Die Apokalypse des Johannes - 232. Vortrag von Wolfgang Peter, 2024

Aus AnthroWorld
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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Transkription | 232. Vortrag vom 24. September 2024

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Also, meine Lieben, ich begrüße euch ganz herzlich zum 232. Vortrag zur Apokalypse und bevor wir beginnen, bevor ich mit dem Wochenspruch beginne, möchte ich euch noch hinweisen auf zwei Leseabende, die auf uns zukommen, nämlich zum Michael-Thema, zur Michael-Zeit, also zuerst einmal am Freitag, den 27., also dieser kommende Freitag um 18 Uhr, die Michael-Imagination. Das ist der erste Vortrag in dem Band, ich glaube 2.29 ist es.

Gibt es also zu finden als PDF, braucht ihr nur zum Beispiel bei Michael-Imagination nachschauen im Antro-Wiki oder auf der Steiner-Wiki-Seite, dort ist der ganze Text, ist alles da, ist PDF oder auch so, dass man es am Handy lesen kann, gibt es alle Möglichkeiten. Also die Michael-Imagination und dann am 28., das ist der Samstag, ebenfalls um 18 Uhr, etwas ganz Besonderes, was auch mit dem Michaelischen Thema zu tun hat, aber insofern etwas Besonderes ist, als es die letzte Ansprache von Rudolf Steiner ist, also das letzte Mal, wo er öffentlich gesprochen hat, in Dornach war das und er konnte diesen Vortrag nicht bis zum Ende durchführen, also es ist das, was er sagen konnte, um fast etwa 8 Seiten, aber es ist sehr, sehr gewichtig, was da drinnen steht. Hat aber damals, weil er es nicht fertig machen konnte, den Vortrag auch zu etwas Verwirrung geführt, da geht es um die Inkarnationen von Elias bzw.

von Johannes, dem Evangelisten, das scheint irgendwie durcheinandergewürfelt zu sein. Ist es aber nicht, sondern da steckt ein tieferes Geheimnis dahinter, das ganz stark auch mit der Apokalypse zu tun hat, weil es geht ihm um die Einweihung, die mit der Erweckung des Lazarus geschehen ist, wo er dann durch den Einweihungsnamen Johannes bekommen hat, weil eine enge Verbindung entstanden ist zu dem bereits in der geistigen Welt befindlichen Johannes, dem Täufer. Und die zwei bilden sozusagen in gewisser Weise eine Einheit dann.

Ein Zusammenwirken, ein Mensch auf Erden verkörpert einer, der schon hinübergegangen ist und das erklärt die besondere Qualität auch dann eben von dem Evangelisten Johannes, der eben ja auch der Lieblingsjünger, wie so oft genannt wird, des Christus war. Also das heißt, der besonders nahe ist und das ist kein Wunder, weil er der allererste war, der durch den Christus selbst eingeweiht wurde. Und da sind also sehr, sehr viele Sachen damit verbunden, über etliches haben wir schon gesprochen.

Ich kann mich erinnern, der erste Vortrag, den ich gehalten habe über die Apokalypse, da war das schon irgendwo Thema drinnen. Eben um zu zeigen, wer ist denn das überhaupt, der diese Apokalypse schreibt und welcher geistiger Hintergrund ist dahinter. Eben dieses enge Zusammenwirken mit Johannes, dem Täufer, der vorher so etwas war wie die Gruppenseele oder der Gruppengeist der zwölf Apostel, dann später nur mehr der drei Auserwählten, das ist der Petrus, Jakobus und Johannes, die die Verklärung Christi erleben können, die anderen nicht, da reichte die geistige Kapazität nicht aus.

Und die hatten sie auch dadurch, die drei jetzt, dass eben Johannes, der Täufer, sich eben speziell dann mit den dreien verbunden hat. Und dann der letzte Schritt ist der, dass er eben durch die Erweckung des Lazarus sozusagen die geistige Ergänzung zu dem auf Erden wirkenden Johannes war. Und das erklärt also die besondere geistige Potenz dieses Apostels Johannes.

Also das so in kurzen Worten. Und das wird aber in dieser letzten Ansprache eben leider, oder nein, eigentlich sage ich, es hat schon was, weil die unvollendeten Sachen sind oft die bedeutsamsten und die größten. Und vor allem deswegen, weil man selber sich beschäftigen muss damit.

Es ist nicht alles bis zu Ende geführt, sondern es ist ein Weg gewesen, den man dann letztlich selber weiterverfolgen muss. Und das macht diese letzte Ansprache, obwohl sie so kurz und unvollständig ist, aber zu etwas ganz Besonderem. Gut, aber damit gehen wir zum heutigen Vortrag und fangen einmal an mit dem 25.

Wochenspruch. Der ist ja eigentlich auch ganz gewaltig und zeigt uns, welche Kraft in uns drinnen liegt und was wir damit tun können. Ich darf nun mir gehören und leuchtend breiten Innenlicht in Raumes und in Zeiten finsterns.

Zum Schlafe drängt Natürlichwesen, der Seelen Tiefen sollen wachen. Und wachend tragen Sonnengluten in kalte Winterfluten. Also das heißt, jeder von uns ist aufgefordert oder hingewiesen darauf, dass er selbst Sonne werden kann, die die Welt erhält.

Ja, im Kleinen natürlich, wenn man nicht gleich so eine große Sonne, wie sie da draußen ist. Aber unser geistiges Licht hat dieselbe Kraft sozusagen, die in der Sonne drinnen ist, dieselbe geistige Potenz ist in einer gewissen Weise drinnen. Auch wenn natürlich auf der Sonne noch viel höhere geistige Wesenheiten sind, aber es ist die höchste Kraft in uns.

Es wirkt der göttliche Funke in uns. Und er ist natürlich noch sehr mäßig entfacht, sagen wir es einmal so, aber es ist ein unglaubliches Potenzial drinnen. Ein Potenzial liegt in dem Ich drinnen, von dem haben wir ja oft schon besprochen, wo der Johannes in der Apokalypse sagt, Ende des zweiten Kapitels dieser berühmte Spruch, die gleiche Vollmacht des Ich soll ihm eigen sein, nämlich dem Menschen, die ich von meinem Vater empfangen habe.

In dieser genialen, eigentlich sehr freien Übersetzung von Emil Bock. Wenn man den selben Satz liest, zum Beispiel bei Luther oder so, versteht man ihn nicht richtig. Ja, da soll man Macht über die Völker oder irgend sowas bekommen.

Aber diese gleiche Vollmacht des Ich, die ich von meinem Vater empfangen habe, das ist das Wort des Christus. Die soll dem Menschen auch zu eigen sein, soll. Wir müssen halt arbeiten daran.

Uns ist es ermöglicht, aber verwirklichen müssen wir es selber, sonst wird es nicht Wirklichkeit. Aber es ist der Weg gelegt. Und dieser Weg liegt eben im geistigen Streben drinnen, also den Menschen im Mittelpunkt zu sehen.

Wir haben das ja in den letzten beiden Vorträgen anhand etlicher Beispiele aus der Mythologie besprochen, wie wichtig der Mensch ist. Eigentlich wurde dort immer wieder gesagt, sei es in der chinesischen Mythologie der Pangu, der aus dem Weltenei herauskommt und sich dann so streckt, dass er Himmel und Erde voneinander trennt. Er fängt ganz klein an und wird immer größer, wird zum Riesen, der bis zum Himmelsfirmament hinauf erreicht, beziehungsweise indem er das hinaufdrückt, eigentlich dieses Himmelsfirmament, das Firmament erst schafft.

Und zugleich unten aber auch die feste Erde. Und wir haben uns dann angeschaut, die persische Mythologie, also wie es dort ausschaut, den Urmenschen Gaiomart, der auch als kosmischer Mensch zu denken ist, und aus dem eben unsere Erde entsteht, ja letztlich unser ganzes Planetensystem aus dem entsteht. Aber sein Ursprung liegt im Kosmischen, in der Sternenwelt, in der Astralwelt.

Das muss man ganz wertlich nehmen, weil Astralwelt ist ja auch das, aus dem unsere Seelenkräfte zum Beispiel oder auch unsere Triebe auch natürlich, die ja, wenn sie richtig geleitet sind, was sehr Wichtiges und sehr Weises auch sein können, aber wenn sie halt auf die falsche Bahn kommen, können sie auch was sehr Gefährliches sein, weil die Kraft des Astralischen in uns viel, viel, viel stärker ist, zur Zeit zumindest, als unser Ich. Und unser Ich ist so der kleine Floh, der auf einem riesen Drachen drauf sitzt im Grunde, wobei Drache gar nicht abwertend gemeint ist, ihr wisst ja, die Chinesen sehen eher den Glückstrachen, also das ist eigentlich was durchaus Positives, weil sie sehen einfach diese starke Kraft, die da drinnen ist. Die astralischen Kräfte sind stark, sie sind eigentlich weisheitsvoll, unheimlich weisheitsvoll, da lebt Weisheit drinnen, nur wenn der Mensch verführt wird, also namentlich jetzt primär durch die luziferischen Wesenheiten, dann können halt diese gewaltigen kosmischen Kräfte, es sind weltengestaltende Kräfte, also wenn man denkt, aus dem kosmischen Menschen, der so groß ist wie der ganze Kosmos, den ganzen Tierkreis auch umfasst, aus dem wird unsere Welt geschaffen, naja, das sind gewaltige Kräfte.

Und wenn die auf die schiefe Bahn kommen sozusagen, verführt durch namentlich die luziferischen Kräfte, dann können sie auch sehr starke zerstörerische Wirkung haben. Sie können lebensspendend sein, wir wissen, dass jede Nacht, wenn wir schlafen, geht unser Astralleib zu einem großen Teil heraus aus unseren Leibeshüllen, verbindet sich mit diesem weisheitsvollen Kosmos draußen wieder und holt sich dort die Kräfte, die Bilder, die Vorbilder, die notwendig sind, um unseren Organismus wieder zu regenerieren. Weil wir in unserem tagwachen Zustand den Ätherleib während des ganzen Tages so strapazieren, dass er im Grunde am Ende des Tages so in den Seilen hängt.

Was konkreter heißt, er ist erschöpft in gewisser Weise. Er hat alle die Bilder, die Bildekräfte, die uns regenerieren sollen bis in die kleinste Zelle hinein und bis in die kleinsten Zellorganellen, die noch in den Zellen drinnen sind, er hat die Kraft verbraucht. Und er braucht den Schlaf, dieses Trennen, wo unser Seelisch-Astralisches sich wieder verbinden kann mit der makrokosmischen Astralwelt.

Und von dort holen wir uns wieder die Bilder, die Vorbilder, nach denen wir uns regenerieren. Wir kriegen im Moment halt sehr wenig mit davon. Wir merken höchstens in der Früh, dass wir erholt sind, aber nicht einmal das ist gesagt.

Gerade wenn man eine geistige Entwicklung durchmacht, kann das durchaus das Gegenteil sein. Man denkt sich, man wacht auf und fühlt sich erschlagen bis zum Gehtnichtmehr. Weil es eine unheimliche Schwierigkeit macht, durch die geistige Entwicklung doch bewusst, aber ja, wenn man sich am Morgen trotzdem nicht erinnern kann, aber bewusster miterleben, dieser seelisch-geistigen Welt, das jetzt wieder da hinein zu quetschen in den kleinen, engen Körper, in dem so viele andere Kräfte, die Widersacherkräfte erwirken, in dem das ganze Stofflich-Ahrimannische drinnen wirkt, was ja alles eigentlich sich spießt mit dem, was da hereinkommt und erst wieder in Form gebracht wird, das haben wir geschafft unter Umständen.

Es ist was ganz Normales, es ist nichts Besorgniserregendes, kann sehr leicht kommen. Aber das Wichtige ist, und das haben wir besprochen die letzten Male, dass die Schöpfung der Welt eigentlich vom Menschen ausgeht. In vielen Mythologien kann man das sehen, das ist schon vielsagend.

Wir hatten das Mal davor gesprochen, also von der nordisch-germanischen Mythologie, vom Riesen-Ymir, dasselbe Bild, dieser Riese-Ymir, der entsteht aus den Feuerfunken, die aus Muspelheim fliegen und die das Eis aus Niflheim, aus dem kalten, nebligen Niflheim, dort das Eis zum Schmelzen bringt und in der Kluft zwischen diesen beiden Welten, also Muspelheim und Niflheim, Niflheim im Norden, Muspelheim im Süden, dazwischen diese tiefe Kluft und aus der steigt dann dieser Riese-Ymir heraus. Und auch etwas Gemeinsames mit vielen anderen Mythologien, es gibt auch eine Kuh oder einen Stier, in dem Fall ist es eine Kuh, die Kuh Aut Humbler bei den Germanen, die kommt und die nährt den Riesen-Ymir. Also er wird genährt von dieser Kuh Aut Humbler, die natürlich auch nicht eine normale Kuh auf Erden ist, sondern auch eine kosmische Kraft ist.

Also da zeigt sich drinnen nämlich die Stärke dieser astralischen Welt, die Kraft, die drinnen ist. Und die andere Seite ist die Weisheit, die drinnen ist. Eigentlich ist die kosmische Astralwelt unheimlich weise, aber wir ironieren halt dann sehr viel daran durch die Einwirkung der Widersacher.

Und dann kann es eben so sein, dass es in die Richtung sehr egoistischer, fehlgeleiteter Triebe geht, wo man die Verbindung zu dem großen Ganzen verliert und nur mehr aufs kleine Enge dann schaut, auf den eigenen Genuss und dergleichen. Anstatt dass der eigene Genuss ein Tor ist, der mir die Welt verständlich macht. Ist auch so ein wichtiger Punkt drinnen, ein geistiges Leben zu führen, also wirklich sich mit dem Geistigen zu verbinden, heißt durchaus nicht, dass man auf alle Freuden des Lebens jetzt verzichten muss und strengste Askese machen muss.

Rudolf Steiner weist mehrmals darauf hin, dass das geradezu der größte Egoismus oft sein kann. Ach, ich bin so toll, dass ich geißle mich, ich kasteie mich. Und in der Tiefe entstehen unterdrückte Kräfte und schwellen dort zu einer ungeheuren Gewalt an.

Begierde Kräfte und Wehe, wenn die losgelassen werden. Vielleicht gar nicht in der Inkarnation, sondern dann in einer Nächsten. Und da sind sie da und da wird unser Astralisches in die ganz falsche Richtung erzogen.

Also ja, Enthaltsamkeit oder Mäßigkeit kann förderlich sein, aber es ist nirgendwo gesagt, dass man sich alle Genüsse verwehren soll. Es ist eben einfach ganz individuell. Sie können ein Tor sein, die Welt kennenzulernen.

Und es ist was Gutes, die Schönheiten der Welt zu erleben, den Geschmack der verschiedenen Nahrungsmittel auch zu genießen, aber deswegen nicht jetzt zum Fresser zu werden, sozusagen. Sondern zu genießen, aber so, dass der Genuss eben auch nicht nur egoistisch ist. Ach, ich könnte dafür leben, nur für diesen tollen Genuss.

Sondern dass er mir ein Tor ist, der zu zeigen, was steckt denn dahinter. Die Möglichkeit ist drinnen. Also das ist sehr wichtig.

Und dieser Zusammenhang namentlich mit der Astralwelt, also das heißt eigentlich mit der kosmischen Welt, ist auch in der Bibel drinnen. Nur ist es da sehr versteckt. Es ist sehr versteckt und das was heute unser besonderes Thema sein wird, die Kabbalah, also die jüdische Geheimlehre oder jüdische Mystik zu besprechen, so geheim war es im Übrigen gar nicht.

Also wer wollte, konnte schon an die Schriften herankommen und vor allem auch an die mündliche Überlieferung. Also das meiste wurde zunächst einmal mündlich überliefert und erst sehr viel später niedergeschrieben. Aber auch jetzt was in der Bibel ist, Grundlage im Übrigen dieser Kabbalah ist natürlich die Bibel irgendwo und insbesondere die Tora, also die fünf Bücher Moses, also das heißt die ersten fünf Bücher in der Bibel.

Da ist das Besondere drin und natürlich ein besonderes Gewicht auch auf der Schöpfungsgeschichte. Teil 1, erstes Kapitel, Teil 2 dann auch natürlich zweites Kapitel. Über das haben wir ja gesprochen, dass es zwei Schöpfungsgeschichten gibt in der Bibel.

Also das erste Kapitel, da ist das Schöpfungswerk mit den sieben Tagen und am Ende steht der Mensch da und die ganze Erde, die Tiere, alles ist schon erschaffen und dann fängt das zweite Kapitel an und es fängt damit an, die Erde war Wüst und leer wieder. Es ist schon wieder nichts da, es geht scheinbar alles wieder von vorne und jetzt wird der Garten Eden gepflanzt und so weiter. Naja, der Unterschied besteht darin, dass eine neue Ebene eröffnet wird.

Das erste Kapitel der Bibel spielt in der Seelenwelt, in der Astralwelt. Also alles was da geschildert wird, die Schöpfung der Tiere, der Pflanzen, der Steine und so weiter, der Gestirne sogar, alles Astralwelt. Das heißt, es ist noch nicht äußere materielle Welt, überhaupt nicht.

Überhaupt nicht. Wärme ist im Hintergrund irgendwo da, aber es spielt sich eigentlich alles in der Seelenwelt ab. Und damit man es schildern kann, ist es natürlich in sinnliche Bilder gegleitet.

Das kennen wir ja schon. Wir haben einfach nicht die Sprachen dazu, um das, was das eigentlich seelisch-geistige Erlebnis ist, kommunizieren zu können. Das wird sich ändern in der Zukunft, aber im Moment können wir es nicht anders.

Da könnte man nur schweigen dazu. Und das zweite Kapitel der Genesis, die Geschichte mit dem Garten Eden und dann in der Folge der Sündenfallen und so, das spielt sich in der Ätherwelt ab. Dort ist daher das zentrale Thema der Baum des Lebens, von dem die Menschen nicht essen sollen.

Also das Motiv der Bäume, das Motiv des Gartens ist nicht zufällig, sondern es hat mit den Lebenskräften, mit den Ätherkräften zu tun. Und infolge des Sündenfalls wird dem Menschen dann der Zugriff auf den Baum des Lebens verwehrt. Also sie müssen das Paradies verlassen, also diese Welt, wo die höchsten Ätherkräfte drinnen wirksam sind, müssen sie verlassen, was so viel heißt, weil sie haben keine Herrschaft mehr darüber.

Sie hätten vorher alles haben können, außer eben ganz diese Kräfte des Baumes des Lebens, des zentralen Baumes, der also die höchsten Ätherkräfte in sich vereinigt, von dem sollten sie die Finger lassen, weil sie eben noch nicht erreift dazu waren zu der Zeit. Aber ihr wisst, die Schlange verlockt dann halt die Menschen doch, sich da im unreifen Zustand an das heranzuwagen. Und dadurch wird es verdorben.

Und dieses Bild auch des Baumes des Lebens spielt in der jüdischen Mystik dann eine große Rolle. Es spielt in der Kabbalah, so heißt also die Überlieferung. Kabbalah heißt einfach im Grunde Überlieferung.

Aber es schildert eben jetzt, wie soll ich sagen, einen tieferen Hintergrund von dem, was in der Bibel in mehr äußeren Bildern geschildert ist. Und man findet daher in der Kabbalah aber dann auch sehr viele schematische, symbolische Zeichnungen oder so, die man erst verstehen lernen muss. Das entsteht einfach aus dem heraus, dass man versucht hat näher zu kommen dem eigentlichen seelisch-geistigen Erlebnis, das aber eben kein sinnliches ist.

Und das heißt, man hat vielfach versucht, die sinnlichen Bilder loszuwerden und hat es in Symbole, in Schemata gekleidet, das Ganze. Wo also mehr das Denken dann angeregt wird, aber ein bis zu einem gewissen Grad Sinnlichkeitsverweis-Denken angeregt wird, so Schritt für Schritt. Also das heißt, teilweise scheinen auf den ersten Blick diese kabbalistischen Schriften dann oft sehr schwer verständlich.

Aber sie versuchen eben hinter die Bilder zu schauen, die in der Bibel gegeben sind, die in der Tora namentlich gegeben sind. Das gilt also vor allem für die Phase, die eben so begonnen hat, erst zaghaft im ersten Jahrhundert vor Christus und dann so richtig startet es aber eigentlich im ersten Jahrhundert nach Christus und erweift dann immer weiter aus und das geht dann weit hinein bis in die Neuzeit hinein. Also ein großer Schritt eben war im Beginn des 16.

Jahrhunderts ungefähr, also da stehen wir schon drinnen in der Neuzeit, sprich in unserem Bewusstseins-Seelenzeitalter. Also da wurden dann schon sehr reife Systeme entwickelt, die zu einem tieferen Verständnis führen. Das ist wert, über diese Dinge nachzudenken, schauend zu denken, ein lebendiges Denken.

Aber schauend heißt eben dann nicht, es gleich sofort in sinnliche Bilder gleiten, sondern eben dazu gibt es in der Kabala diese Hilfsmittel dann mit diesen relativ abstrakten Schemata, die drinnen sind. Wir werden es uns anschauen, aber hinter diesen abstrakten Schematas steckt in Wahrheit trotzdem immer der Mensch. Der ist das Urbild auch dieser Schemata.

Und das werden wir uns jetzt ein bisschen genauer anschauen. Eines der bedeutendsten Bücher der Kabala, der Werke ist der Sohar, Sefer Hasohar, Buch des Glanzes. Sefer heißt Buch, heißt auch Buchstabe im Grunde.

Ich lese euch nur mal ein ganz kurzes Stück vor und wir werden dann später sehen, wie sich das alles weiter ausformen wird und was da alles dahinter steckt. Aber nur so einmal ein Bild und das bezieht sich jetzt auf das erste Kapitel Genesis. Also den ersten Abschnitt sogar der Genesis.

Also den ersten Schöpfungstag, auf den bezieht sich das. Und die Schilderung ist aber eigentlich ganz anders. Man muss wissen zunächst einmal, dass das mit dem was zu tun hat.

Wenn man den geistigen Hintergrund erkennt, sieht man das sofort. Aber aufs Erste scheint es mit dem fast nichts zu tun zu haben. Also im Buch Sohar, im ersten Buch mit dem Untertitel Bereshit.

Bereshit ist der Beginn. Es heißt ja im Anfang schufen die Elohim den Himmel und die Erde. Und das erste Wort ist Bereshit.

Wird gerne übersetzt als im Anfang. Ich habe öfters schon erzählt, dass aber eigentlich in dem Wort selber drinnen stehen schon, in dieser Buchstabenfolge, wenn man die zu Bildern werden lässt, zu Schöpfungsimpulsen, zu Schöpfungsdaten werden lässt, das sind jetzt eben gar nicht äußere Bilder, aber dann entstehen aus diesem Wort selber heraus Imaginationen, in denen eigentlich zumindest das ganze erste Kapitel der Genesis drinnen steckt. Das kann man daraus in das Erleben eintauchen, auch dann, wenn man den Text der Bibel angenommen nicht kennen würde.

Das wächst dort heraus. Wir werden es noch genauer vertiefen drinnen. Und zwar steckt das aber drinnen natürlich in den Übersetzungen nur mehr sehr, sehr wenig.

Man muss im Grunde zum Hebräischen Originaltext zurückgehen, weil dort steckt in den Lauten, steckt diese imaginative Kraft drinnen. Und bevor ich euch das vom Sohar vorlese, möchte ich nur das allererste Stück, ich hatte das schon öfter gemacht, aber es kann nie schaden, das öfter zu hören, nur die ersten paar Zeilen der Schöpfungsgeschichte im Originaltext, im Hebräischen, so gut ich es halt kann. Vom Klang her können das die Rabbis, was ja nicht nur Sprache, sondern halb gesungen ist, das kann ich nicht, ich kann es nur versuchen zu sprechen.

Also es ist sicher, ein Rabbi wird es jetzt den Morgen umdrehen, dass es nicht so vom Klang her so schön ist, wie es gehört. Aber wir kommen ein bisschen zumindest dran an den Klang. Doch Elohim merachefet al penehamayim Vayomar Elohim yehi or vayi or Vayar Elohim et ha-or ki tov Vayabdel Elohim ben ha-or u ben ha-choshek Vayikra Elohim la-or yom vel ha-choshek kara layla Vayih-erev, vayih-voka, yom echad Also auf Deutsch etwa übersetzt, im Anfang schufen die Elohim den Himmel und die Erde.

Das ist die erste Zeile. Bereshit bara Elohim et ha-shamayim ve-et ha-aretz Ha-shamayim ist der Himmel. Aber wenn man genauer hineinschaut, ist es nicht einfach der Himmel, sondern es sind die Wasser des Himmels, die himmlischen Gewässer.

Und die haben auch was Feueriges drinnen. Das She zum Beispiel. Ha-shamayim, das H ist eigentlich nur der Artikel, der dazu gehört.

Also shamayim, shamayim. Das Sh ist Feuer und mayim ist Wasser. Himmlisches Feuer, himmlisches Wasser.

Und aus dem wird die Erde, von dem wird die Erde geschieden. Also es ist das himmlische, feurige Wasser da und aus dem wird die Erde abgeschieden, getrennt davon. Das ist was auffälliges dabei.

Und über der Tiefe, te-ham ist das, ve-ha-aretz ha-yetat tohu-va-bohu. Na, das tohu-va-bohu, das ist das Chaos, die Unordnung. Aber es ist viel mehr auch drinnen.

Es ist in dem tohu-t, in dem T drinnen, ist der Einschlag des schöpferischen Geistes drinnen. Und so, der ins Zentrum der Welt jetzt einschlägt irgendwo und von da geht eine schöpferische Kraft aus. Und bohu ist so etwas umhüllen, so wie Ball, Baum, Blume.

Das ist irgendwie immer sowas. Wir sprechen sie einfach auch so. Also, wir werden dann später sehen, wie die späteren Kabbalisten dann davon gesprochen haben, dass Gott, oder genauer gesagt die Elohim, dass die einen Freiraum schaffen, so einen Art Kugelraum schaffen, in dem sich die Schöpfung abspielt.

Aber das Wichtige ist, dass sich Gott aus diesem Raum zurückzieht. Einen Freiraum schafft. Also, da ist von Anfang an der Gedanke der Freiheit dahinter.

Dass das dann auch Probleme macht, ist fast zu erwarten. Aber der wichtige Kerngedanke ist, dass da ein Raum geschaffen wird, aus dem sich die Gottheit zurückgezogen hat. Und in diesem Raum, sozusagen von außen her, wenn wir dann gleich sehen, wie das die Kabbala schildert, wie das passiert, dass da drinnen jetzt etwas geschaffen wird.

Aber die Gottheit wirkt von außen. Sie ist nicht da drinnen. Sie gibt dem einen Freiraum und lässt den Raum selbstständig zu werden.

Aber es ist jedenfalls ein Funke, jedenfalls der hineinschlägt mit dem Beginns, das ist das Tohu. Und das Wabohu ist jetzt der Raum, in dem sich das abspielt. Diese beiden Kräfte.

Einerseits so eine Grenze zu bilden, ein geschlossener Raum, in dem sich das abspielt. Und in dem schlägt der Schöpfungsblitz Tohu ein, in gewisser Weise. Und aus dem entsteht die Welt, klingend, tönend, in Farben dann auch erstrahlend, alles Mögliche.

Das wird dann in der Kabbala genauer geschildert. Und zunächst ist aber noch Finsternis über der Tiefe. Also über... Tohu, Wabohu... Khosheq ist Finsternis, Dunkelheit.

Über der Tiefe. Tehom ist die Tiefe. Was immer das auch sein mag.

Weil es ist nichts nur so äußerlich wie. Man kann sagen, das ist das, was unten ist. Aber da steckt viel mehr dahinter.

Und dann geht es ja weiter. Der Geist der Elohim schwebte über den Wassern. Ja, über welchen Wassern? Die Wasser der Tiefe.

Die heißen jetzt nicht mehr Shammayim, wie das himmlische Gewässer oder das himmlische Meer. Das himmlische Feuermeer, wenn man so will. Feuerwasser.

Feuerluft auch. Feuernebel. Das sind im Übrigen Begriffe, die in der Geisteswissenschaft auch oder im Okkulgismus bekannt sind.

Für die Alchemisten dann interessant. Also etwas ganz Besonderes, wo die Feuerluft oder der Feuernebel, wo sich der gestaltet. Nur so als Anmerkung.

Und dann eben darüber dieses Vechozhek, Alpenetheum. Alpenetheum. Das Alpene heißt so viel wie Antlitz, über dem Antlitz der Tiefe.

Das Antlitz ist etwas, was ein äußeres Zeichen eines seelisch-geistigen ist, das dahintersteckt. So präzise steht das. In der Übersetzung heißt es dann, und die Erde war Wüst und Leer und Finsternis war über der Tiefe.

Das ist richtig übersetzt, aber es hat noch sehr viel mehr Untertöne drinnen, die wichtig sind. Und um das geht es in der Kabala, diese Untertöne herauszuholen. Und dann geht es noch weiter.

Also der Geist, so wird es übersetzt, der Geist der Elohim schwebte über der Tiefe. Wieder das Alpene. Da ist wieder über dem Antlitz drinnen.

Ruach. Habe ich schon oft erwähnt, kann man aber nie oft genug erwähnen. Ruach Elohim.

Rein sprachlich, kann man ja schauen, womit assoziiert er Ruach, Rauch, aber auch Ruch, Geruch, steckt dahinter. Und was wirklich gemeint ist, ist so etwas wie die Verstandesseele, könnte man sagen, der Elohim. Oder ihre höhere Variante, was für die Elohim sicher zutreffend ist.

Was ist es denn dann? Was wird denn, wie entsteht denn die Verstandesseele? Wie kommt die zustande? Wie kommt sie dadurch zustande, beim Menschen jetzt, dass unser Ich, unbewusst arbeitet, an den Lebenskräften, am Ätherleib. Wenn wir das einmal in der Zukunft bewusst tun werden, dann entwickeln wir den Lebensgeist. Dann schaffen wir ätherisches Lebenskraft aus dem Nichts heraus.

Unsere Verstandeskräfte sind ein kleines, erstarrtes, fast erstarrtes Abbild davon. Wir kommen dem schon näher, wenn wir ein lebendiges, imaginatives Denken übergehen. Dann sind wir da schon einen Schritt weiter gekommen.

Aber das etwa in der griechisch-lateinischen Zeit, das ist die Zeit, wo auch die Kabala entsteht. Wir werden sehen, die ersten Vorstufen der jüdischen Mystik fallen so ins 6. Jahrhundert vor Christus. Besonders die sogenannte Thronwagen-Mystik, die sich anhängt, anschließt an die Vision, die große Vision, die Thronwagen-Vision des Propheten Ezechiel.

Das ist 6. Jahrhundert, das ist die Zeit des Babylonischen Exils, wo sie durch die Eroberung Nebukadmezzar und seine Nachfolger wurden ja Teile des jüdischen Volkes ins Exil nach Babylon gebracht, also umgesiedelt sozusagen, obwohl sie dort relativ große Freiheiten auch hatten. Kulturgeschichtlich das Interessante ist, dass da eine starke Verbindung natürlich dieser beiden Kulturkreise, dieser beiden Denkweisen stattfindet im 6. Jahrhundert, zur Zeit dieser babylonischen Gefangenschaft. Das hat einen ganz starken Einfluss auf die weitere Entwicklung des Judentums.

Da kommt also sehr stark hinein auch dieses, was bei den Babyloniern, bei den Chaldeanen so stark entwickelt war, die Himmelskunde, also die Beschäftigung mit den Sternen. Ich kann sagen, die Chaldea, also die Chaldea sind die Neu-Babylonier, also es gibt ältere babylonische Zeit und neuere babylonische Zeit. Die ältere babylonische Zeit, das geht ja zurück, also bis in die ägyptische Kulturepoche hinein.

Wir stehen aber jetzt in der griechisch-lateinischen Zeit drinnen. Also da gehört das babylonisch-chaldeische auch stark dazu. Und die haben also eine sehr reife Sternenkunde schon entwickelt gehabt.

Im Grunde basiert sehr, sehr vieles auf diesen chaldeischen Aufzeichnungen, die die hatten. Die hatten wirklich Sternenbeobachtung, aber auch zugleich verbunden mit imaginativen Fähigkeiten. Sie sahen auch was hinter diesen Sternen, für die der äußere Anhalt dann die bestimmten Sternbilder sind, was da an geistigen Kräften dahinter steckt.

Also sie waren hellsichtig, also ganz besonders in diese Richtung hellsichtig, zugleich aber eben konnten sie schon sehr präzise vermessen die Rhythmen der Sterne. Also die sogenannte chaldeische Reihe zum Beispiel, also mit der sie sehr genau bestimmt haben, die Planetenrhythmen zum Beispiel vor dem Sternenhintergrund. Wann stehen die wieder vor den gleichen Sternen? Welcher Rhythmus steckt dahinter? Und diese Reihenfolge, die daraus entstanden ist, die ist bis heute maßgebend eben für das tiefere geistige Verständnis der Sternenwelt und welchen Einfluss sie auf uns Menschen hat und welcher Zusammenhang da besteht.

Man darf sich das nicht irgendwie sehr primitiv vorstellen, sondern man sollte nur sehen, dass also mit diesen Rhythmen, wie die Planeten durch diese Sternensphäre scheinbar durchgehen, also vor dem Sternenhintergrund sich jedenfalls bewegen, wie da Rhythmen drinnen sind, die sehr entscheidend sind für die Entwicklung des einzelnen Menschen, aber auch der Menschheit als Ganzes, wie die dahinterstecken. Aus dieser kalteischen Reihe, also die kalteische Reihe gibt zunächst einmal nichts anderes an, als durch genaue Beobachtungen, Messungen eigentlich, wirkliche Messungen, das war schon eine große Leistung zu der Zeit, so präzise Messungen zu machen, Fernrohre oder irgendwas gab es ja nicht, also nur ganz einfache Visiermittel waren da und stoppen konnte man es in der Nacht schwer mit Sonnenuhren, also mit Sanduhren und allen möglichen Wasseruhren und dergleichen, aber mit doch schon vergleichsweise hoher Präzision konnten sie also diese Rhythmen feststellen und beginnend mit dem schnellsten Rhythmus, das ist der Mond, der heute in den etwa 28 Tagen wieder vor den gleichen Sternen steht, nächstes ist der Merkur, der ist auch relativ schnell beweglich, ist sehr schwer beobachtbar, kann erscheinen, weil er sehr nahe der Sonne steht, sieht man ihn entweder nur kurz vor Sonnenaufgang als Morgenstern, im Übrigen, wenn in der Apokalypse vom Morgenstern die Rede ist, du bist der Morgenstern zum Beispiel, dann ist der Merkur gemeint, dann ist der Merkur eigentlich gemeint, das ist ganz wichtig, weil normal ist als Morgenstern, sowohl als Morgenstern als auch als Abendstern die Venus bekannt, aber auch der Merkur kann als Morgenstern auftreten, also kurz vor Sonnenaufgang oder als Abendstern kurz nach Sonnenuntergang, weil solange die Sonne scheint, ist die Sonne viel zu hell, dass man den ganz schwach leuchtenden Merkur überhaupt nicht sieht, also das sieht man nur, bevor so wirklich die Morgendämmerung auftritt, dann kann man ihn sehen am Horizont und als Abendstern kann man ihn sehen, wenn die Sonne schon genügend untergegangen ist, also wenn auch kein Steuerlicht mehr da ist, von ihr sichtbar ist, dann kann man ihn sehen. Also Merkur, das ist der Nächste, der ist sehr schnell beweglich, im Grunde vergleichsweise, nicht so, dass er so wirklich hin und her saust, aber im Vergleich ist er immer sehr schnell beweglich und tanzt eigentlich immer um die Sonne herum, einmal vorher, einmal nachher ist er immer da.

Der nächste Rhythmus ist die Venus, das ist der klassische Morgen- oder Abendstern. Rudolf Steiner hat aber eben deutlich darauf hingewiesen, dass aus der geistigen Betrachtung der Merkur als der Morgenstern anzusehen ist und wenn in geistigen Zusammenhängen vom Morgenstern die Rede ist, ist eigentlich nicht die Venus gemeint, die, wie soll ich sagen, der klassische Morgenstern eigentlich ist, aber eben genauso Abendstern ist. Und dann ist es, die Venus kann sogar so hell sein, dass man sie bei Tag sieht.

Da steht die Sonne schon im Himmel und man kann sie trotzdem noch sehen. Also die Venus ist sehr, sehr, sehr kräftig präsent da. Ist also heller sogar noch als der Jupiter oder was.

Und der ist, wenn er am Nachthimmel ist, auch ein ganz schöner Batzen. Der ist beeindruckend. Aber die Venus ist noch stärker.

Also das ist die Venus und dann kommt die Sonne, die im Jahresrhythmus durchgeht. Also ein Jahr, dann steht sie wieder vor denselben Sternen praktisch. Also in etwa dieses eine Jahr.

Und dann geht es weiter, dann kommt der Mars, Jupiter, Saturn. Damit haben wir die sieben Planeten durch. Nach der alten Sprechweise, der Mond und die Sonne werden ja heute astronomisch nicht zu den Planeten gezählt, aber in der klassischen Sicht und eben auch aus der geisteswissenschaftlichen Sicht, wenn man den Hintergrund sieht, sind sie als Planeten zu nehmen.

Und Planet heißt übersetzt so viel wie Wandelstern. Also er bewegt sich um die Erde herum, zumindest aus unserer Perspektive gesehen. Ihr wisst ja, es war in der Antike hauptsächlich das geozentrische Weltbild und das hat sich bis ins Mittelalter hineingehalten, bis dann die große Tat des Kopernikus war, der die Sonne in den Mittelpunkt gestellt hat.

Man muss aber sehen, dass es durchaus schon vorher in der Antike auch Menschen gab, die die Sonne in den Mittelpunkt gesetzt haben. Tatsächlich kann man noch Perspektive, das eine wird das andere nehmen, weil es gibt im Kosmos eigentlich keinen definitiven Mittelpunkt irgendwo. Wenn wir sagen, oder wenn man im Mittelalter mit einem gewissen Rechtem gesagt hat, ja die Erde, wir müssen es von der Erde aus betrachten, weil der Mensch, wir, im Mittelpunkt stehen, wir sind die, die das sehen, dann ist das das ganz richtige Bild.

Man kann aber auch die größte geistige Quelle in unserem Sonnensystem, das ist eben die Sonne, in den Mittelpunkt zu setzen, das haben zwar noch nicht in irgendwann Schema, aber im Prinzip die Ägypter durchaus getan schon und es haben griechische Philosophen das auch getan. Also es gab bei den Griechen sowohl welche, die die Sonne im Mittelpunkt hatten, als solche, die die Erde im Mittelpunkt hatten. Und es ist nicht das eine falsch und das andere richtig, sondern es ist beides möglich, aber es ist einfach eine andere Perspektive.

Ganz einfach. Und weiß ich nicht, für Marsbewohner, das wohl nicht so gibt wie wir, aber wenn die den Mars in den Mittelpunkt der Welt stellen, ist es genauso gerechtfertigt. Also unser Kosmos ist so interessant, dass eigentlich wir immer, wir als Beobachter, wir stehen immer im Zentrum.

Wenn wir den ganzen großen Kosmos dazu nehmen, wenn ich dort hinaus schaue, bin ich der Mittelpunkt des Ganzen. Und ich sehe den ganzen beobachtbaren Kosmos, der das so wie eine große Kugel sozusagen umgibt. Und das heißt, so wie ich sehe, wie ich es wahrnehme als Mensch, egal ob ich auf der Erde stehe oder ob ich im Weltraum irgendwo herumfliege oder am Mond spazieren gehe, bin ich immer der Mittelpunkt des Kosmos.

Und von mir aus sehe ich in jede Richtung gleich weit. Mit Teleskopen noch ein bisschen weiter irgendwo, aber irgendwo ist es aus. Es umgibt mich immer wie eine große Kugel, in der ich als Beobachter den Mittelpunkt bilde.

Also jeder Mensch ist zu jeder Zeit der Mittelpunkt des ganzen Kosmos. Und wenn einer neben mir steht, ist er genauso Mittelpunkt. Und wenn einer in Amerika steht, ist er genauso Mittelpunkt.

Und wenn er am Mond spazieren geht, ist er genauso Mittelpunkt. Ganz exakt. Na ja, so wie es im Kleinen auf der Erde auch mit dem Horizont ist, das beobachtbare Universum ist nämlich auch so eine Art Horizontproblem.

Wir sehen, wenn es die Ebene ist, wenn es nicht gerade durch Bäume oder durch Berge verstellt ist, sehen wir nach vorne, nach hinten, nach links und rechts überall gleich weit. Wir bilden immer einen Kreis. Und irgendwo verschwindet es dann hinterm Horizont.

Und wenn wir uns weiter bewegen, ändert sich daran nichts. Es tauchen neue Dinge auf, aber es bleibt immer so. Ich sehe nach vorne genauso weit wie nach hinten oder nach rechts oder nach links.

Es ist immer so ein Kreis, der uns umgibt. Aus dem haben ja schon die Griechen, hat man schon in der Antike, ist man auf die Idee gekommen, dass die Erde nicht eine Scheibe ist, wie es noch bei den Ägyptern in etwa war, sondern dass sie eine Kugel ist. Aha, da ist der Horizont, und dann taucht da irgendwann ein Schiff auf, einmal ein Segelspitzel, und wenn es dann näher kommt, auf einmal wird es ganz, und dann kommt es immer näher.

Aber wenn ein anderes Schiff wieder hinfährt zum Horizont, verschwindet es. Da konnte man sich dann sehr deutlich machen, dass das bei einer Kugel offensichtlich der Fall ist. Das heißt, das Weltbild, dass die Erde eine Kugel ist, gab es schon in der Antike, das gab es auch im Mittelalter.

Oft wird kolportiert, im Mittelalter hat man noch geglaubt, die Erde ist eine Scheibe. Das stimmt überhaupt nicht. Es waren ganz wenige, die das zu dem Zeitpunkt noch glaubten.

Im Gegenteil, da muss ich schon weit in die ägyptische Zeit hineingehen, aber da hat man überhaupt noch nicht solche Bilder, solche Schemata gemacht, wie man es dann in der Antike gemacht hat. Das heißt, wir haben dieses Planetensystem, wir haben diese Rhythmen, und das haben die Chaldea, die Babylonier, die haben das gemacht. Im Grunde haben auch die Griechen großteils auf deren Messdaten aufgebaut.

Der berühmte Ptolemäus, der sein geozentrisches Weltbild hatte und auch gekämpft hat wie die ganzen Griechen, damit aber blöderweise diese Planetenbahnen sich nicht so verhalten, wie sie eigentlich sollten, weil eigentlich sollte sich ja alles auf den idealen Kreisen bewegen, weil der Kreis ist die vollendetste Form irgendwo, also sollten die Planeten kreisen. Sie tun es aber nicht, jedenfalls nicht um die Erde, sondern sie machen Schleifen, bewegen sich sogar rückwärts und dann wieder vorwärts und ein bisschen auf und ab. Schrecklich, und wie soll man das berechnen? Ptolemäus hat Ideen, die schon andere entwickelt haben, aufgegriffen und dann weiterentwickelt, indem er dann, ja sie bewegen sich auf Kreisen, aber auf dem Kreis bewegt sich ein Mittelpunkt und der bildet wieder einen Kreis und auf dem bewegt sich der Planet.

Dann kann er nämlich schon zeigen, dass er manchmal zurückgeht. Er bewegt sich zwar vorwärts, aber auch rückwärts. Und da das immer noch nicht genau genug war und mit den Messungen nicht übereinstimmt, ist man dann so weit gekommen, dass man Kreise auf Kreise getürmt hat.

Der Planet bewegt sich auf der Kreisbahn, aber nicht direkt darauf, sondern da bewegt sich ein Kreis und auf dem Kreis ist wieder ein Punkt, wo sich ein noch kleinerer Kreis bewegt und dort tut der Planet was. Damit hat man dann schon eine relativ erstaunlich gute Übereinstimmung mit den Beobachtungen erzielen können. Aber es war kompliziert und später ist dann eben der Kopernikus gekommen und hat deswegen im Grunde die Sonne in den Mittelpunkt gestellt, weil er dann bemerkt hat, dann wird das Schema aber einfacher.

Dann sind es annähernde Kreisbahnen, auf denen sich die Planeten bewegen. Für die Berechnung hat er das in Wahrheit dann auch nicht viel genutzt. Viel einfacher war es in Wahrheit auch nicht.

Aber zumindest konnte man aus dem dann ersehen, die ganze Geschichte mit den Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen, weil ihm nicht die Erde im Mittelpunkt steht, sondern jetzt die Sonne. Dann war das der große Unterschied. Gut, aber das hilft bei der Kabala auch nicht so besonders viel, also schauen wir wieder zur Kabala.

Aber es gehört ein bisschen der Hintergrund dazu. Schauen wir mal, wie jetzt das Buch Sohar, das Buch des Glanzes, also eines der bedeutendsten kabalistischen Werke, wie das schildert, das was wir jetzt in der Bibel vorhin gelesen haben, im Originaltext versucht haben nachzuvollziehen. Es ist gar nicht jetzt da das ganze erste Kapitel drin, nur so ein Stückchen davon.

Am Beginn der Manifestation des göttköniglichen Willens, als der König die Welt erschaffen wollte, zeichnete ein starker Funke seine Spur in das unendliche Licht. Also ein starker Funke zeichnet seine Spur in das unendliche Licht. Dieser starke Funke ging aus vom Verborgensten aller verborgenen Dinge, vom Geheimnis des Ein-Soff.

Das Ein ist das Nichts, und das Ein-Soff ist das Nicht-Begrenzte. Also Ein heißt eigentlich Nicht und Soff heißt Begrenzt. Ein-Soff heißt Nicht-Begrenzt.

Unendlich. Aber die Ausdrucksweise ist das Nicht-Begrenzte, das keine Grenze hat. Das ist die göttliche Quelle in Wahrheit.

Ist dann später hineingekommen in die Kabala, durchaus auch dieses trinitarische Prinzip versteckt. Aber es gibt das Ein, also das Nichts, es gibt das Ein-Soff, das Nicht-Begrenzte, und dann gibt es noch das Ein-Soff-Or, das wird jetzt dann ganz wichtig werden, das Nicht-Begrenzte-Licht. Das ist der Schöpfungsblitz, dann dieses unendliche Licht.

Ein-Soff-Or, Nicht-Begrenztes-Licht. Also am Beginn der Manifestation des königlichen Willens, als der König die Welt erschaffen wollte, zeichnete ein starker Funke seine Spur in das unendliche Licht. Dieser starke Funke ging aus vom verborgensten aller verborgenen Dinge, vom Geheimnis des Ein-Soff, und nahm eine gestaltlose Form an.

Wie eigentlich ein Widerspruch in sich ist. Hat eine Form eine Gestalt oder nicht? Man kann es gar nicht anders ausdrücken als durch den Widerspruch, eine gestaltlose Form. Weil es eben nichts Äußeres Sinnliches ist.

Und trotzdem ist eine gestaltete Kraft drinnen. Der Funke wurde dann in das Zentrum eines Kreises gefügt, der nicht weiß noch schwarz war, nicht rot und nicht grün, er hatte gar keine Farbe. Als er, nächster Schritt, als er sein Maßwerk begann, erschuf er strahlende Farben, die schienen in den leeren Raum und in die Spur, die der Funken eingegraben hatte.

Aus dem Innern dieses starken Funkens entsprang eine Fontäne, von der die Schatten darunter ihre Farben empfingen. Eine Fontäne, eine Farbfontäne, klarer dazu. Bis daher.

Mehr habe ich da jetzt nicht in dem Auszug drinnen. Nur einmal als Bild. Man muss es nicht merken, aber es sind spannende Details drinnen, die ihre Erklärung finden, in der Geisteswissenschaft auch.

Also wenn da zum Beispiel die Rede ist von diesen strahlenden Farben. Wir haben doch gesprochen von den vielen Zyklen, durch die unsere Entwicklung durchgeht. Also sowieso die sieben großen kosmischen Zustände, aber jeder kosmische Entwicklungszustand, also alter Saturn, alte Sonne, alter Mond, Erde, geht durch sieben Lebenszustände durch.

Diese Lebenszustände werden auch Elementarreiche genannt. Und das erste der Elementarreiche, die erste Runde, das heißt, wo so eine kosmische Entwicklungsstufe so richtig gerade anfängt zu leben. Also sei es der alte Saturn, aber sei es die alte Sonne, der alte Mond oder unsere Erde, das bezieht sich mehr jetzt auf unsere Erdentwicklung.

Dieses erste Elementarreich oder diese erste Lebensstufe, dieser erste Lebenszustand, den nennt Rudolf Steiner mit Recht auch die Welt der strahlenden Farben. Es ist allein etwas Seelisches, nichts Sinnliches. Aber es ist ein seelisches Erlebnis, das man nur vergleichen kann mit strahlenden, alles durchdringenden Farben.

Licht in verschiedene Farben schattiert. Schattiert ist falsch, weil es schattiert noch gar nichts, sondern es durchstrahlt alles. Schwer vorstellbar.

Aber das heißt, die Welt auf der Stufe besteht aus strahlenden Farben, aus nichts anderem. Aus strahlenden Farben. Und die werden erst später dann zu farbigen Formen.

Dazwischen ist noch das Klangelement drin. Die zweite Lebensstufe wäre zum Beispiel freie Klänge. Also jetzt durch die ganzen Farben durchtönt etwas.

Man könnte auch sagen, das eine ist die imaginative Ebene, das andere ist bereits die inspirative Ebene, die eine Rolle spielt. Also das wird durchklungen. Das heißt, die Farben, diese strahlenden Farben kriegen jetzt eine gewisse Ordnung.

Es entstehen Formen da drinnen. Durch das Klingen. Und das ist die dritte Stufe, dass wirklich farbige Formen da sind.

Aber dazu ist notwendig, dass die freien Töne durchgehen. Die erzeugen das. So wie wenn man eine Blechplatte, eine Metallplatte anstreicht mit einem Bogen.

Sie muss halt auf einem feinen Punkt gelagert sein, dass sie schön schwingen kann. Dann binden sich da Formen. Das kann man schön machen, wenn man ein bisschen feinen Sand oder Samenkörner draufstreut.

Dann fängt sich das zu ordnen an, nach den Schwingungsformen dieser Platte. Das ist ein Bild dafür, was da passiert. Zuerst strahlende Farben.

Klänge. Diese Klänge fangen an, Formen dazu anzubilden. Es ist nicht mehr nur strahlend.

Das bleibt zwar auch, aber es fangen an sich Formen, aber zuerst sehr wolkig zu bilden. Und der nächste Schritt ist, dass diese farbigen Formen da sind. Das heißt, drei Stufen in den Lebenszuständen.

Strahlende Farben. Freie Töne. Und dann farbige Formen.

Die haben jetzt schon eine Stabilität. Sie sind natürlich auch noch beweglich, aber doch schon eine gewisse Stabilität. Es ist aber alles im übersinnlichen Bereich.

Und selbst wenn es jetzt in die vierte Stufe geht, die vierte Stufe ist das Mineralreich. Aber wenn man es aus der geistigen Perspektive betrachtet, darf man sich noch immer nicht das Äußere vorstellen. Sondern es entsteht als seelisches Erlebnis, entstehen jetzt die gefärbten Mineralien, aber das ist was Seelisches.

Das ist noch im Seelischen drinnen. Weil ihr wisst ja, oder erinnert euch vielleicht an, wie kompliziert dieses ganze System mit den Zyklen ist. Jeder dieser Lebenszustände geht durch wieder sieben Formzustände durch.

Zuerst ist es eine ungeformte, schöpferische Idee, die noch einen sehr großen Spielraum lässt, also was da daraus werden kann. Und dann kommt die konkretisierte Idee, also ungeformter sogenannter A-Rupa-Zustand. Das heißt nichts anderes als ungeformt, weil Rupa ist die Form.

Also vom A-Rupa, nicht geformt, geht es in den geformten geistigen Zustand über, da kann ich gar keine direkte Imagination haben, die ist erst in der Ebene darunter. Dann geht es in den australischen Bereich, da werden sich also diese Farben zum Beispiel erleben lassen, oder der Begriff der Farbe ist irgendwie passend dafür, sagen wir es einmal so, aber man darf sich nicht vorstellen, aha, das ist eh genauso wie die Farben, wie wir sie da kennen. Diese strahlenden Farben, das ist eigentlich nur ein müder Vergleich unserer äußeren Farben, selbst wenn ich die stärksten farbigen Scheinwerfer hernehme, ist das noch wenig.

Es ist aber ein seelisches Erlebnis, man kann sich nur denken, wenn ich jetzt im Sinnlichen so eine strahlende Farbenwelt sehe, und jetzt mache ich aber die Augen zu, lasse auch die innere Vorstellung, ja, ich lasse sie nachklingen, aber ich lasse sie verklingen, und erlebe jetzt, welche Seelenstimmung lebt in diesen Farben, die ich mir da zuerst vorgestellt habe. Dann komme ich näher dem, was da wirklich gemeint ist. Da ist eine bestimmte Seelenqualität damit gemeint, die ich annähernd auch erleben kann an den äußeren Farben, nur im Übersinnlichen sind die äußeren Farben eigentlich nicht da.

Wenn jemand zum Beispiel wartet, bis er die Aura von jemandem sieht, und sich dann wirklich denkt, aha, der ist jetzt von so einer regenbogenartigen Gebilde umgeben, da kann er bis ans Lebensende warten und bis in die nächste Inkarnation, so wird es nicht sein. Das ist eine Übersetzung in ein sinnliches Bild in Wahrheit. Und wenn er es wirklich glaubt, es so zu sehen, dann ist es, ich will nicht sagen eine Halluzination, aber dann ist es eine Vision.

Und Vision ist immer ein Übersinnliches, das in ein sinnliches Bild übersetzt ist. Was beim alten Hellsehen ganz automatisch von selber passiert. Was beim modernen imaginativen Schauen nicht passieren sollte.

Sondern da muss man fleißig daran arbeiten, das Bild erst aufzubauen, es zu übersetzen in ein sinnliches Bild. Und gerade in dem Prozess, das in ein sinnliches Bild zu übersetzen, gerade eintaucht in den wahren geistigen Gehalt dessen, was dahintersteckt. Da muss ich selber tätig werden.

Über das haben wir eh schon ein paar Mal auch gesprochen. Aber es ist eben jetzt sehr interessant, dass da eben in dem Sohar, in dem Buch des Glanzes, eben genau diese Elementarreiche, also diese Lebenszustände, die Rudolf Steiner auch Elementarreiche nennt, dass das schon da drinnen vorkommt eigentlich in Wahrheit. Und dann an späteren Stellen noch deutlicher.

Und eben der Weg der Kabala geht aber dann so, um das möglichst vom Visionären zu befreien und in Gedanken es zu fassen. Das ist ein Schritt also dorthin, dass es nicht einfach Vision bleibt, sondern dass es geistiger, übersinnlicher eigentlich ergriffen wird. Dass nicht automatisch die Übersetzung der hellsichtigen Schau gleich ins fertige Bild ist.

Sie legen ganz besonders Wert darauf, es in Gedanken zu übersetzen. Diese Fähigkeit ist ja sehr stark, im jüdischen Volk steckt es sehr stark drinnen. Es gilt ja zum Beispiel der Abraham, abgesehen davon, dass er auch der Überlieferung nach, aber nicht jetzt äußerlich nachweisbar ist, der Vater der Kabala sozusagen gilt.

Von dem geht es aus. Aber wie geht es aus? Es geht insofern davon aus, dass gerade der Abraham diese besondere Auszeichnung hatte, dass er eine entsprechende Gehirnbildung von mir aus hatte, dass er eigentlich schon ein Denken vorausnimmt, das bei vielen anderen Völkern erst später kommt. Eben Mathematik zum Beispiel zu betreiben.

Darum gilt er als der Vater der Mathematik. Und es steckt in der Kabala, es steckt sehr viel Zahlenmystik auch drinnen. Und man muss wissen, auch wenn dem Abraham das zugeschrieben wird, und Rudolf Steiner bestätigt das in gewisser Weise, dass da eben wirklich was passiert ist, und dass das eben auch mit dem Vererbungsprinzip im Jüdischen eine Rolle spielt, dass da also diese Fähigkeit weitergegeben wurde, dort ganz besonders.

Aber dass das ein Weg ist auf jeden Fall, noch sehr, sehr früh drinnen, aber nicht steckend zu bleiben bei dem alten Hellsehen, sondern ein viel bewussteres Ergreifen ist. Da ist also sehr, sehr, sehr, sehr stark eigentlich auch drinnen die Rolle des Menschen oder des Volkes. Es geht im Judentum dann nicht immer nur um den einzelnen Menschen, sondern auch um das Volk Israel, also die Gemeinschaft, die drinnen ist.

Die spielt eine große Rolle. Aber wo eben diese Fähigkeit ist, vom alten Hellsehen den Weg zu finden, zu einem imaginativen Schauen, das aber nicht visionär ist, sondern das eigentlich schon den Keim für etwas Neues enthält. Das heißt, irgendwann letztlich weitergeführt werden kann in dem, was wir in der Anthroposophie machen, dass wir aus einer bewussten Geistesschulung zunächst zu einem lebendigen Denken übergehen, zu einem imaginativen Denken übergehen, das alles mit Vision im alten Sinne nichts mehr zu tun hat.

Und die Kabbalah hat sich diesbezüglich besonders hervorgetan und war ein Schritt weiter über die ersten Stufen der jüdischen Mystik, die ich eben auch schon heute erwähnt habe, die Thronwagenmystik. Die Thronwagenmystik, da steckt eben eine visionäre Schau dahinter, nämlich vor allem die Schau des Ezechiel, 6. Jahrhundert, und auch in ähnlicher Weise die Visionen des Daniel. Vielleicht zum Vergleich nur, schauen wir, wie doch etwas anders ist, wie da eine reiche Fülle an Bildern herkommt, während da das im Grunde sehr streng geschildert ist.

Es ist schon von Farben und dergleichen die Rede, aber es ist sehr viel strenger, man möchte fast sagen nüchterner geschildert, als wenn man das vergleicht jetzt mit dem Erlebnis des göttlichen Thronwagens. Die Frage, warum jetzt, genügt nicht der Thronwagen, muss man der Thronwagen sein und der hat noch vier Räder, die allerdings irgendwie sehr merkwürdig angeordnet sind, wenn man den Text liest. Die Frage, was steckt dahinter? Ich lese vielleicht ein Stück davon, dass wir einen Eindruck kriegen, oder einen Vergleich bekommen.

Es ist eine relativ lange Geschichte. Es fängt an im 30. Jahr am 5. Tage des 4. Monats, als ich unter den Weggeführten am Fluss Kebar war.

Weggeführten, babylonische Gefangenschaft, ist das die Zeit? Das spielt sich im Babylon ab. Als ich am Fluss Kebar war, tat sich der Himmel auf und Gott zeigte mir Gesichter. Also hellsichtige Schau, aber in sinnlichen visionären Bildern.

Am 5. Tag des Monats, es war das fünfte Jahr, nachdem der König Joachim gefangen, weggeführt worden war, da geschah das Wort des Herrn zu Hezekiel, eben auch Ezechiel genannt. Im Hebräischen wird es mit einem H vorne geschrieben, ausgesprochen, es wird aber nur angehaucht. In den deutschen Übersetzungen findet man manchen Ezechiel, anderen Hezekiel.

Da geschah das Wort des Herrn zu Hezekiel, dem Sohn des Busi, dem Priester im Lande der Chaldea am Fluss Kebar. Also Chaldea, die neue Babylone, dort wo sie gefangen sind. Dort kam die Hand des Herrn über ihn.

Und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind vom Norden her, eine mächtige Wolke und loderndes Feuer, und Glanz war rings um sie her, und mitten im Feuer war es wie blinkendes Kupfer. Und mitten darin war etwas wie vier Gestalten, die waren anzusehen wie Menschen, und jede von ihnen hatte vier Angesichter und vier Flügel, und ihre Beine standen gerade, und ihre Füße waren wie Stierfüße und glänzten wie blinkendes glattes Kupfer. Und sie hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten.

Die vier hatten Angesichter und Flügel, ihre Flügel berührten einer den anderen, und wenn sie gingen, brauchten sie sich nicht umzuwenden, immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter. Ihre Angesichter waren vorne gleich einem Menschen und zur rechten Seite gleich einem Löwen, bei allen Vieren, und zur linken Seite gleich einem Stier, bei allen Vieren, und hinten gleich einem Adler, bei allen Vieren. Und ihre Flügel waren nach oben hinausgebreitet, je zwei Flügel berührten ein anderer, und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib.

Immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter, wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie. Sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden. Und in der Mitte zwischen den Gestalten sah es aus, wie wenn feurige Kohlen brennen, und wie Fackeln, die zwischen den Gestalten hin- und herfuhren.

Das Feuer leuchtete, und aus dem Feuer kamen Blitze, und die Gestalten liefen hin und her, dass es aussah wie Blitze. Als ich die Gestalten sah, siehe, da stand je ein Rad auf der Erde bei den vier Gestalten, bei ihren vier Angesichtern. Die Räder waren anzuschauen wie ein Türkis, und waren alle vier gleich, und sie waren so gemacht, dass ein Rad im anderen war.

Wie immer man sich das vorstellt, ist aber wichtig. Nach allen vier Seiten konnten sie gehen. Sie brauchten sich nicht im Gehen umzuwenden.

Und sie hatten Felgen, die Räder nämlich, und ich sah, ihre Felgen waren voller Augen, ringsum bei allen vier Rädern. Also merkwürdige Räder. Und wenn die Gestalten gingen, so gingen auch die Räder mit.

Und wenn die Gestalten sich von der Erde emporhoben, so hoben die Räder sich auch emporh. Wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie. Und die Räder hoben sich mit ihnen emporh, denn es war der Geist der Gestalten in den Rädern.

Wenn sie gingen, so gingen diese auch. Wenn sie standen, so standen diese auch. Und wenn sie sich emporhoben von der Erde, so hoben sich auch die Räder mit ihnen emporh, denn es war der Geist der Gestalten in den Rädern.

Aber über den Häuptern der Gestalten war es wie eine Himmelsfeste, wie ein Kristall, unheimlich anzusehen, oben über ihren Häuptern ausgebreitet, dass unter der Feste ihre Flügel gerade ausgestreckt waren, ein an dem anderen. Und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. Und wenn sie gingen, hörte ich ihre Flügel rauschen, wie große Wasser, wie die Stimmen des Allmächtigen, ein Getöse, wie in einem Heerlager.

Wenn sie aber stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen. Und es donnerte im Himmel über ihnen. Wenn sie stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen.

Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein Saphir, einem Thron gleich. Und auf dem Throne saß einer, der aussah wie ein Mensch. Und ich sah, es war wie blinkendes Kupfer, aufwärts von dem, was aussah wie seine Hüften, und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, erblickte ich etwas wie Feuer und Glanz ringsumher.

Wie der Regenbogen steht in den Wolken, wenn es geregnet hat, so glänzte es ringsumher, so war die Herrlichkeit des Herrn anzusehen. Und als ich sie gesehen hatte, fiel ich auf mein Angesicht und hörte einen reden, und so weiter. Das erinnert uns an manches, was wir in der Apokalypse gelesen haben.

Da ist es manches noch mehr breiter und wuchtiger irgendwo. Es ist eine typische Vision. Das ist tatsächlich so, dass ein Prophet wie Ezechiel oder Hesekiel, wenn er dieses Erlebnis hat, dann ist es wie ein Wachtraum, der sich so vor Augen abspielt.

Da ist nicht dieses klare Mitdenken drinnen und das Hervorbringen, das Gestalten dieses Bildes, sondern es überkommt ihn einfach. Es ist da. Das alte Hellsehen, was wir da beim Soha gelesen haben, war schon ein erster Schritt in eine klarere gedankliche Fassung.

Das hat zur Folge, dass die Vision verblasst und aus Eigenem freigestaltet werden muss. Natürlich anhand dessen, was ich wirklich geistig erlebe. Das heißt, aus den seelischen Stimmungen, die da drinnen sind, die in Worte zu fassen, die in ein selbst geformtes Bild zu fassen.

Das ist der Fortschritt, der drinnen ist. Das ist keineswegs weniger objektiv als so eine Schilderung. Die Vision, die Übersetzung in dieses sinnliche Bild passiert ja auch durch den Menschen, nur ist er nicht bewusst dabei.

Das ist der Unterschied. Das heißt, es taucht aus dem Unterbewussten so auf. Aber in Wahrheit ist es der Mensch, der es macht, nur ist er nicht mit Bewusstsein dabei.

Da kommt ein bisschen stärker schon das Bewusstsein dazu. Diese Räder, diese Kreise, das ist ein Motiv, das dann in der Kabala auch sehr oft vorkommt. Die Räder, Gilgul, Gilgul ist das Rad, findet man in verschiedenen Formen drinnen.

Im Übrigen auch ganz was anderes, nur so eingestreut einmal, Gilgul Neshamot, das Rad der Wiedergeburten. Neshama ist die unsterbliche Seele, könnte man sagen. Ist das, was in Wahrheit schon Teil hat am Geist selbst.

Das höchste Seelenglied. Es wird im Hebräischen so, wie es Steiner auch hat. Wir haben die Empfindungssäle, wir haben die Verstandessäle, wir haben die Bewusstseinssäle, die bereits einen Einschlag vom Geist selbst hat, mit dem es irgendwie verbunden ist.

Das hat man im Hebräischen genauso. Das Neshama ist die höchste Form, das wird entsprechend der Bewusstseinssäle. Dann das mittlere Verstandes- oder Gemütssäle, Ruach, haben wir heute schon gesprochen bei den Elohim.

Ruach Elohim, der Geist der Elohim, der über den Wassern schwebte, eigentlich die Verstandes- oder Gemütssäle, beziehungsweise ihre höhere Metamorphose dann der Lebensgeist. Und das unterste, die Empfindungssäle, über die auch die Tiere verfügen, Nefesh im Hebräischen. Nefesh, Ruach und Neshama.

Genau die selben Wesensglieder, die auch der Steiner schildert, nur halt mit anderen Namen. Und die spielen eben auch eine wesentliche Rolle. Weil ich vorhin erwähnt habe, Gilgul, Neshamot, also das Rad der Wiedergeburten.

Der Wiedergeburtsgedanke ist in der Kabala auch drinnen. Allerdings ähnlicher dem, wie es zum Beispiel im Indischen ist, oder im Buddhismus ist, wir haben einmal darüber gesprochen, dass das nur so bedingt unsere europäische Vorstellung von Reinkarnation ist, sondern dass das bis zu einem gewissen Grad mehr ist Seelenwanderung, wo es beschreibt den Weg auch des Menschen zwischen Tod und neuer Geburt. Weil was passiert denn dort? Dort passiert zum Beispiel das, dass wirklich ein Mensch, der halt sehr niederen Trieben gefrönt hat im Leben, dass der entsprechend eine seelische, tierähnliche Physiognomie bekommt im Leben.

Darf man sich natürlich jetzt wieder nicht vorstellen, dass er als Schweinderl oben herumläuft, weil es ist ja übersinnlich, aber was man an ihm, an seiner Seelengestalt erlebt, macht einen ähnlichen Eindruck wie ein Schweinderl oder wie sonst was. Das heißt, es ist der menschliche Eindruck nicht ganz drinnen. Daher, das ist auch zu berücksichtigen bei dem Gilgal Neshamot, dass das dort auch eigentlich einbezogen ist.

Aber auch die Wiedergeburt auf Erden in menschlicher Gestalt. So wie im Buddhismus zum Beispiel oder auch im Hinduismus. Ich habe das eh schon öfters erzählt, aber man kann es nicht oft genug betonen.

Der wirkliche Reinkarnationsgedanke ist absolut etwas Neues. Das findet man bei dem Internet, das findet man bei den Hebräern so noch nicht. Da ist es immer so, diese Mischung aus Reinkarnation, aber auch Seelenwanderung, was letztlich sich bezieht auf das nachtodliche Leben des Menschen.

Das ist auch verständlich, weil man damals in der Zeit, wo noch genug Menschen waren, die das hellsichtig wahrnehmen konnten, ist diese Kluft zwischen der irdischen Verkörperung und dem drüben Sein noch nicht so stark. Das heißt, man schildert den Weg der Seele durch das Fernen da drüben und dann sagt man, man wird wiedergeboren im Erreich der Tiere oder im Erreich des Menschen kann auch sein, oder im Erreich der sogenannten Hungergeister. Das sind typisch die, die im Kamaloka-Darben eigentlich noch Begierden nach dem Essen und Trinken haben, aber diese Begierde kann nicht mehr erfüllt werden drüben.

Eines unter vielen ist dann halt auch, im Buddhismus spricht man zum Beispiel von den sechs Erreichen, durch die man da durchgeht, da gibt es sechs Stufen, eine davon ist der Mensch, und das ist dann auch eine irdische Inkarnation, so wie wir sie jetzt kennen. Aber man kann auch inkarniert werden, eben im Erreich der Hungergeister, man kann im Erreich der Devas, also da sind wir schon im Bereich der Engelwesenheiten oben, oder man kann im Erreich der Asuras wiedergeboren werden, das sind also die schon etwas abgeschatteteren, wir kennen die Begriffe aus der Anthroposophie heraus auch, aber da ist überall eigentlich keine so starke Trennung zwischen dem Jenseitigen, wenn wir es so nennen wollen, und dem Diesseitigen. Warum? Weil man damals die Welt so erlebt hat, man war immer mit einer Hälfte irgendwo im Jenseitigen und mit der anderen Hälfte da, man war nie ganz da und nie ganz weg im Grunde.

Es spielt daher auch in der Kabala eine große Rolle, dann später die Beziehung zu den Toten und wie sie da wirken, und wie sie zusammenwirken mit den Menschen unten. Das Bild, wir haben heute gesprochen über die letzte Ansprache von Steiner, wo ich es erwähnt habe, Johannes der Evangelist und Johannes der Täufer, die so eine gewisse Einheit bilden, solche Dinge sind in der kabalistischen Lehre etwas Alltägliches, in gewisser Weise. Da ist sehr oft eben das, dass es ein Zusammenwirken eines Menschen unten gibt und eines, der schon da drüben ist.

Und dass das kann heilsam sein, dann bezeichnet man die Seele des Toten, der sich da zwar nicht wirklich inkarniert, aber vielleicht bis zu einem gewissen Grad inkorporiert oder jedenfalls zusammenwirkt mit den Menschen, als Ibur. Das ist was Gutes, also der gute Geist eines Toten, der mit den Menschen unten mitgeht sozusagen. Es kann aber auch ein Dibuk sein, dann ist es eine Besessenheit durch einen Verstorbenen, der den Menschen unten zu den Dingen zwingen will, die er sich oben nicht mehr erfüllen kann, im Grunde.

Beides gibt es in der Wirklichkeit heute genauso. Nur haben wir keinen Begriff, wer wird es halt nicht sehen. Damals hat man noch mehr Gespür dafür gehabt, wie, wer wirkt denn da aller mit? Aha, ich bin nicht ganz alleine da.

Da ist ein Toter oder eine Tote, die mich begleitet, die mich fördert oder auch hemmt. Wenn sie egoistisch ihre Impulse, die sie nicht mehr auf Erden verwirklichen kann, durch mich verwirklichen will und auf mich keine Rücksicht nimmt, dann kann da durch was schief gehen. Wobei, wenn man weiter in der Zeit zurückgeht, muss man ja sehen, wie viel sich geändert hat auch in dem.

Es ist noch gar nicht so lange her, da brauche ich 19. Jahrhundert noch, 18. auf jeden Fall.

Und selbst später noch, dass es üblich war, dass der Beruf in der Familie weitergegeben wird. Wenn der Vater Tischler war, wird der Sohn auch Tischler und dessen Sohn wird auch wieder Tischler, selbstverständlich. Oder Schuster oder was immer es ist.

Also nicht die Vereinscheidung, ach, ich will eigentlich ganz was anderes machen. Das ist eigentlich etwas ganz Neues in unserer Entwicklung. Und da hat natürlich damals sehr viel mitgespielt, dass die Ahnen sozusagen, die Verstorbenen schon, die drüber waren, haben sehr wohl dann förderliche, aber unter Umständen auch hemmende Impulse denen mitgegeben, die halt jetzt gerade auf Erden leben.

Und das kann, wie gesagt, heilsam sein oder nicht heilsam sein. Heilsam ist es heute jedenfalls nur dann, wenn es die Freiheit des einzelnen Menschen nicht nur nicht antastet, sondern sogar fördert. Und ganz schlecht ist es für den Toten oder für die Tote und die Menschen, die auf Erden zurückgeblieben sind, wenn das irgend so eine zwanghafte Besetzung wird, also eine Besessenheit in Wahrheit.

Das ist weitverbreitet. Das ist weitverbreitet. Aus dem entstehen viele Probleme innerhalb von Familien oder so, also wo dann oft auch Tote mitwirken und ihre Impulse hineingeben.

Es kann auch förderlich sein, aber wie gesagt, förderlich ist es heute nur dann, wenn es absolut freilassend ist. Wenn kein Funke davon ist, dass der Verstorbene das oder die Verstorbene das, was sie auf Erden erreichen wollte, jetzt durch die Familienmitglieder erreichen will, durch irgendwen. Das ist katastrophal.

Es kann natürlich mal kommen, dass das Sohn oder Tochter oder Enkel aus Freiheit heraus genau den Weg sagt, der Opa hat das so toll gemacht, was der gemacht hat, das interessiert mich. Meistens ist es eh gar nicht der Vater, sondern der Großvater oder so. Die Beziehung kann oft stark und im positiven Sinn stark sein.

Aber gesund ist sie dann, wenn sie Anregung ist, den eigenen Weg zu gehen. Und der vielleicht sogar ganz anders ist, als wenn der Verstorbene auf Erden gegangen ist. Und drüben erkennt, aber dann, was braucht der Enkel zum Beispiel unten.

Und dann kann das unheimlich heilsam sein, und wenn da ein Impuls kommt, das kann eine Erweckung sein, der dann vielleicht dem jungen Menschen, der da heranreift unten, so richtig erst aufmerksam wird, was er selber will. Er, nicht der Tote, sondern er zeigt dir, was du willst, aber noch nicht wirklich erkannt hast. Da geht es ja nicht um die oberflächlichen Wünsche, ich möchte dieses oder jenes, oder ich möchte Polizist werden, oder Feuerwehrmann, oder ich möchte Reich werden, oder sonst was, das sind die Äußerlichkeiten.

Es geht um die Lebensaufgabe, die man empfindet. Und eigentlich hat jeder Mensch eine, weil er sie sich selber vornimmt, nicht weil sie ihn bevorschreibt, sondern weil er sie sich vornimmt. Nur wenn wir auf Erden dann da leben, vergessen wir es oft.

Und da kann es sehr, sehr hilfreich sein, wenn ein Verstorbener den Impuls gibt und nicht gibt, ja bitte, tu das für mich noch und mach das, weil das habe ich so gern gehabt, lass mich mitleben sozusagen das noch. Dann ist es ganz egoistisch. Das kommt halt auch sehr oft vor.

Weil natürlich, die Verstorbenen teilnehmen auch an unserem Seelenleben, und wenn sie uns halt dann dazu bringen, dass da Erlebnisse drin kommen, nach denen sie Sehnsucht haben, die uns aber eigentlich gar nichts angehen. Ja, wenn man Freiwillige dann was schenkt und für sie tut sozusagen, sagt, jetzt beschäftige mich einmal mit was ganz bewusst, was dich interessiert, von dem ich weiß, das hat dich interessiert, und da ist noch was offen, das schenke ich dir sozusagen, ist das was anderes, als wenn es zwangsweise sozusagen kommt. Also wenn man so unterbewusst hingeleitet wird dort.

Das sind wichtige Dinge, die drinnen sind. Aber bleiben wir bei der Kabala ein bisschen, gehen wir noch weiter, wir werden heute sicher nicht fertig werden, aber sagen wir ein bisschen einen ersten Überblick. Wir haben gesagt, ein Merkmal ist, dass es vom Visionären, wie es auch noch bei den Propheten war, wobei die Propheten schon was sehr viel Geregelteres waren, als wenn man es vergleicht zum Beispiel mit den Sibillen in Rom, die Hellserien, die dort waren, die Orakel der Sibillen, die aus einem ganz ekstatischen Zustand heraus ihre Schilderungen gemacht haben und sie auch immer so gemacht haben, dass man sie sehr leicht missdeuten konnte.

Sie haben sie nie so festgelegt und es ist auch vielfach schief gegangen. Ich meine, die sind ja gesammelt worden, die sibillinischen Bücher und so, die Orakel der Sibillen, die aber aus wirklich einem ekstatischen Arausch heraus das gemacht haben. Da ist eben die Hellsichtigkeit der Propheten schon etwas im Vergleich dazu viel Bewussteres, viel Gemäßigteres, obwohl es immer noch Vision ist, die sich sozusagen überkommt.

Aber da in der Kabala ist es eben halt der nächste Schritt, das noch mehr zu dämpfen, noch mehr als Bewusster unter Kontrolle zu bekommen, die geistige Wahrnehmung. Und da hilft ja das abstrakte Denken in gewisser Weise, das schematische Denken hilft dabei. Und dafür haben die Juden überhaupt eine große Begabung drinnen.

Und das kann trotzdem lebendig sein, man muss nur das Leben dahinter sehen. Was ist wichtig drinnen? Also es geht in Wahrheit, es ist etwas ganz Wichtiges, ein wichtiges Motiv, es geht ja darum, den Zugang letztlich wieder zu finden zum Baum des Lebens. Was aber nur möglich ist, wenn ich mich sozusagen wieder im Einklang finde mit dem göttlichen Willen.

Aber es geht darum, also die Kraft des Baumes, des Lebens, des Ez-Hachayim, Hachayim ist das Leben, Ez ist der Baum, Baum des Lebens, Ez-Hachayim, der uns eben aber genommen wurde zunächst einmal, weil wir von einem anderen Baum gegessen haben, vom Ez-Ha-Da'at. Ha-Da'at ist der Baum der Erkenntnis. Da'at ist die Erkenntnis.

Und ich komme aber sozusagen, ich kann aber gegen die luziferischen Kräfte, aber auch letztlich gegen die arimanischen Kräfte ankommen, dann wenn ich einerseits Liebe entwickle, andererseits aber auch das klare Denken entwickle. Und lerne in klaren Begriffen ja auch in klaren Schemata zu denken, in Zahlen vielleicht sogar zu denken. Und das wird sehr wichtig, weil es gibt dann, ich zeige es einmal ja erstes Mal, schaut sehr wild aus, sehr abstrakt, so ein Schema, das ist der Baum des Lebens in Wahrheit, der sogenannte Sefirotbaum.

Also eigentlich ein abstraktes Schema im Grunde. Ich gebe auch diese Abbildungen, dass wir es fürs Anthoworld haben, dass man es dort nachschlagen kann, gibt es auch zu finden auf Anthowiki unter Kabbalah oder so, Sefirotbaum heißt der, wird er genannt in der Kabbalah, Sefirot heißt Ziffer, Sefirah ist die Ziffer. Oder das Zeichen, Schifre, damit hängt es auch zusammen, ist auch ein Zeichen, ein kurzes Zeichen für irgendwas.

Das heißt, die Kunst besteht daran, in kurze Zeichen an denen sich sozusagen orientieren zu können, in der geistigen Wahrnehmung, dem so eine Struktur zu geben. Das ist das, was du machst, Susanne, mit deinen Bildern in anderer Weise, in einer sehr lebendigen Form. Susanne bei uns, die da jetzt zuhört, läuft dabei, sie schreibt ein bisschen mit bei den Vorträgen, aber vor allem sie malt, sie zeichnet in Farben Bilder, die das Gesagte irgendwie, festhalten kann man gar nicht sagen, aber einen Eindruck davon ergeben, es in ein lebendiges Bild hineinbringen.

Und das haben aber halt sehr abstrakt eben die Hebräer gemacht, die Kabbalisten mit diesem Sefirotbaum. Und da ist was ganz Wesentliches drinnen, es gibt 10, 10 Sefirah, 10 Sefirot, also 10 Ziffern eigentlich sind es. Das sind hier die Kreise drinnen und die sind auch nummeriert.

Ich weiß nicht, ob man das am Bildschirm sehen kann, wahrscheinlich nicht. Aber es sind eigentlich Zahlen, aber sie haben auch Namen dann. Jeder dieser Kreise hat einen bestimmten Namen und in diesen Namen drücken sich bestimmte Qualitäten aus.

Eigentlich Seelenqualitäten oder geistige Qualitäten, die sich ausdrücken. Also wenn wir da von oben schauen, die oberste Käther, Krone, Krone, also das Königliche, das Göttliche überhaupt. Von dem geht alles aus im Grunde.

Und von dort strömt es hinunter und dann haben wir hier Bina, Verstandeskraft. Und auf der anderen Seite hier Chochma, die Weisheit. Schau mal, schön das zu trennen, die zwei Dinge.

Beide sind wichtig, beide stehen auf gleicher Ebene, beide sind wichtig. Also Weisheit, ohne es in klare Begriffe auch fassen zu können, da fehlt was. Es gehört auch dazu, beides gehört dazu.

Es sind immer auch so einander ergänzende Paare und es gibt auch immer was, was in der Mitte ist. Erinnert auch ein bisschen, es gibt ja die sogenannte Paradieseslegende. Da wird geschildert, als Adam gestorben war, geht Seth, also sein Sohn, den er statt des erschlagenen Abel dann noch später hatte, wird noch einmal ins Paradies gelassen und er darf Samen vom Baum des Lebens mitnehmen und die legt auf das Grab des Adams oder gräbt es dort ein.

Und da wachsen dann drei, ein Baum mit drei Stämmen eigentlich heraus. Das ist ein bisschen da drinnen auch, weil es sind nicht nur zwei Bäume, sondern es ist noch ein mittlerer drinnen. Also die zwei Bäume wären eigentlich der ineinander verschlungene Baum des Lebens mit dem Baum der Erkenntnis.

Das sehen wir ja hier auch, Kochmauer, Weisheit, das wäre mehr zu zuordnen, den Baum des Lebens. Der Biena, der Verstand, wäre mehr zu zuordnen, den Baum der Erkenntnis. Weisheit ist was viel Lebendigeres, es ist nicht so in starre Begriffe zu fassen, sondern da muss es sehr beweglich sein drinnen.

Und es gibt eben dann die mittlere Säule, die aber einen Ausgleich bildet zwischen den beiden Polen. Das ist ganz wichtig. Im Übrigen haben die Hebräer dieses Schema auch zusammengebracht mit dem Salomonischen Tempel.

Der hatte zwei Säulen, Jachin und Boas, das sind die zwei äußeren Säulen. Die mittlere gibt es im Tempel zwar nicht, aber sie wird dann später auch in der Kabala genannt, eben als die ausgleichende Säule der Milde, die Säule der Milde. Also die immer vermittelt zwischen den beiden.

Da hat man so ein schön artes-dreigliederiges Prinzip drinnen. Es sind teilweise Gegensätze, die einander aber ergänzen. Und erst dadurch kommt das Verrückte heraus.

Wir haben auf der nächsten Stufe zum Beispiel hier, hier haben wir, man muss immer aufpassen, dass man die Seiten nicht verdreht. Es gibt übrigens manchmal die Zeichnungen auch so, dass die Seiten vertauscht sind. Es ist nämlich immer die Frage, aus welcher Perspektive man es anschaut.

Es ist eigentlich, dieser ganze Baum des Lebens ist auch in Wahrheit der Mensch. Ich werde euch das dann gleich zeigen, dass es genau die Zeichnung auch gibt, wo der Mensch da drinnen steht in dem Baum. Und die Frage, ich sehe es jetzt aus meiner Perspektive, dann ist Bina rechts.

Und die Weisheit Kochmar ist links. Aber ihr seht es als umgekehrt natürlich. Und das ist wirklich, manchmal denke ich mir, da haben sie es selber nicht mehr gewusst, aus welcher Perspektive sie es anschauen.

Es ist wirklich je nachdem, das muss man berücksichtigen dabei. Jedenfalls haben wir da außen, haben wir Gerechtigkeit. Das ist ja auch durchaus äußeres Gesetz und so weiter.

Aber auf der anderen Seite, auf der anderen Seite gesät Liebe, Gnade. Es gibt immer so mehrere Begriffsschattierungen, die da sind. Aber es sind ganz bestimmte Seelenqualitäten, die damit verbunden sind.

Gerechtigkeit hat was für sich. Und da herrscht Klarheit. Auch in gewisser Weise gibt es immer ein Gesetz.

Und ein Gesetz erregelt möglichst klar etwas. Liebe oder auch die Gnade setzt sich darüber hinweg in einer gewissen Weise. Es ist etwas Höheres, etwas Pfiffereres.

Dann das Herzzentrum im Grunde. Schönheit, Tiferet in der Mitte. Schönheit der Seele eigentlich.

Es ist also die seelische Schönheit, um die es geht. Es bildet das Herzstück des Ganzen. Ganz wichtig.

Dann haben wir hier als nächstes Glanz, Pracht, Majestät. Und zwar durchaus im guten Sinn gemeint, als etwas Würdevolles auch. Der König, der muss was hermachen.

Der wird nicht nur in Lumpen herumrennen. So wie es damals war, ist es wirklich eine repräsentative Erscheinung. Aber es gilt für uns auch, wie gehe ich denn durch die Welt zum Beispiel? Ich kann so schlampig herumhängen irgendwo.

Ich kann aber auch, ohne jetzt übertrieben oder hochmütig zu sein, aber edel. Früher hat man gesagt, edel im Gang, im Schritt. Anmutig vielleicht bei den Frauen.

Anmutig. Das ist halt alles nicht mehr so gebräuchlich als Ausdruck. Aber das hat etwas.

Das ist die eine Seite, Glanz, Pracht, Majestät. Und dann die andere Seite da. Netzach, Dauer, Beständigkeit, Sieg.

Sieg im Sinne, ich lasse mich da nicht unterkriegen. Ich gehe diesen Weg. Also da ist eine gewisse Festigkeit drinnen.

Aus diesen beiden eigentlich entsteht das Fundament. Mitte wieder, etwas mittleres. Immer wenn ich so die linke und die rechte Seite habe und sie im Gleichgewicht bringe, dann gibt es etwas Stärkeres noch, was in gewisser Weise ein Resultat dieser beiden ist.

Man sieht ja die Pfade, die das alles verbindet, wie das zusammenfließt. Also diese zehn Sephiroth, diese zehn Ziffern oder Kreise, aber eigentlich Seelenstimmungen, die sind alle verbunden miteinander. Fundament.

Und wenn das alles da ist, dann steht erst so richtig auf Erden Malchut. Das Reich. Das Reich Gottes auf Erden.

In Wahrheit. Das ist das Ziel. Er wird in der Kabala, bei den Kabalisten manchmal oder oft auch gleichgesetzt mit der sogenannten Schechina, der Einwohnung Gottes in Israel, im Volk Israel.

Ja, also das sind die zehn Sephiroth, die zehn Ziffern sozusagen. In Wahrheit hängen die, naja, heute wird sich das nicht mehr ausgehen, aber werden wir drüber sprechen. Diese zehn Sephiroth hängen zusammen zum Beispiel mit den kosmischen Sphären.

Die sieben Planetensphären, der Tierkreis dazu, die Sphäre des Kristallhimmels. Bis dorthin. Also was haben wir? Sieben Planeten, acht, acht ist der Tierkreis, neun wäre der Kristallhimmel und dann was dahinter ist das sogenannte Empyreum im mittelalterlichen Bild.

Dann gibt es zehn solche Stufen. Das Empyreum ist der eigentliche Wohnsitz der Trinität, der Wohnsitz Gottes. Das steckt also auch irgendwo drin, weil man findet dann auch tatsächlich Darstellungen, da sind die Sephiroth ganz anders dargestellt.

Da sind sie als konzentrische Kreise dargestellt. Dann hat man genau die Planetensphären irgendwo bis halt hinauf zum Kristallhimmel und darüber hinaus noch ins Empyreum hinein. Weil es ist der Mensch und es ist aber auch der kosmische Mensch, der Adam-Katmon.

So hat man es dann später auch genannt, der kosmische Adam. Also vergleichbar dem Riesen-Ümir, dem Pangu und so weiter. Oder dem Gaiomat aus der persischen Überlieferung, wie auch immer.

Das ist also der kosmische große Mensch. Das steht dahinter. Ich zeige euch gleich ein Bildchen dazu.

Da haben wir so einen Adam-Katmon. Wenn ihr ihn jetzt genau anschaut, ist der Versuch da, ihn als androgynes Wesen darzustellen. Er hat Brüste, hat aber auch männliche Geschlechtsorgane.

Also ist männlich-weiblich zugleich beides. Und wenn man genauer schaut, sind die zehn Sephiroth alle eingezeichnet. Also Krone ist eh deutlich.

Oben also Kopfprinzip. Bei den Chakren wäre es also die tausendblätterige Lotusblume oben, wenn man es vom Menschen nimmt. Na, was haben wir dann? Dann haben wir Weisheit.

Weisheit in dem Fall. Da und da die Intelligenz, der Verstand. So, dann haben wir Schönheit.

Es ist ein bisschen von der Höhenordnung gegenüber dem verschoben. Außerdem ist es da wieder einmal seitenverkehrt. Da ist es nämlich wirklich verkehrt.

Nein, nein, es ist richtig eigentlich. Oh ja, nein, es ist eh richtig. Es ist eh richtig.

Nein, nein, stimmt. Stimmt eben. Aber wenn ich es da von hinten schaue, schaut es verkehrt aus.

Ja, da ist Fundament zum Beispiel, hat auch mit der Fortpflanzung zu tun. Zum Beispiel. Also es ist sehr richtig.

Und interessanterweise da der Glanz und auf der anderen Seite die Dauer, die Beständigkeit, hat da mit den Knien irgendwas zu tun. Man ist halt da zugeordnet. Und unten das Erreichheit dann.

Da steht, wenn der Mensch mit den beiden Beinen am Boden steht, dann ist er angekommen. Und man kann diesen Sephirotbaum sehr unterschiedlich darstellen, aber dieser Baum ist der Mensch. Wieder eine Gemeinsamkeit mit den anderen Mythologien, wo wir auch oft gesehen haben, das erste Menschenpaar kommt dann irgendwie aus einem Baum heraus.

Also in der germanischen Mythologie ist es der Riese Ymir, der aber dann zerstückelt wird durch Odin, Willi und We, also durch die drei Asengötter, die das machen. Und die aber dann auch finden am Strand diese zwei ineinander verschlungenen Bäume, Esche und Ulme, Asg und Embla. Daraus entsteht das erste Menschenpaar.

Aus dem Pflanzlichen heraus. Jetzt haben wir noch was. Noch ein kleiner Vorgriff bereits.

Beziehungsweise eine zusätzliche Erläuterung zu dem, was ich aus dem Sohar, aus dem Buch des Glanzes, Sefer Hasohar, gesagt habe. Da war doch irgendwo die Rede von einem starken Funken des unendlichen Lichtes, das da hineinkommt. Das gibt es dann noch sehr viel konkreter.

Aber hier schematisch angedeutet. Der sogenannte Pfad des flammenden Schwertes. Oder ein bisschen erfolgstümmeliger gesagt, der Schöpfungsblitz.

Von oben, von Keter, von der Quelle geht dieser Lichtstrahl, dieses schaffende Licht aus. Und der geht jetzt durch alle diese Sphären bis hinunter. Bis hinunter.

Und das werden wir das nächste Mal sehen, dass das wichtige Konsequenzen hat. Weil diese Sephiroth werden auch bezeichnet als Gefäße. Gefäße, die halt eben bestimmte Seelenqualitäten aufnehmen, sagen wir es so.

Aber sie sind zugleich diese Seelenqualitäten. Das heißt, Gefäße und Inhalt sind eigentlich dasselbe in gewisser Weise. Aber es sind eben auch Gefäße.

Und wir werden dann das nächste Mal sehen, wenn der Schöpfungsblitz da durchfährt, und das unbegrenzte Licht, das nicht-endliche Licht, das da durchfährt, also in seiner Kraft unerschöpflich ist. Ja, das muss aber so ein Gefäß erst aushalten. Die oberen drei schaffen das.

Die halten das aus, bleiben bestehen und nehmen dieses Licht auf. Die anderen Gefäße zersplittern. Und es bleiben Scherben über.

Also nur die obersten drei bleiben ganz, die anderen sind beschädigt. Allerdings so, dass doch in jedem, in jeder Scherbe ein göttlicher Funke drinnen bleibt. Aber die Gefäße sind beschädigt, die Schöpfung ist beschädigt.

Weil die Gefäße zu schwach sind. Das wird dann in der Konsequenz dazu führen, zur großen Aufgabe, die hinter dem Ganzen steht, und eben auch hinter der Kabala steht, es geht um das Reparieren der Welt. Und dazu muss der Mensch aktiv werden.

Das ist ein stehender Begriff, Tikam Olam, Olam ist die Welt, Tikun Olam, und das heißt Reparieren der Welt. Wir sind aufgefordert, damit zu wirken, das zu reparieren, weil wir durch das Sündenfallgeschehen, das ist die Ursache, dass die Gefäße zu schwach wurden, zu schwach ausgebildet sind und damit dieser göttlichen Schöpfungskraft nicht gewachsen war. Und damit haben wir die Probleme sozusagen.

Ja, damit möchte ich es für heute einmal lassen, damit wir nicht wieder so einen endlosen Marathon haben. Wir werden das nächste Mal noch weiter darauf eingehen, wie der ganze Schöpfungsverlauf ist. Da gibt es noch einiges zu schildern dazu.

Zum Abschluss noch einmal der 25. Wochenspruch. Wir haben ja jetzt gerade gesprochen vom Reparieren der Welt, dass wir was tun können.

Na, da haben wir ja auch die Aufforderung irgendwo dazu. Ich darf nun mir gehören und leuchtend breiten Innenlicht in Raumes und in Zeiten Finsternis. Zum Schlafe drängt Natürlichwesen, der Seele Tiefen sollen wachen und wachend tragen Sonnengluten in kalte Winterfluten.

Da, aus Tiferet, das Herzzentrum, die Schönheit, die seelische Schönheit. Das hinaus strahlen in die Welt. Wenn allein nur das davon ist, ist das schon unheimlich viel.

Und noch besser ist, wenn die anderen Qualitäten auch mit dabei sind. Und das geht es hier noch. Dann werden wir uns eben anschauen, wie die verbunden sind miteinander.

Da ist das ganze hebräische Alphabet. Jede dieser Verbindungsbahnen ist ein Buchstabe jetzt zugeordnet. Den Sephiroth sind Ziffern zugeordnet, den Verbindungsbahnen sind Buchstaben zugeordnet.

Genau 22, das gibt es im hebräischen Alphabet. Und die haben dann auch wieder symbolische Bedeutung, die dahinter steckt. Werden wir uns ein bisschen anschauen.

Ich danke euch für's dabei sein. Ich möchte euch noch einmal erinnern an die Lesungen am Freitag. Die Michael-Imagination, 18 Uhr, auf dem selben Kanal, wo wir jetzt sind.

Das war Yizimit AG 1913. Und am Samstag die letzte Ansprache von Rudolf Steiner, ebenfalls 18 Uhr. Jeder herzlich eingeladen, auch mitzulesen.

Wenn wir noch nicht kennen, bittet der Francois, sich zu melden. Einfach per E-Mail, übers Kontaktformular. Ihr findet alles auf der Startseite von AntroVer.

Ein bisschen runterscrollen muss man, wo Veranstaltungen steht, also aktuelle Veranstaltungen. Dort findet man alle Daten. Also, seid herzlich eingeladen mitzulesen oder eben auch mitzuhören.

Dann auf YouTube. Dort bleibt's dann auch. Bis zum nächsten Mal.

Ich wünsche euch noch eine schöne Woche. Und vielleicht sehen wir uns teilweise dann am Freitag, am Samstag, bei diesen Lesungen. Bis zum nächsten Mal.

Ich danke euch. Danke, auch die, die im Livestream dabei sind. Bis zum nächsten Mal.

Dankeschön und gute Nacht. Gute Nacht. Gute Nacht.

Schlaft's gut, meine Lieben. Bis zum nächsten Mal. Du auch.

Danke.

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X

Einzelnachweise