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Die Apokalypse des Johannes - 251. Vortrag von Wolfgang Peter, 2025
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

Transkription | 251. Vortrag vom 4. Februar 2025
+++ dies ist eine Rohtranskription. Wenn du wissen willst, WIE eine fertige Transkription ausschaut, dann schau dir z.B. als Muster die 10. Folge an. Melde ich gerne übers Kontaktformular bei uns, wenn du bei der Textarbeit MitTun möchtest. Wir freuen uns auf dich! +++
Meine Lieben, es wird ernst. Ich begrüße euch ganz herzlich zum 251. Vortrag zur Apokalypse.
Und zum Einstieg, wie üblich, der Wochenspruch. Es ist der 44. Zweimal die 4 drinnen.
Also ganz was Erdiges. 4 ist die Zahl der Erde in Wahrheit. Ergreifend neue Sinnesreize, erfüllt Seelenklarheit, eingedenkvollzogener Geistgeburt, verwirrend sprossend Welten werden, mit meines Denkens Schöpferwillen.
Also es ist schon die Perspektive hinaus in die Sinneswelt. So ganz zart, heute haben wir einen wunderschönen sonnigen Tag gehabt. Also da hat es auch richtig geleuchtet, obwohl es noch ziemlich kalt draußen ist.
Aber es ist das Licht schon da, eine klare Luft, einigermaßen, selbst da in der Stadtumgebung einigermaßen halt, aber doch. Und wir bringen aber etwas jetzt von innen mit, diese Geistgeburt, die vollzogen ist. Das ist einfach etwas, ja, man kann intensiv daran arbeiten, man kann sich einfach dem Jahreslauf überlassen.
Dann gibt es eben auch diesen Rhythmus drinnen, man kann es verstärken durch die eigene Übung, einmal eben sich ganz auf das eigene Geistige, auf die Geistgeburt im Inneren zu besinnen. Und das tragen wir jetzt der Sinneswelt entgegen. Und in der Art, wie wir sie wahrnehmen, liegt etwas von dem drinnen, was wir uns geistig erarbeitet haben.
Und damit sehen wir die Welt, wie soll ich sagen, mit anderen Augen. Und nicht nur wir sehen sie mit anderen Augen, sondern das bewirkt auch etwas. Was wir geistig der Welt entgegenbringen, hat Bedeutung für die geistige Welt, die dahintersteckt.
Und es hat längerfristig eben auch eine große Bedeutung für die Entwicklung der Welt, der Erde jetzt im konkreteren Sinn durchaus. Es ist nicht gleichgültig, wie wir die Welt betrachten, ob wir sie sehr oberflächlich betrachten oder ob wir eine tiefere Beziehung dazu bekommen, ob wir vielleicht etwas zu spüren beginnen von dem, was nicht sichtbar, aber doch irgendwie spürbar ist in der Welt drinnen. Und das geht es ja in unserer Zeit, für diese Dinge auf neue Art wieder bewusst zu werden, die einmal in alter, visionärer Art allen Menschen bewusst waren.
Da müssen wir aber sehr, sehr weit zurückgehen. Also zurückgehen bis in die ersten Kulturepochen, wo das noch ganz stark da war. Wir haben darüber gesprochen, wie sich die Wahrnehmung der Welt, die Begegnung mit der Welt, die Erfahrung der Welt geändert hat, ganz stark geändert hat.
Es ist eigentlich überhaupt erst ein relativ neues Erlebnis, wenn man es im menschheitsgeschichtlichen Maßstab misst, dass wir uns so als der Welt gegenüberstehend fühlen, als eigenständiges, aber auch irgendwie von der Welt getrenntes Wesen. Früher war man noch viel, viel mehr verbunden auf der seelischen Ebene, hatte es aber dadurch auch schwerer, sich als Einzelwesen wirklich zu finden. Und wir sind noch lange nicht dort, dass wir uns wirklich ganz gefunden haben in unserem individuellen Ich.
Wir wissen zwar schon, dass wir eins haben, und wir haben davon öfter gesprochen, welch großes Erlebnis das für das Kind ist, wenn es das erste Mal dieses Ich-Erlebnis hat. Manche erinnern sich gut daran, manche weniger, aber es hat auf jeden Fall sehr entscheidende Folgen, weil damit ändert sich etwas im ganzen Leben, und damit werden wir halt moderner Mensch, wenn man so will, gerade an diesem Erlebnis. Aber es ist verbunden auch mit einem Verlust zunächst einmal, interessanterweise des geistigen Erlebens, das das Kind eigentlich noch hat, nur kann es sich daran nicht mehr erinnern.
Die etwa ersten drei Kindheitsjahre sind ja ganz entscheidend. Da arbeitet im Extrem stark das Ich an uns und prägt eigentlich den ganzen Leib, den Leibeshüllen überhaupt ein. Diese Ich-Gestalt, das wird zwar schon vorbereitet im vorgeburtlichen Leben, das heißt, bevor sich der sich inkarnierende Mensch mit dem befruchteten Keim verbindet, schon da beginnt diese Arbeit ganz intensiv in den ersten drei Lebensjahren.
Für die gilt ja auch dieses Christuswort, ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Da ist die Christuskraft mit drinnen. Ich bin der Weg, das ist der Weg, beim Kind jetzt aufgerichteter Mensch zu werden, also aus der noch, wie soll man sagen, tierähnlichen Haltung, aus dem Grappeln heraus auf allen Vieren, sich langsam aufzurichten, und das beginnt ja alles von oben irgendwo.
Es beginnt mit dem Blicken, mit dem Hören, einmal sich orientieren können. Das dauert ja, bis ich abschätzen kann, die Entfernung, irgendwas, da fängt eigentlich schon das an, diese Sicht der Welt gegenüberstellen, obwohl es dem Kind zu dem Zeitpunkt noch nicht so bewusst wird, dass es getrennt ist von der Welt. Aber dann kommt dazu als Nächstes das Sprechen, die Sprache, etwas Unheimliches, unheimlich Wichtiges, was den Menschen zum Menschen macht, was in der Form die Tiere so, wie es der Menschheit nicht hat.
Es wird zwar oft gesprochen von Tiersprachen, und es gibt natürlich Kommunikation unter den Tieren, aber nicht in der sprachlichen Form, wie wir sie haben. Es gibt ja vieles, Ameisen verständigen sich über Duftstoffe und dergleichen, und das funktioniert wunderbar, aber das ist nicht mit einem entsprechenden Bewusstsein, mit einem Ich-Bewusstsein verbunden. Beim Menschen ist das der nächste Schritt, sich seines Ichs bewusst zu werden.
Gerade in der Zeit, aber den ganzen Organismus, jetzt eben die Sprachorgane, zum Beispiel ganz stark bearbeitet, trainiert, um die Worte bilden zu können, mit dieser ungeheuren schöpferischen Lust auch Laute zu bilden, die noch nicht verstanden werden zum Teil. Das ist ganz egal. Ich kann durchaus das Kind zum Papa Postkasten sagen, weil das Wort Postkasten so schön ist.
Das dauert, bis das richtig gefunden wird. Es geht gar nicht darum, dass die Worte Bestimmtes bezeichnen, sondern es entsteht der ganz starke Wille und auch die Lust daran, mit den Sprachorganen etwas zu bilden. Und darin in Wahrheit den ganzen Schöpfungsprozess im Kurzmaßstab nachzuvollziehen, weil wenn ein Mensch heranwächst, er wiederholt in gewisser Weise, in abgekürzter Weise die ganze Weltentwicklung.
Jedenfalls die ganze Weltentwicklung, die unsere Erde durchgemacht hat, aber das ist eben auch nur möglich mit den Vorstufen, über die wir oft gesprochen haben. Selbst die anderen kosmischen Entwicklungsstufen leben drinnen. In alledem gilt aber drinnen, am Anfang war das Wort.
Das Wort ist etwas Gestaltendes, ein gestaltendes Prinzip. Wir können die Folgen der Worte, der Vergangenheit sozusagen, des Weltenwortes sehen in der ganzen Natur. Das ist das Ergebnis davon.
Und was wir halt jetzt schaffen mit der Sprache, verweht sehr schnell. Wir sprechen es aus, es bildet sich tatsächlich auch eine Form. Das kann man ja sehr schön zeigen, am einfachsten geht es schon in einer kalten Luft, wenn der Hauch herauskommt.
Und es bilden sich Formen da drinnen, wenn man genauer aufpasst. Und die Formen für jeden Laut sind charakteristisch. Und die Folge der Laute, die Worte, die entstehen, die Sätze, die sich bilden, sind eigentlich durchgestaltete Gebilde.
Und das ist Weltschöpfung im Kleinen, nur verweht sie dann noch sehr schnell. Aber man muss sich nur vorstellen, dass das mit der Zeit, wie soll ich sagen, sich verhärtet, gerinnt, irgendwo stehen bleibt. Dann haben wir die ganzen Gegenstände, die Pflanzen, die Mineralien, die Tiere, alles das ist aus dem Wort entstanden.
Das ist das Große, mit dem das Johannesevangelium beginnt. Und der Johannes beschäftigt uns sehr stark, nicht nur als Schreiber der Apokalypse, sondern vorher als Autor des Johannesevangeliums. Und in dem Johannesevangelium liegt drinnen aber auch der ganze christliche Einweihungsweg ganz besonders, über den wir jetzt begonnen haben zu sprechen.
Wir haben das letzte Mal über die Fußwaschung gesprochen. Aber das sind nicht nur Schilderungen, äußere Ereignisse, die sich damals in Palästina abgespielt haben. Wobei ich ja gesagt habe, gerade der Johannes, entgegen der Meinung der meisten Theologen, ist am nähersten auch einem Bericht zu geben, was äußerlich passiert ist.
Er ist aber zugleich auch der, der diese äußeren Bilder des äußeren Geschehens am stärksten benutzen kann, um auch den geistigen Hintergrund zu erhellen. Da muss man halt dann tiefer eintauchen, da muss man in die tiefere Bedeutung des äußeren Geschehens eintauchen. Es gibt uns vielleicht ein bisschen eine Ahnung davon, dass alles, was äußerlich geschieht, und natürlich, was in Palästina geschehen ist, im Jahr 1933 herum, ist etwas ganz Besonderes.
Aber im Kleinen gilt es für alles äußere Geschehen. Alles äußere Geschehen ist ein in der Regel völlig unverstandenes Bild eines geistigen Geschehens, das dahinter ist. In alten Zeiten haben die Menschen das aus ihrer natürlichen Anlage heraus erlebt, viel stärker erlebt, als dass sie die äußere Welt erlebt haben.
Darüber haben wir gesprochen, wie das eigentlich erst so in der urpersischen Zeit, also in der zweiten Kulturepoche und da auch erst gegen Ende, beginnt eine Sinneswahrnehmung, die so ein bisschen vergleichbar ist mit unserer heute, bezüglich des Himmels, der Sternenkonstellationen in Wahrheit. Das ist das Erste, was die Menschen annähernd so sehen, wie wir es heute sehen. Und die Natur rundherum, ja, sie sehen schon die Konturen der gegenständlichen Welt, aber viel markanter ist noch, bis in die urpersische Zeit hinein, die Aura, in die das Ganze gehüllt ist, die viele Menschen noch ganz natürlich sehen oder spüren zumindest.
Sehen ist nur eine Möglichkeit, aber es ist vor allem auch das Spüren drinnen. Man spürt geradezu die seelisch-geistige Kraft, die hinter der Natur steckt, die sogar hinter den Mineralien steckt. Da sind es ganz hohe geistige Kräfte, die sich sehr verstecken im Grunde scheinbar, aber unheimlich starke Geistigkeit durchspricht, die man, wenn man entsprechende seelische Empfänglichkeit hat, aber auch spüren kann, an den Mineralien zum Beispiel.
Wir werden das dann ja sehen, wenn wir uns hineinstürzen in die Erzählungen vom Neuen Jerusalem. Also da ist schon eine Zukunftsperspektive drinnen und da ist sehr viel die Rede von Edelsteinen. Das heißt von ganz edlen Mineralien, die drinnen sind und welche Bedeutung sie haben.
Gerade die Mineralien, die mineralische Welt und insbesondere die Edelsteine, das werden wir dann sehen, viele von euch werden das vielleicht auch schon kennen aus der Anthroposophie, die hängen ganz, ganz stark zusammen, zum Beispiel mit unseren Sinnesorganen, mit den wirklichen Sinnesorganen. Da wirken dieselben Kräfte drinnen, die draußen die Mineralien bilden und zwar gibt es dann ganz typische Zuordnungen. Das ist sehr schwer herauszufinden, wo da die Zusammenhänge sind, aber im Grunde, als diese Mineralien, diese bestimmten Mineralien, diese Edelsteine entstanden sind in der Natur, wurde damit zugleich, lange bevor der Mensch in der heutigen Gestalt da ist, veranlagt, die Sinnesorgane, die wir haben.
Rudolf Steiner spricht ja mit Recht von zwölf Sinnesorganen, die der Mensch hat. Wir haben mehr als die berühmten fünf Sinne, die wir zusammenhalten sollen. Das weiß mittlerweile auch die äußere Naturwissenschaft, obwohl sie nicht alle Sinne schon kennt, von denen Rudolf Steiner spricht.
Rudolf Steiner spricht ja von so scheinbar obskuren Sinnen wie einem Sprachsinn, einem Gedankensinn und einem Ich-Sinn. Das kennt die äußere Wissenschaft noch nicht. Und das sind Sinne, physische Sinnesorgane, die uns unterstützen dabei, die Sprache zu erfassen, die uns helfen dabei.
Bei der Sprache, der Sprachsinn ist eben noch etwas anderes als der reine Hörsinn. Da kommt eben noch etwas dazu. Wir können Worte als Klänge vernehmen, die uns unverständlich sind, dann ist es ein reiner Hörsinn.
Aber es muss noch etwas dazukommen, damit diese Klänge auch als Sprache verstanden werden. Das ist zum Beispiel ein Sinn, an dem das Kind sehr intensiv arbeiten muss. Das ist das, was diese komischen Gestalten, die ihren Mund bewegen und sich vor dem Kind bewegen, dass auf einmal irgendwann der Moment kommt, dass das einen Sinn ergibt.
Das ist noch immer nicht die ganz bewusste, denkerische Erfassung dessen, aber trotzdem, die Worte werden verständlich mit der Zeit. Es taucht aus dem Klangerlebnis, in dem sehr viel Gefühlsmäßiges erlebt werden kann drinnen. Kinder erleben sehr viel mehr drinnen.
Kindern kann man nicht vormachen, wenn man schlecht drauf ist oder äußerlich lacht und versucht, es einen fröhlichen Eindruck zu machen. Aber Kinder spüren viel, viel mehr. Sie hören es.
Sie hören es namentlich auch an der Sprache. Sie spüren es dann auch an der Haltung des Menschen, an verschiedensten Dingen. Sprache im Übrigen lebt auch drinnen in der Bewegung, in der Gestik drinnen.
Die Gestik kann dann später einmal, das dauert dann länger natürlich, das ist nicht nach den ersten drei Lebensjahren schon da, aber die Bewegungen, die festgehalten wurden, Schrift, die entsteht. Das hängt auch mit dem Sprachsinn zusammen. Das ist eine sehr komplexe Sinnestätigkeit, die da ist.
Man kann dafür nicht so einfach ein bestimmtes Organ angeben. Das ist sehr viel Komplexeres drinnen. Was uns aber hilft, diese Spuren der Klänge, der Worte auch in symbolische Bilder zu fassen und die lesen zu können.
Da sieht man, dass man das erlernen muss. Das ist nicht fertig gegeben. Und das dauert seine Zeit dann später.
Das, was wir in den ersten drei Lebensjahren machen, dass wir die Welt sehen lernen, das scheint so von selber zu passieren. Wir machen die Augen auf und dann sieht man halt. Aber das Kind sieht noch gar nichts am Anfang, so wie wir die Welt sehen.
Was es merkt, ist, das Licht ist grell, ist zu stark irgendwie, bedrängt. Oder wenn es finster ist, ist es unangenehm, vielleicht fürchtet man sich ein bisschen. Es sind irgendwelche Empfindungen, da aber keine Gegenstände noch nicht.
Das dauert. Die Mutter ist meistens das Erste, was man erkennt, aber die schaut nicht so aus, wie wenn man sie fotografieren würde. Sondern es ist etwas in der Mimik, in dem Lächeln, im Blick drinnen, ohne dass das Kind aber Augen, Nase, Mund und dergleichen schon wirklich unterscheidet.
Es ist eine Seelengeste, die sich ausdrückt drinnen und die fangt an zu sprechen. Und die spricht eine ganz deutliche Sprache, weil sie vernimmt die Empfindungen, die die Mutter dem Kind gegenüber hat. Das nimmt das Kind dann wahr in dem drinnen.
Das Kind nimmt diese Beziehung wahr, die die Mutter zu ihm hat und zum Kind hat und umgekehrt. Das liegt drinnen. Und da ist eben diese starke Verbindung auch noch da.
Die Mutter steht mir gegenüber. Sondern mein Erleben als Kind ist eins mit dem, was da von der Mutter kommt. Das braucht Zeit, bis die Eigenständigkeit dann kommt, sich zu trennen, und dann der Moment irgendwo, wo man dasteht, es sind so viele Gestalten, interessant, und ich bin das alles nicht.
Es ist ein großartiger Moment. Ich bin was völlig anderes. Es hat auch die andere Seite jetzt plötzlich, dass dieses Eingehüllt-Sein aber auch irgendwie für einen Moment verschwindet.
Es hat einerseits ich bin selber etwas, auch wenn das Kind das so natürlich nicht ausspricht. Aber es ist zugleich auch die Trennung. Ich bin von allem getrennt.
Da fängt es an. Aber das ist etwas, was sich in der Menschheitsentwicklung erst so nach und nach entwickelt hat. So richtig ausgereift, dass man sagen kann, annähernd so wie wir heute die Welt sehen, als gegenständliche Welt, das fängt an in der griechisch-lateinischen Zeit im Grunde.
In der ägyptischen Zeit noch nicht. Sie bauen aber schon gewaltige Bauwerke. Sie können umgehen damit.
Und trotzdem, die Mehrheit der Ägypter sieht es nicht so. Oh, da steht eine Pyramide. Toll.
Nein, sie sind noch ganz verbunden damit. Sie sind noch ganz stark verbunden damit. Sie sehen, wie aus dem Göttlichen etwas herunterstrahlt.
Es ist eigentlich ein Geisteslicht, das da herunterstrahlt. Die Eingeweihten haben es sozusagen geschafft, das mit Stoff aufzufüllen. Aber im Prinzip sehen sie die geistige Gestalt, die dahintersteckt.
Diese göttliche Pyramide, die von der göttlichen Spitze bis herunter auf die Erde gekommen ist. Das Göttliche hat Fuß gefasst auf Erden. Das erlebt man eigentlich viel stärker.
Das heißt, es ist vor allem auch ein Lichterlebnis. Und auch die Pyramide hat ihre Aura sozusagen, die erlebt wird noch, noch in der ägyptischen Zeit. Gerade interessanterweise die Eingeweihten, oder die Eingeweiht werden, da haben wir ja schon gesprochen über die ägyptische Einweihung, da ging es aber dann vor allem darum, jetzt den Weg zu bereiten, schon in das Denken hineinzukommen.
Allerdings ist es nicht das logisch ableitende Denken, aber es entsteht intuitiv oder inspirativ ein Wissen, wie die Dinge zusammengehören in der äußeren Welt, wie ich sie ordnen muss. Ich fange an zu gestalten in der Welt. Und ich gestalte sie so, dass ich sie nach dem geistigen Vorbild gestalte.
Das können die Ägypter. Es ist eine bestimmte Art von Einweihung in das Denken, aber nicht in das logische Denken, sondern in eine Art intuitives Denken, aber das ausweicht, um in klare Regeln auch das Leben zu fassen. Sagen wir es einmal so, die Schrift entsteht und wird verwendet, wofür zuerst im Grunde Buchhaltung im Großen und Ganzen, Warenverzeichnisse.
Also gerade in der Keilschrift oder so. Da geht es eigentlich um sehr, sehr lebenspraktische Dinge. Bei den Ägyptern kommt dann dazu, dass Darstellungen herauskommen, aber in solche Bilder gefasst auch, was sie in der geistigen Welt tut.
Aber das Entscheidende war vor allem Umgehen mit dem praktischen Äußeren. Wie organisiere ich ein ägyptisches Reich im Grunde? Wie gehe ich mit dem um, mit den großen Schwierigkeiten, die es dort gibt? Dieses relativ schmale, fruchtbare Land, das durch die Nilschwämme belebt wird, wie organisiere ich das? Wie schaffe ich das, dass nach der nächsten Überschwemmung wieder das Land richtig aufgeteilt wird, wer wo zu arbeiten hat, wer welches Land zugeteilt bekommt? Dass man nicht mit der nächsten Flut ist das alles wieder weg, und wir fangen wieder im Grunde bei Null an. Das hätte der durchschnittliche Ägypter völlig überfordert gewesen.
Der stand halt vor dem Schlammhaufen, der jetzt langsam wieder trocknet, das Land verruchtbar macht, aber was gehört mir, wie soll ich das tun? Und wie viel muss ich produzieren und dergleichen? Also durchaus schon sehr lebenspraktisch, aber intuitiv lebenspraktisch. Aber das war damit verbunden, es bereits in klaren Gedanken aussprechen zu können, die aber nicht logisch abgeleitet sind. Das fängt erst so richtig an in der griechisch-lateinischen Zeit, und da nicht umsonst, insbesondere mit Aristoteles.
Natürlich gibt es Vorläufer, die das schon irgendwo drinnen haben, aber wenn man vergleicht zum Beispiel nur die zwei größten, Platon und Aristoteles, der Platon, natürlich schreibt er auch in klaren Gedanken, nur sie sind nicht logisch abgeleitet. So wie es der Aristoteles gemacht hat, funktioniert das nicht. Er schaut die Zusammenhänge.
Er ist einer der Letzten, der noch die Zusammenhänge schaut. Und die Aristoteliker sind die, also die Nachfolger des Aristoteles, die nämlich das Geistige nicht mehr schauen. Aber jetzt aus den äußeren Sachen zusammenschauen, die Regeln schließen, so müsste es sein, vielleicht sogar ausprobieren dann, da fangen ja auch letztlich die Wissenschaften, auch die äußeren Wissenschaften an, natürlich anders als wir es heute machen, aber doch schon auch, wenn man an Thales zum Beispiel denkt oder so, Mathematik beginnt, Beweise beginnen.
Die Ägypter kannten keine Beweise. Sie kannten sehr gut die Zahl Pi, und die liegt im Aufbau der Pyramiden drinnen, aber keinem Ägypter wäre es eingefallen, irgendwelche Beweise dazu zu machen oder Näherungsverfahren zu machen, wie man die Zahl bestimmen kann. Sie haben es ganz einfach gemacht, ein Rad, und das abgerollt, da steckt die Zahl, Pi ist die Kreiszahl, also in jedem Kreis steckt es drinnen.
Also ich muss nur einen entsprechend exakten Kreis machen können, konstruieren können, nämlich wirklich praktisch als Rad ihn aufbauen können, und dann rolle ich das ab, und die Zahl Pi steckt drinnen. Kein Ägypter wäre eingefallen, auch wenn er der größte Eingeweihte in das Denken bereits war, so wie die Griechen dann einen Beweis zu machen dazu. Die Griechen sind das erst, die anfangen.
Für einen Ägypter wäre das völlig sinnlos gewesen, auch für den eingeweihten Ägypter, weil ich sehe es ja, was brauche ich noch? Und selbst in der griechischen beweisenden Mathematik bereits, die eigentlich im Wesentlichen immer Geometrie ist, der Unterschied ist eigentlich auch nur, dass sie sehr konsequent, konstruktiv das Bild aufbauen, aber dann steht eigentlich nur mehr Siehe. Also das heißt, man schaut sich die ganze Konstruktion an, und man muss es selber sehen. Aha, das stimmt.
Und in das mündet es halt hinein. Aber es ist der Unterschied natürlich beim Ägypter zum Beispiel noch, er sieht das Geistige noch mit. Es ist selbst beim Plato noch, er sieht etwas Geistiges mit, was er die Ideen schauen nennt.
Da sieht man schon, es ist sehr, sehr, sehr blass geworden. Beim Ägypter war das noch sehr, sehr viel stärker. Wir haben ja auch über die ägyptische Einweihung gesprochen, wo diese Menschen in den todesendlichen Zustand versetzt wurden und dann aufgeweckt wurden.
Warum es aber im Konkret ging, ist, dass sie wirklich dann mitnehmen, geistige Kenntnisse aber um die äußere Welt zu gestalten. Da geht es nicht nur darum, die Götter anzubeten und in dem zu schweben, sondern die Götter zu bitten, sozusagen gib mir die Ideen, die Gedanken, wie gestalte ich hier die äußere Welt. Das war natürlich ein gewaltiger kultureller Aufschwung, dann zugleich aber auch ein gewaltiger Sturz auf die Erde herab.
Noch in der urpersischen Zeit, da ist dieses große Erwingen drum, bleibe ich im lichten Leben oder falle ich auf die Erde zurück? Und so für den richtigen urpersischen Eingeweihten, der hat sehr wohl akzeptiert, ja, die Sternenwelt, die darf ich mit äußeren Sinnen sehen, das ist richtig. Aber die Erdenwelt, die sehe ich noch anders, die sehe ich noch mit der Aura, die drum herum ist. Damit habe ich aber auch nicht die Fähigkeit, kann ich nicht entwickeln, solche Bauwerke zum Beispiel zu schaffen, wie es dann die Ägypter geschaffen haben.
Dafür reicht es nicht aus, weil da ist noch viel mehr Aura-Sehen drinnen und zu wenig Sehen, wie gehe ich konkret an die äußeren Dinge heran. Das geht weiter bis in die jüngst vergangene Zeit, wie das reine, pure Sehen des Äußeren, wie das ganz klar, wer denkt an den Hasen von Dürer, die berühmten Bilder, diese Zeit dort. Da geht es erst wirklich ganz darum, das Äußere bis ins kleinste Detail zu sehen.
Und das Geistige ist dahinter versteckt im Grunde, es ist zugedeckt in Wahrheit. Man sieht den äußeren Hasen, aber man spürt vielleicht das Wesen des Hasen, wenn es gut ist. Aber es geht vor allem um die äußere Beobachtung, die drinnen ist.
Und da kommt es erst so wirklich zur Reife und der Prozess ist im Grunde abgeschlossen, als das Zeitalter der Fotografie beginnt. Und interessant kommt ja dann auch in der Kunst sehr, sehr schnell der Wunsch, gut, also Äußeres abbilden, so wie es ein Fotoapparat macht, das genügt in der Kunst nicht mehr. Also Bilder malen, die exakte äußere Welt mit Perspektive und dergleichen wahrnehmen.
Nein, wir müssen raus aus der Fessel, das ist ein Sprung schon wieder ins nächste Zeitalter, in unser Zeitalter jetzt hinein. Das drängt danach, wieder ins Geistige zu schauen in Wahrheit. Wie unbeholfen das auch immer noch sein mag.
Aber es ist die Suche danach drinnen. Auch wenn es manchmal sehr, sehr eigenwillige Versuche sind, dort hinzukommen. Aber eigentlich kann es in der Kunst heute nur mehr gehen, durch die sinnliche Bewegung, durch die Bewegungsspur, die da im Bild festgehalten ist, den Weg zum Geistigen zu finden.
Das heißt, das Geistige mitzusehen, mehr zu sehen. Also der Gegenstand, der Mensch, was immer es ist, ist mehr als die äußere Erscheinung. So schnell geht es im Grunde.
Wann war ein Türwahn mit seinem Hasen oder die ganze Zeit, wo es ganz ins Naturalistische hineinging. Und jetzt sind wir eigentlich schon längst auf dem Weg, ins Geistige hineinzukommen. Egal welche, es sind nicht immer die höchsten Kräfte, die kommen.
In vielen Werken schauen die Widersacher auch durch. Ja, warum nicht? Die soll man auch kennenlernen. Das ist drinnen.
Aber wie soll ich sagen, auch das Biedermeier-Zeitalter mit den feinst gezeichneten, gemalten, ganz naturalistischen Bildern, das ist im Grund völlig vorbei. Es ist trotzdem schön, aber es hat jedes seine Zeit. Es muss auf eine höhere Ebene kommen.
Tut es auch. Und das steckt in dem Wochenspruch auch irgendwo drinnen. Das heißt, Sinnesreize ergreifen im Sehen, im Schauen.
Und das Sehen gilt jetzt aber im Grunde für alle Sinnesqualitäten. Das ist nicht das markanteste Beispiel, weil wir sehr auf die Augen ausgerichtet sind im Gegensatz auf die meisten Tiere. Bei den Tieren ist das Sehen nicht so primär, außer bei den Vögeln.
Ja, eigentlich bei allen Vögeln mehr oder minder. Das Kopfprinzip, das Sehprinzip, das Augenprinzip. Das Auge ist ja wie ein kleiner Kopf im Kopf im Grunde.
Aber bei den anderen Tieren ist es dann mehr das Hören, das ist einmal wichtig, und dann der Geruchsinn natürlich vor allem sehr, sehr stark. Ja, aber was heißt das? Das heißt, wenn wir die Sinnesreize ergreifen, ergreifen neue Sinnesreize, aber mit Seelenklarheit sie erfüllen, ein Gedenk vollzogener Geistgeburt. Das heißt, es gilt darum, das, was die Sinne uns geben, geistig zu ergreifen und dann mehr darin zu sehen, in dem, was uns durchaus sinnlich jetzt entgeben kommt.
Also das, was von dem Götter auch immer wieder gesprochen wird, von dem sinnlich-übersinnlichen Schauen, oder sinnlich-sittliche Wirkung nennt er es auch, aber im Sinne von etwas Übersinnliches Mitsehen in den Dingen. Weil es ist ja da. Es ist da.
Es ist nur für uns verborgen, weil wir eine Zeitlang uns diese Wahrnehmungsart erworben haben, angeeignet haben, die das Geistige, das Seelische ausblendet. Aber es ist da, und wir müssen nur lernen, es uns wieder zu Bewusstsein zu bringen. Es ist auch gar nicht so, dass nicht wirklich die Organe nicht vorhanden wären dafür, sondern wir haben verlernt, sie zu gebrauchen.
Oder wir haben sie in anderer Form gebraucht. Also eben zum Beispiel die zweiblätterige Lotusblume, die kann uns zu imaginativen Bildern der geistigen Welt führen, oder sie kann ganz stark führen bis ins stärkste Gegenständliche Wahrnehmen. Das sind genau dieselben Kräfte.
Die Frage ist, wo sie hingerichtet sind. In einem Fall sind sie nach innen gerichtet, und gerade wenn sie nach innen gerichtet sind, interessanterweise, dann sind wir in der Sinneswahrnehmung drinnen, in der Äußeren. Weil dann nehmen wir wahr die Spiegelung der Welt, wie sie sich durch unsere Augen und das angeschlossene Gehirn, die Nerven, bis es sich dadurch spiegelt.
Und diese Spiegelung ist etwas, was das Geistige, was darin steckt, das Seelische, was darin steckt, im Grunde herausfiltert. Das ist die Aufgabe des Gehirns und der Nerven. Das heißt, im Grunde ist jedes Sinnesorgan so etwas wie ein kleines Gehirn.
Das ist so wie das Einstiegsgehirn, und dann geht es halt ans große Gehirn weiter. Aber der Zweck dieser Organe ist im Grunde, das Geistige auszublenden. Aber damit wir nur das Sinnliche wahrnehmen können, genauso sind unsere übersinnlichen Wahrnehmungsorgane auch tätig.
Nur in einer anderen Form, als wenn wir die seelisch-geistige Welt wahrnehmen. Gerade mit der sogenannten zweiblätterigen Lotusblume nehmen wir die imaginative Welt im Wesentlichen wahr, wenn wir es auf die geistig-seelische Welt richten. Oder wir sind ganz im Äußeren wahrnehmend.
Die Kräfte dazu sind da. Das heißt, für jeden Menschen ist es im Grunde möglich, zu einer imaginativen Wahrnehmung zu kommen. Wir haben es nur noch nicht trainiert in unseren letzten Jahrhunderten.
Aber es ist alles dazu da, was wir brauchen. Das heißt, es geht darum, wie das kleine Kind dieses Äußere sehen lernen muss, und es nicht von Anfang an hat Augen auf und es steht die Welt jetzt in ihrer Gegenständlichkeit vor mir. Das dauert.
Der große Schlussmoment ist der, wo das Kind dann Ich zu sich sagt. Dann sage ich, aha, da stehen Bäume, Menschen, Opa, Oma, das steht alles vor mir, und ich bin was völlig anderes. Das ist der Punkt, wo wir ganz in die äußere Welt gekommen sind, und wir müssen froh sein.
Aber dann in dem Moment das Geistige für einen Moment zumindest in diesem Erlebnis verloren. Das ist aber interessanterweise trotzdem ein ganz beglückendes Erlebnis, weil wenige Menschen nach einem späteren Leben sich so sicher sind und so freudig dem gegenüberstehen und so sicher in sich sind. Ich bin ein Ich.
Ich bin damit ein Zentrum der Welt, eines. Es gibt andere vielleicht auch, aber da ist nichts von Unsicherheit drinnen in diesem Moment. Gar nichts.
Da ist nicht das, ja, wie gut bin ich denn wirklich, was wir oft herumschleppen, und Selbstfindung, ich bin, wer bin ich eigentlich. In dem Moment spürt das Kind, es ist ein Sekundenbruchteil vielleicht, diese gewaltige Kraft und Sicherheit drinnen, sich selbst tragen zu können. Dazu ist eben notwendig, ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Also der Weg, die Aufrichtung, die Augen bewegen können, koordiniert bewegen können und mit den Ohren zu hören, die Richtung zu kriegen, das alles. Die Sprache entwickelt zu haben und die Sprache, also ich bin der Weg, die Wahrheit, die im Sprechen drinnen liegen sollte, und für das Kind liegt es zunächst einmal komplett drinnen. Und dann als Nächstes noch das Leben, das Gedankenleben eigentlich.
Das ist eine der Hintergrundbedeutungen dieses Christuswortes. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Nur dieses lebendige Denken dann, das da drinnen steckt, das ist halt nicht unser abstraktes Denken, sondern das ist dieselbe Kraft, die in Wahrheit auch fähig ist, zum Beispiel Imaginationen zu schaffen.
Wieder diese Kraft drinnen. Das hängt wieder mit der zweiblätterigen Lotusblume ganz stark zusammen, der ja gern und mit Recht als Ich-Punkt bezeichnet wird. Das ist das, wo die Inder gern den Punkt machen.
Da ist dieses Bewusstsein drinnen. Es geht dann weiter, da muss man sehr an sich arbeiten, dass auch andere Zentren jetzt bewusst ergriffen werden, die anderen Lotusblumen ergriffen werden, sodass sie ihre Tätigkeit wieder, wie es in der Vergangenheit der Fall war, aber jetzt auch aufs Geistige errichten können. Sie sind lange Zeit, und das hat einen guten Grund, damit wir wirklich als Einzelperson, als Individualität auf der Erde stehen können, als Wesen, das Ich zu sich sagen kann, und damit sich stark gerade in seiner Einsamkeit fühlt.
Eigentlich liegt die ganze Welt da drinnen in mir. Das ist das, was das Kind – kaum jemand kann sich so deutlich daran erinnern – das ist die Stärke, die man drinnen fühlt. Das ist nicht in Worten ausgesprochen, vielleicht auch nicht in Gedanken gedacht, und trotzdem ist die Erfahrung da, die Kraft, die den ganzen Kosmos schafft, die trage ich in mir, auf meine besondere Weise.
Was kann mich noch erschüttern? Das ist ein Moment der größten Sicherheit. Später kommt dann wieder die Unsicherheit, das ist schon klar. Wir müssen uns dann im Erwachsenenleben wieder arbeiten trauen, eine annähernd solche Souveränität und Sicherheit zu kriegen, wie es das Kind in dem Moment hat.
Die liegt in den ersten drei Jahren drin, weil da so besonders stark das Ich arbeitet. Der letzte Punkt ist, sich dessen bewusst zu werden. Ob es gleich aufleuchtet oder man sich später spürt die Wirkung davon, das ist egal.
Aber dieser Moment, wo das Kind Ich zu sich sagt und auch Ich meint, da ist wirklich das ganze Geistige in uns eingezogen. Und da ist sozusagen das Werk einmal auf erster Stufe vollendet, dass ich einmal dastehe als Mensch auf Erden, als das Ich, das ich bin. Und dann geht halt der Weg weiter.
Ja, aber gehen wir jetzt zu unserem christlichen Schulungsweg. Der christliche Schulungsweg hängt mit dem Johannes ganz stark zusammen. Er hat ihm diese zwei großen Dinge gegeben, das Johannes-Evangelium, das im Grunde einerseits die konkreteste Schilderung ist dieser Ereignisse im Jahre 33 oder natürlich auch vorher die Jahre, also seit der Christus sich inkarniert hat in dem Jesus von Nazareth.
Aber der zugleich damit beschrieben hat den christlichen Einweihungsweg, den er selber durchgemacht hat. Weil wir erinnern uns, so wie es unser Rudolf Steiner schildert, und da steckt sehr viel drin, wenn man es in der Theologie nicht so wirklich häufig findet, bis gar nicht, Johannes ist der auferweckte Lazarus. Und der Auferweckung heißt, er hat einen Einweihungsvorgang durchgemacht, haben wir eh oft gesprochen, dass es ebenso im Grunde, wie es zu der Zeit noch üblich war, natürlich in etwas anderer Weise, aber es ist dasselbe, was im Grunde der ägyptischen Einweihung zugrunde liegt.
Es muss jemand an den Wand des Todes kommen und wenn er dann aus dem Auferweckt wird, das heißt vom Tode zurückgerufen wird, dann hat er etwas mitnehmen können von der geistigen Welt, in die man dann hineingeht, nach dem Tod, nur halt mit dem Unterschied, er konnte wieder zurückkommen. Davon gesprochen, überall, wo in der Bibel Totenerweckungen erwähnt sind, sind das Einweihungsvorgänge, nichts anderes. Es ist kein Hokuspokus und es geht im Grunde nicht darum, wie wir uns denken, ah, da ist jetzt wer gekommen und hat wieder alles in Ordnung gebracht, war also der Wunderdoktor sozusagen, und das geht es nicht.
Und das geht es nicht, definitiv nicht. Auch wenn es uns so in den Schilderungen erscheinen mag, das ist unsere Fehlinterpretation. In Wahrheit ist es ein Bild für einen Einweihungsvorgang, eben bewusst natürlich auch für die Allgemeinheit verschleiert irgendwo, weil auch in der Zeit noch ganz klar diese Einweihung und alles, was damit zusammenhängt, etwas nur für Auserwählte ist, und die anderen durften nichts wissen davon, weil sie nicht richtig umgehen hätten können damit.
Das war ja auch bei den Griechen noch ganz, ganz stark, der Verrat der Mysterien, das heißt, einem Ungeweihten etwas davon zu erzählen, und darauf stand die Todesstrafe. Um das geht es. Um das geht es im Grunde auch zum Beispiel beim Tod des Sokrates, also bei der Verurteilung in Wahrheit.
Er hat Dinge gesagt, die eigentlich aus den Mysterien kommen. Nur er hat sie aus eigenem Denken gefunden. Und viele, andere waren angeklagt, das haben wir eh schon gesprochen, zum Beispiel ist er der Älteste der drei großen Dichter, Tragödiendichter, Komödiendichter, auch aber eher Tragödiendichter.
Den hat man auch verdächtigt des Mysterienverrats, weil seine Dichtungen, seine Werke, seine Dramen pure Mysterieninhalte waren. Und er ist davongekommen, weil er nachweisen konnte, dass er nicht eingeweiht wurde. Er hat es aus eigenem gefunden.
Aha, interessant. Und genau das hat der Sokrates in Wahrheit auch angestrebt. Du, aus dir heraus kannst es finden.
Und das ist noch in der Zeit vor dem Mysterien von Golgatha, aber es bereitet den Weg dazu. Da sind erste Menschen da, die etwas von dieser Ich-Kraft in sich spüren und sagen, du, aus dir heraus kannst die Welt erkennen. Und damit ist gemeint einem nicht nur der Äußere, sondern auch den geistigen Hintergrund dazu.
Und damit könnte man natürlich auch sehr viel Missbrauch betreiben, weil man damit den meisten anderen Menschen überlegen ist der damaligen Zeit und kann das in falsche Bahnen lenken. Der Johannes schildert im Johannesevangelium im Grunde einerseits das Schicksal des Christus. Es ist ja nicht die Geburtsgeschichte drin.
Es beginnt also wirklich mit dem Erdenleben des Christus. Die Kindheitsgeschichte wird da gar nicht erwähnt. Und er kann es schildern dadurch, weil es durch den Christus selbst eingeweiht wurde.
Und er schildert in gewisser Weise alle die Sachen, die er erlebt hat bei seiner Einweihung. Und er schildert sie aber in dem Bilde des äußeren Geschehens, das der Christus durchgegangen ist. Und er war in gewisser Weise auch schon vorbereitet dadurch auf alles das, was passieren wird.
Aber alles das, was passieren wird, ist Bild eines Schulungsweges auch. Dass der Christus wirklich äußerlich bis in die letzte Konsequenz dargelebt hat, dass aber der Geistesschüler im Nacherleben sich erwerben muss, durch alle diese Stufen durchgehen muss, um dann eben auch zu einer vergleichbaren Einweihung zu kommen, wie sie der Johannes durchgemacht hat. Also zu einer wirklich christlichen Einweihung zu kommen.
Und das heißt so, dass wirklich dadurch die Christuskraft in ihm erweckt wird. Weil es geht ja beim christlichen Einweihungsweg und bei allem, was dann folgt, diese christliche Kraft, diesen Christus in uns, das Göttliche in uns zu erwecken. Darum geht es in Wahrheit.
Und daher ist auch ganz klar, dass ein Weg, das zu schildern ist, alle die Stationen durchzumachen im Bild jetzt, im geistigen Erleben, im seelischen Erleben durchzumachen, durch die der Christus durchgegangen ist. Sein Erdenleben ist in gewisser Weise das größte Kunstwerk, das auf die Erde gestellt ist. Auch so könnte man es auch ausdrücken.
Weil hier durch sein Erdenleben ein Bild gegeben ist des Einweihungsvorganges. Auch so kann man es jetzt auch einmal lesen. Also das Erdenleben des Christus, wie er es wirklich äußerlich, sinnlich, sichtbar dargelebt hat, ist ein Bild des ganz tief esoterischen christlichen Einweihungsweges und der geistigen Erfahrungen, die man dadurch machen kann, dass man diese Stufen durchgeht.
Nur ist jetzt das Problem, gerade bei diesem christlichen Einweihungsweg, dass man im Grunde nur dann wirklich konsequent gehen kann, wenn man sein ganzes Leben dem widmet. Und im Grunde mit dem Äußeren sonst rundherum nur mäßig etwas zu tun hat. Sicher, man wird als Klosterbruder dann später vielleicht im Garten arbeiten, Kräuter sammeln usw.
und da sich vielleicht auch Kenntnisse erwerben. Aber das auch meistens erst später. Aber hauptsächlich besteht es darin, diesen Weg immer mehr zu verinnerlichen.
Immer mehr so zu verinnerlichen, dass man jede Stufe dieses Weges ganz intensiv, gefühlsmäßig erlebt. Es kommt also da ganz stark auf das gefühlsmäßige Erleben an, bis sich hinein zu versetzen, so stark als möglich, in auch die ganzen Schmerzen, die der Christus durchmacht. Wobei das natürlich immer noch ein ganz blasses Abbild von dem ist, was der Christus erlebt.
Darüber haben wir ja gesprochen. Ich habe das nicht selten gehört, dass manche Menschen sagen, ja gut, das ist natürlich tragisch, das Schicksal des Christus, aber wie viele Menschen machen sowas auch durch oder haben es durchgemacht. Ja, gekreuzigt sind damals Tausende und Abertausende worden.
Der Unterschied ist nur der, dass der Christus alles, was damit verbunden ist, viel, viel bewusster, viel, viel intensiver erlebt. Noch. Als es der Durchschnittsmensch ist.
Bei Menschen, selbst in der größten Folter, wenn sie passiert, irgendwann wird er ohnmächtig und das Bewusstsein setzt aus. Beziehungsweise es schlägt um auch. Das ist ja auch bekannt, gerade bei schwersten Misshandlungen oder so, es gibt den Moment, wo der Schmerz in Lust umschlägt.
Das ist eine normale Reaktion fast des Körpers, das ist so eingerichtet, dass man überschwemmt wird mit Glückshormonen, wenn man es äußerlich sagt, wo das paradoxerweise komplett umschlägt für einen Moment, wo es absolut lustvoll wird. Das hat natürlich nichts mit dem Einweihungsweg zu tun, sondern da geht es darum, dass man ohne, dass irgendwas von äußerlich ist, das ist auch nicht die Hilfe, dass man bei der Geißelung oder was sich selber geißelt, das ist eigentlich schon eine nicht gestattete Hilfe in Wahrheit, sondern es geht darum, aus dem Erleben herein, sich gefühlsmäßig so stark hineinzuversetzen in das, was der Christus durchgemacht hat, dass man diese Schmerzen, diese Erlebnisse, die der Christus hatte, so intensiv wie möglich miterleben kann. Kann man sich heute nicht vorstellen, dass ein Mensch sich freiwillig so etwas antut.
Natürlich, man liest immer wieder das Johannesevangelium, weil es ist die Anleitung, nur man liest es nicht intellektuell und sagt, jetzt kann ich es eigentlich schon auswendig, jetzt kann ich es selber erzählen, aber was erlebe ich dabei? Man erlebt so intensiv wie möglich die ganzen Stufen, die da geschildert drinnen werden. Die erste, die wir das letzte Mal geschildert haben, ist ja noch relativ heimlos, es ist die Fußwaschung, von der wir gesprochen haben, das heißt, dass gerade der Höchste den Untergebenen, wenn man so will, die Füße wäscht. Das, womit sie auf der Erde stehen, das ihnen reinigt.
Er beugt sich zu ihnen herunter und tankt ihnen, weil sie eigentlich möglich machen, dass er sein Werk vollbringen kann. Wie es auch in dem wunderschönen Gedicht von Morgenstern heißt, wo es dann bezogen wird, nicht auf die Apostel, sondern eben auf die ganze Natur draußen, auf den Stein, auf die Blumen, auf die Tiere. Ihnen wird gedankt dafür, dass sie uns unser Dasein ermöglichen.
Und so ist es auch hier. Der Christus ohne seine Jünger hätte sein Werk nicht vollbringen können. Es brauchte also Menschen, die sich mit ihm verbinden.
Sonst hätte er machen können, was er wollen. Da wäre der Christus gewesen, die Christuskraft wäre da, aber niemand hätte es aufnehmen können. Es braucht die Menschen, die es entgegennehmen.
Das ist ganz wichtig. Das heißt, wenn man so starkes Geistiges zu geben hat, muss man immer dankbar sein den Menschen, die bereit sind, es irgendwie anzunehmen. Und das oft auch noch nicht wirklich zu verstehen.
Es ist ja durchaus im Kreis der Apostel nicht so, dass alle das wirklich in ihrer Tiefe erfasst haben, was der Christus gegeben hat, was wirklich damit verbunden ist. Es war ihnen den meisten nur sehr oberflächlich klar. Die eigentliche Ausnahme ist im Grunde der Johannes, weil er durch den Christus selber eingeweiht wurde.
Und bei den anderen sickert es halt so langsam nach und nach, gibt gewisse Unterschiede. Es gibt eine gewisse Gemeinsamkeit mit dem Johannes insofern, als er bei der Einweihung des Johannes, darüber haben wir oft gesprochen, er sich verbindet mit dem bereits enthaupteten Johannes, dem Täufer, der in der geistigen Welt bereits ist. Und diese christliche Einweihung gerade darin besteht, nämlich die des Lazarus-Johannes, dass die Verbindung mit dem Johannes, dem Täufer, also mit diesem Johannes da ist.
Und da steckt besonders drinnen die Verbindung eines Menschen auf Erden, der die Einweihung durchmacht mit einem, der bereits in der geistigen Welt da ist und sie wie ein Mensch werden in gewisser Weise. Sie können sich schon wieder trennen natürlich, aber sie sind zugleich auch immer verbunden. Sie verlieren nicht ihre Eigenständigkeit, aber sie gehen gemeinsam.
Und das ist schon ein wichtiger Punkt, auch wenn man überhaupt von Einweihung in irgendeiner Form sprechen will, ist immer, wenn sie funktionieren, beteiligt ein Mensch, der in der geistigen Welt ist, mit dem man irgendeine schicksalsmäßige Verbindung hat aus früheren Inkarnationen oder aus der Inkarnation. Also es kann sein, dass der Mensch etwas früher gestorben ist und man mit dem verbindet, aber es ist immer die Vermittlung da, das Ganzwerden mit einem anderen Menschen, mit einem zweiten Menschen sozusagen, der in der geistigen Welt ist. Das gehört also dazu.
Und das muss man auch als Hintergrund sehen, dass das natürlich auch den Schülern, den Geistesschülern, die diesen Weg durchgemacht haben, durchaus bewusst war, indem es bewusst gemacht wurde, also durch die Schulung, durch den Lehrer, dass sie herangeführt wurden. Oft auch wirklich erweift es erst aus, wenn der Lehrer, der den Schüler sozusagen eingeweiht hat, dass sich das erst vollendet, wenn der Lehrer zum Beispiel gestorben ist. Und dann fängt es erst so richtig zu wirken an.
Aber das war ein Um und Auf damit. Das heißt, den christlichen Einweihungsweg zu gehen, hängt auch damit zusammen, dass man eine ganz konkrete Beziehung zu einem bestimmten sogenannten Verstorbenen aufnimmt, dass das dazugehört. Ohne dem geht es nicht.
Wir reden immer sehr viel vom Ich und das Ich kann alles. Ja, ja, kann es eh. Kann es durchaus.
Aber man muss auch sehen, das ist nicht ein Ich im eigenen Ich befangen sein, sondern das Ich ist ja gerade das, was sich mit der Welt verbindet und jetzt einmal ganz konkret mit einem bestimmten anderen Menschen verbindet, der in gewisser Weise der Lehrmeister ist. Wie es ja auch Rudolf Steiner schildert, da schildert er zwar nicht die christliche Einweihung, aber es gilt für heute genauso in den Mysteriendramen, wo er schildert zum Beispiel im zweiten Mysteriendrama wie der große Geisteslehrer, der schon verstorben ist, welche Bedeutung der hat. Und das für den Mönch, der dort auftritt im zweiten Mysteriendrama.
Aber es gibt auch den Großmeister, der bereits verstorben ist beim Tempelerorden. Im zweiten Mysteriendrama wird dieser Gegensatz geschildert. Beide gehen einen christlichen Weg und sind aber äußerlich verfeindet in gewisser Weise.
Namentlich, weil die Kirche sagt, es sind Ketzer. Auch solche Gegensätze sind notwendig in der Entwicklung. Aber der Großmeister des Tempelerordens wird dort geschildert und der Mönch.
Beide haben ihren großen Meister, der bereits in der geistigen Welt weilt. Und damit kommt im christlichen Einweihungsweg diese Verbindung zustande, dass man sowohl ganz auf der Erde lebt, als auch ganz in der geistigen Welt lebt. Und dass da der komplette Austausch da ist.
Weil gewisse Erfahrungen kann man nur machen und an gewisse Dinge kommt man nur heran, wenn man eben über die Schwelle gegangen ist. Wo die Last des Stofflich-Körperlichen einfach zutämpfend ist, darauf gewisse Dinge sich zu Bewusstsein zu bringen, wenn man sie nicht durch die Verbindung mit jemand bekommt, der in der geistigen Welt ist, der eben gerade diese physisch-stoffliche Hülle abgestreift hat. Das wird erst in der Zukunft was anderes werden, wenn wir durch die Auferstehung durchgegangen sind.
Das heißt, wenn das, was jetzt stofflich-physisches ist, vergeistigt worden ist. Also wenn letztlich der ganze physische Leib zum sogenannten Geist des Menschen geworden ist. Da ist das Geistige, was dahinter steckt, hinter dem Physischen, das bleibt erhalten.
Das ist das, was uns insbesondere eben zu dieser einzigartigen Individualität macht. Diese physische Gestalt des Menschen, die eben anders ist, als das bei den Engeln ist. Und erst recht bei den höheren Engeln, auch wenn sie natürlich immer in menschlicher Gestalt abgebildet werden.
Aber das ist halt eine Krücke irgendwo. Diese ganz eigene, individuelle Gestalt, die aber eine nicht sinnliche Gestalt in Wahrheit ist, und trotzdem aber was mit ihr gemeinsam hat. Die sozusagen das unverwechselbare geistige Antlitz ist des individuellen Menschen.
Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll. Ein bisschen etwas sieht man davon, wenn man Menschen verfolgen kann durch verschiedene Inkarnationen und schon ein bisschen einen Blick dafür entwickeln kann, wie das in der Zukunft wird. Inkarnationen sind ja zunächst einmal so, dass man in der nächsten Inkarnation auf den ersten Blick nicht darauf kommen würde, dass das jetzt der Mensch aus der früheren Inkarnation ist.
Abgesehen davon, dass vielleicht das Geschlecht wechselt. Aber bis in die Gesichtszüge, in die Gestalt drinnen, nicht wiederzuerkennen. Vielleicht ein krasser Gegensatz.
Sogar einmal, wenn man schon eine richtig bullige, schwere Figur, dann ist man etwas ganz Zartes, Luftiges. Eben um Nicht-Einseitigkeiten aufkommen zu lassen. Inkarnationen sind ja so, dass sie zunächst einmal völlig anders sind, die nächste Inkarnation, als die vorige.
Und darum ist es nicht so leicht, nur das wiederzuerkennen. Aber in der Zukunft wird es immer mehr sich einer ganz bestimmten Gestalt nähern. Auch im Äußeren.
Die letzten Inkarnationen werden bei den Menschen, die wirklich entsprechende geistige Entwicklung durchmachen, dass sie einander immer ähnlicher werden. Und dann eine ganz bestimmte Physiognomie entwickeln, die man dann mit der Auferstehung mitnimmt. Natürlich wird es dann immer im Äußeren Stofflichen erscheinen, aber es ist dann so etwas wie eine Geistgestalt, die da ist.
Und die ist ganz individuell und ganz unverwechselbar. Ausdrücken können wir es halt nur immer durch ein äußeres Bild. Damit ist das alles so schwer zu beschreiben.
Eine physische Gestalt, die man aber sinnlich nicht sehen kann. Wenn ich es beschreiben will, kann ich es nur in ein sinnliches Bild fassen. Aber es ist dann jede feinste Nuance im Gesicht.
Von Falten kann man ja dann auch gar nicht reden. Die ganze Gestaltung ist Ausdruck des geistigen Wesens dieses individuellen Menschen. Und dem nähern wir uns immer mehr.
Wenn man nicht zu viel den Widersachern verfolgt, dann kann es auch passieren, dass wir uns mehr einer anderen Gestalt nähern, nämlich mehr dieser oder jener Tiergestalt. Das wird auch kommen. In der Endphase, selbst der physischen Verkörperungen, wird man deutlich bereits am Antlitz, an der ganzen Gestalt, an der Haltung der Gestalt, an der Bewegung auch sehr deutlich die geistige Qualität sehen.
Sie wird einem sozusagen ins Gesicht und auf den ganzen Leib geschrieben sein. Da kann man sie nicht mehr verstecken. Das wird eine sehr schwierige Phase sein.
Dann könnte man ja leicht sagen, auf die kann man mit dem Finger zeigen, das sind die, die sich nicht genügend entwickelt haben. Aber dann wären wir auf der ganz falschen Schiene. Sondern dann ist es eigentlich das Aufgabenfeld, dass wir vor uns haben, diese Menschen zu unterstützen.
Diesen Menschen zu helfen dabei, uns mit denen ganz besonders zu beschäftigen. Die eh ihren Weg gehen, und wo man sieht, da strahlt das ganze Antlitz eh schon aus, die Geistigkeit, die dahintersteckt. Das kann man im Gesicht lesen.
Da winkt man einander zu uns und sagt, ja, wir sind alle irgendwo mit einer großen Aufgabe unterwegs in der Welt, aber mehr braucht man gar nicht. Aber wirklich wichtig wird es dann sein, dass wir den Weg finden, den Menschen zu helfen, sie zu unterstützen, ihnen die notwendigen Anregungen zu geben, dass sie ihre Geistgestalt eben auch so verändern können in den vielleicht noch ein paar Inkarnationen, die dann möglich sind, dass eben auch die Auferstehung möglich ist, die erste Auferstehung, wie es ja sogar in der Apokalypse genannt wird, weil vollendet ist dieser Prozess, dass die Geistgestalt des Menschen fertig ist, dass die Form des Menschen fertig ist, ganz am Ende in der letzten kosmischen Verkörperung unserer Erde in dem sogenannten Vulkanzustand. Dort am Ende werden wir die vollkommene Geistgestalt haben.
Es wird nicht so ausschauen wie jetzt da, aber es wird ganz individuell sein. Es wird eine ganz markante Gestalt sein, und aus dem heraus erwächst dann die Kraft, dass wir, wenn diese ganze Entwicklung vorbei ist und ein wirklich völliger Neuanfang kommt, dass wir weltenformende Kräfte werden können, weltenformende Geister der Form in gewisser Weise, und doch Menschen. Das heißt auf völlig andere Art als die Elohim, von denen in der Bibel die Rede ist, aber Geister der Form ganz aus der Ich-Kraft heraus, vergleichbar den Geistern der Form.
Das bezeichnet ja nur die Funktion. Die Funktion heißt, wir formen dann mit im Kosmos, mit zumindest, davon haben wir gesprochen. Und das, was im Beginn des Alten Testamentes geschildert ist, wo ich ja oft gesagt habe, der Christus wirkt durch die Gemeinschaft der Elohim, es ist nicht so oberflächlich gleich zu lesen in der Bibel, man weiß es, darum wissen es die meisten auch nicht, aber eben dort, wo die Elohim zu sprechen beginnen, das ganze Schöpfungswerk läuft dann immer, die Elohim sprechen, und dann wird es getan, dann passiert es.
Das ist die Christuskraft, die durch sie wirkt. Bei uns ist es dann der Christus, der von Haus aus in uns ist, im Ich selber drinnen ist. Im Ich der Elohim ist der Christus noch nicht drinnen, er ist in der Gemeinschaft der Elohim, in der wirkt er.
Das heißt, wenn wir so etwas werden wie geisterter Form, von der Funktion her, also wirklich kosmisch zu schaffen, im größeren Maßstab, dann sind wir es wirklich durch den Christus in uns. Das heißt, unser Ich und das makrokosmische Ich sind im vollkommenen Gleichklang, im vollkommenen Einklang. Das ist damit gemeint eigentlich.
Also wirklich aus dem eigenen Ich heraus schafft man dann, wenn es im Einklang mit dem großen makrokosmischen Ich ist. Dann kann der Christus das, was wir tun, in sein Tun mit aufnehmen. Dann kann es sich damit verbinden.
Das ist trotzdem unsere eigene, freie, schöpferische Tat. Aber sie ist geeignet dazu, in das Ganze bruchlos aufgenommen zu werden. Es steigert das Ganze.
Und bei den Elohim fließt alles von oben. Sie können es aus sich heraus noch nicht. Wir sollen es einmal können.
Und das liegt alles aber in dieser Geistgestalt drinnen, weil es wird dann letztlich auch darum gehen, dass wir eben eine äußere, physische Welt auch irgendwann schaffen, daran mitarbeiten, die ganz anders sein wird als es jetzt ist. Da braucht man es gar nicht den Kopf drüber zerbrechen, kann man nicht, weil es ist ganz offen auch noch. Man kann in die Zukunft eigentlich nur das voraussehen, was notwendige Folge der Taten der Vergangenheit ist.
Aber die neuen, schöpferischen Einschläge kann niemand vorhersehen. Nicht einmal der liebe Gott. Das ist drinnen.
Christlicher Schulungsweg. Fußwaschung haben wir gesprochen. Was ist die nächste Stufe? Da wird es schon sehr unangenehm.
Wenn man sich das einmal anhört, das ist die Geißelung. Also Fußwaschung, das ist ja noch in der Vorbereitung des grünen Donnerstags, des Festmals. Dann kommen die ganzen Abschiedsreden des Christus und eben die ganzen Schilderungen, die da sind.
Dann kommt es im Garten Gethsemane, wo der Christus noch bittet, Herr, lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Das heißt, unterstütze mich, dass nicht dieser physische Leib jetzt schon stirbt, bevor er das Materium durchgemacht hat. Weil das eben die essentielle Tat des Christus ist, sich durch diesen Kreuzestod ganz bis ins tiefste Physische hinein bewusst mit dem Menschsein zu verbinden.
Das ist die Voraussetzung. Das Göttliche wird Mensch. Voll und ganz.
Und ist zugleich das Göttliche. Das ist die Voraussetzung dafür, dass der Mensch, jeder einzelne individuelle Mensch, im Grunde etwas Göttliches schaffen kann. Wie klein auch immer.
Natürlich nicht im großen Maßstab, dass wir alles können. Aber die Zukunft ist eben die, dass ein großer Rahmen aus der göttlichen Quelle von oben kommt, aber dass die Feinheiten, wie jeder einzelne Stern, jeder einzelne Planet oder wie immer das in Zukunft sein wird, ganz anders als es jetzt ist, aber das wird individuell gestaltet werden, nicht durch die Quelle von oben, sondern durch die Quelle der neuen Geister der Form, wenn man so will, die dann tätig sind. Ein ganzes Planetensystem vielleicht schaffend.
Wie das alles ausschaut, keine Ahnung. Können wir noch nicht wissen, weil wir müssen noch lange lernen, die Kraft zu haben, das dann schöpferisch hervorzubringen. Dann neigt sich dem entgegen die geistige Welt von oben.
Aber es wird etwas ganz Gewaltiges durch den Menschen dazugebracht, der dann zwar auf einer vergleichbaren Stufe steht wie heute die Elohim, also die Geister der Form, aber eben Mensch ist und die Freiheit hat, die schöpferische Freiheit hat. Das ist der große Unterschied. Das haben die Elohim nicht, die jetzigen Geister der Form.
Obwohl sie dann auch oft als Jahwe, Elohim und so, als göttlich angesehen wird, aber das wirkliche Göttliche ist viel, viel weiter drüber noch. Sie sind im Grunde göttlich dadurch, dass die göttliche Schöpferkraft durch sie wirkt. Aber sie aus eigenem heraus könnten das alleine nicht.
Aber für Menschen geht es darum, etwas ganz Eigenständiges dazuzubringen. Voraussetzung ist eben die Menschwerdung Gottes und diese Menschwerdung des Göttlichen überhaupt durch den christlichen Schulungsweg nachzuvollziehen, sozusagen sich einzuüben in das. Natürlich ist es jetzt nur bildhaft, wenn man so will, aber mit ziemlicher Heftigkeit bildhaft.
Dessen, was der Christus durchgemacht hat, wir machen es halt durch, Schritt für Schritt, indem wir immer wieder diese Übungen machen. Das wurde, wie soll ich sagen, besonders streng gemacht, sicher in den ersten christlichen Jahrhunderten, etwa bis ins Hochmittelalter hinein, aber dann immer mehr verwässert eigentlich schon in Wahrheit, weil es kaum mehr ein Mensch durchgehalten hat. Es ging eben darum, wirklich die ganzen Erlebnisse, die der Christus hatte, wie sie beschrieben sind, auch vor allem im Johannesevangelium, die wirklich nachzuerleben.
Und zwar mit all den Schmerzen auch, die damit verbunden sind, so intensiv wie möglich. Also die nächste Stufe nach der Fußwaschung, die Geißelung. Die Geißelung fängt an, einmal damit sich zu ertragen, einmal ganz bewusst zu ertragen, all die Geißelungen, die uns das Leben gibt, das alltägliche Leben.
Es gibt ja genug, also alle die Schwierigkeiten, die man hat, und das souverän tragen zu können. Und das steigert sich aber dann, es geht also dann das gefühlsmäßige, im Gefühlsleben, das wirklich im inneren Erleben aufleben zu lassen, voll und ganz nicht das wegzuschieben, es zu unterdrücken, sozusagen, ich gehe auf Distanz, sondern im Gegenteil, das eigene Gefühlsleben, das seelische Erleben so zu intensivieren, dass das Erlebnis immer deutlicher wird. Und daher auch im Grunde immer schmerzhafter wird.
Es fängt an damit, dass man, das ist vielleicht nur das scheinbar Harmloseste, man erlebt den ganzen Spott und Hohn, den man der Umgebung entgegenbringt, das ist die erste Form der Geißelung. Also diesen Spott zu spüren, dieses Nicht-Geachtet-Werden-von-den-Anderen, dieses Verteufelt-Werden-von-den-Anderen, so wie es der Christus durchgemacht hat. Und in dem trotzdem ganz sicher in seinem Ich stehen zu bleiben dabei.
Das ist schon eine Übung, die heute sehr schwer, aber durchaus auch notwendig ist, in einer gewissen Weise, einfach wenn Menschen sagen, du kannst ja nichts, du bist nichts wert, was du machst, das ist alles ein Blödsinn und so weiter, das ertragen zu können, nicht unterzugehen, nicht das Selbstwertgefühl auch zu verlieren, sondern im Gegenteil. Ihr könnt das, was ich mache, lächerlich machen alle, ich lasse mich nicht beirren. Ich weiß, warum ich es mache, und ich gehe den Weg durch.
Auch wenn ihr mich alle verspottet und das alles für blödsinnig haltet, was wir machen. Von dem her ist es durchaus ein Tugend, den man auch heute machen kann. Man kann es nicht mehr machen in der Intensität im Allgemeinen, wie es die gemacht haben, die es wirklich bis ins Schmerzerleben des Geißeltwerdens hinein nacherlebt haben.
Also die, die wirklich die Meister geworden sind auf diesem Weg, waren die, die es wirklich bis in die tiefsten Schmerzen hinein gemerkt haben, wo wirklich Errötungen entstehen, Wunden sogar entstehen, weil das Seelische so stark auf den Körper einwirkt, dass es das auswirkt. Und man hat dann regelmäßig auch wirklich das hellsichtige Erlebnis, wenn man so will, die Erfahrung, man sieht sich selbst in dieser Situation der Geißelung. Und man spürt es, es ist ganz massiv, es ist ganz intensiv, es ist kein distanziertes Erleben.
Aha, so schaut das aus. Und man spürt es bis in die kleinste Faser hinein. Es ist auch klar, dass das die wenigsten wirklich durchgehalten haben, daher diesen Weg zu gehen.
Und es ist immer schwieriger geworden, und es geht eigentlich wirklich nur, wenn man dann aber nicht in ein äußeres Leben wirklich involviert ist, irgendwo stark. Wenn man sich wirklich zurückziehen kann, ganz dem leben kann, sonst erreicht man diese Intensität nicht. Daher, heute kann man den Weg kaum mehr gehen, aber ein bisschen was davon braucht man trotzdem.
Es geht ja darum, dass heute gerade das seelische Erleben namentlich in unserer westlichen Welt sehr stumpf geworden ist. Und wir brauchen mehr Intensität drinnen. Wir müssen aber die Kraft haben, das zu beherrschen.
Was ist denn das Erste? Ich erlebe jetzt diese Geißelung, ich soll das auch erleben, um den Weg zu gehen. Das Erste ist, ich will es wegschieben und bin froh, dass ich es loswerde. Und es geht darum, durchzuhalten, bis es eigentlich praktisch nicht mehr erträglich ist, das Gefühl so stark zu steigern, dass es wirklich sogar bis in körperliche Reaktionen hineingeht.
Es wird heute kaum jemand gelingen auf die Art, aber es muss ja nicht so sein, dass wirklich auch die äußeren Wunden auftreten, aber die Intensität jedenfalls weit aussteigern gegenüber dem, was wir normalerweise erleben, was wir vielleicht heute nur in einzelnen glücklichen oder tief unglücklichen Momenten erleben, aber so im Durchschnitt nicht erleben. Und trotzdem ganz mit unserem Ich bestehen bleiben. Das ist das Wichtige, dass wir lernen, im seelischen Sturm leben zu können, mit völliger Ruhe drinnen.
Und nicht uns es einfach zu machen, ja, dann dämpft man das seelische alles herunter, wie sagt die Psychologie immer, wir verdrängen es irgendwo hin, ja, dann ist das die Zeitbombe. Aber in Wahrheit, da liegen dann die ganzen zerstörerischen Kräfte drin. Wir müssen uns denen stellen und sie ertragen lernen.
Damit verwandeln wir sie und damit befreien wir uns auch davon. Dann gehen wir sozusagen bildlich gesprochen bis zur Auferstehung irgendwann einmal hin, und dann stehen wir in ganz anderer Art da. Das kann und wurde aber bei den mittelalterlichen Mönchen, die das wirklich konsequent getan haben, schon ziemlich krass, wie sie das erlebt haben.
Also die Geißelungen, also wirklich mit im Extremfall blutenden Wunden, aber ganz starke Errötungen, Schmerzen damit verbunden. Das war der Maßstab sozusagen, wie stark hältst du das aus, das zu machen. Damit haben sie einen Maßstab gehabt, wie weit sie sind auf ihrem Weg.
Dann ist einem aber auch klar, dass man das heute neben einem Beruf oder irgendwo vielleicht sicher nicht machen kann. Da muss man sich wirklich zurückziehen können. Und es wird dann noch stärker.
Auf die Geißelung folgt dann gleich die Tornenkrönung. Das ist in Wahrheit noch eine Steigerung, die dann wirklich auch damit verbunden ist, dass man diese Schmerzen spürt natürlich im Extremfall, also wirklich da oben. Aber anders als Kopfschmerzen, es ist eben wirklich wie ein äußerer Schmerz, wie eine äußere Verwundung, die kommt.
Und es ist vor allem damit jetzt wirklich noch die Steigerung dessen, was mit der Geißelung begonnen hat, aufrecht stehen zu können, wenn einem der größte Spott und Hohn entgegenkommt. Also wo man verachtet wird von den Menschen und trotzdem treu seinen Weg weitergeht, sich nicht in irgendeiner Weise wankend wird und zur Übung so viel als möglich an Situationen hereinruft, wo es einem an Spott, an Hohn entgegenkommen könnte. Das heißt ganz bewusster suchen, Erlebnisse suchen, Gefühlserlebnisse suchen, wo das ganz stark ist.
Also ihr seht schon, was wir das letzte Mal gesprochen haben, eine der Vorbedingungen, die erste war die Einfalt, also mit ganz kindlicher Unvoreingenommenheit an alles herangehen, aber dann die zweite, kein Wohlgefallen an den religiösen Übungen, also an diesen Übungen. Das wird auch nicht gut funktionieren, weil mit Wohlgefallen ist da nichts. Das ist nicht, ich habe jetzt ein paar lichte Engel gesehen, es war beseligend, jetzt bin ich wieder erfrischt, sondern ich habe die Geißelung durchgemacht, ich habe die Dornengrillung durchgemacht.
Und sie durchlitten so intensiv, als es nur möglich ist. Und es ausgehalten, ohne mich auch zu entziehen dem, was ich relativ am Anfang gesagt habe, es kann auch die schwerste Folter in Lust umschlagen. Nein.
Zur Übung gehört auch, nein, das lasse ich nicht zu. An dem arbeite ich, dass nicht der Moment kommt, wo es in Lust umschlägt. Ja, das haben Menschen gemacht.
Aha, was ist jetzt los? Entschuldigt kurz. Das Bild hat sich verändert. Entschuldigt, ich muss noch einmal einsteigen.
Ja, jetzt bin ich wieder da, ich bin rausgeflogen. Tut mir leid, kurze Unterbrechung. So, es geht wieder weiter.
Die Geißelung hat zugeschlagen. Ja, also Geißelung, Dornengrillung. Auch da, dass man das alles dann in der Vision, in der hellsichtigen Vision, in der Fantasie kann man immer sagen, es ist wirklich ein Bild, sich zu sehen, ganz konkret sich zu erleben, in dem sich auch selber zu betrachten in der Situation, zugleich aber auch die Schmerzen zu spüren, die damit verbunden sind, solche Übungen haben die Mönche mit Leuten gemacht.
Und sie brauchten dann aber auch die Erholungspausen danach. Und vierte Stufe, es geht schon weiter zur Kreuzigung. Also mit alledem verbunden, was dazugehört, also Kreuztragung und so weiter, der ganze Weg hin bis zur Kreuzigung selber.
Und das ist eine sehr, sehr wesentliche Stufe, den eigenen Körper wie einen fremden Gegenstand zu empfinden. Das ist das Kreuz, das wir alle tragen, dass wir den Körper tragen, die Last des Körpers spüren und lernen sollen, ich trage meinen Körper, ich trage mich, in den schwersten Situationen auch. Also mit der Kreuztragung ist es auch verbunden, den eigenen Körper auch wie etwas Äußeres zu empfinden.
Und das Ich steht sozusagen drüber und trägt ihn. Wir schleppen unseren eigenen Körper sozusagen. Nicht, er tut das eh von selber.
Weil so, wie wir leben heute, zum Glück funktioniert das, er trägt sich irgendwie selber, wir müssen nicht ununterbrochen denken, welche Schwerarbeit ist es, den Körper zu tragen, dass der einen Schritt nur weitergeht, das funktioniert alles. Jetzt heißt es ganz bewusst, sich werde ich trage ihn. Und wenn ich auslasse, fällt er zusammen im Grunde, es stürzt er zusammen unter der Last.
Sondern zu spüren das, was wir normalerweise nicht mehr spüren oder nicht spüren. Dabei haben wir es als Kind gelernt, wir haben gelernt, uns selber zu tragen. Das ist genau das, was in der aufrechten Kraft drin ist, ich bin der Weg.
Da haben wir das alles gemacht, und in Wahrheit ist das eine titanische Arbeit, das zu machen. Es schaut nur für uns so selbstverständlich aus, weil es immer wieder in der Welt passiert, aber das ist eines der größten Geheimnisse im Grunde, dass der Mensch es schafft, sich in diese Lage hineinzubringen. Man kann das heute schon auch maschinell nachmachen.
Ich meine, es sind schon die Roboter teilweise so, dass sie das können irgendwie. Ist noch immer sehr verhatscht, aber um das geht es nicht. Es geht um die geistige Kraft, die drinnen steckt, die das möglich macht.
Dass irgendwelche Maschinen heute ein bisschen halbwegs können, liegt ja auch nur daran, weil wir uns das erworben haben. Darum können wir solche Maschinen entwerfen. Und das ist ein Abfallprodukt davon.
Aber dass diese Möglichkeit überhaupt in der Welt ist, das haben wir uns erringern müssen. Wir können etwas davon, und das ist wieder der Bezug zu unserer heutigen Zeit, aber wenn ich sage, eigentlich dieser christliche Schulungsweg so in der Intensität, wie er da ist, können wir heute in unserer Zeit im Grunde nicht gehen, außer wir sind wirklich ganz wohl in der Einsamkeit völlig abseits von unserer modernen Zivilisation, was aber in der Regel jetzt keinen Sinn macht, weil wir einfach eine Aufgabe hier zu vollbringen haben und ein moderner geistiger Weg eigentlich mit dem vereinbar sein sollte. Also dass wir sowohl im Äußeren tätig sein können als auch in der geistigen Entwicklung.
Das ist heute das eigentliche Ziel. Natürlich kann man jetzt eine Phase haben, wo ich mich zurückziehe aus der Welt und mich schule oder was, aber das Eigentliche ist heute, dass wir in die Welt gehen sollen, anpacken sollen und da äußerlich etwas tun. Das ist unser Bewusstseinsseelenzeitalter und das wird auch in der nächsten Kulturepoche noch stärker sein, es wird zwar anders sein als jetzt, aber es wird noch mehr gehen in die Umgestaltung der Welt draußen, weil sie soll unser Werk werden, auch die Erde, schon die Erde.
Also das ist schon der nächste Schritt, das ist die Vorbereitung auch für das neue Jerusalem, dass wir die Erde wirklich zu unserer machen, über das haben wir oft gesprochen. Daher der Schritt von der Natur, wie sie gegeben wurde, zur Kultur, wie sie der Mensch weitergeformt hat. Mit betreffend Tiere, Pflanzen, Mineralien, alles.
Letztlich die ganze Erde. Wie gestalten wir die ganze Erde um? Man darf sich das jetzt nicht vorstellen, sondern mit äußeren Schaufeln und Packern, sondern was wir an geistigen Impulsen hineingeben. Es wird erteilen und natürlich in der Kulturepoche und in der nächsten Kulturepoche wird vieles noch äußerlich passieren, aber die Hauptarbeit kommt auf uns zu, wenn wir gar nicht mehr in einem physischen, stofflichen Körper inkarniert sind.
Dann werden wir sehr entscheidend noch an der Erde mitarbeiten und werden sie verwandeln und werden sie trotzdem dann natürlich auch zu einem Zustand bringen, wo sie in die Auflösung hineinkommt, um dann wirklich hinübergehen zu können auf diesen neuen Jupiter-Zustand oder das neue Jerusalem. Diese Kreuztragung zu spüren, heißt es aber auch, Bewusstsein für die ganze Körpertätigkeit zu entwickeln. Was ist, wenn ich meine Finger bewege? Was passiert in der Verdauung drinnen? Etwas davon bewusst mitzubekommen, das ist auch nicht immer angenehm.
Wir werden es auch mit viel Üben nie bis zur Vollkommenheit bringen, jedenfalls nicht in absehbarer Zeit, weil unser Bewusstsein das nicht aushält, aber es weitet das Bewusstsein immer mehr. Je mehr man gerade das übt, also den eigenen Körper zu tragen und das bewusst zu tun, und nicht, wir haben es gelernt und wir können es, und es ist eh selbstverständlich, dass ich gehen und stehen und so weiter kann, sondern zum Beispiel miterleben. Wie gehe ich denn eigentlich? Ihr kennt das, wir haben auch oft schon gesprochen darüber, man hört jemand im Haus kommen, die steigen auf einem Schritt, erkennt man, wer es ist.
Das heißt, es liegt die Individualität im Schritt drinnen, ganz deutlich. Nur, wenn mir jetzt jemand fragt, weißt du, wie du gehst eigentlich? Ja, ich setze einen Fuß vor den anderen, das tun wir alle, aber die ganz individuelle Eigenart wahrzunehmen, bei mir selber, das ist extrem schwierig. Es ist viel leichter beim Anderen zu sagen, ja, am Klang her ist es sowieso ein Schritt, aber ich sehe es beim Anderen.
Bei sich selber ist es wahnsinnig schwer, diese individuelle Eigenart, wie man den Körper bewegt, mitzukriegen. Man kann ein bisschen was üben beim Schauspiel oder so, da sollte man sich ein bisschen beobachten können, wie gehe ich und wie verändert sich das dann, wie kann ich es verändern, wenn ich eine Rolle spiele, weil da soll ja dann nicht ich dort stehen, sondern soll ja die Rolle im Vordergrund stehen und die geht ein bisschen anders, die gestikuliert ein bisschen anders als ich, weil sonst spiele ich mich nur selber immer. Es ist daher ein sehr gutes Mittel, so etwas zu üben, auch sich selbst zu beobachten, gerade in dem Gegensatz, weil ich jetzt anders werden muss, jetzt kommt schon wieder meins rein, das passt aber nicht zur Rolle, die muss anders werden.
Da kann man sehr, sehr viel üben in diesen Dingen, also in der Kunst überhaupt. Diese Kreuztragung, um auf die zurückzukommen, also das Nachzuerleben, geht dann wirklich bis zum Nacherleben, alles, was mit der Kreuztragung verbunden ist. Wenn man es jetzt wirklich im alten, frühchristlichen Sinn nimmt, wie dieser Weg gegangen wurde, ging es wirklich so weit, alles das an Schmerzen, an Empfindungen, was mit der Kreuztragung verbunden ist, so intensiv als möglich nachzuerleben.
So weit, dass es den Körper so weit beeinflusst, dass dann wirklich bei Einzelnen die Stigma da kommen, also die Wundmale, die der Christus hatte. Aber nicht, weil man jetzt einen Nagel getrieben bekommt durch die Hand oder durch die Füße, sondern von innen heraus. Das fängt an mit Errötungen, weil da der Blutstrom umgelenkt wird.
Dadurch, dass ich immer stärker das empfinde aus dem Empfinden, dass mich hineinversetzen in diesen Schmerz, der eigentlich gar nicht zunächst da ist, weil keine Ursache da ist, und der rein seelisch erzeugt wird. Dann fängt es an, dass das Blut sich anders bewegt, und dann entstehen einmal rote Flecken oder irgendetwas, und im Extremfall ist wirklich so ein Blutandrang da, dass das aufbricht und wirklich eine blutende Wunde sogar entstehen kann, was sehr selten ist. Meistens sind es sehr starke errötete, entzündete oder wie entzündet aussehende Flecken, aber es ist eben keine Entzündung.
Es ist sehr, sehr stark durchblutet, rein aus dem Wiederholten, immer Wiederholten, sich gefühlsmäßig in dieses Erlebnis hineinzuversetzen. Also die Steigerung dessen kein Wohlgefallen bei den religiösen Übungen. Freude macht es im Moment des Erlebens absolut nicht.
Da ist man ganz drinnen. Man steht da nicht so drüber, dass man sagt, ja, du gröst dich da unten und ich schaue von oben gemütlich zu. Nein, man wird ganz eins.
Mit dem Ich wirklich taucht man ein. Man ist bereit, sich zu inkarnieren in den Schmerzen. Sich zu inkarnieren in den Schmerzen.
Keine Sorge, es ist für uns heute nicht mehr der Weg, den die meisten gehen könnten. Es macht auch heute so keinen Sinn. Aber wir müssen etwas mitnehmen davon.
Und das Mitnehmen ist die Intensität des Fühlens zu steigern zumindest. Und zwar zu steigern gerade mit Sachen, die nicht so angenehm sind. Nächste Stufe, mystischer Tod.
Dann wirklich das Todeserlebnis durchzumachen, ohne physisch zu sterben, ohne es auch wirklich so zu erleben, wie es im Extremfall beim Johannes war, also beim auferweckten Lazarus, dass er wirklich in diesen todesendlichen Zustand kommt. Sondern, wie soll ich sagen, ohne der Notwendigkeit, wirklich durch diesen scheintoten Zustand durchzugehen und trotzdem sich voll dem Todeserlebnis zu stellen. Das ist was, was heute auch sehr leicht kommen kann.
Im Übrigen bei einer Begegnung zum Beispiel mit einem Doppelgänger oder gar mit dem Hüter der Schwelle, dann ist das ein Todeserlebnis. Dann erlebt man alles das, was mit der unangenehmen wie auch mit der ganz lichten Seite des Todesverbundes ist. Es erreißt sozusagen den Vorhang, durch den die geistige Welt aufgeht.
Es ist aber auch zugleich natürlich verbunden mit dem sich Trennen von allem Vertrauten, in dem man drinnen ist. Es ist der Weg über die Schwelle. Es ist das, dass die ganze äußere Sinneswelt sich verfinstert.
Das Erlebnis ist diese Verdunklung, wie sie auch geschildert wird in der Bibel, also dass diese Finsternis hereinbricht, als der Christus stirbt am Kreuz. Das ist aber keine äußere Verfinsterung. Es sind nicht jetzt Wolken, die am Himmel kommen.
Es wird ja immer geredet, was war denn das, was hat sich da verfinstert. Ja, es war sicher auch äußerlich irgendwas zu sehen in dem Fall, aber das Entscheidende ist, dass es als inneres Erlebnis auftritt. Die Sinneswelt verschwindet, sie verfinstert sich komplett im Grunde.
Die Welt hüllt sich in Finsternis und dann reißt der Vorhang auf, die geistige Welt, dann begegnet man dem Hüter der Schwelle. Diese fünfte Stufe ist der mystische Tod im christlichen Schulungsweg. Da reißt der Vorhang zur geistigen Welt auf.
Man beginnt zumindest einmal in der Seelenwelt, in der Astralwelt zu erleben und es wird vollbewusst miterlebt der Abstieg in die Hölle. Das heißt, der Blick öffnet sich auf all das, was durch die Taten der Menschen verfinstert, zerstört wurde, namentlich einmal in der Astralwelt. Also das, was die großartige Schilderung von Dante zum Beispiel ist, wo er das Inferno schildert.
Da geht es auch darum, diese Bilder so intensiv wie möglich zu erleben. Nicht nur, ja, Abstieg in die Hölle und ist da nicht die Auferstehung. Wir gehen ja gern so doch recht locker über diese Dinge drüber, weil wir es nur lesen und nur im Gedanken haben.
Es geht darum, es wirklich ganz tief im seelischen Erleben durchzumachen, das zu spüren, diese Erschütterungen zu spüren, diese Erschütterung vor allem auch zu spüren, weil damit auch der Blick fällt, ja, was ist überhaupt da an Verdorbenen im seelischen Meines? Ja, da ist was, aber auch von den anderen. Was leiden die Menschen, die solche Verdorbenen-Astralkräfte zurückgelassen haben durch ihr Karma? Welch schweres Schicksal steht denen noch bevor, weil sie müssen es aufarbeiten? Also eben wirklich diesen Weg zu gehen und trotzdem wach dabei zu bleiben, aufrecht zu bleiben, bildlich gesprochen, zu sehen, vielleicht zu lernen auch daran, wie man anderen helfen kann, die schweres Schicksal mit sich schleppen, schweres Karma. Man kann niemand das Karma abnehmen, aber man kann ihn unterstützen, ihm Hilfe leisten dabei, dass er aus seiner Kraft heraus es schafft, das Karma aufzulösen.
Und davon haben wir ja auch oft schon gesprochen, das Karma kann man nur selber auflösen. Das ist das sogenannte subjektive Karma. Das Zweite ist, dass wir, abgesehen von diesen Karma-Päckchen sozusagen, die wir dann immer nach dem Tod einmal ablegen, weil die in die höhere Welt gar nicht hinauf können, aber indem wir etwas falsch machen in der Welt, irren Fehler machen, karmische Schuld auf uns laden, Schuld heißt aber nur, wir haben etwas falsch gemacht.
Und es ist ganz egal, ob wir es aus bestem Antrieb heraus falsch gemacht haben oder aus dem böswilligsten Antrieb heraus. Falsch ist falsch. Karma wird erzeugt.
Und wir müssten eigentlich dankbar sein dafür, weil es gibt uns die Chance zur Weiterentwicklung, indem wir dann in einem späteren Leben oder in manchen Fällen, wenn es etwas Kleineres ist, auch im selben Leben, es aufzulösen. Das subjektive Karma ist das, was wir in unserem eigenen seelisch-astralischen zerstört haben. Wohlgemerkt.
Es ist nicht das, was in der Welt zurückbleibt, sondern es ist das, was wir an unseren Leibeshüllen selbst zerstören. Wenn wir einerseits sagen, es geht dahin, dass wir das Astralische eigentlich immer mehr zum Geist selbst verwandeln, also dass es gereinigt wird und unsere Schöpfung wird, aber durch jeden Fehler, den wir machen, bewirkt man genau das Gegenteil. Wir zerstören etwas.
Dieses Zerstörte bleibt so lange in der Welt bestehen, bis wir es auflösen. Sonst kann es niemand auflösen. Das ist in der Seelenwelt.
Das sind die Karma-Päckchen. Aber zugleich haben wir die Welt als solches geschädigt und es bleibt in der geistigen Welt, in der sogenannten Akasha-Chronik, wie es Rudolf Stein und andere auch nennen, dort bleibt das Bild dieser Tat, nicht nur das Bild, sondern diese Tat bestehen. Und würde weiter bestehen bleiben, wenn nicht der Christus die Sünden der Welt auf sich genommen hätte.
Weil das, was in der Akasha-Chronik steht, das können wir nicht auflösen. Der Christus löscht es aus. Das ist das, was mit der Sündenvergebung zusammenhängt.
Wenn das bestehen bliebe, nach dem, was da in der Akasha-Chronik steht, das ist die lebendig gebliebene Vergangenheit. Die ist als Kraft auch da. Die wirkt sich in der Zukunft aus.
Und je nachdem, was da steht in der Akasha-Chronik, bildlich gesprochen, je nachdem kann sich die Zukunft besser oder schlechter entfalten. Wenn dort alles Förderliche drinnen steht sozusagen, dann wird sie es gut entfalten. Wenn dort nur Zerstörtes drinnen ist, wird sie sich schlecht entfalten.
Und dass das nicht passiert, nimmt der Christus das auf sich. Weil diese Folgen, die unsere Untaten in der Welt haben, was dort passiert ist, das können wir selber nicht auflösen. Wir können nur den Schaden gut machen, den wir an uns selber begangen haben.
Darin besteht eigentlich das Karma. Dass wir etwas tun, um das verdorbene Seelische, das wir in uns erzeugt haben, aufzulösen. Das hat dann aber natürlich auch eine ganz wesentliche Wirkung auf die Weltentwicklung insofern, als eben in der Seelenwelt, vor allem in der niederen Seelenwelt, wo es dort ist, dort liegen, solange die Kammerbäckchen herum, wenn wir durch das Leben zwischen Tod und Neuer Geburt gehen, dort liegen sie herum, bildhaft gesprochen, oder es sind dunkle Wolken in der Astralwelt, solange wir sie nicht aufgelöst haben.
Und das hat natürlich Einfluss auf die momentane Erdentwicklung. Also zum Beispiel ein Mensch, der sich inkarnieren will, da wir noch nicht wirklich das Geist selbst voll entwickelt haben, dann könnten wir uns aus dem Nichts einen Astral-Leib schaffen. So muss man halt aus dem Astralischen schöpfen, was vorhanden ist.
Und sehr wesentlich schöpfen auch aus dem erdnahen astralischen Bereich, weil das gerade die Kräfte sind, die wir für das Erdenleben brauchen. Und da geistert jetzt lauter Verdorbenes Astralisches herum. Und das Wirkzerstörende unserer Kammerbäckchen sind, wie soll ich sagen, die müssen wir schon jeder selber seines auflösen, aber es verdirbt die Welt rundherum.
Es ist also wie ein Giftkeim in der Seelenwelt, in der erdnahen Seelenwelt. Und das heißt, Menschen, die sich inkarnieren, finden jetzt dort einen seelischen Müllhaufen im Grunde und müssen sich aber gleiten in das Astralisch. Weil nichts anderes da ist.
Und besser haben es die, die jetzt schon die Kraft des Geistes selbst bis zu einem gewissen Grad entwickelt haben. Die können aus dem Nichts heraus sich Astralisches erschaffen, aber niemand kann das heute schon vollkommen. Also man ist angewiesen auch auf das, was da ist.
Und das heißt, da spielt natürlich, dass wir unsere eigenen Verfehlungen auflösen, auch eine Rolle für die anderen. Das ist das, an dem wir arbeiten müssen. Aber die großen Folgen für die geistige Welt, die nimmt der Christus auf sich, weil sonst wäre auch die Zukunft verdorben.
Sonst würde das in die Zukunft hineingehen. In der Akasha-Chronik im Grunde ist alles aufgezeichnet aus der Vergangenheit, was war und auf Basis dessen wird die Zukunft gestaltet. Und wenn da lauter Verdorbenes drin ist, dann geht es in die Richtung.
Dann geht es in die Richtung. Verdorben ist halt ein relativer Begriff. Die Widersacher freuen sich.
Die sehen das nicht als verdorben an, sondern sagen, gut, gut, da entsteht eine Welt nach unserem Geschmack. Aber das ist halt nicht die Welt, in die wir eigentlich vielleicht gehen wollen. Es liegt ja unser freier Wille letztlich drinnen.
Aber die Frage ist, wollen wir in die Freiheit gehen oder wollen wir in die Widersacherwelt gehen? Das ist letztlich unsere Entscheidung. Aber da müssen wir halt arbeiten dran. Ja, und das sind eben alles Dinge, die man natürlich sieht auf dieser Stufe des christlichen Schulungsweges, wenn man durch den mystischen Tod geht.
Dann sieht man diese Zusammenhänge ganz konkret. Und es ist wieder einmal kein Wohlgefallen an den religiösen Übungen. Auf die Idee kommt man da eh nimmer.
Weil dann ist es eben so, wie es der Tante schildert im Inferno, also in der Hölle bis hinunter. Und es geht darum dann im christlichen Schulungsweg, das so intensiv wie möglich zu erleben. Oder auch, wie es im Nicodemus Evangelium, in dem Apokryphum Nicodemus Evangelium geschildert wird, da wird ja auch ganz deutlich, die Höllenfahrt Christi, also das Abgestiegen zur Hölle, das gilt es eben nachzuerleben.
Das ist auch der Punkt, wo sich wirkliche geistige Schulung, wirkliche Esoterik, wenn man so will, von Wohlfühl Esoterik gründlich unterscheidet. Gerade bei diesem christlichen Schulungsweg ist das eklatant. Der moderne, zeitgemäße Weg heute, der aufbaut auf dem rosenkreuzerischen Schulungsweg, das ist schon einiges später entwickelt worden, der ist anders als dieser christliche Schulungsweg.
Ja, es geht halt dann, viel haben wir nicht, wir sind jetzt mit dem mystischen Tod schon auf der fünften Stufe, es gibt dann die sechste Stufe, die Grablegung. Die Grablegung ist an sich eine sehr interessante Geschichte, Grablegung und Auferstehung. Die Grablegung heißt konkret als Erlebnis, sich wirklich mit der ganzen Erde zu verbinden.
Das ist eine sehr, sehr wichtige Stufe. Da fühlen wir uns mit der ganzen Erde verbunden. Wir werden eins in gewisser Weise mit ihr vom Erleben her.
Das ist eine sehr wichtige Stufe für die Zukunft, weil wir immer mehr, davon haben wir ja gesprochen, immer mehr an der Erde arbeiten können, sollen. Die nächste Entwicklungsstufe des Neuen Jerusalem wird nur dann kräftig sein, wenn wir hier schon angefangen haben, unsere Erde wirklich zu unserer selbst zu machen. Bis in die tiefsten Tiefen hinein, und damit ist jetzt nicht nur und vielleicht sogar am wenigsten die äußere Arbeit mit Schaufeln, mit Maschinen oder sonst was gemeint, sondern einen wesentlichen Einfluss hat auch unsere geistige Arbeit auf die Entwicklung der Erde.
Und wird es eben dann ganz besonders haben, wenn wir nicht mehr im physischen Leib verkörpert sind. Da werden wir extrem stark an der Erde arbeiten und hoffentlich darauf schauen, dass wir sie so weitergestalten, dass sie zwar auch irgendwann sterben wird, sich auflösen wird, aber dass eine gute Basis für die nächste Stufe gegeben ist. Aber jedenfalls diese Stufe der Grablegung ist die, die sich eins fühlen mit der ganzen Erde.
Und aus dem heraus, die Auferstehung zu erleben, in dem Sinne zu erleben, je mehr ich geistig tue für die Erde, desto mehr arbeite ich auch an meinem Auferstehungsleib mit. Ich mache die Voraussetzung dafür. Natürlich, die Auferstehung können wir nicht alleine aus uns heraus machen, aber wir müssen eine Basis dafür schaffen, entgegenarbeiten dem, damit wir das überhaupt aufnehmen können.
Weil nicht einmal der Christus kann aus eigener Kraft zunächst einmal auferstehen, sondern durch die Vaterkraft. Und bis dorthin müssen wir uns verbinden. Wir müssen uns so weit verbinden mit der Erde, mit dem Weiterentwickeln der Erde, dass wir gerade dadurch, wenn man so will, würdig oder reif oder fähig werden, diese Auferstehungskraft aufzunehmen.
Das liegt schon an uns. Die kann uns in Wahrheit nicht einfach gegeben werden, sondern sie ist an unsere Entwicklung gebunden und vor allem an das gebunden, wie wir auch geistig, aber auch äußerlich, aber vor allem geistig an der Erde mitarbeiten. Da steckt viel drinnen.
Da stecken die ganzen Dinge drinnen, was Rudolf Steiner über das Erdinnere zum Beispiel sagt. Damit ist nicht das Erdinnere im geophysikalischen Sinn gemeint, sondern welche Schichten da drinnen sind, welche geistigen Kräfte da mitarbeiten. Und die gilt es umzuarbeiten.
Das heißt, an der Erde arbeiten heißt nicht, bis zum Erdkern alles umgraben, sondern es geht um die geistige Verwandlung vor allem auch. Und wenn das alles geschafft ist, also diese sechste Stufe mit Grablegung und Auferstehung, so wie es Rudolf Steiner schildert beim Weg ist es manchmal unterschiedlich. Oft heißt es die sechste Stufe Grablegung und die siebente dann die Auferstehung.
Es gibt es manchmal auch, dass die sechste Stufe Grablegung und Auferstehung heißt und die siebente dann die Himmelfahrt ist. Über die kann man nicht sehr viel sagen, außer dass wir dann in einen Zustand kommen, wie man ihn in der geistigen Welt hat. Das heißt, Menschen, die in der Schulung sehr intensiv drinnen sind, kommen dann wirklich zum Erlebnis des sogenannten Devakans, also der geistigen Welt oder des höheren Devakans der höheren geistigen Welt.
Das ist die geistige Welt, die schon in ihrer Bedeutung über die Grenzen unseres ganzen Planetensystems hinausgeht. Die sogenannte Akasha-Chronik, von der wir vorhin gesprochen haben, die hängt mit der Saturnsphäre zusammen, beziehungsweise mit dem Übergang von der Saturnsphäre in den interkosmischen Raum, also zwischen den Planetensystemen, wo es schon in andere Sternensysteme hinübergeht. Das sogenannte höhere Devakan, da haben wir es mit geistigen Kräften zu tun, die schon weit über unser Planetensystem, also alles, was mit unserer Entwicklung im engeren Sinn zu tun hat, hinausgeht.
Bis wir dann so weit reif sind, mit diesen ganzen geistigen Kräften konkret umzugehen, bewusst umzugehen, ist ein weiter Weg. Wir haben gesprochen in der Vergangenheit, jeder Mensch hat seinen Stern, oder besser gesagt, seine Sternenregion. Da ist einmal schon eines leise drinnen.
Wir haben da auf unserem Weg zwischen Tod und neuer Geburt zum Beispiel, oder auch zwischen Tod der Erde und neuer Geburt als neues Jerusalem, da gibt es eine ganze Menge zu tun in Sternenreichen, die da draußen sind, nämlich mit den geistigen Wesenheiten. Nicht, dass wir jetzt dort irgendwo auf einem Planeten herumkrabbeln, aber wir bekommen es zu tun mit ganz bestimmten geistigen Wesenheiten. Und jeder Mensch hat seinen eigenen Bereich da draußen.
Wir arbeiten. Jedes Mal, wenn wir über die Schwelle gehen, das Leben zwischen Tod und neuer Geburt durchgehen, leben wir zwischendurch eine Zeit lang in ganz anderen Sternenreichen. Geistig, nicht äußerlich, nicht verkörpert, nicht inkarniert.
Aber wir leben zusammen mit geistigen Wesenheiten, mit irgendeiner Sternerregion da draußen. Nicht irgendeiner, sondern die ganz mit uns individuell zusammenhängt, einzigartig für jeden Menschen. Es kann Überlappungen geben, aber wir arbeiten dann mit ganz bestimmten geistigen Wesenheiten zusammen, und von dem nehmen wir dann was mit für die nächste Inkarnation.
Und wir tragen auch etwas hinaus dort. Wir befruchten das dort, oder sollten es zumindest, und wir nehmen etwas mit. Das ist auch einer der Verbindungsglieder, die uns wirklich mit dem ganzen Kosmos verbinden.
Und das zu Bewusstsein zu bringen, ist der Sinn auch des christlichen Einweihungsweges. In der Nachwirkung dessen, es ist ja interessant, gerade die Leute, die gesagt haben, ja, die Sterne da draußen, das sind auch eigentlich Sonnen, wie wir, und da gibt es ja unendlich viele. Das waren Mönche, christliche Mönche, christliche Priester, auch wenn sie dann verteufelt wurden noch.
Aber das ist aus der Tradition herausgekommen, und bekannt war das viel früher, nur da hat man es nicht äußerlich wohin geschrieben. Aber das haben die Menschen erlebt. Die wussten, dass da geistige Wesenheiten draußen sind.
Mit jedem Stern sind die verbunden, mit jeder kosmischen Region sind sie verbunden. Und wir haben etwas zu tun damit als Menschen. Es ist nicht etwas, was uns nichts angeht, sondern zumindest im Leben zwischen Tod und neuer Geburt geht es uns eine ganze Menge an.
Letztlich dann auch im Erdenleben, weil wir uns gerade dadurch Kräfte mitnehmen, die wir hier sehr wohl brauchen können. Und die notwendig sind sogar, um das, was wir auf Erden tun, in Einklang zu bringen mit dem ganzen Kosmos. So kompliziert ist die ganze Geschichte.
Damit haben wir so ein bisschen einen Einblick bekommen in den christlichen Schulungsweg. Und noch einmal wiederholt, das Wichtige ist, dass man das wirklich im Gefühl so intensiv wie möglich miterlebt. So wie damals es die christlichen Mönche gemacht haben, kann man es heute nicht.
Wenn man es in voller Intensität macht, kann man nur für das leben. Sonst bleibt Raum für nicht sehr viel Äußeres mehr. Da kann man ein bisschen Gemüse anbauen oder sowas zwischendurch.
Aber im Grunde muss man sich Stunden um Stunden mit dem beschäftigen. Es ist auch für unsere Zeit nicht zu empfehlen. Erstens kann man es kaum, und wir haben auch andere Aufgaben.
Es geht jetzt darum, aus dem, was da vorbereitet wurde, aus dem Verständnis vielleicht, bewusst oder unbewusst, für das Erdinnere zum Beispiel auch. Was ich gerade gesprochen habe, ist diese Grablegung. Grablegung ist die geistige Erfahrung des Inneren der Erde.
Die brauchen wir, um sie sinnvoll bearbeiten zu können in Wahrheit. Und das können wir eigentlich nur auf dem Weg kriegen. Das ist eines der schwierigsten Dinge.
Ja, in diesem Sinne. Das nächste Mal vielleicht noch ein bisschen auf den rosenkreuzerisch-anthroposophischen Weg eingehen. Und dann sind wir so weit, dass wir uns den letzten Kapitel der Apokalypse wirklich widmen können.
Dann, glaube ich, haben wir eine ganz gute Vorbereitung, das zu verstehen, und es auch in seiner Ernsthaftigkeit und Tiefe wirklich zu spüren, es zu empfinden. Weil was uns der christliche Schulungsweg zeigt, ist, es nützt uns nichts, wenn wir es intellektuell erfasst haben und theologisch darüber klugschwätzen können. Das ist jetzt nicht böse gemeint, sondern es geht darum, es intensiv erleben zu können.
Sicher nicht mehr in der Art so intensiv, wie es die mittelalterlichen Mönche gemacht haben. Das geht nicht, aber auf andere Art müssen wir diese Intensität wieder bekommen. Das ist vielleicht noch das Schwierigere, so eine Intensität zu erreichen, ohne dass ich mein ganzes Leben dem widmen kann und dem zu arbeiten in der Klosterzelle.
Und trotzdem immer wieder solche Intensitätsspitzen des seelisch-geistigen Erlebens zusammenzubringen. Das hängt heute sehr damit zusammen, dass wir alle die Dinge, die wir – Psychologie sagt – verdrängt haben, also den ganzen Seelenschlamm, die ganzen Kräfte, die da drinnen sind in uns, dass wir die akzeptieren und ihnen stellen, sie uns bewusst machen. Da gehen wir eh im Grund den Weg in die Hölle.
Aber der ist wichtig, weil alles, was schiefgeht in der Welt, resultiert aus dem, weil das halt gehört da unten irgendwo in uns, in jedem Einzelnen gehört. Man kann es auch nicht von heute auf morgen loswerden, aber das ist die große Aufgabe, dass in den nächsten Jahrtausenden, solange wir noch auf Erden inkarniert sind, so viel wie möglich davon aufzuarbeiten. Sonst schleppt man den Müll mit und es wird immer schwerer, damit fertig zu werden.
Das ist die Botschaft des christlichen Schulungsweges. Und in einer verwandelten Form, möchte ich sagen, ist er schon für die heutige Zeit da, nämlich eben in dem Sinne, diese seelisch-astralische Intensität zu kriegen. Und da geht es sogar noch über den rosenkreuzerischen Weg hinaus, aber jetzt in die andere Richtung.
Es ist so wie eine Spiegelung. Auf dem christlichen Schulungsweg ist der rosenkreuzerische gekommen. Der christliche Schulungsweg war nicht so intensiv gedankend durchdrungen.
Also jedenfalls nicht mit dem theologisch-aristotelischen Denken, das seine Blüte zum Beispiel hatte im Werk von Thomas von Aquin. Das hatten die Mönche nicht, diese Klarheit, diese Gedankenklarheit hatten sie nicht. Die musste man sich erwerben dafür, hatte aber dieser theologische Schulungsweg, wenn man so will, also dieser gedankenklare, aristotelisch-gedankenklar-theologisch-durchdrungene Weg, hat mit der Zeit aber halt die Gefühlsintensität verloren.
Das ist das Problem. Und wir müssen heute beides zusammen entwickeln. Das ist die nächste Stufe, dass wir so viel Intensität als möglich im Gemüt, im Gefühl haben, verbunden mit der Klarheit und Besonnenheit des Denkens.
Das ist der nächste Schritt. Über das werden wir noch weitersprechen, denke ich. Wir werden uns ein bisschen diesen rosenkreuzerischen Weg anschauen und vor allem auch schauen, was resultiert für uns daraus.
Es hängt auch zusammen nur als Hinweis mit dem, dass in der Anthroposophie jetzt insbesondere, eben auch zur Zeit, als Rudolf Steiner lebte, dass eine Weiterentwicklung war des aristotelischen Weges. Und es sind, das sagt Rudolf Steiner selber, die großen Anthroposophen, die zu seinen Lebzeiten und danach gewirkt haben, waren Aristoteliker. Aber, sagt Rudolf Steiner, es werden gegen Ende des 20.
Jahrhunderts, Beginn des 21. Jahrhunderts, werden sich vermehrt Menschen inkarnieren, die aus der platonischen Errichtung kommen. Die platonische Errichtung hängt indirekt wieder zusammen mit dem christlichen Schulungsweg, hängt z.B. mit den Mönchen, mit den Lehrern der Schule von Chartre oder Schulen, die ähnlich aufgebaut waren, die jetzt weniger auf die aristotelische Gedankenglarheit geschaut haben, aber eben diese Gefühlsintensität hatten.
Und was wir jetzt brauchen, ist, dass beide Kräfte sich vereinigen und am besten in jedem einzelnen Menschen beide da sind. Es sind auch in der Vergangenheit manche Konflikte in der anthroposophischen Gemeinschaft eben auch dadurch entstanden, dass eine gewisse Weitfläche zwischen schon kommenden Platonikern und fest verwurzelten Aristotelikern da war. Werden wir noch weiter darüber sprechen, gibt es noch einiges zu sagen.
Aber lassen wir es gut sein, ich lese euch zum Abschluss noch einmal den 44. Wochenspruch. Der passt ja jetzt zur Erde sehr gut dazu mit seinen zweimal den vier.
Zahl der Erde ganz stark. Ergreifend neue Sinnesreize, erfüllet Seelenklarheit, eingedenkvollzogener Geistgeburt, verwirrend sprossend Welten werden, mit meines Denkens Schöpferwillen. In diesem Sinne, meine Lieben, bis zum nächsten Mal.
Ich danke euch fürs Dabeisein, herzlichen Dank, dass ihr im Livestream dabei seid. Bis zum nächsten Mal. Wir danken.
Vielen Dank, Ole. Gerne, meine Lieben. Guten Abend.
Bis zum nächsten Mal. Servus.
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X