Die Apokalypse des Johannes - 264. Vortrag von Wolfgang Peter, 2025

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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

264. Vortrag "Die Apokalypse des Johannes" vom 6. Mai 2025 von Dr. Wolfgang Peter. Link zum ↘mp3 Audio

Transkription des 264. Vortrags vom 6. Mai 2025

+++ es handelt sich um eine maschinelle Rohtranskription, die noch überarbeitet werden muss +++

Erfolgreiche Videoproduktion der Faust-Aufführung und Dank an Unterstützer 00:00:40

Gut, ja, also dann bevor wir so richtig anfangen, wollte ich nur berichten, dass Francois unsere Faustaufführung gefilmt hat, vielleicht ist es schon ein paar aufgefallen. Es sind ganz tolle Videos auf jeden Fall entstanden, mit sehr vielen Perspektiven, sehr viel Dynamik durch die Aufnahmetechnik drin und dank der großzügigen Spenden, die wir bekommen oder Spende vor allem, die wir bekommen haben, konnte man investieren in die Ausstattung, also was alles notwendig ist. Wir sehen, es ist immer noch was notwendig, aber jedenfalls haben wir, denke ich, damit ein sehr gutes Ergebnis zustande gebracht, beziehungsweise Francois hat es zustande gebracht. Also die Perspektiven finde, die Perspektiven wechseln, die Dynamik allein durch die Kameraführung, wenn es aus ist, die sind unglaublich, also das ist ein ganz eigener Zugang dazu, also diese Dynamik mit Publikum teilweise, dann Nahaufnahmen und Bewegung aus verschiedenen Perspektiven. Das erste Mal, dass ich mir so was von einer eigenen Aufführung anschaue und sage, es ist eigentlich spannend. Sonst habe ich bis jetzt immer gesagt, naja, nach fünf Minuten geht eh, und dann habe ich abgedreht im Grunde. Also jetzt hänge ich jeden Tag irgendwo dran und schaue mir ein Stückchen an. Nein, es ist wirklich spannend. Also wie gesagt, noch einmal vielen Dank für die finanzielle Unterstützung auch dafür, dass wir aufrüsten konnten mit der Technik, weil es ist viel Notwendiges, die Tonsituation ist immer noch nicht hundertprozentig ideal, da müssen wir uns auch noch was einfallen lassen, aber ich denke, wir haben eine ganze Menge gelernt dadurch auch, was man noch braucht.

Francois’ Perspektive: Vom Hollywood-Flair zur Wertschätzung des Theaters 00:02:53

Faso, sagst du was dazu? Ja, und zwar, ich bin ja gar kein Theatermann. Ich habe es immer wieder zugegeben, ich bin ja eher so ein Hollywood-Flair-Fan, also dieses coole, diese poppigen Farben wie im Film, das ist ja eher meine Welt. Und was Theater und Oper angeht, das ist für mich also eine ganz große Überwindung an und für sich. Poppige Farben haben wir auch. Ja, genau. Aber also dieses Natürliche, ja, da bin ich ja ganz erschrocken. Also dieses Wahre. Ja, ich merke halt gerne diese Atmosphäre, die man haben kann. Ich war jetzt auch schon länger nicht mehr im Kino, aber damals hat man doch im Kino, wenn man was Actionmäßiges gesehen hat, irgendwas Spannendes, war man mal kurz in einer anderen Welt, bis der Vorhang aufgeht, das Licht ging an und schon war man wieder herausgefallen aus dieser Welt. Aber diese Dichte, die hat mich immer wieder auch begeistert damals, wenn Filme das mit einem Flair so bringen können. Und das Theatermäßige, wo man ganz nah ist, wo man die Spucke durch den Raum fliegen kann, das Echte, wo die Leute schwitzen und ringen. Das Wirkliche und Echte, das war bisher nicht meine Welt, aber ich näher mich dem auch jetzt dadurch, durch den Film, dass ich mir sage, wie kann ich denn das rüberbringen mit so einer Arbeitsfrage? Ja, wie kann ich das rüberbringen? Und dann fange ich an, mich zwangsläufig damit zu beschäftigen. Und ich finde das einen ganz spannenden Vorgang, für mich jetzt so. Aber darüber hinaus scheint es mir auch eine wichtige Aufgabe zu sein, überhaupt die Inhalte. Ich meine, es geht um Goethe’s Faust. Und wie oft zitiert Wolfgang aus Goethe’s Faust oder andere Menschen. Und Goethe spielt ja auch in der Anthroposophie eine Riesenrolle. Und was da nicht alles an Schlauem und Weisheitsvollem und Genialem drinsteckt. Also deswegen sehe ich es wirklich als Aufgabe, zu versuchen, mit dem Video das näher zu bringen an die Menschen. Und es wie neu zu erzählen im Wege des Videos.

Theaterverfilmung als Kunstform und Aufruf zur Unterstützung 00:05:11

Und das gilt ja auch für andere Theaterstücke, die Wolfgang und seine Theatermannschaft spielt mit den mysteriösen Dramen. Da steckt viel drin. Und wir erhoffen uns durch das Ergreifen mit dem Video. Und zwar mit einer ganz bestimmten Weise des Videos. Nicht nur brav dokumentieren, Kamera aufstellen, Ton läuft, Kamera läuft, gut ist. Weil das ist das, was Wolfgang eben meinte. Das hat Wolfgang ja auch immer wieder vorher mal gemacht. Aber das kann man nicht gut schauen, wenn es einfach nur abgefilmt ist. Man muss es erzählen, indem man mal näher heranzoomt und hineingeht in die Szene und wieder heraus. Und dadurch, durch bestimmte Überblendungen, hat man die Möglichkeit, etwas nochmal eben videografisch näher zu bringen auf dem Bildschirm und das interessant zu machen. Aber das ist eine Sache für sich, um das so zu ergreifen. Und ich dachte, es wäre gut, dass wir einfach mal darüber reden heute, um nochmal vielleicht Einstiegspunkte zu finden für Leute, die sagen, aha, das könnte doch auch für mich interessant sein. Und wir wollen das weiter ausbauen. Wir wollen weitere Theaterstücke auf diese Weise ergreifen. Und ja, also zum Thema der Spenden für das Kaufen von Mikrofonen und so. Wir hatten, wenn ich das richtig sehe, im Prinzip eine sehr große Spende und eine ziemlich große Spende und eine kleinere. Das heißt aber doch jetzt nicht so viele Menschen, die was da gemacht haben finanziell. Also vielleicht kleinere Beträge, die ich jetzt gar nicht so bemerkt habe. Aber ja, ich denke, das wäre nochmal ganz schön, wenn mehr Menschen an dem Projekt begeistern könnten, so inhaltlich, aber auch nochmal was dazu tun könnten. Weil wir jetzt durch die Erfahrungen, die wir beim Filmen machen, entdecken, was es noch so braucht an weiteren Entwicklungen, um den Ton nochmal zu verbessern. Nochmal weitere Teleobjektive. Das sind so Dinge, wo eins zum anderen kommt. Und das sind dann auch nicht ganz preiswerte Technik Sachen. Also zum Beispiel ein weiteres Teleobjektiv, was für den Einsatzzweck interessant sein könnte, würde 2500 Euro kosten. Nur mal als Beispiel. Da sieht man, das sind nicht Kleinigkeiten für solche Dinge. Ja, und ich würde mich auch freuen, wenn andere Menschen, die ja auch Video machen können und so sich interessieren und sich mal bei mir oder Wolfgang melden und sagen, hey, ich könnte es auch mal versuchen zu filmen. Also mir geht es nicht darum, dass ich jetzt alles filme oder so, sondern es geht darum, das Interesse zu wecken für das Theater. Das Interesse zu wecken, das per Video zu erzählen. Und wer da das Können hat oder Interesse oder unterstützen möchte, ob das finanziell ist oder selber filmen oder so, freuen wir uns über Feedback und Dialog. Ja, also wenn ich da was einwerfen darf, es ist wirklich, und das habe ich jetzt so richtig gesehen, es ist, das eine ist das Theaterspielen, das andere ist aber jetzt das Theater zu verfilmen, in der dynamischen Art es zu verfilmen, ist eine eigene Kunstform. Und es ist ein Weg, das auch sehr nahe zu bringen. Einfach, da macht die ganze Dynamik der Kameraführung also sehr, sehr viel aus, dass man wirklich einsteigen kann in das Ganze. Also das ist auch eine neue Vision eigentlich, die ich sehe, weil wir arbeiten jetzt sehr viel mit Videos, auch mit Online-Medien und so, und es geht darum, aus dem wirklich zu schöpfen, was an Potenzial dort drinnen ist. Und es gibt was Eigenes dazu. Also so wie beim Theater die Sprache wichtig ist, es ist aber auch wichtig, zum Beispiel die Beleuchtung des Lichtes ist mindestens so ein Eckpfeiler wie die Sprache, wenn die Lichtführung stimmt irgendwo, weil die die ganzen Stimmungen unterstreicht. Und jetzt kommt zu der Dynamik des Spiels kommt aber noch die Dynamik der Kameraführung dazu. Und das ist also gerade interessant bei den spirituellen Themen irgendwo, wo ja Faust auch dazu zählt und die Mysteriendramen auch, also wirklich diese Bilderfülle zu erzeugen in gewisser Weise. Und gerade der Faust ist ja eigentlich von, namentlich der Faust 2 über die größten Strecken, wirklich eine reine Imagination im Grunde, ein sinnliches Bild gesetzt, aber da kriegt man ein Feeling dafür, was Imagination ist. Und das nahe zu bringen, dafür ein Gefühl zu erzeugen, also das ist eine tolle Unterstützung eben jetzt durch die Videos auch. Und man kann es halt dann wirklich überall abrufen, wo man will und kann es betrachten einfach. Also es ist wirklich faszinierend.

Fragilität des Theaters und die Herausforderung des Spiels 00:10:24

And then there's another aspect, Wolfgang, you say there are already plays that you performed in the past, but due to actors leaving due to age or health reasons or moving away, those are no longer possible. Das vermittelt mir das Gefühl, wie fragil das eigentlich ist, dieses Theaterspiel, wie sehr das davon lebt, dass man in dem Moment die richtige Mannschaft hat, dass man in dem Moment keine Krankheitsausfälle hat, dass man in dem Moment den Text präsent hat und dass so viel stimmt und das ist so eine hohe Leistung. Ich finde, das ist unfassbar. Ich habe den allergrößten Respekt davor. Wolfgang hat mir zum Beispiel den Gedanken nahegebracht, weil ich war ja Ostern bei ihm und bei Margareta in Österreich gewesen. Also wenn jetzt, man kann nicht, wenn man stundenlang spielt, man kann nicht jetzt den Text auf dem Radar haben, jetzt kommt die Zeile so und so, jetzt muss ich den Text so und so sagen, sondern eins ergibt das andere. Der Mitschauspieler sagt was, das ruft, also korrigiere mich, wenn es anders ist, Wolfgang, das provoziert bei mir, dass ich weiß, was ich jetzt sagen muss, dann sage ich das, der Nächste, dem ist das wiederum ein Anker und dann sagt er das. Wenn aber jemand, wenn jemand herauskommt aus dem Text oder wenn irgendwas anders ist in der ganzen Szenerie und es hüpft jemand wie die Nadel aus der Schallplatte, hüpft mal kurz raus, dann kann es ein Durcheinander geben und dann kann es sein, dass es für die anderen schwer ist, auch den Ankerpunkt zu finden, jetzt ihren Einsatz zu bringen. Wenn ich mir das vorstelle, bei Faust 1 und 2, Faust 1 hat vier Stunden gedauert, Faust 2 auch ungefähr vier Stunden, also acht Stunden, Samstag und Sonntag, was für eine unfassbare Leistung und ob, dass man ja da ins Vertrauen gehen muss, dass man dann auch drauf kommt, was muss ich jetzt sagen, also ich habe da allergrößten Respekten, schon allein deswegen bin ich wie hingegeben, das zu filmen, das ist ja gar nichts im Vergleich zu den Menschen, die da auf der Bühne stehen, also ja, das ist auch mein Ausdruck meines Respekts und ich möchte auch anregen, dass sich künftig wieder mehr Menschen interessieren und sich melden bei Wolfgang und sagen, ja, ich würde gerne bei dem und dem Spiel ein Stück mitspielen, wie ist es, ja, weil ich habe schon mitgekriegt, dass Wolfgang und andere mehr als eine Rolle übernehmen mussten, weil Kollegen ausgefallen waren und ja, also sprich, was können wir tun, damit das lebendig bleibt und auch, dass andere Menschen Anregungen finden, selber auch zu spielen. Ja, es ist sicher Überwindung, aber es ist für jeden, wenn er dranbleibt, möglich und es ist ein großes Erlebnis und das Tolle ist, wenn man solche Stücke, wie zum Beispiel den Faust oder die Mysterien, da man über die Jahre mit sich trägt und sie in einem lebendig werden. Das ist ein unschätzbarer Gewinn einfach, dass man wirklich drinnen leben kann und dann passiert eben das, man muss über den Text nicht nachdenken, ja darf es eigentlich überhaupt gar nicht, sondern wenn er gebraucht wird, kommt er hoffentlich.

Lebendigkeit und Spontaneität im Theaterspiel 00:13:59

Manchmal funktioniert es nicht gerade, wenn wir machen ja sehr lebendige Inszenierungen, also es ist nicht alles festgelegt, manche legen ja bis in die Gestik hinein, alles fest, wie es abzulaufen hat, das verweigere ich komplett, da fragen sie mich immer, wie soll ich es machen, sage ich, mach, mach du, wie du es empfindest und wenn es lebendig wird und man es oft spielt, verändert es sich und dann ist schon manchmal die Gefahr, dass man mit dem Text von der Schiene kommt, weil einfach, wie soll ich sagen, der Auslöser, der es ausgelöst hat, einfach ganz anders kommt und es passiert nichts, dann steht man mal da, Panik, was tut man, aber das macht auch nichts. Das Wichtige ist, dass es lebt einfach und das ist der Gewinn, also mit Texten zu leben, also gerade mit den Mysterientamen-Texten, aber im Grunde ist es auch mit den anthroposophischen Sachen so. Ich meine, man kann einen Text zehnmal lesen und das heißt noch nicht, dass er lebt in einem. Man weiß vielleicht in etwa, um was es geht oder so, aber so wie bei einem Schauspiel halt dann überhaupt, oder eben bei den Mysterientamen in den Text hineinzukriechen und sich ganz damit zu verbinden und ihn dann aus eigenem zu sprechen, das ist dann nicht, ich sage einen Text auf, den irgendwer andere geschrieben hat, sondern ich lebe ihn. Halt mit den Worten, die drinnen stehen zufälligerweise, aber es kommt aus dem eigenen heraus und da sollte auch immer ein Raum für Spontanität sein und da ist eine Intensität der Erfahrung da für die Spielenden, die man sonst nicht kriegt einfach.

Theater als Ausdruck menschlicher Wandlung und Selbsterkenntnis 00:15:44

Und das ist mir so sympathisch Wolfgang, also für mich geht das über die Menschen. Also für mich ist es gar nicht, dass ich sagen kann, das Theaterspiel einen für sich ist für mich das Interessante, sondern weil ich ja euch kenne jetzt immer, also dich und auch deine Kollegen in der Theatergruppe und ich staune, wenn ich den Menschen aus dem normalen Leben kenne und dann auf der Bühne sehe ich so, oh mein Gott, wie der sich wandelt, das ist so schön, ja, das finde ich so, das ist für mich ein Wunder, das erleben zu dürfen, das ist, ja, Moment, da ruft mich Anna an, ich hoffe, ich bin gleich wieder zu sehen. Also diese Wandlung und das daran teilhaben zu dürfen, das ist für mich das Kostbare und wenn du mir jetzt sagen würdest, ja geh mal zu der in der Theatergruppe, das sind Profis, die touren durch die Welt, die sind nur auf Weltbühnen, dann würde ich sagen, das interessiert mich überhaupt gar nicht, weil mich interessiert das Menschliche und mich interessiert auch gar nicht, ob der Mensch von deiner Gruppe ein toller Schauspieler ist oder nicht, sondern dass der überhaupt da auf die Bühne steigt und das tut, das finde ich so toll. Ja, das ist es irgendwo, ja, das ist es, es geht nicht um Perfektion, um das geht’s gar nicht, ich meine, ja, jeder tut eh was er kann, aber eben das spürt man drinnen, dieses sich verbinden damit, ich spiele nicht jetzt die Rolle und morgen die andere und muss halt leben davon, ja, dann geht’s im Profimilieu gar nicht anders, aber man spürt da, wie die Menschen mit dem Text, mit dem Stück einfach intensiv verbunden sind und ich meine, das ist der tollste Schulungsweg irgendwo, weil was man tun muss beim Theaterspielen, ist eigentlich über sich irgendwie drüber schauen, sich zuschauen dabei, was da passiert und hier und da gibt man einen Schubs dahin oder dorthin, aber man kann das so voll sich beobachten auch dabei und man muss das haben, wow, jetzt spiele ich eine Emotion, eine wilde Emotion, die mit mir durchgeht, ja, aber ich kann es jederzeit stoppen, ich kann in der größten Aggression sagen, aus, Kaffeepause, bei der Probe zumindest oder so beim Stück, sollte man es vielleicht nicht machen, aber das wirklich sich führen, einfach, oder sich beobachten, sich betrachten dabei, also das ist was sehr interessantes und eben im Denken, wie denkt die Figur, da geht’s nicht um, was denke ich mir jetzt dazu, sondern wie denkt die Figur, das zu erleben, das zu betrachten und ich kann drüber stehen und genauso mit den Emotionen und so weiter, also man wird sehr wach für diese Dinge, die Chance auf jeden Fall dazu ist drinnen und zugleich die Kreativität, also nicht zu sagen, es ist so und so einstudiert und ich weiß eh vorher schon alles, was ich mache, weiß man im Leben auch nicht, ich weiß nicht, dass ich jetzt in der nächsten Minute so ein Gäste machen werde, das kommt spontan und das muss auf der Bühne auch so kommen. Ich bin ja kein Psychologe, aber ich nehme an, wenn ich jetzt dich sehe, Wolfgang, ja, du bist ja so im Alltag ein höflicher, zurückhaltender Mensch, ja, wenn man dich aber sieht bei Faust, nur als Beispiel, wo du es auch mal krachen lässt und wo du auch mal dunkle Seiten wie auslebst, ja, das ist ja auch, das ist ja total schön zu sehen, dass das ja auch in so einem Wolfgang steckt. Ich nehme dich jetzt nur als Beispiel, ja? Ja, ja. Aber ich glaube, es ist auch total gesund, wenn man mal Rollen spielt, die ganz anders sind, als man so, als der, die Identität, die man sich sonst so gibt, wenn man mal die Sau rauslässt, wenn man mal ungerecht ist, wenn man böse Absichten hat oder all das und das eben im Theaterspiel, also da mal hineinzugehen und wieder zurück zu sich, ich glaube, dass das eine ganz gesunde Sache ist. Ja, ja, absolut, absolut. Also gerade in die dunklen Seiten einzusteigen, darum ist eigentlich ein Bösewicht oder was zu spielen oder die dunkle Figur zu spielen, ist meistens viel ergiebiger auch für die eigene Selbsterkenntnis, als ich spiele ein Engelwesen, das eh schon über allen drüber schwebt und geleitet ist bis zum Gehtnichtmehr, da tut sich eigentlich nichts mehr. Aber in die Abgründe zu blicken und trotzdem aber eben bestehen zu bleiben, dem drüber zu stehen über dem Ganzen, das ist spannend. Also ich würde mich auch riesig freuen, wenn wir das noch einmal schaffen würden, die göttliche Komödie, die wir ja auch inszeniert haben, wo mir aber jetzt mindestens die Hälfte der Besetzung fehlt, das noch einmal zusammenzubringen, weil das ist, sage ich mal, auf einer vergleichbaren Stufe wie Göttes Faust oder wie die Mysterientramen, also das ist auch ein Mysterientrama im Grunde. Natürlich in einer stark gekürzten Fassung, weil es ist ja endlos lang, diese 100 Gesänge und man kann nur die Quintessenz ausnehmen, aber das ist so viele Dinge drinnen, die uns eine Anleitung geben, mit uns selbst fertig zu werden, uns selbst zu führen und selbst zu erkennen und darum geht es in der Anthroposophie auch.

Übergang zu weiteren Projekten: Nebenübungsgruppe 00:21:26

Ja, toll. Ja, vielleicht Sophie von meiner Seite zu dem Theaterthema. Ich finde es ganz schön, dass wir mal ein bisschen tiefer reingegangen sind. Ja, wer Interesse hat für die göttliche Komödie, bitte bei Wolfgang melden oder bei mir, ich leite es weiter und dann wollten wir noch was zu den Nebenübungen sagen. Ich würde sagen, das war jetzt so ein großes Thema mit dem Theater, dass wir nicht zu viel jetzt sagen zu den Nebenübungen, sondern ich töne das jetzt nur mal kurz an, dass wir im Mai eine weitere Nebenübungsgruppe, eine öffentliche, anbieten mit Elke und Margarita mittwochs morgens und wir haben gesagt, das startet im Mai und es sind jetzt vier Leute da, die sich interessieren. Wir würden aber nur starten, wenn es sechs oder sieben sind, das heißt, wer da Interesse hat, bitte melden und demnächst gehen wir ein bisschen tiefer nochmal ein auf das Thema Nebenübungen, nicht heute, weil das soll jetzt das Theaterthema nicht überschatten. Also, das war es von meiner Seite, Wolfgang. Gut, das heißt, diese Nebenübungsgruppe wird dann noch bekannt gegeben, wann sie wirklich startet. Genau, Interessenten bitte bei mir melden über das Kontaktformular.

Einführung in die Apokalypse und das Ich-Bewusstsein 00:22:43

Fein, danke Frau Sauer. Gut, dann gehen wir es an in die Apokalypse, die 264. Folge haben wir mittlerweile. Zum Einstieg der dritte Wochenspruch. Es spricht zum Weltenall, sich selbstvergessend und seines Ursprungs eingedenk, des Menschen wachsend ich, in dir, befreiend mich aus meiner Eigenheit den Fessel, ergründe ich mein echtes Wesen. Also, unser wachsendes Ich, um das geht es. Dieses Ich, von dem wir oft schon gesagt haben, wir kennen es, eigentlich kaum. Wir wissen gerade, wir haben es, es ist das schwarze Loch in der Wand oder so. Also, wir sehen es eigentlich durch seine Abwesenheit oder durch seine Nichterkenntnis. Weil, wenn wir das Ich wirklich erkennen, dann kennen wir die ganze geistige Welt im Grunde. Weil die ganze geistige Welt leuchtet im Ich auf. Und dort wird sie erkannt, ja dort erkennt sie sich selbst. Die geistigen Wesen erkennen sich in uns und durch uns und mit uns. Weil man darf sich ja geistige Wesen nicht vorstellen, aha da ist irgendein unsichtbarer Nebel sozusagen, irgendeine Gestalt mit Flügeln oder sonst was da draußen. Wir können uns den geistigen Wesen eigentlich nicht gegenüberstellen, wie wir das hier in der äußeren, erweimlichen, gegenständlichen Welt haben. Wir können sie nur dadurch erkennen, dass wir eins mit ihnen werden. Das ist die höchste Stufe der Erkenntnis und das geht ja da auch im Rosenkreuzerweg. Die Erkenntnisstufe der wirklichen Intuition. Und mit Intuition ist da nicht gemeint eben das bekannte Bauchgefühl. Ich weiß es irgendwo, so müsste es sein, aber ich weiß gar nicht genau warum, aber ich spüre es halt einfach. Nein, es ist ein ganz wacher Prozess, aber es ist ein Prozess des Aufwachens in dem anderen Wesen, in dem ich mit ihm eins werde. Also zum Beispiel mit dem Christus eins werden. Wirklich eins werden. Und trotzdem sind wir nicht der Christus, aber wir werden trotzdem eins. In jedem Moment, wo wir uns mit ihm verbinden, sind wir eins mit ihm. Und so können wir mit allen geistigen Wesen eins werden. Und je mehr wir das tun, desto mehr werden wir unserer Individualität, unseres Ich bewusst. Das ist so paradox, wir können es uns so schwer vorstellen, weil wir immer gewohnt sind, ja, da bin ich und dort ist wer anderer. Dort ist ein anderes Wesen. Aber das trifft nur für unsere Verkörperung zu, für unsere äußere Welt, in dem wir in physischer Gestalt sind. Dann ist es sogar ja für das Kind das große Erwachungsmoment einmal zu sehen, ja da bin ich, aber Papa, Mama, Großvater, Großmutter, Tante, Onkel, die sind ganz was anderes. Und dann staune ich einmal. Da sehe ich mich ihnen getrennt gegenüber. Da bin ich gerade dieses Aufwachen zum Ich bin etwas anderes, ist gerade jetzt einmal nicht das Aufwachen für die geistige Welt großartig, sondern zu sehen, das alles bin ich nicht. Ich bin nicht die anderen Menschen, ich bin nicht die Welt da draußen. Ich bin ganz was Eigenes, ich bin vielleicht nicht einmal mein Körper, das Kind denkt mir zwar noch nicht so richtig nach, aber irgendwie spürt man, das ist es auch nicht. Das ist unbegreiflich irgendwo, aber da ist ein Punkt in mir, der ist anders als alles andere. Und trotzdem ist in diesem Ich, wenn es jetzt weiter erwacht und zunächst sicher sich auch das Ego formt und dann wirken die Widersacherkräfte der Lucifer auch kräftig mit, der gibt uns einmal einen großen Seelenreichtum in Wahrheit, der gibt uns Wünsche, der gibt uns Begierden, alles mögliche, ohne das wäre die Seele tot im Grunde. Wir haben ihm viel zu verdanken, auch wenn er das manchmal in die falsche Richtung lenkt oder uns verführt dazu. Und dann gehen wir einmal ganz in unserem Ego auf. Ich will, ich brauche, ich verstehe das so, ich muss das haben, ich will das machen. Das hat mit dem Ich überhaupt nichts zu tun.

Das Ich und die schöpferische Gestaltung des Körpers 00:27:56

Das Ich als solches kümmert sich eigentlich um das Ego, ja schon vielleicht mit einer väterlichen Güte von oben, aber im Prinzip ist ihm das Schicksal der Erdenverkörperung viel zu klein. Es ist ein Glied in einer großen Dimension und das Ich sieht in Wahrheit auch alle früheren Inkarnationen. Dass wir es ins Tagesbewusstsein hereinbringen, ist eine andere Sache, aber unser Ich kennt die Erfahrungen, die es gemacht hat in früheren Erdenleben, an denen es gereift ist, weil es überall daran arbeitet, sich selbst schöpferisch weiter zu gestalten. Zuerst noch ganz unbewusst, wenn das Kind in den ersten drei Jahren als er langsam übers Grabeln das Gehen lernt, das Sprechen lernt, das Denken lernt, durch Nachahmung mehr oder minder lernt. Aber was tut es da ganz besonders, das Ich? Es formt den Körper bis in die kleinste Kleinigkeit. Der physische Körper ist nicht einfach nur Produkt der Genetik. Da ist eine Basis gegeben, aber das ist in gewisser Weise ein sehr feines Rohmaterial, das gegeben ist. Aber die eigentliche Durchformung, die Individualisierung, was dann den Menschen auch bis in die kleinste Zehe hinein eben zu einer Individualität macht, bis in die Fingerabdrücke hinein, auch das ist alles nicht so zufällig. Da wird nur äußerlich etwas sichtbar, was überall in unserem Organismus ist. Es gibt nichts in unserem physischen Organismus, das nicht ganz individuell wäre, ganz individualisiert wäre. Das lebt drinnen. Die Leber des einen Menschen ist nicht wie die Leber des anderen Menschen. Sie hat ihre ganz individuelle Prägung und somit allen inneren Organen, mit dem ganzen Kreislaufsystem, also erst recht das Gehirn. Heute in materialistischen Zeitaltern werden viele Leute sagen, das Gehirn denkt. So sagen es ja viele, auch bedeutende Forscher sagen es noch. Aber immer deutlicher wird ja heute, dass es ganz umgekehrt ist. Das Denken formt das Gehirn. Unser individuelles Denken. Und zwar nicht nur in den ersten drei Lebensjahren, sondern das ganze Leben lang. Man nennt das heute die Neuroplastizität. Also es können zwar keine neuen Gehirnzellen mehr gebildet werden, im Gegenteil. Es ist also sogar so, dass das Kind, wenn es noch im Mutterleib ist, viel mehr Nervenzellen noch hat im Gehirn und die erste Grundformung entsteht dadurch, dass radikal ausgemistet wird. Wie wenn man einen Marmorblock hat, wo alles Überschüssige wegkommt, was nicht der individuellen Gestalt entspricht. Das ist jetzt ein Bild, das ich nehme. Alles andere fliegt raus. Das heißt, es sterben Millionen von Nervenzellen, werden gezielt abgetötet, damit wir unser individuelles Organ bekommen. Das ist also im Gehirn am stärksten, aber es ist auch überall anders irgendwo drinnen. Also wir bekommen eigentlich von der Veranlagung her eine Fülle mit und sondern dann alles aus, was wir nicht brauchen können, was nicht zu uns passt. Das fliegt raus und das hält sich auch das ganze Leben lang durch, weil wir sind ja auch ein lebendiger Organismus. Das heißt, wir haben einen beständigen Stoffwechsel. Wir legen ja ununterbrochen von unseren Stoffen in jeder Sekunde unseres Daseins etwas ab. Sei es die Haut, die sich abschubt, sei es mit der Atemluft, die wir ausatmen. Wir erneuern uns ununterbrochen. Und von den anderen Ausscheidungen redet man gar nicht. Also es ist eigentlich, was wir so als Körper haben, den wir halt das ganze Leben scheinbar durchs Leben tragen, wir tragen ihn. Das ist auch was Interessantes, weil eigentlich unser Ich trägt den Körper. Wenn das Ich nicht wach ist, wenn wir ohnmächtig werden, dann fallen wir in der Regel um. Das ist schon eine Kunst. Es gibt Leute, die können auch im Stehen schlafen irgendwo. Das ist dann ein besonderer Fall. Da ist aber trotzdem das Ich dann sehr, sehr tätig dabei, um das Gleichgewicht zu halten. Natürlich orientiert es sich an den Gleichgewicht zu Organen und so weiter, aber die machen das nicht. Auch die Muskeln alleine würden das nicht machen. Sondern was dahinter steht, dass wir dieser auferrechte Mensch sein können, der jetzt steht in der Welt, sich gegenüberstellt der Welt, dass der, das in individueller Gestalt, in individueller Form hat, also alle Werkzeuge, die er braucht, also das die ganzen Organe, dass die individualisiert sind, das macht das Ich. Und da arbeitet es sehr viel in den ersten drei Lebensjahren. Da ist, wo das Kind noch wenig für sich selbstbewusst ist. Es hat natürlich schon Bewusstsein. Es nimmt etwas wahr. Es fängt dann mit der Zeit sogar an, was Räumliches wahrzunehmen, aber der Moment dann wirklich einmal bewusst zu erleben, ich bin da und da ist die ganze Welt rund um mich. Das ist so, was in etwa im dritten Lebensjahr passiert, dass so ganz klar dieses Sichtrennen da ist. Ein unglaublicher Moment, der zwei Empfindungen erregen kann und wahrscheinlich beide gleichzeitig erregen. Einmal unheimliche Einsamkeit. Ich bin alleine in der Welt. Ich finde nirgendwo jemand, der mir vergleichbar ist. Nirgendwo. Ich bin anders. Ich bin anders als meine Eltern. Ich bin anders als meine Spielkameraden oder sonst was. Ich bin anders einfach. Und zugleich zu spüren, aber die Kraft, die drinnen ist, ich bin ein Ich. Ich bin etwas Eigenes. Etwas ganz Eigenes. Und das ist auch nicht mit meinem Körper identisch, obwohl der sehr wesentliche eine Schöpfung meines Körpers ist, in seiner Gestaltung nämlich. Nicht der Stoffe nach, aber seiner feinen Gestalt nach ist es eine individuelle Prägung. Da ist unser Ich total aktiv. Und da gibt es ja auch den schönen Satz, Leiblichkeit ist das Ende der Wege Gottes. Das ganze Geistige im Körperlichen zum Ausdruck zu bringen, in der Gestaltung des Körpers zum Ausdruck zu bringen. Und das ist, wenn wir das in vollem Maße schaffen, hängt das eben auch mit dem Prinzip der Auferstehung zusammen.

Der Auferstehungsleib und die Widersacherkräfte 00:35:14

So weit geht das, dass wir die jetzt als körperlich-physische Gestalt haben. Wir haben aber auch schon davon gesprochen, der eigentliche physische Leib ist nicht stofflich, ist es eigentlich genau übersinnlich. Es ist eine Geistgestalt, wenn man so will. Also das heißt, ein unheimlich komplexes Gebilde, wenn man so will, das zwar in Wahrheit nicht äußerlich räumlich ist, aber das jedenfalls eine ganz individuelle Prägung hat. Und die ist unsere Schöpfung. Und es geht darum, mit Hilfe des Christus, indem man der Auferstehung teilhaftig wird, dass das nicht verloren geht. Die Gefahr besteht. Weil die Widersacherkräfte, gerade die arimanischen und vor allem dann auch die asurischen Kräfte, greifen auch nach dem Physischen des Menschen und wollen da etwas herausreißen. Natürlich, für ihre Welt wollen sie es gewinnen. Für ihre Welt, die eigentlich eine physische ist, in Wahrheit und bleiben soll. Das ist ihr Ziel. Darüber haben wir schon gesprochen. Sie wollen eigentlich das Geistige materialisieren. In seiner höchsten Form. Und nur, sie können es selber nicht gestalten, aber sie naschen am Menschen sozusagen. Weil der Mensch tut genau das. Für uns geht es aber darum, dass wir am Ende der Zeit der Kulturepochen noch Möglichkeit, so weit sind, dass wir eben den physisch-stofflichen Körper ablegen können. Aber dass wir der Auferstehung teilhaftig werden, dass unsere Geistgestalt, unsere physische Geistgestalt, der Paradoxon, physisch aber nicht stofflich, die gibt uns gerade also die individuelle Eigenart. Die gibt uns unsere ganz besondere Prägung. Dazu brauchen wir es. Wir würden uns sonst verlieren. Wir könnten im Geistigen aufgehen und dann wirkt halt wieder das Göttliche durch uns. Und es soll aber aus uns wirken. Und dazu brauchen wir diese Geistgestalt dazu. Die Geistgestalt, den Auferstehungsleib, den physischen Auferstehungsleib, der kein stofflicher ist. Überhaupt nicht. Er ist ein schöpferisches Produkt des Geistigen und soll während unserer Erdenzeit noch, also jetzt wo wir verkörpert sind, auch im Stofflichen, sollen wir eigentlich durch jede Inkarnation immer mehr lernen, diesem physischen unsere individuelle Gestalt zu geben. Das wird sich auch ausdrücken darin, dass in der Zukunft, also beginnend schon in unserer Kulturepoche jetzt und dann in den folgenden Kulturepochen noch viel deutlicher, man auch in der physisch-stofflichen Gestalt sehen wird, die Inkarnationen werden einander ähnlicher. Jetzt und überhaupt wenn man in die Vergangenheit zurückgeht, kann das ganz unterschiedlich sein. Abgesehen davon, dass der Wechsel zwischen männlicher und weiblicher Inkarnation da ist. Aber man ist in einem Leben vielleicht ein hoch aufgeschossener Mensch, groß, mit einem fein gezeichneten Gesicht und kommt in einer anderen Inkarnation als sehr schwerfällige Gestalt. Vielleicht auch beleibter irgendwie, wobei das ja eigentlich nur das Stoffliche ist, aber von der ganzen Haltung her, man würde den Menschen nicht wiedererkennen. Man käme nie darauf, dass der Mensch aus der früheren Inkarnation ist. Das wird erst in der Zukunft einander ähnlicher werden, weil wir arbeiten, wir sind mittendrin zu arbeiten an unserer individuellen Geistgestalt, physischen Geistgestalt, vergeistigten physischen Gestalt, wie immer man es nennen will, sprich an unserem Auferstehungsleib. Natürlich können wir es nicht alleine, sondern wir müssen uns dazu mit dem Christus verbinden und durch den Christus aber dann auch mit der Vatergottheit, weil auch die war ja notwendig, dass der Christus überhaupt auferstehen konnte in seiner Geistgestalt, in seiner physischen Geistgestalt.

Intuitive Erkenntnis und die Begegnung mit dem Christus 00:40:09

Das ist das, was wir dann auch erleben können, wenn es zu einer Begegnung mit dem ätherischen Christus kommt. Wenn eine rein ätherische Gestalt wäre, ohne dass er auch diesen physischen Auferstehungsleib hat, dann würde er ganz anders erscheinen, als er so erscheinen kann, eben durch diese Auferstehungskraft. Über das haben wir ja schon gesprochen, auch die Jünger des Christus nach der Auferstehung und als erstes auch die Maria Magdalena, sie erkennen ihn nicht wieder gleich. Erst dadurch, dass er mit ihnen ins Gespräch kommt und sie eigentlich durch das Gespräch den geliebten Lehrer wiedererkennen, dann erkennen sie ihn auch in der äußeren Gestalt, die sie wahrnehmen, aber diese äußere Gestalt ist eben keine sinnliche Gestalt, sondern eine geistige Gestalt, die sie aber wie eine sinnliche Gestalt erleben. So klar erleben, aber das ist letztlich ein Bild, das aus ihnen aufsteigt, an dessen Zustande kommen sie selbst mitbeteiligt sind. Eben auch der Auferstandene ist nicht ein Wesen, das mir gegenübersteht, sondern ich kann ihn nur erleben, wenn ich mich intuitiv mit ihm verbinde. Dann erst erfasse ich ihn. Und dann kann ich ihn überhaupt erst schauen und dass ich ihn erkenne, ist nur der nächste Schritt. Also da muss ich eins werden mit ihm. Und dann erkenne ich ihn geistig. Das ist so wahnsinnig schwer für uns, das zu begreifen, weil wir, besonders wir heute, und das geht aber schon zurück bis in die ägyptische Zeit, bis sogar vor die ägyptische Zeit, dass wir uns immer mehr die Welt nur vorstellen können, dass wir gegenüberstehen. Und dann auch diese Empfindung haben geistigen Wesen gegenüber. Aber man kann dem Christus nicht gegenüberstehen, man kann dem Michael nicht gegenüberstehen, man kann ihm nur begegnen, wenn man eins wird mit ihm. Ein bisschen zumindest. Das heißt nicht, dass ich jetzt sage, Michael braucht man nicht mehr, jetzt bin ich der Michael und übernehme seine Aufgaben. Nein, es ist im Moment der Erkenntnis, der Erfahrung, werde ich eins mit ihm. Und dann muss ich aber wieder zu mir zurückkommen. Und ich muss mich daher auch immer wieder mit dem Michael, mit dem Christus oder so weiter verbinden, um wieder dieses ganze Einssein erleben zu können. Sonst erlebe ich es einfach nicht. Das erfordert eine ganz starke Aktivität in uns. Und das ist die Ich-Aktivität. Und so geht es uns allen geistigen Wesen gegenüber, auch den Elementarwesen gegenüber, den Engelwesen gegenüber. Wir müssen sie intuitiv erfassen, intuitiv ihnen begegnen und das heißt intuitiv eins werden mit ihnen. Dann habe ich sie wirklich, dann fasse ich sie wirklich.

Der Rosenkreuzerweg: Weg zur Selbsterkenntnis 00:43:37

Und wir haben ja davon gesprochen, auch von den Vorstufen dazu, wobei die Reihenfolge, wie man das erfährt, sehr unterschiedlich sein kann. Gerade im Rosenkreuzer Schulungsweg, von dem wir ja jetzt deswegen so viel sprechen, weil es darum geht, bewusst den Weg zu suchen, wie kann ich die geistige Welt erfahren, weil das zugleich auch der Weg ist, unser eigenes, wirkliches Ich kennenzulernen. Sonst wissen wir nichts davon. Also die Rätselfrage, wie wird aus dem finsteren Loch, wo ich nur sehe, da ist etwas, aber ich sehe nicht, was es wirklich ist, ich sehe nicht mehr als diesen schwarzen Punkt, dieses schwarze Loch in der Wand sozusagen, sondern wirklich zu erfassen, was das Ich ist, dazu müssen wir einen Weg finden, die geistige Welt kennenzulernen. Das ist der Weg, sich selbst kennenzulernen. Und das ist wahnsinnig schwer zu erfassen, aber man kann das Göttliche, das Geistige nicht anders erfassen. Das haben schon die Mystiker gewusst, der Meister Ecke hat, wenn er spricht, die Menschen wollen den lieben Gott wie eine Kuh erkennen und sie wollen ihn wie eine Kuh liebhaben. Das heißt, sie wollen ihn sich gegenüberstellen und sagen Ei Ei sozusagen. Das geht nicht. Man muss es werden. Nur dann, für einen Moment, für diesen Moment der Intuition, werde ich eins mit dem Wesen und erfasse etwas von ihm und kann mich mit dieser Kraft verbinden und dann wird dadurch jede Tat, die ich aus dem Ich heraus, aus dem wirklichen Ich in Freiheit vollbringe, ist zugleich eine göttliche Tat. Es gibt diese Trennung nicht. Das Ich kann nicht anders. Das Ich kann auch nicht egoistisch werden. Das Ich kann es nicht. Das Ego ist eben etwas anderes. Das ist ein seelischer Abdruck, zwar das Ich drinnen, aber halt mit all den Einflüssen der Widersacherkräfte drin.

Schöpferische Freiheit und Verantwortung 00:45:41

Und unsere Aufgabe, jetzt sei es beginnend mit den Nebenübungen, sei es mit dem Theaterspiel auch, was wir vorher besprochen haben, mit einer Rolle so zu arbeiten, dass ich sie gestalte, schöpferisch aus dem Geistigen heraus, das ist auch vergleichbar damit. Das ist sozusagen ein Übungsfeld, ein Übungsweg dazu. Aber wenn wir es aus diesem geistigen Kern heraus arbeiten, dann ist keine Trennung zwischen dem Ich und dem Göttlichen. Es ist dasselbe. Wenn ich aus dem Ich heraus tätig bin, kann ich mich dem göttlichen Willen nicht widersetzen und bin trotzdem frei. Weil der göttliche Wille und mein Wille identisch werden. Das Göttliche nimmt meinen Willen aus dem freien Ich in seines auf. So schaut das. Das heißt, wir arbeiten dadurch auch an der Schöpfung bereits mit. Wir tun das nur sehr wenig. Aber es ist ein Anfang da und die Zukunft unserer Welt, selbst unserer Erdenwelt und erst recht dann der folgenden kosmischen Inkarnationen, hängen sehr wesentlich davon ab, was wir beitragen. Wir schöpferisch beitragen. Schöpferisch beitragen. Das ist das Wesentliche. Darüber haben wir oft gesprochen. Aus der höchsten Spitze des Göttlichen, wenn man so will, von der Trinität ausgehend, geht ein schöpferischer Impuls, der zieht sich durch die ganzen geistigen Wesenheiten durch, bis zu den Engelwesenheiten und bis zu den Elementarwesen hinunter auch. Aber in ihnen selbst, in allen, sie haben nicht die Freiheit. Mit der Schöpfung des Menschen wurde das Experiment gewagt, also ein Risiko in Kauf genommen, dass da dieser göttliche Funke in einem einzelnen Menschen und in vielen einzelnen Menschen, in jedem einzelnen Menschen leben kann und der bringt aus seinem Impuls, aus seinem Schöpferwillen etwas zur Schöpfung hinzu, was für die Gottheit nicht vorhersehbar ist. Nicht vorhersehbar ist. Wir sind nicht nur sozusagen Gehilfen Gottes, Erfüller seines Willens, sondern umgekehrt ist er auch, gibt uns den Raum, Erfüller, Miterfüller unseres Willens zu sein. Dann fangen wir an, ein bisschen was zu verstehen, was unser Ich ist, welches Kraftpotenzial wir in uns haben und dass die Welt darauf wartet, dass wir aktiv werden in dem Punkt. Und Kern der Arbeit, sich dessen bewusst zu werden ist, ist halt einmal, die ganzen Einflüsterungen der Widersacher zu erkennen einmal. Ich will gar nicht einmal sagen loszuwerden, los werden wir die nicht so schnell. Sie flüstern immer, nur die Frage ist, bemerken wir es? Und wenn wir es bemerken, finden wir die Kraft, ihnen was anderes entgegenzusetzen, beziehungsweise sie einzuspannen eigentlich in unseren Schöpfungswillen. Wir brauchen sie ja hier auf Erden. Wir könnten so jetzt, wie wir in verkörpert Form da sind und tätig sind, wir könnten ohne die Widersacher nicht auskommen. Wir brauchen uns nicht wünschen, ach Gott, gäbe es die Widersacher nicht und gäbe es nur die höheren Hierarchien, die uns unterstützen und helfen, ja dann könnten wir in der Art nicht existieren und die ganze Erde könnte in der Art nicht existieren, wie sie jetzt existiert. Das ist für die Anthroposophie einer der Kernpunkte.

Die Rolle der Widersacher und die Freiheit des Ichs 00:50:29

Also darüber hat Rudolf Stein auch immer wieder gesprochen und das ist, glaube ich, aber nicht immer so wirklich klar verstanden worden. Weil auch in den geisteswissenschaftlichen Zusammenhängen und Gemeinschaften ist, glaube ich, nicht immer ganz so klar, dass man sich diesem Geistigen nicht gegenüberstellen kann. Sagen kann, ja du, von da kommt der Impuls. Der Impuls kommt von da. Ich weiß nicht, ob es jetzt da geht, in der Ebene oder da oben oder im Knie, ist egal, weil das Ich wirkt sowieso überall. Aber hier jedenfalls in unserer Verkörperung haben wir die Möglichkeit und letztlich die Aufgabe, uns dieser Kraft bewusst zu werden. Dazu haben wir das. Dadurch können wir die Freiheit uns eben erwerben, weil uns gerade auch unsere Leiblichkeit, unsere physische, die am meisten, aber letztlich auch die ätherische, die astralische Hülle, die uns umgibt, sie schirmt uns ab. Sie schließt uns ab bis zu einem gewissen Grad von der geistigen Welt. Und dieser Prozess war am Anfang der Menschheitsentwicklung noch ganz wenig, da war das alles noch sehr offen und wir waren noch ganz stark Geführte aus der geistigen Welt, trotzdem schweben sie nicht um uns, sondern sie sind immer in uns, sie sind raumlos. Sie sind nicht räumlich. Das haben wir auch schon, ihr kennt sicher die berühmte skolastische Phase, wie viele Engel sitzen auf einer Nadelspitze, wie viele haben dort Platz? Unendlich viele im Grunde, weil sie ja keine räumlichen Wesen sind, oder gar keiner, weil sie auch kein räumliches Wesen sind. Das heißt, sie sitzen nicht da oder dort, sie sind nicht da oder dort. Man kann ihre Wirkungen in bestimmten Bereichen sehen, also so kann man daher, was Joseph Stein auch öfters schildert, wie bestimmte Hierarchien mit den Planetensphären zusammenhängen. Das heißt aber nicht, dass sie da draußen sind, sondern sie wirken besonders gestaltend und lenkend im Bereich dieser Planetensphären, aber sie schweben nicht dort herum. Daher schildert es Rudolf Steiner manchmal anders, also wenn man zum Beispiel die Zuordnungen der Erzengelwesenheiten zu den Planetensphären nimmt und dann aber doch hört, aha, sie wirken aber genauso da auch. Also es ist nicht so, dass sie auf einen bestimmten Ort beschränkt werden, sie sind raumlos, aber sie haben ihre Wirkungen im Raum.

Der Mensch als Mikrokosmos und schöpferisches Wesen 00:53:21

So wie wir, unser Ich auch seine Wirkungen im Raum hat und am unmittelbarsten halt innerhalb unserer Leiblichkeit. Im Grunde ist daher unser, bis ins physische hinein, unser Organismus daher ein eigener Mikrokosmos. Das wird ja auch immer wieder betont, dass der Mikrokosmos in gewisser Weise ein abbildtes Makrokosmos ist, aber ein ganz individualisiertes Abbild. Das heißt schöpferisch verändert. Wir haben zwar sozusagen die Grundstruktur, die könnte man noch nicht gestalten, soweit sind wir nicht, dass wir einen ganzen Makrokosmos bauen können und das ist aber notwendig, um unsere Gestalt zusammenzubringen, aber wir können diesen Mikrokosmos individuell schöpferisch bearbeiten. Das tun wir, indem wir am physischen Leib, am ätherischen Leib, am astralischen Leib bearbeiten und das alles macht unser schöpferisches Ich. Mit dem ist unser Ich die meiste Zeit beschäftigt. Jetzt frage ich euch, wieviel kriegt ihr davon mit, von dem was das Ich tagtäglich in jeder Minute, in jeder Sekunde, mit jedem Atemzug, mit jedem Pulsschlag, mit jedem neuen Tag, der aufgeht, tut in unserem Organismus. Das ist die Hauptaufgabe unseres Ichs. Es arbeitet, man könnte sagen wie ein Besessener, aber es ist unermüdlich Tag und Nacht, Tag und Nacht, egal ob wir schlafen oder ob wir wach sind, ob wir träumen oder wach sind, ist ganz egal. Unser Ich arbeitet ununterbrochen und das bisschen was wir wach mitbekommen und das hat Rudolf Steiner ja dann ganz besonders beschrieben in seiner Philosophie der Freiheit ist, wenn wir im Geistigen, im Denken arbeiten. Wenn wir ganz bewusst im Denken sind und unser Denken beobachten können sogar. Das heißt uns zuschauen können, was da passiert. Dort kriegen wir ein bisschen eine Idee davon, was das Ich ist. Aber wir tun das, also das heißt da fehlt etwas, was normalerweise gar nicht ins Wachbewusstsein fehlt, ins Wachbewusstsein. Dort können wir es ergreifen an einem Zipfel im Grunde und können erleben diese Kraft, in dem Ich steht, diese schöpferische Kraft, die eins ist mit der Schöpferkraft des ganzen Kosmos im Grunde, die jedenfalls gleichen Wesens ist. Also daher brauchen wir uns grundsätzlich einmal nicht genieren, dass wir von unserem Ich nichts wissen, das ist das normale, aber wir können es lernen langsam dafür aufzuwachen. Und das ist der Sinn des Schulungsweges, das ist der Schulungsweg, der uns zu uns selbst und zugleich zum Göttlichen führt. Zum Göttlichen, das heißt bis hinauf durch die ganzen Hierarchien bis zur Trinität bzw. zu dem Christus in uns.

Der Christus und das Weltenwort 00:57:02

Das ist ja auch so, wo ist der Christus? Er hat sich mit der Erde verbunden, aber heißt es, dass er räumlich jetzt da in der Erde zu finden ist? Und der ganze Kosmos, der Rest des Kosmos, die ganzen anderen Sterne, Planeten und Sonstiges haben nichts mehr von ihm? Nein, er arbeitet gestaltend an der Erde und in diesem Sinne ist er da wirksam, aber er ist genauso gut an allen anderen Ecken des Kosmos tätig, weil er gerade der Christus in Wahrheit der Weltenbaumeister ist, der Demiurge, wenn man so will. Das ist ja alles so Dinge, die in der Bibel kaum angedeutet werden, nur so ganz leise. Wir haben oft gesprochen über das erste Kapitel der Genesis, wo deutlich ist, man kann nicht einfach sagen Gott schuf die Welt, weil es ist die Elohim, eine Mehrzahl von Wesenheiten, das ist einmal schon das Erste. Und das sind dann offensichtlich nicht die höchste Instanz. Aber sie sprechen irgendwann einmal, es werde nicht. Vorher ist Finsternis über der Tiefe und alles mögliche. Und sie brüten über dieser, der Geist der Elohim, in Wahrheit heißt es, allerdings viel größer, weil es unsere Verstandesseele der Elohim schwebt über der Tiefe, so heißt es. Ruach Elohim, merachhevet alpeneterum. Also der Rauch der Elohim ist in Wahrheit aber die Verstandesseele. Sie haben auch sowas wie eine Verstandesseele, halt in anderen Dimensionen als wir, aber sie bauen damit die Erdenschöpfung. Aber damit kommen sie eigentlich im Grunde nur so weit, dass sie das, was auf dem alten Mond, der der Erdentwicklung vorangegangen ist, dass sie diese Kräfte hervorholen, ein bisschen neu kombinieren, neu anordnen, aber wirklich der wirkliche Schöpfungsimpuls, der eigentliche fehlt noch. Erstens, es heißt die Elohim sprachen, es werde Licht und es ward Licht. Damit ist das geistige Licht natürlich gemeint. Und es ist aber noch mehr gemeint mit dem Wort, es sprachen die Elohim. Das Wort wirkt durch sie. Der Christus wirkt durch sie. Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. Also Prolog des Johannesevangeliums am Anfang. Ohne dieses Wort ist nichts gemacht. Das Weltenwort, unsere Sprache ist ein winzig kleines Abbild davon. Und dass wir sprechen gelernt haben, ist praktisch für die äußere Kommunikation, ist nett, dass wir miteinander reden können, ist auch wichtig. Aber das Wichtigste dabei ist, dass wir darin mitten an der Schöpferquelle sitzen. Das ist Schöpferkraft, indem wir das Wort schaffen, das Wort aussprechen. Natürlich, das physisch klingende Ohr, das wir mit Ohren hören können, ist nur der Abglanz davon. Aber ein Wort bilden zu können, heißt Christuskraft in sich rege zu machen. Im so winzigen Maßstab. Und auch dann, wenn wir natürlich die Sprache dadurch lernen, dass wir sie von den Eltern hören und durch Nachahmung lernen. Und trotzdem kriegt unsere Sprache eine ganz individuelle Prägung. Jeder Mensch hat seine individuelle Stimmlage, seinen Klang, seine besondere Charakteristik. Man erkennt es. Und dort, wo man es nicht erkennt, wirkt zu wenig Ich-Kraft drinnen. Wo man sagt, könnte ich jetzt gar nicht an der Stimme erkennen, den Menschen. Also je stärker das Ich drinnen wirkt, desto individueller wird die Sprache. Natürlich, die Worte sind im Deutschen Deutsch, im Englischen Englisch oder im Chinesischen Chinesisch. Und da gibt es, weiß ich nicht, wie viele Dialekte, sodass die Chinesen ja nicht alle sich untereinander verständigen können, so ohne weiteres. Weil die Dialekte so unterschiedlich sind, da ist der Unterschied zwischen Wien und Vorarlberg noch gar nichts dagegen. Und da tut man sich manchmal schwer. Das habe ich einmal erlebt. Da habe ich in der Sprachgestaltung eine Vorarlbergerin gehabt, und die hat mir ein Gedicht rezitiert. Mit Gsig-Sig-Sig. Ich habe kein Wort verstanden. Und das war Deutsch. Aber halt Vorarlbergerisch-Deutsch. Ganz anders. Ist doch wunderbar, wie breit das Spektrum ist. Selbst innerhalb einer derselben Sprache. Und eben in Wahrheit ist es von Mensch zu Mensch. Jeder hat seine individuelle Sprache im Ansatz. Nur damit wir uns halt auch äußerlich verständigen können und noch nicht so weit sind, dass wir die unmittelbare schöpferische Leistung, die jemand im Sprechen erbringt, nachschöpfen, mitschöpfen könnten und dadurch verstehen, wir haben ja schon davon gesprochen, die Sprache wird sich ändern. Die Volkssprachen werden verschwinden. Es wird eine Individualsprache entstehen. Das heißt, die Sprache wird im Moment des Sprechens geschöpft. Das heißt, da gibt es dann keine Wörterbücher mehr, weil das Wörterbuch ist für einen Sekundenbruch, dann wäre das nur aktuell. Und auch nur für das eine Wort. Und dann verschwindet das wieder. Jeder Mensch wird lernen, selber in der Sprache gestaltend zu werden.

Zukunft der Sprache und Fortpflanzung 01:03:48

So weit, dass wir ja was machen. Jetzt spreche ich etwas ganz Kurioses an, wo ich zugeben muss, am Anfang, als ich das bei Steiner gelesen habe, habe ich mir auch schwer getan, mir das irgendwo vorzustellen. Ja, wie wird denn die Fortpflanzung der Menschen in der Zukunft sein? Wir erleben ja jetzt schon, dass also die Fruchtbarkeit der Menschheit nicht in allen Völkern, aber sie beginnt namentlich in den sogenannten hochzivilisierten Völkern zu schwinden. Und es wird so weit gehen, dass irgendwann einmal einfach die Geschlechtsreife nicht mehr eintritt. Das ist eben auch der Punkt, wo dann die Verkörperungen der Menschen auf Erden aufhören werden. Bei manchen früher, bei manchen später, aber der... Aha, da wieder einmal rausgeflogen bin. Vielleicht bin ich jetzt zweimal drin, weiß ich nicht. Du bist zweimal drin. Bin ich zweimal drin, ja. Einmal steif und einmal beweglich. Gut, dann werden wir jetzt schauen, ob wir das steife loskriegen. Aber jetzt finde ich mich nicht mehr, das zweite Mal. Gut, ich hoffe es klappt jetzt so. Im YouTube... Ja, dürfte funktionieren. YouTube funktioniert wieder, ja. Ja, wunderbar. Gut, war wieder so ein kleiner Einschlag da hinein. Ja, also, jetzt habe ich ein bisschen... Verkörperung. Um die Verkörperung geht es, ja, und um die Fortpflanzung geht es auch. Die Zeugung wird durch das Wort erfolgen. Wie ich das das erste Mal gelesen habe und noch nicht so den ganzen Hintergrund sonst der Anthroposophie hatte, habe ich mich gefragt, ja, wie geht denn das? Also, ich liebe dich und du sagst das auch und dann ist die Zeugung da, oder wie ist das? Bezieht sich natürlich nicht auf die Zeit, wo wir so in einem solchen Leib physisch verkörpert sind. Und trotzdem wird es eine Art Fortpflanzung geben. Man wird, was ja auch in der geistigen Welt, sonst auch bei den anderen geistigen Wesen der Fall ist, man setzt ein Wesen aus sich heraus, indem man es, ja, schöpferisch gestaltet. Und schöpferisch gestalten kann man nur durch das Wort. Das Wort, also unsere Sprache, ist eigentlich nur der schwache Abglanz von der größten, stärksten schöpferischen Kraft in der Welt. Das ist die formende Kraft, die geistig formende Kraft, die Wesen hervorbringt. Wirkliche Wesen hervorbringt. Und im Kleinen, jetzt sind wir natürlich noch nicht so weit, dass wir wirklich unser ganzes Wesen so ohne weiteres heraussetzen können aus uns, aber im Grunde lebt etwas davon ja auch schon in dem drinnen, wenn wir in eine neue Inkarnation hereingehen. Weil wer gestaltet denn den physischen Leib? Nicht die Vererbung. Die gibt uns die Stoffe mit, die gibt uns eine gewisse Grundlage mit, aber das alleine macht es nicht aus. Das gibt uns nur die Möglichkeit, überhaupt als stofflich verstofflichtes, also inkarniertes Wesen zu erscheinen. Aber die wirkliche individuelle Prägung, auf die es ankommt, und die besteht eben natürlich nicht darin, dass ich sage, ich will individuell, muss der Kopf da heraus wachsen und die Hand da oben. Das wird es nicht sein. Wir haben alle eine gemeinsame Gestalt, aber wir sind alle eine individuelle Variation davon. Einzigartig. Eine einzigartige Variation davon. Und diese einzigartige Variation, auch eben bis in unsere physische Gestalt hinein, ja wer macht denn das? Das Ich macht es. Ja, mit Hilfe. Wir brauchen noch sehr viel Hilfe dabei. Keine Frage. Und wir holen uns diesen, wie soll ich sagen, Erwart dazu, namentlich auf den Weg, wenn wir wieder zu einer neuen, aus der Welten Mitternachtsstunde, also das heißt aus dem höchsten göttlichen Bereich, wieder herunter zur Verkörperung kommen. Dann beginnen wir mit Hilfe, auch eben anderer geistiger Wesen, aber unsere ganz individuelle Gestalt zu formen. Dieses individuelle Gepräge bis in die Fingerabdrücke hinein, bis in diese feinen Linien, aber die ziehen sich überall durch, jedes Organ durch, wie die Haut gestaltet ist, alles. Ob das gröber, weicher, feiner ist, das alles zählt zur Arbeit des Ichs, wenn es auf dem Weg zur Verkörperung ist. Und an dem arbeitet es. Und es arbeitet eben während des Erdenlebens, dann wenn wir bereits geboren sind, weiter. Ununterbrochen. Wir können dann nicht mehr sagen, jetzt gefällt es mir nicht mehr, jetzt mache ich etwas ganz anderes daraus. Aber wir können es weiter gestalten. Bis in das, was manchmal nicht so beliebt ist, wenn man im Alter mehr Falten kriegt oder was. Aber auch das ist ja nichts anderes als ein Ausdruck dessen, was der Mensch sich einprägt. Sich einprägt. Die Spuren sind überall sichtbar.

Temperamente und die Gestaltung des Organismus 01:11:05

Wobei bei dem natürlich das Ego auch eine Rolle spielt. Es spielt eine Rolle, dass das Temperament ein bisschen ein Übergewicht gegenüber den anderen drei Temperamenten hat. Ihr wisst ja Temperamente, wir haben alle, alle vier, aber mit unterschiedlicher Gewichtung. Auch diese Gewichtung ist eine Aufgabe, die das Ich übernehmen muss. Und nicht einfach, so wäre es zumindest gut heute, nicht einfach zur Kenntnis nehmen, ich bin halt ein Phlegmatiker. Ja, die Frage ist, was mache ich daraus? Und schaffe ich es als Phlegmatiker vielleicht einmal ein energischer Choleriker, wenn es notwendig ist, auch zu werden? Phlegmatiker hat ja wunderbare Tugenden, dass er in Ruhe die Welt genießt, betrachtet, aufnimmt, verdaut eigentlich. Ja, geradezu meditativ erfassen kann die Welt. Äußerlich mag er vielleicht für viele dann ein bisschen langweilig erscheinen, weil er sitzt halt da und schaut sich alles an und vielleicht merkt man gar nicht, dass er in Wirklichkeit sehr viel mitkriegt. Phlegmatiker kriegen in der Regel sehr viel mit von der Welt und bemerken Dinge, die ein Sanguiniker nie sieht. Er sieht, ah, da glänzt was schön und dort auch, aber alles was dazwischen ist, was weniger spektakulär ist, kriegt er nicht mit, weil er gar nicht lang genug dort bleibt. Aber es ist natürlich auch was, diese Beweglichkeit, der Phlegmatiker verdaut den Eindruck und lässt ihn nachwirken, verdaut ihn über Tage vielleicht sogar. Hängt ja vieles, wo wir uns mit etwas beschäftigen und es wirklich vertiefen, hängt damit zusammen, dass wir es verdauen müssen. Bei Gott nicht nur sitzt es da oben, da passiert schon was, indem wir es bewusst ergreifen, mitdenken, was ist das, und darüber nachdenken vielleicht auch, ja, da plastizieren wir mal an unserem Hirnkastl. Aber da haben wir es noch nicht verdaut, solange es nur da oben etwas tut, haben wir es noch nicht verdaut. Das geht wirklich bis hinein, das geht bis namentlich in die Stoffwechselorgane hinein und prägt sie um, ganz leise. Das heißt, alles was wir erfahren, alles was wir erleben, hat bis in die inneren Organe hinein Wirkungen. Geisteswissenschaft ist eben nicht sowas Abgehobenes, wir schweben in der geistigen Welt und der Körper, das ist sozusagen das Niedere. Wir erwerben uns unsere großen geistigen Kräfte gerade dadurch, dass wir bis ins scheinbar Allerniederste hinein arbeiten. Das macht unser Ich. Manchmal kann man das, wenn wir anfangs vom Theater gesprochen haben, beim Textlernen merke ich das immer wieder deutlich, wie man die Verdauung braucht. Ich merke das, eine bestimmte Portion kann man lernen, und dann bin ich satt, wirklich gesättigt. Und das ist wirklich, als hätte ich eine große Mahlzeit gegessen. Mehr geht nicht, mehr bringe ich nicht runter. So, da muss ich es abbrechen sozusagen, im Grunde geht nicht mehr. Das heißt, es muss verdaut werden. Es muss eingehen bis in die Formung, die Feinformung unseres Organismus, bis ins Physische hinein. Also auch mit jedem Text, mit dem ich mich wirklich verbinde, den ich lerne, der tut etwas in mir. Und im Allgemeinen ist es etwas sehr Gesundes, etwas Gesundendes, etwas Heilendes auch. Kommt natürlich, hängt ein bisschen mit dem Text zusammen, wie er ist, aber an sich ist es etwas Heilsames. Also gerade etwas, was wir durch das Wort aufnehmen, wo wir im Wort leben und das in unseren Organismus hineintragen. Das ist das Tolle beim Arbeiten mit der Sprache, ein Gedicht zu rezitieren. Das ist nicht nur Erbauung für die Seele, das ist es natürlich auch. Und vielleicht Durchlichtung der Seele, es kann Erkenntnis bringen, alles Mögliche, es kann das Gefühl für die Schönheit wecken. Aber vor allem auch, bauen wir damit an uns. Bis ins Physische hinein, bis ins Physische hinein, in den Feinheiten drinnen. Wir arbeiten an unserem Mikrokosmos und machen ihn wirklich zu einem unverwechselbaren Mikrokosmos, der zwar in gewisser Weise ein Abbild ist des großen Makrokosmos, aber eben ein ganz individualisiertes. Mit all diesen Dingen arbeiten wir.

Die schöpferische Kraft des Wortes 01:16:07

Und gerade eben die Sprache, das Wort ist dabei von zentraler Bedeutung. Man kann für die Erkenntnis sehr viel auch aus dem Umgehen mit dem Wort schöpfen. Da geht es nicht nur um den abstrakten Gedankeninhalt, das ist eine Seite, aber der ganze Klang, der in den Lauten drinnen ist, in der Folge der Laute drinnen ist. Da steckt auch der schöpferische Wille drinnen. In der Art, wie wir es aussprechen, selbst wenn wir noch nicht bei der Individualsprache sind. Aber trotzdem, wir sprechen jeder Mensch es auf seine Weise irgendwie aus. Mal beobachten, wie die Menschen so unterschiedlich sind. Es sind oft nur Feinheiten. Es darf ja nicht zu unterschiedlich sein, weil dann würde man es heute noch nicht verstehen miteinander, wenn ich es zu stark überformen würde. Wir tun es nur sehr zart. Aber in dem liegen schon Hinweise drinnen auf die Individualität, ganz deutlich. Und da muss ich jetzt nicht einmal übersinnlich schauen, ich kann etwas vom Wesen des anderen Menschen zum Beispiel auch dadurch erkennen, wie er spricht. Nicht nur was er spricht, ob das jetzt gescheit ist oder weniger gescheit ist, sondern mal das wie er spricht. Damit offenbart er sich. Damit offenbart er sich gerade in seinem schöpferischen Wesen drinnen. Ohne es selbst zu wissen meistens. Aber darum geht es ja und das ist der Sinn des Schulungsweges, des Einweihungsweges, das kennenzulernen, aufzuwachen dafür. Sich der Bedeutung dieser Dinge bewusst zu werden. Und da brauche ich wie gesagt nicht ein riesiges übersinnliches Schauen oder was auch immer, sondern ich muss in dem Sinnlichen, das ich wahrnehmen kann, im Hören zum Beispiel, im Gehörssinn, aber vor allem auch im Sprachsinn. Darum spricht Rudolf Steiner ja auch von einem eigenen Sprachsinn. Es werden viele Fragen, wo ist denn der? Ich habe die Ohren da, mit denen höre ich. Habe ich für die Sprache noch irgendwo ein echter Ohrwascheln oder so? Nein, es ist nichts, was so äußerlich sich hinausrichtet, aber in der Art, es wird die Sprache noch ganz anders wahrgenommen als bloße Klänge. Auch als Musik. Musik ist so der Übergang, weil die Sprache entsteht aus der Musik eigentlich. Im Anfang ist Sprache und Gesang überhaupt eines. Also das heißt auch die Weltenharmonie oder was, lebt drinnen in der Musik, aber auch in der Sprache. Sollte drinnen leben. Aha. Ja, wer spricht denn eine Symphonie aus? Wessen Stimmklang, seine Intonierung, die Art zu sprechen, ist so, dass man es wie Musik empfindet. So wohltuend zum Beispiel empfindet. Aber da liegt viel drinnen. Ja, wir haben die Chance das alles zu entwickeln. Und eben durchaus, indem wir sehr handfest auch mit unserer physisch-stofflichen Welt umgehen. Auch wenn wir gesagt haben, eigentlich ist sie Illusion. Aber wir lernen hier so viel. Und wir dürfen uns eben die übersinnliche Erfahrung nicht in irgendeiner fantastischen Weise vorstellen.

Wachheit für das Sinnliche als Zugang zum Geistigen 01:20:05

Wir kommen dorthin, wenn wir aus unserem Ich aktiv werden. Weil wir wollen ja nicht mehr zurück zu einem alten Sehen, wie es in den Anfangszeiten der Menschheit war. Also wo wir eigentlich das gar nicht bewusst ergreifen können, sondern wo es uns überkommt, als Vision, als Schauung, sondern wo wir es bewusst ergreifen. Ja, das lernen wir am besten daran, dass wir schon in der äußeren Wahrnehmung wacher werden. Weil da geht sehr, sehr viel Geistiges, Seelisches mit. Das heißt, ich muss ein qualifizierterer Zuhörer werden. Die Feinheiten in der Stimme des anderen zu erkennen, die Melodie zu erkennen, da ist das Seelische sehr stark drinnen. Und das sagt sehr viel über den anderen Menschen. Und das ist der Anfang, aus dem ich dann mit der Zeit eben weiterkomme in das Imaginative, in das Inspirative und dann wirklich in die Intuition, das andere Wesen, der andere Mensch zu werden. Ja, auch beim Menschen ist es so. Ich werde eins mit ihm. Ich werde der andere Mensch, wenn ich ihn intuitiv erfasse. Für einen Moment. Dann ziehe ich mich wieder in meine Wesenheit zurück. Aber auf höchster Ebene heißt erkennen nicht, ich stelle mich einem Wesen gegenüber und mache mir halt meine Gedanken dazu oder wie auch immer. Sondern ich werde einfach eins mit ihm. Ich werde eins mit ihm und nehme etwas davon in mein Ich-Bewusstsein zurück. Das heißt aber, was heißt denn das? Das heißt, wenn ich für mein eigenes Ich noch nicht wach bin, und das gilt für die Mehrheit für uns heute, ich wage das zu behaupten, dass 99% der Menschheit für ihr wirkliches Ich noch nicht bewusst sind. Auch wenn das Wort Ich oder wie immer es auch in einer Sprache heißen mag, tagtäglich gebraucht wird, für ihr eigentliches geistiges Wesen sind sie nicht bewusst. Dann würden sie das Göttliche nämlich in sich erleben. In individualisierter Form, aber sie würden es erleben. Sie würden dieses Eins-Sein mit dem Göttlichen erleben. Das ist die eigentliche Gotteserkenntnis. Dann schaue ich halt nicht, wie es der Meister Ecke hat, angeprangert hat, ich will den lieben Gott wie eine Kuh anschauen und wie eine Kuh lieb haben, sondern ich erkenne, dass ich in meinem Ich nur das Göttliche erkennen kann. Aber da muss ich wach werden dafür. Und muss es deutlich unterscheiden von meinem Ego. Das hat seinen Platz in der Welt und seine Notwendigkeit, wir brauchen es. Wir brauchen es also gar nicht schlecht machen in irgendeiner Weise. Es ist ein Blödsinn zu sagen, man darf nicht egoistisch sein. Nicht über die Grenze hinaus. Nämlich über die Grenze, die notwendig ist, dass wir überhaupt existieren können hier. Ich glaube, ich habe das auch schon ab und zu erwähnt. Es ist ja eigentlich schon ein Egoismus, dass ich sage, ich will meinen eigenen Körper haben. Der gehört mir und nur mir. Wieso? Aber wir könnten nicht als Individualität uns entwickeln, wenn wir das nicht hätten. Also ist es ein gerechtfertigter Egoismus. Aber es ist eigentlich ein Egoismus. Wir könnten unsere Entwicklung als Menschheit und auch als individueller Mensch nicht machen, wenn wir nicht diese Verkörperung hätten. Immer wieder hineingehen. Aber es ist eigentlich ein Egoismus, da hineinzugehen. Aber ein notwendiger. Also daher gar nichts Negatives darüber zu sagen.

Egoismus und Individualismus in der Philosophie 01:25:08

Der Herr Rudolf Steiner hat einen interessanten Aufsatz aus der Zeit noch, bevor er die Anthroposophie vertreten hat. Der Individualismus in der Philosophie. Das ist aber der neue Titel. Ursprünglich ging es der Egoismus in der Philosophie. Und es ist eine absolute Bejahung drinnen. Weil ich eben, um mich selbst zu finden, ich muss mich aus dem Weltenschoss herauslösen. Ganz eigenständig werden. Diese sich ganz herauslösen. Wir sagen oft und mit Recht, der ganze Kosmos wirkt in uns und wir sind mit allem verbunden. Das ist schon richtig. Aber das gibt uns gerade nicht das Bewusstsein, ganz was Eigenes zu sein. Da muss ich mich aus dem Allen herausziehen und sagen, ich stehe ganz allein da. Dann kommt mir eh schon der nächste Gedanke, ich stehe. Auf was stehe ich denn? Auf dem Erdboden zum Beispiel. Wir müssen irgendwann einmal, wenn wir so weit sind, so weit kommen, dass wir auf uns selber stehen können. Das werden wir lernen müssen, spätestens dann, wenn wir unsere letzte Inkarnation hatten. Dann im Auferstehungsleib können wir nirgendwo auf irgendeinem Boden stehen. Weil dieser Auferstehungsleib immer ein geistiger Leib und kein stofflicher Leib ist. Dann müssen wir gelernt haben, uns selbst zu tragen. Nicht zu tragen gegenüber der Schwerkraft, aber uns die Richtung, die Aufrichte zu geben. Weil wenn wir uns heute als Ich tragen, diese Aufrichtekraft, ja mal sagen wir treten damit der Schwerkraft entgegen. Das ist schon richtig. Und dadurch können wir gehend uns bewegen durch die Welt, bewusst handeln, anders als es bei den Tieren der Fall ist noch, also eben bewusst treten wir, können wir treten in die Welt. Dann geben wir uns diese Aufrichte und geben uns dadurch eine Richtung. Das ist die geistige Richtung, die wir uns geben. Und das im übertragenen Sinn wird weiterhin der Fall sein und ganz notwendig sein, wenn wir nicht mehr verkörpert sind, nicht mehr inkarniert sind. Dann müssen wir uns geistig unsere Richtung geben. Immer wieder. Und die müssen wir immer wieder halten und immer wieder finden. Und so wie wir jetzt, man merkt es ja, wenn man aufrecht steht, vielleicht auf einem Bein und dann die Augen zumacht, dann merkt man, man kommt ziemlich ins Schwanken hinein. Dann merkt man erst, das muss ich aber eigentlich mein ganzes Leben lang machen. Ich tarriere immer aus. Der Gleichgewichtssinn allein macht es nicht, der ist schon notwendig. Wenn der gestört ist, dann habe ich Schwierigkeiten dazu. Aber ich trage mich. Das ist das ganz Wichtige. Ich trage mich. Das ist eine Fähigkeit des Ich, sich zu tragen. Und sich die Richtung zu geben. Weil wir stehen ja nicht nur immer, sondern wir gehen, wir bewegen uns durch die Welt. Wir geben uns die Richtung. Und das müssen wir dann in der geistigen Welt uns auch geben, die Richtung. Das heißt, mit welchen anderen geistigen Wesenheiten verbinde ich mich, zu welchen geistigen Wesenheiten gehe ich hin im übertragenen Sinn. Das heißt, mit welchen beschäftige ich mich intensiver, mit welchen komme ich in stärkeren Austausch und andere vielleicht weniger. Wir geben uns die Richtung. Das ist die Ich-Kraft, sich die Richtung zu geben. Die Orientierung damit auch zu geben in der geistigen Welt.

Orientierung in der geistigen Welt und die Rolle des Ego 01:29:32

Das ist ja auch eine umfassende Geschichte, die ganze geistige Welt zu durchfahren, aber keiner schafft es, die ganze geistige Welt zu erreichen und kennenzulernen. Jeder sucht sich seinen Weg. Und das lernen wir hier in der physischen Welt schon als Kind, indem wir uns die Aufrichte geben. Und dann die Möglichkeit geben, frei in die Welt zu schreiten irgendwann einmal. Das heißt, aus dem Grabeln und so weiter rauszukommen, uns aufzustellen und das will ich. Da ist ja noch sicher viel das Ego da noch drin, das erwacht sehr stark. Das Ego ist durchaus gerade beim Kind sehr stark. Wenn es Hunger hat, schreit es und will und aus und Ende. Also da hat gerade das Ego auch eine große Aufgabe. Das Ich ist nicht das, was uns zum Schreien motiviert, wenn ich Hunger habe, sondern da hilft uns das Ego, gehört dazu. Das kommt ganz aus dem Seelischen heraus. Das Kind spürt das Bedürfnis und schreit darum, dass es erfüllt wird. Ist gesund so, ist gut so. Aber das wird es alles können, dazu ist das Ich notwendig. Und wenn wir uns dann lernen in der geistigen Welt zu orientieren, dann haben wir eben die Vorübungen hier auf Erden gemacht, indem wir uns hier diesen Weg geben, den sich so in der Art mit dem aufrechten Gang, den der Mensch hat, kein Tier so in dieser Vollkommenheit hat, wie wir als Menschen, auch die höchsten Affen oder so haben es nicht in dieser Vollkommenheit wie der Mensch. Bis in den anatomischen Bau hinein. Weil zwar bei den Affen fängt sowas an, dass ja auch gerade zum Beispiel, wenn höhere Affen sterben oder so, dann geht etwas Ich-artiges weg. Das sind aber eigentlich Salamanderwesen, also diese Feuerwesen, die weggehen, die einen Ich-Charakter haben. Auch in der elementarischen Welt gibt es einen Ich-Charakter. Normalerweise sind die Elementarwesen nicht im engeren Sinn Geistwesen, nämlich nicht in dem Sinn, dass sie ein Ich haben. Also die Gnome haben kein Ich, sondern nur ein Gemeinschafts-Ich. Die Undinen haben es nicht, die Sülfen haben es nicht, aber die Salamander. Die Salamander haben einen Ich-artigen Charakter. Gerade wenn so ein höheres Tier wie ein Affe stirbt, dann geht eben so was Salamander-Ich-artiges weg. Da bleibt etwas. Daher ist das Schicksal dieser Tiere dann auch für die Zukunft ein anderes, als dass der anderen Tiere bei denen das nicht der Fall ist. Das ist wieder ein eigenes, großes Thema, das zu verfolgen.

Mensch und Tier: Der Einfluss des Ichs auf Gruppenseelen 01:33:21

Im Übrigen auch wieder eine Sache, nur das als Anregung noch dazu, der Mensch in seiner Beziehung zu den Haustieren im weitesten Sinn. Da entsteht, da wird dem einzelnen Tier, mit dem man in Beziehung steht als Mensch, das ist ein Pferd, das ist ein Hund oder wie auch immer, das einzelne Tier, die Seele des Tieres nimmt etwas mit. Es geht zwar dann nach dem Tod auf in die Gruppenseele, aber es nimmt etwas mit. Etwas, was geprägt ist durch die Begegnung, durch das Zusammenleben mit den Menschen. Das wird sehr wichtig sein für das weitere Schicksal, dann auch in der Zukunft der Tiergruppenseelen. Da ist etwas drinnen, was aus dem Einfluss des Menschen-Ichs stammt, etwas, was mit dem Freiheitsimpuls zu tun hat. Wir können jetzt einem Tier, wenn wir eine noch so enge Beziehung mit dem haben, die Freiheit, die unser Ich hat, können wir dem verkörperten Tier hier auf Erden nicht geben. Das wird nicht funktionieren. Aber die Frage ist, wie schaut es denn mit der Gruppenseele aus? Was passiert denn mit der Gruppenseele? Die Gruppenseele der verschiedensten Tierarten sind ja auch auf dem Wege etwas noch Höheres zu werden in der Zukunft. Als geistige Wesenheiten. Die körperlichen Tiere, um die geht es jetzt nicht. Sondern, dass die Gruppenseele und der Gruppengeist dieser Tiergemeinschaft, was wird denn aus dem? Und es wird mehr aus den Gruppenseelen, wo die einzelnen irdischen Exemplare dieser Tierseele und dieses Tiergruppengeistes, die mit den Menschen in Beziehung waren, die nehmen als erstes einen Impuls für die Freiheit auf. Daher wird aus diesen Gruppenseelen etwas anderes, noch etwas ganz anderes, während der Erdentwicklung zum Teil, vielleicht hat es schon Wirkungen, wenn wir nicht mehr verkörpert sind, es aber noch Tiere und Pflanzen geben wird auf Erden. Aber insbesondere dann auf der nächsten kosmischen Inkarnation unserer Erde. Dort stehen die dann ganz anders da. Da wird es Unterschiede geben. Und die Tiere, die eben nicht mit den Menschen in Verbindung gekommen sind, werden das weniger in Erfahrung bringen. Daher ist es so unheimlich wertvoll, mit den im weitesten Sinne Haustieren, mit den gezähmten Tieren umzugehen. Und die Tiere, die man überhaupt zähmen kann in irgendeiner Form, die spüren das, auch jetzt, auch das einzelne Tier spürt das als wohltuend. Wenn der Mensch sich wirklich verbindet mit dem Tier. Der Araber mit seinen Pferden oder so. Das ist eine ganz starke Beziehung. Das hat eine Wirkung für die Zukunft. Da können wir sehr, sehr viel tun.

Intuition, Sprache und schöpferische Gestaltung 01:37:11

Und wir sind jetzt dabei, im Rosenkreuzer Einweihungsweg, einmal abzuschließen, das Kapitel Imagination, Inspiration und Intuition, von der wir jetzt gesprochen haben. Wenn wir auf der intuitiven Stufe sind, die hängt zum Beispiel im Menschen, also diese dritte Stufe, die hängt zum Beispiel auch sehr stark mit dem Atemrhythmus zusammen. Atemrhythmus hängt da wieder mit der Sprache sehr zusammen. Sprache und Atmung. Weil wir gestalten ja in die ausgeatmete Luft. Wir sind ja, wenn wir ein Wort bilden, schaffen wir eine kleine Welt hinein in die ausgeatmete Luft. Da sind wir wirkliche Schöpfer. Wir können nicht die Luft selber erzeugen, aber die Gestalt, die wir ihr geben, das ist unsere individuelle Schöpfung. Jetzt ist das bei den einzelnen Lauten. Da gibt es etwas Gemeinsames. Das wurde ja auch erforscht bereits, dass es Luftlautformen gibt. Dass man an der ausgeatmeten Luft, wenn man sie sichtbar macht, im einfachsten Fall, wenn man in der Kälte draußen spricht oder was und der Hauch herauskommt, wenn man das genauer beobachtet, von der Seite vorhin beobachtet, jeder Laut erzeugt eine bestimmte Form. Natürlich in weiten Grenzen und es zerflattert sehr schnell wieder. Es plumpst nicht irgendein Gegenstand heraus, aber es ist eine ganz deutliche Gestaltung drinnen. Jeder Laut tut das und jede Nuancierung, wie man den Laut ausspricht, ändert schon wieder etwas drinnen. Da sind wir ganz, ganz kreativ. Da sind wir Künstler eigentlich. Bildende Künstler geradezu. Wir meißeln es nicht in Marmor oder sonst was, sondern wir plastizieren es in die ausgeatmete Luft hinein. Und da sind wir zugleich aber auch in der tiefsten Stufe, in der intuitiven Stufe drinnen. Wir kriegen es natürlich schon wieder nicht mit, aber da spricht sich das Wesen des Lautes aus. Da spricht sich das Wesen Formen der Kräfte aus. Da spricht sich das Wesen von geistigem Wesen aus. Wirklich ihr Charakter, die Mitarbeiten an dem, was auch unsere Sprache formt, was aber zugleich draußen im Großen in der Natur formend ist. Ein W macht eine Welle. Die Wellen, die wir draußen sehen, die haben ihr Urbild in dem, was in der Sprache drinnen ist. Und da steckt eben etwas von dem schaffenden Weltenwort dahinter. Das ist eine Nuance dafür. Oder ein K ist eine Ecke, ist was Hartes, ist etwas Verhärtetes, Scharfes, Kantiges, Kristallines vielleicht drinnen und so weiter. Also gerade die Konsonanten sind es in der Sprache. Konsonantenerlebnis, Formen, Kristallines, habe ich jetzt gerade gesprochen, Ichkraft haben wir öfters schon besprochen, hängt aber gerade mit diesen kristallbildenden Kräften zusammen. Die Ichkraft alleine, d.h. die größte schöpferische Kraft, die es im Universum oder über das Universum hinaus, wie auch immer in der Welt gibt, eben die göttliche schöpferische Kraft selber. Und die Kraft, die bis ins Härteste, d.h. bis in den Kristall hinein formend wirken kann, das ist die allerhöchste Kraft. Wenn ich im Flüssigen, zähflüssigen gestalten kann, das ist schon leichter. Nicht nur äußerlich gesehen leichter, sondern auch aus der geistigen Sicht ist es leichter. Und wenn ich gar im Luftig-Zerflatternden bin, dann ist es noch leichter. Und wenn ich im Wärmeelement gestaltend wirke, ist es am allereinfachsten. Es bewusst zu tun und eben nicht nur Wenn ich ausatme, merke ich auch, da ist Wärme drinnen. Aber wie gestaltet ist es? Wenn ich nur hauche, ist es ein ziemlich ungestaltetes Hauchen. Wenn ich spreche, atme ich auch Wärme zugleich aus. Nicht nur Luft, sondern ich atme auch Wärme aus, ich atme auch Feuchtigkeit aus. Gerade das hilft mir dann im Winter, dieses Ausgeatmete sichtbar zu machen im Hauch. Weil das ist ja das Wasser, das kondensiert da drinnen und das kommt aus uns heraus. Und dem allen prägen wir eine Gestalt ein. Ganz flüchtig, aber es ist ein winziger Teil der Kraft, die auch in der ganzen Welt gestaltend wirkt. Überall wo sich etwas wellt, überall wo etwas entsteht, wo eine Kraft gegen einen Widerstand wirkt und es sich aufbäumt, dann entsteht die Welle. So entsteht im Wasser die Welle. Der Wind fährt ins Wasser hinein und das Wasser setzt ihm aber Widerstand entgegen. Aber der Wind ist stärker. Er bäumt es auf, obwohl das Wasser eigentlich wieder zurückfallen will. Und das tut es ja dann auch. Und aus diesem Zusammenwirken, aus dem Widerstand, der überwunden wird, entsteht die Wellenbewegung. Und aus demselben entsteht der Laut W, zum Beispiel. Das ist drinnen. Wenn man es deutlich spricht, merkt man, da muss ich einen Widerstand überwinden. Wenn ich nur W sag, dann ist es kraftlos. Man sollte eigentlich die Kraft spüren, die drinnen ist. Dann gestalte ich die Welle. Schon im Sprechen. Das heißt, dann übe ich mich schon ganz im Kleinen, im Weltschöpferischen. Ganz klein, ganz winzig. Ist nur eine mini-mini-mini-Welt und die nur sehr fragmentarisch. Aber in allem, was wir sprechen, sprechen wir eine neue Welt aus, die aber Ausdruck auch unserer Schöpferkraft ist, in unserem Ich drinnen ist.

Mitgestaltung der kosmischen Zukunft 01:44:00

Und alle Menschen gemeinsam arbeiten, zum Beispiel auch durch die Art, wie sie sprechen, in dem sie überhaupt mit der Sprache umgehen, ja durchaus auch schon vorbereitend mit, wie der nächste kosmische Verkörperungszustand unserer Erde aussehen wird. Nämlich das neue Jerusalem oder der neue Jupiter. Den kriegen wir nicht fertig frei ausgeliefert, sondern da müssen wir schon kräftig mitgestalten. Wir haben in dieser Art, wie wir es jetzt können, auf dem alten Mond, der der Erde vorangegangen ist, konnten wir nicht so aktiv und schon gar nicht als freiheitsschöpferisch mitgestalten, an dem wie die Erde wird. Die ist zwar eine karmische Folge dessen, wie der alte Mond war, aber wir konnten noch nicht irgendwie bewusstschöpferisch mitarbeiten, an dem wie die Erde geworden ist. Aber an dem, was der Erde folgt, arbeiten wir bereits mit. Und das heißt, der neue Jupiter, das neue Jerusalem, wird reicher oder weniger reich sein, je nachdem, welchen Beitrag jedes einzelne Menschen Ich dazu leistet. Es hängt von uns ab. Wenn ich jetzt den extremsten Fall nehmen würde, der mit Sicherheit nicht eintreten wird, wenn alle Menschen sagen, das will ich nicht, ich gehe lieber zu den Widersachern, die machen mir es irgendwie bequemer, die weisen mir meinen Posten zu, wo ich wirken kann, und ich will nicht diese Verantwortung übernehmen, die auch damit verbunden ist, weil aus dem Ich heraus habe ich daher auch Verantwortung für die ganze Welt, die daraus entstehen wird in der Zukunft. Längst schon haben wir das. Unser Ich hat das. Weil wir arbeiten im Kleinen an uns, als Kind, bauen uns als Organismus, da ist unser Ich tätig. Und wir arbeiten auch damit schon mit, an der Zukunft zugleich. Nur jetzt geht es darum, die Verantwortung dafür zu übernehmen. Das heißt, wissend, erkennend, tätig zu werden. Unser Ich muss dazu aber aufwachen, zum wirklichen Ich-Bewusstsein. Und dazu gehört mehr als zu wissen, ja, ich bin ein Ich. Das ist ein Anfang, das ist der Startpunkt sozusagen, aber jetzt gilt es zu erkennen, welche Kräfte habe ich, welche Kräfte fehlen mir vielleicht auch noch, das heißt, wie suche ich mir dann eine nächste Inkarnation, bei der ich diese mir fehlenden Kräfte auch zumindest zum Teil noch entwickeln kann, arbeiten kann.

Verantwortung und Freiheit im Schulungsweg 01:47:28

Das ist die Aufgabe für die Zukunft, das ist der Sinn dieses Schulungsweges. Es geht nicht darum, dass ich jetzt die geistige Welt schaue und dann sage, aha, jetzt weiß ich mehr, und das war es dann. Es geht darum, Mitarbeiter zu sein. Damit steht und fällt die Zukunft. Und das muss man wirklich ganz gewichtig nehmen. Muss. Ich sage jetzt bewusst einmal muss. Wir haben schon oft darüber geredet, muss oder wo ist dann die Freiheit? Dass ich gerade aus der Freiheit muss. Was man sich selbst befiehlt, ist das absolute Muss. Aber ich mache es aus der Freiheit heraus. Es ist kein Muss, das daraus entsteht, dass man irgendwer von außen oder auch nicht der Christus von innen einen Auftrag gibt, du musst, sondern ich gebe ihn mir selber. Und wenn ich ihn nicht erfülle, dann schade ich mir selbst. Und damit indirekt noch mehr der Welt entwickeln, weil es mich noch schwächer macht. Aber das heißt, was aus dem Ich herauskommt, ist etwas, zu dem man sich selbst verpflichtet. Unverrückbar verpflichtet. Das ist kein Problem, dass ich scheitere an irgendwas und dann vielleicht 10 Jahre mal durchschnaufen muss, bis ich wieder von neuem meine Aufgabe angehen kann. Es kann alles ohne weiteres sein. Aber die Aufgabe wartet auf mich. Weil sie nur durch mich erfüllt werden kann. Und wenn ich es nicht erfülle, dann fehlt es der Welt. Ganz einfach. Aber so schwer halt durchzuführen. Und das ist ja das Großartige an der Anthroposophie, dass es zumindest einmal einen Eindruck gibt, was für die Zukunft notwendig ist, was aber eben auch möglich ist, was in unserer Kraft drinnen liegt. Und eben zu erkennen, dass die geistige Welt, das heißt alle Hierarchien, die über uns stehen, bis zur Trinität hinauf, auf uns wartet. Was tun wir? Auf unseren Beitrag wartet. Und es wird schon, so in unserer Kulturepoche fängt das schon an, selbst noch die Zukunft unserer Erde, das heißt während die Erde noch in der äußeren Inkarnation ist. Und wir haben davon gesprochen, dass wir schon lange nicht mehr verkörpert sind. Da wird die Erde noch eine sehr lange Zeit bestehen bleiben äußerlich. Sie verschwindet nicht gleich, wenn wir verschwinden. Wir sind bald weg. 7., 8., 9. Jahrtausend ist die Mehrheit der Menschheit weg. Kann man sich heute noch nicht vorstellen. Viele rechnen mit Jahrhunderttausenden und sonstigen oder Millionen Jahren vielleicht noch. Da wird die Menschheit nicht mehr auf Erden sein. Und wenn es noch welche gibt, dann sind es die, die mit ihrer Entwicklung nicht fertig geworden sind. Die es nicht geschafft haben, die Stufe zu überspringen, über die Stufe zu kommen, wirklich, dass sie ihre physische Verkörperung nicht mehr brauchen.

Gefahren des Widersacherreichs und die Intelligenz-Bestie 01:51:10

Aber der Haken wird dann sein, dass sie dann immer mehr in etwas Tierartiges abgleiten. In der Apokalypse ist es zwar nicht wörtlich ausgesprochen, aber es ist schon die Andeutung da und Rudolf Steiner arbeitet das ja dann auch sehr deutlich heraus. Ja, es gibt ja auch die Menschen, der Mensch wird eben ins Tierische verfallen, aber zugleich mit einer hohen Intelligenz verbunden sein. Mein Ausdruck dafür, er wird zur Intelligenz-Bestie. Und steht dann nur unter dem Ego, das sich aber natürlich wunderbar einfügt in die Widersacher-Hierarchie, weil die Widersacher spannen ihn dann dort ein, wo halt seine Fähigkeiten sind, nämlich etwas Immateriellen festzuhalten. Sich selber auch festzuhalten im Materiellen. Und das sind alles so Ideen, die heute, ohne dass viele es wissen, woher das kommt, durchkommen. Man denkt im Transhumanismus, diese Verschmelzung mit dem Maschinenwesen usw., um dem Menschen eine Art physische, wenn schon nicht Unsterblichkeit, zumindest Langlebigkeit zu ermöglichen und dergleichen. Also das heißt, was kaputt wird, wird halt durch Maschinenteile ersetzt und die menschlichen Fähigkeiten werden durch Maschineneinsätze, die man bekommt, erweitert und alles mögliche. Naja, das ist letztlich der Weg, den genau die Widersacher, die arimanischen und surratischen Kräfte und asurischen Kräfte, denn die wollen. Das werden die Menschen tatsächlich sein, von denen manche länger auf Erden bleiben werden, als sie eigentlich sollten, als es eigentlich gesund wäre für sie. Sie werden in gewissem Sinn Intelligenzbestien werden, wobei man sich das aber auch nicht unbedingt vorstellen muss, im Sinne, dass die jetzt wildrasende Berserker sind, die alle anderen niederschlagen. So wird es in der Zukunft nicht sein. Auch der Krieg aller gegen alle wird nicht so sein, dass er mit irgendwelchen äußeren Waffen gekämpft wird. Das wird ganz, ganz anders sein. Aber es wird der Kampf sein, der darum geht, ob man in das Widersacherreich geht, oder woanders hingeht. Weil auch die Menschen, die das Ziel sowieso erreicht haben, jetzt schon während dieser Erdenentwicklung, die sind dann sowieso nicht mehr verkörpert. Aber unter den Menschen, die noch hängen an dieser Welt und hängen bleiben da, da wird es halt die Entscheidung geben, wer kann es trotzdem noch schaffen, sich zu entwickeln und weiterzugehen, oder gelingt es den Widersachermächten, noch mehr hinüberzuziehen, und die sind dann im neuen Jerusalem nicht dabei einmal zunächst.

Möglichkeiten der Rückkehr und die Achtesphäre 01:54:38

Es gibt aber dann ja, haben wir ja gesprochen, sogar bis zur neuen Venus, also nächster Zustand ist der neue Jupiter, dann kommt die neue Venus, gibt es die Möglichkeit, zurückzukommen, auch für Menschen, die sogar in dieses Widersacherreich hineingegangen sind, die also in dieses ja im Grunde ganz materialisierte Reich hineingehen, in diese Achtesphäre, wenn man so will. Wobei die Materie dann auch nicht so ist wie unsere heutige. Aber es ist eben ein Gefangensein in einer materiellen Welt, es ist eine Welt, die getrennt ist vom eigentlich Göttlichen. Und wo anstelle des Göttlichen halt dann die ganzen Widersacherhierarchien auftreten. Und um da eben wirklich weiterzukommen, um also nicht diesem Schicksal zu verfallen, ist es so wichtig auch, dass wir erkennen, die geistige Arbeit ist zugleich eine Arbeit an unserem körperlichen bis ins physische hinein, um den reif zu machen, dass er in eine wirkliche Auferstehungsgestalt übergehen kann. Weil nur dann haben wir die Möglichkeit, aus dieser Verkörperung herauszugehen und geistig den gesunden Weg weiterzugehen. Alles andere bleibt im Materiellen verhaftet. Lange Zeit, dann natürlich kommt irgendwann auch die materielle Auflösung der Erde, aber dann geht man mit mit dem Widersacherreich und dieses Widersacherreich, das behält diesen materiellen Charakter. Und dieser materielle Charakter, also nicht, dass jetzt die äußeren Stoffe so bleiben, wie sie jetzt sind, aber es ist dort dann dieses schöpferische Element nicht mehr drinnen. Das ist der Unterschied. Ich kann in gewisser Weise sogar eine geistige Welt als materielle bezeichnen, wenn dort nichts Schöpferisches mehr passiert. Nichts wirklich Schöpferisches. Und wirklich Schöpferisches heißt im Grunde immer wieder Umgestaltung, Neugestaltung mit jedem Schritt. Und zwar nicht so, dass das Neue nur Kombination, neue Kombination des Alten ist, sondern aus dem Nichts heraus. Schöpfung aus dem Nichts. Die wirkliche Schöpfung ist Schöpfung aus dem Nichts. Und das ist mehr, als ich nehme irgendwas und gestalte es einfach um.

Schöpfung aus dem Nichts und die Rolle des Ichs 01:57:34

Also wenn ich zum Beispiel eine Statue mache, dann ist das Stoffliche ist einmal gegeben. Wenn ich als Bildhauer arbeiten muss, brauche ich den Stoff dazu, sonst kann ich nicht als Bildhauer arbeiten. Ich brauche den Stoff, den kann ich nicht selber schaffen, aber ich kann ihm eine neue Form geben. Aber die Frage ist jetzt, kann ich diese Kraft mitnehmen in den vergeistigen Zustand oder nicht? Nur dann ist die Voraussetzung dafür gegeben, dass ich mir immer wieder meine Geistgestalt sozusagen erarbeiten kann, wenn man so will, meinen Auferstehungsleib. Wir brauchen dazu sowieso noch viel Hilfe, dass das möglich ist. Aber einen wesentlichen Beitrag müssen wir auch selber dazu leisten. Wie soll ich sagen, was ich jetzt als das Geistigmaterielle bezeichne, materiell wird es in diesem Sinne überall dort, wo diese freie Schöpferkraft nicht mehr drinnen ist. Dort erstarrt es in gewisser Weise. Dort kann das schöpferische Dasein nicht mehr eingreifen. Das macht die Kluft zwischen den Menschen, die dann vielleicht froh sind, da ist wer über mir, der gibt mir meine Aufgaben, meine Regeln, der sagt, was ich tun soll und nicht tun soll. Das ist eigentlich ein sehr bequemes Leben. In Wahrheit ist das zu folgen, dem da oben ist eigentlich schön. Und mit dem locken ja die Widersacher den Menschen auch. Sie sagen, um das brauchst du dich nicht kümmern. Wir sagen dir schon, wo es lang geht. Und du darfst, wenn du schon ein weiter fortgeschrittener bist, das heißt schon etwas fester mit uns Widersacher verbunden bist, dann kannst du es auch an die anderen weitergeben. Dann bist sozusagen der Oberleiter schon und unser Vertreter. Aber der Impuls kommt von uns. Und dann entsteht wirklich eine völlig andere Weltströmung, die mit unserer schöpferischen Welt eigentlich gar nichts mehr zu tun hat. Und die wird einen ganz anderen Weg gehen. Aber wie gesagt, wir Menschen haben bis zum Venus-Dasein, also Erde, neuer Jupiter, neue Venus, bis dorthin die Chance, selbst wenn wir dorthin geraten sind, noch herüberzukommen in unserer Entwicklung. Aber die andere Strömung im Widersacherreich, dort gibt es die Freiheit überhaupt nicht. Und es gibt auch im Grunde, weil sich diese Welt ja dann wirklich abtrennt vom Göttlichen, es gibt aber auch den schöpferischen Einschlag von oben nicht. Es gibt die Order, die von den obersten Widersacherwesenheiten gegeben wird, aber sie kommen gerade an die schöpferische Quelle nicht heran.

Faust und die Schöpferquellen der Mütter 02:01:18

So schön, weil wir eingangs vom Faust gesprochen haben und vom Theater oder so, so schön in dem Gespräch im Faust II zwischen Faust und Mephisto. Der Faust, der fährt, er muss ins Reich der Mütter, er ist ganz elektrisiert, weil die Vorgeschichte, der Kaiser hat ihm den Auftrag gegeben, er soll in körperlicher Gestalt geradezu Helena und Paris erzeugen zur Belustigung des Kaiserhofes. Der Faust hat natürlich keine Idee, wie er das zusammenbringen soll, aber er hat ja seinen Mephisto, der ja versprochen hat, ihm zu Diensten zu sein, also mach. Und der Mephisto sagt ihm deutlich, mit Teufelsliebchen und allem möglichen kann ich dir schon helfen, aber Helena und Paris, nein, das kann ich nicht. Und überhaupt, die gehen mir nichts an, das Volk haust in seiner eigenen Hölle. Also jedenfalls, er kann es nicht. Der Mephisto sagt ihm dann auch, warum, du musst ins Reich der Mütter gehen Faust sofort elektrisiert, Mütter, Mütter, es klingt so wunderlich, sagt er dann nur, weil es ist ein sehr, sehr scharocken einmal, schaurig, etwas, was geht eigentlich auch ohne so ganz genau zu wissen, wieso und warum, aber was er aus der Antike übernommen hat, dort war immer wieder von den Müttern die Rede, es gibt drei Mütter und wenn man an die herankommt, da wird es gefährlich. Warum? Weil man da an den Schöpferquellen ist. Die drei Mütter sind in der mythologie, in der griechischen Mythologie, aber auch in anderen, im Grunde sind die drei Mütter die kosmischen Vorgängerstufen unserer Erde. Der alte Saturn, die alte Sonne, der alte Mond. Und die wesentlichen geistigen Wesenheiten, die dort also schaffend, formend tätig waren. Wenn ich diese Kräfte nicht habe, dann kann ich nichts schaffen, was die Erde hervorgebracht hat. Ohne die geht nichts. Also wenn ich sozusagen Helena und Paris wirklich in körperlicher Gestalt hervorbringen will, dann muss ich diese ganzen Kräfte haben. Dann kann ich das hervorbringen. Und im Übrigen ist dann, was dann in der Folge dieser Geschichte am Kaiserhof ist, die klassische Walpurgisnacht, ist nichts anderes als dann der Anschluss dran, während der Erdentwicklung, was alles notwendig ist, bis letztlich zum Ende ein Mensch dasteht. Da gibt es den Protheis, den Geist, der sich durch 100.000 Gestalten verwandelt, der also nicht zu fassen ist. Der ist im Grunde das ganze Evolutionsgeschehen vom ersten Fischer, vom ersten Irgendwesen oder Einzähler von mir aus, was im Wasser schwimmt, bis zum Menschen hin. Und zwischendurch wird es eh so schön gesagt, bis zum Menschen hast du Zeit. Und dann das wunderbare Wort, was der Protheis dann sagt, und bist du Mensch, bist du endlich Mensch geworden, dann ist es völlig aus. Weil aus den Kräften der drei Mütter geht es dann nicht mehr weiter, im Grunde. Nachsatz, was weitergehen soll, musst du aus deinem Ich machen.

Geistige Entwicklung und die Rolle des Ichs 02:05:16

Aber sozusagen bis hierher, bis zum heutigen Zeitpunkt, also bis zum Menschen, so wie er jetzt einmal da steht auf der Erde, brauche ich die drei Mütter. Das sind die Kräfte aus der Vergangenheit. Aber dann, und bist du endlich Mensch geworden, so ist es völlig aus mit dir. Ja, die Natur, das was aus der Vergangenheit kommt, trägt nicht mehr weiter. Es ist aus. Ende. Die natürliche Entwicklung ist zu Ende. Und wir stehen bereits in einer geistigen Entwicklung drinnen. And everything that comes from the human being, from the individual human and from humanity as a whole, we must work on spiritually. Sonst wird gar nichts. Sonst ist es nur der Verfall, die Verhärtung in dem, was bereits geworden ist, das ist das, was die Widersacher anstreben. Und von selber wird nichts mehr weitergehen. Der Punkt ist eben da, warum auch Rudolf Steiner davon spricht, dass mit dem 7., 8., 9. Jahrtausend die Verkörperungen der Menschen aufhören, weil die natürliche Entwicklung es dann nicht mehr trägt, dass der Mensch sich weiterentwickeln könnte. Da muss was anderes sein. Und der gesunde Weg ist dann, dass der Mensch dann zugleich auch so weit ist, geistig sich weiterzuentwickeln. Und zwar wirklich nicht nur, dass er mehr weiß und gescheiter ist, sondern wirklich bis in die Gestaltung seines Organismus hinein, seines Wesens hinein, der dann aber kein stofflich-physischer mehr ist. Und das ist der Beitrag, den wir auch zur Auferstehung beitragen müssen. Wir bekommen zwar durch den Christus und indirekt durch die Vaterkraft, die die Tragende dahinter ist, dass sich das wirklich manifestieren kann, aber die individuelle Durchformung müssen wir dem geben. Bis in jedes Detail hinein.

Bewusste Mitgestaltung der Auferstehung 02:07:23

Und das ist das, was wir lernen müssen, jetzt immer mehr es bewusst mitzukriegen, was wir da tun und immer bewusster diese Aufgabe zu ergreifen. Wenn dann die Entscheidungsfrage ist, noch Verkörperung auf Erden oder nicht Verkörperung auf Erden, Vergeistigung, bis dahin müssen wir es geschafft haben, dass wir da kräftig mitwirken können. Also die Auferstehung ist sozusagen auch nicht etwas, was wir einfach nur passiv verliehen bekommen. Es erfordert schon auch ein Mittun von uns. Ein geistiges Mittun von uns. Der Mensch ist in die Freiheit entlassen und seitdem gibt es eigentlich sozusagen nichts mehr gratis. Und nichts mehr gratis damit meine ich, wir müssen selber tätig werden. Wir können nicht worten, lieber Gott mache. Wir haben alle Unterstützung, aber die Unterstützung lebt in uns. Und in uns müssen wir uns mit dem göttlichen Verbinden eins werden damit. Intuitiv eins werden damit. Und wenn ich vorhin, glaube ich, schon angedeutet habe, die Intuition hat etwas, also diese zunächst einmal dritte und vorher einmal höchste Erkenntnisstufe, hat auch etwas mit dem Atem zu tun. Daher hat das dann auch, wenn man intuitiv arbeitet, hat das Einfluss auf die Atmung, umgekehrt hat die Atmung auch auf diese Entwicklung Einfluss. Also das ist in Wechselwirkung. Aber das ist das, was die alten Alchemisten, die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Alchemisten verstanden haben unter dem Stein der Weisen. Das ist es eigentlich. Diese Kraft, die da drin liegt.

Kohlenstoff und die Ich-Kraft 02:09:37

Und diese Kraft, die ein äußeres Bild in einem interessanten Stoff auch hat. In der Kohle. Im Kohlenstoff. In seiner reinsten Form, wie man kann es zum Diamanten werden. Das ist das Bild dafür. Und es ist gerade diese Kraft, die den Kohlenstoff sozusagen formt. Die dem Diamanten seine Form auch gibt. Das ist pure Ich-Kraft, die da drinnen wirkt. Also da ging es nie ums äußere Goldmachen oder irgend sowas. Solche Versuche gab es natürlich auch, aber im Grunde so ziemlich alles Scharlatanerie war. Es ging um die Arbeit an sich selbst. Und es ging darum, wenn wir atmen, wir atmen Sauerstoff ein, wir atmen Kohlendioxid aus. Das heißt, wir verbrennen im Grunde immer etwas vom Kohlenstoff, der in uns drinnen ist. Weil gerade alles lebendige Gewebe ist ein wesentlicher Bestandteil der Kohlenstoff. Ohne Kohlenstoff kein Leben. Sicher, es braucht andere Stoffe auch noch dazu. Aber am Kohlenstoff ist eben gerade das Wichtige dran, dass der eigentlich der Empfänger ist oder das Bild ist dieser wirkenden Ich-Kräfte, dieser schöpferisch aus der Freiheit heraus wirkenden Ich-Kräfte. Das steckt da drinnen. Und bis in dieses Kristalline des Diamanten hinein. Das ist so eine Art wie ein in der Natur wirklich zu findendes Sinnbild dafür. Das hängt wohl auch mit der Faszination für Diamanten zusammen, abgesehen davon, dass sie wertvoll sind. Aber es ist einfach wunderschön, so einen reinen Diamanten anzuschauen. Diese Form, diese Kraft, die da drinnen liegt, auch zu spüren. Und die hat was mit uns zu tun. Nicht umsonst. Also Menschen, die Könige oder so, die dann eben besonders großen Diamanten in der Schatzkiste oder sonst wo haben oder vielleicht auf der Krone irgendwo haben, wie auch immer. Das ist das Zeichen ihrer Ich-Kraft. Das soll es symbolisieren. Und es ist auch eine gewisse Wechselwirkung da, tatsächlich. Die aber auch sehr verführerisch werden kann, weil natürlich die Widersacher-Kräfte auch da stark darauf wirken. Und das ist eben immer die Frage, ist es der Kohlenstoff? Ist es der Ruß? Oder so ein Ruß ist auch hauptsächlich Kohlenstoff? Oder ist es edler Diamant? Das müssen wir uns ausmachen eigentlich. Werde ich zum Rußflankern oder wäre ich zum Diamanten? Zum kleinen, aber feinen Diamanten? Bis in unsere physische Gestalt hinein. Das hängt mit dem Auferstehungsleib zusammen. Gerade das sind die Kräfte, die bis dort hinein wirken. Und das ist also diese Kraft der Intuition, die drinnen ist.

Intuition und das bewusste Einswerden mit dem Ich 02:13:16

Und diese Intuition brauchen wir, wie gesagt, insbesondere unserem eigenen Ich gegenüber. Wir müssen mit uns selbst eins werden im Grunde. Also unser Ich muss sich selbst bewusst erfahren können, bewusst ergreifen können, bewusst sich führen können. Und bewusst aus diesem Zentrum des Ich heraus eben bis in die Gestaltung des Leibes, bis in die Regeneration des Leibes. Das Ich ist immer dort tätig, aber wir sollten bis zum Ende der Zeit der Kulturepochen, bis zum Ende der Zeit der Verkörperung auf Erden, sollten wir immer weiter, immer bewusster gerade auch in diese Tätigkeit eingetaucht sein, wie wir unsere Körperlichkeit, unsere Physis durchformen. Das immer bewusster zu tun. Wir tun es sehr bewusst eben vor unserer Geburt. Das Ich ist von der geistigen Seite her auch sehr bewusst dabei bei dem, was in den ersten drei Kindheitsjahren passiert. Nur hier in unserem irdischen Bewusstsein kriegen wir gar nichts mit noch. Erst im dritten Lebensjahr, wo eine erste Vollendung ist. Da ist einmal die grundsätzliche Prägung bis ins physische, die individuelle Prägung abgeschlossen. Bis eben hinein in das Aufrichten, in die Sprache drinnen, wo es schon stark wirkt und dann ins Denken. Auch das Denken ist eine individuelle Tätigkeit, auch wenn es allgemeine Weltgesetzmäßigkeiten erfasst. Deswegen muss es trotzdem ganz individualisiert sein. Also die Gedanken, die jeder nur genau gleich denken kann, das sind die banalsten Gedanken im Grunde. Das sind die am meisten, wenn eigentlich unter der Formkraft der Widersacherkräfte. Stimmt, die wollen das einfrieren. Und dann kann ich, wenn ich es richtig denke, nur so und aus anderer Möglichkeit, gibt es nicht. Bei allem, was ein bisschen was Höheres ist, gibt es unendlich viele Möglichkeiten, wie es gestaltet werden könnte. Bis in den Feinheiten nämlich. Sicher, was Grobes ist, muss angepasst sein unserer Erdentwicklung und der momentanen Zeitpunkt unserer Erdentwicklung, aber in den Feinheiten ist jeder Spielraum für die Individualisierung. Da wird es also immer anspruchsvoller. Sich selbst zu denken, als ganzes Wesen, das wird irgendwann einmal eine Zukunftsaufgabe sein. Stellt euch vor, ihr müsstet vollbewusst erfassen, wie baue ich meinen physischen Leib, wie baue ich meinen Ätherleib, dass das zusammenpasst gut, wie baue ich mir einen Astralleib und das alles vom Ich oben gelenkt, bewusst gesteuert. Gesteuert kann man nicht sagen, bewusst gestaltet, künstlerisch gestaltet. Wie machen wir uns im physischen, im ätherischen, im astralischen zum vollkommenen Kunstwerk?

Die Zukunft des Menschen: Bewusste Gestaltung des Wesens 02:17:20

Das ist die Aufgabe für die nächsten Jahrhunderte, noch Jahrtausende, aber nicht mehr so viele, bis zum sechsten, siebten, achten Jahrtausend. Bis dorthin sollten wir auf diesem Wege zumindest wesentlich weiter fortgeschritten sein. Wir haben ja davon gesprochen auch, dass der Christus ja gerade bei seinem Kreuzestod, der der Moment seiner vollkommenen Inkarnation ist, also das ist dort auch das Paradoxon, dass der Tod und die Inkarnation, die vollständige Inkarnation, dass das zusammenfällt. In dem einen Moment ist er ganz inkarniert und in diesem einen Moment lebt er bewusst bis in die tiefste Physis hinein, bis ins letzte Atom sozusagen, wenn man das jetzt bildhaft sagen will, ist er bewusst mit dabei. Und etwas von dem, halt ein Schrittchen näher auf das hin, das ist unsere Aufgabe jetzt in der Zukunft. Auch bis ins Physische, bis ins Körperliche, bis in unsere ganze Lebenstätigkeit und so weiter, das immer wacher und bewusster zu erleben. Und dazu gehört eben auch diese Fähigkeit der Intuition. Eins werden mit dem Ich-Wesen eines anderen Menschen, eines geistigen Wesens, aber insbesondere auch eins werden mit uns selbst. Das heißt, dann stehe ich wirklich wach und bewusst in unserem Ich drinnen und stehe auch mehr oder weniger wach darin an dem, was tut denn mein Ich im Astralleib, im Ätherleib, im physischen Leib. Das ist die Zielerrichtung für die Zukunft. Vollendet wird es erst sein auf der letzten kosmischen Verkörperung unserer Erde. Bis dorthin trägt es.

Kosmische Evolution und die Rolle der drei Mütter 02:19:29

Also bis zum künftigen Vulkanzustand. Wenn ihr euch erinnert, es gab den ersten Zustand, den alten Saturn, da wurde die Grundlage für den physischen Leib des Menschen geschaffen, als reiner Wärmekörper. Und diese ganze, das ist die erste der Mütter im Übrigen, also diese Entwicklung dort, die Kräfte, die dort geschaffen wurden, dass wir auf der Erde jetzt so in der Gestalt laufen können. Die zweite Mutter hängt zusammen mit der Sonnenentwicklung. Dort kam schon das Luftelement dazu. Das heißt, wir haben dort schon gearbeitet, einen Luftmenschen zu bauen. Natürlich nicht wir, nicht wirklich wir, sondern für uns wurde das bereitet. In Wahrheit, weil unser Ich-Funk gezündet erst während der Erdentwicklung. Auf dem alten Saturn wird die Grundlage für den physischen Leib geschaffen, den wir während der Erdentwicklung, das heißt wir, unser Ich, beziehen konnte. Weil unser Ich war früher noch nicht dabei. Also ein eigenständiger Funke ist ja erst während der Erdentwicklung entstanden. Und jetzt geht die zweite Hälfte der kosmischen Evolution, also das heißt die künftigen drei kosmischen Entwicklungsstufen, gehen darauf, dass wir jetzt, dass unserem Ich, das wir jetzt auf der Erde bekommen haben und dessen wir uns jetzt immer bewusster werden sollen, geht es jetzt darum, dass wir das so weit führen, bis schließlich unser gesamtes Wesen, das wir sind, bewusst aus der Schöpferkraft unseres Ichs gestaltet ist. Das heißt zum Schluss, bis ins physische hinein, das heißt bis in den Auferstehungsleib, der bleibt ja nicht so wie er jetzt. Ja, wenn wir auf der Erde nicht mehr stofflich verkörpert sind, dann, wenn wir mit der Christuskraft uns verbinden, das heißt aber auch mit der Ichkraft verbinden uns, ja dann haben wir den Auferstehungsleib, aber wir schaffen es sicher noch nicht, also das ganz bewusst zu tun. Da haben wir auf dem die Hilfe durch den Christus, beziehungsweise durch den Vatergott, der dahintersteht. Und so haben wir Hilfe bis hin zur Entwicklung des Vulkanzustandes, des letzten kosmischen Entwicklungszustandes, aber dort sollten wir so weit sein, dass wir die physische Formgestalt, die keine stoffliche oder nur eine wärmestoffliche sein wird, auf dem Vulkanzustand, Spiegelbild zum alten Saturn, dann werden wir uns eine Wärmegestalt geben, zunächst einmal, bevor wir uns dann ganz vergeistigen, die unsere individuelle ist. Also das heißt einen sogar physisch stofflichen Leib, wenn man so will, wenn man Wärme noch als etwas Stoffliches ansieht. Wir machen es dann. Und wir geben uns einen eigenen Ätherleib und einen eigenen Astralleib.

Schöpfung aus dem Nichts für die Zukunft 02:23:03

Und wir haben davon gesprochen, dass es dann bis ins Substantielle aber hineingeht. Das heißt, wir nehmen nicht Astralkräfte aus der Umgebung aus, sondern wir bringen sie aus dem Nichts hervor. Und ebenso Ätherkräfte. Und sogar Kräfte, die die Wärmegestalt hervorbringen. Das ist noch ein weites Thema. Brauchen wir uns jetzt nicht weiter den Kopf zerbrechen. Ich will nur ein bisschen die Perspektive zeigen, wo das hingeht. Ja, ich glaube, die Perspektive zeigt mir jetzt, dass wir für heute Schluss machen einmal. Und unter diesem, was wir jetzt alles besprochen haben, sind noch einmal Beschäftigung mit dem dritten Wochenspruch. Und da kann man auch ein bisschen was davon sehen. Es spricht zum Weltenall, sich selbstvergessend und seines Urstands eingedenk, des Menschen wachsend ich. In dir, befreiend mich aus meiner Eigenheit entfessel, ergründe ich mein echtes Wesen. Im Ich, in diesem Sinne.

Abschluss und Dank 02:24:38

Bis zum nächsten Mal, meine Lieben. Ich danke euch fürs Dabeisein. Vielen Dank euch, dass ihr im Livestream dabei seid. Bis zum nächsten Mal. Danke euch allen. Bis zum nächsten Mal. Au revoir, meine Lieben. Gute Nacht.

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X

Einzelnachweise

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