwie jetzt für die Herbst- und Winterzeit vor, wo wir dann vor einer Mai auch das Ich in seinen Schranken, in unserem Erleben also wirklich unser irdisches Ich sozusagen. Und das ist ja für jede geistige Erkenntnis hier auch wichtig, dass wir beides haben können, also dieses Hinausfliegen können in die geistige Welt, aber auch ganz fest am Boden stehen können und so wirklich im Alltag drinnen stehen zu können. Eigentlich ist das ein wunderschönes Wort, der Alltag. Für mich steht immer der ganze Kosmos darin. Dann weiß das Ganze eh alles, alles ist drinnen. Man merkt nur nicht. Und das ist ja auch so mein Anliegen bei den Vorträgen hier. Es geht ja nicht nur darum, jetzt den zehn 20 Vorträgen den Inhalt der Apokalypse durchzugehen, sondern es kommt mir zumindest sehr darauf an, Bezugspunkte zu finden zum täglichen Leben, also dort, wo es uns wirklich tagtäglich etwas angeht.

Weil die Apokalypse oder der Hintergrund der Geistige, der da steht, ist nicht irgendwas Fernes, ist nicht irgendwas Abgehobenes, sondern es ist tagtäglich eigentlich da. Wir sind gerade heute in einer Zeit, in der die Apokalypse sehr, sehr aktuell ist. Gar nicht jetzt in einem negativen Sinn, ihr wisst, also Apokalypse wird ja meistens, wenn es irgendwo in der Zeitung steht oder so, denkt man sich, um Gottes Willen, was ist denn schon wieder passiert.

Also man denkt sofort an Schrecken, Unglück und was Gott, Strafe und was alles über einen hereinbricht, aber es ist nichts anderes als Enthüllung. Apokalypsis heißt nichts anderes als Enthüllung, Offenbarung. Und ich habe es ja eh schon immer wieder gesagt, ganz konkret an Apokalypsis Jesu Christi, also Enthüllung des Wesens Jesu Christi und damit zugleich Enthüllung des Wesens des eigenen Ichs.

Und das ist die zentrale Aufgabe heute, den Durchbruch einmal zu schaffen, neben dem kleinen Alltags-Ich eben auch die größere Dimension des Ichs zu erleben, was wirklich dahintersteckt. Und wo man dann merkt, dass unser Alltags-Ich oder überhaupt unser Ego ist ein winziger, ja im Vergleich dazu kümmerlicher Ausschnitt zu dem, was hinter dem Ich steht. Weil das Ich hat Zugang zur gesamten geistigen Welt bis zur höchsten Spitze hinauf im Grunde.

Und das lebt aber in unserem Ich auf individuelle Weise. Also es gibt eigentlich im Grunde nichts, wozu wir keinen Zugang hätten von der geistigen Seite her. Nur, es ist ein weiter Weg, das auch ins Bewusstsein zu heben.

Das ist das Problem. Also wir haben dieses Ich, es ist auch tätig, es ist in seiner vollen Kraft durchaus tätig, aber wir kriegen es hier im Erdenleben, wenn wir inkarniert sind auf Erden, noch kaum mit. Wir wissen zwar, ich bin ein Ich, und wir reden auch dauernd vom Ich.

Ich viel, viel mehr als früher. Also, weiß ich nicht, wenn man nur die Literatur in Romane oder irgendwas in Ich-Form zu schreiben, ist halt was ganz Gewöhnliches. Noch vor, also noch im 19.

Jahrhundert oder so war das also absolut unüblich. War eigentlich irgendwie befremdlich sogar. Also dann hat man von sich als Autor oder als den, weiß ich nicht was zu nennen, aber man hat sich in der dritten Person genannt.

Also man ist kaum auf die Idee gekommen, als ich sage dieses oder ich habe das erlebt, sondern der Autor hat vor Jahren dieses oder jenes erlebt. Das ist heute eher ungewöhnlich, dass so geschrieben wird. Also, ja, hängt vielleicht auch im guten Sinne genommen mit einer heiligen Scheue zusammen, also an dieses Ich heranzutreten, weil es ist eigentlich, wie so der Steiner ja oft nennt, das verhangene Heiligtum in unserem Wesen.

Weil wir sind halt eine ganze Menge, wir sind auch mehr noch als ein Ich in gewisser Weise, weil wir haben unsere ganzen Leibeshüllen, die uns zunächst einmal verliehen wurden, die uns gegeben wurden, die wir nicht selber gemacht haben. Niemand von uns hat seinen physischen Körper wirklich selber gemacht, aus dem Nichts heraus. Weiß ich nicht, auch mit dem Fingerschnippen kann man nicht, wenn man noch keinen Körper hat, aber geistig geht halt ein Blitz auf und schwupps steht der Körper da, das können wir noch lange nicht.

Es wird einmal so weit kommen, dass wir durchaus auch in ferner Zukunft einmal etwas physisches haben werden, was man durchaus als physischen Leib bezeichnen kann, aber was nichts Stoffliches zum Beispiel haben wird. Und der wird ganz unsere individuelle Schöpfung sein, unsere individuelle Schöpfung sein. Das hängt zusammen mit dem Auferstehungsgedanken, die eigentlich auf Raten erfolgt.

Und das ist interessant, mir ist das erst heute, weil ich so wieder die Nase hineingesteckt habe in die Apokalypse, und da ist mir das so richtig entgegengesprungen, dass da im Zusammenhang dann mit der Auferstehung der Toten, also im Zuge des jüngsten Gerichtes oder so, die Rede ist von der ersten Auferstehung. Die erste Auferstehung, wo von einer ersten Auferstehung die Rede ist, wenn man ein bisschen weiterdenkt, müsste es eigentlich dann zumindest eine zweite oder weitere geben. Also die Auferstehung im höchsten Sinne ist ein sukzessiver Prozess.

Und die Auferstehung wird mit jeder, vor allem mit jeder kosmischen Entwicklungsstufe, durch die wir durchgehen, eine höhere Ebene erreichen, weil fertig ist sie, darüber haben wir auch schon gesprochen, dann, wenn wir das entwickelt haben, was Rudolf Steiner als den Geistesmenschen bezeichnet. Der Geistesmensch ist der vergeistigte physische Leib. Und vergeistigt heißt aber nicht nur, wir vergeistigen das so wie er jetzt ist, sondern wir werden ihn überhaupt aus dem Geistigen, aus dem Nichts sozusagen, hervorbringen.

Nicht in der stofflichen Gestalt, weil die wird uns nicht mehr tangieren in weiterer Ferne irgendwann. Ihr wisst, wir haben oft gesprochen darüber, dass selbst jetzt schon während der Erdentwicklung die Zeit der physisch-stofflichen Inkarnationen, dass die relativ bald enden wird, wenn man es so im historischen Maßstab sich betrachtet, also 5., 6., 7., 8. Jahrtausend, werden schon etliche Menschen, also ein größerer Teil der Menschheit, so weit sein, dass sie sich nicht mehr in einem physisch-stofflichen Körper inkarnieren. Sie werden trotzdem einen physischen Körper haben, aber er wird nicht stofflich sein, das heißt, er wird völlig übersinnlicher Natur sein.

Wir werden ja dann also in der Zeit, wenn die Kultur, die Zeit der Kulturepochen zu Ende geht, also wir sind jetzt in der 5. Kulturepoche drinnen und insgesamt gibt es sieben, dann ist eine große Veränderung findet dann statt, dann ist eigentlich, also nach der 7. Kulturepoche sollte eigentlich der Zeitraum sein, wo wir uns nicht mehr in solcher irdischer Form, also in irdisch-stofflicher Form inkarnieren, aber es wird sicher Menschen geben, die das bis zu dem Zeitpunkt nicht schaffen, so weit zu sein, also es wird sicher noch nicht gleich im 8., 9. Jahrtausend die gesamte Menschheit ausgestorben sein, aber trotzdem wird es nicht ewig dauern sozusagen, bis die Menschheit für die sinnliche Sichtbarkeit verschwunden sein wird auf der Erde. Ich habe das auch letztens schon betont, also dass der Mensch wahrscheinlich das Lebewesen auf Erden ist, das am allerschnellsten seine Entwicklung durchmacht und dann wieder weg ist, also ausgestorben ist sozusagen für den äußeren Anblick. Es gibt zwar dann keinen Menschen mehr, der das sehen könnte, aber dann sind wir als physisch-stoffliches Wesen nicht mehr auf Erden da, da werden Tiere, werden noch sehr, sehr viel länger in physisch-stofflicher Form auf der Erde sein.

Sie werden noch ganz andere Entwicklungsschritte auch durchmachen und wir werden sehr intensiv daran mitarbeiten. Also wie die Evolution im äußeren Sinne weitergeht, wird sehr, sehr stark an uns liegen. Wir arbeiten an dem mit.

Also daher, das was manchmal fast verständlicherweise gesagt wird, ja der Mensch ist ja schuld an den ganzen Umweltproblemen und er richtet die Natur zugrunde bis zu einem gewissen Grade. Das ist oberflächlich gesehen stimmt es, wir beschädigen vieles, weil wir eben noch nicht den geistigen Einblick haben, was wirklich dahinter steckt und wir merken unsere Fehler halt immer erst dann, wenn die Folgen groß genug geworden sind, die Schäden groß genug geworden sind und wenn sie uns dann zu Schmerzen beginnen, dann fangen wir an zu grübeln, aha, das war doch nicht so gescheit. Das ist halt alles ein Teil des Lernprozesses, den wir auch durchmachen und natürlich wird dabei in der Natur etwas Geschädigtes, geht etwas zugrunde und vieles geht durch unsere Fahrlässigkeit frühzeitig zugrunde, was also natürlich nicht gut ist, aber grundsätzlich liegt es in der Natur immer drinnen, dass Wesenheiten entstehen und wieder vergehen.

Nicht nur als Einzelwesen, sondern auch als ganze Art, als ganze Tierart, als ganze Pflanzenart. Es sind also gerade die, das ist ja auffällig, das kann man auch äußerlich zeigen, die einfachsten Tiere, Pflanzen, Pilze, was auch immer es ist, die leben seit Ewigkeiten schon. Also die ersten Kleinlebewesen, die entstanden sind vor weiß Gott wie viele Millionen Jahren, die gibt es heute noch und die blühen und gedeihen.

Nach wie vor ist nichts zu sehen, dass die verschwinden werden. Je höher etwas entwickelt ist, interessanterweise desto kürzer wird auch im Tierreichen, weil das müsste man wirklich genauer untersuchen, wie lange lebt eine Tierart auf Erden. Dann wird man mit Sicherheit dazu kommen, je höher entwickelt sie es in gewisser Weise, umso kürzer ist ihre Lebensspanne.

Bei Menschen, bei unserem physisch-stofflichen Menschengeschlecht ist es, wir brechen also alle Rekorde wahrscheinlich, indem wir die allerkürzeste Erscheinungszeit in physisch-stofflicher Form auf Erden haben und dann sind wir verschwunden für den äußeren Anblick. Wir werden dann aber auch schon eine ganz andere Wahrnehmungsperspektive haben, wir werden dann nicht mehr gebunden daran sein an die äußere sinnliche Wahrnehmung, sondern wir werden es halt dann von der geistigen Seite wahrnehmen und dann sehen wir, dass da auch noch ganz anderes dahinter ist. Dann sehen wir auch, dass zum Beispiel ausgestorbene Tierarten, dass die sehr lebendig in höheren Reichen sind, nämlich die Gruppenseele dieser Tierart.

Um die geht es vor allem im Tierreich. Die werden auch wirklich aufsteigen zu höheren Wesenheiten. Und zwar zu wirklich ganz individualisierten Wesenheiten.

Die Vorbereitung jetzt dazu ist, dass sie sich ausleben in vielleicht Millionen Einzelexemplaren. Jedes zur selben Art gehörend, aber doch einzigartig. Man kennt das selbst, wahrscheinlich selbst bei den Regenwürmern ist es so, dass jeder Regenwurm einzigartig ist.

Da braucht man wahrscheinlich schon einen sehr guten Blick, aber diese Einzigartigkeit geht ja sogar bis ins Mineralreich hinunter. Das habe ich ja immer wieder schon gesagt. Jede Schneeflocke, jeder Schneestern ist in seiner Form einzigartig.

Die Gesetzmäßigkeiten sind bei allen gleich, aber wenn man es jetzt genauer vielleicht unter der Lupe anschaut oder gar unter dem Mikroskop anschaut, dann sieht man, die genaue Ausprägung ist bei jedem anders. Also Individualisierung ist ein Zug, der durch die Natur durchgeht, lange bevor der Mensch da war. Äußerlich gesehen.

In Wahrheit steckt der Mensch dahinter als treibende Kraft dieser Individualisierung, aber da waren wir lange noch nicht in physisch-stofflicher Form auf Erden. Ich habe es ja erzählt, auch im Grunde die erste Inkarnation, wo man sprechen kann, dass es der Anfang der Inkarnationen ist, der erste Fußabdruck des Menschen sind die Kristalle, die entstehen, die Mineralien, die entstehen. Das hat bereits etwas mit uns zu tun und die hätte es nicht gegeben, wenn nicht der Mensch sich inkarniert hätte, wenn nicht der Mensch seine Ich-Kräfte dahin eingebracht hat und die kristallbildenden Kräfte sind eben ganz, ganz hohe Kräfte.

Nicht umsonst hat man früher vom Kristallhimmel gesprochen, vom Firmamentum. Das ist im Grunde genau dasselbe. Also das ist das, was den Hintergrund bildet, sozusagen.

Das ist jenseits der Sterne, die wir sehen können. Wo dann später die Interpretation entstanden ist, okay, da sind die Sterne angeklebt, weil sonst hätten sie herunterfallen irgendwie. Das ist aber wirklich dann schon Unverständnis, dass das entstanden ist.

Aber das Wirkliche ist, dass die kristallbildenden Kräfte kommen von eigentlich schon die bildenden Grenzen, wo der Kosmos aus der räumlich-zeitlichen Welt ins überräumlich-überzeitliche eingeht. Wo es auch jenseits der sinnlichen Wahrnehmbarkeit ist. Absolut.

Und von dort kommen die kristallbildenden Kräfte und mit denen sind ganz stark verwandte Ich-Kräfte. Und wir werden uns, wenn wir wirklich diesen Geistesmenschen, also den individualisierten, völlig vergeistigten physischen Leib gebildet haben werden, dann kann man diesen physischen Leib, diesen völlig individualisierten physischen Leib am besten als Kristall beschreiben. Allerdings als einen lebendigen Kristall.

Das kann man sich jetzt schwer vorstellen. Aber es wird schon so sein, und das ist sehr wichtig für unser Thema, eben Apokalypse des Johannes und Vorausblick auf das neue Jerusalem, auf das kommende, was ja nichts anderes ist als die nächste Verkörperung unserer Erde, weil eben unsere Welt, mit der wir verbunden sind, eben auch durch wiederholte, na Erdenleben kann man nicht sagen, aber durch wiederholte kosmisch-planetarische Leben durchgeht, weil eben Reinkarnation im großen Stil ein kosmisches Grundgesetz ist. So funktioniert die Entwicklung.

Das heißt, es tritt etwas aus dem höchsten Geistigen, das heißt aus der schöpferischen Quelle, aus dem Nichts, wenn man so will, weil es eben von Nichts-Geschaffenem abhängig ist, sondern nur aus seiner eigenen Tätigkeit etwas aus sich heraus setzt, und das ist das Geschaffene dann. So ist es am Anfang entstanden in unserer alten Saturn, eine reine Wärmewelt, da gab es noch keine Mineralien, nichts Mineralisches gab es nicht, kein Mineralreich, kein Pflanzenreich, kein Tierreich, es gab eine reine Wärmewelt und diese reine Wärmewelt war im Grunde das Menschenreich. Da war zwar von unserem Ich noch gar keine Rede, aber es wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass das Ich sich entwickeln kann irgendwann, es wurde nämlich die Grundlage für den physischen Leib des Menschen geschaffen.

Und der Saturn war eine reine Wärmewelt, ich habe es letztens besprochen, eine reine Wärmewelt, und dort lebt das Physische drinnen. Und der ganze alte Saturn war nichts anderes im Grunde als das Menschenreich, was anderes gab es nicht. Keine Tierformen, keine Pflanzenformen, sogar keine Mineralformen, alles war Mensch.

Also der alte Saturn war Mensch im Grunde, aber physischer Mensch, aber im allerdünnstmöglichen Zustand, halt im Wärmezustand, weil die Wärme steht immer am Übergang vom physisch-sinnlichen zum übersinnlich-ätherischen, zumindest zur nächsten Ebene. Und da passiert tatsächlich auch ständig ein Übergang. Also was heute noch so, zumindest für die äußeren Naturwissenschaften, völlig rätselhaft ist, wie könnte Geistiges oder Übersinnliches, sofern es das überhaupt geben sollte, und das glaubt halt eh kein Wissenschaftler mehr oder die Wenigsten, aber doch, es gibt schon einige, die an zumindest etwas Geistiges glauben, sogar gewisse geistige Erfahrungen haben, und daher wirklich von innen her, auch aus innerer Erfahrung überzeugt sind, dass es da etwas gibt, aber eine Erklärung, wie das mit dem physischen, stofflichen zusammenkommen kann, völlig offen die Frage.

Völlig offen. Ich meine, viele lehnen dann ab, viele Wissenschaftler sich mit dem überhaupt zu beschäftigen, mit einem guten Grund, weil sie einfach keine Idee haben, wie man herankommen soll. Und mit der Art des Denkens, wie wir sie jetzt in den Wissenschaften anwenden, großteils kommt man das auch nicht heran.

Weil da müsste man zumindest schon auf die nächste Ebene kommen, zum imaginativen Denken. Wir sind heute noch im abstrakten Denken eigentlich drinnen. Und das ist nichts Schlechtes, dass wir es haben.

Das musste entwickelt werden. Und es ist gut, sich damit auseinanderzusetzen. Und eben, auch wenn man die höheren Welten erfahren will, muss man eigentlich das Opfer des Intellekts bringen, davon habe ich auch schon gesprochen.

Aber opfern kann man nur das, was man hat. Also wenn wir sagten, ich habe eh kein Intellekt, da verstehe ich nichts davon, da wäre ich ja mal leicht unter. Der kommt niemals in ein wirklich modernes, imaginatives Denken hinein, in ein modernes, geistiges Wahrnehmen hinein.

Sondern da muss ich eigentlich in Wahrheit den sturen, irdischen Intellekt zu einer gewissen Blüte sogar gebracht haben. Und zwar so weit, dass ich ihn dann sogar in Bewegung bringen kann. Und im in dieser Art des Denkens aber beweglich, lebendig werde.

Und dann auch über die äußere Logik bis zu einem gewissen Grad hinausschreiten kann, indem ich sehe, dass die Logik eigentlich so wie sie heute ist, was Lineares hat. Also von Ursache zu Wirkung, die ist wieder Ursache fürs Nächste und so weiter. Also das kausale Denken und das einbahnige Denken, dann darf ja auch nur eine Folgerung daraus kommen.

Also entweder ist rot oder ist schwarz, aber nicht beides gleichzeitig. Aber wo Leben drinnen ist, ist Vielfalt drinnen. Das heißt, es gibt eigentlich unendlich viele solche Strahlen, die alle zu einem irgendwie anderen Ergebnis führen.

Und alle aber aus derselben Quelle gespeist sind. Das macht den Reichtum unserer Welt aus. Und das haben wir in unserem modernen wissenschaftlichen Denken noch nicht im Allgemeinen, zumindest noch nicht drinnen, aber es klopft massiv an, dass wir diese Beweglichkeit lernen.

Also die Klarheit des Intellekts, der jetzt verbreitet ist, zu verbinden mit der Beweglichkeit, mit der Lebendigkeit. Weil in dem Lebendigen drückt sich dann bereits noch was Höheres, was Schöpferisches aus, was das formt, das Lebendige. Und mit dem mitdenken zu können, miterleben zu können, es ist zugleich dieses lebendige Denken ein erlebtes Denken.

Das heißt, nicht nur ich denke und bin halt ganz bei dem, über das ich nachdenke, sondern ich erlebe ganz bewusst auch mit, was passiert denn da, wenn ich denke. Also eigentlich muss man zuschauen können dabei, in Wahrheit. Da fängt das Geheimnis an, nämlich das lebendige Denken zu erleben.

Das fängt damit an, dass ich mir selber zuschaue dabei. Das geht am schwierigsten mit dem abstrakten Denken, da ist man ganz beschäftigt damit, dass ich das alles zusammenbringe. Beim lebendigen Denken, wenn ich das in den Fluss bringe, kann ich mir viel leichter zuschauen.

Das ist wie bei einem künstlerischen Gestaltungsprozess. Für einen Künstler in Wahrheit, er weiß, wenn etwas gut geworden ist, weiß er es, weil er es sich im Tun erlebt hat, in Wahrheit. Ob das jetzt ganz bewusst schon ist oder nicht, aber er spürt es aus dem, ah ja, das stimmt mit der Intention, sozusagen mit meinem Schöpfungsimpuls, den ich hineingeben wollte, stimmt das überein oder weitgehend überein.

Und wenn es nicht ganz hundertprozentig übereinstimmt, dann muss ich es halt vielleicht noch einmal machen. Große Künstler machen oft bestimmte Werke xx mal, weil sie sehen, da ist noch anderes Potenzial drin. Das war gut und richtig, aber es ist eine Einseitigkeit, da ist noch mehr drin.

Bis es so hingeht, dass es sich sogar löst von der sinnlichen Anschauung bis zu einem gewissen Grad und andere Perspektiven eröffnet. Das ist das große Thema im 20. Jahrhundert gewesen.

Heute ist es schon etwas Selbstverständliches, dass man die normale Art, wie man mit den Sinnen wahrnimmt, das alleine genügt schon immer. Man sieht es anders, so wie man es eigentlich mit dem normalen physischen Sehen, wie wir es haben, nicht sehen würde. Man nimmt dem einen Picasso oder was her.

Das ist nicht nur eine Spinnerei. Der malt das auch irgendwo hin, wo es gar nicht hinkört und solche Sachen. Nein, das ist, oder eben die Kubisten, das alles.

Eine andere Perspektive kann man gar nicht sehen. Der Kubismus entsteht aus der Perspektive, die wir mühsam zu Beginn der Neuzeit langsam hineinbekommen haben in die Malerei, um dann ganz naturalistisch zu werden. Aber kaum ist es fertig, kommt interessanterweise die Erfindung der Fotografie und auf einmal ist es uninteressant.

Zumindest für die führenden Künstler. Viele, und es gibt ja heute noch viele, die das meisterhaft können. Also den sinnlichen Eindruck wiederzugeben, also fotorealistisch zu malen, ist ja eine Strömung, durchaus in der modernen Malerei auch Fotorealismus, also dass man es malt, dass es von einem Foto gar nicht mehr zu unterscheiden ist.

Nur, das eröffnet in gewisser Weise noch keine neuen Perspektiven. Die neue Perspektive entsteht dort, wo es mit dem, was ich mit den Sinnen sehe, gar nicht mehr übereinstimmt. Wo zum Beispiel die Perspektive, die im Mittelalter nicht da war, auf einmal wieder verschwindet, aber auf eine andere Art verschwindet.

Also man sieht es so, wie man es sinnlich in Wahrheit nicht sieht. Es ist zwar immer noch mit sinnlichen Farben gemalt, weil sonst kann ich kein Bild malen. Ich meine, es gibt schon welche, da hängt dann die leere Leinwand hin und sagt, voilà, das ist es.

Dann ist es halt ganz übersinnlich darin und ist vielleicht ein guter Geschäftsschmäh. Solche Sachen sind ja durchaus in die Welt gesetzt worden, ganz bewusst. Und manche waren wiff genug, also dieses Nichts, was sie eigentlich machen, teuer zu verkaufen.

Und es sind angesehene Künstler, ich meine, sie haben schon vorher gezeigt, dass sie das handwerkliche Können haben, auch anders malen zu können. Aber es ist der Wunsch da, über das hinauszugehen. Also das ist überall ja anklopfen ans Übersinnliche eigentlich.

Und das Übersinnliche kriegt man halt durch das lebendige, imaginative Denken. Da muss das Denken so lebendig werden, dass es so kraftvoll, so intensiv wird, wie es sonst nur jetzt durch die Sinneswahrnehmung erleben. Und das ist schwer, also selbst wenn man einen geistigen Schulungsweg geht, also das jetzt gleich mit solcher Intensität vor dem geistigen Auge zu haben, dass es vergleichbar wäre an Intensität der sinnlichen Wahrnehmung, wenn wir wirklich hinschauen, das dauert.

Das braucht man vielleicht mehrere Inkarnationen dazu, dass das auf neue Art herauskommt. Ich meine, relativ leicht sind Menschen, die es auf alte Art haben, wo es wie eine Vision aufsteigt. Das heißt also, ohne dass ich bewusst etwas dazu tue.

Und das ist gerade heute unser Problem, dass wir lernen müssen, wenn wir die geistige Welt auf neue Art sehen wollen, dass das eine unheimliche Steigerung des Bewusstseins braucht. Es ist alles eigentlich da. Wir können es, nur wir kriegen es nicht mit.

Und da wir es nicht mitkriegen, findet man es auch nicht zurecht. Das ist paradox eigentlich. Wir alle haben zwar verloren, die meisten von uns zumindest, das alte Hellsehen, das von selber durchbricht.

Und das ist auch letztlich höchst notwendig, weil das Neue, das wirklich mit voller Gedankenklarheit da ist, dazu muss das Alte verschwinden. Wobei, Rudolf Steiner auch deutlich sagt, an gewisse Sachen kommen wir mit dem Neuen noch gar nicht heran. Es wird eine längere Übergangszeit geben müssen, wo alte Kräfte trotzdem noch von einzelnen Menschen oder Menschengruppen bewahrt werden.

Aber trotzdem, der neue Weg ist der, wo man aus eigener Kraft heraus bildschaffend tätig wird. Bildschaffend. Aber eben auch die Farben, die Formen, darf man sich halt dann nicht mehr sinnlich so wirklich vorstellen, sondern dann kommt man zu dem, was wirklich dahinter steckt auf höherer Ebene.

Also von dem unsere sinnlichen Farben und Formen eben auch nur ein Abglanz sind. Und daher gehe ich scheinbar oft auch so weg von der unmittelbaren Besprechung des Textes der Apokalypse, um diese Hintergründe aufzudecken. Weil wir werden überhaupt nichts verstehen von dem Neuen Jerusalem und wir entstehen ja jetzt in unseren Vorträgen relativ kurz davor.

Wir werden nichts verstehen, wenn wir nicht ein Verständnis für diese Art des Sehens bekommen. Weil man kann diese Dinge eben in Wahrheit mit dem äußeren Verstand nur sehr schwer erfassen. Das, was Rudolf Steiner geschrieben hat, ist schon etwas leichter zu erfassen, aber auch nicht ganz leicht.

Weil er es eben in einer sehr gedankenklaren Sprache verfasst hat und zwar wirklich, wie sie halt unserem Intellekt auch heute entspricht. Aber dort, wo es gerade interessant wird, geht er ja auch, das sieht man in die Übersetzung, in etwas sehr Bildhaftes hinein. Und das ist ja auch letztlich etwas, was wir in der Imagination machen müssen.

Also selber mal Bildschaffend zu werden, dass der Meditationsinhalt für uns irgendwann einmal so präsent wird, als hätten wir ihn sinnlich vor Augen sozusagen. Übersinnlich vor Augen in Wahrheit. Aber das muss mindestens diese Intensität haben.

Weil selbst unsere Sinneswahrnehmung, die sich uns so auftränkt und so massiv ist, ist noch schwach gegenüber dem, was in der geistigen Welt an Kraft da ist. Und wenn wir einsteigen in dieses imaginativ lebendige Denken hinein, dann wird einmal darin etwas so stark auftauchen, was noch die Intensität der sinnlichen Wahrnehmung, der Sinnlichkeit überhaupt übertreffen wird. Nur wir werden es voll und ganz beherrschen.

Das heißt, wie sich das Bild gestaltet, da steckt unsere bildschaffende Kraft drinnen. Wir bilden dann nichts Äußeres ab. Sondern wir verbinden uns mit den seelischen, mit den geistigen Kräften, die um uns sind zum Beispiel.

Und wir sind geistig stark genug, um diese Kräfte zu bemeistern, sozusagen. Und sie zu benutzen, um das Bild zu schaffen. Aber dazu müssen wir sie uns zu eigen machen in Wahrheit.

Also wirklich ergreifen. Und dann sind es zugleich wir, aber zugleich auch die geistigen Wesen, die wir ergreifen, die tätig sind in dem Ganzen drinnen. Das ist so schwer vorstellbar.

Also wir verbinden uns sozusagen mit den geistigen Wesenheiten, die wir abbilden. Und es ist dann da kein Unterschied. Weil selbst wenn es jetzt nur unter Anführungszeichen um die Stufe der Imagination geht, das ist die erste übersinnliche Erkenntnisstufe.

Aber damit wir überhaupt dorthin kommen, steckt vor allem einmal auch Intuition dahinter. Intuition ist in Wahrheit der erste Punkt, wo wir die Berührung haben mit der geistigen Welt. Das ist ein Willensakt.

Wir stoßen mit unserem Willen, mit dem Willen der anderen geistigen Wesen um uns herum zusammen. Nur das kriegen wir meistens gar nicht mit. Oder wenn wir schon ein bisschen wacher sind, spüren wir, da bin ich jetzt von einem geistigen Wesen berührt worden.

Oder vielleicht sogar umgekehrt, ein geistiges Wesen fühlte mich, berührte mich, nahm mich wahr dadurch. Es ist eigentlich wirklich wie ein Betastet-Worden-Sein. Die Empfindung ist ähnlich.

Weil es ist nicht gleich Bild oder sowas. Es ist wie, da war was. Es ist so fast, wie man einen Schubs bekommen hat.

Und das ist sehr intensiv. Es kann einem so ganz plötzlich wie ein Schlag treffen, nur man weiß noch gar nicht, was es ist. Gerade wenn wir auf dem Weg sind, das moderne Hellsehen, das heißt das lebendige, imaginative Schauen, bei dem wir voll selbst tätig sein müssen, um es uns zu Bewusstsein zu bringen.

Aber die intuitive Berührung, die kann einmal sehr massiv da sein, also deutlich da sein, aber was war das jetzt? Da kann man nur sagen, ah, da war was. Höchstens das. Jetzt in der Natur draußen.

Stimmung in der Natur oder irgendwas, die mich besonders berührt. Und damit meine ich nicht nur das im äußerlichen Sinn, ah, schön, der Sonnenuntergang. Das ist mehr.

Sich erfreuen an der sinnlichen Schönheit des Sonnenuntergangs oder an der Schönheit der Natur. Das ist es noch nicht. Das ist ein feines, ein sensibles, wie soll ich sagen, künstlerisches Wahrnehmen der Natur zunächst.

Das offen ist für die Schönheit der Natur, für die sinnliche Schönheit der Natur. Aber dann kann da drinnen noch die besondere Berührung drinnen sein. Da war jetzt ein Elementarwesen vielleicht.

Ich weiß es noch gar nicht, was es war, aber vermutlich war es in der Natur ein geistiges Wesen jedenfalls, dass das da wirkt. Und das ist wie ein Schubs, den ich bekomme, wie eine Berührung, die ich spüre. Nicht äußerlich, körperlich, aber die ich seelisch, geistig spüre.

Irgendwo in den Wochensprüchen kommt ja auch so, dich fühlte jetzt ein Gotteswesen. Ich weiß jetzt nicht mehr, welcher Wochenspruch es ist. Aber das zu spüren, das ist, es rieselt einem wie über den Rücken hinunter.

Irgendwo angenehm, unangenehm, wie auch immer, da ist etwas. Man spürt, da kommt einem ein Geistwesen mit seinem Willen entgegen und stößt auf unseren Willen irgendwo. Das ist die höhere Form der Berührung.

Das ist eben kein äußeres Betasten, sondern es ist natürlich jetzt vergleichsweise nur gesprochen, aber jedenfalls darum ist es wichtig, sich berühren zu lassen in der sinnlichen Wahrnehmung. Dabei zugleich aber ohne, wie soll ich sagen, einer Sentimentalität, die drinnen, ah, wie schön, die Natur so grün und die gelben Blümeln drauf, das ist noch zu wenig. Das ist schon schöner als Vorbereitung, aber es ist noch mehr.

Es ist noch mehr. Ich weiß nicht, wie viele von euch das schon erlebt haben, es sind besondere Momente zunächst einmal. Es wird irgendwann einmal selbstverständlich werden, aber jetzt, sage ich einmal, sind es für die meisten Menschen noch ganz besondere Momente, wo es eben über dieses, sich an der äußeren Schönheit zu erfreuen, dass da noch was dazukommt, noch etwas und das ist so, wenn es da ist, da gibt es keinen Zweifel darüber, dass es da ist.

Das ist so stark, das ist so eindeutig, das ist eben fast wie ein Schlag. Es kommt meistens ganz überraschend. Und dann heißt es halt, dieses Erlebnis mit sich zu tragen, man kann später wieder herankommen, nämlich ans wirkliche Erlebnis heran.

Es ist eigentlich immer wieder zurückgehen zu dem Moment, aber es ist nicht, ich erinnere mich daran, sondern, und damit fängt eigentlich schon die nächste Stufe der geistigen Wahrnehmung an, ich gehe eigentlich in der Zeit zurück, ich gehe im ätherischen, im Zeitstrom zu dem Moment zurück und erlebe es wieder. Ich erlebe es wieder und je öfter ich das mache, umso deutlicher wird das Erlebnis. Zuerst war es zu überraschend, ich habe nur die Berührung gespürt, aber in der Berührung steckt der ganze Welt drinnen, weil da steckt ein ganzes Wesen drinnen, das mich berührt hat.

Sei es ein Elementarwesen, sei es was Höheres, was auch immer. Und indem ich mir das mal zunächst in die Erinnerung hole, aber dann durch die Erinnerung durchgehe und wirklich wieder zurückgehe zum eigentlichen Erlebnis, und das ist eben stark genug dazu, dass das möglich ist. Weil in Wahrheit das eigentliche Erlebnis selber kann ich nämlich gar nicht im herkömmlichen Sinn erinnern.

Das geht gar nicht, da sind eigentlich nur drinnen die Begleitumstände. Aha, das war da oder dort und da bin ich durch den Wald gegangen, da ist das passiert. Oder in der U-Bahn ist mir passiert, wie auch immer.

Da erinnere ich mich an das sinnliche Umfeld. Und da drin war irgendwas. Aber das ist noch fast ein undefinierter Punkt irgendwo.

Das Eigentliche kommt nach und nach heraus, indem ich zurückgehe, hingehe. Dort im übersinnlichen Bereich ist es mit der Zeit anders als hier. Dort kann ich mich bewegen.

Wie heißt es im Parsifal? So schön zum Raum wird hier die Zeit. Ich kann mich bewegen in der Zeit. Das ist kein Hindernis.

Das heißt also, wenn ich zurückgehe zu dem Erlebnis, gehe ich nicht wirklich zurück, sondern dann erlebe ich es eben wieder. Wieder. Und vielleicht dann schon etwas mehr davon.

Etwas intensiver. Weil diese Berührung war in Wahrheit etwas ganz Differenziertes. Nur das erste Erleben ist noch ganz grob.

Das ist so, wie wenn man auf die Schulter greift. Aber mit der Zeit kann ich mir das Bild immer lebendiger gestalten. Aus der Kraft, die mir da entgegenkommt in Wahrheit.

Also ich arbeite sozusagen dann im Einklang mit diesem Naturwesen, mit diesem höheren Geistwesen, was auch immer es war. Ich arbeite im Einklang. Ich fühle mich in die Kraft dieses Wesens ein.

Und aus der heraus schaffe ich das Bild. Das kann also durchaus ein Prozess sein, der sich über längere Zeit erstreckt. Kann es sein, dass erst Wochen, Monate danach so richtig es in seiner ganzen Größe vor mir habe.

Ein Mensch wie Rudolf Steiner konnte das sehr zügig. Aber ich habe euch ja auch schon davon erzählt, dass es bei ihm auch einen starken Wandel gibt und geben musste, wo die alten Fähigkeiten, die er sich mitgebracht hat, in etwas Neues sich umwandelt. Und dann gerade dadurch etwas ganz anderes wird.

Also man darf nicht glauben, die Erlebnisse, die er etwa als Kind hatte oder auch als junger Mensch, wenn er durch die Natur gegangen ist, dass das die gleichen Fähigkeiten sind, mit denen er dann über die Anthroposophie gesprochen hat. Und das ist eben relativ kurz vor der Zeit, wo er dann beginnt, über Anthroposophie zu sprechen. Da ist der Moment, wo er die alten Kräfte überwindet und wo etwas Neues kommt.

Und darum kann er gerade so wertvolle Anregungen geben dazu, wie man heute, auch als Mensch, der gar keine geistige Erfahrung zunächst hat. Weil das ist eigentlich das Gesunde für unsere Zeit, das einmal zunächst nicht zu haben. Weil die, die es noch als alten Kräften haben, müssen es ja klar sein, dass sie die früher oder später loswerden müssen.

Also ich sage einmal, spätestens noch Möglichkeit in der nächsten Inkarnation, wenn es schon in der nicht klappt. Weil auch das ist eigentlich eine große Leistung von Rudolf Steiner. Oder ja, man kann auch sagen von seinem Schicksalsweg, von seinem Schicksalsgang.

Aber das Schicksal, wer ist das Schicksal? Wir sind es selber in Wahrheit. Wir haben Hilfe dabei, aber ist vielleicht auch wichtig für Menschen, die da jetzt zuhören und nicht das Ganze kennen, was ich da schon über 222 Vorträge erzählt habe. Alles was Schicksal ist, also was uns trifft, im Guten wie im Bösen.

Ich meine, Schicksal kann ja ganz positiv sein. Also wo sich plötzlich ein Weg eröffnet und wo ich alle meine Kräfte entfalten kann und den gibt es ja auch. Das nehmen wir halt viel lieber zur Kenntnis und werten es dann oft im Nachhinein gar nicht so groß, als dort, wo uns was hart getroffen hat.

Wo uns etwas aus der Bahn geworfen hat, geradezu, weil wir nämlich auf der falschen Bahn waren, die uns wegführt von uns und von dem, was eigentlich unser Ich will. Weil unser Ego halt die andere Bahn haben will. Das klafft sehr leicht bei uns auseinander, noch immer.

Also im Grunde ist ja der erste Weg, um Karma zu verstehen und damit eben über das auch hinaus zu kommen, was über Karma und Reinkarnation in früheren Zeiten gesprochen wurde. Was namentlich aus dem Osten ein ganz starker Impuls gekommen ist. Das ist noch lange nicht das Karma-Verständnis, das wir heute brauchen.

Also darum, ohne jetzt irgendwas klein zu machen in den östlichen Philosophien und Lehren und Religionen oder so. Aber die haben sich ja auch verändert, muss man auch dazu sagen. Also da ist ja auch Neues gewachsen dort.

Weil niemand kann mit geistigen Mitteln aus der Vergangenheit Gegenwärtiges und künftiges Geistiges wirklich ergreifen und bewusst wahrnehmen. Es ist also ein Weg, der sich immer weiterentwickelt. Methoden, die vor Jahrhunderten noch aktuell waren, sind heute zwar keineswegs überflüssig, aber sie müssen letztlich auch verwandelt werden.

Alles. Selbst die Anthroposophie als Weg wird einmal überwunden werden. Das sagt Rudolf Steiner selber ganz deutlich.

Also den Anspruch hat er nie erhoben, dass das jetzt der Weisheit letzter Schluss ist. Es geht ja gar nicht, weil der Mensch entwickelt sich weiter. Nach einer gewissen Zeit, in drei, vierhundert Jahren, wird man einen neuen Weg finden.

Oder wird den nächsten Entwicklungsschritt gehen müssen, wenn man weiterkommen will. Sonst bleibt man wieder in was stecken drinnen. Also die Perspektiven erweitern sich.

Steiner sagt das ganz deutlich, dass Anthroposophie nicht diesen Anspruch erhebt, für ewig gültig zu sein, sondern dass nach einer gewissen Zeit sich wieder etwas ändern wird müssen. Noch in unserer Kulturepoche. Wenn ich jetzt von drei, vierhundert Jahren spreche, in etwa, es wird sicher noch, schätze ich, hundert Jahre dauern, dass sie wirklich von einer größeren Zahl von Menschen als das ergriffen wird, was sie wirklich ist.

Und Rudolf Steiner hat ja selbst einmal gesagt, auf die Frage, was wird von ihren Werken überbleiben, die Philosophie der Freiheit. Sonst nichts. Aber das heißt nur die Aufforderung, gut, es wird die Zeit kommen, wo Menschen da sind, die an der Art des Denkens, das dort geübt wird, und das den Weg bahnt eigentlich zu dem lebendig imaginativen Denken.

Obwohl es äußerlich gesehen eigentlich sehr philosophisch noch geschrieben ist, mit äußerer Logik. Da ist so ein Übergang drin. Es war sicher dieses Werk für Steiner, das zu schreiben, ein wesentlicher Schritt, um dann weiterzukommen, um das alte Hellsehen, das er eben hatte, das er sich mitgebracht hat, in etwas Neues umzuwandeln.

Der Unbruch ist mit ziemlicher Sicherheit danach erst. Also nach dem Erscheinen der Philosophie der Freiheit. Das dauert also dann noch eine Weile.

Das war aber natürlich noch vor 1900, das Ganze. Der Unbruch ist bei Steiner dann wirklich relativ kurz vor der Jahrhundertwende gekommen. Und dann war er bereit dazu, also man sieht dann wirklich, wie das Schicksal alles so zusammenführt, dass er eingeladen wird, in der theosophischen Gesellschaft einen Vortrag zu halten.

Und er da jetzt schon hineinkommt, aber mit seinen neuen Kräften. Mit seinen neuen Kräften, in das hineinkommt. Diese neuen Kräfte brauchen wir eben auch, um wirklich diese Apokalypse des Johannes, um mit der etwas anfangen zu können.

Um sie wirklich verstehen zu können. In einer zeitgemäßen Form verstehen zu können. Also mit einer, wie soll ich sagen, Auslegung des Neuen Testaments, Auslegung der Apokalypse im klassischen Sinne, mit den Verstandeskräften, die eigentlich stammen aus der griechisch-lateinischen Zeit im Grunde, die halt heute die höchste Raffinesse erfahren haben, weil im Grunde ist unser modernes wissenschaftliches Denken zum großen Teil das feinste, feinst ausgearbeitete dessen, was schon die Griechen begonnen haben, was Aristoteles in etwa begonnen hat, namentlich.

Platon ist noch mehr mit den alten Kräften zurückschauen. Sie dämmern zwar bei ihm auch schon ab, aber der Aristoteles ist schon einer, der ganz dezidiert nicht hellsichtig ist. Der dort schon kämpft, in Wahrheit, ohne es zu wissen, gegen die hellsichtige Anlage.

Oder später dann, der Thomas von Aquin. Der Gansem aus diesen Verstandeskräften, aus diesen logischen Verstandeskräften, aus dem, was der Aristoteles begonnen hat, das jetzt eben wirklich ganz aufs Geistige zu wenden, ganz auf die Christuserfahrung sozusagen anzuwenden. Und das, was halt überliefert ist aber von der Christuserfahrung.

Noch durch äußere Quellen. Weil durch eigenes Inneres erleben kann er noch nicht herankommen. Es ist natürlich, im Gefühlsleben ist alles mögliche da.

Aber wirklich schauen kann er es nicht. Ihr wisst, ich habe es ja auch schon oft erzählt, dass er eigentlich erst relativ kurz vor seinem Tod, also am Nikolaustag im nächsten Jahr, ist er dann sehr bald verstorben oder verstorben worden. Es gibt ja die Vermutung, dass er vielleicht vergiftet wurde.

Aber jedenfalls, er hatte am Nikolaustag, im Jahr bevor er verstorben ist, also es war der Nikolaustag 1273 damit, weil 1274 ist er dann verstorben im Frühjahr. Hatte er eine, bitte? Thomas von Aguin ist 74. 1274 ist er verstorben und 1273 am Nikolaustag, also das ist überliefert, dass er da eine große Schau hatte.

Also wirklich eine Vision in dem Fall, die ihn geradezu überfallen hat. Obwohl er also die ganze Zeit seines Lebens sonst eben nicht hellsichtig war. Ist auch also sehr, sehr interessant im Übrigen, wie das kam, dass Kräfte, die eigentlich schon früher heraus wollten, nicht heraus konnten.

Es gibt eine ganz interessante Geschichte, die erzählt wird und die wohl auf Wahrheit beruhen wird. Als Thomas von Aguin noch sehr jung war, ist seine Schwester getötet worden in der Wiege durch einen Blitzschlag. Und er war knapp daneben.

Er ist davon gekommen. Aber das war also ein ganz, ganz dramatisches Erlebnis. Und ein sehr entscheidendes für seinen ganzen Weg.

Es wurden da irgendwie Kräfte in ihm geweckt, aber eben gerade nicht die hellsichtigen Kräfte, sondern die wurden weggespült geradezu. Sonst hätte er diese Aufgabe, die er als Thomas von Aguin hatte, nämlich jetzt dieses griechisch-logische Denken eben bis auf die Auslegung des Christentums hineinzubringen. Also selig sind die, die nicht schauen und doch glauben und dann sogar nicht nur glauben, sondern wissen bis zu einem gewissen Grad.

Und er, dieser Thomas von Aguin, so ganz stark ausarbeitet, also was kann man wissen davon und was kann man wissen, indem man sich selber erarbeitet und was kann ich nur glauben, indem ich also vertraue der Überlieferung, die drinnen ist in der christlichen Lehre. Also das heißt, wie kann ich mich dem Christentum nähern, von dem man weiß, also da steckt das Höchste Göttliche, also sprich die ganze geistige Welt in Wahrheit dahinter, mit dem Wissen auch von den höheren Hierarchien, die aber der Thomas von Aguin nicht schauen konnte. Den hat er nicht gesehen.

Er wusste es, dass es diese Lehre gibt, die über den Dionysius Areopagita kommt oder genauer gesagt über einige Eingeweihte, die diesen Namen dann trugen. Und diese Lehre, weil die Lehre ist eigentlich erst lang niedergeschrieben worden, nachdem der erste Dionysius Areopagita gelebt hat, eben als Zeitgenosse noch des Christus und des Paulus vor allem. Da wurde das aber alles nicht niedergeschrieben.

Das war also noch strengste Geheimlehre, erst im 6. Jahrhundert sowas wurde das niedergeschrieben und daher wird dieser Dionysius Areopagita dann versetzt ins 6. Jahrhundert heute und von dem in der Bibel die Rede ist, das ist halt dann der Pseudo Areopagita oder so. Das ist in der äußeren Forschung, mit dem kommt man nicht zu Rande, dass es niedergeschrieben wurde von einem späteren Schüler, weil es ja gerade in dieser Zeit vom Mysterium von Golgotha letztlich angefangen bis ins 6., 7., 8. Jahrhundert hinein. Also es immer wieder Menschen gab, die diesen Einweihungsweg im Grunde des ursprünglichen Dionysius Areopagita weitergegangen sind oder auch gegangen sind und daher auch diese Erfahrungen hatten.

Irgendwann war es halt an der Zeit, das auch der Schrift zu übergeben. Aber das war dann nimmer der ursprüngliche, der in der Apostelgeschichte genannt ist. Aber das konnten die Theologen alle nicht wissen im Grunde, weil sie waren angewiesen auf das, was sie mit ihrem Verstand erfassen können und dazu brauchen sie aber eine äußere Grundlage und das ist die überlieferte Schrift.

Nichts anderes. Mehr gab es im Grunde nicht. Ich weiß nicht, ob einzelne auch die hellsichtigen Erfahrungen, alte hellsichtige Erfahrungen hatten dazu, aber keiner eigentlich so klar hat, dass er sagt, ja eigentlich die Bibel ist sehr schön, das ist richtig, was da drinnen steht, aber die brauche ich eigentlich nicht, weil ich es ja geistig vor mir sehe.

Ja, wir werden einmal dort hinkommen, dann werden wir, ich meine Rudolf Steiner ist in vielen Bereichen dorthin gekommen und deswegen konnte er ja auch einiges schildern davon, von dem der Bibel nicht der Rede ist. Davon haben wir schon gesprochen, das sogenannte fünfte Evangelium, von dem Rudolf Steiner spricht, schildert insbesondere die Zeit, die interessanterweise in den vier Evangelien nirgendwo geschildert wird, was macht denn dieser Jesus von Nazareth von seinem zwölften Lebensjahr bis zur Jordan-Taufe. Es gibt also die zwei Evangelien, wo es die Kindheitsgeschichte gibt, ja, aber dann hört es auf und dann fängt es eigentlich wieder, geht es weiter mit der Jordan-Taufe.

Was dazwischen ist, ist im Grunde nicht wirklich geschildert. Also höchstens, dass herauskommt ja, dass er Handwerker war und halt durch das Land gezogen ist, als fahrender Handwerker, wie es eben damals üblich war, aber damit erschöpft sich schon die Geschichte. Und da sind aber wichtige Vorbereitungsschritte drinnen dazu, dass sich der Christus in dem Jesus von Nazareth inkarnieren kann und dass da in dieser Leibeshülle des Christus von Nazareth, dass da also alle Strömungen, alle wichtigen geistigen Strömungen zusammenkommen können.

Aber davon erfährt man nichts in der Bibel, gar nichts. Steht nichts drinnen. Weil sie es damals auch gar nicht sehen konnten.

Sie konnten es nicht sehen. Das alte Hellsehen war nicht mehr geeignet dazu. Hat also vieles verborgen im Grunde.

Das heißt, wir kennen auch bezüglich des Alten Testaments nicht die ganze Geschichte. Da gibt es noch Ebenen, die zu entdecken sind. Deswegen ist die Bibel nicht falsch und das ist das Neue Testament nicht falsch, weder das Alte noch das Neue.

Es ist eine großartige Sache, dass die Dinge wirklich doch sehr getreu festgehalten wurden da drinnen. Aber es ist nicht vollständig. Es ist bei Weitem nicht vollständig.

Und eben auch alles, was über den Christus zu sagen ist, steht nicht alles da drinnen. Er sagt es ja selber, ich bin bei euch alle Tage der Welt, also bis zum Ende der Welt eigentlich. Und da wird er nicht immer wieder dieselben Geschichten erzählen, sozusagen.

Es wird nicht immer nur um das gehen, was da eh schon drinnen steht. Das ist einmal der Teil, der notwendig war, um bis in unsere Zeit hineinzukommen. Und wir sehen es ja gerade in der westlichen Welt, dass viele Menschen jetzt nicht mehr diese Gläubigkeit dazu haben, sondern sie arbeiten halt mit dem Text, vielleicht wenn es Biologen sind, aber es haben viele durchaus auch Probleme mit dem Glauben.

Also wir sind in der Zeit, wo das, was für einen Thomas von Aquin noch sichere, solide Basis sein konnte, einfach für die Menschen nicht mehr ausreicht. Und diese Art von Unglaube ist dann nicht irgendein Böswilligacht, ich bin halt Atheist oder irgend sowas. Nein, eben gerade auch bei denen, die glauben wollen eigentlich.

Aber mit der Art, wie wir heute denken müssen, habe ich Schwierigkeiten damit. Das nennt man dann ehrlich sein, wenigstens das zuzugeben. Oder als Theologe das vielleicht zuzugeben.

Und man sieht es ganz deutlich, also das gerade an wichtigste Themen, wie zum Beispiel... Was gibt es an Möglichkeiten, was gibt es an Techniken, die kann man überhaupt... Ja, es ist jetzt glaube ich eine Frage durchgekommen, ich nehme an, dass die vom Publikum irgendwo war. Ja, das ist ein weites Thema, welche Techniken und Möglichkeiten es dazu gibt. Ich werde das in den Vorträgen, habe es teilweise schon Hinweise dazu gegeben, ich werde es auch in der Zukunft noch intensiver geben.

Es gibt keine schnellen Antworten dazu, sagen wir mal so. Mein Rudolf Steiner selber hat sehr viel über den geistigen Schulungsweg gesprochen. Der zu gehen ist, also das Grundlagenbuch dazu ist, wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten.

Das würde ich wirklich empfehlen als Grundausstattung, nur auch wenn man es zehnmal gelesen hat, braucht man deswegen noch nicht glauben, dass man jetzt schon das neue Sehen hat. Das wird in Ausnahmefällen vielleicht passieren, wenn man schon sehr gut vorbereitet ist darauf, aber in der Regel braucht man lange dazu. Und ich kann nicht garantieren, dass das jetzt in einer Inkarnation, vor allem in der, in der wir jetzt drinnen stehen, funktionieren wird oder schon in einer Weise funktionieren wird, dass es dem alten Hellsehen an Intensität, an Verlässlichkeit, an Reichhaltigkeit ebenbürtig wird.

Ich meine, das alte Hellsehen war verlässlich, also bei den Menschen, die entsprechend auch gelebt haben, dass keine falschen Impulse hineingekommen sind. Ist im Übrigen beim Neuen genauso. Also wenn die innere Gesinnung nicht ganz stimmt, dann bringen wir Verzerrungen hinein.

Es ist halt auch so, dass die Widersachermächte, die halt da sind, uns natürlich nicht gern dorthin führen, wo es für sie schwierig wird. Und wenn wir also gerade den wirklichen, den Weg des Christus und was damit verbunden ist, wobei ich ganz deutlich sage, es hat der Weg des Christus im Grunde überhaupt nichts zu tun mit dem, was heute äußerlich an Religionsgemeinschaften besteht. Das werden wir einmal erkennen müssen.

Ich meine, es gibt jetzt natürlich im Christentum, wir brauchen noch die Kirchen in einer gewissen Weise, aber es ist nicht gesagt, dass dort immer der richtige Weg lebt drinnen. Nicht aus irgendeiner Bosheit oder schlechten Absichten heraus, aber es schöpft das alles noch aus den alten Kräften, also dort, wo die Einzelnen, die drinnen stehen, der Pfarrer zum Beispiel, welcher Pfarrer schaut, dass das geistige Geschehen zum Beispiel wirklich das bei der Wandlung passiert. Dies ist mein Leib und so weiter.

Das ist eine Zwischenlösung, dass es jemand, der darüber spricht und auch glaubt daran und ein gewisses Grundverständnis hat zu dem, was da passiert, aber erlebt er es und erlebt es die ganze Gemeinde real in dem Moment, wo es passiert, mit oder nicht? Wahrscheinlich nicht in der Regel. Ich meine, es war in alten Zeiten durchaus in der Kirche, wo noch Menschen da waren, die stark auch die alten Kräfte hatten, war das unter Umständen noch da, auf alte Weise. Die ist aber praktisch weg und ich wage zu behaupten, dass sie gerade in den Kirchen am meisten weg ist.

Das ist auch mit eine Folge des theologischen Denkens, des Verstandesdenkens, das aus der griechischen Zeit mitkommt, die löscht das einfach aus. Damit schimpfe ich aber überhaupt nicht über die Theologie, weil was blieb ihnen über. Ich meine, das alte Sehen, das alte Miterleben können, konnten nur mehr ganz ganz wenige, also sicher nicht jeder Dorfpfarrer oder sonst was.

Das konnte man nicht verlangen. Man konnte aber sich halten eben an die Schrift, weil da die Wahrheit drinnen steht. Auch wenn man sie oft nicht richtig versteht, das ist ein Problem, aber es ist eigentlich in den Schriften, die sind ganz aus der Wahrheit herausgeschrieben.

Aber die Wahrheit wird natürlich schon verzerrt bei Übersetzungen. Das ist schon die große Problematik, ist der, der es übersetzt so weit im geistigen Erleben drinnen, dass er es wirklich richtig exakt übersetzt und damit heißt es nicht, dass er den Wortlaut exakt überträgt, sondern das, um was es geht eben. Dazu muss ich es aber selber erleben in Wahrheit.

Und es sind winzige Nuancen, die schon das verfälschen können. Winzigste Nuancen können schon so sein, dass es eigentlich nicht so ganz stimmt. Auch wenn man es noch so mit philologischer Genauigkeit macht, weil viele Worte, die drinnen verwendet werden, haben halt dann nicht die alltägliche Bedeutung, die dem Wort zukommt.

Da steckt noch was Tieferes dahinter. Und wenn man das nicht erleben kann, dann ist dieser Geist in der Übersetzung eigentlich nicht mehr drinnen, im Grunde. Ich übersetze das mit dem sinngemäßen Deutschen oder sonstigen Wort, aber es ist nicht mehr dasselbe.

Es ist wahnsinnig schwierig. Das ist die große Schwierigkeit. Ich meine, die Urtexte sind exakt, aber sie haben bei vielen Begriffen, die drinnen sind, eine ganz eigene Bedeutung im Hintergrund.

Weil auch die Griechischschreibenden, es ist ja das Neue Testament im Griechischen drinnen, sie können es aber eben auch nur mit den Worten ausdrücken, die in der Sprache drinnen sind. Und die aber durch das Christusereignis namentlich dann eine neue Bedeutungsnähe ausbekommen haben, die auch nicht mehr ganz dem entspricht, was im alten Griechischen drinnen lag. Aber mit welcher Sprache soll man es sonst schreiben? Die Sprache für das Christentum, für das wirkliche Verständnis des Christentums, die gibt es noch gar nicht.

Die haben wir noch nicht. In Wahrheit. Wo wir das alles, was da drinnen steckt, ausdrücken können.

Das, was man ausdrücken kann davon, das steht eh im Neuen Testament drinnen. Was man mit den Sprachen, die wir haben, ausdrücken kann. Und man kann dann höchstens versuchen mit bestimmten ungewöhnlichen Wendungen oder wo man sich denkt, wieso ist das so ungewöhnlich formuliert drinnen.

Das ist der Versuch, das, was man eigentlich mit der Sprache nicht ausdrücken kann, doch irgendwo fühlbar zu machen. Aber ohne es wirklich voll ausdrücken zu können. Das ist das Riesenproblem.

Die Zeit des Christentums fängt in Wahrheit überhaupt erst an. Und es wird dann keine Religion im herkömmlichen Sinn sein. Eine der Ausdeutungen des Wortes Religion ist die Rückverbindung zum Vergangenen.

Aber das Christentum ist ganz dezidiert, ohne diese Rückverbindung, also das Vergangene zu verlieren, aber vor allem zukunftsorientiert. Auf ganz was Neues und auf ein offenes Ziel hin. Auf etwas Offenes.

Es geht nicht zurückzukehren, wieder in den Schoß der Gottheit sozusagen, von wo wir einmal gekommen sind. Weil letztlich von dort kommen wir. Aber der Weg, der eben erstmals mit den Menschen beschritten wird, der Weg zur Freiheit drinnen, die bedingt, dass im Menschen selbst, in seinem Ich, der göttliche Funke selber drin ist.

Das ist dieselbe Schöpferkraft, die die Gottheit hat, nur wir sind halt ungeübt, damit umzugehen. Weil es muss aus unserem Willen dann entspringen, diese Kraft auch Rege zu machen. Aber dann wird göttlicher Wille und menschlicher Wille eins.

Eins. Aber es ist dann eben das, was wir oft gesagt haben, es kommt von oben und es kommt von unten. Und beides zusammen.

Das ist die absolute Revolution in der geistigen Welt im Grunde. Also das Göttliche und das Christentum ist das Revolutionärste, was es gibt. Es stellt alles auf den Kopf und es stellt vor allem alles, und das ist das große Risiko eigentlich, das damit verbunden ist, in den Willen des einzelnen Menschen.

Auch in dem aber nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe. Da liegt trotzdem auch unser Wille drinnen. Weil es eben auf den Beitrag jedes einzelnen Menschen ankommt.

Das ist das Christentum. Und wir haben heute immer noch die alte Form, ja und wir brauchen sie, und wir werden sie noch lange brauchen, die Form des Trostes, dass uns von oben geholfen wird. Aber die Zukunft ist die, wie helfen wir der ganzen geistigen Welt, wie tragen wir etwas dazu bei.

Das ist das Neue. Ich meine, es ist klar, dass die Religion so wie sie heute ist, Menschen trösten soll in schwierigen Lebenssituationen, wenn ein geliebter Mensch stirbt oder sonst etwas, oder man an einer schweren Krankheit leidet, und dergleichen, wo man jetzt schwer verlangen kann, jetzt bringe ich die Kraft auf und vermehre die geistige Welt. Ich meine, da hat man mit sich selbst genug zu tun, das ist schon klar.

Aber die Kraft, die im Christentum drinnen ist, in diesem christlichen Ich drinnen ist, ist viel mehr. Und sie wird das, was an Trost von außen kommt, durch innere Kraft ersetzen. Weil in dem ja in unserem Ich fest verbunden ist damit die Christuskraft als solche.

Die muss man nur zur Wirksamkeit bringen sozusagen, weil der Christus drängt sich nicht auf. Wir müssen ihn wollen in uns. Ihn wirklich wollen.

Und das ist mehr als bitte, hilf mir. Das ist zu wenig. Das ist ein ganz konkreter Willensimpuls, der aus uns kommt, der den Christus einlädt mitzutun.

Und uns dort zu stärken, wo wir es noch nicht können, uns dort weiterzuhelfen. Weil wir halt erst am Anfang sind. Eben mit dem ganzen Christentum in Freiheit sind wir.

Ganz am Anfang. Und wir können froh sein, wenn wir zu einem gewissen Teil fertig sind damit, auf einer ersten Stufe fertig sind, gegen Ende der Zeit der Kulturepochen. Schön wäre es, wenn schon in der nächsten Kulturepoche, also in dieser sogenannten slavischen Kulturepoche, die aber natürlich eine weltweite ist, aber die diese Grundmentalität im Slavischen drinnen ist, wo das eine sehr wesentliche Rolle spielen wird.

Da ist ein mehr gewaltiges Potential, diese Kräfte, alte Kräfte in die neuen umzuwandeln. Da sind Gemütskräfte, Seelenkräfte drinnen, die den Boden bereiten, die wir schon längst verloren haben im Grunde. Das ist das Problem, weil wir müssen halt überall den Übergang von alten Kräften zu neuen Kräften schaffen.

Und wir verlieren die alten viel schneller, als wir die neuen entwickeln. Zurzeit sind wir genau in dem Problem, da sind wir in so einer Zerreißphase gerade zu drinnen. Das Alte ist weg, die meisten glauben gar nicht einmal mehr dran, dass da irgendwas sein könnte.

Nämlich so wirklich tief, um das selber in die Hand zu nehmen und zu wissen, ich muss tätig sein. Es kommt mir nicht einfach zu, sondern ich muss es tun. Ich muss tätig werden.

Und das ist auch die Grundregel zu dem, wie schaut der neue Weg aus. Der Weg schaut auf jeden Fall aus, dass es auf die eigene Tätigkeit ankommt. Und dass ich alles, was ich tue, mir zu eigen machen muss.

Da kann man Anleitungen und Dinge für geistiges Schauen, für geistige Entwicklung, kann man hunderttausende lesen. Man kann Steiner von A bis Z lesen, man kann andere Wege lesen, weil nicht jeder Weg, nicht für jeden Menschen ist der Schulungsweg der Anthroposophie der richtige, muss man auch dazu sagen. Also das muss auch jeder frei entscheiden, welchen Weg er geht.

Am besten zu empfehlen ist nicht zehn Wege auf einmal und alle durchprobieren und einen Mischmasch draus machen, sondern einmal zu spüren, mit welcher geistigen Strömung bin ich am ehesten verwandt, wo klingt etwas an bei mir, dann kann ich dort lernen daran etwas, muss aber dann letztlich sehen, dass ich mein eigenes daraus machen muss. Dann fängt es erst an wirksam zu werden, so wirklich. Also ich kann jetzt sklavisch irgendein Rezept sozusagen tun, da kann ich Mantren oder was die vorgegeben sind, kann ich bis zur Vergasung beten oder meditieren, wie auch immer.

Es wird nicht wirklich funktionieren, wenn ich nicht meinen eigenen Weg finde. Weil wir haben alle unsere Fähigkeiten und auch unsere Mängel und mit dem müssen wir umgehen irgendwo, dass wir es durchdringen können. Also da wird in der Zukunft noch viel dazu zu sagen sein, aber ich setze mich dann wieder der Gefahr aus, dass ich über gar nichts über die Apokalypse sage.

In Wahrheit sage ich aber doch sehr viel, weil ohne all dieser Dinge fangen wir mit dem im Grunde gar nichts an. Es ist sicher notwendig zum Einstieg einmal so ein Durchgang zu machen zu dem Ganzen und ein bisschen zu kommentieren, was bedeutet das, aber das ist erst der spärlichste Anfang. Interessant wird es dort, wo jeder seine individuellen Ansatzpunkte Apokalyptiker zu werden.

Ich glaube, das habe ich schon wahrscheinlich im ersten Vortrag gesagt, dass es darum geht. Es geht nicht darum zu wissen, was steht alles in der Apokalypse. Es ist schon gut, es will nicht klein machen, aber das reicht alles nicht.

Es genügt nicht zu wissen, was Steiner alles an Mantren oder sonstigen Übungen gegeben hat. Das reicht alles nicht. Man muss selbst Apokalyptiker werden, man muss selbst Geistesforscher werden.

Das ist vielleicht gar nicht das richtige Wort. Christ zu werden eigentlich wäre das richtige Wort. Christ wirklich zu werden.

Heute haben wir noch hauptsächlich das Etikett darauf eingeschrieben, wir bekennen uns dazu. Das heißt noch nicht, dass wir es im tiefsten Sinne sind. Im tiefsten Sinne sind wir es dann, wenn wir aus unserem Ich entsprechend schöpferisch tätig werden.

Weil das ist genau die Liebeskraft, die wir der Welt geben können. Wir machen unser ureigenstes Ding und machen es aber so, dass wir es verschenken können. So, dass es nicht die Welt bedrängt, sondern die Welt beschenkt und es kann genommen werden oder nicht genommen werden.

Das ist das Um und Auf. Ich meine, darum ist das alles, ja, verständlich aus dem Lauf der Geschichte heraus, alles, aber Christentum so zu verbreiten, dass man es den Menschen dann aufzwingen will im Grunde, das ist sehr gewagt. Da kann sehr viel schief gehen dabei und sehr viel Negatives hineinkommen.

Das spricht nicht dagegen, dass der Missionsgedanke ja durchaus drinnen ist und dir auch deutlich geäußert wird, aber der heißt, geh in die Welt, strahle deine Impulse aus, erzähl von mir auch davon, aber nicht indem du einfach etwas vorbetest, fertige Formeln, sondern indem du es lebst, indem du sprichst durch das, was du bist. Das heißt, durch das, was du geworden bist, indem du diesen Impuls in dir lebendig gemacht hast. Das ist die Botschaft, das ist die Botschaft, die eigentlich im Pfingstgeheimnis drinnen steckt, sodass es alle Menschen verstehen können.

Also du sprichst durch das, was du geworden bist dadurch. Das ist das Um und Auf. Und bitte, da sind wir alle weit weg noch davon, ein bisschen was, es blitzt einmal da und dort durch, aber da haben wir noch einen riesigen Weg zu gehen.

Und darum werden wir auch brauchen diese unheimliche Beschleunigung eigentlich in der Entwicklung, die jetzt nicht im äußeren Sinne, sondern in der geistigen Entwicklung. Und die ist drinnen, die ist drinnen. Es werden dann wieder ruhigere Phasen auch kommen, aber im Moment stehen alle Signale drauf, dass die Menschheit wirklich einen Sprung machen könnte.

Also dass das Tempo gewaltig ansteigt. Dass wir kommen, wir sind jetzt in die Phase, und zwar nämlich so, dass dann die mittlere Periode unserer Kulturepoche, da haben wir noch ein bisschen Zeit dorthin, wir sind ja immer noch am Anfang, und Anfang heißt immer Anfang einer Kulturepoche. Das erste Drittel ist im Grunde Aufarbeitung des Alten und es so zu verändern, dass es anschlussfähig wird an das, was wirklich kommen soll.

Und wir haben schon das Problem, das was kommen soll, wird einmal abhängig davon, was die einzelnen Menschen aus ihrem Ich heraus wollen. Also es gibt keine fertige Regel dafür. Niemand kann das sagen, das sollst du.

Du musst wollen. Es ist also ein vom Sollen zum Wollen. Und das ist aber dann ganz verpflichtend für einen selber, weil sonst zerstört man etwas am eigenen Ich.

Das ist vielleicht auch für unsere Zeit die Botschaft, man soll es ja nicht übernehmen. Man muss immer schauen, was kann ich wirklich leisten, wo kann ich wirklich dranbleiben. Es einfach dann hinzuschmeißen ist für einen Menschen, der wirklich aus seinem Ich heraus tätig sein will oder tätig sein soll, ist das so ziemlich Schlimmste, was man machen kann.

Ich kann die bewusste Entscheidung treffen bei irgendwas, gut das geht in dieser Inkarnation nicht. Man kann sich manches vornehmen und dann kommt man aber drauf, ich brauche schon bei dem einen, vielleicht nicht nur dieses Leben, sondern ein nächstes auch noch dazu. Dann ist es legitim, andere Sachen, die man vielleicht ins Auge gefasst hat, einmal liegen zu lassen.

Das heißt nicht ununterbrochen im Hamsterrad, ich muss tätig sein, ich muss tätig sein und alles probieren, das bringt es gar nicht. Das ist eher, den Punkt zu finden, wo ich wirklich weiterkomme und dort dann ganz stark drinnen zu bleiben. Auch im anthroposophischen Bereich.

Es gibt vielleicht einen Bereich, wo ich wirklich weiterkommen kann, dass ich zu eigenen geistigen Erfahrungen auch kommen kann. Das heißt, dass ich mir bewusst werde, was da drinnen ist, weil die Zeit ist reif jetzt einfach dazu. Es ist notwendig, da geht es jetzt nicht darum, ich bin neugierig darauf oder ich überprüfe, ob der Steiner eh recht gehabt hat und das geht es nicht.

Es geht darum, er das weiterzuführen, des Werksteiners. Wahrscheinlich werden die wenigsten das schaffen, das in dieser Universalität, in diesem Umfang zu machen, wie es Steiner konnte. Ohne ihn jetzt auf den höchsten Thron heben zu wollen, das geht es gar nicht, weil der Wiesner hat selber immer gesagt, ich will nicht verehrt werden, sondern verstanden werden.

Also es geht nicht darum, ihn als den großen Guru zu sehen, sondern das wird uns nämlich gar nichts nützen. Überhaupt nichts. Da kann ich das jedes Mal Steiner Steiner beschwören, wenn ich nicht selber tätig wäre, wird das überhaupt nichts nützen.

Also das geht darum und dazu gehört dann halt auch der irgendwann einmal nach gründlicher Vorbereitung, man soll sich schulen an dem, was gegeben ist, aber dann den ersten Schritt einmal zu wagen darüber hinaus. Weil das halt dann eben gerade in der Kraft des eigenen Ichs liegt, diesen Schritt zu machen. Und dadurch es aber, indem ich ihn mache, anderen leichter macht, auch Schritte zu machen.

Nicht genau den gleichen, das muss gar nicht sein. Weil wir gehen eben jeder unseren Weg in Wahrheit. Das wird immer mehr den Reichtum der Menschheit ausmachen, dass jeder seinen Weg geht und dass er aber die Früchte dessen mit allen teilen kann.

Aber eben nicht mit dem Hinterton, ja du musst genau auch diesen Weg gehen, sondern wir geben einander wechselseitig Anregungen. Das wird halt dann was anderes sein als die üblichen Wirtshausgespräche wahrscheinlich, obwohl da auch viel darin anliegen kann. Man kann über das sprechen überall heute.

Überall in Wahrheit. Es verlangt nur, dass die Menschen es wollen. Und eben wie ich am Anfang schon gesagt habe, im Alltag.

Also es muss so sein, dass das wirklich im Alltag passieren kann, in einem Gespräch irgendwo. Es zieht sich nicht auf den Sonntag irgendwo zurück oder vielleicht in irgendeine gedeckte Loge, wo man sich zurückzieht vom Rest der Welt abgeschieden. Sondern es muss möglich sein, das überall zu besprechen mit Menschen, die dafür offen sind, sich auszutauschen mit ihnen.

Und das aber niemand aufzudrängen, der nichts davon wissen will. Weil wir alle eben auch schon vielleicht durchgegangen sind oder noch durch müssen durch die Phase, dass die alten Kräfte weg sind. Es funktioniert überhaupt nicht einfach auf Dauer sich hinüber zu schwindeln von den alten Kräften in die Neuen.

Es kommt der Moment in der oder in einer nächsten Inkarnation, wo das Alte einfach weg ist. Und wo die notwendige Erfahrung die ist, ich bin verlassen von allen guten Geistern. Ich bin ganz einsam.

Und in dieser Einsamkeit entdecke ich die Christuskraft in mir. In meiner eigenen Ich-Kraft. Und merke dann diese Kraft, mir steht ein riesiges Kraftpotential zur Verfügung, wenn ich will.

Aber es hängt von meinem Willen ab, tätig zu werden. Und von dem strahlt eine gewaltige Heilkraft aus in Wahrheit. Für mich selber, aber vor allem auch für die Welt um mich herum.

Im weitesten Sinn Heilung, im seelischen, bis irgendwann ins Körperliche hinein. Und damit wird eben das, was wir als eine Religion heute bezeichnen, ganz was anderes werden. Es wird eine selbstverständliche menschliche Fähigkeit sein.

Dass wir einander geistige Anregungen geben, die wie der Impuls sind, dass jeder aus seinem Ich heraus tätig werden kann. Da muss es hingehen. Mir ist ganz bewusst, dass die Übergangszeit lang ist.

Und das macht ja nichts. Niemand braucht sich klein fühlen, weil uns geht es allen jetzt noch so. Dass wir erst auf dem Weg dorthin sind.

Und daher ist es legitim, dass es die ganzen Stützen und äußeren Stützen und so noch gibt. Nur wir dürfen den Zeitpunkt nicht verschlafen, wo das ins Gegenteil umkippen kann. Und wo wir dann in eine Passivität hineinkommen, weil wir uns erwarten, es strömt mir von außen etwas zu an Kraft, was dann aber nicht mehr funktionieren wird.

Und ich dadurch aber versäume, aus dem eigenen Ich heraus tätig zu werden. Und das kann man zumindest theoretisch in jeder und auch in der schlimmsten Situation. Vielleicht sogar gerade bei Menschen, die in wirklich schlimmen Situationen sind.

Die in der absoluten Notlage sind. Und wo aber niemand da ist, der sagt, es wird schon gehen. Sondern die einfach darauf angewiesen sind, jetzt tätig zu werden, dass da plötzlich was aufgeht.

Und dass sie da erst im Tun, im Nachhinein merken, das hätte ich nie gedacht, dass ich das durchstehen kann. Dass ich da durchkomme und vielleicht noch andere mitnehmen kann, dass sie durchkommen, das hätte ich nie gedacht. Wir kennen unsere Kraft noch nicht.

Sie ist da, die tut schon am Stand durchdrehen in uns in Wahrheit. Da ist einiges an Kraft da, bei jedem von uns. Aber wir kennen die Kraft in Wahrheit noch nicht.

Das heißt, wir kennen die Apokalypsis Jesu Christus. Und Jesu Christus ist zugleich eben Ich. Auf das weist ja Rudolf Steiner auch so oft hin, dass die Initialen des Jesu Christus, eben nicht zufällig, das deutsche Wort Ich ist.

Weil durch das Mysterium von Golgatha ist das untrennbar miteinander verbunden. Dadurch können wir die göttliche Kraft in uns wirklich erregsam machen. Und zwar aus eigenem heraus.

Weil sich der Christus mit den Menschen, mit allen verbunden hat. Er ist Mensch geworden eigentlich in jedem Menschen. In Wahrheit.

In jedem Menschen ist das Potenzial drinnen. Das ist genau der Punkt, warum der Christus wirklich als Verkörperung einmal kommt. Weil dann lebt er in allen Menschen.

Im Grunde. Egal welchen Bekenntnisse angehören. Kann ein atheistisches Bekenntnis sein.

Weil das ist genauso ein Glaubensbekenntnis. Da kann diese Kraft trotzdem drinnen leben. Ich meine, die Atheisten sind die, die unbewusst vielleicht, aber doch aus der Perspektive leben, das alte muss ich verlieren, um das neue zu gewinnen.

Es ist vielleicht so, das Auflehnen gegen das Alte, unbewusst wissend, ich muss es überwinden, um das eigene zu kriegen. Und wenn das Ich wirklich tätig wird, dann bricht es auf ins Christentum. Selbst dann, wenn ich mich noch als Atheist fühle und gläubiger Atheist bin, aber vielleicht in der Realität mehr Christ als einer, der brav jeden Sonntag in die Kirche geht.

Und seine Gebete runtermurmelt und im Grunde nichts mehr damit anfängt. Es ist nicht gesagt, dass das alles so automatisch von selber funktioniert. Das muss nicht sein.

Das kann ganz unheilig auch sein in Wahrheit. Weil es wird unheilig dort, wo es nicht wirklich mit dem Ich-Impuls verbunden ist. Da macht das Christentum keinen Sinn.

Und die anderen Religionen sind ein Weg, dorthin zu führen. Alle Wege führen letztlich irgendwann dorthin. Nur wird es manchen dann flau.

Selbst im offiziellen Christentum ist es auch noch sehr flau. So massiv wird noch nicht gesagt, du musst tätig werden. Du.

Der Christus lebt in dir. Dort muss man entdecken. Und dadurch können wir den ätherischen Christus entdecken.

Dadurch können wir ihn erleben. Wo im Ätherischen? In unseren Lebenskräften. Wenn in uns das Christentum so lebendig wird, dann steht der Christus vor mir oder wie auch immer ich das ausdrücken will.

Dann erlebe ich ihn geistig. Dann erlebe ich ihn, dann erfahre ich ihn ganz konkret. Dann erlebe ich nämlich wie er stärkt auch die eigenen Ätherkräfte, die eigenen Lebenskräfte.

Wirklich stärkt. Aber das muss ich wollen. Wir können selbst noch nicht so an den Ätherkräften arbeiten, aber er unterstützt uns dabei.

Das heißt, das ist der Weg am eigenen Ätherischen zu arbeiten. An dem müssen wir auch schon arbeiten. Wir haben viel zu tun.

Wir müssen erstens einmal uns trauen, sich auf unser Ich zu stellen. Ich habe meine Sache auf Nichts gestellt in Wahrheit. Im Wort Nichts ist übrigens auch das Ich hier drinnen.

Also das muss man sich trauen einmal, weil das heißt auf sich selber stellen. Da kann ich nicht, ich finde nicht da ein Handbuch oder was hat der gesagt. Das ist alles gut und schön, aber im entscheidenden Moment muss ich es nicht wissen, sondern tun.

Und im Tun wissen, ja, das war der kleine Schritt. Das heißt, wir müssen lernen, die ganze Bequemlichkeit eigentlich, ja ich nenne es jetzt einmal durchaus Bequemlichkeit, die in uns halt drinnen steckt, die zu überwinden. Zu wissen, selbst wenn wer anderen was schenkt, noch so viel schenkt.

Es ist nichts wert für mich, wenn ich es nicht ergreife und zu was Eigenem mache. Und das verlangt die eigene Tätigkeit. Sonst wird es nicht funktionieren.

Die Zeit ist vorbei, wo irgendwelche Sachen passiv funktionieren. Also auch die größten Geschenke, die größte Unterstützung, die kommt, auch die Unterstützung des Christus, die unendlich geradezu ist, wird nur funktionieren, wenn ich es ergreifen will, wenn ich seine Hand nehmen will. Es wird so schön im zweiten Mysterientrama von Steiner geschildert, bei dem Juden Simon, der immer wieder dieses Erlebnis hat, das Christus-Erlebnis, und der sozusagen so erlebt hat, das halt in der Vision, dass er ihm die Hand erreicht und im letzten Moment stößt er sie zurück.

Er will das nicht ergreifen. Das heißt, er will sich nicht auf sich selber stellen. Weil das ist gleichbedeutend damit.

Da muss ich selber tätig werden. Und wenn ich die Unterstützung dabei des Christus haben will, dass er meine Kräfte verstärkt, dann muss ich mir diese Kräfte zu eigen machen. Darin besteht es nämlich.

Und dadurch erwerbe ich mir auch diese Kräfte. Das heißt, letztlich mache ich es dann doch selber. Das ist das Um und Auf dabei.

Und das ist wirklich revolutionär. Ich habe das jetzt schon ein paar Mal gesagt, dass Geisteswissenschaft im modernen Sinne revolutionär ist. Absolut revolutionär.

Das ist vielleicht auch der Grund, warum viele noch nicht heranwollen oder können. Und selbst viele, die herangekommen sind, das auch noch nicht so ergriffen haben, dass es ihr ureigenstes Tun ist. Und eben auch dann der Mut kommt, in Lebenssituationen über das, was man halt in der Anthroposophie von Steiner oder sonst wo gelernt hat, über das hinauszugehen.

Aber in Wahrheit kann ich erst dadurch im konkreten Moment tätig werden. Ich tätig werden. Nur fertiges Rezept anwenden wird nirgendwo funktionieren.

Da muss ich mit meinem Ich drinnen liegen, mit meinem ganz Individuellen. Und daher wird von jedem Menschen in einer ähnlichen Situation aber was anderes kommen. Es gibt unendlich viele Wege, die gut sein können.

Und es gibt unendlich viele, die daneben hauen können. Aber selbst das ist nicht das Drama, das muss das Ich riskieren. Weil auch wenn ich wirklich aus meinem Ich heraus tätig bin, wir haben halt noch genug andere Wesensglieder und alle möglichen Wesen, die da drinnen herumwurreln in uns.

Wir sind ja wirklich interessante Wesen. Ich meine, in uns wurreln, letztes Mal habe ich gesprochen von den Bakterien und den kleinen Lebewesen und Viren, die einen nicht unbeträchtlichen Teil unseres Organismus ausmachen. Also da wurrelt es.

Ja, es wurreln aber Elementarwesen genug. Ihr wisst, wurrelt, glaube ich, brauche ich schon nimmer übersetzen. Wurrelt heißt, bewegt sich lebendig.

Wurr ist das W da drinnen. U geht es eng durch. Im R ist es bewegt.

Und irgendwo trifft es dann aufs Ziel. Also sehr lebendig beweglich einfach. Also mit dem müssen wir einmal fertig werden, das zu akzeptieren.

Ja, ich bin der Mittelpunkt, aber ich habe alle möglichen Wesensglieder, in denen bewegt sich alles Mögliche, im physischen, im ätherischen, im astralischen. Nur im Ich, da sind wir selbst zu Hause. Und da können wir den Christus finden.

Aber es gibt eben genug anderes, wo wir die Kraft darüber noch nicht so haben, wo wir es lernen können. Über das Seelische hoffentlich gewinnen wir es zügig immer mehr Kraft, dass wir wirklich im Zeitalter der Bewusstsein schon sehr viel umgewandelt wird von unserem seelisch-astralischen zum Geist selbst. Wenn wir das haben, dann ist noch ein großer Schritt getan, weil dann ist unsere Seele unsere Schöpfung.

Unser Astralisches sogar unsere Schöpfung. Das ist auch ein schrittweiser Prozess. Also Seelisches ist ein Teil des Astralischen, lebt im Astralischen, aber der Astral-Alp ist wesentlich umfangreicher noch, weil da ist alles das drinnen, was wir im tiefsten Unbewussten haben, was für die Körper Funktionen wichtig ist.

Also es wird schon viel sein, wenn wir den engeren Teil des Seelischen einmal wirklich zu unserem eigenen gemacht haben, selber gemacht haben. Dann haben wir erst die unsterbliche Seele. Dann haben wir die wirklich unsterbliche Seele.

Es ist also gerade in dem Übergangsfeld von der alten Zeit, wo durch die höheren Mächte dafür gesorgt wurde, dass die wichtigsten Seelenelemente weitergehen in der nächsten Inkarnation und so fort, dass das nicht ganz zerfledert. Heute besteht sehr wohl die Gefahr, dass große Teile unseres Seelischen sich auflösen. Das habe ich auch schon gesagt.

Das Einzige, was uns mit Garantie bleibt im seelischen Bereich, das sind unsere Karma-Päckchen. Also die Aufgaben, die zu erfüllen sind, die werden wir nicht los. Gott sei Dank werden wir sie nicht los.

Aber es gibt ja vieles drinnen, was nicht karmisch belastet ist. Das wird erst dann wirklich unser eigenes sein und das heißt also vor der Auflösung bewahrt sein, wenn wir es bewusst ergriffen haben. Geist selbst heißt letztlich, vollster Ausprägung ist Geist selbst dann, wenn es letztlich das ganze Australische zur eigenen Schöpfung gemacht hat und immer weiter tut.

Weil das ist ja nichts Statisches, sondern an dem weiterarbeitet. Das wird die große Aufgabe sein im neuen Jerusalem. Dort geht es dazu.

Wir können jetzt bereits, also energisch daran arbeiten und sogar jetzt schon im Bewusstseinsseelenzeitalter, vom Geist selbst zumindest den seelischen Teil, also den engeren Teil, der zunächst einmal leichter unserem Bewusstsein zugänglich ist, den uns zu eigen zu machen. Oder Teile davon zumindest uns zu eigen zu machen. Sodass in der Seele nichts passiert, wo nicht mein wirklicher Wille dabei ist.

Und nicht irgendeine Triebkraft, die hereinkommt, irgendein luziferisches Wesen, das uns anschiebt oder irgendein arimanisches, das drinnen wirkt. Sondern dass wir Herr in unserer Seele sind. Wir stehen erst ziemlich am Anfang davon.

Aber immerhin, ein bisschen was ist schon geschehen und es ist jetzt unsere Zeit. Das Bewusstseinsseelenzeitalter ist prädestiniert dafür, dort diesen Bereich aber weiter auszuarbeiten. Weil Bewusstseinsseele und Geist selbst hängen stark zusammen.

Sind eigentlich in gewisser Weise zwei Seiten desselben. Und das betrifft also vor allem den seelischen Bereich. Im Großen, dass das ganze Australische verwandelt ist, wird bei den Menschen, die mit der Entwicklung Schritt halten, so sein, dass es am Ende des Neuen Jerusalem, also des Neuen Jupiter, dass es wirklich fertig ist.

Fertig heißt also, dass es dann wirklich unsere Schöpfung ist. Das heißt aber bitte dann nicht fertig im Sinn. So, jetzt ist es so, wie es ist und so bleibt es auch.

Nein, nein, das heißt, es geht sowieso immer weiter und verändert sich. Aber dann sind es wir aus unserem Ich heraus, die an dem arbeiten. Sonst niemand.

Nix. Das heißt, spätestens nach der Zeit des Neuen Jerusalem oder Neuer Jupiter, wie es Rudolf Steiner nennt, wird es so sein, dass das seelische Komplett und das australische Komplett unsere Schöpfung ist. Unsere.

Unsere. Und wir übernehmen nichts aus der Seelenwelt, nichts Fertiges, sondern wir schaffen es selbst und wir geben es als Geschenk dann irgendwann einmal, wenn sich der Organismus wieder löst von der irdischen Verkörperung, wir geben es an die Seelenwelt weiter. Dort steht es zur Verfügung.

Für die Menschen, die auch diese Ich-Entwicklung durchführen, die werden es gar nicht brauchen, aber es wird eine sehr große Rolle spielen für die anderen Wesen, die in der Natur sind. Also für die Tierwelt zum Beispiel und so weiter, für Elementarwesen und so weiter. Da kann das ein ganz großes Geschenk sein, das wir einbringen in die Welt.

Aber was uns selber betrifft, ist es dann einfach irgendwann einmal zu 100 Prozent unsere Schöpfung. Also das heißt, wenn man jetzt die Perspektive noch weiter spannt, also sie spannt dann über das neue Jerusalem hinaus, Venus-Zustand, Vulkan-Zustand, also die letzten drei, die zukünftigen drei kosmischen Verkörperungen unserer Erde, dann geht es letztlich darum, am Ende, und dann, da nehme ich jetzt Bezug zu dem, was ich heute schon gesagt habe, in der Apokalypse ist die Rede von der ersten Auferstehung, die letzte Auferstehung, so kann man es gar nicht sagen, aber in gewisser Weise, wenn am Vulkanzustand der Mensch sich seinen Geistesmenschen selber geschaffen hat, das heißt damit seinen vergeistigten physischen Leib komplett selber geschaffen hat, dann ist er in seinem Wesen sein eigenes Werk geworden. Das heißt, er hat das erfüllt, was die Gottheit intendiert hat.

Dass wir am Ende Schöpfer unserer selbst sind. Am Ende der Entwicklung. Vom Geschöpf zum Schöpfer.

Und wenn wir so weit gekommen sind, dass wir von A bis Z, das heißt durch alle unsere Wesensglieder Schöpfer unserer selbst geworden sind, dass wir also dann, so werden wir aus diesem Vulkanzustand herauskommen, dass wir unser Ich haben, klar, aber wir haben unseren eigenen Astralleib, unseren eigenen Seelenleib, also unser eigenes seelisch-astralisches, wir haben unseren eigenen Ätherleib selbst geschaffen, ganz individuell und wir haben den Geistesmenschen, wir haben den physischen Leib selber geschaffen, dann sind wir Geschöpf unserer selbst. Und dann sind wir reif für alles, was danach liegt. Darüber haben wir ja auch schon Andeutungen gemacht, man kann wirklich nur Andeutungen machen, aber wir stehen da auf derselben Stufe wie die Schöpfergötter, die in der Bibel genannt werden, das ist ja nicht die höchste Gottheit, um die es da geht, in Wahrheit, sondern es geht um die Geister der Form und die Elohim und die Sonnengeister, die eben diese Erdentwicklung geformt haben, durchformt haben, dann, also wenn wir jetzt durch alle sieben Stufen, sieben kosmischen Stufen durchgegangen sind, dann sind wir an der Stufe angelangt, auf der die Elohim in anderer Art zu Beginn der Erdentwicklung gestanden sind.

Aber eben auf andere Art, in gewisser Weise auf höhere Art, weil wir eben die Freiheit haben, weil wir ganz individuelles Geschöpf unserer selbst sind. Das ist bei den Elohim, die in der Bibel genannt werden, nicht der Fall. Es ist ein Unterschied.

Das ist das, was die Gottheit in den Weltenplan hineingelegt hat. Weltenplan heißt also, in welche Richtung soll es gehen? Es geht in die Richtung, dass freie Schöpfergeister entstehen, die das ergänzen mit dem Zusammenarbeiten, was von oben kommt. Beziehungsweise man kann es vielleicht irgendwann einmal auch so sehen, dass das, was früher von oben gekommen ist, dann von innen kommt.

Dass die Gottheit eins ist mit dem. Immer mehr wird. Da gibt es Stufen noch genug.

Die Perspektiven sind riesig gekommen. Ich weiß, dass das alles auch sehr ketzerisch klingen kann. Aber meine offizielle Adresse ist die Ketzergasse.

Hat zwar mit den Ketzern nichts zu tun, das war irgendein Bürgermeister oder irgendetwas in Wien, der Josef Ketzer geheißen hat, aber es passt irgendwo. Ja, aber niemand sollte sich schrecken, niemand sollte Angst haben vor der Größe der Aufgabe. Der erste Schritt ist halt einfach, dass man, ich weiß nicht, ich soll das alles, ja, das ist der erste Schritt für einen neuen geistigen Weg überhaupt.

Und dass wir wirklich gerecht werden dem, dass wir die Möglichkeit zu dem freien Ich bekommen haben. Damit ergreifen wir den göttlichen Willen, damit folgen wir dem göttlichen Willen. Wenn ich es verweigere, dann arbeite ich gegen den göttlichen Willen.

Also gerade wenn ich mir diese Freiheit erkämpfe, nämlich indem ich sie in die Tat umsetze, weil wie gesagt, die Freiheit muss ich selber mir erringern. Man kann mir nur die Möglichkeit schenken, das hat die Gottheit gemacht, aber wenn ich in der starre Tolle liege und mir nichts tun darf, dann wird es nicht passieren. Die Gottheit kann mich nicht zwingen dazu.

Sie kann mich nicht zur Freiheit zwingen. Das wäre ein Widerspruch in sich selbst. In dem Fall wäre das eine Entschöpfung geradezu zerstörender Widerspruch drinnen.

Also sie kann uns nicht zwingen. Sie hat sich ihrer Allmacht begeben. Sie hat sich ihrer Macht eingeschränkt.

Das sind alles Dinge, die man in philosophische, theologische Überlegungen einbeziehen müsste. Es haben in der Neuzeit noch die Menschen sehr gefragt, wie ist das Übel der Welt, das Böse, was passiert, wie ist das mit der Allmacht und Allwissenheit, Gott ist vereinbar und so weiter. Aber man ist immer noch davon ausgegangen, ja das muss ja Allmacht sein, aber die Macht Gottes besteht darin, gerade diese Macht abzugeben, aufzugeben.

Jedenfalls bezüglich dessen, was den Willen des Menschen betrifft. Die anderen, gerade alle höheren Hierarchien, die über uns stehen, die brauchen das noch. Sie können es noch nicht.

Also von dem her ist die Erdentwicklung, das Erdenleben des Christus, hat überhaupt die Weltrevolution schlecht hingebracht, für den ganzen Kosmos im Grunde. Das wäre zu klein gedacht, das zu sehen, ja da jetzt unser kleines Fleckern, das Erdkugelle da, das betrifft den ganzen Kosmos, das erschüttert den ganzen Kosmos in Wahrheit. Das heißt, alle geistigen Wesen, die da sind, überall, alle Sterne, alle Sonnen, alle Planeten, alle, ja selbst die kleinsten Meteoriten, die irgendwo herumschwirren, sind geistige Wesenheiten, und wenn es nur Elementarwesenheiten sind, sind mit dabei, weil überall Geistiges ist.

Wir werden das alles erleben können einmal. Wir werden das sehen können. Das wird noch eine spannende Astronomie werden, die dann das Geistige sieht, auf neue Art sieht.

In alter Form gab es das. Die Babylonier, die Neu-Babylonier, die Chaldea waren wunderbar in dem, dass eine Astronomie oder Astrologie oder wie immer man es, es war eben nicht getrennt zu lesen, die geistigen Taten der Wesenheiten, die drinnen sind, die sich äußerlich halt dann in den Konstellationen und sonstigem widerspiegeln. Und auch die Gesetzmäßigkeiten, die Weisheit, die sie hineinlegen, die wir halt dann heute als Naturgesetze oder so herauskratzen irgendwo, das ist eher als nur die Oberfläche davon.

Aber die haben noch in den Konstellationen, in denen sie sich angeschaut haben, aber zugleich auch sie geistig gesehen haben, nicht nur äußerlich. Das ist gerade der spannende Moment in der ägyptisch-chaldeeschen Zeit. Weil ägyptisch-chaldeesche Zeit heißt ja, kurz davor beginnt das finstere Zeitalter.

Das heißt, das natürliche Hellsehen beginnt damals bereits zu erlöschen. Für eine Mehrzahl von Menschen. Bis dahin waren alle hellsichtig.

Alle. Also urpersische Zeit noch, alle hellsichtig. Alle.

Einweihung bestand dann gerade darin, das zu verlieren. Oder zumindest sich durchzukämpfen zu einer ganz klaren Sicht des Sinnlichen. Wo sich nicht durchmischt, das geistige Erleben.

Man hat es schon sinnlich wahrgenommen, durchaus. Aber man hat mit wahrgenommen, immer das seelisch-geistige, die Aura. Aura Masta O. Das heißt ja eigentlich, die große Aura, die mächtige Aura.

Ist ja indogermanische Sprache auch. Es kommt wirklich aus demselben Stamm heraus. Aura Masta O. Heißt nichts anderes als Aura Mächtige.

Das steht dahinter. Und man konnte das erleben. Sie haben gesehen, es ist ja schon die äußere Sonne.

Sie haben aber gesehen, auch die ganze Aura noch mit. Alle. Manche halt mehr und manche weniger schon.

Aber das haben sie noch gesehen. Und sie haben aber gesehen, jetzt kommt das Alemannische. Das verdunkelt das.

Das kommt herauf. Das greift nach dem, das greift zuallererst nach dem, was ich da unten auf der Erde sehe, aber es greift auch nach dem da oben. Es beginnt auch nach dem oben, nach den Sternen zu greifen, nach der Sonne zu greifen.

Und wie sie verdunkeln. Und das hat man als dramatisch erlebt einfach. Da sieht man schon aber auch, wie sich das Bewusstsein der Menschen, auch in historischen Zeiten, und das sind Zeiten, wo man sagt, bei der urpersischen Zeit ist es so, es gab noch keine Schrift und sowas zu der Zeit.

Das heißt, es gibt keine Aufzeichnungen, es gibt Funde natürlich von allen möglichen Utensilien, aber keine Schrift. Also kennt man von der Seite nicht, wie die wirklich die Welt erlebt haben. Wir konnten es nicht niederschreiben.

Das kann man wirklich dann nur auf geistigem Wege in Erfahrung bringen, dass man wirklich in der Zeit zurückgehen kann, bis dorthin und gleichsam durch die Augen dieser Menschen zu sehen. Also zu erleben, was die in ihrer Seele erlebt haben. Also das, was Södersteiner halt dann nennt, das Lesen in der sogenannten Akasha-Chronik.

Das heißt also im Grunde nichts anderes als Lesen im Fluss der Zeit. Dort kann ich das Lesen. Und da kann ich lesen die Vergangenheit, ich kann lesen aber auch, welche Möglichkeiten es für die Zukunft gibt.

Die Zukunft ist trotzdem offen. Also es ist noch nicht gesagt, was sich realisiert, also bis in die physisch-sinnliche Welt hinein. Es sind viele Strömungen, von denen eine konkret dann wird und bis ins physische Geschehen hinein sich verdichtet.

Also das ist auch so eine Sache. Aber aus dem die Möglichkeiten der Zukunft zu sehen, aus dem kommen Fähigkeiten wie Prophezeiungen, die also die Zukunft betreffen. Wie kann man Rudolf Steiner sprechen davon, wie wird denn das sein mit dem neuen Jerusalem? Also sprich mit dem neuen Jupiter.

Oder wie wird das sein mit dem Venus-Zustand, der dann noch folgen wird. Oder gar dem Vulkan-Zustand. Das ist ja noch nicht passiert.

Und das soll aus Freiheit heraus passieren. Weil der Mensch mitwirkt, wird sehr vieles aus Freiheit passieren. Und wir sind jetzt schon ganz schön tätig, diese zukünftigen Zustände mit vorzubereiten.

Wir werden sie nicht alleine hervorbringen können, aber sie werden wesentlich sein, bestimmt durch uns. Vielleicht noch ein kleines Beispiel, wie wichtig Erscheinungen unserer Zeit heute sind. Das Berufsleben unserer Zeit heute.

Das Berufsleben, wo Menschen in einen Beruf gestellt sind, den sie machen, ohne besondere innere Verbindung. Das Leben hat sich hineingestellt, sie machen ihn, weil sie ihn machen müssen. Rudolf Steiner sagt, das wird in der Zukunft immer mehr so werden.

Man wird immer weniger sagen können, ach mit meinem ganzen innersten Wesen, mit all dem was ich will, bin ich verbunden mit meiner Arbeit, was anderes würde ich mir gar nicht wünschen machen zu können. Wenn alle Menschen das so machen würden, dann würde der allerletzte Zustand, der Vulkan-Zustand, der also die Spiegelung des alten Saturn ist, dieser Wärmewelt, der also den Abschluss der Entwicklung bringt, die wird zum großen Teil durch solche Sachen geschaffen, wo wir mit unserer inneren Freude, mit unserem Enthusiasmus nicht verbunden sind. Und die wir tun, weil wir sie tun müssen in gewisser Weise.

Schon auch, weil wir sie tun wollen, aber nicht, weil es uns jetzt so besonders Spaß macht oder was, sondern wo wir ganz aus der Notwendigkeit heraus handeln, ohne dass unsere Gefühle, unsere Emotionen drinnen stecken. Das ist ein starker Ausspruch für unsere Zeit heute, weil es ist heute ja im Berufsleben ist das schon fast der Standardfall, dass man halt in einem Beruf drinnen steht, weil man davon leben muss, aber dass ich sage, das ist jetzt mein Leben, ist es oft gar nicht. Es ist keine Fehlentwicklung.

Das kann ich nur empfehlen, ich weiß jetzt die GA-Nummer nicht, aber es heißt der Band, das Karma des Berufes. Das sind ganz wesentliche Dinge, wo wir etwas tun, sehr wohl unsere Kraft, unser Können hineingeben, aber völlig unser Australisches, unser Wohlgefühl und diese Dinge trennen davon. Wir machen es nicht aus Zwang.

Heute machen es viele Menschen aus Zwang, weil sie uns nicht überleben könnten, aber es wird die Zukunft kommen, dass man solche Dinge tut, die nicht jetzt zu meiner besonderen Freude oder sowas machen, sondern die ich mache, weil ich die Notwendigkeit sehe. Nur aus dem. Das ist deswegen jetzt nicht mit einem Glücksgefühl verbunden.

Aus dem heraus. Mit dem, was wir heute als Glücksgefühl bezeichnen. Das ist was ganz, ganz Wesentliches auf dem Weg, jetzt Bewusstseinsseele, weiter Geist selbst zu entwickeln.

Der Geist selbst, da ist die eine Verwandlung des Australischen, aber da geht es um Weisheit drinnen, Weisheit im Zusammenklang mit dem Rest der Welt. Da geht es nicht um Glücksgefühle. Überhaupt nicht.

Das ist eine objektive Seelenwelt. Damit sage ich bitte nicht, dass wir heute bei nichts mehr Freude haben dürfen. Das sage ich überhaupt nicht.

Aber gerade bei den Dingen, die wir tun für die Welt, darf es überhaupt nicht darum gehen, dass ich da jetzt ein Glücksgefühl habe. Die Maria sagt es im Mysteriendrama so deutlich. Dass sie dann schwört vor der geistigen Welt, dass sie in ihrem ganzen geistigen Streben das Glücksgefühl, das damit verbunden ist, sich gut zu fühlen, dass sie das tilgen wird.

Damit rettet sie den Johannes im Grunde. Damit rettet sie ihn. Das ist eine starke Äußerung, bitte.

Und das heißt also auch, natürlich für unsere Geistigkeit zu entwickeln, wir sollen es mit Wille, mit Enthusiasmus machen, aber wir müssen uns die üblichen Glücksgefühle abgewöhnen dabei, die wir so im normalen Leben haben. Die dürfen wir uns für das normale Leben durchaus noch aufbewahren, aber gerade im Zuge der geistigen Entwicklung dort nicht. Das heißt jetzt bitte nicht, dass ich jetzt geistige Entwicklung mache und ich übe und jetzt sitze ich mit einem langen Gesicht dort.

Das meine ich auch nicht. Es muss neutral werden. Es muss neutral werden.

Ich mache es, weil es eigentlich eine Weltnotwendigkeit ist, zu die mich aber keiner zwingen kann, aber die ich eingehe. Uh, da sind wir aber von der ganzen Wohlfühl-Esoterik dann weit weg. Wer wüsste, ich nenne gerne die Esoterik, die im Grunde den Sorgen des Alltags entfliehen will in eine höhere Welt, die schöner und erhebender ist und sie dort wieder aufzudanken, um den Alltag ertragen zu können.

Das ist nicht ein geistiger Schulungsweg. Das ist ein luziferischer Fluchtversuch, der nicht gelingen wird. Das würde mir nicht gelingen, den Luzifer.

Aber er tut alles dazu, um uns zu verführen dorthin und jedenfalls fürchte ich, dass nicht so wenige Menschen eine ganze Inkarnation oder vielleicht mehrere verplempern, damit sich in so etwas hineinzuleben, was sie total schwächt in Wahrheit und ihnen den Weg in Wahrheit erschwert, den Weg wirklich zu gehen. Also Freude im Leben darf man überall haben, aber gerade in den wichtigen geistigen Dingen geht es um ganz etwas anderes. Das ist in einer gewissen Weise sehr, sehr viel ernster.

Aber auch nicht ein langes Gesicht machen. Aber es ist einfach eine Notwendigkeit. Man sieht die eigenen Kräfte, die man hat und die bringe ich ein und weiß, damit wird die Welt einen Schritt weiter kommen.

Ich kann meinen Beitrag leisten, dass andere wieder Impulse aufgreifen können und weiterführen können. Und das ist das Wichtige. Aber es ist wichtig eben, dass aus dem Ganzen dann das Luziferische rauskommt.

Und das besteht eigentlich da drinnen. Das zieht man so leicht rein. Das ist etwas erhebend und schön zu finden.

Ein Geistiges Erlebnis ist etwas anderes als dieser gefühlsmäßige Höhenflug. Das muss man unterscheiden lernen. Ich sage das ganz dezidiert deswegen, weil ich schon den Eindruck habe, dass manches und nicht weniges, was heute an geistigen Strömungen in der Welt ist, dass das ein vollkommener Missbrauch ist.

Da geht es darum, mich über die negativen Dinge, die mich heute quälen, mich hinweg zu trösten. Ich befreie mich. Und das schadet der Weltentwicklung.

Das spielt den Widersachern in die Hände. Gerade da ist wirkliche Freude etwas anderes. Ich darf mich darüber freuen, wenn ich einen guten Schritt in der geistigen Entwicklung mache.

Aber das ist nicht dieses luziferische Glücksgefühl. Das ist es nicht. Ich freue mich daran, dass ich es geschafft habe, etwas zu tun, was die Welt weiterbringt.

Das ist eigentlich etwas ganz Klares, Nüchternes in gewisser Weise. Da brauche ich weder stolz noch sonst etwas sein. Ich sage schön, dass ich es geschafft habe, einen Schritt beizutragen.

Also so auf Neudeutsch cool muss man dabei sein. Das ist sehr wichtig. Wenn solche Emotionen, die es eigentlich sind, hineinspielen in den geistigen Weg, dann kann das in Wahrheit auf die Dauer sehr viel Verderbliches hineinbringen.

Man denkt sich gar nichts dabei. Ich fühle mich nur wohl, wenn ich etwas dabei mache. Ach, es ist so schön.

Aber da öffne ich Tür und Tor für die luziferischen Wesenheiten. Und die sind nach wie vor sehr gefährlich. Gerade im dritten Mysterientrauma, am Beispiel des Johannes Thomasius, der eine starke Neigung zum Luziferischen hat, ist das stark merkbar.

Er kommt sowieso in den Bereich des Arimann ganz stark hinein. Das heißt, er hat dann als Geschenk beides stark. Und da muss er irgendwann drüber kommen.

So geht es uns allen. Gerade in den Mysterientraumas sind so viele Dinge drinnen, die der Steiner sonst so explizit nirgendwo sagt. So detailliert.

Aber da ist so ganz konkrete Beispiele, wo etwas durchblitzt, was eigentlich total erschütternd ist. Und was den Ernst, die Verantwortung, die damit verbunden ist, so wirklich deutlich machen kann. Um das mitzubekommen, wie dramatisch das ist, muss man sich wahrscheinlich selber intensiv mit dem Text beschäftigen.

Und das ist der beste Umgang damit, den Text zu lernen. Vielleicht von einer Person zu lernen, auch wenn man es jetzt nicht auf einer Bühne spielen will. Aber ihn zu lernen.

Und Jahre damit zu leben. Dann gehen solche Lichter auf. Da stehen so viele Weisheiten drinnen, so viele scheinbar beiläufige Bemerkungen, die ganz, ganz extrem wichtig sind.

Ich komme nicht drauf, wenn ich jetzt zweimal nur das Buch gelesen habe, und dann anfange mit dem Kopf es auszudeuten. Da komme ich nicht drauf. Da bin ich nur sehr gefährdet wieder in der intellektuellen Eitelkeit.

Da ist das, ah, ich verstehe das alles. Ich muss es erleben können. Und das kann ich nur, wenn ich mit dem Text lebe.

Dann kann ich mit allen darüber nachdenken und tun. Aber ich muss wirklich verbunden sein und wahrscheinlich über Jahre damit. Da sind Schätze.

Da sind Schätze drinnen. Weil ich bei allem, was Steiner sagt, oder auch was andere Menschen sagen, steht zwischen den Zeilen immer mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Weil das, was dazwischen steht, ist das Anstöße kommen, wo plötzlich eine Frage auftaucht.

Oft gar nicht am Anfang. Am Anfang denkt man, ich habe es eh verstanden. Dann lese ich es wieder und denke mir, nein, eigentlich habe ich es da noch nicht so ganz verstanden.

Wie ist das jetzt wirklich genau? Es rauchen immer mehr Fragen auf. Und die Fragen sind die Vorboten der Antworten. Und die werden durch diese Sachen angestoßen.

Man könnte fast sagen, die Kunst eines Autors überhaupt, und besonders eines solchen, wie es Olaf Steiner ist, im geisteswissenschaftlichen Bereich, ist das, was nicht ausdrücklich drinnen steht, sondern was die Fragen aufdeckt, die mich dort hinführen, was da alles nur dazwischen steht. Das ist das, was zwischen den Zeilen steht. Die Fragen und die Fragen sind eigentlich das, wo ich selber drauf kommen muss.

Wirklich selber drauf kommen muss. Da muss ich mit dem eigenen Ich dabei sein. Und da ist es dann am besten nicht, wo ist denn jetzt ein erfahrener Anthroposoph, bitte erklär mir das.

Ich habe es nicht verstanden. Ja, kann man natürlich machen, anfangs einmal um sich zu orientieren. Aber auf Dauer wird das nicht funktionieren.

Da muss ich froh sein. Ah, 30 Jahre mit dem beschäftigt und dachte, ich verstehe das. Und jetzt komme ich drauf.

Null Ahnung eigentlich. Keine Ahnung, es ist alles ganz anders. Das war alles unwichtig.

Ist schon richtig alles, aber das war unwesentlich. Da tauchen Fragen auf, die führen weiter. Die führen genau dorthin, dass wir selber unseren Entdeckungsweg gehen können.

Und aus dem heraus tätig werden können. Weil das Ganze, was Steiner gegeben hat, was alle Geisteswissenschaftler und Mystiker zusammen gegeben haben, ist eine riesige Landkarte mit nur riesigen weißen Flecken. Die warten darauf, von uns entdeckt zu werden, erforscht zu werden.

Jeder Mensch, der sich mit Geistigem beschäftigt, ernsthaft beschäftigt, ist eigentlich Pionier, wieder so ein Fleckerl aufzudecken. Selber etwas zu finden. Und zwar zu finden eben dadurch, dass eine in dem schon verstanden geglaubten Frage auftaucht, wo ich mir denke, eigentlich, wenn ich ganz ehrlich bin, ich habe 20 Jahre geglaubt, ich verstehe es, oder 30 Jahre, aber eigentlich ist es mir völlig rätselhaft, wenn ich ganz ehrlich bin.

Dann sind wir auf der Spur. Apokalypsis. Offenbarung, Enthüllung.

Die Frage ist sowas. Die Frage ist, da wird die Decke weggezogen von was ganz was Neues taucht auf. Und ich muss es erfüllen.

Ich muss die Frage beantworten. Und ich kann sie beantworten. Irgendwann.

Es dauert halt ein bisschen. Die Frage ist nämlich schon der Vorbote der Kraft. Weil ich entdecke es nämlich die Frage nur dadurch, dass ich eigentlich schon die Fähigkeit habe, da was zu entdecken.

Darum wird es fraglich für mich. Darum gebe ich mich nicht mehr zufrieden mit dem, was ich jetzt 20 oder 30 Jahre geglaubt habe, dass das alles schon wäre. Sondern wo ich sehe, da ist ein Riesenloch noch drinnen.

Und das ist für mich da. Ein anderer wird eine andere Stelle entdecken drinnen. Das ist schrittweise der Weg geistesforscher zu werden.

Da muss ich jetzt keinen offiziellen Zettel dazu haben. Da muss ich mich in keine Universität setzen dazu. Sondern ich muss einfach wartendes Fragen auftauchen.

Und nicht gleich erinnern. Wer kann mir bitte die Frage beantworten? Du selbst. Sonst hat es keinen Wert.

Auch wenn es von jemand anderem wäre beantwortet irgendwie, dann ist es nur zugedeckt. Aber das Eigentliche entsteht eben erst, wenn ich selber tätig werde. Das ist die Antwort, die zählt.

Nicht die Antwort, die ich fertig kriege. Das ist, glaube ich, heute notwendig, das mit aller Deutlichkeit zu sagen. Also ganz nachdrücklich zu sagen.

Mein Steiner sagt es eh immer wieder irgendwo. Das ist eh immer wieder drinnen. Aber es wird oft nicht gehört.

Es wird oft nicht gehört. Wir sollten froh sein über jede Sache, die mir zur Frage wird. Und gerade dann, wenn ich vielleicht lange, lange Jahre gedacht habe, ja, ich weiß eh alles darüber.

Oder es ist mir eh klar. Und dann taucht auf, nein, nein, da fehlt noch etwas ganz Entscheidendes. Dort wird es interessant.

Also da, die Geduld haben, dann ist einmal die Frage da. Und wenn ich keine Ahnung, wie ich sie lösen kann, dann muss ich halt lernen, mit der Frage zu leben. Mit der Frage zu leben, sodass sie mich nicht loslässt.

Und nicht gleich wieder zum Nächsten. Du, weißt du, wie das ist? Nein. Selber.

Selber. Wir stehen die Haare zu Berge, alles purzelt plötzlich zusammen, wieder durcheinander, weil das ganze System plötzlich, komme ich da auf, da fehlt was. Das trägt es auf einmal gar nicht mehr.

Das war ja heute so solid ausgeschaut, jetzt merke ich, es liegt aber nur an mir, weil eben das wesentliche Glied fehlt. Das habe ich vorher nicht gemerkt. Und da eröffnet sich der Horizont, selber weiter zu forschen.

Und das dazu regt schon die Apokalypse an. Das ist eigentlich das erste große, moderne, neue Einweihungsbuch in Wahrheit. Ich meine, es ist ja eben, der Johannes, der Evangelist, ist der Erste, der durch den Christus selbst eingeweiht wurde.

Damit ist der Startschuss gegeben, für die neue Art, ans Geistige heranzugehen. Bis es zu dem gekommen ist, wie man heute, eben damit umgehen kann, wie auch Rudolf Steiner umgehen konnte, das musste ja dann noch viele Wege durchgehen. Aber der Grundstein ist da gelegt.

Und man kann es aus dem schon sich holen, wenn man die offenen Fragen nimmt, wenn man schaut, welche Leerräume drinnen sind, die ich füllen muss. Die ich füllen muss. Die Frage heißt nur, ich entdecke Leerräume.

Eigentlich die Frage heißt nur, aha, wo ich geglaubt habe, das ist fester Boden, da ist plötzlich so ein offenes Loch. Und ich sehe nichts. Und da jetzt gehen.

Dann wird es aktiv. Weil geistig wahrnehmen auch, geistig forschen, ist halt nicht nur passiv etwas aufnehmen. Ist nicht nur ein Wissen erwerben.

Wissen erwerben heißt eigentlich, es hat jemand anderer gedacht, es hat jemand anderer erforscht. Und ich lese das heute jetzt und memoriere das, präge es mir ein, damit habe ich aber selber noch gar nichts gemacht. Nicht wirklich.

Das ist eine Vorbereitung, das ist schon notwendig. Wir sollen das machen. Aber das Studium ist nur die erste Stufe, die soll gründlich sein.

Also ich habe sicher selber eine ganze Menge von Steiners Werken gelesen. Die GA steht ziemlich vollständig da, die neueren Bände habe ich elektronisch dann, aber ich habe nicht alle gelesen, sicher nicht, das bringt es auch nicht. Aber das Entscheidende sind eigentlich die wenigen, die einem zur richtigen Frage werden.

Zur wirklichen Frage. Und vielleicht noch Jahrzehnte zur Frage werden. Das erlebe ich zur Zeit wieder sehr stark, dass man vieles denkt, dass dir das klar ist.

Da ist noch vieles offen. Da ist noch vieles offen. Das ist spannend.

Auch dank eurer Hilfe, die ihr mit dabei seid. Es kommen oft Fragen, die dann was anstoßen, und jetzt denke ich mir, das könnte man ja einfach beantworten. Nein, so einfach eigentlich nicht.

Wenn ich es genau betrachte, ich könnte zwar jetzt sicher eine Stunde darüber reden, aber das ist noch nicht die ganze Sache. Da hat es noch was. Da ist noch was offen.

Und da wird es interessant. Da wird es interessant. In dem Sinn können wir das gemeinsam tun.

Ich hoffe, dass ich bei euch manchmal Fragen anstoße, dass die Apokalypse vor allen Fragen anstößt für sie, dass die Werke Steiners Fragen anstoßen für euch, und dass ich ein paar Fragen anstoßen kann. Die Antworten müsst ihr euch letztlich selber geben. Nur die zählen dann wirklich.

Die anderen sind Krücken, über die kann man ein bisschen auf den Weg kommen, aber das sind nur die Krücken. Es zählen die Antworten, die man sich selber geben kann. Und wenn man anderen antwortet, zählt das, dass man ihnen einen Anstoß gibt.

Gut, aber jetzt sind wir schon wieder lange unterwegs. Ich glaube, wir lassen es gut sein für heute, meine Lieben. Ich danke euch wie immer und wirklich mit Herzen, dass ihr so dabei seid, dass ihr so mittut.

Ich danke euch im Livestream alle, bis zum nächsten Mal. Gerne. Bis zum nächsten Mal, meine Lieben.

Baba.


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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X

Einzelnachweise