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Die Apokalypse des Johannes - 288. Vortrag von Wolfgang Peter, 2025
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

Transkription des 288. Vortrags vom 21. Oktober 2025
Stand 22. Oktober 2024: Das nachfolgende Transkript wurde maschinell erstellt und bedarf der Überarbeitung/Korrektur. Gerne kannst du MitTun.
Einleitung, Wochenspruch und die Kraft der inneren Tätigkeit 00:00:41
Und es geht los. Meine Lieben, ich begrüße euch zum 288. Vortrag. Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass das stimmt. Also jetzt muss ich wirklich nachschauen, wie es ist, aber es stimmt. Ja, 288. Folge, so ist es. Und wir starten mit dem 29. Wochenspruch.
Wieder ein bisschen anders die Perspektive, die wir im 28. hatten. Da haben wir uns noch erinnert an die krafterfüllten Gedankenstrahlen, die aus so einer Seelenmacht hereinkommen und die uns stärken innerlich. Und jetzt gehen wir in den 29. schon mit noch mehr Selbstbewusstsein. Sich selbst des Denkens Leuchten, im Innern kraftvoll zu entfachen. Erlebtes sinnvoll deutend aus Welten Geisteskräftequell ist mir nun Sommererbe, ist Herbstesruhe und auch Winterhoffnung.
Beim letzten Mal haben wir gehabt am Ende, also Erfüllung manchen Wunscheleien, dem Hoffnung schon die Schwingen lehmte. Hoffnung ist sowas sehr Interessantes, da einmal lehmt es die Schwingen, weil wenn ich ewig immer nur hoffe, hoffe, hoffe, es wird schon gut werden, und nicht in Tätigkeit komme, dann wird die Hoffnung wahrscheinlich Hoffnung bleiben, bis irgendwann einmal verschwindet. Weil es kommt nicht einfach so. Man muss eben auch eine gewisse Tätigkeit entfalten, dann kommt einem aber auch etwas entgegen. Also nur zu sitzen und es wird schon gut werden, und sonst rühre ich mich nicht weiter, wird die Situation auch nicht verbessern, sondern ich muss ein gewisses inneres, zumindest geistiges Wollen, Streben entwickeln. Überhaupt in Tätigkeit kommen einfach, und zwar individuell in Tätigkeit kommen, das heißt schon einmal in meinem Seelenleben tätig werden, schon da fängt es an.
Welche Gedanken mache ich mir, was fühle ich bei den Dingen, wenn ich immer fühle, die Zeit ist so schwierig, es ist alles schlecht, es ist alles... Ja, dann ist schon großartig die Gefahr, dass ich halt in die Passivität komme. Ich meine, es gibt schwere Zeiten im Leben und schwere Zeiten in der Geschichte, und wir leben heute in einer durchaus nicht einfachen Zeit darin, wobei ein Nebensatz: Welche war schon wirklich einfach? Es sind wenige Zeiten, die wirklich einfach sind. Das ist dann eigentlich in der Geschichte auch nur ein Moment des Durchatmens, und dann kommen schon wieder neue Herausforderungen. Es gehört zum Menschsein dazu, zum Weltenwerden und zum Menschwerden gehört das dazu, dass eigentlich immer ein Umbau, eine Entwicklung drinnen ist, und Entwicklung heißt auch Hürden überwinden, die vorher vielleicht völlig unübersteigbar schienen, und irgendwann schafft man es aber, um dann kurz einmal zu verschnaufen, zu sagen, das haben wir geschafft, und dann geht es eh wieder weiter. Also das ist aber auch gut für uns.
Es ist natürlich auch zeitweise mühsam und anstrengend, schmerzvoll, es ist mit Enttäuschungen auch verbunden, aber es liegt darin die Entwicklung drinnen, die Entwicklung zu einer immer reicheren und kräftigen und schöpferisch kräftigen Individualität zu werden und damit etwas beizutragen. Also wir haben das heute in der Sprachgestaltung, ich habe das vorher erwähnt, dass heute drei liebe Teilnehmer, auch immer seit Jahren schon an den Vorträgen, heute bei mir bei der Sprachgestaltung waren, und das war ganz toll, wie wir da von Null auf eigentlich begonnen haben, wie alle eingestiegen sind, um das mitzumachen, und da hat man gespürt, was da für eine Kraft läuft einfach drinnen. Wenn man wirklich einsteigt, nicht so ein bisschen den Mund aufmachen, sondern wenn man wirklich einsteigt, gemeinsam tut und diese Kraft in Bewegung setzt, die haben wir alle. Wir haben alle ein Potenzial, von dem wir gar nichts ahnen.
Die Überschreitung von Grenzen und der Geist als Urkraft 00:05:12
Margarita und ich haben vorher gerade darüber gesprochen, wie man im Künstlerischen auch wirklich Grenzen überschreiten muss. Man überschreitet Grenzen nämlich wirklich auch kräftemäßig, die normalerweise, man ist behütet davor, sich zu überschreiten, weil das ist die Notreserve im Grunde. Aber wenn man wirklich voll einsteigt, dann kann man es riskieren, über diese Grenze drüber zu gehen für eine Zeit. Das ist so wie wenn jemand, da stürzt was ein und irgendeiner hält das noch, das ist ein kleines, zartes Mandel, der mobilisiert Kräfte, die ein großer Freisteller nicht aufbringt normalerweise. Aber in der Notsituation, wo es an ihm liegt, ob das jetzt noch durchhält und noch drei, vier, fünf durchkönnen und er auch noch schnell hinaus, dann mobilisiert man Kräfte, die weit über das Limit gehen.
Die Natur sorgt dafür, dass diese Kräfte nicht dauernd zur Verfügung stehen, weil das würden wir nicht aushalten. Da verbrauchen wir etwas an Lebenskraft, was über das Maß hinausgeht. Aber dort, wo wir wirklich im Künstlerischen, im Geistigen einmal tätig sind, geht es darum, genau über diese Grenze zu gehen, und das geht. Und deswegen stirbt man jetzt auch nicht früher. Es zerrt an den Kräften, aber man kriegt sie auch wieder. Das heißt, da ist ein Schritt über eine Grenze hinaus. Und das ist ganz wichtig.
Wir neigen dazu im Leben eh, und für die alltäglichen Dinge ist es ja gut, dass wir einfach immer eine gewisse Reserve haben und so mit halber oder dreiviertel Kraft nur fahren im Grunde. Aber wenn es wirklich aufs Ganze geht, dann ist es 25 oder vielleicht sogar 50 Prozent über der Grenze für einen begrenzten Zeitraum. Aber der schafft dann etwas. Der macht das Unmögliche möglich. Und das ist eigentlich der Geist in uns. Der ist die Kraft. Das ist wirklich der Geist. Das sind nicht die Kalorien, die wir zu uns nehmen. Ja, die brauchen wir natürlich auch irgendwo. Aber das macht der Geist. Das ist es. Der ist die wirkliche Kraft, die dahintersteht. Das ist die Urkraft der Natur im Grunde.
Realität (Dinglichkeit) versus Wirklichkeit (Geist) 00:07:39
Das ist ja auch das, was ich ein bisschen versucht habe, das letzte Mal deutlich zu machen. Ich erinnere mich, ich habe gesagt, selbst der Tisch oder das, was ich da angreifen kann, das ist eigentlich Illusion in gewisser Weise. Wenn ich nämlich denke, die Wirklichkeit, das ist irgendein materieller Gegenstand. Die Materie ist eigentlich Illusion. Deswegen ist trotzdem der Tisch real. Und mein Sofa hoffe ich auch. Sonst hätte ich wahrscheinlich am Boden sitzen. Und wenn der auch nicht real wäre, dann würde ich durchfallen irgendwo. Man muss auseinanderhalten zwischen Realität und Wirklichkeit.
Realität heißt, etwas erscheint als Dinglichkeit. Als ein Ding. Das kann ich angreifen, kann es abmessen, wie groß oder wie klein es ist. Aber eigentlich ist es trotzdem in Wahrheit nur Illusion, weil die Wirklichkeit, die dahintersteckt, was dem die Kraft gibt, was uns hält, was uns trägt daran, dass ich da nicht in dem Sofa einsinke, dass das nicht einfach verschwindet, das ist der Geist dahinter. Der ist das Reale daran. Wir denken, real ist, es besteht aus Stoffen. Und die sind da zusammengebaut, und die Stoffe sind das Wirkliche. Nein, sie sind nicht das Wirkliche. Sie sind die Erscheinung, die dingliche Erscheinung von etwas Wirklichem, das dahintersteckt. Und das ist das Geistige. Jetzt wird's denken, Leute, das ist ganz blemblem und halt geistig abgehoben irgendwo. Aber ich werde euch jetzt gleich ein paar Aussagen von weltberühmten Naturwissenschaftlern, Physikern schildern. Nur ein paar Worte dazu.
Was sie wirklich halten von der materiellen Welt, was Atome sind und was immer, was wir da als Atome sind, überhaupt ein großes Fantasiegebilde. Trotzdem kann man damit rechnen, Gesetzmäßigkeiten sind drinnen, die stimmen, aber so wie man es sich vorstellt als Dinge, als winzige Dinge, das sind sie alles nicht. Es stecken Kräfte dahinter, und diese Kräfte sind eigentlich die räumliche Erscheinung des Geistigen. Das hat Rudolf Steiner einmal sehr deutlich gesagt. Was ist Kraft? Kraft ist die einseitige räumliche Erscheinung des Geistes.
Das heißt, hinter den Kräften steht ein Geistiges. Und wenn ich so wo anschiebe, ist es auch der Geist, der anschiebt. Der steckt in der Materie, im Stofflichen drinnen, in dieser Erscheinung, die notwendig ist, sonst funktioniert es nicht. Aber die eigentliche Kraft dahinter ist das Geistige. Das ist das Wirkende. Man muss es unterscheiden zwischen Realität, Realität heißt Dinghaftigkeit, dingliche Erscheinung. Und die ist, das erlebe ich, auf der sitze ich drauf. Wenn es nicht dinghaft erscheinen würde, könnte ich da nicht sitzen, dann muss ich stehen. Aber auf was, wenn der Boden das auch nicht hätte? Nein, die dinghafte Erscheinung ist da, und die kann ich wirklich angreifen auch. Aber was dahinter steckt, sind nicht wieder kleine, winzige, stoffliche Teilchen oder was, sondern es ist der Geist dahinter. Die Atome oder die Elementarteilchen sind geistige Kräfte in Wahrheit. Und wenn sie zusammenwirken in geeigneter Weise, machen sie diese dingliche Erscheinung.
Quantenphysik und die Auflösung der Materie 00:11:34
Also ich will gar nicht gleich mit dem Rudolf Steiner anfangen, der hat auch was dazu gesagt, aber z. B. Erwin Schrödinger, österreichischer Physiker, Nobelpreisträger, einer der großen Mitbegründer der Quantenphysik, der Quantentheorie, also hat gelebt im 20. Jh., so Anfang 20. Jh. bis Mitte, ein bisschen über die Mitte hinaus auch des 20. Jh. Also einer der großen Pioniere, weil man muss sagen, nach diesen Pioniertaten, die vor allem so in die erste Hälfte des 20. Jh. gefallen sind, ist es eigentlich dann immer spärlicher geworden. Wir erleben heute zwar, es werden unheimlich täglich neue Theorien entwickelt, aber große Durchbrüche sind jetzt schon lange nicht passiert.
Die großen Durchbrüche in der Physik, die alles über den Haufen geworfen haben, waren einerseits die Quantenphysik, die eigentlich letztlich, und das werden wir gleich sehen, gezeigt hat, was wir für dinglich halten, ist nicht dinglich, das ist das Eigentliche, was sie ausgesagt hat. Und das andere war die Relativitätstheorie von Einstein, die auch nicht heißt, alles ist relativ, aber es zeigt, es ist alles bezogen aufeinander und es gibt verschiedene Blickwinkel, die Welt zu betrachten. Das heißt, es kommt auch darauf an, von welcher Seite ich die Dinge betrachte, aus welchem Bewegungszustand ich es betrachte. Wenn ich mich angenommen so schnell wie Licht bewegen würde, dann hätte ich eine ganz andere Perspektive auf die Welt. Das ist etwas, was wir niemals in der Praxis wirklich ausführen können, aber der Geist ist schneller als das Licht sogar. Der geht sogar noch über die Grenze hinaus.
Aber nur so kurz, ein paar kleine Sätze, was z. B. der Erwin Schrödinger schreibt, das ist ein ganz brillanter Mann, die Schrödinger Gleichung, das beschreibt die ganze Quantenmechanik, die ganze Quantentheorie, also das, wodurch auch jetzt unsere Bildübertragung da letztlich funktioniert, weil hinter der ganzen Elektronik steckt das alles. Ohne dem hätte es die ganze Elektronik nicht gegeben. Da wären wir noch bei der Dampfmaschine oder sonst was. Nicht einmal beim Telegraphen in der Elektrizität, da wirkt es in Wahrheit auch schon dahinter. Da sind diese Dinge drinnen.
Was sagt der Herr Erwin Schrödinger? Bis in die jüngste Zeit haben, so viel mir bekannt, die Atomtheoretiker aller Jahrhunderte, die in Rede stehende Charakteristik von den sichtbaren und greifbaren Teilen der Materie, sprich der Tisch, mein Sofa, was immer ist, auf die Atome übertragen, welche sie weder sehen, noch tasten, noch sonst wie einzeln beobachten können.
Dann sagt er weiter, heute sind wir in der Lage, einzelne Elementarteilchen, weil die Atome sind eigentlich gar keine Atome, Atom heißt Atomos, unteilbar, sind sie aber nicht, sie bestehen noch aus weiteren Bestandteilen, wenn man dieses Bild nehmen will, aber das sind keine Gegenstände in Wahrheit. Heute sind wir in der Lage, einzelne Elementarteilchen, also die Bestandteile des Atoms zu beobachten, wir sehen ihre Bahnspuren in den Nebelkammern, das heißt, man sieht so wie bei einem Flugzeug der Kondensstreifen hinten, so was sieht man, das Flugzeug würde man nicht sehen, das Teilchen, aber man sieht den Kondensstreifen. Also eine Wirkung dessen, was da unsichtbar durchfliegt eigentlich, das sieht man. Das sieht man, oder auf Filmaufnahmen kann man die Spuren sehen, in der Fotoemulsion, also das, was im Filmstreifen drin ist, wo sich das aufzeigt, da sieht man auch die Spur irgendwo drinnen, und wir denken uns heute dazu, das sind kleine Gegenstände, sind sie aber nicht.
Jetzt springe ich ein bisschen weiter, was der Schrödinger noch sagt: Wenn früher ein Physiker gefragt wurde, aus welchem Stoff denn die Atome selbst bestünden, durfte er lächelnd und ausweichend antworten. Wenn aber der Frager durchaus wissen wollte, ob er sich als kleine unveränderliche Stückchen von gewöhnlicher Materie vorstellen dürfe, so wie sie sich dem vorwissenschaftlichen Denken darstellen, durfte man ihm sagen, das habe zwar wenig Sinn, aber es könne nichts verschlagen. Die eher bedeutungslose Frage hat heute Sinn bekommen. Die Antwort ist ein entschiedenes Nein.
Atome als reine Form und der Auferstehungsleib 00:16:53
Das heißt, die Atome, aus denen alles besteht, die Bestandteile der Atome, aus denen dieselbigen wieder bestehen, sind keine Dinge. Das ist nur unser Vorstellungsbild, das wir haben. Das heißt, in Wahrheit, das ist kein Ding dahinter. Das Ganze ist die Erscheinung eines Dings und das ist ganz real, das ist Realität. Es ist res, es ist eine Sache. Im Lateinischen heißt er res, die Sache. Also es ist eine dingliche Erscheinung, aber hinter der dinglichen Erscheinung steht eigentlich keine Materie. Das ist nur Erscheinung. Dahinter steht eine Kraft, eine letztlich geistige Kraft. Also da die Antwort ist ein entschiedenes Nein. Dem Atom fehlt das allerprimitivste Merkmal, an dem wir bei einem Stück Materie im Gewöhnlichen eben denken. Das hat alles nicht die Eigenschaften. Das hat alles nicht. Manche ältere Philosophen würden, wenn ihnen der Fall vorgelegt werden könnte, sagen, eure neumodischen Atome bestehen überhaupt aus keinem Stoff. Sie sind reine Form.
Jetzt erinnert euch bitte, und das ist ein sehr weitgehendes Thema, wir haben davon gesprochen, vom Auferstehungsleib des Christus. (Lass liegen.) Ich habe gesagt, er hat Form, aber er ist nicht stofflich. Er ist nicht stofflich. Es ist eine reine Form. Form ist so etwas wie Geistesgedankenkraft, aber wirkliche Gedankenkraft, was wir erleben in unserem täglichen Denken, ist eben auch nur ein Spiegelbild der geistigen Realität, die dahintersteckt. In unseren Gedanken formen wir uns ein blasses Abbild eines Geistigen, das dahintersteckt. Die Gedanken, so wie wir sie erleben, sind aber nur dadurch in unserem Bewusstsein, dass wir sie namentlich an unserem Gehirn spiegeln. Das spielen auch die Sinneseindrücke eine Rolle, das spiegeln wir auch alles hinein, dann kommen wir zu solchen blöden Vorstellungen wie: Aha, das besteht aus winzig kleinen Teilchen, die wir Atome, Elementarteilchen usw. nennen. Das ist aber nur unser Spiegelbildgedanken. Wir denken uns das aus. Dahinter in Wirklichkeit steckt reine Form. Die reine Form heißt, die beschreibt oder trägt wirklich, wie das alles zusammenwirkt, dass das so erscheinen kann, wie es jetzt erscheint. Mit der Farbe, mit der Konsistenz, die es hat usw. Das heißt, es entsteht dadurch, dass bestimmte geistige Kräfte zusammenwirken in einer ganz bestimmten Konstellation. Und das ist die geistige Form dann, die hinter dem Kleinsten und dem Größten steckt.
Der Wandel der Zeitalter und der Geist in der Materie 00:20:13
Das ist für uns so schwer vorstellbar. Wir sind halt so über viele Jahrhunderte, Jahrtausende im Grunde, wir haben ja davon gesprochen, Kali-Yuga hat begonnen am Ende der urpersischen Zeit, also vor Beginn der ägyptischen Zeit. Das heißt, da sind wir im dritten Jahrtausend vor Christus irgendwo noch deutlich. Und hat erst geendet zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Da war dann der große Aufbruch. Wie das Kali-Yuga aus war, springt heraus im Grunde, wenn man es jetzt von der Physik her nimmt, die Quantentheorie um 1900, kurz nach 1900 von Max Planck, der das als Idee gefasst hat einmal. Und dann ist es weitergegangen, ganz stark beteiligt auch daran der Einstein, an dem photoelektrischen Effekt, also wie das mit dem Licht ist, eben auch dort gezeigt, dass es sind Quanten, das sind aber eigentlich geistige Gebilde, geistige Kräfte in gewisser Weise. Das ist nichts Gegenständliches, in keinster Form, macht aber die ganzen sinnlichen Erscheinungen.
Und vielleicht versteht ihr jetzt, warum ich sage, eigentlich stehen wir in einem Zeitalter drin, wo unheimlich viel geistige Entwicklung da ist. Gerade auch in den scheinbar allermaterialistischsten Wissenschaften. Wenn Sie 98 oder 99 Prozent der Wissenschaftler nicht darum scheren und im Grunde zwar das alles berechnen können, aber Sie trotzdem vorstellen die Atome oder Elementarteilchen als kleine Dinge, dann können Sie zwar damit richtig rechnen, aber Sie haben eine komplett falsche Vorstellung. Aber einige wenige haben das durchschaut, dass das eben Kräfte dahinter sind, keine Dinge dahinter sind, sondern Kräfte dahinter sind, und diese Kräfte sind eigentlich geistiger Natur. Sie haben eine Gesetzmäßigkeit, wie sie miteinander in Wechselwirkung treten, wie sie gestaltend wirken, das steht drinnen, das ist Ihnen eingeboren, das haben Sie drinnen, aber es sind keine Dinge.
Die Dinge sind Erscheinung. Die kann aber eben sehr real sein. Durchaus. Und daher kann ich das auch wirklich angreifen. Man sagt eigentlich, das ist eine Halluzination der Tisch. Nein, er ist keine Halluzination, er ist wirklich da. Aber er ist nicht das, was wir glauben von ihm. Jedenfalls nicht, wenn ich in die Tiefe gehe. Dann ist es einfach geistige Kraft, die sich hier realisiert hat und festgehalten wird hier. Da ist dann der Ahrimann beteiligt. Der Ahrimann ist der, der das jetzt festhält. Der schaut, dass das nicht zerrinnt. Weil wenn es nur diese wirklich geistige Kraft drin wäre, wäre das Ganze ununterbrochen in Bewegung. Im Feinen ist es das ja auch.
Ihr erinnert euch, wie am letzten Vortag habe ich euch dieses Beispiel genannt mit diesem Becher, der eigentlich kein Becher ist, sondern wie eine Gabel, aber nur mit zwei Zinken. Und das setze ich in schnelle Bewegung. Mit einem Elektromotor drehe ich das sehr schnell. Dann sieht man schon, das schaut wie ein Becher eigentlich aus. Und ich kann sogar wirklich Wasser einfüllen. Das zerrinnt nicht daraus, wenn es schnell genug sich bewegt. Das ist nur so ein Bild dafür. Aber ein sehr gutes Bild dafür, dass es macht eigentlich diese Bewegung, diese Tempo, diese Geschwindigkeit aus. Ich könnte sagen, wenn ich das immer schneller mache, können diese Sprösel immer dünner sein, bis ich dahin komme, dass ich es eigentlich gar nicht mehr brauche. Das ist dann die Grenzvorstellung sozusagen. Dass die ganze Materie eigentlich Erscheinung dessen ist. Und bewegend hat sich das Geistige. Es ist die rasende Bewegung des Geistigen, wenn man so will. Und das erscheint als Materie, wenn das auf eine Bewegung eingeschworen wird, die so immer im Kreis läuft sozusagen. Also immer dasselbe zeigt. Die hat sich scheinbar nicht verändert. Obwohl es in Wahrheit eine immense Dynamik dahinter ist. Die kriegt man nicht mit. Da drin spielt sich unheimlich Bewegung ab. Zwar kreist es nicht so, das ist vielmehr ein Vibrieren. Eigentlich geht es da unheimlich zu. Und hinter dem steht die geistige Bewegung. Die steckt hinter dem allen. Und diese Bewegung schaut wirr aus, ist es aber nicht. Sie folgt einer Gesetzmäßigkeit. Und diese Gesetzmäßigkeit ist daher in dem Sinn, wie es der Schrödinger meint, Form. So hätten die griechischen Philosophen darauf geantwortet.
Der Phantomleib und die Entwicklung der Individualität 00:25:54
Und weil das in der griechischen Philosophie auch drinnen war, hat man damals, zumindest manche schon, das verstanden, was gemeint war mit dem Auferstehungsleib des Christus zum Beispiel. Dass das zwar ein physischer Leib ist, aber keineswegs ein stofflich-dinglicher Leib. Dass das noch was anderes ist. Weil das physisch heißt eigentlich Form. Eine Formgestalt. Steiner nennt das dann auch den Phantomleib, um es zu unterscheiden. Weil beim physischen Leib denkt jeder, das muss ich so angreifen können. Aber damit so etwas auch da sein kann, steckt dahinter dieser sinnlich nicht sichtbare, aber geistig tätige Formleib. Auch bei unserem physischen Leib, wie wir ihn heute haben, der so verdinglicht ist. Aber wenn der dingliche Eindruck wegfällt, ist noch nicht gesagt, dass deswegen der Formleib hinten auch verschwinden muss. Also diese reine Geistgestalt, die dahinter steht.
Wir Menschen sind in der Gefahr, eben gerade durch namentlich die ahrimanischen Kräfte, die wollen sich da etwas erlauben davon, und bis zu einem gewissen Grad gelingt es ihnen zumindest, diese Formgestalt, unseren Auferstehungsleib, zu beeinträchtigen. Und der Christus ist unter anderem dazu gekommen, dass diese Formgestalt, dieser Phantomleib des Menschen, dass der bewahrt bleibt, dass das nicht verloren geht.
Das bewirkt dann auch zum Beispiel, dass wir im Laufe der Inkarnationen, je weiter wir zurückblicken in die Vergangenheit, völlig unterschiedliche Inkarnationen haben. Also sowieso einmal männlich, weiblich, und das ändert sich. Aber einmal sind wir ein bulliger Mann, oder dann sind wir ein zartes Mädchen, oder eine kräftige Frau, und man würde zunächst einmal keinen Zusammenhang sehen zwischen den Inkarnationen. Aber, je weiter wir jetzt in die Zukunft hineingehen, je mehr unsere Individualität erwacht, und je mehr wir aus unserer Individualität an unseren ganzen Leibeshüllen arbeiten, desto größer wird der Zusammenhang. Mit auch ein bisschen ins Physische hinein, umso ähnlicher werden einander die Inkarnationen. Also in der Zukunft steuern wir eigentlich auf eine endgültige Formgestalt, auf einen endgültigen Formleib zu. Und das wird mit der Zeit auch deutlicher werden.
Das wird ja auch kommen, spätestens in der nächsten Kulturepoche wird es selbstverständlich sein, dass wir uns erinnern können an frühere Inkarnationen, dass wir das überschauen können, dass wir sie auch so objektiv schauen können, dass wir sie nicht nur von der Innenseite sehen, sondern dass wir uns wirklich, zumindest in einzelnen Lebensszenen, in einzelnen wichtigen Lebensmomenten in der alten Inkarnation betrachten können, ganz objektiv uns anschauen, im geistigen Bild, dass wir uns das aufrufen können. Und dann wird man merken, aha, diese letzte Inkarnation, die ich jetzt hatte, die war aber schon ähnlich meiner heutigen. Und das wird immer ähnlicher werden, selbst wenn man dann das Geschlecht auch noch wechselt, aber trotzdem, es wird wiedererkennbar sein. In der ganzen Physiognomie, alles, was das Individuelle prägt des Menschen. Das ist ja auch heute in unserer Zeit schon deutlich sichtbar, dass die Menschen nicht mehr nur geprägt sind durch das Volkstum, in das sie hineingeboren oder aus dem sie herausgeboren sind, wie immer man es nennen will, sondern dass darüber etwas kommt und immer mehr kommen wird: das Individuelle. Wo man dann nicht mehr sagen kann, ist das jetzt eine mongolische Abstammung oder ist es doch abendländisch oder wie ist es? Es verwischt sich, es wird sich immer mehr vermischen. Natürlich auch dadurch, dass äußerlich die Völker sich immer mehr vermischen. Die Zeit muss kommen.
Die Herausforderung der Migration und die Ahrimanisierung Europas 00:30:31
Wenn wir heute zum Beispiel sagen, wir haben das Problem mit der ganzen Migration, das werden wir haben und das wird noch mehr werden. Im Übrigen war es immer da. Denkt nur an die Geschichte der Völkerwanderung. Das war auch nicht nur die Periode, die beschrieben wird. Die hat sich damals schon in der fernen Vergangenheit ununterbrochen abgespielt. Gerade in der griechisch-lateinischen Zeit waren Völkerwanderungen weiß Gott wo. Wo die immer überall hingegangen sind. Aber auch die anderen Völker. Es war die Durchmischung da.
Es haben sich aber natürlich heute in unserer Zeit die Gegensätze so verhärtet. Es war teilweise in der Vergangenheit viel leichter, sich zu integrieren in eine andere Kultur. Das ist der ahrimanische Einfluss, dass wir relativ unbeweglich geworden sind. Uns nicht anpassen können. Dann kommen Menschen hinein, ich bin halt wie ich bin. Damals war das noch viel leichter, sich anzupassen, trotzdem auch die eigene Eigenart des eigenen Volkes irgendwo zu halten, aber sie einzufügen. In der Zeit des armenischen Reiches war das da natürlich. Klar gab es auch Filterhuk und militärische Gewalt und alles mögliche auch. Aber es war leichter. Heute ist es sehr verhärtet. Das ist die Art des Denkens, die wir heute haben. Dieses ahrimanische Denken. Wenn ich mehr aus dem Gemüt heraus agiere, bin ich beweglicher. Das kann manchmal extrem gefährlich werden, weil dann Emotionen herauskommen als Kraftquelle, aber sie haben zugleich auch dieses Anpassungsfähigere drinnen. Das Eingehen mit dem Gemüt, mitgehen mit dem anderen Menschen, weil ich ja selber noch gar nicht so Individualität bin, sondern eigentlich den Anschluss suche irgendwo.
Es ist heute wahnsinnig schwierig, aber ich garantiere euch, wir werden das Problem lange noch haben und es wird stärker werden. Es ist nicht aufzuhalten, es wird keine politische Lösung geben, die das absolut verhindert. Wir müssen nur schauen, und das ist die Aufgabe, die wir lösen müssen dabei und das ist auch der Druck, der darauf kommt, wie gehen wir damit um. Wie können wir die Brücke schaffen zwischen diesen verschiedenen Mentalitäten? Wie können wir etwas aufnehmen? Wie können wir den anderen etwas geben? Weil das wird eben natürlich auch heißen, auch unsere Kultur wird sich ändern müssen. Wir müssen gemeinsam beweglich werden, nicht sagen, ihr müsst euch anpassen, ihr müsst so sein, wie wir das gewohnt sind. Es wird nicht funktionieren, sondern funktionieren wird, wenn ich sehe, die haben uns auch etwas zu geben, was uns vielleicht fehlt. Und was wir so ganz hartnäckig verweigern, weil wir es nicht können eigentlich. Dann schauen wir, aber wir können von jedem Volk, von jedem Menschen etwas lernen, egal wo, selbst aus den entferntesten Gegenden und umgekehrt auch.
Der Wille ist heute wenig da, weil der Weg zur Individualität auch durchführt durch ein starkes Ego und das Ego sagt, ich will das so haben, so habe ich das immer, so habe ich das gelernt, so gehört sich das. Und alles andere geht nicht, passt nicht. Und dann ärgere ich mich. Und wenn man sich nicht so anpasst, wie ich es hier will, weil schließlich wir sind wir, also habt ihr euch alle uns anzupassen, dann gibt es die Konflikte. Und die anderen sind verzweifelt, weil sie alles hergeben müssen, was ihr Leben bisher ausgemacht hat. Natürlich können sie uns auch nicht überschwemmen mit dem und sagen, wir sind nicht die Fruchtbareren, wir überschwemmen euch und werdet schon schauen. Dann ist alles, ich will jetzt gar kein Volk nennen, ist nämlich egal wo. Weil es sind alle eigentlich fruchtbarer als die Europäer z. B. Wir sind wirklich auch, was die Physis betrifft, auf einem ziemlichen Bergabweg, das muss uns auch bewusst sein. Und da wird uns nichts nützen, so wie wir waren, das konservieren zu wollen, so fruchtbar das alles war. Wir müssen uns neugreifen, wir müssen uns selber als Europäer namentlich, gilt teilweise natürlich für andere Völker auch, aber wir sind halt sehr alt eingesessen. Wir müssen was lernen auch, und wir müssen uns verändern, sonst werden wir in die Bedeutungslosigkeit versinken. Das ist die große Gefahr für Europa. Und die wird sich nicht dadurch abwenden lassen, dass wir alle aussperren, die ein bisschen anders sind, sondern wir müssen lernen miteinander umzugehen, mit dem ganzen Osten umgehen. So wichtig. Russland, zumindest bis zum Ural hin, gehört zu Europa dazu. Integraler Bestandteil. Ohne den fehlt etwas. Das ist ganz wichtig von der ganzen Mentalität. Da darf man sich nicht jetzt orientieren an der momentanen politischen Situation. Da ist sicher vieles zu bemängeln, das hat aber mit dem Volk nichts zu tun. Da sind unheimliche Gemütskräfte noch drinnen. Auch mit ihren Schattenseiten. Eine Emotionalität, die sehr lichtvoll sein kann, die aber auch ganz düster sein kann. Das war nicht umsonst, diese russische Mafia oder was gefürchtet, die besonders über Leichen geht oder sonst was, die ganz extrem sind, aber es gibt auch die unheimliche Gemütstiefe drinnen in der russischen Seele. Da können wir nur träumen davon. Wir als aufgeklärte Europäer, die ganz verkopft sind. Verzeihung, wenn ich das so sage. Und da ist Ariman pur. Europa stirbt an seiner Arimanisierung. Und das ist fast nicht mehr aufzuhalten. Da muss man viel tun. Da müssen wir auf lange Sicht dankbar sein, wenn wir ordentlich durcheinandergewirbelt werden und andere Kräfte reinkommen. Und dass wir nicht darauf bestehen, dass wir möglichst schnell aussterben als Europäer. Weil das wird nämlich sonst passieren. Und das liegt nicht an den anderen, sondern an uns selber.
Die Aufgabe des Westens und der Ursprung der Schöpfung 00:37:31
Da müssen wir lebendige geistige Kräfte entwickeln. Und wenn wir das richtig angehen, dann ist das ein großer Schritt vorwärts, aus dem wir wieder den anderen was geben können, nämlich die Bewusstheit. Weil z. B. aus dem, was aus dem Osten kommt, ist es noch immer, es kommt aus dem Gemüt. D. h. es kommt aber noch nicht ganz aus der völlig wachbewussten Ebene heraus. Was wir eigentlich vorleben könnten, wäre dieses ganz bewusst aus dem Geistigen zu schöpfen und das hinzustellen. Und aus dem Kräfte zu mobilisieren. Lebenskräfte, Seelenkräfte, Gemütskräfte. Wirklich zu entwickeln. Mit wirklichem Bewusstsein. Puh, da haben wir eine ordentliche Aufgabe. Das werden wir ja sehen, ob wir das noch schaffen, das beizutragen. Weil das ist eigentlich die Aufgabe der sogenannten abendländischen Kultur. Aber die heißt eben nicht, im ahrimanischen Intellekt allein zu erstarren. Der ist gut und wichtig, dass wir es gelernt haben. Wir haben viel Wichtiges gelernt daran. Vieles davon steckt in der Technik drinnen. Und die Technik ist aber im Grunde auch etwas, was wir aus uns heraussetzen in Wahrheit. Das heißt, was wir aus unserem Wesen ausscheiden.
Nicht umsonst spricht Rudolf Steiner von der Technik, wie man sie zu seiner Zeit kannte, aber es gilt für unsere genauso noch, als einer übergeologischen Schicht. Das ist eine Ablagerung, die entsteht auf der Erde. So wie in der Geologie man die ganzen Schichten studiert, was abgelagert wurde, so lagern wir unsere maschinisierte Welt. Unsere maschinisierten Gedanken lagern wir aus irgendwo. Das beginnt mit, die Erde zu prägen und zu gestalten. Und mit Recht auch. Es ist nicht nur ein Versehen. Wenn das zu einseitig, zu lang nur in die Richtung läuft, dann machen wir die Erde tot damit. Aber es ist ein notwendiger Entwicklungsschritt, auch damit wir wach werden können. Und damit wir diese Kräfte, die sich so stark in der Technik konzentrieren, dass wir die ausscheiden aus unserem Wesen.
Wir haben davon gesprochen, wie eigentlich, wenn man die Entwicklung der Menschheit betrachtet, das Tierreich, aber auch das Pflanzenreich, sogar das Mineralreich, sind eigentlich, wenn ich es wirklich geistig betrachte, Ausscheidungen aus dem Wesen des Menschen. Natürlich, äußerlich schaut es so aus, als wären es erst die Einzeller da gewesen und vorher die Mineralien. Und dann geht es halt immer weiter. Irgendwann kommen die Dinosaurier, dann kommen die Säugetiere, und letztlich dann irgendwann ganz zum Schluss wir, die wir heute stehen. Aber die geistige Kraft, die das alles gestaltet hat, oder nachdem das alles gebaut ist, was vorher an Lebewesen da war, bis zu den einfachsten Lebewesen, bis zu den Mineralien, bis zu dem Erdengrund, der da ist, das sind aber alles geistige Ausscheidungen aus dem großen geistigen Urmenschen im Grunde. Über das haben wir schon gesprochen, was die Kabbalisten genannt haben, den Adam-Kartmann zum Beispiel, oder in der nordischen Mythologie der Riese Ymir. Da muss man dann schon staunen, was die damals schon gewusst haben, auf ihre Art, natürlich mit einem alten, mehr instinktiven Hellsehen oder was, aber das war ihnen bewusst. Den Stein, den ich anschaue, die Tiere, die ich da anschaue, die haben was mit mir zu tun. Und die habe ich eigentlich losgelassen aus mir. So eine Ahnung davon war da. Das heißt, wir waren an der ganzen Entwicklung mitbeteiligt. Natürlich nicht so als kleiner Einzelmensch, als Individualität, der jetzt geniale Einfälle gehabt hat, aber es wirkt durch den Menschen, durch diese geistige Kraft, die zuerst einmal in der ganzen Menschheit drinnen gewirkt hat. Das ist eben der Riese Ymir zum Beispiel. Das ist das Bild dafür. Da wird als Riese gezeichnet. Oder es ist der kosmische Mensch, der Adam-Kartmann. Weil nichts anderes war mit dem Bild gemeint. Das ist noch bevor sich das ganze Planetensystem, unser Sonnensystem gebildet hat im Grunde. Da ist vorher schon dieser kosmische Mensch. Aber natürlich nicht als Mensch, wie wir heute herumlaufen, sondern die geistige Kraft, aus der die einzelnen Menschen dann nach und nach sich herausbilden. Am Ende der ganzen Entwicklung im Grunde. Und vorher entstehen die Mineralien, die einfachsten Lebewesen, Tiere, Pflanzen usw. Bis man dann als der Aufgerichtete, als der Anthropos endlich einmal dastehen. Und uns als die Krone der Schöpfung empfinden.
Die Aufgabe unserer Epoche: Bewusstsein und Freiheit 00:43:02
Würdig sind wir der Krone erst dann, wenn wir das Ganze auch wirklich bewusst durchschauen. Bis jetzt sind wir eigentlich mit viel Führung von oben durchgestolpert durch das Ganze. Aber unser Zeitalter ist ein entscheidendes Zeitalter, dass wir uns dessen bewusst werden. Welchen Anteil wir an dem Ganzen haben, und wie wir bewusst weiter tun können. Und eben nicht nur im Äußerlichen, immer nur in der Illusion verbleiben, auch wenn sie eine Realität ist. Die hilft uns und ist sehr notwendig dazu, dass wir uns unserer selbst bewusst werden und immer uns sagen können, ja, aber ich bin was anderes als das, was da steht. Wir können uns trennen. Ich bin sogar was anderes als das, was sich da angreifen kann. Das ist dann der nächste Schritt. Ich bin noch was anderes. Ich bin nicht nur das Gegenständliche. Das ist eigentlich nur die vorübergehende Schlacke, die da ist.
Und das gilt es jetzt immer mehr zu erkennen, wirklich einzutauchen, wenigstens einmal ins Gefühl zu kriegen. Ich sage es bewusst jetzt einmal so, weil es ganz klar gedanklich erfassen, das ist sehr, sehr schwierig. Und sich dem ganz bewusst und klar gegenüberstellen. Natürlich, das ist das Ziel der Geisteswissenschaft, dass wir das ganz klar und wach durchschauen können. Aber gelernt lernen können wir es dann, dass wir uns eben gerade der Welt gegenüberstellen und uns dann in die Illusion verfallen lassen, dass das ist die Wirklichkeit, was ich angreifen kann. Dabei ist es nur eine dingliche Erscheinung und als solche sehr real. Aber es ist nicht die Wirklichkeit. Es wäre nicht da, wenn nicht die geistige Kraft da drinnen wirken würde und in mir genauso. Und das ist im Grunde ein und dieselbe Kraft. Da sind wir vereint mit dem. Im Grunde ist uns die ganze geistige Welt zugänglich.
Nur sie wird uns nicht mehr so übergeschüttet oder hineingedrückt, wie es vielleicht in der Vergangenheit war an einzelnen Auserwählten, die völlig durchdrungen wurden von dem. Heute müssen wir es bewusst wollen. Das ist der Schritt zur Freiheit. Wenn wir nicht wollen, dann rinnt es sozusagen an uns vorbei. Ganz eh nicht, weil sonst würde man überhaupt nicht existieren können. Aber wir schaffen es dann halt nicht, das ins Bewusstsein zu heben. Um das geht es heute, in unserer Zeit, in unserer Kulturepoche. Aber wirklich auch heute, hier und jetzt. Es hat keinen Sinn zu sagen, weiter können wir eh noch 100 Jahre warten, und dann sagen wir wieder, na ja, und die nächsten 100 Jahre, aber dann. Es ist seit über einem Jahrhundert die Möglichkeit da. Die geistige Welt, die sich verhüllt hat, über 5000 Jahre lang, ist wieder bereit, sich uns ganz offen zu zeigen. Nur wir müssen es wollen. Die Verdunkelung war eigentlich dazu notwendig, damit wir lernen, es aus Freiheit ergreifen zu wollen. Und nicht, es kommt auf uns nieder, wir werden erfüllt davon, und sind dankbar als untertäniges Werkzeug von wem auch immer. Es ist der Wille der Gottheit, dass wir eigenständig werden geistig, und schöpferisch unseren kleinen Beitrag leisten, um später in der Zukunft immer mehr leisten zu können. Wirklich mit Schöpfer. Im immer größeren Maßstab zu werden. Nicht nur da Empfänger zu sein.
Christus, das "Ich Bin" und die Verlockung der Widersacher 00:47:12
Das werden manche vielleicht die Religiösen als Blasphemie empfinden. Aber das ist es nicht. Das ist genau das, was der Schöpfungsplan ist. Es geht um die Freiheit. Und das steht auch durchaus in der Bibel, zumindest im Neuen Testament, im Alten ist es noch nicht so deutlich. Klar, das ist erst eine Vorbereitung dazu. Aber das Neue Testament ist insofern schon eine große Ausnahme, dass da das eigentlich immer deutlicher herauskommt. Und der Christus begleitet uns, aber es ist der Christus in uns. Der nimmt uns nichts weg von unserer Individualität, nimmt uns keine Entscheidung ab, aber er unterstützt uns. Er ist das große Ich Bin und wir sind das kleine Ich Bin. Aber wir sind von der Wesensart auf der gleichen Ebene in gewisser Weise. Der Christus ist nur so groß für die ganze Welt und für die ganze Menschheit zuständig, aber wir können das im Kleinen. Und wenn wir das verweigern, sind wir nicht demütig und sagen, bitte erleuchte uns und sag uns, was wir tun sollen, sondern was der Christus eigentlich sagt ist, stellt es euch auf eure Füße. Und seid bereit, selber die Verantwortung zu übernehmen.
Und vor dem haben noch viele Menschen Angst, natürlich, man kann das verstehen, weil jetzt komme ich eh schon vielleicht mit meinem Alltagsleben nicht zurande und muss immer fragen, wie soll ich tun, wie soll ich da tun, wie soll ich dort tun. Gut, aber da müssen wir irgendwann einmal anfangen. Zu sagen, ich will es jetzt so machen. Gut, dann mache ich vielleicht Schiffbruch, kann sein. Wir haben oft darüber gesprochen, Fehler werden passieren, genug. Ich kann aber lernen daraus. Weil Verzeihung, wenn ich das sage, das ist nur Bequemlichkeit. Und zu sagen, bitte leite mich so, dass ich keine Fehler mache. Ja, dann wäre ich nie einen Schritt weitergekommen. Dann werde ich aber mein Menschsein und dem, was wirklich Gott gewollt ist, was durch die ganze geistige Welt gewollt ist. Weil das ist der Sinn der Schöpfung. Darüber reden wir jetzt seit 288 Vorträgen. Es geht darum, dass wir aus Freiheit mitarbeiten sollen. Und das geht es. Nicht um Untertanen da sein, das nur Befehlsempfänger ist.
Das wollen die Widersacherkräfte. Und wenn uns das eine Religionsgemeinschaft einreden will, dann sind die Widersacher drinnen. Weil die lieben es natürlich ganz besonders, sich dort bereitzumachen. Wir dürfen uns als Anthroposophen gar nicht ausnehmen davon. Natürlich lauern sie da. Das ist ein dankbares Feld. Dort, wo sie auch für Materialisten sind, sind sie eh schon Gefangene. Da brauchen sie sich nicht viel darum kümmern. Aber interessant wird es dort, wo geistig strebende, geistig suchende Menschen eigentlich sind, die sich erheben wollen zum Geistigen. Da wird es interessant. Da wird es für die Widersacher wirklich interessant. Weil die eh schon Materialisten sind und nur das haben, die haben es eh schon in der Tasche. Glauben sie zumindest. Aber wir wissen, es gibt noch genug Möglichkeiten, dem wieder zu entkommen, vor allem wenn Hilfe dazu kommt. Aber interessant ist es dort, wo Menschen geistig strebend sind.
Freiheit statt Untertänigkeit und die Täuschungen der Widersacher 00:51:00
Und da ist immer, sei demütig, untertänig. Und das will die Gottheit eigentlich gar nicht. Wie soll es denn dann freie Menschen schaffen? Wenn sie erst nur da sind, das Regeln befolgen. Auch die Gebote sind nicht so aufzufassen. Das ist halt jetzt irgendein Gesetz, das ich von oben gebe. Es soll uns nur zeigen, auf welche Dinge wir achten sollen. Und wir sollen sie eigentlich aus der Freiheit heraus umsetzen. Aus Einsicht. Aus geistiger Einsicht. Da stehen ja ganz richtige Dinge. Die Zehn Gebote sind wirklich ein ganz starkes Tragegerüst. Aber wenn wir sie nur als Verordnung von oben auffassen, dann fassen wir sie eigentlich als heutiger Mensch, als Mensch in der nachchristlichen Zeit, also seit der Zeitenwende, seit dem Mysterium von Golgotha, fassen wir es falsch auf, wenn wir sagen, gut, es ist ein Gebot von oben, das muss ich befolgen. Ich verstehe es vielleicht gar nicht, oder ja, ich glaube es zu verstehen, aber es kommt nicht aus mir. Wenn es nicht aus meinem inneren Kern heraus erfüllt ist, ist es schon gar nicht erfüllt in Wahrheit.
Ich muss eigentlich immer wieder die Zehn Gebote, und das ist ein Rahmen in gewisser Weise. Niemand hindert uns daran, noch 100 Gebote dazwischen einzuhalten, die wir nämlich dazusagen. Das sind nur Orientierungspunkte. Und wenn ich dem folge, ist es auch dann erst gut, wenn ich es aus eigenem Antrieb folge. Nicht, ich bin brav und untertänig, man hat mir gesagt, das soll so sein, und darum mache ich es. Sondern ich muss es aus Freiheit wollen. Und das deckt sich halt mit dem, weil das ist ja nur, weil es aus dem Geistigen entspringt. Und wenn ich es aus dem Geistigen, ich bewusst heraushole, komme ich zu demselben Ergebnis. Aber dann folge ich nicht einem geschriebenen oder eingegebenen Gebot, sondern ich schaffe es aus mir eigentlich.
Ja, so weit geht das. Das heißt freier Mensch sein. Und das ist gewollt. Von oben sozusagen. Gewünscht, sagen wir besser gewünscht. Weil wollen müssen es wir. Wenn wir nicht wollen, dann kann das alles schiefgehen und geht halt anders dann. Dann haben wir halt einen anderen Weg gewählt. Und dann ist der ganze Schöpfungsgedanke, wie er jetzt über diese sieben großen Entwicklungsstufen gedacht ist von der Gottheit, wenn man das so nennen will, dann ist das im wahrsten Sinne des Wortes zum Teufel gegangen. Das wird riskiert. Wir müssen es aus eigenem, aus der Freiheit heraus wollen. Nicht aus Folgsamkeit. Aus Freiheit heraus. Es ist nur Hilfe auf dem Weg sich zu orientieren irgendwo. Aber wenn ich nicht aus eigenem sage, ja, das will ich, weil ich es will, weil ich aus meiner Einsicht sehe, das führt in die richtige Richtung, dann wäre es falsch.
Das ist genau etwas, was zum Beispiel die Widersacher immer wieder hineinfließen lassen. Dinge, die sehr gescheit und sehr richtig klingen und doch so haarscharf vorbei sind an der Sache. Es wird so viel gepredigt in der Welt von nicht berufener Seite, wo es alles gut klingt, was man tun müsste, damit die Welt besser wird und damit das Soziale besser ist und die Konflikte zwischen den Völkern aufhören oder zurückgehen und so weiter. Es wird so viel gescheit geredet und manches ist durchaus ganz gezielt, aber Einflüsterung der Widersacher. Klingt logisch, klingt gut, aber wenn ich dem einfach folge, weil die Autorität wird es schon wissen, dann geht es in den Abgrund. Weil mit den Mitteln arbeiten sie.
Ahriman oder Lucifer, da darf man sich nicht so vorstellen, die böse Gestalt kommt, das sehe ich schon auf 10 Kilometer, da schaue ich Gehendeckung oder was mache ich. Nein, wir sehen ihn gar nicht. Da wird es gefährlich, weil die ahrimanischen Wesenheiten sind nicht darauf erbicht, dass wir mitkriegen, dass sie da sind. Sie halten sich gerne im Verborgenen und sie zeigen sich nicht so plakativ, dass man eh auf 10 Kilometer sieht, das ist jetzt ahrimanisch. Und da gibt es dann viele Fehlurteile.
Die Notwendigkeit der Technik und die Ahrimanischen Sterbekräfte 00:56:16
Zum Beispiel, dass wir die Technik entwickeln, da ist viel ahrimanisches drin, gar keine Frage, aber sie nicht entwickeln zu wollen, wäre der völlig falsche Weg. Dann würden wir diese Kräfte in unserem Wesen behalten auf eine ungute Art. Wir müssen sie aus uns heraussetzen. Und ja, es wird auch einmal, gerade diese Kräfte werden dazu führen, dass auch einmal die Erde und unser ganzes Planetensystem untergeht. Muss es aber auch, dass die nächste Stufe kommt. Müssen wir uns jetzt noch keine Sorgen machen. Wenn das gut läuft, sind wir dann sowieso nicht physisch inkarniert, sondern sind bereits auf einer höheren Ebene. Und es sind auch die Lebewesen, also Tiere, Pflanzen, auf eine höhere Ebene bereits gehoben.
Dann ist es ja jetzt nicht so zu sehen wie eine Katastrophe im äußeren Sinn. Jetzt stürzt die Erde zusammen und Vulkanausbrüche und sonstiges. Das sind Bilder, in die man so etwas vielleicht einmal fasst. Aber es spielt sich ja ganz anders ab. In Wald sind die in einer anderen Ebene. Wenn man genau liest die Bilder, die in der Apokalypse drinnen sind. Ihr wisst ja, wenn jemand das Wort Apokalypse hört, denkt jeder Weltuntergang, Katastrophe, Schrecken. Und wir haben oft schon gesagt, das ist ganz was anderes gemeint. Das ist Enthüllung, Offenbarung eigentlich des Wesens Jesu Christi. D. h. des Wesens, dass der Repräsentant schlechthin der kosmischen Ich-Kraft ist. Als Vorbild, als Leitfigur für das, was wir auch erstreben sollen. Aber nicht indem wir brav folgen als Diener, sondern indem wir unsere eigene Individualität entfalten.
Aber die Widersacher drehen das halt alles in eine falsche Richtung irgendwo. D. h. das kann durchaus eine ahrimanische Einflüsterung sein, wenn dann gegen gewisse technische Entwicklungen oder sonstiges verstoßen wird. Der Lucifer hilft damit, sagt, ja, ja, gehen wir doch ins Paradies, bauen wir schöne Gärten überall und dort geht es uns gut und wir leben von den Früchten von den Bäumen. Natürlich keine tierische Nahrung, um Gottes Willen, also wir pflücken das alles und gehen hin. Ja, dann gehen wir zurück, aber eigentlich an den Ursprungszustand oder wollen heran, können wir natürlich gar nicht. Aber dann geht die ganze Entwicklung daneben. Also, dass wir die Technik entwickeln, ist eben einerseits Läuterung unseres eigenen Wesens, es ist auch etwas, was die Sterbekräfte aber auch irgendwann letztlich in unsere ganze Erdenwelt hineinbringt, weil sie einmal sterben muss. Irgendwann. Es ist nur die Frage wann. Wenn es zu früh passiert, dann haben wir ein Problem. Aber irgendwann werden das, ahrimanische Kräfte sind eben Sterbekräfte, Todeskräfte. Der Tod in uns ist der Ahriman sozusagen. Der Tod in der Natur ist der Ahriman. Und in der äußeren dinglichen Erscheinung, die muss sich irgendwann einmal auflösen. Und muss sich irgendwann einmal wieder als das wirklich pur, nackt geradezu zeigen, was sie ist, nämlich purer Geist. Dort müssen wir irgendwann wieder hin. Und dann wird aus dem die nächste Entwicklungsstufe geformt. Also das eben, was in der Apokalypse genannt wird, das neue Jerusalem.
Aus der geistigen Quelle lesen (Steiner) versus Theologie 01:00:20
Das da nicht umsonst ist, von diesen großen sieben Stufen gesprochen, das ist ja jetzt schon um einiges mehr als sonst so in der Überlieferung drinnen ist. Man kann das schon teilweise aus der Bibel irgendwo zwischen den Zeilen herauslesen, aber es ist nicht so deutlich, wie es dann Rudolf Steiner schildert. Weil man muss auch sehen, dass das eben für bestimmte Entwicklungsepoche in der Art geschrieben ist und von dem auch Gültigkeit hat. Aber es muss dann in der nächsten Entwicklungsstufe tiefer gelesen werden. Tiefer gelesen heißt eigentlich, nicht an Buchstaben zu hängen, sondern durchzuschauen, zur Quelle zu schauen.
So wie Rudolf Steiner zum Beispiel schildert, die Vorgänge des Erdenlebens des Christus, was da passiert ist und die Hintergründe, ganz bewusst so nicht, dass er einfach nur jetzt nimmt das Neue Testament und das interpretiert. Was war denn da? Sondern er schaut es zuerst aus dem Geistigen. Und mit dem Geistigen, das er schaut, beleuchtet er dann das, was auch festgehalten ist. Um es eben mit dieser richtigen, geistigen Beleuchtung auch richtig zu erfassen und richtig zu verstehen. Und zu sehen vielleicht auch die Facetten, die sonst untergehen würden. Wenn ich es einfach mit einem naiven Verstand einer bestimmten Zeitepoche studiere, dann komme ich auf sehr kluge Ideen darüber, was damit gemeint ist.
Ich sage das jetzt ganz bewusst, in der Theologie ist vieles drin, das ist verstandesmäßige Auslegung dessen, was drinnen steht. Und ist zu einem großen Teil eigentlich Verhüllung und Verfinsterung dessen, was wirklich drinnen steht. Auch wenn es sehr genau und akribisch gemacht wird. Damit will ich aber bitte jetzt keinem Theologen irgendwas anhängen oder sonst was. Wir müssen halt als Menschheit durch dieses Stadium durch. Aber es ist sehr groß die Gefahr, dass wir zu einer Missinterpretation kommen und unsere Gedanken, die wir uns darüber machen, was denn das bedeuten könnte, was da drinnen steht, in der Bibel, abgesehen davon, dass es jetzt eh schon durch x Übersetzungen durchgeht, dass es x Handschriften gibt davon, Abschriften gibt davon, welche ist eigentlich die wirklich authentische. Und Rudolf Steiner sagt, aber jedes Wort ist am richtigen Platz drinnen. Nur damit meint er nicht unbedingt die schriftliche Überlieferung, die drinnen ist, sondern das, was wirklich in der Bibel steht. Und dieses Buch ist eigentlich ein rein geistiges, in Wahrheit. Und was wir erfassen können, wo wir blättern können drin, sind äußere Abschriften, die zum Teil aber auch schon verzerrt sind, missinterpretiert sind. Und je länger die Geschichte der Menschheit geht und sie sich beschäftigt haben mit diesen Werken, umso mehr ist die Gefahr da, dass es Verirrungen auch drinnen sind, im Geschriebenen, im Gedruckten. Im Handgeschriebenen noch viel weniger, da waren die Menschen, die Schreiber, die das geschrieben haben, noch viel mehr mit ihrem geistigen Erleben mit dabei. Das heißt, sie haben zwar jetzt nicht so hellsichtig komplett das alles geschaut, aber sie hatten noch ein Gefühl dafür. Für die geistige Wirklichkeit, die jetzt da versucht wurde, in Worte zu fassen. Und aus diesem Erleben können sie es dann richtig übersetzen. Übertragen. Oder was? Aber diese Fähigkeit ist immer mehr verschwunden.
Wir haben heute sehr gescheite Auslegungen der Bibel, die aber mit der geistigen Realität, um die es eigentlich geht, um die geistige Wirklichkeit besser. Heute haben wir so oft zwischen Realität, Dinglichkeit und Wirklichkeit unterschieden. Da geht es um die geistige Wirklichkeit. Aber das, was real in den Büchern drinnen steht, ist nicht immer vollständig oder unverzerrt. Das muss man auch sehen. Also wenn Rudolf Steiner sagt, jedes Wort, jede Silbe ist am richtigen Platz, nichts darf fehlen, dann ist das geistige Buch eigentlich gemeint. Und selbst die erste Handschrift ist schon ein bisschen eine Verzerrung. Eigentlich lebt es im Geistigen. Und das ist das, was Rudolf Steiner aber bis zu einem gewissen Grad eben konnte, dass er zur geistigen Quelle gehen konnte und darin, wenn man so will, lesen konnte, was wirklich geistig gemeint ist. Vielleicht auch nicht hundertprozentig. Es gibt immer Entwicklungen. Und so sehr ich Rudolf Steiner schätze, weil er so bewusst und so tief in die Dinge hineingegangen ist, aber es sind auch Fehler mit Sicherheit drin, das sagt er ja selber, und man kann in der Zukunft noch viel mehr entdecken. Auch das sagt er immer wieder. Es gibt gewisse geistige Wahrheiten, die wir heute noch gar nicht aussprechen können. Das müssen wir halt erst lernen. Aber wir werden sie jedenfalls nur finden, wenn wir zu den geistigen Quellen gehen. Und nicht, wenn wir jetzt anfangen, die Texte zu interpretieren. Das ist, ja, es ist auch eine Schulung für unser Denken, natürlich. Darum ist die Theologie durchaus trotzdem etwas sehr Wertvolles auch, sich so damit zu beschäftigen. Aber letztlich, um daran zu lernen und sie irgendwann einmal auch zu überwinden. Und wirklich dann im geistigen Buch zu lesen.
In der Apokalypse ist ja viel davon zu lesen, auch vom Buch des Lebens und so weiter. Das heißt, da steht dann drinnen wirklich, was im Geistigen läuft, aber eben, weil ich es dann im Geistigen lese. Dieses Buch des Lebens ist halt kein Buch in einer irdischen Bibliothek. Ja, man kann ein Buch so nennen, aber das ist es dann nicht authentisch. Und dann muss ich halt im Bereich der Lebenskräfte, der Ätherkräfte und so weiter, der Liebeskräfte. Wir haben davon gesprochen, dass Liebe etwas mit Lebenskräften, mit dem Verschenken von Lebenskräften zu tun hat. Was eben noch dazu kommt, zu dem Seelischen, was mitfließt. Natürlich fließt das mit, aber es ist eben mehr noch, in einer gewissen Weise. Es ist wirklich lebensspendende Kraft, belebende Kraft. Und insbesondere auch belebende Kraft für das Geistesleben. Auch fürs körperliche Leben, aber auch darüber hinaus fürs geistige Leben. Weil ich kann versinken im ahrimanischen Denken, das ist das Erstarrte, das ist zwar dann sehr logisch und Ding, aber es ist eigentlich nur geeignet für die Beschreibung toter Dinge. Selbst für das nur eingeschränkt, wie wir heute schon gesehen haben, wo selbst Naturforscher, Schrödinger zum Beispiel, da spricht über die Atome oder so, wenn ich mir die als Dinge vorstelle, als Materie, aber im Kleinen jetzt, aber es sind kleine Körperchen, kleine Dingchen, ein Elementarteilchen ist ein winziges Kugel, aber es ist ein Kugel, dann bin ich auf dem Irrweg einfach. Dann habe ich mich verirrt, dann denke ich falsch, dann denke ich ahrimanisch.
Der platonische Geist der Quantenphysiker (Heisenberg, Thür) 01:08:30
Und das war eben das Beispiel, das eine, und ihr könnt einige noch da zitieren, aber ich will euch nicht zu viel belasten mit dem Ding. Ihr könnt schauen, braucht es nur im Anthowiki nachlesen, Kapitel oder Stichwort Elementarteilchen. Dort stehen diese ganzen Dinge, es sind eine ganze Menge Beispiele, dort kann man das schön nachlesen. Ein ganz tolles Ding, ein eigenes Wort hat erfunden der Hans-Peter Thür, der Hans-Peter Thür war Assistent, lange Jahre Assistent von Werner Heisenberg, der war neben Schrödinger der zweite ganz große in der Quantentheorie.
Toller Mensch, tapfer bis zum geht nicht mehr in der Nazizeit, weil er sollte arbeiten an der Atombombe, kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs wurde ja die Kernspaltung entdeckt, zufällig im Grunde mehr oder minder. Das war 1938, 1938 ist das zufällig entdeckt worden und dann sehr schnell ist die Idee gekommen, eine Atombombe zu bauen. Der Heisenberg als der große Wissenschaftler in Deutschland damals, sollte diese Atombombe entwickeln und hat das hinten und vorne sabotiert. Teilweise eine ganz starke Sabotage, dass die Anlage abgebrannt ist und man wieder von vorne, aber so, dass ihm niemand draufgekommen ist. Dass nicht einmal seine Kollegen das mitgekriegt haben, weil da waren genug, die das Parteibuch der Nazis hatten, weil man halt damit Karriere machen konnte oder überleben konnte, wie auch immer. Und Heisenberg war der Physiker, dem man das zugedauert hat und er hat es geschafft, dass die Nazis keinen Misstrauen ihm gegenüber entwickelt hatten. Er konnte immer wieder so mit seinen, wie soll ich sagen, überlegenen Denken, auch seinen Kollegen überlegen, so steuern die Forschung, dass aus der Atombombe nie was geworden ist. Und die anderen, die Amerikaner und so weiter, also die Alliierten, haben alle sich gefürchtet, der Heisenberg wird das schaffen. Und darum haben sie so energisch an der eigenen Atombombe in Amerika gearbeitet. Und es gab Gespräche unter aller Vorsicht, weil man musste immer rechnen, dass man ausspioniert wird und was. Und der Heisenberg konnte keinem sagen, bitte arbeite ja eh dagegen. Da war immer die Gefahr, dass er abgehört wird und dann hätte er nicht mehr weiter eingreifen können. Also der hat wirklich Mut bewiesen. Absolut Mut.
Absolut, hier ist die Fortsetzung des bearbeiteten Transkripts.
Physiker als Platoniker und die "Wirks" von Hans-Peter Dürr 01:11:48
Und also dieser Hans-Peter Thür war dann später sein Assistent und hat diese Ideen weitergesponnen. Also auch der Heisenberg war ganz davon, ja eigentlich diese Atome, diese Elementarteilchen, das sind so etwas wie wirkende Ideen in der Natur. Das heißt, die Wirklichkeit sind Ideen, das Äußere ist Erscheinung davon. Aber wenn nicht diese Ideen, also die geistige Kraft dahinter steckte, man so in Anlehnung ein bisschen an die platonische Ideenlehre, mit der viele dieser Physiker damals sehr beschäftigt haben. Fast alle der Quantenmechaniker waren von ihrer Geisteshaltung Platoniker. Weil sie einfach so stark gespürt haben, da ist eigentlich etwas Geistiges im Kern dahinter. Und auf die Anthroposophie sind sie halt nicht gestoßen, die zu der Zeit auch in der Regel da war.
Also Heisenberg hat seine große Entdeckung mit seiner Unschärfenrelation. Im Grunde eigentlich, das sind keine Dinge. Das ist wie eine Nebelwolke, da lässt sich zwar etwas berechnen, aber nicht exakt vorher berechnen, sondern es hat eine Zufallsverteilung, es ist etwas Freies darin. Eigentlich, weil das geistige Freie darin wirkt. Das ist nicht vorher berechenbar. Ich kann zwar vielleicht über ein ganzes Ensemble von solchen Teilchen, Teilchen ist aber wieder nur ein Hilfsausdruck, dass die dann eine gewisse Erwichtung nehmen, das kann ich sagen, aber was im Einzelnen wirklich passieren wird, ist unvorhersehbar. Wie es im Geistigen ist. Der Geist weht, wo er will und schlägt dort ein. Trotzdem gibt es im Ganzen aber eine sinnvolle Entwicklung, und die kann man vorher berechnen, oder sagen wir vorher ahnen, bis zu einem gewissen Grad. Aber eben auch nur bis zu einem gewissen Grad. Und das war diesen Leuten aber voll bewusst. Die sehen das Geistige dahinter.
Der Wolfgang Pauli, von dem ich oft gesprochen habe, der kämpft mit dem Geist der Materie, ich spreche mit dem Herrn Arimann in Wahrheit. Das macht einen großen Teil seines Lebens aus, dass er mit dem eigentlich ringt. Und den erlebt in seinen Träumen. Und das aber wie der Einfluss auf seine Arbeit auch hat. Und wie er dazu steht, welche Perspektive er hat. Jedenfalls der Hans-Peter Dürr, dieser Assistent von Heisenberg, hat dann ein ganz tolles Wort empfunden für das, was man so gemeinhin Elementarteilchen und Quarks oder sonst was nennt, hat er es genannt, Wirks. Ja, die wirken einfach. Das ist die Wirkung, und die ist was Geistiges. Das sind keine Dinge, sondern das sind geistige Wirkungen. Also die Welt besteht aus Wirks. Aus geistigen Wirkungen, die hereinschneiden. Und die machen diesen ganzen Zauber, den wir doch von unseren Sinnen haben, den wir auch ganz real angreifen können. Der Realität auch schafft. Aber dass es Wirklichkeit auch ist, dass es überhaupt existieren kann, dazu muss die geistige Kraft dahinterstehen. Das sagen Physiker.
Der geistige Sprung zu Beginn des 20. Jahrhunderts 01:15:20
Und da soll noch einer sagen, dass wir nicht eine rasante geistige Entwicklung mit dem Ende des Kali-Yugas durchgemacht haben. Die ist mindestens so groß oder noch stärker eigentlich, als wenn man sagt, ja, Goethe-Zeit, war toll, Goethe hat viel hineingebracht und die Schiller und die Philosophen zu der Zeit. Aber noch ein gewaltigerer Sprung gesehen, war auf einem anderen Gebiet mit Anbruch des 20. Jahrhunderts passiert. Gerade in der Physik, in den ahrimanischen Wissenschaften. Aber da waren Leute drinnen, die vom Geist beseelt waren, wirklich ergriffen worden vom Geist.
Und nur, wie soll ich sagen, die akademischen Wissenschaftler haben dann oft sehr was Totes daraus gemacht. Weil das sind trotzdem die Ausnahmeerscheinungen, die anderen sind die Biederer, die rechnen können damit, das anwenden können, auch hier und da interessante Ideen haben, aber den geistigen Hintergrund nicht mehr wirklich spüren. Ich will das jetzt nicht herabsetzen, versteht es mich nicht falsch, aber man muss es scharf und plakativ einmal ausdrücklich hinstellen. Es gab ein paar wenige dahinter, das waren wirklich die Genies, die Genien, das heißt, die wirklich aus dem Geist selbst heraus ihre Einfälle in Wahrheit geholt haben, weil das heißt Genie eigentlich. Also da kommt etwas aus dem Geist selbst, aus dem Höheren selbst, und aus dem schaffen sie ihre Theorien, wenn man so will, ihre Ansichten zur Natur. Und waren sich bewusst, dass ein Geistiges dahinter steckt, und den anderen, das sind halt die wissenschaftlichen Handwerker, das sind die, die mit einem gewissen Recht sagen, ein Prozent Inspiration, 91 Prozent Transpiration, sprich Knochenarbeit, rechnen, experimentieren, wieder rechnen, messen, gehört auch dazu, aber ohne dem einen Prozent Inspiration oder gar Intuition, also wirklich eins werden mit geistigen Wesenheiten, das ist bei Pauli mit seinem Geist der Materie so stark, dass er immer wieder intuitiv ihn erfasst und damit eins wird im Grunde mit ihm für einen Moment.
Aber da ist eine immense geistige Entwicklung drinnen. Oder eben so ein Hans-Peter Dürr, der das dann fortsetzt, der dann sagt, das sind Wirks. Und damit meint er eigentlich Wirkungen, die aus dem Geistigen kommen. Und die uns dann als Materie ganz real erscheinen. Weil das Reale, das dinghafte ist durchaus da. Und trotzdem ist es Erscheinung. Also ich brauche jetzt nicht fürchten, dass sich das jetzt gleich im Nebel auflösen wird und weg ist. Es ist eine ganz reale Erscheinung. Eben durch den Ahrimann so starr festgehalten, gerade in der Form. Das ist es, was der Ahrimann macht, dass er diese reale Erscheinung zusammenbringt. Und uns vorgaukelt, na ja, das ist die Wirklichkeit. Und damit haben wir völlig das Geistige, das dahintersteckt, aus den Augen verloren. Das müssen wir uns erst erringen. Da müssen wir hinkommen zu diesen Dingen.
Die Aufgabe unserer Zeit: Individuelles geistiges Streben 01:19:03
Und um das geht es in unserem Zeitalter. Und zwar wirklich individuell, dass wir den Zugang finden. Wir werden nicht alle Heisenbergs oder Schrödingers oder schon gar nicht Rudolf Steiners werden. Müssen wir auch nicht. Aber ein bisschen im eigenen Leben. Ernst machen mit dem Geistigen. Und sozusagen in sich den Willen zu entwickeln, hinzuschauen auf die sinnliche Welt, die Realitäten durchaus ergreifen, mit ihnen umzugehen, aber dabei nicht stehen zu bleiben, sondern durchzuschauen mit der Zeit. Es wird nicht gleich funktionieren. Aber die Zeit ist reif dafür. Wir können nicht sagen, na ja, warte mal, wird schon sein, nächste, übernächste Inkarnation. Ja, wird vielleicht für manches sein, aber entscheidend ist, dass heute Menschen anfangen, danach zu streben. Wurscht, ob sie hellsichtig werden. Wie auch immer. Da stellt man sich ja immer etwas Falsches vor. Meistens denkt man sich, jetzt kommt irgendeine Vision, und ich sehe irgendeinen Gespenst, der eigentlich gar nicht da ist, äußerlich. Das ist ja Quatsch, das ist ja Blödsinn.
Es hat was mit der Bewusstheit des Denkens zu tun, ist aber eben nicht abstraktes Denken, sondern ist lebendiges Denken, ist verbunden mit einem seelischen Erleben, mit einem starken. Es lebt auch was im Gefühlsleben, es ist stark genug, dass es bis in den Willen hineingeht, aber ich habe es bewusst in der Hand. Dann kann ich langsam anfangen, diese Dinge bewusst zu erleben. Ich will nicht sagen, zu greifen, weil sie sind nicht greifbar. Trotzdem sind sie aber wirksam. Das ist der Punkt. Das heißt, es geht darum, die Wirks als wirkliche Wirkungen zu erleben. Und diese Wirkungen in ein geistiges Bild zu fassen, das ist dann die Imagination. Und der nächste Schritt, die Inspiration, was sagt mir denn dieses Bild jetzt? Was bedeutet das eigentlich? Ich baue mir jetzt ein Bild davon, aus den Empfindungen, nennen wir es einmal so, die ich erlebe, wie mich das seelisch berührt, aus dem entsteht langsam die Imagination. Durchaus eben auch, wenn man es kommunizieren will, in sinnliche Bilder gekleidet, obwohl es eigentlich was Übersinnliches, was Außersinnliches ist. Es ist so schwer.
Aber ich habe euch ja schon ein paar Mal gesagt, wir können ja vielleicht ein bisschen, ein bisschen haben wir ja heute noch Zeit. Ganz Überzeit haben wir noch nicht. Ich werde es sicher nicht fertig ausführen, aber ich habe da eine hübsche Zeichnung. Ich werde es dann, auch wenn wir auf Anthro.world stellen, hochladen, dass es jeder anschauen kann. Schaut sehr wüst aus das Ganze einmal. Um was geht es da? In dem Bild ist ein Kreis gezeichnet mit einer Einteilung in zwölf Bereiche und damit sind die zwölf Sinne des Menschen gemeint. Die Sinnesorgane. Die Sinne überhaupt, man muss unterscheiden zwischen Sinnesorgan und der Tätigkeit diesen Organs, nämlich was nimmt es wahr, in welche Erlebnissphäre geht es hinein. Das gehört natürlich zusammen. Um es in der physischen Welt wahrzunehmen, brauche ich die entsprechenden Organe. Verbunden damit ist aber eine bestimmte seelische Fähigkeit, damit ich diese Organe überhaupt benutzen kann und mit ihnen was anfangen kann.
Das Ich als schöpferische Kraft in der Kindheit 01:23:07
Über das haben wir jetzt schon öfter gesprochen, sehen zum Beispiel muss man lernen als Kind. Wenn ich es nicht lerne, dann sehe ich nichts, trotz gesunder Augen. Das war das Beispiel mit den blind Geborenen, die dann operiert wurden und weil sie schon längst aus der Kindheit heraus waren, gar nicht mehr diese Fähigkeit hatten, mit dem Organ umzugehen. Und das viele bis zum Lebensende nicht gelernt haben, weil das in einem späteren Lebensalter unheimlich schwierig ist. Viel schwerer als als Kind. Ein Kind macht das scheinbar fast nebenbei. In Wahrheit ist da unser Ich nämlich sehr stark beteiligt. Also die Ich-Tätigkeit im Bauen unseres Körpers und im Benutzen dieser Organe des Körpers dann das zu lernen, da sind wir als Kinder nämlich die Meister. Bis etwa zum dritten Lebensjahr. Bis wir es dann so weit gebracht haben, bis wir zum bewussten Denken ansatzweise kommen und dann ist es vorbei. Dann ist der große Schub eigentlich vorbei und dann sind wir für den Rest des Lebens viel bescheidener unterwegs. Aber in diesen ersten drei Lebensjahren arbeitet unser Ich ganz, ganz stark. Da sieht man, was das Ich ist.
Allerdings kriegt man es aus der inneren Perspektive als Kind zu dem Zeitpunkt auch nicht mit, sondern das letzte Zipfel davon ist, was manche erleben dann, dass der Welt gegenüberstehen und den Mitmenschen, den Eltern und so, ich bin ein Ich, ich bin das alles nicht. Ich bin was anderes. Große Erleichterung, die kommt aber erst dann, wenn die ganze Ich-Tätigkeit eigentlich schon fertig ist, weil wir arbeiten ein Leben lang weiter, aber zumindest die Riesenaufgabe einmal bewältigt ist. Dass das alles einfach vorbereitet ist, dass dieses Ich-Bewusstsein nämlich auftreten kann. Dass die Ich-Tätigkeit da ist und dass das höhere Ich sich dessen allen bewusst ist, was es da tut, heißt noch nicht, dass wir es hier im Erdenleben mitkriegen. Da wacht als kleiner Schatten davon das "Ich bin ein Ich" auf. Ich bin was anderes als die ganze Welt um mich herum. Das ist eigentlich die Spiegelung dessen jetzt herein in unser gewöhnliches Bewusstsein. Zuerst einmal träumen wir. Wir sind ein Traumbewusstsein. Jetzt wachen wir auf und ich bin was Eigenes und bin ganz was anderes. Dann kriegen wir einmal mit, was das heißt, ein Ich zu sein, aber nur ganz grob eigentlich. Aha, ich bin was anderes. Aber was ich eigentlich bin, damit haben wir dann das ganze restliche Leben zu tun, das irgendwo herauszufinden. Ob die Menschen es wissen oder nicht, bewusst oder weniger bewusst mitkriegen. Sie sind das ganze Leben lang damit beschäftigt, herauszukriegen, wer bin ich? Wer ist dieser Ich bin? Was ist das in mir? Irgendwo, manche machen das bewusster, manche, wenn das Schicksal sie führt, eine entscheidende Situation. Warum tue ich das eigentlich? Warum ist mein Leben so? Was soll ich eigentlich tun? Dann irren wir noch herum.
Unser Zeitalter: Das Ich bewusst ergreifen 01:26:45
Aber jetzt sind wir langsam in einem Zeitalter drin, wo wir das noch viel bewusster greifen sollten. Und auch eigentlich können, eben weil die geistige Welt offen ist und damit auch mit verbunden ist, dass wir uns unserer eigenen geistigen Kraft bewusst werden können. Und eben unterscheiden können, das ist nicht nur Gehirnfunktion, das ist nicht nur Tätigkeit der Realität, sondern das ist Tätigkeit aus der geistigen Wirklichkeit heraus. Die sich dieses realen Werkzeugs von mir als Hirnkastl, ihr wisst diesen Ausdruck, habe ich gern immer wieder mal zu erinnern, wir uns dessen bedienen als Werkzeug. Aber es ist das Werkzeug, das Hirn denkt überhaupt nicht. Es denkt genauso viel oder genauso wenig, wie die künstliche Intelligenz denkt. Es ist ein Werkzeug, dahinter steckt aber eine Geistigkeit.
Künstliche Intelligenz und das wahre schöpferische Denken 01:27:49
Die künstliche Intelligenz verarbeitet die Gedanken, die Menschen einmal früher gedacht haben. Und kombiniert, neu erfindet Zusammenhänge, auch die wir jetzt so nicht ad hoc überschauen würden. Aber es ist kein wirkliches Denken dahinter. Es verwendet die Gedanken, die wir Menschen einmal gedacht haben, und dann in Form von Texten, später eingescannten Texten, die dann elektronisch gespeichert werden, die da drinnen sind. Das sind aber die Leichname der Gedanken, die einmal in der Vergangenheit ein Mensch gedacht hat. Und es ist immer mehr drin, die Gedanken der ganzen Menschheit. Fast jeder ist heute im Internet unterwegs, sicher, es gibt noch manche Länder, wo das sehr eingeschränkt ist, aber in den westlichen, aber auch in den östlichen Ländern, nimmer China, nimmer Russland, die sind dick da, alle auf dem Gebiet, die ganzen arabischen Völker sind dick da auf dem Gebiet, in Afrika sind viele dick da damit, aber es gibt halt auch noch welche, die kaum damit zu tun haben, aber selbst im einfachsten Negergral, wo sie in einfachen Lehmhütten wohnen, ein Handy haben sie meistens schon. Weil irgendwer bringt ihnen das. Und damit sind sie schon eingefangen in die Arimanisierung des Ganzen drinnen. Das heißt, sie geben auch irgendwo ihre Gedanken per SMS oder sonst irgendwas weiter oder per Gespräch übers Handy. Und das Ganze fließt hinein letztlich in die künstliche Intelligenz, die aus dem Reservoir erschöpfen kann.
Und die halt den Menschen nur das voraus hat, dass sie mit einem unheimlichen Tempo das alles zusammenschauen, ordnen kann, was sie finden können drinnen, wo selbst der genialste Mensch heute den Überblick nimmer hat drinnen. Das heißt, die Zeit der Universalgelehrten ist längst vorbei, die eben das ganze Wissen der Menschheit noch wirklich im Detail überschauen. Wir können heute einen großen Überblick haben, wir müssen immer mehr lernen, die großen Zusammenhänge zu sehen und dann bei Bedarf irgendwo ins Detail zu gehen. Aber keiner hat das einfach so im Schnitt. Es wäre auch gar nicht gut, unser ganzes Gedächtnis, unser ganzer Organismus, namentlich auch unser Hirnkastl, wäre völlig überfordert damit. Und wir wären völlig blockiert, dann eigenständig, nämlich wirklich geistig, schöpferisch tätig zu sein, sprich eigene Gedanken zu entwickeln. Nicht nur die Gedanken zu denken, die andere schon gedacht haben und sie vielleicht ein bisschen zu kombinieren. Das ist nämlich noch nicht wirkliches Denken in Wahrheit. Das kann wunderbar die künstliche Intelligenz, die Gedanken, die einmal Menschen gedacht haben, abzurufen, zu finden, zu kombinieren, dadurch sogar scheinbar sehr kreativ Neues zu schaffen in neuen Zusammenstellungen. Aber es ist nicht das wirklich Neue.
Das wirklich Neue, das Schöpfen aus dem Nichts. Das heißt, dass nicht nur eine Kombination von dem bereits Vorhandenen ist, das einen ganz neuen Einschlag bringt, der sich nicht ableiten lässt aus irgendwas aus der Vergangenheit. Wenn das ein neuer Einschlag ist, und da sind wir wirklich im Geistigen drinnen, das kann nur der Mensch. Und das kann er aber auch, wenn er will. Aber auch das muss man lernen, und vor allem den Mut haben, sich darauf einzulassen.
Der Mut zur eigenen Individualität statt Ratgebern zu folgen 01:31:47
Das ist heute auch eines der großen Probleme, es wird heute immer geschrieben, wer kann mir sagen, wie soll ich das tun? Ich habe dieses oder jenes Problem, bitte sagt mir, was soll ich tun? Man kann natürlich sprechen und sich Rat holen, aber letztlich geht es heute darum, die entscheidende Frage ist, aber was mache ich jetzt wirklich? Ich kann mir ein paar Sachen anhören, aber ich müsste mir eigentlich sagen, so hundertprozentig passt mir das alles auch nicht. Man merkt ja, viele probieren dann aus dieses, nein, das habe ich jetzt zwei Monate gemacht, das war es nicht. Also mache ich die nächste Stufe. Und so gehe ich vielleicht jahrelang durch, probiere immer, wo ein gescheiter Mensch irgendwas niedergeschrieben hat, was für ihn wirklich funktioniert hat. Das heißt aber nicht, dass es für irgendein anderes Individuum genauso auch funktioniert. Das ist nämlich der Irrglaube, dass man denkt, der hat doch tolle Erfahrungen damit gemacht, der weiß, wovon er redet. Ja, für sich weiß er davon, das hat er niedergeschrieben, und das kann uns ein gutes Beispiel sein, selber zu denken. Nicht das nachzumachen einfach. An dem nehmen wir ein Beispiel, ich musste selber darauf kommen. Bei vielen kommt es ja deutlich aus, dass sie selber in der Situation waren, mit dem Problem beschäftigt waren, und selber diese Lösung für sich gefunden haben. Und das sollte Anregung sein, weil die künstliche Intelligenz in Wahrheit für andere selber ist für sich selbst zu finden. Aber das ist kein 1 zu 1 Nachmachen des anderen. Und das kann die künstliche Intelligenz in Wahrheit nicht.
Es entsteht auch nicht eine Lösung dadurch, dass ich jetzt 5 verschiedene Varianten, die ich irgendwo finde zu dem Thema, oder 10 oder 100 oder 1000, zusammenmische und daraus wieder etwas scheinbar Neues mache. Es geht um den wirklich neuen Einschlag. Nicht eine Mischung aus etwas, was schon da ist. Eine bloße neue Kombination von etwas bereits Vorhandenem. Wo wirklich ein neuer Einschlag hineinkommt. Und der Einschlag ist das eigene Ich in Wahrheit. Das schlägt ein. Das sagt dann, das braucheI ich, das will ich. Das kann mir niemand anderes sagen. Das muss aus mir selber kommen.
Und das erfordert halt immer den Mut, weil da stehe ich immer vor dem Nichts. Vor dem stehe ich so. Das habe ich alles studiert, das muss ich jetzt einmal loslassen. Da ist schon einmal die Kunst, das aus dem Bewusstsein rauszulassen, es im Grunde zu vergessen, zumindest für den Moment, obwohl ich jetzt 5 Jahre das studiert habe. Aber lass es los, was sagt dein Ich? Nicht, ah, ja, das weiß, was der da ... Nein. Nein, es ist etwas ganz Neues. Und sich auf das einlassen.
Schaut euch die Welt an heute. Der Büchermarkt oder das Internet ist von Ratgebern für alles übersät. Für viele Sachen kann man es brauchen. Wenn man ein Auto repariert, da kann man gute Anweisungen finden. Da muss ich nicht das Rad neu erfinden. Aber wo es um meine individuelle Entwicklung geht, kann nur ich selber entscheiden. Wie ich etwas Äußeres repariere, da finde ich gute Ratgeber, wirklich gute, kompetente Ratgeber, da kann ich mich gut orientieren dran. Da geht es um die dingliche Welt. Aber bei mir geht es um die geistige Entwicklung, um die seelische Entwicklung, die sich aber dann auswirkt auch auf die Gesundheit, auch auf die Lebenskräfte, auf die körperliche Entwicklung. Und da bin ich ganz individuell. Und da kann die Lösung, die wirkliche, ich nur selber gestalten, selber erfinden. Nicht finden als etwas Fertiges, sondern erfinden, neu in die Welt tragen. Da kann sich wieder einmal ein Anstoß holen mit dem Wissen, aber ich muss trotzdem für mich mein eigenes machen, sonst wird es nicht funktionieren. Solange ich das nicht mache, kann ich 100 Ratgeber durchgehen und denen brav und akribisch folgen. Und dann komme ich noch ein Jahr darauf, das war es auch nicht. Im ersten Enthusiasmus hat man das Gefühl, es geht etwas weiter, man ist ganz begeistert davon, das ist so toll, was da drin steht. Und dann funktioniert es doch nicht. Und ich stehe letztlich in Wahrheit wieder genau dort, wo ich war. Das passiert so oft.
Bei denen, bei denen es funktioniert, liegt es darin, dass sie dann wirklich ihre eigene Variante finden. Sie nehmen es als Anregung, das kann gut sein, das heißt, ich schimpfe nicht über die Ratgeber, nur man darf nicht kleben bleiben darauf und sagen, wenn ich das jetzt eins zu eins, wenn ich es so Zeile für Zeile mache, wie es da drin steht, das wird funktionieren. Es wird funktionieren, wenn ich meine eigene Variante finde davon. Dann wird es funktionieren. Und bei ganz wenigen wird es funktionieren, wenn ich es eins zu eins mache, weil ich so ähnlich gestrickt bin wie der andere. Aber es wird auch nicht hundertprozentig funktionieren. Aber mit einer höheren Erfolgsquote, vielleicht weil ich ähnlich bin in meiner Geistigkeit dem Menschen, der den Ratgeber geschrieben hat. Aber genau gleich wird es nie sein.
Das Lebensabenteuer: Das eigene Ich ergreifen 01:38:00
Also der Schritt ins eigene zu gehen, der wird immer wichtiger. Das ist unsere Kultur, die Epoche fordert das einfach. Weil wir reif sind dazu, weil die Möglichkeit besteht. Und es scheitert eigentlich nur an unserer, meine aber nicht böse, sondern unserer geistigen Trägheit. Unserer hilflosen Wüte, ich weiß ja nicht. Ja, ja, das geht. Ich soll aus dem Nichts schöpfen. Ich weiß nichts, ich stehe da und wo kommt es her? Ich kann mir Anregungen holen, die sind es aber alle noch nicht. Aber irgendwann muss ich bereit sein, selber den Einschlag meines eigenen Ich, meiner eigenen Ichkraft zu spüren. Meinem eigenen Ich zuzuhören. Das ist es, das was zu sagen hat. Und das ist die primäre Quelle. Das ist das, was wir in unserem Zeitalter lernen sollten. Wozu dieses Zeitalter da ist. Und wenn man es verschlafen wird, wird die Entwicklung gehemmt. Für jeden einzelnen Menschen, dadurch aber auch letztlich für die ganze Menschheit. Die ist abhängig und immer mehr davon abhängig von der Entwicklung des einzelnen Menschen.
In der Vergangenheit war es viel stärker das Kollektiv, die Gemeinschaft, die vielleicht von einem besonders fortgeschrittenen Menschen die Impulse bekommen hat. Die großen Könige oder was es immer waren oder Königinnen, wie auch immer. Die großen Weisen, die die Impulse gegeben haben. Aber seit dem Mysterium von Golgatha genügt es nicht mehr. Und erst recht in unserem Zeitalter heute genügt es überhaupt nicht mehr. Dann wird es einfach den Bach hinunter gehen. Selbst wenn da tolle Ideen drinnen sind, aber wenn sie auf die eigene Individualität nicht passen, und das können sie eigentlich nicht, weil die muss ihm selber finden, dann wird es scheitern.
Da gehört Mut dazu, da gehört Überwindung dazu. Da muss man die Lockerheit erfinden, damit umzugehen. Ihr erkennt das wahrscheinlich, ihr merkt darüber, wie löse ich das Problem, mir fällt nichts ein, nächster Ratgeber, da schauen, dort nachschauen, ich komme nicht weiter. Da muss ich den Mut haben, mich ganz auf dieses Nichts einzulassen. Ich habe jetzt überhaupt keine Idee, wie ich das angehe. Ich wäre mal ganz leer in meinem Bewusstsein und dann kann einmal der Einschlag kommen. Dann kann ich meine eigene Stimme, meine geistige Stimme hören, bildlich gesprochen. Und dann komme ich vielleicht einmal darauf, ich habe ja die Fähigkeit, weil ich ein Ich bin. Wie groß oder wie klein, auch immer. Aber sie ist gewaltig größer, als das, was mir alles bieten kann, was fertig auf mich zukommt. Wenn das scheinbar nur ganz klein ist, ist es schon ganz großartig in Wahrheit.
Auf das sich einzulassen, das ist das spannende Lebensabenteuer unserer Zeit. Und erst wenn wir dieses Abenteuer anstreben, das zu bestehen, den Willen haben, hineinzugehen, sich diesem Lebensabenteuer zu stellen, durchzugehen, dann werden wir diese Kraft wirklich bewusst ergreifen und immer besser führen können. Wir kriegen eh immer wieder Anstöße des Schicksals, der schubst uns hin, wieder eine Gelegenheit. Wach auf! Was das Karma heute uns tut, ist uns genau immer wieder in solche Situationen zu führen. Dass man immer wieder die Schau ging, bitte selber schau, du entscheidest. Schmeiß alles andere einmal weg. Es war gut, dass du das studiert hast, aber jetzt wirf es weg und sag, ich will es so, ich probiere es jetzt so. Und dann mache ich es zehnmal falsch, okay, dann wird es sogar noch schlechter, aber beim elften Mal klappt es. Oder beim zwanzigsten Mal, es ist egal. Da muss man halt durch. Aber je mehr ich zu dem stehe, je mehr ich den Willen entwickle, umso rascher geht es auch in Wahrheit. Und umso schneller ist die Phase der Fehlversuche vorbei. Wo ich sage, jetzt bin ich aber schon ziemlich auf dem Weg. Ja, ein bisschen noch, werde dann eben wieder einmal in die Pfütze treten, aber im Großen und Ganzen finde ich dann meinen Weg. Und irgendwann bin ich im Grunde bildlich gesprochen auf der Autobahn unterwegs. Weil das in unserem Ich drinnen liegt. Das heißt, ich gehe wirklich dann meinen Weg. Wenn ich einmal das Erlebnis habe, das ist ein Gut einfach. Und das ist Gott gewollt, das ist von der geistigen Welt gewollt. Wir sollen freie, selbstentscheidende, selbstgestaltende Wesen werden, die weltgestaltend einmal werden sollen, im großen Stil. Und das fängt halt damit an, sich selber zu formen, an sich selber zu arbeiten, aus eigenem. Nicht, weil man immer wer sagt, so muss das machen, so. Von der Erziehung durch höhere Mächte oder durch weisere Menschen. Ja, soll man was annehmen, alles gut, aber letztlich geht es um die Selbsterziehung. Und die Selbsterziehung heißt nicht, ich mache die Folge diesen und jenen Regeln, sondern ich erfinde, erfinde die Regeln, die für meine Individualität gut sind.
Wobei unter dem Gut ist eben nicht mein Ego, wie geht es dem am besten, sondern es geht auf dem Weg auch immer, was kann ich aus dieser Kraft, die ich entwickle, aus meinem eigenen Ich, den anderen schenken. Weil das ist eine Kraft, die überfließt eigentlich. Die ist immer, auch wenn ich denke, da geht es jetzt nur um meine Individualität, aber wir sind ein Gefäß, das überfließt. Das überfließt und Anregungen gibt. Nicht zwingt die anderen was, auch nicht intellektuell zwingt, das ist so genial, was der sagt, das muss ich auch genauso machen, sondern der Anregungen gibt, Mut macht, anderen Menschen auch, stell dich auf dich selbst. Ja, es gibt auch Scheitern, auch immer wieder mal drinnen, aber das passiert so und so, wenn man die fertigen Ratgeber nimmt und denen folgt, dass man nicht auch scheitert dabei. Wenn einem das zum 20. Mal passiert, mit dem 20. Ratgeber wird man wahrscheinlich irgendwann verzweifeln und sagen, was soll ich denn jetzt noch nehmen? Irgendwann verliert man die Illusionen, dass einem das helfen kann, das ist eigentlich gut. Man kann einmal was lesen, klar, aber entscheidend und funktionierend ist es dadurch, dass ich es selber aus meiner Freiheit ergreife. Das ist unbequem, aber es ist auch wunderschön, wenn man bereit ist dazu und sagt, ich will.
Historische Notwendigkeiten und die Rolle der Völker 01:46:08
In unserem letzten Vortrag mit unserem Michael-Spiel, ist das so stark drinnen, da ist die Jungfrau von Orléans drin, und willst du mein Schwert sein, weil es darum eine wichtige Entscheidung geht, dass Frankreich seine Eigenständigkeit behält, das ist was Wichtiges für ganz Europa und damit eigentlich für die ganze Weltentwicklung gewesen ist. Man könnte sagen, nur wer wird Sieger, das ist eine typische Kriegsgeschichte. Nein, es geht um mehr, es geht um das geistige Schicksal ganz Europas. Und da sind gewisse Entscheidungen, auch wenn sie kriegerisch gefasst werden, aber wichtig. Das heißt, wenn Frankreich Englisch geworden wäre, dann wäre etwas verloren gegangen. Diese Polarität ist wichtig. Das eigentliche französische Wesen gibt etwas Wesentliches dazu und das Englische auch, aber wenn sie eigenständig sind. Gerade wenn das nicht die Vermischung drinnen stattfindet.
Das ist eine ganz interessante Geschichte, weil ja vorher die Normannen, die dann in der Normandie nach Innenbenantis angesiedelt wurden, das Französische aufgenommen haben, und die waren dann die Eroberer, die nach England gegangen sind und haben den französischen Geist aber in ihrer eigenen Art dann dort hingebracht. Und wenn das jetzt wieder zurückgekommen wäre in der Form, dass die Frankreich erobern, dann wäre das Französische ganz ausgelöscht worden. Bei den Normannen, die Engländer geworden sind, ist ein Teil dessen drinnen als Ferment, was sich in das eigentlich angelsächsische hineingearbeitet hat. Aber wenn das jetzt wieder zurückgegangen wäre und Frankreich erobert hätte, dann hätte es nicht funktioniert, dann wäre das Wesentliche ausgelöscht worden. Das sind einfach verschiedene Kräfte, die drinnen sind, die beide gedeihen müssen. Das Angelsächsische einerseits, das Normannische auf seine Art, das muss alles seine Lebendigkeit irgendwo behalten. Und eben dieses Französische, was die Fortsetzung des Lateinischen in einer gewissen Weise ist, aber auf einer viel lebendigeren Art. Dieses Scharfintellektuelle, aber trotzdem spielerischer als das Lateinische. Das ist etwas ganz Großartiges. Das braucht seine Eigenständigkeit, hat seine Eigenständigkeit gebraucht. Und das wieder ein Widerfall zu dem ganz anderen gearteten, was im Deutschen drinnen war. Wo ja dann auch immer die Spannung interessanterweise da war, bis zum Deutsch-Französischen Krieg. Und was letztlich auch sehr mit beigetragen hat dazu, dass dann der Erste Weltkrieg ausbricht. Irgendwo ist eine scharfe Konfrontation. Aber da ging es auch darum, dass diese beiden unterschiedlichen Geistesarten, dass die ringen darum, wer darf mehr tun sozusagen. Wer wird bestehen, als müssen beide bestehen in Wahrheit. Also man hätte es sicher auch anders lösen können, aber da sind halt die Widersacherkräfte ganz stark drinnen. Die natürlich wirken auch dann von außen, die das geschürt haben, auch dieses Konfliktpotenzial. So passiert ja die Weltpolitik im Grunde immer, dass da welche draußen stehen, einmal zuschauen und schauen, die hetzen einmal gegeneinander. Oder wenn sie eh schon drauf sind, einander an die Gurgel zu gehen, fördern wir das noch irgendwo. Und dann haben wir den Einfluss drin. Und dann ist man der lachende Dritte, der drüber steht irgendwo.
Die Psychologie von Täter und Opfer 01:50:12
Ohne es jetzt in den Details auszuweiten, ohne Schuldzuweisung. Die Schuld haben alle dran, immer. Auch die Opfer haben immer Schuld, die das zulassen in Wahrheit. Sorry, das ist halt so. Der Böse und das arme Opfer, wenn er sich das nicht auf sein Ich stellt, das ist schwierig und in nicht allen Situationen gelingt einem das. Aber einfach nur passiv, ich bin das Opfer, helft mir bitte. Wir sind als Menschen auch dazu da, dass wir uns auf die eigenen Füße stellen, wie auch immer es geht. In manchen Situationen ist man eh schon so am Boden und braucht Hilfe. Und darf sie auch annehmen, ganz klar. Aber das darf nicht zur Grundhaltung werden. Bitte ich nichts entscheiden, ich nichts wissen. Sondern sich selbst zu ermutigen, wie immer es geht. Und selbst wenn man noch so da liegt und scheinbar nur Opfer ist, das Entscheidende ist, das bisschen Kraft, was ich noch hab, zu mobilisieren. Nicht einfach einzugnicken.
Das hat Karl Rössl-Majdan, der mein Lehrer in der Anthroposophie und in der Sprachgestaltung usw. war, immer gesagt, in der Nazizeit, weil er im Widerstand war und dann natürlich gefangen wurde und verurteilt wurde zu 10 Jahren Kerkerhaft. Und das war nur ein Glück, weil wenn die Strafe höher ausgefallen wäre, wäre es automatisch in eine Köpfung umgewandelt worden. Weil die dann 11 Jahre hatten, Köpfen aus. So viel kann man nicht aufbewahren. Weil er sich sehr geschickt selber verteidigt hat und sehr gut argumentieren konnte, ist er mit 10 Jahren davongekommen und ist ins Lager gekommen, in die Kerkerhaft und dann ins Lager, in der Lobau war er dann im Lager und hat dort gearbeitet als Schweißer in dem gefangenen Lager. Aber er hat eines gewusst, die, die den Kopf einziehen, die kriegen die Prügel. Du machst dich selber zum Opfer. Die Opfer sind auch solche, die das aber ausstrahlen. Weil die, die draufschlagen wollen, die suchen sich nicht die Stärken aus. Er hat gesagt, du musst aufrecht gehen, nicht hochmütig schauen, aber Blick geradeaus. Nicht jetzt den anstarren oder provoziert sein, aber geradeaus schauen und aufrecht gehen. Die, die sich den Kopf einziehen, die kriegen die Prügel drauf. Das sind die leichten Opfer. Weil die Täter suchen sich auch immer die Opfer aus, die leicht zum Opfer zu machen sind. Sie sind nicht aus, jemanden zu haben, der vielleicht dann zwar eh niedergeschossen wird, aber mir jetzt auch vielleicht eine verpasst oder mir das Gewehr vielleicht sogar hinterlässt und mich. Da sind sie auch vorsichtig. Auch die ärgsten Schergen, da kommt sofort heraus, wer das leichte Opfer ist. Den prügeln sie, auf den schlagen sie ein.
Das heißt, man hat es auch als noch so hilfloses Opfer schon in der Hand, wie meine innere Seelenhaltung ist. Wenn ich mich eh immer als Opfer fühle und so gebärde, dann bin ich es eben auch. Und dann lade ich den anderen ein, dass er Täter wird. Wenn ich es jetzt noch ganz überspitzt sage. Das nimmt ihm nicht die Schuld, natürlich, das ist ganz klar. Aber trotzdem, ich mache es ihm leicht, dass er zum Täter wird, weil ich eh schon als williges Opfer im Grunde da bin. Ich nehme das nur so als Anregung. Es ist auch ein Gedanke, natürlich, die Täter sind verleitet oder vielleicht auch unter Druck gesetzt worden, wie auch immer. Aber natürlich ist es eine moralische Verfehlung, die sie haben, indem sie sich einspannen lassen. Egal aus welchen Gründen. Auch wenn sie vielleicht selber Angst haben, was ja viele hatten damals in der Zeit. Wenn du gesagt hast, so eine Schweinerei mache ich nicht, dann warst du halt selber Opfer. Da musste man sehr vorsichtig sein. Das ist ganz klar. Nicht alle Täter waren aus voller Überzeugung Täter, sondern um eben mitzuschwimmen irgendwo. Aber man hat schon auch etwas in der Hand, ob man Opfer wird oder nicht. Je nachdem, wie man sich verhält. Wird man es jedenfalls eher oder eher nicht?
Die teuflische Mechanik des Selbstverrats 01:55:18
Also diese Ermutigung, sich auf das eigene Ich zu stellen. Um das geht es eigentlich. Ohne Hochmut, mit einer Einschätzung, wie viel Kraft ich habe, aber zu mir zu stehen. So bin ich. Nicht mich zu verstecken hinter irgendwas. Auch nicht faule Kompromisse zu schließen. Das Naziregime war so bösartig durch das, dass sie die Menschen dazu geführt haben, sich selbst moralisch zu verwerfen. Indem du einmal mitmachst und hineinschnupperst und eben auch den Heil-Hitler-Gruß machst, mit dem fängst du an. Das war teuflisch, wirklich teuflisch. Weil indem du mit dem mitmachst und sagst, ja, damit ich nicht auch abgeführt werde und in irgendwo verrottet oder in einen Verlies, sage ich halt auch Heil-Hitler. Ehe zaghaft, aber doch. Aber damit wirst du selber, das höhlt unheimlich die eigene Kraft aus. Weil ich mich selber verrate eigentlich. Weil eigentlich will ich es ja gar nicht. Aber aus Angst tue ich es.
Das war das Teuflische. Es sind natürlich drastische Exempel statuiert worden. Ist ganz klar, weil damit hat man die Bevölkerung gebrochen. Dadurch sind sie alle mitmarschiert. Weil sie sich selber verraten mussten, dass man das erzwungen hat. Das war die neue Erfindung, die damals reingekommen ist. Das hat man vorher nicht gemacht. Wenn jemand wenigstens nicht Widerstand geleistet hat, aktiven Widerstand geleistet hat, dann hat man ihn in Ruhe gelassen. Man hat nicht das Bekenntnis eingefordert, das öffentliche Bekenntnis. Du musst zeigen, du gehörst zu uns dazu. Ja, solange du nichts tust, hast du ja Ruhe. Aber da ist das ganz entschieden gebrochen worden. Du wurdest gezwungen dazu, dich selber zu verraten. Und das bricht den Menschen. Und das ist das Teuflische. Und das schlägt dann irgendwann sogar in Hass um. Das kann dann wirklich ganz ins Gegenteil werden. Und das werden dann die ärgsten Schergen irgendwo. Aus dem Hass auf sich selber, auf alles überhaupt. Und sie suchen nur mehr Opfer, an dem sie sich austoben können. Weil sie den Hass eigentlich auf sich selber haben, aber sie wollen ihn ablenken auf einen anderen.
Und das ist so oft drinnen. Und das ist heute Gang und Gäbe auch in der Weltpolitik, im Weltgeschehen, in den Kriegen, die passieren, wird alles in die Richtung manipuliert. Weil das bricht die Menschen am meisten. Wenn sie sich selber verraten, das ist ärgerlicher als der Tod in Wahrheit. Und wo sie auch dann leicht Mittäter werden, weil irgendwann ist dann schon wurscht. Dann fühle ich mich eh schon selber so verschmutzt, so geistig verschmutzt, so entfremdet meinem eigenen Ich, dass einem alles egal schon wird. Und dann brechen die Barrieren und dann ist jede moralische Haltung weg. Auf einmal. Irgendwann ist das komplett weg. Weil sie eh nimmer zu sich stehen können. Dann geht die Schleuse auf und dann passieren die ärgsten Dinge einfach.
Die subtile Verführung der Widersacher 01:58:47
Und das ist das. Da stehen natürlich die Widersacherkräfte dahinter. Die sagen, du musst ja nicht sagen, hebe auch die Hand, sag auch Heil und du hast auch Ruhe. Aber das wirkt. Und wenn du es immer öfter machst, wenn das zur Routine wird, auf einmal bist du ganz auf dem falschen Gleise. Und kannst dir selber nimmer ins Gesicht schauen in Wahrheit. Und dann gibt es nur die andere Entscheidung, na ja, dann vorwärts, okay, dann bin ich der Ärgste von allen. Dann bin ich wenigstens noch was. Aber dann bin ich von der namentlich ahrimanischen Seite was. In Wahrheit. Damit wird man rübergelockt. Und man braucht nicht glauben, dass das nicht heute auch passiert. Das ist halt jetzt nicht so der große Weltkrieg im Gange wie damals. Ich habe oft gesagt, der dritte Weltkrieg läuft sowieso. Der zweite ist nahtlos in den dritten übergegangen mit ganz anderen Mitteln. Und viel subtiler. Und viel gezielter. Das heißt, dort wo man es braucht, werden die kriegerischen Mittel eingesetzt. Und dort wird ausarbeitet. Direkt oder indirekt. Oft durch Handlanger, die man dann verdammt und die man dann auch observiert. Da passiert unheimlich viel in der Welt. Da steckt aber ganz bestimmte Psychologie dahinter, die man durchschauen muss. Und durchschauen kann aber auch. Und wo das einzige Gegenmittel ist, sich auf das eigene Ich zu stellen. Das ist das einzige Ding. Und das heißt auch, mit den eigenen Ängsten fertig werden. Natürlich heißt es das auch. Im entscheidenden Moment den Mut zu haben. Und wenn das Ich präsent ist, hat es das. Und kommt oft dann wirklich auch durch damit. Und in manchen Fällen erleidet man auch den Tod, den man so und so dann erlitten hätte wahrscheinlich.
Unsere Welt ist noch lange nicht friedlich und ist noch relativ weit davon entfernt. Wir haben schon davon gesprochen, wenn es gut läuft und richtig läuft, wird die nächste Kulturepoche so sein, dass in einem großen Teil der Welt oder in einem größeren Teil der Welt wirklich dieser Friede, diese Brüderlichkeit, Geschwisterlichkeit, Menschlichkeit, wie immer man es nennen will, dass die zumindest über größere Erdgebiete hin verbreitet sein wird zwischen den Menschen. Und dass das andere eher die Ausnahme ist. Es wird sie sicher geben. Und es wird irgendwann, wenn auch die Menschen, die diese positive Entwicklung durchgemacht haben, bis dorthin, dass sie sich nicht mehr inkarnieren müssen, dann wird ein Teil zurückbleiben, der wirklich auch in dieser Widersacherwelt untergeht zunächst einmal. Da müssen wir uns auch keiner Illusion hingeben, dass das absolut hundertprozentig vermeidbar ist, obwohl wir alles dazu tun müssen, dass möglichst wenige dort hineingeraten. Aber realistisch gesehen, die Widersacher sind nicht so schwach. Und wir Menschen sind noch sehr schwach. Und viele folgen dem.
Die Entscheidung für die Schwarzmagie 02:02:29
Und wenn man zu lange in dem drinnen ist, wenn es gar in diese Dinge geht, wie schwarzmagische Kräfte, die entwickelt werden, wo also wirkliche geistige Kräfte verwendet werden, aber im Sinne der Widersacher, das ist nur eine viel höhere Kraft. Das ist auch eigentlich Ich-Kraft. Das ist geistige Ich-Kraft. Aber ich schenke sie den Widersacher-Kräften. In unserer Freiheit liegt es auch darin, dass wir die unterstützen. Aus welcher Motivation auch immer. Weil wir vielleicht glauben, wir steigen dort höher auf. Oder wie auch immer. Weil wir halt die Situation falsch einschätzen. In der Widersacherwelt werden wir immer Befehlsempfänger bleiben. Und wir werden dort nur gut fahren, wenn wir genau befolgen, was von oben gewollt wird. Aber das kriegen die Menschen, die sich für den schwarzmagischen Weg entschließen, nicht so leicht mit. Weil die Widersacher natürlich auch schauen, dass sie es nicht mitkriegen. Das sagt ihnen ja niemand. Es wird ihnen einfach vorgegaukelt, welche Machtfülle sie erhalten. Kann auch wirklich eine große Machtfülle sein. Aber Freiheit haben sie keine mehr. Sie sind nicht in der wirklichen Gestaltungshoheit. Sondern sie sind halt höhere Befehlsempfänger. In Wahrheit. D. h. aus der Schiene, die die Widersacher wirklich anstreben, aus der können sie jedenfalls nicht raus. Sie haben gewisse Gestaltungsmöglichkeiten, weil sie Menschen mit einer gewissen Freiheit sind. Sie sind ja sogar als Freiheit da reingegangen. Schwarzmagier wird man nicht. Da können die Widersacher noch so viel ziehen dran. Es muss meine Entscheidung sein. Sonst kann ich das auch gar nicht werden. Und um das geht es den Widersachern auch, dass wir das Bekenntnis dafür aus Freiheit ablegen.
Es geht nicht darum, dass sie Menschen mit Gewalt gegen ihren Willen hineinziehen, sondern da gehört auch der Wille der Menschen dazu, sich hineinziehen zu lassen. Und weil sie einfach die Situation falsch einschätzen. Also wenn wir wirklich in unserem Ich zentriert bleiben und uns nicht verlocken lassen von den Widersachern, dann können sie uns nichts, aber schon gar nichts anhaben. Gar nichts. Das ist nur, wir lassen uns verlocken. Und die Widersacher sind halt schon sehr geschickt, uns zu verlocken. Zu sagen, ja, trifft halt die Entscheidung, zu uns zu gehen. Ist eh eine freie Entscheidung. Da musst halt dann das und das und das tun. Du verstehst ja eh, dass du da jetzt dich einfügen musst. Und so weiter und so weiter und so weiter. Man spürt die Machtfülle, die daraus entsteht. Das Gefühl dieser Machtfülle ist ganz stark. Wenn man namentlich in diese schwarzmagische Richtung geht, also wo vor allem diese ahrimanisch-asurischen Kräfte, soratische Kräfte besonders stark wirken, da hat man das Gefühl einer Machtfülle. Und wenn dann so ein bisschen das Ego noch dabei, trotz einer vielleicht starken Individualität, aber das Ego noch mitspielt, dann sagst du, du bist jetzt der Herr. Dann ist die Verführung halt sehr groß. Weil natürlich sind das Menschen, die schon eine starke Ich-Kraft auch entwickelt haben, aber ein bisschen schlecht sehend sind, sag ich mal geistig. Und die Widersacher-Mächte beeinflussen uns in der Richtung, da halt nicht so ganz die geistige Wirklichkeit zu sehen, sondern das Bild, das sie uns suggerieren wollen. Und natürlich zeigen sie uns dann nicht die eigentlichen Schrecknisse, die damit verbunden sind, sondern die spannende Seite, die halt für Menschen, die gern Macht ausüben wollen, und sagen, ich bin ja so toll, denen schmeichelt und sie dorthin lockt irgendwo. Das ist sehr verführerisch.
Die Illusion der Ordnung durch Macht 02:06:56
Ja, vielleicht auch als guten Ding, wenn man sieht, die Menschen, was die alle aufführen, es muss ein Machtwort gesprochen werden, um das zu ordnen einmal. Das geht ja nicht, das Chaos, das da herrscht sozusagen. Also wir werden das jetzt ordnen, die Welt. Aber das kriegen sie halt nicht mit, dass es dann erst recht schrecklich wird. Weil die Welt wird nicht gedeihen, und sie wird diese gesunde Ordnung nicht bekommen, wenn nicht so viele Menschen es möglich mitziehen, aus der Freiheit heraus. Weil sie es wollen, aus ihrem Ich heraus. Der Schwarzmagier denkt, das Chaos in der Menschheit kann ich nur beseitigen, wenn da einer mit der entsprechenden Macht ausgestattet ist, der das alles regeln und ordnen wird. Und ja, man muss eine gewisse Macht ausüben, streckenweise, um das nicht ganz in die falsche Richtung zu laufen, man muss immer schauen, zu fördern die einzelnen Individualitäten, dass sie etwas Friedensförderndes, etwas Ordnungsbringendes beitragen. Also ich muss eigentlich immer meine, wenn ich schon Macht habe, sie so anwenden, dass mein ganz starkes Bewusstsein ist, ich wende diese Macht zeitweise an, aber um sie überflüssig zu machen, um eigentlich mich als diesen Mächtigen überflüssig zu machen, dass es in die Macht der einzelnen Menschen übergeht.
Wir sind in dem Übergangsfeld, das ist in der Vergangenheit hat alles nur funktioniert, da waren Mächtige, die haben alles geordnet, und die anderen waren Untertanen, die brav gefolgt sind dem. Und hier und da sind welche ausgerissen, die hat man halt dann geprügelt oder was. Aber da war die Freiheit der Menschen noch gar nicht vorhanden, weil sie ist in der Art überhaupt erst seit dem Mysterium von Golgatha da. Und von da an ist es noch ein langer Weg zu lernen, mit dieser Freiheit umzugehen. Aber der Weg muss dorthin gehen, dass letztlich die Menschen aus der Freiheit heraus friedlich, ordentlich miteinander umgehen. Sodass einer den anderen fördert in Wahrheit. Weil das liegt im menschlichen Ich drinnen. Das menschliche Ich, das wirkliche Ich, ist eine geistige Quelle, die nur fließen kann, die nur lebt, wenn sie sich verschenken kann. Und dadurch selber eh immer reicher wird in Wahrheit. Also es ist ja gar nicht so, dass man nichts davon hätte. Aber ich darf es nicht machen aus dem Wort "Ich verschenke damit Ich". Nein, ich verschenke, weil ich sehe, da ist jemand, der braucht die Anregung. Und die kann ich geben.
Ausblick: Die Kultur der Brüderlichkeit und der Geist in der Materie 02:09:58
Das wird, wenn es gut läuft, in einem größeren Teil der Menschheit in der nächsten Kulturepoche der Fall sein. Das ganze Wirtschaftsleben wird sich dann so ordnen. Man wird füreinander arbeiten. Man wird sagen, ich habe die Fähigkeit, aus dem schenke ich dir etwas. Und der andere schenkt mir das, was ich brauche, weil ich dazu die Fähigkeit nicht habe. Bis ins Wirtschaftliche wird es hineingehen. Es wird noch ganz anders werden, als es jetzt ist. Jetzt sind wir noch nicht so weit, dass das so funktionieren kann heute, wie es dann in der Zukunft funktionieren könnte, wenn wir es wirklich energisch anstreben. Also wirklich diese Kultur der Brüderlichkeit, wie man sie nennen will. Diese sogenannte slavische Kulturepoche. Da sind wir wieder slavisches, das Östliche, was ganz entscheidend für die Entwicklung ist. Wir dürfen da ja nicht eine Mauer aufbauen dem Gegenüber. Auch wenn es politische Schwierigkeiten gibt, aber über die müssen wir drüber kommen. Da ist ein immenses, wichtiges Potenzial für die Zukunft. Und ja, es schläft auch bis zu einem gewissen Grade noch, weil es ja eigentlich so wichtig erst in der nächsten Kulturepoche sich entfalten soll. Da wird es die ganze Welt ergreifen.
So wie heute der Materialismus im Grunde fast die ganze Welt ergreift, so wird das dann sich verwandeln, dass auch die kommerzielle Tätigkeit, die Wirtschaftstätigkeit einfach darin besteht, dem anderen das zu geben, was er braucht, weil ich es geben kann. Und umgekehrt, der andere gibt mir, was ich brauche. Wie immer das dann organisiert wird im großen menschheitlichen Maßstab, das ist ja nicht so einfach. Ich meine, in einer kleinen Dorfgemeinschaft geht das ja relativ leicht. Du sagst, ich tue Stricken, Nähen und Dinge, also ich sorge für die Begleitung, du sorgst für das Essen und jeder kann ein bisschen was und das tauscht man aus und das funktioniert. Ja, funktioniert auch nicht mehr so wirklich. Aber wenn das im globalen Maßstab dann passieren soll, puh, da haben wir noch einiges zu tun dafür. Und das ist nicht ein Ding, ah, dann letztlich endet es darin nur unter der Gier, wie können wir für uns am meisten rausziehen. Also wenn man sagt, so viel brauche ich wirklich, und wenn es ein bisschen mehr ist, wenn mehr da ist, dann gibt es mir auch mehr, gerne, aber so, dass eine Gerechtigkeit herrscht, dass niemand darben muss darunter und dass jeder seine Kräfte entfalten und verwirklichen kann, seine individuellen. Das wird einmal ein Antrieb werden. Heute ist das noch Fantasterei, natürlich, aber jetzt ist die Vorstufe dafür, dass das Wirklichkeit werden kann, dass wir wirklich lernen, uns auf unser Ich zu stellen.
Und wenn wir aus unserem Ich schöpferisch tätig werden, wenn man ein bisschen künstlerisch bewusst tätig wird, wird man das spüren. Man muss das tun, weil man die Fähigkeit hat und man schöpft das aus und man spürt, welche Kraft da durchfließt. Die ist immens, diese Kraft. Dann fängt man übrigens auch an zu sehen, die Kraft ist stärker als der Rest, auf die ich klopfen kann, die Dinge, auf die ich klopfen kann. Die Kraft ist viel, viel stärker. Das lebt von Gnaden dieser Kraft im Grunde, nicht nur von unserer menschlichen, sondern auch der höheren geistigen Wesen, aber da ist Geist. In Wirklichkeit ist es Geist. Und das ist nur die erstarrte Schlacke davon. Aber dass es überhaupt existieren kann, muss immer noch der Geist darin sein. Er ist nicht ganz verflüchtigt, sonst wäre es ganz weg, sonst würde es zerfallen. In nichts eigentlich zerfallen. Was es hält in der Dinglichkeit, in seiner Existenz, in seiner äußeren Existenz, das ist immer der Geist. Da brauche ich aber nicht an irgendwelche Gespenster denken.
Das sollte langsam ein bisschen sickern. Wie gesagt, darum habe ich euch das von den Naturwissenschaftlern, vom Schrödinger vorgelesen, vielleicht lese ich das nächste Mal ein anderes Beispiel, nur ein paar markante Sätze, dass das aber Leute, wo man denkt, das sind Techniker, Naturwissenschaftler, das sind die ganz ahrimanischen vielleicht, aber wo so viel Geist drinnen ist. Eben auch in diesen Dingen.
Der Geist im Sinnlichen und die Kraft des Ichs 02:14:52
Da entscheidet sich, wenn ich da nicht hinter dem den Geist nicht da spüren kann irgendwie und mich mit dem Gedanken vertraut mache, eigentlich ist das Geist in Wahrheit, auch wenn er noch so dinglich erscheint, aber was seine Wirklichkeit ausmacht, ist der Geist dahinter, dann brauche ich gar nicht weiterreden. Dort müssen wir hinkommen. Und uns eben den Geist nicht als irgendeine Gespensterwolke vorstellen, die irgendwie nebulos durch die Gegend schwebt und nichts tut in Wahrheit. Das sind falsche Bilder.
Die Kraft schlägt hin. Alles, was als Kraft erscheint, dahinter steckt der Geist. Das muss man sich nur erst einmal bewusst werden. Und die steckt auch in unserem Ich. Das ist auch Ich-Kraft. Das Ich kann wirkliche Berge versetzen. Das kann es. Wir müssen es lernen mit der Kraft, die wir nicht nur haben, sondern die wir sind in Wahrheit. Mit dem müssen wir lernen, umzugehen. Wir müssen lernen, mit uns selber umzugehen. Dazu dient unser Bewusstsein, unsere Gegenwart, unsere Zeit, mit all den Problemen, die da sind, dass wir das langsam einmal mitkriegen, wach werden dafür. Da hilft uns auch das Hirnkastl mit. Da helfen uns alle Sinne mit dazu.
Ich werde das wirklich einmal, ich habe jetzt diese Zeichnung, demnächst genauer darüber sprechen. Das ist jetzt immer noch eine Vorstufe dazu. Das ist alles einbezogen. Es wird das Geistige im Sinnlichen zu erkennen. Zu erkennen, wie die Sinnesorgane zugleich auch etwas beitragen zur geistigen Wahrnehmung. Der Weg zur geistigen Wahrnehmung führt über die Sinnesorgane, über die äußeren Sinnesorgane. Das ist Kapperhuch. Alle Sinnesorgane am besten ausweisen, dann bin ich am schnellsten im Geistigen. Nein, wirklich nicht. Wirklich nicht. Wir müssen erst so gut sehend oder fühlend oder tastend oder riechend oder schmeckend werden, dass wir durch das Sinnliche bis ins Geistige hineinkommen. Merken, das Sinnliche ist ja eigentlich nur der Schleier davor. Aber wenn ich in die Wirklichkeit gehe, muss ich noch durch den Schleier durch. Das heißt, wirklich im Sinnlichen wach werden, so stark wach werden, dass ich durchkomme bis hinter den Schleier.
Das ist das Tolle in der Anthroposophie, wie es Steiner ihm geschildert hat. Er hat ja ein Buch angefangen, wo er das eigentlich ganz im Detail beschreiben wollte. Das ist halt nie fertig geworden. Da wollte er eigentlich die ganze Anthroposophie aufbauen auf die Sinneslehre und von dort weitergehen. Es gibt einzelne Splitter in einzelnen Vorträgen, wo er das weitergeführt hat. Aber das ist so schwierig, weil es so leicht wieder missverstanden wird von den Menschen. Aha, jetzt ist er eh bei den Sinnesorganen, dann bleibe ich eh im Sinnlichen, dann ist es eh gut. Ja, aber wenn ich den geistigen Impuls nicht mit dabei habe, dann komme ich eben nicht weiter, dann bleibe ich bei dem Vorhang stehen. Und es geht darum, dass ich durchkomme. Durch die Sinne hinaus und durch. Durch das Sinnliche durch. Und durchschauen, was im Sinnlichen, ich will gar nicht sagen hinter dem Sinnlichen, sondern im Sinnlichen am Geistigen wirkt. Und dann verliert sich irgendwann das Spiegelbild. Die Sinneswelt ist nur das Spiegelbild davon. Und durch das Spiegelbild muss ich durch. So muss ich wie Alice in Wonderland durch, durch den Spiegel durch, auf die andere Ebene.
Also selbst im materialistischen Amerika gibt es solche Geschichten. Weil es überall Wissende gibt oder Ahnende gibt, die das spüren und die das künstlerisch gestalten. Egal, die müssen es nicht die Geisteswissenschaft so studiert haben, sondern sie spüren es aus ihrer geistigen Entwicklung, die sie sich mitbringen. Und packen das in eine Geschichte hinein. Da sind viele, viele Dinge, viele Romane, die in der Welt stehen, Geschichten, Kindergeschichten, Märchen vielleicht, wo das alles drinnen liegt. Nur ein bisschen verschlüsselt halt. Aber wenn man es aufmerksam liest, merkt man das Geistige, was dahintersteckt. Man merkt auch vielleicht die Verzerrungen, die manchmal drin sind, weil es doch ein bisschen angekränkelt ist von unserem heutigen äußeren Leben. Aber trotzdem steckt genug anderes drinnen. Es sprüht.
Die Welt ist heute ein geistig sprühendes Feuerwerk. In Wahrheit. Kaum wer kriegt es mit. Das ist der Gegenpol. Aber das verdeckt uns. Wir nehmen gar nicht wahr, wie geistig das sprüht. So viele Menschen sprühen von dem. Und nehmen es vielleicht selber gar nicht ernst. Aber da sprüht aus ihrem Ich was. Es verliert sich dann irgendwas. Sie bleiben vielleicht nicht drauf. Und verlieren es dann auch wieder. Aber da kommen ein paar lichte Blitze, die ausgehen. Es ist keine geistig arme Zeit.
Darum sind wir eigentlich auch gewappnet mit diesen ganzen arimanischen und Widersacherkräften, denen jetzt anfangen Parole zu bieten. Darum stürmen die auch an. Natürlich werden die heftig jetzt. Weil die wollen das verhindern. Und wir werden es ja nur bewältigen können, wenn wir den Mut aufbringen und die Kraft aufbringen, ihnen voll entgegenzutreten. Nicht uns zu verstecken. Wir sollen sogar das Visier aufmachen und sagen, ich lege meinen Helm ab, den brauche ich nicht. Ariman, ich schaue dich an und durchschaue dich. Und dann bist du Schmähstatt. Schmähstatt ist so ein wienerischer Ausdruck. Man weiß nicht mehr, was man darauf antworten soll. Da gehen einem die Worte aus. Das muss man Ariman hinbringen. Er ist sehr wortgewandt. Nämlich intellektuell wortgewandt. Lucifer ist mehr mit Schwärmerisch und findet diese Worte, der wird stumm werden. Wenn wir beides können. Wir können beide Sprachen sprechen und besser als die Widersachermächte. Wenn wir wollen. In einzelnen Momenten. Es wird nicht so einfach gehen, einmal habe ich jetzt was gesagt, und dann verstecken sie sich schon irgendwo. Es wird ein langer Weg sein. Aber das, was in unserem Ich ist, ist eine viel, viel höhere Kraft in Wahrheit. Nur wir sind erst auf dem Weg, diese Kraft handhaben zu können.
Die Evolution des Ichs und die Zukunft als Geister der Freiheit 02:22:48
Das ist das, wovon ich in den letzten Vorträgen gesagt habe, das Ich. Wo kommt das her? Als die Elohim den Menschen geschaffen haben, haben sie ihre Ich-Kraft hingeopfert. Seit dem Zeitpunkt sind wir verkörperte Ich-Wesen geworden. Aber der Ursprung dieser Ich-Kraft, die auch in unserem Ich drinnen steckt, verliert sich in der fernsten Vergangenheit und geht weiter in die unendliche Zukunft. Das ist nicht irgendwo entstanden und wird nicht irgendwo vergehen. Das ist ewig. Das liegt in unserer Kraft drinnen. Und ewig, indem sich immer wieder neu zu erschaffen und immer reicher zu werden dabei. Und trotzdem existiert es seit immer und wird immer existieren. Es ist die eigentliche Wirklichkeit. Das ist das Geistige. Und das lebt auch in unserem Ich drinnen. Und das lebt in allen höheren Wesenheiten drinnen.
Nur der große Unterschied ist bei Menschen noch, dass wir die Freiheit dazu erarbeiten können, dürfen, sollen. Dass das von der Gottheit gewollt wird. Die erste Hierarchiestufe, und wir werden als Menschheit eine eigene Hierarchiestufe bilden. Sogar in drei Abstufungen. Das heißt, wir werden niemals Engel, so wie jetzt die jetzigen Engel sind. Wir werden Menschen. Aber Menschen auf einer höheren Ebene. In drei Stufen, so wie es Urengel, Erzengel und normale untere Engel gibt. So wird es zunächst drei Stufen der Menschlichkeit geben. Das hängt zusammen mit den Entwicklungsstufen, die uns noch vorausstehen. Also in der Zukunft erwarten. Wo wieder Menschen entstehen. Das heißt, Wesenheiten, die zu ihrer eigenen Ich-Kraft kommen und sie erwachen zu ihr. Mit dem Weg zur Freiheit. Schon mit den Früchten, die wir jetzt entwickeln. Aber es kommt eine neue Stufe dazu. Und die wird man mit gewissem Recht auch als Menschen oder als Geister der Freiheit oder auch als Geister der Liebe. Manchmal werden auch die Seraphim als Geister der Liebe bezeichnet. Die Allerhöchsten. Wir sind es als Unterste aber auch. Und auf eine noch andere Weise. Weil es ganz aus unserem Ich kommt.
Die Seraphim, die höchste Engel-Hierarchie oder der geistigen Wesenheiten, die höchste Hierarchiestufe, die den unmittelbarsten Anblick der Gottheit haben, die sind Inbegriff und Vermittler der göttlichen Liebe in reinster Form. Aber kein Eigenwille. Sie leben nur für das, was die Gottheit will. Und sie haben nicht den geringsten Eigenwillen. Sondern sie nehmen in reinster Form das auf, was die Gottheit will und tragen es weiter. Sie übermitteln es der nächsten Hierarchiestufe, die unter ihnen steht. Und sie tun alles daran, es so rein wie möglich weiterzugeben. Und wir haben davon gesprochen, das Problem ist trotzdem, dass von Stufe zu Stufe sich Abweichungen, Fehler, Verunreinigungen ergeben. Und dadurch, je weiter das herunterfließt, bis in unsere Welt, so wie sie heute ist, die ganz anders ist als der alte Mond, die alte Sonne, der alte Saturn, diese Vorstufen, von denen wir gesprochen haben, wo alles noch beweglicher war, diese Verfestigung, die jetzt mit der Erde so gekommen ist, wie es jetzt ist, wo das Geistige zwar dahintersteckt, aber die Realität bis zu dem Festen einfrieren kann.
Selbst auf dem alten Mond war das nicht. Da war alles in fließender Bewegung wenigstens noch. Man kann es schon als materiell bezeichnen, aber es war fließend. Das hat noch gezeigt, dass eigentlich in dem fließenden Jahr auch der Geist wirkt. Das war nicht nur, wie man sich denkt, wie ein Wasser das heute zerrinnt. Das war, wenn man es so nennen will, lebendiges Wasser. Das heißt, da hat man gespürt, die Lebenskraft zumindest drinnen, da wirkt etwas Höheres drinnen. Das ist nicht nur Stoff, der fließt. Da fließt Geistiges mit. Und das, was als Stoff erscheint, in dem sieht man und spürt man noch ganz deutlich, dass da eine höhere Ebene, zumindest die ätherische Ebene mitfließt. Das heißt, das ist fließendes Leben zugleich auch, was da drinnen ist. Das heißt, das ist nicht vergleichbar mit dem Wasser, das wir heute haben. Selbst in dem heutigen Wasser sind aber Lebenskräfte drinnen und wirken drinnen. Aber das ist ein müder Abglanz von dem, was auf dem alten Mond der Fall war. Da könnte man mit Recht sagen, was dort die Natur gestaltet hat, war fließendes Leben. Das ist fast gleichbedeutend mit dem, ich sage, der Mond war Bestand aus Wässerigem. Aber das ist nicht unser heutiges Wasser. Im okkulten Ausdruck, in der Esoterik immer das Fließende, das Flüssige. Das ist nicht Wasser in unserem äußeren Sinn, nicht unser irdisches Wasser. Sondern etwas, was fließt. Da gab es keine festen Formen auf dem alten Mond. Alles war beständig im Fließen. Auch die Menschenwesen, die dort schon vorgebildet waren, die waren zwar noch nicht der Ich bekommen haben zu dem Zeitpunkt, aber als Gestalt schon da waren, eben bis zum Flüssigen, weil alter Saturn waren sie Wärmemensch, schon wieder schwer vorstellbar. Ein physischer Leib, der nur als Wärme besteht. Das kann man sich auch schon wieder nicht gut vorstellen. Aber damals war es so. Natürlich, die geistige Form war dahinter. Das hat diesem Wärmeleib die Form gegeben, aber das war eben ganz geistig. Aber ansonsten eine reine Wärme, ein reines Wärmegebilde, war der physische Leib des Menschen auf der alten Sonne. Dann wurde es ein Wärmeluftleib, also Gasartiges, Luft im weitesten Sinne halt, Gasartiges und durchwärmt. Und aus dem war der physische Leib, der Wesen geschaffen, die auf der alten Sonne gelebt haben. Das war der physische Leib, aber das Menschen war auf der Stufe damals. Ich war noch keines drinnen. Aber es gab Wesenheiten, die in diesen Leibeshüllen durchaus gelebt haben, die das beseelt haben. Aber da war es Wärmeluft im Grunde. Man könnte sagen, ein warmer Lufthaar. Nein, aber er hatte eine gewisse Form trotzdem. Und auf dem alten Mond kommt dann dazu das wässrige Element. Dann ist es etwas Fließendes, etwas Fließendes, durchwärmtes und auch wehendes. Also weiß ich nicht, ein atmender Wärmeluftstrom oder irgend so was. Das war die nächste Entwicklungsstufe unserer Leibeshüllen, unserer physischen Leibeshülle, die vorbereitet wurde. Währenddessen sind andere Wesenheiten eben Ich-Wesenheiten geworden, also die Engelwesenheiten der verschiedenen Stufen. Die Urengel, die Erzengel und schließlich die regulären, die untersten Engelstufe. Aber vorbereitet immer der physische Leib des Menschen, der Lebensleib des Menschen, dann auch dazu und so weiter. Also das ist sehr, sehr kompliziert, die ganze Geschichte. Und das wird in der Zukunft noch anders werden.
Aber es werden Wesenheiten entstehen, denen man insofern mit Recht sein kann, dass sie auf der Menschenstufe stehen, weil sie ein freies Ich entwickeln werden. Von Anfang an. Wir kämpfen jetzt darum. Wir sind die Vorreiter. Wir sind die, die den Weg bereiten. Und wir werden uns weiterentwickeln im neuen Jerusalem, auf dem neuen Jupiter, auf der nächsten Stufe. Da werden wir schon eine Stufe höher sein und werden ganz aus der Freiheit heraus agieren bereits. Aber es wachsen neue Wesenheiten nach, geistige, die auch bereits den Funken der Freiheit in sich haben und ihn auf ihre Art entfachen und die man daher eben auch als Geister, wenn man so will, als Geister der Freiheit bezeichnen kann. Und das sind Menschen. Wir können sagen, drei Stufen des Menschlichen werden kommen und sie haben alle, es zeichnet sich aus, dass sie alle ein Ich haben, das die völlige Freiheit hat. Und damit freie Mitschöpfer werden an der Weltentwicklung. Immer mehr. Wir, die die Vorreiter auf dem sind, gehen auch dann voran und werden eben, wenn diese sieben kosmischen Entwicklungsstufen vorbei sind, wirklich dann so weit sein, dass wir weltschöpferisch werden. Also das, was die Elohim gemacht haben während der Erdentwicklung. Aber auf einer ganz anderen Ebene und in einer ganz anderen Art. Und die Menschen, die uns nachfolgen, werden das auch irgendwann einmal machen. Das heißt, das werden aber dann alles Geister der Freiheit sein. Diese drei Stufen des Menschlichen sind drei Wesensgruppen, die diese Freiheit haben. Die die Engel zunächst einmal nicht haben. Aber wir, aber auch die nachkommenden Menschen, die auf dem Jupiter, auf der Venus und so nachkommen, auch die, die die Freiheit haben, werden dieses Element hineinbringen. Die Freiheit. Geister der Freiheit sein.
Und das ist die eigentliche große Revolution im ganzen Schöpfungsgeschehen im Grunde. Es ist eben nicht so, dass immer wieder das Gleiche. Es werden wieder neue Wesenheiten geboren. Aha, die werden wieder Engel. Dann werden sie irgendwann Erzengel und irgendwann Urengel, wenn sie genug Erfahrung haben. Und dann steigen sie weiter auf. Und so geht das ewig durch. Um Gottes Willen, das wäre eine Fadeschöpfung. Verzeihung. Da kommen ganz neue Qualitäten. Und gerade eben dann, wenn Wesenheiten auf der untersten Ebene zunächst, wenn wir dann drei Stufen des Menschlichen haben, sind wir dann schon die fortgeschrittenste Stufe. Dann gibt es eine Stufe, die darunter ist und eine, die noch darunter ist. Aber von uns strahlt es dann auch aus, dass die anderen Hierarchien, die aus der Vergangenheit rüberkommen, dass die mit an der Freiheit teilhaftig werden können. Das ist die nächste riesige Aufgabe. Stellt euch vor, was das für eine Schöpfung wird. Alle geistigen Wesenheiten als fernstes Ziel, alle geistigen Wesenheiten, die es gibt im Kosmos, vom untersten bis zum obersten, alle sind schöpferisch tätig. Und alle als Individuen, weil sonst wären sie nicht schöpferisch. Da ist ein Schöpfungsreichtum, eine Variabilität drinnen, die unglaublich ist. Und dann geht das Göttliche immer mehr auf in die individuellen Beiträge all dieser freien geistigen Wesenheiten. Und sie bleibt trotzdem als Gottheit natürlich vorhanden. Sie geht genauso von Ewigkeit zu Ewigkeit wie die Ich-Kraft überhaupt, die geistige Kraft überhaupt. Aber da ist eine riesige Entwicklung, eine riesige Evolution drin in der ganzen Weltentwicklung, die noch weit über unsere irdische Evolution hinausgeht.
Von den Dimensionen reden wir. Da stehen wir irgendwo drin. Und wir dürfen da in einem gewissen Bereich Vorreiter sein. Und werden wir ja dann sehen, was dann passiert. Es werden immer wieder welche nachkommen und als neue geistige Wesenheiten geschaffen werden und in die Freiheit entlassen werden. Was die für spezielle Fähigkeiten dazu bringen. Gut, brauchen wir uns jetzt im Detail sicher nicht den Kopf drüber zerbrechen, weil das ist sowieso erst Wirt-Wirklichkeit, wenn diese Wesenheiten da sind und zu wirken beginnen. Und vorher wird niemand wissen, auch die Gottheit nicht, wo sie die menschlich gesprochen einfallen lassen. Aber stellt euch ein Kosmos vor, der nur wimmelt von schöpferischen Wesenheiten. Und alle arbeiten mit, weil sie sich verschenken an dieses große Werk. In Wahrheit.
Wochenspruch und abschließende Perspektive 02:37:40
Das ist die Zukunftsperspektive. Das sind trotzdem so groß die Schwierigkeiten jetzt sind, die wir haben und die wir überwinden müssen auf dem Weg. Aber es ist nichts gegen dem, was dann möglich wird irgendwann. Immer mehr möglich wird. Es ist jetzt natürlich nur ein ganz zart ahnender Ausblick in diese Ferne, aber es geht um Weltschöpfung. Im immer größeren Sinn. Und dort mit einem Beitrag leisten zu dürfen, zu sollen, zu wollen, hoffentlich. Und das geht. Ja, das will ich euch für heute mitgeben. Ich glaube, das reicht jetzt. Das ist groß genug fürs erste Mal.
Ich lese euch noch zum Abschluss den Wochenspruch. Es ist der 29. Sich selbst des Denkens leuchten, im Innern kraftvoll zu entfachen. Erlebt es sinnvoll deutend, aus Welten Geistes Kräftequell, ist mir nun Sommererbe, ist Herbstes Ruhe und auch Winterhoffnung. Und jetzt denkt sich das im riesigen Weltenmaßstab, im kosmischen Maßstab über die sieben, von denen liegen immer alle vor uns, aber die ganzen planetarischen Stufen, die jetzt noch kommen, die kosmischen Entwicklungsstufen und dann weiter. Die wir jetzt zwar noch nicht irgendwie ahnend überschauen können, wie sie sein werden, aber es hört nicht auf. Es geht von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und indem wir Ich-Wesen geworden sind, haben wir so und so an dieser Ewigkeit teil. Nur, was den Menschen auszeichnet, ist, dass aus Freiheit Teil des Ganzen ist. Nicht nur als Empfangender, sondern als hoffentlich sehr Vielgebender auch. Und zwar nicht nur auf Befehl, sondern aus Eigenem. Das ist das, was wir hineintragen können in die Entwicklung. Und auf dem Weg werden wir dann irgendwann einmal mitkriegen, was die anderen, die neu hineinwachsen, vielleicht auch geben können an noch fantastischeren Sachen. Jetzt aus unserer heutigen Perspektive. Weil natürlich ist unsere Geistigkeit noch nicht so weit, dass alles, was da werden könnte, überhaupt nur irgendwie denken oder sich vorstellen zu können. Müssen wir auch nicht. Macht auch gar keinen Sinn. Aber die Welt wird noch ganz, ganz anders werden. Wo wir sagen, das ist so gewaltig, was da schon ist. Es wird noch mehr Kosmos, noch mehr. Wird sich die ganze Schöpfung schmücken. Kosmos heißt eigentlich Schmuck. Aber im geistigen Sinne, nicht mit irgendwelchen Klunkerbehängern.
Gut. In diesem Sinne, meine Lieben, machen wir für heute Schluss. Ich danke euch fürs Dabeisein. Ich danke euch im Livestream, die ihr dabei seid. Bis zum nächsten Mal sehe ich eine spannende Frage, wie ist das mit dem Quantencomputer? Was kommt da auf uns zu? Das können wir vielleicht auch einmal besprechen.
Vielen Dank, Wolfgang.
Gerne. Ich danke euch allen fürs Dabeisein, dass ihr so intensiv, so aufmerksam mit dabei seid bei diesen Dingen. Bei diesen sicher nicht leichten Dingen. Aber ein bisschen hineinschnuppern einfach. Vieles können wir ja gar nicht überschauen noch. Aber irgendwie uns vortasten. Es war eine ganz große Perspektive heute. Ich bin jetzt Schmähstadt.
Ja, genau. Ich bin jetzt auch Schmähstadt für heute. Es sind einfach grobe Skizzen einmal, wo es hingehen könnte. Aber ich glaube, es ist gut, einfach so eine Perspektive auch zu sehen. Nicht immer nur bis zum nächsten Schritt zu denken. Das soll man schon auch sehr aufmerksam machen. Aber irgendwo eine Ahnung haben, wo es hingehen könnte. Danke, meine Lieben. Bis zum nächsten Mal. Gute Nacht.
So, Stream. Da sind wir draußen.
Oh, ok.
Nein, das war eh alles richtig.
Genau.
Das passt.
Ja, genau.
Siehst du, er kommt verlässlich, wenn es aus ist.
Na, passt.
Bis zum nächsten Mal.
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X