Die Apokalypse des Johannes - 80. Vortrag von Wolfgang Peter, 2021

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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- 80. Vortrag-
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Themenschwerpunkt

Das Rätsel des Guten und des Bösen wird das Hauptthema der nächsten kosmischen Verkörperung -das neue Jerusalem- sein, um es zum Zeitpunkt 666 lösen zu können. Wenn wir die Fähigkeit zum Bösen, d.h. zur Auflösung entwickeln und sie zur rechten Zeit einsetzen, dann ist es die wunderbare Kraft, die zur Schöpfung dazu gehört: die Fähigkeit zur Auflösung ins Nichts hinein


Transkription des 80. Vortrags

(von Dieter und Ursula, Juli/ August 2022)

Begrüßung und 30. Wochenspruch 0:00:34

Meine Lieben, wir haben heute wieder einen runden Geburtstag mit unseren Apokalypse-Vorträgen. Wir haben nämlich den 80. Geburtstag und dazu begrüße ich euch ganz, ganz herzlich. Und zwar mit dem 30. Wochenspruch aus dem Seelenkalender, in dem so ganz der michaelische Impuls, die michaelische Kraft jetzt langsam mehr und mehr in uns spürbar wird, auch als wirkliches Geisteslicht in uns:

Es sprießen mir im Seelensonnenlicht

Des Denkens reife Früchte,

In Selbstbewusstseins Sicherheit

Verwandelt alles Fühlen sich.

Empfinden kann ich freudevoll

Des Herbstes Geisterwachen:

Der Winter wird in mir.

Den Seelensommer wecken.

Also ganz darauf abgestimmt dieser Spruch, dass jetzt, wo wir in die finstere Zeit des Jahres hineingehen, dass das die Zeit ist, in dem in uns immer mehr und immer bewusster das geistige Licht erwachen kann, eben jetzt besonders dadurch erwachen kann, weil es nicht mehr so stark überstrahlt wird von dem strahlenden sinnlichen Licht draußen und dem, was in der Natur draußen äußerlich leuchtet. Also, wenn es draußen dunkel ist, fällt es uns leichter das innere Licht zu bemerken, wach zu werden dafür und zwar in vollkommener Gedankenklarheit, so steht es da: des Denkens reife Früchte dürfen wir jetzt pflücken, langsam. Und im Fühlen entwickelt sich gerade dadurch auch eine ganz starke Sicherheit, Selbstbewusstseinssicherheit. Also dieses Selbstbewusstsein, das auch zugleich ein Selbstgefühl aber ist, das es auch im Gefühl sich ausdrückt. Und dann kann man wirklich freudevoll im Inneren empfinden, dieses Geisterwachen im Herbst in uns, dieses Geisterwachen. Ja, eigentlich in gewisser Weise auch in der Natur draußen. Das ist das Interessante nämlich, weil das Geistige wacht, wenn äußerlich gerade die Natur in den Schlaf geht. Es zieht sich alles zurück, das Leben in der Natur, äußerlich gesehen, zieht sich zurück, das äußere Licht zieht sich zurück, die Wärme zieht sich zurück. Aber gerade in der Winterzeit ist das Geistige der Erde am wachesten. Auf der nördlichen Hemisphäre, wo gerade jetzt die Herbsteszeit beginnt, wo wir in die Winterzeit hineingehen - auf der Südhemisphäre ist es umgekehrt - dort erwacht dann, wenn bei uns der Sommer ist und die Natur eigentlich träumt und gerade in diesen Träumen die wunderbarsten Formen draußen schafft, die wunderbarsten Farben dann in den Blüten und so weiter zeigt, die etwas anderes sind als jetzt die Herbstesfärbung, die eintritt. Die Herbstesfärbung ist schon zeitig, ist schon ein erstes Zeichen dieses geistigen Erwachens der Natur, das sind die Schattierungen, die eigentlich jetzt im Inneren immer mehr werden, die dann langsam über die Goldgelbtöne, Brauntöne fast ins Schwarze übergehen bei den Blättern. Wenn die Blätter dann schon anfangen zu vermodern, dann werden sie schwarz, dann ist da draußen auch das Licht weg. Aber umso mehr kann in uns die astrale, die imaginative Farbenwelt erwachen als rein seelisches Erlebnis, wenn es ganz ideal läuft, wie es unserer Zeit angemessen ist, dass es nicht mehr einfach nur ein Abglanz ist, eine Erinnerung an die sinnlichen Farben, die aufleuchten im inneren Erleben, sondern wo es ein wirklich rein seelisches, vom Sinnlichen ungetrübtes Erlebnis ist. Also, Herbstes-Geisterwachen bezieht sich auf unser Erwachen. Es bezieht sich aber auch auf das geistige Erwachen in der Natur, wenn sie gerade äußerlich gesehen schläft. Das steckt ein bisschen dort drinnen. Und daher wird in uns jetzt der Seelensommer erweckt, also das, was im Sommer draußen ist, ist jetzt in uns drinnen. Das hat den Höhepunkt in der Winterzeit, in die wir langsam, langsam hineingehen. Ich lese es noch einmal.

Es sprießen mir im Seelensonnenlicht

Des Denkens reife Früchte,

In Selbstbewusstseins Sicherheit

Verwandelt alles Fühlen sich.

Empfinden kann ich freudevoll

Des Herbstes Geisterwachen:

Der Winter wird in mir.

Den Seelensommer wecken.

Christus der zukünftige Erdgeist 0:06:05

Und das passt jetzt wieder sehr gut zu unserem Thema. Also gerade in der Apokalypse geht es ja ganz stark darum, dass wir unser Ich erkennen lernen, unser Ich ergreifen lernen und erkennen lernen, wie darin die Kraft des Christus wirkt. Die Anfangsworte der Apokalypse sind: "Apokalypsis Jesu Christi, Enthüllung Jesu Christi", das heißt Enthüllung des geistigen Wesens des Christus, der sich mit der Erde verbunden hat. Daher das Jesus Christus, der sich inkarniert hat, zunächst einmal in dem Jesus von Nazareth. Diese Inkarnation vollendet sich im Grunde in gewisser Weise, oder man könnte auch sagen, beginnt erst so richtig mit dem Mysterium von Golgatha, mit dem Kreuzestod. Mit dem Kreuzestod ist die innigste Verbindung mit dieser Leibeshülle des Jesus von Nazareth vorhanden und zugleich beginnt damit sich der Christus mit der ganzen Erde zu verbinden, der zukünftige Erdgeist zu werden. Also die Planeten-Intelligenz unserer Erde zu sein, die zentrale geistige Quelle, die auch wir in unserem Ich zur Verfügung haben. Das ist die Kernbotschaft, die in der Apokalypse drinnen ist.

Die Hierarchien kennen den Tod und das Böse nicht. Das Rätsel des Guten und des Bösen 0:07:40

Wenn es um unser Ich geht, müssen wir uns die Frage stellen - und dieses Thema möchte ich heute vertiefen im Zusammenhang mit dem großen Thema, in dem wir noch drinnen stehen - nämlich irgendwo das Rätsel des Bösen zu lösen oder Bösen zu lösen. Wie hängt das mit den Widersacherkräften und so weiter zusammen? Aber wie hängt dieses Rätsel eben auch ganz speziell mit unserem Ich zusammen? Die geistigen Wesenheiten, die über uns stehen, also die Engelwesenheiten, die Erzengelwesenheiten, die Urengel und so weiter bis ganz hinauf zur Spitze, die alle kennen zwei wesentliche Dinge nicht: Sie kennen den Tod nicht und sie kennen das Böse nicht. Sie haben gar nicht die Fähigkeit aus sich heraus zu irren. Die Fähigkeit haben wir als Menschen. Das zeichnet uns aus. Ich wiederhole das und setze ein Rufzeichen dahinter, dass das unsere spezielle Fähigkeit ist und zu unserem Ich dazugehört zu irren, zu scheitern, Fehler zu begehen, auch das Böse zu begehen. Vor allem eben die Fähigkeit zu haben, die Neigung sogar in sich zu haben, zum Bösen. Das zeichnet uns Menschen aus. Wir könnten die Freiheit nicht entwickeln, wenn wir einseitig nur die Neigung zum Guten hätten. Wir brauchen um die Freiheit entfalten zu können, auch die Neigung zum Bösen. Das haben wir im letzten Vortrag, denke ich, relativ intensiv besprochen. Etwas, was einem zunächst sehr schockierend vorkommen kann, weil wir streben doch nach dem Geistigen, und das heißt, wir streben nach dem Guten in gewisser Weise, bemühen uns zumindest, wohl wissend, dass wir noch sehr viele Fehler machen und dass wir oft den Einflüsterungen der Widersacher unterliegen. Aber eigentlich ist doch unser Ziel Gute zu werden, nur das Gute in die Welt zu tragen. Aber wir müssen verbinden damit eben das Bewusstsein: Wir können unser menschliches Ich - das eben etwas ganz Besonderes ist - nur dann entfalten, wenn wir in unserem Ich auch die Neigung zum Bösen kennenlernen. Wir müssen beides haben. Und in Wahrheit ist das, was die geistige Welt, die über uns steht hat, jenseits von Gut und Böse. Sie kennt diese Unterscheidung aus sich heraus, aus eigenem Erleben nicht. Die Widersacherwesenheiten, mit denen wir es zu tun haben, über die wir schon öfter gesprochen haben und heute auch noch sprechen werden, sind nicht aus eigenem Entschluss böse geworden, böse geworden im Sinne, dass sie der eigentlichen Entwicklung widerstreben, aber wohlwissend ?**(Ergänzung hierzu unter diesem Absatz **) dass dieses Widerstreben gerade notwendig ist, damit die Entwicklung so verlaufen kann, dass der Mensch auch hier die Freiheit hat. Dazu müssen also widerstrebende Kräfte da sein. Sie sind eine Schöpfungsnotwendigkeit. Gerade unsere Erdenschöpfung im ganz Speziellen ist vorbereitet worden schon durch die früheren kosmischen Inkarnationen unserer Erde, aber jetzt ganz besonders während der Erdenentwicklung gehört es dazu, dass diese Widersacherwesen ganz energisch Widerstand leisten, um eine gewisse Bremswirkung in die Entwickelung, eine gewisse Hemmung in die Entwicklung hineinzubringen, eine Hemmung, die wir aus unserem Ich, aus eigener Kraft überwinden lernen müssen. Und gerade daran stärken wir uns.

** Ergänzung von Wolfgang Peter zu "wohlwissend": "Ich habe mir die Passage gerade angehört. Ich habe dort tatsächlich "wohlwissend" gesagt - und das kann missverständlich aufgefasst werden, weil ich das in so knappen Worten mit der Freiheit des Menschen zusammengebracht habe. Gemeint war es so: Die Widersacher, insbesondere die ahrimanischen Wesen, wissen, dass sie um jeden Preis dem Menschen Widerstand leisten müssen. Sie wissen aber nicht so recht, warum das so ist. In gewissem Sinn ist ihnen der Mensch unheimlich. Und das bereitet ihnen Angst und Schmerz, den sie nur dadurch lindern können, dass sie unermüdlich versuchen, sich dem Menschen entgegenzustellen. Das ist für sie geradezu eine Lebensnotwendigkeit.

Dass sie damit die Freiheit des Menschen fördern, wissen sie nicht. Sie haben nicht die geringste Ahnung, was Freiheit sein könnte - wie übrigens die lichtvollen Hierarchien, die über uns stehen, es auch nicht wissen. Nur leiden diese nicht darunter, weil ihnen das Licht aus der göttlichen Quelle als Geisterfüllung ganz selbstverständlich zuströmt. Den ahrimanischen Wesen aber nicht; sie sind in geistige Finsternis gehüllt. Daraus resultiert ihre Angst und ihr Schmerz und sie geben dem Menschen die Schuld dafür - und das zurecht!

Und dazwischen stehen wir Menschen mit unserer Sehnsucht nach dem Licht, das uns aber nicht so selbstverständlich gegeben ist wie den Hierarchien über uns. Wir können uns diesem Licht heute nur mehr aus Freiheit zuwenden. Wenn es uns dann und wann einfach nur geschenkt wird, dann nur von den luziferischen Wesen. Das erscheint uns zunächst geradezu lustvoll beglückend, geradezu berauschend. Aber sie geben uns nur eine Art von Geisterfüllung, die nicht zur göttlichen Quelle führt. Und das füttert dann nur unser Ego. Das macht uns zwar eigenständig, aber eben auch nicht wirklich frei.

Um die Freiheit wirklich ergreifen zu können, brauchen wir den ahrimanischen Widerstand. Der erfüllt uns aber zugleich mit der Angst und dem Schmerz der ahrimanischen Wesen. Es ist ihre Angst und ihr Schmerz, den wir damit verinnerlichen. Das ist die andere Seite.

Nur wenn es uns gelingt, die luziferischen und ahrimanischen Kräfte in uns ins Gleichgewicht zu bringen, entsteht jene "Meeresstille" in der Seele, jene absolute innere Ruhe und Leere, in der wir völlig vorurteilslos und bedingungslos aus dem Nichts, d.h. aus der höchsten göttlichen Quelle, selbst aus Freiheit schöpfen können. Auf ganz individuelle Weise - nur dann sind wir ganz auf uns gestellt und zugleich auch ganz eins mit der Gottheit.

Das ist so paradox, dass keine der beteiligten Wesen das durchschauen können. Die Widersacher nicht und auch die Engelhierarchien nicht - und wir tun uns damit ziemlich schwer. Ist ja auch kein Wunder, den das stellt ja die ganze Welt auf den Kopf - oder erst wirklich auf die Füße, wie immer man das ausdrücken will. Aber wir sind jedenfalls die einzigen, die eine Chance dazu haben. Und von uns kann dieses Können und Wissen der Freiheit als neuer Impuls auch auf die anderen Wesenheiten überströmen. Auf die Engelwesenheit wie auch auf die Widersacher (die soratischen Wesen ausgenommen)."

Ich und Freies Ich - Das Beispiel des schweren Karrens 0:11:54

Rudolf Steiner gebraucht manchmal das Bild: Es ist so, wie wenn wir einen schweren Karren schieben müssen, dann ist das natürlich ein großes Hemmnis. Es ist viel schwerer, wenn wir einen schweren Karren schieben müssen, als wenn wir einfach so ohne irgendeine Last spazieren gehen. Wenn wir einen Wagen schieben müssen, dann geht es langsamer, ist mühevoller, wir müssen vielleicht Pausen machen, alles Mögliche: ruhen, rasten, vielleicht, wenn wir Probleme haben, ein kleiner Hügel, wir fangen an es hinaufzuschieben und wir schaffens es nicht und es rollt uns der Wagen wieder zurück. Und wir müssen einen zweiten und dritten Anlauf nehmen, um über diesen Hügel drüber zu kommen. Und genau so spielt sich aber das Menschenschicksal jetzt auf Erden ab, und das wird sich noch länger darüber hinaus so abspielen. Wir haben mit diesem Widerstand zu rechnen. Der ist an sich etwas Gutes, weil durch das Wagenschieben die Muskelkraft wächst, so wächst in der Auseinandersetzung mit den Widersachern unsere geistige Kraft. Hätten wir diese Auseinandersetzung nicht, könnten wir nicht unsere eigene geistige Kraft in voller Freiheit entwickeln. Wir könnten nur das entwickeln, - ich sage jetzt ganz bewusst - nur das entwickeln, was alle Hierarchien über uns haben. Die haben auch alle ein Ich. Sie haben alle ein Ich, sonst wären sie keine geistige Wesen, aber sie haben kein Freies Ich. Es ist ein großer Unterschied zwischen Ich und Freiem Ich. Das sind zwei wirklich ganz verschiedene Paar Schuhe.

Der Sinn der Erdenentwicklung ist ein freies geistiges Wesen zu schaffen 0:13:38

Der tiefere Sinn unserer ganzen kosmischen Erdentwicklung im engeren Sinne, aber der ganzen kosmischen Entwicklungsstufen - der sieben, die damit verbunden sind, ist es ein geistiges Wesen mit dieser Freiheit zu schaffen. Und daher muss dieses Wesen sich verbinden sogar mit den Neigungen zum Bösen, wie auch mit den Neigungen zum Guten. Und der Mensch muss beides ins Gleichgewicht bringen. Darum jedenfalls müssen wir, können wir ringen. Wir müssen es wirklich! Dadurch, dass wir das freie Ich oder die Möglichkeit zur Freiheit bekommen haben, sind wir in gewisser Weise gezwungen darum zu ringen.

Die Entwicklung zum Freien Ich verweigern 0:14:29

Es gibt schon einen Weg es zu verweigern. Ein Weg es zu verweigern ist: wir wollen doch ein Ich haben, also ein geistiges Wesen sein, das diese Freiheit und die damit verbundenen Schwierigkeiten nicht hat. Diesen Weg gibt es auch. Aber das ist der Weg der Widersacher. Es ist insbesondere der Weg, der dann auf vielen verschlungenen Pfaden, aber doch ziemlich direkt hinunter führt zu dem Reich, das gespeist wird durch diese Wesenheiten, die hinter Sorat stehen. Die machen die große Verheißung, die große Einladung, die nämlich nicht einmal die regulären Widersacher machen können, aber die machen die große Verheißung: Ihr könnt in unser Reich kommen, ihr könnt geistige Wesen bleiben, ihr müsst nur eure Freiheit aufgeben. Und seht doch ein, dass diese Freiheit eine völlige Verirrung ist, die aller Art der Schöpfung, wie sie bisher war, widerspricht. Schaut nur hinauf zu euren geistigen Hierarchien, die über euch stehen. Sie alle haben diese Freiheit nicht. Warum wollt ihr sie haben? Und warum wollt ihr diesen schwierigen Weg gehen, der wirklich die Gefahr des absoluten Scheiterns auch beinhaltet? Das ist nämlich das Neue was hineinkommt, dass ein wirkliches komplettes Scheitern dieser ganzen Entwicklung möglich wäre. Daher haben diese Widersacherwesenheiten gerade dadurch, dass sie Sorat oder die Wesenheiten hinter Sorat im Hintergrund haben, die schon eine große Verlockung bieten könnten, den Menschen zu sagen: "Ja, ich will ein geistiges Wesen sein, ich will sogar ein großes, mächtiges geistiges Wesen sein. Aber ich will nicht diese Schwierigkeiten haben, die mit der Freiheit verbunden sind." Und genau das versprechen die Wesenheiten hinter Sorat. Das ist der Weg, der eigentliche Weg der schwarzen Magie. Der Weg der schwarzen Magie ist der Weg, wie er in früheren Zeiten absolut gang und gäbe war, das einzige, was es gab. Es gab eben keine freien geistigen Wesen. Der Mensch ist das erste Wesen, das diese Möglichkeit bekommt, oder da bin ich ganz vorsichtig, fast das erste Wesen. Denn wie schaut es mit den Widersachern aus?

Unterschied zwischen Ich und freiem Ich - die zwei Wurzelfragen in der Philosophie der Freiheit 0:17:42

Es gibt einen Unterschied zwischen Ich und freiem Ich. Das ist nicht genau das Gleiche. Wir haben alle ein Ich, wir haben ein Ich, wir haben es als Erdenmenschen bekommen seit wir uns das erste Mal auf Erden inkarniert haben. Wobei diese Erde damals noch in einen viel, viel feineren Zustand war, als wir sie jetzt haben. Aber mit der ersten Inkarnation leuchtet dieser Funke des Ichs auf. Das ist ein Geschenk der Elohim. Sie haben ihre Ichkraft hingeopfert und dieser Funke ist es, der den Ich-Funken des Urmenschen, des Adam, entzündet hat. Freiheit ist damit überhaupt noch nicht verbunden. Das könnte jetzt in einem Widerspruch dazu stehen, dass man andererseits sagen kann: Ein Ich-Wesen ist ein Wesen, das sich beständig selbst schafft. Oder wie ich es einmal in einem Vortrag etwa mit den Worten ausgedrückt habe: Das Ich will sich, dadurch existiert es. In dem Moment, wo wir diesen Funken bekommen haben, damit er nicht verlöscht, erstirbt, müssen wir den inneren Willensimpuls haben, uns selbst zu wollen. Das ist das erste. Unser Ich ist also andauernd damit beschäftigt, sich selbst zu wollen. Wenn es nur ein Sekundenbruchteil aufhört damit, würde es aufhören zu existieren. Das ist einmal eine Hauptbeschäftigung, die unser Ich hat und von der wir im Alltagsbewusstsein gar nichts mitbekommen. Nur dieses «Ich will mich», so könnte man es auch ausdrücken, hat mit Freiheit noch überhaupt nichts zu tun. Im Gegenteil, man könnte fast sagen: Das ist ja fast wie zwanghaft. Ich muss mich ununterbrochen wollen, um überhaupt Ich sein zu können. Wann taucht die Freiheit erst auf? Die Freiheit taucht erst auf, wenn ich mir dieses geistigen Prozesses: «Ich will mich» ins Bewusstsein heben kann. Und das ist ein weiter Weg. Das ist ein Weg, auf dem wir jetzt noch eine ziemliche Zeit gehen werden, bis wir begriffen haben, was wir als freies Ich eigentlich sind und die Idee der Freiheit erfassen. Das ist das Große und damit kann man dieses Werk Steiners in gewisser Weise ganz an die Seite der Apokalypse stellen. Und es ist ja vielleicht nicht auf den ersten Blick eine erkenntliche, ich will nicht sagen, Variante davon, aber ein Partner der Apokalypse, nämlich seine Philosophie der Freiheit. In der Philosophie der Freiheit geht es darum, im klaren Denken zu erfassen: Wann ist Freiheit möglich? Wie ist Freiheit möglich? Was brauche ich dazu? Und dazu geht Rudolf Steiner von zwei Wurzelfragen, wie er es nennt, aus. In seinem Vorwort, das er zur Neuauflage der Philosophie der Freiheit 1918 geschrieben hat, schildert er kurz, worum es in dem Buch geht. Und er schreibt, es geht um zwei Wurzelfragen. Die eine Wurzelfrage ist: kann der Mensch einen sicheren Punkt finden, auf dem er sein ganzes Erleben der Welt und seiner selbst gründen kann, durch das er sich praktisch selbst und die Welt verstehen kann? Gibt es da einen sicheren Punkt oder bleibt er immer in einer gewissen Unsicherheit? Die Philosophie seiner Zeit scheint nämlich sehr deutlich darauf hinausgelaufen zu sein, dass es gewisse Unsicherheit gibt, dass man eigentlich an Erkenntnisgrenzen stößt und sich nie ganz sicher sein kann, dass wir dort nicht hinlangen. Und wenn wir dort nicht hinlangen können, heißt es, dass wir im Grunde das Wesen unseres Ich's nicht voll erfassen können, sondern dass gerade das im Dunkeln bleibt.  Wenn wir diese Frage nicht lösen können, ob es diesen sicheren Punkt gibt, können wir die zweite Wurzelfrage auch nicht lösen: ist der Mensch ein freies Wesen oder besser gesagt, kann er ein freies Wesen sein oder nicht? Diese beiden zentralen Fragen unseres Menschseins können wir nicht lösen, wenn wir nicht die Idee der Freiheit fassen können.  Im ersten Teil der Philosophie der Freiheit zeigt Rudolf Steiner, dass wir, so wie wir die Welt erleben, wie wir über sie nachdenken können usw. zwei Quellen unserer Erkenntnis haben.

Zwei Quellen unserer Erkenntnis - Wahrnehmung und Denken zusammen führen uns zur Wirklichkeit 0:23:00

Das eine ist die sinnliche Beobachtung oder die Wahrnehmung, also zunächst einmal wirklich die sinnliche Wahrnehmung, gilt aber dann letztlich für die übersinnliche Wahrnehmung auch. Das eine ist also die Wahrnehmung, das andere ist das Denken. Jeder Mensch kann sich dessen sehr leicht bewusst werden, dass wir diese zwei wesentlichen Pole haben, wenn wir die Welt erkennen wollen. Wir stehen ihr einerseits wahrnehmend gegenüber, aber wenn man nur rausschauen oder raushorchen will, versteht man nur sehr wenig davon. Wir haben andererseits in uns das Denken und beides ist zunächst keine volle Wirklichkeit. Das Sinnliche ist in gewisser Weise ein Schein, der uns das eigentlich Geistige dieser sinnlichen, materiellen Welt sogar verbirgt. Es ist ein Schein und erst recht ist es zunächst einmal beim Denken auch so, wie wir es im Alltag erleben. Da werden es die meisten Menschen zugeben, die meisten sagen: "Gedanken sind zollfrei, wenn ich mir irgendwas denke oder falsch denke, deswegen passiert noch nicht viel." Für das, was wir in unserem Bewusstsein vom Denken erleben, stimmt es auch. Genauso wie tatsächlich das ganze Sinnliche Illusion ist in gewisser Weise, Illusion auf uns zugeschnitten. Wir brauchen gar nicht zu glauben, dass andere Wesen die Welt sinnlich genauso erleben wie wir. Die Tiere erleben sie anders. Jedes Tier nach seiner Art. Der Regenwurm erlebt sicher anders, das können wir leicht einsehen, aber selbst auch die höheren Tiere, Säugetiere, sie erleben die Welt bei Gott nicht so wie wir, sondern anders. Und daher der erste Fehler, den man da schon macht. So wie wir die Welt erleben, wir als Menschen jetzt und zwar ganz konkret als der besondere Mensch, der ich bin, so ist die Welt. Und wir verobjektivieren dann die sinnliche Welt und nehmen sie als eine Wirklichkeit für sich. Das ist sie aber nicht, sondern sie ist nur die eine Hälfte der Wirklichkeit. Die andere Hälfte, die dazu gehört, ist das nämlich, was im Denken aufleuchtet. Das scheint noch blasser und noch unwirklicher zu sein. Aber in Wahrheit erst dort, wo das Denken und die Wahrnehmung zusammenkommen, dort kann ich die Wirklichkeit ergreifen, weil das Denken, auch wenn es jetzt nur eine Abschattung ist, aber da ist genau das Geistige drinnen, das auch in der Natur draußen wirkt, das in der Wahrnehmungswelt wirkt. Aber wir nehmen es eben nicht unmittelbar durch die Wahrnehmung in uns auf, sondern wir müssen es durchs Denken hereinholen. Steiner sagt es ganz deutlich, weil viele Menschen denken, wir spinnen uns da oben irgendwas zusammen. Aber da muss man genauer schauen, diese Tätigkeit des Denkens, von denen viele glauben, das ist was ganz Abstraktes, das Wirkliche seien nur die sinnlichen Wahrnehmungen draußen. Nein, dann stimmt es eben nicht, das, was wir an Begrifflichem, an Ideen hereinnehmen in unser Denken und das sich abschattet in unseren blassen Gedanken, die sind nämlich der eigentliche Schatten. Die Gedanken sind bloß unwirkliche Schatten, so wie wir sie hereinnehmen. Aber das Denken als solches bringt die geistige Seite dessen herein, was auch geistig in der Natur wirkt. Wenn wir beides zusammen schauen, dann stehen wir in der Wirklichkeit drinnen. Nur das muss man heute wirklich erleben können, dass dieses zusammenkommt. Und das Spannende ist der Mensch, damit er frei sein kann ist so gebaut, dass er diese eine untrennbare Wirklichkeit - in Wirklichkeit gehört das alles zusammen, in der Wirklichkeit ist das beisammen - aber wir, wie wir organisiert sind, spalten das in zwei Teile. In die sinnliche Wahrnehmung zunächst einmal und in die Gedankenschatten, die wir haben. Und jetzt versuchen wir das mühsam zusammen zu bringen. Aber gerade dadurch, weil wir so in dieser Illusionswelt eigentlich drinnen stehen, in diesen beiden unwirklichen Hälften, gerade weil wir dazwischen stehen, können wir frei sein. Und wir können unsere Freiheit in dem Moment tatkräftig verwirklichen, wenn wir selbst diese beiden Seiten zusammenbringen. Aber das müssen wir selber vollziehen, diesen Prozess. Und das erste Wichtige ist, zu erkennen, dass die Freiheit einmal beginnt beim Denken, im Erlebnis des Denkens.

Die Frage nach der Willensfreiheit 0:27:57

Das heißt, die Frage nach der Willensfreiheit ist zunächst einmal ganz falsch gestellt, weil sie besteht zunächst einmal nicht. Sie besteht ganz sicher nicht am Anfang, dort wo wir unser Ich bekommen haben. So besteht die Willensfreiheit in diesem Sinne, dass wir selber wissen, was wir da tun, eigentlich nicht, sondern es ist geradezu wie völlig unbewusst, instinktiv, wie unser Ich arbeitet am Anfang und sich selbst will. Die meisten sind heute wahrscheinlich noch nicht so weit, dass sie die volle Freiheit entwickelt haben dadurch, dass sie sich im Denken dieses Prozesses bewusst geworden sind. Wenn viele Philosophen oder auch Naturwissenschaftler heute dem Menschen die Freiheit absprechen, muss man sagen, sie haben zu 95% Recht, weil wir noch gar nicht so weit sind wirklich frei zu sein. Wir sind es in ganz seltenen Momenten. Dass ein geistiges Wesen die Willenskraft hat, sich selbst zu schaffen und daher ein Ich-Wesen ist, sagt noch lange nicht, dass damit Freiheit verbunden ist.

Engelwesenheiten erleben die Welt ganz anders 0:29:17

Und damit seht ihr, die Engelwesenheiten über uns erleben die Welt ganz, ganz anders. Sie haben erstens sowieso keine sinnliche Wahrnehmung, sie erleben aber auch nicht ein so abstraktes, unwirkliches Denken, wie wir es erleben. Sondern was erleben die Engelwesenheiten, die über uns stehen? Sie erleben sich im Tun. Wenn Sie geistig tätig werden spüren sie sich, sie erfahren sich in ihrem Bewusstsein als Ichwesenheit im Tun, im Offenbaren, im Sichoffenbaren spüren Sie sich. Das ist so, wie wenn wir irgendwas tun, ohne aber eigentlich zu wissen, was wir tun, wo wir etwas aus unseren Fähigkeiten, aus unserem Können heraus geradezu instinktiv tun und uns vielleicht darin aber spüren, dann ist das ein bisschen damit vergleichbar. Keine Engelwesenheit kann sich in sich selbst zurückziehen und sagen: "Aha, ich denke, ich hab das jetzt gut gemacht." Geht nicht. Wenn sie sich nach innen wenden, dann geht das riesige Tor auf und die ganze geistige Welt, die über ihnen ist, strömt in sie hinein. Und das erleben sie. Das heißt, sie erleben alles, nur nicht sich selbst. Sie erleben andere geistige Wesenheiten und sie erleben sich selbst nur, wenn sie nach außen in die Tat hineingehen. Also ganz anders als bei uns und dieser Prozess, dass wir überhaupt zum Bewusstsein der Freiheit kommen, zum wirklichen Bewusstsein der Freiheit - wir ahnen es natürlich schon eine Weile - beginnend seit der Zeitenwende ungefähr, ein bisschen vorher schon. In der griechischen Philosophie fängt es an irgendwo, man ahnt was von der Freiheit, man versteht aber Freiheit bei den Griechen trotzdem immer noch vor allem als "ich bewege mich frei in der Welt draußen". Im englisch-amerikanischen namentlich ist es immer noch so sehr stark bei vielen drinnen. Freedom heißt: ich bewege mich frei in der Welt. Ich gehe in die Welt hinein, ich erobere die Welt. Das ist Engelbewusstsein im Grunde. Ich gehe in die Welt, ich setze Taten in der Welt, ich hinterlasse Spuren in der Welt und daran spüre ich mich. Das ist Freedom, das ist äußere Freiheit, hat aber mit der wirklichen geistigen Freiheit noch nichts zu tun. Ich will jetzt nicht sagen, dass jetzt bei der englisch sprechenden Bevölkerung das nicht vorhanden ist, aber der eigentliche Begriff "freedom" ist diese äußere Freiheit: "go west man" und bewähre dich dort draußen. Das ist die Tat. Das ist das, was alle Wesenheiten über uns machen und dadurch die Schöpfung hervorbringen. Und das ist der große Impuls. Wenn ich sage, ich gehe in die Welt hinaus und verändere sie, dann habe ich eigentlich ganz diesen Impuls, der von oben kommt. Und den trage ich hinaus. Das ist was durchaus Gutes und durchaus etwas Fruchtbares. Nur es muss sich für uns mit dem Erlebnis der Freiheit verbinden, die ich nur dann habe, wenn ich in dieses reine Denken hineinkomme und das in mir erleben kann. Wenn ich in mir das Denken selbst beobachten, wahrnehmen kann. Wenn ich anfange, mein eigenes Denken wahrzunehmen, das heißt meinen geistigen Prozess selbst anzuschauen und in klarem Bewusstsein zu erfassen, dann fange ich an eine wirkliche Idee von der Freiheit zu bekommen. Das können die Hierarchien über uns in der Form nicht. Sie können nur am Äußeren erwachen - das ist jetzt nicht das Sinnlich-Äußere - aber an ihren Taten draußen erwachen, nicht in diesem Innenerlebnis.

Ewigkeit heißt nicht, dass sich nichts mehr ändert 0:33:57

Also wir können eine ganz intime Beziehung zu dem Geistesquell aufnehmen, wie er in anderer Art nur in der höchsten Gottheit selber an der Spitze vorhanden ist, so dass es durch unser geistiges Tun auch noch eine neue Qualität bekommt. Man könnte sagen, wenn man es jetzt ganz streng nehmen will,a ist diese Freiheit an der wir teilhaftig werden, auch ein Entwicklungsprozess, der sich im Göttlichen abspielt. Das Göttliche war nicht immer so wie es jetzt ist und es wird auch in der Zukunft sich verändern. Es ist für unser heutiges Zeitalter ganz wichtig, dass wir einen anderen Begriff von der Ewigkeit bekommen, als wir es in der Vergangenheit hatten. Ewigkeit heißt nicht unbedingt, dass sich da nichts mehr ändert. Im Gegenteil. Ewigkeit schaut nur wie ewige Ruhe aus. Aber es ist so, wie wenn etwas sich sehr, sehr, sehr, sehr schnell bewegt. Man binde irgendein Papier auf ein Schnur und drehe es dann sehr schnell, dann schaut es aus, als würde ein Reif in der Luft stehen, ein Kreis. Oder man nehme eine Fackel und bewege sie, dann schaut es wie ein Feuerring aus. Und es schaut gar nicht nach Bewegung aus, wenn ich nur schnell genug mache, schaut es aus, als würde da ein Ring stehen, aber in Wahrheit ist es schnelle Bewegung und das was wirkliche Ewigkeit bedeutet oder was sogar jenseits, auch da müsste man sagen jenseits von Zeitlichkeit und Ewigkeit ist, was darüber hinaus ist, was absolute Ruhe und unendliche Bewegung zugleich ist, in einem ist, das ist in unserem Ich drinnen, das entwickelt sich in der Göttlichkeit drinnen, das ist die Quelle. Und das heißt, es ist Veränderung drinnen. Platon noch hat davon gesprochen,von dem ewig Guten und von den ewigen Ideen, als würde sich nie etwas ändern, als wäre es eine große Welt, die unveränderlich ist. Das stimmt eben nicht. Sie ist an ihrer eigentlichen Quelle noch vollkommen ungeformt, völlig gestaltlos und aus diesem Gestaltlosen heraus, aus diesen Nichts heraus, aus diesem Nirwana heraus, entsteht alles erst und da ist potenziell jede Möglichkeit drin alles zur Erscheinung zu bringen.

Die Gottheit erwacht an Ihrer Schöpfung - Vater-Gottheit stellt sich dem Sohn gegenüber und spiegelt sich in ihm. Die Beziehung zwischen ihnen bezeichnen wir als Heiligen Geist 0:37:19

Aber es ist ein schrittweiser Prozess und es ist auch ein Prozess, das Erwachen der Gottheit selber, solange die Gottheit nicht schöpferisch tätig wird, kann sie zunächst auch nicht erwachen. Das ist das Interessante, das haben wir schon mal irgendwo vor einigen Vorträgen angesprochen, dass der Schöpfungsprozess auch Teil ist eines Erwachensprozesses der Gottheit selber. Sie erwacht an ihrer Schöpfung, sie stellt sich etwas gegenüber und sie spiegelt sich in diesem Gegenüber. Das ist schon bereits in der Trinität selber drinnen, in dem sich sozusagen die Vater Gottheit dem Sohn gegenüberstellt und sich spiegelt im Sohn und der Sohn eigentlich ganz das gleiche ist wie der Vater, bis auf den einen Unterschied, dass er schöpferisch vom Vater hervorgebracht wurde. Und die Beziehung zwischen Vater und Sohn ist der Heilige Geist. Es kommt noch etwas Drittes dazu, in dem sich der Vater dem Sohn gegenüberstellt gibt es auch eine Beziehung zwischen den beiden. Das ist das, was wir als den Heiligen Geist bezeichnen. Und diese trinitarische Struktur, die drinnen ist, die zieht sich durch die ganze Schöpfung im übrigen durch. Das finden wir im Denken, Fühlen, Wollen wieder, das finden wir bis in die Struktur der Materie drinnen wieder.

Philosophie der Freiheit: Wir wissen was Freiheit ist, wenn wir die tiefsten Gründe unseres Handelns durchschauen können 0:38:55

*Die Physik lehrt uns heute, dass die elementarsten Bausteine, die man fassen kann, sind die Protonen und Neutronen. Sie bestehen wiederum aus drei Quarks, die nicht voneinander trennbar sind. Man kann zwar nachweisen, es sind drei drinnen, aber sie sind doch immer beisammen, sie bilden eine untrennbare Einheit und trotzdem sind es drei. Da ist ein Fünkchen Wahrheit drinnen in dem was uns die Physik sagt, was nichts anderes ist als eine Widerspiegelung dieses trinitarischen Prinzips, des höchsten Schöpfungsprinzips. Und das drückt sich aus von oben bis unten, überall durch und dieser Prozess führt aber jetzt so weit, dass diese Gottheit sagt, es muß ein weiterer Schritt auch für meine eigene Entwicklung kommen dadurch, dass in der Schöpfung noch etwas ganz anderes passiert, dass an der Peripherie ein Wesen entsteht, das über diese gleichartige Fähigkeit verfügt. Aus dem Nichts heraus, eigenständig aus dem Ich heraus schaffend zu werden. Das ist das, was auch das menschliche Ich auszeichnet. Im Unterschied zu den Engeln, Erzengeln und so weiter. Die können nur den Impuls von der Gottheit entgegen nehmen, Stufe für Stufe, Engelhierarchie über Engelhierarchiestufe wird es hinunter weitergegeben. Damit erfüllen sie sich geistig und aus dem werden sie tätig. Aber keiner dieser Wesenheiten kann unmittelbar aus dem Nichts schöpfen, sondern es fließt hinunter. Wir haben einen langen, langen Weg, den wir gemeinsam mit der Gottheit gehen, wenn man so will, den Weg zur Freiheit hin. Den gehen wir und das zeichnet unser Menschen-Ich aus. Und wir sind  als Menschen noch lange,  lange, lange nicht am Ziel angekommen. Also, dass Rudolf Steiner die Philosophie der Freiheit schreiben konnte und das eben auf den Punkt gebracht hat, dass der Mensch in seinem Bewusstsein, in seinem klaren, wachen Bewusstsein seine Geistigkeit selbst beobachten kann, heißt nichts anderes als in letzter Konsequenz. Ich schaue mein Ich selbst in seiner Tätigkeit an und bin zugleich der Tätige. Ich bin der Tätige, der sich zugleich dabei beobachten kann, was ganz was Schwieriges, eigentlich was Unmögliches ist. Aber der Mensch soll es möglich machen, kann es möglich machen. Und so eine Philosophie der Freiheit zu schreiben, war eben erst jetzt in unserer Zeit, in unseren Bewusstseinsseelenzeitalter möglich. Das hätten in der Form die Griechen noch nicht schreiben können, auch wenn sie schon beginnen die Freiheit zu ahnen. Aber sie verstehen es in Wahrheit auch noch im Sinne dieser äußeren Freiheit. Das griechische Wort dafür ist Eleuteria (ελευθερηα). Eleuteria heißt so viel wie auf ein Abenteuer ausgehen, in die Welt hinausfahren, die Welt entdecken, die Welt erforschen, die Welt verändern. Es wird gebraucht zum Beispiel für die sogenannten Irrfahrten des Odysseus. Aber das ist noch nicht die letzte Weisheit über das Prinzip der Freiheit. Erst wenn wir es in uns selber, durch uns selber anschauen können und damit die tiefsten Gründe unseres Handelns selbst durchschauen können und aus dem heraus tätig werden können, dann wissen wir, was Freiheit ist. Und daher frage ich euch, in wie vielen Momenten unseres Lebens erleben wir das und sind daher wirklich schon frei? Wir sind auf dem Weg erst dorthin. Erst wenn wir dieses Erlebnis wirklich haben, wissen wir, was Freiheit ist. Dann können wir absolut sicher sein, dass wir aus dieser Freiheit heraus handeln und das nicht vielleicht doch irgendwo unter der Oberfläche des Bewusstseins verborgen unterbewusste Triebkräfte uns steuern. Weil wir kennen das: "Natürlich, ich bin frei und das muss so und so und so sein!" Und in Wirklichkeit sind wir geprägt durch irgendwas, was wir lange, lange schon aufgenommen haben in uns, weil wir in eine bestimmte Gesellschaft, in eine bestimmte soziale Gruppe hineingeboren wurden und diese Regeln, die heute dort gang und gäbe sind, als selbstverständlich aufgenommen haben und glauben, wenn wir aus dem heraus reagieren sind wir frei. Sind wir nicht. Ich will nicht sagen, dass das was grundsätzlich Schlechtes ist, aber für Freiheit ist es zu wenig und es wird für die Gestaltung der Zukunft zu wenig sein.Wir müssen einen Impuls, einen absolut ersten Impuls fassen, der nicht so ist, weil die christliche Lehre sagt oder die marxistische Lehre sagt oder sonst irgendwer, oder die Wissenschaft sagt, dass wir deswegen so handeln, sondern es ist ein freier, schöpferischer Impuls aus uns selber ist. Dann sind wir frei.

Das eigene Ich intuitiv erfassen indem wir unser eigenes Denken in seiner Tätigkeit anschauen 0:44:40

Dann frage ich euch: "Wie oft passiert uns das im Leben, dass wir so mit dieser völligen Sicherheit diese Intuition haben, mit der wir eigentlich unser eigenes Ich erfassen?" Was heißt Intuition? Intuition heißt: sich mit einem anderen Geist, ich sage es jetzt bewusst, mit einem anderen geistigen Wesen so verbinden, dass wir eins mit ihm werden. Das eigene Ich erfassen heißt, mit sich selbst voll bewusst so eins zu werden, dass wir zu gleich handeln, aber voll bewusst handeln aus diesem Impuls heraus. Wir erfassen unser Ich intuitiv. Und dadurch sind wir nicht nur Ich, sondern freies Ich. Wenn wir unser eigenes Ich intuitiv erfassen können, dann sind wir frei. Und da sind wir auf den ersten Metern, auf dem Weg dorthin.

Das können die Hierarchien, die Engelwesenheiten über uns nicht. Das können Sie nicht. Statt dass Sie eine Intuition von sich selbst bekommen, bekommen Sie eine vielleicht viel gewaltigere Intuition, nämlich das Einssein mit den ganzen Hierarchien, die über uns sind. Wir haben die Fähigkeit uns selbst intuieren zu können. Wir haben die Möglichkeit dazu, die Anlage dazu. Uns ist es ermöglicht worden dorthin zu kommen. Und indem wir uns in der Art, wie es anfänglich in der Philosophie der Freiheit von Steiner geschildert ist, wenn wir den Weg weitergehen, dann können wir immer bewusster zu dem gelangen und wirklich unser eigenes Denken, unser eigenes Ich letztlich in seiner Tätigkeit anschauen und dann wissen wir, was das Neue ist, was das ganz Neue ist, was mit dem menschlichen Freien Ich hereinkommt in die Welt. Das ist aber eben das Prinzip, dass die Widersacherwesenheiten und namentlich eben diese Wesenheiten, die hinter Sorat stehen, überhaupt nicht kennen und überhaupt auch nicht wollen, und die - wenn ich es jetzt ein bisschen salopp ausdrücke - sagen, die Gottheit muss ja da oben irgendwie jetzt plötzlich geistig weggetreten sein, indem es ihr einfällt, da unten einem kleinen Wesen diese mächtige Fähigkeit potenziell zur Verfügung zu geben. Da bricht ja jede Ordnung zusammen. Ja, selbst ich, als geistige Wesenheit, die hinter Sorat steht, ja ich wüsste nicht, wie ich das tun sollte. Weil ich bin auch gewohnt aus einer höheren Quelle inspiriert, intuiert zu werden, daraus meine Handlungen zu schöpfen. Und mein Platz ist da eine hohe Machtstellung einzunehmen, weil ich ja schon ein weitentwickeltes geistiges Wesen bin. Und dann soll es weitergehen: Unter mir gibt es Wesenheiten, die mir dienen und die wieder Herren sind über die Wesenheiten, die unter ihnen stehen usw., also die ganze Sache, wie die Schöpfung bis jetzt gelaufen ist. Jetzt während der Erdenentwickelung findet der Wendepunkt statt bzw. hat stattgefunden, in dem die Gottheit selber Mensch geworden ist, in dem Jesus Christus mit dem Mysterium von Golgatha übergegangen ist dazu der Geist der Erde zu werden. Das ist ein ganz großer Punkt. Aber damit verbunden ist, dass wir als Menschen eben, damit wir diese Freiheit haben können und das auch erkennen müssen, die Möglichkeit haben, Gutes und Böses zu schaffen.

Der Abstieg ins Untersinnliche in den Bereich der Widersacher. Die Neigung zum Bösen entwickeln, um es ins Nichts aufzulösen zu können 0:49:10

Das Böse in gewisser Weise ist ja auch notwendig, um das Gute aufzulösen, zu vernichten. Böse ist eigentlich nur dann im wirklichen Sinne böse, und das sollten wir erkennen, wenn es zum unrechten Zeitpunkt passiert. Aber jede Schöpfung beruht darauf, dass etwas aus dem Nichts heraus entsteht. So ist auch unsere Erde letztlich entstanden. Sie ist aus dem Nichts heraus, aus dem rein Geistigen, aus dem höchsten Geistigen, aus diesem Nirwanazustand, wenn man will, heraus entstanden, ist dann abgestiegen, zunächst einmal in ein noch ungeformtes Geistiges, das aber immerhin schon eine ganz konkrete tätige Kraft ist. Es geht dann ins geformte Geistige hinein, steigt ins  Seelische, Astralische ab und dann erst verdichtet es sich langsam zum Physischen, Stufe für Stufe über die ganzen ätherischen Stufen, bis dann letztlich zum festen Mineralischen. Und wenn der Punkt erreicht ist, dass es am meisten verdichtet ist, dann passiert zweierlei. Dann passiert erstens, dass ich  sogar noch weiter hinunter stürze ins Untersinnliche, ins Untermaterielle, in den Bereich der Widersacherkräfte, in den Bereich der Wesenheiten, die hinter Sorat stehen. Das ist das eine. Und wir rumpeln ganz schön hinein in diese Richtung. Aber jetzt heißt es dieses Böse kennen zu lernen, sogar dadurch, dass wir die Neigung dazu, die bewusste Fähigkeit hervorzubringen, das Böse in uns aufzunehmen. Wir müssen diese Fähigkeit haben, um sie auch überwinden zu können. Man kann nur etwas auch wieder auflösen was man überhaupt erst geschaffen hat. Und das ist die ganz interessante Wahrheit. Es geht um die Fähigkeit, die Neigung zum Bösen, die Fähigkeit zum Bösen. Es geht nicht darum, es zu tun. Die Fähigkeiten müssen wir entwickeln. Die Neigung dazu müssen wir entwickeln und möglichst ohne deswegen äußerlich alles zu zerstören. Das wäre das Gute, sondern wir können dann nämlich, das wird die große Aufgabe sein und dazu brauchen wir diese Fähigkeit, wenn der richtige Zeitpunkt da ist, genau diese Auflösungskraft. Also wenn wir zur rechten Zeit dann diese Fähigkeit zum Bösen, sprich zur Auflösung einsetzen, dann passt es ja, dann ist es in dem Sinne nicht mehr böse, dann ist es eben einfach die wunderbare Kraft, die zur Schöpfung auch dazu gehört, die Fähigkeit zur Auflösung ins Nichts hinein. Dann können wir das Ganze aktiv heranführen. Und es wird in der Zukunft immer mehr sein, dass wir einerseits immer mehr beteiligt sein werden, die schöpferischen Kräfte aus dem Nichts heraus zu holen und damit die Welt zu gestalten, aber genauso mitarbeiten daran, sie wieder ins Nichts hinein zu führen, wenn die Zeit reif ist. Wir müssen also alles wieder auflösen können. Wir haben sehr viel schon davon gesprochen, dass wir ja namentlich auch das, was unsere karmischen Verfehlungen sind, die Zerstörungen, die namentlich in unserem Seelisch-Astralischen vorhanden sind, dass wir die vollkommen auflösen können, ins Nichts auflösen können. Aber eben auch zur richtigen Zeit sie auflösen können, nämlich auflösen können, wenn wir wirklich reif sind dazu.

Der freie Entschluss in das Reich Sorat's einzugehen, in die achte Sphäre 666 - aus der Freiheit heraus die Freiheit aufzugeben 0:53:52

Nicht irgendwie vielleicht darauf bauen, dass uns Widersacher-Wesenheiten einflüstern: Ja, wir könnten das vielleicht auch irgendwie für euch tun, jedenfalls ihr müsst euch nicht darum kümmern. Daher kommt zu uns, euer ganzes Karma erspart ihr euch. Wäre doch toll. Eine Welt voller Freude, sozusagen ohne Schmerz. Sie haben einiges zu bieten, die Widersacher. Sie haben im Grunde zu bieten eine vollkommene geistige Welt, wenn man so will, wie sie früher einmal war. Die haben sie zu bieten. Durchaus. Es ist nicht nur ein Ort der Verdammnis im Sinne von Hölle und Strafe und Qualen und Leiden usw.. Das wäre eben gerade noch das Formlosere. Das würde uns aufstacheln, wenigstens zu sagen: Da merkt man wenigstens, okay, es ist was schiefgelaufen, aber wenn eh alles okay ist, wenn man eine Belobigung kriegen dafür, was wir getan haben, obwohl es in Wahrheit das Böse war, dann wird wenig Antrieb sein, umzuschwenken von diesem Weg. Das wird eine große Gefahr sein. Trotzdem, wirklich ins Reich der Widersacher, vor allem ins Reich dieser Wesenheiten hinter Sorat, in diese achte Sphäre endgültig einzugehen geht also nur aus einem freien Entschluss des Menschen. Ich bekräftige dies noch einmal. Das heißt, es kann auch nicht passieren, angenommen, es war auch eine Frage, die gestellt wurde: "Ja, wie ist denn das, wenn man heute schaut in die Welt, da bekommt man manchmal ein trauriges Bild davon, wie wenig geistig strebende Menschen es gibt? Man könnte da ein wenig verzweifeln, denn müssten es nicht mehr sein? Die Welt scheint im Materialismus zu versinken. Wie geht es weiter? Und was passiert mit den Menschen, die sich diesem geistigem Streben verweigern?" Dann werden sie geistig zurückbleiben in ihrer Entwicklung. Und jetzt kommt was Entscheidendes: endgültige Bewohner der achten Sphäre können sie auf diesem Wege nicht werden.

Das steht jetzt irgendwo bei Steiner nicht wirklich. Wir müssen die Dinge weiterschauen. Und ich glaube, das sollte in unserer Zeit gesagt werden. Nur weil sie jetzt die geistige Entwicklung verweigern, kommen Sie noch nicht deswegen in das Reich Sorats hinein oder der Wesenheiten hinter Sorat, in diese 8. Sphäre. Vielleicht zeitweilig, dass sie dort Wohnsitz nehmen. Auch das nur in eingeschränkter Weise. Was wirklich dazu notwendig ist, ist aus der Freiheit heraus den Entschluss zu fassen, auf die Freiheit zu verzichten. Es ist ein paradoxer Entschluss. Aber auch das liegt in der Freiheit des Ichs drinnen. Sie aus Freiheit heraus aufgeben zu können. Das ist die ultimative schwarze Magie. Und das ist der Entschluss: Ich nehme sozusagen die Belohnung an durch diese Wesenheiten hinter Sorat, dass ich dafür, weil ich diesen Entschluss fasse, eine sehr hohe Stellung in dieser Welt einnehme. Es wird halt abgestuft sein, es wird auch eine unterste geben, die werden sich immer noch sehr mächtig vorkommen und immer noch sehr gut vorkommen. Obwohl sie das unterste Rädchen sind. Aber sie werden es gerne sein. Die Menschen, die versäumen eine geistige Entwicklung zu machen, die überhaupt nicht bis zum vollen Erlebnis der Freiheit hinkommen, angenommen, haben nicht einmal die Möglichkeit, sich diesem Reich einzugliedern, dauerhaft.  Was passiert mit denen? Es passiert mit ihnen genau das, was mit allen geistigen Wesenheiten passiert, die sich zu langsam entwickeln. Sie bleiben zurück in ihrer Entwicklung. Sie werden im nächsten kosmischen Entwicklungszustand unserer Erde einfach zurückgebliebene geistige Wesenheiten sein. Ein Ich haben sie ja trotzdem, aber dieses Ich ist noch nicht voll ausgereift und sie werden daher ihre weitere Ich-Entwicklung auf der nächsten kosmischen Entwicklungsstufe, also auf dem neuen Jerusalem nachholen müssen. Ganz einfach. Und so wird es also Stufen von Menschenwesenheiten geben, die halt mehr oder weniger auch in ihrer Entwicklung zurückgeblieben sind, die aber deswegen trotzdem nicht in die achte Sphäre hineinkommen. Sondern dort ist dieses Grosse, Wichtige: ich muss zuerst einmal die Freiheit voll entwickelt haben. Ein wirklicher Schwarzmagier hat diese Freiheit entwickelt und betreibt das aus dem freien Entschluss. Nur es ist keiner heute noch so weit, dass er aus voller Freiheit heraus diesen Entschluss fassen könnte endgültig in das Reich der achten Sphäre überzutreten. Vielleicht werde ich eines Besseren korrigiert, aber soweit ich das abschätzen kann, ist noch keiner geistig soweit, dass er das schaffen könnte oder schon geschafft hätte. Es sind einige, die auf dem Weg dorthin sind und die dieses Ziel anpeilen, aber das Ziel ist noch lange nicht erreicht. Und ihr wisst, es gibt einen letzten Umkehrpunkt auf der sechsten kosmischen Entwicklungsstufe, die mit unserer Erde verbunden ist, die eben charakterisiert ist durch die Zahl 666 und dort erst fällt die endgültige Entscheidung, und sie fällt eben deswegen erst dort, weil auch dort in Wahrheit unser Ich erst so weit ist, dass es diesen Entschluss endgültig treffen kann. Wir haben vorher die Fähigkeit nicht dazu. Es werden die Menschen, die jetzt schon mit einem gewissen Bewusstsein sich mit den Wesenheiten hinter Sorat verbinden, natürlich in die achte Sphäre überwechseln. Das wird die Bevölkerung sein, die dort sehr stark vertreten ist, aber Sie können noch umkehren. Der letzte Punkt ist also dort, wenn die Stunde 666 geschlagen hat. 6. kosmischer Entwicklungszustand, 6. Lebenszustand, 6. Formzustand. Dort fällt die Entscheidung.  Dort ist es ein letzter oder erster Entschluss, der getroffen wird: dahin oder dorthin. Bis dahin ist alles in Schwebe. Selbst für den ärgsten Schwarzmagier ist es bis dahin in Schwebe. Er könnte dann immer noch umdrehen. Es wird also schwierig. Die Menschen, die sich ihrer Freiheit bewusst geworden sind und die sagen, das macht unser Menschsein aus, werden natürlich auch die Möglichkeit haben, diesen anderen Menschen Impulse zu geben, Hilfe zu leisten in dem Sinn, die richtige Entscheidung zu finden in voller Freiheit. Weil natürlich die Menschen, die sich jetzt schon sehr weit auf den Weg begeben haben, für die wird es natürlich immer schwieriger umzukehren. Je mehr ich mich verstricke in das Ganze, es ist zwar noch immer nicht vorbei, weil noch Zeit ist bis zu dem Zustand 666, aber es wird immer schwieriger und es wird der Hilfe bedürfen der Menschen, die ganz auf die Freiheit setzen.

Wie ist das Böse in die Welt gekommen? 1:02:36

Ja, das ist einmal die Einleitung zu dem Ganzen. Wie es um unser ich bestellt ist und wie es mit dem Rätsel des Bösen, des Guten und des Bösen, wenn man es so nehmen will, wie es darum bestellt ist. Ich möchte dann noch an etwas anknüpfen. Nämlich um auch die Frage zu klären: "Wie ist denn das  mit unseren Widersacherwesenheiten?" Es dürfte aus dem jetzigen schon klar geworden sein, dass sie eben nicht die Freiheit haben, sich zu entscheiden in die eine oder andere Richtung. Aber es gibt ein kleines "Aber" darinnen und das möchte ich mit euch besprechen.Wie ist sozusagen im Zuge unserer ganzen kosmischen Entwicklungsstufen, rein kosmisch gesehen jetzt erstmals das Böse so richtig in die Welt gekommen? Wie ist es zustande gekommen? Wie ist es zustande gekommen,  dieses eigentlich Böse, wo auch die Kräfte hinter Sorat andocken können? Man muss nämlich auch unterscheiden dieses eigentlich Böse, das in dieses ganz Schwarzmagische führt, dass letztlich zu dem freien Entschluss wird, einen anderen Weg zu gehen und auf die Freiheit zu verzichten. Das müssen wir unterscheiden von dem Bösen, das dadurch entsteht, dass die üblichen Verdächtigen, die üblichen Widersacher, Luzifer, Ahriman, auch die Asuras, die können aus sich heraus alleine nichts bewirken beim Menschen, sie können ihn nicht dorthin bringen. Sie können nur mitwirken und helfen diesen Wesenheiten hinter Sorat. Sie entwickeln, wenn sie uns verführen, zunächst einmal eine andere, mildere Art des Bösen. Sie verleiten uns dazu, Fehler zu machen, eigennützig im Sinne des Egoismus zu arbeiten, zu agieren und so weiter. Aber sie können uns nie dazu wirklich alleine verführen aus Freiheit heraus das Ich aufzugeben. Der Entschluss, wirklich voll schwarzmagisch zu werden oder einfach "bloß" egoistisch zu sein, die eigenen Interessen auf Kosten vielleicht tausender anderer Menschen, die vielleicht sogar sterben dadurch, seinen Egoismus auszuleben in dem Sinne ist schlimm genug, natürlich. Aber es ist eine Kleinigkeit gegenüber dem aus Freiheit in dieses andere Reich überzuwechseln. Ein riesiger Unterschied. Ich kann einen gewaltigen Egoismus haben, der vielleicht ganze Länder mit verheerendem Krieg überzieht und es ist trotzdem noch nicht schwarze Magie. Muss es nicht sein, kann es sein. Die Gefahr besteht, dass in der Zukunft sich so etwas miteinander verbindet, wobei aber Kriege dann in anderer Form geführt werden. Nicht als äußere Kriege, sondern da geht es um den Kampf ums Geistige. Und der wird dann der eigentliche Kampf sein, der wird der Kampf aller gegen alle sein. Wie auch immer, wo das eine Rolle zu spielen beginnt. Aber dieses Böse, durch das vielleicht ganze Völkerschaften zugrunde gehen, das wir in der Vergangenheit vielfach hatten während der Menschheitsentwicklung, wo ganze Stämme ausgerottet wurden. Die Menschheitsgeschichte ist voll davon. Und das, was heute noch an Genoziden oder so stattfindet, ist in Wahrheit nur verstärkt durch unsere modernen technischen Mittel, aber der Nachklang dessen, was in der Vergangenheit war. Genozide waren der Weg der Menschheitsentwicklung. Muss man ganz klar sagen. Es war ein Böses, ein Gutes in einem gewissen Gleichgewicht sogar. Man muss die Menschheitsentwickelung unter den Menschen überhaupt eben nicht nur als irdisches Wesen, sondern als geistiges Wesen sehen. Als geistiges Wesen ist es natürlich trotzdem schrecklich, in so einem kriegerischen Ereignis umgebracht zu werden. Aber aus der geistigen Sicht geht man hinüber in die geistige Welt und kommt in eine neue Inkarnation hinein. Damit will ich es nicht kleinreden.

Selektion und Evolution als altes Prinzip der Entwicklung 1:07:36

Aber es war in der Vergangenheit ein Weg, einfach um die Körperlichkeit des Menschen, in einer wirklich fast Wettbewerbssituation auszuwählen, so dass die Stärksten und die Besten überlebt haben. Also der Darwinismus, wie er dann im 19. Jahrhundert herausgekommen ist, ist eine uralte Idee. Das ist eine Idee, wie die Weltentwicklung in der Vergangenheit passiert ist. Auch im Tierreich ist es ja so, dort wird es besonders deutlich, dass einzelne tierisches Exemplar spielt gar keine Rolle. Es ist ein Glied der Gruppenseele und ein Glied der Gruppenseele stirbt und viele, viele sterben, und es bleiben die über, die physisch am stärksten sind. Dadurch wird die Körperlichkeit sozusagen weiterentwickelt. Die Natur arbeitet unter anderem mit diesem Prinzip. Nicht nur. Es gibt das gegenteilige Prinzip der Kooperation, der gegenseitigen Hilfestellung auch. Aber das sind so die zwei extremen Pole, die eine Rolle gespielt haben. Einfach das eine, wirklich die Entwicklung bestimmter Tierarten, bestimmter Tiergattungen auf Kosten anderer, bestimmter Völker, bestimmter Stämme, auf Kosten anderer. Und wo ist das Problem? Der eine Stamm stirbt aus. Das heißt ja nicht, dass deswegen der Mensch vernichtet ist. Er geht in die geistige Welt und inkarniert sich dann beim nächsten Mal, vielleicht gerade in dem Stamm, der ihn umgebracht hat. Und ist glücklich damit. Also bitte versteht das nicht, dass ich damit irgendwas schön rede, vorallem über die Genozide, die in unserer Zeit passiert sind, d. h. also vorallem in der Zeit seit der Zeitenwende, seit dem Mysterium von Golgatha, seit diesem Zeitpunkt ist dieses Prinzip absolut tabu, entspricht nicht mehr der geistigen Höhe. Vorher war es bis zu einem gewissen Grad gerechtfertigt, ja sogar notwendig. Seit dieser Zeit ist es das nicht mehr. Seit dieser Zeit ist es ein Irrweg. Also das heißt zum Beispiel die Schilderungen, die im Alten Testament sind, laufen letztlich auch auf diesen Weg hinaus. Es ist der Kampf gegen andere Völker. Man muss sich bewähren dagegen, und das ist vielleicht nicht ein  Ausrottungskampf, aber wenn welche sterben, gehört das dazu. Es geht nur darum, den eigenen Stamm so im Leben zu halten, dass seine Körperkräfte, seine physischen Verkörperungenkräfte einfach die bestmöglichsten sind. Und alles andere hat keine Berechtigung auf Erden zu leben. Das ist der Gedanke dahinter. Das ist der Gedanke des auserwählten Volkes. Das hat schon so funktioniert in der Steinzeit, in der atlantischen Zeit. Es ist aus den vielen, vielen Menschenvorfahren, von denen äußerlich die letzten Reste, die halt verhärtet schon ziemlich waren, übrig geblieben sind, die Neandertaler und Kromanion-Menschen und weiß Gott was alles. Sie sind alle ausgestorben. Glücklich der Homo sapiens ist übriggeblieben als einziger. Das geschah durch Kämpfe, es geschah aber auch dadurch, dass einfach die mehr befähigt waren, die Ressourcen, die sie halt gebraucht haben, um zu überleben besser an sich ziehen konnten und die anderen nicht mitkonnten und daher sind sie schlicht und einfach ausgestorben, hatten keine Nachkommen mehr. Dieses Prinzip hat mit dem Mysterium von Golgatha aufgehört irgendeine Berechtigung noch zu haben. Daher ist alles, was nach dem Prinzip nachher passiert ist, und es ist genug passiert, denkt man nur an die Entdeckung und nicht nur Entdeckung, sondern Eroberung Amerikas, zum Beispiel, was da an schrecklichen Dingen passiert ist und was letztlich durch die dann vor allem im 19. Jahrhundert, dann durch die Kolonialisierung passiert ist, an allen Ecken der Welt und wo dann professionell andere Völker ausgebeutet, zugrunde gerichtet wurden. Oft nicht durch kriegerische Handlungen, schon nur dadurch, dass man das Land mit den eigenen Leuten überschwemmt hat. Viele sind in Amerika gestorben daran, dass ihr Immunsystem nicht vertraut war mit den Erregern, die diese Leute eingeschleppt haben. Die sind wie Fliegen dahin gestorben. Gerade bei den indianischen Völkern war das bei vielen so. Da ging es nicht darum, dass die mit dem Schwert oder mit irgendwas ermordet wurden, sondern einfach nur dadurch, dass die Eroberer da waren und dass sie plötzlich begonnen haben das Land zu überschwemmen und die dort ansässigen Völker keine Chance hatten, sich mit diesen neuen Erregern, für die sie überhaupt keine Abwehrkräfte hatten, fertig zu werden.

Ein Wesen, das sich nicht voll inkarniert, kann nicht zum Bewusstsein seiner Freiheit kommen - die Gottheit selbst ist Fleisch geworden und durch den Tod gegangen 1:13:16

Man muss dazu sagen - betrifft jetzt auch unsere Zeit - diese Krankheitserreger, diese Art von Krankheitserregern gab es nicht immer. Ich würde mich freuen, sagen zu dürfen, sie wird es auch nicht immer geben. Es wird sie sicher nimmer geben, wenn wir nicht verkörpert sind auf Erden, aber jedenfalls geht es uns dann nichts mehr an, aber wir gehen auf eine Zeit zu in den nächsten Jahrhunderten, vorallem auch Jahrtausenden, also bis, auf jeden Fall in die nächste Kulturepoche, wo das Problem immer stärker werden wird. Also ich kann keine Entwarnung geben für die Covid-Geschichte. Es wird nicht immer Covid sein, aber es wird immer ärgere Sachen in der Art kommen. Wir werden nur daran lernen immer besser damit umzugehen. Das ist die Aufforderung, aber das sind einige der Nebenerscheinungen, die kommen. Rudolf Steiner sagt das ganz deutlich. Die Erreger werden immer gefährlicher werden. Sie werden uns streitig machen unseren physischen Leib, und sie werden uns dadurch streitig machen die Entwicklung unseres Ichs. Wir brauchen heute den physischen Leib dazu, um uns an diesem dichten physischen Werkzeug unserer selbst ganz bewusst zu werden, zum Bewusstsein der Freiheit zu kommen. Dazu brauchen wir ihn. Ein Wesen, das nicht voll und ganz physisch inkarniert ist, kann zu diesem Bewusstsein nicht kommen. Da seht ihr jetzt, was das für die Entwicklung der Gottheit bedeutet, indem das Göttliche Mensch wird auf Erden. Das heißt, dass sich dort erst das göttliche Selbst seiner Freiheit bewusst wird. Dort erst, vorher nicht. Es folgt zwar die Göttlichkeit immer nur sich selbst, aber es ist immer ganz im Willen drinnen. Aber um zum vollen Bewusstsein des eigenen Tuns zu erwachen, dazu muß ich bis ins Tote hineingehen. Und das hat der Christus gemacht. Dadurch ist dieses Erwachen da. Die Gottheit selber beginnt zu diesem Freiheitsbewusstsein zu erwachen mit uns. Das sind große Dinge, und ich weiß nicht, wie oft sie schon gesagt wurden in der Welt, aber ich möchte auf jeden Fall sagen und ich wage es, das jetzt öffentlich zu sagen, weil ich glaube, dass es in unserer Zeit wichtig ist. Auch diese ganz große Dimension einmal denken zu können. Und das verändert die Perspektive, wenn man auf die Welt schaut doch sehr stark.

Die Herausbildung des Bösen - Die sieben Lebensgeheimnisse 1:16:44

Noch was Zusätzliches. Aber jetzt möchte ich euch wirklich, wie ich vorhin schon kurz angekündigt habe, sagen: Wie hat sich das Böse jetzt ganz konkret während unserer Entwicklung, während unserer ganzen kosmischen Entwicklungsstufen, wie hat es sich begonnen herauszubilden? Dann auch die Frage zu stellen: Wie ist denn das? Können geistige Wesenheiten, die über uns sind, aus eigener Kraft zu Widersachern werden? Können sie Widersacher werden wollen, oder nicht? Oder konnten sie das immer schon? Oder wird es kommen? Oder wie? Wie ist denn diese Sache?

Und dazu müssen wir die ganze Entwicklung wieder einmal Revue passieren lassen. Es kommt immer wieder irgendwo, die kosmischen Entwicklungsstufen. Ich will sie aber jetzt einmal mit ganz anderen Worten schildern. Ich will sie mit den damit verbundenen Geheimnissen verbinden. Geheimnisse, die aber jetzt offensichtlich nicht geheim bleiben, wenn ich darüber spreche. Aber geheim sind sie, solange man nicht versteht, was damit verbunden ist. Es sind sieben Lebensgeheimnisse, nennt sie Rudolf Steiner. Er spricht ganz selten im Zusammenhang über sie. Manchmal nennt er das eine oder das andere. Es sind ganz wenig Stellen, wo er alle sieben im Zusammenhang nennt. Und da sieht man dann sehr deutlich, wie das mit unserer ganzen kosmischen Entwicklungskette zusammenhängt.

Was sind denn diese Geheimnisse? Das erse Geheimnis klingt schon sehr mystisch, sehr unheimlich:

Das erste Lebensgeheimnis - Das Geheimnis des Abgrundes 1:18:47

Das Geheimnis des Abgrunds, das alle Mythologien irgendwo kennen: In der germanischen Mythologie ist es Genungaga, die gähnende Kluft, die in eine endlose Tiefe führt, ins Nichts hineinführt, und aus diesem Nichts heraus entsteht Alles. Ein völliger Abgrund. Das ist das Gefühl, das man eigentlich haben muss, wenn man sein Ich erleben will und damit bring ich jetzt Adam in den Zusammenhang. Ich muss alles wegstreichen, was das Geschaffene ist. Ich muss es wegstecken im sinnlichen Bereich, im seelischen Bereich, im Bereich der geschaffenen Gedanken, sogar im Bereich der Keimpunkte aller Gedanken, der Urbilder aller Gedanken, ich muss bis hinein ins Nirwana gehen, ins völlige Nichts hinein. Das heißt, ich muss, wenn ich mein Ich verstehen will, den Mut haben, in diesen Abgrund zu springen und zu sagen: Ich bin ein Ich, wenn ich aus diesem Abgrund sozusagen wieder mich selbst schaffen kann. Wir tun es ununterbrochen. Jeden Augenblick unseres Lebens, springen wir in den Abgrund hinein und erstehen neu wieder daraus. Und wir sind immer wieder schon ein anderer, immer wieder und sind doch immer der Selbe. Und das passiert ununterbrochen. Das Bild des Phönix, der aus der Asche entsteht deutet auch dorthin, aber noch nicht so deutlich. Es ist wirklich dieser Sprung ins Nichts. Ich muss alles loslassen können, alles vergessen, alles was ich gelernt habe, die ganze sinnliche Welt vergessen. Aus diesem Abgrund heraus taucht das eigentliche Ich-Erlebnis auf. Wenn wir anfangs gesprochen haben über die Philosophie der Freiheit, Beobachtung des eigenen Denkens, Beobachtung der eigenen geistigen Tätigkeit, dann gehört dazu das Erlebnis mich als Gewordener ins Nichts zu werfen und selbst aus diesem Nichts heraus wieder neu zu entstehen. Das ist das Urerlebnis, das ist ein gewaltiges Erlebnis, weil dieses ins Nichts springen ist noch viel, viel mehr als ein Toteserlebnis. Ein Todeserlebnis ist eine Kleinigkeit dagegen. Das scheint jetzt für den irdisch verkörperten Menschen, überhaupt wenn er vom Geistigen nicht so viel konkrete Ahnung hat, noch ganz schrecklich, weil er glaubt: "Es gibt ja nur das Materielle, also falle ich ins Nichts und löse mich auf." Nur dann kommt das große Erstaunen, dass ich sehr bald, sehr wohl aufwache und dann mit der Zeit ein sehr kräftiges Bewusstsein entwickele. Es ist nur ganz anders als hier auf Erden, aber da komme ich sehr schnell drüber. Und ich merke es schon dann, wenn ich den Todesmoment selber zumindest im Nacherleben bewusst spüre, dann spüre ich, dass da ein gewaltiges geistiges Licht damit verbunden ist. Ein so starkes Licht, dass es uns einmal bewusstheitsmäßig durch unser ganzes Leben zwischen Tod und neuer Geburt führt. Also diese Vernichtung im Tode, diese scheinbare Vernichtung ist ein Klacks, ist eine Kleinigkeit. Wenn ich in diesen Abgrund hineinspringe löst sich nicht nur das Sinnlich-Physische auf, es löst sich das Ätherische auf, es löst sich das Astralische, das Seelische auf. Dann lösen sich die ganzen geistigen Stufen, insofern sie noch einen Charakter des Geschaffen, des zwar Schaffenden, aber auch bereits Geschaffenen haben, auch auf, bis ich ganz ins tiefste Nirvana eintauche, ins höchste Nirwana, wenn man so will. Dort, wo wirklich nichts mehr ist. Und im selben Moment springe ich daraus hervor wieder als der, der ich eigentlich bin. Das ist einmal eine Charakterisierung dieses Ich-Erlebnisses. Dieses Sich-Selbst-Schaffen. Es ist in Worte praktisch nicht zu fassen, aber ich wollte einen Hinweis geben. Die Erschütterung in dieses Nichts zu springen ist also wesentlich größer, als jede Todesangst, die man haben kann. Es ist eben dieses Bewusstsein völlig ins Nichts zu gehen und im gleichen Maße, aber wie soll man sagen: begeisternd ist der Moment aus diesem Nichts heraus wieder zu entstehen.

Da ein bisschen sich hintasten, ahnen, dass beide Erlebnisse, sowohl dieses ins völlige Nichts stürzen, als aus diesem Nichts wieder zu entstehen, ist etwas, was wir so, wie wir jetzt sind noch nicht wirklich bewusst erfassen könnnen. Wir können näher herankommen uns unserer Freiheit bewusst zu werden, in letzter Konsequenz zu diesem Erlebnis auch hinzukommen. Ich denke, da können wir alle gemeinsam sagen: "Okay, da sind wir ziemlich weit entfernt davon das so wirklich voll und ganz erleben, durchleben zu können. Das ist noch ein weiter Prozess. Macht auch nichts. Wir haben gute Begleitung, weil die Gottheit als solche geht mit uns. Also wir sind sozusagen damit an der vordersten Front der Entwicklung. Dort marschieren wir mit. Und das ist das, was wir aufgeben würden, wenn wir den Weg der Wesenheiten hinter Sorat folgen würden. Das würden wir aufgeben, dieses erste Geheimnis, das Geheimnis des Abgrundes. In diesen Abgrund springen und aus dem wieder erstehen.

Das ist eine Grundkraft, die vorbereitet ist für uns seit unserem ersten kosmischen Entwicklungszustand, obwohl damals erst von unserem Ich noch nicht die Rede war, sondern nur von unserem physischen Körper. Aber gerade dieser physische Körper hat diese Eigenschaft in sich. Nicht der Stoffliche. Stofflich und physisch sind zwei verschiedene Dinge. Aber dieses Physische, das damals ein reiner Wärmezustand war, das lebt heute in unserer Blutwärme drinnen. Und es ist nicht umsonst das eigentlichste, zentralste Ich-Instrument, das wir haben. Da spielt sich das dauernd ab, dauernd spielt sich das in unserem Blut ab, dass wir ins Nichts verschwinden und aus dem Nichts herauskommen. Da passiert es ununterbrochen. Das ist der Phönix aus der Asche. Das ist der Phönix, der verbrennt. In unserem Blut passiert es ununterbrochen. Es flammt auf und wird Asche und als blaues Blut wird die Asche weggespült in Form des Kohlendioxids, das dann drinnen ist. Aber das sind alles die Äußerlichkeiten. Aber im Einatmen erstehen wir wieder neu. Ununterbrochen passiert das. In den Verbrennungsprozessen in uns selber, in den Verbrennungsprozessen, die in der Ernährung stattfinden. Wir haben schon gesprochen von dem Vernichtungsherd geradezu, der in uns ist, ein Zerstörungsherd, wo wir die Stoffe der Erde ins Nichts stürzen und wieder neu hervorbringen, erneuert hervorbringen. Dort ist die aller ursprünglichste Ichtätigkeit drinnen. Heute ist es wirklich unsere Ichtätigkeit. Auf der Wärmewelt des alten Saturn war es erst die Vorbereitung, da war es noch nicht wirklich unser Ich und da war es die höhere geistige Schöpferkraft, die in dieser Wärme drinnen wirkt. Es war die Kraft der Throne, die ihre Kraft hinopfern. Aber da wurde schon langsam der Weg bereitet. Natürlich war es anders als es heute möglich ist, aber darin wurde es schon vorbereitet. Denn dort ist es auch. Es entspringt aus dieser Quelle, aus dem Nichts heraus. Nur das volle Bewusstsein mit dem, was dort passiert, gab es damals noch nicht, hatte niemand, bis hinauf niemand. Heute haben wir es bis nach unten gebracht und heute können wir uns dessen bewusst werden. Es beginnt Jetzt. Es ist alles präsent. Das Rätsel des Abgrundes ist heute ganz aktuell für uns, verbindet uns mit unserem Ursprung. Aber darum ist auch der physische Körper so wichtig. Er ist heute nicht mehr nur Wärmeleib, sondern er ist auch Luftleib, er ist wässriger Leib zum großen Teil und  fest auch bis zu einem gewissen Grad, also mineralisch geworden. Und alles das müssten wir im Endeffekt, und zwar nicht das Stoffliche, sondern das eigentlich Physische, also die Formgestalt des physischen Leibes, irgendwann einmal aus dem Nichts heraus wieder erschaffen können.

Diese Fähigkeit werden wir haben am Ende unserer kosmischen Entwicklungskette, unserer Entwicklungsreihe. Da haben wir also noch ein bisschen vor uns, wir haben noch vor uns das neue Jerusalem, dann die neue Venus und dann den Vulkanzustand. Dort gegen Ende zu werden wir diese Fähigkeit entwickelt haben, dann können wir uns bis ins Physische hinein selbst schaffen. Jetzt können wir als erstes in unserem Ich uns immer selber schaffen, das ist das Erste, sonst hätten wir kein Ich. Das können alle geistigen Wesenheiten. Bei uns kommt dazu, dass wir auch wissen können und erleben können, wie wir das tun. Das heißt, die Freiheit, die volle Freiheit in dieser Tat bekommen. Da haben wir noch zu arbeiten dran. Aber es beginnt jetzt, hier und heute die Möglichkeit dazu. Aber es wird in der Zukunft immer mehr werden. Das hebt uns bereits in gewisser Weise, obwohl wir die kleinsten geistigen Wesenheiten sind, hinaus über die Hierarchien, die über uns stehen. Also da können wir einiges tun. So das ist jetzt dieses Rätsel des Abgrundes, betrifft uns ununterbrochen, ist also ganz präsent, wird uns nicht verlassen bis zum Ende der Entwicklung. Und das Ende ist dann sowieso ein Neuaufbruch zu etwas anderem.

Das zweite Lebensgeheimnis - Das Geheimnis der Zahl - Polarität von Gut und Böse 1:31:29

Das erste Lebensgeheimnis ist also das Geheimnis des Abgrundes Das zweite Wesentliche - und damit ist ein wesentlicher Schritt zur Bewusstwerdung schon gegeben - ist das Geheimnis der Zahl, wie es Rudolf Steiner nennt, fängt an mit dem Geheimnis der Entzweiung, der Gegenüberstellung, der Trennung. Es wird etwas abzählbar, was vorher immer Ganzheit ist. Jetzt fängt es an, sich zu trennen, einander gegenüberzustellen. Dieses Ganze bekommt Teile und gliedert sich in Teile, es ist jetzt für uns nicht so, dass wir sehr ausführlich darüber sprechen müssen, aber es hängt mit den Bewusstseins-Phänomen zusammen, mit der Trennung, mit der Polarität Gut und Böse. Da fängt schon mal ein wichtiger Punkt an, dass da im Grunde schon diese Polarität veranlagt ist, die jetzt im Gegensatz von Gut und Böse herauskommt. Damals konnte man es noch nicht so nennen, aber es ist die Trennung drinnen, die es eigentlich im Geistigen zunächst einmal nicht gibt. Dort fängt es an, es ist ein wesentlicher Schritt. In den Kulturepochen weist die urpersische Zeit auf dieses kosmische Geheimnis zurück: Die Gegenüberstellung von Gut und Böse und dass das wichtig ist. Da fehlt allerdings noch ein bisschen, jetzt diese Kräfte ins Gleichgewicht bringen. Sie kämpfen miteinander, sie stehen sich gegenüber und sind einander feind.

Das dritte Lebensgeheimnis - Das Geheimnis von Sympathie und Antipathie 1:33:14

Aber sie sind auch zum Beispiel die große Voraussetzung dafür, dass im dritten Zustand, beim dritten Lebensgeheimnis so etwas entstehen kann wie Sympathie und Antipathie, Gegensätze. Sympathie heißt mich verbinden mit der Welt, was heißt.: es gibt eine Welt, der ich mich gegenüber gestellt sehe. Ich brauche die Voraussetzung, die Zweiheit, die Trennung, wenn die nicht da ist, macht das gar keinen Sinn. Dann erst kann sich Sympathie und Antipathie entwickeln. Und es kann ein Drittes geschehen, es kann ins Wechselspiel miteinander kommen, so dass es immer wieder in den Ausgleich kommt, in eine Bewegung. Es ist nimmer nur der schroffe Gegensatz, sondern es kommt in eine Bewegung, Sympathie und Antipathie spielen ineinander. Damit wird das Ganze schon sehr viel bewegter. Zuerst sind es zwei Gegner, die sich starr einander gegenüber stehen. Jetzt ist plötzlich ein Gewoge, eine Bewegung, die in einander kommt. Einmal hat das eine die Überhand, mal das andere. Das ist dann interessanterweise - Rudolf Steiner nennt es das Geheimnis der Chemie oder der Alchemie - es ist das Geheimnis des Seelisch-Astralischen. Dort kommt erst das Seelisch-Astralische zustande. Dort, wo Sympathie und Antipathie ineinander zu weben beginnen und miteinander zu spielen beginnen. Ganz wichtig: Es gehören beide dazu. Nur Sympathie heißt Ausfließen ins Ganze. Da komme ich im Grunde zum Urzustand zurück. Wenn ich mich ganz zurückziehe, dann habe ich das Extrem dieser Trennung. Ich trenne mich von allem und ich trenne mich so stark, dass das andere für mich eigentlich gar nicht mehr da ist. Es ist weg. Ich ziehe mich ganz in mich zurück. Aber das Seelische erfordert diese Bewegung: Wechselspiel von Sympathie und Antipathie. Daher ist nicht Antipathie negativ zu bewerten, sondern ganz, ganz wichtig. Es ist wichtig, dass das richtige Gleichgewicht, das wichtige Wechselspiel zwischen Sympathie und Antipathie da ist. Aber es kann natürlich auch ein Ungleichgewicht da sein. Und da ist jetzt das Böse, das durch die Trennung von Gut und Böse auf der zweiten Stufe, beim zweiten Geheimnis veranlagt ist. Jetzt fängt es an immer mehr Realität zu werden. Jetzt kann tatsächlich in dem bewegten Spiel etwas anders werden. Und da ist es jetzt ganz interessant. Also das liegt natürlich jetzt auch in unserem Astralleib drinnen. Damals als dieses Geheimnis relevant wird - der dritte kosmische Entwicklungszustand - da hat der Mensch zwar noch nicht sein eigenständiges Ich, aber seinen Astralleib bekommen. Und in dem wogt Sympathie und Antipathie und ist dauernd mit dem Spiel beschäftigt, auch natürlich damit, zwischen Gut und Böse hin und her zu pendeln.

Wechselspiel zwischen Gut und Böse, Tag und Nacht 1:36:50

Und damit das Ganze ordentlich funktioniert, passiert aber jetzt folgendes: Die Hierarchien, die über uns stehen, von denen sind sehr hohe Hierarchien beteiligt gewesen daran, diesen dritten Zustand, der unserer Erdentwicklung vorangegangen ist, zu gestalten. Es waren die Geister der Bewegung aus dieser Bewegung von «Sympathie und Antipathie» alles zu formen. Selbst bei unserer Erdenschöpfung hat sich dieses Spiel wiederholt. Ich habe das schon ein paar Mal erzählt. Das erste Kapitel der Genesis spielt sich rein in der Seelenwelt ab. Das heißt, es geht um ein Gewoge von Sympathie- und Antipathiekräften oder sagen wir von den lichten Kräften und den dunklen Kräften. Dunkelkräfte sind die, die sich in sich verschließen. Die Lichten sind die, die ausfluten ins Ganze, sich verbinden mit allem, was ist. Daraus kommen die sieben Schöpfungstage, ein Wechselspiel von Tag und Nacht und Licht und  Finsternis. Am Anfang ist alles finster, es fängt mit der Finsternis an und dann kommt das Licht dazu. Aber es kommt trotzdem immer wieder Finsternis, weil es beginnt: Es war ein Tag und eine Nacht, so heißt es immer in der Bibel. Es war Tag und es war Nacht. Der erste Tag. Und es war Tag und Nacht, der zweite Tag und so weiter. Immer beides drinnen. Im Übrigen spricht sehr, sehr deutlich dafür auch dieses Ineinander-Wogen, was in der Seelenwelt vorhanden ist zwischen diesen beiden Polen, zwischen Licht und Finsternis, zwischen Gut und Böse, zwischen Sympathie und Antipathie. Also da ist jetzt schon sehr stark der Punkt, wo man eben abschweifen kann, dass das aus dem Gleichgewicht kommt und vielleicht dass das Böse oder die Nacht das Übergewicht gewinnen könnte oder im  positiven Sinne das Licht, das Positive das Übergewicht  gewinnt. Das Rätsel des Bösen ist immer verbunden mit dem Rätsel des Guten. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben. Es ist nur die Frage: "Stimmt das Gleichgewicht?" Aber ein nur Gutes wäre eine Katastrophe genauso wie ein nur Böses eine Katastrophe wäre. Es gehört das Wechselspiel dazu.

Chemische Verbindungen - Gleichgewicht zwischen Sympathie- und Antipathiekräften 1:39:32

Und interessanterweise ergriff Rudolf Steiner das Geheimnis der Alchemie. Und da knüpft er an, und das ist ja sehr richtig, weil die Alchemisten wussten es, auch Goethe wusste es noch, denn er hat ein wunderbares Buch geschrieben. Wenn ich etwas Persönliches ausnahmsweise einflechten darf: Das war eines oder das Buch schlechthin, das mich zum Chemiestudium gebracht hat. Weil, es sind die Wahlverwandtschaften, da geht es im Grunde um zwei Pärchen wo es wechselnde Konstellationen gibt und alle möglichen Verwicklungen drin. Es geht also um die Wahlverwandtschaft zwischen den Menschen da drinnen und der Goethe gebraucht es in dem Buch ganz deutlich als ein Bild eben auch für die chemischen Verbindungen. Weil auch in seiner Zeit hat man damals schon in der Wahlverwandtschaft der Stoffe miteinander gesprochen. Das ist ganz richtig. Also das heißt, dort wo wir sprechen von der Chemie und davon wie sich Stoffe verbinden und lösen voneinander, da wirken genau diese Prinzipien von Sympathie und  Antipathie. Das heißt also, alles chemische Geschehen hat als Hintergrund dieses Seelisch-Astralische und das geht dann hinunter ins Ätherische. Da ist es der Klangäther, der da mit spielt und dann verdichtet es sich zuerst ins Physische hinein. Und dort sehen wir es dann als die äußeren Stoffe, das ist dann die äußere Chemie. Aber die alten Alchemisten wussten, erkannten noch, das der Ausgangspunkt das seelische Gewoge ist, das seelische Ineinandergewoge dieser Kräfte. Und dass ich das jetzt, wenn ich es zusammen schaue mit dem, was ich äußerlich auch mit stofflichen Verrichtungen tue, dass ich dieses Mittel auch als Meditationsmittel verwenden kann, um mein  Seelisches im Inneren ins Gleichgewicht zu bringen, so dass es einem Weg entspricht, wo Gut und Böse richtig austariert ist. Und wenn ihr euch jetzt vorstellt, ihr wisst ja, Chemie ist ein ziemlich komplexes Gebiet, da gibt es sehr viele Erkenntnisse. Da gibt es etwa 170 Millionen chemische Stoffe, die man nur beschrieben hat. In Wahrheit gibt es viel, viel mehr. Es ist eine ganz komplexe Welt und jeder Stoff ist Ausdruck eines ganz bestimmten Gleichgewichts zwischen Sympathie- und Antipathiekräften. Aber ganz spezifisch. Und das heißt, es gibt nicht nur ein richtiges Gleichgewicht. Es gibt unzählige richtige Gleichgewichte und unzählige falsche auch. Nämlich dann wird es kein Stoff, dann zerfällt es, dann löst es sich auf. Dann ist es vernichtend eigentlich. Beides ist wichtig in der Entwicklung, aber wichtig vorallem auch diese vielfältigen richtigen Gleichgewichte zu finden. Ja, das müssen wir bei unserer Seelenentwicklung auch machen. Wenn es also darum geht, wir sollen über das Ich hinausschauen und unser Seelisches jetzt umschaffen, ins Nichts schleudern, das Negative und neues Seelisches herausschaffen im richtigen Gleichgewicht der Sympathie- und Antipathiekräfte. Da gibt es unzählige, unerschöpflich viele verschiedene Gleichgewichte, die möglich sind. Ganz individuell.

Der Kampf im Himmel - die Entstehung der Widersachermächte - das Böse kann entstehen, wenn damit die Freiheit verbunden ist 1:43:32

Also da können wir sehr viel vom dritten Lebensgeheimnis lernen. Aber dieses Lebensgeheimnis hat noch was ganz Spezielles gehabt. Die Schöpfergötter dieser dritten kosmischen Entwicklungswelt, die Geister der Bewegung, die diese Dynamik lenken, von denen wurden - wie jetzt Rudolf Steiner wieder gesagt - ein Teil abkommandiert, um als Widersacher zu wirken. Da ist es jetzt so, das richtige Abkommandieren fängt da an. Wenn man zurück geht zur ersten Stufe ist es so: Es gibt Wesenheiten, die sich schneller entwickeln, Wesenheiten, die sich langsamer entwickeln. Dadurch, dass sie sich langsamer entwickeln, haben sie einen gewissen zurückhaltenden Einfluss auf die Entwicklung. Sie sind deswegen aber noch nicht Widersacher im eigentlichen Sinne. Also um zurückzubleiben müssen sie noch nicht abkommandiert werden. Während der alten Sonne, der nächsten Stufe mit dem Geheimnis der Entzweiung ist es auch noch nicht soweit, dass die Wesenheiten, die dann zurückblieben echte Widersacher sind zur damaligen Zeit. Es sind die Wesenheiten, die heute Erzengel sind und die heute, wenn sie zurückgeblieben sind, genau die sind, die als Widersacher der ahrimanischen Art abkommandiert wurden. Aber die wurden erst später abkommandiert, also noch nicht auf der alten Sonne sind sie noch nicht diese Widersacher, da macht das noch gar keinen Sinn. So richtig abkommandiert werden sie erst ab der dritten Stufe, jetzt Geister der Bewegung, die abkommandiert werden als Widersacher zu wirken und zwar so zu wirken, dass die Wesenheiten, die während dieser dritten Stufe als geistige Wesen geschaffen werden, die ihr Ich bekommen - das waren noch nicht wir damals, sondern es waren die, die heute die Engelwesenheiten sind. Und diese Engelwesen wurden jetzt in Versuchung geführt durch die Zurückgebliebenen, durch die abkommandierten Geister der Bewegung. Damit verbunden war eine gewaltige geistige Auseinandersetzung in der geistigen Welt, es ist geradezu ein großer Krieg in der geistigen Welt entstanden und zwar begonnen hatte es im Übergang von der zweiten kosmischen Entwicklungsstufe in die dritte. Also bevor das noch ganz heraußen war, dieses dritte kosmische Gebilde. Erst wenn es langsam heraussteigt, da beginnt ein großer geistiger Kampf zwischen diesen fortgeschrittenen und zurückgebliebenen Geistern der Bewegung, die abkommandiert wurden als Widersacher. Und es entsteht ein gewaltiger geistiger Kampf drunten um die Engelwesenheiten, die heutigen Engelwesen. Damals waren sie auf Menschenstufe. Sie haben ihr Ich bekommen und es gelingt ihnen heute zu Verführern dieser Wesenheiten zu werden. Das heißt, diese Engelwesenheiten erstmals stehen unter dem Einfluss wirklicher Widersacherwesenheiten, die extra abkommandiert sind, denen entzogen wurde der Zugriff zur geistigen Quelle oben, sondern deren ganze Aufgabe darin besteht, die unten zu verführen, die jetzt Ich-Wesenheiten werden und die damit diesen Engelwesenheiten eine gewisse Möglichkeit geben abzuschweifen vom rechten Weg der ihnen vorgesehen ist.

Und das ist mehr als einfach nur zurück zu bleiben, sondern wo auch ein gewisser Ansatz zur Freiheit bereits drinnen ist. Also wenn wir gesagt haben: eigentlich fängt die Freiheit erst mit dem Menschen an, aber da wird sie vorbereitet. Das heißt die Engelwesenheiten, die uns vorangehen und die sich verführen haben lassen - und das sind die, die heute die luziferischen Wesenheiten sind, aus denen sind die luziferischen Wesenheiten heraus gekommen   - setzt sich dann auch in höhere Hierarchien hinauf fort, aber das lassen wir jetzt lieber beiseite. Also diese luziferischen Wesenheiten, die gefallenen Engel, wenn man so will, dies sind bereits mit einem gewissen Eigenwillen, mit einem bewußten Eigenwillen gefallen. Sie haben sich verführen lassen durch die Geister der Bewegung und haben gesagt: "den Weg gehe ich mit diesen zurückgebliebenen Geistern der Bewegung." Das ist ein einmaliger Entschluss, aber es ist ein Entschluss. Wenn man so will, ein erster freier Entschluss, dann haben sie keine Freiheit mehr nachher.  Dann ist es aus. Dann werden sie gespeist von diesen Abkommandierten. Aber sie treffen einen gewissen einmaligen freien Entschluss, um in diese Richtung hineinzugehen. Und damit sind sie die geeigneten Widersacher, die jetzt den Menschen noch viel mehr verführen könnten, denn sie haben schon eine Idee von der Freiheit. Sie haben eine Ahnung davon, was das ist zwischen dem Guten und dem Bösen nicht nur unterscheiden zu können, sondern auch es schaffen zu können in der Polarität. Und davon haben Sie eine Ahnung. Dieses Geheimnis verraten Sie den Menschen. Das ist der Sündenfall. Das ist das Essen vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen. Im übrigen, dieser Streit am Himmel, der das vorbereitet hat, wodurch diese Spaltung entstand, dieser Kampf stattfand um die heutigen Engelwesenheiten, das war dieser große Krieg, der Kampf um diese Engelwesenheiten - gehen sie auf die richtige Seite, gehen sie auf die falsche Seite. Das hat den ganzen Kosmos in Wahrheit so erschüttert, dass wir heute noch die Nachwirkungen am Himmel sehen, so sagt es Rudolf Steiner. Ja mit freiem Auge nicht. Aber es gibt, wenn man mit dem Fernrohr bisschen rausschaut und so die Welt anschaut zwischen Mars und Jupiter, gibt es im Kosmos ein riesiges Trümmerfeld. Man nennt es den Asteroidengürtel. Das sind Bruchstücke, unförmige Bruchstücke von faustgroß über ein paar Kilometer groß, über viele Kilometer groß. Hunderttausende, die auf der Bahn zwischen  Mars und Jupiter sich bewegen. Und die sind sozusagen das äußere Merkmal dieses großen Streites am Himmel, der eigentlich schon geistig stattgefunden hat auf der kosmischen Entwicklungsstufe, die unserer Erde vorangegangen ist, die aber jetzt in der Wiederholung während der Erdentwicklung sich manifestiert in Form dieses völlig zerstörten Bereiches, der da ist in diesem Asteroidengürtel, von dem auch eine ganze Menge Kometen auf die Erde kommen, nicht alle, viele kommen von viel weiter. Aber von dorther kommen auch wieder viele Trümmerstücke, die auf die Erde herabkommen. Dieser Gürtelbereich ist sichtbares Zeichen der Entstehung des Bösen. Nämlich dieses Bösen, dieses wirklich Bösen, das letztlich entstehen kann, wenn die Freiheit damit verbunden ist, was eben mehr ist als diese bloße Entzweiung, die wir auf der zweiten Stufe haben. Auf der dritten entsteht dann die Anlage dazu, dass da eine Freiheit entstehen kann.

Das Rätsel des Todes 1:52:39

Und jetzt, auf der vierten, auf unserer Erdenstufe verwirklicht sich das und bringt gleich als Wirkung dieses Bösen hinein das, wenn man so will, aus unserer Perspektive gesehen, das Rätsel des Todes. Das ist das Rätsel, das unsere Welt jetzt betrifft, das eigentliche große Geheimnis unserer Erdenwelt ist das Rätsel des Todes zu lösen. Und zwar zu lösen, dass wir einsehen die Notwendigkeit des Todes, dass das für unsere Entwicklung notwendig Ist und dass diese Entwicklung eben so verläuft, dass sie durch viele aufeinanderfolgende Erden-Inkarnationen erfolgt, wo wir immer wieder mit dem Tod konfrontiert werden, immer wieder durch den Tod gehen können, gerade dadurch, durch den Tod gehen, das ist das größte Aufleuchten unseres Bewusstseins und zwar dieses Freiheitsbewusstseins. In dem Moment leuchtet es am stärksten auf. Da erleben wir im Tod eigentlich genau dieses Bild, dass jetzt unsere ganzen Leibeshüllen vernichtet werden und dass das als geistiges Licht aufleuchtet und dass wir einmal so weit sein werden alle diese Hüllen aus der eigenen schöpferischen Kraft, in ganz anderer Form natürlich als heute, aber schaffen zu können. Das heißt wo die volle Auferstehung damit möglich ist. Und mit jeder Inkarnation auf Erden und mit jedem Tod, durch den wir durchgehen, wird dieses Licht stärker. Wir müssen uns wünschen, durch viele, viele Tode durchgegangen zu sein und dieses Licht ganz stark aufzufassen. Das ist das eigentliche Lebensgeheimnis der Erde. Aber es spielt hinein schon ganz stark das Rätsel des Bösen auch, dass das Hauptthema sein wird auf der nächsten kosmischen Verkörperung, gerade nämlich auf dem neuen Jerusalem. Also das heißt, ich muss euch jetzt noch schonend darauf vorbereiten, dort werden wir erst recht mit diesem Rätsel zu tun haben, aber wir werden die Kraft haben, dieses Rätsel dort in guter Weise zu lösen. Und das wird hineingehen bis in die sechste Stufe wird es nachwirken, sechste kosmische Entwicklungsstufe und bis zum Zeitpunkt 666 werden wir das lösen können und hoffentlich viele, viele Menschen lösen können. Und dann ist dieses Rätsel erledigt. Dann haben wir das als eine ganz besondere Fähigkeit in uns drinnen, eben immer das Gute und das Böse ins richtige Gleichgewicht zu bringen, völlig ins richtige Gleichgewicht zu bringen und das nicht nur im Seelischen, sondern bereits auch im Ätherischen, ja bis ins Physische hinein ins richtige Gleichgewicht zu bringen.

Graf von St. Germain kannte das bestgehütete Geheimnis des Vatikans 1:56:06

Ich werde das nächste Mal auch noch weiter darüber sprechen. Es ist einiges noch offen dazu, aber es sind vielleicht ein paar neue Perspektiven dazugekommen, die so vielleicht noch gar nicht bekannt sind, aber das deutlich unterstreichen: Wir müssen, wenn wir die richtige Entwicklung gehen wollen das Böse und die Neigung zum Bösen und zum Guten in uns aufnehmen. Aber wir haben die Aufgabe, wenn es gut laufen soll, das aus eigener Kraft ins richtige Gleichgewicht zu bringen. Und dazu brauchen wir beides. Und wir müssen dann, wenn es gut laufen soll, etwas Höheres schaffen, etwas, was jenseits von Gut und Böse liegt, was darüber hinausgeht und damit im Sinne des Schöpfungsplan arbeiten. Das ist im Übrigen eines der ganz großen Geheimnisse, von denen Rudolf Steiner sagt: "Es gibt sogar im Vatikan, in den Archiven des Vatikan ein Dokument darüber, dass das im Wesentlichen das eigentliche Geheimnis des Sündenfalls ist. Und das soll ja nicht bekannt werden. Der Graf von St. Germain sei der einzige gewesen, der dieses Dokument, ich glaube nicht nur zu Gesicht bekommen hat, sondern sogar eine Kopie davon hatte. Aber es hängt  ganz zusammen mit dem zentralen Rätsel des Menschseins, des menschlichen Ichs und der menschlichen Freiheit. Ja, es ist wieder ein kleines Bausteinchen. Aber jetzt sind wir erst flotte 80 geworden mit unseren Vorträgen und es gibt noch vieles zu sagen. Wir sind immer noch am Ende des 16. Kapitels der Apokalypse und keinen Millimeter äußerlich in der Schilderung weitergekommen, aber ich hoffe, dass wir es ein bisschen vertiefen konnten.

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X