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Die Apokalypse des Johannes - 63. Vortrag von Wolfgang Peter, 2021
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

Transkription des 63. Vortrags vom 29. Juni 2021
Einführung und Begrüßung: 13. Wochenspruch mit dem Appell, sich mit dem Inneren bewusst verbinden mit dem Geistigen da draußen 00:00:38
Gut, dann geht es los. 63. Vortrag zur Apokalypse. Seid ganz herzlich begrüßt und zum Einstieg gleich wieder ein schöner Wochenspruch, der 13. Wochenspruch. Seit Ostersonntag, eine Woche nach Michaeli praktisch, also der Wochenspruch nach Michaeli. Wir sind mit Michaeli, so mit der Seele, ganz hinausgeflogen in die Welt draußen und werden schon noch eine Weile, sage ich mal, draußen uns seelisch verbinden mit der Sinneswelt.
Teilnehmerin: Lieber Wolfgang, nicht Michaeli.
Wolfgang: Wir sind bei Johanni, wie komm ich auf Michaeli – ich hab schon voraus gedacht, danke. Also, es geht um Johanni natürlich, weil es war letzte Woche, warum bin ich auf Michaeli verfallen? Weil wir jetzt in dem Wochenspruch der 13. Woche schon so einen ganz kleinen Keim davon drinnen haben. Nämlich dieses wieder sich in uns selbst zu finden und uns da bewusster zu werden. Aber so ganz zart und ganz fein. Und es geht jetzt drum, sich zu verbinden vom Inneren mit dem Draußen. Also beide Pole irgendwo ein bisschen im Bewusstsein zu haben. Aber ich lese es einmal:
"Und bin ich in den Sinneshöhen, so flammt in meinen Seelentiefen aus Geistesfeuerwelten der Götterwahrheitswort. In Geistesgründen suche ahnend, dich geistverwandt zu finden."
Also das heißt, es erwacht jetzt in uns oder flammt in uns aus, in unseren eigenen Seelentiefen hier drinnen, so ein Wort, eine Anregung möchte ich sagen. Wenn wir jetzt mit der Seele da hinaus gehen, dann versuche dich, so wie du in deinen Seelentiefen bist, geistverwandt zu finden mit alledem, was da draußen ist. Und nimm das in dein Bewusstsein hinein. Du bist gleicher Art wie das, was da draußen gestaltend, schaffend wirkt in der Natur draußen. Aber eben jetzt auch schon so ein bisschen mit einem wachen Bewusstsein zu erleben.
Wir stehen da jetzt ja eigentlich vor einer Prüfung. Der Sommer ist heiß. Wir werden eigentlich, wenn es über Johanni hinaus geht, im Grunde, fangt es erst so richtig dann an im August normalerweise mit der warmen Zeit und das ist eigentlich immer die Zeit, wo unser Bewusstsein gerne ein bisschen herab gedämpft wird. Und jetzt geht es darum, dass aber doch in unserem Inneren so eine Flamme erwacht, die uns eben helfen soll, uns bewusst und wach mit dem Geistigen da draußen zu verbinden.
Ich lese es noch einmal, 13. Wochenspruch:
"Und bin ich in den Sinneshöhen, so flammt in meinen Seelentiefen aus Geistesfeuerwelten der Götterwahrheitswort. In Geistesgründen suche ahnend, dich geistverwandt zu finden."
Ein Gedicht von Josef Weinheber und der Aufbruch in eine neue Zeit innerhalb der Kunstszene 00:04:10
Ja, meine Lieben, ich möchte heute ein bisschen was aufarbeiten, auch noch vom letzten Vortrag, beziehungsweise nachholen, was ich schuldig geblieben bin. Zuerst einmal ein Gedicht nämlich. Ich hatte gestern, beim letzten Mal letzte Woche, gegen Ende des Vortrags, ein Gedicht von Josef Weinheber erwähnt. Ein lautsymbolischer Versuch, wie er es nennt. Und dieses Gedicht hat den Titel
"Licht nicht Gedicht"
Und jetzt will ich das ganze Gedicht einmal vorlesen und vielleicht können wir ein bisschen darüber sprechen, weil es einen ganz guten Bezug zu unserem Thema hat. Nämlich zu dem Thema, das Ich des Menschen. Das ist ja das zentrale Thema dieser ganzen Apokalypse-Vorträge irgendwo, weil es im Grunde mit das zentrale Thema der Apokalypse überhaupt ist.
Apokalypse Jesu Christo heißt es ja, also die Wesensenthüllung des Jesus Christus und zugleich aber damit auch die Wesensenthüllung des menschlichen Lebens. Um das geht es. Also schauen wir, was der Weinheber daraus macht.
"Licht nicht Gedicht. Licht mit Leben hebt es an und das Ich bleibt schöne Mitte. Ward die Tat am Ende getan? Nicht. Schon zeigt die Nacht ihr Wesen. Macht das Ich zu Acht. Am Schluss ist das T wie Tod zu lesen. Gibst du dem Gedicht nun Raum, steht zu Häupten der Gedanke. Und das T nach Ich wird Traum.
Also das Schöne daran, an dem Gedicht, ist erstens einmal, dass Weinheber hier wirklich sehr einfühlsam sich in das Wesen der einzelnen Laute einlegt. Also so wie wir es auch aus der Anthroposophie, aus der Sprachgestaltung, aus der Eurythmie kennen. Und auch das ist also ganz selbst, aus sich selbst heraus drauf aufgekommen.
Und Weinheber war ja ein interessanter Mensch, ein sehr vielseitig schattierter Mensch mit großen Problemen, auch mit großen Schwächen, aber auch mit großen geistigen Stärken. Und vor allem von seiner Haltung eigentlich ein konservativer Mensch. Konservativ in dem Sinn, dass er sich verpflichtet fühlte, gerade in der Kunst, den alten Formen, den Formen auch die überliefert wurden von Griechenland, die dann bei den deutschen Dichtern namentlich aufgegriffen wurden, also Schiller, Goethe und so weiter. Also dieser Stilrichtung fühlte er sich sehr, sehr verwandt. Er war, ja ich glaube der Sohn eines Fleischermeisters oder so. Also er stammte nicht aus einem bürgerlichen Haushalt oder was, sondern hat sich eigentlich ganz von selbst hinein gelebt in diese Dichtung, hat also viel gelesen, hat sich mit den Werken von Johann Nestor beschäftigt, mit den Schriften von Karl Kraus und so weiter. Und hat da eigentlich ganz autodidaktisch gelernt mit diesen Formen zu spielen, seine eigene Sprache zu schärfen, zu gestalten. Und zwar zu gestalten so, dass sie also diese Harmonie hat, die letztlich aus den griechischen Versmaßen und so kommen. Und dann eben von den Dichtern der Goethezeit vor allem stark in das Deutsche auch hineingetragen wurden.
Und er hat aber auch gemerkt, dass in seiner Zeit, also seine Zeit, das ist das 20. Jahrhundert, die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts kann man sagen, er ist kurz vor dem Beginn des 20. Jahrhunderts geboren worden. Ich weiß es jetzt nicht genau, aber so um 1890 herum ungefähr. Und da muss man aber sehen, dass das auch die Zeit war, wo in der Kunst etwa 1900 ein großer Aufbruch stattgefunden hat, in etwas Neues hinein, was diese alten Formen in Frage gestellt hat, zerlegt hat, teilweise zersplittert hat. So als würde das Ich empfinden, das in Fässern drinnen an denen ich mich nicht mehr halten kann.
Beides hat seine Berechtigung, die alten Formen, die klassischen Formen haben eine gewisse vollendete Harmonie in sich. Aber wie ich schon oft gesagt habe, das Vollendete ist immer etwas Fertiges. Und um einen neuen Aufbruch zu machen, muss ich es wagen im Grunde wieder bei Null anzufangen. Das ist das große Problem.
Nämlich zum Beispiel über die Formen, sowohl in der Sprache als in der bildenden Kunst auch der Griechen, die hatten in der klassischen Zeit eine Perfektion erreicht, die im Grunde nicht mehr überboten werden kann. Die ich nur mehr anders machen kann. Also zum Beispiel die Renaissance, die Bildhauer Kunst der Renaissance oder so, ist bereits etwas anderes, als das Kritische. Es bringt ein neues Element hinein, bringt ein eigentlich einerseits viel materielleres Element hinein. Es bringt hinein die Kunst des Sehens, möchte ich mal sagen.
Was die Griechen hatten, war noch ein Empfinden, ein Mitempfinden des Ätherischen, das zum Beispiel den Menschenleib bildet. Und wenn sie eine Statue gemacht haben, dann haben sie nicht auf dem äußeren Modell gearbeitet, sondern nach dem inneren Empfinden der idealen ätherischen Gestalt. Also der idealen ätherischen Kraft, die den physischen Leib gestaltet. Und dazu brauchten sie kein äußeres Modell, sondern sie konnten es an sich selbst empfinden, in sich selbst empfinden und auch an den anderen Menschen empfinden.
Das heißt, sie haben mehr, gerade wenn der Künstler so seinen Blick geschärft hat, in dem anderen mehr seine Idealgestalt gesehen, als die, wo wir heute sagen, wenn ich ein Foto mache, dann ist das die Gestalt, die ich äußerlich sehe. Sie haben sie eigentlich innerlich gesehen, oder halbinnerlich. Und man könnte sagen, sinnlich-übersinnlich haben sie sie noch gesehen.
Und das ist, in der Renaissance wird das bereits anders. Also mit wenigen Ausnahmen ist es dort anders. Es geht mehr ins Äußerliche hinein und was eben vor allem geschult wird, wird mit den äußerlichen Sinnen so wach zu sein, dass ich wirklich in den Details, in den Feinheiten das Äußere Sinnliche erfassen kann.
Das ist in der Menschheit früher so nicht da gewesen. Das können wir uns schon wieder nicht so gut vorstellen. Ich meine, wenn ihr nehmt die berühmte Zeichnung des Hasen von Dürer oder so, wo jedes Härchen gezeichnet ist, jedes Detail gezeichnet ist, wo man merkt die Liebe dazu, diese Details zu erfassen, zu studieren und dann mal zu Papier zu bringen.
Das hätte ein Grieche nie gemacht. Er hätte den Hasen angeschaut und innerlich erlebt, abgesehen davon, dass ihn der Hase gar nicht so interessiert hat, sondern vor allem der Mensch interessiert hat. Beim Griechen stand ganz stark der Mensch im Mittelpunkt der Kunst. Und auch das ändert sich. Ich meine, in der Neuzeit geht es immer mehr in den Materialismus hinein und da ist jede Kleinigkeit wichtig. Jedes Blümlein ist wichtig, wirklich in seiner sinnlichen Erscheinung.
In unserem Bewusstseinsseelenzeitalter geht es erst noch um die Liebe zur Sinneswelt, um dadurch dann das Geistige mitsehen zu können 00:12:52
Also Liebe auch zur Sinneswelt, das sollte uns gerade jetzt, wo wir in der Johanni-Zeit eigentlich noch stehen, wir uns auch als heutige Menschen immer noch ins Bewusstsein rufen, schaut mit wachen Augen hinaus in die Natur. Schaut euch die Details an. Das gehört für uns heute immer noch mit dazu. Das ist eine Errungenschaft wirklich der Bewusstseinsseele und in der stehen wir noch drinnen. Wir stehen immer noch im ersten Drittel der Bewusstseinsseele drinnen.
Nicht, wahr, jeder Kulturzeitraum dauert etwa 2160 Jahre. Also ist ein Drittel davon, wenn ich richtig rechne, 720 Jahre. Na ja, rechnet es dazu. Begonnen hat es, laut Rudolf Steiner, 1413. Jetzt rechnet es dazu, da haben wir noch 720 Jahre dazu. 1413 und 720 sind 2134. Habe ich richtig gerechnet? Ich hoffe.
Also wir stehen noch im ersten Drittel drinnen. Ja, also wir stehen noch im ersten Drittel der Bewusstseinsseele drinnen und das heißt, wir sind immer noch dabei, uns in überhaupt dieses Wesen der Bewusstseinsseele einzuarbeiten. Wir haben sie noch gar nicht so richtig. Sie ist noch nicht dort, wo sie hingehört. Das ist erst der Anfang. Und der Anfang ist der, sich einmal vor allem zu vertiefen, aufmerksam mit dem Bewusstsein in die Sinneswelt einzutauchen.
Und der nächste Schritt ist dann, ja, so wie Goethe als ein Vorläufer irgendwo durch das Sinnliche auch auf das Geistige dahinter durchsehen zu können oder es mitsehen zu können.
Goethe spricht ja immer wieder vom sinnlich-übersinnlichen Schauen. Vom sinnlich-sittlichen Erleben. Die sinnlich-sittliche Wirkung der Farben zum Beispiel, die er anspricht. Das ist so was ganz, ganz Wichtiges. Weil wenn man das versteht, was Goethe damit meint, dann weiß man, was der Unterschied ist zwischen einer Vision, die man vielleicht hat oder einem Traumbild, das man hat oder einer wirklichen Imagination.
Und eine Vision, ein Traumbild malt sich in sinnlichen Farben oder ja, eigentlich in sinnlichen Farben. Das heißt, es erscheint so in etwa wie ein äußeres Bild, vielleicht verändert von den Formen und in der Zusammenstellung so, dass man meistens merkt, ja, in der äußeren Welt könnte das so nicht vorkommen. Aber alle Qualitäten, die darin vorkommen, alle Formen, die darin vorkommen, sind sinnlicher Natur im Grunde.
Und tatsächlich werden da ja auch im Gehirn die Sinneszentren angesprochen und sind tätig dabei, die etwas mit der sinnlichen Wahrnehmung, mit der optischen Wahrnehmung vor allem zu tun haben. Ähnliches geht natürlich auch für Töne, für Geräusche und so weiter, für alle Sinnesqualitäten gilt das. Und da ist das Charakteristische daran, dass doch eine relativ starke Beteiligung des Leibes dabei ist, dass dieses Erlebnis zustande kommt.
Aber diese Farbwahrnehmung, um bei der zu bleiben, ist auch begleitet, eben nicht nur, es ist nicht nur ein sinnliches Erlebnis, sondern sie ist begleitet auch von einem sittlichen Erlebnis, wie es eben Götter nennt. Und sittliches Erlebnis heißt etwas, was mich seelisch berührt, was mich geistig berührt, also was so eine Mischung ist zwischen etwas Seelischem und etwas Geistigem. Und genau das ist, ja, könnte man sagen, der Stoff, aus dem die Imaginationen gemalt sind. Also vor allem diese seelische Seite davon.
Und das heißt, da muss man lernen, die sinnlichen Qualitäten abstreifen zu können, um in dieses reine Erleben der Imagination hineinzukommen.
Und jetzt kommt dann noch die nächste große Schwierigkeit, wenn ich es mitteilen will, jemand mitteilen will, der selbst diese Imagination nicht erlebt hat und vielleicht auch selbst noch nicht dazu kommen kann, dann kann ich es ihm nur mitteilen, indem ich es wieder zurückübersetze in sinnliche Vorstellungen.
Also das heißt gerade in der heutigen Zeit, wo wir in dieser Übergangsphase sind, also wo wir noch sehr stark oder viele Menschen noch sehr stark Bürger allein der Sinneswelt sind und noch nicht der nächsten Weltebene der imaginativen Welt, wo das aber doch für manche Menschen schon beginnt.
Und ich habe es oft gesagt, in Wahrheit ist es ja viel verbreiteter, als man denkt. Es ist nur knapp unter der Oberfläche des Bewusstseins. Aber in Wahrheit ist es so, dass viele Menschen Imaginationen erleben, aber halt unterbewusst oder halbbewusst. So unter-Traum-bewusst. Und was dann herauskommt, ist dann entweder überdeckt halt durch das Sinnliche, dann wird es eine traumbildartige Vision, aber dahinter können wirkliche Imaginationen stecken.
Wir sind also ganz knapp dran. Es ist nichts, was ein besonderer Hokuspokus ist. Es hat einfach zu tun mit einem bewussteren Erleben unseres eigenen Seelischen. Und zwar unseres eigenen Seelischen, insofern ich es befreie eben jetzt von den ganzen Sinnesqualitäten. Oder von der sinnlichen Seite, von diesen Bereichen der flutenden Reizbarkeit, von diesen Bereichen der Begierdenglut überhaupt. Das gehört natürlich weg. Weil bei der Begierdenglut, da stecke ich ganz im Egoismus drinnen.
Ich meine, muss auch sein, wir brauchen das. Also es ist nichts grundsätzlich Negatives. Aber für eine imaginative Wahrnehmung ist das zunächst einmal nicht zu brauchen. Wenn ich aus den eigenen Begierdekräften heraus sozusagen sehend werde, ja dann sehe ich schon was. Dann ist das Erste, was ich sehe, halt meine eigenen Begierden im Grunde. Meine eigenen Triebe und Begierden. Das ist das Erste, was ich sehe. Das kann sich dann sehr leicht und sehr schnell wirklich in eine sinnliche Vision gleiten.
Doppelgänger-Erlebnisse und Begegnungen mit dem kleinen Hüter der Schwelle haben oft sinnlichen Charakter und sind sehr intensiv erschreckend 00:20:01
Also gerade so Doppelgänger-Erlebnisse oder so können oft einen sehr stark sinnlichen Charakter haben. Also gerade das sogenannte Doppelgänger-Erlebnis, der Doppelgänger, das sind eigentlich unsere, die Summe unserer, na ja sage ich mal, seelischen Unarten, die wir vielleicht noch in der Zukunft korrigieren sollten. Die wir sicher noch korrigieren sollten in der Zukunft, an denen wir eben arbeiten sollten.
Aber es kann dann durchaus sein, also so eine richtige, starke Doppelgänger-Begegnung kann durchaus also bei ganz wachem Bewusstsein passieren und man hat wirklich den Eindruck, sich selbst zu begegnen.
Es gibt eine ganze Reihe Schilderungen auch von Dichtern. Ich glaube, ich habe schon mal von Conrad Ferdinand Meyer die Begegnung vorgelesen im Winter. Die lese ich aber jetzt nicht, das passt zur Jahreszeit gar nicht dazu. Machen wir im nächsten Winter wieder.
Aber Goethe berichtet ein ähnliches Erlebnis. Also wo er schon in reiferen Jahren reitet durch die Landschaft irgendwo in der Gegend von Sesenheim, wo er als junger Mensch tätig war und er reitet so vor sich hin und es kommt ihm ein Reiter entgegen. Er sieht den Reiter, er sieht ihn näher kommen, er erkennt die Kleidung zunächst, die kommt ihm bekannt vor und er reitet an ihm vorbei und dann dämmert es ihn, ich habe mich selbst gesehen. Aber so wie ich früher war, wie ich vor vielen, vielen Jahren war. Und das ist ein ganz starkes Erlebnis, so als wäre es wirklich äußere Realität gewesen.
Also gerade bei Doppelgänger-Erlebnissen kann das ganz stark sein. Also oft interessanterweise, wenn einen wirklich so irgendwie ein bisschen ein schlechtes Gewissen drückt oder so was. Er hat ja da in Sesenheim eine Geliebte sitzen gelassen und so irgendwas, und das hat ihn halt offenbar irgendwie stark erregt innerlich und das hat das ausgelöst. Und er sieht sich selbst, wie er damals war. Also das kann oft vorkommen, es ist gar nicht so selten diese Erlebnisse.
Muss man sich nicht schrecken davor, es ist einfach ein Zeichen, dass man sich der Kräfte, die normalerweise uns im Unterbewusstsein na ja sehr stark beeinflussen, unser Leben sehr stark beeinflussen, in Wahrheit, dass sie jetzt ans Bewusstsein gehoben werden, dass wir uns in gewisser Weise trennen können, zumindest für einen Moment von ihnen, uns ihrer gegenüberstellen können und uns ihrer dadurch bewusst werden können.
Aber da gibt es halt so gleitende Übergänge zu dem, was man dann erleben kann, auch ist der sogenannte kleine Hüter der Schwelle, der uns halt nicht zu einem rein geistigen oder rein seelischen Erlebnis hinüber lässt, solange wir eben diesen Hüter nicht geschaut haben. Und dieser Hüter ist eben auch unser Begleiter, die Gestalt in uns, die uns zeigt, was wir eben alles noch an unserem Wesen verändern müssen. Und unsere Aufgabe ist einfach diese Gestalt, die in der Regel eine erschreckende Gestalt ist, eine wirklich erschreckende Gestalt ist, dass wir da also eine ganz wesentliche Aufgabe haben.
Und das ist halt heute so, im Zeitalter der Bewusstseinsseele ist das ganz, ganz, ganz nahe da. Unsere Zeit ist prädestiniert dafür, dass solche Erlebnisse unter Umständen auch spontan auftreten, also eben Doppelgänger-Erlebnisse oder sogar solche Begegnungen mit dem kleinen Hüter der Schwelle, die dann einfach insofern noch ein bisschen anders ist, als da, also meistens noch stark ist auch dieses sinnesartige Erleben, aber zugleich sehr stark ist auch dieses seelische Erleben bereits.
Und die Frage ist also, wie gut man damit umgehen kann. Da muss man sehr ringen darüber, diesem kleinen Hüter der Schwelle, wie soll ich sagen, mit Ruhe entgegenzutreten. Es ist so, dass dieses Erlebnis eine unglaubliche Angst erzeugt. Eine unglaubliche Angst.
Es ist also in der Regel auch so, dass die Gestalt hinter dir auftaucht. Das heißt, man sieht sie noch nicht, aber man spürt sie sehr stark. Und man spürt sie so stark, dass man wirklich am ganzen Körper zu beben anfängt, seelisch gesehen, wie auch äußerlich gesehen unter Umständen. Und das kann so stark sein, dass man das man das Gefühl hat, der ganze Boden bebt mit. Und das hebt sich alles und das bewegt sich. Und es stellt sich nur die entscheidende Frage, wagst du es, dich umzudrehen oder wagst du es nicht.
Und wenn du dich entschließt, dich umzudrehen, dann weißt du, du stirbst jetzt. Das ist das ganz reale Erlebnis, das du hast. Du weißt, du stirbst jetzt. Das ist ganz real. Weil du auch tatsächlich dann über die Schwelle gehst. Das heißt nicht, dass du jetzt wirklich stirbst im äußeren Leben. Du kannst wieder zurückkommen. Aber das Erlebnis, die Erfahrung ist in keiner Weise anders als dieser Schritt, wo man über die Schwelle geht. Und sie ist sogar noch viel intensiver und schrecklicher. Beim wirklichen Tod ist es nämlich gar nicht so schrecklich, weil sich der Doppelgänger oder diese Gestalt kurz vor dem Tod löst.
Diese Doppelgängergestalt oder auch das hängt mit der Gestalt des Hüters auch durchaus zusammen. Die kommt nämlich zustande, da spielt der Herr Ahriman auch eine Rolle. Der macht eigentlich aus unseren Lebenskräften, aus unserem Ätherleib, so eine Art Bild unserer selbst. Aber ein Bild halt, das diese verzerrte Gestalt zeigt. Das heißt die ganzen Fehler, die da drinnen sind. Grad nicht die griechische Idealgestalt, sondern eben alles das, was die Idealgestalt im Grunde verbotzt.
Und bevor der Mensch stirbt, muss, es ist ein ahrimanisches Elementarwesen, das damit zusammenhängt, und das muss aber vor dem Tod des Menschen unbedingt den menschlichen Leib verlassen. Und dann wirkt es nur mehr von außen. Das kann schon vom Sterbenden erlebt werden. Also das passiert ja Tage, ein, zwei, drei Tage vielleicht schon vor dem Tod, dass sich das löst. Das kann auch kürzer vor dem Tod sein. Es kann, wenn ein Unfall zum Beispiel stattfindet oder so was, kann das ganz plötzlich passieren. Dann ist das Erlebnis natürlich entsprechend stark. Auch, weil dann begegnet man in der Regel sehr bewusst dieser Gestalt auch noch. Aber es ist ein sehr intensives Erlebnis.
Die bewusste Begegnung mit dem ahrimanischen Doppelgängers ist wichtig für die spirituelle Entwicklung des heutigen Menschen 00:28:16
Und der Punkt ist heute, in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter ist das halt knapp unter der Oberfläche des Bewusstseins. Und daher sagt, Rudolf Steiner mit Recht, und das kann man, wenn man ein bisschen empfindlich ist dafür, erleben, dass man als Mensch des Bewusstseinsseelenzeitalters jetzt immer mehr das Bewusstsein kriegen wird, diese Gestalt begleitet mich. Die ist immer da. Die geht sozusagen mit mir mit. Mit anderen Worten könnte man aber auch sagen, das ist der Tod, der mit mir mitgeht.
Diese Kräfte sind nämlich zugleich tatsächlich die, die uns dem Tode zuführen. Unser ganzes Leben lang. Das fängt also an, dass am Beginn unseres Lebens diese ahrimanische Gestalt sich mit uns verbindet und sozusagen der Sammelpunkt für all die negativen Kräfte ist irgendwo, die zu einer Gestalt halt formt in uns, die da ist, und die in uns auch tätig ist, die uns zu allem möglichen Unsinn immer wieder bringt und die begleitet uns bis zum Ende.
Und es geht jetzt nur darum, dass wir das heute, angefangen jetzt von unserer Zeit an, immer bewusster erleben werden, wie diese Gestalt mit uns mitgeht. Und wie wir sie aus der Perspektive der Bewusstseinsseele aber durchaus nicht nur mit Angst sehen müssen oder sollen, sondern dass wir auch sehen können, Tod, du freundlicher Begleiter, Tod, der du mir mein Bewusstsein ermöglichst, der du mir überhaupt ermöglichst, dass ich die Bewusstseinsseele entwickle. Und der mir die Möglichkeit einer wirklich schonungslosen Selbsterkenntnis gibt, die wir sonst nicht haben.
Wenn wir in Gedanken über sich nachgrübeln, wer bin ich denn eigentlich, bin ich ein guter Mensch, habe ich ordentlich gehandelt in meinem Leben oder nicht, dann liegt man meistens daneben. Entweder hält man sich für viel zu gut, als man ist, aber genauso oft kommt es vor, dass man sich für viel zu schlecht und viel zu niedrig hält. Das ist einfach eine Temperamentsache.
Die einen Menschen überschätzen sich gern, da spielt halt dann der Luzifer mit eine Rolle, der sagt, ich bin so großartig, ich bin eh so toll, wurscht was die anderen sagen. Und andere sind halt ein bisschen zurückhaltender, kritischer, überkritisch vielleicht auch gegenüber sich selbst. Und greifen sich jede Kleinigkeit an und schätzen dann ihren Wert viel zu gering ein. Versäumen dadurch vielleicht aber die großen Möglichkeiten, die in ihnen schlummern zu enthalten. Ich bin es eh nicht wert, ich kann es nicht, ich tue es nicht, ich habe zu viel Angst. Das ist der Punkt.
Und oft entscheidet es sich dann im Leben ja in Wahrheit erst dort, wo man in eine kritische Situation kommt. Wo es sich beweist, wo man vielleicht wirklich in einer absoluten Notlage steht, von der man vorher nicht sagen würde, ich stehe das durch oder stehe das nicht durch. Und überraschenderweise steht man es oft dann ganz souverän auch durch. Das viel häufiger ist nämlich, dass man es durchsteht, als dass man es nicht durchsteht. Selbst wenn es letztlich zum bitteren Ende des Todes führt. Wurscht, aber, es ist ein Unterschied, wie man den Weg dorthin geht.
Und in vielen Fällen kommt man auch dann mit dem Leben davon. Also nicht, dass ihr jetzt glaubt, alles muss tödlich gleich jetzt enden. Irgendwann endet das Leben immer tödlich, damit muss man sowieso leben. Gott sei Dank, sonst könnten wir uns nicht entwickeln, aber es muss nicht immer vorzeitig sein. Aber es gibt Situationen, die einen nahe daran bringen, wirklich zu verzweifeln. Und dann schafft man es aber trotzdem. Und entdeckt Kräfte in sich, von denen man nie gedacht hätte, dass man sie hat.
Also da entfaltet sich nämlich unser wirkliches Ich. Da fangen wir an, unser wirkliches Ich zu spüren und kennenzulernen. Eben im Gegensatz, weil jetzt das Ich ja dem Doppelgänger letztlich gegenübersteht. Das passiert da. Das passiert da drinnen.
Und darum ist diese Doppelgängerbegegnung oder die Begegnung mit dem kleinen Hüter der Schwelle so wichtig für unsere Zeit und überhaupt für eine geistige Entwicklung, weil man nur dann sich selbst wirklich sicher und klar einschätzen kann. Dann weiß man, wo sind meine Möglichkeiten, wo sind meine Schwächen, wo sind meine Aufgaben.
Die Aufgaben bestehen immer in zweierlei. Sie bestehen einerseits darin, die eigenen Schwächen zu überwinden. Das heißt, sich selbst umzuschaffen, sich selbst umzuschaffen bis in die Leibeshüllen hinein, namentlich bis hinein in den Astralleib. Also es geht vor allem darum, die Kräfte des Astralleibes, die umgeschaffen werden. Darüber haben wir ja jetzt schon oft gesprochen. Und dieses Umschaffen ist nicht nur eine bloße Läuterung, auch das haben wir besprochen, sondern ein wirkliches Neuschaffen, ein Vernichten, ein ins Nichts werfen.
Daher dieses schöne Gedicht, darum sind wir auf das Gedicht von Weinheber gekommen:
"Licht nicht Gedicht"
Wir müssen verlassen von allen Lichtgeistern allein durch die Nacht, um unser Ich aus eigener Kraft zu entzünden und zu Beleuchtenden zu werden 00:33:48
Da ist nämlich dieser Weg drinnen. Aus dem Licht kommt es, aus dem geistigen Licht haben wir es empfangen, diese Kraft, das Ich. Aber wir müssen durch das Nicht hindurchgehen, eigentlich durch die Nacht hindurchgehen, wo dieses Licht nicht mehr scheint. Und darin unser eigenes Licht zu entzünden, also da tue ich jetzt sehr frei den Weinheber interpretieren, ich weiß nicht, ob er das jetzt so genau als Intention hatte, aber es liegt drinnen irgendwo.
Es geht also dieser Durchgang durch das Nicht, durch die Nacht, auch wie er es nennt, wo das Ich zum Ach wird, wie er es sagt, wo ja Schmerz erlebt wird, wo die Bürde gespürt wird, die Bürde, die Last, die sich in der Dunkelheit zeigt, eben auch dieser Doppelgänger, der kleine Hüter und so weiter, diesen Kräften begegnen wir da, von allen guten Geistern, von allen guten Lichtgeistern verlassen, stehen wir in der Nacht alleine da, ganz alleine. Niemand kann uns da zunächst einmal helfen und da müssen wir jetzt unser eigenes Licht entzünden.
Und wir müssen sogar, das steht ja sogar da drinnen beim Weinheber, dass am Schluss ist das T wie Tod zu lesen. Genau über diese Schwelle müssen wir geistig gesehen eigentlich gehen. Das ist dieses durch die Nacht durchgehen. Und sozusagen darauf zu warten, zu vertrauen darauf, ja, aber wenn ich da durch diese Nacht, durch diesen Tod durchgehe, dann wacht ein anderes Licht auf, das jetzt aber wirklich durch das eigene Ich ausgestrahlt wird, wo ich jetzt gestaltende Kraft hineinlege.
Dieses Licht des Ich, hängt mit einer Gestaltungskraft zusammen. Wir beleuchten die geistige Welt damit. Wir erhellen sie jetzt, von unserem Ich aus. Wir sind nicht mehr bloß Empfangende, sondern wir sind Beleuchtende. Das ist das Schöne in Goethes Werken, etwa der Alte mit der Laterne, der leuchtet.
Und das Interessante ist, man sieht dann aber nur etwas, wenn man etwas beleuchtet, was schon Licht ist. Das innere Licht kommt dem äußeren Licht entgegen. Aber ohne die Lampe sehe ich es nicht. Das ist das andere. Es wäre Nacht, wenn ich diese Lampe, diese magische Lampe nicht hätte. Das Ich ist diese magische Lampe. Es strahlt sein Licht aus, um gerade dadurch das geistige Licht aber jetzt selbstständig zu erkennen. Ich werde nicht mehr einfach so erleuchtet, sondern ich muss gegenleuchten, sozusagen.
Und in diesem Gegenlicht, das ich erzeuge, liegt auch genau die Kraft, die notwendige Abdämpfung des Lichtes, des geistigen Lichtes, das mir entgegenströmt. Und dann kommt es genau auf das Maß herunter, wir haben schon ein paar mal darüber gesprochen, über diese geistige Sonnenbrille sozusagen. Die geistige Sonnenbrille besteht in den Kräften, die ich dem äußeren geistigen Licht entgegenschicke. Wenn ich das nicht tue, dann bin ich geblendet und sehe gar nichts. Überhaupt nichts. Bin stockblind geistig.
Also ich muss selbst leuchten und dieses Leuchten ist aber zugleich ein Gestalten, ist zugleich ein Mitgestalten. Ich meine, es ist eben bei dem Geistigen nicht einfach so, dass ich, wie in der Sinneswelt, dass ich es so bequem habe, ja, ich mach halt jetzt die Augen auf von mir aus, und meine geistige Taschenlampe drehe ich auch auf und jetzt sehe ich draußen die Objekte, die geistigen Objekte, die geistigen Wesen, so wie sie sind. Nee, ist nicht so. Sondern ich sehe nur die geistigen Wesen, die ich auch eigentlich in meinem Blick gestalten kann, die sehe ich.
Also man könnte sagen, ich entwickle mit meiner geistigen Sonnenbrille so ganz spezielle Filter, die mir bestimmte Wesenheiten zeigen, weil ich genau die gestalten kann in gewisser Weise. Und da bin ich dann eins mit diesem Wesen. Gerade in diesem Gestalten werde ich eins mit diesem Wesen. Dadurch lerne ich es kennen. Und dadurch lerne ich es immer besser kennen.
Ich muss also gestalten. Und zwar durchaus gedanklich auch gestalten. Das heißt aber jetzt nicht mit abstrakten Gedanken, sondern mit gestaltenden Gedanken, mit einem gestaltenden Denken. Das ist vielleicht noch mehr oder eine Steigerung dessen, was wir als lebendiges Denken bezeichnen können. Also da wird es dann sehr, sehr viel konkreter. Und da merkt man also bereits diese ganz starke Willenskraft, die da drinnen ist.
Vom Nachdenken zum gestaltenden Denken und dem Wesen des Lautes entsprechend gestalten 00:39:14
Nicht wahr, das ist also ganz anders als das klassische Nachdenken über irgendwas. Da muss man sich sicher auch anstrengen, aber man muss sich anstrengen beim normalen Denken, um Begriffe irgendwie zu kombinieren, zu schließen, zu verbinden und so was. Um das geht es jetzt hier überhaupt nicht, sondern es geht überhaupt, um die Begriffe zu gestalten. Und Begriffe ist jetzt nur die Oberfläche davon, eigentlich geht es darum, Wesen zu gestalten. Und dadurch sind sie da. Für mein Erlebnis da.
Und das ist das, was der Weinheber so irgendwie schon ahnt in diesem Ding, gibst du dem Gedicht. Gedicht. Das Gedicht ist etwas Gestaltetes. Etwas Ge-dachtes, aber eben nicht abstrakt Gedachtes, sondern gedanklich Gestaltetes. Das ist ganz wichtig. Und dass die Kraft hat jetzt diesen Laut zu ergreifen, mit dem Laut zu gestalten.
Und wenn man das weiterführt, ja er sagt dann, und das T nach Ich wird Traum. Heute würde ich sagen, kann es noch mehr werden. Es kann ganz wach werden. Es kann ganz wach, wacher sogar als unser normales Alltagsbewusstsein. In jedem Wort, das ich spreche, könnte das drinnen sein.
Ich meine, da sind wir auch noch nicht so weit. In der Sprachgestaltung versuchen wir das mal so ein bisschen. Zumindest in einem Gedicht, wenn ich es zitiere bei Schlüsselworten so dabei zu sein, dass ich jeden Laut spüre, jeden Laut als ein Wesen spüre. Und dieses Wesen erzählt mir jetzt oder hilft mir dabei, wie ich das gestalten soll.
Das heißt, ich muss gestalten, aber ich muss es gestalten, dem Wesen dieses Lautes entsprechend. Da gibt es unendlich viele Möglichkeiten im Grunde. Es gibt nicht eine Art, wie es richtig ist. Aber es gibt unendlich viele Arten, wie es richtig ist, aber mindestens genauso viele, nämlich auch unendlich viele Arten, wie es falsch sein kann. Und vorbeigeht nämlich falsch in dem Sinne, dass es nur ein äußerlicher, leerer Klang ist.
Und nicht etwas, was ich in meiner Seele gestaltet habe. Und ein Wort, oder sei es auch nur ein einzelner Laut, bei dem ich das getan habe, hat seelisch, für mich, aber auch für den Zuhörer eine ganz andere Wirkung, als eines, das ich halt gewohnheitsmäßig ausspreche. Es ist ganz was anderes.
Und daher kann man schon in die Art, wie man mit einem Menschen spricht, sehr viel mehr hineinlegen, als es gewöhnlich in den Konversationen drinnen ist. Und natürlich, das tun und haben auch in der Vergangenheit schon viele Menschen rein aus dem Gefühl heraus gemacht. Und das ist gut, war gut. Aber da ist es noch nicht so wach bewusst. Heute kann es immer bewusster werden. Und dann kann da wirklich geistige Kraft, Herzenskraft sag ich mal drinnen liegen, in der Art, wie man spricht. Da geht es gar nicht so sehr um den Inhalt.
Weil wenn man einen Menschen wirklich durch seine Worte kräftigen will, ihm Kraft zuführen will, dann geht es mit Sicherheit nicht damit, dass man ihm logisch erklärt, du es ist eh alles nicht so schlimm und Schulterklopf und du wirst es schon schaffen. Im besten Fall nutzt es nichts, im schlechtesten Fall wird es ihn noch mehr zermürben. Das hilft also so ziemlich gar nicht.
Vielleicht erzählt man ihm nur eine ganz andere Geschichte, irgendeine Geschichte, die mit dem, was ihn jetzt bewegt, scheinbar gar nichts zu tun hat, aber in der Art, wie man sie erzählt und mit dem ganzen Erleben, das man hineinlegt, hilft es eben. Gibt ihm eine Anregung und er kommt vielleicht selber jetzt darauf, was ihm helfen könnte in der Situation.
Hilfe heißt Hilfe zur Selbsthilfe, denn das, was wirkt, ist individuell und das Problem mit Medikamenten und Impfungen 00:43:40
Weil Hilfe, Hilfe meine Lieben, heißt immer Hilfe zur Selbsthilfe. Letztlich kann sich jeder nur selbst retten, mit der Unterstützung des Christus, der in ihm wirkt. Aber wir können immer nur die Anregung geben.
Daher ist so oft nicht hilfreich, wenn man wem sagt, du ich habe das Patentmittel für deine Probleme, das hat bei mir so super funktioniert, mach das auch. Der Vorschlag ist nett, aber es wird beim anderen wahrscheinlich nicht so gut wirken. Weil es ganz individuell ist.
Ich meine, das ist etwas, was zum Beispiel in der Medizin ganz wichtig ist. Das Mittel, das bei einem wirkt, wirkt so beim anderen nicht. Ich meine, überhaupt bei den heutigen Pharmaka, die sehr künstlich hergestellt werden, die also nicht den Weg so richtig durch die Natur durchgehen, sondern wo die Natur eigentlich zuerst abgetötet wurde und jetzt künstlich wieder etwas aufgebaut wurde, die können im Grunde überhaupt nicht heilen.
Ich sage das jetzt ganz dezidiert, die können allesamt überhaupt nicht heilen, deswegen verteufle ich es nicht. Sondern es ist manchmal hilfreich und notwendig, denn sie können zweierlei Dinge tun. Sie können einerseits helfen, zu reparieren, in dem Sinn, dass etwas, zum Beispiel irgendeine Substanz, die im Körper da ist, abgefangen wird und weggeführt wird, das geht sehr wohl. Oder sie können dem Körper einen Stoff zuführen, einmal zunächst, den er selber produzieren sollte, aber im Moment nicht kann.
Das ist aber keine Heilung, weil dadurch, dass ich ihm den Stoff zuführe, der ihm fehlt, lernt der Organismus nicht, diesen Stoff wieder zu bilden. Im Gegenteil, wenn ich das zu lange mache, wird in der Regel die Folge sein, dass er erst recht darauf verzichtet, ihn selber zu produzieren, weil man ihn ja eh von draußen bekommt. Also das ist das Problem.
Man muss sehen, dass mit diesen künstlich hergestellten Pharmazeutikern heute oft das Problem auftritt, dass sie zwar sehr schnell eine Reparatur herbeiführen können, und das ist notwendig und das sag ich noch einmal, das ist notwendig und gut in manchen Fällen. Also keine Verteufelung dessen, überhaupt nicht. Also sind wir froh, dass wir das haben und das ist eine Errungenschaft in der Art, wirklich unseres Bewusstseinsseelenzeitalters.
Aber wenn man es zu lange nimmt, dann verliert der Körper immer mehr, unser Organismus immer mehr an Selbstheilungsfähigkeit bezüglich dieses speziellen Problems. Das lauft dann sehr oft hinaus, dass ich ein Leben lang vielleicht dieses Medikament nehmen muss, weil es dann gar nicht mehr anders geht. Selbst wenn ich versuche, den Organismus zu entwöhnen dieses Medikaments, dann bricht das System halt wieder ein und der Fehler trittt in voller Härte oder vielleicht sogar noch stärker wieder hervor. Das ist das Problem.
Also im Grunde alle künstlich erzeugten Medikamente bergen immer die Gefahr, dass man im Grunde mehr oder weniger abhängig wird davon. Das kommt nicht immer so weit. Wenn man es kurz genug nimmt, dann kann sich der Organismus wieder erholen, aber die Gefahr besteht eigentlich immer. Das fängt an bei Kopfweh-Tabletten an. Wenn ich alle Augenblicke ein Kopfweh-Pulver schlucke, dann wird es irgendwann ohne den gar nicht mehr gehen. Das ist das Problem.
Das heißt, die Sachen sind gut, aber sie können gut sein, sie können gut sein im Sinne von hilfreich sein, aber sie müssen sparsam eingesetzt werden. Das ist ganz wichtig.
Und so was gilt natürlich ganz besonders auch, wenn man jetzt unsere aktuelle Situation mit den Impfungen betrachtet, um das auch wieder einzubeziehen. Es ist nicht grundsätzlich was gegen Impfungen zu sagen, weil sie können in bestimmten Fällen einfach einen Schaden verhindern, der sonst entstehen würde. Denn wenn die Lebenskräfte des Organismus nicht stark genug sind, um selber mit dem Erreger fertig zu werden, weil sie geschwächt, weil das Immunsystem zum Beispiel geschwächt ist, weil der Ätherleib geschwächt ist, dann kann eine Unterstützung der Verimpfung helfen. Und kann Ärgeres verhindern zumindest.
Nur es ist ja bekannt, dass dann entsteht künstlich eine Art Immunisierung entsteht. Das Immunsystem wird halt angestachelt dazu, dass es doch irgendwie Antikörper oder so was entwickelt. Das erreicht aber, das weiß man ja aus der Erfahrung, selten aus, dass das dann ein Leben lang einen schützt vor der speziellen Virusbelastung oder was immer es ist. Sondern nach einer gewissen Zeit muss man bei den meisten Sachen wieder nachimpfen.
Während bei einer natürlichen Immunisierung, also das heißt, wenn das Immunsystem stark genug ist, wenn die Ätherkräfte stark genug sind, dann sind sie fähig, diese Antikörper immer wieder neu zu bieten, wenn es notwendig ist. Das Immunsystem in Wahrheit spielt immer wieder damit.
Das ist nämlich das großartige, wenn das Immunsystem durch eine natürliche Infektion angeregt wird, dann fängt es an, mit diesem Virus zu spielen. Und es produziert ja nicht nur eine bestimmte Art Antikörper, sondern die verschiedensten. Und es probiert immer wieder von Neuem aus, was wirksam ist. Dazu kommen dann die Lymphozyten, die auch eine ganz wichtige Rolle spielen. Und die auch sehr, sehr lernfähig sind und merkfähig sozusagen sind.
Ein typisches Zeichen, dass die Ätherkräfte damit verbunden sind, die da ganz stark drinnen wirken. Die sind nämlich die Gestaltungskräfte. Die Ätherkräfte sind die Lebenskräfte, die sind die, die gestalten, die plastizieren, die tun. Das ist die eigentlich kreative Kraft, an der äußersten Front sozusagen, die gestalten. Das sind genau die Kräfte, mit denen wir es hier jetzt auch in dem Gedicht zu tun haben. In den Lauten zu tun haben. Da sind genau dieselben Kräfte drinnen. Daher kann Sprache sogar, wenn sie so gestaltet empfunden wird, heilend wirken.
Ja, ich weiß schon, das kann jetzt nicht jedes Pulver ersetzen, manchmal brauchen wir das, aber es wird die Zeit kommen, wo diese Dinge viel, viel wichtiger werden, wo man durch Worte heilen kann. Und irgendwann einmal sogar einfach durch den seelischen Einfluss. Weil man in der Seele so stark gestalten kann und das Seelische, das Astralische von Mensch zu Mensch Kraft übertragen kann. Das ist noch eine bisschen fernere Zukunft. Das ist die Medizin der Zukunft. Aber die wird kommen. Die wird kommen.
Sie wird kommen gerade auch durch den Widerstand gegen das, was jetzt die rein materialistische Medizin macht. Also die ist einerseits notwendig, weil gewisse Dinge wir heute sonst nicht überstehen können oder nicht fertig werden können damit, weil in uns die Absterbenskräfte so stark geworden sind, dass unsere Lebenskräfte oft dagegen nicht mehr aufkommen. Die müssen also erst wieder erneuert, erfrischt werden. Das ist das ganz Wichtige. Und dazu ist die Christuskraft notwendig. Die Verbindung mit der Christuskraft.
Voraussetzung ist aber, dass wir an unseren astralischen Kräften arbeiten. Das ist die Aufgabe, die wir übernehmen müssen. Und dann kommen entsprechend die Ätherkräfte auch dazu. Und dann wird das alles eine lebendige, schaffende Kraft.
Das tägliche Leben künstlerisch gestalten aus der bewussten und einzigartigen Ich-Kraft heraus, so dass Leben zum Kultus wird 00:52:37
Und das heißt also, wenn wir bewusst im Geistigen gestaltend wirken, also aus allem, was wir sagen, ein Gedicht machen. Das heißt nicht, dass wir es reimen müssen. Das heißt nicht, dass wir in alten Versen reden müssen den ganzen Tag. Aber es heißt, dass wir aus unserem individuellen Ich heraus unsere geistige Kraft gestaltend hineinlegen. In die Art, wie wir sprechen.
Das ist der Goethe-Aussprach aus dem Faust, dass was bedenke, mehr bedenke, will. Und da geht es um ein Miterleben auch dessen, was man dabei tun kann. Ganz bewusstes, ganz waches Miterleben dessen. Dann liegt Kraft, wirkliche Kraft drinnen, die übertragen wird. Ja und die man durch eine künstlerische Tätigkeit natürlich üben kann. Die man entwickeln kann dadurch.
Aber irgendwann einmal wird es mit aller Kunst, vor allem mit aller bildenden Kunst auch so sein, dass das nicht etwas vom Leben abgesondertes ist für einen Sonntag. Also ich gehe jetzt ins Konzert oder so. Sondern wo das im täglichen Leben einfach eine Rolle spielt. Wo das tägliche Leben künstlerisch durchgestaltet ist. Aus dem Ich heraus durchgestaltet ist.
Aber in einem ganz neuen Sinn, das Leben nicht nur Kultur, sondern Kultus wird. Das heißt, wo in jedem Wort, das ich spreche, in jeder Geste, die ich mache, bewusst Geistiges drinnen liegt. Das wirkt in der Welt. Das ist natürlich, wir stehen ganz am Anfang und im Großen ist es Zukunftsmusik. Aber die Zeit ist da, dass wir anfangen können damit und uns vor allem mit dem Gedanken vertraut machen.
Das heißt, es ist wichtig, dass wir Vertrauen zu unserem Ich schaffen. Und dass wir uns ganz bewusst werden, dass das, was wir aus unserem Ich schaffen, dass das eine Verstärkung, könnte man sagen, erhält durch die Christuskraft. Wenn wir es wollen.
Und dann, nämlich dann und nur dann, können wir aus dem, was wir tun, wirklich den anderen etwas schenken. Etwas was einzigartig ist, was nämlich jeder Mensch in einzigartiger Weise aus seinem Ich schaffen kann und was so kein anderer Mensch kann. Jeder hat etwas einzigartiges. Und daher ist in seinem Ich kein einziger Mensch irgendwie ersetzbar. Wenn er es nicht tut, dann fehlt es einfach in der Entwicklung. Vor allem, wenn ich jetzt den Blick werfe auf die ganze Menschheitsentwicklung. Jeder, der es versäumt, seine Ich-Kraft zu entwickeln, sorgt dafür, dass etwas fehlt im Gebäude der Menschheit. In diesem Gesamtgebäude der Menschheit. Die eigentlich in gewisser Weise eine Einheit bildet und doch jeder einzelne Mensch etwas ganz Individuelles ist.
Aber gemeinsam sind wir das, sind wir die Kraft, die die Zukunft baut, die die Zukunft gestaltet. Das neue Jerusalem gestaltet, von dem in der Apokalypse die Rede ist. Ich meine, das kann kein einzelner Mensch alleine. Aber sein individueller Beitrag ist mitentscheidend. Das ist ganz wichtig. Und jeder einzelne Beitrag ist entscheidend. Sehr entscheidend sogar.
Man darf nicht so sagen, ja ein paar Bröckeln fehlen halt ein paar, haben ausgelassen und das wird keine große Rolle spielen. Es spielt eine große Rolle. Das sind eigentlich ganze Facetten, die wegfallen dann dadurch. Weil der Beitrag jedes Menschen groß ist oder sein könnte. Und da ist nach oben sehr viel Luft. Sehr, sehr viel Luft.
Die unerschöpfliche Kraft im Ich gilt es zu verschenken an die Welt und die Mitmenschen und das Erstaunen wieder lernen, um zum Mitschöpfer des Astralleibs des Christus werden 00:57:35
Darum geht es, und darum ist es heute so wichtig, die Menschen zu einem Bewusstsein hinzuführen, welche Kraft in ihrem Ich drinnen steht. Welche unerschöpfliche Kraft darinnen steckt. Und dass diese Kraft aber die große Aufgabe hat, sich hinzugeben, sich zu verschenken, das heißt die eigene schöpferische Tätigkeit zu verschenken an die Welt draußen und insbesondere an die Mitmenschen zu verschenken. Das ist nichts, was ich in mir behalten könnte.
Ich habe ja schon oft das Bild gebracht mit der Quelle. Eine Quelle, die nicht sprudelt und die nicht fließt, ist keine Quelle. Also ein Ich, das nicht überfließt, ist kein Ich. Das überfließt von Schaffenskraft, dann ist es kein Ich, kein wirkliches. Dann ist es eine verstopfte Quelle von mir aus. Aber dann ist das Ich real nicht anwesend. Nicht wirklich anwesend, sagen wir es besser so. Es wirkt dann nicht. Dann ist es so eine Art Dämmerschlaf. Das ist aber ein Widerspruch in sich selbst. Nämlich es kann sich dann auch nicht entwickeln.
Es kann natürlich ein Ich nicht vergehen an sich. Das ist unmöglich. Das Ich gehört der Ewigkeit als solches an, außer ich gebe es aus freiem Entschluss auf. Aber das ist jetzt ein anderes Kapitel. Aber entwickeln kann sich das Ich dadurch, dass es tätig wird über seine – sehr bildlich gesprochen – Grenzen hinaus. Nämlich indem es schaffend in der Welt wird.
Und das haben wir auch das letzte Mal schon besprochen. Also das beginnt damit, dass wir mal unsere eigenen Seelenkräfte zu bearbeiten beginnen. Und zwar wirklich zu erneuern beginnen. Damit fängt es an. Und von da geht der Impuls über auf die ganze Astralsphäre der Erde letztlich und in die alle anderen Menschen mit eingeschlossen sind. Und wir bauen dann am Astralischen der Erde. Am Astralischen der Erde. Und damit tun wir etwas auch für den Christus.
Da gibt es jetzt nämlich eine spannende Frage. Ja, es heißt doch so schön, also die Gemeinschaft der Menschen oder der Menschen, die sich mit dem Christus verbinden, die bilden in gewisser Weise den Leib des Christus. Den Leib des Christus, der in die Zukunft hin immer mehr ausgestaltet wird.
Das ist einmal ein großer Gedanke. Er ist durchaus bekannt. Er wird auch genannt der mystische Leib des Christus. Oder wie auch immer. Weil es ist natürlich kein Leib, den man mit Händen angreifen kann. Das ist schon klar. Aber er entsteht aus dem, was die Menschen an ihren Kräften entwickeln. Also zunächst einmal ganz stark im Seelisch-Astralischen. Was wir am Astralischen entwickeln.
Und zwar sind es da ganz besonders Kräfte des Staunen-Könnens, der Verwunderung in der Begegnung mit den anderen Menschen, in der Begegnung mit der Natur, in der Begegnung mit der ganzen Erde.
Nicht die Kräfte, wo ich sage, ah ich weiß Bescheid, das kenne ich schon, interessant, ah nett die Rose da, weiß ich alles darüber. Sondern wo ich hingehe und verwundert bin, erstaune darüber, als würde ich sie das erste Mal sehen. Wo ich einem Menschen, den ich Jahre kenne, so begegne, als würde ich ihn das erste Mal sehen. Das heißt mit ganz neuen Augen sehen. Und das jedes Mal, wenn ich ihm begegne. Eine neue Facette erkennen.
Nein, ich soll ihn schon wieder erkennen, natürlich nicht, ich soll ihn wieder fragen, so und so mein Name. Nein, aber es geht immer eine tiefere Schicht zu erkennen, zu lesen in dem anderen, zu sagen, das war mir alles so selbstverständlich, dass er das so macht und so kann und so tut. Aber ist es selbstverständlich? Da steckt viel mehr dahinter, was sich mir bis jetzt nur in der Oberfläche gezeigt habe.
Also das überall verwundern können, nicht überall schon eine Antwort haben, ich weiß wie es geht. Ja, sicher in vielen Bereichen des Alltagslebens brauchen wir das. Also beim Zähneputzen oder so muss ich mich nicht unbedingt dauernd verwundern, sondern ich schaue mal, dass ich fertig werd. Kann auch verwundern dabei, natürlich, geht auch, aber man kann natürlich vieles auch so machen, muss man. So weit sind wir noch nicht, dass wir alles vollbewusst und in jeder Sekunde unseres Daseins über alles erstaunen. Aber zumindest einmal anfangen.
Und vor allem einmal anfangen in der Begegnung auch mit anderen Menschen. In dem Mensch steckt noch viel mehr, als ich es jetzt weiß, seit ich ihn 40 Jahre kenne. Da steckt noch viel, viel mehr.
Ich meine, manchmal kann es sein, dass der Mensch in eine schwierige Situation kommt und dann erst zeigt, welche Kräfte er wirklich in sich hat, um diese Situation zu meistern, wo man nur staunen kann. Wo man sich vielleicht gedacht hat, Gott sei Dank geht es dem gut, wenn dem etwas Schlimmes passiert, er steht es nicht durch. Oh doch, er steht es durch, er steht es durch. Und zwar manchmal so, dass es zum Erstaunen ist, zum wirklichen Erstaunen ist. Wo man sich dann fragt, weiß ich nicht, ob ich das könnte. Und es geht. Das haben Menschen immer wieder bewiesen, das kann man immer wieder erleben.
Aber etwas von dem zu spüren, zu ahnen, auch jetzt ohne dass gerade irgendeine Katastrophe passiert, sondern nur bei der nächsten Begegnung. Zumindest mit dem Bewusstsein hinzugehen, in dem Menschen ist noch so viel mehr, als ich bis jetzt erkannt habe und wahrgenommen habe. Allein indem ich mit der Haltung an ihn herangehe, hat es auch für den anderen eine weckende Kraft, für seine Kräfte. Und umgekehrt, genauso wenn es der andere mit mir macht, genauso.
Also das sind Dinge, die aufwecken. Und da brauche ich wirklich die volle Wachheit des Ichs und zugleich die absolute Naivität eines Kindes. Das muss ich in mir vereinigen können. Das ist das ganz, ganz Wichtige. Dieses völlige Unbefangen sein. Unbefangen sein von dem, was alles in der Vergangenheit war, mit neuen Augen schauen. Ja, dann bildet sich so eine Gemeinschaft mit den Menschen, mit denen wir zu tun haben. Eine wirkliche Gemeinschaft und die letztlich eine Gemeinschaft der ganzen Menschheit werden soll und bis zum Ende der Erdentwicklung hin.
Es werden vielleicht nicht alle Menschen mitgehen können dabei, das haben wir ja jetzt schon öfters in der Apokalypse besprochen, dass es da einige Herausforderungen gibt und dass vielleicht nicht alle zu den 144.000 Auserwählten zählen, auserwählt heißt in Wahrheit nichts anderes, als dass sie diesen Weg gewählt haben. Da wird niemand kommen und haut ein Pickerl jetzt drauf auf diese Menschen, sondern wir selber wählen uns aus, indem wir diese Kraft in uns wach rufen, in uns tätig werden lassen, dann erwählen wir uns dadurch. Drum muss niemand urteilen drüber. Das ist ganz simpel, wenn wir die Kraft entwickeln können, ist sie da, dann ist es ein Faktum. Und dann haben wir sie. Und wenn wir es nicht können, haben wir sie nicht. Da brauchen wir also keine Prüfplakette drauf. Es ist ganz einfach die Frage, entfalten wir diese Kraft oder entfalten wir sie nicht.
Und wenn wir sie entfalten, allein jetzt schon im Seelischen, diese Aufmerksamkeit, dieses Staunen-Können, dieses sich Verwundern-Können, immer wieder dieses Zurückhalten-Können der fertigen Antworten einmal, dieses vorurteilsfrei Schauen-Können, dann müssen wir wissen, dass da der Christus mitgeht dabei. Und dass wir gerade dadurch, gerade dadurch am Leib des Christus arbeiten, mitarbeiten. Jeder einzelne Mensch, der das tut. Dort, wo wir wirklich in diesem freien Verwundern, Erstaunen sind, arbeiten wir nämlich an nichts Geringerem als an dem Astralleib des Christus, seit er sich mit der Erde verbunden hat.
Und da ist es ganz, ganz interessant, wie der Christus Mensch geworden ist, ja eigentlich indem er keinen eigenen Leib zunächst hatte. Wir wissen ja aus der Anthroposophie heraus zumindest, das ist natürlich jetzt nicht in allen christlichen Bekenntnissen so deutlich herausgearbeitet, was schade ist, aber was in Wahrheit aus der Bibel sehr deutlich herauszulesen ist, wenn man sich nicht mit Kopfdenken zu sehr den Zugang dazu versperrt, dann ist doch ganz deutlich, dass der Christusgeist selber erst mit der Jordantaufe, also im 30. Jahr des Jesus von Nazareth in diesen einzieht und unseren Jesus Christus macht dadurch.
Mit dem Kreuzestod zieht die Kosmos schaffende Ich-Kraft des Christus erstmals in ein verkörpertes von Einzelwesen hinein und zersprengt den stofflichen Körper im Laufe der Zeit von innen heraus 01:08:24
Und dass das ein Prozess ist, wie wir oft jetzt schon besprochen haben, dass der bis zum Kreuzestod hin sich zieht, sozusagen. Dass diese Inkarnation der Christuskraft, der makrokosmischen Ich-Kraft, und makrokosmische Ich-Kraft heißt, es ist die schöpferische Kraft, die den ganzen Kosmos gestaltet hat letztlich.
Der Christus ist der aktive Weltenbaumeister gewesen. Er ist es. Er wirkt durch die Elohim. Ja sicher, er hat seine Hilfsgenossen dabei bei dem ganzen Werk. Ganz klar, aber es waren zunächst einmal die Elohim, die Gemeinschaft der sieben Elohim, durch die er zu wirken begonnen hat. Aber die eigentlichen Impulse kommen vom Christus. Er ist es, der durch diese anderen geistigen Wesenheiten tätig wird.
Und diese Kraft sammelt sich jetzt wie in einen Brennpunkt in einem Menschenleib und beginnt hineinzuziehen in diesen Menschenleib. Eine Ungeheuerlichkeit eigentlich, weil die Kraft, wenn man so will, die einen ganzen Kosmos gestalten konnte und kann, dass sich die in einen Menschenleib hineinzwängt. Das ist eigentlich etwas Unglaubliches. Stellt euch das vor, die Kraft nicht nur unserer Sonne, von den Planeten rede ich jetzt gar nicht, das sind Kleinigkeiten im Vergleich, aber die Kraft unserer Sonne und aller Sterne zieht geistig gesehen in das ein, die Kraft, die diese Sterne alle geschaffen haben. Und von dem, was jetzt als physisch messbare Kraft davon ausgeht, im Grunde eine Kleinigkeit ist.
Und diese Kraft konzentriert sich jetzt in diesem einen Brennpunkt, in diesem einen irdischen Menschengefäß, das ihm von diesem Jesus von Nazareth zur Verfügung gestellt wird. Und wo dann auch absehbar ist, dass dieses Gefäß aber das nicht ewig aushält.
Weil wir mit unserer kleinen Ich-Kraft sorgen unter den Bedingungen, wie nämlich ein irdischer physischer Leib heute ist, dafür, dass der Leib zerfällt. Ich habe vorhin gesagt, der Ahriman ist es oder dieser ahrimanische Doppelgänger, der uns eigentlich zerstört. Ja, aber er zerstört uns eben nur deswegen, weil wir ganz von diesem ahrimanisch-materiellen Element durchdrungen sind. Und hätten wir einen physischen Leib, wie es eigentlich einmal ursprünglich gedacht wäre, dann würde unser Ich nämlich sehr wohl in diesem Leib leben können. Und zwar ewig, wenn man so will.
In einem stofflichen Leib kann das Ich, und auch natürlich das Astralische, das eintaucht, nichts anderes tun, als letztlich das zu zersprengen. Das heißt, man könnte jetzt genauso gut sagen, es ist unser Ich und unser Astralleib, der den physischen Leib zersprengt. Einfach, weil er durch den ahrimanischen Einfluss so spröde gemacht wird, so verfestigt wird, nicht schmiegsam genug ist, nicht formbar genug ist, dass er der Kraft des Ichs und des Astralischen standhalten könnte. Er ist einfach zu verhärtet dazu. Und dann zersplittert er. Also das ist ein anderer Punkt dazu.
Ja, etwas Vergeistigen heißt, das Physisch-Stoffliche, das Stoffliche vor allem auch, aufzulösen. Sonst brauchen wir nicht von einer Vergeistigung zu sprechen. Vergeistigung heißt, dass wir es immer in diese geistige Lebendigkeit hineinnehmen, in die ständige Verwandlung.
Und genau das verhindern diese ahrimanischen Kräfte, die in unseren physischen Leib eingezogen sind. Die stehen dem entgegen, die bremsen das ab, aber der Geist ist stärker, das Ich ist stärker, der Astralleib ist stärker. Und was passiert dann? Das Gefäß zerspringt irgendwann. Na bei uns dauert es halt ein bisschen länger. Beim Christus, als er sich verkörpert hat, durch die Jordantaufe ist es wesentlich schneller gegangen, in den berühmten drei Jahre bis zum Kreuzestod.
Und in Wahrheit war es ja so, dass der Leib dieses Christus-Jesus, also dieses in den Jesus von Nazareth eingezogene Christus, dieser Leib am Ende war, schon bevor er ans Kreuz geschlagen wurde. Das ist die berühmte Szene dann am Gründonnerstag in der Nacht halt dann, also nach der gemeinsamen Feier mit den Jüngern, wo der Christus hinausgeht in den Garten Gezemane und dieses berühmte Ausspruch dann, es heißt, oh Herr, lass diesen Kelch an mir vorüber gehen und so weiter. Was ja fast immer so interpretiert wird, dass er halt jetzt noch einen Moment zögert und zaudert und ist es nicht doch möglich, dieses Opfer zu vermeiden. Aber es geht eigentlich um ganz was anderes. Zumindest so wie es Rudolf Steiner schildert und das ist aus diesem ganzen geistigen Zusammenhang aber sehr nachvollziehbar. Es ist meines Empfindens nach sehr stark nachvollziehbar.
Es geht darum, die geistige Kraft, die in diesem Gefäß drinnen ist, ist so stark, dass dieses Gefäß droht zu zerfallen, zu sterben, bevor dieser Kreuzestod vollzogen werden kann. Und das alles sind aber Dinge, die wichtig sind. Die wichtig dazu sind, dass sich der Christus mit der Erde und der Menschheit so, so verbinden kann, wie es eben sein soll. Weil dieser ganze Gang auf Golgatha ist ein Einweihungsweg, den die Menschheit mit dem Christus geht eigentlich.
Und das ist der Weg, durch den der Christus die Kraft bekommt, die Menschen so zu stärken, dass sie auch diesen Weg gehen können, mitgehen können dann mit der Zeit. Und das heißt, jede Station, die da fehlen würde, hätte das verhindert letztlich. Also es ist eine gewisse geistige Notwendigkeit darin, dass dieser Weg also bis zum bitteren Ende durch geschritten wird.
Und das nur dadurch eben, dass nur dadurch eben, durch den Kreuzestod auch die Auferstehung möglich ist. Wenn der Leib vorher verstorben wäre, zerfallen wäre, ohne dass die ganze, ganzes andere passiert wäre, hätte die Auferstehung auch nicht funktioniert. Das muss man sich auch vor Augen führen. Es musste alles so ablaufen, wie es eben abgelaufen ist. Und es war fast unmöglich, dass es so abläuft. Es ist also ein praktisch Unmögliches möglich gemacht worden.
Wie der berühmte Ausspruch aus dem Goethe:
"Den lieb ich, der Unmögliches begehrt."
Das liegt im Wesen des Geistigen. Es ist damit nämlich etwas vollzogen worden, was die geistige Welt als Ganzes noch nie vollzogen hat. In der Form noch nie vollzogen hat. Das gab es einfach noch nicht vor dem Erdenleben des Christus, dass dieses makrokosmische Wesen, dieses makrokosmisch-schöpferische Ich-Wesen, das den ganzen Kosmos geschaffen hat, dass das in ein Einzelwesen, in ein verkörpertes Einzelwesen einzieht. Das war noch nie da. Und schon gar nicht war da, dass dieses geistige Wesen dann mit diesem Leib durch den Tod gegangen ist.
Also dieses Todeserlebnis wirklich durchgemacht hat, mit allem, was damit verbunden ist. Das ist etwas ganz Besonderes. Nur dadurch hat der Christus nämlich den Zutritt bekommen überhaupt, zu einer Unterwelt oder wie immer man es nennen will. Also zum Reich der Widersacher, zur Hölle, wenn man so will. Ich meine, der Christus hätte nicht sagen können, mich interessiert jetzt auch, was da in der Hölle ist, ich mache mal ein bisschen Inspektionstour da unten, was da los ist, ob die da unten auch so ordentlich arbeiten, wie sie sollen. Unmöglich! Unmöglich!
Die Widersacher sind nicht einfach böse, sondern notwendig und heilsam und können nur mit Hilfe des Menschen erlöst werden 01:17:40
Es wurde mit dem Reich der Widersacher, haben wir ja auch schon oft besprochen, eine Zone geschaffen, die sich dem Zugriff der oberen geistigen Welt vollkommen entzieht. Also, die wirklich bis hinauf zur höchsten Spitze. Blindflug bezüglich dessen, was da unten ist. Absoluter Blindflug. Und das seit sich dieses Widersacherreich aufgebaut hat. Und das wurde lang, lang ja schon vorbereitet.
Also daher, um es noch einmal deutlich zu machen, die Widersacher sind nicht einfach ein Betriebsunfall in der ganzen Geschichte, sondern sie sind eine Notwendigkeit und sie sind letztendlich heilsam, wenn wir begreifen, wie wir mit ihnen umgehen sollen und müssen. Aus unserem Ich heraus. Aus unserer Ich-Kraft heraus. Also das ist ganz wichtig.
Und dass wir gerade dann auch eben, auch darüber haben wir gesprochen, aus unserer Ich-Kraft heraus mitarbeiten oder ja eigentlich nur wir daran arbeiten können, die Widersacher zu erlösen. Das muss letztlich durch uns geschehen, wenn es überhaupt geschehen soll. Und nur soweit geschieht es. Es ist halt eben auch so, dass der Christus aus seinem eigenen Willen heraus nicht einfach sagen kann, so jetzt ihr Widersacher, euer Strafe oder was immer, eure Verbannung ist vorbei, ich lasse euch frei. Ohne den Menschen geht das nicht.
Dieses Reich der Widersacher wurde für den Menschen geschaffen, und so geschaffen, dass letztlich nur der Mensch oder durch die Menschwerdung die Erlösung dieser Kräfte stattfinden kann. Das gilt also insbesondere für die luziferischen, für die ahrimanischen Widersacher und theoretisch auch für die asurischen Kräfte. Da wird es halt schon sehr schwer. Aber theoretisch auch dafür.
Und diese asurischen Kräfte sind ja in Wahrheit sehr, sehr wichtige Kräfte auch, weil sie sind das dunkle Spiegelbild dessen, was auf der lichten Seite die Geister der Persönlichkeit sind. Und die Geister der Persönlichkeit, die Urengel, das sind also, um es nochmal zu wiederholen, ich habe es in früheren Vorträgen schon erwähnt, es sind diejenigen geistigen Wesenheiten, die auf dem Alten Saturn, also der ersten kosmischen Verkörperung unserer Erde ihr Ich bekommen haben, also das heißt, geistige Wesen geworden sind. Und dann sind sie stufenweise aufgestiegen, sodass sie heute im Range der Urengel sind. Und sie sind, zumindest manche von ihnen, heute noch mehr.
Die Erdenwelt wird künftig durch den Mensch gestaltet, der dadurch auch zum Erschaffer des Astralleibs des Christus wird 01:21:07
Rudolf Steiner sagt das sehr deutlich, und das ist auch bemerkbar, da ist ein großer Umschwung drinnen, und eine Folge eigentlich des Mysteriums von Golgatha, letztlich auch um das Erdenlebens des Christus, bedeutet einerseits, dass die regelrecht fortgeschrittenen Schöpfergeister der Bibel, die Elohim, aufsteigen oder die Chance haben aufzusteigen. Das aber jetzt in ihre Position die fortgeschrittensten Geister der Persönlichkeit aufsteigen. Um das vierte Jahrhundert herum nach Christus beginnt das. Und das ist auch der Zeitpunkt, ab dem wirklich so richtig der Mensch beginnen kann aus dem eigenen Ich heraus, na ja, seine Freiheit wirklich zu entwickeln. Das ist noch ganz zaghaft um diese Zeit natürlich, aber da beginnt es bereits. Da beginnt es bereits.
Und da beginnt eben jetzt auch der Umschwung, wo letztlich die ganze Weitergestaltung der Erdenwelt, reden wir mal nur von der Erdenwelt, eben nicht mehr von außen von den Elohim erfolgt, sondern von den Geistern der Persönlichkeit und die sorgen dafür, dass das nicht mehr von außen passiert, sondern dass der Mensch die geistige Kraft in sein Ich herein holt und von dort aus wirksam wird. Also letztlich ist es der Mensch, der Umweg geht über den Menschen, durch den die Erdenwelt weiter gestaltet wird. Das ist das ganz Wesentliche.
Und dass es eine Bedeutung hat für den Christus hat, habe ich jetzt auch schon angedeutet, dass wir also durch all das, was wir jetzt im Staunen, im Verwundern gegenüber der Natur und gegenüber unseren Mitmenschen erleben, dass das einmal am Astralleib der Erde baut und zugleich damit den Astralleib des Christus schafft. Und das ist das neue, das lichte Astralische, das jetzt sozusagen die Astralatmosphäre der Erde zu durchhellen beginnt, beginnen sollte, sagen wir es einmal vorsichtig so, es ist noch sehr schwach zu merken, wir haben ja davon gesprochen, dass die Erde gerade jetzt astralisch gesehen in tiefster Finsternis liegt. Gerade jetzt in unserem Zeitalter. Also noch deutlich mehr als es etwa zur Zeitenwende war und so weiter. Jetzt sind wir wirklich am finstersten Punkt angelangt.
Und jetzt geht es darum, dass aber die kleinen, kleinen Lichter aufleuchten von der Laterne, die wir in unserem Ich, mit unserem Ich haben. Und dann erweist sich plötzlich diese Dunkelheit, die eigentlich nur eine Blendung, eine Blindheit für das Geistige ist, dann beginnt es das Geistige zu erheben, das dahinter steht. Das müsste es also jetzt beginnen. Und je mehr diese Kraft erwacht, desto mehr wird auch der Astralleib des Christus gebildet. Das ist der Astralleib des Christus jetzt. Man sieht ja, er ist noch gar nicht so ausgeprägt heute.
Also wir dürfen uns nicht vorstellen, dass sozusagen das Christuswesen, wenn man es in seiner Gesamtheit nimmt, nämlich in seiner Gesamtheit mit seiner makrokosmischen Ich-Kraft, aber auch eben mit den Leibeshüllen, mit den astralischen, ätherischen und physischen Leibeshüllen, allerdings nicht stofflichen Leibeshüllen, dass dieser Christus einfach so nach der Auferstehung sagt, das ist fertig, alles da. Das ist ein ganz starker Verwandlungsprozess, der da passiert, und der Christus sorgt dafür, dass das zunächst einmal mit Hilfe der Vatergottheit, dass aus dem physischen Leib des Menschen, und zwar namentlich dem physischen Leib dieses Jesus Christus, also dieses Jesus in dem der Christus verkörpert war, dass da aus diesem eigentlich geistig-physischen Leib, also nicht das Stoffliche betreffend, sondern die geistige Formgestalt, die geistig-physische Formgestalt, dass die wieder, nein nicht wieder, sondern auf neue Art die Vollkommenheit erlangt, die sie in der Vergangenheit einmal aber auf andere Art hatte. Dafür sorgt der Christus, durch die Auferstehung mit Hilfe der Vaterkraft.
Aber das ist noch nicht, dass damit der, wie soll ich sagen, große Erdenweite geistig-physische Leib des Christus fertig wäre. Noch lange nicht. Das ist noch ein großer Prozess und an dem müssen wir auch mitarbeiten und wir müssen genauso mitarbeiten an dem Ätherleib des Christus.
Auch am Ätherleib von Erde und Christus soll der Mensch mitwirken, dazu braucht es Liebe und Mitleid als Lebens- und Heilskraft 01:26:42
Jetzt ist vielleicht die spannende Frage, wie können wir denn das tun? Also beim Astralreib haben wir jetzt schon ein bisschen was gesehen und wir wissen jetzt aber auf der anderen Seite ja so ganz energisch arbeiten, nämlich wirklich schöpferisch zu erneuern, können wir nur im Astralleib. Aber wie geht es weiter? Wie können wir im Ätherischen trotzdem was tun? Was können wir tun, um den Ätherleib der Erde und den Ätherleib des Christus zu bilden oder bildend zu erneuern? Das ist notwendig. Ja, dann sind es die Kräfte, die wären Liebe und Mitleid entwickeln.
Liebe und Mitleid aber jetzt nicht genommen als bloßes gefühlsmäßiges Erlebnis. Na, das tut mir so leid, dass es dir nicht gut geht. Das ist nett gesagt und vielleicht auch irgendwie mitempfunden, aber da sind wir noch auf der astralischen Ebene.
Wirkliches Mitleid heißt, mein Ätherisches so stark in Tätigkeit zu bringen, ich sage noch nicht schöpferisch zu verwandeln, das können wir nur allein ganz wenig, aber es zumindest so lebendig in Tätigkeit bringen, aus der Kraft des Ich, dass es zu einer Lebens spendenden Kraft wird. Und da hilft uns ja der Christus dabei. Da geht er hinein, dann kann man jetzt sagen, na ja dann baut er ja auch seinen Ätherleib selber auf irgendwo mit. Ja, aber es geht nur dadurch, dass wir tätig werden. Wenn wir es nicht tun, von sich aus kann er das nicht sagen, okay, auf die Menschen ist kein Verlass, alles muss man sich selber machen, also baue ich mir den Ätherleib selber. Es geht nicht. Es geht nur, indem die Menschen es wollen. Und sie wollen es oder wollen heißt nicht, ich möchte halt gerne, sondern ich tue es.
Und ich tue es, indem ich tätiges Mitleid entfalte und tätig sogar nicht nur im äußeren Sinn, das ist einmal der erste Schritt, aber tätig vor allem, dass ich Lebenskräfte spenden kann dem anderen. Und es geht also so weit, dann ist es eigentlich der Status einfach, indem der Mensch dem anderen begegnet, fließt etwas von lebensfördernder Kraft, ätherischer Kraft auf den anderen über. Weil man sie im Überfluss hat und teilen kann mit den anderen. Das heißt natürlich, dass da auch unser eigener Ätherleib entsprechend stark entwickelt sein muss. Na ja, wir stehen ganz am Anfang dessen. Wir stehen ganz am Anfang dessen. Aber es wird auch das stärker werden.
Wir haben in früheren Vorträgen darüber gesprochen, wo ich auch gesprochen habe über die neue Medizin, die kommen wird. Dass also gerade auch uns in Europa sehr stark betrifft, dass wir diese heilenden, geistig heilenden Kräfte, aus den ätherischen heilenden Kräften, dass wir sie entwickeln. Rudolf Steiner hat das mal genannt, den hygienischen Okkultismus. Egal, wie man es nennt. Aber es ist einfach so, dass es Lebenskraft ist, die man spenden kann. Und genauso ist es Liebe.
Liebe ist eine lebensweckende Kraft. Liebe ist nicht bloß ein Gefühl des Verliebtseins. Es ist viel, viel mehr. Es ist schon gar nicht ein Ding sich an einen anderen Menschen. Ich liebe dich so, weil ich kann ohne dich nicht leben. Eigentlich ist es aber nur Egoismus. Ich weiß, es kann sehr wohl sein, was als Liebe oder als Partnerschaft durchgeht, ist wechselseitiger Egoismus. Ich will das gar nicht verteufeln, ist halt so. Aber wirkliche Liebe heißt, dass ich dem anderen Kräfte von meinen Kräften gebe, Lebenskräfte von meinen Kräften. Das ist Liebe.
Damit kann man nicht alles direkt zaubern, das ist schon ganz klar, aber es wird einmal kommen. Das heißt, wenn der Idealzustand eintritt, der wird aber erst eintreten, wenn ein gewisser Teil der Menschheit zumindest sich nicht mehr verkörpert. Das heißt, wir werden es genau dann können, so wirklich gut können, wenn wir es eigentlich nicht mehr brauchen. Aber wir kommen dem Ziel immer näher. Aber ihr wisst, es ist wieder genau das Prinzip, wenn etwas vollkommen wird in gewisser Weise, dann ist es Zeit, etwas Neues anzufangen.
Man erreicht das Ziel immer am Ende und dann heißt es, so jetzt ist die nächste Aufgabe gestellt. Dann ist es fertig. Wir können dann nicht von den Lorbeeren leben sozusagen, bis in alle Ewigkeit, super haben wir das gemacht, toll war es. Und jetzt, da für die Zukunft kommen, brauchen wir nichts mehr tun, wir haben es einfach. Nein, dann stellt sich sofort eine neue Aufgabe.
Durchatmen dürfen wir sicher einmal dabei, das dürfen wir immer wieder zwischendurch, das ist sogar notwendig. Es geht nicht darum, dass man sehr extra Stress macht. Man muss arbeiten, kontinuierlich daran arbeiten und es geht manchmal besser, manchmal schlechter, manchmal sagt man, heute geht gar nichts, dann ist es eben so. Man muss auch akzeptieren, dass wir auf dem Weg sind und es nicht immer gleich gut funktioniert. Dass wir auch Fehler machen können dabei, dass wir Irrtümer machen können. Alles das ist wichtig für unsere Entwicklung zur Freiheit hin.
Aber wenn wir es schaffen, wenn wir diese Liebe, dieses Mitleid entwickeln, dann schaffen wir wirklich am Ätherleib des Christus mit. Das ist ganz wichtig.
Die wichtige Bedeutung von Lebenskräften im sozialen Leben, um die zentralistische Lenkung zu überwinden und in ein lebendiges, dreigliedriges Miteinander zu kommen 01:33:10
Wie es mit dem physischen Leib ausschaut, das will ich jetzt noch einmal ein bisschen zurückhalten, aber es geht einmal vor allem um diese Lebenskräfte, die drinnen sind. Und diese Lebenskräfte haben eine sehr viel weitergehende Bedeutung. Es geht nicht nur um Gesundheit und Wachstumskräfte und solche Dinge, sondern Lebenskräfte spielen zum Beispiel eine ganz große Rolle im sozialen Leben.
Also wenn Rudolf Steiner spricht vom sozialen Organismus, vom dreigliedrigen sozialen Organismus, dann muss man wissen, dass dieses Soziale eben etwas Lebendiges ist. Etwas, was sich nicht also nach einem Schema gestalten lässt. Was sich in Wahrheit nicht zentral steuern, zentral beherrschen lässt. Nicht mehr. Nicht mehr. In der Vergangenheit war es so.
Es war nach dem Muster, wie die ganze Schöpfung passiert ist, dass von einer Zentrale aus, wenn man so will, die Lenkung entgeht und dann gibt es eine ganze Befehlskette nach unten, wo immer Aufgaben erfüllt werden und zugleich bei der Ebene darunter Aufgaben übertragen werden, bis es ganz nach unten geht. Das war das alte zentralistische, wenn man so will, Schöpfungsprinzip. Heute bildet sich dieser soziale Organismus durch den Beitrag der einzelnen Menschen. Und dadurch muss er sich gestalten.
Was eben Rudolf Steiner dann erkannt hat, ist, dass dieser soziale Organismus, der sich bilden will, aber im Grunde noch sehr, sehr stark behindert wird durch die alten Dinge. Aber dass da ein lebendiger sozialer Organismus schläft, fast gefesselt schläft, irgendwo geknebelt schläft, dass der aber heraus will. Und das ist eben nicht so ein hierarchisches System, ein zentralistisch gelenktes Einheitssystem, ein Einheitsstaat oder irgend so was. Schon gar nicht ein Reich, ein Volk und so weiter, wie auch immer, sondern dass es etwas Neues ist, was lebendig sich dann gestalten wird, wenn die einzelnen Menschen aus ihrer Freiheit heraus ihren Beitrag leisten können.
Und natürlich wird es eine Übergangsphase oder benötigt eine Übergangsphase, die aber kaum erst begonnen hat, erst sehr zaghaft begonnen hat. Es wird eine Übergangsphase bedürfen, wo diese zentralistische Lenkung langsam in dieses lebendig soziale Leben, dreigliedrige soziale Leben übergeht. Und wo es die drei Glieder des Geisteslebens, des Rechtslebens und des Wirtschaftslebens gibt zunächst. Und wo in Wahrheit das Geistesleben eben die hauptgestaltende Kraft ist. Die geistig gestaltende Kraft.
Und dieses Geistesleben müssen wir in Wahrheit erst entdecken. So viel lebt heute noch nicht drin- Wir werden jetzt sagen, ja wir haben doch eh so viel Kultur und es ist so vieles schon geschaffen worden. Aber das meiste ist noch aus alten Kräften geschaffen worden. Und wir sind erst ganz kurz in der Zeit, wo der Übergang begonnen hat, aus dem Neuen heraus zu schaffen. Das heißt, wirklich aus dem ganz Individuellen heraus zu schaffen.
Ich meine, mit dem Zeitalter der Bewusstseinsseele ist es stark hervorgetreten bei einzelnen Künstlern zum Beispiel in der Kunst. Es gab so etwas natürlich schon auch bei den Griechen anfänglich, aber das war lange noch nicht so individuell wie heute. Das Interessante ist, dass die Künste auch oder die künstlerischen Produkte immer individueller werden. Was selbst in der Beginn der Neuzeit oder noch bis Ende des 19. Jahrhunderts, ja sogar bis ins 20. Jahrhundert hinein, gab es immer noch, sagen wir in der Malerei Schulen, wo man sagt, ja der gehört der und der Strömung an. Das zählt zum Kubismus von mir aus oder sonst was. Selbst da ist es noch drinnen. Das ist eine Strömung.
Die Kunst wird dort sein, wo sie hingehört, wenn sie völlig individuell geworden ist und es mal keiner Strömung mehr zuordnen kann. Wo es keine Modeerscheinung mehr gibt eigentlich. Sondern wo es ganz individuell, unverwechselbar individuell gestaltet ist. Ich meine, es ist doch schon einiges auf dem Weg dorthin. Es geht auch dorthin. Aber seht ihr, darum ist es auch notwendig, die alten Formen aufzugeben [?]. Auch das ist notwendig.
Also das, von dem der Weinheber so Angst hatte, ja er hatte gerade zu Angst davor, er hat das gefürchtet, dass die Sprache zerfällt, dass die Kultur zerfällt, weil die Menschen, gerade die Künstler, das alles zu zerschlagen beginnen. Und er war noch nicht so weit, dass er den neuen Impuls ganz bewusst fassen konnte. Obwohl er so interessante Dinge drinnen hat. Und selber in Wahrheit immer wieder neue Ansätze hat. Aber die Gesamtform bleibt doch die klassische einfach. Und der wagte es nicht sich zu lösen, weil er das Gefühl hat, dass er ins Bodenlose fällt, weil er Angst hat, dass dieses Vollkommene verloren geht.
Der Mut zum Unvollkommenen für die weitere Entwicklung durch die Erschaffung von Neuem aus dem Nichts mit dem Ich heraus 01:39:20
Aber wir brauchen viel, viel mehr Mut zum Unvollkommenen, durch das wir durchgehen müssen. Und es ist besser manchmal das neue Unvollkommene zu wählen vor dem Altbewährten immer. Ich will das bitte nicht hundertprozentig, ich sage jetzt nicht alles Alte über Bord werfen und nur, aber wir müssen einen Übergang finden dort, dass es immer mehr heißt, wagen wir uns in den unbekannten Bereich hinein, etwas Neues zu schaffen. Und zwar wirklich jeder in seinem Bereich.
Nicht als etwas, klarerweise nicht als etwas, was von irgendwo zentral verordnet wird. Das kann es eben gerade nicht sein. Sondern das Zentrum oder die Zentren, die sich bilden, können nur gebildet werden von der Peripherie von den einzelnen Menschen, was eingebracht wird. Dann kann ein hell leuchtendes Zentrum da und ein hell leuchtendes Zentrum dort entstehen und so wird die Erde umgestaltet. Im Seelischen, aber es wirkt ja ins Äußere dann auch hinein.
Das geht aber nur dann, wenn wir uns ganz bewusst werden, dass jeder Mensch in seinem Ich die höchste schöpferische Kraft zur Verfügung hat. Also dieses, jetzt zitiere ich heute nicht wieder den Satz, ist mir eh schon klar, mit der gleichen Vollmacht und so weiter. Ich meine, das muss einem bewusst werden. Und es ist wichtig das Bewusstsein dafür zu wecken.
Ich meine, es ist klar, wir können diese Kraft nicht von heute auf morgen so tagtäglich in allen Situationen zur Wirksamkeit bringen. Das ist noch ein sehr, sehr weiter Weg. Aber es fängt an, dass wir uns bewusst sind, dass diese Kraft in uns ist. Dass die ganze Schöpfung, die Erdenschöpfung namentlich, daraufhin orientiert ist, dass der Mensch sich dessen bewusst wird und diese Kraft in die Hand nimmt. Dass er diese Kraft ist. Und das erfordert Mut. Das heißt, den Mut zu haben, wirklich in dieses absolute Nichts hineinzugehen und zu sagen, ist mir nur recht. In dieses Nichts hinein schaffe ich etwas. Ich werde dort nicht verloren sein. Das ist das ganz, ganz Wichtige.
Und das wird natürlich auch eine ganz starke Veränderung bringen in dem, was heute geistige Strömungen sind, die noch aus dem Alten kommen, was namentlich auch die Religionen sind, die aus dem Alten kommen.
Ich meine, das wirkliche Christentum, das Christentum der Zukunft, das wird sich so richtig wahrscheinlich erst entfalten in der nächsten Kulturwoche. Dann wird es erst wirklich da sein. Also wir haben das Christentum so ganz noch nicht auf der Erde. Wir haben erst, es ist ein Schritt dorthin oder einige Schritte dorthin sind passiert, und der Weg wurde beschritten mit Hilfe von Institutionen, die aus den alten Kräften großteils noch schöpfen. Es ging halt auch nicht anders. Aber genau damit ist auch die Problematik verbunden. Die Problematik einerseits, andererseits muss man die Notwendigkeit sehen.
Im Ich liegt eine unendliche Kraft, die nicht verlierbar ist, außer wir opfern sie freiwillig den Widersachern hin und der Zorn als göttliche Hilfe 01:43:19
Weil natürlich solange beim einzelnen Menschen in seinem Bewusstsein noch nicht, das Bewusstsein noch nicht erwacht ist, dafür, welche Kraft da in ihm liegt. Und dass das die Kraft ist, durch die es kein Verzweifeln gibt. Ein Zweifeln, ein beständiges ja, aber kein Verzweifeln. Dass man weiß, also in dem Ich ist die unendliche Kraft drinnen, jedes Problem im Prinzip zu meistern. Nicht im äußeren Sinn, aber um sich als Ich weiterzuentwickeln. Das Ich ist unverlierbar, wenn wir es wollen. Wenn wir es nicht wirklich aus irgendwelchen Gründen, aber aus freiem Entschluss den Widersachern hin opfern.
Aber die Widersacher, das haben wir auch schon oft besprochen, die Widersacher können es nicht vernichten. Nicht wirklich. Wir können es wenn, nur selbst. Oder ihm eine andere Richtung geben. Das liegt nur an uns. Liegt an uns, natürlich auch die Freiheit ins Reich der Widersacher zu gehen. Aber da müssen wir halt wissen, dass unsere Ich-Kraft dann, wenn wir diesen Entschluss fassen, etwas anderes wird.
Aber wenn wir den anderen Weg wollen, dann können wir ihn in jedem Fall auch gehen. Wir kommen in jedem Fall durch. Prüfungen werden so und so dabei sein. Man muss nichts beschönigen. Und der Weg ist manchmal schwierig auch. Na klar wir stehen jetzt in der Apokalypse dort hin, wo es um die Ausgießung der Zornesschalen geht. Und da geht es ja wirklich darum, dass jetzt die schwersten, die gröbsten Dinge, die gefährlichsten Dinge bewältigt werden, ausgeschieden werden, ja möglichst verwandelt werden, erneuert werden, die halt in unserem Menschenwesen und im Erdenwesen überhaupt noch drinnen sind. Da vollendet es sich eben auch. Und darum sind die Schilderungen dann so dramatisch da drinnen.
Und wo aber ganz deutlich herauskommt, was jetzt da als Zorn Gottes kommt, das ist eigentlich die göttliche Hilfe, die uns unterstützt dabei uns von der Schlacke zu befreien, die uns noch bindet. Oder wo die Gefahr bestünde, dass wir uns sogar geistig an diese Schlacke, nämlich diese Schlacke der Widersacher, dass wir uns damit verbinden und dann halt einen anderen Weg gehen, in die sogenannte achte Sphäre hineingehen.
Darüber haben wir schon gesprochen, das wäre also nicht der gerade Entwicklungsweg der Erde durch die sieben kosmischen Entwicklungsstufen, sondern das wäre dann ein achter Weg, der aber ein Weg wäre, bei dem der Mensch seine Freiheit verlieren würde. Vielleicht große Macht bekommen würde, aber nicht diese schöpferische Freiheit, die ihm zugedacht ist. Das ist das ganz Wichtige.
Christus und seine Stellung zum Vater – Über Spaltungen innerhalb des Christentums und die Problematik aller religiösen Einrichtungen beim Bau des Leib des Christus 01:46:31
Und damit kommen wir aber zu einer Problematik, die ich das letzte Mal schon ein bisschen angesprochen habe, auf die Problematik aller religiöser Einrichtungen, Konfessionen, die es gibt auf Erden. Bis jetzt einmal. Sie sollen bauen und helfen bauen an dem großen Leib des Christus, an dem mystischen Leib des Christus. Das ist eigentlich, ja also zumindest einmal der christlichen Religionen, aber da fängt schon das Problem an. Da fängt schon das Problem an. Es kann etwas nicht christlich sein, wenn es Menschen, die außerhalb dieses Bereichs sind, ausschließt. Nämlich grundsätzlich schon einmal ausschließt.
Und diese Problematik haben wir nach wie vor. Es ist jetzt innerhalb der Christenheit, hat es viele Spaltungen gegeben in der Vergangenheit. Es gibt nicht die eine Kirche, es gibt viele Kirchen, oder wenn wir es kleiner sagen, nennt man es Sekte. Die großen Kirchen sind halt große Sekten. Sektor heißt ein Ausschnitt. Ein Ausschnitt des Ganzen, aber keine vertritt die ganze Menschheit.
Und damit meine ich natürlich jetzt mit Sicherheit nicht, na ja dann haben wir halt noch nicht genug mit unserer Missionsreise gemacht und halt noch nicht alle Menschen bekehrt. Bekehrung, die ja auch aus Sicht des Christentums manchmal sehr blutig verlaufen ist und nicht das geachtet hat, nicht darauf geachtet hat, die Freiheit des Menschen zu entwickeln. Wo vielleicht manchmal sogar mehr Freiheitsimpuls in den Völkern war, denen sie das Christentum gebracht haben, als sie selber hatten, diese Missionsvertreter.
Der Punkt ist nämlich, dass die Freiheit und damit die Entfaltung dieser Christus-Kraft auch im Ich, dieser Qualität nämlich der Christus-Kraft, das ist nämlich diese Freiheit, die drinnen ist. Diese bedingungslose Freiheit, die drinnen ist. Das macht dieses Spezielle, dieser geistigen Ich-Kraft aus, die wir als Menschen haben. Und die uns mit dem Christus gemeinsam ist. Da gibt es kein Befehl von oben oder was, der das macht. Auch der Christus steht nicht unter dem Befehl des Vaters. Das ist es eben gerade nicht.
Und das wurde eben auch richtiger dann in den, da wurde ja gerungen daran, man denkt am Anfang der christlichen Entwicklung in den ersten Jahrhunderten, wurde sehr gerungen darum, ist der Christus wesenseins mit dem Vater oder ist er ihm untergeordnet. Und das war eine große Scheidung damals, oder der Streit um das arianische Christentum.
Das ist auch wieder also ein ganz interessanter Aspekt, das arianische Christentum hat den Aspekt, na der Christus ist untergeordnet, dem Vater. Hat aber jetzt wieder das ganz Tolle gebracht, dass er ihn so viel mehr an den Menschen herangerückt hat. Weil damals natürlich das höchste Göttliche, das war immer noch was, was man so weit, weit, weit, unendlich weit weg, ja nicht einmal gesehen, sondern geahnt irgendwo hat. Und der Christus, der halt von Arius, wenn man so will, viel kleiner gedacht wurde, viel menschlicher gedacht wurde.
Und damals halt das auch noch nicht wirklich funktioniert hat und vielleicht heute selbst noch nicht so richtig funktioniert, das Göttliche und das Menschliche in eins zu denken, wirklich in eins zu denken. Unendlich groß und unendlich nah auch zu denken zugleich. Das ist das Schwierige.
Das ist das Schwierige, das zu begreifen, weil so als verkörperter Mensch fühlen wir uns halt trotzdem immer wieder so klein und die Welt da draußen ist schon, die sinnliche Welt ist so groß. Und was sind wir da schon? Aber jeder Mensch hat diese große Schöpfungsquelle in sich. Er trägt sie in sich und er ist dafür verantwortlich. Er kann damit tun.
Und das heißt, der Punkt ist, dass immer mehr Menschen sich dessen bewusst werden, welche Kraft da drinnen ist. Und dass sie sich gemeinsam dann verbinden ineinander und merken, dass sie dadurch erst und nur dadurch, etwas einander geben können.
Und jetzt waren die ganzen, nehmen wir jetzt die christlichen Bekenntnisse, es gilt aber in gewisser Weise für die anderen auch alles so, dass jetzt ein gewisser Weg geleitet wurde, mit dem Christusimpuls vertraut zu werden und so weiter. Da ist sehr viel Gutes passiert und es ist den Menschen Stütze und Trost gegeben worden dort, wo sie den Tröster noch nicht in sich selber finden konnten. Dieser Tröster ist nämlich der Christus, in dem Sinn, dass er uns die Kraft gibt, die Situation, die oft vielleicht schwierig ist, durchzustellen. Dort ist die eigentliche Kraft.
In Wahrheit kann heute Trost nicht mehr von außen gespendet werden. Das ist immer ein Trostpflaster. Sie wird nämlich dort nicht gespendet, wo sie nicht die eigene Ich-Kraft anregt, anstößt. Und sagt in Wahrheit, ich kann dir nur etwas geben, was Anregung ist, damit du es aus dir selbst heraus schaust. Das ist das ganz Wichtige.
Dort gehen wir hin und das wird in der Zukunft, also bis hin zur nächsten Kulturepoche längstens, hoffe ich mal und denke ich auch, und es wird auch so sein, mit Sicherheit sogar so sein, in größerem oder kleinerem Maße, wird es alle konfessionellen Bekenntnisse, die es jetzt gibt, überflüssig machen. Die werden sich auflösen. Viele werden sich aufbäumen dagegen, weil sie in starken Institutionen verhärtet sind. Ich meine, das ist, das war einerseits hilfreich natürlich, andererseits aber auch, hat sie Tür und Tor geöffnet, alle, alle, betrifft alle Religionen. Ich glaube jetzt verscherze ich es mir in den Vorträgen mit allen.
Das letzte Mal habe ich über die ganzen Regierungen gesagt, dass die da irgendwie ein Problem haben. Jetzt mache ich es mit allen Bekenntnissen. Mit allen christlichen, aber auch allen sonstigen Bekenntnissen. Es gibt welche, die freier organisiert sind, welche die weniger freier organisiert sind, aber im Grunde lebt in keinem noch das volle Bewusstsein und in der Praxis lebt in einzelnen Menschen, in einzelnen Vertretern, in einzelnen Priestern, in einzelnen Mönchen, in einzelnen geistigen Lehrern sehr wohl, aber in der Institution als Ganzes nicht. In der Institution und das, was ich damit will.
Weil alle diese Institutionen sind gebildet nach dem alten Muster. Praktisch, oder fast alle. Jetzt bin ich schon vorsichtiger, fast alle. Die Ausnahmen sind aber, die Ausnahmen bestätigen die Regel, die meisten funktionieren nach dem alten Schema.
Da muss man auch sagen, dass es im Christentum natürlich sehr stark ist. Es gab also eine starke Kraft am Leib des Christus gemeinsam zu arbeiten, weil Christentum baut dann am Leib des Christus, wenn die ganze Menschheit eigentlich mitarbeitet. Dann baut sie am perfektesten daran. Also es geht nur in der Gemeinschaft.
Jeder einzelne kann seinen Beitrag dazu leisten und in dem Maße, in dem er das tut, wächst namentlich jetzt einmal der Astralleib des Christus und der Ätherleib des Christus, wenn wir also auch diese Kräfte von Liebe und Mitleid entwickeln. Aber im Großen und Ganzen, und die christlichen Bekenntnisse sind sehr zentralistisch gebildet worden. Das hat eine sehr starke Stütze gegeben, aber das war also in den ersten zwei Jahrhunderten noch anders. In den ersten drei Jahrhunderten kann man sagen, aber ab dem Zeitpunkt, wo das Christentum Staatsreligion wird, spätestens ist es vorbei.
Ich meine, es fängt schon vorher an mit allen möglichen Streitereien, wo sich bestimmte Parteien dann durchsetzen und wo man nicht geschafft hat, damit umzugehen, dass es viele Wege zum selben Ziel gibt und geben muss. Es gibt auch genauso viele Abwege. Und es ist im Umgang heute mit der Religion so schwierig. Und ich verstehe jeden, der sagt, gut, aber mir hilft die katholische Kirche. Dort finde ich die Stütze, meinen Weg zu gehen, dann ist es in Ordnung. Dann ist es absolut in Ordnung.
Aber wenn ich sage, na wenn du diesen Weg nicht gehst, dann bist du kein rechter Christ oder dann stimmt was nicht ganz. So offen spricht man das natürlich heute nicht mehr aus, aber die Haltung ist durchaus da.
Und es gibt viele Wege. Wir brauchen nur kurz zurückschauen, wie sich die protestantische Bewegung, die anglikanische abgespalten hat, wie viele Auseinandersetzungen da waren. Und die sind noch lange nicht wirklich überwunden, auch wenn die Ökumene große Fortschritte gemacht hat. Aber dass es eine Christenheit über die ganze Menschheit, über die ganze Welt zumindest ist, sind wir noch weit, weit entfernt.
Und wir werden es erst dann sein, wenn der ganz individuelle Weg zugelassen wird. Mir ist ganz klar, dass man da Hilfe braucht auf dem Weg. Und darum haben diese Institutionen, trotz allem sie etwas altes sind, trotz allem sie ein Anziehungspunkt für die Widersacherkräfte sind, alle haben sie ihre Aufgabe noch.
Aber weil wir uns ja hier mit der Apokalypse des Johannes beschäftigen, das heißt mit der Wirklichkeit beschäftigen, die zu erschaffen ist erst. Mit der Zukunft also beschäftigen. Da müssen wir uns sehr mit dem Gedanke beschäftigen, was muss anders werden oder was kann anders werden und muss anders werden, wenn wir es zu einem guten Ziel bringen, zu einem möglichst guten Ziel bringen wollen.
Und dann heißt eine völlige Umkehrung zu dem, wie die alten Bekenntnisse funktionieren. Es gibt eine Offenbarungsquelle, aus der schöpfen alle und es gibt vermittelnde Instanzen, die dir unten, der du unten stehst als kleiner Mensch, sagen, wie die Sache funktioniert. Das hat den großen Vorteil, dass ich eine Sicherheit und eine Stütze habe, dass ich weiß woran ich bin.
Der Weg in die Zukunft ist individuell und jeder für sich muss herausfinden, was die Wahrheit ist 01:59:05
Und der Weg der Zukunft ist immer wieder der Schritt ins Nichts hinein. Zu sagen, ich weiß nicht, wie es geht, ich weiß nicht, was die Wahrheit ist. Die große Frage von Pilatus:
"Was ist Wahrheit?"
Und im Grunde, mit dem können wir uns ja das nächste Mal kurz einml beschäftigen, ist eigentlich, du selber musst es herausfinden. Ich kann es dir nicht beantworten. Wenn der Pilatus fragt den Christus:
"Bist du der König der Juden?"
Und im Grunde, wenn man richtig den Text liest, ist die Antwort des Christus:
"Du musst es sagen. Ich kann es nicht von mir sagen, du musst es sagen."
Das wär genauso, wie wenn einen jetzt jemand fragt:
"Bist du ein großer Eingeweihter?"
Der wird dann sicher nicht sagen:
"Ja ja, ich bin ein großer Eingeweihter."
Wenn er das sagt, dann hat er schon bewiesen damit, dass er es sicher nicht ist. Das heißt, der, der die blöde Frage stellt – Verzeihung –, muss es sich selbst beantworten. Und ja ja, da stehen wir dann halt und denken:
"Ist er es, ist er es nicht, oder ist doch der andere, der größere Eingeweihter, wem soll ich jetzt folgen, für welche Religion soll ich mich entscheiden? Aber wieso, im Buddhismus gibt es ja auch interessante Sachen, aber dort auch, wie, wo, was? Nein, warte, fragen wir den Pfarrer, was gut und was schlecht ist."
Nein, das geht nicht mehr. Also es wird nicht mehr für die Zukunft, das ist nicht der Weg, der für die Zukunft reicht. Wir müssen es zunehmend immer mehr selber finden und nur, wenn das der Fall ist, bauen wir wirklich erst richtig an dem Leib des auferstandenen Christus, an dem großen Leib des Christus mit.
Kritik an großen Institutionen und das Bild eines neuen wahren Christentums 02:01:07
Mit dem, was wir vom Alten übernehmen, das ist es nicht mehr. Und eben wie gesagt, dazu kommt, dass alle großen Institutionen, wo nicht mehr dieses unmittelbare von Mensch zu Mensch, die Begegnung von Mensch zu Mensch da ist, wo das Ganze dann wird zu einer Art Verwaltungsmaschinerie, das ist das Tor, wo der Ahriman sofort drinnen sitzt. Und auf der anderen Seite der Luzifer sich schmückt mit den Eitelkeiten der einzelnen Leute drinnen sind. Damit ist Tür und Tor geöffnet. Und da muss man einfach vorsichtig sein. Und der Punkt ist heute, dass die Führer dieser Institutionen nichts oder wenig daran ändern können.
Ich meine, das war der Grund zum Beispiel, warum letztlich der Benedikt zurückgetreten ist, weil er gemerkt hat, das ist hoffnungslos. Ich habe keine Chance gegen den ganzen Mechanismus, gegen den ganzen Apparat, der da drinnen ist.
Ich meine, der jetzige Papst, der Franziskus, ist viel mehr Kirchenpolitiker und kennt auch viel mehr – ich sag jetzt mal – die Tricks und Schmähs, die man halt braucht, um mit den Leuten da umzugehen darinnen. Und dann hat er die Chance, ein bisschen mehr zu bewegen. Ein bisschen. Aber niemand braucht glauben, dass der Papst wäre zum Beispiel der Herrscher in der Kirche, der sagen könnte, wo die Richtung hingeht. Also das Maximum ist, dass er einen kleinen Teil da vielleicht bewegen kann.
Aber diese riesigen Institutionen, und eben namentlich, und das ist der Grund, warum es gerade bei der Kirche so schwierig ist, namentlich bei der katholischen Kirche. Es geht dort immens lange, also so eine lange Tradition. Ich meine, das ist eine gewaltige Leistung. Ich meine, seit dem 4. Jahrhundert besteht, schon vorher begonnen natürlich, aber so institutionalisiert eigentlich seit der konstantinischen Wende, als Staatsreligion und da als wirklicher Apparat, der an die Oberfläche tritt, sich so zu halten. Ich meine, unsere Regierungen, Gott sei Dank, halten nicht so lange. Da können wir ja noch vom Glück reden.
Aber das ist eine Institution, die über Jahrhunderte, die über praktisch fast zwei Jahrtausende sich, nicht ganz, aber doch von mir aus 1700 Jahre in wirklich konsolidierter Form durcharbeitet und die alles in einem Tempo tut, das wo eine Schnecke ein Turboantrieb ist dagegen.
Ich meine, so ein Beispiel, also dass als kirchliches Dogmar beschlossen wurde, die leibliche Himmelfahrt Marias. Das ist erst im 19. Jahrhundert oder im 20. Jahrhundert, ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, das bringe ich oft durcheinander, ich glaube sogar erst im 20. Jahrhundert, dass es, aber ihr könnt mich korrigieren, beschlossen wurde. Es war aber Thema und Gebrauch schon mindestens im 5. und 6. Jahrhundert. Und seitdem wurde es immer wieder diskutiert und immer wieder, ob das also sozusagen in die Kirchenlehre hineingehört oder nicht, bis man es dann endlich geschafft hat.
Also das ist ein Tempo, das der geistigen Entwicklung der Menschheit einfach nicht mehr angemessen ist. Man kann sagen, das verhindert, dass Fehler passieren. Weil wir fahren auf den weltvertrauten Weg. Aber das ist der Weg, der nicht in die richtige Richtung führt. Und der eben so träge nur umzulenken wäre, dass das nicht funktioniert.
Das heißt, wenn die Kirche sich recht versteht, und das gilt aber für alle Konfessionen, dann müssten sie schleunigst daran mitarbeiten, sich überflüssig zu machen. Und die Menschen dort hinzubringen, dass das, was sie ihnen jetzt noch als Stütze geben müssen oder geben können, dass die Menschen es selber machen können. Das ist das ganz Wichtige.
Das heißt auch, der Bezug zum Geistigen. Ich will gar nicht mehr sagen Religion. Weil ich meine, es wird dann keine Religion im alten Sinne mehr sein. Sondern es wird etwas Neues sein. Es wird etwas sein, was eben aus der Gemeinschaft der freien Menschen kommt. Das ist das ganz, ganz Wichtige. Und wo die Gemeinschaft eben dadurch steht, dass das vom einzelnen Ich ausstrahlt zu den anderen Ichen und denen etwas schenkt und umgekehrt. Dass man bereit ist, zu schenken und auch aufzunehmen. Nicht zurückzustoßen, sondern aufzunehmen, sich zu eigen zu machen. Das ist das ganz Wichtige.
Und auch wenn man verschenkt, dem anderen nicht etwas aufzudrängen, sondern etwas anzubieten, was er nehmen kann oder nicht. Und wo ich vor allem damit rechne, dass er vielleicht etwas ganz anderes mit der Kraft macht, als ich mir gedacht habe. Dort kommen wir hin.
Und das heißt Christentum. Wirkliches Christentum heißt, an der Neugestaltung der Welt zu arbeiten. Alle Menschen gemeinsam. Jeder durch seinen individuellen Beitrag. Und da gibt es keinen fertigen Zettel, keinen fertigen Plan, wo das steht, wie das ausschauen soll. Das ist das ganz Wichtige. Und das ist halt doch in den alten Bekenntnissen noch stark drinnen. Und na ja wir werden vielleicht das nächste Mal noch ein bisschen darüber sprechen.
Ich meine, das ist halt der Punkt, Christentum muss für jeden Menschen da sein können. Ohne, dass er jetzt irgendwas bekennen muss oder irgendwo ein Zettel unterschreiben muss. Das muss ganz anders sein. Christ ist man dadurch, dass man ein menschliches Ich hat und erkennt, welche Kraft dort drin ist. Dadurch ist man Christ, auch wenn man den Namen nicht kennt, wenn man die ganzen biblischen Schriften vielleicht nicht kennt. Aber indem man aus dem agiert heraus, ist man Christ.
Und der nächste Punkt dazu ist die Wahrheit der Evangelien. Die kann man aus dem Ich heraus oder wird man aus dem Ich heraus erkennen können. Und nur dort. Dann wird man auch erst erkennen, was an den Überlieferungen wirklich stimmt und wo Dinge auch verfälscht wurden. Vielleicht nicht mit Absicht, aber wo Dinge passiert sind drinnen. Und ich meine, passiert ist namentlich sehr, sehr viel in der Überlieferung, in der Interpretation der Schriften. Und dadurch entsteht aber so ein Mischmasch, das eigentlich nicht ja viel klarer ist als die Informationen über Corona, die man heute kriegt. In Wahrheit.
Ich meine, wichtigste Dinge über das, was das Christliche betreffen, werden nicht oder praktisch nicht gelehrt. Oder sind gar nicht bewusst geworden. Also wir haben ja über einige Dinge schon gesprochen. Die Sache mit den zwei Jesusknaben, obwohl es deutlich in der Bibel drinnen steht, dass es zwei Geburtsgeschichten sind. Aber Klarheit darüber keine. Und so weiter. Wann beginnt der Christus sich zu inkarnieren? Und was ist der Unterschied zwischen dem Jesus und dem Christus? Und so weiter. Also gerade in diesen entscheidenden Fragen gibt es nichts. Also gerade heute nicht. Das wird eigentlich im Grunde immer, immer verquerer.
Ich versuche es immer wieder mal, die Theologie ein bisschen mitzuverfolgen, was sie da tut. Aber man sieht in vielen, und da will ich aber niemandem wem etwas ans Zeug flicken. Aber das Problem ist, es ist die Machtlosigkeit des Verstandes gegenüber einer bloß schriftlich überlieferten Offenbarung. Damit kommt man ans Geistliche nicht heran.
Und wirkliches Christentum heißt nicht an etwas im heutigen Sinne glauben. Nämlich ich glaube etwas, was ich selber nicht erfahren kann. Weil dieses Wort also des Christus zum Thomas:
"Selig sind die, die da glauben und mich schauen."
Ja das gilt für die ganze Kulturepoche der griechisch-lateinischen Zeit. Das heilt, das gilt im Grunde so bis zum Beginn der Neuzeit. Aber jetzt, und noch ein bisschen hinaus vielleicht, aber jetzt spätestens seit dem 20. Jahrhundert braucht es, dass dort der Weg zu finden ist. Und dass man die Wahrheit der Evangelien, die Wahrheit der Überlieferung nur gestaltend aus der eigenen Kraft des Ich empfinden kann.
Und man wird sie am besten dort finden können, wo man eben sich in Liebe mit den Mitmenschen verbindet, wo man in Aufmerksamkeit, in Verwunderung, in Staunen sich den Mitmenschen und der Welt zuwendet. Dort wird man die Wahrheit erfahren. Dann wird man sie erfahren. Weil man sie sich dann selbst erringt und selber sozusagen das Licht ausstrahlt, das diese Dinge sichtbar macht, sichtbar macht, indem es die Blendung, die große Blendung eigentlich des geistigen Gegenlichts aufhebt oder ihnen etwas entgegenschickt. Und dort wird die Zukunft sein.
Und dort, wenn wir diesen Weg ganz zu Ende führen und weiter kommen oder jedenfalls schon auf den Weg, dann werden auch die Irrtümer geringer. Die Irrtümer sind das, was entsteht durch den Einfluss der Widersacher. Wir werden es schaffen, mehr den Widersachern entgegenzusetzen. Aber es werden genug Irrtümer noch passieren, bis wir dann nicht mehr Irrtümer machen, aber trotzdem jeder verschiedene Wege geht. Wo dann klar ist, die Wahrheit hat so viele Facetten als es Menschen gibt, die sie denken, die sie erleben. Und jede ist berechtigt. Und jeder kann trotzdem mal falsch sehen und dann ist er halt in der Unwahrheit drinnen. Und die Frage wird er sich immer wieder stellen müssen.
Nur weil ich jetzt eine Wahrheit schon vor 40 Jahre meines Lebens lang verfolge und für sicher nehme, heißt es noch lange nicht, dass es sicher ist und es nicht ein Irrtum drinnen ist. Ich muss mich eigentlich jedes Mal immer wieder neu dessen versichern, was ist da los. Das ist eine schwierige Aufgabe. Ich weiß, dass viele Menschen heute auch noch überfordert sind diesbezüglich. Und ich will auch niemanden da hetzen in die Richtung. Ich will nur eine Perspektive aufzeigen, wo es hingeht. Und dass wir den Weg sehen, den wir anpeilen können.
Schau, das ist halt wie das Kind braucht beim Fahrrad halt auch mal die Stützräder. Und wir brauchen sie noch lange. Da muss man auch bescheiden sein. Ich brauche sie genauso an vielen Stellen noch. Wir bräuchten alles nicht. Wir bräuchten die verfasste Schrift nicht. Wir bräuchten die ganzen Schriften Steiners nicht mehr, wenn wir schon so weit wären, dass wir selber das alles erkennen können. Wir sind am allerersten Anfang und die Stützräder sind unheimlich hilfreich. Aber man muss auch immer aufpassen, ist wirklich alles richtig oder ist irgendwo da ein Riss drinnen. Oder passt das heute nicht mehr so. Und da, dessen können wir uns immer nur selbst versichern. Also was ist Wahrheit? Das liegt an uns das herauszufinden. Die kann uns niemand von außen geben.
Verabschiedung 02:13:54
Ja, also ich kann es euch auch nicht von außen geben. Und jetzt lasse ich euch überhaupt da es schon wieder 21.14 Uhr ist. Wünsche ich euch eine gute Nacht. Und ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht übel, dass ich jetzt scheinbar Kritisches über etablierte Institutionen sage, aber ich denke, es muss gesagt werden. Nicht um irgendwas zerstören zu wollen, behindern zu wollen, aber um Klarheit für den Weg in die Zukunft aufzuzeigen. Wie er eigentlich in der Apokalypse gegangen wird. Auch vom Johannes. Danke. Bis zum nächsten Mal.
Teilnehmerin: Wir sagen Danke. Ich sage danke.
Wolfgang: Danke Susanne. Schönen Abend Euch allen noch.
Wolfgang: Gute Nacht. Gute Nacht. Gute Nacht meine Lieben. Good night. Danke François.
François: Gerne. Danke Wolfgang.
Wolfgang: Gut, dann steige ich aus. Gute Nacht.
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9