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Die Apokalypse des Johannes - 260. Vortrag von Wolfgang Peter, 2025
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

Transkription des 260. Vortrags vom 8. April 2025
+++Rohtext/ aktive Bearbeitung durch Heidi Eickhoff, Stand Mitte April 2025+++
Einleitung und Ankündigungen 00:00:38
Meine Lieben, ich begrüße euch ganz herzlich zum 260. Vortrag zur Apokalypse.
Bevor wir anfangen, möchte ich erinnern – ich habe das letzte Mal ganz am Ende erwähnt – am kommenden Freitag, nicht am kommenden Freitag, am 18., das heißt es am Karfreitag, lesen wir gemeinsam um 18 Uhr die Osterimagination. Wird auf dem Kanal stattfinden, wo wir jetzt sind. Wer mitmachen möchte, gerne dabei sein. Wer ganz neu ist, noch nie dabei war, bitte sich bei François melden über das Online-Formular. Oder bei mir ein E-Mail schicken oder so. Nur dass wir wissen, ungefähr einen Überblick haben, wie viele dabei sind. Osterimagination, das ist also GA 229, der dritte Vortrag. Wir haben ihn schon öfter gelesen, wir machen das wirklich regelmäßig jedes Jahr. Man braucht eh viele Durchgänge, um es ganz zu verinnerlichen, also das schadet nichts.
Gut, und damit stürzen wir in unser eigentliches Thema. Wir besprechen ja – nein, stürzen wir noch nicht, halt, alles zurück – der Wochenspruch. Wieder der 52. Wochenspruch. Das begleitet uns jetzt bis Ostern, dann am Ostersonntag beginnt es von vorne wieder mit dem ersten Wochenspruch.
Wochenspruch 52 und die Verbindung zur geistigen Welt 00:02:34
Wenn aus den Seelentiefen
der Geist sich wendet zu dem Weltensein
und Schönheit quillt aus Raumesweiten,
dann zieht aus Himmelsfernen
des Lebens Kraft in Menschenleiber
und einet machtvoll wirkend
das Geisteswesen mit dem Menschensein.
Also das ist halt immer wieder das Thema, ja, in Wahrheit, dass wir mit dem Geistigen der Welt draußen verbunden sind. Und die Frage ist eben immer, wie weit wir es ins Bewusstsein bringen. Wir können uns im Hochsommer ganz verlieren in dem Draußen, dann träumen wir halt zunächst einmal mehr von dem Geistigen da draußen, tauchen in die Sinneswelt ein, verbinden uns irgendwo mit ihr, aber in einem traumhaften Zustand. Ist halt die Frage, ob wir dann wach genug sind, das Geistige wahrzunehmen oder es zumindest zu fühlen – wahrzunehmen ist ja die Steigerung dessen – einfach die Berührung mit der äußeren Ätherwelt, mit der Seelenwelt, mit der geistigen Welt, mit der höheren geistigen Welt zu erleben. Oder es ist ein weiter Weg, das alles ins Bewusstsein zu bringen.
Also wir sind ja heute am wachsten halt einmal im äußeren, sinnlichen Wahrnehmen, aber durch die Formen und Farben der Natur spricht das Geistige, das dahinter ist, spricht das Seelische, das dahinter ist. In Wahrheit, wir müssen nur halt mit unserem Bewusstsein eintauchen und wir müssen halt auch unterscheiden lernen zwischen jetzt unserer, sag ich mal, subjektiven Sympathie oder Antipathie, die wir haben. Also zunächst, wenn eine seelische Berührung da ist mit der Welt draußen, dann, naja, berührt das einmal unseren Astralleib, unseren Seelenleib, der reagiert darauf in gewisser Weise, findet es schön, findet es sympathisch oder weist es zurück. Das hängt zunächst einmal sehr viel mit uns zusammen. Aber dahinter, wenn wir jetzt erkennen lernen, aha, da ist einmal unsere Reaktion, aber hinter unserer eigenen Reaktion steckt ja noch mehr. Es spricht etwas zu mir.
Und wenn ich jetzt zurückstelle meine Sympathie oder Antipathie und es einmal neutral betrachte, sozusagen von einem höheren Standpunkt aus betrachte, was spricht denn jetzt wirklich durch die Farben und Formen der Sinneswelt zu uns? Dann bin ich mitten in der Seelenwelt zunächst einmal drinnen und dann kann ich erkennen, welche Ordnung, was drückt sich aus, was spricht zu mir durch diese Wahrnehmung, die jetzt seelisch einmal mich berührt, durch diese seelische Berührung. Aber da spricht eben auch ein Geistiges durch, und das Geistige zeigt mir im Grunde nichts anderes: Ja, wie steht denn das im Grunde mit der ganzen Welt in Zusammenhang? Jeder einzelne Sinneseindruck, das Käferl, das vorbeifliegt, der Regenwurm, der sich schlängelt, der spricht nicht nur von sich selber, sondern der spricht auch von seinem Zusammenhang mit der Welt, mit der geistigen Welt letztlich dahinter. Das gehört zusammen in Wahrheit.
Ich meine, wir haben nie die Sinneswelt in Wahrheit ohne der geistigen Welt, die dahinter ist oder die damit verbunden ist. Dahinter kann man eigentlich gar nicht sagen. Sie verbirgt sich ja eigentlich für uns nur dadurch, dass wir halt das Bewusstsein nicht wach genug dafür haben. Aber sie ist genauso da, sie ist genauso Teil des Ganzen und es gehört dazu. Es gibt die Sinneswelt ohne die Geisteswelt und die Seelenwelt und die Ätherwelt nicht. In Wirklichkeit sind die immer zusammen.
Goethes Farbenlehre, Sinnlich-Sittliches und die Einheit der Welten 00:06:42
Daher ist es zwar sicher für unsere Zeit sehr charakteristisch, sogar notwendig, ein materialistisches Denken zu entwickeln. Also wirklich ist nur das, was ich sehen kann. Jaja, da steckt etwas Wirkliches dahinter. Nur um zur vollen Wirklichkeit zu kommen, muss ich eben alle Ebenen dazuzählen, die dazugehören. Das wird auch für die Naturwissenschaft ganz wichtig sein. Das ist etwas, was Goethe einmal als einer der Ersten so doch bewusster gefasst hat, dass es ankommt auf das Sinnlich-Sittliche, wie er es genannt hat, in seiner Farbenlehre zum Beispiel. Er hat begonnen, die Farben zu studieren und hat dann deutlich dem Isaac Newton widersprochen. Das Licht wird zerlegt durch das Prisma und dann sind Lichtteilchen oder sonstiges, das da ist – das ist ihm viel zu wenig. Dem widerspricht er. Er sagte, die Farben sprechen unmittelbar zu mir. Und sie sprechen von etwas, was über die sinnliche Erscheinung hinausgeht. Jede Farbe hat eine Seelenqualität zum Beispiel. Und das ganze Farbspektrum zusammen hat einen inneren Zusammenhang. Die sind nicht einfach willkürlich diese Farben, sondern sie haben einen Entwicklungszusammenhang, der drinnen ist.
Der sich zum Beispiel im Regenbogen deutlich ausspricht. Der sich aber auch ausspricht in der Morgenröte, in der Abenddämmerung, wie sich das Licht verfärbt, wie sich der Himmel beginnt zu verfärben. Wie dann in der Nacht das Blau immer tiefer wird, bis es fast schwarz wird, wenn man der Himmel. Und dort sind die Sterne dann irgendwo drinnen oder schweben drinnen oder wie auch immer. Aber es wird tiefschwarz eigentlich. Vor allem im Hochgebirge dann sehr gut zu sehen. Ich habe das einmal erlebt auf Kreta im Idergebirge ganz oben. Wir sind mit dem Auto raufgefahren, sind dann stehen geblieben. Und es war so stockfinstert, dass man die Hand vor den Augen nicht gesehen hat, weil kein Streulicht von irgendetwas da war. Das ist fern aller Dörfer oder sowas. Dann ist es wirklich so stockdunkel, dass man nicht sieht, wo ist der Felsen neben dem man steht, wo ist der Boden und wo hört er auf, die Straße. Also man hat auch aufpassen müssen, nicht zu weit zu gehen, weil daneben ist dann steil wieder bergab gegangen. War also so eine Höhenstraße, die sich relativ breit, aber eine Schotterstraße im Grunde, die sich da hinauf geschlängelt hat.
Und dann geht man aber, wenn man vorher mit den Autoscheinwerfern geschaut hat, wo kann man sicher gehen, dann hat man das Gefühl – das war also ein unheimlich starkes Erlebnis für mich – man hat das Gefühl, man geht im Himmel spazieren. Wirklich im Himmel spazieren, zwischen den Sternen, zwischen der ganzen Sternenwelt geht man mittendrin spazieren. Die Sterne sind einem vorgekommen, so wirklich wie das berühmte Bild von Van Gogh, die Sterne nachts, „The Starry Night“, das zeigt, es sind solche Kugeln oder solche Feuerräder eigentlich, die da leuchten. So stark, nicht Punkte, sondern sie sind einem riesig vorgekommen. Es war ganz gigantisch, dieses Erlebnis.
Und das ist aber noch das sinnliche Erlebnis, aber hinter diesem sinnlichen Erlebnis oder mit diesem sinnlichen Erlebnis untrennbar verbunden ist das Seelische, ist das Geistige, das damit verbunden ist. Das sind nicht getrennte Dinge. Das ist nicht eine Welt dahinter, sondern es gehört dazu. Gäbe es das Geistige dahinter nicht, gäbe es die sinnliche Erscheinung nicht. Die gehört aber genauso auch dazu. Nur wir sind so eingerichtet, dass wir im jetzigen Entwicklungszustand, im durchschnittlichen der Menschheit, dass wir sehr bewusst oder mehr oder weniger bewusst nur die sinnliche Seite sehen. Und das andere, vielleicht erfassen wir gedanklich gewisse Zusammenhänge, meistens einmal sehr spekulative, aber es gibt immer reale, geistige Zusammenhänge zwischen dem allen, zwischen den ganzen Sternen, Konstellationen zum Beispiel und dem, was sich auf der Erde abspielt. Das gehört alles zusammen. Der ganze große Kosmos gehört dazu.
Unter- und übersinnliche Welten 00:11:45
Und worum es in der Anthroposophie geht und wozu der Rosenkreuzer-Schulungsweg – mit dem wir uns jetzt ein bisschen intensiver beschäftigen, der noch nicht unmittelbar der anthroposophische Schulungsweg ist, also es ist schon noch zu unterscheiden, aber der doch viele Elemente von dort entnimmt und aufbaut darauf – aber das Wesentliche ist, dass die sinnliche und die untersinnliche Welt – man muss genauso auch von einer untersinnlichen Welt sprechen, also eine Welt, die wir zumindest mit unseren Sinnen unmittelbar nicht wahrnehmen können, die man aber zum Beispiel auf technischem Wege messen kann zumindest, sehen kann man nicht sagen, aber messtechnisch erfassen kann, aber für die wir keine unmittelbaren Sinnesorgane haben. Also gerade alles, what mit der Technik zu tun hat, bildet so eine untersinnliche Schicht. Das hängt mit den ahrimanischen Kräften zusammen, die gehört genauso dazu.
Also unsere Welt, wie wir sie kennen, wie wir sie erleben, gäbe es nicht, wenn es nicht diese untersinnliche Schicht gäbe und die, wenn man so will, übersinnliche Schicht. Aber das sind rein menschliche Begriffe, untersinnlich und übersinnlich, für Menschen in unserem Entwicklungszustand, in dem wir jetzt sind. In der Wirklichkeit gehört das alles zusammen. Ist es eine Welt, die in vielfältiger Weise – sind die Elemente dieser Welt miteinander verwoben. Es gibt eigentlich nichts Getrenntes in der Welt. Das ist eben auch nur für unsere äußere sinnliche Erscheinung; erscheinen uns die Dinge getrennt voneinander. Für ein höheres Erleben ist das alles miteinander verbunden.
Der Weg zur Freiheit und die menschliche Lernfähigkeit 00:13:41
Jedes hat einen Platz in der Weltordnung drinnen, der nicht einfach zufällig ist, der aber auch nicht von Urbeginn an vorherbestimmt ist. So und so muss es jetzt zu der Zeit erscheinen. Wir haben ja auch davon gesprochen: Die Menschheit insbesondere ist auf dem Weg zur Freiheit. Das ist der Gottesplan schlechthin; die Kurzfassung des Gottesplanes ist, ein geistiges Wesen oder eine Vielzahl von geistigen Wesen zu schaffen, die selbst einen Zugang zur schöpferischen Quelle haben, die selbst aus ihr schöpfen können und die dadurch aus Freiheit mitgestalten können am ganzen Weltgeschehen im Grunde.
Zunächst einmal im ganz kleinen Rahmen üben wir das zunächst. Wir üben es jetzt mit dem, was wir mit Händen, mit Worten, mit sonst was tun können, also was wir mit unserer körperlichen Tätigkeit umsetzen können. Das war von Anfang an ein ganz wesentliches Element, darüber haben wir auch schon gesprochen, in der Menschheitsentwicklung. Sie fängt im Grunde so richtig dort an, wo die Menschen beginnen, die Natur zu verändern, Werkzeuge zu gebrauchen, die ihnen die Organe ersetzen, die sie im Vergleich zu den Tieren nicht so gut oder nicht so stark oder gar nicht ausgebildet haben. Weil jede Tiergattung ist in einer bestimmten Richtung weiter als der Mensch. Also die Tiere mit den Krallen oder sowas, die brauchen keine Werkzeuge, sie machen es mit den Krallen und sie machen es sehr geschickt. Also eine Zweigkatzel, eine Nuss aufbricht oder was – wir tun uns schon schwer damit. Vielleicht entweder hauen wir drauf oder was und dann bringen wir es auf. Wir sind viel, viel ungeschickter. Die Tiere machen das viel geschickter und sie können vieles eigentlich schon aus Instinkt heraus. Das heißt, aus einer vererbten Anlage heraus, die in ihrem physischen Leib drinnen steckt. Instinkte, sagt Rudolf Steiner mit Recht, sind eine Weisheit, die im physischen Leib verankert ist. Also das heißt, der physische Leib ist so gebaut, auch des Menschen, aber besonders eben der Tiere, dass darin gewisse Fähigkeiten schon einfach drinnen liegen. Die Organe sind schon so gebaut, die äußeren und die inneren Organe sind so gebaut, und das Tier kann diese instinktiv veranlagten Sachen eigentlich sofort, fast sofort nach der Geburt nutzen.
Es gibt dann dazu auch eine Phase, wo sie lernfähig sind, die Tiere, wo sie also von ihren Mitkollegen und Kolleginnen sozusagen, also von dem Varudl, wenn man so will, oder von der Mutter und so weiter, wo sie etwas lernen, gemeinsam lernen. Das ist eine bestimmte Phase, die geht aber bei den Tieren bis zur Geschlechtsreife. Dann ist es aus, fast aus zumindest. Was darüber hinaus ist und wo es dann eben nicht an diese Grenze gebunden ist, der Geschlechtsreife, ist, was Tiere dann lernen können, auch von Menschen. Unter den gleichen Tieren oder so hört das etwa mit der Geschlechtsreife, hört die Lernfähigkeit auf bei den Tieren. Das ist ganz interessant. Beim Menschen hört sie nicht auf. Ein Mensch kann lernen bis zum letzten Atemzug im Grunde.
Gesundheit, Lebensformen und die Herausforderung des Sozialen 00:17:54
Wir lernen wahnsinnig viel in der Kindheit. Wir lernen wahnsinnig viel auch im hohen Alter, wo wir – vielleicht ist uns das oft gar nicht bewusst, aber schon – wo wir umgehen lernen mit den Dingen, die halt im Leben schwerer werden, die in der Jugend oder im vollen Mitten im Lebensalter drin, wo man einfach Dinge getan hat, ohne viel nachzudenken. Es hat halt einfach funktioniert. Und wenn man zehnmal so viel Kraft, Kräfte verschwendet hat, die gar nicht notwendig wären, spielt keine Rolle. Reserven sind genug da. Je älter man wird, desto mehr kann man auch sehr viel leisten, bis ins hohe Alter hinaus. Das wäre ja eigentlich auch der Sinn der Entwicklung. Wenn unsere Entwicklung wirklich gesund im doppelten Sinne des Wortes verlaufen würde – haben wir auch das letzte Mal erwähnt – würde das Leben so verlaufen, dass man eben mehr oder weniger in voller Gesundheit lebt, bis halt dann das Lebensalter erschöpft ist, die Aufgabe auf Erden, das Ziel erreicht ist und man dann im Grunde friedlich einschläft. Einen Schlaf, aus dem man zumindest in der Leiblichkeit dann nicht mehr aufwacht. Das wäre eigentlich das absolut Normale.
Dass es nicht so ist, hängt halt viel damit zusammen, dass wir den Einflüssen der Widersacher unterliegen und dass unsere ganze Lebensart, unsere Lebensform eben so geworden ist, dass sie eigentlich krankmachend ist bis zu einem gewissen Grad. Und dass gerade für die Zukunft es auch sehr, sehr wichtig sein wird, gesündere Verhältnisse zu schaffen. Gesündere soziale Verhältnisse im Sinne, wie wir miteinander umgehen. Das hat jetzt nichts mehr zu tun, ob die Politik anders ist oder so, denn das müsste sich sowieso ganz ändern. Es müsste eigentlich eine Politik kommen, eine Form, die Menschen, das menschliche Zusammenleben zu gestalten, das wirklich aus einem sozialen Erleben, unmittelbaren Erleben herauskommt. Nicht aus gescheiten, aus dem Kopf ausgedachten Regeln, was man wo braucht.
Im Verzeihung, wenn ich das sage, ohne auch unseren Politikern nahetreten zu wollen, aber etwa 90 Prozent der Entscheidungen passieren aus Dummheit, aus Unwissenheit der wirklichen Verhältnisse, aus dem es nicht wahrnehmen können. Ich meine, noch weniger wahrnehmen können vielleicht als der Durchschnittsmensch, der in bestimmten sozialen Gemeinschaften drinnen steht. Es ist also die Art, wie heute die Politiker leben müssen in gewisser Weise. Sie leben in einer komplett asozialen Gemeinschaft. Die Politiker unter sich. Ich meine, es geht nicht anders, im Grunde als Gegner zu sein einer anderen Partei. Das muss man einfach sein und vielleicht in der eigenen Partei auch schauen, dass man seinen Posten hält irgendwo. Ich meine, natürlich gibt es Ausnahmen, die sich über das hinwegsetzen, aber Ausnahmen, die dann zugleich auch noch eine Chance haben, in der Politik irgendwie weiterzukommen, in einer führenden Rolle und diese Qualität behalten – das ist heute fast eine Unmöglichkeit. Ich meine, die Voraussetzung ist Durchsetzungsvermögen, aber mit Ellbogen. Das heißt, unsere Interessen durchziehen und die Interessen der anderen niederhalten. Und zu sagen, so wie wir die Welt gestalten wollen, so müssen es alle haben wollen.
Wahre Freiheit, Individualität und schöpferisches Handeln 00:21:58
Und das funktioniert aber nicht. Wir leben auch im Zeitalter der Bewusstseinsseele, der immer stärkeren Individualisierung. Das heißt, jeder Mensch braucht mit Recht etwas anderes und braucht einen anderen Freiraum. Natürlich muss er schauen, wie kann ich mit dem anderen umgehen, um dessen Freiraum nicht einzuschränken, sondern ihn im Gegenteil dazu zu fördern, froh zu sein: Da ist wer, der macht es ganz anders. Und zu erkennen: Der ist ja eine wunderbare Ergänzung zu dem, was ich beitrage. Also darum, das muss kommen in der ZUG [Zukunft?], muss wirklich kommen, wenn die Entwicklung einigermaßen gesund und einigermaßen reibungsfrei laufen soll, dass diese Wahrnehmung da ist. Die Wahrnehmung der Verschiedenheit der Menschen und das absolute Ja dazu. Und es gibt keine dogmatische Regel, keine feste Regel, an der sich alle unterwerfen müssen. Die kann es nicht geben. Es geht um die innere Gesinnung, die jeder seiner Individualität bringt und der sieht: Ich kann dieses oder jenes leisten in der Welt. Und dem Menschen soll der Raum gegeben werden, diese Dinge einbringen zu können in die Menschheitsentwicklung. Und nicht so [Geste].
Und jedes kleinste Detail ist wichtig in Wahrheit, das macht den Reichtum der Welt aus. Aber das erfordert auch, dass wir eben wirklich wahrmachen, sich auf das eigene Ich stellen mit dem genügenden Bewusstsein, auf sich selbst zu stellen, das wahrzumachen, was Rudolf Steiner dann so genial zusammengefasst hat: Leben in der Liebe zum Handeln und Leben lassen im Verständnis des Fremdenwollens. Darin liegt die Freiheit des Menschen begründet. Nur wenn ich so handle, dann kann ich von Freiheit sprechen. Wenn ich sage, ich will das so machen und ihr müsst euch danach richten, dann hat das mit Freiheit überhaupt nichts zu tun, dann bin ich Sklave meines Egos in Wahrheit. Und auch wenn ich Ich dazu sage, es ist nicht das Ich.
Das Ich besteht in der Wahrnehmung meiner Fähigkeiten und in der Wahrnehmung des Bedürfnisses der Welt. Und das muss ich sozusagen in einen Einklang bringen, zu sehen: Ich bringe diese Fähigkeiten mit, wo werden die in der Welt gebraucht? Und sie werden mit Sicherheit gebraucht. Auch wenn vielleicht eine Mehrheit sie zurückstößt und diese Mehrheit nicht mitbekommt, dass sie gerade das brauchen würde, dass gerade dort die Anregungen drinnen wären, die ihnen fehlen, weil sie halt einzementiert sind in irgendwelchen Machtstrukturen, in irgendwelchen abstrakten Denkstrukturen, an denen sie glauben sich halten zu müssen. Und sie bräuchten eigentlich, wenn der einen Impuls bringt, der ihnen zeigt: Da ist noch mehr und in dir schläft noch mehr. Weil gerade die Menschen, die dogmatisch sind, die sich an Regeln halten – egal welche: politische, religiöse, naturwissenschaftliche Regeln, wie auch immer, gerade in der Naturwissenschaft – zu sagen: So, das sind Naturgesetze, so funktioniert das. Und das muss man streng halten. Dann wäre nie ein Fortschritt passiert. Weil alles, was heute als gesicherte Tatsache gilt, schaut morgen schon wieder anders aus, wenn wir mehr entdecken drinnen.
Und wir werden vor allem entdecken, dass die Natur nicht nach starren Gesetzmäßigkeiten funktioniert, sondern nach lebendigen Gesetzmäßigkeiten. Es lebt Schöpferisches in der Welt, Gestaltendes. Die Welt wird eigentlich in jeder Sekunde, zu jedem Pulsschlag neu geschaffen in gewisser Weise. Es ändert sich etwas. Natürlich, im großen Naturverlauf sind es immense Zeiträume, sodass wir sie in unserem beschränkten einzelnen irdischen Leben, in unserer Inkarnation nicht überschauen können. Für uns bleiben die Gebirge stehen, der Dachstein steht und wenn wir es als Kind gesehen haben – aha, jetzt schaut er nicht mehr ganz so aus, weil die Gletscher sind schon ein bisschen im Rückzug. Aber sonst, die äußere Form ist ziemlich charakteristisch noch geblieben. Aber im Lauf der Jahrtausende und Jahrhunderttausende verändert sich auch alles das. Und alles das wird einmal Schutt sein, nichts anderes als Schutt. Und es werden ja andere Gebirge aufsteigen, aber auch nicht mehr so in der großen Art wie heute, weil die Erde eben über die Mitte ihrer Entwicklung hinaus ist. Das heißt, es übernehmen die Abbauprozesse, die Zerfallsprozesse in der Natur, egal wo in der Natur, vom Mineralreich bis zum Pflanzenreich hinaus, übers Tierreich hinaus, bis zum Menschen hin. Auch der Mensch ist auf dem absteigenden Ast, sofern er nicht aus eigener Willenskraft, aus dem Ich heraus tätig wird.
Tod, Erneuerung und die Herausforderung der Ich-Entfaltung 00:27:37
Also die Zukunft der Menschheit liegt in unserer Hand, wie sie ist. Das ist auch ganz besonders. Wir sind längst über den Höhepunkt hinaus, nämlich durch das, was durch die Natur geschaffen wird in uns. Wir sind ja auch ein Wesen, das aus der Natur hervorgetreten ist, wie alle anderen Lebewesen, die hervorgetreten sind. Nur halt mit dem Unterschied, dass dieser Ich-Funke in uns eingezogen hat und dass wir daher über den Rest der Natur das voraus haben, dass wir irgendwann einmal lernen können, uns aus eigener Kraft selber weiterzuentwickeln. Und nicht nur uns selbst, sondern die Welt mit. Im kleineren oder größeren Maßstab. Der Maßstab wird irgendwann immer größer werden. Aber wir werden zum Beispiel schon jetzt während der Erdentwicklung eben sehr Wesentliches – darüber haben wir auch schon oft gesprochen – beitragen können zur Entwicklung der Erde. Das heißt, sie ist zwar von sich aus auf dem absteigenden Ast, sie wird auch natürlich, wie alles, was im Physischen erscheint, eben auch einmal aus der Physis verschwinden muss und ins Geistige zurückgeht, um dann in höherer Gestalt herauszukommen. Das heißt, das, was eigentlich blockierend wirkt, das Verhärtete, einfach loszulassen einmal.
Das ist der eigentliche Grund, warum wir sterben müssen. Zum Heile unserer geistigen Entwicklung. Wirklich müssen. Ich meine, abgesehen davon, das stellt euch vor, alle Menschen seit Urbeginn der Menschheit würden jetzt noch leben, dann würde man stapeln irgendwo. Also im physischen Leib so. Das würde äußerlich schon nicht gehen, aber das funktioniert sowieso nicht. Aber das eigentlich Wichtige ist, um was es geht: Wir müssen uns immer wieder erneuern, immer wieder erneuern. Mit einem physischen Leib, wie wir ihn jetzt haben, haben wir begrenzte Entwicklungsmöglichkeiten. Die sind, wenn alles bei der Inkarnation gut funktioniert hat, ist unser physischer Leib so gestaltet, dass er den Fähigkeiten entspricht, die wir mitbringen und wo wir uns zur Aufgabe eigentlich gemacht haben, die in die Welt einzubringen. Und dazu ist der physische Leib das taugliche Werkzeug. Sollte es jedenfalls sein. Natürlich kannst du auch alle möglichen Fehler geben. Fehler sogar so weit, dass ein physischer Leib, ein belebter physischer Leib und sogar beseelter Leib geboren wird, der aber dann vom Ich nicht wirklich bewohnt werden kann. Auch das gibt es, das haben wir schon gesprochen, das Phänomen der Ichlosigkeit. Wo das Ich dann gehindert ist, trotzdem gehindert ist daran, dieses Werkzeug souverän zu lenken. Es ist trotzdem eine Beselung da, aber es ist nicht die Möglichkeit da, eigentlich diese Aufgabe, wegen der man hereinkommen wollte in die irdische Welt, in die physische Leiblichkeit, sie wirklich erfüllen zu können. Das heißt nicht, dass das Menschen zweiter Kategorie sind. Das wäre ganz falsch. Das sind zum Beispiel oft Menschen, die ein sehr starkes seelisches Empfinden haben. Wir haben ein sehr breites Spektrum. Es ist ja auch bei den Menschen, bei denen sich das Ich wirklich inkarnieren kann, es gibt sehr viele Abstufungen drinnen, wie weit es wirklich eingreift, wie weit es wirklich im Sinne seiner Aufgabe tätig wird, oder wie weit es sich einfach von einem Gruppen-Ich führen lässt.
Ich habe das Gefühl schon, dass wir heute – und das ist natürlich genau, aber auch wahrscheinlich notwendig, diese Problematik zu bewältigen – als Gegenbild zu dem, dass wir eigentlich eigenständige, vollkommen selbstverantwortliche Individuen sein sollten oder werden sollten, auf jeden Fall, ist der Gegenschlag, das andere: ganz im Kollektiv aufzugehen und in Wahrheit nur die Standardmeinung zu teilen zu allen Dingen, die in der Gemeinschaft irgendwo lebt. Das ist ganz, ganz stark heute. Und die ganze Medienlandschaft und dergleichen, die ganze Propaganda, die damit verbunden ist und die sehr subtil ist, die eben gerade nicht auffällt den vielen Menschen. Zu allen hat man eine Meinung, die Menschen glauben immer sofort, zu etwas eine Meinung haben zu müssen, aber es ist sehr selten wirklich ihre Meinung und noch weniger ist es wirkliche Erkenntnis, die dahintersteckt. Weil Meinung haben heißt noch nicht, dass die wirklich mit der Realität, mit der Wirklichkeit zusammen stimmt. Menschen haben oft dezidierte Meinungen und liegen völlig neben der Sache. Es ist halt einfach ihre Sympathie oder Antipathie, die so stark ist, die das bestimmen. Das heißt, wahr darf nur sein, was ich glaube, das wahr ist, sozusagen. Das ist im Bewusstsein halt dann nicht vorhanden, aber sehr viel wird agiert nach dem. Und nach dem errichten wir uns.
Freiheit, Aufgabe und widersacherische Einflüsse 00:33:47
Das ist das große Problem. Das heißt, der Weg zur Freiheit hin ist sehr schwieriger. Das Wort kann man sehr leicht gebrauchen und wahrscheinlich 99 Prozent werden sagen: Ja, ich bin frei und klar will ich das sein. Und ja, vielleicht in einem diktatorischen Regime fühlt man sich weniger frei, aber sie werden doch zumindest an ihre innere Freiheit glauben. Aber die ist erst in Wahrheit da, wenn ich meine geistige Aufgabe, die auf meinen Fähigkeiten beruht, die ich mir durch viele Inkarnationen erworben habe, mit all den Fehlern, die dabei auch passiert sind – also das gehört auch dazu. Das heißt, da habe ich auch die Aufgabe, in der nächsten Inkarnation wieder ein bisschen weiter zu arbeiten, die Fehler zu korrigieren, damit ich meine eigentliche geistige Aufgabe erfüllen kann. Dann kann ich erst von Freiheit sprechen. Vorher nicht. Alles andere ist noch nicht wirkliche Freiheit.
Das ist das, von dem Rudolf Steiner in seiner Philosophie der Freiheit spricht. Das liegt drinnen. Leben aus der Liebe zum Handeln. Da steckt die Liebe drinnen. Das heißt nicht, dass man jetzt bei jedem Handgriff, den man macht, immer glücklich ist und ich strahle und ströme. Das wird niemand schaffen. Nicht wirklich. Es ist manches auch einfach Knochenarbeit. Nur aus der Freiheit des Ich heraus ist man bereit, die auch auf sich zu nehmen. Und man erwartet nicht: Ach, das ist immer so schön, das machen zu können, und so dürfe ich mich freuen den ganzen Tag. Es ist einfach eine harte Aufgabe. Die wirklichen Aufgaben sind harte Aufgaben. Und jeder, der wirklich etwas erreichen will, durch seinen schöpferischen Impuls, der wird einfach hart arbeiten müssen, in welcher Weise auch immer. Und er wird auch die Menschen finden müssen, oder sie werden ihn finden, für die er das macht. Man arbeitet nicht abstrakt für „ich arbeite für die Welt“. Das ist immer alles so nebulos. Es geht um ganz konkretes Tun. Im ganz konkreten sozialen Zusammenhang auch. Und die Breitenwirkung kann dann kleiner oder größer sein. Aber der Wert ist genauso da, wenn ich es für einen Menschen tue, als wenn ich es vielleicht auch durch die stärkere geistige Kraft, die manche schon entwickelt haben, dann vielleicht eine Wirkung in die Breite entwickeln kann. Also etwas, wie es Rudolf Steiner entwickelt hat zum Beispiel.
Aber es gibt natürlich auch die negativen Gegenbilder dazu, wo das Ganze aus ahrimanischen Quellen oder aus luziferischen Widersacherquellen herausgespeist wird. Es gibt genug Menschen, die einen großen Einfluss auf viele Menschen haben. Seien es Politiker, seien es Wissenschaftler und dergleichen. Seien es Wirtschaftstreibende, die einfach die Welt mitbestimmen. Dann ist es halt die Frage immer, wie weit ist das wirklich ihr individueller Ich-Impuls, oder wie weit sind Impulse von Widersacherkräften, die da sind. Wir können ausschließen, fast ganz ausschließen, dass es ein Einfluss ist von geistigen Wesenheiten, die über uns stehen, positiven geistigen Wesenheiten. Der ist nur dann da, wenn wir ganz bewusst in Verbindung damit treten, mit den höheren geistigen Wesenheiten, selbst mit unserer Engelwesenheit, die uns begleitet.
Von guten Geistern verlassen: Die Voraussetzung der Freiheit 00:37:56
Es hört immer mehr auf, dass wir einfach geführt werden von oben. Das ist auch eine Charakteristik unseres Bewusstseinsseelenzeitalters, dass das einfach aufhören muss, wenn der Mensch zur Freiheit kommen will. Und die geistigen Wesenheiten, auch eben unsere begleitende Engelwesenheit, unterstützt uns dabei, indem sie sich nicht einmischt, wenn wir es nicht bewusst zulassen, wenn wir es nicht bewusst zulassen. Das wird im Laufe dieser Kulturepoche noch deutlicher heraustreten.
Das ist ja das, was ich mehrmals so genannt habe: Wir sind hier auf die Erde gekommen, um hier einmal von allen guten Geistern verlassen zu sein. Das ist die Voraussetzung für die Freiheit. Und das heißt, in dem Spannungsverhältnis müssen wir stehen und uns sehen auch. Es ist uns aber durch Bewusstseinsentwicklung möglich, den Zugang zu welchen geistigen Wesenheiten auch immer bewusst zu gewinnen. Schritt für Schritt. Nicht gleich, nicht so schnipp, mit einem Schritt. Aber der Weg geht dorthin.
Rudolf Steiner als Vorläufer und das menschliche Entwicklungsziel 00:39:28
Ich meine, das, was Rudolf Steiner durch seinen Weg vorgegeben hat und auch durch seine Fähigkeiten vorgegeben hat, das ist ja nur ein schwaches Abbild dessen, was aus den Menschen noch werden wird. Aus mehr oder weniger Menschen. Das ist was ganz Normales, eigentlich. Rudolf Steiner ist nur einer, der vorangegangen ist. Der uns vielleicht um zwei, drei Jahrtausende vorangegangen ist in seiner Entwicklung. Aber Ziel ist, dass alle dieses Ziel erreichen, solange wir noch auf Erden inkarniert sind: vollbewusst für die Sinneswelt zu sein, vollbewusst für die Ätherwelt, für die Astralwelt, für die geistige Welt, für die höhere geistige Welt bis zum Höchsten hinauf. Und dieses Ziel sollte erreicht werden noch, solange wir eben auf Erden inkarniert sind. Weil dann ist die Sinneswelt weg für uns. Wenn wir uns nicht mehr inkarnieren, dann hört dieses spezielle Erleben einer Sinneswelt, wie wir sie jetzt kennen, einer Welt, wo wir uns gegenständlich gegenübergestellt sehen, auf. Das ist eine bestimmte Phase der Entwicklung, eben um im Kern hineingestellt zu werden in eine Welt, von der wir von allen guten Geistern verlassen sind und aus eigener Kraft zu den geistigen Wesenheiten wieder zu finden. Aber jetzt als ganz bewusster, eigenständiger Partner dieser Wesenheiten. Ein ganz kleiner natürlich, aber trotzdem. Im Bewusstsein der absoluten Eigenständigkeit.
Die Revolution der Freiheit, ihre Gefahren und die Widersacher 00:41:26
Und das ist eine Revolution in der ganzen Schöpfungsentwicklung. Und darum ist der Mensch einerseits eben das, was die Gottheit, was der Christus sich wünscht, aber das zugleich auch ein gewaltiges Gefahrenpotenzial darstellt. Weil wenn der Mensch diese Freiheit erlangt, wenn er dieses geistige Bewusstsein erlangt, aber nicht aus dieser Liebe zu den Menschen, zur Welt, zu den geistigen Wesenheiten agiert – und die Möglichkeit dazu besteht – sondern in eine davon abweichende eigene Welt sozusagen zu tauchen, sie sich zu bilden oder mitzubilden. Das ist nämlich das, was die Widersacher machen. Wir haben die freie Entscheidung, auch dorthin mitzugehen. Und wenn das Menschen sind, die geistig entsprechend entwickelt sind, also das heißt wirklich Kenntnis erlangt haben von höheren geistigen Kräften, Zugang gefunden haben zu höheren oder niedereren. Aber nieder heißt von der Gesinnung her nieder. Das heißt nicht im Sinne des Schöpfungsplanes, aber das heißt keineswegs, dass da nicht große geistige Kräfte drinnen wären. Also gewaltige Kräfte natürlich. Ahrimanische, asurische Wesenheiten, soratische Wesenheiten haben gewaltige Kräfte.
Und so wie wir eben den Zugang finden können zu den Hierarchien, die über uns stehen, so können wir auch den Zugang zu diesen Wesenheiten finden, müssen ihn sogar finden. Das heißt, Kenntnis davon nehmen. Davon spricht ja die Apokalypse die ganze Zeit im Grunde. Die Apokalypse ist ja gerade – und deswegen ist es für unser Bewusstseinsseelenzeitalter so aktuell – sie spricht vor allem einmal, welche niederen, unteren Kräfte sind da – nieder, nein, welche Widersacherkräfte. Sie sind nicht nieder, sie sind stark nämlich. Sie sind nicht klein, sie sind groß. Sie sind in gewisser Weise ebenbürtig den Hierarchien, die über uns sind, teilweise höher.
Michael, Ahriman und die menschliche Aufgabe der Erlösung 00:44:03
Ich meine schon die rein ahrimanischen Kräfte sind eigentlich stärker als der Erzengel Michael. Darum kann er sie eigentlich nur auf unsere Welt herunterstürzen. Er kann die höhere geistige Welt, also das heißt den überirdischen Bereich, wenn man es so nennen will, konnte er befreien davon. Aber Michael kann den Ahriman nicht besiegen. Keine Chance. Er ist stärker. Die ahrimanischen Wesenheiten sind nicht alle Einzelnen, aber in Summe gesehen sind sie stärker. Einfach. Das ist der Grund, warum es den Sturz der Geister der Finsternis gibt. Wo ich immer gesagt habe: Wir haben sie jetzt. Weil das Paradoxe ist: Wenn wer fertig werden kann mit ihnen, dann sind wir es. Wir sind viel schwächer, aber wir können sie damit schlagen, dass wir diesen Christus in uns haben, den göttlichen Funken in uns haben. Das Schöpferische, das weltschöpferische Prinzip aus dem Nichts in Freiheit heraus zu schaffen, das hat der Michael nicht. Wir haben das. Nur wir müssen erst lernen damit umzugehen. Ich meine, wir haben das als Möglichkeit, aber diese Möglichkeit erfordert uns, dass wir es verwirklichen. Der Michael kann agieren, indem die Gottheit, indem der Christus mit ihm ist und ihm sozusagen den Auftrag gibt, etwas zu tun. Und dann kann er es tun, soweit seine Kräfte sind. Aber die reichen nicht hin, mit den ahrimanischen Mächten zum Beispiel fertig zu werden. Die sind stärker.
Wenn wir dann endlich wieder ein bisschen was aus der Apokalypse lesen werden, wo dann der Sturz der satanisch-diabolischen Schlange, wie es genannt wird in der Apokalypse, wo sie auf tausend Jahre in den Abgrund verbannt wird – von dem werden wir sprechen. Aber gegen diese Kraft kann der Michael nicht endgültig besiegen. Und auch nicht so verwandeln, dass ihre Kräfte ins Gute gehen. Das ist ja gerade die Aufgabe des Menschen. Die Erlösung der Widersacherkräfte, da muss der Mensch mittun. Wir müssen sie sozusagen mit ihren eigenen Waffen gar nicht einmal schlagen, sondern ihnen einfach zeigen, wo ihr Irrtum liegt. Die ahrimanischen Mächte leben in einem starken Irrtum drinnen. Und sie haben eigentlich Angst vor dem Menschen. Weil das spüren sie: Der Mensch ist der Einzige, der sie besiegen kann. Und sie schließen aber daraus, dass es eben auch der Mensch ist, der ihnen all den Schmerz zufügt, diesen ahrimanischen Wesen. Der Ahriman versucht uns deswegen auch zu beeinflussen, um den Schmerz zu überwinden, von dem er denkt, dass der Mensch ihn verursacht. Seinen Schmerz. Die ahrimanischen Wesenheiten sind so etwas wie verdichteter Schmerz, kristallisierter Schmerz. Die ahrimanischen Wesenheiten haben nicht so ein Seelenleben wie wir es haben. Ihr Seelenleben besteht zu 100 Prozent aus kristallisiertem Schmerz. Das ist es, was sie haben. Und er hat eine immense Sehnsucht nach etwas Seelischem. Das will er bekommen. Wenn er es sich raubt, irgendwo, dann fängt es an und kristallisiert sich zu Schmerz. Einen Abglanz davon spüren wir in der Begegnung mit den ahrimanischen Wesenheiten. Aber in Wahrheit ist es der Schmerz der ahrimanischen Wesenheiten. Wir sind die Einzigen, die ihm helfen können, das zu überwinden. Diesen Kristall in Auflösung zu bringen, in eine lebendige Bewegung zu bringen. Normale Prozesse, auch im Seelischen, ist das.
Rosenkreuzerweg, Ahriman und die Verwandlung der Materie 00:49:26
Das hängt auch wieder mit dem Rosenkreuzerweg zusammen. Der hat seinen Ursprung in dieser großen Einweihung des Christian Rosenkreutz, die dann im Abbild geschildert wird in der „Chymischen Hochzeit des Christian Rosenkreutz Anno 1459“, wo genau das Jahr angegeben ist. Das ist ein Abglanz davon, aber da geht es um eine chymische Hochzeit, um eine Verwandlung bis ins Materielle hinein. Der Ahriman ist Herr des Materiellen in einer gewissen Weise, des Materialisierten, des Verstofflichten, dessen, was eigentlich den Ahriman selber peinigt. Weil das Stoffliche entsteht aus einem erstarrten, verdichteten, geistigen Seelischen eigentlich. Ein Seelisches, das in unrechtmäßiger Form kristallisiert und sich nicht genügend wieder auflösen kann. Wenn wir geistig tätig sind, passiert auch – und wir es uns zu Bewusstsein bringen als eben auf Erden verkörperte Menschen – dann bewirken wir auch solche Kristallisationsprozesse in unserem ganzen Organismus. Mit jeder Empfindung, die wir haben, mit jedem klaren Gedanken, den wir machen, erzeugen wir etwas Kristallartiges in uns. Und das ist eigentlich schmerzhaft.
Sinnesentstehung im Spannungsfeld von Luzifer und Ahriman 00:51:26
Denkt, auch das sinnliche Bewusstsein hat seinen Ursprung im Schmerz. Das Augenentstehen entsteht durch den Schmerz, den das Licht macht. Und die Augen entstehen eigentlich aus dem Versuch, diesen Schmerz zu heilen. Das Licht brennt sozusagen. So entstehen bildlich gesprochen, imaginativ die Augen. Es ist eigentlich so, wie das Licht verbrennt uns in Wahrheit. Und es entsteht eine Gegenkraft, das zu mildern. Sich nicht zerstören zu lassen durch das Licht, dieser gewaltigen Kraft, die eigentlich drinnen ist, sondern diese Kraft zu meistern lernen. Dadurch entstehen die Augen zum Beispiel.
Und mit den anderen Sinnen ist es nicht anders. Sie sind eigentlich eine Attacke. Alles, was unsere Sinne trifft, ist im Grunde in unserer sinnlich-materiell-physischen Welt eine Attacke. Im ätherisch-astralischen wäre es das dann nicht, wenn es mit den richtigen astralischen Impulsen verbunden ist. Aber in unserer sinnlichen Welt, in der wir leben, ist es so, dass das Astralische durch den Luzifer ergriffen ist und das Ätherische durch den Ahriman ergriffen ist. Und zum Materiellen, zum Kristallinen, und zwar zum todwerdenden Kristallinen verdichtet wird. Und daraus entsteht unsere physisch-stoffliche Leiblichkeit. Ihr wisst, wir müssen deutlich unterscheiden zwischen dem physischen Leib, der an sich ein übersinnlicher ist, und dem physisch-stofflichen Leib, der sozusagen erst erfüllt ist von dem Materiellen. Das heißt, erfüllt ist von den Verhärtungsimpulsen des Ahrimanischen. Die leben in uns, und wir wehren uns aber auch immer wieder dagegen. Besondere Sachen sind mit den Sinnesorganen. Die werden zunächst einmal geboren aus Abwehr, aus dem Versuch zu heilen, die Schmerzen, die dadurch entstehen, dass das Ahrimanische in uns wirkt, dass alles in unserer Welt ahrimanisiert wird.
Der Luzifer wird uns ein Seelisches geben, das uns eigentlich selig macht. Alle Sinneswahrnehmung werden selig hinausgehen, selig zwar da zu sein, aber sich völlig verlieren draußen in der Welt. Ein höchstes Glückempfinden, aber ein luziferisches Glücksempfinden. Dagegen arbeitet der Ahriman. Und unsere Sinnesorgane hängen zusammen eben auch, von einer ganz anderen Seite betrachtet, aus diesem Zusammenwirken der luziferischen und ahrimanischen Impulse. Was da durch den Luzifer an eigentlich immer Beseeligendem kommt, aber auch dann mehr Begierde erzeugenden, immer „ich will das mehr und mehr“, also wir sind süchtiger danach. Die Sucht ins Sinnliche zu gehen ist heute sehr stark. Und es fehlt wieder das Gleichgewicht. Ins Geistige zu gehen, ins Übersinnliche zu gehen, das ist heute weniger bei den Menschen da. Und wenn, dann schnappt es dort auch noch der Luzifer, womöglich, und führt irgendwelche Fantastereien hinein, irgendwelche Illusionen hinein, die wir geführt werden, durch die wir uns einfach gut fühlen, die aber nicht der geistigen und auch nicht der sinnlich-physischen Wirklichkeit entsprechen und dadurch in Wahrheit uns herunterziehen.
Also, da müssen wir arbeiten. Aber wie gesagt, zu dem Luziferischen ist das Ahrimanische das Gegengewicht und es passiert daher immer eine, wie soll ich sagen, eine Zerstörung, eine Kristallisation, ein Anorganisch-Machen in unserem Organismus, zum Beispiel bei jeder Sinnestätigkeit. Da wird etwas, und namentlich dann im Fortsetzer – man muss ja denken, der Sinnesorganismus hängt ja dann natürlich mit dem Spiegelungsorgan unseres Gehirns zusammen, das hilft uns jetzt, das ins Bewusstsein zu bringen, also nur die Augen allein würden es ja nicht tun, wenn sie nicht einen wesentlichen Teil auch im Gehirn oben hätten, der eigentlich in Wahrheit zu den Augen dazugehört. Das ist ja auch ganz interessant. Eigentlich ist jedes Sinnesorgan für sich ein kleines Gehirn, aber um wirklich voll tätig werden zu können, braucht es halt das große Gehirn auch dazu.
Die formende Kraft des Ich im Gehirn 00:57:16
Und da passiert ja das Interessante, dass alle zwölf Sinne, die wir haben, von denen Rudolf Steiner spricht, die wirken eben zusammen, sie bauen zusammen eigentlich mit an dem Gehirn von der sinnlichen Seite her. Und dazu kommt aber jetzt auch das, was wir aus dem Geistigen hineintragen, also die geistige Kraft, durch die wir zum Beispiel auch unseren ganzen Organismus gebaut haben, aber in der auch eben drinnen ist, dass wir ihn so gebaut haben, dass er unseren in früheren Inkarnationen erworbenen Fähigkeiten entspricht, dass wir sie anwenden können. Ja, aus dem bildet sich unser Gehirn zusammen. Also es kommt das, was wirkt durch die Sinneswelt, es kommt, es baut das, was wirkt, was wir uns aus dem Geistigen mitgebracht haben, sodass wir eigentlich, ja, wie soll ich sagen, als ganzer Mensch eigentlich Sinnesorgan sind. Das sind nur Spezialisierungen. Aber eben auch die Sinnestätigkeit braucht immer die Begegnung dessen, was, wenn man so will, von außen kommt, aus der sinnlichen Welt, aber eben auch das Geistige dazu. Das haben wir auch oft gesprochen: schon das Kind, wenn es sehen lernt, das ist ein Lernprozess. Da wirkt das Geistige, das Ich des Kindes mit, sonst würden die Sinnesorgane nicht funktionieren. Und durch die Tätigkeit des Ichs erst passiert es, dass die Augen in Verbindung dann mit dem Gehirn sich so bilden, dass das Kind mit dem Wahrgenommenen was anfangen kann. Es muss also eigentlich in Wahrheit das Wahrnehmungsbild selber lernen aufbauen zu können. Die Fähigkeit zu haben, das Sinnesbild aufbauen zu können. Das ist nicht fix und fertig. Bei den Tieren ist es mehr oder weniger festgelegt. Beim Menschen viel, viel weniger. Sondern wir bauen selber. Das heißt, wir müssen als Kind im ersten Lebensjahr vor allem – fängt eigentlich schon kurz nach der Geburt an, wenn man das erste Mal die Augen aufschlägt, bei den Ohren sogar schon ein bisschen früher Wärme empfinden und so, fängt auch schon früher an. Das heißt, schon im Mutterleib kriegt man da was mit. Da fängt man schon an, mit diesen Impulsen, sich durch das Ich geistig zu ergreifen und damit weiter zu gestalten. Nämlich vor allem in die Gehirngestaltung hinein.
Und dann kommt der radikale Prozess, die Schwerarbeit: Die wirkliche Ausformung des Gehirns hängt mit einem gewaltigen Zerstörungsprozess zusammen. Es wird eigentlich erst einmal von der Anzahl der Gehirnzellen gewaltige Masse daraus gebildet und dann wird ein großer Teil dieser Gehirnzellen zerstört, abgebaut, vernichtet, sodass dadurch dann allmählich die Form des Gehirns entsteht, die diesem Menschen angemessen ist. Das ist ein ganz interessanter Prozess. Also dort, wo das Seelische, das Ich eingreift, es ist wirklich wie ein Meißel. Gerade beim Gehirn ist das am stärksten. Da wird es am stärksten deutlich. Es ist wie ein Meißel im Sinne: Alles, was ich nicht brauche für mein Erdenleben, das wird rausgeschmissen. Weil da bildet sich zunächst noch viel mehr hinein, was aber nicht brauchbar ist für uns. Und zwar ganz individuell. Also so wie unsere Fingerabdrücke individuell sind, sind zwar im Groben die Gehirnzentren bei allen Menschen annähernd gleichartig veranlagt, aber im Detail ist es ganz individuell. Und bleibt es, ist das falsche Wort, weil wir entwickeln es dauernd weiter, wir bauen dauernd um. Also unser Ich ist gerade heute in unserem Zeitalter also sehr, sehr stark damit beschäftigt. Es ist eine große Aufgabe, künstlerisch in Wahrheit an unserem Gehirn zu arbeiten. Das ist eine der Tätigkeiten, die wir machen. Wir plastizieren dauernd durch unser Denken, durch unser künstlerisches Erleben. Durch all das, durch das, was wir tun, auch durch das, was wir tun, alles das arbeitet am Gehirn.
Wir haben es letztens schon gebrochen [gesprochen?]. Gewaltige Arbeit, zum Beispiel, wenn jemand einen Schlaganfall erleidet, nicht mehr gehen kann dadurch. Das liegt ja nicht daran, dass die Beine nicht in Ordnung sind, sondern dass da im Gehirn was passiert ist. Und wie man heute schon in vielen Fällen das aber sehr gut ausgleichen kann durch entsprechendes Training. Das ist ein langwieriger und mühsamer Prozess, aber man muss das nicht einfach nur zur Kenntnis nehmen, sondern in vielen Fällen kann man durch ein entsprechendes Training, das jetzt vielleicht Monate, Jahre dauert, kann man soweit kommen, dass man wieder zumindest einigermaßen gehen kann, greifen kann, wie auch immer. Und da ist eine gewaltige Ich-Arbeit dabei. Da geht eine gewaltige Ich-Kraft hinein in diese künstlerische Umformung dessen. Das heißt, da wird eigentlich etwas, was normalerweise nur in den ersten drei Lebensjahren so stark passiert, da wieder aufgerufen.
Wandel der Entwicklungszyklen: Von körperlicher Anlage zu bewusster Ich-Tätigkeit 01:03:37
Das ist die Gegenbewegung zu dem, wenn wir zurückgehen in der Geschichte der Menschheit, in die Vergangenheit zurückgehen, dann lag die Entwicklung, war der Mensch allein durch seine körperlichen Fähigkeiten – sicher, was er sich geistig mitgebracht hat, hat er sich einen gewissen Körper gebildet. Und aus diesem Körper sind die Kräfte gekommen, die ihn eigentlich bis ins hohe Alter entwicklungsfähig gehalten haben. Rein durch das Körperliche. Das heißt, durch das Geistige, das im Körper wirksam geworden ist, aber ohne entsprechendes Bewusstsein dafür. Ohne entsprechendes Bewusstsein dafür. Was einem ins Bewusstsein kommt, ist nur das Spiegelbild davon. Aber da ist das Ich noch nicht wirklich aufgewacht. Und da waren die Menschen in der urindischen Zeit noch auf jeden Fall bis über das 56., 63. Lebensjahr hinaus entwicklungsfähig. Und zwar auch die Menschen, die jetzt nicht nur die Mönche, die meditiert haben oder die Priester, sondern einfach durch, so wie beim Tier, einfach durch ihre körperliche Fähigkeit, auch wenn sie nichts Besonderes dazu tun. Heute stehen wir bei einem Entwicklungsalter, wo diese Fähigkeit vielleicht noch bis ins 25., 26. Lebensjahr geht. Älter, zwar werden sie schon vielleicht, dass sie noch dann vielleicht 50 Jahre leben oder was, ohne weiteres, das kann sein. Aber wenn sie nicht aus eigenem Willen heraus ihre Entwicklung in die Hand nehmen, dann entwickelt sie gar nichts mehr. Dann bleiben sie stehen auf dem Niveau. Nichts mehr würde passieren von selbst. Und das geht immer weiter hinunter. Geht so weit hinunter eben auch in der körperlichen Beziehung, dass eben dann mit dem 7., 8., 9. Jahrtausend die Fortpflanzungsfähigkeit der Menschen aufhören wird.
Geistige Entwicklung jenseits des Körpers 01:06:24
Weil sie dann nur mehr entwicklungsfähig sind bis zu einem Zeitalter, das vor der Pubertät liegt. Aus der körperlichen Anlage heraus. Aber dann sind die, die geistig genügend entwickelt sind, sind dann eben so weit, dass sie bereits ohne den Körper sich weiterentwickeln können. Das heißt, die sind eigentlich beim Entwicklungsalter Null im Grunde angelangt. Das heißt, sie brauchen das Physische überhaupt nicht mehr dazu, um sich geistig zu entwickeln. Nämlich geistig sich zu entwickeln zur Freiheit. Das heißt aber wirklich, aus dem schöpferisch-göttlichen Funken heraus in individuelle Art tätig werden zu können. Und das geht. Das heißt, wenn wir am Punkt Null angekommen sind im Grunde, dann sind wir dort, wo wir den Körper nicht mehr brauchen.
Das Neue Jerusalem und das Schenken von Überschusskräften 01:07:40
Und das ist ja das Ziel, das eben auch in der Apokalypse beschrieben wird. Das ist einmal der Weg ins neue Jerusalem. Das neue Jerusalem hat mit dem zu tun, wo wir nicht mehr verkörpert sind im physisch-materiellen, wo wir aber sehr viel an geistiger Formkraft, Gestaltungskraft gewonnen haben. Nämlich eben durch alles das, was wir aus Arbeit an uns selbst primär mal gewonnen haben. Und durch die Arbeit an uns selbst dann eben aber auch die Fähigkeit entwickeln, hier im Erdenleben zunächst einmal, solange wir noch drinnen sind, die Fähigkeiten zu entwickeln, durch denen wir anderen etwas geben können, an Anregungen, einen Beitrag leisten können, eben zur Entwicklung der Menschengemeinschaft, auch der Gemeinschaft mit den Tieren, mit den Pflanzen, mit den Mineralien, mit der ganzen Erde. Weil eben die hängen alle davon ab, dass möglichst viele Menschen diese Überschusskräfte sozusagen entwickeln, die sie nicht für sich selber brauchen, sondern die gelernt haben, etwas von diesen Kräften weiterzugeben.
Und das ist im Übrigen ja zugleich der einzige Weg, sie zu vermehren und zu steigern. Also eine Fähigkeit, eine Kraft, die man in sich hat und nicht verschenkt. Das heißt, gibt, weil man sie hat und sie geben kann und sieht, dass der Bedarf dafür vorhanden ist in der Welt. Das sind die einzigen Kräfte, die weiterführen. Also die Kräfte, wo wir es halten und nur für den Eigennutz vielleicht gebrauchen wollen – und ihr wisst, damit sage ich nicht, dass nicht ein gewisser Egoismus auch notwendig ist, solange wir verkörpert sind, das hat damit nichts zu tun. Das gehört genauso dazu.
Selbstliebe als Voraussetzung für wahres Geben 01:09:56
Und so heißt es ja auch sehr weise in der Bibel: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Also dich auch. Nicht mach dich klein, nenn dich unwichtig, sondern in jeder wirklichen Liebesbeziehung muss man sich selber genauso wichtig nehmen wie den geliebten Menschen. Wenn ich mich kleiner mache und nicht mein volles Potenzial ausschöpfe sozusagen, dann stimmt was in der Liebe nicht. Dann gebe ich zu wenig. Das heißt, da muss ich in meinem vollen Potenzial drinnen stehen und auch dazu stehen, mit all den Fehlern, die drinnen sind, mit all den Mängeln, die drinnen sind auch. Aber das ist ganz wichtig, man kann den anderen nicht wirklich lieben, wenn man nicht auch sich selbst lieben kann. Das heißt nicht, dass man sich nicht immer wieder kritisch selbst betrachten kann. Das heißt nicht: Ach ich bin eh so, ich hab mich so lieb und es ist alles gut und ich hab zwar die schlimmsten Taten gewonnen, aber es ist alles gut. Nein, nein. Sich selbst lieben heißt, sich selbst sehen mit all den Mängeln, die da sind und sagen: Oh, da ist eine mordsmäßige Aufgabe. Spannend. Das ist der eigentliche, in Wahrheit der eigentliche Lebensantrieb, der drinnen steckt. Da in mir Dinge, die noch nicht in Ordnung sind, wo noch Potenzial, Verbesserungspotenzial sozusagen drinnen ist, an dem zu arbeiten und gerade das schenken zu können.
Kunst, Talent und die Motivation des Schenkens 01:11:38
Weil gerade an dem, was ich mir so richtig mühsam erarbeitet habe, diese Geschenke, die ich aus dem herausgebe, sind die wertvollsten. Die nehmen wir an. Jemand hat in einer früheren Inkarnation, weiß ich nicht, war ein genialer Mathematiker, ist jetzt in dem Leben dadurch perfekter Musiker geworden. Das hängt oft zusammen miteinander, Mathematik und Musik, das hängt sehr eng zusammen. So, jetzt ist er Musiker und er schenkt das, was er hat. Einfach so aus seinem Talent heraus. Das Talent zählt in der Wirkung praktisch nix. Es zählt das, was er sich erarbeitet hat. Das heißt, sein Üben, sein tägliches Üben, auch wenn er vielleicht schon so begabt ist, dass es eh schon ganz toll klingt. Aber die tägliche Arbeit damit und weiter Arbeit, die zählt. Die Vergangenheit zählt nicht.
Also damit sage ich jetzt nichts gegen Talent. Für einen guten Musiker braucht er genau zum Beispiel das, dass er das Talent hat. Das Talent, das zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auch wirklich bis in die Feinheiten des physischen Baus drinnen liegt. Ich meine, es gibt halt besser gebaute Ohren, es gibt schlechter gebaute Ohren. Das hängt sicher, hat natürlich karmische Zusammenhänge, nicht umsonst werden große Musiker oder große Komponisten eben häufig in eine Familie geboren, wo es dann vielleicht schon generationenlang relativ mehr oder weniger begabte Musiker gegeben hat. Nehmen wir die Familie Bach oder sowas her, sicher der Bach war der Größte irgendwo, aber die ganze Familie war begabt damit. Das ist was, was von früher kommt. Aber entscheidend ist für die Wirkung, die ich jetzt hier damit erzielen kann, dass ich es aus dem Ich heraus ergreife und aus dem heraus tätig werde und das verschenke. Das heißt nicht, dass ich mich nicht bezahlen lasse vielleicht auch für ein Konzert oder was. Das hat bitte damit nichts zu tun, weil man muss auch von was leben. Aber es muss der tiefe Impuls drinnen sein, es aus dem eigenen Erleben der Musik heraus zu verschenken. Und das ist die eigentliche Motivation. Und dass ich viel Geld vielleicht damit auch verdiene, ist eigentlich das Nebenbei. Und soll ja sein, ist ja gegönnt. Man muss nicht in Sack und Asche gehen sozusagen und strengster Askese leben. Darum geht es überhaupt nicht. Aber der künstlerische Impuls muss aus dem sein. Nicht, weil ich viel Geld verdiene, weil ich große Bewunderung erlebe und die Leute applaudieren und johlen. Ich soll das mit Freude und Liebe entgegennehmen, wenn sie es tun, aber ich mache es nicht deswegen, damit sie applaudieren. Sondern weil ich sehe, ich kann etwas geben, was für andere Menschen etwas bedeuten kann, bedeutsamen Impuls geben kann, und Musik hat eine große Wirkung.
Musik im Ringen mit dem Ahrimanischen 01:14:55
Und wenn das mehr verbreitet noch wäre – und zwar Musik halt, die dann wirklich mehr aus den Sphärenharmonien kommt, als aus dem höllischen Krach, sagen wir es einmal so. Wobei ich damit jetzt nichts sage. Die Musik muss nicht durch alles das durchgehen. Wir müssen es auch auf die Erde heruntertragen. Es geht ja darum, in der Musiksphäre Musik herunterzutragen und in die Erde hineinzutragen und dort jetzt schauen, wie komme ich mit den ahrimanischen Mächten zum Beispiel zurande? Was passiert, wenn diese Sphärenklänge in das Reich Ahrimans dringen? Es passiert jedenfalls nicht gleich so, dass, ach jetzt sind sie durch engelsanfte Töne durchwallt und Ahriman liegt versonnen da und ist erlöst. Nein, er ergreift es. Wir bringen es herunter und er ergreift es und er macht ganz was anderes daraus. Und dem entkommen wir gar nicht. Sonst werden wir unserer Aufgabe nicht gerecht. Nur, wir müssen trotzdem stark genug dranbleiben, dass daraus sich dann was Neues, Höheres entwickelt irgendwann einmal. Aber es ist da.
So sehr in der Vergangenheit das Luziferische, das Überwiegende drinnen war, in allen Künsten zum Beispiel, und es einfach um die Schönheit ging, es geht heute in der Kunst, egal auf welchen Gebieten, sei es in der Malerei, in der Musik oder sowas, der Kampf mit dem Ahrimanischen namentlich, mit dem Hässlichen. Wie gehe ich damit um? Wie kann ich das Hässliche so verwandeln, dass die Schönheit, die eigentlich dahintersteckt, weil das Hässliche entsteht aus einer ahrimanischen Verzerrung des Schönen. Und es geht darum, in dieser ahrimanischen Verzerrung, in dieser Verdunkelung, das Lichte und Schöne freilegen zu können. Dazu muss ich aber durch, durch das Ganze. Da kann ich nicht sagen, ich bleib beim Luzifer hängen, der ist sowieso nur schön, obwohl es halt nicht, auch dort nicht das Höchste Göttliche durchkommt, sondern es ist halt der luziferische Schein, der drinnen ist. Schön hat was mit Scheinen auch zu tun.
Aber daher ist es nicht grundsätzlich eine Verfehlung, dass sich die Musik also sehr stark verändert hat, dass man von den schönen, melodiösen Klängen zu ganz was anderem gekommen ist auch. Darum spricht der Rudolf Steiner auch zum Beispiel davon, dass die Musik so weit gehen wird, dass es auf das Erlebnis des einzelnen Tones ankommt und auf die Entfaltung dieses einzelnen Tones mit den ganzen Obertönen und so weiter, die davon kommen. Also zum Beispiel zu lauschen: Wie ist es, wenn ich nur eine Glocke anschlage? Da hat man nämlich was drin. Da habe ich genau die Begegnung, etwas ganz, etwas Ahrimannisches. Die Glocke, das Metall, das in der Erde geworden ist, ist etwas Ahrimanisiertes. Und trotzdem kann sie einen Klang erzeugen, der dann fair klingt und sich reich entfaltet in Obertönen, aus denen ich was Schönes bringen kann.
Aber das wird man auf allen Bereichen finden müssen. Man wird – das klingt jetzt vielleicht ganz paradox, aber die Fantasie dazu erholt, dass ich mir das gut vorstellen kann – dass der Klang der Maschinen ein musikalischer wird, etwas was schön ist. Jetzt ist es eigentlich mehr oder weniger hässlich. Ja, natürlich, weil man schöne, tolle Motorräder oder was hat, das einen satten Sound hat durch ein Ding, das lieben manche, keine Frage, gehört in die Welt dazu, aber es ist noch viel mehr drinnen. Es kann schön sein, es kann ein Bild werden, ja, ein Bild der Erlösung auch der ahrimannischen Kräfte.
Biologisch-Dynamische Landwirtschaft und kosmische Kräfte 01:19:51
Dann wird es sich in dem abbilden, wird ein wesentlicher Teil dessen sein, wie wir mit der Technik in der Zukunft fortfahren, wie ästhetisch wird die Technik – na, ästhetisch ist fast schon zu akademisch gesagt – wie schön wird sie einfach, wie schön wird sie im Design, in der Funktionalität, in der Art, wie sie auch den Menschen und auch der Natur dient. Auch darüber haben wir gesprochen, dass die Erde bedürftig ist, dass wir für sie arbeiten. Und da gibt es viele Bereiche, da ist ein ganz wesentlicher Bereich für die Erdheilung natürlich, was wir oft besprochen haben, einfach wie gehe ich mit der Erde um im Anbau, eben das, was die biologisch-dynamische Landwirtschaft versucht, und was eben übers bloß Biologische noch hinausgeht, dass sie wirklich eben die kosmische Ordnung auch, ein Verständnis für die kosmische Ordnung hat, die dahinter steckt. Das steckt nämlich auch hinter den Präparaten und so weiter dahinter.
Und das ist ein wesentlicher Faktor, nur biologisch heute ist eigentlich, die Natur versucht es dann zu halten, auf einer Stufe, wie sie war, bevor halt die ganze Technik und die ganzen Maschinen gekommen sind. Aber dann heute ist es eigentlich auf einer Stufe, die früher war. Und das wird nicht nützen, wird nicht aufhalten, oder auf das gemäße Tempo führen, diesen Sterbeprozess der Erde. Das reicht nicht aus. Also das ist ganz deutlich auch gesagt. Also das rein biologische Arbeiten im Sinne dessen, so wie man halt naturnah auch in alten Zeiten gearbeitet hat, das alleine genügt nicht. Damit mache ich den Versuch, eine Natur zu erhalten, wie sie in früheren Zeiten war, und das wird nicht funktionieren. Wir müssen etwas dazugeben. Etwas dazugeben, das heißt etwas an geistigen, sprich an kosmischen Kräften zuführen der Erde, um über diesen Sterbeprozess hinauszukommen oder ihn zumindest so lange zu führen, dass die Menschheit und die Tierwesenheiten und die Pflanzenwesenheiten, die Mineralien, die auf der Erde sind, dass sie die Zeit haben, das Maximum an Entwicklung durchzumachen, das heute möglich ist. Weil nicht nur wir entwickeln uns auf der Erde, es entwickeln sich die Gruppenseelen der Tiere weiter, die Gruppenseelen der Pflanzen und die Gruppenseelen der Mineralien entwickeln sich weiter. Nicht das einzelne Mineral, auch nicht die einzelne Pflanze oder Blume und auch nicht das einzelne Tier, aber die Gruppenseele entwickelt sich mehr oder weniger weiter.
Das Dynamische, Rhythmen und die Rolle der Maschine 01:22:58
Und das heißt, an dem werden wir in der Zukunft sehr wesentlich mitarbeiten müssen, dass halt da möglichst gute Bedingungen sind, dass die sich weiterentwickeln können. Das liegt in unserer Hand und das ist die Aufgabe, die letztlich hinter der biologisch-dynamischen Landwirtschaft steckt. Und da gehört eben das Dynamische dazu und das Dynamische hängt eigentlich mit den kosmischen Rhythmen zusammen. Darum heißt es ja dynamisch. Nicht nur weil ich dynamisch rühren tue, um die Präparate herzustellen, nein, das hat auch was. Doch, wie rühre ich? Mache ich es maschinell? Kann man durchaus in Erwägung ziehen, aber wenn es große Flächen zu beurteilen ist, ist es vielleicht gar nicht anders machbar. Natürlich ist es ganz was anderes, wenn es individuell gerührt wird vom Menschen mit seinem schöpferischen Rhythmus, den er drinnen hat, seinem ganz eigenen, auch wenn man irgendwelche Formen vorgibt oder was. Aber die individuelle Note, die drinnen liegt, ist was ganz Besonderes.
Aber man wird auch sehen, das wird nicht ausreichen, um die ganze Erde genug damit heilen zu können. Es werden auch Maschinen eingesetzt werden dafür. Aber die Frage ist dann, welchen Harmonien folgen die sozusagen? Welche Musikalität im weitesten Sinn haben diese Maschinen oder welchen Krach machen sie sozusagen? Sprich also, welches Chaotische, welchen Lärm erzeugen sie? Selbst wenn er gar nicht hörbar ist. Aber die ganzen inneren Schwingungen, die da sind, spielen eine Rolle. Ich kann ein Apparat sehr gut schalldämpfen heute, dann fällt er gar nicht mehr so unangenehm auf und trotzdem ist er innerlich erfüllt von einer höllischen Musik. In Wahrheit, auch wenn ich es mit Ohren schon immer so empfinde und es schon relativ neutral ist, die Natur spürt es und sie reagiert darauf. Und das ist ganz was anderes, wenn die Maschine eigentlich ein Musikinstrument ist, das mir etwas von den aufbauenden, belebenden kosmischen Harmonien bringt. Und nicht von den ahrimanischen Klingen.
Materie als zersplitterter Geist 01:25:29
Der Ahriman ist der, der zerstört, der zerbröckelt. Und der zerstörte, zersplitterte Geist ist eigentlich das Materielle. Auch bitte ein wichtiger Punkt. Was ist Materie? Und wir leben im Zeitalter des Materialismus. Materie ist zersplitterter Geist. Es ist etwas reingeistiges, aber es ist aus seiner kosmischen Ordnung herausgerissen, in sich zersplittert, findet sozusagen seinen richtigen Platz in der Welt nicht mehr, in der großen Welt. Es ist etwas, was herausgerissen ist aus dem. Aber es ist letztlich nichts anderes als Geist. Und nur in der äußeren, sinnlichen Erscheinung erscheint es uns dann als Materie. Aber es ist erfüllt von Kräftekombinationen, die drinnen wirken, die einen mehr ahrimanischen Charakter haben und die verloren haben, diese kosmische Ordnung. Das Ahrimanische, die Materie, entsteht dadurch, dass diese kosmische Ordnung, die sich eigentlich in allen abbilden sollte zunächst einmal, dass das zerstört wird, diese Ordnung wird aufgebrochen, und dann erscheint es als Materie. Materie ist zerbrochener Geist. Also wenn ich da jetzt wieder mein berühmtes Glaserl hochhalte, was ich da angreife, das ist Geist, nichts anderes als Geist. Aber zerbrochen.
Eben was so ein Wissenschaftler, Physiker wie der Hans-Peter Dürr so amarkig ausgesprochen hat, also Materie ist die Kruste des Geistes. Ganz wortwörtlich so. Das heißt, das, was eigentlich in musikalischer Bewegung sein sollte, in fließender Bewegung sein sollte, wenn ich jetzt ein Bild dafür gebrauche, das ist verhärtet, verkalkt, erstarrt. Das macht der Ahriman. Das machen die ahrimanischen Kräfte.
Und wenn man hinausschaut in den Himmel, die Sonnen sich anschaut, die Planetenart, die man sieht – gut, das sind unsere, aber auch die Planeten, die man heute mit großen Teleskopen erfassen kann, auf weiter entfernten Sternen, die eben auch umkreist werden von Planeten – dann sind das alles zerbrochene geistige Harmonien, die dort zerstört sind. Das machen die ahrimanischen Kräfte. Namentlich.
Wahrnehmung und die Kräfte in der Atmosphäre 01:28:33
Also alles rundherum ist, was wir sinnlich sehen – und wenn wir das Sehen nehmen, was sehen wir? Wir sehen ja eigentlich das Materielle, das Gottes, das, was bei der Luft, da tun wir uns schon schwer. Ja den Himmel sehen wir, die Wolken sehen wir irgendwo, aber durch die Luft, Gott sei Dank, ist uns nichts vernebelt, wir sehen durch. Es ist zwar da irgendwas Stoffliches auch, halt gasförmig, aber zum Glück können wir durchschauen, wir sehen es nicht. Aber auch da, was bewegt sich da? Das sind teilweise sehr harmonische Strömungen drinnen, im Zusammenhang mit dem ganzen Kosmos, es entstehen aber auch Störungen drinnen, die mit den ahrimanischen Mächten zusammenhängen, namentlich mit denen, auch die greifen danach. Und auch das Luziferische spielt im Atmosphärischen natürlich auch eine Rolle. Da wirkt was zusammen.
Kosmische Lebenskräfte versus Widersachereinflüsse 01:29:41
Aber das sind beides nicht die eigentlichen großen kosmischen Kräfte, die hereinkommen sind und die eigentliche Quelle dessen sind, dass sich Leben auf der Erde entwickeln konnte, dass die Erde etwas Lebendiges als Ganzes ist, aber dass sie auch so weit gehen konnte, dass sie, wie soll ich sagen, Nachkommen erzeugt, im Sinne von Pflanzen, Tieren, ja letztlich der Mensch. Wir sind Kinder der Erde, in Wahrheit. Darum sprechen wir auch von der Mutter Erde. Das ursprünglich Lebendige ist oder war, oder ist immer weniger jetzt, lebendiger ist die Erde. Die war das große Lebendige. Und vorher überhaupt, als ich noch mit der Sonne und den anderen Planeten als das Eins war, dann war das was unheimlich Lebendiges. Und jeder Schritt, der weitergegangen ist – Schritte, die aber notwendig waren – bedeuten bereits einen Zerstörungs-, einen Sterbeprozess im Grunde. Der aber notwendig war, sonst hätte man nicht den festen Boden, auf den wir gehen können. Den brauchen wir, um uns aufrichten zu können.
Die Aufrichtekraft als Ausdruck des Ich 01:31:06
Und dadurch, unter anderem durch diese Aufrichte-Kraft, durch die Aufrichte-Kraft – also es kann ja zum Beispiel ein Mensch geboren werden, der von Haus aus schon irgendeine Verkrümmung hat und nur gebeugt gehen kann. Deswegen hat er trotzdem die Aufrichte-Kraft. Vielleicht sogar mehr und bewusster als jemand, der eh kein Problem damit hat. Jemand, der ein ganzes Leben mit einer verkrümmten Wirbelsäule kämpfen muss irgendwo, der hat vielleicht mehr Bewusstsein für die Aufrichte-Kraft, als der, der es eigentlich im Grunde gar nicht mitkriegt, sondern für den es selbstverständlich ist, dass er aufrecht gehen kann, sich bequem wo hinsetzen kann, keine Schwierigkeit hat beim Aufstehen und so weiter. Also die Schwierigkeiten, das zu überwinden, da merkt man nämlich eigentlich erst, dass das, was selbstverständlich sein sollte, eben gar nicht so selbstverständlich ist. Und man lernt, wie wichtig das ist. Und da überall, da wirkt unser Geistiges drinnen. Besonders unseres, gerade in der Aufrichte-Kraft. Es ist ganz besonders drinnen. Da sind wir viel mehr bei uns, als wenn man den ganzen Tag denkt: Was brauche ich denn jetzt alles, was muss ich haben, was will ich, was gefällt mir, welche Karriere will ich anstreben und so weiter. Das hat alles mit dem Ich relativ wenig zu tun.
Äußerlichkeiten und der Ausdruck der Individualität 01:32:47
Das sind die Äußerlichkeiten, die teilweise natürlich notwendig sind, ist ganz klar. Und auch da macht es natürlich schon einen Unterschied: Ich ziehe mich nur nach der neuesten Mode an, ohne zu bedenken, hat das was mit meiner Individualität zu tun oder nicht? Passt es zu mir irgendwo, fühle ich mich richtig in diesem Gewand, so wie ich mich in meiner Haut richtig fühle oder nicht richtig fühle? Das kann. Manche Persönlichkeiten sind ganz starke Fantasievolle. Die brauchen vielleicht irgendwas schreiende Farben, was will das. Ein anderer sieht das an, er ist zwar der neueste Modeschlager, im Moment ist zwar eh alles eher grau und schwarz oder eher farblos, aber es gab Zeiten, wo alles sehr bunt war. Für einen Menschen, der selber auch im Seelischen so bunt ist, passt das eher, als wenn er mit einem schwarzen Kleid oder einem grauen Kleid oder nur grau in grau geht. Keine Frage. Also wie finde ich da das zu mir Passende? Das heißt aus mir und nicht ich folge einfach der Mode. Natürlich kann ich sagen, ja gut, aber es gibt kein Geschäft mehr, wo es das gibt, also dann muss ich es entweder selber schneidern oder schneidern lassen. Kann der Schneider das überhaupt, was zu mir passt? Alles Dinge, wo man fortsetzen könnte, das, was die individuelle Gestalt ausmacht. Weil dazu gehört auf Erden eben auch das Gewand, das wir tragen und so weiter. Und diese Dinge. Da gehört das hineingetragen.
Ich meine, ich will jetzt bitte nicht, glaubt ihr, dass ich jetzt wetter weg gegen die ganzen Modeerscheinungen, dass man von der Stange kauft, die mag ich auch nicht. Ich kann mir selber nicht schneidern und zum Schneider, der das dann so könnte, wie ich es vielleicht haben wollte, den kann ich mir nicht leisten wahrscheinlich. Also das heißt, man muss sich dann auch nach der Decke strecken. Aber wir sprechen davon, was vielleicht in Zukunft möglich ist. Dass man wirklich eben individuell das gestaltet, vom Hut, von der Mütze bis zu den Schuhen hinunter, über das Gewand, individuell es gestaltet.
Kollektiv, Gemeinschaft und die Rolle der Führung 01:35:33
Das Gegenteil von dem, was Uniform ist. Die Uniform ist immer kollektiv. Und kollektiv ist aber nicht wirkliche soziale Gemeinschaft freier Menschen. Da sind wir auch im Übergang. Natürlich, beim Militär haben es alle die gleichen Uniformen. Oder auch bei der Feuerwehr von mir. Es gibt halt auch gemeinsame Uniformen mit einem gewissen Recht. Weil dort etwas funktionieren muss. Bei der Feuerwehr kann ich nicht sagen, es ist eine Feuerwehr. Aber ich individuell denke mir, nein, in das Zimmer geht nicht löschen. Das gefällt mir nicht. Da gibt es einen Befehl und aus. Einer hat die Übersicht und der schickt den anderen aus. Deswegen gebe ich meine Individualität trotzdem nicht auf. Als einzelner Feuerwehrmann. Aber da gehört eine gemeinsame Leistung. Die muss auch gelenkt werden, sozusagen. Da muss einer den Überblick über die Ordnung haben, was notwendig ist. Das heißt, da muss der sein, der den Feuereinsatz leitet. Und der Leiter muss wissen, was wo zu tun ist. Natürlich in Rücksprache mit dem, was die vor Ort in den brennenden Gebäuden rückmelden. Aber dann muss Befehlstingente. Der, der es überschaut, muss es lenken. Und der am besten dafür geeignet ist, wird es machen. Hoffentlich. Und die Einzelnen werden es lernen mit der Zeit. Es gehört auch dazu.
Freiheit heißt nicht immer, es ist ein chaotischer Haufen. Jeder macht, was seinem Bedürfnis entspricht. Auch seinen Fähigkeiten selbst dann hinein. Es braucht auch natürlich Menschen, die den Überblick über das Ganze haben. Und das ist eine ganz besondere Fähigkeit. Ein Chef in einer Firma oder was sollte der sein, der den Überblick über das Ganze hat. Der sich vielleicht nicht mit allen kleinen Details beschäftigen muss, aber der den großen Überblick hat. Der wird es gut leiten können. Das schließt es keineswegs aus. Freiheit heißt nicht, wenn es mich freut, mache ich etwas. Wenn es mich nicht freut, mache ich es nicht. Es ist absolute Zusammenarbeit da. Da schaut man, was jeder dazu beitragen kann. Dann geht es idealerweise nicht darum, Karriere um den Karrierewillen zu machen. Aber es geht darum, dass es die Fähigen sind, die die entsprechenden Positionen einnehmen. Das ist leider Gottes nicht immer der Fall. In der Wirtschaft noch eher als in der Politik. Das muss man leider dazu sagen. Da sind die Freiheiten oft nicht da.
Widersacherkräfte in Politik und Institutionen 01:38:59
Es ist im Trend immer, über die Politiker zu schimpfen. Man muss dazu sagen, es ist wahnsinnig schwer. Es ist wahnsinnig schwer, dort durchzukommen und Individualität zu bleiben und nicht gefressen zu werden. Zum Beispiel vom Parteiwesen. Was ist das Parteiwesen? Letztlich steckt dahinter eine geistige Wesenheit auch. So wie es eine Volksseele gibt, gibt es auch eine Parteiseele. Die sind in der Regel allesamt nicht unbedingt von so rein förderlichen Wesenheiten geleitet. Diese Parteiseele ist nicht unbedingt eine, die zu den höheren geistigen Wesenheiten zählt, sondern eher ein Einfallstor für Widersacherkräfte. Das, was aber auch ganz klar ist. Die Widersacher sind interessiert dort, wo sie wirklich viele Menschen unter ihren Einfluss bringen können. In diesen Bereichen, im Sozialen, als allen noch so gut gemeinten Einrichtungen, sie sind der Leuchtpunkt, das Leuchtsignal für die Widersacherwesenheiten. Dass sie hinstürzen und das ergreifen.
Das ist wirklich auch ein Kampf, der ausgefochten werden muss. Es ist nicht so einfach zu sagen, jetzt gründen wir aus den besten Motiven heraus wieder eine neue Partei, die das anders macht. In dem Moment, wo das ein bisschen größer wird und wirklich Einfluss gewinnt, wird es so interessant für die Widersacher, dass sie mit Garantie hineinfahren und da mehrere Menschen beteiligt sind bei so einer Partei oder was immer es ist, gibt es immer irgendwelche darunter, die ein bisschen anfälliger sind für die Angriffe der Widersacher und die dann das Ganze letztlich aber vergiften. Wodurch die Widersacher die Möglichkeit bekommen. Das ist unvermeidlich bis zu einem gewissen Grad.
Dreigliederung und die Notwendigkeit starker Ich-Kräfte 01:41:22
Da muss man noch sehr viel lernen. Die Ich-Kraft muss so stark werden, dass das nicht passieren kann. Das ist wirklich ein Zukunftsziel. Das ist jetzt in unserer Zeit gar nicht erreichbar. Wir können versuchen, uns anzunähern, aber es wird, schätze ich mal, die ganze Kulturepoche dauern, um das zumindest in etwas weiteren Bereichen zu schaffen. Dass es so ist.
Nur als Randbemerkung, ohne dass ich das jetzt im Detail ausführe, weil dann haben wir wieder ein riesiges Endlosthema. Was Rudolf Steiner mit der Dreigliederung versucht hat, ist ein Schritt in die Richtung, aber keineswegs das Fertige, was es sein könnte. Das wären nächste Schritte, die dazu da wären. Aber es hängt immer wieder an den Menschen, die mitarbeiten dabei. Jeder Mensch ist auch Einfallstor für die Widersacher. Wenn sie aber in einer Gemeinschaft sind, die dann einen gewissen Einfluss gewinnt, dann wird diese Wirkung verstärkt.
Die Widersacher sind sehr schlau. Sie ergreifen sich schon Menschen, die geeignet sind, die ganze Gemeinschaft entsprechend zu dominieren, zu beeinflussen, wie auch immer. Da muss man sich keiner Illusionen hingeben. Schaut euch die politische Landschaft an. Es gibt praktisch keine Partei, wo es nicht immer wieder irgendwelche Schwierigkeiten drinnen gibt. Man kann ja der oder der politischen Richtung angehören, aber eigentlich gibt es überall Probleme drinnen. Wie sie miteinander umgehen, auch in ihrer Gegnerschaft, das ist eigentlich keine menschliche, sondern das Gegenteil davon. Den anderen diffamieren, heruntermachen, einfach nur, wir müssen stärker sein. Es wird keineswegs getragen von dem Gedanken, was können wir den Menschen, sprich der sozialen Gemeinschaft, wirklich geben, was können wir ihnen bieten, durch unsere Leistung, durch unsere Organisation des Ganzen. Das wäre eigentlich die Aufgabe, die drinnen ist. Das ist auch schwierig. Ich möchte kein Politiker sein. Es ist kaum eine Möglichkeit, da irgendwo heraufzukommen und, wie soll ich sagen, diese ehrliche Gesinnung zu behalten. Das ist wahnsinnig schwer. Man wird einfach ausgeschieden auf dem Weg. So ist es bei größeren Institutionen überall so. Sei es Universitäten, sei es Kirchen, sei es Schulen, sei es wo auch immer. Die Gefahr ist immer da, dass da die Widersacher am meisten ansetzen. Und wie gesagt, schon durch ein, zwei, drei wenige, die sich wirklich stärker greifen drinnen, das reicht, um die ganze Gemeinschaft zu vergiften und so die Ordnung zu stören drinnen, dass etwas völlig anderes daraus wird. Da dürfen wir uns keiner Illusionen hingeben.
Zeitalter der Illusion und die Medienwelt 01:45:09
Und trotzdem nicht nachlassen. Nicht nachlassen, trotzdem. Probieren, probieren, probieren. Aber auch nicht den Wahn haben: Ach, wir haben so die tolle Gesinnung und wir sind so vom Herzen dabei. Also sind wir eigentlich die Besten und Größten. Und bei uns gibt es alle Probleme nicht. Und in Wahrheit gibt es sie aber an allen Ecken und Enden, weil die gibt es überall. Und mit dem muss man immer wieder rechnen, im Grunde. Das heißt, es ist Bewusstsein zu entwickeln und sich nicht Illusionen hinzugeben.
Ich habe das eh auch oft schon erwähnt, dass Rudolf Steiner ja gerade unser Zeitalter ist, unser Bewusstseinszeitalter. Er ist das Zeitalter der Illusion bezeichnet. Die Menschen waren noch nie so weit von der Wirklichkeit weg als in diesem Zeitalter. Und wir glauben heute mehrheitlich, aber früher waren sie alle noch so naiv, die haben noch nicht so wirklich viel gewusst und sind noch nicht so ausgekannt. Die waren viel mehr in der Wirklichkeit drinnen als wir. Denkt nur an die ganze Medienwelt. Wir bekommen ein Bild der sozialen Welt, der sozialen Weltgemeinschaft, die total durch die Medien geprägt ist. Und das spielt aber bis in den engsten Bereichen mit. Und alles, was man kriegt, egal durch welche, selbst durch die seriösesten Medien, weil sie selber gar nicht dem entkommen können. Es geht gar nicht um die Böswilligkeit, die damit verbunden ist. Es sind Halb- und Viertelwahrheiten. Es sind Ausschnitte und es fehlt der Zusammenhang. Und es entsteht damit aber letztlich ein völlig verzerrtes Bild. Man kann die Zeitung aufschlagen und was drinnen steht, sind die Illusionen, die wir uns über die Welt machen. Es sind die Ängste, die Befürchtungen, die Hoffnungen, die wir haben, was auch alles, aber keineswegs die Wirklichkeit ist, was wirklich wirkt. Die meisten Prognosen, die dann gemacht werden, die meisten Voraussagen, sind alle nicht zu brauchen. Es kommt meistens ganz anders. Das ist etwas, was für unser Zeitalter auch so charakteristisch ist.
Inneres Wahrnehmen versus äußere Korruption 01:48:06
Das liegt aber gerade daran, dass uns das Bewusstsein fürs Geistige, das in der Vergangenheit zwar nicht in freier Form und nicht vollbewusst, aber doch, sagen wir mal, instinktiv da war, seherisch bei manchen sogar früher noch da war, dass da eine gewisse Weisheit durchgewirkt hat, die die Menschen vielleicht gar nicht begriffen haben, aber der sie doch gefolgt sind. Man braucht ja nicht in der Geschichte zurückschauen, der Rusik [?] war es ja in der Vergangenheit auch keineswegs. Es hat nicht alles funktioniert, aber es waren viel weniger Illusionen, als wir sie heute haben. Heute denken wir uns so aufgeklärt und nüchtern in der Welt stehen. Wir wissen, wie der Hase läuft. Wir wissen es am allerwenigsten von allen Menschengenerationen. Das ist im Moment das im Wege, sich zu verschärfen. Wir können sehr viel gescheiter über Reden und Dinge, aber wir sehen meistens die Wirklichkeit nicht.
Dazu müsste man wirklich alles, das was auf uns einstellt, namentlich auch durch Medien, Zeitungen, was auch immer, so – ich sage nicht, dass wir es jetzt in der Zeitung lesen dürfen, aber wir müssen es so mit der nötigen Distanz nehmen können, dass es unser individuelles Wahrnehmen der Situation nicht beeinflusst. Das heißt, nur zu sehen, was passiert einmal in der Welt um mich herum, was passiert da, und da einmal konkret hinzuschauen. Man kann sich jetzt natürlich leicht denken, ja gut, was weiß ich dann aber, was ich jetzt vielleicht in Amerika wirklich tut, und dort muss ich hinfahren, oder was muss ich tun. In Wahrheit lebt in jeder sozialen Gemeinschaft, lebt im Verhalten drinnen, nicht in dem, was sie im Kopf haben, aber im Verhalten der Menschen, in dem, wie sie agieren, wie sie mit dem eigenen Leben umgehen, lebt sehr viel mit von dem, was geistig in der ganzen Menschheit da ist. Das lässt sich heute gar nicht mehr vermeiden. In der Vergangenheit war das noch viel, viel separierter. Das lässt sich heute kaum mehr vermeiden. Das wirkt herein, und das wirkt aber eben auch in seiner Wirklichkeit hinein in die Menschen. Nur da oben im Bewusstsein haben Sie das, was in der Zeitung steht oder in den Medien kommt und so weiter, oder was die Mehrheit teilt, oder was man am Stammtisch austauscht darüber, das ist oben. Aber im Empfinden, im sozialen Wahrnehmen, wenn man es eben hat oder hätte, dann würde man spüren, die ganze Weltsituation drinnen, auch in dem, was hier da ist. Weil wir sind eben in Wahrheit nicht getrennt davon.
Und wir sind auch nicht nur beeinflusst durch das, was wir von den Medien von außen kriegen, sondern indem wir in Wahrheit ja doch in geistiger Verbindung mit allen Menschen stehen, auch wenn wir ihnen nicht sinnlich gegenüberstehen. Aber es wirkt. Es wirkt. Wurscht in den entferntesten Orten der Erde. Wir haben alle eine Antenne für das, was sich im Unterbewussten zumindest in der Gesamtmenschheit tut. Wir haben ein Wahrnehmungsvermögen dafür in Wahrheit. Nur das ist ziemlich tief verschüttet. Und es ist heute im Allgemeinen nicht möglich, es bis ins Vollbewusstsein zu bringen, aber doch zu ein Teilbewusstsein zu bringen und zu spüren dann von mir aus in den äußeren Nachrichten, was ist wahr, wo ist ein fruchtbarer Weg, wo ist ein unfruchtbarer Weg. Aber das darf halt dann nicht nach Sympathien oder Antipathien gehen, die dann eben vielleicht durch Medien oder was geschürt werden. Das ist nämlich genau das Problem. Die Medien schüren, was gewünschte Meinung ist. Und eigentlich ist man das vielleicht von Haus aus eh gar nicht so sympathisch, aber mit der Zeit wird man mürbe. Und vor allem, wenn die Mehrheit sagt, so muss es sein und alles andere geht nicht. Dann wird das eigene Wahrnehmungsvermögen, das da ist für im Grunde, was tut sich in der Menschheit, wird dann korrumpiert dadurch. Wird verfälscht, wird unterdrückt, geht weg und man richtet sich dann nur mehr nach dem Äußeren. Und das Äußere ist wirklich Illusion.
Der Weg nach vorn: Zukünftige geistige Kämpfe 01:53:45
Das sind die Dinge halt, die durch die Widersacher hineinkommen, das lässt sich aber in unserer Zeit auch nicht vermeiden. Das hat keinen Sinn und wird auch nicht funktionieren. Die Zeitungen, die Medien abschaffen. Wir können nicht zur Zeit zurückgehen, die früher war, was das nicht gab, aber da gab es halt genug andere Probleme, die es zu lösen gab. Und der Schritt zurück ist nie ein Schritt, der fruchtbar ist. Also wir müssen immer den Schritt vorwärts machen. Wir brauchen uns nie darüber Gedanken machen, ach, wie gut war es in der Vergangenheit. Die Vergangenheit ist hinter uns. Wir können lernen daraus. Aha, da sind eine ganze Menge Fehler gemacht worden, aus denen können wir lernen. Aber der nächste Schritt führt immer ins neue Land hinein. In ein noch völlig unentdecktes Land, in die Zukunft, die noch nicht da ist, sondern die gestaltet werden soll von uns. Mitgestaltet werden soll von uns. Und da wissen wir einmal gar nichts davon. Und am wenigsten fruchtbar ist, wenn man so visionäre Ziele hat für die Ferne, also meistens illusorische Ziele, die gesteckt werden. Und das Mehr ist, dass man gerne in dieser Illusion lebt, aber es eigentlich im Grunde mit der Wirklichkeit nicht wirklich vereinbar ist drinnen. Das schüren halt auch die Widersacher drinnen.
Also wir brauchen auch den sehr nüchternen, klaren Geist zu sagen: Wo stehe ich in einer Idee drin, dass ich sie wirklich bewusst genug erfahren, ergreifen kann, schaffen kann, dass ich Zusammenhänge wirklich durchschaue, oder in welchen Ideen suhle ich mich nur, sozusagen? In welchen schönen sozialen oder sonstigen Ideen suhle ich mich nur, die aber keine Chance haben, sich zu verwirklichen? Natürlich sagen wir alle, wir wollen Friede und dieses und alle sollen gut miteinander leben können. Ja gut, aber das zeigt noch keinen Weg, wie das funktioniert. Überhaupt nicht. Wenn es wirklich konkret wird, wie gehe ich den Weg an, dann fangen sie die entscheidenden Fragen anzustellen. Und da ist es, wo die Widersacher hineinkommen. Also im Allgemeinen werden die Menschen nicht sagen, ja möglichst viel Krieg und sonst was. So wirklich wünscht sich das zunächst einmal kein Mensch. Aber dann werden doch die Situationen so, dass manche glauben, ja es entsteht ein Zwang gerade dazu, es entsteht Angst und alles Mögliche. Es entsteht: Wo sind unsere Vorteile, wo sind die anderen Vorteile? Und bis jetzt hat die Menschheit es noch nicht geschafft, aus den Kriegen herauszukommen, die sie im Grunde seit Urzeiten führt. Also gerade das Alte Testament zeigt ganz deutlich davon. Also schon dort steht es ganz deutlich drin. Es ist ein kriegerisches Ereignis, folgt aufs nächste. Und da hat sich bis jetzt noch nichts geändert drinnen.
Ja, es ist eben einfach auch ein schwieriger Weg, das muss uns auch klar sein. Und es wird in der Zukunft anders werden. Es werden die Kriege da sein, aber es werden geistige Kämpfe viel mehr sein. Also die Zukunft gehört nicht dem, also sozusagen nehmen wir her Zweiter Weltkrieg und das als Steigerung noch nehmen, das wird es nicht sein. Das wird es nicht sein. Es werden die geistigen Kämpfe sein, die immer mehr zunehmen. Zwischen den Kräften, die von den Widersachern impulsiert sind und den Kräften, die aus einem wirklich freien Ich-Bewusstsein herauskommen. Das heißt, aus einem christlichen Bewusstsein. Das ist nämlich dasselbe. Und zwar betone ich ein Ich-Bewusstsein, das wirklich aus der Individualität kommt, ein christliches Bewusstsein, das aus der Individualität kommt. Und das heißt auch, ganz wichtig, dass wir für die Zukunft, das heißt also für unsere Kulturepoche, darüber hinaus kommen, dass es irgendetwas zu tun hat, dieses Christliche mit einer äußeren Religion. Es hat damit überhaupt nichts zu tun. Sie ist in allen Religionen oder in keinen, sondern sie lebt im Herzen des Menschen, als reale Kraft. Nicht als Leere, die von außen kommt. Das werden wir auch lernen müssen, das wird es in dieser Kulturepoche schaffen, uns von dem zu lösen. Von Parteirichtungen genauso wie von religiösen Errichtungen im Sinne einer vorgegebenen Lehre mit Regeln, wie was zu tun ist. Sondern das wird seine Erfüllung erst dort bringen, wo es wirklich vom einzelnen individuellen Menschen zum anderen individuellen Menschen fließen kann.
Akasha-Chronik, Karma und die Freiheit des Handelns 01:59:26
Wo zwei in meinem Namen versammelt sind. Jetzt zitiere ich zwar auch die Bibel dazu, aber das braucht man nicht. Einfach in der Begegnung mit den Menschen, mit den anderen. Da kann ich das Geistige, das Göttliche erleben. Und wie ich es nenne, ist völlig egal im Grunde. Wir nennen es halt Christus bei uns, aber wir können es nennen, wie wir wollen. Der Name spielt überhaupt keine Rolle dabei. Und es spielt auch keine Rolle dann mehr die schriftlich festgehaltene Überlieferung. Rudolf Steiner hat ja auch die meisten seiner Aussagen, die er über das biblische Geschehen und so weiter gegeben hat, aus eigener geistiger Erfahrung gegeben. Und danach erst verglichen mit dem, was steht denn jetzt in der Bibel, was steht im Alten Testament, was steht im Neuen Testament drinnen. Und dann eben auch darüber hinausgehend. Zum Beispiel wie das, was er gegeben hat mit dem sogenannten Fünften Evangelium. Wo er den Zeitraum, den Jesus beschreibt, vom 18. Lebensjahr an bis zur Jordan-Taufe hin. Also das, wo in den vier Evangelien nichts davon steht. Wo es auch kaum Andeutungen in den Apokryphen zum Beispiel gibt. Wir haben schon darüber gesprochen, dass da ganz entscheidende Dinge passiert sind. Weil es geistig zugänglich ist in Wahrheit.
Das ist das, was schon bei den Theosophen Akasha-Chronik genannt wird, was Steiner dann auch so genannt hat, aber was nichts anderes heißt: Die Welt – und zwar mit Welt meine ich jetzt nicht nur die äußere Welt, sondern der geistige Hintergrund, der dazugehört – ist im Prinzip uns als geistigem Wesen zugänglich. Wir müssen halt nur erst die Fähigkeit entwickeln, den Zugang zu kriegen. Und zugänglich heißt, ich habe es vorhin geschildert, mit über die ganze Erde, über die ganze Menschheit hin. Ich kann das spüren und es reflektiert sich in jedem einzelnen Menschen. Auch wenn er es bewusst nicht mitkriegt. Aber es ist da. Wir haben alle den Zugang dazu. Und wir haben ihn nicht nur in der Gegenwart, sondern auch bis in die fernste Vergangenheit. Und wir haben es in die Zukunft in gewisser Weise, und es wird ganz wichtig auch sein zu sehen, welche karmischen Folgen sind in der Zukunft zu erwarten, aufzuarbeiten. Und es wird aber nicht klar sein, wie das ganz genau passiert, sondern es wird ein klarer Blick sein, aber für das, was an Aufgaben auf uns zukommt. Aber wie sie gelöst werden, es besteht die Freiheit. Und das heißt, es ist noch nicht bis zu dem Moment, wo die Tat ausgeführt, vorherbestimmt, wie sie ausgeführt wird. Und es gibt unendlich viele Wege, unendlich viele richtige Wege und auch unendlich viele falsche Wege, wie man die Situation verbessern kann. Aber das muss das Individuum individuell herausholen. Und eben nicht, weil es irgendeine ethische Kommission oder irgendein Religionsbuch oder irgendetwas sonst sagt, wie in der Situation zu handeln wäre, sondern weil man es aus dem Christus in uns findet. Das heißt, aus dem freien Ich. Weil das freie Ich ist die göttliche Quelle, das Höchste, was es gibt. Das ist das, aus dem man alles, alles schöpfen kann. Im Prinzip. Nur, wir müssen es lernen.
Und bis wirklich alles wir da schöpfen können in der Praxis, also es das auch verwirklichen können, das ist ein sehr, sehr weiter Weg, ein eigentlich unendlicher Weg im Grunde. Also der weit, letztlich hinaus reicht sogar über unsere ganzen sieben kosmischen Entwicklungsstufen. Also da können wir jetzt dann immer mehr sehen, ja, dort geht es dann weiter. Dort ist aber alles offen. Alles offen, insofern es nämlich dann keine karmischen Folgen aus unserer Entwicklung mehr nachwirken, sondern es ist dort mit den hier erworbenen Fähigkeiten ein Neubeginn, wo wir weitere Kräfte entwickeln können. Und wo wir auch weitere Fehler machen können. Aber auf einer anderen Ebene, in Gemeinschaft teilweise mit ganz anderen geistigen Wesenheiten, mit, wenn alles gut läuft, unserer Entwicklung, eben mit erlösten Widersacherkräften, die dann unter Umständen sehr wertvolle Mitarbeiter am ganzen Geschehen werden können. Mächtige Geschöpfe.
Schlussgedanken und Wochenspruch 02:05:01
Das heißt also trotzdem nicht, dass wir jetzt schon alle Widersacher einfach immer nur streicheln müssen. Sie brauchen manchmal kräftige Ohrfeigen. Und sie geben uns ja auch kräftige Ohrfeigen, aber wir können einmal auch zurück ohrfeigen. Und das kann durchaus sehr heilsam sein auch, in der Menge. Das heißt, sie mit ihren eigenen Waffen auch schlagen, wenn man so will.
Ja, wir sind jetzt sehr viel weiter jetzt mit den Details des Schulungsweges, des Rosenkreuzerweges gekommen. Es macht aber nichts, wir haben Zeit. Und ich hoffe, ihr auch und nehmt euch die Zeit. Ich danke euch auf jeden Fall, dass ihr so mit Geduld dabei seid und ich gebe euch zum Abschluss noch einmal den 52. Wochenspruch. Das ist eigentlich sehr schön, dass wir den jetzt so öfter wiederholen können. Weil da steckt sehr viel drin, eigentlich auch von dem, was wir da jetzt die ganze Zeit besprechen.
Wenn aus den Seelentiefen der Geist sich wendet zu dem Weltensein und Schönheit quillt aus Raumesweiten, dann zieht aus Himmelsfernen des Lebens Kraft in Menschenleiber und einet machtvoll wirkend 1 das Geisteswesen mit dem Menschensein.
In diesem Sinne. Ich danke euch. Bis zum nächsten Mal. Herzlichen Dank euch im Livestream, dass ihr dabei seid. Auch bis zum nächsten Mal. Danke schön. Gerne. Vielen Dank. Herzlichen Dank. Gute Nacht, meine Lieben. Eures Liebe. Danke euch. Gute Nacht. Tschüss.
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X