Die Apokalypse des Johannes - 235. Vortrag von Wolfgang Peter, 2024

Aus AnthroWorld
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

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Transkription | 235. Vortrag vom 15. Oktober 2024

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Meine Lieben, ich begrüße euch ganz herzlich zum 235. Vortrag zur Apokalypse und dazu kommt der 28. Wochenspruch.

Führt uns also immer mehr jetzt zu uns selbst, zu unserem Eigenbewusstsein, unserer eigenen Kraft, uns im Inneren bewusst zu werden. Ich kann im Innern neu belebt erfühlen, eigenen Wesensweiten. Und Kraft erfüllt Gedankenstrahlen, aus Seelen Sonnenmacht den Lebensrätseln lösend spenden.

Erfüllung manchem Wunscheleien, dem Hoffnung schon die Schwingen lehmte. Also das heißt, wir haben gehofft, es wird, wir warten auf etwas, aber jetzt wird immer deutlicher, ja wir warten mit Recht, wir dürfen mit Recht Hoffnung haben, aber wir müssen auch tätig werden. Es ist eben was anderes zu hoffen, es wird kommen von außen und im Sommer gerade kommt sehr viel jetzt durch das Sinnliche, durch das Sonnenlicht, durch die ganze Natur die draußen ist.

Aber jetzt geht es darum zu fühlen, welche Stärke in uns auch drinnen ist, um das zu ergreifen. Weil die größte Fülle, die von außen kommt, nutzt uns gar nichts, wenn wir es nicht ergreifen. Dann geht sie durch, geht sie vorbei an uns und macht gar nichts.

Das heißt, es geht darum jetzt Erfüllung manchem Wunscheleien, solange wir noch draußen träumen, ja wünschen wir uns die geistige Welt kennenzulernen, uns zu verbinden, damit alles mögliche, aber Realität wird es, wenn ich es beginne zu ergreifen. Das ist eben gerade auch dieser neue geistige Weg, es kommt darauf an, dass wir es bewusst ergreifen wollen. Dass wir tätig werden, Kraft erfüllt, das Ergreifen selber, sonst kommt es nicht.

Es kommt immer weniger so, dass einfach unsere Vision überfällt oder irgend so etwas. Aha, einzelne begnadete Menschen haben die Erleuchtung. Heute heißt die Botschaft, jeder hat die Möglichkeit, das zu ergreifen, sei es erst ganz anfänglich, wir stehen alle erst am Anfang.

Aber es ist das eigene Ergreifen wichtig und das haben wir aber gerade dadurch, dass wir lange, lange mit mehr träumerischem Bewusstsein von draußen etwas aufgenommen haben, ohne es zunächst so bewusst mitzubekommen. Und das wird in uns jetzt Kraftquelle, einfach. Und wenn wir es aus dem Ich heraus lernen, umzugehen mit dieser Kraftquelle, dann können wir immer mehr Schritt für Schritt zu einer bewussten geistigen Erkenntnis kommen.

Und geistige Erkenntnis, das klingt auch so abstrakt, es geht ja nicht darum, gelehrt zu werden in dem Bereich, sondern es wirklich in der Lebenspraxis anwenden zu können. Das heißt, dass ich einfach so leise oder ein bisschen lauter sogar in meinem Bewusstsein habe, ich begegne geistigen Wesen da draußen, in Form anderer Menschen zunächst, in Form der Tiere, in Form der Pflanzen, die natürlich jetzt keine, als Pflanze kein beseeltes Wesen ist direkt, und trotzdem sind Wesenheiten damit verbunden. Und die kann ich ahnen, ich kann es spüren, die Berührung, die drinnen ist, sogar mit den Mineralien.

Und da steckt eine hohe Geistigkeit dahinter. Man kann lernen, dass was einem vorher gefallen hat oder weniger gefallen hat, je mehr man sich berühren lässt dadurch, dann hat man mehr Möglichkeit, das dann gerade jetzt in dieser Zeit, wo wir in den Herbst und dann in den Winter hineingehen, bewusst zu ergreifen. Das sind vielleicht oft Erlebnisse, die man in der Kindheit hatte.

Ja, man hat sich ein paar mal erinnert schon dran, aber es war nichts Besonderes. Wenn ich mich geistig übe, kann ich entdecken, was da vielleicht Besonderes drinnen war. Wir alle hatten im Leben x Momente, wo wir wirklich geistig berührt wurden.

Und ob wir es halt bewusst mitbekommen haben oder nicht, ist eine ganz andere Sache. Es gibt so viele Momente, meistens dort, wenn Dinge unvorhergesehen, ungeplant kommen. Dann war es trotzdem schön, mit dem habe ich gar nicht gerechnet, aber da war vielleicht etwas Tieferes dahinter.

Und wir können, wenn wir wach genug sind, als moderne Menschen haben wir die Möglichkeit, geistig zu dem Moment zurückzugehen, weil der geistige Hintergrund steht in gewisser Weise sogar über der Zeit. Wir gehen hin zu dem Ereignis, wir sind dort. Also es ist etwas anderes noch als die normale Erinnerung, sondern es ist wie eine Art gegenwärtiges Schauen des geistigen Hintergrunds, der mir damals gar nicht bewusst war.

Man hat nur äußerlich gesehen, das war schön damals, aber ja, es hat mich bewegt, aber keine Ahnung, habe ich gar nicht daran gedacht, dass da noch mehr dahinter sein könnte, außer ein schönes Erlebnis oder was. Aber vielleicht ist es ein ganz tiefgreifendes und man kommt durch spätere Lebenserfahrungen drauf. Aber eigentlich, wenn ich so mein Leben zurückschaue, das hat etwas bewirkt in mir, das hat mich auf einen Weg gelenkt, den habe ich eigentlich gar nicht so geplant gehabt, aber es hat sich herausgestellt, das ist der richtige Weg.

Ihr kennt ja das alte Scherzwort, der Mensch dachte und Gott lachte. Wir denken uns, das und das muss sein und das ist wichtig, das will ich werden, das strebe ich an, das Ziel habe ich. Oft ist es so, dass das Schicksal das ganz anders lenkt und dann kommt man, indem man 20 Jahre auf dem anderen Weg unterwegs ist, irgendwann einmal darauf, Gott sei Dank, bin ich umgelenkt worden.

Ich habe mich eigentlich selber umgelenkt mit ein bisschen Hilfe von oben und da gibt es eine Berührung irgendwo. Es sind Ereignisse, die zuerst vielleicht nur ganz äußerlich scheinen, aber da steckt etwas Geistiges dahinter. Und zu all dem können wir aufwachen.

Diese Erlebnisse hat jeder. Nur die Frage ist, wie weit wir uns erinnern können, wie weit wir uns bewusst werden können, was dahinter steckt. Aber ich garantiere euch, wenn man ein bisschen Rückschau auf sein Leben betreibt, ich habe schon ein bisschen was hinter mir, ich kann schon ein bisschen zurückschauen, dann kann man Dinge, eine andere Seite an den Dingen, die man erlebt hat, entdecken, die einem damals nicht bewusst waren.

Es ist eben dieses Geistige, man soll nicht denken, ja gut, warten wir halt, bis wir irgendwann in der nächsten zehnten Inkarnation alle Hellseher sind. Nein, die Berührung, die Wahrnehmung ist eigentlich da. Nur, wir verschlafen sie.

Oder verträumen sie. Und ein immer wieder sich Beschäftigen mit dem geistigen Hintergrund, das geistige Fundament sozusagen zu bauen, gibt uns die Kraft, dass irgendwann einmal Schnipp unter dem, was eine nette Erinnerung war, plötzlich mehr sich zeigt darunter. Weil wir einfach bewusster jetzt auf diese Situation schauen können, zwar wirklich auf diese Situation damals.

Es ist eben nicht die normale Erinnerung, sondern es ist ein gegenwärtiges Schauen dieses Moments. Da tritt man aus der normalen Zeit eigentlich heraus und ist dort und sieht das Tiefere, das Geistige im Sinne von welcher Bedeutung hatte das für mein Leben. Wie hat mich das dazu geführt, dass ich meine Fähigkeiten, die ich mir mitgebracht habe, die ich aber zuerst noch gar nicht so genau kannte, dass ich die einsetzen kann, dass ich mit denen was bewirken kann in der Welt.

Nicht immer gleich an was Riesiges denken. Auch das wird uns ja oft nicht bewusst, wie viele Menschen wir eigentlich schon wirklich etwas gegeben haben an Impulsen. Und das sind nicht die äußerlichen Dinge.

Natürlich ist es nicht, wenn man jetzt jemand, der sich schwer tut, eine schwere Tasche trägt oder so. Aber das ist nur die Außenseite. Die Innenseite ist, dem anderen Menschen zu begegnen und etwas zu tun, was für den eine Anregung ist.

Weil die Anregung ist sicher, es ist eine Hilfe, dass ich ihm die Tasche trage, aber vielleicht ist er besonders berührt davon. Das hat mir bis jetzt noch keiner gemacht. Schau, es gibt doch Menschen, die aufmerksam sind.

Und vorher dachte ich, es ist eh jeder nur mit sich selbst beschäftigt und jeder muss halt werkeln, wie er kann, herumtun, wie er kann und ist halt mühsam. Aber nein, da ist wer, der macht es. Es ist eine Begegnung mit dem anderen Menschen.

Wird einem vielleicht im Moment noch nicht so bewusst, aber in der Rückschau. Das sind wichtige Begegnungen. Das sind alltägliche Begegnungen.

Die größten Begegnungen mit dem Meister oder was das heißt. Sprich mit jemandem, der in seiner Entwicklung etwas weiter ist und dem einen deutlichen Impuls geben kann, wo deine Aufgabe ist. Und zwar nicht indem er dir sagt, du musst das und das machen, sondern einfach durch die Begegnung wacht man auf für die eigene Aufgabe in Wahrheit.

Das ist es. Es geht gar nicht darum, dass einem wer sagt, du musst jetzt das und das machen. Selbst wenn das Rudolf Steiner manchmal so beschreibt, auch bei seiner Meisterbegegnung, dann muss man sehen, dass das eigentlich eine Übersetzung ist.

Es steckt drinnen, dass er aufgewacht ist für die Aufgabe. Der Meister spricht nie so, wie wir im Alltag sprechen würden, dass er sagt, du hast davor genommen das und das zu machen. Nein, durch seine Anwesenheit, durch die Begegnung mit ihm, wo man vielleicht sogar äußerlich über etwas ganz Belangloses spricht, kommt mir, ich muss das und das tun.

Ich will das und das tun. Es wird hingelenkt. Nur weil ich aufmerksam gemacht werde.

Aber das läuft ganz indirekt. Das ist einfach durch die Begegnung mit dem anderen Menschen, wie er ist. Das ist das Licht, das weckt.

Das ist das Licht, das etwas, was vorher im Unterbewussten, sprich im Dunklen war, plötzlich erhellt. Und das geht es eigentlich. Das ist es, was ich tun kann, was ich eigentlich wirklich will.

Unser Leben ist voll von diesen Dingen. Wir sind so dünn dran, dass mehr und mehr Menschen wirklich dafür aufwachen. Und damit kriegt das Leben eine viel größere Weite und eine viel größere Sicherheit und Klarheit.

Wir sind auf dem Übergang von dem, wie soll ich sagen, dass wir eigentlich blind durch die Welt stolpern. Wir glauben es zwar nicht, wir denken, ja, wir haben unsere Lebenspläne und wir fahren ja wie auf Schienen dorthin. Und irgendwann pickt die Schiene halt irgendwo ab, wo wir nicht mehr gedacht haben, dass wir hinwollen.

Und dann kommt das große Rätsel. Wieso ist das alles schief gegangen? Und dann ist es hilfreich, wenn man eben wach genug ist zu erkennen, nee, nee, der schöne Weg, den du geglaubt hast, das war der komplette Irrweg. Und Gott sei Dank hast du ja mit einem ziemlichen Schlag plötzlich die andere Weiche genommen und bist auf deinen wirklichen Weg gekommen.

Das Leben geht nicht so gewartlinig wie eine Maschine, die man plant oder ein Haus, das man plant. Sondern wir tasten eigentlich noch sehr blind herum. Das ist ja auch ein Impuls und so als ich, dieses Blind-Herum-Tastens.

Aber wir sind eben im bewusstseinsseelen Zeitalter und wir leben im geistigen Zeitalter in Wahrheit, obwohl wir andererseits im materialistischen Zeitalter leben. Aber es ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts die geistige Welt offen.

Und es wird sich gar nicht verhindern lassen, dass in den nächsten Jahrzehnten, Jahrhunderten immer mehr Menschen Geistiges ganz selbstverständlich erleben werden. Nur, da muss ich aber auch was damit anfangen können. Weil wenn es dann so wie eine Vision auftaucht oder wie etwas, was mich wohin treibt, dann wird es gefährlich.

Weil dann habe ich es nicht in der Hand. Es geht um die ganz nüchterne, klare Erkenntnis. Aha, gut, ich bin jetzt 30 Jahre meines Lebens auf dem falschen Weg gegangen, kann dann aber auch erkennen, habe das aber gebraucht, weil ich was mitnehme, was wenn ich jetzt umschwenke, in einer ganz anderen Weise tun kann.

Also weiß ich nicht, ich war Buchhalter oder was, das war gar nicht mein eigentliches, aber jetzt gehe ich einen geistigen Weg, gründe einen Verein für Geistiges und kann auch die Buchhaltung machen zum Beispiel. Weil ohne den, wenn ich dafür kein Gespür habe oder ich gründe einen biologisch-dynamischen Betrieb, dann muss ich auch Buchhaltung können. Ich liebe die Natur und die Pflanzen und gehe damit um, sicher, gut, aber wenn ich kaufmännisch nicht umgehen kann, dann wird es trotzdem nicht funktionieren.

Dann wird es halt schief gehen irgendwo und ich werde kein Geld haben, ich werde die Leute nicht bezahlen können. Also es gehören so ganz materialistische Fähigkeiten, äußere Fähigkeiten zu allem dazu, sonst können wir geistig nichts umsetzen. Das heißt, der Umweg ist zwar nicht der eigentliche Weg, den ich gehen sollte, aber ich nehme eh was mit.

Warum ich so oft sage, der kürzeste Weg zum Geist ist der Umweg. Und zwar der gewaltige Umweg, von einem Ding ins andere. Weil da nimmt man überall was mit, wo man später erst merkt, ich brauche es nicht deswegen, wie ich damals geglaubt habe, dass das der Grund ist, warum ich es brauche, sondern für ganz was anderes.

Und das dann realisieren zu können. Da war Rudolf Steiner ein Musterbeispiel dafür, dass er praktisch auch im Leben gestanden ist, organisieren konnte. Und sonst wäre das Ganze nie so auf die Beine gekommen.

Und auch die richtigen Leute ansprechen konnte, auch die Kommunikationsfähigkeit hatte. Manche sagen, ja ich bin in meinem Esoterischen, aber ich bin ganz für mich eigentlich. Aber ich kann gar nicht wen anderen wirklich ansprechen.

Sondern ich muss umgehen können mit den Leuten und die Leute motivieren können, ja mach was, schau du hast die Fähigkeit, hilf da, da könntest du was tun. Und dann wird es ergriffen. Das ist ganz wichtig.

Und wir leben in einem apokalyptischen Zeitalter. Apokalypsis heißt Enthüllung, Offenbarung, Aufdecken vom Verborgenen, nichts anderes. Das ist eigentlich ein absolut positiver Begriff.

Das wisst ihr eh schon, dass ich das immer wieder sage, bitte nicht bei Apokalypse sofort denken, Katastrophe, Weltuntergang. Ich glaube 99% der Menschen verstehen der Apokalypse, wenn sie das hören, um Gottes Willen, bitte hört mal auf damit, Katastrophe, Schreckli. Es ist eben genau das Gegenteil, es ist die Enthüllung des geistigen Hintergrunds und Nebeneffekt ist, dass wir halt auch sehen, die dunklen Sachen, die passieren.

Das gehört halt auch dazu. Sonst wäre es auch nicht gesund, wenn die Enthüllung so wäre, das schöne Licht, endlich bin ich in der geistigen Welt. Dann kassieren uns die Widersacher aber wie nur.

Der Lucifer lenkt uns ab und der Ariman und der Asuras und so kassieren uns dann unten. Oder sie zerreißen uns, wie auch immer. Daher ist es ja gut und wichtig, dass eben auch die Schatten dann durch das geistige Licht wirklich deutlich hervortreten, während wir halt jetzt wirklich so im Großen und Ganzen durch den Nebel tasten irgendwo und nur sehr schemenhaft irgendwelche Konturen wahrnehmen.

Aber wir stehen im Grunde in einem Zeitalter drinnen, in dem ein großer Bewusstseinssprung passieren wird. Für Menschen zumindest, die einmal ein bisschen aktiv werden. Die andere Seite ist die, dass viele gerade, weil sie Angst davor haben, und zwar Angst weniger vor den Schatten, die da sind, das sicher auch, aber eigentlich auch Angst, dass das anstrengend werden könnte.

Dass es heißt, Verantwortung zu übernehmen für sich selbst und für die Welt. Ist doch heute, war in der Vergangenheit auch so oft so. Mir passiert, wer ist schuld dran? Es ist immer irgendwer anderer schuld.

Ja, die Verhältnisse waren schlecht. Man sucht immer irgendwo da draußen. Man muss immer bei sich selber anfangen.

Und man zieht eigentlich magisch, sprich karmisch, an genau das, was weh tut. Also das heißt, wo eine Stelle ist, die bei mir noch verbesserungsfähig ist. Sag es jetzt vorsichtig so.

Und da bleibt uns nichts erspart, weil unser Ich das will. Das sind wir. Nur unser Ego will es halt oft nicht.

Wenn unser Ego sagt, nein, bitte, das ist nicht lustig, jetzt höre ich jetzt auf damit, das ist schon genug. Ich habe eh heute schon einmal einen guten Gedanken gehabt, aber jetzt reicht es bitte. Jetzt lass mich wieder in Ruhe, ich will genießen und will eine Ruhe haben.

Aber unser Ich sagt nichts. Da hast einiges zu tun. Und das Zauberwort ist nur, ich will.

Das, was das Ego sagt, nein, ich will nicht. Dass das Ich sich bewusst ist, aber ich will das. Gut, dann ist es anstrengend, ist es halt anstrengend.

Macht ja gar nichts, ist ja eigentlich schön. Ist ja sogar Befriedigung zu spüren, jetzt habe ich mich abgemüht, aber es ist ein Schritt weiter gegangen. Das ist eigentlich schöner, als wenn es mir geschenkt würde.

Dann ist es eigentlich nicht so viel wert. Und dem Geistigen hat nur das Wert, was ich selber tue. Geistig tue.

Vielleicht auch äußerlich tue. Eine schließt das andere wenn nicht aus, hängt zusammen. Aber Geist ist Aktivität.

Und das Ego hat halt manchmal gerne eine Bitte, Berieselung, gebt mir, ich will genießen. Das ist ein großer Gegensatz zwischen uns. Allein diesen Unterschied kennenzulernen zwischen dem eigentlich Geistigen in uns, und da ist das Zentrum das Ich eben, weil dadurch verbinden wir uns mit der ganzen geistigen Welt und mit dem Christus insbesondere.

Und das andere ist das Ego, das sein Wohlgefühl haben will. Sein Selbstgefühl natürlich auch hat. Wenn ich mich wohlfühle, besonders dann, und mich groß fühle, auch wenn ich geistig vielleicht noch so klein bin, aber ich fühle mich halt gut.

Aber das sind Gegensätze. Beides ist notwendig. Beides ist bitter notwendig.

Auch der Lucifer, wir haben ihm so viel zu verdanken. Weil auch er führt uns dorthin frei zu werden. Auch wenn wir uns zunächst einmal nur im Ego genießen.

Aber trotzdem ist das ein notwendiger Weg zu uns selbst zu finden und gerade einen Unterschied zu erkennen. Gerade wenn man dann sieht, aha, wie ist das, was will das ich, was will das Schicksal, warum ist das, warum passiert mir das, das passiert mir schon wieder, so eine blöde Situation. Ich weiß nicht, jetzt habe ich mir schon dreimal die Hand gebrochen, ich passe eh schon so gut auf, was ist los, warum passiert mir das immer wieder.

Das hat einen Grund, das passiert nicht zufällig. Es kann auch einmal etwas zufällig passieren, natürlich. Man darf nicht denken, alles was einem passiert im Leben, namentlich an unangenehmen Dingen, ist Karma aus der Vergangenheit.

Es kann in unserer äußeren Welt auch passieren, dass man vielleicht wie einen versehentlichen Hammer auf die Finger haut, ohne dass das Karma ist. Dann ist es aber Karma für die Zukunft. Das heißt, es wird für die Zukunft der Schmerz, den ich erlebe, das ah, jetzt muss ich einen Monat vielleicht gehen, einbunden, bis ich das wieder ordentlich bewegen kann.

Und es kann ja dramatisch oft sein, wie ein Musiker oder was, der jetzt den Bogen führen soll, und der kann seine Finger nicht bewegen, oder ein Pianist oder was. Oder es wird vielleicht steif der Finger sogar, und das geht nicht mehr so. Dann muss ich dieses Talent, diese Kraft, die ich in mir habe, auf einen anderen Weg.

Vielleicht auch musikalisch, vielleicht aber sogar auf einen ganz anderen Weg. Ich fange es an, in Gedichten auszudrücken, oder sonst was, was ich vorher in der Musik ausgedrückt habe. Und komme dann vielleicht irgendwann darauf, das war der eigentliche Weg.

Weil ich kann eine riesige Begabung mitbringen für ein bestimmtes Gebiet, für eine bestimmte Kunst, oder auch sonst für was im Leben. Aber was aus der Vergangenheit ist eigentlich erledigt, in gewisser Weise. Nur so ein Nachklang.

Und ist Basis vielleicht, das jetzt umzuwenden auf ganz was anderes. Vielleicht war ich ein gewaltiger Musiker, und da Musik stark mit Mathematik zusammenhängt, ist jetzt aber meine Aufgabe eigentlich, Mathematiker zu sein. Nicht jetzt, mit dem spielst du, das kannst, schon als kleines Kind, locker geht das und fühl mich wohl.

Darfst du eh machen, aber was wird denn aus dem Impuls? Du hast eine Fähigkeit als Mathematiker zum Beispiel. Die Dinge ändern sich auch. Und wir neigen manchmal dazu, halt den bequemeren Weg zu gehen.

Weil vielleicht muss man sich, um die Mathematik jetzt umzusetzen, da muss man sich anstrengen trotzdem. Das ist eine Fähigkeit, die zwar Folge der Musikalität in einem früheren Leben ist, aber das heißt nicht, dass ich die Mathematik jetzt schon so aus dem Ärmel schüttle. Sondern ich muss sie ergreifen, bewusst erarbeiten mir, und dann bricht auf einmal irgendwann die Genialität durch.

Es kann auch umgekehrt sein. Gerade Musik und Mathematik hängt sehr stark zusammen, es kann auch umgekehrt sein. Man kann im früheren Leben ein toller Mathematiker gewesen sein und wäre jetzt geboren, bin der geborene Geiger oder sonst irgendwas.

Oder Komponist, wie auch immer. Und es gilt halt das, und das ist ihm heute eigentlich schon immer mehr die Möglichkeit, das bewusst zu erkennen. Wo? Zumindest irgendwann einmal in seinem Leben.

Man wird es nicht gleich am Anfang erkennen, das ist auch ganz gut, weil es gibt einem die Gelegenheit, noch die genügenden Irrwege zu machen, bis man endlich irgendwann erkennt, ja, aber das ist die Essenz, das ist das Wichtigste. Und das muss immer da sein, wenn ich vielleicht noch einen Zusatzjob machen muss, dass ich leben kann, aber das muss sein. Das braucht oft.

Und wenn wir aber fürs Geistige aufwachen, dann kommt langsam, kommen wir aus diesem Verträumen eigentlich unseres Schicksals zu einer klareren Erkenntnis dessen. Früher, wacher, zu einer Erkenntnis, wo ist mein wirklicher Weg. Der liegt ja in unserem Ich drinnen.

Ich meine, das ist unser Ich. Und zu dem gehören die ganzen Aufgaben, die zu bewältigen sind, aber auch eben, was ich daraus Positives machen kann. Das heißt, die Fähigkeiten.

Es sind Aufgaben, es sind Mängel, die ich beheben muss, und es sind Fähigkeiten, die ich einsetzen kann. Aber wir wissen das zunächst oft nicht. Wir kommen dann noch einen langen Weg drauf.

Wir könnten heute früher drauf kommen. Und wir bräuchten eben auch eine Kultur, die aber uns den Raum gibt, uns anregt, das zu finden. Wenn ich mir denke, unser Bildungssystem heute ist im Großen und Ganzen sehr darauf aufgebaut, uns in ein Standardschema hineinzuführen.

Also sozusagen brauchbar zu sein für das Leben da draußen, und das, was brauchbar ist, wird aber bestimmt von anderen Menschen, nicht von mir. Und das hat mit meinen Fähigkeiten vielleicht gar nichts zu tun. Also, weiß ich nicht, die Eltern sagen halt, du musst studieren und wirst Professor oder sonst was, der will vielleicht in Wahrheit Installateur werden.

Weil er geschickt hat, damit umzugehen, und das ist doch toll, wenn ein Handwerker sowas als Freude macht. Es gibt solche nämlich durchaus. Der merkt man, der macht das solide, der würde das nicht machen schlampig, da wäre er unzufrieden mit sich.

Und er spürt halt auch dann, dass der Kunde einfach glücklich ist damit, dass er ihm was Gutes tut. Vielleicht kann der dann in Ruhe halt seine geistige Arbeit machen und dort hinschweben. Es geht also nicht darum, dass jeder jetzt hellsichtig sein muss, aber auch der, der jetzt Installateur wird, kann erkennen, das ist mein Ding, das will ich machen.

Das ist meins, weil ich es kann, weil ich es gut kann. Ich habe die Fähigkeit dazu, und das ist nicht nur die Ausbildung, sondern da gehört eben eine gewisse Geschicklichkeit dazu. Ein anderer ist halt wunderbar ein Mathematiker, aber einen Nagel einschlagen, lieber nicht, weil da ist ein Loch in der Wand und ein blauer Fingernagel.

Also lieber nicht, lasst es wen machen, der dafür das Talent hat. Es hat ja alles seinen Platz irgendwo und seine Notwendigkeit. Es ist nichts höher, nichts tiefer im Grunde, weil es ist alles notwendig.

Und das gilt es halt jetzt so langsam aufzuwachen für sowas. Einmal Bewusstsein haben, dass man das erkennen kann, dass das nicht nur einfach blinder Zufall scheinbar ist. Man sagt dann halt Schicksal, ja, natürlich, aber es ist ein Unterschied, ob ich da halt irgendwie trunken durchtorkele, wo es mich halt gerade hinführt, und bis ich dann noch 30 Jahre draufkomme, ah, hoppla, das war der richtige Platz.

Man kann früher draufkommen. Und das kommt jetzt nicht, dass man jetzt wem Anthroposophie predigt oder was, sondern es geht darum, wacher zu werden für die Berührungen, die im Leben passieren. Die, sagen wir mal, Schicksalsberührungen, eben Begegnungen mit anderen Menschen, auch Dinge, die schief gehen vielleicht im Leben, dass die erweckend sind.

Sie sind sie eigentlich, darum sind sie da. Wir sind so dumpf noch, dass wir es oft erst nach ordentlichem Heben mitkriegen. Dann merkt man endlich, ja, also gut, jetzt geht es wirklich nicht mehr so, wie ich es mir gedacht habe, und jetzt muss ich aufpassen.

Und dann komme ich drauf, gut war es. Aber da kann man sich viel, könnte man auch anders lösen. Also es liegt schon auch an uns, wie wach wir sind, wie gravierend Schicksalsschläge zum Beispiel werden.

Also eines ist unter Garantie so, je öfter ich taub bin für das leise Antochen des Schicksals, umso heftiger werden die Schläge. Das ist unser Ich, das sind wir selber, wir brauchen uns bei niemandem beschweren, das ist unser Ich. Das sagt Dummkopf, bumm, bumm.

Und wenn es dann noch zehn Jahre nicht war, dann geht es bumm, bumm, bumm, bumm. Ja, das sind wir, niemand anderes. Es ist nicht die Strafe von oben, es ist unsere.

Ich meine, es ist nur die ganze geistige Welt schaut zu und sieht uns. Sie tritt uns nicht irgendwo hin, sie schaut uns nur zu, sie sehen genau, was eigentlich notwendig ist und warten mit Freude darauf, bis wir endlich einmal kapieren, was es ist. Also es ist keine Strafe, es ist unser Wille.

Es ist unser Wille. Und der ist drinnen in Sachen, die uns vielleicht vor zehn Jahren als unangenehm, blöd, mag ich nicht vorgekommen wären, wo man aber zehn Jahre später sagt, na das war es. Endlich bin ich auf der richtigen Spur, auf dem richtigen Geleise unterwegs, wo ich meine Fähigkeiten einsetzen kann.

Und zwar so, dass es meiner Entwicklung entspricht, aber auch der Welt etwas gibt. Das Ego sagt uns immer noch, was bringt es mir, meinem Ego. Kriege ich dadurch einen Lustgewinn, kriege ich dadurch mehr Geld oder kriege ich mehr Ansehen.

Fürs Ich ist das uninteressant. Das hat eine völlig andere Perspektive. Ich kann auch vielleicht viel Geld kriegen trotzdem und damit etwas tun.

Mit dem mache ich etwas. Ich mache vielleicht sogar eine Firma auf und mache etwas, was wirklich für die Leute wichtig ist. Es ist ja nicht alles schlecht, was passiert.

Viele Dinge sind wir froh, dass es gibt. Staubsauger, Waschmaschine, auch die blöden Autos oder sonst was. Wir sind aus unserer Welt heute, wenn das alles weg wäre, dann wären wir in einer Welt wie vor 200 Jahren bald im Grunde.

Und vieles wäre nicht möglich. Man soll sich auch nicht immer zurücksehnen in die guten alten Zeiten, wo alles so viel besser war. Damals haben die Leute genauso geschimpft, dass nicht alles so gut ist.

Es geht darum, wie machen wir die Gegenwart, in der wir leben, so, dass sie wirklich gut ist, dass sie unsere Entwicklung fördert, dass sie für die Natur etwas Gutes tut. Wir haben oft darüber gesprochen, dass es nicht so ist. Ja sicher, der Mensch ist heute, gerade durch seine Technik, durch seinen ausgeprägten Egoismus, das geht schon spätestens seit der römischen Zeit.

Die Naturkatastrophen sind Menschen gemacht worden mit der Verkastung, das lag alles daran, dass die Römer, auch die Griechen auch nicht viel weniger, gerodet, gerodet, gerodet haben, bis das ganze Ding verkastet ist. Einfach, weil sie ihre Schiffe gebaut haben. Und damit auf Kriegszüge, auf Breitezüge oder sonst was gegangen sind.

Also es ist nichts Neues, es ist natürlich jetzt in unserer Zeit immer bedrohlicher für die Natur geworden, aber trotzdem sind wir nicht der Feind der Natur in Wahrheit, sondern wir haben eine Aufgabe. Und die Erde kann ihr Ziel in guter Weise nur dann erreichen, wenn wir dran bauen. Das heißt, wir sollen die Urnatur, die halt immer mehr abstirbt, im Grunde zu einer Kulturlandschaft im weitesten Sinne machen.

Wir sollen die Erde kultivieren. Das ist eine ganz große christliche Aufgabe. Es geht nicht darum zu sagen, die Urwälder, lasst sie so wie sie sind.

Heute ist es besser, man lässt sie so wie sie sind. Und da wird es nicht an, weil wir halt als Egoismus viel kaputt machen. Aber wenn wir in der Zukunft nicht etwas tun, auch für die Urwälder und sie zu Kulturwäldern machen, dann werden sie auch verschwinden, selbst wenn wir sie in Ruhe lassen.

Die Natur braucht uns. Wir haben ja darüber gesprochen. Darum haben wir gesprochen, auch diese ganzen Mythologien, wo man immer sieht, die ganze Erde hängt mit den Menschen zusammen.

Wie es so viele Mythen gibt, wo die ganze Welt eigentlich aus den Menschen heraus entstanden ist. Denkt an den Riesen-Yumi in der nordischen, oder den Pangu bei den Chinesen. Also aus dem Menschen.

Der wird halt dann zerlegt oder teilt sich auf und aus dem entsteht die ganze Welt. Das ist natürlich nicht der Mensch, wie wir heute auf Erden stehen, sondern es ist halt der makrokosmische Mensch noch, der steht dahinter. Aber da sind die ganzen Gestaltungskräfte, das heißt die geistigen Kräfte drinnen, die die Natur hervorgebracht haben.

Aber jetzt sind wir auf Erden und jetzt ist unsere Aufgabe da. Wie führen wir dieses Werk weiter? Wir haben eben so schön oder deutlich gesehen, wie wir uns mit der Kabbalah jetzt ein bisschen beschäftigt haben. Ich weiß, es war eine sehr abstrakte Sache, das liegt im Wesen der Kabbalah irgendwo drin.

Aber ein wichtiges war, dass schon mit dem ganzen Schöpfungsgeschehen, also wo eigentlich, das heißt im Grunde dieser kosmische Urmensch, der Adam-Kartman oder was, zur Erdenwelt wird. Weil so ist es nämlich, mit den ganzen Tieren, mit den Gebirgen, mit allen, ist es dann, also unsere ganze Welt wird daraus, aus diesem Adam-Kartman in Wahrheit. Aber bei diesem ganzen Schöpfungsprozess passiert etwas, da geht was schief, die Schöpfung ist nicht vollkommen.

Das haben wir deutlich gesehen, also in der Kabbalah ist das so schön gezeigt, der Bruch der Gefäße. Also das göttliche Licht kommt von oben und geht so zickzack über zehn Stufen, bis es wirklich bis unten als Erde sich manifestiert. Und was passiert dabei? Also diese Gefäße, diese zehn Gefäße, die zehn Sefirot, die zehn Ziffern, die stehen also für grundlegende Seelenqualitäten, könnte man mal sagen.

Weil auch der Adam-Kartman, der Große, ist ja kein körperlicher Mensch zunächst einmal, sondern das ist was geistig-seelisches. Und aus dem heraus formt sich dann mit der Zeit das Ätherische und von dem geht es weiter, bis es dann ins Physische erscheint. Und dann bildet sich heraus aus dem Adam-Kartman die Gebirgswelt, die Gewässer, alles mögliche.

In den Mythologien ist es halt bildhaft geschildert. Aber das ist der reale Prozess, das Geistige, das hinter der Erdenschöpfung steht, ist das, was wir auch in uns tragen. Im Kleinen, mikrokosmisch.

Aber das ist aus dem Makrokosmos gekommen. Darum haben wir uns mit diesen Sachen beschäftigt. Und jetzt geht auf dem Weg alles mögliche schief und diese zehn Sefirot, die zehn Gefäße, die das eigentlich sind, die dieses göttliche Licht jetzt auffangen sollen, das schöpferische Licht, und tragen sollen, von denen häuten nur die ersten drei, die obersten, die also dem göttlichen am nächsten sind, die häuten das aus und alle anderen Gefäße zerbrechen.

Und damit ist eigentlich die Schöpfung in Wahrheit, wenn man es jetzt extrem sagt, so groß wie ein Scherbenhaufen. Allerdings jede Scherbe hat den göttlichen Funken in sich. Ein winziges Fünkchen ist drinnen, das ist eigentlich der Ich-Funke.

Und aus dem gilt es was zu machen. Aber das ist unsere Aufgabe. Die Kabbalisten sprechen dann von der Reparatur der Welt.

Tikkun olam. Olam ist die Welt, Tikkun ist so wie Reinigung, Reparatur. Das heißt auch, anders ausgedrückt würde man sagen, es geht um den Sündenfall.

Das ist eine andere Beschreibung dessen, wie halt etwas zerstört wurde, was eigentlich anders gedacht wurde, mit dem Nachsatz aber, es musste auch wieder im Grunde passieren, weil nur so konnte der Mensch die Freiheit erringern. Wir können uns die Freiheit gerade dadurch erringern, dass wir es mit dem Scherbenhaufen zu tun haben. Und es an uns liegt, zu reparieren.

Gerade die Naturwelt draußen auch. Nicht zu sagen, ja, ihr Schöpfer, ihr müsst es machen. Nein, dadurch, dass wir reingekommen sind, haben wir einen Scherbenhaufen erzeugt.

Und es liegt an uns, ihn zu reparieren und daran, die Fähigkeit, Welt zu reparieren, später mal Welt zu schaffen, uns diese Fähigkeit zu erwerben. Darüber haben wir ja gesprochen. Das große, ja Endziel will ich gar nicht sagen, aber Endziel jedenfalls dieser großen kosmischen Entwicklungskette über sieben Zustände, ihr wisst es, vom alten Saturn bis zum Vulkanzustand, das sind die sieben, die wir einigermaßen überschauen können.

Und davor, der Abseits war schon anderes und danach geht es erst so richtig los. Oder Abseits davon. Ihr wisst, ich sage gerne Abseits, weil man eben die Zeit nicht einfach so als Linie erinnert, es geht immer weiter.

Das haben wir heute eigentlich schon besprochen. Wenn ich zurückschaue auf mein Leben zu besonderen Ereignissen, es ist eigentlich kein sich erinnern, es ist ich gehe dorthin. Ich gehe zu dem Zeitpunkt.

Und bin dort. Und da ist nichts lineare Zeit. Da bin ich aus meinem jetzigen Alltagszeitlauf draußen in dem Moment.

In der geistigen Wahrnehmung, wenn ich schaue zum Beispiel, wie ist denn der ganze Kosmos aus dem Geistigen heraus entstanden, dann bin ich dort. Dann schaue ich nicht von heute und habe Erinnerung, sondern ich sehe es gegenwärtig. Das heißt, ich trete aus dem physischen, irdischen Zeitlauf wirklich heraus und bin dort.

Das ist für uns so schwer vorstellbar. Darum ist es für das Geistige so wichtig. Wir können uns nur vorstellen, eins folgt nach dem anderen und so ist es.

Das ist äußerlich. Ich tue die Übungen mit einer Rückschau. Und zwar verkehrt gegen den Zeitlauf.

Die meisten geistigen Übungen gehen gegen den Zeitlauf. In der Seelenwelt zum Beispiel ist die Zeit auch rückläufig. Alles umgekehrt.

Wenn es zahlensymbolisch ist, muss ich es umgekehrt lesen. 125 muss ich 521 lesen, von der anderen Seite. 225 habe ich gesagt.

Dann muss ich es 522 lesen, von der anderen Seite. Also 522 dann in dem Fall. Das ist nur so eine Krücke.

Alles verkehrt. Spannend wird es dann noch, wenn ich sehe, wie verschiedene Zeitmomente, vielleicht sogar welche, die in der Zukunft noch liegen, zusammenschauen mit solchen, die für das äußere Leben schon lang vergangen sind. Und sehe, wie die Zukunft die Ursache für das Ereignis dort war.

Im Äußeren, jeder Physiker wird sagen, klopf, klopf, da stimmt was nicht. Wo also die Wirkung der Ursache vorausgeht. Damit etwas wird in der Zukunft und dort erscheint, muss in der Vergangenheit das passieren.

Und das ist eben dann nicht die Reihenfolge, das Ereignis bewirkt die Zukunft, sondern umgekehrt, die Zukunft bewirkt das Ereignis in der Vergangenheit. Also das heißt, als Geistesschüler, als Mensch, der ein bisschen einen Überblick darüber kriegen wird, ist es sehr wichtig, sich in der Zeit frei bewegen zu können. Das ist der nächste Schritt.

Das ist das, was wir zum Beispiel sofort haben, nach dem Tod, wenn wir unser Lebenspanorama vor uns sehen. Das ist wirklich ein Panorama und da sieht man zusammen, wie die verschiedenen Ereignisse zusammengehören. Das ist auch nicht so wie ein Film, der abläuft.

Für einen Moment kann das so sein, das wird ja oft geschildert bei Menschen, die dann doch wieder ins Leben gekommen sind, aber schon fast drüben waren und sagen, mein Leben ist wie in einem Film abgelaufen. Also erstens ist es in der Regel rückläufig, aber das wirkliche Lebenspanorama ist, man erkennt die Zusammenhänge und wird erst dann aufmerksam, was war denn mein Leben überhaupt, was hat Bedeutung gehabt. Und unter Umständen, wenn ich mein Leben geistig gesehen zumindest verträumt habe, als ich nichts mitgekriegt habe, komme ich jetzt erst darauf, dass das ganz eine andere Bedeutung hat, als ich mir das ganze Leben lang eingebildet habe.

Ich glaube, das ist so wichtig, dass ich jetzt ein Fabriksbesitzer bin und drei Porsche habe und ein Privatflugzeug, das ist für die geistige Entwicklung unwichtig. Es wird vielleicht wichtig, wenn ich dadurch Großes leisten kann für die Menschheit, aber dass ich es zu meinem Privatvergnügen habe, das ist völlig uninteressant. Ich will es jetzt gar nicht schlecht machen, aber es hat eine besondere Bedeutung.

Es sind ganz andere Dinge. Vielleicht, dass ich jemandem eine Kleinigkeit geschenkt habe, ein Impuls, wo ich gar nicht selber wusste, was. Und was für den eine Anregung war.

Ich meine jetzt nicht ein Geldgeschenk oder was, aber irgendwas, ich schenke ihm ein Buch oder lege ihm das hin, ich habe das gerade mit, mir interessiert es eigentlich eh gar nicht, aber da hast. Und ich war der Vermittler eines Impulses, vielleicht war es gerade ein Buch von Steiner oder was. Und der hat nichts damit angefangen, ich habe gesagt, ich weiß nicht, irgendwie hat man das hergekriegt, ich kann es nicht brauchen, aber es kommt der Impuls, das dem anderen zu geben.

Scheinbar zufällig, der kommt halt gerade daher. Irgendwer kommt zu einem Vorstellungsgespräch und der sieht das am Tisch liegen und schaut interessiert und sagt, wollen Sie es haben? Ja. Und für den beginnt ein neues Leben.

Vielleicht auch in der Firma, aber das Eigentliche ist vielleicht ganz was anderes, das einem den geistigen Hintergrund kriegt. So laufen Dinge im Leben. Und diese Zusammenhänge durchschaut man.

Darum ist dieses Erleben des Lebenspanoramas, und selbst eines Lebens, wo man äußerlich sagt, um Gottes Willen, was der für ein schweres Schicksal hatte, was da alles an Leiden, an Sachen, die daneben gegangen sind, drin war, da muss ich eigentlich froh sein, dass das endlich vorbei ist. Und wenn der sein Lebenspanorama sieht, ist es beglückend bis zum Geld nicht mehr, weil er sieht, das bin ich, da habe ich mich weiterentwickelt, da ist genau das weitergegangen, was ich gebraucht habe, und es ist so viel weitergegangen. Ja, es war schmerzhaft, aber wenn ich es vergleiche mit dem jetzt, was ich sehe, der Sprung, der da passiert ist, da hat sich halt jetzt in einem kurzen Moment, sprich in ein Erdenleben, was zusammengedrängt, was bei anderen vielleicht auf fünf Leben sich verteilt.

Das heißt, das kann sein, ein Erdenleben, dass man sich denkt, so ein Schicksal um Gottes Willen, das möchte ich nicht haben. Da ist ja alles schiefgegangen, was es gibt, aber nein, von der geistigen Seite schaut es ganz anders aus. Ich habe in einem Leben das weggebracht, wo ein anderer fünf Leben braucht.

Und ich habe die Gewissheit dann, in die nächste Inkarnation komme ich mit einem Potenzial herein, das ich nur dadurch habe, weil ich dadurch gegangen bin. Und das hat nichts mit Bestrafung oder sonst was zu tun. Das läuft schon.

Und es ist halt ein Teil der Widersacherwirkung, dass sie halt uns das, was wir eigentlich, was unser Ich eigentlich will, dass uns die Widersacherkräfte, das ist halt der einfachste Weg, uns das zu versauern. Weil sie halt vielleicht diesen Weg zu gehen, sie uns in Schmerzhaft machen und uns nicht anbeweisen, sondern uns sagen, das ist alles anstrengend, das tut weh, das lass es und geh lieber den anderen Weg. Aber da kommen wir weg von uns.

In dem Moment, wo ich es erkenne, schaut es auch ganz anders aus. Es wird dann vielfach auch aus dem Leid das Gegenteil davon. Es wird Anstrengung, es wird sicher mühsam, aber es ist unheimliche Freude auch damit verbunden.

Ja, ich kann das, ich will das. Da kann sehr viel umschwenken. Und jedenfalls diese Zusammenhänge sieht man halt in diesem großen Lebenspanorama.

Und das ist daher, da ist der Zeitlauf, man ist eigentlich in der Zeit selber drin, das heißt, sie verfließt eigentlich nicht mehr, sondern man hat sie ganz vor sich ausgebreitet. Man sieht Vergangenheit, Zukunft, wie das wie ein Organismus zusammenhängt. Wie jedes Ereignis, selbst das kleinste, seinen Platz drinnen hat.

Und wenn ich irgendeinen kleinen Stein dann glitzernde finde und das gefällt mir, das kann eine Riesenbedeutung haben. Also auch die unbedeutendsten Dinge. In den Kristallen zum Beispiel steckt dieselbe Kraft drinnen, ist verwandter Ich-Kraft.

Das ist die stärkste geistige Kraft, die höchste ist notwendig bis ins mineralisch feste Kristalline hineingestalten zu wirken. Das sind höchste Kräfte. Und an so einem kleinen Quarzsplitter glitzert was.

In einem normalen Kieselstein glitzert so ein Kristall. Und vielleicht erweckt das was in mir. In tausend Leuten vielleicht nicht, aber im tausendersten bestimmt das sein Leben, dass er einfach seine Schiene, seine Bahn findet.

Es ist eben keine Schiene im Wald, sondern es ist sein besonderer Urwald, durch den er sich einen Weg schlägt. Und anfängt den Urwald zu eroden, seinen Weg jedenfalls durchzubauen. Und das heißt im Grunde dann aus der Naturlandschaft eine Kulturlandschaft zu machen, weil das ist unsere Aufgabe.

Und damit hängt auch zusammen der Weg hin zu dem Neuen Jerusalem, also um das es ja geht hier drinnen. Und wir werden ja sehen, früher oder später, wie lange wir noch brauchen, bis wir zum Neuen Jerusalem jetzt wirklich kommen. Wir sind ja schon Ende 19.

Kapitel, Anfang 20. Kapitel und 22 hat das ganze Buch. Also es steht direkt vor uns, dieses Neue Jerusalem.

Und da wird es ganz deutlich sein, wie reich oder wie arm diese Welt sein wird, liegt an uns. Also diese Reparatur der Welt hat nicht nur einen Einfluss, wie es jetzt mit unserer Erdenwelt, mit unserer Existenz hier auf Erden weiter geht, sondern es hat eine Bedeutung für den nächsten kosmischen Entwicklungszustand, in dem dieses Neue Jerusalem bzw. der Neue Jupiter entsteht.

Und das heißt, bis in die Naturgesetze hinein wird es von uns abhängen, wie reich das ist. Das ist sehr interessant, dass das bei den Kabbalisten auch angedeutet ist irgendwo. Und was sehr vergleichbares drinnen ist, wie hier in der Apokalypse, das Neue Jerusalem wird ja grundsätzlich als Würfel beschrieben.

Das ist würfelförmig. Das ist nicht zufällig. Jetzt bitte darf man sich das nicht äußerlich denken.

Es wird nicht jetzt dann ein Planet entstehen, der ein Würfel ist oder so. Um das geht es nicht. Es geht um geistige Zusammenhänge.

Es geht darum, dass eben unsere Erde zunächst einmal, wenn sie ihre Vollkommenheit erreicht hat, dann wird sie symbolisiert durch die Zahl 4. Und die 4 steckt eben im Würfel drinnen, im Kubus. Das heißt, auch in dem Bild des Neuen Jerusalems steht drinnen, wir sollten es also bis zum Ende der Erdentwicklung geschafft haben, den Idealzustand der Erde einmal herzustellen. Und darum ist sozusagen die Vollendung des 4. Zustandes, wir sind jetzt der 4. Zustand.

Alte Saturn, alte Sonne, alter Mond, Erde. 4. Zustand. Und Unvollkommen.

Scherben. Scherbenhaufen. Also die Erde einmal zu dem zu machen, was als Potenzial, als Anlage in ihr drinnen ist und wo vieles einfach gestört wurde und kaputt gemacht wurde und gerade während unserer Erdentwicklung besonders, weil wir eben hier frei werden sollen und da geht es nur alles, überall Steine in den Weg legen, wo es geht.

Das ist so. Dadurch werden wir frei. Dadurch entsteht der freie, bewusste Entschluss, wir müssen, wir wollen die Welt gestalten.

Es ist unsere Aufgabe, es ist unsere Möglichkeit. Wir haben sie und wir ergreifen sie bewusst. Und wir sind dankbar dafür, dass sich der Christus verbunden hat mit den Menschen hier, weil das eben ermöglicht es aus Freiheit zu machen.

Bitte denkt euch, was die geistige Welt, also die ganzen Hierarchien, die da über uns stehen und die Gottheit selbst, was die zulassen, damit der Mensch seine Freiheit entwickeln kann. Ich meine, wir sind letztlich trotzdem Schuld daran, dass es die ganzen Scherben gibt. Also das heißt, in der Kabala ist das im Grunde ganz krass, also von zehn wesentlichen Punkten bleiben nur drei unbeschädigt und der ganze Rest, also das sieben, und da das mit unserem Planetensystem auch zusammenhängt, die sieben Zahl hier, das heißt, es bleibt eigentlich nur das, was außerhalb unseres Planetensystems ist, das folgt noch wirklich voll und ganz der göttlichen Ordnung.

Aber im Grunde unser ganzes Planetensystem ist ein Trümmerhaufen. Das heißt, es ist das, was eigentlich von der Schöpfung gewollt ist in gewisser Weise, ist in Scherben gegangen. Damit wir es aus eigener Kraft reparieren, aufbauen und dadurch aber auch weiterführen.

Es ist nicht nur so, dass wir jetzt da sitzen und halt jetzt die ganzen Tonscherben, die da sind, irgendwie zusammenkleben, wie die Archäologen oder was, die Fuzern zusammenbicken, sondern wir bringen noch etwas Eigenes hinein. Das kommt noch dazu. Wir heilen nicht nur die Gefäße, die da zersprungen sind und machen sie wieder ganz, sondern, wie soll ich sagen, wir gestalten sie sogar, wir geben ihnen noch eine besondere menschliche Note.

Und wenn wir das während unserer Erdentwicklung jetzt in genügendem Maße machen, dann wird diese Vierzahl, also das heißt, diese Erdentwicklung findet dann ihre Vollkommenheit. Aber eine Vollkommenheit bereits, an der das göttliche und das menschliche, beziehungsweise das göttliche im menschlichen zusammenwirken. Und wenn das gelingt, in genügendem Maße gelingt, ist das die Basis für das neue Jerusalem, beziehungsweise für den neuen Jupiter, also die nächste große kosmische Entwicklungsstufe.

Dort wird es natürlich auch genug Dramatik geben, aber die dramatischste Entscheidung ist eben hier, während der Erdentwicklung. Da ist die größte Aufgabe, da ist eben einem Wesen, nämlich dem Menschen, sprich also dem Adam Katmon zunächst, ist eine große Chance gegeben worden und es war aber absehbar im Grunde, dass das so noch nicht funktionieren kann. Er ist noch nicht so weit, es wird etwas passieren.

Und es sind sogar die Widersacher dazu da, die ihn noch extra anleiten dazu, dass es schief geht. Das ist, wie ich es jetzt sehr nüchtern sage, es ist die Gottheit ein kalkuliertes Risiko eingegangen. Zu sagen, wir riskieren es jetzt, dass nicht alles von oben kommt, sondern der unten, der Jüngste, das sind wir.

Das kleinste Geiste gewesen, das Gott erst ein Ich bekommen hat, ein kleines Flämmchen, diesen Funken, den göttlichen Nizot, der drinnen ist. In dem steckt das göttliche Potential drinnen und unser Wille, der Wille des Vaters, der Wille der Trinität ist es, dem Menschen diesen Funken zu geben, den Funken der Freiheit zu geben. Weil im göttlichen Funken liegt eben drinnen diese Möglichkeit zur Freiheit, aus dem Nichts heraus zu schaffen, der Gottheit gleich.

Und dazu ist sogar das größte Opfer notwendig, das überhaupt denkbar ist, dass das göttliche als solches in Form des Christus Mensch wurde. Und dieses dramatische Schicksal, und wir haben schon davon gesprochen, dass das in Wahrheit viel dramatischer ist, weil die als mein Gott gekreuzigt worden sind, schon so früh im römischen Reich. Bei jedem war es doch schrecklich.

Also gut, ja, haben sie den Christus auch gekreuzigt, wieso ist das jetzt schrecklicher oder sonst was. Wir haben schon darüber gesprochen, dass das aber mit einer ganz anderen Bewusstheit drinnen war, und dass es wirklich durch ein tiefstes Leiden durchgeht. Und vor allem die Unsicherheit, werde ich, das heißt der Christus, das Weltchen Ich, werde ich diese Aufgabe bewältigen können.

Weil mit dem ganzen Schöpfungsplan verbunden ist eben auch, dass das nicht garantiert ist, dass das funktioniert. Also es hätte sein können, dass zum Beispiel der Leib des Christus stirbt, bevor die Kreuzigung durch ist und bevor er durchs tiefste Leiden durchgehen kann. Weil er gerade durch die Kreuzigung mit vollem Bewusstsein aufwacht bis ins kleinste Molekül des Körpers, bis in die kleinste Faser des physischen hinein.

Und man kann sich ja gar nicht vorstellen, wie stark da das Bewusstsein aufleuchtet. Und Schmerz entsteht grundsätzlich dadurch, dass das Bewusstsein die Stärke des Erlebnisses nicht aushält. Dann entsteht Schmerz.

Und darum haben wir das auch. Es gibt ja zum Beispiel Menschen, die können Schmerz nicht empfinden. Haben einfach kein Schmerzempfinden.

Gehen aber dann in die Katastrophe, weil sie es gar nicht merken. Greifen irgendwo in diese Kreissäcke rein und die Finger sind weg. Sie merken es zuerst gar nicht einmal, weil es tut nicht weh.

Dann Finger sind weg. Gibt es. Ich meine es gibt auch andere, die so schmerzempfindlich sind, dass die leiserste Berührung, ihr kennt das Schmetterlingskind und so, also die leiserste Berührung ist schmerzhaft.

Aber das alles erlebt der Christus in einer unglaublichen Steigerung. Also dieses göttliche Bewusstsein, das jetzt eintaucht und Bewusstsein bis für die kleinste Kleinigkeit im Organismus erlebt. Und zwar im Moment des Todes auf dem Kreuz.

Und das ist die Quintessenz, um die es geht bei dem Christusereignis. Das zu erleben. Und diese Bewusstseinskraft, die lebt aber eben auch halt im Kleinen in uns drinnen.

Wir müssen eben dieses Licht, diesen Funken erst in Gang bringen, selber aus Freiheit. Es kann uns die Möglichkeit dazu zur Verfügung gestellt werden, aber ob wir bereit sind, dieses Licht, diesen Funken zur Flamme zu entfachen oder nicht, liegt eben in unserer Freiheit. Und das ist das, wofür die göttliche Welt, die geistige Welt und insbesondere die Trinität eigentlich alles riskiert hat.

Und der Ausgang nicht sicher ist. Es könnte alles vergeben sein, wenn wir sagen, wollen wir nicht, wir gehen lieber zu die Widersacherheit, das ist angenehmer. Glauben wir zumindest.

Wäre es dann wahrscheinlich nicht. Aber sie machen es uns so schmackhaft und so glaubhaft. Und selbst sehr intelligente Menschen können da, die überhaupt am leichtesten darauf einfallen.

Die Widersacher machen uns ihren Weg ja schmackhaft. Dazu sind sie da. Das können sie auch gut.

Und sie, wie soll ich sagen, sie glauben auch an ihre Aufgabe. Sie sind fest überzeugt, dass sie das tun müssen. Und sie haben aber zugleich eben Angst vor Menschen.

Auch. Also gerade der Arimann besonders. Also das ist so ein bisschen wie in der Zauberflöte, wenn sie da tanzen, der Monastertoss und Ding.

Also wer schreckt sich vor wem? Die Widersacher schrecken sich vor uns genauso wie wir uns vor ihnen, wenn wir halt dem begegnen in Form der, sag ich mal vorsichtig ausgedrückt, unangenehmen Erlebnisse, die wir dadurch haben können. Aber den Widersachern geht es nicht besser. Sie fürchten eigentlich den Menschen.

Aber jedenfalls ist ganz offen dieses Geschehen. Und die Gottheit lässt das zu. Es ist ein Weltenentwurf, der das zulässt, das bitte von zehn Gefäßen sieben zerbrechen.

Sprich unser ganzes Planetensystem ist so, dass eigentlich in Wahrheit geistig gesehen ein Scherbenhaufen ist. Und dann wartet man darauf, dass wir was tun, um Tikkun Olam zu machen, die Welt zu reparieren. Aber man traut uns das zu.

Das ist es. Man traut uns das zu. Uns wurde die Kraft gegeben.

Wir müssen nur lernen damit umzugehen. Wir haben in unserem Ich ein unerschöpfliches Kraftpotential, weil es eben die göttliche Quelle selber ist, die drinnen lebt. Aber in Freiheit.

Das heißt nicht, dass wir gelenkt werden, sondern dass wir den Weg angeben. Dass wir aufgerufen sind, die schöpferische geistige Kraft zu entwickeln, zunächst einmal die Welt so zu reparieren, dass sie eine gute Grundlage für die nächste kosmische Verkörperung ist. Wenn wir jetzt scheitern während der Erdentwicklung, dann ist der ganze Rest verloren.

Und dann war das, was vorher ist, vergebens im Grunde. Und das muss man sich vorstellen, was da an Liebe Gottes drinnen liegt, den Menschen diese Möglichkeit zu geben. Und auch zu sagen, ich liebe dich trotzdem, auch wenn du scheiterst, immer wieder.

Aber ich hoffe halt, dass es dir gelingen wird. Die Möglichkeit haben wir, aber es ist offen. Und die geistige Welt leidet mit uns mit, wenn wir scheitern.

Die leidet wahrscheinlich noch mehr als wir selber. Ich meine, das ist mit auch eine Perspektive, also Teilperspektive dessen, was heißt, der Christus hat die Sünden der Welt auf sich genommen. Er hat das ganze Leid, das damit in der Welt ist, auf sich genommen.

Die Gottheit nimmt es auf sich. Ja sicher, wir müssen es auch ausbaden hier. Es ist ja damit nicht gemeint, der Christus schlagt das Kreuz oder sonst was und jetzt geht es jedem gut an.

Das ist damit ja nicht gemeint. Aber es ist die Folge all der Fehler, der Zerstörungen, die wir auch in der Welt gemacht haben, wo wir Leid zugefügt haben auch den anderen. Wir müssen in unserem Karma unsere Fehler ausgleichen.

Das heißt, wir müssen lernen aus unseren Fehlern. Das kann uns niemand abnehmen. Sündenvergebung heißt nicht, dass uns auch nur die kleinste Kleinigkeit diesbezüglich abgenommen wird.

Wenn wir besser werden wollen, dann müssen wir es aus eigener Kraft werden. Aber die andere Seite ist, dass das ja Konsequenzen für die Welt hat. Die Welt ist zum Teil zerbrochen in Wahrheit.

Die Erdenwelt wäre ganz anders geworden, wenn die Gottheit gesagt hätte, Freiheit können wir nicht geben. Wir lenken das von oben. Dann wäre die Welt viel problemloser geworden.

Zwar auch nicht ganz vollkommen, wir haben davon schon gesprochen, dass die Problematik auch damit zusammenhängt, dass der göttliche Impuls. Es ist ja nicht so, dass die Gottheit, also die Trinität selber oder Gottvater direkt die Schöpfung hervorbringt, sondern da gibt es eine ganze Menge geistiger Wesenheiten, die ganzen Hierarchien, die Engelwesenheiten, die mitwirken dran. Und dass auch dabei bis zur Ausführung, bis es sozusagen wirklich bis nach unten zur äußeren Schöpfung kommt, dass dabei Fehler passieren.

Das sind nicht Fehler der Gottheit, aber es sind halt auch die geistigen Wesenheiten, so erhaben sie auch sein mögen, nicht vollkommen. Das heißt, auch sie machen Fehler und können den göttlichen Impuls nicht vollkommen ausführen. Und tatsächlich ist auch passiert eben wahnsinnig viel, gerade jetzt bei der Erdenschöpfung, weil dass die Fehler passieren, dass alle Gefäße zerbrechen, ist ja nicht direkt unsere Schuld in dem Sinn, dass wir sie zerbrochen hätten.

Es ist nur so, dass das ganze geistige Licht, also zu stark ist und die Gefäße das nicht aushalten, aber sie konnten auch nicht stärker gebaut werden, weil der Mensch in die Freiheit entlassen werden sollte. Und das heißt, er muss sie so machen, geistig so stark machen, dass sie diese ganze Kraft ertragen können. Um das geht es eigentlich.

Also diese zerbrochenen Gefäße sind ein Bild dafür, dass heute die weiter unten liegenden Bereiche der Schöpfung, die nicht mehr so nahe der göttlichen Quelle sind, dass die eine Stärkung brauchen, um diese starke göttliche Schöpferkraft überhaupt zu ertragen. Da muss man ein sehr viel differenzierteres Bild haben, wie eine Schöpfung passiert, wie das göttlich ist. Wir denken uns nur, Gott ist vollkommen, weiß alles, kann alles, tut alles, hokus pokus und die vollkommene Welt ist da.

So einfach ist das nicht. Die Gottheit ist, hat diese Vollkommenheit. Aber gerade in dem liegt es auch, dass sie Wesen schafft, aus sich heraussetzt, dass sie nicht alles selber macht.

Es ist eben nicht so, dass nur der liebe Gott hat die Welt gemacht, sondern da gibt es jetzt eine ganze Gruppe von geistigen Wesenheiten, die auf einem langen Weg schon sich entwickelt haben. Viele kommen aus einer Zeit, die vor oder abseits unserer ganzen Entwicklungskette liegt. Das heißt, die noch vor dem alten Saturn waren.

Die ganzen hohen Hierarchien haben dort schon etwas gemacht. Die kommen herein, die sind da. Aber die sind alle nicht vollkommen.

Sondern sie versuchen zwar, den göttlichen Impuls auszuführen, so gut sie es können. Sie haben auch nicht die Freiheit, sich ihre Aufgabe auszusuchen. Aber die Frage ist, reichen ihre Fähigkeiten, um das umzusetzen oder nicht.

Und nicht alle können das. Darum spricht Rudolf Steiner so oft, es ist sozusagen wie in der Schule. Manche kommen schnell voran, andere bleiben halt sitzen, wie in der Schule.

Das heißt, sie erfüllen ihre Aufgabe nicht. So gab es eben bei den Urengeln auf dem alten Saturn, welche die ihre Aufgabe nicht so gut erfüllen konnten, die daher zurückgeblieben sind in ihrer Entwicklung in gewisser Weise, gerade dadurch aber eine wichtige Rolle auch spielen. Also was war das auf dem alten Saturn? Da waren es die Urengel, die Archei, die damals als neue Gruppe geistiger Wesenheiten entstanden sind, geschaffen wurden.

Sie heißen eben auch Geister der Persönlichkeit. Also damit ist schon eine Vorstufe dazu da, dass wir dann eben Persönlichkeiten und sogar Ich-Wesenheiten, und zwar freie Ich-Wesenheiten werden können. Aber die Urengel selber sind es noch nicht.

Die haben diese Aufgabe bekommen und sie haben gewisse Fähigkeiten mitbekommen dazu. Aber trotzdem, bei aller Anstrengung, manchen ist es besser gelungen, manchen weniger gut. Also es ist eine Differenzierung aufgetreten.

Die spielt im Übrigen eine ganz wesentliche Rolle in der Genesis auch, im ersten Kapitel, weil diese Urengel sind auch die Zeitgeister. Da kann man sie auch nennen. Archei hat ja, Arche hat was mit dem Ursprung zu tun, mit dem Anfang, mit dem Urbeginn.

Darum heißen sie auch Urbeginne im Übrigen, diese Geister der Persönlichkeit oder diese Archei oder Urengel, Urbeginne, weil sie wirklich eben am Beginn unserer planetarisch-kosmischen Entwicklungskette, die über diese sieben Stufen geht, dort geistige Wesen sind. Aber halt mit unterschiedlich ausgeprägten Fähigkeiten. Und es gibt welche, die klichtvollere Fähigkeiten hatten und es gibt welche, die dann sich nicht weiterentwickelt haben.

Man muss wieder aufs Alte zurückgreifen. Der alte Saturn ursprünglich war eine reine Wärmewelt. Kann man sich, das können sich wahrscheinlich die Physiker nicht einmal vorstellen, eine reine Wärme, was ist das? Aber eine reine Wärmewelt jedenfalls.

Keine Luft, also nichts Gasförmiges, nichts Flüssiges, nichts Festes, aber trotzdem ein kosmischer Zustand. Reine Wärme, ja und auch kein Licht. Finster.

Erst in bestimmten späteren Phasen des alten Saturn blitzt ein bisschen Licht auf und zwar deswegen, weil, wie wir heute schon gesagt haben, von der Zukunft kommt etwas. Etwas, was eigentlich in der Zukunft erst sein wird, wirft sein Licht voraus irgendwo. Das heißt, als der alte Saturn eine Vorstufe des nächsten, des Sonnendaseins aufblitzen lässt, gibt es ein bisschen Licht auch auf dem Saturn.

Das ist aber eigentlich schon Vorwegnahme des nächsten Zustandes. Also der alte Saturn fängt eigentlich an mit geistigen Wesen, die gibt es schon, die kommen her, aber es fängt dann wirklich in gewisser Weise mit einem Nichts an, nämlich es ist die neue Welt, die jetzt über sieben große kosmische Stufen sich entwickelt, hat kein Karma noch, nix ist ein unbeschäuberndes Blatt, ist nichts eigentlich. Also ein ganz neuer Anfang, bis ins letzte Naturgesetz hinein, in alles, es gibt keine Vorgabe, außer es sind geistige Wesen da, die jetzt vor der Leere sitzen und jetzt die Aufgabe bekommen, von der Gottheit da etwas zu tun.

Manche können es besser, manche können es weniger gut. Manche zum Beispiel von den Urengeln schaffen es dann, in den nächsten Zustand die alte Sonne hinüber zu leiten, wo alles leuchtet, wo das Licht kommt. Es gibt aber auch Urengel, die auf dem Saturnzustand im Grunde hängen bleiben und sagen, lichtlose Welt, Wärme, Licht, grässlich, schrecklich, schaffen wir nicht, wir können nicht Licht erzeugen, wir können es auch gar nicht ertragen in gewisser Weise.

Und so entsteht dort eine Spaltung im Erreich der Urengel. Die einen werden lichtvolle Geister, die anderen werden dunkle Geister, werden zu den Asuras letztlich, von denen wir heute sprechen. Die hellen sind die Suras, so haben es dann die Inder genannt, das sind also die sonnenhaften, die lichtvollen, und die anderen sind die Asuras, die also das Licht verleugnen, mit dem Licht nichts zu tun haben wollen.

Haben aber eine wichtige Aufgabe. Jetzt könnte man sagen, aha, zerstört, ist schon wieder ein Ding drinnen. Dass diese Fehler passieren können überhaupt, das hängt alles schon damit zusammen, dass diese Entwicklung über die sieben großen kosmischen Stufen vom alten Saturn bis zum Vulkan, dass diese ganze Entwicklung angelegt ist darauf, dass der Mensch, das Wesen, das sozusagen in der Mitte, in der mittleren Stufe entstehen wird, dass das die Freiheit kriegt.

Und dass das von unten aus eigenem was tun kann. Und dass etwas von dem göttlichen Willen und von der göttlichen Kraft in diesem Wesen steckt. Dass also die Freiheit in dem Ich drinnen ist.

Weil sonst würde es eben auch so sein, dass die Menschheit spaltet sich dann, das wird ja auch kommen bis zu einem gewissen Grad, eben in welche die, sagen wir mal jetzt, das Licht, das geistige Licht entfalten können, und andere gehen halt zu den Widersachen. Das wird auch kommen. Nur die werden dann wirklich ausgeschieden.

Wir haben davon gesprochen, das dauert also bis zum Venuszustand, das ist der sechste Zustand im sechsten Unterzyklus, und dort noch einmal im sechsten Unterzyklus ist die letzte Möglichkeit der Entscheidung, gehe ich mit den lichten Wesen mit oder gehe ich mit den finsteren Wesen mit. Und dann habe ich mit diesem ganzen Kosmos überhaupt nichts mehr zu tun. Dann ist man auf einer völlig anderen Schiene, in einer völlig anderen Welt, in einer Welt, wo die Chance zur Freiheit nie mehr existieren wird.

Da ist die letzte Weichstellung. Das ist eben die berühmte Zahl 666. Dort fällt die Entscheidung.

Das ist auch radikal. Bis dahin, die geistigen Wesenheiten, die über uns stehen, haben die Freiheit nicht, aber es bestand bis jetzt niemals die Gefahr, dass die vollkommen ins Dunkle verfallen. Selbst die Orgenwidersacher nicht.

Die soratischen Wesenheiten sind ein bisschen ein anderes Kapitel, weil die kommen überhaupt aus einer anderen Entwicklungsrichtung. Das werden wir sicher noch auch vertiefen können. Aber die waren eigentlich nie in der Gefahr, dass sie endgültig, also völlig aus der Entwicklung ausgeschieden werden.

Weil die, die mit den soratischen Wesenheiten mitgehen, Menschen, aber auch jetzt dann reguläre Hierarchien, die sich dorthin verirren und sich dorthin einziehen lassen, Asuras zum Beispiel sind ja solche, wenn die sich dorthin mitziehen lassen, ich kann nicht sagen mitgehen wollen, weil die Freiheit haben sie noch nicht, aber die halt so stark drinnen stecken, dass sie aus dem Sock nicht mehr rauskommen, weil im Grunde die einzige Chance wäre, dass die Menschen genügend dagegen arbeiten. Und gerade bei den Asuras wird das schwierig, weil die doch schon ziemlich kräftig und stark sind und wenn die da hinunter trudeln, dass wir kleinen Menschen sie noch retten können, aber das wäre die einzige Möglichkeit. Also auch das ist es.

Es ist so, dass dann wirklich die ursprünglich höheren Hierarchien, sind sie ja eigentlich gewesen, stehen also deutlich über den Menschen und bis jetzt waren sie nie in der Gefahr, endgültig in der Finsternis zu versinken. Erst jetzt. Und zwar wirklich im Grunde, besonders jetzt während unserer Erdentwicklung, alles was vorher ist, Vorbereitung dorthin und da war noch nie die Gefahr, dass sie wirklich ganz ausgeschieden werden und nie mehr etwas damit zu tun haben.

Aber ab der Erdentwicklung kann es denen allen an den Kragen gehen, den Widersachern, auch wenn sie mit aller Kraft dorthin streben und sie glauben, das ist das Ziel. Nur um dann irgendwann darauf zu kommen, dass damit ganz abgeschnitten sind. Dass sie dann im höchsten Idealfall in einer vollkommenen, aber nicht in keinster Weise mehr entwicklungsfähigen Welt leben.

Alles ist so vollkommen, dass sie nichts mehr tut. Auf Ewigkeit erstarrt sein im Grunde. Man muss das einmal wirklich durchdenken.

Das Freiheitsprinzip, ich habe eh schon öfters in den Vorträgen darüber gesprochen, das Freiheitsprinzip bedeutet auch Gestaltung, Umgestaltung. Der Mephisto sagt so viele gescheite Sachen im Faust. Gestaltung, Umgestaltung des ewigen Geistes, ewige Unterhaltung und im Ekel davor.

Ja, das ist genau diese Geistigkeit. Es gibt die Vollkommenheit, die fertig ist und man sagt, höher geht es ja nicht mehr. Das ist ja das, was man unter Vollkommenheit versteht.

Aber unser Weg und der Weg der Gottheit ist der, eigentlich wenn die Gefahr besteht, dass es jetzt höher geht es nicht mehr, dann löse ich das Ganze schon wieder auf und sage so, jetzt fangen wir wieder von vorne an. Und machen noch was schöneres. Oder anders.

Weil es gibt nicht die eine Vollkommenheit. Es gibt eigentlich unerschöpflich viele Vollkommenheiten. Das heißt, unendlich viele Möglichkeiten, wie Welt gestaltet werden kann.

Die Widersacher wollen die eine vollkommene Welt. Sie ist es in gewisser Weise, sie ist perfekt, aber damit auch komplett tot. Weil da kann sich nichts mehr verbessern, gar nichts mehr.

Sie ist auch bewahrt davor verschlechtert zu werden, aber trotzdem, es ist ein Zustand der völligen Lethargie im Grunde. Man stelle sich das vor, es ist eine Welt der tödlichen Langeweile. Es gibt nichts mehr zu tun.

Nichts. Alles ist perfekt. Es gibt nichts, was du besser machen könntest, es gibt keinen Antrieb mehr, irgendwas zu tun.

Das ist die soratische Welt. Man muss so aufpassen mit Begriffen wie Vollkommenheit und so weiter, dass man das ja nicht falsch versteht. Konsequent weitergedacht kann das eben genau die Widersacherwelt sein, die wir uns überhaupt nicht wünschen.

Es ist eigentlich die wirkliche Welt, die die Gottheit anstrebt und die sie uns ermöglichen will, ist die Welt, die eigentlich immer riskiert ist. Auch wie es im Goethe heißt im Faust, ewig strebend sich bemüht, dem können wir erlösen. Es geht immer weiter, es gibt immer wieder was zu tun.

Und es gibt immer wieder die Chance von Neuem anzufangen und es ganz anders zu machen. Auch im Einzelleben kann das sein, bis zu meinem 50. Lebensjahr habe ich das gemacht und das will ich nicht mehr.

Das ist eigentlich nicht meins. Jetzt habe ich was gemacht, gut, das war eigentlich nicht meins. Aber jetzt habe ich den Mut zu sagen, ich stelle alles auf den Kopf und mache das, wo ich der Welt wirklich was geben kann.

Bis jetzt habe ich das gar nicht getan. Ich habe ein paar nette Dinge verkaufen können, aber ich habe ganz andere Fähigkeiten. Ich habe den Mut zu sagen, ich fange neu an.

Wir als Menschen können das. Das ist kein Rezept, dass jeder jetzt sofort morgen alles neu machen muss und alles wegschmeißen muss. Aber wir haben im Prinzip die Möglichkeit.

Es gibt nichts, wo der fertige Zustand für die Ewigkeit da ist. Das wäre das Schlimmste eigentlich für uns. Und das ist die Tragik, die die Menschen dann erleben werden, wenn sie in dieses Widersacherreich hineinfallen.

Bis jetzt, solange sie nicht dort wirklich drinnen sitzen und nicht mehr raus können, haben sie immer noch Freiheit. Und sie können immer noch dann sagen, das haben sie uns zwar schön angepreist, aber mir ist so tödlich langweilig. Ich habe ja nichts mehr zu tun, niemand hat mehr was zu tun da drinnen.

Es ist alles so gut, dass es nichts mehr zu tun gibt. Und das ist das Schlimmste von allem. Schlimmer kann es gar nicht sein.

Nichts mehr. Sich eigentlich in Wahrheit nichts mehr zu freuen zu können, weil eh alles da ist. Selbst die schönste Sache, das beste Essen, wenn du es jeden Tag bekommst, wirst du dich irgendwann nicht mehr freuen.

Irgendwann wird man überdrüssig dessen, mit Recht. Dass das eben nicht so wird, dazu hat der Mensch seinen Platz in der Schöpfung. Er wird es eigentlich aus unserer Freiheit heraus immer wieder aufmischen.

Immer wieder einen neuen Impuls reinbringen können und Gestaltung, Umgestaltung. Eben, wie die Gottheit selber. Das ist ihr Wunsch eigentlich.

Aber damit das wirklich funktioniert, braucht sie uns auch als freie Wesen, die an dem Ganzen mitwirken. Ja, also das heißt Umgestaltung der Welt. Reparatur der Welt.

Das ist das, was ich gut finde. Ich bin jetzt kein Kabbalist oder was, aber dass es dort so deutlich erkannt ist, dass wir notwendig sind. Wir haben gesagt, ja, es ist so entstanden, die Anfänge der Kabbaler liegen schon im ersten vorchristlichen Jahrhundert oder so, aber das ist alles noch schwach.

Es ist dann sicher eine Blüte in der Zeit, Jahrhundert nach Christus, zweites Jahrhundert nach Christus. Aber so richtig los geht es dann im 13. Jahrhundert.

Und da ist viel Durchdringung interessanterweise oder Berührung halt glauberweise eben auch mit dem christlichen Gedankengut. Und es ist manches drinnen, was einfach genial ist, was dort so deutlich ausgesprochen ist. Und wo mehr vielleicht sogar drinnen ist, als sie teilweise selber bewusst waren.

Es ist das Wort drinnen. Durch die Buchstaben. Wir haben davon gesprochen, dieses ganze System, der Sephiroth, den wir da haben, diesen Baum des Lebens, diesen kabbalistischen Lebensbaum.

Also da sind die zehn Kreise, da sind diese zehn Gefäße. Das sind also zehn, ich sage einmal, seelisch-geistige Qualitäten. Und die sind nummeriert von eins bis zehn.

Also es geht vom Käther, von der Krone, da kommt es aus dem Göttlichen heraus, der Schöpfungsimpuls, der fährt dann da von oben hinein und geht dann da im Zickzack durch bis unten, das ist die Erdenwelt. Und also die Zahl spielt eine Rolle einmal, Nummer eins, die Zahl zehn, wobei eben dieser untere Bereich, also abgesehen von den oberen Dreien, das entspricht den sieben Planetensphären, also im Grunde entspricht das unserem Sonnensystem. Da in der Mitte tiefere Schönheit, das ist die Sonne im Grunde, die da in der Mitte strahlt.

Aber das ist alles Scherben da unten, alles Scherben. Und das sollen wir eigentlich reparieren, ja wir, im Grunde wir. Und diese Verbindungspfade, haben wir auch schon gesprochen drüber, die hängen zusammen, sind bezeichnet mit den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets.

Es sind genau 22 Verbindungslinien, die es da gibt. Und die sind so geordnet, dass es halt so eine linke und eine rechte Säule gibt und eine mittlere Säule, das sind also die Graden, die von oben durchgehen. Es gibt aber dieses Bild im Übrigen auch in ganz anderen Schemata, das ist also wirklich ein Schema für etwas Reingeistiges.

Ein Gedankenschema, also das Zusammenhänge aufzeigt. Kann man aber auch ganz anders zeichnen, habe ich schon erzählt, also man kann zeichnen 10 Kreise zum Beispiel, die konzentrisch ineinander sind, vom größten bis zum kleinsten bis zum innersten, dann sind die sieben innersten Kreise die sieben Planetensphären im Grunde. Und die äußeren, da geht es dann weiter, der Tierkreis noch und der Kristallhimmel, also das Firmamentum und dann was noch hinter dem Firmamentum ist, also das, was die Griechen Empyreum genannt haben, das Geistesfeuer, das göttliche Feuer, von dem der göttliche Funke ausgeht.

Man kann es aber zum Beispiel auch darstellen, weil es ja zeigt, was soll denn aus der Erde werden, es soll erfüllen sich hier das Prinzip der Vierzahl, das sich durch den Würfel symbolisiert, so ist das Neue Jerusalem geschildert. Man kann diesen Seferotbaum auch in Würfelform aufzeichnen und dort die Zusammenhänge zeigen und das ist sehr gescheit das auch zu machen, weil es zeigt, dass unsere Aufgabe hier während der ganzen Erdentwicklung ist, diesen vollkommenen Würfel sozusagen geistig gesehen zu schaffen. Geistig gesehen.

Also das, was geistig durch die Vierzahl, durch den Würfel symbolisiert wird, ausgedrückt wird, das sollen wir meistern. Und wenn wir das meistern, dann wird in guter Weise das Neue Jerusalem bzw. der Neue Jupiter der nächste kosmische Entwicklungszustand entstehen.

Wenn es Mängel hat, wenn der Würfel abgeschlagen ist und Debscher hat drinnen und Sprünge hat drinnen, dann wird halt die nächste Stufe beschädigt sein, wird also schlechtere Entwicklungsbedingungen bedeuten und das heißt, dass wir es dann erst recht Kräfte mobilisieren müssen, um unseren Weg weiterzugehen, um nicht den Widersachern dann zu verfallen. Dieser kabalistische Lebensbaum ist tatsächlich, in den Kommentaren zu einem der letzten Vorträge ist dann gekommen, ja wie hängt denn das mit dem Baum des Lebens zusammen, von dem in der Genesis gesprochen wird? Weil die Kabalisten nennen das also den kabalistischen Lebensbaum. Oder überhaupt einfach Lebensbaum.

Jetzt denkt man sich, das Giri Gari, was hat das mit dem Lebensbaum zu tun? Muss ich Giri Gari übersetzen? Ein Gegritzl. Ein nicht nachvollziehbares, nicht entzifferbares Gegritzl, sagt man bei uns. Giri Gari.

Fragst mich aber bitte jetzt nicht, wo das herkommt, ich weiß es nicht. Es ist eine spannende Sache, die Wiener Sprache zu verfolgen, wo das herkommt. Wir waren ja in Wien so eine ganz besondere Völkermischung.

Besonders meine ich jetzt nicht, weil wir so toll waren, sondern so vielfältig. Also was da zusammenfließt, verschiedenste Sprachen, verschiedenste Mentalitäten und aus dem ist einfach so eine sehr sehr bunte Mischung entstanden an Worten, an umgangssprachlichen Ausdrücken, mit denen man halt einfach sehr schattiert Seelisches zum Ausdruck bringen kann, sagen wir es einmal so. Was diese Schattierungen haben.

Es gibt ja zwei Dinge, die Hochsprache, die geregelt ist und ganz klar ist mit ihrer Grammatik auch, die ist gedankenklar und das ist wichtig. Aber sie kann niemals diese feinen Schattierungen machen, wo ich sage, ja da ist schon irgendwo eine Grenze, aber es ist eigentlich ein ineinander fließen, wenn ich genauer schaue. Es ist nicht, das ist schwarz und das ist weiß, sondern da ist viel Grau dazwischen und das fließt da hinüber.

Und für jede Schattierung habe ich so einen Ausdruck, den ich gedanklich gar nicht fassen kann, den ich aber fühlen kann, dass da ein Unterschied ist. Das ist ein anderer wenn ja aus. Es gibt so viele wienerische Ausdrücke.

Das ist ein pakschierliches Mädchen. Das kann man nicht übersetzen. Wahrscheinlich kennt es heute kaum mehr ein Wiener.

Der Steiner hat es öfters noch erwähnt, aber ich kannte das noch. Ja, das ist bezaubernd, aber es ist noch was anderes. Man kann es spüren.

Wenn man mit dem Wort aufgewachsen ist, spürt man, dass das eine ganz besondere Nüance hat. Und vielleicht kann man es dann, wenn man es richtig ausspricht, sozusagen mit dem richtigen Gefühl ausspricht, etwas von dem Gefühl vermitteln. Das ist zum Beispiel auch eine Art, wie man geistigseelische Berührungen weitergeben kann, aber sie ist noch nicht verstanden.

Natürlich ist sie es noch nicht vom Kopf her verstanden. Kleine Definition, pakschierlich heißt das und das. Ich brauche die Definition gar nicht, weil es ist eine Seelennuance.

Es ist eine seelische Wahrnehmung, die sich in dem Wort ausdrückt. Und wenn ich gelebt habe in der Sprache und das gefühlt habe, was das Wort ausdrückt, dann kenne ich diese Seelenqualität. Das ist eine übersinnliche Wahrnehmung.

Die kann ich sinnlich gar nicht beschreiben. Darum kann ich es auch nicht so in einem wirklichen Begriff definieren. Das geht gar nicht.

Das ist alles nur eine Annäherung. Aber das ist die Wahrnehmung selbst. Unmittelbar.

Wir brauchen halt wirklich beides. Wir brauchen dieses dann auch klares Verstehen. Aber wir haben halt wirklich nur das Giri-Gari.

Das heißt das obskur ausschauende Schema vor mir. Ich kann dann vielleicht anfangen es vom Kopf her zu verstehen. Aber jedes Gefäß, da müsste ich eigentlich was fühlen.

Da brauche ich eigentlich so ein Wort, das ich wirklich erleben kann. Dann weiß ich, was das ist. Weil das sind bestimmte geistige bzw.

seelische Qualitäten, um die es geht. Das sind Worte, es ist übrigens bezeichnend, dass es oft mehrere Bezeichnungen dafür gibt. Weil irgendwo ist glaube ich ein Mikro offen.

Ja, also meine Lieben, hört ihr mich? Ich hoffe ihr hört mich. Ich höre hier immer Stimmen im Hintergrund. Du bist schon ausgeschaltet.

Danke. Ja, also es geht wirklich darum, diese Qualitäten auch erleben zu können. Ich bin ja kein Kabbalist, wenn ich jetzt nur das Schema kann und ich kann es auch gescheit erklären oder was.

Bei dem, was scheinbar so total abstrakt ist, das ist die Kunst nämlich. Das ist die Kunst im jüdischen Volk überhaupt. Da ist die Fähigkeit da, Zusammenhänge, die andere logisch ableiten, zu schauen, zu fühlen, zu erkennen, ohne sie ableiten zu müssen, sondern sie zu erfahren.

Das hängt vielfach eben zusammen mit den Lauten, auch mit der Sprache, darüber haben wir schon einmal gesprochen. Die hat etwas sehr Imaginatives drinnen. Das heißt, der Name ist eben nicht nur Begriff, das ist er auch.

Sie haben einerseits diese Gedankenklarheit, aber sie hat auch Inhalt. Es ist geistig, es schaut abstrakt äußerlich aus, aber es ist seelisch, geistig, ganz konkret. Also in den einzelnen Worten.

Ich würde es dir dazu reichen, jetzt die Zeit nicht mehr aus, da jedes durchzugehen. Aber nur als Anregung, warum ich jetzt so gerade herumreite auf diesem kabbalistischen Lebensbaum. Und es geht halt jetzt um die Frage, wie hängt es mit dem Baum des Lebens zusammen, der halt sonst so in der Bibel geschildert wird.

Ist ja offensichtlich dieselbe Wurzel, weil die Kabbalisten stützen sich ja gerade auf das Alte Testament und insbesondere auf die fünf Bücher Mose und ganz besonders dort auf die Genesis, also auf die Schöpfungsgeschichte, weil sie dort drinnen leben und erleben. Da muss wirklich die Sprache zur Imagination kommen und aus dem erleben. Und halt hier in der Kabbala nur eben noch etwas wacher, etwas gedankenklarer auffassen.

In der Bibel am Anfang ist da dieses imaginativer, visionärer irgendwo, bildhafter die Schilderung. Da versucht man es zwar zu fühlen, aber man ist sich mehr schon bewusst, ja die Bilder, die drinnen sind, die sind richtig, aber im seelisch-geistigen schaut es ja trotzdem nicht wie im sinnlichen aus. Es hat eigentlich eine andere Bedeutung noch.

Es ist nur eine Krücke dazu. Wie ich es schon ein paar mal angedeutet habe, in dem Wort Breschit, im Anfang, also das Buh mit dem Reschit, Reschit, da fängt die schöpferische Bewegung an im Grunde. Da ist drinnen das geistige Feuer, das drinnen ist, das ich-haft-Breschit-i, da ist das J irgendwo drinnen noch angedeutet, da ist der Ich-Impuls drinnen und das schlägt ein als schöpferische Kraft und gestaltet es aus.

Mit den paar Lauten kannst du dir die Imagination des ganzen Schöpfungsgeschehens aufrufen. Mehr brauche ich nicht. Ich muss also eigentlich nicht das ganze erste Kapitel der Genesis lesen, na das ist nur das Neue Testament, sondern es erreicht, in Wahrheit ist es eine Wort.

Das eine Wort. Reschit, das ist die schaffende Erwägsamkeit, die sich abspielt in dem Buh, wie wir es letztes Mal gesprochen haben, in dem Leerraum, aus dem sich die Gottheit zurückgezogen hat und da drin passiert aber jetzt die Schöpfung. Aber sie lässt den Raum frei.

Sie wirkt zwar schaffend hinein, aber sie gibt einen Freiraum. Das steht am Anfang schon drinnen. Das ist für die Kabbalisten so ganz wichtig.

Und das steckt in dem Wort Breschit drinnen. Der Buh ist dieser Raum. Das heißt, wenn man es in eine Vorstellung versetzt, ist es eben wirklich die Gottheit, ist es außerhalb, ist es in die Unendlichkeit, wie immer man es denken will.

Aber da ist ein Raum, den sie frei gibt. Sie schickt zwar göttliches Licht dort hinein, aber was da passiert, hängt vielfach davon ab, namentlich auch was wir tun, da drinnen. Und es ist eben dann die Frage, ja, es gehört zu den göttlichen Geschenken eben auch alles, was in diesen Gefäßen drinnen ist, das heißt diese seelisch-geistigen Qualitäten, das gehört dazu, aber die Gefäße halten es eben nicht aus.

Das Geschenk ist eigentlich zu stark. Und warum ist es aber so? Es ist aber die Gottheit, jetzt, Verzeihung, ein schlechter Ingenieur, die hat die Gefäße nicht stark genug dimensioniert, dass sie das aushalten. Nein, es geht darum, gerade weil sie zerbrechen, sind wir aufgefordert, eingeladen, es besser zu machen.

Es so zu machen, dass es diese Kraft trägt. Das heißt Reparatur der Welt, Heilung der Welt, durch den Menschen, aber mit dem göttlichen Segen. Das steckt da drinnen.

Und das ist sozusagen die Aufgabe, die wir in Freiheit annehmen können oder eben auch nicht annehmen können. Wenn wir es halt nicht annehmen, dann werden wir in der vollkommenen Welt der Widersacher landen. Es liegt in unserer Freiheit.

Dort findet man die perfekte Ordnung, aber in ewiger Erstarrung im Grunde. In immerwährender Langeweile, letztlich. Sagen wir es einmal so.

Das heißt, gerade das, was das Ich auszeichnet, tätig sein zu können, sogar schöpferisch tätig sein zu können, dass das ins Leere geht, dass das keine Betätigung mehr findet. Im Reich der soratischen Wesenheiten, wenn sich das einmal ausgesondert ist, gibt es diese Möglichkeit einfach nicht mehr. Da gibt es nichts zu verbessern.

Da gibt es nichts zu verändern. Da gibt es auch nichts zu reparieren. Es wird auch nichts kaputt sozusagen.

Gar nichts. Man muss sich über nichts mehr ärgern. Man muss sich auch über nichts mehr freuen.

Ja, man kann sich auch über nichts mehr freuen. Es ist ewige Gleichmut. Kein Auf, kein Ab, kein Nichts.

Keine Sympathie, keine Antipathie, Gleichgültigkeit. Das ist die soratische Welt. Den geistigen Hintergrund zu suchen und versuchen ihn zu verstehen, heißt nicht einfach zu sagen, der liebe Gott hätte ja wissen müssen, wie man das gescheiter macht.

Man kann die Freiheit nicht anders einem Wesen geben, als dass der Weg auf die Art beschritten wird. Man kann nicht sagen, der liebe Gott, der schafft den freien Menschen und dem geht es jetzt ewig gut, weil der kann alles, tut alles aus Freiheit und es wird alles gut werden. Das ist etwas, was in sich in Wahrheit so widersprüchlich ist, dass nämlich so eine Welt in Wahrheit so ziemlich schnell zerbrechen würde.

Noch schneller als es da passiert ist. Da ist man einfach geistig noch nicht tief genug drin. Es ist ein Ausdruck eines beständlichen Wunsches, weil wir Friede, Ruhe haben wollen und so weiter.

Aber wir müssen halt sehr aufpassen, dass es nicht die ewige Grabesruhe ist. Es geht nicht um den Geist, der sowieso weiter geht, sondern wirklich nur um das, was unten ruht und zerstäubt. Diese Vollkommenheit, die die soratischen Wesen als erstrebenswert ansehen und wo namentlich die finsteren Widersacher mitziehen, ist im Grunde die immateriell erstarrte, perfekte Welt.

Aber die ist komplett erstarrt, ohne jegliche Entwicklungsmöglichkeit. Das wäre also komplette Schlacke. Trotzdem ist der Weg dorthin und das Materiellwerden zwischendurch ist ein notwendiger Prozess, um die Freiheit entwickeln zu können.

Wenn wir wie die Engelwesenheiten einen physischen Leib hätten, der eben bei den Engeln nicht in sich geschlossen ist, er ist sogar bis zu einem gewissen Grad, hat er seinen Abdruck im Materiellen. Wir haben davon gesprochen, dass gerade die Engelwesenheiten, die Angeläue, mit dem Wasserelement sehr viel zu tun haben. Überall wo Wasser ist, kann man sagen, da ist auch etwas von der physischen Leiblichkeit eines Engels dabei.

Nur das ist völlig zerteilt, das ist keine geschlossene Form in sich, das sind Wasserstäubchen da, das ist eine Pfütze dort, das ist eine kleine Strömung in einem Bacherl oder was oder ein Wirbel und das verteilt irgendwo über die ganze Erde, das zählt zum physischen Leib eines bestimmten Engels. Und daneben der nächste Wasserwirbel hängt zusammen mit einem anderen Engel und so weiter. Aber so ein in sich geschlossenes, physisches haben sie nicht.

Bei denen würde auch nie die Gefahr bestehen, dass sie von sich aus so ins Materielle fallen, dass sie gekettet blieben daran. Allerdings die zu den Widersachern übergewechselt sind, da besteht sehr wohl die Gefahr, dass ihr Geistiges sie vielleicht ausdrückt, in einen schönen Schwung dieses materiell gewordenen, mag ja sein, aber in dem erstarrt es dann irgendwann. Aus.

Aus. Ein bisschen Gedanke. Wir werden das nächste Mal uns noch beschäftigen, was ich eigentlich halte, aber es wird sich nicht mehr ausgehen, es wird zu viel.

Wie hängt zusammen der Lebensbaum der Kabbalah mit dem Lebensbaum, wie es in der Genesis genannt wird, in der Bibel. Der Zusammenhang ist sehr eng, wir werden uns beschäftigen auch mit der sogenannten Kreuzesholzlegende, die damit zusammenhängt. Wo kommt das Kreuzesholz her, wobei das natürlich alles auch wieder eine bildhafte, eine imaginative Schilderung ist und trotzdem aber absolute Wirklichkeit dahinter steckt, aber halt nicht so im äußeren Sinn.

Also dieses Kreuzesholz hat einen langen Weg, weil es hängt mit den Paradiesesbäumen zusammen letztlich. Von dort hat der Seed, das ist der zweite oder dritte Sohn eigentlich von Adam und Eva, nachdem der Kain den Abel getötet hat, kommt statt des Abels der Seed dann. Und als Adam dann so weit ist, dass er stirbt oder dass er dem Tode nahe ist, dann geht der Seed zum Tor des Paradieses und bittet um Einlass, ob er nicht einen Samen vom Baum des Lebens mitnehmen darf.

Er wird eingelassen und er sieht, dass der Baum der Erkenntnis und der Baum des Lebens ihre Kronen ineinander verschlungen haben, die sind also zusammengewachsen. Und er nimmt dann ein Samenkorn mit oder nach anderen Erzählungen der Geschichte sind es drei Samenkörner, jedenfalls nimmt er das mit und als Adam dann gestorben ist oder kurz bevor er stirbt, legt er ihm das Samenkorn oder die drei Samenkörner auf die Zunge. Und aus dem Grab des Adams wächst dann später eben ein besonderer Baum mit drei Stämmen, mit drei Säulen, das entspricht nämlich genau dem, was da drinnen ist.

Es ist so ein gewisser Zusammenhang drinnen, es ist nicht ganz zufällig und hängt mit vielem anderen noch zusammen und das zieht sich halt durch. Aus dem Holz sind die Bretter gemacht, über die die Königin von Saba geht, den Salomon besuchen lässt, aus dem Holz dieses Baumes, das Tor, die Säulen, die Eingangssäulen des Salomonischen Tempels machen. Später ist es über den Teich gelegt, wo dann auch die Kranken geheilt werden und so weiter und zum Schluss wird auch das Kreuz daraus gemacht.

Das ist die Kreuzes-Holz-Legende und das werden wir uns das nächste Mal genauer anschauen, wie das eben mit den Kräften des Baumes des Lebens und des Baumes der Erkenntnis zusammenhängt und wie kommt das Dritte dann dazu, was ist das Dritte, was dazukommt. Das sind nämlich alles Dinge, die wir jetzt brauchen werden, um das neue Jerusalem auch zu verstehen, weil das sind alles die Mittel und Wege, die Fähigkeiten, die wir brauchen, dass dieses neue Jerusalem möglichst gut ausgestaltet wird, reich ausgestaltet wird. Also darum reden wir von dem Ganzen.

Aber lassen wir es für heute gut sein. Ich danke euch fürs dabei sein. Ich danke euch allen im Livestream, bis zum nächsten Mal.

Dankeschön. Gerne, meine Lieben. Vielen Dank, Wolfgang.

Danke, bis zum nächsten Mal. Schönen Abend. Schönen Abend, euch auch.

Gute Nacht. Gute Nacht. Schönen Abend, vielen Dank.

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X

Einzelnachweise