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Die Apokalypse des Johannes - 286. Vortrag von Wolfgang Peter, 2025
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«Ein interaktiver Vortragszyklus über den Zusammenhang mit dem Wirken Jesu Christi und dem eigenen Ich. Ausgangspunkt sind die Schriften von Rudolf Steiner, z.B. die GA 104, GA 104a und GA 346. Hier fließen sowohl Fragen und Anliegen von Zuschauern als auch eigene geisteswissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Und es gibt immer Bezüge zu aktuellen Themen der Zeit.»

Transkription des 286. Vortrags vom 7. Oktober 2025
Stand 10. Oktober 2024: Das nachfolgende Transkript wurde maschinell erstellt und bedarf der Überarbeitung/Korrektur
Einführung und der 27. Wochenspruch
Meine Lieben, ich begrüße euch ganz herzlich zur 286. Folge zur Apokalypse mit großen schwierigen Themen, in denen wir jetzt drinnen sind. Ah, meine Uhr läutet, die muss ich abstellen. Erst bis sie fertig geschlagen hat, bitte, genau. Gut, zum Einstieg der 27. Wochenspruch. Als Fortsetzung der Michael-Stimmung vom letzten Mal, also es war der 26. Vortrag, die eigentliche Michael-Stimmung, und das ist jetzt die unmittelbare Fortsetzung, interessanterweise übertitelt mit Herbst, erste Oktoberwoche, also mit dem, wir sind aber eigentlich astronomisch schon längst im Herbst drinnen, also wenn man es vom Astronomischen nimmt.
27. Wochenspruch: „In meines Wesens tiefen Dringen erregt ein ahnungsvolles Sehnen, dass ich mich selbst betrachtend finde als Sommer-Sonnengabe, die als Keim in Herbstesstimmung wärmend lebt, als meiner Seele Kräfte triebe.“ Also das heißt, wenn wir uns jetzt so langsam versenken, unser Inneres, dann können wir etwas davon ahnen, dass wir uns selbst finden als Sommer-Sonnengabe.
Das Wesen des Ich als kosmisches Prinzip
Wir haben ja davon auch immer wieder mal gesprochen, unser Ich ist nicht eigentlich da drinnen irgendwo, das ist zwar der Brennpunkt, in dem es uns bewusst wird, aber eigentlich leben wir in der Geistigkeit der ganzen Welt. Unser Ich lebt dort drinnen. Unser Ich ist überall dort draußen und ist verbunden mit dem Geistigen der Welt. Das ist ja auch der Grund dafür, dass uns im Prinzip die ganze geistige Welt offen steht, dass wir uns mit ihr verbinden können, weil wir sind ununterbrochen in ihr, wir leben in ihr. Nur wir wissen noch nicht wirklich viel von unserem wahren Ich, von unserem wirklichen Ich. Aber es ist in der Welt draußen, es lebt im Geistigen der Welt drinnen und es ist im Grunde nicht hier und nicht dort, sondern überall da drinnen.
Wir werden uns heute ein bisschen beschäftigen damit, wie wir mit der ganzen Welt verbunden sind, auch dieses alte große Thema Makrokosmos, Mikrokosmos. Unser Ich schafft eigentlich die Brücke zwischen beiden Welten, weil es ist im Geistigen da draußen, es ist natürlich auch wirksam im Geistigen unseres eigenen Wesens, im Geistigen unseres Körpers, unseres Leibes, unserer Leibeshüllen überhaupt, weil in dem allen ist es die wirksame gestaltende Kraft, aber es ist verbunden mit dem Geistigen da draußen, es ist verbunden und lebt zusammen in gewisser Weise mit allen geistigen Wesenheiten immer. Nur im Tagesbewusstsein wissen wir am allerwenigsten davon, da sind wir mehr konzentriert und das ist auch gut so, auf die sinnliche Außenwelt, wo wir uns der Welt gegenübergestellt fühlen. Wenn wir das nicht hätten, hätte man überhaupt keine Chance uns als Ichs bewusst zu werden und wir stehen halt jetzt in unserer Zeit vor dem großen Schritt uns bewusst zu werden, dass das was eigentlich sich so der Welt gegenüberstehend fühlt und so ganz als etwas Eigenständiges sich mit Recht fühlt, weil wir sind als Ich-Wesen zugleich auch eine ganz spezielle Individualität, eine Individualität die sich über viele irdische Inkarnationen entwickelt hat, die vorbereitet wurde durch viele Entwicklungsstufen.
Ich habe das letzte Mal auch erwähnt, wo kommt denn das Ich her? Wir haben öfter davon gesprochen, dass unser Ich ein Geschenk oder eine Opfergabe der Elohim ist, also der Schöpfergötter unserer Erdenentwicklung. Sie opfern ihre Ichkraft hin und aus dieser hingeopferten Ichkraft der Elohim resultiert unser individuelles Ich für jeden einzelnen Menschen.
Das Paradox des sich verschenkenden Ich
Aber erstens hat das nicht zur Folge, dass jetzt plötzlich die Elohim Ich-los werden, im Gegenteil. Ihre Kraft wird verstärkt dadurch, dass sie etwas hinschenken. Das ist ja auch bei uns so. Unser Ich wird stärker je mehr wir davon bereit sind zu verschenken und wir schwächen es, wenn wir es ängstlich in uns halten wollen, nämlich das Bewusstsein dafür in uns halten wollen. Das Wesen des Ich ist eben einfach sich zu verschenken und sich aus dem Verschenken zugleich aber immer wieder zu erneuern. Das ist heute das große Paradoxon des Geistigen überhaupt. Je mehr es sich verschenkt, desto mehr wird es. Also es wird umso reicher, je mehr es sich verschenkt. Nur wenn es sich ängstlich halten will auf dem Stand, auf dem es gerade ist und den bewahren will und sagt, ich will nichts hergeben davon, dann arbeitet es in Wahrheit gegen sich selbst. Dann verliert es eigentlich an eigener Schöpferkraft. Aber je mehr es bereit ist sich zu verschenken, das heißt zu verschenken, indem es erkennt, das sind Wesen, die etwas von dieser Kraft nehmen wollen, nehmen können, etwas davon brauchen können, dann ist das Ich immer bereit, sich selbst zu verschenken.
Die Persona als Maske des wahren Ich
Das heißt deswegen nicht, dass wir jetzt unsere irdische Persönlichkeit... Persönlichkeit ist ganz genau und exakt gesprochen das, wodurch die Ich-Kraft durchtönt. Das haben wir schon öfter gesprochen, die Persona. Der Ausdruck kommt eigentlich aus dem Griechischen, aus dem Altgriechischen und war eine Bezeichnung für die Maske, die die Schauspieler im antiken Theater getragen haben. Und durch die Maske hat gesprochen, jetzt aber eben nicht dieser menschliche Schauspieler, sondern er war Vertreter einer höheren geistigen Kraft in Wahrheit. Also durch ihn haben sozusagen die Götter gesprochen. Und das alles spricht durch die Maske, die seine irdische Persönlichkeit verdeckt eigentlich in Wahrheit, seine eigene, aber durch die die Götter sprechen, was auch immer das, was er darzustellen hat. Oder auch vielleicht andere Menschen, die er darzustellen hat. Und das war ganz bewusst, also so gestaltet im griechischen Theater, dass man eben sich doch bis zu einem gewissen Grad schon bewusst war, da spricht etwas Höheres noch durch mich durch und das klingt durch mich hindurch.
Aber jetzt kommt das Neue immer mehr dann herein, was unsere Persönlichkeit ausmacht. Da lebt das Ich darin, aber es spricht zunächst noch durch die Maske durch. Und das, was durch die Maske durchspricht, durch die Persona, das ist eben unsere irdische Persönlichkeit. Die ist sehr wohl ein Ausdruck unserer wirklichen Ich-Kraft, aber sie ist es nicht selbst tatsächlich. Das heißt also, wenn ich sage, ich bin als Mensch da und dort geboren, bin als Österreicher, als Wiener vielleicht sogar geboren oder als Deutscher, als Berliner oder Berlinerin geboren, dann sagt das nur indirekt etwas über mein wirkliches Ich aus. Das ist die Maske zunächst einmal, die ich trage, da und dort geboren, diese und jene Eltern gehabt, also in der Familientradition aufgewachsen, in die und die Schule gegangen, das und das Wissen und die Fähigkeiten mir jetzt im äußeren Dasein angeeignet, vielleicht viele Prüfungen gemacht, dazu, dann stehe ich da als Persönlichkeit mit mehr oder weniger Fähigkeiten wie immer. Aber das Ich steht eigentlich in Wahrheit noch im Verborgenen dahinter. Also dort, wo wir meistens, wo wir ich, ich, ich sage, ich will, ich meine, ich denke, ich will, ich will nicht, ist es meistens nur die Persona und das Ich steht im Hintergrund als der Kern des Ganzen.
Die Aufgabe des Ich im Erdenleben
Und worum es jetzt in unserem Erdenleben geht, ist, das immer bewusster zu erkennen und immer bewusster auch natürlich dann im Erdenleben, das Ich, das wirkliche Ich zur Geltung zu bringen mit dem, was sich dieses Ich für dieses Erdenleben vorgenommen hat, deswegen durchaus auch über das, was es sich vorgenommen hat, hinausgehen kann. Also wir können in einer Inkarnation, wenn wir gut drauf sind, auch mehr erreichen, mehr verwirklichen, als wir uns vorgenommen haben. Das kann auch passieren. Es gibt nämlich immer wieder Gelegenheiten, wo wir das können, wo wir auf Menschen stoßen, die etwas eben von den Impulsen aufnehmen können, wollen, an Anregungen aufnehmen wollen, an Hilfestellungen, wenn man so will, aufnehmen wollen, die wir geben können.
Denkt nicht immer jetzt in riesigen Dingen, es geht vor allem am wenigsten darum, jetzt Geld oder Hab und Gut zu verschenken, ja, auch manchmal, aber das Entscheidende ist, was das Ich geben kann, weckende Funken für das Ich des Anderen zu geben, den Anderen zu erwecken für seine Aufgabe. Das ist das, was das Ich überhaupt besonders gut kann. Das ist besonders auch das, was uns Menschen geben, die bereits über die Schwelle gegangen sind, die uns vorausgegangen sind und wenn sie starke Individualitäten, ich sage jetzt starke Individualitäten, das heißt also, wo das Ich schon sehr erfahren ist, wenn die mit uns sprechen und mit uns in Verbindung kommen – ja, sprechen, man darf sich das natürlich nicht wie ein irdisches Gespräch vorstellen – aber dann sind also bei einer starken Individualität, bei einem weitentwickelten Ich, das bereits sehr viel Übung darin hat, sich zu verschenken, etwas zu verschenken, dann ist eigentlich das Erste, was diese Individualitäten tun, dass sie an die Menschen, die zurückgeblieben sind auf Erden, die nachdem sie gestorben waren, die in dem Umfeld da geblieben sind, mit denen sie vielleicht in einem Verwandtschaftsverhältnis, in einem Freundschaftsverhältnis, in einem Liebesverhältnis stehen, ich sage es bewusst, also nicht gestanden sind, sondern stehen, auch wenn es ja interessant ist, zum Beispiel zwischen Ehepartnern, bis dass der Tod euch scheidet. Das heißt aber nicht, dass diese Verbindung verloren geht, ganz im Gegenteil, nur sie kriegt eine ganz andere Dimension.
Also das heißt, in einem nächsten Leben werden die Verhältnisse wieder ganz andere werden. Erstens, weil wir, wenn es nach der Regel geht, beide das Geschlecht wechseln, vielleicht auch nur einer davon, es ist heute sehr unterschiedlich, man sucht sich halt wirklich eben dann das Geschlecht nach Möglichkeit aus, so dass es zur Lebensaufgabe, die man sich vorgenommen hat, passt.
Der Sinn der Inkarnation und der Bau des Leibes
Und eben die Menschen, die hinübergegangen sind, haben oft, also wenn sie nicht mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, wenn sie sich nicht in, wie soll ich sagen, Verzweiflung klammern an das letzte Erdenleben und es einfach nicht ertragen, aus dem Leben gerissen worden zu sein. Ich meine, uns allen steht das irgendwo bevor und das gehört zum Leben dazu und es ist jedes Leben sinnvoll. Selbst also ein Baby, das geboren wird und kurz nach der Geburt stirbt, es ist absolut sinnvoll, weil es eine riesige Leistung ja schon vollbracht hat, diesen Körper, der jetzt dann vielleicht kurz danach nach der Geburt gestorben ist, zu bauen. Denn wir machen das. Wir sind der entscheidende Punkt, natürlich mit Hilfe, wir können es noch lange nicht alleine, aber wie soll ich sagen, den entscheidenden Plan dafür, was dieser Körper können soll, können muss, das liegt in dem drinnen, was wir uns erarbeitet haben im letzten Erdenleben, was wir uns an Fähigkeiten veranlagt haben, sage ich einmal, die dann im Gang durch die geistige Welt ausgereift sind und die jetzt, wo wir jetzt dann daran gearbeitet haben, für die nächste Inkarnation, das bis ins Physische hinein zu verankern, dass es da ist, weil eben viele Fähigkeiten, fast alle Fähigkeiten, im Grunde wirklich alle Fähigkeiten, die wir brauchen im nächsten Erdenleben, die müssen wir dort verankern drinnen.
Also es geht ja für die Inkarnation gerade darum, diesen schwierigen Prozess eigentlich durchzumachen, diesen wunderbaren Prozess, diesen kaum begreifbaren Prozess durchzumachen, sich eine irdische Leibeshülle zu schaffen, die so gebaut sein sollte, dass sie den Fähigkeiten, die ich mir entwickelt habe, am besten dienen kann, sodass wir einfach im nächsten Leben aus dem Vollen schöpfen können und wirklich unserer Aufgabe gerecht werden können. Das wollen wir, das will das Ich eigentlich. Und daher ist es eine gewaltige Leistung, sich die physischen, ätherischen, astralischen Körperhüllen, Leibeshüllen zu schaffen für die nächste Inkarnation, um genau alle die Dinge, die ich mir vorgenommen habe, ausführen zu können. Und vielleicht auch mehr darüber hinaus, weil es ist ja nicht gesagt, dass wir bei der Aufgabe, die wir uns jetzt vorgenommen haben, stehen bleiben, sondern es kann durchaus eben auch sein, dass uns im nächsten Erdenleben andere Menschen entgegenkommen, mit denen wir vielleicht noch gar nicht in irgendeinem karmischen Verhältnis stehen und denen wir mit unseren Fähigkeiten auch helfen können, Anregungen geben können, umgekehrt eben auch von anderen Menschen wieder Anregungen empfangen können.
Das Wechselspiel der Impulse im Erdenleben
Das ist das, worum es eigentlich im Erdenleben geht. Und an der Oberfläche gehört natürlich alles Mögliche dazu, dass wir halt hier eine ordentliche Wohnung haben, einen ordentlichen Wohnsitz, Lebenswohnsitz uns finden und dergleichen. Aber das sind die, wie soll ich sagen, die oberflächlichen Dinge, die unglaublich wichtig sind, natürlich, weil wir brauchen diesen Rahmen und das macht einen schönen großen Unterschied, ob ich geschickt bin darin, mit diesen irdischen Verhältnissen umzugehen, um aber dann damit mit dieser Hilfe, durch diese Hilfe, eben die eigentliche geistige Fähigkeit zu entfalten, die man sich mitbringt aus den früheren Erdenleben, aus vielen früheren Erdenleben und dann diese Fähigkeit dafür zu verwenden, letztlich anderen Menschen zu helfen. Um nichts anderes geht es eigentlich, vom Ich aus. Für das Ego geht es eben darum, auch Sorge zu tragen, dass eben mein Leben in dieser Inkarnation so verläuft, ja in Wahrheit damit sich das Ich dann gut seine Fähigkeiten verschenken kann. Das ist das, was im Hintergrund läuft.
Im Vordergrund steht jetzt, dass wir in einen irdischen Beruf einsteigen und so weiter, wo wir dann Gelegenheiten haben, den Menschen zu begegnen, denen wir Impulse geben können und von denen wir natürlich auch Impulse nehmen können. Es ist also wechselseitig, durchaus. Das ist ganz klar. Das ist sogar eine wichtige Sache, die das Ich immer wieder lernen und beachten muss. Es will sich, es soll sich verschenken, das heißt auch von seinen Fähigkeiten etwas weitergeben. Es soll aber auch bereit sein, etwas anzunehmen. Also es ist ein Geben und ein Nehmen. Und andere Menschen können uns ja eben auch Impulse geben, auf die wir selber noch nicht gekommen sind. Und die vielleicht in uns aber eh schon schlummern als Fähigkeiten, aber einen Anstoß brauchen.
Also das heißt, wir leben auch, wenn wir auf Erden leben, ja in Wahrheit auch immer auf der geistigen Ebene. Die Frage ist halt, wie weit uns das bewusst bereits ist. Aber da laufen immer die Impulse, die wir einander wechselseitig geben. Und von Ich zu Ich laufen eigentlich immer förderliche Impulse, wenn nicht irgendwo die Widersacher hineinwirken. Das kann natürlich auch sein, die können Impulse verzerren und können uns dann in die falsche Richtung locken oder drängen, je nachdem. Der Luzifer lockt, verlockt uns mehr, der Ahriman drängt uns mehr und gibt uns mehr die, wie soll ich sagen, die verstandesmäßige, fast zwingende Klarheit, es so oder so zu machen, wie er es haben will. Und wie es vielleicht nicht zu unserem Heil und zum Heil unserer Mitmenschen ist.
Der Mut zum eigenen Ich und die Begegnung mit der Welt
Und wir müssen immer vorsichtiger sein. Und jetzt wird sicher die Frage aufkommen, wie erkenne ich das alles? Ein Patentrezept dafür gibt es nicht, es gibt nur einen wichtigen Kern davon, das ist der Kern, den Mut zu haben, sich auf das eigene Ich zu stellen. Und es kann einem niemand anderer sagen, kein Handbuch kann es einem sagen, wie tue ich das, sondern ich muss es erkennen. Und genau an dem scheidet es sich, ob es fruchtbar sein wird oder nicht, ob etwas gut läuft oder etwas schief läuft. Ich meine, es wird nicht gut laufen, wenn ich das beste Rezept bekomme, aber es nicht aus eigenem verantworten kann. Sondern ich sage, ja, der Weisere hat mir gesagt, ich soll es so und so machen. Der kann mir Anregungen geben, natürlich, aber ich muss sie mir zu eigen machen. Das heißt, ich muss diese Anregungen aufnehmen, das soll ich auch, nicht alles abblocken und sagen, ich brauche niemand, ich finde das alles selber, das wird nicht funktionieren.
Das irdische Leben des Menschen ist gerade eine Welt, wo es diese Begegnungen immer wieder gibt. Begegnungen mit Menschen, eben auch mit denen wir vielleicht karmisch überhaupt noch nicht verbunden sind, was eine Erstbegegnung ist. Und der schenkt uns einen Impuls, sprich ein neues Aufwachen, das damit verbunden ist, etwas zu erkennen, was ich bis jetzt noch nicht erkennen konnte. Also dafür gilt es, immer wachsam zu sein. Und nicht nur andere Menschen tun das, es tun die Wesenheiten, die in der Natur wirksam sind, auch die Elementarwesenheiten geben uns immer wieder Impulse und wenn wir wachsam sind, können wir etwas aufnehmen davon. Und es kann uns etwas sagen über die Welt, es kann uns zeigen, wo wir vielleicht wirksam werden können, wo wir Impulse geben können, wo wir besser umgehen können mit der Natur, mit den Elementarwesen, die dahinter stehen, aber natürlich auch mit den äußeren Tieren, Pflanzen und so weiter, die aber alle ja nicht da wären ohne der reichen Tätigkeit der Elementarwesen, die dahinter sind. Und wenn wir wach sind für die Impulse, wenn wir das im Bewusstsein haben, dass diese Wesenheiten da sind, dann werden wir eben besser damit umgehen, weil dann werden wir etwas hören, wahrnehmen, spüren von den Bedürfnissen, die diese Wesenheiten haben, bis in scheinbar ganz alltägliche Dinge hinein. Wie wir unsere Wohnung besser sauber halten, wie wir den Garten besser pflegen, wie wir mit diesen Dingen besser umgehen können. Die Dinge sind nicht unabhängig von uns, sondern die Wesenheiten, die dort draußen – draußen ist nur ein Hilfsbegriff in Wahrheit – im Geistigen, in der Seelenwelt allein auch schon. Natürlich gibt es im Seelischen einen Innen und einen Außen, aber es ist keineswegs so eine Trennung, wie sie im rein sinnlich-physischen vorhanden ist, dass wir einfach der Welt gegenüberstehen und völlig getrennt werden davon. Gerade eben auch mit den Elementarwesen, ihre Impulse können wir erkennen, können wir fühlen, können wir spüren, wenn wir uns einfach mit ihnen verbinden und eben gerade diese Trennung aufheben, diese Trennung überwinden, ohne uns aber zu verlieren dabei.
Die apokalyptische Zeit und der Sturz der Finsternis
Also das ist gerade in einer apokalyptischen Zeit, in der wir leben, und eine apokalyptische Zeit heißt, es wird vieles enthüllt. Es wird enthüllt jetzt, vieles an Geistigem kann enthüllt werden, es wird aber auch enthüllt die ganze dunkle Seite, die da ist. Und es wird die luziferisch-lichte Seite enthüllt. Und es wird eben namentlich die Christuskraft enthüllt, die in uns und in allen Menschen wirkt. In allen. Außer die, die es dann mutwillig vertreiben, die eben ganz stark dann einseitig auf den Widersacherpfad, namentlich auf die dunkle Seite des Widersacherpfades geraten, dann ist die Gefahr, dass sie wirklich dort immer mehr hineingezogen werden und nicht mehr aus ihrem wirklichen Ich heraus agieren können, sondern wo das immer mehr eingeschränkt wird. Das ist ein ganz großes Problem.
Also das ist ein Problem, das eben unmittelbar mit unserem Michael-Zeitalter auch zusammenhängt. Ihr wisst ja, dass im 19. Jahrhundert eben der Sturz der Geister der Finsternis durch Michael stattgefunden hat, 1879, dieser Sturz der Geister der Finsternis, was so viel heißt, sie sind jetzt da bei uns. Von wo hat er sie gestürzt? Ja nicht aus einer äußeren Höhe sind sie nicht heruntergefallen, sondern sie sind aus der geistigen Welt heraus gestürzt worden. Die Ursache dafür oder der Grund, warum Michael das getan hat, war, weil die geistige Welt an sich in einer gewissen Gefährdung stand, durch diese Widersacherkräfte, also namentlich die ahrimanischen Widersacherkräfte, durch diese Widersacherkräfte Schaden zu nehmen. Und sie wurden auf die Erde gestürzt, ja man kann sich jetzt fragen, warum? Ja, weil der Michael sie in Wahrheit zwar herunterstürzen konnte, aber nicht besiegen konnte, nicht wirklich besiegen konnte.
Die Aufgabe des Menschen: Erlösung der Widersacherkräfte
Und wir, wir Menschen, obwohl wir doch deutlich unter dem Erzengel Michael stehen, wir haben aber die Chance, namentlich mit diesen ahrimanisch-asurischen Widersacherkräften fertig zu werden, und zwar im Idealfall fertig zu werden dadurch, dass wir sie erlösen. Das heißt, befreien von ihrer Aufgabe. Und da muss man im Hintergrund ja immer daran denken, diese Widersacherkräfte, namentlich eben auch die ahrimanischen Widersacherkräfte sind dazu da, um uns in Wahrheit zu helfen, zu unserer Freiheit zu finden, uns ganz auf uns zu stellen. Das ist ihre Aufgabe, obwohl diese ahrimanischen Wesenheiten sich selber nicht immer hundertprozentig verstehen. Das ist halt ihr Schicksal. Daher ist in einer gewissen Weise, obwohl sie uns ja auch sehr bedrängen, aber auf der anderen Seite haben sie Angst vor uns.
Ihr wisst, Ahriman, ahrimanische Kräfte erzeugen eine Atmosphäre von Angst. Aber diese Atmosphäre von Angst ist die Angst der ahrimanischen Wesenheiten selber. Es ist ihre Angst, die sie verbreiten. Und diese Angst ist die, die dann geistiges Leuchten, geistiges Licht, wirkliches geistiges Licht auch verdunkelt, die seelische Wärme erkältet und erstarren lässt irgendwo, und unter dem leiden die ahrimanischen Wesen selber aber auch. Sie leiden darunter. Sie haben immer den Eindruck, der Mensch ist schuld, dass sie daran leiden. Und in gewisser Weise stimmt das auch so. Wir sind in einem schwierigen Verhältnis zueinander, gerade die ahrimanischen Mächte und der Mensch. Aber sie sind dazu da, dass wir ganz stark unser Bewusstsein entwickeln, uns ganz stark auf uns selber stellen und uns unsere Freiheit erkämpfen. Erkämpfen nicht indem wir gegen jemand kämpfen, sondern indem wir darum ringen, uns diese Kraft anzueignen, diese Fähigkeit anzueignen, uns auf uns selbst zu stellen, den Mut aufzubringen.
Und da hilft uns wieder der Michael oder der hilft uns dabei jedenfalls, dass wir diesen Mut entwickeln. Und er macht uns Mut eigentlich dazu, dass wir die ahrimanischen Kräfte, was allerdings noch viel schwieriger ist als bei den luziferischen Kräften, auch die können wir erlösen durch wirkliche Liebe, nicht durch Glücksgefühle und alles mögliche, was mit dem Luziferischen verbunden ist, sondern durch wirkliche, tatkräftige Liebe. Und bei den ahrimanischen Wesen geht es darum, dass wir sie durch geistige Klarheit, durch klares Bewusstsein, ja durch klares Denken auch ergreifen können, erfassen können, verstehen können, diese Impulse der ahrimanischen Wesen. Der Ahriman ist dort zu fassen, wo wir eben klarer mit mehr gedanklicher Klarheit Zusammenhänge durchschauen können als er selber. Und er ist uns in vielen Bereichen überlegen natürlich, also gerade was ein sehr mechanistisches Denken angeht, um logische Schlussketten geht, die kann er natürlich viel besser führen als wir Menschen. Aber wir Menschen können aus einer höheren Ebene, aus einem geistigen Schauen das überschauen, was der Ahriman, wenn ich es jetzt so irdisch ausdrücke, gedanklich konstruieren kann. Wir können Zusammenhänge überschauen, die lebensfördernd sind. Der Ahriman bringt eigentlich nur lebenszerstörende Kräfte in Wahrheit hervor.
Der ahrimanische Einfluss und die menschliche Aufgabe
Der Ahriman wirkt in der ätherischen Sphäre sehr stark und wirkt dort tötend, in Wahrheit. Daher ist im Ahrimanischen immer die Tendenz drinnen, alles was Leben ist, zu ersetzen durch etwas im weitesten Sinn Maschinelles. Dadurch haben wir auch, wir als Menschen natürlich, von ihm viele Impulse bekommen, Maschinen und dergleichen zu bauen. Also im Grunde fängt das schon beim ersten Werkzeugbau des Menschen an. Das ist im Grunde, ist da die Inspiration Ahrimans irgendwo dahinter. Und wir haben keineswegs als falsch gehandelt, indem wir diese Impulse auch aufgenommen haben. Das ist zugleich auch ein Weg, wenn wir damit umgehen können und uns diese Kräfte aneignen, diese geistigen Kräfte, diese Verstandeskräfte, die mit dem Ahrimanischen zusammenhängen. Wenn wir sie bewusst aus dem Ich heraus beherrschen können, dann bieten wir im Grunde Ahriman schon Paroli.
Nur wir dürfen zugleich nicht daran hängenbleiben und sagen, das ist alles schon, das ist der nächste Schritt. Jetzt kommt sicher natürlich der Luzifer einmal, der uns mit der Schönheit, mit der Lust und diesen Dingen ablenkt von der ahrimanischen Seite, aber das ist eben auch nicht das allein richtige Ventil. Der Luzifer gibt uns die Schönheit in der Kunst, das Bewusstsein für die Schönheit der Dinge, das ist gut, aber er soll uns nicht zu weit wegführen von der anderen Seite, sondern wir sollen auch immer durchaus das Gegengewicht, dieses ahrimanische Gegengewicht spüren, sehen, beachten und lernen damit umzugehen. Das ist ja dieses Bild, was Rudolf Steiner eben mit dieser Statue des Menschheitsrepräsentanten zum Ausdruck gebracht hat, die er gemeinsam mit Edith Maryon geschaffen hat, also wo der Menschheitsrepräsentant, der Christus, aber der Christus, der in jedem Menschen lebt, eben zwischen diesen beiden Kräften drinnen steht. Und in Wahrheit, wenn man sich diese Statue, die Gestaltung dieser Statue anschaut, sind es ja zweimal, zwei Widersacherkräfte, nämlich der Ahriman außen und der Ahriman innen und der Luzifer außen und der Luzifer innen. Das ist, mit dem haben wir zu rechnen. Wir haben in uns diese Kräfte und wir haben sie auch um uns. Und da stehen wir drinnen. Also das heißt, wir sind in einem schwierigen Umfeld irgendwo, in gewisser Weise, in gewisser, stärkerer Weise in einem schwierigen Umfeld drinnen.
Also dass wir sowohl beachten müssen, erkennen sollten, die luziferischen, die ahrimanischen Kräfte, sowohl luziferische als auch ahrimanische, die uns von außen entgegenkommen, die uns mit der Schönheit locken, die uns locken mit der messerscharfen Intelligenz, die im Ahrimanischen drinnen ist.
Künstliche Intelligenz und die „Gedankenleichen“
Aber diese Impulse haben wir auch in uns drinnen. Und wir sollen aber nicht hängenbleiben beim ahrimanischen Denken, wir sollen nicht hängenbleiben bei der Schönheit, die uns der Luzifer schenken will, sondern wir müssen dort immer wieder neue Bereiche, ich würde gar nicht sagen erobern, sondern schaffen. Neue Bereiche schaffen. Also gerade zum Beispiel was die Intelligenz betrifft, der Ahriman, ja jetzt natürlich, aber das soll jetzt gar kein Schimpfen darüber sein, vielleicht eine Warnung, aber nicht mehr, aber durchaus auch das Bewusstsein, wir müssen, wir müssen da durch, wenn wir gut durchgehen wollen, wenn wir Ahriman erlösen wollen. Das Thema künstliche Intelligenz.
Was ist die künstliche Intelligenz? Die künstliche Intelligenz beruht auf den Gedanken, die die Menschen gedacht haben. In der Vergangenheit, soweit man sie halt fassen kann, irgendwo, also wenn es irgendwo festgehalten, niedergeschrieben ist und dann digitalisiert wurde, dort stecken überall die Gedankenleichen drinnen, die geniale Geister in der Vergangenheit gedacht haben. Und die künstliche Intelligenz kann mittlerweile auf weitaus mehr Wissen, das da vorliegt, das die Menschen in Jahrtausenden geschaffen haben, kann diese Intelligenz zugreifen. Ich will nicht sagen, sie hat den Überblick darüber, denn sie hat überhaupt keinen Blick, weil sie hat kein wirklich menschliches Bewusstsein, das ist nicht da, also in der künstlichen, der Ahriman hat schon eins, aber die künstliche Intelligenz weiß nichts über das, was sie da sehr intelligent tut. Nämlich Daten richtig zusammensortieren, Neues daraus gestalten, neue Variationen zu gestalten daraus und so überzeugend zu gestalten, dass man sagt, das ist treffender, das ist logischer, als es vielleicht ein großer Denker kann. Und trotzdem fehlt etwas. Trotzdem fehlt etwas.
Das wird für die Zukunft wichtig sein, dass wir hier ein Wahrnehmungsorgan geradezu entwickeln dafür, mit welchen Gedanken ich es jetzt da zu tun habe. Wenn ich einen Text lese, wenn ich einen Text gesprochen höre oder was, denn es wird innerhalb sehr kurzer Zeit so sein, dass das, was uns über die Medien geboten wird, das ist ja jetzt schon zum Teil so da, dass man nicht ohne weiteres unterscheiden kann, ob das jetzt aktuell von einem Menschen dort hineingestellt wurde, ein neuer Gedanke ist, den ein Mensch gedacht hat oder ob das einfach etwas ist, was der Ahriman oder sprich mit Hilfe des Ahriman die künstliche Intelligenz aus diesem riesigen Topf gespeicherter Gedanken, die früher einmal Menschen gedacht haben, dass das die künstliche Intelligenz daraus geformt hat und in einer durchaus nachvollziehbaren, logischen, wichtigen, überzeugenden Weise uns präsentiert. Die Frage ist trotzdem, ob es dann gut ist, diese Gedanken in die Tat umzusetzen, diese Anregung zu nehmen oder nicht. Die Frage wird sein nämlich, ob wir erkennen, woher sie kommen, diese Gedanken und wie weit wir sie selber zu einer gesunden Wahrheit machen können. Wo wir vielleicht etwas erkennen darin, aber wo es erst zu einer wirklich, wie soll ich sagen, echtmenschlichen, aktuellen menschlichen, zukunftsweisenden menschlichen Wahrheit wird, dadurch, dass es vom Ich des Menschen ergriffen wird.
Die entscheidende Rolle der menschlichen Verantwortung
Dann kann man vielleicht 99% oder vielleicht sogar 100% eines Textes, den die künstliche Intelligenz hervorgebracht hat, ergreifen und vertreten, aber es wird etwas anderes, dass ein Mensch dahinter steht, der es vertritt. Der dazu steht, der es verantwortet. Der sich sozusagen mit Haut und Haar jetzt die Verantwortung dafür übernimmt und mit dem Bewusstsein dieser Verantwortung das ausspricht, das in die Welt gibt, wie auch immer. Das heißt, da steht dann ein Ich dahinter. Das scheint jetzt auf den ersten Blick keinen Unterschied zu machen. Er gibt demselben Text jetzt vielleicht weiter, wie ihn auch die künstliche Intelligenz mit den technischen Möglichkeiten, die da sind, auch aus sich heraus machen könnte. Nicht, weil sie irgendwas weiß dazu, sie hat kein Ich, sie hat keinen Willen, keinen wirklichen, sondern es ist einfach eine rein technische Funktion, die da ist. Aber es ist ein Unterschied, ob das, was jetzt in die Welt hinauskommt, ob das durch die Hand eines Menschen gegangen ist und dadurch weitergegeben ist und er als Verantwortlicher dahinter steht, mit dem Bewusstsein seiner Verantwortung, oder ob es einfach eine Maschine weitergibt. Das heißt, ist es durch die Seele eines Menschen gegangen, der sich ein Gewissen daraus gemacht hat, ob man das vertreten kann, so jetzt hier in dieser Situation oder nicht.
Weil es können die schönsten Worte, die besten Worte, können ganz schlecht wirken in der Menschheit, wenn statt des Menschen, der als Verantwortlicher es in die Welt gegeben hat, nur der ahrimanische Impuls dahinter steckt. Dann steckt die ahrimanische Wesenheit dahinter. Vom Text her kann das fast gleich sein. Aber wenn kein Mensch dahinter steht, mit Bewusstsein dahinter steht und sich auch deklariert als Verantwortlicher dafür, dann ist die Wirkung ganz eine andere. Man sieht heute schon, dass es genug Dinge gibt, auch Gedanken oder Steiners oder so, die in die Welt gesetzt werden über im Grunde großteils KI, die absolut stimmig sind, absolut stimmen. Und trotzdem besteht die große Gefahr, dass das eine negative Wirkung hat, wenn nicht ein Mensch sich deklariert, der es verantwortet. Wenn man nicht weiß, welcher Mensch steht dahinter.
Wer haftet mir dafür? Also dieses sich Bekennen zu etwas, was so viel heißt wie ich habe es mit meinem Ich geprüft, dass diese Wahrheit jetzt und hier und zu diesem oder jenem Zweck gegeben, dass ich das mit meinem Ich verantworten kann. Das ist ganz was anderes, als wenn ich etwas, was eigentlich an sich gescheit ist, so richtig ist, in manchen Fällen oder was, wenn ich es aber ungeprüft in die Welt gebe, ohne zu überprüfen, ob es in der jetzigen Zeit, in der jetzigen Situation passt. Das ist im Übrigen in milderer Form aber trotzdem das Gleiche. Ich kann irgendwas aus dem Werke Rudolf Steiners herausnehmen, kann sagen, das stelle ich in die Welt hinein. Habe es zwar gar nicht verstanden, aber es klingt halt sympathisch für mich und ich stelle es hinaus als Rezept jetzt in irgendeiner Situation. Wenn ich es nicht wirklich selber aus meinem Ich ergriffen habe, durch mein Ich durchgehen habe lassen sozusagen und aus dem es wieder gebe, der Welt schenke, dann ist es unverantwortlich in Wahrheit.
Also da wir jetzt in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter, in dem Zeitalter stehen, wo es um das Ich, um das Ichbewusstsein geht, da geht es eben auch um die Verantwortung dieses Ichs. Es hat keine Ausrede mehr, es gibt keine Ausrede mehr zu sagen, habe ich nicht gewusst, habe ich mich geirrt. Wird sicher auch passieren, aber ich muss es wenigstens versucht haben. Wenn ich es versucht habe, wenn ich mir ein wirkliches Gewissen daraus mache und aus dem heraus sage, ja, das kann man vertreten, das wäre jetzt ein guter Impuls in der Welt und dann scheitert alles und man kommt darauf, es war schlecht, dann ist es trotzdem nicht so schlecht, als wenn ich mich nicht verantwortlich fühlen würde dafür.
Der Mut zum Irrtum gegenüber dem ahrimanischen Abgrund
Wir werden Fehler machen, immer wieder. Und scheinbar wird manches, was die ahrimanische Technik tut, wird laufen, wird problemlos laufen, es wird vielleicht keine Krise geben dabei, aber es wird irgendwann in den Abgrund führen. Wir dürfen nicht dorthin gehen, die Verantwortung abzugeben. Wir können all diese Dinge bedienen, wir können alles das nehmen, aber wir müssen wachsam sein. Und wir müssen immer auch ein Gefühl dafür, eine Wahrnehmung dafür entwickeln, von woher kommt der Text, steckt da eine Individualität dahinter, nämlich jetzt aktuell oder nicht. Eben auch bei der Weitergabe anthroposophischer Weisheiten. Es geht darum, dass wenn jemand spricht darüber, schreibt darüber, es in die Welt hineinträgt, ist sein individueller Beitrag, nämlich seine individuelle Verantwortung dabei oder nicht.
Derselbe Text, derselbe 1 zu 1 Steiner-Text in die Welt getragen, ohne dass ich diese Verantwortung habe, kann schädlich wirken. Spielt dem Ahriman in die Hände. Zum Beispiel. Weil alles, was an Schriften, an Wissen der Menschheit irgendwo gespeichert ist, also von den ältesten Papyri, die noch mit Hieroglyphen versehen sind, bis zu den modernen elektronischen Texten, alles was aufgezeichnet, festgehalten ist, ist etwas Erstorbenes. Und ich kann es nur dann mit Verantwortung in die Welt tragen, wenn es von einem lebenden, wachen, bewussten, ich-bewussten Menschen ergriffen wurde und durch ihn weitergegeben wurde. Selbst wenn er sich geirrt hat und dann einen Schaden dadurch erzeugt hat, gut, dann kann man das alles wieder ausbügeln, kann mit karmischem Ausgleich, mit allem möglichen geht es. Aber wenn ich es einfach den ahrimanischen, namentlich den ahrimanischen Mächten überlasse, sicher auch ein bisschen den luziferischen, weil da muss man es dann noch irgendwie mit Schönheit überziehen, sagen wir es so, dass es gefällig ist, dass es angenehmer erscheint, dann ist es natürlich noch schlimmer in Wahrheit. Also das heißt, es geht darum, um den Menschen, der dahinter steht, der bereit ist, diese Verantwortung auf sich zu nehmen. Das heißt, auch bereit ist zu scheitern, dadurch Karma von mir aus auf sich zu laden und so weiter.
Um das geht es, um diese Bereitschaft geht es, es geht um den Willen sicher, möglichst keinen Fehler zu machen, aber als Mensch eben auch zu wissen, wir werden immer wieder Fehler machen, das ist gar nicht das Problem, es wird dadurch auch Schaden entstehen und wir werden ihn wieder ausgleichen können. Den Mut muss man auch aufbringen, weil es wird sicher so sein in der nicht zu fernen Zukunft, dass vieles, was jetzt auch künstliche Intelligenz macht, dass das recht gut funktioniert, recht problemlos abläuft, dass die Menschen ganz gut damit umgehen werden, es wird kein großer sichtbarer Schaden entstehen. Der Schaden wird entstehen primär einmal in ihrer geistigen Entwicklung, weil sie sich dem überlassen und nicht den Unterschied spüren zwischen dem, was aktuell aus dem Geistigen des Menschen kommt oder was aus dem Geistigen der Vergangenheit kommt und aus dem zusammengesetzt ist. Das ist ein großer Unterschied. Das ist ein riesiger Unterschied.
Auch hier gilt wieder die Entscheidung darüber, ob das gut ist, ob ich da was übernehmen kann oder nicht, wird vom individuellen Menschen zu treffen sein. Es wird nicht umgehen, dass ich sage, ja bitte, da kommt jetzt was, da hat eine künstliche Intelligenz oder sonst was aus den Texten von Steiner was zusammengestellt, das klingt gut, klingt toll, kann ich mich danach richten oder nicht? Ich selber muss es entscheiden. Selbst wenn ein anderer ein richtiges Urteil darüber fällt, reicht es für mich nicht. Ich kann es nicht delegieren. Ich muss mir mein eigenes Urteil bilden. Das ist eine der wichtigsten Dinge jetzt in unserem Bewusstseinsseelenzeitalter und was uns aber auch so erschwert wird, weil die Welt erstens einmal sehr komplex geworden ist, die Nachrichten über die Welt uns überfluten, wir haben so viel Informationen, dass wir im Grunde ja gar nicht entscheiden können, ist das alles richtig, was da in der Zeitung steht, was die Medien uns präsentieren, wird dort die Wahrheit gesprochen, wird sie nicht gesprochen, wissen die Journalisten selber was sie schreiben darüber, aber entscheidend bleibt trotzdem immer das eigene Ich. Und selbst wenn es eine Fehlentscheidung trifft, ist das besser, als es folgt einfach blind einer Entscheidung, die sich dann nachher als gut herausgestellt hat, aber die ich nicht selber getroffen habe, sondern wo ich mich einfach eins zu eins auf das Urteil anderer verlasse.
Die Entwicklung des Wahrheitsgefühls
Das auch mit der Schwierigkeit, dass in unserer komplexen Welt heute, man damit rechnen muss, auf 99% der Lebensgebiete bin ich ja gar nicht kompetent, kenne mich ja gar nicht aus. Wer versteht heute, was in der Hochfinanz, was sich da in den Aktienmärkten alles abspielt? Experten dafür. Ein anderer hat keine Ahnung, ob das heilsam für die Welt ist. Ich meine gar nicht, ob ich jetzt dadurch einen Gewinn oder Verlust erleiden werde, sondern was bedeutet es für das soziale Zusammenleben der Menschen. Weil da wird viel entschieden darüber. Auf den Finanzmärkten werden Kriege entschieden, ob wo Krieg herrscht, ob wo nicht Krieg herrscht. Dort fallen die Entscheidungen in Wahrheit darüber. Und Politiker sind eh schon die Handlanger nur davon. Oft nicht einmal die wissenden Handlanger davon. Dort fallen Entscheidungen.
Und das heißt, es ist die Zumutung groß an jeden einzelnen Menschen, dass man es selber verantworten muss, sich selber ein Bild machen muss, wie ich damit umgehe. Aber das Entscheidende ist, dass ich selber damit umgehe. Dass von mir die Initiative ausgeht. Bei allen diesen Dingen. Und das kann einem niemand abnehmen. Das ist auch ein wichtiger Impuls unseres Bewusstseinsseelen-Zeitalters, dass es wirklich ankommt auf das wahre Urteil jedes einzelnen Menschen. Und es ist nicht schlimm, ein Fehlurteil zu treffen. Es ist jedenfalls viel weniger schlimm, als selber gar keins zu treffen. Und zu sagen, irgendwer wird es schon besser wissen. Ja, natürlich werde ich nicht jetzt über Dinge entscheiden, für die ich nicht kompetent bin. Aber was es für eine Auswirkung für mein Leben, für mein Umfeld hat, dazu ja oder nein zu sagen, ist trotzdem meine Entscheidung. Meine Entscheidung. Natürlich, wir kennen die ganze Technik, was in der Wirtschaft passiert. Wir kennen bei jedem Einzelnen, sind wir nicht kompetent zu sagen, soll es so oder so gehen. Muss ich ja auch nicht. Muss ich ja auch nicht. Aber wir können nämlich etwas entwickeln, was man immer bezeichnet hat als Wahrheitsgefühl. In allen Dingen können wir das. Auch wenn wir es nicht eins zu eins alles verstehen, was darin ist. Wir können trotzdem ein Wahrheitsgefühl entwickeln. Dazu müssen wir aber schon sehr daran arbeiten, dass wir Wahrheitsgefühl nicht verwechseln mit unseren Sympathien und Antipathien. Mit dem, was wir uns wünschen bzw. fürchten auf der anderen Seite und das in unser Urteil einfließen lassen.
Sondern es gibt eben in uns eine eigene Fähigkeit, eine eigene Kraft, die ist das Wahrheitsgefühl. Was eine ganz entscheidende Frage ist, wird ja im Neuen Testament so schön geschildert, beim Pilatus, wo er sich den Christus hinein holt und jetzt ins Gespräch kommt mit ihm und er will die Wahrheit ergründen. Und der Christus fragt Pilatus, was ist die Wahrheit? Und er sagt, du musst es sagen. Du musst es sagen. Bist du der König der Juden? Du musst es sagen. Was ist Wahrheit? Das ist die Frage. Was ist Wahrheit? Die Wahrheit ist das, was ich entscheiden muss darüber. Niemand anderer kann mir das abnehmen.
Das Erwachen des Herzdenkens
Und das hängt natürlich mit sehr viel Tieferem zusammen in uns. Das hängt zusammen, dass wir wirklich unsere Herzenskräfte stärken. Das Wahrheitsgefühl hat nichts zu tun mit dem logischen Verstand. Oder nicht direkt jedenfalls. Es ist dem übergeordnet in Wahrheit. Es ist das, was wir auch als das Herzdenken bezeichnen können. Das Herz kann es wissen. Also das heißt, mit der geistigen Kraft, die sich organisch dann tatsächlich auch auf die Herztätigkeit, aber natürlich vor allem auch auf das Herzchakra bezieht, das kann erkennen, ob etwas in die richtige Richtung geht oder in die falsche Richtung geht. Ob etwas wahr ist oder ob es unwahr ist. Und das ist mehr als ein bloßes logisches Schließen. Weil hier geht es um eine geistige Wahrheit, um eine moralische Wahrheit, aber das Wort ist auch nicht ganz treffend, weil Moral, die Mores, das sind halt die Regeln, die überliefert sind, die können sich auch ändern, die können falsch werden. Alles das, wo sie vielleicht nicht mehr in der Form gültig sind, wenn man sie modifizieren muss, auch das muss dieses Herzdenken entscheiden. Kann es entscheiden.
Nur das ist eine Fähigkeit, die wir wirklich lernen müssen. Wir sind jetzt so einigermaßen gekommen in unserem Bewusstseinszeitalter so weit, dass wir halbwegs klar und logisch denken können, dass wir sogar schon auch die Fähigkeit entwickeln können, von der Herr Rudolf Steiner spricht, dass wir auch unser Denken beobachten können, zuschauen können unter anderem auch, ob wir da richtig gedacht haben oder nicht, von einer höheren Ebene aus. Aber dieses Wahrheitsgefühl, das was wirklich über die Wahrheit entscheidet, das hat eben nichts mit dem Denken zu tun, das ans Gehirn gebunden ist, sondern das hat etwas zu tun wirklich mit der Tätigkeit des Herzchakras. Das ist die Mitte in uns, wo wir tätig sind. Das heißt da, wenn sich die Ich-Kraft da ganz entfaltet. Die Ich-Kraft kann sich eben an verschiedenen Stellen manifestieren, sich spiegeln da drinnen, weil wir ja eigentlich gesagt haben, sie liegt draußen. Und da liegt bitte drinnen die ganze Weisheit des Kosmos. Alles das ist uns zugänglich. Es gibt nichts, was uns nicht zugänglich ist. Wir können als Menschen, so wie wir heute sind, nicht alles gleichzeitig überschauen, aber wir können den richtigen Impuls finden und unser Herz kann erkennen, dass das der richtige Impuls ist. Da müssen wir aber genau in diesem Moment dann loslassen, alles spekulieren. Warte, könnte es so sein, könnte es so sein oder könnte es so sein. Nein, sondern es geht darum, diese Dinge auf uns wirken zu lassen und zu fühlen, was spricht unser Herz dazu, unser Herzchakra dazu.
Das funktioniert aber nur dann, wenn wir sehr fleißig daran gearbeitet haben, unser eigenes Seelenleben, unser eigenes Seelisches in den Griff zu bekommen. Das heißt, dass nicht unser Ich getrieben wird, durch unser Ego zum Beispiel, durch die ganzen Emotionen, die in uns drin sind, durch die Gefühle, die in uns hin und her wogen und die uns zwischen Sympathien und Antipathien hin und her werfen, sondern wo wir mit ganz, ganz großer Klarheit drinnen stehen, die aber jetzt nicht die Verstandesklarheit ist, sondern die die Herzensklarheit ist. Die aber nur eben da sein kann, wenn sie sich befreit hat von den persönlichen Sympathien und Antipathien. Das ist sehr, sehr schwer. Aber das ist einfach, wie soll ich sagen, die Lektion, die es jetzt in unserem Bewusstseinszeitalter zu lernen gilt.
Und schlimm ist es eben nicht, dass wir dabei Fehler machen, dass wir ganz daneben hauen, dass dadurch sogar vielleicht Schlimmes passiert. Natürlich wünschen wir uns das nicht, aber schlimm ist, wenn wir es nicht versuchen, wenigstens. Das Scheitern können wir ausgleichen wieder. Selbst dann, wenn vielleicht andere Menschen dadurch Schaden nehmen. Das kann passieren in unserer Welt. Aber es gehört der Mut dazu, den Wahrnehmungen unseres Herzens, unseres Herzchakras zu vertrauen, das zu erkennen. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt im Bewusstseinsleben. Das ist der Schritt von der Entwicklung des Herzdenkens, hat ja Rudolf Steiner sehr oft danach gesprochen.
Und natürlich vorausgehen muss dem Ganzen die Klarheit des Verstandes, des Intellekts. Das ist schon klar. Und da aufwachen, eben auch diese Bewusstheit entwickeln, von der schon in der Philosophie der Freiheit von Steiner die Rede ist. Aber es geht weiter. Wir müssen weiterkommen, die Klarheit des Herzens zu bekommen. Und dazwischen liegt die Klarheit auch der Rede, des Sprechens, also das, was mit dem Kehlkopf-Chakra zu tun hat, da auch wach und bewusst zu werden. Also das sind die drei großen Stufen im Grunde, die es gilt heute ins Auge zu fassen, wach zu werden dafür. Die Klarheit da oben, die Klarheit, die Wahrheit in der Rede, die ich spreche, das Bewusstsein für die Verantwortung für mein Sprechen. Und dann als Stärkstes und sicher auch Schwierigstes, die Verantwortung dadurch zu übernehmen, dass ich lerne, auf mein Herz zu vertrauen, die Wahrnehmungsfähigkeiten meines Herzens, meines Herzchakras, und das zu pflegen, diese Fähigkeit zu entwickeln. Das ist zweifellos die schwerste Sache, weil da muss wirklich unser ganzes Astralisches so weit sein, dass es die Reaktionen aus Sympathie und Antipathie überwunden hat. Ja, wir werden trotzdem Sympathien und Antipathien haben, aber wir müssen sie erkennen und selber aus der Freiheit heraus entscheiden, ob wir ihnen folgen dürfen, sollen oder nicht.
Weil es kann ja etwas, und das wäre ja nicht nur wäre, sondern ist der ideale Fall, etwas, wo unser Herz spricht, das ist gut, das ist richtig, das ist wahr, das ist Wahrheit, dann soll natürlich auch unsere Sympathie mitgehen. Sympathie ist dann die Kraft, aber die im Astralischen drinnen liegt. Im Astralischen ist immer Sympathie- und Antipathiekräfte, nur es geht darum, ob die heilsam sind oder nicht heilsam sind. Heilsam sind sie, wenn sie eben aus der Wahrheit heraus geboren sind und dementsprechend. Unheilsam sind sie, wenn die Sympathie und die Antipathie aus dem Ego heraus kommt, bzw. aus den Widersacherkräften, die dahinter stehen. Das ist der riesige Unterschied. Ich kann sagen, das will ich haben, das macht mir Lust, das macht mir Freude, das muss ich haben und es ist gut, wenn ich das für mich ergattern kann und es jemand anderem vorenthalte dadurch. Ich kann etwas für mich nehmen, ohne dass ich jemand anderem etwas wegnehme, dadurch etwas entziehe. Ich kann das genießen ohne weiteres. Aber die Entscheidung darüber fällt dann nicht mein Ego, sondern das muss das Ich fällen, aber verbunden mit der Weisheit, die eben durch das Wahrnehmungsorgan des Herzens gegeben ist. Das erkennt eben dann dieses Herzchakra die Wahrheit. Ist das eine Beziehung, die ich herstelle bloß aus Lust, weil ich es haben will und weil ich mir wünsche, dass es so ist oder ist es eben die Wahrheit, wo ich also den größeren Zusammenhang sehe, empfinden kann. Da muss aber wirklich das Herz gelernt haben zu denken. Wirklich zu denken.
Das Herzensgefühl als Wahrheitsorgan
Eben dieses Wahrheitsbewusstsein, dieses Wahrheitsempfinden, dieses Wahrheitsgefühl ist eben nicht bloß Gefühl wie wir es sonst kennen, ist mir sympathisch, gefällt mir, ist mir angenehm oder ist mir unangenehm, macht mich frösteln, schaudert mir, wie auch immer. Aber dieses Wahrheitsgefühl ist ganz anders, weil es nicht zusammenhängt mit meinen persönlichen Vorlieben, Wünschen, Sympathien und Antipathien, sondern weil es eben ein Erkennen ist, ein wirkliches Erkennen von Weltzusammenhängen, die darin liegen. Ob Verbindungen heilsam sind, nicht heilsam sind. Die Wahrheit ist etwas Heilsames, selbst wenn sie eine unangenehme Wahrheit ist, die mir völlig unsympathisch ist. Und es kann eine Wahrheit oder etwas, was mir entgegenkommt, sagen wir mal so, das mir zwar sehr sympathisch erscheint, aber eben doch nicht die volle Wahrheit ist, nämlich eigentlich ungesund ist in Wahrheit, die kann schädlich sein. Obwohl meine Sympathie sagt, toll, dass mir das entgegenkommt, schön, dass ich das genießen darf, dass ich das genießen kann und man stürzt sich darauf. Aber da muss dieses Wahrheitsgefühl des Herzens dazu sprechen, ob das wirklich so ist oder nicht ist.
Also diese Fähigkeit gehört allmählich entwickelt und die gehört dazu. Zudem, dass ich wirklich auch in komplexen Dingen, wo man sagt, ich verstehe von dem allen gar nichts, ich habe das nicht gelernt, ich kenne mich da eigentlich gar nicht aus. Und trotzdem kann ich mit meinem Herzorgan wahrnehmen, ob das etwas Gesundes ist oder etwas nicht Gesundes. Da muss ich nicht Experte sein für alles. Aber es ist nicht da, wenn ich es mir einfach mache und sage, ja, das ist mir sympathisch, das finde ich gut, das finde ich schön. Das ist zu wenig. Da muss ich mich üben darin. Üben darin, ein Wahrheitsempfinden, ein Wahrheitsgefühl zu entwickeln, das unabhängig ist von Sympathie und Antipathie. Wo ich ganz neutral entgegennehmen kann, egal ob es mir sympathisch ist oder tief unsympathisch ist. Wo ich auch die Bereitschaft finde, eine Wahrheit zu akzeptieren, die mir zutiefst unsympathisch ist, weil sie vielleicht für mich anstrengend ist, mein ganzes Leben durcheinander bringt, mir Schwierigkeiten macht, unbequem ist. Während das, was das Ego mir sagen würde, viel angenehmer wäre. Das sagt, mach, lass das, mach ganz was anderes, das angenehmer ist.
Bitte, das heißt natürlich auch nicht, dass wir uns immer auf die Sache stürzen sollen, die uns allen unsympathisch scheint. Das gibt jetzt nicht die Erklärung dafür. Das liegt nicht im Wahrheitsgefühl drin, dass ich dann sage, also alles, was mir unsympathisch ist, das wird dann das Richtige sein. So einfach ist es nicht. Aber es kann passieren, dass das Ego sagt, das mag ich überhaupt nicht, aber das Herz spricht, ja, aber das ist heilsam, in Wahrheit. Das ist heilsam für die Welt und für dich, in Wahrheit. Selbst wenn es mit ein paar unangenehmen Momenten verbunden ist, aber im Endeffekt auch dich selbst weiterbringt, während wenn du den anderen Weg gehst, dich zurückwerfen würde. Also da tun wir uns noch sehr schwer, diese Dinge zu erkennen.
Die Nebenübungen als Weg zum Herzzentrum
An dem sollten wir arbeiten, weil wir jetzt in einer Zeit drin sind, wo wir arbeiten können. Jeder kann das einmal versuchen. Auch eben bei Themen, bei Dingen, wo wir sagen, eigentlich bin ich da nicht kompetent oder eigentlich, wenn ich das jetzt lese in der Zeitung oder durch die Medien oder irgendwie zugetragen bekomme, das ist mir auch halt zutiefst unsympathisch, das finde ich ja grässlich alles, dann muss ich trotzdem tiefer mit dem Herzen hineinschauen, hineinfühlen können und kriege dann vielleicht eine andere und jetzt die richtige Wahrheit heraus. Weil es sind eben auch die Dinge, die vielleicht sehr unangenehm sind, die durchaus auch Leid bringen in die Menschheit, sind notwendig bis zu einem gewissen Grad. Manches davon kann notwendig sein. So einfach ist es eben auch nicht, dass das Gute und das Wahre, das Richtige immer das ist, was am wenigsten Leid erzeugt. Manchmal sind Prüfungen notwendig. Nicht, dass wir uns das wünschen und nicht, dass wir sagen, wenn es den anderen passiert, nehme ich es eh in Kauf. Nein, da geht es auch vor allem um einen selbst. Dass man bereit ist, dann gewisse Dinge halt auch auf sich zu nehmen.
Wie kommt man dem näher? Wie kommt man der Entwicklung dieses Herzzentrums näher? Das ist etwas, was wir ja da auf Anderwelt in vielen Übungskreisen tun. Die Basis dafür sind die Nebenübungen, von denen Rudolf Steiner gesprochen hat, die sogenannten Nebenübungen. Als wären sie etwas Nebensächliches, könnte man ja glauben. Wer sie gemacht hat oder drinnen ist, sie zu machen, wird sicher wissen, dass es nicht so nebenbei geht, sondern dass es schwierig ist. Aber das ist die Grundlage dafür, auf der man aufbauen kann. Wenn diese Dinge nicht funktionieren, dann wird man sich schwer tun, auch dieses Wahrheitsorgan, dieses Wahrnehmungsorgan für die Wahrheit wirklich zu pflegen, zu entwickeln. Weil die sechs Nebenübungen, die arbeiten ganz, ganz stark daran, dieses Herzzentrum gesund zu entwickeln. Das ist ein langer, langer Weg. Vielleicht durch viele Inkarnationen. Das heißt, das ist nicht das Problem, wenn ich sage, in der Inkarnation habe ich es noch immer nicht ganz geschafft. Ich habe es zwar immer wieder versucht, aber ich bin immer wieder gescheitert, ich bin noch nicht zufrieden. Das wird den meisten von uns so gehen.
Die lange Perspektive der karmischen Entwicklung
Wir werden einiges an Zeit brauchen, dass es wirklich voll und ganz funktioniert. Macht nichts. Wir müssen halt auch eines lernen, wenn wir wirklich die Welt aus einer höheren geistigen Perspektive überschauen wollen und eben die Zusammenhänge schauen wollen, dass wir halt auch die Geduld haben müssen, diesen Entwicklungsweg zu denken über längere Zeiträume, über mehrere Inkarnationen. Darum haben wir sie. Es ist schon klar, dass man sich wünscht, angenommen jetzt sind irgendwo Kriege in der Welt, es laufen dauernd irgendwo Kriege. Wir haben eh schon öfter darauf gesprochen, der dritte Weltkrieg läuft munter die längste Zeit schon vor sich hin. Anders als es früher war. Wir wünschen uns natürlich mit Recht, und das soll ja auch sein, dass sie beendet werden oder da oder dort wenigstens einmal beendet werden, aber trotzdem müssen wir auch sehen, dass manche Prozesse viel, viel länger und über viele Generationen Zeit brauchen, um gelöst zu werden. Es ist so, dass manche Konflikte sehr schnell geschürt werden können und zu sehr, sehr schweren Vergehen führen, die karmisch ganz, ganz große Schatten hinterlassen, die im Grunde nur über viele, viele Generationen aufzulösen sind. Es ist eine Illusion zu glauben, dass wir manche Sachen so einfach mir nichts, dir nichts befrieden können. Dass da Dinge immer wieder scheitern. Das heißt nicht, dass wir jetzt in unseren Bemühungen nachlassen sollten, aber selbst wenn wir unsere besten Kräfte aufstellen, muss uns klar sein, manche Dinge werden Generationen brauchen, um sie aufzulösen.
Und wir werden auch Ahriman nicht jetzt besiegen oder erlösen, jetzt in unserer Lebensspanne auf Erden mit Sicherheit nicht, sondern da werden noch etliche Inkarnationen notwendig sein. Ist ja jetzt auch eine große Frage, Inkarnation Ahrimans, also mit der Inkarnation Ahrimans, was heißt das? Also es ist sicher damit gemeint, eine Inkarnation eines vierwelten ahrimanischen Wesens, weil es ist ja eine Mehrheit von Wesen, die da sind, aber es geht darum, also nach und nach die gesamte ahrimanische Welt zu erlösen. Und das wird nur gehen, wenn in jedem einzelnen Menschen diese ahrimanischen Impulse erlöst werden. Und dass sich Ahriman, also eine starke ahrimanische Kraft jedenfalls, in einem menschlichen Leib inkarniert, ist in gewisser Weise sogar auch die Voraussetzung, dass jeder einzelne Mensch bewusst anfangen kann, Ahriman in sich zu erlösen. Also die Menschwerdung Ahrimans in gewisser Weise als Voraussetzung, dass der irdisch verkörperte Mensch daran arbeiten kann, Ahriman zu erlösen und dadurch dieses Problem dann irgendwann einmal zu überwinden. So wie der Christus Mensch werden musste, dass wir, jeder einzelne von uns, die christliche Liebe entfalten kann. Das heißt, im Grunde diese Kräfte entfalten kann, die im Großen der Christus gegeben hat. Aber wo wir eben auch fähig sind, uns so hinzugeben an einen anderen Menschen, ihm so etwas schenken zu können, dass es heilend für ihn ist, heilsam ist, im übertragenen oder im wörtlichen Sinn, wie auch immer.
Hygienischer Okkultismus und die Heilung der Zukunft
Darüber haben wir auch schon öfter gesprochen, dass in der Zukunft zumindest ein Pfad so gehen wird in der Medizin, dass es eine Heilung ist, die vorwiegend über geistig-seelische Kräfte läuft. Wo wir also näher kommen dem Zustand, wie er ja eigentlich sein sollte. Nämlich, dass das Erdenleben des Menschen so verläuft, dass er zwar eine gewisse Spanne immer nur hat, aber dass er eigentlich stirbt, hinüber geht in die andere Welt, wenn seine Erdenmission erfüllt ist, und das eigentlich ohne Krankheit im engeren Sinne. Dass er einfach aus dem Leben scheidet, wenn dieses Erdenleben erfüllt ist. Das war ja auch eigentlich die ursprüngliche Intention, obwohl natürlich klar war, auch von höherer Warte, weil die Widersacher damit wirken, dass die da quer funken, dass die hineinfunken und dass es halt dann nicht so ist. Aber es geht darum, sich diesem Zustand langsam, langsam zu nähern.
Das wird in der Zukunft mehr herauskommen, also gerade dieses, dass im Heilen immer mehr erkannt werden wird und immer mehr auch die Fähigkeit entstehen wird, zu heilen durch seelisch-geistige Kräfte. Dass man das erkennt. Schritte dazu sind durchaus schon da. Man hat durchaus schon erkannt, dass die seelische, die psychische Situation ganz entscheidend ist, auch für den Verlauf von Krankheiten. Man kann es halt noch nicht immer so in den Griff kriegen. Aber unbekannt ist es heute nicht mehr. Es gibt ja schon seit längerem so Gebiete wie zum Beispiel die Psychoneuroimmunologie. Also Nervenfunktionen, aber das Psychische, das Seelische spielt auch eine Rolle dabei. Und gesunden kann das Ganze nur, wenn das irgendwie zusammenfließt, irgendwo arbeitet. Also man muss ganz bewusst daran arbeiten an diesen Dingen. Und vor allem wird das eine Rolle spielen, Rudolf Steiner nennt das nicht umsonst, den hygienischen Okkultismus. Okkult heißt, wenn man nicht äußerlich was sieht. Okkult ist das, was verborgen ist. Also das, was im geistig-seelischen ist, das sieht man nicht äußerlich. Aber hygienisch heißt auch, das hat etwas zu tun, das ganze Leben bereits so zu gestalten, dass die Menschen den Weg finden, ihr Leben so zu gestalten, dass es heilsam ist und nicht kränkend ist.
Wir leben heute und das wird natürlich in unserer Kulturepoche besonders stark noch herauskommen. Und das erleben wir jetzt auch, also namentlich in den fortgeschrittensten Menschengemeinschaften, also sprich dort, wo besondere Hochkulturen da sind heute, wo die Menschen scheinbar sehr weit sind in ihrer Entwicklung, aber in der äußeren Entwicklung. Da ist unheimliches Potential da an kränkenden Kräften. Und was eine Hauptursache ist dafür, dass bestimmte Krankheiten durch die Bevölkerung durch sich verbreiten, immer mehr verbreiten. Da rede ich mir jetzt nicht über ansteckende Krankheiten oder sonst was, sondern es geht darum, um den unheilsamen Einfluss, der von Seele zu Seele teilweise da ist. Es gibt fast kaum Menschengemeinschaften, wo das nicht der Fall ist. Und es ist kaum jemand bewusst, weder dem, der ungesunde Kräfte ausstreut, noch dem, der sie aufnimmt und zu schwach ist, sich dagegen zu wehren. Weil eben um dieses Problem in den Griff zu bekommen, ist zweierlei notwendig. Das eine ist einmal der erste Schritt, selber die eigenen Seelenkräfte so zu stärken, dass sie unheilsame Einflüsse abwehren können. Und das nächste und noch wichtiger ist aber daraus sogar dann eben die Seelenkraft zu entwickeln, die heilsam wirken kann. Also das heißt, die dann wirklich im sozialen Zusammensein heilende Kräfte ausstrahlt.
Das Herz als Organ der Wahrnehmung und des Schenkens
Das ist eines von den Dingen, wo ich davon gesprochen habe, was in der Fähigkeit des Ich drinnen liegt, sich zu verschenken. Ja, da ist eben etwas, das es seelische Kräfte verschenkt, aber schöpferisch kommt es aus dem Ich heraus, es erzeugt aus sich heraus eine Seelenkraft, die als heilende Kraft zugeschnitten ist auf den anderen Menschen, mit dem er zusammenlebt, dem er begegnet. Das ist nicht etwas, was man aus dem Kopf heraus entwerfen kann, dazu brauche ich auch diese Herzenskraft, die erstens erkennt, da liegt ein Problem vor, die erkennt, da kann ich etwas tun und in der dritten Stufe diese Kraft wirklich erfindet, schafft und verströmt. Also das heißt, dieses Wahrheitsorgan in uns ist auch das Organ, das erkennt, wessen die Welt bedarf. Sie erkennt also einerseits die gesunden oder ungesunden Zusammenhänge, die in der Welt aussehen und es hat zugleich auch die Fähigkeit, Kräfte zu entwickeln, die die gesunden Kräfte stärken, also gesunde Impulse aussenden.
Also dieses Wahrheitsgefühl, wenn wir dieses Wahrheitsgefühl nehmen, das ist nämlich ein Ausdruck dieses Seelenorgans, das wir da haben, dieses seelischen Wahrnehmungsorgan, das aber eigentlich nicht nur ein Wahrnehmungsorgan ist, sondern auch produktiv ist in Wahrheit und solche Kräfte entwickelt und ausstrahlt. Also unser Herzzentrum ist etwas Wahrnehmendes, aber auch etwas Schenkendes. Natürlich ist das Herz etwas Schenkendes, das seelische Herz, das geistige Herz, das was da dahintersteckt, das Ätherherz, das dahintersteckt, das sich vom physischen Herzen sehr stark getrennt hat in unserer jetzigen Zeit, eben damit es diese heilenden Kräfte entwickeln kann. Das sind Herzenskräfte, diese Heilkräfte. Heilkräfte, darüber haben wir öfter schon gesprochen, sind Liebeskräfte. Wirkliche Liebe ist lebensspendende Kraft, sprich heilende Kraft. Und diese Kraft ist aber umgekehrt auch beteiligt im Wahrnehmen dessen, was gut ist, was förderlich ist, was lebensspendend ist und was lebenshemmend, lebensvernichtend sogar wirkt an Impulsen. Auch dort, wo es den meisten Menschen dann unter Umständen gar nicht bewusst wird. Aber im Prinzip können wir das entwickeln. Das ist alles etwas, was zu der Frage dazugehört, was ist Wahrheit. Auch zu erkennen, ist das gesundend, ist es nicht gesundend.
Die Aufgabe der Dreigliederung und die Beschleunigung der Inkarnationen
Gesundend für den einzelnen Menschen, gesundend für eine Menschengemeinschaft, das werden wichtige Fragen sein. Fragen, die bis in die Politik hinein wichtig sind. Na sicher, weil die Aufgabe der Politik ist, das Leben in einer bestimmten Menschengemeinschaft so zu formen, so zu gestalten, dass es heilsam ist. Das wäre zumindest das Ziel. Kann man nicht sagen, dass das jetzt immer der Fall ist. Das heißt, da gibt es sicher noch einiges, was entwickelt werden muss. Muss man jetzt auch wieder nicht gleich schimpfen und Vorurteile entwickeln, dann arbeitet man eh schon wieder in die Gegenrichtung. Die Politiker. Ja, da muss man eben einen Impuls entwickeln, wie man es verbessern kann. Wie man etwas, was Rudolf Steiner versucht hat, zum Beispiel auch mit seiner Idee der Dreigliederung, mit der sozialen Dreigliederung, ob man das heute so, wie es damals gedacht wurde, von ihm verwirklichen kann, ist eine andere Frage. Aber da müssen wir halt einen eigenen Impuls entwickeln, wie es geht. Er wird sich trotzdem an dem irgendwo orientieren müssen, weil diese Dreigliederung, die Rudolf Steiner im sozialen Leben beschrieben hat und entwickelt hat, jedenfalls als Impuls einmal, hat sich ja orientiert an dem, was die Menschengemeinschaft braucht.
Also da steckt sicher eine Wahrheit dahinter. Die Frage ist, wie kann man es umsetzen. Und das ändert sich immer im Laufe der Zeit. Da müssen wir lernen, diese Diagnose einmal zu stellen, wie krank ist unser sozialer Organismus, wo krankt es besonders, wo krankt es dann im Einzelnen, wirklich im Kleinen auch. Und aus dem heraus wird man die Impulse schöpferisch neu fassen müssen. Es wird etwas von dieser Dreigliederung drinnen sein müssen wahrscheinlich, weil die mit dem Wesen des Menschen zusammenhängt. Und daher muss dieser Dreigliederigkeit des Menschenwesens, die in gewisser Weise da ist, Rechnung getragen werden. Aber wie das im Einzelnen ist, das gilt es halt alles praktisch noch zu entwickeln, weil es gibt noch sehr, sehr wenig auf dem Gebiet. Es gibt einzelne Ansätze, aber das ist die große Aufgabe jetzt in unserer Kulturepoche. Weil wir bereiten die nächste Kulturepoche vor, das ist sicher. Wir müssen unsere erfüllen, damit eben dann die nächste sich entfalten kann. Also diese Kultur der Brüderlichkeit, der Menschlichkeit, da sollte sich das entfalten. Da sollte das zumindest für einen möglichst großen Teil der Menschheit Wirklichkeit werden bereits. Aber dazu müssen wir uns jetzt vorbereiten. Jetzt, sofort, so gut es geht. Scheitern inklusive, um daraus zu lernen.
Und in die nächste Inkarnation hinein und weiter bauen daran. Also das ist mit auch ein Grund dafür, dass jetzt in unserer Kulturepoche die Inkarnationen im Durchschnitt so dicht fallen wie noch nie zuvor. Wenn man denkt, das kosmische Maß der Wiedergeburt ist so im Durchschnitt zweimal pro Kulturepoche. Und im Idealfall einmal in einer männlichen, einmal in einer weiblichen Inkarnation. Heute ist es viel, viel dichter. Ist bereits viel, viel dichter und wird noch dichter werden. Vorreiter sind große Eingeweihte, die wie ein Meister Jesus zum Beispiel oder auch ein Christian Rosenkreuz, die in jedem Jahrhundert verkörpert sind mit einer Pause dazwischen, die im Grunde wenige Jahre ausmachen. Ein Jahrzehnt vielleicht. Ein bisschen mehr als ein Jahrzehnt. Wenn überhaupt. Und das wird in unserer Kulturepoche noch kürzer werden. Aber dazu muss ich natürlich geistig so weit sein, dass ich auch in diesem Tempo durch die geistige Welt durchgehen kann. Allerdings ist es ja da, wenn man im Leben zwischen Tod und neuer Geburt ist, das Zeiterleben. Und Zeit überhaupt etwas ganz anderes als hier im Irdischen. Aber Fakt ist, dass wir dann in sehr, sehr kurzer Zeit alle die Dinge tun müssen, damit wir die nächste Inkarnation gut vorbereiten. Mit dem, was wir aus der vorigen auch als Eingeweihter gelernt haben und dann noch als zusätzliche Fähigkeiten in die nächste Inkarnation hineinbringen können. Aber im Kleinen gilt das für jeden Menschen. Natürlich, solche großen Meister wie ein Meister Jesus oder ein Christian Rosenkreuz oder auch Rudolf Steiner, die können das schon sehr schnell schaffen, aber wir müssen alle dort hinkommen im Grunde.
Karmische Freiheit und die Herrschaft Christi
Und wir kommen nur dadurch hin, dass wir sehr schnell wiederkommen. Dass wir das wollen. Wir können auch versuchen, uns herumzudrücken, weil es wird auch immer weniger der Druck von höheren Wesenheiten, dass wir es tun. Es ist jetzt so, dass die Engelwesenheit namentlich, die uns begleitet, also unser leitender, führender Engel, aber der jetzt nicht leitet nach seinen Wünschen, sondern der halt nur uns hilft dabei, das, was wir eigentlich wollen, wach, bewusst zu überschauen. Das macht nämlich im Erdenleben unser Engel, weil eben wir aus unserem Ich-Bewusstsein es noch nicht können. Oder noch zu wenig können. Nur jetzt im Bewusstseinsseelen-Zeitalter sollten wir es lernen. Und zwar komplett. Und dann würde auch die Beziehung zu unserer Engelwesenheit eine ganz andere werden, zuletzt dazu führend, dass wir unsere Engelwesenheit frei geben können. Und sie uns jederzeit als Lehrer, als guter Freund geistig begegnen kann, aber die nicht mehr, juristisch gesprochen, jetzt ihren Hauptjob darin hat, immer dafür zu sorgen, dass wir halbwegs unseren richtigen Weg gehen und uns das mitzuteilen, sondern dass wir das selber können.
Also das heißt, eine ganz große Aufgabe für die Zukunft ab heute wird sein, zu erkennen, welche karmischen Dinge aufzuarbeiten sind, dass wir das ganz bewusst erkennen. Es wird im Übrigen die Art, wie der karmische Ausgleich sich gestaltet, stark verändern. Aber da funktionieren kann das erst dann, wenn wir uns so weit, wie soll ich sagen, geläutert haben, dass wir halt nicht den Dingen, die uns unsympathisch sind, die uns unangenehm sind, dass wir um die einen großen Bogen machen und uns herumschleichen um die karmischen Aufgaben und ihnen ausweichen. Sondern es geht darum, dass wir sie erkennen, frühzeitig erkennen, ganz bewusst, auch im Erdendasein, weil vorher im vorgeburtlichen geistigen Dasein haben wir das ganz genau gewusst. Wir haben uns genau die Aufgaben gestellt, welche karmischen Probleme, welche karmischen Knoten wir auflösen können in der nächsten Inkarnation. Nur in der irdischen haben wir es vergessen und das Ego, mithilfe der Widersacher schafft es, heute immer öfter sich herumzuschleichen um die Aufgabe. Das ist das ganz Tückische. Und deswegen wurde der Christus Herr des Karma, das mittlerweile durchaus stark auch okkupiert ist von den Widersachermächten, die da die Herrschaft darüber haben und die uns es ersparen wollen. Und das ist uns ja viel sympathischer. Wenn wir unangenehme Aufgaben, die uns vielleicht schon durch fünf Inkarnationen eh immer schwer gefallen sind und die wir jetzt in der sechsten, nächsten Inkarnation auch nicht durchführen wollen, die Widersachermächte sagen, muss ja nicht. Muss ja nicht. Aber indem Christus der Herr des Karma geworden ist, heißt es, dass die Chance besteht, dass wir es aus unserem eigenen Ich heraus erkennen können. Das heißt nämlich Herr des Karmas sein. Der Christus ist auch nicht der, der uns jetzt hintritt. Er zeigt uns nur. Aber er greift nicht in unsere Freiheit ein. Überhaupt nicht.
Die Widersacher greifen ein, indem sie uns das Unangenehme ersparen. Und scheinbar sind sie uns zu Willen, sozusagen. Aber in Wahrheit verbauen sie uns unseren Weg, machen ihn schwerer, wenn wir ihn wieder verschleppen in die nächste Inkarnation wird es noch schwerer. Und es wird immer schwieriger. Also eigentlich müsste man sagen, schauen wir, viel Kraft sammeln, welche Aufgaben können wir angehen. Je mehr, desto gut. Aber wirklich gründlich halt dann. Also es kommt nicht auf die Menge in Wahrheit an, sondern auf die Intensität, mit der wir daran arbeiten. Und es ist ja durchaus legitim, dass wir mal mit kleineren Aufgaben anfangen und sie bewältigen. Aber dann nicht schon nach der zweiten Aufgabe sagen, jetzt folgen wir doch lieber den Widersachern und haben Ruhe. Das Gefährliche in unserem momentanen Entwicklungsstadium ist, dass die Widersacher das wirklich schaffen können, dass wir unser Karma umschiffen. Also das was einmal in der Vergangenheit wirklich unerbittliches Gesetz war, wenn man so will, Gesetz von geistiger Ursache und Wirkung, die Widersacher können es aushebeln. Das Gegengewicht dazu ist, dass wir aus Freiheit sehr wohl machen können. Es bedarf also immer mehr an so einer freien Entscheidung und vielleicht sogar entscheiden wir uns im Erdenleben, ja jetzt haben wir schon einiges hinter uns gebracht, eigentlich ist das Plansoll erfüllt, aber ich habe noch Kräfte genug, ich kann noch zwei, drei Sachen ausbügeln. Dann kann ich sogar über meinen Plan für dieses Erdenleben hinausschreiten, auch wenn es mühsam ist. Also das kommt auf uns zu, als Möglichkeit. Und natürlich in der Art, wie ich das jetzt schildern kann, schaut das nicht angenehmer aus und es ist so schwer zu schildern, wie sich das abspielt. Es geht eigentlich nur darum, dass wir auf die Impulse, die uns unser Ich gibt, unser Ich erkennt Situationen, wo wir karmisch etwas lösen können. Und es zeigt uns das auch, will uns das zeigen.
Das Herzensgefühl als Wahrheitsorgan
Eben dieses Wahrheitsbewusstsein, dieses Wahrheitsempfinden, dieses Wahrheitsgefühl ist eben nicht bloß Gefühl wie wir es sonst kennen, ist mir sympathisch, gefällt mir, ist mir angenehm oder ist mir unangenehm, macht mich frösteln, schaudert mir, wie auch immer. Aber dieses Wahrheitsgefühl ist ganz anders, weil es nicht zusammenhängt mit meinen persönlichen Vorlieben, Wünschen, Sympathien und Antipathien, sondern weil es eben ein Erkennen ist, ein wirkliches Erkennen von Weltzusammenhängen, die darin liegen. Ob Verbindungen heilsam sind, nicht heilsam sind. Die Wahrheit ist etwas Heilsames, selbst wenn sie eine unangenehme Wahrheit ist, die mir völlig unsympathisch ist. Und es kann eine Wahrheit oder etwas, was mir entgegenkommt, sagen wir mal so, das mir zwar sehr sympathisch erscheint, aber eben doch nicht die volle Wahrheit ist, nämlich eigentlich ungesund ist in Wahrheit, die kann schädlich sein. Obwohl meine Sympathie sagt, toll, dass mir das entgegenkommt, schön, dass ich das genießen darf, dass ich das genießen kann und man stürzt sich darauf. Aber da muss dieses Wahrheitsgefühl des Herzens dazu sprechen, ob das wirklich so ist oder nicht ist.
Also diese Fähigkeit gehört allmählich entwickelt und die gehört dazu. Zudem, dass ich wirklich auch in komplexen Dingen, wo man sagt, ich verstehe von dem allen gar nichts, ich habe das nicht gelernt, ich kenne mich da eigentlich gar nicht aus. Und trotzdem kann ich mit meinem Herzorgan wahrnehmen, ob das etwas Gesundes ist oder etwas nicht Gesundes. Da muss ich nicht Experte sein für alles. Aber es ist nicht da, wenn ich es mir einfach mache und sage, ja, das ist mir sympathisch, das finde ich gut, das finde ich schön. Das ist zu wenig. Da muss ich mich üben darin. Üben darin, ein Wahrheitsempfinden, ein Wahrheitsgefühl zu entwickeln, das unabhängig ist von Sympathie und Antipathie. Wo ich ganz neutral entgegennehmen kann, egal ob es mir sympathisch ist oder tief unsympathisch ist. Wo ich auch die Bereitschaft finde, eine Wahrheit zu akzeptieren, die mir zutiefst unsympathisch ist, weil sie vielleicht für mich anstrengend ist, mein ganzes Leben durcheinander bringt, mir Schwierigkeiten macht, unbequem ist. Während das, was das Ego mir sagen würde, viel angenehmer wäre. Das sagt, mach, lass das, mach ganz was anderes, das angenehmer ist.
Bitte, das heißt natürlich auch nicht, dass wir uns immer auf die Sache stürzen sollen, die uns allen unsympathisch scheint. Das gibt jetzt nicht die Erklärung dafür. Das liegt nicht im Wahrheitsgefühl drin, dass ich dann sage, also alles, was mir unsympathisch ist, das wird dann das Richtige sein. So einfach ist es nicht. Aber es kann passieren, dass das Ego sagt, das mag ich überhaupt nicht, aber das Herz spricht, ja, aber das ist heilsam, in Wahrheit. Das ist heilsam für die Welt und für dich, in Wahrheit. Selbst wenn es mit ein paar unangenehmen Momenten verbunden ist, aber im Endeffekt auch dich selbst weiterbringt, während wenn du den anderen Weg gehst, dich zurückwerfen würde. Also da tun wir uns noch sehr schwer, diese Dinge zu erkennen.
Die Nebenübungen als Weg zum Herzzentrum
An dem sollten wir arbeiten, weil wir jetzt in einer Zeit drin sind, wo wir arbeiten können. Jeder kann das einmal versuchen. Auch eben bei Themen, bei Dingen, wo wir sagen, eigentlich bin ich da nicht kompetent oder eigentlich, wenn ich das jetzt lese in der Zeitung oder durch die Medien oder irgendwie zugetragen bekomme, das ist mir auch halt zutiefst unsympathisch, das finde ich ja grässlich alles, dann muss ich trotzdem tiefer mit dem Herzen hineinschauen, hineinfühlen können und kriege dann vielleicht eine andere und jetzt die richtige Wahrheit heraus. Weil es sind eben auch die Dinge, die vielleicht sehr unangenehm sind, die durchaus auch Leid bringen in die Menschheit, sind notwendig bis zu einem gewissen Grad. Manches davon kann notwendig sein. So einfach ist es eben auch nicht, dass das Gute und das Wahre, das Richtige immer das ist, was am wenigsten Leid erzeugt. Manchmal sind Prüfungen notwendig. Nicht, dass wir uns das wünschen und nicht, dass wir sagen, wenn es den anderen passiert, nehme ich es eh in Kauf. Nein, da geht es auch vor allem um einen selbst. Dass man bereit ist, dann gewisse Dinge halt auch auf sich zu nehmen.
Wie kommt man dem näher? Wie kommt man der Entwicklung dieses Herzzentrums näher? Das ist etwas, was wir ja da auf Anderwelt in vielen Übungskreisen tun. Die Basis dafür sind die Nebenübungen, von denen Rudolf Steiner gesprochen hat, die sogenannten Nebenübungen. Als wären sie etwas Nebensächliches, könnte man ja glauben. Wer sie gemacht hat oder drinnen ist, sie zu machen, wird sicher wissen, dass es nicht so nebenbei geht, sondern dass es schwierig ist. Aber das ist die Grundlage dafür, auf der man aufbauen kann. Wenn diese Dinge nicht funktionieren, dann wird man sich schwer tun, auch dieses Wahrheitsorgan, dieses Wahrnehmungsorgan für die Wahrheit wirklich zu pflegen, zu entwickeln. Weil die sechs Nebenübungen, die arbeiten ganz, ganz stark daran, dieses Herzzentrum gesund zu entwickeln. Das ist ein langer, langer Weg. Vielleicht durch viele Inkarnationen. Das heißt, das ist nicht das Problem, wenn ich sage, in der Inkarnation habe ich es noch immer nicht ganz geschafft. Ich habe es zwar immer wieder versucht, aber ich bin immer wieder gescheitert, ich bin noch nicht zufrieden. Das wird den meisten von uns so gehen.
Die lange Perspektive der karmischen Entwicklung
Wir werden einiges an Zeit brauchen, dass es wirklich voll und ganz funktioniert. Macht nichts. Wir müssen halt auch eines lernen, wenn wir wirklich die Welt aus einer höheren geistigen Perspektive überschauen wollen und eben die Zusammenhänge schauen wollen, dass wir halt auch die Geduld haben müssen, diesen Entwicklungsweg zu denken über längere Zeiträume, über mehrere Inkarnationen. Darum haben wir sie. Es ist schon klar, dass man sich wünscht, angenommen jetzt sind irgendwo Kriege in der Welt, es laufen dauernd irgendwo Kriege. Wir haben eh schon öfter darauf gesprochen, der dritte Weltkrieg läuft munter die längste Zeit schon vor sich hin. Anders als es früher war. Wir wünschen uns natürlich mit Recht, und das soll ja auch sein, dass sie beendet werden oder da oder dort wenigstens einmal beendet werden, aber trotzdem müssen wir auch sehen, dass manche Prozesse viel, viel länger und über viele Generationen Zeit brauchen, um gelöst zu werden. Es ist so, dass manche Konflikte sehr schnell geschürt werden können und zu sehr, sehr schweren Vergehen führen, die karmisch ganz, ganz große Schatten hinterlassen, die im Grunde nur über viele, viele Generationen aufzulösen sind. Es ist eine Illusion zu glauben, dass wir manche Sachen so einfach mir nichts, dir nichts befrieden können. Dass da Dinge immer wieder scheitern. Das heißt nicht, dass wir jetzt in unseren Bemühungen nachlassen sollten, aber selbst wenn wir unsere besten Kräfte aufstellen, muss uns klar sein, manche Dinge werden Generationen brauchen, um sie aufzulösen.
Und wir werden auch Ahriman nicht jetzt besiegen oder erlösen, jetzt in unserer Lebensspanne auf Erden mit Sicherheit nicht, sondern da werden noch etliche Inkarnationen notwendig sein. Ist ja jetzt auch eine große Frage, Inkarnation Ahrimans, also mit der Inkarnation Ahrimans, was heißt das? Also es ist sicher damit gemeint, eine Inkarnation eines vierwelten ahrimanischen Wesens, weil es ist ja eine Mehrheit von Wesen, die da sind, aber es geht darum, also nach und nach die gesamte ahrimanische Welt zu erlösen. Und das wird nur gehen, wenn in jedem einzelnen Menschen diese ahrimanischen Impulse erlöst werden. Und dass sich Ahriman, also eine starke ahrimanische Kraft jedenfalls, in einem menschlichen Leib inkarniert, ist in gewisser Weise sogar auch die Voraussetzung, dass jeder einzelne Mensch bewusst anfangen kann, Ahriman in sich zu erlösen. Also die Menschwerdung Ahrimans in gewisser Weise als Voraussetzung, dass der irdisch verkörperte Mensch daran arbeiten kann, Ahriman zu erlösen und dadurch dieses Problem dann irgendwann einmal zu überwinden. So wie der Christus Mensch werden musste, dass wir, jeder einzelne von uns, die christliche Liebe entfalten kann. Das heißt, im Grunde diese Kräfte entfalten kann, die im Großen der Christus gegeben hat. Aber wo wir eben auch fähig sind, uns so hinzugeben an einen anderen Menschen, ihm so etwas schenken zu können, dass es heilend für ihn ist, heilsam ist, im übertragenen oder im wörtlichen Sinn, wie auch immer.
Hygienischer Okkultismus und die Heilung der Zukunft
Darüber haben wir auch schon öfter gesprochen, dass in der Zukunft zumindest ein Pfad so gehen wird in der Medizin, dass es eine Heilung ist, die vorwiegend über geistig-seelische Kräfte läuft. Wo wir also näher kommen dem Zustand, wie er ja eigentlich sein sollte. Nämlich, dass das Erdenleben des Menschen so verläuft, dass er zwar eine gewisse Spanne immer nur hat, aber dass er eigentlich stirbt, hinüber geht in die andere Welt, wenn seine Erdenmission erfüllt ist, und das eigentlich ohne Krankheit im engeren Sinne. Dass er einfach aus dem Leben scheidet, wenn dieses Erdenleben erfüllt ist. Das war ja auch eigentlich die ursprüngliche Intention, obwohl natürlich klar war, auch von höherer Warte, weil die Widersacher damit wirken, dass die da quer funken, dass die hineinfunken und dass es halt dann nicht so ist. Aber es geht darum, sich diesem Zustand langsam, langsam zu nähern.
Das wird in der Zukunft mehr herauskommen, also gerade dieses, dass im Heilen immer mehr erkannt werden wird und immer mehr auch die Fähigkeit entstehen wird, zu heilen durch seelisch-geistige Kräfte. Dass man das erkennt. Schritte dazu sind durchaus schon da. Man hat durchaus schon erkannt, dass die seelische, die psychische Situation ganz entscheidend ist, auch für den Verlauf von Krankheiten. Man kann es halt noch nicht immer so in den Griff kriegen. Aber unbekannt ist es heute nicht mehr. Es gibt ja schon seit längerem so Gebiete wie zum Beispiel die Psychoneuroimmunologie. Also Nervenfunktionen, aber das Psychische, das Seelische spielt auch eine Rolle dabei. Und gesunden kann das Ganze nur, wenn das irgendwie zusammenfließt, irgendwo arbeitet. Also man muss ganz bewusst daran arbeiten an diesen Dingen. Und vor allem wird das eine Rolle spielen, Rudolf Steiner nennt das nicht umsonst, den hygienischen Okkultismus. Okkult heißt, wenn man nicht äußerlich was sieht. Okkult ist das, was verborgen ist. Also das, was im geistig-seelischen ist, das sieht man nicht äußerlich. Aber hygienisch heißt auch, das hat etwas zu tun, das ganze Leben bereits so zu gestalten, dass die Menschen den Weg finden, ihr Leben so zu gestalten, dass es heilsam ist und nicht kränkend ist.
Wir leben heute und das wird natürlich in unserer Kulturepoche besonders stark noch herauskommen. Und das erleben wir jetzt auch, also namentlich in den fortgeschrittensten Menschengemeinschaften, also sprich dort, wo besondere Hochkulturen da sind heute, wo die Menschen scheinbar sehr weit sind in ihrer Entwicklung, aber in der äußeren Entwicklung. Da ist unheimliches Potential da an kränkenden Kräften. Und was eine Hauptursache ist dafür, dass bestimmte Krankheiten durch die Bevölkerung durch sich verbreiten, immer mehr verbreiten. Da rede ich mir jetzt nicht über ansteckende Krankheiten oder sonst was, sondern es geht darum, um den unheilsamen Einfluss, der von Seele zu Seele teilweise da ist. Es gibt fast kaum Menschengemeinschaften, wo das nicht der Fall ist. Und es ist kaum jemand bewusst, weder dem, der ungesunde Kräfte ausstreut, noch dem, der sie aufnimmt und zu schwach ist, sich dagegen zu wehren. Weil eben um dieses Problem in den Griff zu bekommen, ist zweierlei notwendig. Das eine ist einmal der erste Schritt, selber die eigenen Seelenkräfte so zu stärken, dass sie unheilsame Einflüsse abwehren können. Und das nächste und noch wichtiger ist aber daraus sogar dann eben die Seelenkraft zu entwickeln, die heilsam wirken kann. Also das heißt, die dann wirklich im sozialen Zusammensein heilende Kräfte ausstrahlt.
Das Herz als Organ der Wahrnehmung und des Schenkens
Das ist eines von den Dingen, wo ich davon gesprochen habe, was in der Fähigkeit des Ich drinnen liegt, sich zu verschenken. Ja, da ist eben etwas, das es seelische Kräfte verschenkt, aber schöpferisch kommt es aus dem Ich heraus, es erzeugt aus sich heraus eine Seelenkraft, die als heilende Kraft zugeschnitten ist auf den anderen Menschen, mit dem er zusammenlebt, dem er begegnet. Das ist nicht etwas, was man aus dem Kopf heraus entwerfen kann, dazu brauche ich auch diese Herzenskraft, die erstens erkennt, da liegt ein Problem vor, die erkennt, da kann ich etwas tun und in der dritten Stufe diese Kraft wirklich erfindet, schafft und verströmt. Also das heißt, dieses Wahrheitsorgan in uns ist auch das Organ, das erkennt, wessen die Welt bedarf. Sie erkennt also einerseits die gesunden oder ungesunden Zusammenhänge, die in der Welt aussehen und es hat zugleich auch die Fähigkeit, Kräfte zu entwickeln, die die gesunden Kräfte stärken, also gesunde Impulse aussenden.
Also dieses Wahrheitsgefühl, wenn wir dieses Wahrheitsgefühl nehmen, das ist nämlich ein Ausdruck dieses Seelenorgans, das wir da haben, dieses seelischen Wahrnehmungsorgan, das aber eigentlich nicht nur ein Wahrnehmungsorgan ist, sondern auch produktiv ist in Wahrheit und solche Kräfte entwickelt und ausstrahlt. Also unser Herzzentrum ist etwas Wahrnehmendes, aber auch etwas Schenkendes. Natürlich ist das Herz etwas Schenkendes, das seelische Herz, das geistige Herz, das was da dahintersteckt, das Ätherherz, das dahintersteckt, das sich vom physischen Herzen sehr stark getrennt hat in unserer jetzigen Zeit, eben damit es diese heilenden Kräfte entwickeln kann. Das sind Herzenskräfte, diese Heilkräfte. Heilkräfte, darüber haben wir öfter schon gesprochen, sind Liebeskräfte. Wirkliche Liebe ist lebensspendende Kraft, sprich heilende Kraft. Und diese Kraft ist aber umgekehrt auch beteiligt im Wahrnehmen dessen, was gut ist, was förderlich ist, was lebensspendend ist und was lebenshemmend, lebensvernichtend sogar wirkt an Impulsen. Auch dort, wo es den meisten Menschen dann unter Umständen gar nicht bewusst wird. Aber im Prinzip können wir das entwickeln. Das ist alles etwas, was zu der Frage dazugehört, was ist Wahrheit. Auch zu erkennen, ist das gesundend, ist es nicht gesundend.
Die Aufgabe der Dreigliederung und die Beschleunigung der Inkarnationen
Gesundend für den einzelnen Menschen, gesundend für eine Menschengemeinschaft, das werden wichtige Fragen sein. Fragen, die bis in die Politik hinein wichtig sind. Na sicher, weil die Aufgabe der Politik ist, das Leben in einer bestimmten Menschengemeinschaft so zu formen, so zu gestalten, dass es heilsam ist. Das wäre zumindest das Ziel. Kann man nicht sagen, dass das jetzt immer der Fall ist. Das heißt, da gibt es sicher noch einiges, was entwickelt werden muss. Muss man jetzt auch wieder nicht gleich schimpfen und Vorurteile entwickeln, dann arbeitet man eh schon wieder in die Gegenrichtung. Die Politiker. Ja, da muss man eben einen Impuls entwickeln, wie man es verbessern kann. Wie man etwas, was Rudolf Steiner versucht hat, zum Beispiel auch mit seiner Idee der Dreigliederung, mit der sozialen Dreigliederung, ob man das heute so, wie es damals gedacht wurde, von ihm verwirklichen kann, ist eine andere Frage. Aber da müssen wir halt einen eigenen Impuls entwickeln, wie es geht. Er wird sich trotzdem an dem irgendwo orientieren müssen, weil diese Dreigliederung, die Rudolf Steiner im sozialen Leben beschrieben hat und entwickelt hat, jedenfalls als Impuls einmal, hat sich ja orientiert an dem, was die Menschengemeinschaft braucht.
Also da steckt sicher eine Wahrheit dahinter. Die Frage ist, wie kann man es umsetzen. Und das ändert sich immer im Laufe der Zeit. Da müssen wir lernen, diese Diagnose einmal zu stellen, wie krank ist unser sozialer Organismus, wo krankt es besonders, wo krankt es dann im Einzelnen, wirklich im Kleinen auch. Und aus dem heraus wird man die Impulse schöpferisch neu fassen müssen. Es wird etwas von dieser Dreigliederung drinnen sein müssen wahrscheinlich, weil die mit dem Wesen des Menschen zusammenhängt. Und daher muss dieser Dreigliederigkeit des Menschenwesens, die in gewisser Weise da ist, Rechnung getragen werden. Aber wie das im Einzelnen ist, das gilt es halt alles praktisch noch zu entwickeln, weil es gibt noch sehr, sehr wenig auf dem Gebiet. Es gibt einzelne Ansätze, aber das ist die große Aufgabe jetzt in unserer Kulturepoche. Weil wir bereiten die nächste Kulturepoche vor, das ist sicher. Wir müssen unsere erfüllen, damit eben dann die nächste sich entfalten kann. Also diese Kultur der Brüderlichkeit, der Menschlichkeit, da sollte sich das entfalten. Da sollte das zumindest für einen möglichst großen Teil der Menschheit Wirklichkeit werden bereits. Aber dazu müssen wir uns jetzt vorbereiten. Jetzt, sofort, so gut es geht. Scheitern inklusive, um daraus zu lernen.
Und in die nächste Inkarnation hinein und weiter bauen daran. Also das ist mit auch ein Grund dafür, dass jetzt in unserer Kulturepoche die Inkarnationen im Durchschnitt so dicht fallen wie noch nie zuvor. Wenn man denkt, das kosmische Maß der Wiedergeburt ist so im Durchschnitt zweimal pro Kulturepoche. Und im Idealfall einmal in einer männlichen, einmal in einer weiblichen Inkarnation. Heute ist es viel, viel dichter. Ist bereits viel, viel dichter und wird noch dichter werden. Vorreiter sind große Eingeweihte, die wie ein Meister Jesus zum Beispiel oder auch ein Christian Rosenkreuz, die in jedem Jahrhundert verkörpert sind mit einer Pause dazwischen, die im Grunde wenige Jahre ausmachen. Ein Jahrzehnt vielleicht. Ein bisschen mehr als ein Jahrzehnt. Wenn überhaupt. Und das wird in unserer Kulturepoche noch kürzer werden. Aber dazu muss ich natürlich geistig so weit sein, dass ich auch in diesem Tempo durch die geistige Welt durchgehen kann. Allerdings ist es ja da, wenn man im Leben zwischen Tod und neuer Geburt ist, das Zeiterleben. Und Zeit überhaupt etwas ganz anderes als hier im Irdischen. Aber Fakt ist, dass wir dann in sehr, sehr kurzer Zeit alle die Dinge tun müssen, damit wir die nächste Inkarnation gut vorbereiten. Mit dem, was wir aus der vorigen auch als Eingeweihter gelernt haben und dann noch als zusätzliche Fähigkeiten in die nächste Inkarnation hineinbringen können. Aber im Kleinen gilt das für jeden Menschen. Natürlich, solche großen Meister wie ein Meister Jesus oder ein Christian Rosenkreuz oder auch Rudolf Steiner, die können das schon sehr schnell schaffen, aber wir müssen alle dort hinkommen im Grunde.
Karmische Freiheit und die Herrschaft Christi
Und wir kommen nur dadurch hin, dass wir sehr schnell wiederkommen. Dass wir das wollen. Wir können auch versuchen, uns herumzudrücken, weil es wird auch immer weniger der Druck von höheren Wesenheiten, dass wir es tun. Es ist jetzt so, dass die Engelwesenheit namentlich, die uns begleitet, also unser leitender, führender Engel, aber der jetzt nicht leitet nach seinen Wünschen, sondern der halt nur uns hilft dabei, das, was wir eigentlich wollen, wach, bewusst zu überschauen. Das macht nämlich im Erdenleben unser Engel, weil eben wir aus unserem Ich-Bewusstsein es noch nicht können. Oder noch zu wenig können. Nur jetzt im Bewusstseinsseelen-Zeitalter sollten wir es lernen. Und zwar komplett. Und dann würde auch die Beziehung zu unserer Engelwesenheit eine ganz andere werden, zuletzt dazu führend, dass wir unsere Engelwesenheit frei geben können. Und sie uns jederzeit als Lehrer, als guter Freund geistig begegnen kann, aber die nicht mehr, juristisch gesprochen, jetzt ihren Hauptjob darin hat, immer dafür zu sorgen, dass wir halbwegs unseren richtigen Weg gehen und uns das mitzuteilen, sondern dass wir das selber können.
Also das heißt, eine ganz große Aufgabe für die Zukunft ab heute wird sein, zu erkennen, welche karmischen Dinge aufzuarbeiten sind, dass wir das ganz bewusst erkennen. Es wird im Übrigen die Art, wie der karmische Ausgleich sich gestaltet, stark verändern. Aber da funktionieren kann das erst dann, wenn wir uns so weit, wie soll ich sagen, geläutert haben, dass wir halt nicht den Dingen, die uns unsympathisch sind, die uns unangenehm sind, dass wir um die einen großen Bogen machen und uns herumschleichen um die karmischen Aufgaben und ihnen ausweichen. Sondern es geht darum, dass wir sie erkennen, frühzeitig erkennen, ganz bewusst, auch im Erdendasein, weil vorher im vorgeburtlichen geistigen Dasein haben wir das ganz genau gewusst. Wir haben uns genau die Aufgaben gestellt, welche karmischen Probleme, welche karmischen Knoten wir auflösen können in der nächsten Inkarnation. Nur in der irdischen haben wir es vergessen und das Ego, mithilfe der Widersacher schafft es, heute immer öfter sich herumzuschleichen um die Aufgabe. Das ist das ganz Tückische. Und deswegen wurde der Christus Herr des Karma, das mittlerweile durchaus stark auch okkupiert ist von den Widersachermächten, die da die Herrschaft darüber haben und die uns es ersparen wollen. Und das ist uns ja viel sympathischer. Wenn wir unangenehme Aufgaben, die uns vielleicht schon durch fünf Inkarnationen eh immer schwer gefallen sind und die wir jetzt in der sechsten, nächsten Inkarnation auch nicht durchführen wollen, die Widersachermächte sagen, muss ja nicht. Muss ja nicht. Aber indem Christus der Herr des Karma geworden ist, heißt es, dass die Chance besteht, dass wir es aus unserem eigenen Ich heraus erkennen können. Das heißt nämlich Herr des Karmas sein. Der Christus ist auch nicht der, der uns jetzt hintritt. Er zeigt uns nur. Aber er greift nicht in unsere Freiheit ein. Überhaupt nicht.
Die Widersacher greifen ein, indem sie uns das Unangenehme ersparen. Und scheinbar sind sie uns zu Willen, sozusagen. Aber in Wahrheit verbauen sie uns unseren Weg, machen ihn schwerer, wenn wir ihn wieder verschleppen in die nächste Inkarnation wird es noch schwerer. Und es wird immer schwieriger. Also eigentlich müsste man sagen, schauen wir, viel Kraft sammeln, welche Aufgaben können wir angehen. Je mehr, desto gut. Aber wirklich gründlich halt dann. Also es kommt nicht auf die Menge in Wahrheit an, sondern auf die Intensität, mit der wir daran arbeiten. Und es ist ja durchaus legitim, dass wir mal mit kleineren Aufgaben anfangen und sie bewältigen. Aber dann nicht schon nach der zweiten Aufgabe sagen, jetzt folgen wir doch lieber den Widersachern und haben Ruhe. Das Gefährliche in unserem momentanen Entwicklungsstadium ist, dass die Widersacher das wirklich schaffen können, dass wir unser Karma umschiffen. Also das was einmal in der Vergangenheit wirklich unerbittliches Gesetz war, wenn man so will, Gesetz von geistiger Ursache und Wirkung, die Widersacher können es aushebeln. Das Gegengewicht dazu ist, dass wir aus Freiheit sehr wohl machen können. Es bedarf also immer mehr an so einer freien Entscheidung und vielleicht sogar entscheiden wir uns im Erdenleben, ja jetzt haben wir schon einiges hinter uns gebracht, eigentlich ist das Plansoll erfüllt, aber ich habe noch Kräfte genug, ich kann noch zwei, drei Sachen ausbügeln. Dann kann ich sogar über meinen Plan für dieses Erdenleben hinausschreiten, auch wenn es mühsam ist. Also das kommt auf uns zu, als Möglichkeit. Und natürlich in der Art, wie ich das jetzt schildern kann, schaut das nicht angenehmer aus und es ist so schwer zu schildern, wie sich das abspielt. Es geht eigentlich nur darum, dass wir auf die Impulse, die uns unser Ich gibt, unser Ich erkennt Situationen, wo wir karmisch etwas lösen können. Und es zeigt uns das auch, will uns das zeigen.
Die wache Entscheidung des Menschen und die Gnade Christi
Und die Frage ist nur, lassen wir das zu oder wollen wir es wegdrängen? Das ist immer wieder die Frage. Das heißt, auf diese Dinge gilt es aufmerksam zu werden. Wo stellen sich mehr Aufgaben und wie gehe ich jetzt damit um? Sage ich nein, weg, folge ich den Widersachern, die mir es leicht machen oder sage ich, bevor ich es schon leicht umschiffe, stoppe einmal vorher, ich prüfe, ob ich da nicht doch etwas tun könnte. Das wird immer mehr zu einer wachen Entscheidung des Menschen. Das ist auch eine Folge dessen, dass der Christus der Herr des Karma geworden ist. Das heißt auch wieder nicht, natürlich nicht, der Christus tut das alles für uns. Wir haben schon davon gesprochen, der Christus hat sehr wohl auch gesagt, ich habe die Sünden der Welt auf mich genommen und das heißt so viel, dass er die Schäden, die durch unsere früheren Untaten passiert sind in der Welt, die wir gar nicht mehr aufarbeiten können, die Schäden sind passiert. Und die haben trotz unserer karmischen Aufarbeitung bleibende Folgen in der Welt. Oder hätten sie, wenn der Christus sie nicht aufheben würde.
Weil dass wir an unserem Karma arbeiten, heißt ja letztlich, dass wir uns läutern, dass wir einfach die negativen Seiten in uns überwinden. Wir können nicht das, was damals, weil wir die Fehler begangen haben, zerstört wurde in der Welt, das können wir nicht mehr herrichten. Wir nicht. Der Christus kann dafür sorgen, dass das nicht zum Schaden der anderen Menschen und der Welt wird. Dafür sorgt eh der Christus. Nur an uns selber, an unserem Karma müssen wir arbeiten. Ansonsten zieht uns das hinunter. Und das kann der Christus nicht für uns übernehmen. Weil damit würde er unsere Freiheit aufheben. Und damit würde er den ganzen Schöpfungsplan zum Scheitern bringen. Weil der besteht darin, dass der Mensch diese Fähigkeit entwickelt. Nur darin besteht Freiheit. Eben auch in der Freiheit die Fehler, die wir begangen haben, aus eigenem freien Willen, nämlich die Schäden, die in uns dadurch passiert sind, aufzuarbeiten. Zu verwandeln in eine bessere Kraft, aus der wir dann in der Zukunft besser und heilsamer für die Welt agieren können. Weil wir müssen ja denken, dadurch, dass wir karmische Verfehlungen begangen haben, haben wir etwas in unserem Seelischen zerstört. Die Arbeit, die wir aufbringen, um unser Karma zu erfüllen, heißt also diese Schäden in uns zu erkennen und sie zu heilen.
Bei uns müssen wir es selber heilen, in Wahrheit. Was wir dadurch in der Welt an Unheilsamen in die Welt gebracht haben, was wir an Unheilsamen dadurch in die Welt gebracht haben, das heilt der Christus, indem er eben die Sünden der Welt auf sich genommen hat. Aber in uns kann er nichts heilen, diesbezüglich. Das ist unsere Aufgabe. Das liegt in unserer Freiheit, es zu tun oder nicht zu machen.
Die 8. Sphäre und die Rettung durch andere
Im Extremfall, wenn wir gar nichts tun, dann werden wir sicher ins Reich der Widersacher segeln, dann werden wir irgendwann in die 8. Sphäre gehen. Das heißt, wir werden auch die zukünftigen Entwicklungsstufen zunächst einmal nicht mitmachen können, sondern wir werden eine separate Entwicklung durchmachen, wo wir dann im Grunde nur mehr durch die Hilfe von anderen Menschen die Impulse bekommen können, uns herauszuarbeiten aus dem. Das wird an uns liegen. Auch der Christus kann das nicht. Der Christus wird die Menschen, die hinübergegangen sind in die 8. Sphäre, nicht ohne weiteres dort herausholen können. Sondern es geht indirekt, wenn man so will, der Weg dadurch, dass Menschen in sich den Christusimpuls wirksam machen, weil eben die Christuskraft in der Ich-Kraft drinnen ist. Es ist Teil dieser Kraft, des Ich-Bin. Das ist das, was wir auch in unserem Ich drinnen haben. Es ist wesensgleich, ganz klein, aber trotzdem. Es ist diese heilende Kraft drinnen, die weltheilende Kraft drinnen, die können wir aus eigenem freien Willen tätig werden lassen. Und damit können wir dann auch die Menschen retten oder ihnen jedenfalls Impulse geben, die sie selbst nicht mehr fassen können, wenn sie in diese 8. Sphäre hinübergegangen sind. Aber wir können ihnen Impulse geben, durch unsere Hilfe, sodass sie selbst dann die Kraft entwickeln können, sich herauszuarbeiten dort. Sie müssen trotzdem mitarbeiten. Aber wir können ihnen sozusagen die Kraft, das geistige Licht schenken, dort herauszukommen. Dass sie bewusst herauskommen.
Das wird eine große Aufgabe sein in der Zukunft. Die erste Hürde wird überhaupt sein, wie viele Menschen gehen dort hinüber. Wenn zu viele hinübergehen in diese Sphäre, wird es halt immer schwieriger werden. Also es geht darum, jetzt während der Erdentwicklung immens energisch daran zu arbeiten, dass möglichst wenig Menschen dort hinübergehen. Aber es werden fast mit Sicherheit ein Teil der Menschheit hinübergehen. Dann brauchen wir entsprechend starke Kräfte, die wir ihnen schenken können, dass sie aus eigener Kraft dann durch das, was wir ihnen schenken, dort herauskommen, sich herausarbeiten können.
Die zukünftige Aufgabe der Menschheit als Welten-Schöpfer
Das ist jetzt eine sehr große Perspektive, das Ganze natürlich. Aber das ist aber auch, wie soll ich sagen, die Quelle des Schönsten, was der Mensch überhaupt erreichen kann. Weil es gibt eigentlich nichts Schöneres, als sich zu verschenken an die Mitmenschen, an die Welt überhaupt. Sich zu verschenken und dadurch immer mehr Fähigkeiten zu entwickeln, das in noch größerem und noch größerem Maßstab zu machen. Das bereitet uns auf die Aufgabe der Zukunft vor. Wo wird das bis irgendwann einmal, nachdem die ganze siebengliederige kosmische Entwicklungsstufe, also Entwicklungsstufen, in denen wir jetzt drinnen stehen, wo das fertig ist und wir dann eine ganz neue Aufgabe bekommen. Darüber haben wir ja schon öfter gesprochen. Wo wir dann letztlich wesentlich verantwortlich sind für die Gestaltung eines ganzen kosmischen Systems. Ich nenne es einmal bewusst so. Ich sage jetzt gar nicht einmal Planetensystem, weil es wird sicher anders sein, als es jetzt ist in der kosmischen Verkörperungsstufe, in der wir jetzt leben. Es wird anders sein, aber es wird diese großen Dimensionen haben. Also, dass wir dann verantwortlich dafür sind, eine Welt zu schaffen, auf der sich andere geistige Wesenheiten, die eben erst geboren werden, entwickeln können, durch das Opfer unserer Ich-Kraft und dass wir ihnen dann entsprechende Entwicklungsbedingungen geben können, bieten können, dass sowieso, weil unser Ich ja schon die Freiheit dann entwickelt hat, das von Haus aus in diesem Geschenk drinnen liegt, aber dass wir dann in irgendeiner Form auch darüber hinausgehen werden. Das kann man jetzt überhaupt noch nicht abschätzen, da brauchen wir uns auch keinen Kopf zerbrechen darüber jetzt.
Es ist ein großer weiter Weg zu gehen, aber es ist eine vage Perspektive irgendwo hin. Also, wir sollten auch nicht klein denken über den Menschen, auch nicht klein denken über uns selbst, aber ohne uns irgendwas einzubilden darauf. Und dazu, sich dieser Kraft bewusst zu werden, heißt, den Willen auch zu entfalten, diese Verantwortung zu übernehmen. Aus der Freiheit heraus. Also, ich kann gar nicht sagen, wir müssen sie übernehmen, sondern wir können sagen, wir wollen sie übernehmen und wenn wir das wollen, werden wir eine große Entwicklung für die Zukunft mittragen und mitgestalten können.
Ausblick: Mikrokosmos, Makrokosmos und die Sinnesorgane
Das ist das Große. Jetzt habe ich sehr lang über diese Dinge gesprochen, ich habe eigentlich schon was anderes noch vorgehabt für den heutigen Abend, aber das macht ja nichts, der nächste Abend kommt bestimmt, können wir das weiterführen. Es wird darum gehen, dann auch ein klares Bewusstsein zu entwickeln, in welcher Art wir ein Mikrokosmos sind, der den Makrokosmos abbildet in gewisser Weise und wie wir daran arbeiten können, eben gerade um diese Kräfte zu entfalten, mit denen wir der Welt, dem Makrokosmos, aber auch den anderen Menschen im Kleinen etwas zurückschenken können. Und da wird es darum gehen, zum Beispiel, das ist auch notwendig für ein Verständnis der letzten Passagen der Apokalypse des Johannes mit dem neuen Jerusalem, zum Beispiel zu erkennen, wie unsere Sinnesorgane, wie wir sie jetzt als physische Menschen haben, wie die zusammenhängen auch mit den höheren Sinnesfähigkeiten, wie zum Beispiel die Fähigkeit zur Imagination, zur Inspiration, zur Intuition, sogar wie das auch mit unseren Sinnesfähigkeiten zusammenhängt, ganz eng zusammenhängt.
Wir haben es ja schon öfters angedeutet, in den letzten Vorträgen insbesondere, wie wirklich dieselben Seelenorgane, zum Beispiel das Stirnchakra zum Beispiel, wesentlich beteiligt ist daran, dass wir sinnlich sehen können, dazu müssen wir dieses Chakra betätigen und müssen gelernt haben, es zu handhaben, wenn wir es nicht lernen, dann können wir auch im Sinnlichen nichts sehen, aber wir können es auch wenden und dann können wir in die Welt der Imagination eintauchen. Daher ganz klar auch, dass tatsächlich die Imaginationen auch eben etwas Sinnesähnliches haben, also Sinnesbildähnliches haben und dass die ganzen Schilderungen, wenn jemand eine geistige Wesenheit erlebt und dergleichen, dass er gar nicht anders kann, als es in letztlich vielleicht veränderten, aber doch sinnlichen Bildern zu sehen. Zu gestalten. Darum haben wir die Engel mit den Flügeln und die Bilder sind richtig. Nur schaut der Engel trotzdem nicht so aus, weil er kein räumliches Wesen und kein physisches Wesen ist, aber trotzdem ist es ein richtiges Bild dafür. Ein Bild, das durchaus individuelle Variationen haben kann durch den Menschen, der es wahrnimmt, aber die doch in den wesentlichen Punkten übereinstimmen.
Also diese Zusammenhänge zu erkennen zwischen den physischen Sinnesorganen und den seelischen Sinnesorganen, die aber mitbeteiligt sind, auch an der Tätigkeit der physischen Sinnesorgane, die aber umgekehrt auch am höheren geistigen Wahrnehmen beteiligt sind, das wird eine wichtige Fragestelllung sein, die wir ein bisschen nachspüren werden in der Zukunft. Wie das zusammenhängt. Und eines dabei ist schon einmal wichtig, das ganz wichtige ist für ein heutiges, bewusstes, geistiges Schauen, eben auch zu entwickeln, das bewusste, äußerlich sinnliche Wahrnehmen zu schulen. Ich kann nicht sagen, ja gut, also schauen wir, dass wir möglichst die äußere Sinneswahrnehmung wegbekommen, und darum will ich mich gar nicht kümmern, ich will ja fürs Geistige arbeiten, also versenke ich mich in die geistige Wahrnehmung. Sie wird aber nicht die notwendige Wachheit bekommen, die notwendige Freiheit bekommen, wenn wir uns nicht auch üben im sinnlichen Wahrnehmen und mit Freude und mit viel Übung und so eben auch unsere irdischen Sinnesorgane betätigen, auch wenn sie vielleicht mal nicht so gut ausgebildet sind, dann lernen wir besonders viel. Also wenn das Hörorgan nicht gut ausgebildet ist und ich dadurch vielleicht ganz unmusikalisch bin und fünfmal hinhören muss, hä, was hat er gesagt, ja dann lerne ich für die Zukunft, dieses Organ wacher zu benutzen. Mir ein Organ fürs nächste Leben sicher zu bilden, das besser geeignet ist dafür. Mir dann eben auch die Inkarnationslinie suche, die mir hilft, also ein gutes Organ zu entwickeln, aber eben das beste Organ nützt uns nichts, wenn wir nicht die Fähigkeit entwickelt haben, damit umzugehen.
Der bewusste Wille zur Fähigkeitsentwicklung
Es kann auch ein Mensch mit einem perfekten Ohr geboren werden, aber wenn er nicht den Willen aufbringt, hören zu wollen und so fein wie möglich hören zu wollen, dann wird trotz der guten Anlage von der Vererbung her ihm das Ohr nichts nützen. Also nichts funktioniert einfach automatisch. Wir gehen auf eine Zukunft zu, wo wir immer bewusster diese Dinge erarbeiten und wenn wir uns eben auch im vorgeburtlichen Dasein, wenn wir heruntersteigen wieder zur nächsten Inkarnation, ja die richtige Familie gesucht haben, in die wir geboren werden, um die richtige Veranlagung für ein gutes Ohr zu bekommen. Und wenn wir vorher auch alles getan haben, den Willen aufgebracht haben, es dann auch zu nützen, aber dann im Endeffekt im Erdenleben nicht und es kann trotzdem passieren. Also wir können auch etwas, was wir gut vorbereitet haben drüben, vergessen im Erdenleben zu gebrauchen, es entsprechend zu gebrauchen, weil wir uns ablenken lassen durch die Impulse der Widersacher, weil wir nicht auf unser Ich hören, sondern nur auf unser Ego, das verführt ist durch die Widersacher, die vielleicht gerade verhindern wollen, dass wir diese Fähigkeit entwickeln. Die wir uns so energisch vorgenommen haben für dieses Leben.
Also darum wird es gehen, dass wir immer wacher, immer wacher werden, das zu erkennen, auch immer wacher werden, die Fähigkeiten für die alles vorbereitet ist, die auch wirklich nützen zu wollen. Und das ist eben nicht nur, ja ich möchte eh gern ein tolles Gehör haben, ich möchte Musik hören, ich möchte musikalisch sein, ich möchte. Das ist nicht genug. Da gehört ein ganz bewusster Wille dazu, das zu ergreifen. Ein ganz wacher Wille aus dem Ich heraus. Das wird immer stärker werden. Und das wird bedeuten dann vielleicht, wenn scheinbar am Anfang Schwierigkeiten da sind, dieses Organ zu nützen. Vielleicht, weil es eigentlich so toll ausgebildet ist und ich aber erst lernen muss, dieses Instrument zu gebrauchen. Wir werden so wie ein äußeres Musikinstrument lernen müssen, damit umzugehen. Sei es Klavierspielen, sei es Harfespielen, sei es Trompete blasen oder was auch immer. Die Geschicklichkeit zu entwickeln. Da können wir uns noch so viel mitbringen. Wir müssen es wollen. Wir müssen es lernen wollen.
Heute ist es so, dass Menschen, die veranlagt dazu sind, diesen Willen auch so mitbringen, aber noch nicht ganz bewusst. Manche ja, manche nein. Unbewusst heißt, ja der stürzt sich als kleines Kind auf alle möglichen Instrumente und kann das innerhalb kürzester Zeit. Weiß noch gar nicht, warum ich das will. Ein anderer fängt vielleicht erst mit 40, 50 Jahren an, eigentlich würde ich auch gerne Musik machen. Ich habe das nie gemacht. Ich weiß gar nicht, ob ich das kann. Und dann fängt er an und innerhalb kürzester Zeit kann er es, weil die Fähigkeit eigentlich da ist. Er ist nur im Erdenleben bis jetzt noch nicht draufgekommen, dass er sich die Fähigkeit ja eigentlich mitgebracht hat. Also es wird immer mehr auch so sein, dass wir wacher und bewusster Fähigkeiten, die wir uns mitbringen, erkennen und ergreifen müssen, wenn wir sie wirklich umsetzen wollen. Es wird nach und nach immer weniger werden, dass wir einfach so blind hineintaumeln in die Situation, wo wir unsere Fähigkeiten entfalten können. Auch das wird ein immer bewussterer Weg werden, das zu finden.
Es ist nie zu spät: Die Freiheit der späten Entfaltung
Aber darum ist es auch so wertvoll, es zumindest zu probieren. Ich sage, keine Ahnung, ich bin völlig unbegabt zur Malerei oder sonst was, aber ich probiere das jetzt einmal. Ich fange das an, ich gehe in einen Malkurs und probiere es einmal. Und schaue. Und ja, am Anfang ist es immer schwer, ich habe das noch nie gemacht und baue es halt irgendwie herum. Aber dann mit der Zeit, weil ich dranbleibe und mich nicht entmutigen lasse, auf einmal, ein Jahr, zwei Jahre, drei Jahre später, auf einmal erwacht die Fähigkeit. Das wird immer mehr kommen so. Das heißt, wir haben einen großen Willen ja natürlich im Vorgeburtlichen entwickelt, aber wir müssen bewusst diesen Willen dann auch im Erdendasein entwickeln. Es passiert nicht automatisch einfach.
Und das wird dazu führen, dass wir wirklich zu allen Schicksalssituationen im Positiven, ja sie sind eigentlich immer positiv, alle Schicksalssituationen sind in Wahrheit, wenn ich es jetzt von der geistigen Höhe aus betrachte, immer positiv, selbst wenn sie wehtun. Aber es gibt ja nicht nur die Lektionen, die wehtun, sondern die, wo Schätze auf uns warten, Schätze an Freude auch, die wir erleben können, für uns selber, aber die wir auch verschenken können, weil wir Fähigkeiten entwickelt haben, entwickeln, entfalten, vielleicht in einem späteren Lebensalter, wo wir gar nicht gerechnet haben damit. Weil wir eben halt nicht mehr einfach durch unsere Begabung hineintaumeln und das einfach dadurch sowieso entfalten und schon als Dreijähriger zum Musikinstrument greifen und irgendwie tun daran und man merkt, geht ja, macht Spaß und dann sagt man, ja, Wunderkind. Es kann auch ganz im Plan des Ichs irgendwo drinnen liegen, dass es eben erst in späten Lebensjahren anfängt damit, vielleicht gar nicht seine Berufskarriere damit macht, nicht der große Musiker wird, der der jetzt im Konzerthaus spielt, sondern vielleicht sogar erst, wenn er in Rente gegangen ist, fängt er damit an und wirklich geniale Fähigkeiten entfaltet. Etwas nachholt, was eigentlich in dem Alter gar nicht mehr nachholbar scheint für den Normalbürger, weil er sich so viel mitbringt, dass das auf einmal geht.
Warum sage ich das? Um Mut zu machen, all solche Dinge anzugehen und zu spüren, ob da was drinnen liegt. Es kann sein, muss nicht sein. Man kann auch sagen, als Hobby tät ich gerne mal eines probieren und dann tue ich halt ein bisschen was, das ist ganz nett und dabei bleibt es stehen. Ist auch gut, wenn wir es machen. Aber es kann dahinter eben auch ein ganz großer Impuls stehen. Aber mit einer gewissen Weisheit sogar erst in einem Lebensalter aufgeweckt wird, wo wir es wirklich ganz wachbewusst, selbstbewusst wecken können. Also es ist nie zu spät. Nie zu spät. In uns allen schlummern Dinge jetzt schon. In allen Menschen praktisch. Dinge, die uns nicht bewusst sind. Die Mehrheit noch verschläft heute, die wir aber wecken könnten. Das wird auch eine wichtige Sache sein für die Zukunft, auf sowas zu achten. Mal zu sagen, jetzt mache ich ganz was Verrücktes, das hat mich nie interessiert, ich weiß, ich bin nicht begabt dafür, glaube ich zumindest, aber jetzt probiere ich das einmal. Vielleicht, weil ich durch einen anderen Menschen angeeckt wurde. Und dann probiere ich es zu wissen, ich werde sicher nicht das als Beruf machen, dazu bin ich zu alt einfach, da nimmt mich niemand, selbst wenn ich noch so genial bin. Und das geht überhaupt nicht. Wo ich befreit bin, einfach es zu tun aus beruflichen Gründen, aus Erwerbsgründen, aus sonstigen Gründen, sondern weil ich es ganz aus der Freiheit mache heraus. Das hat einen ganz eigenen Wert.
Weil dann ist es ganz in die geistige Ebene gehoben, egal wie weit ich dann komme. Wenn ich mit 70, 80 ein Lied auf einmal singen kann, und das wird schön, und ich spüre darin, was Musik ist, dann ist das vielleicht mehr wert als ein ganzes Leben als Opernsänger oder Opernsängerin. Ich bin auf der großen Bühne. Da habe ich es auf eine Ebene gehoben, wo es befreit ist von allen äußeren Notwendigkeiten. Das heißt, da geht es um die geistige Ebene selber. Man kann jetzt natürlich sagen, dadurch entgeht aber der Menschheit, wäre doch schön, wenn das alle mitkriegen könnten, wenn ein ganzes reiches Leben von Anfang an das Verstreute ist. Ja, die Aufgabe wird es sicher auch für manche geben. Manche werden es von Kind auf machen und werden es so verschenken, und das ist auch was Großes, aber es gibt eben auch das andere, das ganz Spezielle, wo man Impulse erst ganz spät ergreift und wirklich ganz aus der Freiheit dann gestaltet. Wo man nicht noch halbtraumhaft durch das Schicksal hineingeworfen wurde, sondern wo ich selber bewusst Schicksal gespielt habe. Das heißt, Christus ist Herr des Karma geworden. Das heißt nämlich in Wahrheit, wir sind Herr darüber.
Christus als Herr des Karma und die menschliche Freiheit
Weil Herr des Karma heißt ja nicht, Christus schubst uns jetzt überall dorthin, wo wir hin sollen. Er ist eigentlich nur der, der anklopft und uns deutlich zeigt, mit Hilfe anderer geistiger Wesenheiten, da wäre jetzt was. Und uns hilft dabei, dass nicht die Widersacher unsere innere Stimme übertönen und uns irgendwie herumschleichen um die ganze Sache. Aber es geht darum, immer mehr die Fähigkeit selber zu entwickeln, bewusst zu erkennen, was alles in uns steckt an Möglichkeiten. Nämlich tatsächlich in jedem Menschen wesentlich mehr, als wir jetzt im Durchschnitt in einer Inkarnation wirklich nützen. Angenommen, selbst wenn jemand eine riesige Begabung hat, bleiben wir jetzt beim Singen als Sänger oder Sängerin und dort er ihn wirklich lebt von klein auf in dem, aber die anderen zwei, drei oder vier großen Begabungen, für die sie eigentlich vorbereitet sind, nicht erkennt.
Wir alle kommen mit mehreren Begabungen mit. Je mehr wir durch wiederholte Erdenleben gegangen sind, umso mehr Fähigkeiten bringen wir mit. Und es geht ja letztlich irgendwann einmal darum, dass wir in einer letzten Inkarnation alle Fähigkeiten, die ein Mensch entfalten kann, im Grunde mehr oder weniger entfaltet haben. Wir sollen so vollständig wie möglich werden. Jeder. Hundertprozentig wird das nicht sein. Es wird dann immer noch Menschen geben, die dann in einem oder anderem Gebiet besonders starke Fähigkeiten haben. Aber die anderen sollten zumindest einen größeren Teil dieser Fähigkeiten auch haben. Das sollte am Ende unserer irdischen Inkarnationen in einem physischen Leib der Fall sein. Dass wir da möglichst viel mitnehmen und das dann wieder für ein höheres Dasein mitnehmen können. Allseitig. Wir sollten alles das können, was man lernen kann, indem man die verschiedensten Künste macht, indem man die verschiedensten Wissenschaften pflegt.
Da nehmen wir überall Fähigkeiten mit. Und jeder Mensch sollte möglichst viele am Ende mitnehmen in die höhere Daseinsstufe, in die wir dann übergehen, wenn wir nicht mehr irdisch verkörpert sind und dann zunächst einmal in der nächsthöheren Sphäre, in der elementarischen Welt wirksam gestalten die Natur. Dazu brauchen wir die musikalische Fähigkeit. Dazu brauchen wir die Fähigkeit, die wir als bildender Künstler, sei es im Plastizieren, im Malen, im Sonstigen entfaltet haben. Aber auch im ahrimanischen Intellekt entfaltet haben. Alles das werden wir brauchen, um dann von einer höheren Ebene auszuwirken und dann am großen Kunstwerk Erde erst richtig mitzuschaffen. Was wir jetzt tun, ist Vorbereitung. Die Hauptarbeit, die die Menschheit leisten wird, an der Gestaltung der Erde und sie auch am Leben zu halten, solange es geht, bis sie das Maximum, was möglich ist, entfalten kann, diese Arbeit wird dann vor allem stattfinden, wenn wir nicht mehr inkarniert sind, wenn wir in der nächsthöheren Sphäre sind. Dann arbeitet man in der ganzen Naturwelt, unmittelbar, aus dem Geistigen heraus.
Die rasante Entwicklung und das neue Jerusalem
Und dazu brauchen wir die ganzen Fähigkeiten. Man kann sagen, eine der Dinge, aber das ist wirklich nur ein Aspekt unserer ganzen künstlerischen Tätigkeit ist, dass daraus auch Kräfte erwachen zum Beispiel, um dann die Natur weiterzuentwickeln. Und das wird sehr entscheidend sein für die weitere kosmische Entwicklung, was eben auch in das neue Jerusalem eingeht und dergleichen. Also da spielt natürlich eine entscheidende Rolle jetzt, was wir in den Inkarnationen schaffen, aber eben auch dann, wenn wir bereits auf die nächste Ebene aufgestiegen sind. Das ist ja ein ziemlich langer Prozess, bis wir dann überhaupt in die nächste kosmische Entwicklungsstufe ganz übergehen. Neues Jerusalem sicher fängt in gewisser Weise an im Übergang dort, wo wir unsere irdischen Inkarnationen beenden und in eine höhere Sphäre kommen, wo wir aber noch lange mit der Erdenwelt verbunden sind. Aber da werden wir dann ganz energisch auch mitbauen am neuen Jerusalem. Also auf dem letztlich dann, was werden wird, dieser neue Jupiter-Zustand. Da haben wir noch viel, viel, viel vor uns.
Das ist irgendwie das Paradoxon, dass wir als Menschheit, als irdisch verkörperte Menschheit, eigentlich eine unheimlich kurze Zeitspanne physisch auf Erden da sind. Eben, was wir oft gesprochen haben, diese Eingaben von Rudolf Steiner, die heute für immer glaubwürdiger, weil man denkt sich zuerst, das gibt es ja nicht, im 8. Jahrtausend gibt es keine Menschen mehr auf Erden. Das ist ja übermorgen fast. Ja, aus unserer jetzigen kleinen Perspektive kommt es uns immer noch lang vor, aber menschheitsgeschichtlich ist das nichts. Das ist nichts. Bis dahin soll die Menschheit so weit sein, dass sie keiner irdischen Inkarnation, keiner physischen zumindest mehr bedürfen, um weiterzugehen. Das zeigt aber nur, wie irrsinnig hoch das geistige Entwicklungstempo ist. Wenn wir zurückgehen in die Atlantische Zeit, in die Lemurische Zeit, im Vergleich dazu schleppt sich die Entwicklung dahin. Das sind viel, viel längere Zeiträume. Aber jetzt, die Entwicklung, in der wir jetzt drinnen sind, hat ein rasantes Tempo. Ein rasantes Tempo. Das sollte uns aber auch Mut machen. Die Entwicklung kann, muss und soll viel, viel schneller gehen. Wir haben viel zu wenig Zutrauen zu unseren eigenen geistigen Kräften.
Schlusswort: Die Apokalypse der Ich-Bin-Kraft
Und die haben wir zur Verfügung. Die haben wir in jeder Lebenssituation in Wahrheit zur Verfügung. Wir müssen uns ihrer nur bewusst werden. Das ist das, was wir im Kleinen lernen von dem, dass wir das, was wir aus dem großen Makrokosmos eigentlich mitgenommen haben, unserem Mikrokosmos einverleibt haben, und dass wir hier drinnen aber jetzt in Freiheit, aus eigener Kraft, als immensen Kräftetrieb zur Verfügung haben. Und das ist so ein bisschen etwas, was mitklingt mit diesem 27. Wochenspruch. Und da die Zeit schon wieder fortgeschritten ist, möchte ich es jetzt beenden mit diesem 27. Wochenspruch noch einmal. Und vielleicht könnt ihr jetzt ein bisschen hören mit dem Hintergrund dessen, was wir besprochen haben heute.
„In meines Wesens tiefen Dringen erregt ein ahnungsvolles Sehnen, dass ich mich selbstbetrachtend finde als Sommersonnengabe, die als Keim in Herbstestimmung wärmend lebt, als meiner Seele Kräftetrieb.“ Ein gewaltiger Kräftetrieb, der eigentlich da ist und dessen ich mir nur bewusst werden muss. Dann hätte ich allen Mut. Dann gäbe es eigentlich keine Debatte mehr darüber, vor irgendetwas zu verzweifeln. Weil da so eine gewaltige Kraft drinnen ist, die von Inkarnation zu Inkarnation immer stärker wird. Eine Kraft, die im Grunde den Kosmos aus den Angeln hebt. Irgendwann einmal heben wird, weil wir irgendwann einmal berufen sein werden, dazu wirklich weltschaffend tätig zu werden. Aber da sind Schritte dorthin, die jetzt schon teilweise da sind. Es sind noch viele Schritte zu tun, keine Frage. Aber wir haben so viel mehr Kraft, als uns bewusst wird. Und auch das sollte eine Frucht der Beschäftigung mit der Apokalypse sein.
Die wesentliche Frucht vielleicht sogar auch, uns dieser Kraft bewusst zu werden. Apokalypsis, Enthüllung dieser Kraft. Apokalypsis der Ich-Bin-Kraft. Das heißt Apokalypsis Jesu Christi. Jesus Christus nennt sich aber auch immer wieder der Ich-Bin, der Ich-Seiende. Und diese Kraft, sicher in viel kleinerem Format, aber in völliger Freiheit lebt in uns. Und dass der Christus über diese Kraft in voller Freiheit verfügt, hat damit zu tun, dass er Mensch geworden ist. Sonst hätte er sie auch nicht. Das heißt, dass was in der Vaterkraft, in der Quelle, in der Urquelle sozusagen drinnen liegt, das in Freiheit zu handhaben, diese Kraft ist dem Christus erst dadurch geworden, dass er Mensch geworden ist, dass er als Mensch gestorben ist am Kreuz auf Golgatha und durch die Auferstehung durchgegangen ist. Und damit ist er der Wegbereiter dafür, dass wir das natürlich in einer viel kleineren Dimension, aber doch dem Wesen nach in ähnlicher Weise, ich will nicht sagen in gleicher Weise, aber in ähnlicher Weise und ganz individuell, dass wir diesem Weg folgen können, dass selber diese Kräfte entwickeln können. Bis zu einem gewissen Grad, der aber immer mehr wächst. Eine feste Grenze dafür gibt es nicht.
Also, was sollten wir fürchten? Ja, ich weiß natürlich, wenn einem im Leben jetzt irgendein harter Schicksalsschlag trifft, ist klar, dann muss man sich um das einmal kümmern und dann kann und darf man auch einmal niedergeschlagen sein. Und verzweifeln vielleicht sogar. Aber irgendwann es zu schaffen, es zu akzeptieren, dass die Situation ist, die eigenen Kräfte mobilisieren, die größer sind als man denkt und dann letztlich zu sagen, gut auf zur nächsten Inkarnation, wenn es ganz schlimm ausgeht vorzeitig. Wie gesagt, wir werden jetzt, weil das geistige Entwicklungstempo so hoch ist, viele Inkarnationen relativ dicht aufeinander folgend haben. Das heißt eigentlich immer wieder hinunter geboren werden, leben mit voller Intensität, durch den Tod gehen, reifen lassen diese Kräfte und schon wieder herunter. Also dem nachzustreben in gewisser Weise, wo uns Vorbilder wie ein Meister Jesus oder ein Christian Rosenkreuz oder sicher auch ein Rudolf Steiner uns ein Bild dafür gegeben haben. Keiner von ihnen perfekt, auch Meister Jesus nicht, auch Christian Rosenkreuz nicht, aber immer wieder herunter, immer wieder voller Einsatz bringen und dadurch wieder einen Schritt weiter kommen. Aber zu dem sind wir alle berufen. Schritt für Schritt, Schritt für Schritt, Schritt für Schritt, dann geht was weiter auf dem Weg.
Also das heißt im Übrigen auch, michaelisch denken, diesen Mut, dieses Vertrauen aber auch in sich selbst zu haben, was in der eigenen Willensmacht drinnen steckt. Eben diese Herzkräfte haben schon auch etwas mit dieser Willensmacht zu tun. Das ist ein Geistiges, das nicht nur Verstandeswissen und Gescheitheit ist, sondern das ist ein Wahrnehmungsorgan für die Wahrheit, aber es ist auch ein Kraftorgan, um aus dieser Wahrheit heraus tätig zu werden. Aber Schluss für heute. Ich danke euch, dass ihr durchgehalten habt, dass ihr dabei wart. Ich danke euch allen, die im Livestream dabei seid. Bis zum nächsten Mal. Danke. Bis zum nächsten Mal meine Lieben.
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Literaturangaben
Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;
Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;
Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;
Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;
Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;
Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X