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Die Apokalypse des Johannes - 219. Vortrag von Wolfgang Peter, 2024
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

Transkription des 219. Vortrags vom 25. Juni 2024
+++ dies ist eine Rohtranskription. Wenn du wissen willst, WIE eine fertige Transkription ausschaut, dann schau dir verschiedene Muster an, die bereits zu 100% transkribiert sind. Melde dich gerne übers Kontaktformular bei uns, wenn du bei der Textarbeit MitTun möchtest. Wir freuen uns auf dich! +++
Einleitung und 12. Wochenspruch 00:00:42
Meine Lieben, ich begrüße euch ganz herzlich zum 219. Vortrag zur Apokalypse. Und wir fangen an mit dem Wochenspruch und wie schon das letzte Mal angedeutet, werden wir noch einmal die Johannistimmung uns herholen, weil eigentlich war gestern Johanni, also es ist eigentlich der aktuelle Spruch in Wahrheit, der passt.
Und den zweimal hintereinander zu haben, schadet nichts. Ihr wisst ja, man kann immer ein bisschen variieren drinnen, weil ohnehin vier Sprüche zumindest in der gleichen Stimmung sind. Und schauen wir halt immer, dass wir wirklich mit den Festeszeiten synchron sind.
Also es ist der zwölfte Wochenspruch, die zwölf, habe ich glaube ich auch schon das letzte Mal gesagt, ist ja eine wunderschöne Zahl, der Tierkreis als Symbol eigentlich für das allumfassende irgendwo. Also die zwölf Grunderrichtungen, die zwölf Grundqualitäten findet man zum Beispiel wieder in den Weltanschauungen drinnen oder Steiner gibt so ein Bild mit zwölf grundlegenden Weltanschauungen. Natürlich kann man jetzt kombinieren, Weltanschauungen miteinander gibt es auch und man kann es noch weiter individualisieren, aber die Zwölfzahl gibt einem also ein Bild der Vollständigkeit irgendwo und das spielt eine große Rolle auch bei den Mysterientramen. Aber lesen wir mal den Spruch. Der Zwölfte.
Der Welten-Schönheitsglanz
Er zwinget mich aus Seelentiefen
Des Eigenlebens Götterkräfte
Zum Weltenfluge zu entbinden;
Mich selber zu verlassen,
Vertrauend nur mich suchend
Im Weltenlicht und Weltenwärme.
Also die haben wir jetzt, die Wärme da draußen. Also das heißt sich selber finden in der Welt da draußen, im Licht, in der Wärme, überhaupt in der ganzen Natur da draußen. Überall steckt auch unser Ich dahinter.
Wir haben das das letzte Mal auch besprochen, wir sind der wesentliche Evolutionsfaktor in der ganzen Entwicklung und Entfaltung des Lebens auf Erden, lange schon bevor wir in dieser körperlichen Gestalt, die wir jetzt haben, die Erde betreten haben. Wir haben halt zuerst Spuren hinterlassen und das ist durchaus etwas, was wir zunächst also aus unserem Wesen herausgesetzt haben, was zu stark gewesen wäre, als dass es unser Ich schon bändigen kann, sagen wir mal so.
Warum wir mehr sind als unsere Gene 00:03:28
Also, um gleich ein extremes Beispiel zu nehmen, die Kraft des Löwen, wenn wir die so in uns hätten, ja, auch diese Aggression, den Jagdtrieb, der drinnen ist momentan, der dort aber durch Instinkte geregelt ist, bei Menschen ist immer weniger durch Instinkte geregelt. Und das heißt, aus eigener Kraft das zurückzuhalten, würde uns immer noch schwerfallen. Wir können mit der Zeit und das wird die Zukunft dann sein, das wird die Zukunft sein, wo wir selbst nicht mehr in dieser Form, wie wir jetzt auf Erden leben, verkörpert sein werden auf der Erde, dann wird sich aber noch weiter das tierreiche entfalten, es wird sich auch verändern. Und wir werden weiter an ihm arbeiten und immer mehr ihm auch an Qualitäten verleihen, die wir uns entwickelt haben im Laufe der Zeit. Was bei den Tieren natürlich mehr instinktiv dann trotzdem ist, aber es kommen Qualitäten hinein, die den Tieren zum Beispiel die Gruppenseele der Tiere nicht geben kann. Weil wir haben ja davon gesprochen, dass eben die Hierarchien, die geistigen Wesenheiten, die über uns stehen, dass die eines nicht haben, sie haben nicht diese Freiheit, über die der Mensch als Möglichkeit verfügt, sagen wir es einmal so.
Und diese Freiheit des Menschen ist ja etwas, was erst wirklich am Anfang seiner Entwicklung ist. Und wir stehen gerade jetzt in einem Zeitalter drinnen, wo zwar fast jeder von Freiheit redet und von ich will und ich muss und ich brauche und das ist aber alles nicht aus dem Ich heraus und daher nicht wirklich frei, sondern wir sind in Wahrheit getriebener unserer Wünsche, unserer Begierden, unserer Triebe, wie auch immer. Also zu einem sehr großen Teil auch zu dem, was uns, naja, ich will nicht sagen indoktriniert, aber doch also was durch die Medien kommt, was durch die Politik auf uns zukommt, was durch die Wissenschaft auf uns zukommt, als wie wenn dieses Weltbild das einzig mögliche wäre. Es ist ein Sektor, es ist ein Schnitt von diesen zwölf Weltanschauungen. Ein Bild. Und da sind Wahrheiten drinnen, natürlich sind Wahrheiten drinnen, aber es ist nicht die ganze Wahrheit. Es ist eine Zwölftelwahrheit im Grunde. Und das heißt, gerade dort, wo es an das Lebendige herangeht, an das Pflanzenreich, an das Tierreich, an den Menschen selber herangeht, sind noch viele andere Dinge wesentlich und entscheidend, um ihn zu verstehen. Also das heißt, das wird auch etwas sein, auf das die Wissenschaft immer mehr drauf kommen wird, dass das rein materialistische Weltbild, dass es eine Richtigkeit hat auf der physisch-stofflichen Ebene.
Keine Frage. Aber wir sind sehr, sehr viel mehr. Auch die Tiere sind sehr, sehr viel mehr. Und auch die Pflanzen sind mehr. Dort, wo Leben ist – ist ja interessant, dass man noch zur Jahrtausendwende gewartet hat, dass endlich das Genom, also die Gene des Menschen vollkommen entschlüsselt sind. Und dann haben wir, wissen wir im Grunde alles über den Menschen. Mittlerweile ist man schon nicht mehr so optimistisch, wie man damals war, sondern man sagt, eigentlich wissen wir gar nicht viel mehr. Wir wissen nur, und das ist der große Vorteil, wir wissen nur, was wir alles nicht wissen. Wir wissen zwar nicht genau, was wir nicht wissen, aber wir wissen, dass wir einen großen Teil nicht wissen und dass eben aus der Genetik heraus das Menschenwesen überhaupt nicht erklärbar ist. Das ist ein Teil davon. Das ist ein Teil davon und der hängt zusammen mit seiner spezifischen materiellen Grundlage irgendwo. Hängt schon nicht mehr zusammen mit seiner Erscheinungsform. Also, gab es ja immer wieder jetzt in den letzten Jahrzehnten so die Sache mit dem Klonen oder so. Man ist aber sehr bald darauf gekommen, dass das nicht einmal im Tierreich wirklich funktioniert.
Ich habe das eh schon oft erzählt. Es gab Firmen, die haben sich spezialisiert. Ach, ihr Haustier ist gestorben aus einer letzten Zelle, klonen wir ihnen das Tier. Ja, es wird schon dieselbe Hunderasse draus, aber er schaut ganz anders aus, als das Tier, das man gehabt hat, weil es in den Genen eben nicht drinnen steht. Da ist nur Rohmaterial, Bausteine, die ergriffen werden, und da spielen sehr, sehr viele andere Faktoren eine Rolle, wo die Biologen heute und die Genetiker deutlich sagen müssen, gut, aus den Genen heraus können wir das nicht ableiten. Da sind noch andere Faktoren. Man weiß mittlerweile schon längst, dass es, man nennt das dann die epigenetischen Faktoren, das ist ein sehr diffuses Wort, das heißt Einflussgrößen, die nicht genetisch weitergegeben werden, sondern auf irgendeinem anderen Wege. Gibt es viele Erkenntnisse, was lange Zeit bestritten wurde in der Biologie. Es gab ja im 19. Jahrhundert schon den Streit zwischen der Vererbung auf Grundlage der Gene, während der Forscher Lamarck gesagt hat, erworbene Eigenschaften könnten vererbt werden. Das haben die Genetiker komplett bestritten, und nur mittlerweile weiß man, dass sehr vieles und ganz Wesentliches auch durch Vererbung weitergegeben wird, und zwar an im Leben erworbenen Eigenschaften. In ganz kuriosen Dingen.
Das große Rätsel des Bewusstseins und der Vererbung. Mehr als nur Gene bestimmen uns 00:09:41
In einem Dorf haben sich gehäuft Menschen, die vom Herz her so besonders gesund sind. Und dann ist man darauf gekommen, die Großväter dieser Menschen haben im Zeitalter der Pubertät eine schwere Hungersnot durchgemacht. Und das hat bewirkt, dass in der übernächsten Generation, also nicht bei den Kindern, sondern bei den Enkelkindern, ein besonders gesundes Herz erzeugt. Nur so ein Beispiel. Und hat mit der Genetik nichts zu tun. Gar nichts. Sondern es hängt damit zusammen, was mit den Genen überhaupt gemacht wird. Also das ist das Wesentliche, weil die Gene sind eben nicht etwas, was so eins zu eins halt dann umgesetzt wird in Körperstatur, Körpersubstanz und so weiter, sondern das ist nur ein Teil. Aber wie die Formung der Organe im Detail, im individuellen Detail wird, das hängt von vielen anderen Faktoren ab. Und daher ist man sich heute bewusst eigentlich, wie wenig man noch weiß. Und man ist immer vorsichtiger geworden, überhaupt die Frage zu stellen, was ist Leben überhaupt. Denn lange hat man gedacht, ja das beruht halt auf Genetik, Punkt. Und das ist der Schlüssel dazu. Das ist kein Schlüssel dazu. Es ist eine Grundlage, die sicher da ist, die uns verankert in der physischen Welt und die Gene ermöglichen uns verschiedenste Eiweißstoffe und so weiter herzustellen. Aber welche dann wirklich hergestellt werden, hängt von ganz anderen Sachen ab. Also das gibt nur so ein Grundpool irgendwie an Möglichkeiten. Aber das wird ganz individuell ausgeschöpft und wird eben teilweise auch über die epigenetische Vererbung hat dann Einflüsse darauf, was in einer nächsten, übernächsten Generation, meistens in der übernächsten Generation zum Ausdruck kommt.
Das geht bis zu seelischen Sachen. Also zum Beispiel Traumata, Kriegstrauma oder irgend sowas. Solche Erfahrungen können vererbt werden. Aber nicht über die Gene, sondern epigenetisch. Also das heißt, da sind dann Störungen im Aufbau des Nervensystems, alles mögliche. Was bei der Großelterngeneration noch durch das Schicksal auf sie zugekommen ist, das kommt als Schicksal von innen bei den Nachkommen dann, bei den Enkelkindern vor allem heraus, solche Dinge. Also das heißt, die haben Symptome eines typischen Traumas, obwohl sie ein solches nie von außen her erlebt haben. Sondern es geht von innen weiter. Und das ist aber das Großartige der Wissenschaft, dass sie eben immer an die Grenzen stößt, sagt, ja, wir haben gedacht, das würde alles erklären und es kommt immer wieder, wenn man sagt, jetzt ist es endlich fertig, jetzt wissen wir es. Dann stellt sich heraus, nein, nein. Wir erkennen nur, dass wir nichts wissen, in Wahrheit, im Vergleich dazu. Dass es noch viel, viel komplexer ist, das Ganze. Das heißt aber auch, dass wir lernen werden müssen, ein anderes Denken, eine andere Form des Erkennens, die wirklich eben auch auf einer geistigen Wahrnehmung beruht. Weil alle die Dinge, die sich später physisch, materiell manifestieren, haben ihren Ursprung in etwas, was eben nicht materiell ist, sondern was geistig-seelischer Natur ist, das hat einen großen Einfluss. Es gibt durchaus schon Forscher, die das sehr deutlich sehen, dass dort man weitersuchen muss. Und auch wenn natürlich bis jetzt die Naturwissenschaft überhaupt nicht sich erklären kann, wie ein Seelisches überhaupt zustande kommt.
Ja, Nervenreaktionen. Aber mit denen ist es eben nicht getan. Die Nervenreaktionen erklären überhaupt nicht, dass wir überhaupt einen Funken von Bewusstsein haben. Überhaupt nicht. Die große Rätselfrage. Man kann zwar feststellen, aha, wenn ich vielleicht dieses oder jenes Bild mir vorstelle, reagieren da oder dort irgendwelche Nervenzellen. Das kann man sogar so genau nachverfolgen, dass man mit Menschen zum Beispiel, die im tiefen Koma liegen, Locked-in-Patienten sind, von denen man nicht mitkriegt. Die können nicht einmal mit einem Auge blinzeln oder irgendetwas. Und da hat es dann Forschungen gegeben, wie kann man feststellen, ob die bei Bewusstsein sind oder ob die überhaupt kein Bewusstsein mehr haben. Und dann hat man Training mit ihnen gemacht. Man hat ihnen erzählt, was sie tun sollen, um sich kundgeben zu können. Also denke zum Beispiel an einen Sportplatz, an ein Tennisspiel. Oder denke, das heißt ja. Oder denke an deine Wohnung. Und das heißt nein. Oder umgekehrt, ist wurscht. Und tatsächlich kann man dann feststellen, dass bestimmte Gehirnzentren aktiv werden und so kann man mit Ja-, Nein-Fragen. Im Grunde mit diesem Patienten, der sich überhaupt nicht rühren kann, nicht einmal einen Liedschlag oder was zeigt, kann man mit dem kommunizieren. Ist natürlich unheimlich mühsam, aber es geht. Nur trotzdem das Bewusstsein, das er offensichtlich doch hat, obwohl man nach außen hin nichts merkt, kann man damit trotzdem nicht erklären. Also das ist seit fast 200 Jahren oder so die große Rätselfrage. Wie erklärt man das Bewusstsein? Ja, weil aus materiellen Vorgängen heraus ist es eben nicht erklärbar. Es könnte das ganze Nervensystem funktionieren. Es könnte ja wie eine künstliche Intelligenz sehr konsequent Dinge, Kombinationen machen, könnte den Schein des Denkens erwecken.
Das tut ja die künstliche Intelligenz mittlerweile schon erstaunlich gut und trotzdem merkt man irgendwas fehlt. Sie kann halt Daten manipulieren und das alles wunderbar, hat aber null Bewusstsein dabei. Und wir haben sehr sehr viele Vorgänge in uns, die auch völlig ohne Bewusstsein funktionieren. Also zum Beispiel unsere ganze Körperbewegung, die Motorik, erst recht Herzschlag und alle diese Dinge, wo wir im Normalfall keinen bewussten Einfluss darauf haben. Das läuft alles unbewusst ab. Und trotzdem gibt es aber einen anderen Bereich, wo wir bewusst sind. Und die Frage ist, wie kommt das zustande? Und das sind die Dinge, wo die Geisteswissenschaft dann sehr hilfreich ist, weil sie eben auch zumindest eine gewisse Annäherung daran gibt, sich eine Vorstellung zu entwickeln, wie passiert das. Also dass der Körper mit seinem, namentlich auch natürlich mit dem Nervensystem, aber nicht nur mit dem Nervensystem, dass er wie eine Art Spiegelungsapparat funktioniert für das, was aus dem Geistigen kommt, aus dem Seelischen kommt. Und wenn der Spiegel zerstört ist, ist das Bewusstsein auch weg, aber das Spiegel macht nicht das Bewusstsein. So wie ein Spiegel, der an der Wand hängt, nicht das Gesicht macht, das sich da abbildet darin, sondern das muss ihm halt gegenüber treten. Es muss also ein zweiter Faktor dazukommen.
Bewusstsein, Erinnerung und Innerlichkeit. Mensch und Tier im Vergleich 00:17:47
Und das kann man eigentlich sehr gut aus den geisteswissenschaftlichen Untersuchungen nachvollziehen, wie das ist. Und es wird auch deutlich daraus, dass, damit der Körper als Spiegelungsorgan funktionieren kann, müssen Zerstörungskräfte wirken. Nur dort, wo der organische Prozess gehemmt wird, zum Beispiel bei jeder, wenn eine Nervenzelle reagiert, wenn sie sozusagen ihren Nervenblitz, ihren elektrischen Blitz durchschickt, dann ist sie zumindest für einen gewissen Zeitraum, für einen kurzen Zeitraum ist sie so weit gestört, dass sie nicht weiter reagieren kann. Sie muss erst wieder regeneriert werden. Das ist ganz wesentlich. Also das heißt, Bewusstseinsvorgänge hängen unter anderem damit zusammen, dass da zumindest kurzzeitige Abbauprozesse, Zerstörungsprozesse sind. Also je mehr Leben in uns ist, umso weniger Bewusstsein. Kann man auch im Tierreich verfolgen. Wenn man zu den einfacheren Tieren geht, einfacher in dem Sinn, dass sie vom Bewusstseinsniveau sicher sehr dumpf sind, weiß ich nicht, ein Regenwurm, ja sicher erlebt er auch was. Ein Regenwurm erlebt auch was, durchaus. Aber er hat nicht dieses differenzierte Bewusstsein, wie es höhere Tiere haben. In diesem Sinne immer höher gemeint, dass sie wesentlich mehr Bewusstsein haben.
Ein Löwe hat ein ganz anderes Bewusstsein. Und erst recht der Mensch, weil der Löwe hat trotzdem kein Selbstbewusstsein. Also er erkennt sich nicht als ich bin der Löwe sowieso. Es sind ganz wenige Tiere, die an das herankommen. Delfine zum Beispiel, ja auch Schimpansen kommen irgendwo heran, dass sie sich selbst im Spiegel erkennen. Es gibt den berühmten Spiegeltest, also wenn ein Tier sich im Spiegel erkennt. Und zum Beispiel, man macht es dann meistens so, dass man irgendeinen Farbfleck darauf malt, irgendwo wo es gut sehen kann das Tier. Und wenn das Tier dann schaut und jetzt anfängt da zu reiben daran, dann bringt es dieses Bild mit sich selbst in Bezug. So wird es halt heute getestet. Und das können aber ganz, ganz wenige nur. Und es gibt also da große Unterschiede zwischen Tieren und Menschen.
Auch zum Beispiel Rudolf Steiner hat etwas sehr Gewagtes gesagt, während die meisten bestreiten, Tiere haben kein Erinnerungsvermögen. Was heißt das? Es heißt doch das sprichwörtliche Elefantengedächtnis. Und das gibt es. Ein Elefant, der vielleicht vor 30 Jahren von einem Wärter schlecht behandelt wurde, reagiert auf den. Wenn der jetzt wieder kommt nach 30 Jahren, der hat sich vielleicht sogar verändert und trotzdem erkennt er ihn und wird aggressiv gegenüber dem Wärter. Das heißt aber noch nicht, dass er dieses Bild so wie wir es haben, als inneres seelisches Bild haben kann. Das ist ganz was anderes noch. Er reagiert wie aus einem Instinkt heraus, er reagiert auf den, kann daher nicht sagen, ja gut, ich halte mich jetzt vielleicht zurück oder irgendetwas. Sondern es ist bis ins Physische eingeschrieben dann und aus dem heraus erfolgt die Reaktion. Aber der Elefant hat nicht das Bewusstsein, der war böse zu mir.
Das ist eine fast automatische Reaktion, die drinnen ist. Also da muss man sehr fein differenzieren. Und man geht dann ganz fehl, wenn man dieses Modell, mit dem die Wissenschaft sehr glücklich ist, weil solange das alles irgendwie automatisch funktioniert, also wenn man das mehr oder minder technisch erklären kann, da ist halt irgendwas gespeichert und das wird abgerufen und daraus erfolgt die Reaktion. Das kann man gut erklären, das spielt sich teilweise so ab beim Tier, manchmal auch beim Menschen. Aber trotzdem, wir haben die Möglichkeit, innerlich etwas zu erleben dabei. Das tun wir auch nicht immer, aber wir haben die Möglichkeit. Wir haben die Möglichkeit, eine starke Innerlichkeit zu erzeugen. Und darüber haben wir auch schon gesprochen, dass das etwas ganz Wesentliches ist, dass der Mensch diese Innerlichkeit entwickelt, weil da ist eine Schwelle da, wo wir in die geistige Welt kommen können. Die andere Schwelle ist, dass wir uns vertiefen in die Außenwelt, in die Sinneswelt draußen und dort eintauchen.
Die Schwellen des Bewusstseins: Versuchung, Erkenntnis und geistige Entwicklung 00:22:59
Es gibt also zwei Wege. Und an beiden Schwellen steht eine Art Hüter der Schwelle, der uns normalerweise daran hindert, dass wir in das geistige Erleben kommen. Also sowohl in das Erleben nach außen, wie in das Erleben nach innen. Da haben wir nur einen gewissen Bereich, eben das, was wir aus unserem Alltagsbewusstsein kennen, aber da spielt sich sehr viel Tieferes noch ab. Und das ist uns zunächst nicht zugänglich. Überhaupt nicht zugänglich sind uns die seelischen Vorgänge, die mit der ganzen Körperbewegung zu tun haben. Wir haben eine gewisse Wahrnehmung, Eigenbewegungssinn und dergleichen, aber zum Beispiel die Organtätigkeit selber, die merkt man nur dann, wenn es nicht funktioniert. Dann taucht Schmerz vielleicht auf. Auch nicht in allen Fällen, aber dann taucht ein Bewusstsein auf, dass wir als Schmerz wahrnehmen, was nur so viel heißt, wir ertragen dieses Bewusstsein gar nicht. Und wir würden brüllen vor Schmerz, wenn wir alle Vorgänge, die in unserem Organismus ablaufen, wenn wir die alle bewusst erleben würden. Und der Schmerz entsteht dadurch, dass unser Bewusstsein geradezu gesprengt wird dadurch, weil wir diese Fülle nicht ertragen können. Daran sieht man erst, wie abstrakt unser selbst unser lebendigstes seelisches Erleben ist, im Vergleich zu dem, was wirklich dahinter steckt. Weil wir nehmen so einen kleinen Bruchteil erst wahr davon. Und viel viel mehr zieht an uns völlig vorbei. Und wir würden vor allem auch nicht ertragen, was an seelischen Verirrungen in uns wirkt.
Das heißt an dem, was wir durch unser Karma, unser Schicksal zum Beispiel aufgehäuft haben, was unser Seelenleben in gewisser Weise verdorben hat. Verdorben hat in dem Sinn, dass es nicht der geistigen Höhe entspricht, auf der wir eigentlich schon stehen sollten. Also wo unser geistiges, unser Ich nicht stark genug war, die Seele, das Seelische so zu erziehen, dass es eben gewachsen ist auch, dieser geistigen Kraft. Dass es ein treuer Spiegel dieser geistigen Kraft, unseres Ich sein kann, so dass wir in Freiheit darüber verfügen können. Und da kommen sehr viele andere Impulse hinein, wo eben auch die luziferischen Kräfte zum Beispiel, die uns in allen Formen der Sinnlichkeit verführen, egal auf welchem Bereich, wo wir halt immer dazu neigen, das lieber zu machen, was uns so wohl tut. Oder wo wir das Gefühl haben, dass es uns wohl tut, obwohl es uns in Wahrheit längerfristig gesehen gar nicht wohl tut, sondern uns vielleicht auf eine abschüssige Bahn bringt.
Also das heißt, dass wir weniger von unseren geistigen Fähigkeiten entfalten, dass es uns träge macht. Also ich meine, wer tut schon so gerne etwas, wo er schon von vornherein denkt, ach das wird anstrengend, das wird mühsam, das wird Entbehrungen fordern und das durchzuhalten. Und trotzdem zu wissen, ja, aber dann würde ich eine neue Fähigkeit entwickeln. Aber im Zweifelsfall biegt man dann sehr leicht ab und sagt, ah es ist angenehm. In der Geisteswissenschaft sollte das nicht passieren, aber in vielen esoterischen Strömungen, ich nenne das immer die Wohlfühl-Esoterik, dort läuft es genau auf das hinauf. Also das ist das genaue Gegenteil von einer geistigen Entwicklung. Ach, ich erlebe die schönsten Visionen. Ja, gewaltig, was ich da alles sehe. Und bin glücklich damit.
Aber ich bin völlig auf dem Holzweg, weil dann steckt der Luzifer dahinter, der zeigt uns das, was uns Freude macht, aber nicht das, was uns weiterbringt. Also wir verlieren eigentlich an Kräften sogar, indem wir uns mit dem beschenken lassen. Und da kann er uns wahnsinnig leicht herumdirigieren irgendwo. Und wir merken es nicht. Der Luzifer ist da sehr, sehr gefährlich. Und der Ahriman auf der anderen Seite, die dunklen Kräfte, genauso. Unser Intellekt zaubert uns vor, wir verstehen jetzt, wie die Welt funktioniert. Und danach planen wir unser Leben, danach planen wir unsere sozialen Einrichtungen. Und je mehr wir das tun, umso schlimmer werden sie eigentlich in Wahrheit. Weil sie nur aus dem abstrakten Kopfdenken heraus, in dem halt stark dieses ahrimanische Element drinnen ist, nicht zu fassen ist. Ich meine, da braucht man nur denken, wie viele Sachen es gibt an psychologischen Erkenntnissen, an Volkspsychologie, an sozialer Dynamik, was da alles erforscht wird von außen. Und wenn man dann die Anweisungen sich anhört, dann glaubt man, dass das funktionieren könnte. Und man geht dann mit Enthusiasmus heran, und spätestens nach einem Jahr kommt man darauf, es funktioniert hinten und vorne nicht. Es ist zwar die Wahrheit, aber es ist weit, weit weg davon, ausreichend zu sein, um die Sachen zu erklären.
Das ist etwas, was wir halt erst lernen müssen, mit der Fülle umzugehen. Und auch mit der, wie soll ich sagen, Strenge zu sich selbst. Sich nicht verführen zu lassen. Weder durch den Intellekt verführen zu lassen, weil etwas so schön logisch ist, sagt gar nichts, ob das irgendwie, kann alles wahr und richtig sein. Ob es heilsam ist für die Welt, ist ein ganz anderes Kapitel. Es ist ein logisch geordneter Faden, der drinnen ist, der sie durchzieht. Den kann man nachvollziehen, kann begeistert davon sein, aber man sieht die hunderte anderen Fäden, die auch noch dazugehören, nicht. Und damit ist es in der Praxis eigentlich weit daneben. Außer in den paar Glücksfällen, wo es zufällig einmal trifft. Da werden wir vieles, vieles noch entdecken müssen. Aber wie gesagt, das Schöne der Naturwissenschaft ist, dass sie immer wieder an diese Grenze stößt. Sie glaubt, und das ist erstaunlich, immer wieder, wenn man denkt, jetzt der nächste Schritt, noch der kleine, und dann haben wir es.
Menschliche Schöpfungskraft: Erkenntnis, Natur und Kulturgestaltung 00:30:25
Und kaum ist es da, stellt sie heraus, aber gar nichts, gar nicht erklärt es uns das, was wir erhofft hatten, dass es uns erklärt, sondern es stellt nur zehn neue Rätselfragen. Und das ist aber doch toll eigentlich. Das ist der Antrieb des Forschers, in Wahrheit. Und das ist nur unser Wahn, dass wir glauben, wenn wir es endlich einmal haben, dann werden wir irgendwann am Ende sein. Nein, der Weg geht immer weiter. Es gibt so viel mehr zu entdecken noch.
Darum ist es aber so wertvoll, trotzdem, diese Wege müssen gegangen werden. Eben um zu erkennen, dass es noch weiter geht, noch weiter geht. Das Schlimmste ist eigentlich, was man sich antun kann, zu hoffen auf fertige Erkenntnisse. Irgendwann einmal wird es eine Riesenbibliothek oder sonst was geben. Da ist alles jetzt drinnen, wir wissen alles. Das wird es nicht spielen. Das wird es schon deshalb nicht spielen, weil wir als Menschen immer wieder etwas kreativ Neues in die Welt hineinbringen, was nicht einmal im Schöpfungsplan so schon fertig da ist. Über das haben wir öfter gesprochen. Die Welt ist nicht so, dass sie nach einem fertigen Plan läuft und der eins zu eins verwirklicht wird, sondern das ganz Wesentliche ist, dass der Mensch mitarbeitet.
Das ist also gerade der Sinn unserer Erdenwelt, auf der wir jetzt leben, dass wir mitarbeiten daran. Daher auch alles grundfalsch, was sagt, ach der Mensch zerstört nur die Natur. Ja, tut er. Tut er in gewaltigem Maße. Aber ohne den Menschen gäbe es die ganze Natur nicht. Ich muss nur lernen, besser damit umzugehen. Aber zu sagen, die Welt wird besser werden, wenn es den Menschen irgendwann einmal nimmer gibt und das wird auch relativ bald in Wahrheit ja kommen. Wir haben davon schon öfter gesprochen, dass Rudolf Steiner das sehr deutlich sagt und ich kann das auch sehr deutlich nachvollziehen, dass das so ist, dass wir im sechsten, siebten, achten Jahrtausend wird ein größerer Teil der Menschheit bereits sich nicht mehr inkarnieren in körperlicher Gestalt auf Erden. Dann leben wir in der Erdensphäre, im Umfeld irgendwo, als nichtkörperliche Wesen.
Und dann arbeitet man erst recht an der weiteren Gestaltung der Erde mit. Und nur die Erde würde das Ziel nicht erreichen, wenn wir nicht schon jetzt ununterbrochen verändernd an der Erde arbeiten würden. Es kann also niemals heißen, zurück zur Urnatur, wie sie einmal war.
Es gibt zwischendurch so wirkliche Verrücktheiten im Grunde. Ich meine, man kann es ja als wissenschaftliches Experiment irgendwo sehen, aber die Idee, ein Mammut wieder zu züchten aus irgendeinem genetischen Rest, den man hat, erstens, dass es dann wahrscheinlich anders ausschauen wird, aber dass man jetzt ausgestorbene Tierarten revitalisiert sozusagen auf diese Art, die überhaupt nicht mehr in unsere Welt hineinpassen. Aktuelles Thema mit den Wölfen und mit Sonstigem. Da kann man sich nur die Frage stellen, passt es wirklich da rein, wenn sie da sind? Finden es die Wölfe nämlich vor allem die Natur, die sie früher hatten und die sie auch brauchen, weil sie eben an diese Welt angepasst sind, oder nicht? Sie werden sie nicht finden, weil unsere Welt sich in den letzten Jahrhunderten, ja sogar in den letzten Jahrzehnten, gewaltig verändert hat. Manche Tiere profitieren davon sehr stark, weiß ich nicht, Füchse oder so, die haben ein Paradies.
Es verändert sich, es ist der Weg und eine wesentliche Aufgabe des Menschen, die Erde zu einer wirklichen Kulturwelt zu machen, im allerweitesten Sinn, dazu gehört Agrikultur im weitesten Sinn, also die Natur gestalten und dann halt alles weitere, was von selbst nicht entstehen würde, weil Tiere machen keine Kunstwerke, zum Beispiel, die dann eben nur auf das abzielen, einen rein geistig ästhetischen Wert zu haben. Ein Tier hat dafür keinen Sinn in Wahrheit. Natürlich, man hat Versuche gemacht, Affen können auch malen. Das sind recht interessante Bilder, schauen aus, diese Bilder wie von einem modernen Maler, also könnte man ohne Weiteres in einer Galerie hängen und teuer verkaufen. Ist auch teilweise gemacht worden. Ist schon dann darunter gestanden, dass der Affe sowieso gemalt hat, aber tolle Sachen drinnen, weil sie ganz instinktiv, und das ist nicht zufällig, sie patzen nicht nur zufällig herum, sondern sie greifen zu den Farben, die Ausdruck ihres inneren Erlebens sind. Es ist ein Selbstporträt im Grunde, ein seelisches Selbstporträt. Sie können nicht aus äußeren Formen wirklich nachmalen, das können sie nicht, aber die Wahl der Farben und die Dynamik, die drinnen ist, ist Ausdruck dessen, was sie seelisch innerlich erleben. Aber das ist noch nicht Kunst, sondern Kunst erfordert noch eine höhere Ebene dazu.
Dass ich nicht nur einfach meine Stimmung ausdrücke, sondern da gehört mehr dazu. Da gehört wirkliche Kunst ist es, wenn eben noch ein Geistiges dazu kommt, und zwar bewusst dazu kommt. Aus dem Ich etwas heraus.
Die Erde zu verwandeln ist die Aufgabe des Menschen 00:36:38
Dort ist der wirklich kreative Akt, weil das Kreative besteht nicht drin, einfach mein Seelenleben jetzt nur in Farben auszudrücken. Das ist noch nicht das Kreative. Das Kreative ist, ist es noch weiterzuführen. Das sind so die kleinen Unterschiede irgendwo. Also das heißt, die Erde mit dem Menschen zusammen ist eine Aufgabe. Das heißt, die Erde mit allen ihren Naturreichen, sie zu verwandeln, sie weiterzuentwickeln, das ist eine wesentliche Aufgabe, die wir hier erfüllen können. Und eben, wie gesagt, auch erfüllen können über die Zeit hinaus, wo wir verkörpert sind auf Erden. Manche ahnen das ja eh, viele prophezeien, dass ja schon der Mensch wird also das Lebewesen auf Erden sein, das als allererstes ausstirbt. So kurzlebig war noch keine Tierart, weil man die Menschen ja gern zum Tier auch rechnet. Und da ist was Wahres dran oder auch was Falsches, weil wir haben eben die Tiere aus uns herausgesetzt. Daher, sie haben etwas mit uns.
Wir müssten eigentlich nur die Sache umdrehen und sagen, nicht der Mensch stammt vom Affen oder überhaupt von den Tieren ab, sondern es ist eigentlich umgekehrt. Die Tiere stammen von uns ab, nämlich von der geistigen Kraft, von der geistig-seelischen Kraft, mit der wir erstmals mit der Erde in Beziehung gekommen sind. Und dann haben wir erst so einseitige Lebensformen hervorgebracht. Mehr konnten wir noch nicht. Das heißt, der Löwe ist eh schon was sehr, sehr hohes, also die Säugetiere sind schon was sehr, sehr hohes.
Man könnte ja zurückgehen bis zu den Einzellern, die ganz gewaltige Weisheit in sich auch haben. Aber sehr, sehr eng begrenzt trotzdem. Das heißt, wir sind zuständig für die Entwicklung unserer selbst, als Voraussetzung dafür, die Erde weiterzuentwickeln.
Letztlich so weiterzuentwickeln, dass sie, und das bringt uns jetzt in Zusammenhang mit der Apokalypse des Johannes, dass irgendwann einmal, wenn wir genügend gearbeitet haben hier an der Erde und die Erde dann ihre Aufgabe insofern erfüllt hat, dass wir das Maximum sozusagen herausgeholt haben, was hier herauszuholen ist, dass das dann in einen geistigen Zustand übergeht und eine neue Welt entsteht, die reicher oder ärmer sein wird, je nachdem, was wir hier an Kräften entwickelt haben. Das Stoffliche wird nicht eins zu eins hinübergehen, aber die geistigen Kräfte, die wir schöpferisch entwickelt haben, die werden hinübergehen. Und die werden ausmachen, wie dieses neue Jerusalem, von dem der Johannes spricht, wie reich oder wie armselig das sein wird. Also es geht um die Entwicklung. Und die ganz bewusste Vorstufe dazu ist die unbewusste, dass wir durch Schicksalsschläge dazu gebracht werden. Die Schicksalsschläge, das Karma, ist ja eigentlich nur Ausdruck der Aufgabenstellungen, die wir uns gesetzt haben, indem wir in der Vergangenheit schon mal etwas probiert haben und gescheitert sind daran.
Zum Beispiel oft gescheitert sind in sozialen Beziehungen mit anderen Menschen. Dass wir etwas getan haben, was dieser Gemeinschaft nicht förderlich war, was einzelne Menschen geschädigt hat. Wir sind also nicht damit zu Rande gekommen. Und das heißt, es geht darum, diese Dinge, die auch in uns noch unvollkommen sind, die wir vielleicht sogar noch verschlechtert haben, weil eigentlich ist ja der Mensch ein göttliches Geschöpf zunächst. Nämlich namentlich alles, was unsere Leibeshüllen, unsere Hüllen überhaupt betrifft. Das ist der physische Leib, das sind die Lebenskräfte, der Lebensleib, er ist unzufrieden. Und ganz besonders das Seelische, in unserem Seelischen. Da stellen wir am meisten an. Und im Seelischen der anderen Menschen.
Und das ist ein sehr starkes Thema bei den Mysteriendramen. Ich habe ja vorher schon angedroht, dass ich ein bisschen was über die Mysteriendramen erzählen werde. Einfach weil wir jetzt eine halbe Stunde bevor es angefangen hat, zurückgekommen sind von unserer Deutschland-Tournee mit den Mysteriendramen. Und da sind eben so starke Elemente drinnen, die uns als Menschen heute betreffen. Eben in der Frage, wie arbeite ich ganz bewusst an mir selber, in individueller Weise. Das bringt schon einmal die große Hürde. Es können mir zwar andere Menschen Anregungen dazu geben, aber meinen Weg muss ich letztlich selber finden. Und daher ist jeder Weg der geistigen Schulung heute ein individueller. Also auch wenn wir sagen, wir stehen mit der Anthroposophie irgendwo in der Rosenkreuzer Strömung drinnen. Aber dann interessant wird es erst dort, wenn wir lernen, da jetzt den individuellen Weg drinnen zu finden. Also ein Rosenkreuzer Weg heißt ja im Grunde nichts anderes, als dass wir uns stark auf unser Ich stellen in Wahrheit. Und mit dem Bewusstsein, der Christus lebt in diesem Ich. Die Christuskraft lebt da drinnen und unterstützt uns, ohne aber unsere Freiheit zu beeinträchtigen.
Also wir können nie erwarten vom Christus, dass er den schöpferischen Einfall für uns bringt. Den müssen wir schon selber bringen. Aber er unterstützt uns dabei, das in die Wirklichkeit umzusetzen. Das Tatwerden zu lassen, weil wir halt alleine noch nicht zu allem fähig sind. Was wir wirklich heute machen können, heute in unserem Zeitalter der Bewusstseinsseele ist, konsequent an unserem Seelischen zu arbeiten.
Der weiße Reiter und die Ausbildung des eigenen Ich. Drittes Mysteriendrama 00:44:00
Bis wir es so weit haben, dass es ganz unter der bewussten Herrschaft, ich sag’s jetzt ganz bewusst, Herrschaft unseres Ich steht, des Königs aller Könige, das ist hier in Bezug auf den Christus gesprochen in der Apokalypse. Wir haben das einmal gelesen, schon uns beschäftigt ein bisschen damit. Also wenn da erscheint der Reiter auf dem weißen Pferd und er hat einen Namen, den nur er selber kennt, niemand sonst. Damit ist das Ich gemeint. Jeder hat diesen Namen, den nur er selber kennt. Niemand kann zu jemand anderen Ich sagen. Ich kann ich nur zu mir selber sagen. Das ist jetzt vielleicht eine banal erscheinende Äußerlichkeit, aber es ist dieses sich-selbst-kennenlernen bis in die größten Seelentiefen zunächst einmal. Da weiterzugehen.
Und wir haben einen riesigen unterbewussten Bereich noch. Und da sind viele Erfahrungen drinnen, viele Traumata drinnen, weiß Gott was, Bewusstseinsseelenzeitalter, heißt aber, dass wir bis in die Tiefe hinein bewusst werden, dort wo unser Seelisches hinreicht. Also auch bis in den tiefsten Seelenschlamm, wie es halt dann die Psychoanalyse oder was nennt. Und da haben wir genug. Nur es geht darum, das weniger spekulativ oder aus Träumen herauszudeuten, sondern zu einem ganz bewussten Erleben zu kommen. Was liegt da in den Tiefen drinnen? Was sind die Kräfte in mich, die mich immer wieder irgendwo scheitern lassen, die mich immer wieder dazu bringen, dieselben Fehler im Leben zu machen? Ist ja oft so, dass man notorisch immer wieder bestimmte Fehler macht. Je nach Seelenart, die man sich eben einmal zunächst mitgebracht hat, aber es geht eben darum, die weiterzubilden. Und zwar bewusst weiterzubilden, ganz bewusst selber daran zu arbeiten.
Also wie gesagt, man kann sicher sich Anregungen holen von anderen Menschen. Die können einen hinweisen auf etwas, aber tun muss man es selber. Und das ist ein ganz großes Thema in den Mysteriendramen, oder was heißt ein ganz großes Thema, es ist das zentrale Thema drinnen. Und sie zeigen auch, wie selbst die begabtesten Geistesschüler immer wieder scheitern dabei. Das gehört halt auch dazu. Es ist kein einfacher Weg, der passiert und der kann sehr dramatische Folgen haben. Und das ist gerade in dem dritten Mysteriendrama der Fall, dass wir ihn jetzt gespielt haben. Auch in Wien schon einmal gespielt haben und sicher wieder spielen werden. Da geht es also um mehrere Menschen, die diesen geistigen Weg gehen. Und es wird halt gezeigt, welche Schwierigkeiten sie dabei haben.
Also es gibt zum Beispiel den Professor Capesius. Dieser Professor Capesius ist Geschichtsprofessor, ist ein sehr idealistisch gesinnter Mensch eigentlich in dieser Inkarnation. Versteht es also wunderbar, seinen Studenten die Geschichte lebendig zu machen, ist also nicht ein Forscher, der sich nur begnügt, alleine die Fakten zusammenzutragen und dann spekulativ darüber irgendetwas zu äußern, sondern wirklich ein lebendiges Bild dieser vergangenen Zeiten zu machen. Das ist eine sehr besondere Fähigkeit. Gute Geschichtsprofessoren haben das. Ob sie es heute noch haben, weiß ich gar nicht. Weil immer mehr der Drang ist in unserer Zeit, das muss alles belegt werden, belegt werden durch irgendein Fundstück, das man hat, durch irgendein Dokument, das da ist. Bei vielen Ereignissen in der Vergangenheit sind die Dokumente aber verloren gegangen in Wahrheit. Also wir haben im Grunde eine höchst zufällige Auswahl, weil wir nur auf das zurückgreifen. Weil der größte Teil ist vernichtet worden, ist irgendwo untergegangen. Und das heißt, man kriegt ein sehr verzerrtes Bild, das ist zwar sehr logisch geordnet dann, aber es entspricht überhaupt nicht, oder nur zum Teil der Wirklichkeit. Damit sage ich nichts dagegen, dass man nicht die Fundstücke, die man hat und alles das, was man auch mit dem logischen Denken ergreifen kann, dass man das nicht tun sollte, gar nicht. Aber es erreicht nicht aus und es gibt uns nur eine trügerische Sicherheit. Also das ist schon ein erstes, das man erkennen muss.
Das ist etwas, was der Professor Capesius in dem Stück schon irgendwo deutlich mitbekommen hat. Er hat auch gar nie die Neigung gehabt, sich zu verfestigen in diesem rein abstrakten Denken. Er hat eben sehr lebendig erzeugt, aber er hat auch in sich ein gewisses Streben, ein bisschen weg von der Erde, ein bisschen mehr in das Fantasievolle hineinzugehen. Er hat früher schon in den ersten beiden Dramen, hat man gehört, dass er sehr gern zu Frau Balde geht. Die Familie Balde sind so richtige Naturmenschen, begabt mit alten geistigen, hellsichtigen Fähigkeiten. Vor allem der Mann von der Frau Balde, der Herr Felix Balde, hat also hellseherische Kräfte ganz deutlich, aber er weiß eigentlich gar nicht wie. Das ist nicht durch einen Schulungsweg zustande gekommen, sondern er hat diese Fähigkeit. Und er erlebt, auch wenn er in die Natur hinausgeht, mehr als andere Menschen erleben. Bewusst erleben. Dazu muss man sagen, dass wir eigentlich alle diese Dinge erleben, nur sie kommen uns heute nicht mehr ins Bewusstsein. Es ist aber insofern auch gut und richtig, dass wir das verloren haben, weil wir müssen es mit vollem Bewusstsein ergreifen lernen, dass wir dabei so bewusst und klar sind bei allem, was sich von unserem geistigen Blick entfaltet, wie wir nur in der Mathematik oder in der Logik bewusst dabei sind. Das heißt nicht, ich habe eine Vision, ich habe eine Schau, sondern ich bin ganz dabei, dieses Bild aufzubauen aus dem übersinnlichen Erlebnis heraus, das mir entgegenkommt.
Übersinnliches in Sprache übersetzen 00:51:05
Zum Beispiel, wenn ich eine Pflanze betrachte, wenn ich ein Tier betrachte, wenn ich einem Menschen begegne. Aber dann kommt nicht einfach eine Vision, sondern dann ist das etwas, was ich mir selber aufbaue, aber anhand des übersinnlichen Eindrucks, den ich habe. Und wie das Wort übersinnlich schon sagt, kann eine übersinnliche Erfahrung niemals wirklich ein sinnliches Bild sein. Und alle Visionen sind sinnesartig. Das heißt, es ist ein Bild, das früher aber unbewusst geschaffen wurde, das wir heute bewusst schaffen können, nämlich um unser geistiges Erlebnis, das eigentlich rein übersinnlich ist und für den, der es erlebt, irgendwann einmal so ist, dass er es auch im Übersinnlichen, ohne irgendeinen sinnlichen Beigeschmack sozusagen vor sich haben kann. Aber wie kommuniziere ich es an andere Menschen? Indem ich es in ein Sinnbild kleide, das eben dieselbe Seelenstimmung, dieselben geistigen Kräfte irgendwo erregen kann, anregen kann im anderen, dem man das jetzt mitteilt.
Dazu brauche ich diese Übersetzung. Und ich habe das in den letzten Vorträgen auch deutlich gesagt, ich brauche es, gerade wenn ich einen modernen Weg gehe, wo nicht einfach ungefragt und ungewollt die Vision über mich kommt, sondern wo ich mir das mühsame erarbeiten muss, wo ich zwar spüre, mit dieser Pflanze, da hat es was, da berührt mich etwas ganz besonders stark, aber mehr kann ich noch nicht dazu sagen. Ich weiß nicht, was es ist, wie es ist, ich spüre nur, da ist eine starke seelische Berührung. Dann brauche ich vielleicht Wochen, Monate, Jahre vielleicht, um mir selbst das Bild, ein Bild zu malen, ein innerliches davon, von diesem Erlebnis, das aber immer wieder kommt, wenn es stark ist. Aber ich weiß noch nichts damit anzufangen, es ist so undifferenziert. Ah, es berührt mich, mehr kann ich nicht dazu sagen, es geht mich was an, mehr kann ich gar nicht sagen. Aber ich lerne, indem ich es sozusagen in ein Bild übersetze, lerne ich es in immer mehr Details zu erfassen. Dieses Gesamterlebnis, es berührt mich, wird immer detailreicher. Es beginnt sich aufzufächern, sozusagen, und zeigt Zusammenhänge zu anderen Dingen und so weiter, also zu anderen Dingen jetzt im Sinne, die mich berühren in der Natur, oder mich schon berührt haben,und dann wird das.
Aber das ist ein geisteswissenschaftlicher Forschungsweg, der beruht eben nicht einfach darauf, dass da fertige Visionen da sind. Auch nicht bei Rudolf Steiner. Er war nur so geübt, dass er sehr viel schneller sich dieses Bild aufrufen konnte, mit dem er es dann kommunizieren konnte. Und dieses Bild ist immer individueller, also man darf es nicht verwechseln mit dem übersinnlichen Erlebnis selber, aber es ist ein Abbild in gewisser Weise davon, dass man kommunizieren kann. Und das ist durchaus individuell geprägt. Das heißt, der Zweite, der sich die Sache anschaut, muss es nicht notwendigerweise in das exakt gleiche Bild gleiten. Es wird große Gemeinsamkeiten geben, aber es wird auch ganz typische Variationen geben. Und das sieht man auch, wenn man die Bibel, das Alte und das Neue Testament liest, da sind ja viele Visionen geschildert, und viele Visionen, die sich eigentlich mehr oder weniger auf dasselbe beziehen. Und sie haben doch andere Nuancen drinnen und trotzdem erkennt man ganz klar, dass es um dieselbe Sache geht. Aber die Nuancen waren auch beim alten Hellsehen individuell, aus den eigenen Lebenserfahrungen, aus dem Kulturkreis, auch aus dem man stammt. Ich meine Bilder, die man in Indien findet, sprechen aber auch genau von denselben Dingen. Aber sie sind in etwas andere oder sogar deutlicher andere Bilder gekleidet, weil halt dort auch ein ganz anderes kulturelles Umfeld ist.
Und das ist mitbestimmend, ganz deutlich. Und die Kunst besteht, dann natürlich für sich selber einmal wirklich bis zu dem rein übersinnlichen Erlebnis zu kommen. Eben das zusammenzuschauen und selbst das Bild, das man selber geschaffen hat, wegzustreichen. Und dann nur mehr die seelisch-geistigen Zusammenhänge, die Kräfte, die da spielen, zu spüren, aber in allen Details jetzt. Nicht, ich fühle mich berührt, das ist halt noch sehr diffus. Sondern es in vielen Details zu erleben, da wirkt ein geistiges Wesen mit, da sind Elementarwesen beteiligt, diese und jene, dass ich das spüre. Das kann ich zwar dann so nimmer erzählen ohne Bild, weil wir haben keine Sprache dafür, keine Worte, die dafür passen. Und selbst unsere Gedankenformen passen nur bedingt dazu. Also es ist sehr schwer, das zu übersetzen. Da muss man erst recht wieder zu einem Bild greifen, um es zu kommunizieren. Und eben das kann aber auch hilfreich sein, dass man sich selber bewusst macht, aber dann der große springende Moment, wo man überhaupt über die Wahrheit dieses Erlebnisses und was es wirklich bedeutet, entscheiden kann, ist, wenn ich das Erlebnis haben kann, nachdem ich das Bild weggestrichen habe. Und das ist sehr schwierig. Gerade dieses Wegstreichen ist dann sehr schwierig. Weil jetzt habe ich endlich, jetzt habe ich vielleicht wochenlang daran gearbeitet, dieses Bild mir aufzubauen und das ist mir jetzt so zu eigen geworden, dass es dann wahnsinnig schwer ist, das wegzustreichen. Und das muss ich komplett wegstreichen und sagen, das ist eine Krücke, die ist noch gar nichts, das ist ein Kommunikationsmittel, ein Hilfsmittel, um mir bewusst zu werden, aber jetzt streiche es weg.
Dann kommt erst die richtige Inspiration. Und die Inspiration heißt, das übersinnliche Erlebnis spricht zu mir und erklärt sich selber in Wahrheit. Erklärt sich selber. Das ist etwas, was wir bei den Mysteriendramen in Wahrheit auch immer wieder erlebt haben, mit dem Text des Mysteriendramas. Das Auffällige war eigentlich bei allen von uns. Mir ist es selber auch nicht anders gegangen. Jetzt spiele ich auch eine größere Rolle. Früher habe ich mehr nur die Regie gemacht. Aber das Erste ist, man versteht den Text nicht wirklich. Nur so in groben Zügen. Ja, man könnte jetzt natürlich gescheit reden darüber, das schafft man jederzeit, aber das ist dann meistens ein Missverständnis. Also daher völlig sinnlos, sich über die Mysteriendramen hinzusetzen und jetzt mit logischem Verstand herauskristallisieren zu wollen, was meint denn der Steiner da damit, oder was meint diese Person, die im Drama auftritt. Man muss es Bild werden lassen. Und bei einem Schauspiel hat man das Besondere darin, dass man selber dieses Bild werden muss. Dieses Bild der Persönlichkeit, die man eben darstellt. Nicht im Äußeren, vielleicht noch durch Schminke unterstrichen, aber in der Art, wie man spricht, in der Art, wie man geht, in der Art, wie man in der Rolle denkt. Bis dorthin. Und man steht mit dem eigenen Ich irgendwo drüber … [Unterbrechung]
Ja, also ich war dabei von der Textarbeit zu sprechen, was man dabei erlebt und was man nicht tun sollte. Es ist meine Empfehlung. Ich weiß, es gibt viele andere Empfehlungen, die das genaue Gegenteil sagen. Es gibt viele, die sagen, man muss den Text zuerst studieren, logisch durchdringen, man muss verstanden haben, was damit gemeint ist. Und man kann durchaus Aussagen von Steiner heranziehen, die das scheinbar belegen. Ich sage aber, das ist ein vollkommener Blödsinn, wenn man so herangeht. Man muss den Text einmal überhaupt nicht verstehen, weil das gar nicht möglich ist. Weil man kann ihn nur erst verstehen, dann, wenn dieser Text zu einem geistigen Erlebnis wird, zu einem seelischen Erlebnis wird. Und es geht nicht anders, als dass ich den Text einfach lerne, auch wenn ich ihn noch nicht verstehe, sondern im Versuch, also wirklich halt exakt sprechen zu können, ihn mir anzueignen, den Text im Wortlaut nach. Auch wenn ich ihn, ja sicher ein Teil wäre ich verstehen davon, aber ein Teil eben auch nicht. Und das macht gar nichts. Ich lerne ihn, bis ich ihn frei sprechen kann, in allen möglichen Variationen sprechen kann, spielen kann damit. Das heißt, diesem Text das Leben, aus dem er entstanden ist, zurückgebe und wenn ich ihn in mir leben lasse, dann wirklich die Rolle zum Leben erwecke.
Text der Mysteriendramen verstehen und damit üben 01:01:51
Und da steckt viel mehr drinnen, als nominell im Text drinnen steckt. Da sind so viele Untertöne, etwas, was zwischen den Zeilen steht. Oder Steiner hat einmal gesagt, ja er bräuchte im Grunde keine Vorträge mehr halten, wenn die Mysteriendramen richtig studiert würden. Aber richtig studiert heißt eben nicht, mit dem Kopf darüber nachzudenken, was bedeutet das. Sondern in Wahrheit heißt es, verinnerliche den Text so sehr, dass er in dir lebendig wird. Und von diesem Text lass dir erzählen, was er eigentlich bedeutet. Weil es ist nicht wichtig, dass ich gescheit darüber nachdenke, sondern ich soll den Text eigentlich denken lassen in mir. Ich soll ihm den Raum geben. In dem Fall soll ich ihm den Raum geben. Weil da geht es jetzt nicht um mich. Da geht es darum, dass die Rollenfigur in mir lebendig wird. Und das muss ich aus dem Text heraussteigen lassen, dann wird er lebendig. Dann wird er lebendig, dann ist es auch so, dass ich ihn sicher jedes Mal, wenn ich die Rolle spielen werde, wieder andere Nuancen kriegt. Andere Zwischentöne, die eben genauso zu der Figur gehören. Weil wir legen ja auch unser Seelenleben nicht immer zu vollständig in jeder Sekunde unseres Lebens auf den Tisch oder strahlen es aus, sondern es sind Facetten davon. Jetzt werden sicher bestimmte Facetten notwendig sein dafür, dass diese Rolle in der Situation, in der sie steht, dass sie deutlich wird dadurch, aber da sind so viele Zwischentöne, die jedes Mal anders sind, wo ich etwas schöpfe aus dem, was in der Tiefe drinnen vorgeht, was vorher eben nicht durchgekommen ist, weil gerade das, was so dahinter steckt sozusagen, das ist das Wichtige.
Der Text ist eigentlich eine Skizze. Eine Skizze. Und er lebt ja auch viel mehr dadurch, welche Laute sind da drinnen, was bewirken die in mir. Es geht nicht um den Inhalt, den ich so relativ leicht mit der Logik erfassen kann. Aha, ja, wird geschildert, das und das ist passiert. Das sind die Äußerlichkeiten. Ja, das ist auch notwendig, natürlich, aber viel wichtiger ist, was passiert in der Tiefe drinnen. Und wie gesagt, ich habe das gemerkt, als wir dieses Stück, diese Mysteriendamen, überhaupt einstudiert haben. Das war eigentlich wirklich lustig und erstaunlich auch, es zu bemerken. Am Anfang haben mich alle gefragt, was bedeutet dieses, was bedeutet jenes. Und ich habe grundsätzlich gesagt, keine Ahnung, ich weiß es nicht, wir werden darauf kommen. Das habe ich ganz ernst gemeint, obwohl ich eh versucht habe, mich vorher damit zu beschäftigen, aber ich habe sehr schnell gemerkt, so bringt es nichts. Gescheite Erklärungen würgen das eher ab, als dass sie es fördern. Lass den Text in dir leben. Sprich ihn. Sprich ihn immer wieder. Bis du ihn im Schlaf kannst, wenn man die Mitternacht aufweckt, der Text kommt. Dann fängt es an, interessant zu werden. Dann sagt der Text selber, was er will. Und das geht unmittelbar in die Gestaltung hinein. Und das Erstaunliche war, nach einigen Proben, bei der ersten Probe, bei der zweiten, da haben die Leute schon den Text gelernt gehabt, hat man sich gedacht, ich verstehe kein Wort, was meint der überhaupt. Ja, ein paar äußerliche Sachen sind vielleicht klar, aber wirklich, was soll das? Keine Ahnung. Man versteht es nicht.
Und nach einigen Proben, wo sie offensichtlich dann eh das beherzigt haben, also gut, grübeln wir nicht darüber nach, wir wissen es halt einfach nicht, wir lernen halt den Text und sagen ihn. Und irgendwann auf einmal war plötzlich ganz klar, ganz klar, im Zuhören, und ich habe oft den Eindruck gehabt, die Person, die das spricht, kommt jetzt auch darauf, ach das sage ich eigentlich, das ist gemeint damit. Vorher habe ich immer gerätselt, was bedeutet das überhaupt, was ich sage. Und plötzlich kommt es. Es liegt im Text verborgen drinnen. Und das kommt heraus, wenn er in mir lebt. Und allein das schon, ist dieselbe Art, wie man mit geistigen Erlebnissen umgeht. Da ist eine Berührung da, und aus der wird was. Die fängt mir an, es zu erzählen. Und wenn ich grüble darüber, was könnte das bedeuten, und ich schlage nach in allen Werken Steiners und sonstigen Werken, wäre ich immer weiter weggekommen davon. Das würde mir gar nichts nützen. Um es ganz deutlich zu sagen, Anthroposophie, Geisteswissenschaft, modernes Geistesstreben und Geistiges Erkennen kann nur durch geistige Erfahrung passieren.
Und dort muss ich hinkommen. Ich kann nicht aus irgendeinem Text oder aus irgendeiner Abbildung oder aus sonst was mir das herausfiltrieren. Das ist sicher wichtig, Grundkenntnisse mir zu erwerben, aber das sind nur der Rahmen. Interessant wird es dort und um das geht es in der Geisteswissenschaft? Fange an zu erleben. Verbinde dich mit einer bestimmten Sache. Ich habe es jetzt als Beispiel der Rolle genommen, aber du kannst dich genauso gut mit einer Blume, mit einer Pflanze beschäftigen. Lebe mit ihr. Lebe mit ihr, beobachte sie über Jahre, wie sie sich verändert, auf was sie gut reagiert, auf was sie weniger reagiert, denk nicht allzu viel darüber nach. Ja schon, du musst dir erkundigen, welchen Dünger braucht sie, aber schau einmal, was braucht sie, was schadet ihr mehr, wie ändert sie sich, wie ändert sie sich im nächsten Jahr. Die Wetterlage ist anders, manche Jahre sind sehr sonnig, andere Jahre sind kälter und mehr verregnet. Was hat das für einen Einfluss auf die Pflanze, da muss ich leben damit. Das dauert, beobachte es jetzt über fünf, sechs Jahre wenigstens. Dann wird anfangen, das Erleben, was da wirklich wirkt in der Pflanze im Zusammenhang mit dem, was gerade in der Natur auch wirkt. Welchen Einfluss hat das Klima, das jetzt in dem Jahr so ist und im anderen Jahr anders ist, dann sich ändert eben. Das zu verfolgen, das Bild werden zu lassen, ja das ist mühsam, aber auch sehr befriedigend, sehr schön eigentlich damit zu leben. Also die Sachen haben Wert, mit denen man über Jahre lebt.
Und das ist die Untugend unseres Intellekts heute, die wunderbare Fähigkeit sehr schnell bis zum Ziel zu fliegen, einen Faden zu ziehen und dann befriedigt zu sein, jetzt habe ich es. Aber da habe ich nicht einmal gar nichts im Grunde, vom geistigen Hintergrund. Da habe ich ein bisschen was, was abgestorben ist, das habe ich in Ordnung gebracht, aber das ist es. Aber ich muss eintauchen in das Leben, ich muss die Pflanze werden, im Grunde. Das heißt, ich muss es so in mir tragen, wie ich im Beispiel des Dramas den Text in mir tragen muss und ihn jeden Tag neu zum Erblühen bringen. Und er hat sich schon wieder verändert. Und überhaupt, wenn man dann Pausen macht, wenn der Text durch den Winterschlaf durchgeht, das heißt man hat sich vielleicht ein paar Monate nicht damit beschäftigt, das ist auch sehr wichtig, ihn versinken lässt, dann hole ich ihn wieder, pflege ihn wieder, so dass das neue Pflänzchen sozusagen wächst und es hat sich verändert. Es hat neue Facetten bekommen. Es ist reicher geworden und es sind manche Ecken, die vorher noch drinnen waren, sind abgeschliffen. Ganz von selber. Weil ich ihm nur den Raum gegeben habe, in mir zu leben. Ich muss ihn nicht ziehen irgendwohin, in eine Form pressen, sondern es soll ihm nur einen Lebensraum geben, dann geht das. Jetzt habe ich einen weiten Ausflug gemacht, ich komme jetzt trotzdem noch einmal zum Professor Capesius zurück.
Die Herausforderung der Freiheit: Selbsterkenntnis und karmische Verantwortung 01:27:49
Man spricht heute von Metakognition. Also Kognition heißt kognitiv sein, also erkennen, aber dann noch sich zuschauen dabei. Wie ist denn das? Was tue ich denn da eigentlich, wenn ich erkenne? Und das sogar zu einer Lernmethode dann umzuwandeln irgendwo. Also das ist schon da, aber das ist erst ein erster Schritt. Und das geht so weit, dass man dann wirklich beginnt zu sehen die Elementarwesen, die man selber erzeugt. Im Denken, im Fühlen, im Wollen. Und einmal erkennt, welcher Natur sind denn die? Weil in der Regel haben sie dann einmal einen luziferischen Einschlag oder am wenigsten noch unseren ganz eigenen Einschlag, der frei ist von den beiden. Und das ist etwas, was wir erkennen lernen sollten. Und ich spreche nicht von in 500 Jahren. Das kommt auf uns zu viel schneller, als man denkt. Man kann ja in unserer Zeit jetzt schimpfen über alles, was schief läuft. Es läuft wahnsinnig viel schief. Wir scheitern im Moment an vielen Dingen, aber es ist zugleich die Zeit, wo eine immense Möglichkeit zur geistigen Entwicklung da ist. Aber sie muss so solide sein, dass man mit dem wachen Bewusstsein vollkommen klar das überschauen kann. So wie man in der äußeren Naturwissenschaft die Dinge klar überschauen kann, ja sogar noch klarer. Weil die Naturwissenschaft zunächst einmal diese, in gewisser Weise Eindimensionalität hat, die in der Logik halt drinnen liegt.
Selbst wenn man mehrwertige Logiken verwendet. Das bleibt trotzdem immer noch ein sehr enger Bereich. Im geistigen Erleben ist es immer ein riesiges Panorama, das dahinter steckt. Selbst wenn im Kern eine bestimmte Imagination steht, ist es eben in Wahrheit nur ein Teil einer riesengroßen Imagination, die das ganze Weltgeschehen umfasst. Weil alles da drinnen verbunden ist damit. Und es sind Einflüsse da. Und selbst wenn man die auch nur jetzt so beiläufig nebenbei mitschaut oder miterkennt, aber man sieht, da ist was. Und wenn ich mein Interesse dorthin wende, kann ich das deutlicher hervorheben. Da muss ich halt auch wieder malen selber, um es mir zu Bewusstsein zu bringen, dann das Gemalte auslöschen, dass es Inspiration wird. Und dann erkenne ich wahre Zusammenhänge. Auch mit sehr entfernten Dingen.
Und das fehlt uns heute eben vielfach, weil noch die Naturwissenschaft sehr darauf hinzielt, das miteinander zusammen zu schauen, was halt auch wirklich räumlich und zeitlich eng beieinander liegt. Also in der Mechanik ist es ganz klar, es bewegt sich was, weil das andere stoßt daran. Da ist, wenn es so von selber jetzt, magisch, aha, ja, mit einem Magnet geht es schon. Da ist schon irgendwas, kann eine Distanz sein und trotzdem eine Wirkung. Aber das ist auch noch viel zu wenig. Und das Ganze auch noch auf der zeitlichen Ebene. Wie hängt etwas jetzt zusammen mit etwas, was vor 30 Jahren vielleicht war. Und wie hängt es zusammen mit etwas, was in gewisser Weise in 30 Jahren in der Zukunft passieren wird. Wobei man das nicht genau exakt vorhersehen kann, aber es sind gewisse Dinge, die auf jeden Fall passieren werden. Und dann gibt es noch einiges rundherum, aber es müssen gewisse Dinge, ja zum Beispiel eine karmische Erfüllung bekommen. Dann wird zumindest voraussehbar sein, es kommt zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einer karmischen Krise einfach. Ob ich die nütze und daraus was lerne oder nicht, ist ganz offen. Es liegt letztlich in meiner Freiheit. Weil auflösen kann ich die karmischen Verwicklungen in Wahrheit nur, wenn ich aus der Freiheit heraus tätig werde. Und dann mache ich etwas ganz großartiges, weil was sind unsere karmischen Belastungen in Wahrheit? In Wahrheit sind das Seelenkräfte, die ja letztlich durch unsere Schuld, aber auch Schuld besteht darin, dass wir halt die Widersacher zu sehr haben wirken lassen, ohne ihnen entgegenzutreten, dass wir etwas zunächst einmal in unserem Seelischen verdorben haben. Etwas, was wir eigentlich als reines Seelisches bekommen haben, dass wir es durch unsere Tätigkeit zu etwas Egoistischem gemacht haben. Etwas, was kleinlich wird, was sich von der Welt abschnüren will, zu sehr abschnüren will. Bis zu einem gewissen Grad müssen wir es, aber auch der Luzifer hat dafür gesorgt, dass wir das können und das tun.
Nur wenn es zu weit geht, dann entsteht nur mehr Eigensüchtiges in Wahrheit. Dass man sich halt natürlich im Oberbewusstsein verschönt und für das Gegenteil davon ausgibt oder selber hält. Aber in Wahrheit ist es also ein Gebrechen, das wir in uns erzeugt haben und das wir selber nur beheben können. Und beheben können heißt, dass was an Negativem entstanden ist, das ist im Grunde auch ein schöpferischer Prozess, halt nicht der Ideale. Wir haben halt etwas Gutes zerstört im Grunde und dadurch auch etwas Neues, aber etwas zur negativen Seite hingestaltet. Und das kann nur durch einen im Grunde freien schöpferischen Impuls aufgelöst werden. Unser Karma können wir nur selber auflösen, also unsere seelischen Flecken können wir nur selber auflösen. Wir können Hilfe suchen, die uns Anregungen gibt, aber es wird nie so sein können, dass irgendein Seelenarzt kommt und heilt uns das Karma weg. Das wird nicht sein. Wir müssen es selber heilen sozusagen. Und dieses Heilen heißt aber wirklich, das Negative ins Nichts zu werfen und stattdessen ein Neues, Reines hervorzubringen, das dann, wenn es richtig läuft, viel höher ist als das Alte, das verdorben wurde. Also bevor es noch verdorben wurde. Es kommt noch was Höheres.
So passiert die Entwicklung. Die Seelenkräfte, die wir bekommen, wir haben sie eigentlich in voller Reinheit bekommen. Wenn wir das so behalten hätten, wären wir nie zur Freiheit gekommen, wir wären nie in die Verlegenheit gekommen, an uns arbeiten zu müssen, um unsere Fehler auszubessern. Dazu mussten die Widersacher kommen. Und dazu sind sie da. Und sie tun das dauernd. Sie verführen uns immer wieder dazu, dass wir einen Unsinn machen, damit wir später einmal lernen daraus können. Daher sind aber auch Luzifer und Ahriman nicht böse in dem Sinn, weil sie sind notwendig dazu, dass wir unsere Freiheit entwickeln. Das heißt, wir müssen als einzelner Mensch, wie als Menschheit, jedenfalls bis ans Ende unserer physischen Verkörperung und später dann halt in anderer Art, immer wieder durch Krisen durchgehen. Persönliche, individuelle, wie auch menschheitliche. Und dazwischen die Krisen in Familien, in Völkern und so weiter. Das wird nicht aufhören. Es wird nicht aufhören, bis wir nicht mehr verkörpert sind auf Erden. Rudolf Steiner spricht daher immer wieder vom großen Krieg aller gegen alle, der am Ende der Zeit der Kulturepochen kommen wird, wobei man sich den Krieg natürlich nicht so primitiv vorstellen darf wie heute. Es wird anders sein. Es wird sehr viel mehr auch auf einer seelisch-geistigen Ebene sich abspielen, das wird aber nicht weniger grausam sein und weniger schlimm sein, sondern schlimmer sein als das, was jetzt ist. Also das wird schlimmer sein als Atombomben, die fallen. Das werden sozusagen geistige Atombomben sein.
Aber davor brauchen wir uns nicht schrecken. Die Dinge werden kommen. Wenn dieser Drang zur karmischen Erfüllung kommt, dann kommt er nur dann, wenn wir auch bereit in Wahrheit dazu sind, das heißt, wenn wir schon die Fähigkeit haben, das umzuwandeln. Trotzdem sagt das Ego sehr häufig, weil es natürlich trotzdem eine Anstrengung ist und vielleicht nicht so lustig und so fröhlich ist, wie man es sich wünscht, sondern es erfordert sehr viel Mühsal, es erfordert an seine Grenzen zu gehen und über die Grenze hinaus zu gehen. Ich habe das jetzt vielleicht schon lange nicht mehr erwähnt, aber das macht das Wesen Ichs aus, dass es immer über die Grenze geht, den einen Schritt über die Grenze. Das, was bis jetzt für mich unmöglich zu schaffen war, das schaffe ich eines Tages. Den einen kleinen Schritt darüber hinaus, das Unmögliche möglich zu machen. Anders ist eine geistige Entwicklung nicht möglich. Darum heißt es in Faust: den liebe ich, der das Unmögliche begehrt. Das Mögliche, das ist das Kleingeld. Da hausieren wir nur mit den Dingen, die wir eigentlich eh können. Das Spannende wird dort, wo wir absolut noch nicht die Fähigkeit haben dazu, die uns zu erwerben. Aber so ein kleiner Schritt. Und der ist trotzdem intensiv und das ist ein winziger Schritt. Aber den können wir jeden Tag eigentlich gehen, theoretisch.
Aber das ist halt immer ein Schritt, der uns auch aus unserer Alltagsroutine herausführt. Wir sollen es nicht vernachlässigen, aber es hat eine ganz andere Dimension, eine ganz andere Ebene. Und das ist im Kleinen das, was mit Recht jetzt in seiner Persönlichkeit entsprechend der Capesius sucht, indem er wirklich jetzt eine Zeit lang völlig weggetreten ist für diese Welt. Bei ihm läuft es halt so extrem und Rudolf Steiner verwendet das Beispiel offensichtlich, um das an einem wirklich extremen Fall zu zeigen, dass ihn [Capesius] jetzt für einen gewissen Zeitraum das ganze äußere Leben nicht interessiert. Er muss sich interessieren für das, was er geistig weiterbringt. Und vor allem was auch das Karmische betrifft. Also das ist jetzt wie im Vergrößerungsglas. Aber das kann sich im Kleinen abspielen, dass man einzelne Momente hat, wo man ganz im Geistigen ist und wo man jetzt die Alltagssorgen und die Alltagsaufgaben, wenn es die Verantwortung zulässt, einmal völlig loslässt. Weil solange ich denke, was muss ich morgen einkaufen, auch das muss ich machen und die Miete ist zu zahlen und dieses und jenes, dann kann ich nicht dort reingehen. Dann muss ich mich von dem befreien. Aber es natürlich am nächsten Tag wiederholen, weil die Dinge erledigt werden. Also das wäre ihm auch gesund.
Der Luzifer hat mich, wenn ich nur loslasse und da oben schwebe und schweben bleibe. Aber ich brauche ihn, um den Aufschwung zu haben. Dazu ist er gut, durchaus. Also es soll das luziferische Feuer, ja soll. Hilft mir, mich hinaufzuschwingen. Aber hilft mir, mich dorthin zu schwingen, wo ich will. Nämlich wissend, dass ich auch wieder herunter muss und die Fähigkeit mitnehmen muss. Und der Luzifer will aber uns hinaufführen und dort oben halten. Und wir sollten hinauf und sie ja holen, kann uns Gutes geben, aber wir nehmen es da, um da etwas weiterzubringen. An uns selber, aber damit eben auch in unserem Umfeld irgendwo. Weil das eben karmische Auswirkungen hat. Also das ist so ein ganz großes Beispiel, dieser Professor Capesius. Und er schafft es dann. Nachdem er sich vorher immens gesträubt hat. Und die Maria erscheint ihm als geistiges Wesen, auch im Bereich Luzifers und sie beschwört ihn. Nein, er soll verkörpert sein. Nein, ich hasse den Körper. Das ist alles. Und sie sagt ihm deutlich, aber das macht dich doch erst zum vollen Menschen. Nein, er will nichts davon wissen. Weil er halt da oben sich die luziferische Weisheit holen will. Und das ist einseitig. Aber zum Schluss schafft er es dann doch. Er kommt dann doch wieder auf die Erde zurück. Und so gibt es halt andere Gestalten auch drinnen.
Dr. Strader. Altes und neues Hellsehen. Blavatsky. Theodora 01:42:41
Ein besonderes Beispiel ist eben auch ein anderer Protagonist drinnen. Das ist der Dr. Strader. Dr. Strader ist sehr in Verbindung mit den ahrimanischen Kräften. Und das ist durchaus etwas Wichtiges für ihn, weil er geht mit der Technik um, er ist Techniker, ist Naturwissenschaftler. Hat ein schweres Schicksal in gewisser Weise hinter sich, weil er als Findelkind aufgewachsen ist, ohne es zu wissen. Er hat es erst sehr viel später erfahren, dass seine Eltern nicht wirklich seine Eltern sind und sie wollten immer haben, dass er Priester wird, dass er in einen Kloster geht sogar. Und er war auch auf diesem Wege, ist aber in letzter Minute dann doch, bevor es zur Priesterweihe kam, ausgestiegen, weil er gesehen hat, ja, aber mich interessiert die Naturwissenschaft so sehr. Ich muss einen anderen Weg gehen. Aber er ist eigentlich ein sehr heimatloser Mensch. Herumgeirrt mit seinen Eltern hat er sich nicht so richtig sich dort zu Hause gefühlt. Und ist also seinen eigenen Weg gegangen, diesen naturwissenschaftlichen Weg. Und er hat, das wird im ersten Mysteriendrama geschildert, eine interessante Begegnung bei der alle die Geistesschüler, die da in den Dramen vorkommen, eine Rolle spielen.
Die waren alle dort dabei. Aber ihn, diesen Strader, hat das besonders betroffen gemacht. Sein Interesse geweckt, ihn fasziniert in gewisser Weise. Es war nämlich in diesem Kreis auch eine Seherin. Also ein Mensch, der hellsichtig ist, aber auf einem ganz alten Weg, in dem sie in einen Trancezustand verfällt. Und sie hat dann eine sehr wichtige geistige Botschaft auch verkündet in der Gemeinschaft dort. Und etliche, wie zum Beispiel auch Professor Capesius, hat das eher abgelehnt, hat gesagt, durch sowas lässt er sich nicht beeindrucken. Aber gerade der Dr. Strader, der Naturwissenschaftler, war beeindruckt durch dieses Phänomen, wie diese Person offensichtlich in Trance fällt. Es ist nicht nur gespielt und wie sie mit ganz anderer Stimme spricht. Wie durch sie eigentlich etwas spricht. Und dieses Phänomen fasziniert ihn. Weil er sucht in Wahrheit auch, trotzdem ein Naturwissenschaftler ist, er sucht den Weg zum Geistigen. Noch ganz unbewusst, aber es fasziniert ihn irgendwo. Wie im Übrigen viele Naturwissenschaftler im 19. Jahrhundert sich beschäftigt haben mit Spiritismus und dergleichen. Das war gang und gäbe, denn man muss denken im 19. Jahrhundert war eigentlich die Zeit, wo erst so ein Wichtiges begonnen hat, dass man so ganz aufs Äußere geht und das Geistige völlig abtrennt davon. Und eben noch bis weit ins 19. Jahrhundert waren viele Naturforscher auch so, dass sie noch eine starke Beziehung zum Geistigen hatten. Vielleicht nur mehr in Form des Glaubens.
Aber trotzdem, es war ihnen irgendwo sehr bewusst, da ist ein anderer Bereich. Und wie verbinde ich das? Wie kann ich das auf naturwissenschaftlichem Weg erforschen? Wie schaut das aus mit dem Spiritismus, wenn da ein Medium in Trance etwas schildert? Wie kann ich das finden? Wie kann ich das bestätigen? Kann man mit dem Toten sprechen auf diese Art? Und das waren namhafte Wissenschaftler, die solche Sachen untersucht haben. Heute ist das fast weg, aber damals war das stark. Ist natürlich auch noch nicht der richtige Weg, so kann man das Geistige nicht kennenlernen in Wahrheit. Das ist jetzt ein äußeres Phänomen, da fällt jemand in Trance und sagt mit veränderter Stimme interessante Dinge. Das führt mich noch nicht zu einem geistigen Erlebnis. Das ist vielleicht eine Kuriosität. Wenn man Geistesforscher ist, kann man dann sehr wohl erkennen, aha, tatsächlich, die schildert etwas aus der geistigen Wirklichkeit heraus. Oder sie schildert etwas, was aus dem luziferischen Bereich kommt. Aber das kann ich, glaube ich, mit der äußeren Naturwissenschaft nicht finden. Also das heißt, darum hat mit Recht das jetzt auch aufgehört und mir ist zumindest im Moment kein namhafter Naturforscher bekannt, der sich noch mit Spiritismus oder solchen Sachen beschäftigen würde. Aber im 19. Jahrhundert bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts war das Gang und Gäbe.
Und das ist im Übrigen auch die Zeit, in der zu Beginn des 20. Jahrhunderts Rudolf Steiner seine Vortragstätigkeit zur Anthroposophie begonnen hat. Da war das aber immer noch sehr stark da und lebte vor allem in vielen Mitgliedern der theosophischen Gesellschaft, für die er damals Vorträge zu halten begonnen hat, war das noch sehr verwurzelt drinnen. Und er hat halt versuchen müssen, da jetzt eine Brücke zu finden zum neuen Weg. Wie bringe ich denen das nahe, dass es einen anderen Weg gibt, einen viel verlässlicheren Weg. Und sozusagen so Schritt für Schritt einen Übergang zu suchen. Aber es hat letztlich nur teilweise funktioniert. Es sind eben Menschen mitgegangen dann den Weg von Steiner und andere sind halt geblieben bei dem älteren Prinzip des in der theosophischen Gesellschaft drinnen war, das sehr viel auf solche Eingaben in Trance und so weiter beruhte. Madame Blavatsky selber war ein Medium und hat nicht gewusst, woher das kommt, was sie da niederschreibt. Ich meine sie hat sehr wahre und interessante Dinge gebracht, hat manches aber auch verzerrt, weil ja, wie soll ich sagen, der wissenschaftliche Geist fehlte ihr, also diese Bewusstheit dabei. Aber sie hat interessante Sachen gebracht und sicher wäre auch die Anthroposophie nicht so entstanden, wenn Steiner nicht durchgegangen wäre durch die Begegnung und zeitweise Gemeinschaft mit der theosophischen Bewegung. Aber es kam dann eben auch der Punkt, wo man sich trennen musste. Wo einfach dann durch diese alte Form der Geistigkeit einfach auch Verzerrungen hineingekommen sind und die kann man eben nur mit dem neuen Weg erkennen.
Ja, und Dr. Strader, das ist das Interessante, von dem sind wir jetzt ausgegangen, der also diesen naturwissenschaftlichen Geist, aber auch diese Sehnsucht nach dem Alleingeistigen hat und den fasziniert hat diese Geistesschau der Theodora, so hieß diese Seherin. Und im dritten Drama, das wir jetzt eben gespielt hatten, ist das vierte Bild so, dass geschildert wird der siebente Hochzeitstag von Dr. Strader und Theodora. Also sie sind einander auch menschlich näher gekommen, er hat sehr sehr viel über das Geistige von ihr gelernt, sie sehr viel von ihm. Sie hat, was eigentlich wohltuend ist, ihre alten Fähigkeiten verloren und sie ist gar nicht einmal traurig darüber. Sie sagt, der Geist hat es gegeben, der Geist hat es wieder genommen. Das ist eigentlich gar kein Problem für sie. In Wahrheit ist das ja ein wichtiger Schritt für die Zukunft dann, um sich neue Fähigkeiten zu erwerben, weil dazu muss man alte verlieren. Auch wenn sie durchaus heute noch Sinn machen in unserer Welt, weil wir manches mit den neuen Fähigkeiten noch gar nicht erreichen können, da macht es durchaus Sinn, wenn noch Menschen da sind mit alten Fähigkeiten. Aber die Perspektive für die Zukunft ist das vollbewusste, imaginative geistige Schauen. Oder imaginatives Denken, wenn man es auch will, weil es die Klarheit des Denkens hat. Es ist aber nicht dieses Denken, das die Eindimensionalität der Logik hat, also von der Prämisse immer zur Folgerung. Das geht in alle Richtungen.
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Ein Überschauen der Zusammenhänge, nicht ein Konstruieren der Zusammenhänge, sondern ein Schauen der Zusammenhänge.
Das was Immanuel Kant genannt hat, die intellektuelle Anschauung, von der er gesagt hat, das ist dem Menschen unmöglich. Und wo Goethe dann so sehr dagegen gewettert hat, das kann man lieb sein, dass er das behauptet, aber genau diese Fähigkeit der anschauenden Urteilskraft, die habe ich mir entwickelt in der Betrachtung der Natur. Und Goethe war kein Hellseher von Natur aus, und trotzdem ist er zum Schauen der Urpflanze gekommen, aber ganz systematisch, indem er sich über viele, viele Lebensjahre mit den Pflanzen beschäftigt hat, sie gezüchtet hat, sie beobachtet hat in der Natur draußen und dadurch weitergekommen ist.
Und wo es dann das berühmte Gespräch gibt mit Schiller, wo Goethe schildert, wie er zu seiner Urpflanze gekommen ist und ihm das darlegt, wie er das erleben kann und wie aus dieser Pflanze sich jede Pflanze entwickeln lässt, ich kann jede Pflanze daraus verstehen. Das ist also das, was allen Pflanzen gemeinsam ist, und der Schiller sagt dann, das ist eine sehr interessante Idee, die sie da entwickelt haben und die gefällt mir viel besser, als wir da jetzt letztens in der Naturforscherversammlung gehört haben. Und Goethe wird fuchsteifisch wütend und sagt, das kann man lieb sein, dass ich Ideen habe, ohne es zu wissen, und sie noch dazu mit Augen sehe, mit geistigen Augen, mit sinnlich-übersinnlichen Augen.
Weil er schaut in jeder äußeren Pflanze die Urpflanze mit und dadurch versteht er sie. Das ist Goethes Botanik. Ist auch nicht so wirklich weiterverfolgt worden.
Aber solche Dinge, solche Beobachtungsgabe liegt zum Beispiel dann drinnen in dem, was auch später Rudolf Steiner als landwirtschaftlicher Kurs gegeben hat, als Anregungen zum Gedeihen der Landwirtschaft, ein anderes Umgehen. Das heißt, ein Sehen, letztlich aus einem Sehen der Kräfte, die in diesem landwirtschaftlichen Organismus sich abspielen, und aus einem Verständnis dessen heranzugehen, und das ist viel erreicher, viel umfassender, als das, was ich allein jetzt durch äußere chemische Analyse oder sonst was machen kann und erkennen kann. Und Wahrheit ist Landwirtschaft pur wie Chemie im Grunde und bringt hohe Erträge, auf Kosten dessen, dass der Boden innerhalb kürzester Zeit in Wahrheit verödet.
Also, wenn das so weitergemacht würde, wir haben eine Wüstenbildung überall. Das ist nicht aufzuhalten. Aber das interessiert heute viele nicht, weil sie denken, in ihrer Generation oder in der nächsten, was man damit verdienen kann, damit, und da meine ich jetzt weniger die Bauern, sondern die sind eigentlich die armen Leute, weil die müssen in Wahrheit, sie werden also sehr gedrängt jedenfalls dazu, die Sachen von der Industrie zu kaufen, das Saatgut, die Spritzmittel gleich dazu, die notwendig sind, damit es überhaupt gedeihen kann.
Und das Ganze drum und dran. Und wehe, irgendwas von so einem Feld, das so angebaut ist, weht auf das Feld eines anderen, der jetzt, sagen wir mal, mit natürlichen Mitteln die Landwirtschaft pflegen will. Und dort geht etwas aus von der Saat, der von dem oder dem Konzern stammt.
Dann hat er sofort einen Prozess am Hals. Weil er hat es ja nicht eingekauft dort. Also bedient er sich widerrechtlich des Patentes, das die Pharmafirma hat, oder die Landwirtschaftsfirma hat, und dann wird Prozess geführt einfach.
Weil du musst bezahlen dafür. Und es geht schon gar nicht, dass der Samen von selber, wenn der dort fliegt und aufgeht, du musst immer wieder neuen Samen kaufen. Du darfst auch gar nicht selber den fortpflanzen.
Es wird eh schon dafür gesorgt, dass durch die ganze Behandlung, wie das ist, sich das nicht selber fortpflanzen, dass du einfach das nächste Jahr wieder kaufen musst. Ein riesiges Geschäft. Ganz klar.
Aber ein Raubbau, eine Zerstörung der Erde. Für uns kann es höchstens etwas werden, ein Bewusstseinsprozess, dass es so nicht geht. Ich habe anfangs irgendwo gesagt, Bewusstsein entsteht durch Abbauprozesse, durch Zerstörungsprozesse.
Irgendwie scheint mir, dass die ganze Welt ein bisschen durchgeht. Wir machen massiv Zerstörungsprozesse, um uns bewusst zu werden, endlich einmal, dass es so nicht geht. Je mehr diese Kräfte überhand nehmen.
Vorher hat es das Problem nicht gegeben. Da hat man mit der Natur gearbeitet, Ende. Aber im Grunde hat das alles im 19.
Jahrhundert begonnen und hat innerhalb kürzester Zeit die Qualität der Nahrungsmittel verändert. Ja sicher, man hat ein Bedürfnis darin gehabt, es gab Hungersnöte, es gab also zu wenig Ertrag und so. Aber der Weg war jedenfalls nicht die Ultima Ratio für die Zukunft, mit Sicherheit nicht.
Also wir werden erst lernen müssen, über den Umweg, dass wir es doch anders machen müssen. Und da ist eben die biologisch-dynamische Landwirtschaft ein Ansatz dazu, den Rudolf Steiner gebracht hat. Und letztlich in diese Richtung, jetzt nicht nur Landwirtschaft, aber überhaupt eine Technik, die, wie soll ich sagen, naturfreundlich und menschenfreundlich ist.
Das strebt dieser Dr. Strada an, von dem wir gesprochen haben. Der jetzt sieben Jahre mit der Theodora verheiratet ist, mit dieser Seherin. Und sie hat ihre Fähigkeiten aber verloren.
Nur in der allerletzten Zeit sind sie erneut gekommen, aber auf eine erschreckende Art. Auf eine Art, die sie erschreckt. Also sie wird geführt in einen geistigen Bereich, der ja absolut unheimlich ist.
Und die hängt zusammen mit dem weiteren geistigen Weg, den Johannes Thomasius geht. Dieser Geistesschüler, von dem wir schon gesprochen haben, der also in sehr enger Beziehung mit Maria stand. Der ihm sehr viele geistige Impulse gegeben hat.
Der aber erkennen musste, Maria trennt sich von ihm. Weil Maria erkannt hat, sie schadet ihm, wenn er immer seine geistigen Impulse von ihr holt. Und in Wahrheit nicht wagt, sich auf sich selbst zu stellen.
Sondern immer braucht er, dass sie ihm die Hand anhält und sagt, ja das ist gut, mach so weiter. Und er ist nicht fähig, sich auf sich selber zu stellen. Und Maria zieht aber den Schnitt, sie trennt sich von ihm.
Nämlich vor allem in dieser geistigen Beziehung trennt sie sich. Sie sagt nichts mehr dazu. Und das führt so weit, dass er, der ursprünglich Maler war, also Künstler war, ein sehr begabter Künstler war.
Eben zum Beispiel von Professor Kapesius ein Porträt gemalt hat, das so stark und so ausdrucksstark war, dass Strada, nämlich dieser Strada, seinen Freund Kapesius dort erst so richtig in seiner Tiefe durch das Bild erkannt hat. Das heißt, der Maler Thomasius hat etwas herausgeholt, was in seinem Bild jetzt sichtbar wurde. Das heißt, in ein Bild übersetzt wurde, was aber der Strada an seinem eigenen Freund, mit dem er eng verbunden ist, bis jetzt nicht erkannt hat.
Durch das Bild sieht er es. Und der Strada ist dann, das passiert schon im ersten Drama, dadurch tief verzweifelt, dass er nicht versteht, wie kommt das in das Bild hinein? Wie ist das möglich? Wo hat der Thomasius das her? Der kennt den Kapesius gar nicht so gut. Wie kann der das machen? Ich sehe durch das Bild, lerne ich erst den Kapesius, meinen Freund, wirklich kennen.
Das stürzt in eine tiefe Krise. Also das wird nur so angedeutet, die sogar zu einer schweren Krankheit führt, die er dann irgendwann überwindet. Also er ist ganz am Boden dadurch.
Und rappelt sich langsam erst los und ist dann die Ehe eingegangen mit der Theodora, mit der Seherin und jetzt sieht er aber, ihr geistiges Schauen ist verschwunden. Er hat diesem Schauen noch vorher viel zu verdanken gehabt, aber es ist dann einfach einmal verschwunden und sie war gar nicht unglücklich darüber, aber es ist neu gekommen. Und sie weiß nicht, warum es jetzt so bedrohlich für sie ist.
Und in dem vierten Bild des dritten Dramas, gegen Ende, kommt es dann deutlich heraus, sie sieht jetzt auf einmal das, was sie bis jetzt in diesem neuen Schauen nur undeutlich gesehen hat, das sieht sie jetzt ganz klar und deutlich, Johannes Thomasius. Er ist die Quelle, der Gefahr für sie. Weil in Wahrheit, Lucifer den Johannes Thomasius dazu gebracht hat, weil Maria hat sich ja geistig zurückgezogen von ihm, sie kann ihn nicht mehr anzapfen sozusagen, jetzt schaut der Lucifer, dass er die Theodora anzapft und sich von dort die Kräfte holt.
Und das geht jetzt so weit, dass Theodora, die halt eine viel zartere Wesenheit ist, also vom Seelischen her, als Maria, Maria ist eine sehr feinsinnige Geistesschülerin, aber eine sehr kräftige, sie ist die stärkste von allen, die da drinnen mitspielen, also sie ist ganz stark in ihrer Seele und sie leistet auch den stärksten Verzicht, der möglich ist darin, also auf alles, nämlich diese Beseligung, wenn ich was Geistiges sehe in mir und das noch weitergebe, das hat ja schon was Beglückendes irgendwo und das verbietet sie sich, das verbietet sie sich, sie wird das ganz trocken und ohne, dass sie sich selber ein Wohlgefühl rausholt, so wird sie wirken und das zieht sie auch durch und das ist nicht ohne, also das völlige Gegenteil von dem, ach geistig mich entwickeln, wie schön ist das, nein, sondern da ist eine Aufgabe damit verbunden und um die geht es und das ist im Grunde eine ganz nüchterne Sache, ganz klar, da bin ich ganz bewusst bei mir und da drifte ich nicht weg, irgendwo hin und eben aus dieser Verantwortung heraus hat sie sich vom Johannes Thomasius getrennt, aber er hängt sich jetzt an die Theodore, da schürt das und das führt so weit, dass sie seelisch so entkräftet wird, dass sie stirbt daran, so stark wird das und ich sage euch, das sind Dinge, die im Leben immer wieder passieren, dass Menschen sterben, man weiß eigentlich gar nicht warum die plötzlich diese schwere Krankheit kriegen und es liegt an, dass wer anderes seelisch an ihnen zehrt und sie fix und fertig macht, weil er für sich diese Kräfte haben will, das spielt sich alles nicht im Oberbewusstsein ab, dem Johannes Thomasius ist das ja auch nicht bewusst, was er da wirklich anstellt damit, er glaubt er muss das und der Lucifer hat ihm gesagt er muss es und der Lucifer wird es schon wissen und wenn er diese Seele ihm verbindet, dann muss das doch richtig sein, er erkennt es nicht und es führt bis zum Tod, dieser Seele, dieser Theodore und selbst dann lässt er sie nicht in Ruhe, dann will er mit aller Kraft versuchen, dass er sie noch im Geistigen erreicht, dass er sich dort noch dranhängen kann an sie und sie dann im nachtödlichen Bereich auch noch behindern würde in ihrer Art. Solche Dinge passieren, können auch passieren, wenn man sie geistig entwickelt, das heißt es sind auch Gefahren, es sind Risiken dabei und darum geht es heute darum, dass man den Weg ganz ganz bewusst geht, nur dann ist er gesund, wirklich gesund. Sicher, ich meine die Fehler die passieren werden irgendwann ausgeglichen werden müssen, können ausgeglichen werden, karmisch, aber man kann es auch auf einen anderen Weg lernen, indem man nämlich selber Stop sagt, bevor man den Fehler begangen hat oder rechtzeitig zumindest, wenn man schon drinnen ist, es zu sagen Stop, obwohl es weh tut, obwohl es schwierig ist.
Also sich auf das eigene Ich zu stellen, wirklich auf das und nicht vom Ego immer weiterführen, das soll seinen Raum haben, wir brauchen es, ich schimpfe nicht über das Ego, ihr wisst das, wir brauchen es um praktisch im Leben zurecht zu kommen, aber es dient nicht dazu unsere geistige Bequemlichkeit zu unterstützen, also da müssen wir wirklich Selbstverantwortung übernehmen, den Schritt den wir tun, den müssen wir selber tun, wir selber und uns nicht die Kräfte von irgendwo holen, das kann fatal sein. Und da wir aber heute in einer Zeit starker geistiger Entwicklung in Wahrheit drinnen sind, wenn man das äußerlich nicht sieht, äußerlich sehen wir nur die Widerstände die da sind, die sind aber nur der Schattenwurf dessen, was an starker geistiger Entwicklungsmöglichkeit heute drinnen ist. Also im Grunde, dass unser Jahrtausend das jetzt begonnen hat, das ist die Turbozündung in Wahrheit und es passiert auch viel, man bemerkt es äußerlich noch nicht so sehr und es passiert auch gerade dort, also zum Beispiel auch bei Naturwissenschaftlern oder so, die an ihre Grenzen stoßen und die dann durchaus Schritte ins Geistige bringen und das wird noch stärker werden und sehr schnell stärker werden.
Aber das heißt auch, dass es wichtig ist, dass wir uns bewusst werden, welche Gefahren sind auf einem geistigen Entwicklungsweg auch da und die Gefahren sind also immer massiv da, wenn wir uns die Kräfte von woanders holen. Ich meine damit nicht die Anregungen, sondern die wirkliche Substanz, nicht die eigene Seelenkraft aufzubringen, sondern anderen Menschen Seelenkräfte abzuziehen. Das ist heute Gang und Gebe unter den Menschen und zwar gerade in unseren westlichen Zivilisationen oder in den technisierten Nationen.
Es ist heute in China genauso, es ist ganz stark diese Dinge und bei uns ganz stark und dadurch errichten Menschen einander seelisch zugrunde, was bis zum körperlichen Verfall auch führen kann. Also das heißt, plötzliche Krankheiten und so weiter wird man sich sehr erfragen müssen, viele Krankheiten, die halt Krankheiten unserer Zeit sind, wo ist die wirkliche Ursache? Die liegt nämlich im geistig-seelischen Bereich und das heißt wir können auch sehr viel Heilsames im ganz konkreten Sinne tun, wenn wir einen gesunden geistigen Entwicklungsweg gehen. Wie gesagt, um es noch einmal zu unterstechen, wir gehen alle einen, ob wir wollen oder nicht, wir können nicht anders, wir wären keine Menschen, wenn wir es nicht täten.
Wir haben das Ich und das Ich strebt nach geistiger Entwicklung, das ist der Kern. Also wir tun es alle, nur tun es viele eben nicht bewusst. Und das kann gefährlich werden, das kann gefährlich werden.
Und das ist so eine der Kernbotschaften der Mysterientheorien, darum halte ich sie für sehr, sehr aktuell. Und man muss nur sie abstreichen, sie, wie soll ich sagen, in ein abgehobenes Bild hinein, ach da ist ein Mystentempel und das ist sowieso nur für eine kleine Schar besonderer Menschen zugänglich und interessant in Wahrheit. Nein, das ist etwas, was sich überall abspielt heute.
Wir gehen einen geistigen Entwicklungsweg, auch wenn wir nicht meditieren, auch dann gehen wir ihn. Wir können als Menschen nicht anders, sonst wären wir keine. Und es ist Zeit, dass wir sehen, was damit alles verbunden ist und was passieren kann und wie man es vermeiden kann, dass Unheil passiert, unnötiges Unheil.
Ja, ich glaube, damit lasse ich es für heute einmal gut sein. Ich hoffe, ihr entschuldigt, dass ich jetzt ein bisschen die Mysterientramen hineingezogen habe, nachdem wir heute zurückgekommen sind, aber es war so aus dem unmittelbaren Erleben heraus und da ist mir wieder deutlich geworden, wie dramatisch das eigentlich ist und wie sehr uns das alle angeht und das nicht ein Thema ist für irgendeinen kleinen elitären Kreis, sondern es geht jeden an. Es ist wert, sich irgendwie damit zu beschäftigen, aber so konkret einfach, so lebendig, ohne gescheite Ausdeutungen, sondern einfach arbeiten damit.
Es ist ein wunderbarer Schulungsweg, ganz konkreter. Man braucht gar nichts Wissen dazu erfüllen, man braucht nur den Text lernen und leben damit. Er erzählt einem alles und zwar ganz bewusst kriegt man es mit der Zeit mit.
Es gibt also eine ganze Menge Wege, wie man gehen kann. Man kann meditieren natürlich und meditieren ist immer gut, aber man kann auch über den Text meditieren, indem man nämlich immer wieder spricht, immer wieder tut. Es ist im Grunde nichts anderes und sich beobachtet dabei, was tut sich in mir.
Alles mögliche, damit kann man experimentieren. Steckt unheimlich viel drinnen. Ja, das ist Anregung.
Ich lese euch zum Abschluss noch einmal den Johannisspruch. Es ist der zwölfte Wochenspruch. Der Weltenschönheitsglanz erzwinget mich aus Seelentiefen des Eigenlebens Götterkräfte zum Weltenfluge zu entbinden, mich selber zu verlassen, vertrauend nur mich suchend in Weltenlicht und Weltenwärme.
Und sich trotzdem nicht zu verlieren. Ganz im Gegenteil, sich zu finden da draußen. Da gehört aber viel Kraft dazu.
Also wir müssen halt klein beginnen. Wir können nicht gleich mit Johanni anfangen. Da müssen wir schon viel Kraft haben, dass wir dann bei uns bleiben.
In diesem Sinne, meine Lieben, ich danke euch fürs Dabeisein. Ich danke euch im Livestream. Bis zum nächsten Mal, meine Lieben.
Vielen Dank, Wolfgang. Das war sehr lebendig. Ja, das kam jetzt so aus der unmittelbaren Erfahrung.
Das ist so ganz frisch. Danke, danke. Gerne, meine Lieben.
Gerne. Ich danke euch, dass ihr so treu dabei seid. Schön, dass wir das gemeinsam irgendwo erleben dürfen.
Wir haben ja was davon. Wir sind ja glücklich. Fein.
Bis zum nächsten Mal. Tschüssi. Papa.
Gute Nacht.
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X