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Die Apokalypse des Johannes - 215. Vortrag von Wolfgang Peter, 2024
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»
Transkription des 215. Vortrages von Sabine
+++ dies Transkription befindet sich in Arbeit. Wenn du wissen willst, WIE eine fertige Transkription ausschaut, dann schau dir z.B. als Muster die 10. Folge an. Melde ich gerne übers Kontaktformular bei uns, wenn du bei der Textarbeit MitTun möchtest. Wir freuen uns auf dich! +++
Transkript von Sabine K.
Begrüßung, die Zahl Neun, neunter Wochenspruch [00:00:40]
Gut, meine Lieben, ich begrüße Euch ganz herzlich zum 215. Vortrag zur Apokalypse, und dazu gibts den neunten Wochenspruch. Neun ist auch eine schöne Zahl, das letzte Mal habe ich gesagt, acht ist auch eine schöne Zahl. Es sind eigentlich alle Zahlen schön - doch, haben alle irgendwas Besonderes. Also Neun, die Zahl der himmlischen Hierarchien, die neun Engelhierarchien zum Beispiel spielen eine große Rolle, beim Dante in der Göttlichen Komödie ist die Neunzahl auch ganz wichtig, die kommt auch immer wieder vor. Ja, ja, auch wenn es in die Tiefe geht, neun Stufen in die Tiefe hinunter, neun Stufen wieder hinauf auf den Läuterungsberg, wenn man die Vorstufe und dann das irdische Paradies dazu nimmt, sind es wieder neun Stufen, und dann geht es wieder neun Stufen eigentlich hinauf, aber im Grunde gibt es dann noch die zehnte, die höchste Sphäre, der Feuerhimmel, das Empyreum. Also das ist jenseits von Raum und Zeit, das ist der höchste Sitz der Gottheit dann. Also da kommt sogar ein Zehntes dazu. Und es sind in der Göttlichen Komödie auch interessanterweise immer 33 Gesänge, nur das erste hat 34, weil da ist ein einleitender Gesang noch. Also da ist drei, 33 Dreier drinnen, die drinnen stehen, und die Neunzahl spielt auch eine große Rolle eben halt in den Stufen, und drei mal drei ist ja auch wieder neun. Also das ist ganz bewusst auf diese Zahlenrhythmen auch gebaut, das Ganze. Gut, also der neunte Wochenspruch:
Vergessend meine Willenseigenheit
Erfüllet Weltenwärme sommerkündend
Mir Geist und Seelenwesen.
Im Licht mich zu verlieren
Gebietet mir das Geistesschauen.
Und kraftvoll kündet Ahnung mir
Verliere dich, um dich zu finden.
Also das ist jetzt die Stimmung in der wir drinnen stehen. Es ist aber tatsächlich auch sehr wesentlich für die Stimmung, aus der heraus man zu einer geistigen Wahrnehmung kommt, ahnend vielleicht nur auch, aber da geht es auch sehr stark um das "Verliere dich, um dich zu finden".
Geistig-seelische Berührung [00:03:32]
Also wir fangen einmal an, wir werden berührt von etwas, was seelisch-geistig um uns da ist. Über das haben wir jetzt schon oft und viel gesprochen. Die eigentliche Wahrnehmung beginnt mit dieser Berührung. Die Kunst ist, sie nicht zu verschlafen, sie nicht zu übersehen, sondern die Berührung zu empfinden, aber in der liegt eigentlich schon alles drinnen. Nur, man hat zunächst einmal vielleicht noch gar keine Ahnung, um was geht es da eigentlich? Was ist da alles drinnen? Kann manchmal schneller da sein, aber oft spürt man nur: Es geht mich etwas an, da ist etwas, es geht mich etwas an, und dann fängt die Arbeit an, wie wir es ja jetzt besprochen haben, also dieses bewusste Aufbauen einer Imagination, also dass ich versuche, aus dieser Stimmung heraus das in ein Bild zu fassen, wo ich mir bewusst darüber bin: Ich male dieses Bild, das ist nicht einfach was Fertiges, was kommt, sondern ich baue es auf und beginne dabei zu spüren: das ist tatsächlich sehr stark drin, und das ist auch wichtig. Wenn man es falsch macht, irgendwo: Nja das ist es noch nicht, das muss ich wieder weiter malen, sozusagen wieder bissel auslöschen und neu beginnen. Aber irgendwann ist es dann ... fertig, - fertig ist ein schwieriges Wort dafür, weil fertig ist es eigentlich nie, aber es ist doch einmal ein Gesamtüberblick, das mit dieser Empfindung verbunden ist. Und in diesem Aufbauen wird mir aber eben dadurch immer mehr bewusst von dem, was in der eigentlichen Wahrnehmung, das heißt in dieser seelischen Bewegung drinnen steckt. Weil das Bild ist das, was wir schaffen, das ist eigentlich ein Mittel, um es uns zu Bewusstsein zu führen. Und das Eigentliche ist aber der Impuls, der dahinter ist, der ja eigentlich in Worten gar nicht aussprechbar ist, auch nicht in Bildern zu malen ist, weil er eben übersinnlich ist, also es ist nichts Sinnliches und daher könnte ich es auch gar nicht kommunizieren. Auch in Wahrheit mir selber zunächst nicht. Der Weg ist aber in der Art, dass ich mir dieses Bild aufbaue und dadurch mir immer feinerer Details dieser Berührung bewusst werde. Und dann kann ich, wenn ich das wirklich ganz habe, dann habe ich ein sehr differenziertes seelisches Erlebnis, Erleben. Das ist sehr komplex dann unter Umständen schon. Und da liegt die eigentliche, die wahre Imagination drinnen. Aber das Bild aufzubauen hilft mir, mir dieser Imagination bewusst zu werden, die eigentlich mir entgegenkommt. Und da ist eben dieses drinnen: ich muss einmal selber tätig sein, da bin ich eigentlich ganz da bei mir. Es ist allerdings nicht ein abstraktes Denken oder so, weil wenn ich nachgrüble über etwas, was mich seelisch berührt, da kommt eigentlich nix heraus oder nur Blödsinn heraus. Da kommen vielleicht meine Vorurteile hinein und das darf es eben nicht sein. Es ist also wirklich ein künstlerisch, geradezu ein künstlerisches Gestalten dieses Bildes. Und das trägt durchaus eben auch eine individuelle Note, das darf es auch durchaus tragen, und es ist trotzdem aber geschöpft eben aus der ganz objektiven Berührung, die da ist. Diese seelische Berührung ist eben auch nicht nur: Je, ist das schön! oder: Äh grauslich, was mir da entgegenkommt! Es kann ja sowohl als auch sein. Es ist mehr, es liegt also eine von mir unabhängige Seelenqualität auch drinnen. Aber natürlich, wenn sie mir entgegenkommt, trifft sie zusammen mit meinem Empfinden einmal, ob ich es schön oder nicht schön finde oder so, aber das muss ich versuchen, wegzulassen, aus dem Weg zu lassen. Also das heißt, ich muss schauen, dass ich nicht gleich ... : Hua, weil das ist so schön ...! und mich da hineinsteigern und das schon für das Bild nehmen, sondern ich muss sagen: Ah, da, ich merke, poh, das ist was Starkes, ja, soll es sein, aber jetzt halte dich einmal zurück und lass nur das sprechen, was auf dich zukommt. Und da finde ich die objektive Seelenwelt, die objektive Geisteswelt, die dahinter steht. Die ist nämlich jetzt nicht unabhängig davon, ob es mir gefällt oder nicht gefällt. Sie ist so, wie sie ist, und grade wenn ich meine eigenen, ich sag einmal, Emotionen, eben schön oder hässlich, abstoßend, Sympathie, Antipathie, wenn ich das weglasse, kann ich sie auch in ihrer Klarheit nehmen dann, diese Berührung, und kann durchaus eben auch mich gegenüberstellen dem, was vielleicht hässlich ist, weil es Widersacherkräfte sind - es sind nicht alle Widersacherkräfte hässlich, alsu gerade das Luziferische, im Gegenteil, das ist eben gerade das, was: ... Ah, schön, toll! Ah, diese Engelerscheinung! Ja, es ist eh ein Engel, aber es ist halt ein luziferischer. Das haben wir auch schon oft besprochen: die wahren Engel, also die nicht luziferischen Engel, da steht immer: Fürchte dich nicht! Und das ist immer die Empfindung dabei, dass das: Pfuh, brrr, das ist so kräftig, so einschüchternd in einer gewissen Weise, dass mir nicht einfällt, als erstes zu sagen: Je das ist schön, sondern: Wow das ist gewaltig, das ist viel größer als ich, ich bin so klein daneben, das ist so, so stark und was will das jetzt von mir? Weil, es ist ja auch - über das haben wir auch schon gesprochen - geistiges Erleben, geistiges Streben nach diesem Erleben ist immer mit einer Aufgabe verbunden. Also es ist eigentlich ein absolutes No-Go, etwas, was nicht sein soll, dass ich: ... ich will die geistige Welt sehen oder erforschen, weil es mir halt jetzt gerade so Spaß macht. Weil es mich interessiert, weil ich neugierig bin darauf. Neugierde ist eigentlich die ganz falsche Motivation.
Sondern richtige geistige Wahrnehmung entsteht aus dem, ja, wo eigentlich zusammentrifft: Ich fühle in mir, also ich fühle einmal das, was mich berührt, was auf mich zukommt, wo ich deutlich spüre, das kommt jetzt nicht aus mir, sondern es kommt auf mich zu, auch wenn ich darauf reagiere einmal mit irgendwelchen Empfindungen, klar. Aber da kommt etwas auf mich zu, das bin nicht ich selber, sondern es ist ein anderes Wesen, das mich berührt. Und dann nehme ich aber meine Sympathien, Antipathien ganz heraus, aber es erwacht auch etwas, es spricht etwas in mir an, was mit meinen ganz individuellen Fähigkeiten zu tun hat. Und es zeigt mir: Ich - wenn wir das jetzt weiterspinnen - ich sehe das jetzt oder ich habe die Chance, das zu sehen, indem ich dieses Bild male, weil ich bestimmte Fähigkeiten habe und mir da eigentlich so etwas wie eine Aufgabe entgegenkommt, die ich erfüllen kann, weil ich die Fähigkeiten habe. Auch die geistigen Wesen kommen, stürzen sich nicht so auf uns hin: Ah wir sind halt da und ... - Nein, sondern sie berühren uns dann, wenn es, wie soll ich das menschlich ausdrücken, wenn es Sinn macht. Das heißt, sie sprechen den Menschen an, der etwas leisten kann in diese Richtung, um die es geht. Das heißt, die Engelwesenheit oder was immer es ist, neigt sich in gewisser Weise mit einem - Auftrag ist vielleicht zu stark gesagt, weil wir können ihn auch verweigern, natürlich, aber dann erleben wir auch das Bild nicht, dann werden wir es schwer haben. Also wir können nicht sagen: gut, du kannst, eine Aufgabe für mich haben, aber ich will das eigentlich nur sehen, und es ist schon meine Verantwortung. ob ich dann was tue oder nicht. Ist es auch, ist es auch. Aber wenn ich es innerlich nicht als Auftrag empfinde, dann werde ich es gesunder Weise auch nicht sehen. Die luziferischen Engel, die scheren sich da weniger darum, die zeigen uns alles Mögliche, auch wenn kein Auftrag damit verbunden ist, scheinbar zumindest. Weil die halten uns dann, die ziehen uns dann irgendwo hin und wir merken es gar nicht, weil wir freudig dorthin laufen, es ist aber gar kein freier Willensentschluss, sondern sie dirigieren uns irgendwohin. Sie locken uns damit, dass das eben schöne, erhebende Bilder sind. Aber es geht nicht darum, dass wir einen Auftrag für die geistige Welt erfüllen, sondern für diese geistigen Wesenheiten. Aber sie sagen uns gar nicht, dass es ist ein Auftrag ist, wir kriegen es gar nicht mit, also wir fühlen uns nur einfach wohl dabei und laufen dadurch aber genau in die Richtung, die diese luziferischen Wesenheiten haben wollen. Das ist gerade, also immer beim geistigen Streben ist das eine der großen Hürden, die auf uns zukommen, dass solche Engel sich sehr leicht auf uns stürzen, also wenn sie merken, da ist eh jemand, der zum Geistigen neigt, na den können wir in unsere Richtung ziehen. Und sie zeigen uns alles Mögliche. Da kommt man auch dann dadurch schneller zu den Bildern, aber nicht so, dass wir ganz bewusst bei jedem - wie soll ich das nennen - Pinselstrich, im übertragenen Sinn, voll dabei sind, sondern es steht sehr schnell das Bild da, es ist einfach schön, und wir nehmen es aber im Grunde passiv auf, das heißt zum Teil zumindest passiv auf: Nicht wir malen, sondern wir bekommen es. Wir bekommen es und werden damit, ohne dass wir es merken, auf einen bestimmten Weg gelockt. Und das tun die regulären geistigen Wesenheiten nicht. Ganz streng nicht.
Imaginatives Denken und Schauen, Inspiration beginnt durchzuklingen [00:15:05]
Und daher ist es eigentlich, also beim modernen imaginativen Denken, imaginativen Schauen, weil es ist ein schauendes Denken, es ist kein ableitendes, logisch ableitendes Denken, sondern man überschaut einen Teil der geistigen Welt und schaut zugleich die Zusammenhänge. Also das heißt, ich muss nicht grübeln: Wie, aber bitte, wie hängt das eine mit dem anderen zusammen? Sondern: Ich seh's einfach. Aber ich seh's übersinnlich, zunächst, aber wie gesagt, durch das eigene Malen mache ich mir das ganz bewusst und eben vor allem auch die Zusammenhänge bewusst. Ich weiss genau: ah, das gehört jetzt dahin, das gehört dorthin, das gehört dahin. Aber das ist ein rein seelisches Erlebnis, das sich nicht in sinnliche Bilder übersetzen lässt. Wenn, dann ist es schon eine Übersetzung, indem wir es malen in unserer Seele, ist das schon eine Übersetzung. Die hilft uns, uns der Zusammenhänge bewusst zu werden. Aber die eigentliche Imagination habe ich dann, indem ich los lasse: Jetzt habe ich es gemalt. und jetzt habe ich es vor mir, dann nicht als das Bild, das ich gemalt habe, sondern als das eigentliche, das dahinter steckt. Schwierig, das Ganze. Aber im Gegensatz zu früher, zu der alten Art des Hellsehens, kann man heute diese ganzen Schritte verfolgen, irgendwo. Es ist also nicht: wusch, da geht das geistige Auge auf und ich hab halt die Vision, die überfällt mich, sondern ich bin ganz bewusst dabei, ganz bewusst dabei. Und lerne auch zu unterscheiden, was ist Übersetzung ins Sinnliche - die aber durchaus notwendig ist, um selber es bewusst greifen zu können, und vor allem dann auch notwendig ist, um es kommunizieren zu können. Aber im Endeffekt, dass ich wirklich das erfasse - und da geht's eigentlich schon in die Stufe der Inspiration hinein, Inspiration ist eben genau die Phase, wo das Bild mir auch wirklich sagt, um was es eigentlich geht. Weil ich könnte ja ein Bild haben, da sehe ich geistige Wesenheiten, also von mir aus male ich sie auch in dem Bild, das ich mir selber aufbaue, könnte es vielleicht sogar wirklich aufs Papier bringen, irgendwo, dieses Abbild der eigentlichen Imagination. Aber das hieße ja noch nicht, dass ich verstehe, wie die jetzt zusammenhängen, warum sind gerade diese Wesenheiten da? Aber in der eigentlichen Imagination, die schon von der Inspiration durchklungen ist, da habe ich die ganzen Zusammenhänge auch drin. Das heißt, jede Figur, jede Wesenheit ist dort, wo sie hingehört, sozusagen, und ich sehe, jede hat ihre eigene Aufgabe und gemeinsam tun sie etwas. Und sie sprechen mich an, dass ich mit tun könnte, weil ich gezeigt habe, unbewusst, nämlich dadurch, wie ich eben bin, dass ich Fähigkeiten habe, die mich in dieses Werk einbinden können, wo ich etwas beitragen kann. Das heißt, ich bin auch ein Partner in dem ganzen drinnen. Und ich fühle diese Berührung eben gerade deswegen, weil ich bestimmte Fähigkeiten habe, die gebraucht werden. Und es ist sozusagen eine Einladung dazu. Und dass mir diese Zusammenhänge in ihrer, wie soll ich sagen, objektiven Form klar werden - und objektiv heißt, wie die geistigen Wesen um mich zusammenhängen, aber auch, wie sie mit mir zusammenhängen. Also es ist beides, ein anderer würde es ein bisschen anders sehen, weil er andere Fähigkeiten hat, eine andere Aufgabe ist, und er würde anders angesprochen werden.
Also das zeigt eben auch, dass, wenn Menschen, unterschiedliche Menschen, die sich diese Fähigkeit erworben haben, auch wenn sie sich auf ein ähnliches Geistgebiet und auf ähnliche geistige Wesenheiten konzentrieren, es doch zwar ähnlich, aber nicht ganz gleich schildern. Weil sie sind Teil des Bildes, in Wahrheit ist man Teil des Bildes. Also das ist jenseits von subjektiv und objektiv, es ist einfach eine Geistgemeinschaft, die sich da bildet mit höheren geistigen Wesen, aber auch mit mir, der jetzt eben diese anderen geistigen Wesenheiten beginnt zu erleben, und mit den ganzen Zusammenhängen, also eben zu sehen, wer welche Aufgabe da drinnen hat und zu spüren: was kann ich tun dazu? Was kann ich tun, was die vielleicht, obwohl sie höher sind, nicht tun können, weil sie in einer ganz anderen, ja, wie soll ich das ausdrücken, Lebenssituation sind, sozusagen, sie leben in einer anderen Sphäre, in der sie Dinge nicht tun können, die Menschen, die auf Erden verkörpert sind, tun können. Eben zum Beispiel den Impuls hier in die irdische Welt hineinzutragen, und aber ganz bewusst hineinzutragen. Das ist noch etwas anderes, als wenn wir aus höherer Führung heraus zu etwas hingelenkt werden, gar nicht merken, dass wir gelenkt werden oder geführt werden, und dann etwas tun, was im Sinne der geistigen Welt durchaus ist, aber wir kriegen das gar nicht so richtig mit, daß es passiert.
Und das hat sich aber eben auch in der geistigen Welt geändert, dass die Führung eben nicht mehr so ist wie in der Vergangenheit, dass wir einfach irgendwo hingeführt werden, weil wir halt geeignet sind, um dort eine bestimmte Sache zu tun. Heute sollte das mit vollem Bewusstsein passieren. Also dass wir - ich weiß, das ist jetzt schon sehr viel, sehr weit gehend, was ich da schildere. Aber wir sind jedenfalls auf dem Weg dorthin, dass das immer bewusster wird. Das heißt aber, ich muss, um diese Zusammenhänge erkennen zu können, muss ich einmal selber malend tätig werden, nachdem ich vorher diese Berührung gehabt habe. Um sie mir ins Bewusstsein zu heben, male ich einmal, sehe schon gewisse Konstellationen, verstehe sie aber noch nicht ganz. Und dann muss ich, um die Inspiration, also die mir die Zusammenhänge wirklich mit Sicherheit zeigt, muss ich dieses Bild, das ich gemalt habe, wegschaffen. Das heißt, ich muss das alles, was ich in sinnliche Bilder übersetzt habe, einmal vergessen, schaff's einmal weg und schaue dann rein seelisch, geistig, also das Bild ist im Seelischen, aber es steckt das Geistige dahinter, das die Zusammenhänge erhellt. Und dann sehe ich also dieses, wie soll ich sagen, Beziehungsgeflecht, wenn man es so nennen will. Also es ist sozusagen, ja, ich sehe die soziale Situation, wenn man so will, in Gemeinsamkeit mit den geistigen Wesen, die da sind. Das können Engelwesenheiten sein der verschiedensten Hierarchiestufen, da können Elementarwesen mitwirken, das Bild wird immer reicher irgendwo.
Und dann schaue ich etwas, wo die reine Imagination da ist, die aber eben durch die Inspiration schon durchklungen und durchdrungen ist. Aber da muss ich das eigene geschaffene Bild wegschaffen vorher. Auch wenn ich es dann später wieder hervorhole, um überhaupt zu sprechen darüber. Aber in der eigentlichen Imagination, so dass sie in ihrer Wahrheit vor mir steht, dazu muss ich zuerst einmal das Selbstgeschaffene völlig aus dem Bewusstsein tilgen, das heißt, ich gehe durch einen Moment der Leere durch, das ist sehr schwer. Weil, wenn wir die ganz komplette Leere haben, neigen wir dazu, schlicht und einfach einzuschlafen. Da ist nichts. Aber wenn wir das weggeschaffen haben, dann sind wir drinnen eben auch - ja, wenn man will, leben wir wirklich in dem Weltendenken drinnen, aber wir gehören als Teil dazu. Und das heißt, ich muß einmal loslassen können, "Verliere Dich ...", weil da, pfffhhh, wenn so eine Imagination da ist, habe ich eh schon oft gesagt, da sind viele geistige Wesenheiten eigentlich da, selbst wenn jetzt in der Bibel geschildert wird, dass da nur ein Engel erscheint. Aber in Wahrheit gehören zu dem Bild viele andere noch dazu. Das ist also auch nur eine verkürzte Übersetzung, sozusagen, aufs Wesentliche konzentrierte, weil jetzt ein Engel der Sprecher des Ganzen ist, aber da stecken andere sehr wohl dahinter. Und wenn ich aber jetzt das Bild wegstreiche und in dieser von Inspiration durchklungenen Imagination bin, wenn ich also das Bild wegstreiche, das ich mir gemalt habe, da gehe ich durch den Moment wirklich der Leere durch. Der Leere des Bewusstseins und trotzdem wach zu bleiben, das ist der entscheidende Moment. Also nicht einzuschlafen, sozusagen. Einschlafen heißt nicht, dass ich jetzt wirklich schlafen muss, es reicht auch schon, wenn ich jetzt einschlafe wieder für die geistige Wahrnehmung: sie ist weg. Weil die flutscht sehr schnell davon, beziehungsweise versinkt in irgendwelchen Bewusstseinsuntiefen irgendwo, also kann ich nicht mehr zugreifen, das passiert sehr leicht.
Zeitlosigkeit des inspirativen Erlebens, "stundenlange" Augenblicke im Traum [00:26:21]
Also da ist ein Moment, Zeitangabe kann man gar nicht machen dafür, das ist ... im Augenblick ist alles da. Das ist ganz interessant, also, ich weiß nicht, ich glaube, ich hab das eh schon geschildert: also man kann in der Meditation, wenn man drinnen ist, und als moderner Mensch trotzdem auch da ist, also ich bin nicht weggetreten, und jetzt: ich sehe zwar sozusagen durch und beachte das Sinnliche jetzt einmal gar nicht, blende es aus, aber es ist trotzdem da und ich kann es trotzdem parallel sehen dazu, wenn ich will, ich nehme es nur nicht wichtig jetzt, es ist so wie eine Tapete im Hintergrund, die jetzt aber gerade keine Rolle spielt. Aber dann kann ich zum Beispiel schauen auf die Uhr: der Sekundenzeiger hängt, er hängt! Da erlebt man, dass man Zeit erleben kann, also einen Ablauf erleben kann, ohne dass äußerlich eigentlich die Zeit vergeht. Ist ganz interessant. Da hat man das Gefühl, äußerlich ist alles stehen geblieben und trotzdem in diesem - zeitlosen Moment eben scheinbar, weil alles steht, entfaltet sich ein riesiges Geschehen. Wir kennen das auf andere Art im Traumleben auch, da kann das auch passieren. Also es ist gerade beim Aufwachtraum häufig so, dass der ausgelöst wird durch irgendwas Äußeres, weil wir sind schon sehr nahe am Aufwachen dran, die Sinne beginnen schon wach zu werden, nur wir sind noch nicht wach, aber die Sinne sind schon da und, weiß ich nicht, dann scheint die Sonne vielleicht rein, und jetzt gibt es ein riesen Drama, das scheint sich über Stunden zu erstrecken, ich bin in einer riesigen Feuersbrunst und man muss sich selber retten, andere retten und weiß Gott, was da alles passiert, tausende Ereignisse, die passieren. Man denkt sich: Pah, das waren Stunden, in denen ich da drinnen war, und das war nur der Moment, wo der erste Lichtstrahl hereingefallen ist und im nächsten Moment schlage ich schon die Augen auf und bin draußen. In diesem zeitlosen Moment spielt sich der Traum ab, aber vom Erleben her scheint er immens lang zu sein. Also das heißt, dieses innere Zeiterleben, dieses rein seelische Zeiterleben, ist ganz anders als das äußere Zeiterleben, also wir lösen uns aus dem äußeren Zeiterleben heraus und gehen auf eine andere Ebene. Und da kann also in null Zeit sozusagen Gewaltiges sich abspielen. Und so ist es auch in der Meditation, also dort, wo man - und eben wenn man dann in dieses imaginative Erleben hereinkommt, das ist unter Umständen wirklich so, das ist nicht einmal ein Sekundenbruchteil, das ist ein Moment, und das ganze Bild ist da, und ich kann herumgehen in dem Bild, jetzt im übertragenen Sinne genommen, das heißt, ich kann mit den verschiedensten geistigen Wesenheiten in Berührung kommen, in Austausch, in Zusammenarbeit kommen. Und da habe ich sehr wohl also den Eindruck, da passiert etwas, da ist ein Zeitablauf drinnen, aber äußerlich ist es null Zeit, es vergeht äußerlich keine Zeit. Also das ist halt die bewusstere, gesteigerte Form dessen, was beim Traum auch häufig passieren kann, und da weiss ich eben nicht, beim Traum: ein Sessel fällt um oder ein Bild fällt von der Wand herunter, das macht einen Mords- Schepperer, und ich träum jetzt, ich bin in einer Riesenschlacht drinnen, zum Beispiel, und da ist ein riesiges Geschehen. Was da nicht alles passiert.
Also das ist mir einmal passiert: ein gemischter Theater- und Feldzug-Traum. Weiß ich nicht, irgendwo muss ich irgendwann einmal ins Auge gefasst haben, irgendein Drama mit einer Schlacht, weiß nicht, Wallenstein oder irgend so was, gehabt haben, und irgendwas hat das ausgelöst, das war also ein gewaltiges Drama, ich habe gewusst, es ist ein Theaterstück, nur das Theaterstück hat sich in der Landschaft abgespielt. Und das war riesig, riesig lang. Aber in Wahrheit war es nur, daß mich irgendein Geräusch von außen ... , das war da. - - - Aha, da ist jetzt auch ein Geräusch bei mir da haussen. Na ja bitte, es kommt alles, was dazu notwendig ... ja, da wird irgend so, aha, irgendein Sauggerät oder weiß ja nicht, was das ist. Bohren, ein Bohrer, gut. Also ich weiß nicht, ob ihr es hört. Es ist ein bissel stark. Aber es war zum Stichwort, da hat es eingesetzt. Es passt ... - - - Ja, da habe ich jedenfalls ein ganzes Drama erlebt und dabei noch, was bei Theaterträumen oft vorkommt - die hab ich so regelmäßig, irgendwann einmal so alle ein, zwei Jahre oder so, ich komme auf die Bühne hinaus und - - - bitte? Der Ton ist weg? Oh! Ah, entschuldigt. Jetzt habe ich den Ton ausgeschaltet, versehentlich. Ich bin wieder da, also jetzt muß ich die Geschichte noch einmal erzählen. Es dürfte passiert sein, weil hier im Haus plötzlich ein Bohrgeräusch, ein ziemlich lautes, war. Und das war genau in dem Moment, wo ich geschildert habe einen Traum von mir, wie mir das passiert ist. - - - Ein Theatertraum mit einer großen Schlacht, die drinnen ist, weiß ich nicht, wars von Wallenstein angeregt, oder irgendwas, keine Ahnung, was dahinter war, aber die Szene im Traum hat sich abgespielt, aber nicht auf der Bühne, sondern wirklich mitten in der Landschaft drinnen. Und hat stundenlang gedauert, das Ganze, vom Traum-Erleben her, aber verbunden mit dem Typischen eines Theatertraums: man ist mitten drinnen, und ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich kann meinen Text nicht. Er ist weg, komplett weg, komplett weg und immer mehr Panik und Panik, die aufkommt "Uuuh, was tu ich da?" Und im Prinzip wrd dieser Traum aber nur ausgelöst durch irgendein Geräusch, das äußerlich da war, das hat das Ganze angestossen, war also ein typischer Aufwachtraum, und wie ich aufgewacht bin, hab ich mir gedacht: poh, das war war ja stundenlang jetzt. Aber es war nur ein Geräusch, irgendwas. Hat die Uhr irgend einen Ton von sich gegeben? Kann durchaus sein, dass es die Uhr war, die mich geweckt hat. Und das heißt, es ist ein kurzer Moment in Wahrheit äußerlich. Innerlich ist der Zeitablauf ganz, ganz anders. Und so ist es auch in der Imagination. Also da kann man es erleben in praktisch null Zeit, aber es ist riesig ausgedehnt vom inneren, vom seelischen Erleben her. Also die äußere Zeit und das innere Zeiterleben in der Seelenwelt, das ist ein komplett anderes. Abgesehen davon, aber das wird jetzt ein bisschen kompliziert, in der Seelenwelt erlebt man Dinge umgekehrt. Das heißt, man erlebt sie von der Zukunft her mir entgegenkommend. Oder das ist auf jeden Fall ein gewisser Anteil, drinnen. Im Traumleben ist das unausgegoren. Also ich hab das in dem Traum erlebt, schon als Geschichte, die im normalen Zeitlauf ist, aber trotzdem auch als etwas, was immer bedrohlicher mir entgegenkommt. Das war eben das: die Panik wird immer größer. Also da bin ich nicht ruhig gewesen drinnen, sondern das wird immer mehr, immer mehr, dieses: Ich kann nicht den Text sagen, ich weiß ihn nicht, und ich muss ihn aber sagen, und der Moment, wo ich ihn sagen muß, kommt immer näher. Der kommt mir entgegen. Und bevor ichs wirklich sagen musste, war es aus, dann war ich munter. Also es gibt keine Lösung sozusagen. Aber es war eigentlich: der Moment des Aufwachens kommt mir entgegen. Aber das in einer stundenlangen Geschichte vom inneren Erleben her.
Entgegenkommen der Zukunft und Zubewegen auf die Zukunft, die eigenen und gemeinsamen Aufgaben [00:35:26]
Und so ist es im imaginativen Erleben auch, also es ist der Zeitlauf auch in Wahrheit tatsächlich von der Zukunft her bestimmt. Also das heißt, es geht auf eine Aufgabe zu, in Wahrheit, und das spürt man, obwohl auch der andere Zeitlauf irgendwo drinnen ist, aber es kommt mir etwas entgegen und ich gehe auf diese Aufgabe zu, sozusagen, ich gehe ihr entgegen. Aber die Richtung ist angegeben dadurch, dass da eine Aufgabe ist, die wir jetzt alle gemeinsam haben, nämlich die geistigen Wesenheiten, die sich darin ausdrücken, und das, was ich beitragen kann, das, was ich aus meinem Ich heraus beitragen kann. Aber dazu muss ich eben vorher loslassen können. Ich muss auch mein von mir gemaltes Bild loslassen können und dann, dann kommt das auf mich zu: "Verliere dich, um dich zu finden." Weil darin ist auch genau meine Aufgabe drinnen und die ist ganz wichtig. Und die bestimmte Perspektive, die ich, wenn ich das jetzt so im übertragenen Sinn sagen darf, die ich auf diese Konstellation der geistigen Wesenheiten habe. Ein anderer mit einer anderen Aufgabe hat oft vielleicht die gleichen geistigen Wesenheiten, weil die nämlich nicht nur mit einem Menschen, sondern mit vielen zusammenarbeiten oder zusammenarbeiten wollen, ist die Perspektive ein bisschen eine andere. Aber da kommt eben etwas auf mich zu und ich gehe ihm zugleich entgegen. Es sind also beide Zeitläufe irgendwo drinnen auch in dem. Also es ist jetzt ein Versuch, Euch das so ein bisserl zu schildern, wie das sein könnte.
Frühe imaginative Entwicklung bei Rudolf Steiner [00:37:25]
Und ich muss dazu sagen, das ist bei mir auch alles anfängliches Erleben, also ich bin nicht ein Hellseher, wie es Rudolf Steiner war, der ... "Pschscht" und sieht das, aber er hat eben genau, Rudolf Steiner hat eben diesen großen Sprung gemacht. Auch diese große Entwicklung von eigentlich angeborenen Fähigkeiten, die so das erste Mal deutlich im neunten Lebensjahr bewusst hervorgekommen sind. Da hat er eben erlebt, eine Tante von ihm, die er aber selber gar nicht kannte, die Selbstmord begangen hat. Die hat weiter entfernt gelebt und er saß, sellmals Knabe, im Wartesaal des Bahnhofs, wo sein Vater eben Bahnhofsvorsteher war, es war niemand drinnen und er erlebt, also die Tür geht auf, da kommt eine Person herein und spricht ihn an: "Bitte tu für mich, was du kannst in Zukunft." Also sie stellt eine Bitte an ihn. Und in voller Verzweiflung irgendwo. Und er kannte diese Person, die ihm da erschienen ist, ja er hat aber deutlich gewusst: es ist eine Person, es hat sich auch in das Bild gekleidet, unmittelbar, weil es eben wirklich eigentlich eine Vision war, also es war nicht dieses moderne Hellsehen, dieses moderne, imaginative Schauen, wo man selber aufbaut. Das kann man in dem Alter auch noch gar nicht haben, sondern dort kommt es wirklich noch wie eine Vision auf ihn zu. Und dann, nach ein paar Tagen, hat er gemerkt, dass der Vater einen sehr ernsten Eindruck macht und die Familie, die Mutter auch. Und es ist aber nicht gleich herausgekommen, was da war. Also es hat sich eben eine Verwandte, eine Schwester des Vaters, glaube ich, hat eben Selbstmord begangen, und das hat der kleine Steiner miterlebt. Und er hat dann natürlich auch als Knabe in der Natur Elementarwesen und so erlebt. Um aber dann zu dem neuen Schauen zu kommen, musste er durch eine Phase durchgehen, wo diese Kräfte in den Hintergrund getreten sind, diese angeborenen Kräfte. Und es ist sehr interessant, dass er gerade in der Phase, bevor er dann zur Theosophischen Gesellschaft gekommen ist, wo er dann eben ja wirklich aus dem Geistigen voll sprechen konnte, durch eine Phase durchgegangen ist, wo man fast glauben könnte, jetzt ist er ein totaler Materialist geworden, Atheist sogar, Anarchist. Er hat sich ideellen Anarchisten genannt sogar, also wo er - nichts und schon gar nichts mit Kirche oder Christentum am Hut zu haben scheint. Gar nichts. Wo das alles ausgeblendet ist, wo es ganz darum geht, sich auf sich selbst zu stellen, ganz aufs Ich zu stehen, aufs Individuum zu stellen. Und dann kommt aber, eben kurz bevor er beginnt jetzt in der Anthroposophie, in der Theosophischen Gesellschaft seine Vorträge zu halten, beginnt das, was er dann später ja schildert in "Mein Lebensgang", also in seiner Autobiographie, die ja nicht vollendet ist, die ja dann abbricht irgendwann, aber bis in diese Zeit hinein geht, wo er sagt also dieses Gestandenhaben vor dem Mysterium von Golgatha. Dieses Erleben also des Mysteriums von Golgatha und was es auch für das Ich des Menschen bedeutet. Da war aber die wichtige Voraussetzung, dass er mal ganz da am Boden ist. Und einmal das angeborene Schauen einmal ausblendet. Und dieses Gestandenhaben vor dem Mysterium von Golgatha, dieses innere Gestandenhaben davor, das heißt, dieses Mysterium zu erleben, in seiner Bedeutung zu erleben, es in imaginativen Bildern zu erleben. Und das ist nicht nur ein Erleben des äußeren Geschehens, sondern eben, was da alles geistig sich abspielt dabei. Und damit bricht eigentlich so richtig das Neue aus. Und da ist er aber ganz dabei, das ist eben keineswegs eine Vision, die ihn überfällt, sondern da ist er bereit, dieses Bild selbst, ganz selbst zu malen. Das werdet Ihr nirgends wo drin finden, das schildert er nicht so. Da muss man hinter die Zeilen schauen. Ich weiß nicht, ob es bei irgendeinem Anthroposophen sonst so beschrieben ist. Aber das hat mich lange bewegt, also auch dieses, eben was er sagt, dieses Gestandenhaben vor dem Mysterium von Golgatha und eben auch diese Phase, was ja viele, die kritisch zu Steiner stehen und sagen: ja, der hat ja komplett um 180 Grad sich gewendet. Vorher könnte man denken, er ist ein glühender Anhänger von Heckel, zum Beispiel, Heckel war der deutsche Vertreter der Evolutionslehre, also dessen, was der Darwin halt auch formuliert hat. Nur hat es natürlich der Steiner schon anders gesehen irgendwo,
[00:43:00] weil er es eher so gesehen hat wie Goethe, der eigentlich auch schon da ganz stark dran war. Und Darwin selber hat sogar anerkannt auch, dass Goethe einer seiner Vorläufer war. Die geniale Leistung des Darwin war eigentlich, dass er viele, die vorher schon an diesen Ideen gearbeitet hatten, dass er das in ein Bild irgendwo - in auch ein einseitiges Bild, wie auch immer, aber trotzdem in ein Bild zusammengefasst hat. Aber beides war notwendig, weil, man sieht, wie stark eigentlich auch der Evolutionsgedanke, der Entwicklungsgedanke, aber halt nicht im materialistischen Sinne dann, sondern im geistigen Sinne, bei Steiner drinnen ist, im Werk Steiners. Wenn man nur nimmt diese riesigen Entwicklungsstufen, die kosmischen Entwicklungsstufen, also mit den sieben kosmischen, kosmisch planetarischen Zuständen, durch die wir durchgehen. Und auf jeder dieser einzelnen Stufen gibt es Entwicklung, Entwicklung, Entwicklung.
Ich-Entwicklung und Freiheit, Ich-lose Menschen 00:44:05
Und mit der Erdentwicklung fängt das an, daß der Mensch also die Freiheit entwickelt, mit seinem Ich, daß dem die Freiheit gegeben wird, die Möglichkeit zur Freiheit. Verwirklichen muss er es selber, weil selbst die Freiheit kann einem niemand schenken, die geistige Freiheit, die muss man sich selber nehmen. Das ist ganz wichtig. Also ich kann niemand die geistige Freiheit schenken. Ich kann Rahmenbedingungen schaffen, dass sie sich entfalten kann. Und das ist zum Beispiel eine der großen Aufgaben, die eine Waldorfschule zum Beispiel hat, die Kinder so zu unterstützen in ihrer Entwicklung, dass sie zu ihrer Freiheit kommen, zu ihrer Selbstbestimmung kommen, dass sie auf dem Weg sind, auch wenn das dann erst richtig wird, so das wirkliche Ich-Bewusstsein: was ist denn dieses Ich? - Aber eh noch mit einer großen Rätselfrage verbunden. Ist ja dann erst mit dem 21. Jahr, da wird es erst so richtig geboren, aber das muss vorbereitet werden. Natürlich sagen wir schon vorher: Ich, das Kind sagt "Ich" schon viel früher irgendwo. Solange es noch sagt: Marie / Karli hat das oder das gemacht, wenn es von sich also in der zweiten Person spricht, da ist das noch gar nicht da. Aber irgendwann kommt das Ich: Ich will das, Ich, ich will, nein, will ich nicht. Ääh, nein, die Suppe will ich, ICH nicht. Da sagt er dann nimmer: Karli mag sie nicht, sondern: Ich will sie nicht. Und über das haben wir gesprochen, das ist so drittes, viertes Lebensjahr, manchmal vielleicht ein bisserl früher schon, kommt darauf an. Aber dieses Erlebnis: ich bin was Eigenes und ganz was anderes als alles da um mich herum, vielleicht sogar ganz was anderes als das, was ich so körperlich bin. ICH. Da ist ein Punkt in mir und der ist anders als alles andere. Ich kann es nicht erklären, muss ich als Kind auch nicht, aber es ist, kann ein gewaltiges Erlebnis sein. Und ist der Urquell auch der größeren Ich-Erlebnisse, die man später haben kann. Auch wenn es, wie man es vielleicht als Kind noch nicht bewusst erlebt bzw nicht so erlebt, dass man sichs merken kann, also dass man wieder Zugang hat zu dem Erlebnis. Es kann auch sein, dass es so stark ist, dass es einfach haften bleibt und dass man es nie vergisst.
Dann - also, wie es etwa der Dichter Jean Paul schildert, er hat das ganz deutlich geschildert, und da kann man ganz genau sagen, wie war die ganze Situation, in der das passiert ist. Und das ist wirklich ein reales Ich-Erlebnis, also da kommt etwas eben Geistiges herein, aber das ist dann wieder weg. Dann im Gegenteil, dann - weiß ich nicht - , wenn es in die Pubertät geht und ... , dann weiß man schon gar nicht: wer bin ich eigentlich? Man sucht, sucht, sucht, sucht, um sich zu finden, aber um sich zu finden, muß man sich verlieren, also man hat es als Kind vielleicht schon im dritten Lebensjahr, da ist man ganz, ganz da, man ist: Ja, dieses Ich - nein, so sagt man sich es natürlich nicht - , aber man fühlt es: da ist etwas Einzigartiges, ich bin etwas, was anders ist als alles andere. Und das bin ich. Mehr weiß man nicht, aber es ist großartig, eigentlich, dieses Erlebnis. Und dann verdeckt sich das wieder. Und dann kommt die große Suche: wer bin ich überhaupt? Hat man keine Ahnung: was ist Ego, was ist Ich? Klarerweise nicht, das rührt sich alles durcheinander. Was ist die Gruppenmeinung, was ist die Freundesclique, in der ich drinnen bin? Bin ich das wirklich, daß ich da mitwill? Das weiß man noch gar nicht - ja, zunächst, ja, ich identifiziere mich ganz damit. Später, irgendwann einmal, komme ich drauf: eigentlich bin ich ganz anders. Aber man sucht halt diesen sicheren Punkt wieder, irgendwo. Kann dann auch ganz gefährlich sein, wenn dann in diese Suche hinein irgendeine Indoktrination von außen kommt.
Also das wird heute ja - ja, muß man auch einmal offen aussprechen - , also von gewissen islamistischen Kreisen, die halt sich ihre Klientel suchen. Und ich möchte deutlich betonen, das ist nicht einfach Islam eins zu eins, obwohl sie sich darauf berufen und auch fest im Koran sehen. Aber sie haben ihre eigenen Intentionen damit, also sie wollen halt einfach im Grunde die Armee schaffen, die, ja in Wahrheit die Welt erobert, geistig, aber durchaus auch mit äußeren Mitteln. Und wenn da ein junger Mensch in sowas hineinkommt und indoktriniert wird, dann wird an die Stelle seines Ichs wird das gesetzt. Weil das ist so klar und so mächtig, das ist so eine gewaltige Kraft, daß man da dann nachrennt, und die haben fast keine Chance also, sich dagegen zu wehren. Weil eben ihr Ich viel zu wenig noch ausgebildet ist, viel zu wenig noch geübt ist, und eben die Chance aber genommen wird, das eigene Ich zu entdecken, sondern es wird da eigentlich ein künstliches Ich ihnen eingetrichtert. Das ist Gehirnwäsche, die da passiert, und kann sogar dazu führen, also dass dann wirklich so etwas wie eine Fast-Ichlosigkeit entsteht und dann statt des menschlichen Ichs in dieser Leibesgestalt eine, nämlich ahrimanische, Wesenheit drinnen lebt.
Und wir werden eh jetzt im Zuge der "Apokalypse" an der Stelle eben zu dem kommen, ich hatte es ja schon einmal in früheren Vorträgen einmal kurz angesprochen, aber dass heute eine der großen Gefahren die ist der Ich-losen Menschen. Die aber trotzdem menschlich behandelt gehören, erst recht menschlich behandelt gehören. In vielen Fällen ist es möglich auch, dass das Ich, das eigentlich verdrängt wurde durch so eine ahrimanische Wesenheit, - eine ahrimanische Wesenheit, eigentlich durch ein ahrimanisches Elementarwesen im Grunde, aber ein Ich-haftes Elementarwesen, aber halt kein Menschen-Ich, sondern ein ahrimanisches Ich. Das hat nicht die Freiheit, im Gegenteil, das kämpft dagegen. Und das kann sich an die Stelle des eigenen Ich setzen und das eigene Ich ist machtlos zunächst einmal dagegen. Es kann sein, dass es überhaupt nicht mehr den Weg dazu findet, also die Körperhülle, sozusagen die Leibeshülle zu benutzen. Man kann aber auch dabei helfen, dass das Ich einen Weg finden kann. Finden muss es ihn selber, aber man kann eben Bedingungen schaffen, wo es das Ich vielleicht wieder schafft, diesen Körper zu ergreifen, und sogar dann diese ahrimanische Wesenheit zurückzudrängen, vielleicht sogar, sie hinauszuschmeißen. Weil wir haben ja sowieso, alle haben wir luziferische und ahrimanische Elementarwesen in uns, die geistern in uns, aber nicht alle können das Ich ersetzen. Das ist schon, sind schon ganz spezielle, hoch entwickelte ahrimanische Elementarwesen, die das können, und auch für die ist es nicht so einfach, sich zu, ja, wirklich kann man sagen, zu inkarnieren geradezu, und die kann man aber auch rausschmeißen. Dazu muss man aber mit diesem Menschen, mit diesem zunächst Ich-losen Menschen, weil sein Ich eigentlich ausgeschlossen ist davon, diese Körperhülle zu benutzen, zu beleben, dann kann man aber dieses Ich geistig unterstützen. Wird Thema sicher eines späteren Vortrags einmal sein, wie man das machen kann, weil das ist ein Thema, das immer mehr auf uns zukommt. Also wir sind in der Zeit drin, schon Steiner hat ja eben davon gesprochen, eben auch aus ganz konkreten Beispielen heraus, insbesondere, weil es auch in der Waldorfschule das Problem gab: da waren halt auch Schüler drinnen, einzelne, die, ja, Ich-lose Wesen waren, Ich-lose Menschen waren. Und wo Steiner halt dann auch Anregungen gegeben hat, wie man damit umgehen kann. Und nur das wird heute mehr werden, ist schon mehr geworden. Es sind mehr solche Menschen da, deren Ich aber nicht wirklich hereinkann oder eben hinausgeworfen wurde. Und da werden wir in der Zukunft - was heißt in der Zukunft, in der allernächsten Zukunft, also ab der nächsten Minute, in Wahrheit - versuchen müssen, etwas zu unternehmen dagegen. Und das kann, also ein - nur im im Groben gesagt: das kann nur sein, wenn man an sich so arbeitet, dass man selber immer fester in seinem Ich wird. Dann kann man damit eine Kraft ausstrahlen, die es einem anderen Ich, die einem anderen Ich helfen kann, wieder hineinzufinden in seine Leiblichkeit. Also das heißt, das ist gebunden ganz stark dann an die eigene Ich-Entwicklung und ganz, ganz bewusst da drinnen zu werden.
Luzifer und Ahriman und ihre Vorhaben mit Mensch und Welt 00:55:05
Weil, auch uns passiert es halt oft, dass zwar nicht unser Ich herausgeschmissen wird, auch nicht, dass jetzt sicher an dessen Stelle wirklich so eine ichhafte ahrimanische Wesenheit sitzt. Aber wir sind jedenfalls von denen dauernd belagert, die wollen, die wollen herein und sie benutzen aber auch als Hilfe die luziferischen Wesenheiten, die in uns sind, in Wahrheit, auch wenn sie eine Polarität darstellen und auch Gegner sind, bis zu einem gewissen Grad, aber sie sind angewiesen aufeinander, über das haben wir auch schon öfter gesprochen. Also der Ahriman braucht den Luzifer und umgekehrt. Und vor allem aber insbesondere der Ahriman braucht den Luzifer noch mehr als umgekehrt. Der Luzifer nur insoferne, als der Ahriman dafür sorgen sollte, dass die Menschheit möglichst bald keine physischen Lebensbedingungen mehr auf Erden findet. Und in die nächstliegende geistige Sphäre übergeht, das ist nämlich die luziferische Sphäre. Weil was der Luzifer möchte, dass wir möglichst schnell, und zwar aber noch als nicht fertig entwickelte Wesenheiten, das heißt, wo wir noch nicht alles das aus der Erdenentwicklung heraus geschöpft haben, was wir eigentlich schöpfen sollten, um dann in einen geistigeren Zustand überzugehen, der Luzifer will uns schon früher haben. Um uns dann halt eine andere Erziehung angedeihen zu lassen, die in seiner Richtung liegt.
Luzifer möchte uns eigentlich schon immer vergeistigen, in Wahrheit, aber halt nicht auf die rechte Art. Und da würden wir auch nicht sehr hoch, in sehr hohe Bereiche hineinkommen, sondern halt in die relativ niederen luziferischen Bereiche, dort wollen sie uns hineinziehen. Und der Luzifer möchte eigentlich eine, ja, so, wie soll ich sagen, knapp überirdische Sphäre erzeugen, wo, ja, wo sich die Menschen dann herumtummeln und wo er aber das Sagen hat, wo er uns halt die Aufgaben zuteilt. Wird aber nicht gelingen. Es wird nicht gelingen, jedenfalls nicht en gros. Aber die Gefahr ist halt, dass einzelne Menschen dort hineingezogen werden und aber, wie gesagt, die noch größere Gefahr ist eben heute,, dass diese ahrimanischen Elementarwesen, nur die haben die Kraft, wirklich das Ich, ja, herauszuschmeißen im Grunde, zu verdrängen. Das kann also schon in einem sehr frühen Alter passieren. Ist auch eher der Regelfall, also daß es in einem späteren Lebensalter passiert, wo der Mensch schon ein bissel wenigstens bewusst sich seines Ichs geworden ist. Also abgesehen von diesem einen Moment ums dritte Lebensjahr herum.
Erdenleben und Freiheit [00:58:30]
Aber wo es später mal kommt, wo der Mensch in bestimmten Lebenssituationen, Schicksals-Situationen, vielleicht sein Ich wirklich erlebt hat, und dass das noch ganz was anderes ist als sein Ego, das sagt: ja, das will ich machen, das interessiert mich, das freut mich, nein, das freut mich überhaupt nicht. Den mag ich, den mag ich nicht. Das hat ja mit dem Ich alles nichts zu tun. Das ist das Ego, das spricht. Aber es gibt dann Situationen vielleicht, wo man eigentlich das Ego ganz vergisst und etwas tut, was man aus dem Ego heraus nie getan hätte, und aber dabei spürt: das war jetzt das Richtige. Das war das Richtige für die anderen, mit oder für die ich das getan habe, aber es war auch für mich das Richtige. Also es ist ein Moment des Erlebens: das war jetzt was ganz Besonderes. Dort ist das wirkliche Ich da. Und wenn das ein Moment im Leben ist. Aber das ist ein wirkliches Ich-Erlebnis dann. Die Ego-Erlebnisse sind es noch nicht. Ihr wißt, ich schimpfe deswegen gar nicht über das Ego. Wir brauchen es., wir könnten nicht existieren auf Erden. Und das heißt, wir könnten uns auch nicht entwickeln. Ja, gerade unsere erste Aufgabe ist, uns zu entwickeln daran, daß wir das Ego, dem Ego die Form verleihen, dass es dem Weg des Ich nicht im Wege steht, sondern sogar förderlich diesem Wege ist irgendwo. Aber trotzdem sich auch kümmert um die sehr irdischen Bedürfnisse des Menschen, die wir erfüllen müssen, wenn wir auf Erden leben wollen. Ja, sicher, man kann sein Leben auch opfern und kann auch durchaus einen Sinn machen, na klar. Weil ... - gibt es ja viele Situationen. Aber grundsätzlich sind wir eimal da, um unser Erdenleben wirklich zu leben, wie kurz oder lang es auch dauert. Weil wir da, und nur da lernen können. Das ist eben das Interessante, dass wir, wenn wir nur in der geistigen Welt leben würden, könnten wir alles das, was wir als freier Mensch lernen müssen, nicht lernen.
Weil, darüber haben wir ja gesprochen, daß die Wesenheiten, die über uns stehen, haben diese Freiheit nicht. Sondern sie führen den Willen der Gottheit aus, so wie es von oben herunterströmt. Gemäß ihrer Fähigkeiten, die unterschiedlich sind. Daher sind nicht alle geistigen Wesenheiten für alles geeignet. Daher werden sie zu ihren Rollen bestellt auch irgendwo, aber aus dem können sie auch nicht wirklich heraus, wollen es auch gar nicht, weil sie auch gar nicht den Willen in sich entwickeln, sich zu verweigern dieser Aufgabe. Da sind interessanterweise - auch vielleicht etwas zu bedenken - die Widersacher-Wesenheiten und führend eigentlich die luziferischen, die, die den regulären Wesenheiten in gewisser Weise etwas voraus haben, weil, wir haben schon davon gesprochen, da ist eine gewisse Auflehnung da, gerade bei den luziferischen Wesenheiten, die schon aus dem Eigenen kommt. Sie wollen sich das nicht aufdrängen lassen. Und die Gottheit gewährt es ihnen dann auch, und dann werden sie eben zu luziferischen Wesenheiten auch bestellt, und sogar so, dass die Gottheit also nicht da hineingreift in diesen Bereich, also: Ihr kriegt Euern eigenen Bereich. In dem sie zwar dann selber sich noch nicht ganz in Freiheit, eben so wie der Mensch, entfalten kann, aber sie hatten die Entscheidung: gehe ich dort hinein oder bleib ich in dem Reich, in dem eben auch die anderen Engelwesenheiten zum Beispiel sind. Das ist passiert also auf dem alten Mond bzw auf der Übergangstufe.
Also der alte Mond ist, zur Erinnerung, nur die kosmische, kosmisch planetarische Entwicklungsstufe, die unserer Erde vorangeht, unmittelbar vorangeht. Dann kam die Erdentwicklung. Vorher, war die sogenannte alte Sonne. Und eigentlich im Übergang von der alten Sonne zu diesem alten Mond wird ja schon vorbereitet, dass eben neue geistige Wesenheiten, wie soll ich sagen, geboren werden, das heißt, geistige Wesenheiten wird man dadurch, dass etwas, was vorher zwar vielleicht schon ein astralisches, also ein Seelenwesen, ein ätherisches Wesen war, vielleicht in gewisser Weise auch ein physisches Wesen war, dass es aber jetzt den Ich-Funken bekommt, ein Ich bekommt, sagen wir es mal so, weil es ist nicht der höchste göttliche Funke, weil die Freiheit nicht drinnen ist. Und bei den luziferischen Wesenheiten, das sind diese Wesenheiten, die eben auf dem alten Mond ihr Ich bekommen haben. Und sie haben es aber so bekommen, dass da schon so ein Widerstandswille drinnen ist. "Wir wollen selber." Und die Gottheit gibt ihnen die Möglichkeit, eben, in Wahrheit, um die Freiheit dann des Menschen vorzubereiten. Das heißt, es entsteht ein Reich von geistigen Wesenheiten, nachdem die Mondenentwicklung durch ist, sind sie so weit, jetzt eigentlich Engelstufe zu haben. Auf dem alten Mond sind sie in gewisser Weise vergleichbar mit der Situation, in der wir Menschen heute sind, also das Unterste, die unterste Wesenskategorie, die noch ein Ich wirklich hat, was darunter ist, hat Elementarwesen-Charakter. Aber dass da die luziferischen Wesenheiten, dieses luziferische Prinzip, so wirklich begonnen hat. Die waren eben auf dem alten Mond in einer vergleichbaren Stufe wie wir Menschen sind heute. Also, das heißt, sie haben ihr Ich bekommen. Vorher waren sie nicht nur Glied sowieso der ganzen geistigen Welt, sondern eben ganz bestimmter geistiger Wesenheiten, Ich-Wesenheiten, die sie im Grunde geführt haben. Also so wie es bei den Tieren ist, dass es eben eine Gruppenseele, einen Gruppengeist gibt, der jetzt eine ganze Gruppe sogar von Tieren führt. Und bei den späteren luziferischen Wesenheiten ist es eben so, dass die auf dem Alten Mond ihr Ich bekommen, und sich daher also aus dem Gruppenseelenbereich sowieso herausziehen, weil es ja den eigenen, das eigene Zentrum gibt, aber dass sie noch nicht die vollständige Eigenständigkeit erlangen, so wie wir's Menschen eigentlich erlangen.
Die Gottheit in uns. Der Mensch als kleinster, aber freier Partner der Gottheit [01:06:15]
Weil für uns ist ja: was heißt unsere Eigenständigkeit? Das heißt primär das Göttliche, das Höchste in uns, im Ich erleben zu können. Im Ich wacht das auf, das heißt, die Gottheit ist in uns, ohne unsere Freiheit zu beeinträchtigen, sondern der göttliche Wille ist unser Wille, es ist identisch. Es ist identisch, und zwar, weil die Gottheit unseren Willen zu ihrem macht. Es ist eine gewisse Umdrehung. Nämlich dort, wo wir etwas aus unserer Schöpferkraft in die Entwicklung einbringen, nimmt das die Gottheit auf. Das heißt, das ist so, dass da ein neuer Beitrag entsteht, an dem die Gottheit teilhat, aber nicht die bestimmende Kraft ist, sondern was schöpferisch aus uns kommt, ist unser Werk. Das macht nicht die Gottheit für uns, sondern wir machen es. Das ist so winzig, so winzig noch. Aber es geht ja darum, jetzt durch den ganzen Vortragszyklus bis jetzt, und das steckt in Wahrheit in der Apokalypse eben drinnen. Es ist nur nicht so offensichtlich., darum konnte man es auch in der Theologie und in der Kirche oder so teilweise total missinterpretieren, und den Menschen als gehorsamen Diener der Gottheit darstellen. Und der soll aber kleinster, aber freier Partner der Gottheit sein, das ist - Christus - ja. Ja, nehmen wir gleich eine Zeile aus der Apokalypse. Ich hoffe, ich finde sie jetzt sofort. Also da, und das sagt eigentlich in Wahrheit der Christus oder überhaupt, nicht nur der Christus, die Gottheit als Ganzes, ist in der Übersetzung eigentlich sehr schön. Weil da geht's also vorher - , das ist genau in diesem 19. Kapitel, wo wir stehen, wo also diese Imagination auch mit dem Reiter auf dem weißen Pferd ist, eben das, was nicht der apokalyptische Reiter ist, der viel früher vorkommt, also wo die vier apokalyptischen Reiter sitzen, sondern das ist eine höhere Verwandlungsstufe, viel höhere Verwandlungsstufe da jetzt gegen Ende der Apokalypse, im 19. Kapitel. Das macht das alles so schwierig. "Hä, welcher Reiter? Welcher, Wo?" Wir haben das letzte Mal ja gesprochen.
Der Jubel der Engel über den Fall der Hure Babylon [01:09:09]
Aha. Die Siegelbilder, die da der Steiner entworfen hat und die dann von jemand anderem aber, ja, von Clara Rettich gemalt wurden, aber war nach Skizzen von Steiner eben und nach Angaben von Steiner. Also da haben wir das erste Siegelbild, das hat mit den sieben Siegeln auf dem Buch mit den sieben Siegeln gar nichts zu tun. Diese sieben Bilder sind andere, und die zeigen gewisse Haupt-Entwicklungsstufen durch die ganze Apokalypse durch. Während das Buch mit den sieben Siegeln, das ist hauptsächlich im sechsten Kapitel der Apokalypse. Auf das Geschehnis dort bezieht sichs und zeigt eigentlich die imaginative Welt, irgendwo, aber dann kommen die Posaunen, dann kommt also die Inspiration usw.. Diese sieben Bilder sind sozusagen die großen Hauptstationen, während die sieben Siegel auf dem Buch, die geöffnet werden nacheinander und bei den ersten vier Siegeln, die geöffnet werden, kommen eben die vier apokalyptischen Reiter, zuerst eben der, auch einer auf einem weißen Pferd, aber der hat mit dem nicht direkt was zu tun. Und ja, also jedenfalls sind wir jetzt im 19. Kapitel. Wir haben das letzte Mal besprochen, dass dort einmal der große Jubel bei den Engeln ausbricht, dass die Hure Babylon, dass Babylon gefallen ist, und es ist ein Jubeln darüber, eigentlich auch über das ganze Leid, was dabei passiert ist. Weil gut, ja, die Bösewichte sozusagen sind ausgeschieden oder gestürzt oder wie auch immer, aber die jubeln darüber. Kann eigentlich was Göttliches oder was gespeist ist aus der göttlichen Quelle, jubeln darüber, dass unten Wesenheiten gestürzt werden, unter Leiden sogar gestürzt werden? Ist doch sehr komisch, irgendwie. Und da ist sehr erhellend eben - das ist jetzt tatsächlich eine Angabe von Steiner, und die ist aber sehr, sehr nachvollziehbar und - da steckt noch mehr dahinter, also gerade wenn man es so betrachtet, dass diese Engel eben nicht die sind, die dem Göttlichen so wirklich ergeben folgen, sondern es sind luziferische Engel. Die jubilieren, weil sie jubilieren deswegen, weil die ausgeschieden werden, die nämlich auch ihren Interessen nicht dienen.
Die in der Hure Babylon, die sind viel zu sehr schon verbunden mit den Kräften des Mammon, mit dem Irdischen verbunden, mit dem Ahrimanischen verbunden. Und das wollen ja die luziferischen Engel gar nicht, die jubilieren, dass die - wwschscht - ausgeschieden werden. Das ist eigentlich auch ein Sieg für sie über die ahrimanische Welt, dass die ausgeschieden werden. Das verbuchen sie also als freudigen Moment für sich selber. Weil die hätten sie niemals gewinnen können für ihr Reich. Das ist eben das Interessante. Also mit dem Babylonischen fängt es an, sehr stark schon in das Ahrimanische hineinzugehen. Es ist ja ganz interessant, ist ja auch in der ägyptischen Kultur drinnen, ist ja dort auch drinnen. Wenn Ihr nehmt das Ganze mit dem Mumifizieren, nur das bei den Ägyptern, also das heißt, diese irdisch-stofflich-physische Gestalt zu konservieren, festzuhalten. Das heißt, genau das Gegenteil zu machen von dem, was zum Beispiel - - Ah - gut - was ist denn da? Die Moderation bittet Sie, das Mikrofon - entschuldigt, ich muß kurz - hinüberschauen zum hm, da ist nix. Die Widersacher funken doch hinein, hab ich so das Gefühl, immer, wenn es gerade spannend wird. Wenn man ihnen auf die Schliche kommt. Macht nix, wir werden ihnen aber trotzen, jetzt erst recht! - Ja, also das, was mit dieser Hure Babylon war, da geht's ja eigentlich schon Richtung des - , in Wahrheit des materialistisch Ahrimanischen, die ägyptisch chaldäische Zeit und Chaldäer sind die Neu-Babylonier im Grunde, die bereiten ja unsere Epoche vor, wo jetzt ganz der Materialismus da ist. Ist auch ihre geistige Aufgabe, also heißt nicht, dass die jetzt alles falsch gemacht haben, keineswegs. Es war notwendig, sonst wären wir auch nicht ganz auf die Erde gekommen. Aber es hängt zusammen mit dem starken ahrimanischen Einfluss, der ja schon da ist in der urpersischen Zeit, da ist ja gerade die große Auseinandersetzung, Ormuzd und Ahriman oder Ahura Mazdao -
no geh! - - - Ah - - Ich bin stumm? Mein Mikro ist aber offen. "Nein, wir hören dich." Ah ja, sehr gut! Nein, ich habe gerade die Meldung. bekommen, mehrmals die Meldung bekommen, dass ich stumm sei. Also ich bin nicht stumm. Wie können wir das weiterkommunizieren? Ah ja, ich schreibe - - - - Ist also doch kein Widersacher - oder der Widersacher hat das initiiert, dass sie es nicht hören. - - - - wurscht, ist ein Rechtschreibfehler drin, ist auch wurscht. Gut. Ich hoffe, es wird jetzt klappen.
Sinnliches und übersinnliches Erleben in alter Zeit und in der Zukunft, Entwicklung hin zum individuellen Sehen [01:16:42]
Also noch einmal: Bereits in der urpersischen Zeit gibt es diese große Spannung zwischen Ahura Mazdao, die mächtige Sonnenaura, wenn man so will. Nachsatz: da ist auch ein bisserl was Luziferisches dabei, auch wenn der Christus da durch wirkt, aber es ist auch was Luziferisches dabei. Und der Gegenpol ist der Ahriman. Und in der persischen Mythologie geht es ja immer um diese Dualität, also um dieses Kämpfen zwischen diesen beiden Prinzipien. Und erst dann, wenn der Christus auf die Erde kommt, gibt es eigentlich die Mitte dazwischen, die diese beiden Kräfte aber auch im Gleichgewicht hält. Das ist ganz wichtig, also in der urpersischen Zeit hat man noch diese Dualität von Gut und Böse auch, wenn man so will. Aber das Gut ist eigentlich - in Wahrheit hats einen luziferischen Einschlag drinnen. Das liegt auch am Erleben, wie wirklich die Menschen die Welt erlebt haben, ich meine vorher, bis in die, eben hin zur urpersischen Zeit hat man auch die Sinneswelt noch anders erlebt. Also gerade in der urindischen Zeit war es immer noch stark da, ja natürlich, es ist schon die Sinneswelt irgendwo da. - Fein, dass es funktioniert, danke. Also ich hab jetzt die Meldung gekriegt, es klappt wieder, ich bin zu hören. Auch für diese eine Person, für die Daniela, für die Liebe. -
Schon damals war es aber noch so, in der urindischen Zeit, man hat das Sinnliche schon erlebt, aber zugleich noch das Übersinnliche. Das war bei vielen Menschen noch der Fall. Das heißt, man hatte damals wirklich so was wie ein sinnlich-übersinnliches Schauen, und daher war das ganze Erleben anders, als wir es heute haben. Anders als wir es heute haben, also wenn man denkt, ah, die haben damals schon genau die Welt genauso gesehen wie wir: stimmt überhaupt nicht. In Wahrheit hat man die Welt - selbst zu Beginn der Neuzeit, da fängt es an, wieder eine andere Art zu sehen und das entspricht in etwa dem, was wir heute haben. In der Zeit vorher, also griechisch-lateinische Epoche, hat man die Welt auch noch anders gesehen als wir, man hat zwar niemals so das Geistige gesehen wie in der urindischen Zeit, jedenfalls die meisten Menschen nicht mehr, aber nicht genauso wie wir. Wir denken immer, das muss alles vom Erleben her so sein, wie wir es jetzt haben. So muss das immer gewesen sein. Nein, ist nicht der Fall und es wird in der Zukunft sich auch ändern. Es wird in der Zukunft sich ganz stark auch ändern. Es wird nämlich in der Zukunft eben wieder, aber auf eine andere Art, das kommen, dass wir das Geistige mitsehen. Das wird aber das ganze Bild verändern. Das heißt, es wird, ja, auch einen individuelleren Charakter haben, weil wir sehr viel bewusster auch in die Art des Schauens hineinarbeiten werden. Wir werden malen, auch da.
Ja, aber ich habe ja schon gesagt: auch bei unserem sinnlichen Schauen also jetzt mit den Augen zum Beispiel: wir zeichnen mit unseren Blicken. Wir malen selber. Und in Wahrheit jeder ein bissel anders. Wir werden zwar uns einigen können, aha, wir sehen alle auf dieselbe Landschaft und, aha, dort ist der Berg, da sind die Bäume und da geht eine Strasse oder irgendwas Aber im Detail gibt es Dinge, die der eine sieht und der andere nicht sieht. Drum kann das auch sehr schön sein, wenn man sich miteinander austauscht, also dem einen ist das aufgefallen und das war ganz besonders da, und für den anderen was anderes. Aber man weiß trotzdem, aha, ja, es war ja eh dieselbe Landschaft, aber die feinen Details - und da wird es ja erst eigentlich interessant - von dem hat der eine das eine gesehen und die andere das andere. Und so kann der Austausch sein, und das wird in der Zukunft stärker sein, also auch das Schauen wird noch mehr individualisiert, aber bewusster werden. Das heißt aber auch, dass wir dann freier darin sind, wir können sehr wohl dann auch freier etwas in den Fokus fassen und folgen nicht dem so, wie es halt einfach unserer Seelenart entspricht. Es gibt halt Menschen, die mehr oberflächlicher schauen, manche hängen sofort an jedem kleinen Detail und sehen aber den Rest nimmer. Die anderen sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ist unterschiedlich, wie Menschen das erleben, in Wahrheit. Ein Mensch erlebt jedes Blümerl, jedes Käferl auf dem Weg, wo er geht, aber den Berg im Hintergrund, vielleicht, sieht er gar nicht, der interessiert ihn nicht. Ja, da war irgendwas, aber wie der genau ausschaut, keine Ahnung. Ein anderer ist fasziniert von der Spitze des Berges droben - und sieht vielleicht unten gar nix, steigt vielleicht versehentlich sogar auf irgend so einen armen Käfer drauf, weil er gar nicht dort ist mit seinem Bewusstsein. Das heißt, da ist sehr viel Unterschied drinnen.
Und es wird eben dazu kommen, dass wir aber wirklich das Geistige mit schauen, sei es eben von dem Berg, was dort ist, sei es von den Tieren, die da sind, was da herumkriecht am Boden zum Beispiel, von den Bäumen, von den Blumen, die da sind, weil wir das Äußere und das imaginativ Seelische zusammenschauen. Und das wird ein neues Bild ergeben, ein sinnlich-übersinnliches Schauen wieder, so wie es Goethe in einer gewissen Weise hatte, eben wo er in jeder Pflanze zuletzt die Urpflanze gesehen hat. Anfangs war er sich noch gar nicht sicher. Er sucht die Urpflanze, nach der hat er gesucht. Es ist irgendetwas da, er hat sie noch nicht. Und er glaubt anfangs noch, ja das wird irgendeine Pflanze sein, die er halt in der Natur findet. Es wird die Pflanze sein, aus der alle anderen sozusagen sich ableiten. Bis er dann eben in Sizilien erst, also bis er ganz unten ist im botanischen Garten von Palermo unten, dort kommt ihm das erst: das ist gar keine äußere Pflanze. Das ist weder die noch die, sondern die Urpflanze lebt in allen, und die kann ich aber nur geistig erleben. Da geht ihm das Licht auf, dass das keine äußere Pflanze ist. Und da beginnt er zu sehen, das sind zwei Ebenen. Aber Goethe war eben einer, der schon auf der Suche ist.
Und das wird in der Zukunft kommen, dass sich Sinnliches und Übersinnliches, also aus unserer heutigen Perspektive, dass das zusammenkommt. Dass wir im Sinnlichen das Übersinnliche schauen und im Übersinnlichen aber auch schauen, welche Wirkungen hat das im Sinnlichen. Und dass es ganz selbstverständlich ist. Das wird unsere Art des Erlebens der Welt verändern. Das ist halt so, dass innerhalb eines Erdenlebens kommen solche Veränderungen, solche großen, nicht vor, das braucht halt seine Zeit. Da braucht man eine nächste, vielleicht eine übernächste Inkarnation, dann kommt das und dann kommt das ganz selbstverständlich, und dann können wir uns schon wieder nicht mehr vorstellen, wie wir heute das erlebt haben. Da tun wir uns schon schwer. Weil das weg ist und wir erleben die Welt anders. Und ich kann Euch gar nicht schildern, wie. Das werden wir dann sehen, wenn wir so weit sind.
Aber es wird etwas eben hineinkommen von dem, auf jeden Fall von dem, dass das Sehen noch sehr viel bewusster wird. Das heißt, wir sehen wirklich, und das heißt nicht nur, das kommt fertig, sondern ich bin mitbeteiligt. Und wir werden uns dessen bewusster werden. Und wir werden eben zugleich mit dem Sinnlichen mitsehen das Übersinnliche. Und erst beides zusammen wird uns das Ganze geben.
Beobachtung und Denken zusammen ergeben die Wirklichkeit 01:25:57
Das ist eine höhere Ausbildung dessen, was Rudolf Steiner aber schon ganz klar in seiner "Philosophie der Freiheit" ja beschreibt, also wo er eben schreibt: die Beobachtung und das Denken, beide zusammen erst ergeben die Wirklichkeit. Solange ich nur in der Beobachtung bleibe, bin ich nicht in der Wirklichkeit. Solange ich nur im abstrakten Denken bleibe, bin ich auch nicht in der Wirklichkeit. Wenn ich beides zusammenschaue, dann führe ich die beiden Hälften, die wir eigentlich durch unsere Bewusstseinsart, durch unsere spezielle Bewusstseinsart, die wir haben, auseinander getrennt haben, um uns in der Mitte eigentlich als Ich zu erleben. Also wir haben eigentlich die Wirklichkeit gespalten, Sinnesschein, wenn man so will, auf der einen Seite, und Denken auf der anderen Seite.
Zwar logisch und alles, aber auch nur Scheingebilde. Weil das Denken an sich tut sozusagen noch gar nichts. Also jedenfalls so, wie es wir erleben, was dahintersteckt, hat sehr wohl eine Wirkung in der geistigen Welt, aber die Gedanken, die wir haben, die sind Spiegelbilder. Die sind abgestorbene Spiegelbilder. Das Denken selber: ist sehr wohl was Geistiges darin, das schlägt seine Wellen, aber das, wie wir es dann erst als Gedanke fassen und erleben, das ist schon nichts mehr. Also das ist schon nur mehr ein Abziehbild davon. Und nach außen hin ist es auch so, haben wir auch nur ein Abbild. Aber wenn man beides zusammenbringt, dann kommt man in eine Wirklichkeit hinein. Auf die geistige Seite, wenn man mehr den Denkpol drinnen hat, nicht die fertigen Gedanken, sondern das lebendige, schaffende Denken. Oder ich bin mehr am sinnlichen Pol, dann bin ich mehr an dem, was halt in die auch durchaus materielle Realität hineingeht. Und dann fühle ich mich aber auch hinein, dann tauche ich in die Tiefe, dann spekuliere ich nicht über die sinnliche Welt, sondern ich tauche ein in die Wirklichkeit dieser materiellen Welt. Und dann wird man erkennen, wovon Rudolf Steiner auch sehr deutlich spricht: erstens einmal, ja, wir werden erkennen, auch die Forscher werden erkennen, wie der Christus die Materie angeordnet hat. Und, Nebensatz, wir werden auch erkennen, wie die arimanischen Wesenheiten hineingespuckt haben. Und wie das aber trotzdem auch etwas ist, was im Schöpfungswillen der Gottheit drinnen liegt. Durchaus. Weil, damit wir als Menschen die Freiheit entwickeln können, mussten wir indiese Welt kommen. In diese auch materielle Welt hinein. Bis dato hat das noch keine geistige Wesenheit gemacht, so ins Materielle hineinzugehen, ins dichteste materielle Element hineinzugehen wie der Mensch.
Vergangene und kommende Weltentwicklungsstufen [01:29:30]
Die ganzen Engelwesenheiten, die uns vorangegangen sind, auch die luziferischen Wesenheiten, sind nicht so hineingegangen. Die haben ihre Ich-Phase, also wo sie ihr Ich bekommen haben, ja auf dem Alten Mond, also auf der kosmischen Entwicklungsstufe, die unserer Erde vorangeht, sich erworben, da war von der festen Materie noch keine Rede.
Rudolf Steiner spricht davon, dass es eine Art flüssiger Zustand war. Aber den muss man sich auch anders vorstellen, als unser heutiges Wasser zum Beispiel oder so, als unsere heutigen Flüssigkeiten. Es ist so schwer, weil wir es ja nur mit unseren heutigen Begriffen und Vorstellungen, die damit verbunden sind, überhaupt aussprechen können. Aber man muss schon denken, dieses flüssige Dasein des Alten Mondes war nicht so wie unser Wasser heute oder so. Aber es war was Fließendes, etwas Bewegliches, etwas, was nicht in Formen erstarren konnte. Etwas, was auch immer eine gewisse Lebendigkeit hatte. Also da war das ganz stark, dass dieser Alte Mond eigentlich sehr lebendig war, in Wahrheit. Also der Erdboden, die Erde - aber das hat mit unserer Erde heute nichts zu tun - , also der Boden, auf dem man lebte, der war ganz lebendig. Irgendwo beschreibt das Rudolf Steiner als Vergleich, also man muss sich das vorstellen wie so einen Kochsalat. So einen gekochten sogar. Also so was organisch Lebendiges, oder aus dem Lebendigen kommend, aber fließend irgendwo. So und das ist aber auch nur ein Versuch, das in ein Bild zu fassen. Also dürft Ihr Euch nicht vorstellen, der Alte Mond war wirklich unser heutiger Kochsalat in Großdimension. Es ist ein Vergleich. Aber um nur zu zeigen, das war etwas Fließendes, was aber durch und durch lebendig war. Wie es am Anfang unserer Erdentwicklung, wie unsere Erde, bevor sie eben fester geworden ist und zu kristallisieren begonnen hatte, was im Grunde dann eine Wiederholung, schnelle Wiederholung des Mondenzustandes ist, dort auch war. Die Erde noch als Ganzes irgendwo, lebendig, also auch der Erdboden, alles durch und durch lebendig. Also auch noch so eine Art Kochsalat. Und erst dann nur geht es dann bei der Erdentwicklung weiter.
Es geht hinaus über die Mondenentwicklung damit. Aber es ist ja so, dass bei den großen planetarisch-kosmischen Entwicklungsstufen eigentlich immer das Alte wiederholt wird, also das heißt, das, was vorhergegangen ist. Und dann erst geht es über das hinaus. Also da gibt es eine anfängliche Phase, wo tatsächlich auch die Erde ein reiner Wärmezustand war, wie es einstens der Alte Saturn war. Diese Wärmewelt, von der Rudolf Steiner spricht, und die nur deswegen eigentlich Alter Saturn heißt, weil sie, wenn man sich sie von der Größe vorstellt, so groß war wie die Bahn, wo heute der Saturn läuft, der heutige Saturn.
Also das heißt im Grunde, wenn man es noch präziser sagt, die so groß war wie fast unser ganzes Planetensystem. Weil der Saturn ist bezüglich der klassischen Planeten der äußerste Planet. Ich weiß, es gibt da noch Uranus, Neptun heute, wo Steiner sagt, eigentlich gehören die nur sehr bedingt zu unserem System, die sind also in gewisser Weise angeflogen. Die Astrophysik kann das noch nicht bestätigen, heute. Aber es ist sehr auffällig, dass jedenfalls diese äußeren Planeten, also Uranus und Neptun, dass die auch besondere Eigenheiten haben, die sie unterscheiden von den anderen sieben Planeten, die drunter sind.
Und erst recht, das was - es gab ja früher auch den Jupiter, ah, nicht den Jupiter, Blödsinn, den Pluto, der als Planet genannt wurde, aber Ihr wisst vielleicht, er ist irgendwann, ich weiß nicht, 2012 oder so in der Größenordnung, ist er degradiert worden zu einem Kleinplaneten, Zwergplaneten. Und das ist eben was anderes als die wirklichen Planeten, das heißt, er zählt gar nimmer dazu.
Weil er tatsächlich auch seine Eigenheiten hat und weil man drauf gekommen ist, es gibt eine ganze Reihe anderer von vergleichbarer Größe wie der Pluto, die dort herumsausen, die man halt erst später entdeckt hat und die alle relativ irrwitzige Bahnen gehen auch. Und daher nicht mit den regulären Planeten zu vergleichen sind.
Ändert sich das Bild. Aber egal, jedenfalls, also dieser Alte Saturn, den nennt Rudolf Steiner eben deswegen Alten Saturn, erstens, weil er also diese Größenordnung bis zur heutigen Saturnbahn hatte, also so ein großes Gebilde war, in dem alles sonst drinnen war. Und weil man das aber dadurch erkennen kann, wenn man sich auf den heutigen Saturn konzentriert, geistig, dann kann man mitschauen das, was auf dem Alten Saturn war. Das ist also der geistige Bezugspunkt sozusagen. Ich muss mich eigentlich auf die Saturnsphäre, auf die heutige, konzentrieren, wenn ich den Alten Saturn kennenlernen will. Da brauche ich aber nichts jetzt astronomisch wissen oder astrophysikalisch wissen, wie heute der Saturn aufgebaut ist, das ist ganz unwichtig. Ich muss mich nur auf diese Sphäre konzentrieren, die dort ist. Also ich kann den Ansatzpunkt sicher machen, also dass ich mich auf den Saturn, der am Himmel erscheint, einmal konzentriere, aber das dann ausblende und von dort mich zurückführen lasse zum Alten Saturn. Und umgekehrt ist es, oder anders ist es, wenn ich zum Beispiel jetzt einen künftigen Zustand, wie den künftigen Jupiter, den Neuen Jupiter, oder eben das Neue Jerusalem, von dem in der Apokalypse die Rede ist, wenn ich die ins Auge fassen will, ja dann muss ich mich eben auf den jetzigen Jupiter konzentrieren. Das ist also eine Hilfe einfach jetzt, man könnte sagen, es ist eine Meditationshilfe dazu. Weil es ist eben dann - aber da sehe ich dann eben dieses neue Jerusalem, da kriege ich Einblicke dazu. Und so ist es dann mit der Neuen Venus und so weiter.
Also daher kommen diese Namensgebungen. Aber man darf sie ja nicht vermischen miteinander. Und das ist ja jetzt aus unserer Perspektive, wo wir jetzt stehen, hier und heute, stehen wir ziemlich in der Mitte der Entwicklung, eher so ein bissel drüber weg, aber an sich, die Erdentwicklung als solche ist die Mitte und drei Stufen gehen voran, also Alter Saturn, Alte Sonne, Alter Mond, dann Erde, und dann kommt eben Neuer Jupiter, Neue Venus und dann der Vulkanzustand, der eben jetzt keine äußere Entsprechung, keine direkte, hat. Da kommt wirklich was Neues heraus, aber da es gewisserweise das Spiegelbild ist, also wenn man es um die Erdentwicklung spiegelt, das Spiegelbild ist des Alten Saturn, kann man zumindest erkennen, also karmische Aufgaben, die für alle Wesenheiten, die damit verbunden sind, also für die ganzen Hierarchien, die durch den alten oder auf dem Alten Saturn angelegt wurden, dass die ihre Erfüllung dann auf dem Vulkanzustand bekommen. Das heißt, dort dann aufgelöst werden, endgültig. Also da werden Aufgaben gestellt, wenn man so will, und dort werden sie gelöst.
Der Fall Babylons, Rolle der luziferischen Engel 01:39:04
Also, ja, ich will mich aber nicht zu viel verirren in das, weil wir wollen ja das spezielle Thema da angehen mit diesem Bild. Aber es ist wichtig, dieses Umfeld zu sehen. Wir waren vorhin einmal dabei stehen geblieben, dass mit dem Sturz von Babylon, beziehungsweise dem Fall der Hure Babylon, dass eben dann danach die luziferischen Engel jubilieren.
Hab das das letzte Mal ja vorgelesen. Es klingt ja eigentlich alles sehr schön: "Halleluja, das Heil und die Offenbarung und die Weltenkraft gehören dem Gotte, dem wir dienen. Zur Wahrheit und zum Sein des Guten führen seine Entscheidungen. Er hat das Urteil gefällt über die große Hure, die mit ihrer Unzucht alles Erdensein verdorben hat. Gesühnt hat er das von ihrer Hand vergossene Blut seiner Diener ..." Und so weiter und so weiter. Und: "Halleluja, das Rauch ihres Brandes" - also eben dieser Gefallenen - "wird nicht aufhören, empor zu steigen von einem Äon zum anderen." Also Gott sei Dank ist da alles in Trümmer gesunken, was mit dieser Hure Babylon oder mit Babylon überhaupt zu tun hat. Das sind aber die luziferischen Engel. Das sind eben die, die spüren, dass da in dem Babylonischen schon so ein starker ahrimanischer Einschlag drinnen ist und den wollen sie nicht. Weil sie wollen ja den Menschen eigentlich sehr schnell, viel schneller, als er reif dafür sein könnte, in eine geistige Sphäre heben. Das ist ja das Problematische.
Die luziferischen Wesenheiten führen uns sehr wohl ins Geistige, sie führen uns ins Licht, aber in einem Zustand, in dem wir noch nicht reif sind, dort als eigenständige geistige Wesen, als freie geistige Wesen wirklich agieren zu können. Und dann hätten sie uns dort, und sie führen uns, zu ihren Zielen, die aber auch nicht aus der Freiheit heraus sind. Aber halt was sie trotzdem mitgenommen haben - sie haben ja auch etwas mitgenommen, als sie, wie soll ich sagen, als der Sturz der luziferischen Geister war, sie haben eine ganze Menge an Kraft mitgenommen.
Der ursprünglich göttliche Auftrag der luziferischen Wesenheiten [01:41:41]
Und aus dem heraus können sie tätig sein, auch wenn es nicht aus der Freiheit ist. Sie erfüllen in Wahrheit also göttliche Dinge, aber zur Unzeit zum Beispiel, weil sie die direkte Führung jetzt nicht mehr haben. Aber sie haben mitbekommen eine ganze Menge an Fähigkeiten, sie haben mitbekommen eigentlich auch eine ganze Menge an Aufgaben, nur sie wissen jetzt in Wahrheit nicht mehr, wann der richtige Zeitpunkt ist, diese Aufgaben zu erfüllen.
01:42:13 Und natürlich, nach, wie soll ich sagen, nach göttlichem Auftrag, ist ja das Ziel, also dass der Mensch immer mehr irgendwann ins Geistige aufsteigen wird. Und dieser Aufgabe fühlen sich die luziferischen Wesenheiten sehr wohl verpflichtet in gewisser Weise, also die füllen sie aus, aber zu früh. Zu früh und in unrechter Weise, weil der Mensch soll also dort erst hinkommen, wenn er auch zugleich seine Erdenfeste gefunden hat und hier sein freies Ich entwickelt hat.
Und wenn ich ihn zu früh hinaushebe, dann kann er seine Freiheit nicht entfalten. Und dann geht eigentlich der ganze Schöpfungsplan verloren. Also die luziferischen Wesenheiten sind schon eigene Wesenheiten, eigentlich erfüllen sie einen göttlichen Auftrag, nur sie stehen nicht mehr mit dem Göttlichen in Beziehung, sondern sie erfüllen den Auftrag, der ihnen in der Vergangenheit gegeben wurde. Also arbeiten mit, dass der Mensch ein lichtvolles geistiges Wesen werde. Nur dass der Mensch also vorher da sich auf Erden herumschlagen muss, hier sogar Fehler machen muss, um sie aus Freiheit überwinden zu können, aus freiem Entschluss heraus überwinden zu können, das haben sie alles nicht mitgekriegt, da waren sie schon, diese luziferischen Wesenheiten, sozusagen abgeschnitten von der göttlichen Quelle. Also das ist das Paradoxe, also dass sie eigentlich einen Auftrag der Gottheit, wenn man es so nennen will, aus der Vergangenheit, auch jetzt noch erfüllen wollen. Und gerade dadurch unzeitgemäß sind.
01:44:13 Also gerade dort, wo das luziferische Übel sozusagen uns trifft, hängt das eigentlich immer damit zusammen, dass sie etwas, was für die Vergangenheit richtig war, jetzt haben wollen. Eigentlich wollen sie uns zurückführen in etwas, was in der urindischen Zeit vielleicht noch gültig war, oder gar in der atlantischen Zeit. Und eigentlich sozusagen den Rückweg, den Rückweg dann dort wieder hinauf in die geistige Welt - je mehr ich dort zurückgehe, desto mehr komme ich ja wieder dorthin, in die Sphäre, aus der der Mensch gekommen ist.
Bestimmung des Menschen auf der Erde [01:44:51]
Aber der Mensch sollte eben auf die Erde kommen, und er sollte eigentlich aus dem Geistigen bis zu einem gewissen Grad herausfallen, jedenfalls so weit, dass er hier wirklich die Erde ergreift. Dass, ja, der Sündenfall ... - aber, die Schlange dort, die ist nicht so zufällig dort. Man könnte ja sagen, ja, die stört den ganzen göttlichen Willen - eigentlich nicht. Eigentlich nicht! Nämlich dort, wo sie erscheint, nämlich, dass die Menschen also auf die Erde kommen, dass sie auch in die Sterblichkeit zum Beispiel kommen, ist notwendig für die Entwicklung der Freiheit.
Bitte stellt Euch diese große Sache vor, über die sonst eben keine der höheren geistigen Wesenheiten verfügen, sterben zu können. In zwei Welten dadurch leben zu können. In einer sinnlichen Welt leben zu können und in einer geistigen Welt leben zu können. Das in einem gewissen Rhythmus: Inkarnation, Leben zwischen Tod und neuer Geburt, oder im Kleinen auch dann irgendwann in dem Wechsel zwischen mich wenden zur Sinneswelt, mich wenden zur Geisteswelt. Und jederzeit hin und her gehen zu können einmal. Auf das zielen wir hin irgendwo.
01:46:38 Also es sind, jedenfalls wenn man die Bibel liest, eben also auch das Alte Testament, und dann ganz besonders das Neue Testament auch liest, das ist dort niemals so angebracht, immer diese Schwarz-Weiß-Malerei zwischen Gut und Böse zu machen. Sondern es liegt in der ganzen Erdenentwicklung eigentlich schon drinnen, dass das Göttliche Mensch wird. Dass im Menschen, das heißt, in dem kleinsten geistigen Wesen, das Göttliche lebt. Das ist von Anfang an das Ziel. Und dazu musste der Mensch die Erde betreten, sonst hätte er ... - und zwar mit all den Übeln auch, die damit verbunden sind, mit all den Widerständen, die damit verbunden sind. Weil, so groß die Macht des Göttlichen ist, aber das Göttliche kann niemanden zur Freiheit zwingen, sagen: Du bist jetzt frei. Sie kann eigentlich nur, und das macht sie mit uns Menschen, diesem kleinsten geistigen Wesen, die Möglichkeit dazu zu geben. Aber ergreifen müssen wir die Freiheit selber. Nicht einmal der liebe Gott kann sie uns einfach geben.
Und wenn ... - Jean-Paul Sartre sagt doch so schön, also - wie sagt er es genau? Ja, der Mensch ist zur Freiheit verdammt. Aber, diese Verdammung heißt eigentlich nur, es wird uns die Freiheit gegeben, es wird uns die Möglichkeit gegeben, die Freiheit zu ergreifen, in Wahrheit. Und wir werden immer wieder erinnert daran, dass wir die Möglichkeit haben. Nämlich erinnert dadurch, dass jetzt nicht von oben was entschieden wird. Und es liegt an uns, fassen wir einen Impuls, einen richtigen, also richtig in dem Sinne, dass es sich also in das, banal ausgedrückt, in das Weltgefüge richtig einfügt und einen Beitrag dazu leistet, oder bricht es heraus. Aber das liegt an uns, es wird nicht von oben gesteuert, sondern wir haben die Freiheit. Und wir können sie ergreifen, wenn wir das wollen, dann können wir den richtigen Impuls verwirklichen, wir können aber auch, und das können wir besser wahrscheinlich noch, einen Fehler machen dabei. Da sind wir geübt da drinnen. Wurscht, dann haben wir halt den Fehler gemacht, dann kommt die Zusatzaufgabe, diesen Fehler kannst aber jetzt wirklich nur Du wieder ausmerzen. Nämlich vor allem den Fehler, die Zerstörung, die Du in Dir selber angerichtet hast. Weil die groben Folgen für die Welt als Ganzes, die auch daraus entstehen, die hat der Christus auf sich genommen, das ist das, der Heiland hat die Sünden der Welt auf sich genommen. Aber nicht die individuellen Verfehlungen, sondern die Wirkungen, die da sind in der ganzen Welt. Dass nicht, also die ganze Welt auch noch zugrunde geht.
Aber den karmischen Ausgleich, der liegt an uns, den kann uns niemand abnehmen. Das gaukeln uns nur die Widersachermächte vor, namentlich die luziferischen Mächte gaukeln uns das vor: Ah nix, da gibt es schon einen Umweg, um den Du diese unangenehme Aufgabe umschiffen kannst. Ins luziferische Reich darfst Du rein. Nur nennt er es halt nicht luziferisch. Ins lichte Reich darfst Du hinein. Und - schchch, macht man schon einen Bogen drum. Und dann hängen natürlich erst recht wieder die ahrimanischen Mächte dran. Dann krallen sie uns. So gesehen arbeiten wieder die beiden zusammen, auch wenn sie sich nicht riechen können, auf gut Deutsch. Aber trotzdem, also sie ergänzen einander. Und wissen auch, dass sie aneinander gekettet sind in gewisser Weise, dass einer ohne dem anderen eh nix erreicht. Es gibt halt das Schwergewicht, dass der Luzifer mehr in der Vergangenheit gewirkt - nein, will ich gar nicht einmal sagen, aber dass er die führende Rolle in der Vergangenheit hat, weil die ahrimanischen Mächte haben auch von Anfang an gewirkt, durchaus. Und jetzt ist es halt umgekehrt, jetzt hat der Ahriman mehr die Führung und der Luzifer dient ihm und kann halt auch noch davon profitieren, weil sonst kriegt er gar nix. Weil, an sich wäre seine Zeit vorbei. Gerade der Ahriman hilft ihm aber, dass er heute sehr sehr wohl auch sehr dick da ist, erst recht dick da ist. Da finden wir wieder das richtige Gleichgewicht oft nicht. weil es ist: Ah, der Ahriman ist stark, wo flüchten wir uns hin, zum Luzifer. Weil der Ahriman, buh, das tut weh, irgendwo, das ist grauslich, wenn man es so in seiner Strenge nimmt. Ja, dann flüchten wir uns halt ins Luziferische. Das gibt eigentlich dem Luziferischen einen gewaltigen Aufschwung wieder.
Also auch wenn wir in diesem ahrimanischen Zeitalter leben oder gerade weil wir eben leben, gibt es paradoxerweise gerade dem Luzifer wieder einen gewaltigen Aufschwung auch. Also Ihr seht, das ist schon sehr kompliziert, die ganze Geschichte. Und - aber kompliziert, es, man sieht es ja eben wirklich an dem Christusprinzip, das steht in der Mitte zwischen den beiden, immer in der Mitte. Also ganz und gar nicht dieses Prinzip Gut und Böse, Licht und Finsternis, und nur die zwei. Und Licht ist das alleinig Gute - Ja, dann bin ich aber beim Luzifer! Dann bin ich beim Luzifer. Und der Luzifer triumphiert, wenn der Finstere fällt. Und deswegen jubilieren hier die luziferischen Engel. Und trotzdem steht es im Neuen Testament drinnen. Oder gerade deswegen, weil es einfach eine Beschreibung ist dessen, was da passiert, und da sind eben die Widersacher auch dabei.
Handeln in Freiheit, auch wenn das Göttliche in uns wirkt [01:54:00]
Und ganz deutlich, und das wollte ich vorher schon, viel früher einmal aussprechen, habe aber jetzt das Umfeld wieder einmal einbezogen vorher noch. Wo es darum geht, also wenn der Mensch frei ist, wenn das Göttliche in ihm wirkt, dann ist das aber nicht so, dass uns die Gottheit führt und uns in ihrer Freiheit einschränkt, sondern dass die Gottheit eigentlich erwartet: werde tätig, bring mir etwas entgegen und ich nehme es in meinen Willen auf - also gerade der Christus auch in uns - und ich gebe dem Weltgeltung sogar. Also der Christus trägt dann dazu bei, dass das wirklich Kraft werden kann auch in der Welt. Aber es ist nicht so, dass uns eben befohlen wird, mach dieses oder das, sondern es wartet die Gottheit darauf, dass wir, so klein es auch sein mag noch, dass wir etwas entgegenbringen. Also das ist dieses, wie soll ich sagen, neue Schöpfungsprinzip, nicht nur von oben, sondern auch von unten. Und das wird hier im 19. Kapitel aber auch sehr deutlich ausgesprochen. Also da wird vorher gesprochen von der Hochzeit des Lammes und dass halt die geistig richtig Strebenden eingeladen sind, berufen sind. Und dann heißt es weiter:
"Und er fuhr fort: dies sind wahrhaftige Gottesworte. Und ich fiel zu seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten." Also der Johannes fällt zu seinen Füßen. Es ist im Grunde der Christus, der da spricht, oder durch ihn, mit ihm, die Gottheit selbst sogar. "Und ich fiel zu seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten. Und er sprach zu mir, das sollst du nicht tun. Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, die sich an das Zeugenschicksal Jesu halten. Dem Vatergotte gelte deine Anbetung." Da geht es also noch auf die Vatergottheit. Klar, also da, das ist eigentlich, also hier gehts darum, dass der Mensch sein Eigenes entwickeln muss. Sein Eigenes entwickeln muss. Das ist in Wahrheit die Zukunftsaufgabe. Und dass das gottgewollt ist. Und dass dazu, zu diesem Zweck eben auch all das zugelassen wurde, was im Prinzip die Widersacherwesenheiten tun, mit einer gewissen Ausnahme, mit den soratischen Wesenheiten. Die haben überhaupt einen eigenen Einschlag. Die sind eigentlich so direkt in den großen Plan nicht einbezogen, beziehungsweise die haben sich wirklich also davon herausgelöst. Das liegt aber eben daran, dass sie schon geistige Wesenheiten, also das heißt Ich-Wesenheiten waren bevor oder abseits dessen. Ihr wisst, ich tue mir da immer schwer.
Grenzen unseres Zeitbegriffs [01:57:54]
Weil der Zeitlauf, der Zeitbegriff im äußeren Sinn zumindest, nur einen Sinn macht vom alten Saturn bis zum Vulkan. Und dann fängt eine neue Entwicklung an mit einer neuen Zeit. Wenn man so will. Das können wir uns nicht so wirklich vorstellen, wir denken immer: Zeit, das ist so die unendliche Linie ... Ja, von mir aus hat es mit dem Schöpfungsmoment begonnen, aber dann läuft es halt immer weiter irgendwo. Aber es ist, diese Zeitlinie hat einen Anfang, oder diese Zeitspirale, wie immer man das nennen will, dieser Zeitfluss. Wobei noch dazu kommt, dass aus der Zukunft auch was entgegenfließt. Wir haben eigentlich immer die beiden Ströme drinnen. Also unser moderner Zeitbegriff ist sehr einseitig einfach, weil er nur diese Linie kennt. Aber es ist eigentlich ein, eher noch ein Bild durch den Kreis, zunächst einmal. Das heißt, der Anfang und das Ende fällt zusammen in gewisser Weise. Nur, es ist auch nicht wirklich ein Kreis, sondern es ist eigentlich eine aufsteigende Spirale. Ich lande zwar wieder, na ja, nicht am selben Punkt, aber eine Etage höher darüber. Könnt ihr euch das vorstellen? Es ist also eine Kreisbewegung, aber zugleich eine Aufwärtsbewegung.
In den alten Kulturen gab es immer das zyklische Weltbild. Das war aber dieses in sich selbst Zurücklaufen. Das ist durchaus auch ein sinnvolles Bild, aber für die Weltentwicklung im Großen muss man dazunehmen die Aufwärtsbewegung, die dazukommt, dann ist es eine spiralige Bewegung. Und drum schildert im Übrigen auch Rudolf Steiner, oder weist ganz deutlich darauf hin, wie zum Beispiel auch die Bewegung unserer Planeten, auch unserer Erde - das ist nicht, Kreisbahn sowieso nicht, aber Ellipse nach moderner Anschau, aber auch die geht nicht immer nur rundherum, sondern sie schreitet fort. Sie schreitet fort, weil sich unser ganzes Planetensystem durch den Kosmos bewegt. Es steht also nicht an einem Ort still, sondern es ist in Bewegung, es gibt eine höhere Bewegung. Und unsere Sonne ist unterwegs, sozusagen. Und unsere Erde folgt dem. In Wahrheit ist das Ganze ja Teil dieser Erdentwicklung, die ganzen Planeten, so wie sie halt heute sind, auch als stofflich feste Gebilde, gehören mit dazu zu dem Ganzen, die wandern alle mit dieser Spiralbahn.
Mitwirken des Menschen aus göttlicher Kraft heraus [02:01:02]
Und das ist eben Ausdruck dessen, wo wir aber jetzt mitwirken, bei diesem Aufstieg, bei dieser Entwicklung, mitzuwirken. Und da eine neue Nuance hineinzugeben, die aus dem göttlichen Funken in uns stammt. Es braucht uns nicht hochmütig machen, aber es ist die wesensgleiche Kraft in uns. Nur diese Kraft ist eben so, dass wir lernen müssen, mit ihr umzugehen. Aber es ist die göttliche Kraft. Und es gibt dann in Wahrheit keinen Unterschied aber mehr zwischen dem göttlichen Willen und unserem Willen. Das fließt in eines zusammen, wenn wir wirklich aus dem Ich, aus der Freiheit heraus, schaffend tätig werden, und das Ganze auch noch gelingt. Das heißt, wenn wir so weit sind, dass wir sagen können dann, ja, endlich, wie es die Elohim in der Genesis sagen: "Und sie sahen, dass es gut war." Das müssen wir halt lernen, darum müssen wir auch erkennen, die geistige Welt kennenlernen, die Folgen unseres Tuns, dass wir das jederzeit einschätzen können. Ich glaube, da ist ein Mikro offen, bitte abschalten. Dass wir also, auch wenn wir Fehler machen, sehen: aha, aber ein großer Teil ist gelungen, aber da ist noch ein Fehler drinnen. Also noch einmal, besser machen. Also Werkausgabe Nummer zwei. So wie es manche Künstler machen, dass sie ein bestimmtes Motiv dutzende Male vielleicht sogar malen, weil sie noch nicht ganz zufrieden sind. Weil es noch nicht das ganz Fertige ist. Und so gehen wir durch, und es ist in der Regel nicht eben aufs erste Mal gleich das Vollkommene. Es ist vielleicht paradoxerweise, wie es bei vielen Künstlern ist, es ist das unvollendete letzte Werk in gewisser Weise das Vollkommenste.
Vergleich mit Künstlern verschiedener Epochen, unvollendete Werke [02:03:27]
Also gerade die Künstler, die ein großes Werk begonnen haben und dann es nicht mehr fertigstellen konnten, weil sie aus dem Leben geschieden sind, genau in dem Moment aus dem Leben geschieden, wo sie noch etwas, den letzten Strich machen konnten, aber es ist trotzdem noch nicht fertig. Aber mehr konnten sie in diesem Leben nicht leisten. Und es ist gerade dieses Offene auch die Einladung: Führe das weiter. Nämlich die Idee, die dahinter steckt. Das geht jetzt gar nicht darum natürlich, dass jetzt ein anderer Maler kommt und sagt: gut, der hat das nicht fertiggemalt, das mache ich jetzt. Um das geht es gar nicht, sondern: schau dir an, welcher Impuls da drin ist, lerne von dem und geh drüber hinaus. Und dann kannst du das fertig machen oder weiterspinnen jedenfalls, was dort unfertig geblieben ist.
In Wahrheit sind alle unsere Werke unfertig, weil sie sind alle einer Erweiterung, einer Weiterentwicklung fähig. Und das ist ganz egal, ob man scheinbar das Werk fertiggestellt hat und halt die ganze Bildfläche irgendwie bemalt ist oder nicht, um das geht es nicht. Aber da ist ein Impuls drinnen, der ist in jedem Fall, selbst bei den Malern, die alle Werke fertiggestellt haben, scheinbar, ist es trotzdem nicht fertig. Sondern es ist die Aufforderung: geh über das hinaus. Da ist eine Richtung gegeben, geh über das hinaus. Nimm das zum Beispiel, was in den Raphael-Bildern drinnen ist - ich warte auf den Künstler, der das weiterführt, und noch näher uns zum Beispiel die Engelwelt bringt, noch näher, auf eine ganz andere Art. Weil diese Bilder sind großartig. Und da steckt unheimlich viel drinnen in diesen Werken von Raphael. Und trotzdem, wenn ihr das nehmt, was ich anfangs heute oder eben auch in den letzten Vorträgen gesagt habe, man kann es nämlich durchaus vergleichen mit dem malenden Schauen, das ich auch bei der Imagination brauche. Aber dieses Bild, das ich malend schaue, ist nur das Hilfsmittel in Wahrheit. Weil die eigentliche Imagination, das eigentliche Bild, ist übersinnlich. Und zur Zeit, als Raphael malte, das war gerade die Zeit, wo man aufgebrochen ist, Renaissance überhaupt, mit der Perspektive, die kommt, wo man sehr stark in die körperliche Darstellung, und zwar wirklich auch in die physisch körperliche Darstellung geht, das ist nämlich bei den alten Griechen mit den Statuen noch anders. Die malen eigentlich in Wahrheit den Ätherleib. Das heißt, das Idealbild, das dahinter steht, das den physischen Leib erst aufbaut.
Das gibt diese Harmonie, diese unglaubliche Schönheit dieser Statuen. Die eigentlich in Wahrheit auf Erden kein Mensch erreicht. Weil wir auch selber es nicht erreichen, dass - also die Ätherkräfte reichen nicht aus bei uns, um dieses Idealbild hinzukriegen. Und in der Renaissance geht es ganz eigentlich ins physisch-körperliche hinein in der Darstellung. So wie man es vorher nicht getan hat, eben auch die Griechen nicht. Also erst in der Zeit des Hellenismus fängt sowas an, dass nicht mehr Idealgestalten da sind. Da kommt etwas aus dem Äußeren schon hinein, da gibt es die verzerrten Gesichter. Das wäre in der Klassik niemand eingefallen, da eine Statue mit verzerrtem Gesicht, oder zornigem Gesicht oder so zu machen. Das ist alles so erhaben, so ideal, aber daher über die Sphäre des Physischen, in Wahrheit, auch wenn es als physischer Block jetzt, als Statue vor mir steht, aber es ist eigentlich ein reines Bild des Ätherischen, das dahintersteckt. Und daher haben sie in Wahrheit auch nicht nach einem Modell gearbeitet, sondern vor allem aus dem Erleben des eigenen Ätherleibs heraus. Aus dem haben sie es gespürt. Sie haben gespürt, welches Ideal ist da drinnen, das sich aber selbst in ihrem eigenen Körper nicht verwirklichen konnte. Aber da setze ich es hinaus.
02:08:28 Ja und ... - eben, also es geht darum, dass wir als Menschen alleweil eingeladen sind, aus der Freiheit heraus, ja, das Werk der Gottheit, ich will nicht sagen fortzusetzen, das wäre zu vermessen, aber mit beizutragen dazu. Und, wo das ganze Ideal, das dahintersteckt sozusagen, wirklich schöpferisch aus uns kommt. Ich meine, der Grieche hat das genommen aus dem, was ja eh an sich im Ätherleib drinnen liegt irgendwo, auch wenn es nicht vollkommen ist, aber in der Ätherwelt konnten sie es noch spüren, irgendwo. Auch wenn sie es vielleicht nicht mehr hellsichtig geschaut haben, also gerade die großen Plastiker haben es nicht mehr wirklich hellsichtig geschaut, aber sie haben es in sich gespürt. Auch wenn ihr eigener Ätherleib das nicht alles durchziehen konnte, aber sie spürten das Bild. Sie spürten nämlich auch die Bilder, man muss dazu sagen, ja, dass die Kräfte, die im Ätherleib drinnen wirken, die haben ihr Vorbild aber im Astralischen.
Darum jede Nacht, wenn wir schlafen - über das haben wir auch schon früher gesprochen - , untertags zerstören wir ja vieles in unserem Leib, das muss in der Nacht wieder aufgebaut werden, dazu muss aber unser seelisches, unser Astralleib zu einem großen Teil, jedenfalls aus dem oberen Bereich des Leibes, heraustreten und sich aus der großen Astralwelt die Weisheit wiederholen, die notwendig ist, dass der Ätherleib seine Aufgabe erfüllen kann. Also das heißt, diese griechischen Künstler, auch wenn in ihrem Ätherleib das nicht immer ganz vollkommen war, aber sie schauten auch irgendwo mit dieses Astralische, diese astralische Weisheit, die drinnen ist. Vielleicht gar nicht mehr so bewusst hellsichtig, aber in ihr künstlerisches Gefühl hinein, in ihr Gestaltungsgefühl hinein. Da war das unmittelbar drinnen. Weil, es ist also da sehr stark - wirklich, hängt sehr stark mit dem Fühlen dieser Kräfte zusammen. In der griechisch-lateinischen Zeit sind wir ja in der Zeit der Verstandes- und Gemütsseele. Und die Gemütsseele hat sehr viel mit dem Gefühl zu tun, aber auch mit dem Willen zu tun. Es ist ein Gemütes-, sowas fühlend-wollendes, wollend-fühlendes, so irgendwie drinnen. Und aus dem heraus haben die Künstler eigentlich gestaltet, also die haben nicht aus dem Verstand gestaltet, gar nicht. Sie waren aber dadurch, dass sie es als Griechen ihrer Zeit trotzdem auch hatten, wach genug, um das andere ergreifen zu können, das auch in eine äußere Form geschickt hineinfließen zu lassen. Und es ist also dieses Fühlen, fühlende Wollen eigentlich, aus dem es herauskommt. Das war stark drinnen bei ihnen.
Wege und Umwege 02:12:10
Ja, wir sind heute schon wieder zum weißen Pferd mit seinem Reiter noch nicht in weiteren Details gekommen, es war wieder ein bisschen ein großer Umweg rundherum scheinbar, aber ich bitte euch, bedenkt, in der geistigen Welt ist der Umweg der kürzeste Weg. Je mehr man mitnehmen kann auf Seitenwegen, auf den Umwegen, umso besser und umso schneller kommt man zum Ziel, sprich, umso schneller kommt man zur eigenen geistigen Entwicklung. Das ist ja der geistige Weg, den wir gehen, dass er ein Entwicklungsweg ist. Und das ist ja auch das Große, dass das Steiner immer so stark betont hat. Also das steckt in seinem ganzen Werk drinnen. Es ist eben nicht so: da war einmal eine Offenbarung, die haben wir jetzt, und jetzt folgen wir den Anordnungen, die da drinnen stehen. Stehen eh keine Anordnungen in Wirklichkeit drinnen, also es ist nur, es sind Impulse drinnen, auf die wir halt aufpassen, auf die wir achten sollten, die wir aber selber entfalten müssen. Und es ist halt ein bissel - in der Vergangenheit sind die geistigen Schriften, die geistigen Überlieferungen so ein bissel ausgelegt wie ein Regelwerk, das man zu befolgen hätte. Und wo es dann vielleicht also irgendeinen Oberen drüber gibt, der sagt dir dann halt, wie die Regel ist und interpretiert sie. Interpretiert die Schriften des Neuen Testaments oder des Alten Testaments und schreibt dir aber dann vor, was zu tun ist. Aber, das soll es nicht sein.
Auch wenn wir die Bibel lesen, die zumindest aus Imaginationen und an vielen Stellen auch aus Inspirationen kommt, und Intuitionen, die dahinterstehen. Aber egal, es geht nicht darum, sie eins zu eins anzuglotzen, sondern sie sind eine Hilfe, dass wir - also wenn wir als heutiger Mensch uns damit beschäftigen - sie sind eine Hilfe, um uns selbst, also um uns berühren zu lassen dadurch einmal, um uns selbst im malenden Schauen die Imagination aufzubauen, uns dadurch immer mehr dessen bewusst werden, was da wirklich dahintersteckt, und - nämlich dahintersteckt im Sinne, wie betrifft es mich, meine Aufgabe, was kann ich machen, dass wir das ins Bild schaffen und selber eben dann im Sinne unserer Aufgabe, die aus unseren Fähigkeiten resultiert, und diese Fähigkeiten resultieren wieder aus dem ganzen Weg, den wir durch viele Inkarnationen gegangen sind, dass wir aus dem heraus dann tätig werden. So müsste man die Bibel lesen, man müsste sie ja daher sehr individuell lesen. Weil da sind Bilder drinnen, das sind Anregungen und die können uns berühren und jetzt mach was draus, mach etwas draus, was deiner Aufgabe entspricht.
Und diese Aufgabe entspricht deinen Fähigkeiten. Und dazu ist es notwendig, dass wir auf einen Weg geführt werden, dass wir erstens einmal unsere Bequemlichkeit, unsere geistige Bequemlichkeit überwinden, dass wir sagen: ja, da ist der große geistige Führer, der hat uns das und das gesagt und das machen wir. Sondern unsere wirkliche Aufgabe, die müssen wir selber entdecken, ja, selber erschaffen im Grunde. Weil es ist eben nicht eine fertige Aufgabe, die zu lösen wäre, sondern wir sollen schöpferisch das finden, wodurch wir zur Welt noch etwas dazugeben können, was sonst nicht da wäre und was sie noch reicher macht, was sie schöner macht, was sie besser macht in einer gewissen Weise.
Neunter Wochenspruch, Bedeutung jedes einzelnen Menschen für die Erdentwicklung 02:17:15
Also um das geht es hier. Und, Hingabe an die geistige Welt, aber sich selber finden, das ist eben auch in dem Wochenspruch drinnen: "Verliere dich, um dich zu finden." Wollen wir vielleicht heute Schluss machen damit? Ich lese euch zum Abschluss noch einmal den Wochenspruch, es ist der neunte Wochenspruch. Ihr erinnert euch, was die Neun alles bedeuten kann, was ich am Anfang gesagt habe.
Vergessend meine Willenseigenheit
Erfüllet Weltenwärme sommerkündend
Mir Geist und Seelenwesen.
Im Licht mich zu verlieren
Gebietet mir das Geistesschauen.
Und kraftvoll kündet Ahnung mir
Verliere dich, um dich zu finden.
Das ist dann der letzte Punkt. Da kommen wir aber wieder ganz zu uns, und da wacht dann zum Beispiel im Herbst wieder das auf, dieses Michaelische auch: jetzt Tatkraft aus dir selber. Jetzt aber zuerst: Verlieren, wir müssen wirklich in die Welt gehen, auch in die geistige Welt letztlich gehen. Dort kommt uns etwas entgegen, das wir zunächst nur ahnen auch, wo wir irgendwas spüren, aber dann heißt es irgendwann: Finde dich wieder. Zuerst verlieren wir uns ganz, wir gehen in dieser Fülle auf, sind offen dafür, aber dann finden wir auf höhere Art zu uns selber, dann erkennen wir erst unsere Aufgabe. Und die ist; Schaffe aus dir selbst. Du bist zum Schaffen aufgerufen, zum Mitschaffenden aufgerufen. Und die Konsequenzen sind riesig für die Weltentwicklung, auch für alles, was gegenwärtig ist. Wir sind aufgerufen, die Erde zu verwandeln und zu etwas zu machen, was mehr ist, als das sein könnte, wenn es nur von oben fließt sozusagen. Und, ja, wir versuchen eh, viel zu tun, und wir machen viele Fehler zur Zeit auch, die längste Zeit schon, dabei. Aber zu lernen aus den Fehlern, es besser zu machen, das ist ganz wichtig. Aber keinesfalls bitte: holt euch Menschen raus, lasst die Erde, wie die Erde ist, und tut möglichst nicht hineinpfuschen. Nein, hineinpfuschen sollen wir nicht, aber wenn wir nicht mitarbeiten würden, wenn wir nicht unsere schöpferischen Impulse hineinbringen würden, dann werden wir der Entwicklung, die angedacht ist für uns, die uns ermöglicht ist, die gottgewollt ist, nicht gerecht.
Und damit würden wir der Erde, auch wenn man jetzt auf diese engere Perspektive geht, nicht helfen, sondern ihr schaden. Die Erde braucht uns. Unserer Mitarbeit, unserer schöpferisch-kreativen Mitarbeit. Trotz der Fehler, die wir machen. Die Welt würde nicht besser ausschauen, wenn wir uns völlig raushalten würden und nur, ja, im Grunde wie die Tiere aus den Instinkten heraus uns leiten lassen würden, die Welt wäre nicht gesünder und besser. Sie würde noch, noch schneller verfallen. Also wir sind aufgerufen: macht euren Beitrag! Das bringt die Welt und die Erde, jetzt ganz konkret, um es jetzt wirklich auf unsere engere Aufgabe, hier die Erde weiter zu bringen auch.
Der Christus hat seinen Teil getan, er hat sich verbunden mit der Erde, aber wenn wir den Impuls nicht ergreifen, wird es trotzdem nichts nützen. Ob diese wirkliche Durchchristung stattfindet, das liegt auch an uns. Die Durchchristung der ganzen Erde.
Weil wenn wir uns - angenommen, wir würden uns alle verweigern, dann wird die ganze Erdentwicklung nicht durchchristet. Dann ist das was, was zerstäubt und weg ist. Und eigentlich - so extrem wird es mit Sicherheit nicht passieren, aber nehmen wir hypothetisch den Fall an, es findet überhaupt nicht das statt, dann würde die Erde zerstäuben und hat ihren Sinn verloren. Und der Christusimpuls wäre ganz umsonst gewesen dann. Sondern er erfüllt sich dadurch, dass wir aus der Freiheit heraus unsere Schöpferkraft, unsere kleine, aber entscheidende, mit hineintragen in das Ganze. Und das betrifft also ganz konkret die Zukunft der Erde, das betrifft also zum Beispiel ganz stark, wie gehen wir in der Landwirtschaft mit der Erde um, wie gehen wir in der Heilkunde um damit, Heilkunde für Menschen, aber auch für Tiere, Heilkunde für die Natur im Grunde. Wobei sich das mit der Landwirtschaft verbinden kann, aber wir brauchen sogar mehr, weil wenn wir jetzt in Landwirtschaft nur verstehe, dass wir halt dort unsere Nahrung anbauen und versorgt werden, es geht aber um mehr, es geht da um wirklich die ganze Natur zu heilen.
Weil von sich aus ist sie auf einem absterbenden Weg, sie ist auf einem Weg des Krankseins. Von sich aus, das liegt in der Entwicklung drin, wir sind über der Mitte der Erdentwicklung drüber, die Erde ist auf einem absteigenden Ast. Und das heißt, sie hat alle Symptome halt des langsamen Verfalls irgendwo drinnen, das ist halt so. Wäre auch schrecklich, wenn es nicht so wäre, weil dann würden wirklich die soratischen Wesenheiten siegen, also wir konservieren die Erde so, wie sie jetzt ist, für alle Ewigkeit. Und schauen, dass das also der - scheinbar paradiesische Garten äußerlich ist, aber jede weitere Entwicklung wäre abgesperrt, jede wirkliche Entwicklung. Das wäre alles Schimäre im Grunde, was da wäre.
Nein, die Erde ist, und das muss man halt einfach zur Kenntnis nehmen, auf dem absteigenden Ast, sie ist eigentlich eine Sterbende, aber wir können dazu beitragen, dass dieses Sterben nicht zu früh passiert. Sie soll auch einmal sterben, einmal ist der richtige Zeitpunkt da. Aber erst nachdem wir unsere Schöpferkräfte, und die haben wir noch gar nicht so lang, dass wir sie wirklich so richtig gebrauchen können, auch wenn sie unserem Ich schon von Haus aus ermöglicht sind, aber dass wir so richtig angreifen, das kommt erst, so ganz aus der Freiheit heraus. Also so gesehen ist diese Zeit, in die wir jetzt hineingehen, die entscheidende Zeit. Weil jetzt wird der Beitrag des Menschen immer größer. Das heißt, wenn wir da das verschlafen und untätig sind, oder nur Blödsinn machen und nicht bereit sind, aus dem Blödsinn zu lernen, den wir machen, dann ist die Erdentwicklung zu einem großen Teil verloren einfach.
Aus der Problemlösung entstehen noch größere Probleme - schöpferisches Denken hilft 02:25:26
Und ... Also da haben wir große Aufgaben. Und da braucht man aber diese weite, weite Perspektive in Wahrheit. Und die fehlt vielfach heute in den sehr gut gemeinten Debatten darüber, über die Probleme, die es heute gibt, wo ja viel Richtiges aufgedeckt wird, aber die meisten Lösungen, die angeboten werden, weil sie nur aus dem Kopfdenken, aus dem ahrimanischen Denken kommen, gehen in die ganz falsche Richtung, auch wenn sie auf den ersten Blick gut klingen. Und in der Praxis zeigt sich das aber dann, dass gerade aus diesen Dingen dann gerade die noch Schlimmeren kommen. Also wir neigen heute dazu, mehr aus dem ahrimanisch Verstandesmäßigen, und zwar im falschen Verstandesmäßigen daher, gerade die Dinge zu tun, die zwar logisch richtig scheinen, die auch gut scheinen, aber die nicht das Ganze überblicken, und daher in Wahrheit total kontraproduktiv sind. Und ich schwöre, wir werden das erleben, mit all den Maßnahmen, die jetzt die Umweltsituation verbessern sollen, werden wir die Erde mehr hineinreiten.
Es ist schon gut, dass man Dinge probiert, und das geht wohl auch nicht anders. Aber egal, ob es jetzt Solar ist, Windkraftwerke, sonstige Kraftwerke, ist schon klar, aber wenn man die ganze Landschaft zukleistert mit dem, wird es nicht gut sein. Wenn ich die ganze Landschaft zudecke mit Solarpanelen, wird es nicht gut sein. Also man kann sehr wohl - wenn ich alle Autos auf Elektroautos umstelle, wird das auch nicht funktionieren, weil es an anderen Ecken genau und noch stärker herauskommen wird, die Problematik. Damit will ich das nicht verteufeln, und es ist viel guter Wille und viel Gescheitheit drinnen, diese Dinge zu entwickeln, aber wir sollten halt auch ein wachsames Auge darauf haben, dass das in Wahrheit nicht die Lösung ist, sondern das sind alles erst die Fehler, an denen wir lernen können. Wir neigen also gerade in unserer Zeit sehr dazu, aus den Fehlern, die wir schon gemacht haben, noch größere zu machen. In dem sind wir sehr gut. Obwohl sie so einleuchtend sind. Also da muss man verdammt aufpassen. Und daher ist es wichtig, sich da wirklich versuchen, ein individuelles Urteil auch zu bilden, aber das werde ich eben nur bekommen, wenn ich selber kreativ denke, wenn ich schöpferisch denke zumindest einmal. Und nicht sage: aha, Möglichkeit A, B, C - ja, A und B sind gut, sage ich auch ja dazu. Sondern selber vielleicht ganz andere Zusammenhänge zu sehen, und da muss ich nicht ein Experte in allen Feldern sein. Das ist gerade heute das Problem, weil die Experten, und das geht aber gar nicht anders, müssen mit solchen Scheuklappen durch die Welt laufen. Weil die Dinge halt so komplex geworden sind, dass man auch mehr gar nicht überschaut. Und wir haben ganz verloren, dieses weite Panorama zu sehen, das dazugehört. Und das ist riesig.
Und das kann man aber nicht mit unserem Verstandesdenken erfassen, sondern da brauche ich dieses lebendig-schöpferische, dieses schauend-imaginative Denken. Denn das imaginative dazu, weil ich ja wirklich die geistigen Hintergründe, die geistigen Wesen, die mitbeteiligt sind an dem Ganzen, kennenlernen muß. Weil die sind ja heute eigentlich komplett ausgeschlossen. Und die denkt - ja, bei uns in anthroposophischen Kreisen schon mehr, und sicher bei manchen anderen Gruppierungen auch, aber bei denen, die jetzt wirklich die Entscheidungen fällen, wie es in die Zukunft gehen soll, die haben von dem nichts - ja, die habens einmal gehört vielleicht und dann machen sie sich lustig drüber und sagen: so ein Blödsinn! Aber das sind entscheidende Dinge. Und der Fehler entsteht daraus, dass man das alles ausblendet. Und rein technisch gesehen sind die Lösungen logisch und richtig, scheinen gut zu sein, aber sie werden nicht funktionieren. Sie werden nur das nächste Problem schaffen und das wird größer sein als das vorhergehende. Naja, hat auch seinen Sinn, weil an einem noch größeren Problem können wir noch mehr reifen.
Also kommen einige Aufgaben auf uns zu. Aber darum soll man nicht über alles immer enttäuscht sein, was jetzt schiefläuft, sondern wir können es eigentlich nur nützen, um daraus zu lernen und damit weiterzukommen, irgendwann. Und weiter auch über das Dasein der Erde dann hinaus einmal. Aber entscheidend wird eben sein, was wir jetzt machen, für das, was dann sein wird. Was wir jetzt versäumen hier und nicht tun, das - dann sind die Früchte in der Zukunft auch nicht da. Und dann ist der nächste Schritt schon wieder schwieriger, sagen wir es einmal vorsichtig so. Also diese große Perspektive denken. Man denkt: naja, da muss ich praktisch jetzt vor Ort schauen, wie das halt am besten läuft - enger Bereich. Ja, ich muss schon genau dorthin schauen, das ist schon richtig. Aber ich muss eben auch die weite Perspektive vom alten Saturn bis zum Vulkan in Wahrheit, also über eine riesige Entwicklungskette. Ich weiß, da werden die meisten Menschen, die heute mehr im Materialistischen leben, lachen darüber und sagen: bum bum bum, da stimmt was oben nicht. Naja, ja, muss man ja sehen, ich verstehe das ja, weil diese Denkweise ist halt da, der Ahrimann ist stark heute und der Luzifer ist genauso stark, der hat seine Begeisterung eben dann auch für diese Einseitigkeit davon, und dann entsteht ein Zug aber drinnen, der in die falsche Richtung fährt, sehr schnell. Ah es ist logisch, klar, es begeistert die Menschen, aber es ist der Weg vielleicht in den Abgrund. Und man fährt aber, weil man dem Abgrund entkommen will. Aber man baut die Schiene dann wieder genau hin, dass sie erst recht in den größeren Abgrund fährt, indem man den kleineren vermieden hat. Ist jetzt ein bisschen ins Bild gefasst. Aber, also Mut auf jeden Fall, auch wenn ich kein Experte bin, aber trotzdem ein eigenständiges, kreatives Denken zu erfahren, das Ungewöhnliche denken können auch, das Ungewohnte denken zu können.
Und die geistigen Wesen, die um uns da sind, sagen uns in Wahrheit dauernd, weisen uns darauf hin, was du, du, du, du machen kannst. Sie sehen unsere Fähigkeiten. Sie sehen eigentlich: du kannst was machen, da und dort. Und sie geben uns eigentlich ja nur einen Schubser: erkenn die Aufgabe! Und trotzdem sind wir frei dabei, sie zwingen uns zu nichts. Wir - und im Gegenteil, also sie sagen ja auch nicht ... - sie könnten es ja selber auch nicht machen, das ist es ja eben. Drum kommen sie zu uns und fordern uns auf, in Wahrheit das zu machen. Sie können es nicht für uns machen. Wir müssen einen, unseren Beitrag dazu zumindest leisten. Es kommt eine ganze Menge, kommt, kommt uns entgegen. Aber das Entscheidende, was nämlich entscheidet darüber, ob es wirklich für die Zukunft etwas Gutes bringt oder eben nicht, ist unser Beitrag. So klein er auch heute ist, aber der gibt der ganzen Schöpfung, mit der ganzen Zukunftsperspektive, also eine ganz neue Qualität. Und um das gehts, und um dessen willen ist diese ganze riesige kosmische Entwicklungskette über die sieben Stufen vom alten Saturn bis zum Vulkan da, damit sich das entfalten kann. Und wir haben jetzt in der Erdentwicklung angefangen, diese Aufgabe wirklich anzugehen.
Und da war eh eine lange Vorlaufzeit, dass wir einmal so weit kommen, dass wir das wirklich, wirklich in die Hand nehmen können. Also da war im Grunde noch alles aus der Vergangenheit mitzubringen und jetzt endlich dann, zur Zeit des Mysteriums von Golgatha, dann so weit zu bringen, dass da, oder eben zur Zeit des Erdenlebens des Christus, dass wirklich das Göttliche Mensch werden kann. Im Christus, aber in jedem von uns, ist der Funke drinnen. In jedem von uns, in jedem von uns ist der Christus. Also indem der Christus Mensch wird, in den Leibeshüllen dieses nathanischen Jesus, wird er Mensch in allen Menschen, in Wahrheit. Nur, es steht in unserer Freiheit, das zur Kenntnis zu nehmen und wirklich das als Aufgabe zu empfinden, aus dem eigenen Ich heraus tätig zu werden oder auch nicht. Also der Christus in uns zwingt uns aber auch nicht. Der am allerwenigsten. Aber es ist sein Wille, dass uns die Freiheit gegeben ist, das zu dürfen, zu können, ich will jetzt gar nicht einmal sagen, zu sollen. Die Gottheit wünscht es sich. Sagen wir es einmal so. Sie befiehlt es nicht, aber sie erhofft es.
Kirche und Religionen, Apokalypse - das Wesen Jesu Christi 02:36:25
Und, das wird wohl auch auf die Religionen irgendwann ein anderes Bild, eine andere Perspektive werfen, weil es ist nämlich die Art, wie damit umgegangen ist, also damit meine ich nicht die Schriften als solches. Die sind nämlich durchaus offen für eine andere Perspektive als das, was dann daraus gemacht wurde im Laufe der Zeit. Ohne dass ich es verteufeln will, weil vieles eben auch notwendig war. Weil die Menschen damals zu was anderem noch nicht reif waren, weil wir lernen mussten, aber man hat auch Fehler gemacht, aus denen man wieder lernen kann. Aber im Grunde müssen wir so etwas wie die Apokalypse als Anregung nehmen, dieses ganze Weltendrama, das da beschrieben ist drinnen, aus eigener Perspektive zu schauen, zu erleben und mitzutun, dass es eben keine Katastrophe wird, sondern im Gegenteil eben die Enthüllung des Göttlichen. In uns, um uns. Apokalypsis Jesu Christi, des Wesens Jesu Christi, und damit aber auch des Göttlichen insgesamt, weil die Trinität, also Gott Vater, Gott Sohn und der Heilige Geist, sind eine Einheit, für sich genommen. Nur da muss ich halt sehr hoch hinaufsteigen, dort erlebe ich das. Je mehr es gegen unsere Erdensphäre kommt, desto mehr erscheinen sie in drei Gestalten, wenn man so will, die sehr unterschiedlich in gewisser Weise sind, und die man daher auch deutlich unterscheiden sollte. Und - weil vielfach, das beschreibt ja Rudolf Steiner auch öfters, dass dort, wo die Menschen heute von Christus reden, sie meistens vom Vatergott reden und gar nicht mitkriegen, dass es zwar der Christusname ist, aber sie verstehen ihn eigentlich nach dem alten Prinzip und das ist das, das also von der Spitze herunter sozusagen alles strömen lässt und dem sich alles unterordnet. Das war aber nur die Wegbereitung einmal.
Und gerade dann insbesondere dadurch, dass das Göttliche Mensch geworden ist und da im Christus oder Christus im Menschen - man kann durchaus beides sagen, weil Er ist der Christus dadurch, dass er Mensch geworden ist, also in diese, bis in diese Sphäre heruntergestiegen ist. Dadurch kommt eben auch diese Aufgliederung, Gott Vater, Gott Sohn und Heiliger Geist. Sie sind eins, aber hier wirken sie in drei verschiedenen Gestalten. Und die Mitte des Ganzen ist das Christusprinzip und das ist aber in jedem Menschen Mensch geworden. Das ist die größte Bejahrung des freien Menschen, die man sich nur vorstellen kann. Aber so ist es nicht immer interpretiert worden, durch die Kirchen und dergleichen. Wie gesagt, ich will nichts verteufeln, es war eine gewisse Notwendigkeit, weil die Menschen auch nichts damit anfangen hätten können. Sondern im Gegenteil, frohsam: bitte hilf uns und mach für uns. Und der Priester ist der Vermittler, und der sagt uns: ja, der liebe Gott wird es schon richten. Aber: Wir sollen es richten. Und wir haben aber alle Unterstützung dabei, das ist die Hilfe: wir haben alle Unterstützung! Aber es ist nie dieses: ach, ich kann nicht, ich lieg' da, mach. Sondern selbst in der schwierigsten Situation noch, einen Funken des Eigen-Wollens, aus dem Ich heraus, also nicht des Ego-Wollens, sondern dieser schöpferische Wille, der aus dem Ich heraus kommt, um das gehts. Ansonsten sind wir gar nicht christlich. Überhaupt nicht. Da bleiben wir irgendwo stecken. Und das ist dann geistige Bequemlichkeit. Und daher betone ich das auch so oft, also wenn ich Geistiges wahrnehmen, erleben, erfassen, erkennen will, dann heißt das, es ist eine Aufgabe für mich, weil ich die Fähigkeit dazu habe. Und jedes andere Motiv, Geistiges sehen wollen, oder Geistiges konsumieren wollen, ist was vollkommen Luziferisches in Wahrheit. Und wenn dann noch der Intellekt dazu kommt, der es jetzt sehr gescheit noch interpretiert, dann ist der Ahrimann auch dabei. Dann haben wir Luzi, Ahri beisammen. Und die, die sind drin.
Nein, das wird wahrscheinlich zu polemisch, aber man könnte sich die verschiedenen Kirchen anschauen, wo es mehr in den Westen geht, wo es mehr in den Osten geht, wo es mehr in der Mitte ist. Also in der Mitte hat man am stärksten beide zugleich, Luzi und Ahri. Im Osten ist mehr das Luziferische, im Westen ist mehr das Ahrimanische drinnen. Auch in den Religionen, in den christlichen Religionen. Wäre interessant, das einmal zu verfolgen. Also bis nach Amerika hinüber, zu schauen, wie ist es im Osten. Jetzt könnte man noch fragen, wie ist es im Süden und Norden - gebe ich jetzt keine Antwort dazu ... Aber, man wird drauf kommen, alles sind Einseitigkeiten.
Und es sind also die Widersacher drinnen, aber sie sind - täte ja noch nichts machen - sie sind nicht im Gleichgewicht. Weil auch in der Mitte, wo beide drinnen sind, heißt das noch lange nicht, dass sie im Gleichgewicht sind. Weil das Gleichgewicht fordert, dass der individuelle Mensch sie im Gleichgewicht hält. Also da ist, bei uns ist dann eher in der Mitte, sag ich einmal, das Problem, dass dann die beiden so auseinanderziehen. Und wir sollten sie eigentlich so in die Waage bringen. Aber die reißen uns auseinander und da ist nichts im Gleichgewicht dann. Sie zerren daran. Also das heißt, für die Zukunft wird eben auch, neben der ganzen Naturaufgabe, auch notwendig sein, den Umgang mit dem Religiösen auf eine neue Ebene zu heben.
Ich meine, einen ersten Anstoß hat ja Rudolf Steiner dadurch gegeben, indem er die Priester, die angehenden Priester der Christengemeinschaft unterstützt hat, da einen neuen Weg zu gehen. Aber auch der ist nur eine Übergangsstufe, so dass es einmal so ist, dass die Kirche nicht da ist oder dort oder indem ich einschreibe, sondern dass das stattfindet in der Begegnung der Menschen überall auf Erden. Dass dort das Geistige lebt. Das Göttliche drinnen lebt in dem, was man gemeinsam tut. Und dass eigentlich, ja, im Grunde jede Handlung daher eine, wenn man so will, sakramentale Handlung ist, das heißt, dass sie eine geistige Bedeutung auch hat. Aber eben nicht nur, dass es formelhaft irgendwo ist und ein Sprücherl heruntergesprochen wird, das reicht nicht. Sondern ich muss es wirklich aus dem Eigenen - aus dem Eigenen nicht nur erleben, sondern sogar schaffen, mitschaffen. Und gemeinsam können wir mehr schaffen. Dann wird ein Geistiges, ein Göttliches auf Erden noch viel, viel stärker leben, als es heute durch die Kirchen der Fall sein kann. Selbst auch durch die Christengemeinschaft. Auch das ist eine Etappe des Weges. Und das ist nicht, wird nicht bis zum Ende der Erdentwicklung oder der Menschheitsentwicklung so sein, sondern es werden noch höhere Formen möglich sein. Und die werden sich abspielen im sozialen Umgang der Menschen miteinander, im Umgang mit der Natur, im Umgang mit den Tieren, mit den Pflanzen, mit allem, was da draußen ist. Das ist eine Riesenperspektive.
Und wir dürfen uns aber auch nicht täuschen, die Entwicklung ist in Wahrheit so rasant, auch die geistige Entwicklung, die positive Entwicklung, dass wir sehr, sehr viel mehr leisten können noch, als wir in der Vergangenheit geleistet haben. Wir sind jetzt eigentlich drauf, so richtig loszulegen. Es ist jetzt die Zeit, richtig loszulegen. Da braucht man nicht nachzutrauen den alten Kulturen, wie sie waren. Ich meine, wir haben ihnen viel zu danken, weil sonst wären wir nicht dort, wo wir heute wären, im guten wie im schlechten Sinn. Wir brauchten sie auf jeden Fall, aber wir werden weit darüber hinausgehen. Wir werden weit über das Urindische hinausgehen. und da war eine höchste Geistigkeit drinnen. Wenn wir in die atlantische Zeit gehen, war noch mehr drinnen, in Wahrheit. Aber das ist trotzdem auf die Art, wie es damals war, nicht die Zukunft eben. Und das heißt, wir werden weit darüber hinaussteigen, die Möglichkeit dazu ist jedenfalls da. Und dann wird es auch die Trennung zwischen dem sogenannten Profanen und zwischen dem Heiligen nicht geben. Es wird das Profanste geheiligt werden. Und das Heiligste wird auch dem äußeren Sein, solange wir überhaupt noch verkörpert sind, dienen. Und wenn wir nimmer verkörpert sind, wird es zumindest der Erde noch dienen, die noch eine Weile weiter bestehen wird, wenn wir uns gar nimmer verkörpern. Also da werden wir auch noch Kräfte hineinfließen lassen, bis sie dann, wenn sie ihre Aufgabe ganz erfüllt hat, die Erde, auch sterben darf. Und dann der Weg durchs Geistige weitergeht, wo die Früchte dieser ganzen großen Entwicklung, also der Erdentwicklung jetzt im Speziellen, wo diese Früchte reifen können, und dann kommen wir mit dem in ein neues Jerusalem, das bereits wesentlich mitgestaltet sein wird in seinen Feinheiten durch das, was die Menschen dazu beitragen. Das ist so ein Geheimnis des neuen Jerusalems. Und es wird armseliger sein, wenn wir weniger beitragen. Und es wird sehr reich sein, wenn wir viel beitragen. Aber das wird sehr wohl von uns abhängen. Das ist also nicht einfach so, dass uns das hingestellt wird.
Die Erde - noch also bis zur Erdentwicklung bis zu dem Moment, wo unser Ich uns geschenkt wurde und wir uns dann verkörpert haben, bis dahin ist tatsächlich alles für uns gemacht worden, es ist uns also die Basis für unsere Entwicklung geschenkt worden. Und dann war noch eine lange Phase, wo das nachwirkt, wo wir selber das noch nicht aus Eigenem machen konnten, aber vorbereitet werden sollten. Aber dass es möglich wird, das hängt mit dem Mysterium von Golgotha eben zusammen. Und das ist das Große. Dass da wirklich der Entschluss drinnen liegt der Gottheit, Mensch zu werden. Der Entschluss des Göttlichen, Mensch zu werden. Und das auch wirklich zu werden. Und der Christus ist ganz Mensch geworden. Und trotzdem ganz Gott auch, er ist beides. Und das ist der Maßstab, um den es geht. Und wenn wir verweigern halt, da mitzutun, dann werden wir halt mittun müssen, wahrscheinlich, bei den Widersachern irgendwo. Weil dann gibt es halt, es gibt nur die eine Alternative. Der Weg in die fruchtbare Zukunft wird nur fruchtbar sein, wenn wir mittun. Wenn wir es nicht tun, sind wir zwangsläufig in der Widersacherwelt. In welcher auch immer jetzt. Aber da ist jedenfalls der starke Sog, also dann der soratischen Wesenheiten, dass wir es wirklich irgendwann einmal endgültig sind. Das könnte passieren.
Abschluß 02:49:36
Ja, soviel als Gedanken für heute. Der "Überzug" ist wieder etwas größer geworden heute. Ich danke Euch fürs Dabeisein. Und ich danke Euch wirklich von ganzem Herzen dafür, weil, es ist nicht ohne, bei diesen doch ja nicht einfachen Dingen dabei zu bleiben, und das nicht nach 215 Vorträgen schon öd zu finden, sondern immer noch mit Begeisterung dabei zu sein. Und einfach Freude dran, ich sag bewusst, auch Freude zu haben, gemeinsam das irgendwo durchzugehen, uns heranzutasten.
Es ist ja eben wirklich ein gemeinsames Tun, das drinnen ist. Es ist, ich bin halt der Sprecher der ganzen Geschichte irgendwo vielleicht, aber es ist ohne Euch nicht möglich, und ohne den Menschen auch das so empfinden irgendwo, oder es irgendwo mitempfinden können. Und dass das in der Zukunft noch mehr und noch mehr werde, ich sehe durchaus sehr realistische Möglichkeiten dafür. Auch wenn manches so schlecht ausschaut - ich habe jetzt mal irgendein gröberes Wort unterdrückt, drum habe ich eine Pause gemacht vorher. Es schaut ja manches wirklich sehr problematisch aus heute. Aber das sind halt die Hürden. Und die können wir nehmen. Aber es wird es niemand für uns machen. Ist doch schön auch.
Bis zum nächsten Mal, meine Lieben. Danke, danke im Livestream, die Ihr dabei seid. Bis zum nächsten Mal. "Danke, Wolfgang, für die Umwege, die wir mit Dir gehen dürfen." (lacht:) Gerne! Die sind eh ziemlich, ja ... werden wir schauen ... "Das ist der kürzeste Weg." Ja, genau. In diesem Sinne: Baba, schönen Abend Euch, baba. So ...
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X